DVD – 45 Jahre Verein Gottscheer Gedenkstätte - Das Gottscheerland
DVD – 45 Jahre Verein Gottscheer Gedenkstätte - Das Gottscheerland
DVD – 45 Jahre Verein Gottscheer Gedenkstätte - Das Gottscheerland
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<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Graz-Mariatrost<br />
www.gottscheer-gedenkstaette.at www.gottscheerland.at<br />
Österreichische Post AG<br />
Info. Mail Entgelt bezahlt.<br />
Folge 5 - Jahrgang <strong>45</strong> Erscheint nach Bedarf August/Sept./Okt. 2008<br />
Achtung Terminänderung!<br />
Gedenkgottesdienst für die Opfer der Heimat<br />
und für die verstorbenen Landsleute in aller Welt<br />
am 9. November 2008, um 10.00 Uhr<br />
in der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />
Alle Landsleute und Heimatfreunde sind herzlich eingeladen!<br />
Für ältere bzw. gehbehinderte Personen wird von der Straßenbahnendstation der Linie 1<br />
bis zur <strong>Gedenkstätte</strong> ein PKW-Pendeldienst eingesetzt.
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Seite 2 August/September/Oktober 2008<br />
Die Herbstzeit bot in ihrer bunten Farbenpracht beim<br />
Einbringen der Feldfrüchte und anderen Beschäftigungen<br />
den <strong>Gottscheer</strong>n viel Abwechslung und Freude. Wenn das<br />
dürre Laub von den Bäumen unablässig raschelte, war die<br />
Zeit gekommen, da der Bilch seine Wanderungen auf den<br />
Buchen antrat und die ihm ungemein zusagenden Früchte<br />
entweder sofort verzehrte oder in seine Schlupfwinkel<br />
brachte. Männer und Burschen fingen diese Nagetiere wegen<br />
ihres schmackhaften Fleisches und des warmen Pelzes mit<br />
den sogenannten Billichmatslain in großer Zahl.<br />
In dem seit dem Hochsommer stillen Wald begann es sich<br />
wieder zu regen; leises Singen und Zwitschern ertönte aus<br />
den Sträuchern und ab und zu konnte man auch einen<br />
Kreuzschnabel, Gimpel oder eine Drossel erblicken. Die auf<br />
dem Waldboden herumtrippelnde Amsel flog auch wieder auf<br />
die Bäume und stieß Lockrufe aus. Eichelhäher unternahmen<br />
ihre regelmäßigen Flüge in die Nachbarwäldchen und die<br />
Dohlen und Krähen strichen schreiend über Wiesen und<br />
Felder. Die meisten Vögel weilten schon im Süden.<br />
<strong>Das</strong> Getreide war schon eingebracht; Weizen, Gerste, Hafer<br />
und Hirse füllten die Kornkammer. Auch der „Türkische<br />
Weizen“ sollte bald unter dem vorspringenden Hausdach<br />
in Zöpfen hängen, denn die Hausleute arbeiteten fleißig<br />
auf dem Kukuruzacker. Am Abend kamen die Mädchen<br />
und Burschen der Ortschaft zum lustigen „Boaitsə vashn“<br />
(Mais schälen) zusammen. Der große Weizenhaufen reichte<br />
in der Gesindestube bis zu den Fenstern hinauf. Lachen und<br />
Schwatzen drangen den neuen Ankömmlingen schon bei<br />
der Türe entgegen. Die Kolben wurden von den Mädchen<br />
feingeschält und nur mit vier weichen, inneren Blättern in<br />
den Korb gelegt. Die Männer knüpften dann die größeren<br />
Kolben zu Einzel-, die kleineren zu Doppelpaaren zusammen<br />
und schichteten sie am Boden zu einem Haufen auf.<br />
Umsichtige Mägde füllten ihre Körbe mit dem gebundenen<br />
Weizen und trugen ihn ins Vorhaus. Die Nachtarbeit schritt<br />
rasch vorwärts; Witze und Späße der Burschen erheiterten<br />
besonders die weibliche Jugend und bald herrschte im<br />
kleinen Kreise die fröhlichste Stimmung. <strong>Das</strong> Plaudern und<br />
Scherzen nahm immer mehr zu. Im Laufe des Abends hörte<br />
man noch die verschiedensten Lieder, heitere, traurige und<br />
erhebende, alte <strong>Gottscheer</strong>weisen, aber auch alpenländische<br />
Gesänge. Doch es gab auch Pausen, um zu plauschen, zu<br />
lachen, Schabernacke und schelmische Streiche auszuführen.<br />
Herbst<br />
Von OSR Karl Schemitsch<br />
Nebelschwaden streichen übern Garten<br />
Bäume seh’n entlaubt mich mahnend an,<br />
düst’re Stimmung <strong>–</strong> worauf kann ich warten,<br />
sinne nach <strong>–</strong> was hab’ ich falsch getan.<br />
Scheinbar nur zeigt der Herbst ein Sterben<br />
Nur inn’re Fassung, Sammeln neuer Kräfte,<br />
schon melden sich die tausendfachen Erben,<br />
schon lauern in den Wurzeln neue Säfte.<br />
Der Herbst im Ländchen<br />
nach Johann Röthel, Bürgerschuldirektor<br />
Auch ulkige, humorvolle Erzählungen brachten Heiterkeit in<br />
die ländliche Gruppe.<br />
Um elf Uhr war die Arbeit meistens zu Ende; einige<br />
gingen nach Hause. Die meisten aber blieben, tranken den<br />
vorgesetzten Most und aßen Äpfel und Mostbirnen mit Brot.<br />
Bald erklangen die belebenden Töne einer Ziehharmonika,<br />
welche die Tanzpaare durch das mittlerweile ausgeräumte<br />
Zimmer schweben ließen.<br />
Am nächsten Morgen wurden die Kolben in Zöpfen neben<br />
der Eingangstür aufgehängt. Häufig brachte man den Weizen<br />
auch auf den Dachboden, wo die gebundenen Kolben an<br />
langen Stäben, die auf den Balken des Dachstuhls ruhten,<br />
gehängt wurden und so den ganzen Raum ausfüllten.<br />
Im Herbst häuften sich in den Bauernhäusern die<br />
gemeinschaftlichen Arbeiten der Dorfbevölkerung. Viel<br />
Unterhaltung bot das Rübenstoßen und das Krautschneiden,<br />
da hier häufig die stets fröhliche Dorfjugend am zahlreichsten<br />
erschien. Die Mädchen setzten sich auf die zu diesem Zweck<br />
errichteten Ladenbänke um die Rüben zu stoßen, die vorher<br />
von den Burschen sorgfältig ausgeschnitten und geputzt<br />
wurden. Sobald die Schaffe voll waren, wurden sie in den<br />
Keller getragen und die geschabten Rüben in die hohen<br />
Bottiche geleert und von den Knaben festgetreten. An alle<br />
diese nächtlichen Arbeiten folgte stets eine gemütliche<br />
Unterhaltung mit Aufführung verschiedener Spiele, die dann<br />
mit flottem Tanz endeten.<br />
Nachdem die Burgunderrüben und die Möhren schon im<br />
Keller lagen, wurden noch die weißen Rüben und das Kraut<br />
als letzte Feldfrüchte im Herbst nach Hause gebracht. Vor<br />
Eintritt des schlechten Wetters brachten die Landleute nur<br />
noch das Farnkraut aus dem Wald als Streu unter Dach.<br />
Außer dem Farnkraut wurden, wenn nicht der Schnee Wald<br />
und Feld bedeckte, auch mehrere Fuhren Laub als Streuvorrat<br />
auf den Stallungen eingelagert.<br />
Waren alle diese Herbstarbeiten zu Ende, so feierte man<br />
das Erntefest meist am Martinstage. Oft waren schon in<br />
den Novembertagen Feld und Wald mit einer Schneedecke<br />
überzogen. In der warmen Bauernstube war man aber<br />
während der kalten <strong>Jahre</strong>szeit nicht untätig. Man beschäftigte<br />
sich mit Weizenabreiben (Entkörnen der Kukuruzkolben),<br />
Bohnenauslesen und in einzelnen Häusern surrten den<br />
ganzen Tag die Spindeln beim fleißigen Spinnen.<br />
Entlaubt die Bäume, doch die Knospen sprießen,<br />
das neue Leben will geweckt nur werden.<br />
Laß die Erwartung weiter nicht verschließen,<br />
das Auf und Ab gab’s immer schon auf Erden.<br />
Die Hoffnung auf ein neues Leben<br />
Gibt Kraft uns allen, frischen Mut,<br />
wer hofft und glaubt, der kann sehr vier erleben,<br />
und um uns bleibt auch alles schön und gut.<br />
Də Höffnunkh aff a naiəs Labm<br />
Gait Khroft insch olln, vrischn Müət,<br />
bear höffət, glabət, dar khonn vil dərlabm,<br />
ünt üm insch plaibət’s schean ünd güət.<br />
Titelbild auf Seite 1: <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />
Aquarell von Lisa Eppich (2008)<br />
Lisa Eppich ist die Tochter von Anne Eppich geb. Eppich aus Obrern/Gottschee
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
August/September/Oktober 2008 Seite 3<br />
Veranstaltung<br />
des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
9. November 2008: ALLERSEELEN<br />
10.00 Uhr: Gedenkgottesdienst in der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> für die Opfer der Heimat und die<br />
verstorbenen Landsleute in aller Welt.<br />
Alle Landsleute und deren Freunde sind herzlich eingeladen. Die Veranstalter werden sich auf zahlreichen Besuch freuen.<br />
Weitere wichtige <strong>Gottscheer</strong> Veranstaltungen 2008:<br />
Veranstaltungen in New York:<br />
For information & updates, call <strong>Gottscheer</strong> Hall 718-366-3030 or check the website: www.gottscheenewyork.org<br />
26. Oktober : Bierfest der Tanzgruppe im <strong>Gottscheer</strong> Klubhaus<br />
9. November: <strong>Gottscheer</strong> Chöre Herbstkonzert <strong>–</strong> Fall Concert & Dinner Dance<br />
18. Oktober: Weinlesefest in der E.Ö.U.V.-Halle in Cleveland (Call Adam, 440-585-1541)<br />
Danach Unterhaltungsprogramm mit der Tanzgruppe „Musik Express“<br />
Jeden 4. Freitag im Monat treffen sich unsere Landsleute in der „Gaststätte Ebner“, Neubaugürtel 33, 1150 Wien <strong>–</strong> U6, Station Burggasse,<br />
Nähe Stadthalle ab 17.00 Uhr. Unsere Landsleute sind zu einem gemütlichen Beisammensein herzlich eingeladen.<br />
Freuen würden sich die Wiener Landsleute auch über Besucher, die gerade in Wien weilen.<br />
6. Dezember 2008: Adventfeier der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft Graz, um 14.00 Uhr<br />
in den Büroräumen der Landsmannschaft am Lazarettgürtel 54<br />
Jubiläumsveranstaltung 2009 in Graz<br />
Die <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Graz kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im <strong>Jahre</strong> 1919 wurde der <strong>Verein</strong><br />
<strong>Gottscheer</strong>land gegründet. Im kommenden Jahr wollen wir das 90jährige Bestandsjubiläum in würdiger Form begehen.<br />
Als Termin wurde der Samstag nach Pfingsten, der 6. Juni 2009, festgelegt.<br />
Wir möchten alle <strong>Gottscheer</strong> Landsleute in Österreich, Deutschland und in Übersee <strong>–</strong> wo immer sie auch sind <strong>–</strong> schon jetzt ganz<br />
herzlich zu dieser Veranstaltung einladen.<br />
Wir würden uns über Euren Besuch sehr freuen!<br />
<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Graz<br />
Dr. Gabriela Stieber, Vorsitzende<br />
An alle <strong>Gottscheer</strong>innen und <strong>Gottscheer</strong><br />
im Raum Graz und Umgebung<br />
GOTTSCHEERTREFFEN mit gemütlichem Beisammensein im Cafe WOLF (Seniorenzentrum) in Graz,<br />
Theodor Körner Straße 67 (erreichbar durch die Straßenbahnen der Linien 4 und 5 oder Bus 41)<br />
am Samstag, dem 11. Oktober 2008, um 15.30 Uhr!<br />
Auf Ihr Kommen freuen sich Gitte Hübner-Dornig /Tel.; 0316/38-37-54 und 0664/54 90 401)<br />
e-mail: gitte.dornig@aon.at <strong>–</strong> Helga und Wolfgang Wolf<br />
Mitgliedsbeiträge, Spenden <strong>–</strong> Zahlscheine<br />
In der Folge 1 (Jänner 2008) waren dem Mitteilungsblatt<br />
Zahlscheine (Österreich, Deutschland) beigelegt. Die meisten<br />
Mitglieder haben von diesen Zahlscheinen Gebrauch gemacht<br />
und den Mitgliedsbeitrag umgehend eingezahlt. Dafür<br />
danken wir recht herzlich. Leider kommt es gelegentlich vor,<br />
dass eingehende Beiträge und Spenden nicht zugeordnet<br />
werden können, da der Name des Einzahlers nicht angeführt<br />
wurde. Um Mahnungen vorzubeugen, ersuchen wir Sie, den<br />
Zahlschein zu kontrollieren und gegebenenfalls die bereits<br />
erfolgte Überweisung des Mitgliedsbeitrages dem <strong>Verein</strong><br />
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> bekannt zu geben. Mit Bedauern<br />
mussten wir feststellen, dass einige Mitglieder ihren Beitrag<br />
für die <strong>Jahre</strong> 2007 und 2008 noch nicht eingezahlt haben.<br />
Diesen wenigen, säumigen Landsleuten legen wir auch in der<br />
Folge 5 der „<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“ (August, September,<br />
