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DVD – 45 Jahre Verein Gottscheer Gedenkstätte - Das Gottscheerland

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<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Graz-Mariatrost<br />

www.gottscheer-gedenkstaette.at www.gottscheerland.at<br />

Österreichische Post AG<br />

Info. Mail Entgelt bezahlt.<br />

Folge 5 - Jahrgang <strong>45</strong> Erscheint nach Bedarf August/Sept./Okt. 2008<br />

Achtung Terminänderung!<br />

Gedenkgottesdienst für die Opfer der Heimat<br />

und für die verstorbenen Landsleute in aller Welt<br />

am 9. November 2008, um 10.00 Uhr<br />

in der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />

Alle Landsleute und Heimatfreunde sind herzlich eingeladen!<br />

Für ältere bzw. gehbehinderte Personen wird von der Straßenbahnendstation der Linie 1<br />

bis zur <strong>Gedenkstätte</strong> ein PKW-Pendeldienst eingesetzt.


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Seite 2 August/September/Oktober 2008<br />

Die Herbstzeit bot in ihrer bunten Farbenpracht beim<br />

Einbringen der Feldfrüchte und anderen Beschäftigungen<br />

den <strong>Gottscheer</strong>n viel Abwechslung und Freude. Wenn das<br />

dürre Laub von den Bäumen unablässig raschelte, war die<br />

Zeit gekommen, da der Bilch seine Wanderungen auf den<br />

Buchen antrat und die ihm ungemein zusagenden Früchte<br />

entweder sofort verzehrte oder in seine Schlupfwinkel<br />

brachte. Männer und Burschen fingen diese Nagetiere wegen<br />

ihres schmackhaften Fleisches und des warmen Pelzes mit<br />

den sogenannten Billichmatslain in großer Zahl.<br />

In dem seit dem Hochsommer stillen Wald begann es sich<br />

wieder zu regen; leises Singen und Zwitschern ertönte aus<br />

den Sträuchern und ab und zu konnte man auch einen<br />

Kreuzschnabel, Gimpel oder eine Drossel erblicken. Die auf<br />

dem Waldboden herumtrippelnde Amsel flog auch wieder auf<br />

die Bäume und stieß Lockrufe aus. Eichelhäher unternahmen<br />

ihre regelmäßigen Flüge in die Nachbarwäldchen und die<br />

Dohlen und Krähen strichen schreiend über Wiesen und<br />

Felder. Die meisten Vögel weilten schon im Süden.<br />

<strong>Das</strong> Getreide war schon eingebracht; Weizen, Gerste, Hafer<br />

und Hirse füllten die Kornkammer. Auch der „Türkische<br />

Weizen“ sollte bald unter dem vorspringenden Hausdach<br />

in Zöpfen hängen, denn die Hausleute arbeiteten fleißig<br />

auf dem Kukuruzacker. Am Abend kamen die Mädchen<br />

und Burschen der Ortschaft zum lustigen „Boaitsə vashn“<br />

(Mais schälen) zusammen. Der große Weizenhaufen reichte<br />

in der Gesindestube bis zu den Fenstern hinauf. Lachen und<br />

Schwatzen drangen den neuen Ankömmlingen schon bei<br />

der Türe entgegen. Die Kolben wurden von den Mädchen<br />

feingeschält und nur mit vier weichen, inneren Blättern in<br />

den Korb gelegt. Die Männer knüpften dann die größeren<br />

Kolben zu Einzel-, die kleineren zu Doppelpaaren zusammen<br />

und schichteten sie am Boden zu einem Haufen auf.<br />

Umsichtige Mägde füllten ihre Körbe mit dem gebundenen<br />

Weizen und trugen ihn ins Vorhaus. Die Nachtarbeit schritt<br />

rasch vorwärts; Witze und Späße der Burschen erheiterten<br />

besonders die weibliche Jugend und bald herrschte im<br />

kleinen Kreise die fröhlichste Stimmung. <strong>Das</strong> Plaudern und<br />

Scherzen nahm immer mehr zu. Im Laufe des Abends hörte<br />

man noch die verschiedensten Lieder, heitere, traurige und<br />

erhebende, alte <strong>Gottscheer</strong>weisen, aber auch alpenländische<br />

Gesänge. Doch es gab auch Pausen, um zu plauschen, zu<br />

lachen, Schabernacke und schelmische Streiche auszuführen.<br />

Herbst<br />

Von OSR Karl Schemitsch<br />

Nebelschwaden streichen übern Garten<br />

Bäume seh’n entlaubt mich mahnend an,<br />

düst’re Stimmung <strong>–</strong> worauf kann ich warten,<br />

sinne nach <strong>–</strong> was hab’ ich falsch getan.<br />

Scheinbar nur zeigt der Herbst ein Sterben<br />

Nur inn’re Fassung, Sammeln neuer Kräfte,<br />

schon melden sich die tausendfachen Erben,<br />

schon lauern in den Wurzeln neue Säfte.<br />

Der Herbst im Ländchen<br />

nach Johann Röthel, Bürgerschuldirektor<br />

Auch ulkige, humorvolle Erzählungen brachten Heiterkeit in<br />

die ländliche Gruppe.<br />

Um elf Uhr war die Arbeit meistens zu Ende; einige<br />

gingen nach Hause. Die meisten aber blieben, tranken den<br />

vorgesetzten Most und aßen Äpfel und Mostbirnen mit Brot.<br />

Bald erklangen die belebenden Töne einer Ziehharmonika,<br />

welche die Tanzpaare durch das mittlerweile ausgeräumte<br />

Zimmer schweben ließen.<br />

Am nächsten Morgen wurden die Kolben in Zöpfen neben<br />

der Eingangstür aufgehängt. Häufig brachte man den Weizen<br />

auch auf den Dachboden, wo die gebundenen Kolben an<br />

langen Stäben, die auf den Balken des Dachstuhls ruhten,<br />

gehängt wurden und so den ganzen Raum ausfüllten.<br />

Im Herbst häuften sich in den Bauernhäusern die<br />

gemeinschaftlichen Arbeiten der Dorfbevölkerung. Viel<br />

Unterhaltung bot das Rübenstoßen und das Krautschneiden,<br />

da hier häufig die stets fröhliche Dorfjugend am zahlreichsten<br />

erschien. Die Mädchen setzten sich auf die zu diesem Zweck<br />

errichteten Ladenbänke um die Rüben zu stoßen, die vorher<br />

von den Burschen sorgfältig ausgeschnitten und geputzt<br />

wurden. Sobald die Schaffe voll waren, wurden sie in den<br />

Keller getragen und die geschabten Rüben in die hohen<br />

Bottiche geleert und von den Knaben festgetreten. An alle<br />

diese nächtlichen Arbeiten folgte stets eine gemütliche<br />

Unterhaltung mit Aufführung verschiedener Spiele, die dann<br />

mit flottem Tanz endeten.<br />

Nachdem die Burgunderrüben und die Möhren schon im<br />

Keller lagen, wurden noch die weißen Rüben und das Kraut<br />

als letzte Feldfrüchte im Herbst nach Hause gebracht. Vor<br />

Eintritt des schlechten Wetters brachten die Landleute nur<br />

noch das Farnkraut aus dem Wald als Streu unter Dach.<br />

Außer dem Farnkraut wurden, wenn nicht der Schnee Wald<br />

und Feld bedeckte, auch mehrere Fuhren Laub als Streuvorrat<br />

auf den Stallungen eingelagert.<br />

Waren alle diese Herbstarbeiten zu Ende, so feierte man<br />

das Erntefest meist am Martinstage. Oft waren schon in<br />

den Novembertagen Feld und Wald mit einer Schneedecke<br />

überzogen. In der warmen Bauernstube war man aber<br />

während der kalten <strong>Jahre</strong>szeit nicht untätig. Man beschäftigte<br />

sich mit Weizenabreiben (Entkörnen der Kukuruzkolben),<br />

Bohnenauslesen und in einzelnen Häusern surrten den<br />

ganzen Tag die Spindeln beim fleißigen Spinnen.<br />

Entlaubt die Bäume, doch die Knospen sprießen,<br />

das neue Leben will geweckt nur werden.<br />

Laß die Erwartung weiter nicht verschließen,<br />

das Auf und Ab gab’s immer schon auf Erden.<br />

Die Hoffnung auf ein neues Leben<br />

Gibt Kraft uns allen, frischen Mut,<br />

wer hofft und glaubt, der kann sehr vier erleben,<br />

und um uns bleibt auch alles schön und gut.<br />

Də Höffnunkh aff a naiəs Labm<br />

Gait Khroft insch olln, vrischn Müət,<br />

bear höffət, glabət, dar khonn vil dərlabm,<br />

ünt üm insch plaibət’s schean ünd güət.<br />

Titelbild auf Seite 1: <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />

Aquarell von Lisa Eppich (2008)<br />

Lisa Eppich ist die Tochter von Anne Eppich geb. Eppich aus Obrern/Gottschee


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

August/September/Oktober 2008 Seite 3<br />

Veranstaltung<br />

des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

9. November 2008: ALLERSEELEN<br />

10.00 Uhr: Gedenkgottesdienst in der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> für die Opfer der Heimat und die<br />

verstorbenen Landsleute in aller Welt.<br />

Alle Landsleute und deren Freunde sind herzlich eingeladen. Die Veranstalter werden sich auf zahlreichen Besuch freuen.<br />