Oktober 2008) Zahlscheine bei, mit der Bitte die ausständigen<br />
Beiträge umgehend zu entrichten. Sollten die Zahlungen<br />
wiederum nicht auf unserem Konto eingehen, wird die<br />
Zusendung des Mitteilungsblattes eingestellt.<br />
E. E.
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Seite 4 August/September/Oktober 2008<br />
Die <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft feiert<br />
<strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost<br />
Am 19. Mai 1963 wurde in Leoben der <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong> gegründet. <strong>Das</strong> hat den <strong>Verein</strong>svorstand<br />
veranlasst, <strong>Gottscheer</strong> Landsleute und deren<br />
Freunde schon am Vorabend der großen<br />
Wallfahrt zu einer Gedenkfeier einzuladen.<br />
Um 17.30 Uhr kann Ing. Kurt Göbl im großen<br />
Seminarraum des Hotels Pfeifer in Graz-<br />
Mariatrost die Teilnehmer recht herzlich<br />
begrüßen, ganz besonders den Vorsitzenden<br />
der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in<br />
Deutschland Erwin Meditz mit Gattin<br />
Erika, weiters die Vorsitzende der Deutsch-<br />
Untersteirer Ingeborg Mallner und OSR<br />
Ludwig Kren mit Gattin. Kurt Göbl überbringt<br />
auch Grüße von seiner Frau Elli, die leider<br />
nicht an diesem Kulturabend teilnehmen<br />
kann.<br />
Ing. .Kurt Göbl spricht sodann zu den<br />
Festgästen:<br />
„Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
liebe Freunde!<br />
In diesen Tagen, <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> nach Vorberatung<br />
Gründung des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong>, haben die <strong>Gottscheer</strong>, getragen<br />
von der Liebe zur alten Heimat und dem Wunsch ein<br />
bleibendes Zeichen der Nachwelt über die verlorene Heimat<br />
Gottschee zu schaffen. Wir wissen und sehen, dass es ein<br />
großartiges Werk geworden und gelungen ist.<br />
Die <strong>Gottscheer</strong> in ihrem ungeheurem Fleiß und großen<br />
Gottvertrauen haben mit der <strong>Gedenkstätte</strong> ein Zeichen<br />
geschaffen, das weit über das Land strahlt.<br />
Wenige <strong>Jahre</strong> nach dem Krieg, der ihnen alle materiellen Güter<br />
geraubt hat, haben sie sich zusammengetan, um der Nachwelt<br />
Kunde zu geben über eine Kultur, eine deutsche Sprachinsel,<br />
die mehr als 600 <strong>Jahre</strong> in fremder Umgebung gehalten hat.<br />
Trotz der Sorge um die Schaffung einer Existenz, einer<br />
neuen Bleibe, haben sie ein mächtiges und in jeder Hinsicht<br />
wertvolles Bauwerk geschaffen, ideell und künstlerisch hoch<br />
stehend, das wir nun weiterführen dürfen.<br />
In alle Welt zerstreut, ist die <strong>Gedenkstätte</strong> ein Zeichen für<br />
Heimattreue, lebendigen Glauben, eines kleinen, aber treuen<br />
und standhaften Volkes, das über Jahrhunderte schwer<br />
geprüft wurde und doch seine Identität gewahrt hat., vor<br />
Erwin Meditz, Erika Meditz, Rosa Samida, Rosemarie Rauch, im<br />
Hintergrund Anne Eppich<br />
Albert Mallner<br />
allem sie schöne Sprache (Schpruchə) bewahrt hat. Und<br />
so dürfen wir heute in Dankbarkeit all jener gedenken, die<br />
vor nunmehr zwei Generationen, das Werk<br />
erdacht, gegründet und umgesetzt hat.<br />
Edelbert Lackner wird in seinem Rückblick<br />
im Detail auf die Abläufe und Personen<br />
eingehen.<br />
So bleibt mir noch dieser<br />
Gründungsmitglieder, Bausteinzeichnern,<br />
Spender, Mitarbeiter, dem lieben Gott in<br />
Dankbarkeit anzuvertrauen. Dazu bitte<br />
ich Sie, sich für eine kurze Gedenk- und<br />
Gebetspause zu erheben. <strong>–</strong> Danke!“<br />
Es folgt die Landeshymne für das Land<br />
Steiermark, die vielen <strong>Gottscheer</strong>n zur neuen<br />
Heimat geworden ist, gesungen von allen<br />
Festgästen<br />
Obmannstellvertreter Edelbert Lackner<br />
bringt den angekündigten Rückblick „<strong>45</strong><br />
<strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“ (siehe<br />
Seite 10)<br />
Der Kapfenberger Dreigesang (Edith<br />
Eisenkölbl, Sophie und Traude Gliebe) singt<br />
in <strong>Gottscheer</strong> Mundart „Noch vilən Juərn“<br />
(nach vielen <strong>Jahre</strong>n)<br />
OSR Ludwig Kren, der, wie Obmann Ing. Göbl erwähnt,<br />
durch vermehrten Aufenthalt in Graz auch immer wieder<br />
bei unseren Veranstaltungen aktiv mitwirkt, bringt<br />
herzerfrischende Erzählungen und Sagen in <strong>Gottscheer</strong><br />
Mundart. Er berichtet über ein Gespräch, das er vor wenigen<br />
Tagen mit Hilda Novak über Prerigl und Kummerdorf geführt<br />
hat, vom Einsiedler am Kummerdorfer Berg, in weiterer<br />
Folge vom versteinerten Göttenitzer Hochzeitszug und von<br />
der Göttenitzer Monstranz.<br />
Anschließend singen die Gliebe-Schwestern ein Mundartlied.<br />
Karl Ruppe überbringt Grüße von Otto Marl, Bürgermeister<br />
der Stadtgemeinde Bad Aussee und vom Geschäftsführer<br />
des Tourismusverbandes Ausseerland-Salzkammergut,<br />
Ernst Kammerer, die Ing. Kurt Göbl im Namen des<br />
<strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> dankend erwidert. Eine<br />
Programmvorschau über den Ablauf des geplanten 3.<br />
Internationalen Treffens der <strong>Gottscheer</strong> im geographischen<br />
Vorne von links: Ingeborg Mallner, Bundesvorsitzende der Deutsch-<br />
Untersteirer, Albert Mallner, Ehrenmitglied Theresia Mallner
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
August/September/Oktober 2008 Seite 5<br />
Karl Ruppe und Ing. Kurt Göbl<br />
Mittelpunkt Österreichs, in Bad Aussee, hat bei den Festgästen<br />
Begeisterung hervorgerufen. Karl Ruppe, wie immer für<br />
jeden Gag zu haben, überreicht an Obmann Kurt Göbl ein<br />
mit Bier gefülltes Glas (Inhalt 1 Liter) mit der Aufschrift „<strong>45</strong><br />
<strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“.<br />
Nach einer kurzen Pause folgt der Höhepunkt des Abends <strong>–</strong><br />
ein Film „<strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“.<br />
Die in penibler Kleinarbeit von Albert Mallner hergestellte<br />
<strong>DVD</strong> (Aufnahmen Walter Loske und <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
New York) beinhaltet die Gründung des <strong>Verein</strong>es vor <strong>45</strong><br />
<strong>Jahre</strong>n, die <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> mit Sakralraum, Museum,<br />
Archiv, Bauernstube und Gottscher Stube Aichelberg, das<br />
<strong>Verein</strong>sgeschehen im <strong>Jahre</strong>slauf, einen kurzen Überblick<br />
über die Landeshauptstadt Graz, die <strong>Gottscheer</strong> Wallfahrt<br />
zur <strong>Gedenkstätte</strong> nach Graz-Mariatrost, die Wallfahrt in<br />
Klagenfurt Krastowitz, das Internationale <strong>Gottscheer</strong>treffen<br />
in Bad Aussee, die Ehrenringverleihung an Albert Belay und<br />
den „Gemütlichen Nachmittag“ des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong> in New York mit Stipendienüberreichung aus<br />
dem Dr. Gerber-Studienfonds. Gesanglich umrahmt wird die<br />
<strong>DVD</strong> durch den Männerchor New York und die Sing- und<br />
Trachtengruppe Klagenfurt. Begleitende Worte sprechen<br />
Ingeborg und Albert Mallner (siehe gesonderte Einschaltung,<br />
Seite 5).<br />
Nach der Filmvorführung neigt sich ein würdevoller Gedenk-<br />
und Kulturabend, im Kreise von Landleuten aus Steiermark,<br />
Kärnten, Deutschland, USA und Australien, dem Ende zu.<br />
Begeistert lassen wir ihn mit dem gemeinsam gesungenen<br />
<strong>Gottscheer</strong> Heimatlied ausklingen.<br />
Ing. Kurt Göbl dankt allen Anwesenden für die Teilnahme<br />
an der Gedenkfeier, wünscht eine gute Heimfahrt und ein<br />
Wiedersehen bei der <strong>Gottscheer</strong> Wallfahrt am kommenden<br />
Sonntagmorgen.<br />
Edelbert Lackner<br />
<strong>DVD</strong> <strong>–</strong> <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Albert Mallner, langjähriger Obmannstellvertreter und Vorstandsmitglied des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost, hat in<br />
penibler Kleinarbeit die <strong>Verein</strong>sgründung, den Bau der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> und das <strong>Verein</strong>sgeschehen im <strong>Jahre</strong>sablauf auf einer <strong>DVD</strong><br />
festgehalten.<br />
Ein kurzer Beitrag von der Landeshauptstadt Graz mit Einblendungen von der <strong>Gedenkstätte</strong> der Deutsch-Untersteirer am Grazer Schlossberg,<br />
Wallfahrt 40 <strong>Jahre</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> 2007, <strong>Jahre</strong>shauptversammlung 2008, Ausflug in die ehemalige Heimat Gottschee 2007, <strong>Gottscheer</strong><br />
Treffen in Bad Aussee 2007, Wallfahrt zur Schutzmantelmadonna nach Klagenfurt-Krastowitz 2007, ausführliche Bildberichte von der<br />
<strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost und das <strong>Verein</strong>sgeschehen der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in New York bilden den Inhalt der sehenswerten<br />
Filmes. Umrahmt wird dieser musikalisch vom Männerchor New York, vom Kapfenberger Dreigesang und von der Sing- und Trachtengruppe<br />
Klagenfurt. Ergänzende Worte sprechen Ingeborg und Albert Mallner.<br />
Wir möchten Sie, verehrte Landsleute und Heimatfreunde ansprechen und Ihnen diese <strong>DVD</strong> nahe legen.<br />
Der Preis beträgt ohne Porto 11,00 Euro<br />
Bestellungen richten Sie bitte an:<br />
Albert Mallner, Schwarzer Weg 80, 8054 Graz <strong>–</strong> Tel.: 0316 <strong>–</strong> 29 73 16 <strong>–</strong> e-mail: theoderich@utanet.at<br />
oder Edith Eisenkölbl, Siebenbrünngasse 5, 8605 Kapfenberg <strong>–</strong> Tel.: 03862 <strong>–</strong> 21 1 08 <strong>–</strong> e-mail: r.eisi@aon.at<br />
Nach Abzug der Herstellkosten bleibt ein Restbetrag, der dem <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost zugute kommt.<br />
Offenhaltung der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Die <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost ist im Oktober 2008 an folgenden Tagen in der Zeit von 13.00 <strong>–</strong> 16.00 Uhr für Besucher<br />
geöffnet:<br />
Sonntag 5. Oktober <strong>–</strong> Sonntag 12. Oktober <strong>–</strong> Sonntag 19. Oktober <strong>–</strong> Sonntag 26. Oktober<br />
Am 9. November findet in der <strong>Gedenkstätte</strong> ein Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Landsleute statt.<br />
Gegen Voranmeldung unter Tel. Nr. 0 31 32 / 24 69 oder 03 16 / 29 73 16 kann die <strong>Gedenkstätte</strong> für Personen aus anderen Bundesländern<br />
Österreichs, aus der Bundesrepublik Deutschland oder den USA und Kanada besichtigt werden.<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />
Fahrt nach Gottschee vom 5. <strong>–</strong> 7. September 2008<br />
Der Wunsch die ehemalige Heimat zu sehen, das Land der Vorfahren zu besuchen, veranlasste 36 Personen (aus Deutschland, der Schweiz,<br />
Kärnten und Steiermark <strong>–</strong> neun angemeldete Personen sagten leider wegen Familienfeiern und Krankheit die Reise ab), dem Ruf des <strong>Verein</strong>es<br />
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> zu folgen und an einer dreitägigen Fahrt nach Gottschee, vom 5. bis 7. September 2008 teilzunehmen, um das Land so<br />
zu erleben, wie es sich 67 <strong>Jahre</strong> nach der Umsiedlung des <strong>Gottscheer</strong> Volkes präsentiert. Die Reiseleiter Ing. Kurt Göbl und Edelbert Lackner<br />
waren, wie schon in den letzten <strong>Jahre</strong>n, bestrebt die Reiseroute so zu planen, dass den Teilnehmern ein möglichst großes Gebiet der ehemaligen<br />
deutschen Sprachinsel gezeigt werden konnte. <strong>Das</strong> <strong>Gottscheer</strong> Hinterland, das Oberland, das Unterland, und die Walden, wurden großräumig<br />
besucht. Ein kurzer Abstecher führte auch zu den Burgruinen Seisenberg (Žužemberk), Grafenwarth (Kostel) und Cilli (Celje). Eine Stadtführung<br />
in Cilli ergänzte das umfangreiche Programm.<br />
Einen ausführlichen Reisebericht bringen wir in der nächsten Ausgabe der „<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“ (Folge 6 <strong>–</strong> November/Dezember 2008)
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Seite 6 August/September/Oktober 2008<br />
vor dem Festgottesdienst<br />
41. <strong>Gottscheer</strong> Wallfahrt<br />
zur <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />
am 27. Juli 2008<br />
„Dem Herrgott danken, symbolisch ein Stück Heimat erleben,<br />
Landsleute treffen, die alte <strong>Gottscheer</strong> Mundart<br />
pflegen!“ Diese und ähnliche Gedanken hat<br />
auch 2008 zahlreiche <strong>Gottscheer</strong> und Freunde<br />
der <strong>Gottscheer</strong> bewogen an der 41. Wallfahrt<br />
zur <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-<br />
Mariatrost teilzunehmen. Bereits um 8.30 Uhr<br />
kommen die ersten Pilger, um in aller Ruhe<br />
die festlich geschmückte <strong>Gedenkstätte</strong> und<br />
den Museal- und Archivraum zu besichtigen.<br />
Einige nehmen den Pendlerdienst, den<br />
unser Ausschussmitglied Walter Loske von<br />
der Endstation der Straßenbahnlinie 1 bis<br />
zur <strong>Gedenkstätte</strong> durchführt, in Anspruch.<br />
Andere kommen mit dem PKW angereist,<br />
doch die tapfersten pilgern zu Fuß entlang<br />
der Straße, die eine 14%ige Steigung vom<br />
Mariatrostertal auf den Purberg aufweist,<br />
zum Festgottesdienst.<br />
Als um 9.00 Uhr die Mariatroster Blaskapelle<br />
ihr Platzkonzert eröffnet, ist der Vorplatz der<br />
<strong>Gedenkstätte</strong> mit Wallfahrern dicht gefüllt<br />
und als um 10.00 Uhr das Karolinenglöckchen<br />
im Turm zum Festgottesdienst ruft, ist der<br />
Sakralraum der <strong>Gedenkstätte</strong> so überfüllt,<br />
dass viele Wallfahrer die Feierlichkeiten<br />
nur am Vorplatz über den Lautsprecher<br />
mitverfolgen können.<br />
Nach der Steirische Landeshymne, intoniert<br />
von der Musikkapelle, gedenken die<br />
Wallfahrer mit einem Vaterunser der mehr als<br />
1200 Opfer beider Weltkriege und der Flucht<br />
aus dem Siedlungsgebiet in der damaligen<br />
Untersteiermark, (deren Namen auf den<br />
Gedenktafeln im Sakralraum der <strong>Gedenkstätte</strong><br />
eingraviert sind) sowie allen Landsleuten, wo<br />
immer sie ihre letzte Ruhestätte haben.<br />
Ing. Kurt Göbl, Obmann der <strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong> begrüßt die Teilnehmer an<br />
der Wallfahrt recht herzlich insbesondere<br />
Dr. Harald Tripp, der heuer wieder den<br />
Festgottesdienst zelebrieren wird; weiters<br />
unser Ehrenmitglied Theresia Mallner, unsere<br />
Mitarbeiterin in New York Elfriede Hoefferle<br />
Festgottesdienst mit Dr. Harald Tripp<br />
Dr. Viktor Michitsch überbringt<br />
Grüße der Arbeitsgemeinschaft der<br />
<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaften<br />
mit Gatten Joseph; den Vizepräsidenten des Alpen Klubs in<br />
Kitchener, Kanada, Hans Kroisenbrunner mit Gattin Anne<br />
geb. Mausser; Vizepräsident des Alpen Klubs in Kitchener,<br />
Kanada; den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der<br />
<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaften und Vorsitzenden der<br />
<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft Klagenfurt, Dr. Viktor<br />
Michitsch; den Ehrenvorsitzenden der ARGE der <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsmannschaften Hofrat Dr. Herbert Krauland; den<br />
Geschäftsführer der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft Klagenfurt<br />
Otto Tripp mit Gattin Sigrid geb. Petschauer; den Vorsitzenden<br />
der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Deutschland Erwin<br />
Meditz mit Gattin Erika; die Vorsitzende der <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsmannschaft Graz Dr. Gabriela Stieber; die Vorsitzende<br />
der Landsmannschaft der Deutsch-Untersteirer Ingeborg<br />
Mallner; Dr. Maria Lackner-Kundegraber, <strong>Gottscheer</strong><br />
Ehrenringträgerin, die auch Grüße ihres Gatten Richard<br />
Lackner (Ehrenvorsitzender der Gottscher Landsmannschaft<br />
Deutschland) überbringt; OSR Ludwig Kren,<br />
<strong>Gottscheer</strong> Ehrenringträger mit Gattin Rosi<br />
und Herrn Lauritsch, der den weiten Weg<br />
aus Australien nach Graz auf sich genommen<br />
hat.<br />
Edelbert Lackner bringt einen Rückblick<br />
auf <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
(siehe Seite 10) und ersucht anschließend den<br />
Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der<br />
<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaften Dr. Viktor<br />
Michitsch einige Worte an die Festgäste zu<br />
richten.<br />
In einer kurzen Wortmeldung spricht Dr.<br />
Michitsch vor allem die gute Zusammenarbeit<br />
der <strong>Gottscheer</strong> in aller Welt an. Er richtet<br />
u. a. an die Festgäste den Appell das<br />
<strong>Gottscheer</strong>tum in Ehren zu halten sowie die<br />
<strong>Gottscheer</strong> Mundart und das Liedgut in der<br />
Gemeinschaft zu pflegen.<br />
Den Höhepunkt der Wallfahrt 2008 bildet, wie<br />
in allen <strong>Jahre</strong>n zuvor, der Festgottesdienst,<br />
zelebriert vom <strong>Gottscheer</strong> Militärpfarrer<br />
Dr. Harald Tripp, teilweise in <strong>Gottscheer</strong><br />
Mundart, umrahmt von der Haydn-Messe.<br />
OSR Ludwig Kren bringt die alttestamentliche<br />
Lesung, die vom Amtsantritt des Königs<br />
Salomo berichtet, in unserer schönen<br />
Mundart.<br />
Nach der schönen inhaltsreichen Predigt<br />
von Pfarrer Dr. Harald Tripp (siehe Seite 9<br />
im Mitteilungsblatt) sprechen Ing. Kurt Göbl<br />
und OSR Ludwig Kren die Fürbitten.<br />
Fürbitten von Ing. Kurt Göbl:<br />
Lieber Gott: Die <strong>Gottscheer</strong> haben durch den<br />
Verlust ihrer Heimat ein schweres Schicksal<br />
erlitten. Gib, dass trotzdem keine Verbitterung<br />
in ihren Herzen zurückbleibt, in dem Wissen,<br />
dass die wahre und endgültige Heimat bei<br />
Dir ist <strong>–</strong> Wir bitten Dich, erhöre uns!<br />
Guter Gott: Vor <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong>n wurde der <strong>Verein</strong><br />
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> gegründet, mit dem
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
August/September/Oktober 2008 Seite 7<br />
Ziel das Andenken der <strong>Gottscheer</strong> zu wahren.<br />
Gib, dass über das Andenken hinaus unsere<br />
Gemeinschaft von lebendigem Glauben und<br />
Liebe zu allen Menschen erfüllt ist <strong>–</strong> Wir bitten<br />
Dich, erhöre uns!<br />
Lebendiger Gott: Die Gründer unserer<br />
<strong>Gedenkstätte</strong> waren erfüllt von der Sehnsucht<br />
nach der verlorenen Heimat. Wir bitten Dich,<br />
vergilt ihnen all das Gute, das sie getan und<br />
geschaffen haben und lass sie Ruhe finden in<br />
der ewigen Liebe mit Dir <strong>–</strong> Wir bitten Dich, erhöre<br />
uns!<br />
Fürbitten von OSR Ludwig Kren in<br />
<strong>Gottscheer</strong> Mundart:<br />
Nüə shaibər bidər dū aff’n Khirchpichl. Munichə<br />
hent schon öftain dū gəbān, ondrə hi ünt dū, dar<br />
oinə ödər dar ondrə vərlaicht dan earschtn Bakh.<br />
Ollə kāma-bər abai-bər ahoimə shain belln üntər<br />
Göttscheabarn. Herr ünt Gött, nām tüə inshər<br />
Vraidə as Donkh an DI <strong>–</strong> Biər pātn DI, hār lishn<br />
aff insch!<br />
(Nun sind wir wieder da auf dem Kirchbühel. Manche sind schon<br />
öfter da gewesen, andere hie und da, der eine oder der andere<br />
vielleicht das erste Mal. Alle kommen wir aber, weil wir daheim<br />
sein wollen unter <strong>Gottscheer</strong>n. Herr und Gott, nimm unsere Freude<br />
als Dank an Dich <strong>–</strong> Wir bitten Dich erhöre uns!)<br />
Bu biər Göttscheabarə tsənondər khāmən, ischt pai dər<br />
Vraidn a düch loit dərpai. Biər hobm shbārə Tsaitn dərlābət,<br />
öftain hot mon gədenkhət, nüə geat ’s et mear. DÜ hoscht<br />
insch obər düch an dər Hont gəhūbm ünt baitər gəviərət. Biər<br />
donkhn ünt patn: Plaibm tüə baitər pai insch! <strong>–</strong> Biər patn Di,<br />
hār lishn aff insch!<br />
(Wo wir <strong>Gottscheer</strong> zusammen kommen, ist bei der Freude auch<br />
immerTrauer dabei. Wir haben schwere Zeiten erlebt, oft hat man<br />
gedacht, es geht nicht mehr. Du hast uns aber immer an der Hand<br />
gehalten und weiter geführt. Wir danken und bitten: Bleib weiterhin<br />
bei uns! <strong>–</strong> Wir bitten Dich, erhöre uns!)<br />
Von Juər tsə Juər shai-bər beanigər, ischt mūnichəs ondərsch.<br />
Biər bessn obər, ass də Sochn vərgeant ünt də Laitə vərgeant.<br />
Dü, Eabigər, hoscht shə tsə Diər gənümm. Biər pātn DI, gām<br />
tüə insch ünt viər insch ottər abakh tsə Diər - Biər patn DI, hār<br />
lishn aff insch!<br />
(Von Jahr zu Jahr sind wir weniger, ist manches anders. Wir wissen<br />
aber, dass die Dinge vergehen und die Leute vergehen. Du, Ewiger,<br />
hast sie zu Dir genommen. Wir bitten Dich, gib uns und führ uns<br />
dann einmal zu Dir <strong>–</strong> Wir bitten Dich, erhöre uns!)<br />
Zur Wandlung läutet Johann Rom das Karolinenglöckchen.<br />
„Meerstern ich dich grüße“ und „Də Vegəlain in<br />
Roashəngurtən“ gesungen von allen Teilnehmern begleitet<br />
die Kommunionspendung. Mit „Großer Gott, wir loben<br />
beim gemütlichen Teil <strong>–</strong> von links: Elfriede Hoefferle, Fritz<br />
Hönigmann, Joseph Hoefferle, Otto Tripp, Ehepaar Tschinkel<br />
OSR Ludwig Kren und Ing. Kurt Göbl<br />
sprechen die Fürbitten<br />
Dich“, dem Segen des Priesters und<br />
dem <strong>Gottscheer</strong> Heimatlied endet der<br />
Festgottesdienst.<br />
Ing. Kurt Göbl dankt dem <strong>Gottscheer</strong><br />
Militärpfarrer Dr. Harald Tripp für die<br />
Messfeier recht herzlich und dankt auch den<br />
Wallfahrern für ihr zahlreiches Erscheinen.<br />
Nach dem Mittagessen und einem<br />
gemütlichen Beisammensein im Gastgarten<br />
des Kirchenwirtes ruft um 14.00 Uhr die<br />
Glocke zum Segen nach heimatlichem<br />
Brauch, mit Militärpfarrer Dr. Tripp.<br />
Viele folgen diesem Ruf, sodass auch am<br />
Nachmittag die Sitzplätze im Sakralraum<br />
nicht ausreichen und so mancher mit<br />
einem Stehplatz Vorlieb nehmen muss. Im<br />
Anschluss an die Segenandacht singt Peter<br />
Rössel, Sohn von Ella Rössel geb. Högler das<br />
AVE MARIA. Abschließend überreichen<br />
Anne und Hans Kroisenbrunner an den<br />
Obmann Kurt Göbl ein Gemälde von<br />
Anne Kroisenbrunner, welches auch beim<br />
<strong>Gottscheer</strong> Treffen 2007 in Kitchener, Kanada als Andenken an<br />
das Nordamerikanische Treffen an die <strong>Verein</strong>svorsitzenden<br />
übergeben wurde. Ing. Göbl bedankt sich mit einem<br />
Holzschnitt von Prof. Franz Weiß.<br />
Ing. Kurt Göbl dankt allen Teilnehmern für die Teilnahme<br />
an den Feierlichkeiten und gibt der Hoffnung Ausdruck, sie<br />
auch bei der Gedenkfeier am Allerseelensonntag und bei der<br />
nächsten Wallfahrt im <strong>Jahre</strong> 2009 so zahlreich begrüßen zu<br />
dürfen.<br />
Es folgt nun als Abschluss der gemütliche Teil mit Pobolitsn-<br />
Essen und Musik, einen Stock tiefer, im Museumsraum.<br />
Ein ereignisreicher Tag neigte sich somit dem Ende zu.<br />
Landsleute aus Österreich, Deutschland, USA, Kanada und<br />
Australien haben sich getroffen, tauschten Erinnerungen aus,<br />
pflegten die schöne <strong>Gottscheer</strong> Mundart und nahmen sich<br />
vor, sofern es der Herrgott möglich macht, alte und neue<br />
Freundschaften weiterhin zu pflegen.<br />
Edelbert Lackner<br />
Danke!<br />
Die Veranstaltungen am 26. und 27. Juli 2008 in Graz-<br />
Mariatrost haben bei allen Teilnehmern Anklang gefunden.<br />
Es ist daher unsere Pflicht allen <strong>Gottscheer</strong> Landsleuten und<br />
Freunden für ihre Teilnahme zu danken, vor allen aber jenen,<br />
die zum Gelingen der Veranstaltungen beigetragen haben:<br />
Dem <strong>Gottscheer</strong> Militärpfarrer Dr. Harald Tripp sind wir<br />
für die Gestaltung der hl. Messe und den Segen nach<br />
heimatlichen Brauch zu großen Dank verpflichtet. Wir<br />
danken aber auch seinem Ministranten Stephan Glauninger,<br />
der Mariatroster Blaskapelle, dem Kapfenberger Dreigesang,<br />
gebildet von den Schwestern Edith Eisenkölbl, Sophie<br />
und Traude Gliebe; Margit Tinti geb. Lackner und ihren<br />
kleinen Zwillingstöchtern Isabella und Marie Christine<br />
für das Inkasso der freiwilligen Spenden; Walter Loske für<br />
den Pendeldienst von der Straßenbahnlinie 1 bis zu den<br />
Veranstaltungsorten; Rosemarie Rauch geb. Samida für den<br />
Blumenschmuck in der <strong>Gedenkstätte</strong>; Helga Melz für die<br />
Pobolitsn-Zubereitung; Johann Rom für das Glockenläuten;<br />
dem Tonmeister und Filmgestalter Albert Mallner; OSR<br />
Ludwig Kren für seine Mundartdarbietungen und Peter<br />
Rössel für seinen Abschlussgesang.<br />
Dank gebührt auch Ing. Kurt Göbl, Elli Göbl, Walter Loske,<br />
Heidi Loske, Johann Rom, Albert Mallner, Rosemarie Rauch,<br />
Edith Eisenkölbl, Renate und Edelbert Lackner für diverse<br />
Vorbereitungsarbeiten.
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Seite 8 August/September/Oktober 2008<br />
Für die genaue Spenden-, Messopfer- und Pobolitsnabrechnung<br />
danken wir Edith Eisenkölbl und Sophie Gliebe. Natürlich<br />
gilt unser Dank auch Hotelier Josef Pfeifer für die kostenlose<br />
Beistellung des großen Seminarsaales für den Kulturabend.<br />
Für den <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Ing. Kurt Göbl und Edelbert Lackner<br />
Grußbotschaften:<br />
<strong>Gottscheer</strong> Memorial Chapel Inc. <strong>–</strong> <strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong> New York<br />
New York, im Juli 2008<br />
An die<br />
<strong>Verein</strong>sleitung der<br />
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
in Graz-Mariatrost<br />
Sehr geehrte Damen und Herren!<br />
Liebe Landsleute, Festgäste und Freunde!<br />
Zum Anlass der heurigen Wallfahrt am Bartholomäus-Sonntag in<br />
der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost übermitteln wir der<br />
Festleitung und allen Teilnehmern herzliche Grüße und wünschen<br />
allen Anwesenden einen frohen und besinnlichen Festtag.<br />
Obwohl die <strong>Gottscheer</strong> Landsleute nun weit verstreut von einander<br />
leben, werden wir heute trotzdem alle in Gedanken bei Euch weilen,<br />
denn hier ist nach dem Verlust der alten Heimat wieder ein geistiger<br />
und kultureller Mittelpunkt für alle <strong>Gottscheer</strong> errichtet worden.<br />
Wir sind zuversichtlich, dass sich auch der heurige Wallfahrtssonntag<br />
würdig an jene vergangener <strong>Jahre</strong> anreihen wird und dass allen<br />
Teilnehmern dieser Tag in angenehmer Erinnerung bleiben wird.<br />
<strong>Das</strong> wünschen Euch:<br />
die Vertrauensleute und Mitarbeiter<br />
des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in New York<br />
i. v. Albert Mausser<br />
Die Mitarbeiter der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Graz, in Cleveland, Ohio<br />
An den Vorstand<br />
der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Graz-Mariatrost<br />
Die Mitarbeiter in Cleveland senden zur Feier des <strong>45</strong>. Bestehens des<br />
<strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost an den gesamten<br />
Vorstand und an alle Festteilnehmer unsere herzlichen Grüße und<br />
besten Wünsche.<br />
Bei diesem ehrenwürdigen Anlass denken wir vor allem an unsere<br />
Väter. Mütter, Brüder und Schwestern in Cleveland, die mit<br />
beispielhaftem Eifer und Aufopferung dazu beitrugen, dass es zu<br />
einer Gründung des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> kommen<br />
konnte. Wir behalten sie in dankbarer Erinnerung.<br />
Allen Mitgliedern des gegenwärtigen Vorstandes reichen wir unsere<br />
Hand, danken ihnen für ihren nie ermüdenden Fleiß und ihre Sorge<br />
um unsere <strong>Gedenkstätte</strong>. Unser Herrgott möge weiterhin ihre Arbeit<br />
segnen und sie in bester Gesundheit erhalten.<br />
Allen Teilnehmern an diesem Feste wünschen wir frohe Stunden,<br />
ein heimatliches Beisammensein und das Bewusstsein auf ihren<br />
Heimweg mitzunehmen, einem sinnvollen Feste beigewohnt zu<br />
haben.<br />
Die Mitarbeiter in Cleveland:<br />
Dipl. Ing. Henry Putre<br />
Berta Weber<br />
Helene Klass<br />
Ehrenmitglied Edda Morscher-Krische aus<br />
Kitchener an den Obmannstellvertreter des<br />
<strong>Verein</strong>es<br />
Lieber Edelbert und alle Landsleute, die sich zum Festtag „<strong>45</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Mariatrost“ zusammengefunden<br />
haben!<br />
Ein langer nicht immer leichter Weg, aber wir sind sicher, dass Gott<br />
immer seine schützende und segnende Hand über die <strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong> gehalten hat. So danken wir Gott für seine bisherige<br />
Führung und bitten weiterhin um seinen Schutz und Segen.<br />
Vergessen wollen wir auch nicht alle <strong>Gottscheer</strong>, die das große Werk<br />
begonnen haben und uns in die ewige Heimat vorausgegangen<br />
sind. Möge Gott ihnen den ewigen Frieden schenken.<br />
Viel Freude auch am Nachmittag beim gemütlichen Beisammensein<br />
und bei freundschaftlichen Begegnungen.<br />
Danke an alle Mitarbeiter im <strong>Verein</strong>, besonders dem Obmann, denn<br />
ihre Mühen, Entscheidungen und Arbeit kommen uns allen zu Gute,<br />
wo immer Landsleute leben in der großen Welt.<br />
Mit landsmännischen Grüßen<br />
Ihre<br />
Edda Morscher-Krische (Altlag)<br />
Joseph Sieder, Präsident des E.Ö.U.V. Cleveland<br />
übermittelt telefonisch herzliche Grüße an den Vorstand und alle<br />
Teilnehmer an der Wallfahrt. Er wäre auch heuer, wie viele <strong>Jahre</strong><br />
zuvor, wieder gerne bei uns gewesen, doch die Vorbereitungen für<br />
das große Nordamerikanische <strong>Gottscheer</strong> Treffen, das heuer vom<br />
29. August bis 1. September in Cleveland stattfindet, machten eine<br />
Europareise unmöglich. Joseph Sieder verspricht im Gedanken bei<br />
uns zu sein und wünscht ein schönes Fest im Kreise von Landsleuten<br />
und Freunden der <strong>Gottscheer</strong>.<br />
Weitere Grüße überbrachten<br />
die Ehrenmitglieder OSR Karl Schemitsch aus Villach und Adolf<br />
Luscher aus Florida sowie der Ehrenvorsitzende der <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsmannschaft Deutschland, Richard Lackner.
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
August/September/Oktober 2008 Seite 9<br />
Predigt von Dr. Harald Tripp beim Festgottesdienst<br />
<strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />
am 27. Juli 2008<br />
Perikopen: 1 Kön 3,5.7-12; Röm 8,28-30; Mt 13,44-52<br />
Brüder und Schwestern in Christus!<br />
Liebe <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft in Graz!<br />
„Gott ist hier, an heiliger Stätte. Gott versammelt sein<br />
Volk in seinem Haus, er schenkt ihm Stärke und Kraft.“ Diese<br />
Zuversicht war dem Beter des Ps 68 eigen. Wir selbst können<br />
diesen Eingangsvers zur heutigen Sonntagsliturgie aufgreifen<br />
und ihn uns zum Eigentum machen. Gott ist hier, an dieser<br />
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Maria Trost. Er versammelt das<br />
<strong>Gottscheer</strong> Völklein aus nah und fern, er möchte uns hier<br />
Stärke und Kraft schenken.<br />
Unsere Vorfahren sind vor über 600 <strong>Jahre</strong>n nach Süden<br />
gezogen, um eine neue Heimat aufzubauen. Sie haben das<br />
Land gerodet, das ihnen und ihren Nachkommen über 600<br />
<strong>Jahre</strong> Heimat war. Der 2. Weltkrieg hat dieser ein Ende<br />
gesetzt. Gottschee ist nicht mehr <strong>–</strong> und gerade deshalb<br />
ist Gottschee vielleicht umso mehr hier, an heiliger Stätte,<br />
wodurch die Idee des <strong>Gottscheer</strong> Priesters Heinrich Wittine<br />
eine würdige <strong>Gedenkstätte</strong> für die Opfer der Weltkriege und<br />
der Vertreibung, sowie für die Nachkommen der <strong>Gottscheer</strong><br />
errichtet worden ist. Der <strong>Verein</strong>sgründung vor <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong>n, die<br />
dies bewältigen sollte, gedenken wir heute dankbar.<br />
Gottschee <strong>–</strong> was blieb von dieser Heimat? Erinnerungen,<br />
Wehmut, Leid, das Schicksal des Verlorenseins, Resignation<br />
und Hoffnungslosigkeit? In vielen von uns brennt, wenn von<br />
Gottschee die Rede ist eine Liebe zur verlorenen Heimat,<br />
tausendfach in den Herzen der Menschen, die heute in aller<br />
Welt verstreut sind!<br />
Vom Herzen ist heute in der alttestamentlichen Lesung<br />
die Rede, die vom Amtsantritt des Königs Salomo berichtet.<br />
Der Dialog zwischen Gott und Salomo läuft im Traum ab.<br />
Gott ergreift die Initiative und eröffnet das Gespräch. Er<br />
fordert Salomo auf, eine Bitte zu äußern, die er ihm erfüllen<br />
soll. Salomo weiß um seine Unerfahrenheit und deshalb um<br />
seine wichtigste Fähigkeit: ein hörendes Herz <strong>–</strong> darum bittet<br />
er Gott <strong>–</strong> im Traum. Für den Hebräer ist das Herz nicht das<br />
Organ der Blutversorgung sondern der „Sitz der Weisheit“,<br />
weil man vom Gehirn als Ort des Denkens, des Fühlens und<br />
der Erinnerung noch nichts wusste. Auch in einem uralten<br />
ägyptischen Totengebet kennt man das Herz als Ort der<br />
Erinnerung, wenn es heißt, dass das Herz nichts gegen den<br />
Toten aussagen möge. Und von Maria heißt es ähnlich im<br />
Neuen Testament: „Und sie bewahrte alle Worte in ihrem<br />
Herzen.“<br />
<strong>Das</strong> Herz ist es, das den Willen und das menschliche Tun leitet.<br />
<strong>Das</strong> Herz <strong>–</strong> auch des idealen Königs <strong>–</strong> hat Ohren. Es muss<br />
hören, wenn es zwischen gut und böse unterscheiden will.<br />
Gott ist es, der dem König Salomo, der uns eingibt, was zu tun<br />
ist. Wie sehr war gerade der <strong>Gottscheer</strong> dazu geprägt, auf Gott<br />
zu hören, nach seinen Geboten zu handeln, seinen Willen zu<br />
tun. Wie sehr hat es gerade der <strong>Gottscheer</strong> nicht verabsäumt,<br />
seine Sorgen und Nöte, seine Ängste und Anliegen Ihm <strong>–</strong><br />
dem dreifaltigen Gott <strong>–</strong> kundzutun? Wie sehr hat gerade der<br />
<strong>Gottscheer</strong> durch sein hörendes Herz in Familie, Beruf und<br />
Arbeit gezeigt, das Geschenk des Lebens zu hüten und treu<br />
zu verwalten? Gott schenke unserer <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft<br />
auch weiterhin ein hörendes Herz, das auf Christi Königtum<br />
verweist, welches auch für unser geknechtetes Völkchen<br />
Befreiung von Unterdrückung und Einsatz für Gerechtigkeit<br />
bedeutet!. Nur so kann Paulus in der Zweiten Lesung heute<br />
auf unsere Berufung, Ehre und Verpflichtung anspielen, als<br />
glaubende Gemeinschaft Zeichen der Hoffnung für die Welt<br />
zu sein. (Röm 8,28-30).<br />
Die <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Maria Trost ist gewiss ein<br />
Zeichen solcher Hoffnung für die Welt, ein sichtbares Zeichen<br />
unserer Liebe zu unserem Volkstum, unserer Treue zur<br />
alten verlorenen Heimat und unserer Ehrfurcht vor unseren<br />
Ahnen.<br />
Diese Heimat ist für uns, wenn auch verloren, ein<br />
Schatz, den es zu bewahren gibt. Im heutigen Evangelium<br />
spricht Jesus vom Doppelgleichnis vom Schatz im Acker und<br />
der kostbaren Perle. In dem Doppelgleichnis müssen nur Bild<br />
und Sache unterscheiden. <strong>–</strong> Unsere Gesellschaft heute zeigt<br />
uns jedoch, wie sehr beides verwechselt wird. „Geh aufs<br />
Ganze“ wird von jungen Leuten im Spitzensport erwartet<br />
„es wird dir nichts geschenkt. Aber du kannst es schaffen!“<br />
Oder in der Wirtschaft: „Wenn du nicht 120 Prozent gibst,<br />
wirst du keinen Erfolg einfahren, nur wer aufs Ganze geht,<br />
hat eine Überlebenschance auf dem Markt“! Aber wir kennen<br />
den Preis: Im Markt, im Sport, im Konsum gehen immer<br />
mehr Menschen auf das Ganze und gehen dabei drauf! Wo<br />
bleibt die Menschlichkeit, die Humanität, die Solidarität,<br />
das Mitfühlen mit dem anderen? <strong>–</strong> Und hier lassen wir das<br />
Bild aus dem Gleichnis vom Acker und der kostbaren Perle<br />
sprechen: Jesus zeigt uns gerade hier, wie auch wir in unserer<br />
<strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft leben sollen: aus dem Bewusstsein,<br />
dass uns alles geschenkt ist und dass wir alles geben können.<br />
Wer durch Zufall einen Schatz oder eine kostbare Perle findet,<br />
wird alles dafür tun, um in ihren Besitz zu gelangen. Jesus<br />
spricht dadurch das Reich Gottes an, um zweierlei deutlich<br />
zu machen: Erstens ist das Reich Gottes kein Menschenwerk,<br />
sondern ein Geschenk Gottes an uns. Zum anderen aber fällt<br />
dieses Reich Gottes nicht einfach vom Himmel auf die Erde <strong>–</strong><br />
wir Menschen müssen uns dies etwas „kosten“ lassen. Wir<br />
sollen uns als glaubende für dieses Reich einsetzen und in<br />
unserem Leben Prioritäten setzen, wie Jesus es getan hat: er<br />
zog unermüdlich durch Galiläa, predigte das Reich Gottes,<br />
heilte Kranke und trieb Dämonen aus: bis zu seinem Tod.<br />
Gottes Reich umsetzen heißt: sein Geschenk zuerst<br />
annehmen, die Welt in Liebe und Solidarität verwandeln.<br />
Liebe <strong>Gottscheer</strong>innen und <strong>Gottscheer</strong>! Bitten wir deshalb<br />
gerade auf Marias Fürsprache um ein hörendes Herz, das<br />
für die Nöte unserer Mitmenschen und zugleich für Gottes<br />
Willen offen ist! Dann werden wir gewiss auf dem Weg zu<br />
einem gelingenden Leben sein. Und vergessen wir unsere alte<br />
Heimat nicht! Heimat tief im Herzen <strong>–</strong> der Leitspruch, der<br />
alle <strong>Gottscheer</strong> eng umschließt, möge auch unser hörendes<br />
Herz erfreuen und erstarken lassen.<br />
Inshər Schikkhsal<br />
von OSR Karl Schemitsch<br />
Tsətrugn, tsəschtrebm hot’s insch nüə ollə,<br />
shö bait ischt main Nochpar bekh von mir,<br />
ünt bündərlain khimmət’s insch olln haint viər,<br />
as shəvilə, shəvilə schon valənt.