Weitere wichtige <strong>Gottscheer</strong> Veranstaltungen 2008:<br />

Veranstaltungen in New York:<br />

For information & updates, call <strong>Gottscheer</strong> Hall 718-366-3030 or check the website: www.gottscheenewyork.org<br />

26. Oktober : Bierfest der Tanzgruppe im <strong>Gottscheer</strong> Klubhaus<br />

9. November: <strong>Gottscheer</strong> Chöre Herbstkonzert <strong>–</strong> Fall Concert & Dinner Dance<br />

18. Oktober: Weinlesefest in der E.Ö.U.V.-Halle in Cleveland (Call Adam, 440-585-1541)<br />

Danach Unterhaltungsprogramm mit der Tanzgruppe „Musik Express“<br />

Jeden 4. Freitag im Monat treffen sich unsere Landsleute in der „Gaststätte Ebner“, Neubaugürtel 33, 1150 Wien <strong>–</strong> U6, Station Burggasse,<br />

Nähe Stadthalle ab 17.00 Uhr. Unsere Landsleute sind zu einem gemütlichen Beisammensein herzlich eingeladen.<br />

Freuen würden sich die Wiener Landsleute auch über Besucher, die gerade in Wien weilen.<br />

6. Dezember 2008: Adventfeier der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft Graz, um 14.00 Uhr<br />

in den Büroräumen der Landsmannschaft am Lazarettgürtel 54<br />

Jubiläumsveranstaltung 2009 in Graz<br />

Die <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Graz kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im <strong>Jahre</strong> 1919 wurde der <strong>Verein</strong><br />

<strong>Gottscheer</strong>land gegründet. Im kommenden Jahr wollen wir das 90jährige Bestandsjubiläum in würdiger Form begehen.<br />

Als Termin wurde der Samstag nach Pfingsten, der 6. Juni 2009, festgelegt.<br />

Wir möchten alle <strong>Gottscheer</strong> Landsleute in Österreich, Deutschland und in Übersee <strong>–</strong> wo immer sie auch sind <strong>–</strong> schon jetzt ganz<br />

herzlich zu dieser Veranstaltung einladen.<br />

Wir würden uns über Euren Besuch sehr freuen!<br />

<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Graz<br />

Dr. Gabriela Stieber, Vorsitzende<br />

An alle <strong>Gottscheer</strong>innen und <strong>Gottscheer</strong><br />

im Raum Graz und Umgebung<br />

GOTTSCHEERTREFFEN mit gemütlichem Beisammensein im Cafe WOLF (Seniorenzentrum) in Graz,<br />

Theodor Körner Straße 67 (erreichbar durch die Straßenbahnen der Linien 4 und 5 oder Bus 41)<br />

am Samstag, dem 11. Oktober 2008, um 15.30 Uhr!<br />

Auf Ihr Kommen freuen sich Gitte Hübner-Dornig /Tel.; 0316/38-37-54 und 0664/54 90 401)<br />

e-mail: gitte.dornig@aon.at <strong>–</strong> Helga und Wolfgang Wolf<br />

Mitgliedsbeiträge, Spenden <strong>–</strong> Zahlscheine<br />

In der Folge 1 (Jänner 2008) waren dem Mitteilungsblatt<br />

Zahlscheine (Österreich, Deutschland) beigelegt. Die meisten<br />

Mitglieder haben von diesen Zahlscheinen Gebrauch gemacht<br />

und den Mitgliedsbeitrag umgehend eingezahlt. Dafür<br />

danken wir recht herzlich. Leider kommt es gelegentlich vor,<br />

dass eingehende Beiträge und Spenden nicht zugeordnet<br />

werden können, da der Name des Einzahlers nicht angeführt<br />

wurde. Um Mahnungen vorzubeugen, ersuchen wir Sie, den<br />

Zahlschein zu kontrollieren und gegebenenfalls die bereits<br />

erfolgte Überweisung des Mitgliedsbeitrages dem <strong>Verein</strong><br />

<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> bekannt zu geben. Mit Bedauern<br />

mussten wir feststellen, dass einige Mitglieder ihren Beitrag<br />

für die <strong>Jahre</strong> 2007 und 2008 noch nicht eingezahlt haben.<br />

Diesen wenigen, säumigen Landsleuten legen wir auch in der<br />

Folge 5 der „<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“ (August, September,<br />

Oktober 2008) Zahlscheine bei, mit der Bitte die ausständigen<br />

Beiträge umgehend zu entrichten. Sollten die Zahlungen<br />

wiederum nicht auf unserem Konto eingehen, wird die<br />

Zusendung des Mitteilungsblattes eingestellt.<br />

E. E.


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Seite 4 August/September/Oktober 2008<br />

Die <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft feiert<br />

<strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost<br />

Am 19. Mai 1963 wurde in Leoben der <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong> gegründet. <strong>Das</strong> hat den <strong>Verein</strong>svorstand<br />

veranlasst, <strong>Gottscheer</strong> Landsleute und deren<br />

Freunde schon am Vorabend der großen<br />

Wallfahrt zu einer Gedenkfeier einzuladen.<br />

Um 17.30 Uhr kann Ing. Kurt Göbl im großen<br />

Seminarraum des Hotels Pfeifer in Graz-<br />

Mariatrost die Teilnehmer recht herzlich<br />

begrüßen, ganz besonders den Vorsitzenden<br />

der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in<br />

Deutschland Erwin Meditz mit Gattin<br />

Erika, weiters die Vorsitzende der Deutsch-<br />

Untersteirer Ingeborg Mallner und OSR<br />

Ludwig Kren mit Gattin. Kurt Göbl überbringt<br />

auch Grüße von seiner Frau Elli, die leider<br />

nicht an diesem Kulturabend teilnehmen<br />

kann.<br />

Ing. .Kurt Göbl spricht sodann zu den<br />

Festgästen:<br />

„Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />

liebe Freunde!<br />

In diesen Tagen, <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> nach Vorberatung<br />

Gründung des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong>, haben die <strong>Gottscheer</strong>, getragen<br />

von der Liebe zur alten Heimat und dem Wunsch ein<br />

bleibendes Zeichen der Nachwelt über die verlorene Heimat<br />

Gottschee zu schaffen. Wir wissen und sehen, dass es ein<br />

großartiges Werk geworden und gelungen ist.<br />

Die <strong>Gottscheer</strong> in ihrem ungeheurem Fleiß und großen<br />

Gottvertrauen haben mit der <strong>Gedenkstätte</strong> ein Zeichen<br />

geschaffen, das weit über das Land strahlt.<br />

Wenige <strong>Jahre</strong> nach dem Krieg, der ihnen alle materiellen Güter<br />

geraubt hat, haben sie sich zusammengetan, um der Nachwelt<br />

Kunde zu geben über eine Kultur, eine deutsche Sprachinsel,<br />

die mehr als 600 <strong>Jahre</strong> in fremder Umgebung gehalten hat.<br />

Trotz der Sorge um die Schaffung einer Existenz, einer<br />

neuen Bleibe, haben sie ein mächtiges und in jeder Hinsicht<br />

wertvolles Bauwerk geschaffen, ideell und künstlerisch hoch<br />

stehend, das wir nun weiterführen dürfen.<br />

In alle Welt zerstreut, ist die <strong>Gedenkstätte</strong> ein Zeichen für<br />

Heimattreue, lebendigen Glauben, eines kleinen, aber treuen<br />

und standhaften Volkes, das über Jahrhunderte schwer<br />

geprüft wurde und doch seine Identität gewahrt hat., vor<br />

Erwin Meditz, Erika Meditz, Rosa Samida, Rosemarie Rauch, im<br />

Hintergrund Anne Eppich<br />

Albert Mallner<br />

allem sie schöne Sprache (Schpruchə) bewahrt hat. Und<br />

so dürfen wir heute in Dankbarkeit all jener gedenken, die<br />

vor nunmehr zwei Generationen, das Werk<br />

erdacht, gegründet und umgesetzt hat.<br />

Edelbert Lackner wird in seinem Rückblick<br />

im Detail auf die Abläufe und Personen<br />

eingehen.<br />

So bleibt mir noch dieser<br />

Gründungsmitglieder, Bausteinzeichnern,<br />

Spender, Mitarbeiter, dem lieben Gott in<br />

Dankbarkeit anzuvertrauen. Dazu bitte<br />

ich Sie, sich für eine kurze Gedenk- und<br />

Gebetspause zu erheben. <strong>–</strong> Danke!“<br />

Es folgt die Landeshymne für das Land<br />

Steiermark, die vielen <strong>Gottscheer</strong>n zur neuen<br />

Heimat geworden ist, gesungen von allen<br />

Festgästen<br />

Obmannstellvertreter Edelbert Lackner<br />

bringt den angekündigten Rückblick „<strong>45</strong><br />

<strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“ (siehe<br />

Seite 10)<br />

Der Kapfenberger Dreigesang (Edith<br />

Eisenkölbl, Sophie und Traude Gliebe) singt<br />

in <strong>Gottscheer</strong> Mundart „Noch vilən Juərn“<br />

(nach vielen <strong>Jahre</strong>n)<br />

OSR Ludwig Kren, der, wie Obmann Ing. Göbl erwähnt,<br />

durch vermehrten Aufenthalt in Graz auch immer wieder<br />

bei unseren Veranstaltungen aktiv mitwirkt, bringt<br />

herzerfrischende Erzählungen und Sagen in <strong>Gottscheer</strong><br />

Mundart. Er berichtet über ein Gespräch, das er vor wenigen<br />

Tagen mit Hilda Novak über Prerigl und Kummerdorf geführt<br />

hat, vom Einsiedler am Kummerdorfer Berg, in weiterer<br />

Folge vom versteinerten Göttenitzer Hochzeitszug und von<br />

der Göttenitzer Monstranz.<br />

Anschließend singen die Gliebe-Schwestern ein Mundartlied.<br />

Karl Ruppe überbringt Grüße von Otto Marl, Bürgermeister<br />

der Stadtgemeinde Bad Aussee und vom Geschäftsführer<br />

des Tourismusverbandes Ausseerland-Salzkammergut,<br />

Ernst Kammerer, die Ing. Kurt Göbl im Namen des<br />

<strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> dankend erwidert. Eine<br />