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Seite 10 August/September/Oktober 2008<br />
<strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Ein Rückblick von Edelbert Lackner<br />
Sehr geehrte Festgäste, liebe Landsleute!<br />
Im Winter 1941/42 <strong>–</strong> während des 2. Weltkrieges <strong>–</strong> wurde<br />
die <strong>Gottscheer</strong> Volksgruppe, nach Besetzung Gottschees<br />
durch die Italiener, auf Grund eines Vertrages zwischen<br />
dem Deutschen Reich und Italien, in das Ranner Becken der<br />
damaligen Untersteiermark umgesiedelt. Aus diesem musste<br />
sie im <strong>Jahre</strong> 19<strong>45</strong> unter schwersten Blutopfern und Verlust<br />
von Hab und Gut flüchten. Die <strong>Gottscheer</strong> fanden hilfreiche<br />
Aufnahme in Österreich, aber viele Landsleute mussten auf<br />
der Flucht oder in Lagern ihr Leben lassen. Ihre Namen sind<br />
hier in der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in den Gedenktafeln<br />
eingemeißelt.<br />
<strong>Gottscheer</strong> Hilfsvereine, aus denen später <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsmannschaften hervorgegangen sind, sind entstanden.<br />
Dennoch wurde am 19. Mai 1963 in der Bahnhofrestauration<br />
Südbahnhof in Leoben der <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
gegründet.<br />
Blicken wir zurück, warum es zu dieser <strong>Verein</strong>sgründung<br />
gekommen ist und welche auslösenden Faktoren diesen<br />
Schritt erst notwendig gemacht haben.<br />
Bereits Mitte der 50er <strong>Jahre</strong> des vorigen Jahrhunderts hat<br />
sich der <strong>Gottscheer</strong> Volkspriesters Heinrich Wittine aus<br />
Lichtenbach im <strong>Gottscheer</strong> Unterland mit dem Gedanken<br />
getragen, für die Opfer der Weltkriege und der Vertreibung,<br />
sowie für die Nachkommen der <strong>Gottscheer</strong>, eine würdige<br />
<strong>Gedenkstätte</strong> zu errichten. In Oberlehrer Fritz Högler, den<br />
Wiederentdecker der <strong>Gottscheer</strong> Zeitung hat er einen weiteren<br />
Fürsprecher gefunden. Ein Aufruf in der <strong>Gottscheer</strong> Zeitung,<br />
diese Idee in die Tat umzusetzen, hat zu vielen Diskussionen<br />
in den Reihen der <strong>Gottscheer</strong> geführt. Nach heftigen Debatten<br />
in Klagenfurt und in Graz-Puntigam haben sich zwei<br />
gravierende Meinungen unter den Landsleuten gebildet.<br />
Eine Gruppe hat sich für die Adaptierung einer bestehenden<br />
Kirche als <strong>Gottscheer</strong> Gedächtnisstätte stark gemacht, eine<br />
andere aber für die Errichtung einer <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
auf eigenem Grund und Boden.<br />
Fürsprecher der Idee von Heinrich Wittine waren der<br />
ehemalige Bürgermeister der Großgemeinde Mösel, Johann<br />
Schemitsch und der Wirtschaftstreuhänder Alois Krauland.<br />
Diese beiden Herren waren gemeinsam mit dem Industriellen<br />
Alois Kresse, Prof. Mag. Josef Perz, dem Schuldirektor<br />
Heinrich Schemitsch und dem damaligen Kaplan Josef Seitz<br />
federführend bei der Gründung des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong>. Die gründende Hauptversammlung hat wie<br />
bereits erwähnt vor <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong>n, stattgefunden.<br />
Diese Gruppe hatte sich das beinahe unmöglich scheinende<br />
Ziel gesetzt, eine <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> für alle <strong>Gottscheer</strong><br />
auf eigenem Grund und Boden zu errichten. Alois<br />
Krauland wurde zum <strong>Verein</strong>sobmann gekürt, zu seinem<br />
Stellvertreter Johann Schemitsch gewählt. Die Idee konnte<br />
aber nur reifen, wenn auch der Zugang zu den <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsleuten gewährleistet werden konnte. Daher wurde das<br />
Mitteilungsblatt „<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“ aus der Taufe<br />
gehoben und Oberlehrer Fritz Högler mit der Schriftleitung<br />
betraut.<br />
In der ersten Ausgabe des Mitteilungsblattes wurde die<br />
in aller Welt verstreute <strong>Gottscheer</strong> Volksgruppe über<br />
die geplante Errichtung einer <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
eingehend informiert. Diese soll auf eigenem Grund und<br />
Boden errichtet werden. Ihren Kern soll eine Kapelle bilden,<br />
die wie auch die erste Kirche in der ehemaligen Heimat, dem<br />
hl. Apostel Bartholomäus geweiht werden. An den Wänden<br />
sollen die Namen der Opfer der Weltkriege und der Flucht<br />
und Vertreibung, welche nirgends eine würdige Ruhestätte<br />
finden konnten, verewigt werden.<br />
Die unterzeichneten Ausschussmitglieder des <strong>Verein</strong>es<br />
„<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“ unter Führung von Obmann<br />
Alois Krauland hatten die Absicht, ein Bauwerk zu errichten,<br />
auf das jeder <strong>Gottscheer</strong> stolz sein kann. Sie wollten es<br />
in Zusammenarbeit mit allen Landsleuten schaffen und<br />
riefen daher alle <strong>Gottscheer</strong>, wo immer sie in dieser Welt<br />
wohnhaft waren, auf, dem <strong>Verein</strong> „<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“<br />
als Mitglieder beizutreten und Bausteine zu zeichnen. Mit<br />
vereinter Kraft und Gottes Hilfe hofften sie, dass ihnen dieses<br />
Werk gelingen wird und dass damit die Geschichte unseres<br />
<strong>Gottscheer</strong> Volkes einen würdigen Abschluss finden kann.<br />
Der Aufruf brachte einen, in den kühnsten Träumen nicht<br />
vorhersehbaren, durchschlagenden Erfolg.<br />
Am 15. August 1964 haben anwesende Mitglieder des<br />
<strong>Verein</strong>es beschlossen, ein Grundstück für die <strong>Gedenkstätte</strong> in<br />
Graz-Mariatrost zu kaufen.<br />
Am 20. August 1964 wurde der Kaufvertrag unterfertigt.<br />
Am 6. September wurde das Widmungsansuchen<br />
beim Magistrat Graz eingereicht und nach einer<br />
Augenscheinverhandlung am 10. März 1965 genehmigt.<br />
Am 25. Juli 1965 standen bereits 800.000 Schilling für den<br />
Baubeginn zur Verfügung. Hunderte angereiste Mitglieder<br />
aus Übersee, Deutschland und Österreich kamen zur<br />
Feier nach Mariatrost. Beim Kirchenwirt standen 4 Grazer<br />
Architekten einander im Wettbewerb. Modelle und Entwürfe<br />
für die zu bauende <strong>Gedenkstätte</strong> standen zur Diskussion.<br />
Die Mitglieder stimmten mittels Stimmzettel ab. Mit großer<br />
Mehrheit hatten sie sich für das Projekt des Architekten DI<br />
Jäger ausgesprochen. Nach Erteilung der Baubewilligung<br />
wurde die Baufirma Pongratz mit der Bauführung betraut.<br />
Am 31. Juli 1966 erfolgte die Grundsteinlegung. Nach einer<br />
Bauzeit von nur einem Jahr erstrahlte, man konnte es kaum<br />
glauben, das gemeinsame Werk der <strong>Gottscheer</strong> in voller<br />
Pracht.<br />
Am 27. August 1966 hatten über 2000 Teilnehmer an der<br />
Einweihung der <strong>Gedenkstätte</strong> durch Generalvikar Prälat DDr.<br />
Rosenberger teilgenommen. Es war ein Fest des Glückes, der<br />
Freude und auch der Dankbarkeit an unseren Herrgott. Diese<br />
Stätte des Gedenkens wurde zum sichtbaren Zeichen der<br />
Liebe unserer Landsleute zu ihrem Volkstum, ihrer Treue zur<br />
alten verlorenen Heimat und der Ehrfurcht vor ihren Ahnen.<br />
<strong>Das</strong> gesteckte Ziel wurde innerhalb von nur vier <strong>Jahre</strong>n
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
August/September/Oktober 2008 Seite 11<br />
verwirklicht. Ohne die Opferfreudigkeit der <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsleute in aller Welt wäre die Errichtung der Gottscher<br />
<strong>Gedenkstätte</strong> nicht möglich gewesen. Allen Spendern und<br />
Bausteinzeichnern, auch wenn viele von ihnen nicht mehr<br />
unter uns weilen, sind wir nach wie vor zu großem Dank<br />
verpflichtet.<br />
Im Mai 1977 verstarb Obmann Alois Krauland. Er hat den<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> 14 <strong>Jahre</strong> hervorragend<br />
geleitet. Seine Nachfolge übernahm Schuldirektor Heinrich<br />
Schemitsch. Unter seiner Führung wurde die <strong>Gedenkstätte</strong><br />
weiter vergrößert. Der Museumsraum erreichte durch<br />
einen Zubau eine Fläche von insgesamt 150 m2. Unter<br />
dem Museumsanbau konnte eine <strong>Gottscheer</strong> Bauernstube<br />
eingerichtet werden. Mit diesem Zubau war der endgültige<br />
Ausbau der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> vollzogen.<br />
<strong>Gottscheer</strong> Trachten, ein Modell der Stadtpfarrkirche<br />
Gottschee im Maßstab 1:50, hergestellt von Schülern der<br />
HTL Villach, zieren nun gemeinsam mit Tafeln ehemaliger<br />
<strong>Gottscheer</strong> Ortschaften, <strong>Gottscheer</strong> Heimatwerk, Haus und<br />
Ackergeräten den Museumsraum.<br />
OSR Heinrich Schemitsch war als Gründungsmitglied des<br />
<strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> vom Mai 1963 bis Mai<br />
1977 vierzehn <strong>Jahre</strong> im Vorstand tätig und von Mai 1977 bis<br />
Mai 1998 einundzwanzig <strong>Jahre</strong> Obmann des <strong>Verein</strong>es. Seine<br />
großartigen Verdienste in diesen 35 <strong>Jahre</strong>n können nicht hoch<br />
genug gewürdigt werden. Aus gesundheitlichen Gründen<br />
legte er im Mai 1998 den Vorsitz des <strong>Verein</strong>es in jüngere<br />
Hände. Am 1. Mai 1999 verstarb OSR Heinrich Schemitsch<br />
nach langem schwerem Leiden im LKH Graz.<br />
Seit der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung, im Mai 1998, steht Ing.<br />
Kurt Göbl, geboren in Kapfenberg, verheiratet mit Eleonore<br />
Göbl geb. Staudacher aus Verdreng, dem <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong> als Obmann vor.<br />
Mit der Wahl von Kurt Göbl hat ein Generationswechsel<br />
stattgefunden, der sich weiterhin fortsetzt. Eine aufeinander<br />
eingeschworene Gruppe steht ihm in Österreich zur Seite.<br />
In der zehnjährigen <strong>Verein</strong>sführung kann Kurt Göbl auf<br />
einen besonderen Höhepunkt zurückblicken. Ein von<br />
Prof. Franz Weiß geschaffenes Mutter Gottes Relief wurde<br />
im Juli 2002 im Sakralraum zur Aufstellung gebracht.<br />
Mit Maler- und Anstreicherarbeiten, Fliesenverlegungen,<br />
Aufstellen von zusätzlichen Schaukästen, Ablagetischen<br />
und Bänken aus <strong>Gottscheer</strong> Ahornholz im Sakralraum<br />
erstrahlt die <strong>Gedenkstätte</strong> auch nach 41 <strong>Jahre</strong>n in neuem<br />
Glanz. Im Mai 2008 konnte neben der Bauernstube ein<br />
neuer Ausstellungsraum geschaffen werden, der, die,<br />
von der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Deutschland der<br />
<strong>Gedenkstätte</strong> zur Verfügung gestellte Exponate der<br />
ehemaligen „<strong>Gottscheer</strong> Stube“ in Aichelberg beherbergt.<br />
Aber es gab auch Höhe- und Tiefpunkte im<br />
<strong>Verein</strong>sgeschehen:<br />
Freudig stimmt uns, dass unsere Landsleute nach wie vor<br />
gewillt sind den <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> mit Spenden<br />
und Bausteinzeichnungen zu unterstützen, ganz besonders<br />
in Übersee, wo unserem <strong>Verein</strong> mit Elfriede Hoefferle ein<br />
richtiger Glückstreffer in der Mitarbeit gelungen ist. <strong>Das</strong> soll<br />
aber die Mitarbeit unserer Mitarbeiter in Übersee und Europa<br />
nicht schmälern.<br />
Freudig stimmt uns auch, dass alle unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter selbstlos, ohne jegliches Entgelt, sich für den<br />
<strong>Verein</strong> einsetzen und viele Freizeitstunden der <strong>Gottscheer</strong><br />
Volksgruppe zur Verfügung stellen.<br />
Freudig stimmt uns daher auch, dass unser Erhaltungsfonds<br />
in Ridgewood NY 110.000 US-Dollar beträgt, verwaltet vom<br />
<strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in New York (<strong>Gottscheer</strong><br />
Memorial Chapel Inc.) und sich laufend erhöht. Wir hoffen<br />
natürlich, dass sich der US-Dollar wieder erholt und auch in<br />
Graz ein Guthaben von ca. 24.000 Euro zu Buche steht.<br />
Freudig stimmt uns auch dass der Kontakt zu allen <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsmannschaften und <strong>Verein</strong>igungen ein guter ist und dass<br />
einst Andersdenkende das große gemeinsame Bauwerk der<br />
kleinen <strong>Gottscheer</strong> Volksgruppe als hervorragende Leistung<br />
unserer Landsleute anerkennen.<br />
Traurig stimmt uns, dass einst mehr als 2000 Landsleute und<br />
Freunde der <strong>Gottscheer</strong> zur Wallfahrt nach Graz-Mariatrost<br />
gepilgert sind, diese Zahl nie mehr erreicht werden kann<br />
und wir heute schon glücklich sind, wenn wir 15 % davon<br />
erreichen.<br />
Traurig stimmt uns, dass unsere Mitgliederzahl, wie auch bei<br />
anderen <strong>Gottscheer</strong> <strong>Verein</strong>en in Europa ständig im Sinken ist,<br />
ganz dramatisch aber in der Bundesrepublik Deutschland, wo<br />
der Mitgliederstand von mehr als 250 auf unter 50 gesunken<br />
ist.<br />
Traurig stimmt uns aber auch, dass die natürliche Verjüngung<br />
im <strong>Verein</strong>sgeschehen sich so schwer umsetzen lässt.<br />
Der <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> hatte auch schwere und<br />
unerwartete Verluste zu beklagen.<br />
Wir sollen <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> nach der <strong>Verein</strong>sgründung unserer ersten<br />
<strong>Verein</strong>skassierin Antonia Ledoltis geb. Sigmund aus Leoben<br />
gedenken, die ihr Leben der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> geopfert<br />
hat. Auf der Fahrt zu einer Ausschusssitzung nach Graz<br />
kam, dem von Alois Kresse gelenkten Auto, ein türkischer<br />
Verkehrsteilnehmer entgegen. Ein Frontalzusammenstoß war<br />
unvermeidlich. Frau Ledoltis erlitt tödliche Verletzungen.<br />
Alois Kresse und Alois Krauland kamen mit schwersten<br />
Verletzungen davon.<br />
Weiters sollen wir dem Kassier Heinrich Lackner, der<br />
sogenannten rechten Hand des 2. Obmannes Heinrich<br />
Schemitsch gedenken. Er verstarb plötzlich und unerwartet.<br />
Ein schwerer Verlust war das Ableben der Kassierin Helga<br />
Fried-Schemitsch vor drei <strong>Jahre</strong>n. Auch sie wurde allzu<br />
früh durch eine heimtückische Krankheit aus unserer Mitte<br />
gerissen..<br />
Einen schweren Verlust hatte der <strong>Verein</strong> im Oktober 2005<br />
zu beklagen. Der letzte noch lebende <strong>Verein</strong>sgründer,<br />
unser <strong>Gottscheer</strong> Pfarrer Geistl. Rat Josef Seitz, hat uns<br />
drei Wochen nach unserer gemeinsamen Gottscheefahrt für<br />
immer verlassen..<br />
<strong>Das</strong> sind nur einige von schweren unerwarteten<br />
Schicksalsschlägen in unserer <strong>45</strong>-jährigen <strong>Verein</strong>sgeschichte.<br />
Jeder Verlust von Mitgliedern ist schwer zu verkraften,<br />
doch wenn er so plötzlich kommt, ist er umso schwerer zu<br />
begreifen.<br />
Es gibt aber auch Freudiges aus unserem <strong>Verein</strong> zu<br />
berichten. Die Ausschussmitglieder sind eine verschworene<br />
Gemeinschaft, in der alle an einen Strang ziehen, gemeinsam<br />
versuchen, ohne Zank und Hader, das Beste für die <strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong> und die <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft zu tun. In den<br />
letzten 10 <strong>Jahre</strong>n hat sich eine Freundschaft untereinander<br />
aufgebaut, die niemand missen möchte.<br />
Auch wenn wir aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen<br />
abtreten werden, wünschen wir unseren Nachfolgern dieselbe<br />
Eintracht wie sie bei uns herrscht, denn nur gemeinsam<br />
ist man, wie unser Obmann Kurt Göbl immer wieder sagt,<br />
stark.<br />
In jedes gute Herz ist das edle Gefühl von der Natur gelegt,<br />
dass es für sich allein nicht glücklich sein kann,<br />
dass es sein Glück in dem Wohl der andern suchen muss.<br />
Johann Wolfgang von Goethe
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Seite 12 August/September/Oktober 2008<br />
Militärpfarrer Dr. Harald Tripp<br />
Fähnchenverkauf <strong>–</strong> Margit Tinti geb.<br />
Lackner und Zwillingstöchter Isabella<br />
und Marie-Christine<br />
vorne: Dr. Gabriela Stieber<br />