Programmvorschau über den Ablauf des geplanten 3.<br />

Internationalen Treffens der <strong>Gottscheer</strong> im geographischen<br />

Vorne von links: Ingeborg Mallner, Bundesvorsitzende der Deutsch-<br />

Untersteirer, Albert Mallner, Ehrenmitglied Theresia Mallner


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

August/September/Oktober 2008 Seite 5<br />

Karl Ruppe und Ing. Kurt Göbl<br />

Mittelpunkt Österreichs, in Bad Aussee, hat bei den Festgästen<br />

Begeisterung hervorgerufen. Karl Ruppe, wie immer für<br />

jeden Gag zu haben, überreicht an Obmann Kurt Göbl ein<br />

mit Bier gefülltes Glas (Inhalt 1 Liter) mit der Aufschrift „<strong>45</strong><br />

<strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“.<br />

Nach einer kurzen Pause folgt der Höhepunkt des Abends <strong>–</strong><br />

ein Film „<strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“.<br />

Die in penibler Kleinarbeit von Albert Mallner hergestellte<br />

<strong>DVD</strong> (Aufnahmen Walter Loske und <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

New York) beinhaltet die Gründung des <strong>Verein</strong>es vor <strong>45</strong><br />

<strong>Jahre</strong>n, die <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> mit Sakralraum, Museum,<br />

Archiv, Bauernstube und Gottscher Stube Aichelberg, das<br />

<strong>Verein</strong>sgeschehen im <strong>Jahre</strong>slauf, einen kurzen Überblick<br />

über die Landeshauptstadt Graz, die <strong>Gottscheer</strong> Wallfahrt<br />

zur <strong>Gedenkstätte</strong> nach Graz-Mariatrost, die Wallfahrt in<br />

Klagenfurt Krastowitz, das Internationale <strong>Gottscheer</strong>treffen<br />

in Bad Aussee, die Ehrenringverleihung an Albert Belay und<br />

den „Gemütlichen Nachmittag“ des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong> in New York mit Stipendienüberreichung aus<br />

dem Dr. Gerber-Studienfonds. Gesanglich umrahmt wird die<br />

<strong>DVD</strong> durch den Männerchor New York und die Sing- und<br />

Trachtengruppe Klagenfurt. Begleitende Worte sprechen<br />

Ingeborg und Albert Mallner (siehe gesonderte Einschaltung,<br />

Seite 5).<br />

Nach der Filmvorführung neigt sich ein würdevoller Gedenk-<br />

und Kulturabend, im Kreise von Landleuten aus Steiermark,<br />

Kärnten, Deutschland, USA und Australien, dem Ende zu.<br />

Begeistert lassen wir ihn mit dem gemeinsam gesungenen<br />

<strong>Gottscheer</strong> Heimatlied ausklingen.<br />

Ing. Kurt Göbl dankt allen Anwesenden für die Teilnahme<br />

an der Gedenkfeier, wünscht eine gute Heimfahrt und ein<br />

Wiedersehen bei der <strong>Gottscheer</strong> Wallfahrt am kommenden<br />

Sonntagmorgen.<br />

Edelbert Lackner<br />

<strong>DVD</strong> <strong>–</strong> <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Albert Mallner, langjähriger Obmannstellvertreter und Vorstandsmitglied des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost, hat in<br />

penibler Kleinarbeit die <strong>Verein</strong>sgründung, den Bau der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> und das <strong>Verein</strong>sgeschehen im <strong>Jahre</strong>sablauf auf einer <strong>DVD</strong><br />

festgehalten.<br />

Ein kurzer Beitrag von der Landeshauptstadt Graz mit Einblendungen von der <strong>Gedenkstätte</strong> der Deutsch-Untersteirer am Grazer Schlossberg,<br />

Wallfahrt 40 <strong>Jahre</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> 2007, <strong>Jahre</strong>shauptversammlung 2008, Ausflug in die ehemalige Heimat Gottschee 2007, <strong>Gottscheer</strong><br />

Treffen in Bad Aussee 2007, Wallfahrt zur Schutzmantelmadonna nach Klagenfurt-Krastowitz 2007, ausführliche Bildberichte von der<br />

<strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost und das <strong>Verein</strong>sgeschehen der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in New York bilden den Inhalt der sehenswerten<br />

Filmes. Umrahmt wird dieser musikalisch vom Männerchor New York, vom Kapfenberger Dreigesang und von der Sing- und Trachtengruppe<br />

Klagenfurt. Ergänzende Worte sprechen Ingeborg und Albert Mallner.<br />

Wir möchten Sie, verehrte Landsleute und Heimatfreunde ansprechen und Ihnen diese <strong>DVD</strong> nahe legen.<br />

Der Preis beträgt ohne Porto 11,00 Euro<br />

Bestellungen richten Sie bitte an:<br />

Albert Mallner, Schwarzer Weg 80, 8054 Graz <strong>–</strong> Tel.: 0316 <strong>–</strong> 29 73 16 <strong>–</strong> e-mail: theoderich@utanet.at<br />

oder Edith Eisenkölbl, Siebenbrünngasse 5, 8605 Kapfenberg <strong>–</strong> Tel.: 03862 <strong>–</strong> 21 1 08 <strong>–</strong> e-mail: r.eisi@aon.at<br />

Nach Abzug der Herstellkosten bleibt ein Restbetrag, der dem <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost zugute kommt.<br />

Offenhaltung der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Die <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost ist im Oktober 2008 an folgenden Tagen in der Zeit von 13.00 <strong>–</strong> 16.00 Uhr für Besucher<br />

geöffnet:<br />

Sonntag 5. Oktober <strong>–</strong> Sonntag 12. Oktober <strong>–</strong> Sonntag 19. Oktober <strong>–</strong> Sonntag 26. Oktober<br />

Am 9. November findet in der <strong>Gedenkstätte</strong> ein Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Landsleute statt.<br />

Gegen Voranmeldung unter Tel. Nr. 0 31 32 / 24 69 oder 03 16 / 29 73 16 kann die <strong>Gedenkstätte</strong> für Personen aus anderen Bundesländern<br />

Österreichs, aus der Bundesrepublik Deutschland oder den USA und Kanada besichtigt werden.<br />

<strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />

Fahrt nach Gottschee vom 5. <strong>–</strong> 7. September 2008<br />

Der Wunsch die ehemalige Heimat zu sehen, das Land der Vorfahren zu besuchen, veranlasste 36 Personen (aus Deutschland, der Schweiz,<br />

Kärnten und Steiermark <strong>–</strong> neun angemeldete Personen sagten leider wegen Familienfeiern und Krankheit die Reise ab), dem Ruf des <strong>Verein</strong>es<br />

<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> zu folgen und an einer dreitägigen Fahrt nach Gottschee, vom 5. bis 7. September 2008 teilzunehmen, um das Land so<br />

zu erleben, wie es sich 67 <strong>Jahre</strong> nach der Umsiedlung des <strong>Gottscheer</strong> Volkes präsentiert. Die Reiseleiter Ing. Kurt Göbl und Edelbert Lackner<br />

waren, wie schon in den letzten <strong>Jahre</strong>n, bestrebt die Reiseroute so zu planen, dass den Teilnehmern ein möglichst großes Gebiet der ehemaligen<br />

deutschen Sprachinsel gezeigt werden konnte. <strong>Das</strong> <strong>Gottscheer</strong> Hinterland, das Oberland, das Unterland, und die Walden, wurden großräumig<br />

besucht. Ein kurzer Abstecher führte auch zu den Burgruinen Seisenberg (Žužemberk), Grafenwarth (Kostel) und Cilli (Celje). Eine Stadtführung<br />

in Cilli ergänzte das umfangreiche Programm.<br />

Einen ausführlichen Reisebericht bringen wir in der nächsten Ausgabe der „<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“ (Folge 6 <strong>–</strong> November/Dezember 2008)


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Seite 6 August/September/Oktober 2008<br />

vor dem Festgottesdienst<br />

41. <strong>Gottscheer</strong> Wallfahrt<br />

zur <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />

am 27. Juli 2008<br />

„Dem Herrgott danken, symbolisch ein Stück Heimat erleben,<br />

Landsleute treffen, die alte <strong>Gottscheer</strong> Mundart<br />

pflegen!“ Diese und ähnliche Gedanken hat<br />

auch 2008 zahlreiche <strong>Gottscheer</strong> und Freunde<br />

der <strong>Gottscheer</strong> bewogen an der 41. Wallfahrt<br />

zur <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-<br />

Mariatrost teilzunehmen. Bereits um 8.30 Uhr<br />

kommen die ersten Pilger, um in aller Ruhe<br />

die festlich geschmückte <strong>Gedenkstätte</strong> und<br />

den Museal- und Archivraum zu besichtigen.<br />

Einige nehmen den Pendlerdienst, den<br />

unser Ausschussmitglied Walter Loske von<br />

der Endstation der Straßenbahnlinie 1 bis<br />

zur <strong>Gedenkstätte</strong> durchführt, in Anspruch.<br />

Andere kommen mit dem PKW angereist,<br />

doch die tapfersten pilgern zu Fuß entlang<br />

der Straße, die eine 14%ige Steigung vom<br />

Mariatrostertal auf den Purberg aufweist,<br />

zum Festgottesdienst.<br />

Als um 9.00 Uhr die Mariatroster Blaskapelle<br />

ihr Platzkonzert eröffnet, ist der Vorplatz der<br />

<strong>Gedenkstätte</strong> mit Wallfahrern dicht gefüllt<br />

und als um 10.00 Uhr das Karolinenglöckchen<br />

im Turm zum Festgottesdienst ruft, ist der<br />

Sakralraum der <strong>Gedenkstätte</strong> so überfüllt,<br />

dass viele Wallfahrer die Feierlichkeiten<br />

nur am Vorplatz über den Lautsprecher<br />

mitverfolgen können.<br />

Nach der Steirische Landeshymne, intoniert<br />

von der Musikkapelle, gedenken die<br />

Wallfahrer mit einem Vaterunser der mehr als<br />

1200 Opfer beider Weltkriege und der Flucht<br />

aus dem Siedlungsgebiet in der damaligen<br />

Untersteiermark, (deren Namen auf den<br />

Gedenktafeln im Sakralraum der <strong>Gedenkstätte</strong><br />

eingraviert sind) sowie allen Landsleuten, wo<br />

immer sie ihre letzte Ruhestätte haben.<br />

Ing. Kurt Göbl, Obmann der <strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong> begrüßt die Teilnehmer an<br />

der Wallfahrt recht herzlich insbesondere<br />

Dr. Harald Tripp, der heuer wieder den<br />

Festgottesdienst zelebrieren wird; weiters<br />

unser Ehrenmitglied Theresia Mallner, unsere<br />

Mitarbeiterin in New York Elfriede Hoefferle<br />

Festgottesdienst mit Dr. Harald Tripp<br />

Dr. Viktor Michitsch überbringt<br />

Grüße der Arbeitsgemeinschaft der<br />

<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaften<br />

mit Gatten Joseph; den Vizepräsidenten des Alpen Klubs in<br />

Kitchener, Kanada, Hans Kroisenbrunner mit Gattin Anne<br />

geb. Mausser; Vizepräsident des Alpen Klubs in Kitchener,<br />

Kanada; den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der<br />

<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaften und Vorsitzenden der<br />

<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft Klagenfurt, Dr. Viktor<br />

Michitsch; den Ehrenvorsitzenden der ARGE der <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsmannschaften Hofrat Dr. Herbert Krauland; den<br />

Geschäftsführer der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft Klagenfurt<br />

Otto Tripp mit Gattin Sigrid geb. Petschauer; den Vorsitzenden<br />

der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Deutschland Erwin<br />

Meditz mit Gattin Erika; die Vorsitzende der <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsmannschaft Graz Dr. Gabriela Stieber; die Vorsitzende<br />

der Landsmannschaft der Deutsch-Untersteirer Ingeborg<br />

Mallner; Dr. Maria Lackner-Kundegraber, <strong>Gottscheer</strong><br />

Ehrenringträgerin, die auch Grüße ihres Gatten Richard<br />

Lackner (Ehrenvorsitzender der Gottscher Landsmannschaft<br />

Deutschland) überbringt; OSR Ludwig Kren,<br />

<strong>Gottscheer</strong> Ehrenringträger mit Gattin Rosi<br />

und Herrn Lauritsch, der den weiten Weg<br />

aus Australien nach Graz auf sich genommen<br />

hat.<br />

Edelbert Lackner bringt einen Rückblick<br />

auf <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

(siehe Seite 10) und ersucht anschließend den<br />

Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der<br />

<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaften Dr. Viktor<br />

Michitsch einige Worte an die Festgäste zu<br />

richten.<br />

In einer kurzen Wortmeldung spricht Dr.<br />

Michitsch vor allem die gute Zusammenarbeit<br />

der <strong>Gottscheer</strong> in aller Welt an. Er richtet<br />

u. a. an die Festgäste den Appell das<br />

<strong>Gottscheer</strong>tum in Ehren zu halten sowie die<br />

<strong>Gottscheer</strong> Mundart und das Liedgut in der<br />

Gemeinschaft zu pflegen.<br />

Den Höhepunkt der Wallfahrt 2008 bildet, wie<br />

in allen <strong>Jahre</strong>n zuvor, der Festgottesdienst,<br />

zelebriert vom <strong>Gottscheer</strong> Militärpfarrer<br />

Dr. Harald Tripp, teilweise in <strong>Gottscheer</strong><br />

Mundart, umrahmt von der Haydn-Messe.<br />

OSR Ludwig Kren bringt die alttestamentliche<br />

Lesung, die vom Amtsantritt des Königs<br />

Salomo berichtet, in unserer schönen<br />

Mundart.<br />

Nach der schönen inhaltsreichen Predigt<br />

von Pfarrer Dr. Harald Tripp (siehe Seite 9<br />

im Mitteilungsblatt) sprechen Ing. Kurt Göbl<br />

und OSR Ludwig Kren die Fürbitten.<br />

Fürbitten von Ing. Kurt Göbl:<br />

Lieber Gott: Die <strong>Gottscheer</strong> haben durch den<br />

Verlust ihrer Heimat ein schweres Schicksal<br />

erlitten. Gib, dass trotzdem keine Verbitterung<br />

in ihren Herzen zurückbleibt, in dem Wissen,<br />

dass die wahre und endgültige Heimat bei<br />

Dir ist <strong>–</strong> Wir bitten Dich, erhöre uns!<br />

Guter Gott: Vor <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong>n wurde der <strong>Verein</strong><br />

<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> gegründet, mit dem


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

August/September/Oktober 2008 Seite 7<br />

Ziel das Andenken der <strong>Gottscheer</strong> zu wahren.<br />

Gib, dass über das Andenken hinaus unsere<br />

Gemeinschaft von lebendigem Glauben und<br />

Liebe zu allen Menschen erfüllt ist <strong>–</strong> Wir bitten<br />

Dich, erhöre uns!<br />

Lebendiger Gott: Die Gründer unserer<br />

<strong>Gedenkstätte</strong> waren erfüllt von der Sehnsucht<br />

nach der verlorenen Heimat. Wir bitten Dich,<br />

vergilt ihnen all das Gute, das sie getan und<br />

geschaffen haben und lass sie Ruhe finden in<br />

der ewigen Liebe mit Dir <strong>–</strong> Wir bitten Dich, erhöre<br />

uns!<br />

Fürbitten von OSR Ludwig Kren in<br />

<strong>Gottscheer</strong> Mundart:<br />

Nüə shaibər bidər dū aff’n Khirchpichl. Munichə<br />

hent schon öftain dū gəbān, ondrə hi ünt dū, dar<br />

oinə ödər dar ondrə vərlaicht dan earschtn Bakh.<br />

Ollə kāma-bər abai-bər ahoimə shain belln üntər<br />

Göttscheabarn. Herr ünt Gött, nām tüə inshər<br />

Vraidə as Donkh an DI <strong>–</strong> Biər pātn DI, hār lishn<br />

aff insch!<br />

(Nun sind wir wieder da auf dem Kirchbühel. Manche sind schon<br />

öfter da gewesen, andere hie und da, der eine oder der andere<br />

vielleicht das erste Mal. Alle kommen wir aber, weil wir daheim<br />

sein wollen unter <strong>Gottscheer</strong>n. Herr und Gott, nimm unsere Freude<br />

als Dank an Dich <strong>–</strong> Wir bitten Dich erhöre uns!)<br />

Bu biər Göttscheabarə tsənondər khāmən, ischt pai dər<br />

Vraidn a düch loit dərpai. Biər hobm shbārə Tsaitn dərlābət,<br />

öftain hot mon gədenkhət, nüə geat ’s et mear. DÜ hoscht<br />

insch obər düch an dər Hont gəhūbm ünt baitər gəviərət. Biər<br />

donkhn ünt patn: Plaibm tüə baitər pai insch! <strong>–</strong> Biər patn Di,<br />

hār lishn aff insch!<br />

(Wo wir <strong>Gottscheer</strong> zusammen kommen, ist bei der Freude auch<br />

immerTrauer dabei. Wir haben schwere Zeiten erlebt, oft hat man<br />

gedacht, es geht nicht mehr. Du hast uns aber immer an der Hand<br />

gehalten und weiter geführt. Wir danken und bitten: Bleib weiterhin<br />

bei uns! <strong>–</strong> Wir bitten Dich, erhöre uns!)<br />

Von Juər tsə Juər shai-bər beanigər, ischt mūnichəs ondərsch.<br />

Biər bessn obər, ass də Sochn vərgeant ünt də Laitə vərgeant.<br />

Dü, Eabigər, hoscht shə tsə Diər gənümm. Biər pātn DI, gām<br />

tüə insch ünt viər insch ottər abakh tsə Diər - Biər patn DI, hār<br />

lishn aff insch!<br />

(Von Jahr zu Jahr sind wir weniger, ist manches anders. Wir wissen<br />

aber, dass die Dinge vergehen und die Leute vergehen. Du, Ewiger,<br />

hast sie zu Dir genommen. Wir bitten Dich, gib uns und führ uns<br />

dann einmal zu Dir <strong>–</strong> Wir bitten Dich, erhöre uns!)<br />

Zur Wandlung läutet Johann Rom das Karolinenglöckchen.<br />

„Meerstern ich dich grüße“ und „Də Vegəlain in<br />

Roashəngurtən“ gesungen von allen Teilnehmern begleitet<br />

die Kommunionspendung. Mit „Großer Gott, wir loben<br />

beim gemütlichen Teil <strong>–</strong> von links: Elfriede Hoefferle, Fritz<br />