Ortsmusik Graz-Mariatrost, Leitung lng. Schwarz<br />
von links: Robert Swetitsch, Ingeborg Jaklitsch, Ehepaar Jurmann,<br />
Ingrid Swetitsch, Else Zupancic<br />
Stefan Dundovic, Erwin Meditz, Erika Meditz, Rosa Samida<br />
von links nach rechts: Rosi Kren, OSR Ludwig Kren, Mag. Leustik,<br />
Alexander Langbauer, Helga Melz, Nina Langbauer, Josef<br />
Tomitz<br />
Erwin Meditz, Erika Meditz, Dr.Vikt<br />
Dr. Maria Lackner-Kundegraber<br />
von links: Elsa Missbrenner, Anna H<br />
Eisenkölbl, Theresia Mallner<br />
von rechts: Elfriede Hoefferle, ?, Sigr<br />
Hans und Anne Kroisenbrunner, Ing
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
August/September/Oktober 2008 Seite 13<br />
or Michitsch,<br />
ofer, Albert Mallner, Edith<br />
id Tripp<br />
Hans Kroisenbrunner, Anne Kroisenbrunner, Hofrat Dr. Herbert<br />
Krauland, Elfriede Hoefferle<br />
von links: Elii Göbl, Ing Kurt Göbl, Dr. Harald Tripp, Renate<br />
Lackner<br />
Inge Wolf geb. Tschinkel, Gernot Schaufler, Walter Loske<br />
. Kurt Göbl drei Altlager: von links <strong>–</strong> Erich Hoge, Fritz Hönigmann, DI Karl<br />
Hönigmann<br />
OSR Ludwig Kren, Edelbert Lackner, Otto<br />
Tripp<br />
<strong>45</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Verein</strong><br />
<strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong><br />
Kapfenberger Dreigesang - Edith Eisenkölbl,<br />
Traude und Sophie Gliebe
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Seite 14 August/September/Oktober 2008<br />
43. <strong>Gottscheer</strong> Kulturwoche in Klagenfurt<br />
Die <strong>Gottscheer</strong> Sing- und Trachtengruppe Klagenfurt beim<br />
Bildstock<br />
Die <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft Klagenfurt<br />
hat Landsleute und deren Freunde in der<br />
Zeit vom 28. Juli bis 3. August 2008 zur<br />
traditionellen <strong>Gottscheer</strong> Kulturwoche, die<br />
unter dem Motto „Gottschee lebt in aller<br />
Welt <strong>–</strong> Wir lassen uns aus der Geschichte<br />
nicht verdrängen“ stand, geladen.<br />
Der Vortrag „<strong>Das</strong> <strong>Gottscheer</strong>tum“ von DDr.<br />
Karl Anderwald und „Gottschee lebt in aller<br />
Welt“ <strong>–</strong> Landsleute berichten über ihr Schicksal,<br />
moderiert Dr. Viktor Michitsch, Liedvorträge<br />
der Sing- und Trachtengruppe Klagenfurt,<br />
Harmonikaklänge von Joseph Jaklitsch, ein<br />
Konzert des Familientrios Drauschnig aus<br />
Agram unter der Leitung von Prof. Georg<br />
Drauschnig, eine heimatliche Begegnung im<br />
Großen Saal des Schlosses mit gemeinsamen<br />
Singen (es wirkten mit: der Singkreis Fellach/<br />
Villach, das Unterdrautaler Quartett, die Sing-<br />
und Trachtengruppe der GLM Klagenfurt<br />
und der Kapfenberger Dreigesang), sowie<br />
Ausflüge nach Gottschee und ins Kärntner Oberland haben<br />
<strong>Gottscheer</strong> aus nah und fern bewogen an der Kulturwoche<br />
teilzunehmen. Höhepunkt war aber, wie den <strong>Jahre</strong>n zuvor<br />
die Wallfahrt zur Schutzmantelmadonna am 3. August.<br />
Wallfahrt zur Schutzmantelmadonna am<br />
3. August 2008<br />
Wallfahrergruppe beim Festgottesdienst<br />
<strong>Gottscheer</strong> Gedächtniskirche in<br />
Klagenfurt<br />
Kranzniederlegung in der Kirche, von links: Georg Michitsch und<br />
Herbert Fink in <strong>Gottscheer</strong> Tracht<br />
Die Prozession durch den Park zum Bildstock<br />
und weiter zur Gedächtnisstätte wurde von<br />
der Kolpingkapelle angeführt. Dahinter<br />
folgten Fahnenträger mit <strong>Gottscheer</strong> und<br />
Kirchenfahnen, die Trachtenfrauen der Stadt<br />
Klagenfurt, die Sing- und Trachtengruppe<br />
Klagenfurt mit der Schutzmantelmadonna,<br />
die hohe Geistlichkeit und die Wallfahrer,<br />
angeführt von den Vorsitzenden der<br />
<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaften bzw. deren<br />
Vertreter.<br />
Dort erfolgte zu den Klängen des Liedes vom<br />
„Guten Kameraden“ die Kranzniederlegung<br />
zum Gedenken an die Kriegsopfer, die Opfer<br />
der Flucht und die verstorbenen <strong>Gottscheer</strong>,<br />
wo immer sie auch ihre letzte Ruhe gefunden<br />
haben, am Gedenkstein in der Kirche.<br />
Nach der Begrüßung der Wallfahrer durch<br />
den Vorsitzenden der GLM Klagenfurt, Dr.<br />
Viktor Michitsch zelebrierte Mag. Richard<br />
Kogler, Stadtpfarrer von Maria Saal den<br />
Festgottesdienst. Die Sing- und Trachtengruppe unter der<br />
Leitung von Dir. Annemarie Bradatsch und Erwin Michitsch<br />
sang die <strong>Gottscheer</strong> Messe. Musikalisch umrahmt wurde der<br />
Gottesdienst von der Kolpingkapelle.<br />
Die Lesung, die Dr. Viktor Michitsch aus dem Römerbrief<br />
bei der Kranzniederlegung <strong>–</strong> von links: John Gladitsch, Dr. Viktor<br />
Michitsch, Stadtpfarrer Mag. Richard Kogler, DI Karl Hönigmann,<br />
Edelbert Lackner
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
August/September/Oktober 2008 Seite 15<br />
Joseph Hoefferle links mit den Hönigmanngeschwistern Elfriede,<br />
Erna, Karl und Friedrich aus Altlag<br />
von Paulus vornahm, treffe auch auf die <strong>Gottscheer</strong> zu, sagte<br />
anschließend Mag. Richard Kogler in seiner Predigt. Mitten<br />
im Stimmengewirr der Heilsangebote habe das Wort Christi<br />
Gültigkeit: In einem historischen Rückblick<br />
erinnerte der Priester an die Türkeneinfälle<br />
im <strong>Gottscheer</strong> Land, an die Franzosenzeit<br />
und and die SHS-Ära, die den <strong>Gottscheer</strong>n<br />
viel Substanz kostete. Im Zweiten Weltkrieg<br />
seien die <strong>Gottscheer</strong> zwei Diktaturen, dem<br />
Faschismus und dem Nationalsozialismus<br />
ausgeliefert gewesen. Bei Kriegsende lernten<br />
sie die Macht der neuen Herren kennen, doch<br />
die Mächtigen gingen und die <strong>Gottscheer</strong><br />
blieben. Sie hätten die Reifeprüfung in der<br />
Geschichte bestanden. Mag. Kogler scheute<br />
auch nicht mahnende Worte und betonte,<br />
dass auch von den neuen Mitgliedern der<br />
Europäischen Union nichts unter den Teppich<br />
gekehrt werden dürfe. Auch sie müssten sich<br />
der Vergangenheit stellen. Für die Zukunft<br />
sei es notwendig, den Heiligen Geist mit<br />
einzubeziehen, denn wenn der Geist fehle,<br />
breiten sich Wüsten aus. Der Priester erinnerte<br />
an den Aufruf von Papst Benedikt XVI. bei<br />
seinem letzten Besuch in Australien, wo er<br />
dem Frieden eine Chance geben will. Es gehe<br />
darum nicht nur materielle Bedürfnisse zu<br />
erfüllen. Mag. Kogler wandte sich gegen ein<br />
kraftloses, müdes Europa und scheute sich<br />
auch nicht mahnende Worte an die Politiker zu richten.<br />
Die Fürbitten wurden vom <strong>Gottscheer</strong> Ehrenringträger OSR<br />
Ludwig Kren in unserer schönen Mundart vorgetragen.<br />
beim gemütlichen Teil nach<br />
der Segenandacht <strong>–</strong> von links:<br />
Anne Kroisenbrunner, Hans<br />
Kroisenbrunner, Dr. Viktor Michitsch,<br />
Christine Michitsch<br />
Die <strong>Gottscheer</strong> Zeitung berichtet über:<br />
Də Khöscht ahoimə in Göttscheab<br />
Fini Schemitsch, Renate Lackner, Anne Kroisenbrunner, Ing. Kurt<br />
Göbl<br />
Mit dem Dank von Dr. Viktor Michitsch an Mag. Richard<br />
Kogler, dem Segen des Priesters und dem „Te Deum“ endete<br />
der würdevolle Festgottesdienst.<br />
<strong>Das</strong> gemütliche Zusammensein im Schlosshof<br />
wurde durch den Ruf der Glocke zum Segen<br />
nach heimatlichem Brauch jäh unterbrochen.<br />
Die Segensandacht hielt Mag. Richard Kogler.<br />
Sie wurde von der Sing- und Trachtengruppe<br />
unter der Leitung von Erwin Michitsch<br />
umrahmt<br />
Mit dem <strong>Gottscheer</strong> Heimatlied sowie<br />
dem zu Herzen gehenden „Ave Maria“,<br />
vorgetragen vom jungen Violinvirtuosen<br />
Martin Drauschnig und dem Segen endete der<br />
religiöse Teil der Kulturwoche.<br />
Dr. Viktor Michitsch dankte Mag. Kogler<br />
für die Gestaltung der Segenandacht, den<br />
Sängerinnen und Martin Drauschnig für ihre<br />
Darbietung. Er bat auch die Anwesenden die<br />
Schutzmantelmadonna nicht zu vergessen,<br />
die uns in der Kriegs- und Nachkriegszeit<br />
nicht vergessen hat. Die Wallfahrt zu ihr, aber<br />
auch die Segensandacht, sind ein Dank an<br />
die Mutter Gottes, aber auch eine Bitte, uns<br />
weiterhin beizustehen. Mit der Bitte an alle<br />
Teilnehmer der Kulturwoche, das heimatliche<br />
Brauchtum weiter zu pflegen gab er der<br />
Hoffnung Ausdruck auch im kommenden<br />
Jahr so zahlreich zu erscheinen.<br />
Die Kulturwoche nahm im Schlosshof bei gemütlichem<br />
Beisammensein bis in die Abendstunden einen unvergesslichen<br />
Ausklang.<br />
Die 2. Auflage des <strong>Gottscheer</strong> Kochbuches wurde erstmals bei der <strong>Gottscheer</strong> Kulturwoche 2008 in Klagenfurt-Krastowitz<br />
präsentiert und äußerst positiv aufgenommen. Die von Prof. Horst Krauland überarbeitete und erweiterte Erstauflage, die seit<br />
<strong>Jahre</strong>n vergriffen ist, fand reißend Absatz.<br />
Wir möchten Sie, verehrte Leserinnen und Leser ansprechen und Ihnen dieses Kochbuch nahe legen. Es wäre auch ein schönes<br />
Geschenk zu einem Geburtstag, ein Dankeschön für eine Einladung oder ein Geschenk für das kommende Weihnachtsfest.<br />
Die <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Klagenfurt als Herausgeberin ist stolz, dieses Werk über die <strong>Gottscheer</strong> Kost, wie sie<br />
vor allem im dörflich-bäuerlichen Bereich vorherrschte, vorlegen zu können und wünscht sich eine weite Verbreitung dieses<br />
Kochbuches, und das nicht nur in der <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft, sondern auch unter allen Freunden der <strong>Gottscheer</strong>.<br />
Bestellungen bitte an die <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft, Postfach 48, 9010 Klagenfurt am Wörthersee oder an<br />
e-m-a.tiefenbacher@chello.at
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Seite 16 August/September/Oktober 2008<br />
Arbeitsgemeinschaft der <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsmannschaften - 49. ordentliche Tagung<br />
Am 3. August 2007 fand im Schloss<br />
Krastowitz in Klagenfurt die Tagung<br />
der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsmannschaften mit Beginn um 14.00 Uhr<br />
statt.<br />
Sinn und Zweck der AG ist es, <strong>Gottscheer</strong><br />
Anliegen zu koordinieren, nach außen<br />
gemeinsam Aussagen zu treffen und<br />
die <strong>Gottscheer</strong> in aller Welt wirksam zu<br />
vertreten.<br />
An der Arbeitssitzung heben teilgenommen:<br />
Dr. Viktor Michitsch, Vorsitzender der ARGE<br />
und der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in<br />
Klagenfurt; HR Dr. Herbert Krauland, Otto<br />
Tripp, Geschäftsführer LM Klagenfurt;<br />
Martha Tiefenbacher, Schriftführerin; John<br />
B. Gladitsch, Vertreter des <strong>Gottscheer</strong><br />
Ahnenforschungsvereines in den USA; Ted<br />
Meditz, Vorsitzender der Landesgruppe<br />
Baden-Württemberg; Maria Schager,<br />
Vorsitzende der Landesgruppe Nord-West;<br />
DI Karl Hönigmann, Vorsitzender der GLM<br />
Wien; Dr. Gabriela Stieber, Vorsitzende<br />
des GLM Graz; Albert Mallner, Ausschussmitglied der<br />
<strong>Gedenkstätte</strong> und Stellvertreter der GLM Graz; Mag.<br />
Hermann Leustik, Internetbeauftragter der ARGE der<br />
<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaften und Ing. Kurt Göbl und<br />
Edelbert Lackner vom <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-<br />
Mariatrost.<br />
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der<br />
Arbeitsgemeinschaft gedachten die Delegierten in einer<br />
Gedenkminute der im vergangenen Arbeitsjahr verstorbenen<br />
<strong>Gottscheer</strong>innen und <strong>Gottscheer</strong>. Nach dem Kassenbericht<br />
folgten kurze Berichte der Sitzungsteilnehmer über<br />
durchgeführte und geplante Aktivitäten. Diese werden den<br />
Landsleuten sowohl in der „<strong>Gottscheer</strong> Zeitung“, als auch<br />
in der „<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“ und in den Schriften der<br />
GHGA aus aktuellem Anlass laufend vermittelt.<br />
DI Erik Krisch Vorsitzender des <strong>Verein</strong>es Peter Kosler wurde<br />
als Gast zur Tagung geladen. Er berichtete über die bereits<br />
Bauernregeln<br />
Gedenktafel in Malgern<br />
Der Tau ist dem August so not, wie jedermann sein täglich Brot<br />
Wenn’s im August ohne Regen abgeht, das Pferd mager vor der Krippe steht.<br />
Maria Himmelfahrt klarer Sonnenschein, bringt meistens viel und guten Wein.<br />
Wie es zu Maria Geburt ist, soll es acht Wochen bleiben.<br />
Am Septemberregen ist dem Bauer viel gelegen.<br />
Nach Septembergewittern wird man im Februar vor Schnee und Kälte zittern.<br />
Oktober gibt uns Wein und sonnige Tage, aber auch Gicht und andere Plage.<br />
Bringt der Oktober Frost und Wind, so sind der Jänner und Februar gelind.<br />
Sitzt das Laub noch fest auf dem Baum, fehlt ein strenger Winter kaum.<br />
Einzahlungen aus den USA<br />
aufgestellte dreisprachige Gedenktafel<br />
in Malgern und über weitere in Planung<br />
befindliche in den Ortschaften Ebental und<br />
Langenton und Kotschen <strong>Das</strong> Denkmal in<br />
Malgern besteht aus einem Holzgestell mit<br />
vierseitig angebrachten Metalltafeln die auf die<br />
Geschichte des Dorfes, Persönlichkeiten und<br />
Einwohner hinweisen. Diese dreisprachigen<br />
Gedenktafeln (slowenisch, englisch und<br />
deutsch) sind mit einem Blechdach abgedeckt.<br />
Die Kosten für dieses „Monument“ beliefen<br />
sich auf 3.000 Euro. Die weiteren Denkmäler<br />
kosten 2.300 Euro. Die Gedenktafeln in<br />
Langenton und Kotschen sollen noch im<br />
Laufe des <strong>Jahre</strong>s 2008 zur Aufstellung<br />
kommen. Die Mittel hiefür stammen von<br />
der Stadt Gottschee und privaten Spendern.<br />
Einig waren alle Tagungsteilnehmer, dass die<br />
genannten Kosten sehr hoch sind und wenn<br />
diese auch nur für zugängliche Orte zur<br />
Aufstellung gelangen sollten, doch beinahe<br />
unerschwinglich sind, Es wurde daher nach<br />
anderen Lösungen gesucht.<br />
DI Erik Krisch wird sich mit den Behörden in Verbindung<br />
setzen, um abzuklären welche Voraussetzungen für die<br />
Aufstellung solcher Tafeln erforderlich sind, weiters welche<br />
Bauart der erforderlichen Lebensdauer am ehesten entspricht<br />
und schließlich wie die erforderliche Kosten aufgebracht<br />
werden können. Allgemein wurde das Aufstellen von<br />
Gedenktafeln von allen Teilnehmern begrüßt.<br />
Der Alpenklub in Kitchener Kanada hat den Antrag auf<br />
Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft der <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsmannschaften gestellt. Dieser Antrag wurde bereits<br />
bestätigt und von allen Tagungsteilnehmern besonders<br />
begrüßt.<br />
Im Rahmen der Tagung wurde der Vorsitzenden der<br />
<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Graz, Dr. Gabriela Stieber,<br />
für ihre Verdienste die Ehrenmitgliedschaft der <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsmannschaft in Klagenfurt feierlich überreicht.<br />
E. L.<br />
Herbsttag<br />
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.<br />
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,<br />
und auf den Fluren lass die Winde los.<br />
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;<br />
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,<br />
dränge sie zur Vollendung hin und jage<br />
die letzte Süße in den schweren Wein.<br />
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.<br />
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,<br />
und wachen, lesen, lange Briefe schreiben<br />
und wird in den Alleen hin und her<br />
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.<br />
Rainer Maria Rilke<br />
Wir ersuchen alle Landsleute in den USA alle Einzahlungen an unsere Mitarbeiterin Elfriede Hoefferle, <strong>Gottscheer</strong> Memorial Chapel Inc., 71-05 65th Place,<br />
Glendale, NY 11385 zu senden, da bei Einzeleinreichung für eine Scheck bis zu € 20,00 verrechnet werden, daher die gut gemeinte Spende nicht in der vom<br />
Spender gewünschten Höhe dem <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> zu Gute kommen kann.