Hönigmann, Joseph Hoefferle, Otto Tripp, Ehepaar Tschinkel<br />

OSR Ludwig Kren und Ing. Kurt Göbl<br />

sprechen die Fürbitten<br />

Dich“, dem Segen des Priesters und<br />

dem <strong>Gottscheer</strong> Heimatlied endet der<br />

Festgottesdienst.<br />

Ing. Kurt Göbl dankt dem <strong>Gottscheer</strong><br />

Militärpfarrer Dr. Harald Tripp für die<br />

Messfeier recht herzlich und dankt auch den<br />

Wallfahrern für ihr zahlreiches Erscheinen.<br />

Nach dem Mittagessen und einem<br />

gemütlichen Beisammensein im Gastgarten<br />

des Kirchenwirtes ruft um 14.00 Uhr die<br />

Glocke zum Segen nach heimatlichem<br />

Brauch, mit Militärpfarrer Dr. Tripp.<br />

Viele folgen diesem Ruf, sodass auch am<br />

Nachmittag die Sitzplätze im Sakralraum<br />

nicht ausreichen und so mancher mit<br />

einem Stehplatz Vorlieb nehmen muss. Im<br />

Anschluss an die Segenandacht singt Peter<br />

Rössel, Sohn von Ella Rössel geb. Högler das<br />

AVE MARIA. Abschließend überreichen<br />

Anne und Hans Kroisenbrunner an den<br />

Obmann Kurt Göbl ein Gemälde von<br />

Anne Kroisenbrunner, welches auch beim<br />

<strong>Gottscheer</strong> Treffen 2007 in Kitchener, Kanada als Andenken an<br />

das Nordamerikanische Treffen an die <strong>Verein</strong>svorsitzenden<br />

übergeben wurde. Ing. Göbl bedankt sich mit einem<br />

Holzschnitt von Prof. Franz Weiß.<br />

Ing. Kurt Göbl dankt allen Teilnehmern für die Teilnahme<br />

an den Feierlichkeiten und gibt der Hoffnung Ausdruck, sie<br />

auch bei der Gedenkfeier am Allerseelensonntag und bei der<br />

nächsten Wallfahrt im <strong>Jahre</strong> 2009 so zahlreich begrüßen zu<br />

dürfen.<br />

Es folgt nun als Abschluss der gemütliche Teil mit Pobolitsn-<br />

Essen und Musik, einen Stock tiefer, im Museumsraum.<br />

Ein ereignisreicher Tag neigte sich somit dem Ende zu.<br />

Landsleute aus Österreich, Deutschland, USA, Kanada und<br />

Australien haben sich getroffen, tauschten Erinnerungen aus,<br />

pflegten die schöne <strong>Gottscheer</strong> Mundart und nahmen sich<br />

vor, sofern es der Herrgott möglich macht, alte und neue<br />

Freundschaften weiterhin zu pflegen.<br />

Edelbert Lackner<br />

Danke!<br />

Die Veranstaltungen am 26. und 27. Juli 2008 in Graz-<br />

Mariatrost haben bei allen Teilnehmern Anklang gefunden.<br />

Es ist daher unsere Pflicht allen <strong>Gottscheer</strong> Landsleuten und<br />

Freunden für ihre Teilnahme zu danken, vor allen aber jenen,<br />

die zum Gelingen der Veranstaltungen beigetragen haben:<br />

Dem <strong>Gottscheer</strong> Militärpfarrer Dr. Harald Tripp sind wir<br />

für die Gestaltung der hl. Messe und den Segen nach<br />

heimatlichen Brauch zu großen Dank verpflichtet. Wir<br />

danken aber auch seinem Ministranten Stephan Glauninger,<br />

der Mariatroster Blaskapelle, dem Kapfenberger Dreigesang,<br />

gebildet von den Schwestern Edith Eisenkölbl, Sophie<br />

und Traude Gliebe; Margit Tinti geb. Lackner und ihren<br />

kleinen Zwillingstöchtern Isabella und Marie Christine<br />

für das Inkasso der freiwilligen Spenden; Walter Loske für<br />

den Pendeldienst von der Straßenbahnlinie 1 bis zu den<br />

Veranstaltungsorten; Rosemarie Rauch geb. Samida für den<br />

Blumenschmuck in der <strong>Gedenkstätte</strong>; Helga Melz für die<br />

Pobolitsn-Zubereitung; Johann Rom für das Glockenläuten;<br />

dem Tonmeister und Filmgestalter Albert Mallner; OSR<br />

Ludwig Kren für seine Mundartdarbietungen und Peter<br />

Rössel für seinen Abschlussgesang.<br />

Dank gebührt auch Ing. Kurt Göbl, Elli Göbl, Walter Loske,<br />

Heidi Loske, Johann Rom, Albert Mallner, Rosemarie Rauch,<br />

Edith Eisenkölbl, Renate und Edelbert Lackner für diverse<br />

Vorbereitungsarbeiten.


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Seite 8 August/September/Oktober 2008<br />

Für die genaue Spenden-, Messopfer- und Pobolitsnabrechnung<br />

danken wir Edith Eisenkölbl und Sophie Gliebe. Natürlich<br />

gilt unser Dank auch Hotelier Josef Pfeifer für die kostenlose<br />

Beistellung des großen Seminarsaales für den Kulturabend.<br />

Für den <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Ing. Kurt Göbl und Edelbert Lackner<br />

Grußbotschaften:<br />

<strong>Gottscheer</strong> Memorial Chapel Inc. <strong>–</strong> <strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong> New York<br />

New York, im Juli 2008<br />

An die<br />

<strong>Verein</strong>sleitung der<br />

<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

in Graz-Mariatrost<br />

Sehr geehrte Damen und Herren!<br />

Liebe Landsleute, Festgäste und Freunde!<br />

Zum Anlass der heurigen Wallfahrt am Bartholomäus-Sonntag in<br />

der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost übermitteln wir der<br />

Festleitung und allen Teilnehmern herzliche Grüße und wünschen<br />

allen Anwesenden einen frohen und besinnlichen Festtag.<br />

Obwohl die <strong>Gottscheer</strong> Landsleute nun weit verstreut von einander<br />

leben, werden wir heute trotzdem alle in Gedanken bei Euch weilen,<br />

denn hier ist nach dem Verlust der alten Heimat wieder ein geistiger<br />

und kultureller Mittelpunkt für alle <strong>Gottscheer</strong> errichtet worden.<br />

Wir sind zuversichtlich, dass sich auch der heurige Wallfahrtssonntag<br />

würdig an jene vergangener <strong>Jahre</strong> anreihen wird und dass allen<br />

Teilnehmern dieser Tag in angenehmer Erinnerung bleiben wird.<br />

<strong>Das</strong> wünschen Euch:<br />

die Vertrauensleute und Mitarbeiter<br />

des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in New York<br />

i. v. Albert Mausser<br />

Die Mitarbeiter der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Graz, in Cleveland, Ohio<br />

An den Vorstand<br />

der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Graz-Mariatrost<br />

Die Mitarbeiter in Cleveland senden zur Feier des <strong>45</strong>. Bestehens des<br />

<strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost an den gesamten<br />

Vorstand und an alle Festteilnehmer unsere herzlichen Grüße und<br />

besten Wünsche.<br />

Bei diesem ehrenwürdigen Anlass denken wir vor allem an unsere<br />

Väter. Mütter, Brüder und Schwestern in Cleveland, die mit<br />

beispielhaftem Eifer und Aufopferung dazu beitrugen, dass es zu<br />

einer Gründung des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> kommen<br />

konnte. Wir behalten sie in dankbarer Erinnerung.<br />

Allen Mitgliedern des gegenwärtigen Vorstandes reichen wir unsere<br />

Hand, danken ihnen für ihren nie ermüdenden Fleiß und ihre Sorge<br />

um unsere <strong>Gedenkstätte</strong>. Unser Herrgott möge weiterhin ihre Arbeit<br />

segnen und sie in bester Gesundheit erhalten.<br />

Allen Teilnehmern an diesem Feste wünschen wir frohe Stunden,<br />

ein heimatliches Beisammensein und das Bewusstsein auf ihren<br />

Heimweg mitzunehmen, einem sinnvollen Feste beigewohnt zu<br />

haben.<br />

Die Mitarbeiter in Cleveland:<br />

Dipl. Ing. Henry Putre<br />

Berta Weber<br />

Helene Klass<br />

Ehrenmitglied Edda Morscher-Krische aus<br />

Kitchener an den Obmannstellvertreter des<br />

<strong>Verein</strong>es<br />

Lieber Edelbert und alle Landsleute, die sich zum Festtag „<strong>45</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Mariatrost“ zusammengefunden<br />

haben!<br />

Ein langer nicht immer leichter Weg, aber wir sind sicher, dass Gott<br />

immer seine schützende und segnende Hand über die <strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong> gehalten hat. So danken wir Gott für seine bisherige<br />

Führung und bitten weiterhin um seinen Schutz und Segen.<br />

Vergessen wollen wir auch nicht alle <strong>Gottscheer</strong>, die das große Werk<br />

begonnen haben und uns in die ewige Heimat vorausgegangen<br />

sind. Möge Gott ihnen den ewigen Frieden schenken.<br />

Viel Freude auch am Nachmittag beim gemütlichen Beisammensein<br />

und bei freundschaftlichen Begegnungen.<br />

Danke an alle Mitarbeiter im <strong>Verein</strong>, besonders dem Obmann, denn<br />

ihre Mühen, Entscheidungen und Arbeit kommen uns allen zu Gute,<br />

wo immer Landsleute leben in der großen Welt.<br />

Mit landsmännischen Grüßen<br />

Ihre<br />

Edda Morscher-Krische (Altlag)<br />

Joseph Sieder, Präsident des E.Ö.U.V. Cleveland<br />

übermittelt telefonisch herzliche Grüße an den Vorstand und alle<br />

Teilnehmer an der Wallfahrt. Er wäre auch heuer, wie viele <strong>Jahre</strong><br />

zuvor, wieder gerne bei uns gewesen, doch die Vorbereitungen für<br />

das große Nordamerikanische <strong>Gottscheer</strong> Treffen, das heuer vom<br />

29. August bis 1. September in Cleveland stattfindet, machten eine<br />

Europareise unmöglich. Joseph Sieder verspricht im Gedanken bei<br />

uns zu sein und wünscht ein schönes Fest im Kreise von Landsleuten<br />

und Freunden der <strong>Gottscheer</strong>.<br />

Weitere Grüße überbrachten<br />

die Ehrenmitglieder OSR Karl Schemitsch aus Villach und Adolf<br />

Luscher aus Florida sowie der Ehrenvorsitzende der <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsmannschaft Deutschland, Richard Lackner.


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

August/September/Oktober 2008 Seite 9<br />

Predigt von Dr. Harald Tripp beim Festgottesdienst<br />

<strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />

am 27. Juli 2008<br />

Perikopen: 1 Kön 3,5.7-12; Röm 8,28-30; Mt 13,44-52<br />

Brüder und Schwestern in Christus!<br />

Liebe <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft in Graz!<br />

„Gott ist hier, an heiliger Stätte. Gott versammelt sein<br />

Volk in seinem Haus, er schenkt ihm Stärke und Kraft.“ Diese<br />

Zuversicht war dem Beter des Ps 68 eigen. Wir selbst können<br />

diesen Eingangsvers zur heutigen Sonntagsliturgie aufgreifen<br />

und ihn uns zum Eigentum machen. Gott ist hier, an dieser<br />

<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Maria Trost. Er versammelt das<br />

<strong>Gottscheer</strong> Völklein aus nah und fern, er möchte uns hier<br />

Stärke und Kraft schenken.<br />

Unsere Vorfahren sind vor über 600 <strong>Jahre</strong>n nach Süden<br />

gezogen, um eine neue Heimat aufzubauen. Sie haben das<br />

Land gerodet, das ihnen und ihren Nachkommen über 600<br />

<strong>Jahre</strong> Heimat war. Der 2. Weltkrieg hat dieser ein Ende<br />

gesetzt. Gottschee ist nicht mehr <strong>–</strong> und gerade deshalb<br />

ist Gottschee vielleicht umso mehr hier, an heiliger Stätte,<br />

wodurch die Idee des <strong>Gottscheer</strong> Priesters Heinrich Wittine<br />

eine würdige <strong>Gedenkstätte</strong> für die Opfer der Weltkriege und<br />

der Vertreibung, sowie für die Nachkommen der <strong>Gottscheer</strong><br />

errichtet worden ist. Der <strong>Verein</strong>sgründung vor <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong>n, die<br />

dies bewältigen sollte, gedenken wir heute dankbar.<br />

Gottschee <strong>–</strong> was blieb von dieser Heimat? Erinnerungen,<br />

Wehmut, Leid, das Schicksal des Verlorenseins, Resignation<br />

und Hoffnungslosigkeit? In vielen von uns brennt, wenn von<br />

Gottschee die Rede ist eine Liebe zur verlorenen Heimat,<br />

tausendfach in den Herzen der Menschen, die heute in aller<br />

Welt verstreut sind!<br />

Vom Herzen ist heute in der alttestamentlichen Lesung<br />

die Rede, die vom Amtsantritt des Königs Salomo berichtet.<br />

Der Dialog zwischen Gott und Salomo läuft im Traum ab.<br />

Gott ergreift die Initiative und eröffnet das Gespräch. Er<br />

fordert Salomo auf, eine Bitte zu äußern, die er ihm erfüllen<br />

soll. Salomo weiß um seine Unerfahrenheit und deshalb um<br />

seine wichtigste Fähigkeit: ein hörendes Herz <strong>–</strong> darum bittet<br />

er Gott <strong>–</strong> im Traum. Für den Hebräer ist das Herz nicht das<br />

Organ der Blutversorgung sondern der „Sitz der Weisheit“,<br />

weil man vom Gehirn als Ort des Denkens, des Fühlens und<br />

der Erinnerung noch nichts wusste. Auch in einem uralten<br />

ägyptischen Totengebet kennt man das Herz als Ort der<br />

Erinnerung, wenn es heißt, dass das Herz nichts gegen den<br />

Toten aussagen möge. Und von Maria heißt es ähnlich im<br />

Neuen Testament: „Und sie bewahrte alle Worte in ihrem<br />

Herzen.“<br />

<strong>Das</strong> Herz ist es, das den Willen und das menschliche Tun leitet.<br />

<strong>Das</strong> Herz <strong>–</strong> auch des idealen Königs <strong>–</strong> hat Ohren. Es muss<br />

hören, wenn es zwischen gut und böse unterscheiden will.<br />

Gott ist es, der dem König Salomo, der uns eingibt, was zu tun<br />

ist. Wie sehr war gerade der <strong>Gottscheer</strong> dazu geprägt, auf Gott<br />

zu hören, nach seinen Geboten zu handeln, seinen Willen zu<br />

tun. Wie sehr hat es gerade der <strong>Gottscheer</strong> nicht verabsäumt,<br />

seine Sorgen und Nöte, seine Ängste und Anliegen Ihm <strong>–</strong><br />

dem dreifaltigen Gott <strong>–</strong> kundzutun? Wie sehr hat gerade der<br />

<strong>Gottscheer</strong> durch sein hörendes Herz in Familie, Beruf und<br />

Arbeit gezeigt, das Geschenk des Lebens zu hüten und treu<br />

zu verwalten? Gott schenke unserer <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft<br />

auch weiterhin ein hörendes Herz, das auf Christi Königtum<br />

verweist, welches auch für unser geknechtetes Völkchen<br />

Befreiung von Unterdrückung und Einsatz für Gerechtigkeit<br />

bedeutet!. Nur so kann Paulus in der Zweiten Lesung heute<br />

auf unsere Berufung, Ehre und Verpflichtung anspielen, als<br />

glaubende Gemeinschaft Zeichen der Hoffnung für die Welt<br />

zu sein. (Röm 8,28-30).<br />

Die <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Maria Trost ist gewiss ein<br />

Zeichen solcher Hoffnung für die Welt, ein sichtbares Zeichen<br />

unserer Liebe zu unserem Volkstum, unserer Treue zur<br />

alten verlorenen Heimat und unserer Ehrfurcht vor unseren<br />

Ahnen.<br />

Diese Heimat ist für uns, wenn auch verloren, ein<br />

Schatz, den es zu bewahren gibt. Im heutigen Evangelium<br />

spricht Jesus vom Doppelgleichnis vom Schatz im Acker und<br />

der kostbaren Perle. In dem Doppelgleichnis müssen nur Bild<br />

und Sache unterscheiden. <strong>–</strong> Unsere Gesellschaft heute zeigt<br />

uns jedoch, wie sehr beides verwechselt wird. „Geh aufs<br />

Ganze“ wird von jungen Leuten im Spitzensport erwartet<br />

„es wird dir nichts geschenkt. Aber du kannst es schaffen!“<br />

Oder in der Wirtschaft: „Wenn du nicht 120 Prozent gibst,<br />

wirst du keinen Erfolg einfahren, nur wer aufs Ganze geht,<br />

hat eine Überlebenschance auf dem Markt“! Aber wir kennen<br />

den Preis: Im Markt, im Sport, im Konsum gehen immer<br />

mehr Menschen auf das Ganze und gehen dabei drauf! Wo<br />

bleibt die Menschlichkeit, die Humanität, die Solidarität,<br />

das Mitfühlen mit dem anderen? <strong>–</strong> Und hier lassen wir das<br />

Bild aus dem Gleichnis vom Acker und der kostbaren Perle<br />

sprechen: Jesus zeigt uns gerade hier, wie auch wir in unserer<br />

<strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft leben sollen: aus dem Bewusstsein,<br />