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
August/September/Oktober 2008 Seite 17<br />
Spendenliste vom<br />
26. 6. 2008 <strong>–</strong> 18. 9. 2008<br />
BAUSTEINE:<br />
Hocevar Frieda, Middle Village <strong>–</strong> in lieber Erinnerung<br />
An die kürzlich verstorbene Schwester Helen Jaklitsch<br />
geb. Osanitsch<br />
2 goldene und 1 silbernen Baustein<br />
Korzenietz Maeia, Poughquag, NY<br />
$ 200,00<br />
1 silbernen Baustein $ 40,00<br />
BANKBAUSTEINE:<br />
Sandor Paul und Sophie, Middletown, NY<br />
zum 100. Geburtstag der Cousine Rose Ihle<br />
1 Bankbaustein (Pankhle) $ 100,00<br />
SPENDEN:<br />
Aus Österreich:<br />
Göbl Eleonore, 8435 Wagna € 8,00<br />
Jaklitsch Ingeborg, 8020 Graz € 50,00<br />
Kraker Johann, 8402 Wendorf € 44,00<br />
Kump Ernst, 8983 Bad Mitterdorf € 8,00<br />
Wieser Frieda, 9020 Klagenfurt € 18,00<br />
Wolf Inge, 8401 Kalsdorf € 18,00<br />
Spenden bei der Wallfahrt € 502,10<br />
Spenden bei der Wallfahrt $ 5,00<br />
Messopfer € 329,90<br />
Pobolitsn- und Getränkeverkauf<br />
Aus Deutschland:<br />
€ 215,10<br />
Jaklitsch Max, 82362 Weilheim <strong>–</strong> in Gedenken an unsere<br />
liebe Schwägerin und Tante Helen Jaklitsch geb. Osanitsch<br />
in Stalzern/Gottschee am 25. 05. 1925, verst. 16.6.2008 in<br />
Middle Village NY € 100,00<br />
Lobe Walter, 75175 Pforzheim € 25,00<br />
Schager Maria, 40227 Düsseldorf<br />
Aus dem Raum New York:<br />
€ 20,00<br />
Belay Albert und Resi, Middle Village, NY $ 150,00<br />
Eisenzopf Herta, Ridgewood, NY <strong>–</strong> für Geburtstagsgrüße<br />
für Tante Liesi Tschinkel zum 96. Geburtstag $ 30,00<br />
Eppich Marie, Sterling Hts, MI $ 13,00<br />
Gallagher Helen, Bedford, TX $ 13,00<br />
Jaklitsch Frank, S. Huntington, NY $ 23,00<br />
Kikel Karl, Williston Park, NY $ 23,00<br />
Kotnik Frank, Glendale, NY $ 5,00<br />
Krauland Maria, Ols Saybrook, CT $ 3,00<br />
Meditz Ernest, Malverne, NY $ 23,00<br />
Morscher Josef (Pepi), Middle Village, NY<br />
Perz Ingrid, Aberdeen, NY <strong>–</strong> für Nachruf mit Bild für<br />
$ 23,00<br />
verstorbenen Gatten Alois Perz $ 60,00<br />
Perz Ingrid, Aberdeen, NY <strong>–</strong> im lieben Gedenken an den<br />
kürzlich verstorbenen Gatten Alois Perz $ 100,00<br />
Sbaschnig Fred DMD, Ridgewood, NY $ 23,00<br />
Siegmund Richard, Wappingers Falls, NY $ 13,00<br />
Stalzer Karl und Emma, Middle Village, NY $ 3,00<br />
Stimpfl Marie, Ridgewood, NY $ 10,00<br />
Tritremmel Ruth, Middle Village, NY $ 30,00<br />
Tritremmel Ruth, Middle Village, NY <strong>–</strong> im lieben Gedenken<br />
an meine Eltern Josef und Maria Fink aus Langenton $<br />
Aus dem Raum Milwaukee<br />
50,00<br />
<strong>Gottscheer</strong> Deutscher <strong>Verein</strong> <strong>–</strong> Milwaukee $ 25,00<br />
Aus dem Raum Cleveland<br />
Helene Klass, Middleburg Heights $ 100,00<br />
E. E. / E. L.<br />
Wir grüßen zu<br />
ihrem Geburtstag:<br />
Im August 2008:<br />
Prof. Debenjak (Krisch) Doris <strong>–</strong> Laibach 72 J.<br />
Geschäftsführerin des <strong>Gottscheer</strong> Altsiedlervereines in Pöllandl<br />
Erker Siegfried, Windischdorf <strong>–</strong> New York 82 J.<br />
Fitz Eduard, Malgern <strong>–</strong> East Lake, Ohio 89 J.<br />
Gliebe Traude, Unterwarmberg <strong>–</strong> Murska Sobota 67 J.<br />
Höfferle Alois, Langenton <strong>–</strong> Wagna 77 J.<br />
Jonke Franziska, Verdreng <strong>–</strong> St. Veit/Glan 97 J.<br />
Kikel Elisabeth, Altlag <strong>–</strong> New York 86 J.<br />
Lackner Richard, Obermösel <strong>–</strong> Graz 89 J.<br />
Ehrenvorsitzender der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Deutschland<br />
Loske Walter, Unterdeutschau <strong>–</strong> Neuseiersberg 66 J.<br />
Novak (Mantel) Hilda, Prerigel <strong>–</strong> Graz 92 J.<br />
Piculjan (Hönigmann) Frieda, Koflern <strong>–</strong> Graz 89 J.<br />
Schemitsch Ernst, Verderb <strong>–</strong> Darmstadt 87 J.<br />
Zupancic (Jurmann) Else, Rieg <strong>–</strong> Graz 70 J.<br />
Im September 2008:<br />
Bartol Albin, Koflern <strong>–</strong> Graz 86 J.<br />
Eppich (Tramposch) Sophie, Windischdorf <strong>–</strong>Sachsenheim, 90 J.<br />
Fink Leopoldine, Preriegl <strong>–</strong> Ridgewood N.Y. 84 J.<br />
Gliebe Johann, Unterwarmberg <strong>–</strong> Kapfenberg 70 J.<br />
Ing. Göbl Kurt, Kapfenberg <strong>–</strong> Wagna 68 J.<br />
Obmann des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />
Krische (Matzelle) Rosalia, Untertappelwerch <strong>–</strong> Ridgewood J.<br />
Lackner Edelbert, Reintal <strong>–</strong> Weinitzen, Stmk. 70 J.<br />
Legl (Schuster) Mariele, Verdreng <strong>–</strong> Ingolstadt 82 J.<br />
Loske (Mantel) Heidi <strong>–</strong> Graz 58 J.<br />
Mausser Theresia <strong>–</strong> Graz 73 J.<br />
Nick Max, Bistritz <strong>–</strong> Toronto 89 J.<br />
Ehrenmitglied des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Petschauer Maria <strong>–</strong> Hausmannstätten 76 J.<br />
Ruppe Josef, Winkel <strong>–</strong> Willoughby, Ohio 78 J.<br />
Ruppe Karl, Bad Aussee 62 J.<br />
Schager (Schmuck) Maria, Steinwand <strong>–</strong> Düsseldorf 80 J.<br />
Vorsitzende der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft Nord-West in Deutschland<br />
Schager Franz, Fliegendorf <strong>–</strong> Graz 70 J.<br />
Schnabl (Kump) Anna, Mösel <strong>–</strong> Graz 81 J.<br />
Schullatz (Lackner) Irene, Reintal <strong>–</strong> Graz 65 J.<br />
Wietreich Albina, Neubacher <strong>–</strong> Werndorf, Stmk. 87 J.<br />
Wolf Helga, Rann <strong>–</strong> Graz 64 J.<br />
Dr. Zurl Alfred, Stadt Gottschee <strong>–</strong> Graz 74 J.<br />
Im Oktober 2008:<br />
Bambitsch Hermann, Lichtenbach <strong>–</strong> Meerbusch, BRD 77 J.<br />
Eppich Maria, Graz <strong>–</strong> Floral Park N.Y. 84 J.<br />
Fitz Herbert, Rieg <strong>–</strong> Gulfport, Florida 75 J.<br />
Högler Johann, Setsch <strong>–</strong> Graz 85 J.<br />
Jonke John, Oberfliegendorf <strong>–</strong> Ridgewood N.Y. 88 J.<br />
Mallner Theresia, Niedertiefenbach <strong>–</strong> Graz 86 J.<br />
Ehrenmitglied des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Mausser Stefanie, Seele <strong>–</strong> Kitchener 83 J<br />
Perz (König) Josefine, Neulag <strong>–</strong> Graz 89 J.<br />
Pospischil Emma, Mittergras <strong>–</strong> Leibnitz 88 J.<br />
Schattenberger (Zima) Ida, Reintal <strong>–</strong> Klagenfurt 85 J.<br />
Schmidt Erika, Ebental <strong>–</strong> Graz 67 J.<br />
Schuster Richard, Verdreng <strong>–</strong> Stuttgart 78 J.<br />
Schweiger Johann, Oberwetzenbach <strong>–</strong> Pörtschach 88 J.<br />
Siegmund Alfred, Ebental <strong>–</strong> Graz 83 J.<br />
Sterbenz Karl, Reintal <strong>–</strong> Ridgewood N.Y. 11385 88 J.<br />
Ehrenmitglied des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Stritzel (Hutter) Pauline, Rieg <strong>–</strong> Gulfport, Florida 73 J.<br />
Tramposch Matthias, Mooswald <strong>–</strong> Kapfenberg 82 J.<br />
Wolf Josef, Lienfeld <strong>–</strong> Graz 81 J.<br />
Wunderbaldinger (Schneider) Pauline, Winkel <strong>–</strong> Markersdf. 89 J.<br />
Mit Obigen übermitteln wir auch jenen August, September und<br />
Oktobergeborenen, deren Daten wir nicht wissen, unsere besten<br />
Glückwünsche.<br />
E. L.
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Seite 18 August/September/Oktober 2008<br />
Bundestreffen der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in<br />
Deutschland e. V. - 14. <strong>–</strong> 15. Juni 2008<br />
Am Zusammenfluss von<br />
Neckar und Fils am Fuße<br />
des Schurwaldes und nahe<br />
der Schwäbischen Alb, liegt<br />
Plochingen, als östliches<br />
Eingangstor zur Region<br />
Stuttgart. Hier fand am 14. und<br />
15. Juni 2008 das Bundestreffen<br />
der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft<br />
in Deutschland im „Gasthof<br />
Waldhorn“ statt.<br />
Am Samstag, dem 14. Juni<br />
begrüßte der Vorsitzende<br />
der Landesgruppe Baden-<br />
Württemberg Ted Meditz die<br />
Gäste:<br />
Liebe <strong>Gottscheer</strong>innen, liebe<br />
<strong>Gottscheer</strong>, verehrte Gäste, liebe<br />
Heimatfreunde!<br />
Ich freue mich, dass sie unserer<br />
Einladung gefolgt sind und<br />
heiße sie zu unserem Treffen auf<br />
das Herzlichste willkommen.<br />
Es ist für mich eine besondere<br />
Freude Gäste aus Klagenfurt<br />
zu begrüßen: Martha<br />
Tiefenbacher mit Gatten Erich<br />
von der <strong>Gottscheer</strong> Zeitung<br />
und Geschäftsführer Otto Tripp.<br />
Ebenso begrüße ich Gäste aus<br />
der Steiermark recht herzlich.<br />
Weiters begrüße ich unseren<br />
Vorsitzenden Erwin Meditz<br />
und Geschäftsführerin Erika<br />
Meditz, die Vorsitzende der Landesgruppe Nord-West Maria<br />
Schager, Hermann Bambitsch mit Gattin Margret, Franz<br />
Eppich mit Gattin Elfriede, sowie alle Vorstandsmitglieder<br />
der Landesgruppe Baden-Württemberg. Natürlich begrüße<br />
ich alle, die unserer Einladung zum <strong>Gottscheer</strong> Treffen<br />
gefolgt sind und wünsche uns allen unvergessliche Stunden<br />
im Kreise unserer Gemeinschaft und hoffe und wünsche,<br />
dass unsere Feier einen harmonischen Verlauf nimmt. Mit<br />
diesen Worten erkläre ich das <strong>Gottscheer</strong> Heimattreffen als<br />
eröffnet.<br />
Anschließend wurde das<br />
<strong>Gottscheer</strong> Heimatlied<br />
gesungen. Ted Meditz zeigte<br />
einen Film über Gottschee.<br />
In dieser Dokumentation<br />
kommen <strong>Gottscheer</strong> und jene<br />
Zeitzeugen, deren Schicksal mit<br />
der untergegangenen deutschen<br />
Sprachinsel verknüpft war,<br />
zu Wort. Es folgten weitere<br />
Vorführungen über die geliebte<br />
Heimat in Kurzfassung.<br />
Anschließend hat der<br />
Bundesvorsitzende alle Gäste<br />
zum gemeinsamen Abendessen<br />
eingeladen. Unser beliebtes Duo<br />
Anni Ballinger und Walter Lobe<br />
v.l.: Albert Stampfl, Richard Schuster, Emil Zabukovec, Erwin<br />
Meditz<br />
v.l.: Elisabeth Weber, Maria Schager, Otto Tripp<br />
v.l.: Walter Lobe, Anni Ballinger<br />
haben dann für frohe und gute<br />
Stimmung gesorgt.<br />
Am Sonntag, dem 12. Juni<br />
wurden alle Gäste zu einem<br />
Glas Sekt eingeladen. Danach<br />
folgte die Begrüßung durch<br />
den Bundesvorsitzenden Erwin<br />
Meditz:<br />
„Ich darf sie alle zu unserem<br />
Heimattreffen hier in Plochingen<br />
auf das Herzlichste begrüßen<br />
und willkommen heißen. Ich<br />
freue mich sehr über ihr Kommen<br />
und bin froher Erwartung,<br />
um mit ihnen gemeinsame,<br />
frohe, heimatliche Stunden zu<br />
verbringen.<br />
Recht herzliche Grüße von<br />
unserem Ehrenringträger<br />
Max Jaklitsch, der unserer<br />
Veranstaltung einen harmonischen<br />
Verlauf und<br />
viel Freude wünscht. Er<br />
kann aus gesundheitlichen<br />
Gründen leider nicht bei uns<br />
sein. Dr. Viktor Michitsch,<br />
Vorsitzender der <strong>Gottscheer</strong><br />
LM Klagenfurt und der<br />
<strong>Gottscheer</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />
lässt uns ebenfalls herzliche<br />
Grüße übermitteln, ebenso<br />
der ehemalige Bürgermeister<br />
der Stadt Bad Wildbad, Ulrich<br />
Meier, Freund und Förderer unserer Landsmannschaft.<br />
Wie sie wissen, haben wir gestern unsere Hauptversammlung<br />
abgehalten. Dabei ist leider kein neuer Bundesvorstand für<br />
unsere Landsmannschaft zustande gekommen. <strong>Das</strong> heißt,<br />
dass unser <strong>Verein</strong> als Bundeslandsmannschaft aus dem<br />
<strong>Verein</strong>sregister in München ausgetragen werden wird. Wir<br />
geben den Status der Gemeinnützigkeit auf, des Weiteren<br />
können wir dann keine Mitgliedsbeiträge einheben und auch<br />
keine Spendenbescheinigungen mehr ausstellen. Aber unsere<br />
bisherigen Landesgruppen Bayern, Baden-Württemberg<br />
und Nord-West können ohne<br />
als eingetragener <strong>Verein</strong> weiter<br />
bestehen bleiben. Diese können<br />
ihre bisherigen Weihnachtsfeiern<br />
und sonstigen Treffen weiterhin<br />
abhalten.<br />
Ich möchte daher allen unseren<br />
Mitgliedern und Förderern recht<br />
herzlich danken, dass sie unserer<br />
Landsmannschaft so viele <strong>Jahre</strong><br />
die Treue gehalten haben und<br />
für die Spendenbereitschaft.<br />
Damit wurde das Bestehen<br />
unseres <strong>Verein</strong>es bis heute<br />
gesichert. Ich bedanke mich<br />
bei allen Vorstandsmitgliedern,<br />
Beiräten und allen Landsleuten,
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
August/September/Oktober 2008 Seite 19<br />
die mich bei der landsmannschaftlichen<br />
Arbeit unterstützt haben sehr herzlich.<br />
In meiner 15jährigen ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit als Vorsitzender der <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsmannschaft in Deutschland konnte<br />
ich mich stets auf ihre Mithilfe verlassen.<br />
Ich habe meine Arbeit gerne gemacht, im<br />
Interesse der <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft, habe<br />
auch Höhen und Tiefen erlebt und vor allem<br />
Lebenserfahrungen erfahren. Leider kann ich<br />
aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr<br />
kandidieren oder irgendein Amt annehmen.<br />
Ich hoffe auf euer Verständnis für meine<br />
Entscheidung. Es tut mir natürlich sehr leid,<br />
dass sich kein Nachfolger für die Führung<br />
unseres <strong>Verein</strong>es zur Verfügung gestellt hat.“<br />
Anschließend wurden an langjährige<br />
Mitglieder Treueurkunden überreicht bzw.<br />
werden zugeschickt:<br />
50 <strong>Jahre</strong>: Frieda Denkel (Koblenz), 25<br />
<strong>Jahre</strong>: Adolf Kump (Töging/Inn), Erwin<br />
Lobe (Pforzheim), 10 <strong>Jahre</strong>: Mirko<br />
Autschin (Ganderkesse), Franz und<br />
Hans Brinskelle(Köln), Harry Bambitsch<br />
(Bambusch) Hans Meditz (Cham/Schweiz), Rolf von<br />
Szcytnicka (München), Frieda Steinacker (Leverkusen).<br />
Es folgten Sagen und Geschichten aus dem <strong>Gottscheer</strong>land<br />
<strong>–</strong> Erinnerungen an das <strong>Gottscheer</strong> Land „Die wilden<br />
Jungfrauen“ von Karl Schuster/Verdreng <strong>–</strong> vorgetragen von<br />
Richard Schuster.<br />
Laudatio für Erwin und Erika Meditz von Richard Schuster<br />
Liebe Landsleute und Festgäste!<br />
Noch einmal trete ich heute ans Mikrofon, um eine Geschichte<br />
zu erzählen. Eine Geschichte, die einen hoffnungsvollen<br />
Anfang, einen segensreichen Verlauf und einen schmerzlichen<br />
Abschied in sich trägt. Eine Geschichte in der die beiden<br />
Hauptfiguren selbst Geschichte geschrieben haben, die für<br />
immer untrennbar mit der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft<br />
verbunden sein wird.<br />
Lieber Erwin! Die Nachricht, dass Du als unser<br />
Bundesvorsitzender und Du, liebe Erika als Geschäftsführerin<br />
aus gesundheitlichen Gründen die Ämter niederlegen<br />
werdet, hat in uns allen die verschiedensten Empfindungen<br />