dass uns alles geschenkt ist und dass wir alles geben können.<br />

Wer durch Zufall einen Schatz oder eine kostbare Perle findet,<br />

wird alles dafür tun, um in ihren Besitz zu gelangen. Jesus<br />

spricht dadurch das Reich Gottes an, um zweierlei deutlich<br />

zu machen: Erstens ist das Reich Gottes kein Menschenwerk,<br />

sondern ein Geschenk Gottes an uns. Zum anderen aber fällt<br />

dieses Reich Gottes nicht einfach vom Himmel auf die Erde <strong>–</strong><br />

wir Menschen müssen uns dies etwas „kosten“ lassen. Wir<br />

sollen uns als glaubende für dieses Reich einsetzen und in<br />

unserem Leben Prioritäten setzen, wie Jesus es getan hat: er<br />

zog unermüdlich durch Galiläa, predigte das Reich Gottes,<br />

heilte Kranke und trieb Dämonen aus: bis zu seinem Tod.<br />

Gottes Reich umsetzen heißt: sein Geschenk zuerst<br />

annehmen, die Welt in Liebe und Solidarität verwandeln.<br />

Liebe <strong>Gottscheer</strong>innen und <strong>Gottscheer</strong>! Bitten wir deshalb<br />

gerade auf Marias Fürsprache um ein hörendes Herz, das<br />

für die Nöte unserer Mitmenschen und zugleich für Gottes<br />

Willen offen ist! Dann werden wir gewiss auf dem Weg zu<br />

einem gelingenden Leben sein. Und vergessen wir unsere alte<br />

Heimat nicht! Heimat tief im Herzen <strong>–</strong> der Leitspruch, der<br />

alle <strong>Gottscheer</strong> eng umschließt, möge auch unser hörendes<br />

Herz erfreuen und erstarken lassen.<br />

Inshər Schikkhsal<br />

von OSR Karl Schemitsch<br />

Tsətrugn, tsəschtrebm hot’s insch nüə ollə,<br />

shö bait ischt main Nochpar bekh von mir,<br />

ünt bündərlain khimmət’s insch olln haint viər,<br />

as shəvilə, shəvilə schon valənt.


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Seite 10 August/September/Oktober 2008<br />

<strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Ein Rückblick von Edelbert Lackner<br />

Sehr geehrte Festgäste, liebe Landsleute!<br />

Im Winter 1941/42 <strong>–</strong> während des 2. Weltkrieges <strong>–</strong> wurde<br />

die <strong>Gottscheer</strong> Volksgruppe, nach Besetzung Gottschees<br />

durch die Italiener, auf Grund eines Vertrages zwischen<br />

dem Deutschen Reich und Italien, in das Ranner Becken der<br />

damaligen Untersteiermark umgesiedelt. Aus diesem musste<br />

sie im <strong>Jahre</strong> 19<strong>45</strong> unter schwersten Blutopfern und Verlust<br />

von Hab und Gut flüchten. Die <strong>Gottscheer</strong> fanden hilfreiche<br />

Aufnahme in Österreich, aber viele Landsleute mussten auf<br />

der Flucht oder in Lagern ihr Leben lassen. Ihre Namen sind<br />

hier in der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in den Gedenktafeln<br />

eingemeißelt.<br />

<strong>Gottscheer</strong> Hilfsvereine, aus denen später <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsmannschaften hervorgegangen sind, sind entstanden.<br />

Dennoch wurde am 19. Mai 1963 in der Bahnhofrestauration<br />

Südbahnhof in Leoben der <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

gegründet.<br />

Blicken wir zurück, warum es zu dieser <strong>Verein</strong>sgründung<br />

gekommen ist und welche auslösenden Faktoren diesen<br />

Schritt erst notwendig gemacht haben.<br />

Bereits Mitte der 50er <strong>Jahre</strong> des vorigen Jahrhunderts hat<br />

sich der <strong>Gottscheer</strong> Volkspriesters Heinrich Wittine aus<br />

Lichtenbach im <strong>Gottscheer</strong> Unterland mit dem Gedanken<br />

getragen, für die Opfer der Weltkriege und der Vertreibung,<br />

sowie für die Nachkommen der <strong>Gottscheer</strong>, eine würdige<br />

<strong>Gedenkstätte</strong> zu errichten. In Oberlehrer Fritz Högler, den<br />

Wiederentdecker der <strong>Gottscheer</strong> Zeitung hat er einen weiteren<br />

Fürsprecher gefunden. Ein Aufruf in der <strong>Gottscheer</strong> Zeitung,<br />

diese Idee in die Tat umzusetzen, hat zu vielen Diskussionen<br />

in den Reihen der <strong>Gottscheer</strong> geführt. Nach heftigen Debatten<br />

in Klagenfurt und in Graz-Puntigam haben sich zwei<br />

gravierende Meinungen unter den Landsleuten gebildet.<br />

Eine Gruppe hat sich für die Adaptierung einer bestehenden<br />

Kirche als <strong>Gottscheer</strong> Gedächtnisstätte stark gemacht, eine<br />

andere aber für die Errichtung einer <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

auf eigenem Grund und Boden.<br />

Fürsprecher der Idee von Heinrich Wittine waren der<br />

ehemalige Bürgermeister der Großgemeinde Mösel, Johann<br />

Schemitsch und der Wirtschaftstreuhänder Alois Krauland.<br />

Diese beiden Herren waren gemeinsam mit dem Industriellen<br />

Alois Kresse, Prof. Mag. Josef Perz, dem Schuldirektor<br />

Heinrich Schemitsch und dem damaligen Kaplan Josef Seitz<br />

federführend bei der Gründung des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong>. Die gründende Hauptversammlung hat wie<br />

bereits erwähnt vor <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong>n, stattgefunden.<br />

Diese Gruppe hatte sich das beinahe unmöglich scheinende<br />

Ziel gesetzt, eine <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> für alle <strong>Gottscheer</strong><br />

auf eigenem Grund und Boden zu errichten. Alois<br />

Krauland wurde zum <strong>Verein</strong>sobmann gekürt, zu seinem<br />

Stellvertreter Johann Schemitsch gewählt. Die Idee konnte<br />

aber nur reifen, wenn auch der Zugang zu den <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsleuten gewährleistet werden konnte. Daher wurde das<br />

Mitteilungsblatt „<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“ aus der Taufe<br />

gehoben und Oberlehrer Fritz Högler mit der Schriftleitung<br />

betraut.<br />

In der ersten Ausgabe des Mitteilungsblattes wurde die<br />

in aller Welt verstreute <strong>Gottscheer</strong> Volksgruppe über<br />

die geplante Errichtung einer <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

eingehend informiert. Diese soll auf eigenem Grund und<br />

Boden errichtet werden. Ihren Kern soll eine Kapelle bilden,<br />

die wie auch die erste Kirche in der ehemaligen Heimat, dem<br />

hl. Apostel Bartholomäus geweiht werden. An den Wänden<br />

sollen die Namen der Opfer der Weltkriege und der Flucht<br />

und Vertreibung, welche nirgends eine würdige Ruhestätte<br />

finden konnten, verewigt werden.<br />

Die unterzeichneten Ausschussmitglieder des <strong>Verein</strong>es<br />

„<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“ unter Führung von Obmann<br />

Alois Krauland hatten die Absicht, ein Bauwerk zu errichten,<br />

auf das jeder <strong>Gottscheer</strong> stolz sein kann. Sie wollten es<br />

in Zusammenarbeit mit allen Landsleuten schaffen und<br />

riefen daher alle <strong>Gottscheer</strong>, wo immer sie in dieser Welt<br />

wohnhaft waren, auf, dem <strong>Verein</strong> „<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“<br />

als Mitglieder beizutreten und Bausteine zu zeichnen. Mit<br />

vereinter Kraft und Gottes Hilfe hofften sie, dass ihnen dieses<br />

Werk gelingen wird und dass damit die Geschichte unseres<br />

<strong>Gottscheer</strong> Volkes einen würdigen Abschluss finden kann.<br />

Der Aufruf brachte einen, in den kühnsten Träumen nicht<br />

vorhersehbaren, durchschlagenden Erfolg.<br />

Am 15. August 1964 haben anwesende Mitglieder des<br />

<strong>Verein</strong>es beschlossen, ein Grundstück für die <strong>Gedenkstätte</strong> in<br />

Graz-Mariatrost zu kaufen.<br />

Am 20. August 1964 wurde der Kaufvertrag unterfertigt.<br />

Am 6. September wurde das Widmungsansuchen<br />

beim Magistrat Graz eingereicht und nach einer<br />

Augenscheinverhandlung am 10. März 1965 genehmigt.<br />

Am 25. Juli 1965 standen bereits 800.000 Schilling für den<br />

Baubeginn zur Verfügung. Hunderte angereiste Mitglieder<br />

aus Übersee, Deutschland und Österreich kamen zur<br />

Feier nach Mariatrost. Beim Kirchenwirt standen 4 Grazer<br />

Architekten einander im Wettbewerb. Modelle und Entwürfe<br />

für die zu bauende <strong>Gedenkstätte</strong> standen zur Diskussion.<br />

Die Mitglieder stimmten mittels Stimmzettel ab. Mit großer<br />

Mehrheit hatten sie sich für das Projekt des Architekten DI<br />

Jäger ausgesprochen. Nach Erteilung der Baubewilligung<br />

wurde die Baufirma Pongratz mit der Bauführung betraut.<br />

Am 31. Juli 1966 erfolgte die Grundsteinlegung. Nach einer<br />

Bauzeit von nur einem Jahr erstrahlte, man konnte es kaum<br />

glauben, das gemeinsame Werk der <strong>Gottscheer</strong> in voller<br />

Pracht.<br />

Am 27. August 1966 hatten über 2000 Teilnehmer an der<br />

Einweihung der <strong>Gedenkstätte</strong> durch Generalvikar Prälat DDr.<br />