ausgelöst. Betroffenheit, Bedauern, Verständnis, aber vor<br />
allem Dank und allergrößte Anerkennung.<br />
15 <strong>Jahre</strong> lang lagen die Geschicke unseres <strong>Verein</strong>es in Euren<br />
Händen und jeder Blick in diese 15 <strong>Jahre</strong> belegt, wie gut sie<br />
dort aufgehoben waren! Eine solch große Aufgabe in dieser<br />
Art und Weise bewältigen kann nur jemand, dessen Herzblut<br />
an diesen besondern Stück Heimatgeschichte hängt, dessen<br />
Wurzeln bis hinein ins <strong>Gottscheer</strong> Land reichen, der den<br />
Schmerz des Verlustes der Heimat am eigenen Leib spürte<br />
und der dem Bedürfnis nach tröstender Verbundenheit allen<br />
Raum gab, die es zum Tragen und Ertragen brauchte.<br />
Als Du Dich, lieber Erwin, vor nunmehr 30 <strong>Jahre</strong>n zum<br />
Schatzmeister der Landesgruppe Nord wählen ließest<br />
und dieses Amt um die Aufgabe des Schriftführers der<br />
Bundeslandsmannschaft ergänzt hast, hast Du sicher nicht<br />
geahnt, zu welchem Ziel Euch dieser eingeschlagene Weg<br />
einmal führen wird. Natürlich haben wir, die Euch auf Eurem<br />
Weg des fruchtbaren Wirkens begleitet haben, von den<br />
Erfahrungen, die Du so „von der Pike auf“ gemacht hast, in<br />
hohem Maße profitiert. Wie gut angenommen und aufgehoben<br />
fühlte ich mich selbst nach meiner Wahl zum Schriftführer<br />
1999 in Köln. Dank Eurer Hilfe und Unterstützung fiel es mir,<br />
dem Neuling leicht, den mir übertragenen Aufgaben gerecht<br />
v. l. Der Ehrenvorsitzende der GLM<br />
in Deutschland Richard Lackner und<br />
der leider letzte Vorsitzende der GLM<br />
Erwin Meditz ( anno 2002)<br />
zu werden. Ihr ward stets Vorbild und habt in<br />
eben dieser Funktion nicht nur funktioniert,<br />
sondern vor allem motiviert. Ich habe diese<br />
Zeit sehr genossen und bedanke mich für<br />
alles von Herzen bei Euch.<br />
Die Harmonie Eurer Zweisamkeit hat sich<br />
in all Eurem Wirken widerspiegelt und hat<br />
vielleicht manchmal vergessen lassen, wie viel<br />
Engagement, Opferbereitschaft und Aufwand<br />
hinter dem Vorzeige-Ergebnis steckt.<br />
Einem Denkmal gleich stehen die Erinnerungen<br />
an das Bundestreffen in Aichelberg 2006 Pate,<br />
das alle vorhergehenden in den Schatten<br />
gestellt hat. Alle waren von der Organisation<br />
und dem Ablauf dieses Treffens begeistert,<br />
tief beeindruckt und berührt. Natürlich sind<br />
wir traurig, dass diese Ära nun zu Ende gehen<br />
wird, aber wir sind auch froh, dass wir diese<br />
so lange erleben durften!<br />
Wie es ohne Euch weiter gehen wird steht in<br />
den Sternen. Doch soll der Gedanke daran<br />
Eueren weiteren Lebensweg nicht trüben. Ihr<br />
könnt mit Stolz auf das zurückblicken, was<br />
hinter Euch liegt.<br />
Lieber Erwin, liebe Erika! Wieder einmal seid Ihr in Eurem<br />
gemeinsamen Leben an einer Weggabelung angelangt. Wir<br />
werden dann nicht mehr gemeinsam weitergehen, aber wir<br />
werden einander immer wieder begegnen. Unsere aufrichtige<br />
Dankbarkeit und allen guten Wünsche werden Euch auf dem<br />
Weg in ein neues Morgen begleiten. Möge dort ein langer,<br />
erfüllter und geruhsamer Lebensabend auf Euch warten.“<br />
Anschließend wurde unserem bisherigen Führungspaar<br />
Erwin und Erika Meditz von der Landesgruppe Baden-<br />
Württemberg ein Geschenkkorb, bestückt mit Weinen aus<br />
dem herrlichen Remstal und ein schöner Blumenstrauß<br />
überreicht.<br />
Nach dem Absingen des <strong>Gottscheer</strong> Heimatliedes endete das<br />
<strong>Gottscheer</strong> Bundestreffen. Es war eine würdige Feier. Allen,<br />
die dazu beigetragen haben, recht herzlichen Dank.<br />
Damit hat sich auf Bundesebene ein bedeutsames Kapitel<br />
gemeinsamer Zeitgeschichte für immer geschlossen. Ein<br />
Ereignis, das mehr Aufmerksamkeit und Anteilnahme<br />
verdient hätte und es ist bedauerlich, dass so viele den Weg<br />
nach Plochingen nicht gefunden haben,<br />
Die bisherigen Treffen waren stets ein beredtes Bekenntnis<br />
an die Liebe und Treue zu unserer unvergessenen Heimat.<br />
Nun wird der Kreis, in dem wir uns fortan treffen werden<br />
kleiner und wir werden enger zusammenrücken. Doch so<br />
lange wir alle bereit sind, diese Gemeinschaft auch weiterhin<br />
miteinander zu pflegen, trägt jeder einzelne dazu bei, das<br />
Andenken an unsere geliebte Heimat und ihre Tradition noch<br />
viele <strong>Jahre</strong> lebendig zu erhalten.<br />
Richard Schuster<br />
<strong>Das</strong> verlorene Album des<br />
Fotografen<br />
Die deutsche Übersetzung des Buches „<strong>Das</strong> verlorene Albun<br />
des Fotografen“ von Matko Matjaž wird wahrwcheinlich<br />
erst Ende Opktober 2008 fertiggestellt sein.<br />
Rückfragen richten Sie bitte an Brigitte Hübner-Dornig,<br />
Tel.: 0316/38-37-54 oder 0664/5490401<br />
e-mail: gitte.dornig@aon.at
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Seite 20 August/September/Oktober 2008<br />
<strong>Das</strong> 46. Nordamerikanische <strong>Gottscheer</strong>treffen in Cleveland<br />
Alfons Schermaier in unserer Mitte Die Fahnenträger versammeln sich vor der Kirche<br />
Als ich mich am Freitagabend, dem 29. August, unserem<br />
<strong>Gottscheer</strong> Klubhaus näherte, sah ich Autobusse am Parkplatz<br />
stehen. Erfreut dachte ich mir: „Die New Yorker sind da! <strong>Das</strong><br />
heurige <strong>Gottscheer</strong> Treffen hat schon heute begonnen.“ Als ich<br />
vor der Türe des großen Saales stehen blieb, hörte ich gleich<br />
ein frohes Stimmengewirre. Ungefähr 140 Leute saßen an<br />
einladend gedeckten Tischen und ließen sich das Abendessen<br />
gut schmecken. Unser sehr tüchtiger Chef, Alfons Hoge,<br />
hatte sich für Freitagabend zum Zubereiten des Nachtmahles<br />
bereit erklärt. Er ist ein bewiesener Meister im Kochen eines<br />
schmackhaften Essens. Zum Servieren und Abräumen hatten<br />
sich etliche Männer und auch einige Frauen zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Die Müdigkeit, die eine zehnstündige Autobusfahrt mit<br />
sich bringt, war von den Gesichtern der Angereisten<br />
verschwunden. Einen lieben Freund oder Nachbarn<br />
umarmen zu können, wirkt Wunder. Es waren nicht nur New<br />
Yorker da, auch Gäste aus Österreich und Chicago hatten sich<br />
schon eingefunden. Wie groß doch meine Freude war, als ich<br />
meine lieben Freundinnen aus dem ehemaligen Lager Wagna<br />
erspähte!<br />
Nach dem Abendessen unterhielten sich alle noch ein<br />
Weilchen, doch dann trat die Müdigkeit wieder in den<br />
Vordergrund. Unsere Gäste sehnten sich nach ihren Betten<br />
und nach vielen: „Ich sehe dich morgen wieder“, wünschten<br />
wir uns eine gute Nacht.<br />
Mit einem sehr willkommenen Sonnenschein erwachte der<br />
Samstag, der 30. August. Alle Teilnehmer am <strong>Gottscheer</strong><br />
Treffen 2008, die von auswärts angereist kamen, waren im<br />
Embassy Suites Hotel untergebracht und es wurde ihnen<br />
dort ein gutes, ausreichendes Frühstück angeboten. An<br />
diesem Samstag gab es bis 5 Uhr nachmittags kein offizielles<br />
Programm. Jeder konnte die freien Stunden nach Belieben<br />
verbringen. (Wenn ich Gelegenheit gehabt hätte, wäre ich<br />
nach dem guten Frühstück mit einem guten Buch wieder in<br />
mein Bett gekrochen!)<br />
Wer aber Unternehmungslust<br />
verspürte, dem stand ein<br />
Autobus und zwei sehr liebe,<br />
bestens informierte Mitglieder<br />
unseres Klubs und des<br />
Heimatchores, John und Arlene<br />
Beinhardt, als Reiseführer zur<br />
Verfügung. <strong>Das</strong> Ziel: Ein mehrere<br />
Tage dauernder Bezirksmarkt<br />
mit allem Drum und Dran von<br />
Pferden, Kälbern, Schweinchen Unsere Hausmusik<br />
bis zu den allerfeinsten, selbst gemachten Waren aller Art.<br />
Natürlich wurde auch auf das Essen und Trinken nicht<br />
vergessen.<br />
Ich hoffe, unsere Gäste konnten sich nach diesem<br />
anstrengenden Ausflug noch ein bisschen erholen, denn die<br />
Zeit war bald da, das Treffen im Klubhaus fortzusetzen. Um 5<br />
Uhr nachmittags waren ungefähr 400 Teilnehmer angelangt.<br />
Nun waren sie auch aus Kitchener, Milwaukee, Toronto, ja<br />
sogar aus dem fernen Oregon beim Treffen in Cleveland.<br />
Welch herrliches Begrüßen sah man im Pavillon unter den<br />
Bäumen unseres Geländes.<br />
Der geräumige Pavillon war in unseren Farben, blau<br />
und weiß, sehr geschmackvoll geschmückt. Nochmals<br />
ein „Dankeschön“ an John und Arlene Beinhardt! Durch<br />
die offenen Fenster erblickte man den See und hörte das<br />
beruhigende Plätschern des Springbrunnens. Am gegenüber<br />
liegenden Ufer hatte unser Josef Sieder und seine Gehilfen<br />
sogar einen Wasserfall angelegt! Um sechs Uhr wurde das<br />
reichliche Abendmahl von unseren freundlichen Helferinnen<br />
serviert. Diesmal herrschten wieder die Frauen, unter der<br />
Leitung unserer tüchtigen Hilde Kobetitsch, in der Küche.<br />
Wenn die Gäste gesättigt und der Durst gestillt ist, wird<br />
den Anwesenden bei jedem <strong>Gottscheer</strong> Treffen ein kurzes<br />
Programm dargeboten. Für diesen Abend hatten sich Alfons<br />
Schermaier und Maria Sieder etwas Besonderes ausgedacht.<br />
Wir befanden uns bei einem „<strong>Gottscheer</strong> Treffen in Wien!“<br />
Unsere einzigartige Hausmusik, bestehend aus einer Zither<br />
und Hackbrett, einer Violine und Gitarre, Ziehharmonika<br />
und Cello, eröffneten das Programm. Maria in der uralten<br />
<strong>Gottscheer</strong> Tracht und Alfons im feschen Steireranzug,<br />
fanden sich beim „Wiener Treffen.“ Und ein jeder weiß,<br />
wenn sich die beiden finden, folgt bald ein stimmenreiches,<br />
schönes Duett. Aus der Ferne hörte man eine Ziehharmonika<br />
die Melodie „Und jetzt gang i zum Petersbrünnele“ spielen<br />
und gleich kamen vier waschechte <strong>Gottscheer</strong> Frauen und<br />
ebenso waschechte <strong>Gottscheer</strong><br />
Männer daher. Auch sie gingen<br />
zum „Wiener Treffen.“ Nun<br />
folgte ein Erinnern an daheim,<br />
ein Hänseln, zwei alte Lieder<br />
und ein Gedichtlein, alles in<br />
ganz reinem <strong>Gottscheer</strong>isch<br />
dargebracht. Die Hausmusik,<br />
Maria und Alfons erfreuten<br />
die Zuhörer mit noch einigen<br />
musikalischen Ständchen. Nach<br />
einer ernsten Ermahnung, die
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
August/September/Oktober 2008 Seite 21<br />
„Dər Muənə dar tsiəchət“<br />
Sitten und Bräuche unseres Ländchens nicht zu vergessen,<br />
verabschiedeten sich die alten <strong>Gottscheer</strong> mit dem Lied „Dər<br />
Munə“.<br />
Auch der Sonntagmorgen, der 31. August, begrüßte uns mit<br />
wohlwollenden Sonnenstrahlen. Sie erweckten in uns allen<br />
das Bedürfnis, unserem Herrgott für alles Gute zu danken.<br />
Um 9:30 Uhr versammelten sich viele freudige Menschen bei<br />
der Notre Dame Hochschule. Sie befindet sich in der Nähe<br />
unseres Klubhauses und hat einen Kirchenraum, der groß<br />
genug ist, 400 Gläubige aufzunehmen. Es war eine reine<br />
Freude, durch die grüne, unversehrte, hügelige Landschaft<br />
des Ostens von Ohio zu fahren.<br />
Die <strong>Gottscheer</strong> Blaskapelle von Cleveland musizierte für<br />
alle ein herzliches Willkommen. Tun sie das nicht bei jedem<br />
nordamerikanischen Treffen?<br />
Pünktlich um 10 Uhr marschierten die Fahnenträger aus<br />
vielen Städten der USA und Kanadas, gefolgt von jungen<br />
Tänzern in ihren prachtvollen Trachten, zu den Klängen der<br />
Blasmusik, in die Kirche. Den Gottesdienst feierte Hochwürden<br />
Ralph Thomas, dessen Großmutter eine <strong>Gottscheer</strong>in war.<br />
Konzelebriert hat ein Priester aus Kitchener, Hochwürden<br />
Martin. Er kam aus Polen nach Kitchener und fühlt sich unter<br />
den <strong>Gottscheer</strong>n besonders wohl. Auch Diakon Edward<br />
Telepak tat seinen Dienst beim Altar. Der Heimatchor sang<br />
die Katschtaler Messe, das Eingangslied von der <strong>Gottscheer</strong><br />
Messe und zwei Marienlieder. Etliche Sänger der New Yorker<br />
Chöre hatten sich zum Heimatchor gesellt und mit vereinten<br />
Stimmen trugen sie zur Ehre Gottes und zur Andacht<br />
der Anwesenden bei. Zum Schluss der Messe sangen 400<br />
Andächtige „Großer Gott, wir loben Dich.“<br />
Gegen 12 Uhr mittags waren alle Gäste, noch mehr als am<br />
Samstagabend, beim Klubhaus versammelt. Doch bevor das<br />
festliche Mittagessen serviert wurde, spielten unsere Musiker<br />
das Lied „Ich hatte einen Kameraden“ und ein Kranz wurde<br />
zum Gedenken an unsere lieben Verstorbenen bei der Kapelle<br />
niedergelegt. Zwischen drei Uhr und sechs Uhr abends<br />
vollzog sich der offizielle Teil des Treffens. Die Präsidenten<br />
aller <strong>Verein</strong>e begrüßten die Anwesenden. Die Tanzgruppen<br />
aus Kitchener, aus New York und die Cleveländer führten<br />
ihre beleibten Volkstänze vor und begeisterten die Zuschauer.<br />
Eine besondere Überraschung brachte uns Dr. Michitsch aus<br />
Klagenfurt. Er ehrte drei langjährige, verdienstvolle Mitglieder<br />
mit goldenen Medaillen und acht treue, durch <strong>Jahre</strong> hindurch<br />
beitragende Mitglieder mit silbernen Medaillen.<br />
Der offizielle Teil des Treffens war beendet. Nun konnte sich<br />
ein Jeder unseres frischen, grünen Geländes erfreuen oder<br />
seine Frau oder Freundin auf den Tanzboden führen.<br />
Wie Berta am Samstagabend auf der Bühne sagte; „Nextəs<br />
Juər gaits Göttscheaba Traffn in Milwaukee. Biər shachn insch<br />
a dört bidər!“<br />
An alle Teilnehmer des heurigen Treffens „Herzlichen<br />
Dank!“<br />
Helene Klass<br />
Fotos: Barbara Mausser<br />
<strong>Gottscheer</strong> Deutscher <strong>Verein</strong> Milwaukee <strong>–</strong> Summer Picnic<br />
The <strong>Gottscheer</strong> Deutscher <strong>Verein</strong> Milwaukee celebrated the summer with their annual picnic.<br />
The picnic was held at a local park. The weather was perfect, the food was fabulous as always. Everyone, yound ans yound at heard,<br />
enjoyed the entertaining games hosted by the picnic committee. A special thank you to all club members that help organize the wonderful<br />
gathering, and to all who came out to enjoy it.<br />
Tina Guillama, Secretary
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Seite 22 August/September/Oktober 2008<br />
Maria Schager geb. Schmuck aus Steinwand <strong>–</strong> 80 <strong>Jahre</strong><br />
Am 22. September 1828 wurde Maria<br />
Schager in Steinwand geboren. Nach<br />
der Umsiedlung und Vertreibung<br />
kam sie nach Kapfenberg, wo sie<br />
Flüchtlingskinder betreute. Ihre Kindheit<br />
verlief nicht freudvoll und sie träumte<br />
davon Schneiderin zu werden. Leider<br />
ließen es die damaligen Umstände nicht<br />
zu.<br />
Zusammen mit Ehemann, Tochter und<br />
Sohn kam sie nach Deutschland und sie<br />
fanden in Düsseldorf eine neue Heimat.<br />
Hier fand sie eine gute Anstellung in<br />
einem Schreibmaschinengroßhandel.<br />
Durch ihre Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit hat sie sich bald<br />
zur rechten Hand hinaufgearbeitet.<br />
Als am Ende der 60iger <strong>Jahre</strong> die Landesgruppe Nord-West<br />
fast zum Erliegen kam, war sie es, die mit großem Eifer zum<br />
Neuanfang beigetragen hat. 1978 übernahm sie den Posten<br />
als Schriftführerin und 1980 wurde sie zur 1. Vorsitzenden in<br />
Nord-West und zur 3. Bundesvorsitzenden gewählt. Im <strong>Jahre</strong><br />
2006 ist sie zur 2. Vorsitzenden vorgerückt.<br />
Seit 30 <strong>Jahre</strong>n gab es keine Feier und kein Bundestreffen,<br />
das nicht ihre Handschrift trug. Bei der Ausschmückung<br />
des Saales oder bei der Tischdekoration war sie ebenfalls mit<br />
großem Eifer dabei. Sie war auch für die Verwaltung und<br />
Pflege der Trachten für die Sing- und Trachtengruppe der<br />
Landesgruppe Nord-West zuständig.<br />
Weit über die Grenzen hinaus ist sie stets Ansprechpartnerin<br />
für alle Landsleute. Erwähnenswert vor allem die<br />
Organisation der vielen Fahrten nach Gottschee, mit<br />
Ehrenmitglied Max Nick aus<br />
Bistritz <strong>–</strong> 89 <strong>Jahre</strong><br />
Max Nick bei der Wallfahrt<br />
in Graz-Mariatrost, im<br />
Gespräch mit Geistl. Rat Josef<br />
Seitz<br />
Am 27. September 2008 feierte<br />
Max Nick im Kreise seiner<br />
Familie seinen 89. Geburtstag.<br />
Bereits im <strong>Jahre</strong> 1948 wanderte<br />
er nach Toronto, Kanada aus.<br />
Dort ehelichte er Erna Rom aus<br />
Obermösel. Der glücklichen Ehe<br />
entsprossen die Kinder Arnold<br />
und Ingrid.<br />
Seine Verbundenheit mit der<br />
alten Heimat führte dazu, dass<br />
er sich jahrelang der <strong>Gottscheer</strong><br />
Volkstumspflege widmete. Bis<br />
2006 war Max der Vertreter des<br />
<strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
in Toronto.<br />
Auf Grund seiner Verdienste für<br />
die Erhaltung der <strong>Gedenkstätte</strong><br />
wurde ihm am 4. April 1994 die<br />
Ehrenmitgliedschaft des <strong>Verein</strong>es verliehen.<br />
In der <strong>Gottscheer</strong> Relief Association in Toronto war er als<br />
einer der wertvollsten Mitarbeiter des Präsidenten Norbert<br />
Lackner geschätzt.<br />
Der Vorstand des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> gratuliert Max<br />
Nick recht herzlich und wünscht ihm noch viele <strong>Jahre</strong> im Kreise<br />
seiner Familie und in der <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft.<br />
E. L.<br />
Die Jubilarin mit Dr. Viktor Michitsch und Ted<br />
Meditz<br />
denen sie vielen Landsleuten große<br />
Freude bereitete. Sie tritt auch sehr<br />
für die <strong>Verein</strong>e in der alten Heimat<br />
ein und unterstützt zur Zeit gerade<br />
den Pfarrer bei der Renovierung der<br />
Wallfahrtskirche „Maria Himmelfahrt“<br />
in Tschermoschnitz.<br />
Viele Auszeichnungen und Ehrungen<br />
in der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in<br />
Deutschland hat sie entgegennehmen<br />
können. Seit 2005 ist sie auch<br />
Ehrenmitglied der <strong>Gottscheer</strong><br />
Landsmannschaft in Klagenfurt.<br />
So oft es ihr möglich war kam sie zu<br />
den Weihnachtsfeiern nach Plochingen und München. Stets<br />
brachte sie einen guten Shipplinkh mit Tauben verziert mit,<br />
der dann versteigert wurde.<br />
Zu Deinem Wiegenfest, liebe Maria, gratulieren wir Dir<br />
herzlichst. Wir danken Dir für Deine Treue und Verbundenheit<br />
zur <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft. Wir freuen uns, wenn wir Dich<br />
in Plochingen, München, Klagenfurt, Graz oder sonst wo<br />
wieder sehen. Wir wünschen Dir Gesundheit, viel Glück und<br />
Zufriedenheit und noch viele <strong>Jahre</strong> im Kreise Deiner Lieben.<br />
<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Deutschland mit den<br />
Landesgruppen Nord-West, Baden Württemberg und<br />
München.<br />
Erika und Erwin Meditz, Ted Meditz und Richard Schuster<br />
Der Vorstand des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />
schließt sich den Glückwünschen der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft<br />
in Deutschland an und gratuliert recht herzlich.<br />
Edelbert Lackner<br />
aus Reintal <strong>–</strong> 70 <strong>Jahre</strong><br />
Am 27. September 2008<br />
feierte Edelbert Lackner<br />
aus Reintal Nr. 8 (Rachn),<br />
im Kreise seiner Familie,<br />
in Weinitzen, Bezirk<br />
Graz-Umgebung seinen<br />
70. Geburtstag. Seit 20<br />
<strong>Jahre</strong>n ist der Jubilar<br />
O b m a n n s t e l l v e r t re t e r<br />
des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong> Graz-<br />
Mariatrost und seit 1.<br />
Mai 1999 Schriftleiter<br />
des Mitteilungsblattes<br />
„<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“.<br />
Unerwartet ließen nach der<br />
letzten Ausschusssitzung<br />
des <strong>Verein</strong>es, am 18. September 2008, im Brauhaus Graz-<br />
Puntigam, auch die Ausschussmitglieder den Jubilar<br />
hochleben. Obmann Ing. Kurt Göbl überreichte an seinen<br />
Stellvertreter, wie er meinte für dessen Verdienste, ein<br />
wunderschönes Gemälde auf Leinen, das im Vordergrund<br />
einen Teil des Grazer Lechwaldes, im Hintergrund die<br />
Basilika Mariatrost mit der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> und das<br />
Schöckl-Bergland zeigt. Erfreut nahm Edelbert Lackner die<br />
Gratulationen entgegen.
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
August/September/Oktober 2008 Seite 23<br />
Prominente Gäste bei Karl Ruppe<br />
im Gasthof Sonne in Bad Aussee<br />
Dr. Hannes Androsch Klaus Maria Brandauer<br />
Karl Ruppe, Ausschussmitglied und Internetbeauftragter des<br />
<strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz Mariatrost ist allen<br />
Landsleuten durch die, von ihm hervorragend geplanten<br />
internationalen <strong>Gottscheer</strong> Treffen in Bad Ausssee bestens<br />
bekannt. Er machte es auch möglich, dass in unmittelbarer<br />
Nähe des geographischen Mittelpunktes von Österreich, im<br />
Kurpark von Bad Aussee, ein <strong>Gottscheer</strong> Gedenkstein und<br />
eine <strong>Gottscheer</strong> Linde zur Aufstellung gebracht werden<br />
konnten, die auf die einstige deutsche Sprachinsel Gottschee,<br />
im Süden Krains, hinweisen.<br />
Weit über das Ausseerland hinaus ist aber sein Hotel-<br />
Restaurant-Cafe Gasthof Sonne, an der Hauptstraße in Bad<br />
Aussee gelegen, prominenten Erdenbürgern bekannt.<br />
Zu diesen prominenten Besuchern des Gasthofs Sonne<br />
zählt auch der frühere Vizekanzler und Finanzminister der<br />
Helen Jaklitsch geb.<br />
Osanitsch aus Stalzern<br />
Am 16. Juni 2008 verstarb in Middle Village, NY, Helen Jaklitsch,<br />
geborene Osanitsch. Helen wurde am 25. Mai 1925 ihren Eltern<br />
Friedrich aus Stalzern und Magdalena Osanitsch, geb. Poje aus<br />
Pröse, als Zweitälteste von vier Kindern, geboren.<br />
Durch die Umsiedlung kam sie in die Untersteiermark. Die<br />
Wirren des Krieges brachten den Vater in das Lager Sterntal<br />
und den Sohn Friedrich auf vier <strong>Jahre</strong> Zwangsarbeit nach<br />
Russland. Nach der Flucht fand sich die Familie in Graz wieder<br />
zusammen.<br />
Im <strong>Jahre</strong> 1950 kam die Schwester Frieda, schon mit Louis<br />
Hocevar verheiratet, nach Amerika. Ihr folgte 1952 Helen und<br />
heiratete den aus Reintal stammenden Landsmann Robert<br />
Jaklitsch. Ihr erstes Heim war in Ridgewood, unweit vom<br />
<strong>Gottscheer</strong> Klubhaus.<br />
Fleiß und Sparsamkeit war stets das Lebensmotto und bald<br />
zogen sie nach Glendale in ein Einfamilienhaus. In den ruhigen<br />
<strong>Jahre</strong>n nach der Pensionierung lebten sie dann in Middle Village<br />
und hatten auch viel Freude an ihrem schönen Landhaus in den<br />
New Yorker Cattskills.<br />
Beide waren ständige Gäste bei den Veranstaltungen und<br />
Mitglied bei mehreren <strong>Gottscheer</strong> <strong>Verein</strong>en. Ihr goldenes<br />
Hochzeitsjubiläum feierten sie im <strong>Jahre</strong> 2002 in einem großen<br />
Kreis von Verwandten und Freunden.<br />
Helen war besonders bei den Kindern, auch außerhalb der<br />
Verwandtschaft, sehr beliebt. Sie waren ihrer „Tante Lene“ sehr<br />
Republik Österreich, der an so manchen Samstag im Gasthof<br />
Sonne einkehrt, wie erst kürzlich mit einem Reporterteam<br />
des „Kurier“.<br />
Klaus Maria Brandauer, ein weltbekannter Künstler<br />
und Schauspieler aus dem Ausseerland, beehrte das<br />
traditionsreiche Familienunternehmen nach einer Lesung im<br />
Kursaal von Bad Aussee mit seinem gesamten Team und übte<br />
sich gekonnt als Ober.<br />
Ein Besuch bei Karl Ruppe lohnt sich nicht nur wegen der<br />
Gaumenfreuden, die das Haus zu bieten hat, sondern es lohnt<br />
sich auch das kleine <strong>Gottscheer</strong> Museum zu besichtigen, das<br />
unser Landmann, mit viel Liebe in seinem Haus eingerichtet<br />
hat.<br />
E.L.<br />
zugetan, hatte sie doch immer für alle ein frohes Wort und eine<br />
freigiebige Hand.<br />
Nun hat sie der Erlöser nach einer langen Krankheit zu sich<br />
genommen. Ihr Vater ist bereits 1952 in Graz gestorben und<br />
die 1955 nach Amerika ausgewanderte Mutter und jüngeren<br />
Geschwister Fritz und Berta sind ihr ebenfalls im Tode<br />
vorausgegangen.<br />
Wir werden sie immer in Erinnerung behalten. Möge sie in<br />
Frieden ruhen!<br />
Allen, die um sie trauern, gilt unser Mitgefühl.<br />
Helen Jaklitsch zum Gedenken<br />
Im Gedenken an unsere liebe Schwägerin und Tante, Frau Helen<br />
Jaklitsch geb. Osanitsch in Stalzern/Gottschee am 25. Mai 1925,<br />
verstorben am 16. Juni 2008 in Middle Village NY.<br />
Nach einem schweren, mehrjährigen Leiden, wurde sie im eigenen<br />
Haus von ihrem lieben Robert liebevoll betreut und gepflegt.<br />
Ihm, meinem Bruder, gilt mein/unser Dank für den aufopfernden<br />
Beistand bis zur letzten Minute.<br />
Max Jaklitsch, Reintal/Gottschee <strong>–</strong> Weilheim i. Oby.<br />
Sieglinde Forster (Ehefrau)<br />
Anstatt Blumen auf das Grab im fernen Amerika spenden wir für<br />
die <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost € 100.-
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />
Seite 24 August/September/Oktober 2008<br />
<strong>Gottscheer</strong> Kalender 2009 <strong>–</strong> ab<br />
20. Oktober 2008 verfügbar<br />
Die <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost sieht sich<br />
als Bewahrerin des Andenkens an sie ehemalige Heimat<br />
Gottschee. Dazu dienen der Sakralraum mit den Gedenktafeln<br />
und der Museumsbereich. <strong>Das</strong> sechsmal im Jahr erscheinende<br />
Mitteilungsblatt ist das Bindeglied zu Mitgliedern und Freunden<br />
des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>.<br />
In unserem Bemühen die <strong>Gedenkstätte</strong> und das Museum lebendig<br />
zu erhalten, haben wir einer alten Tradition folgend, den <strong>Gottscheer</strong><br />
Kalender in Form eines Wandkalenders wieder aufleben lassen.<br />
Der Kalender wurde in den <strong>Jahre</strong>n 2001 bis 2008 im Format<br />
unseres Mitteilungsblattes in Farbdruck mit Monatskalendarien<br />
ausgeführt.<br />
Die große Nachfrage hat uns veranlasst, auch für das Jahr 2009 einen<br />
<strong>Gottscheer</strong> Kalender aufzulegen. Dieser hat 16 Seiten in Farbdruck.<br />
<strong>Das</strong> Titelblatt, die 12 Monatsblätter 2009, je ein Monatsblatt 2008<br />
und 2010 und das <strong>Jahre</strong>skalendarium 2009.<br />
Die Rückseiten bringen: Geschichtliche Daten von 1330 bis 19<strong>45</strong> -<br />
Eine Kurzfassung über das <strong>Gottscheer</strong> Hochland mit Gottscheekarte<br />
<strong>–</strong> Die Täler, Mulden und Erhebungen des <strong>Gottscheer</strong> Hochlandes<br />
<strong>–</strong> Der letzte Kampf um die Erhaltung des <strong>Gottscheer</strong> Volkstums <strong>–</strong><br />
<strong>Das</strong> Schicksal der <strong>Gottscheer</strong> von 1918 bis heute <strong>–</strong> Männer, die wir<br />
nie vergessen sollen <strong>–</strong> Wilhelm Tschinkel, Oberlehrer Perz, Pfarrer<br />
August Schauer, Dechant Ferdinand Erker, Johann Stampfl, Michael<br />
Ruppe, Switbert Lobisser <strong>–</strong> Landsleute, die wertvolle Arbeit für die<br />
<strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft im Europa der Nachkriegszeit geleistet<br />
haben <strong>–</strong> <strong>Das</strong> Volkslied in Gottschee<br />
Der Preis beträgt ohne Porto:<br />
in Europa: € 10,00<br />
in den USA: $ 12,00 (bei Sammelbestellungen)<br />
in Kanada: Can $ 17,00<br />
Ein allfälliger Überschuss wird für die Ausgestaltung der <strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost verwendet werden.<br />
Es ist uns bewusst, dass um die <strong>Jahre</strong>swende zahlreiche Wandkalender<br />
angeboten, ja von Firmen und Banken verschenkt werden. Dennoch<br />
sind wir der Meinung, dass ein <strong>Gottscheer</strong> Wandkalender für unsere<br />
Landsleute und Freunde etwas ganz besonderes darstellt.<br />
In diesem Sinne machen wir Ihnen das Angebot, den Kalender für<br />
sich, Ihre Freunde und Bekannten zu erwerben.<br />
Bestellungen aus Österreich und Deutschland richten Sie an:<br />
Ing. Kurt Göbl, Hauptstraße 47a, A-8435 Wagna oder Edelbert<br />
Lackner, Radegunderstraße 32, A-8044 Weinitzen<br />
Bestellungen in den USA richten Sie bitte an<br />
Elfriede Hoefferle, 71-05 65th Place, Glendale, N.Y. 11385 Dabei sollen<br />
$ 3.00 für Versandspesen hinzu gerechnet werden. Bitte den Check/<br />
Money Order an <strong>Gottscheer</strong> Memorial Chapel lautend ausstellen.<br />
In Cleveland kann der Kalender über Frau Helene Klass, 15293<br />
Sandalhaven Dr., Middleburg Heights, Ohio 44130, bezogen<br />
werden.<br />
Elisabeth Tschinkel geb.<br />
Erker <strong>–</strong> 96 <strong>Jahre</strong><br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Wir gratulieren unserer Tante Lisi <strong>–</strong> Elisabeth Tschinkel geb. Erker<br />
aus windischdorf zu ihrem 96. Geburtstag, den sie am 20. November<br />
2008 in Maria Lankowitz in der Steiermark feiern wird und wünschen<br />
ihr weiterhin alles Gutezu ihrem 95. Geburtstag am 20. November<br />
2007 und wünschen ihr weiterhin alles Gute.<br />
Mit herzlichen Grüßen aus Amerika von Herta und Siegfried mit<br />
ihren Familien.<br />
Diesen Wünschen schließt sich auch der Vorstand des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong><br />
<strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost mit aller Herzlichkeit an. Frau Elisabeth<br />
Tschinkel ist ein treues Mitglied des <strong>Verein</strong>es. Auch das fortgeschrittene<br />
Alter hindert Frau Tschinkel nicht jedes Jahr an der Wallfahrt zur<br />
<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> teilzunehmen.<br />
Hauptstraße 47 A, 8435 Wagna<br />
71-05 65 th Place, Glendale, N.Y. 11385<br />
August/Sept./Okt.<br />
Österreichische Post AG<br />
Info. Mail Entgelt bezahlt.