Rosenberger teilgenommen. Es war ein Fest des Glückes, der<br />

Freude und auch der Dankbarkeit an unseren Herrgott. Diese<br />

Stätte des Gedenkens wurde zum sichtbaren Zeichen der<br />

Liebe unserer Landsleute zu ihrem Volkstum, ihrer Treue zur<br />

alten verlorenen Heimat und der Ehrfurcht vor ihren Ahnen.<br />

<strong>Das</strong> gesteckte Ziel wurde innerhalb von nur vier <strong>Jahre</strong>n


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

August/September/Oktober 2008 Seite 11<br />

verwirklicht. Ohne die Opferfreudigkeit der <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsleute in aller Welt wäre die Errichtung der Gottscher<br />

<strong>Gedenkstätte</strong> nicht möglich gewesen. Allen Spendern und<br />

Bausteinzeichnern, auch wenn viele von ihnen nicht mehr<br />

unter uns weilen, sind wir nach wie vor zu großem Dank<br />

verpflichtet.<br />

Im Mai 1977 verstarb Obmann Alois Krauland. Er hat den<br />

<strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> 14 <strong>Jahre</strong> hervorragend<br />

geleitet. Seine Nachfolge übernahm Schuldirektor Heinrich<br />

Schemitsch. Unter seiner Führung wurde die <strong>Gedenkstätte</strong><br />

weiter vergrößert. Der Museumsraum erreichte durch<br />

einen Zubau eine Fläche von insgesamt 150 m2. Unter<br />

dem Museumsanbau konnte eine <strong>Gottscheer</strong> Bauernstube<br />

eingerichtet werden. Mit diesem Zubau war der endgültige<br />

Ausbau der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> vollzogen.<br />

<strong>Gottscheer</strong> Trachten, ein Modell der Stadtpfarrkirche<br />

Gottschee im Maßstab 1:50, hergestellt von Schülern der<br />

HTL Villach, zieren nun gemeinsam mit Tafeln ehemaliger<br />

<strong>Gottscheer</strong> Ortschaften, <strong>Gottscheer</strong> Heimatwerk, Haus und<br />

Ackergeräten den Museumsraum.<br />

OSR Heinrich Schemitsch war als Gründungsmitglied des<br />

<strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> vom Mai 1963 bis Mai<br />

1977 vierzehn <strong>Jahre</strong> im Vorstand tätig und von Mai 1977 bis<br />

Mai 1998 einundzwanzig <strong>Jahre</strong> Obmann des <strong>Verein</strong>es. Seine<br />

großartigen Verdienste in diesen 35 <strong>Jahre</strong>n können nicht hoch<br />

genug gewürdigt werden. Aus gesundheitlichen Gründen<br />

legte er im Mai 1998 den Vorsitz des <strong>Verein</strong>es in jüngere<br />

Hände. Am 1. Mai 1999 verstarb OSR Heinrich Schemitsch<br />

nach langem schwerem Leiden im LKH Graz.<br />

Seit der <strong>Jahre</strong>shauptversammlung, im Mai 1998, steht Ing.<br />

Kurt Göbl, geboren in Kapfenberg, verheiratet mit Eleonore<br />

Göbl geb. Staudacher aus Verdreng, dem <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong> als Obmann vor.<br />

Mit der Wahl von Kurt Göbl hat ein Generationswechsel<br />

stattgefunden, der sich weiterhin fortsetzt. Eine aufeinander<br />

eingeschworene Gruppe steht ihm in Österreich zur Seite.<br />

In der zehnjährigen <strong>Verein</strong>sführung kann Kurt Göbl auf<br />

einen besonderen Höhepunkt zurückblicken. Ein von<br />

Prof. Franz Weiß geschaffenes Mutter Gottes Relief wurde<br />

im Juli 2002 im Sakralraum zur Aufstellung gebracht.<br />

Mit Maler- und Anstreicherarbeiten, Fliesenverlegungen,<br />

Aufstellen von zusätzlichen Schaukästen, Ablagetischen<br />

und Bänken aus <strong>Gottscheer</strong> Ahornholz im Sakralraum<br />

erstrahlt die <strong>Gedenkstätte</strong> auch nach 41 <strong>Jahre</strong>n in neuem<br />

Glanz. Im Mai 2008 konnte neben der Bauernstube ein<br />

neuer Ausstellungsraum geschaffen werden, der, die,<br />

von der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Deutschland der<br />

<strong>Gedenkstätte</strong> zur Verfügung gestellte Exponate der<br />

ehemaligen „<strong>Gottscheer</strong> Stube“ in Aichelberg beherbergt.<br />

Aber es gab auch Höhe- und Tiefpunkte im<br />

<strong>Verein</strong>sgeschehen:<br />

Freudig stimmt uns, dass unsere Landsleute nach wie vor<br />

gewillt sind den <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> mit Spenden<br />

und Bausteinzeichnungen zu unterstützen, ganz besonders<br />

in Übersee, wo unserem <strong>Verein</strong> mit Elfriede Hoefferle ein<br />

richtiger Glückstreffer in der Mitarbeit gelungen ist. <strong>Das</strong> soll<br />

aber die Mitarbeit unserer Mitarbeiter in Übersee und Europa<br />

nicht schmälern.<br />

Freudig stimmt uns auch, dass alle unsere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter selbstlos, ohne jegliches Entgelt, sich für den<br />

<strong>Verein</strong> einsetzen und viele Freizeitstunden der <strong>Gottscheer</strong><br />

Volksgruppe zur Verfügung stellen.<br />

Freudig stimmt uns daher auch, dass unser Erhaltungsfonds<br />

in Ridgewood NY 110.000 US-Dollar beträgt, verwaltet vom<br />

<strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in New York (<strong>Gottscheer</strong><br />

Memorial Chapel Inc.) und sich laufend erhöht. Wir hoffen<br />

natürlich, dass sich der US-Dollar wieder erholt und auch in<br />

Graz ein Guthaben von ca. 24.000 Euro zu Buche steht.<br />

Freudig stimmt uns auch dass der Kontakt zu allen <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsmannschaften und <strong>Verein</strong>igungen ein guter ist und dass<br />

einst Andersdenkende das große gemeinsame Bauwerk der<br />

kleinen <strong>Gottscheer</strong> Volksgruppe als hervorragende Leistung<br />

unserer Landsleute anerkennen.<br />

Traurig stimmt uns, dass einst mehr als 2000 Landsleute und<br />

Freunde der <strong>Gottscheer</strong> zur Wallfahrt nach Graz-Mariatrost<br />

gepilgert sind, diese Zahl nie mehr erreicht werden kann<br />

und wir heute schon glücklich sind, wenn wir 15 % davon<br />

erreichen.<br />

Traurig stimmt uns, dass unsere Mitgliederzahl, wie auch bei<br />

anderen <strong>Gottscheer</strong> <strong>Verein</strong>en in Europa ständig im Sinken ist,<br />

ganz dramatisch aber in der Bundesrepublik Deutschland, wo<br />

der Mitgliederstand von mehr als 250 auf unter 50 gesunken<br />

ist.<br />

Traurig stimmt uns aber auch, dass die natürliche Verjüngung<br />

im <strong>Verein</strong>sgeschehen sich so schwer umsetzen lässt.<br />

Der <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> hatte auch schwere und<br />

unerwartete Verluste zu beklagen.<br />

Wir sollen <strong>45</strong> <strong>Jahre</strong> nach der <strong>Verein</strong>sgründung unserer ersten<br />

<strong>Verein</strong>skassierin Antonia Ledoltis geb. Sigmund aus Leoben<br />

gedenken, die ihr Leben der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> geopfert<br />

hat. Auf der Fahrt zu einer Ausschusssitzung nach Graz<br />

kam, dem von Alois Kresse gelenkten Auto, ein türkischer<br />

Verkehrsteilnehmer entgegen. Ein Frontalzusammenstoß war<br />

unvermeidlich. Frau Ledoltis erlitt tödliche Verletzungen.<br />

Alois Kresse und Alois Krauland kamen mit schwersten<br />

Verletzungen davon.<br />

Weiters sollen wir dem Kassier Heinrich Lackner, der<br />

sogenannten rechten Hand des 2. Obmannes Heinrich<br />

Schemitsch gedenken. Er verstarb plötzlich und unerwartet.<br />

Ein schwerer Verlust war das Ableben der Kassierin Helga<br />

Fried-Schemitsch vor drei <strong>Jahre</strong>n. Auch sie wurde allzu<br />

früh durch eine heimtückische Krankheit aus unserer Mitte<br />

gerissen..<br />

Einen schweren Verlust hatte der <strong>Verein</strong> im Oktober 2005<br />

zu beklagen. Der letzte noch lebende <strong>Verein</strong>sgründer,<br />

unser <strong>Gottscheer</strong> Pfarrer Geistl. Rat Josef Seitz, hat uns<br />

drei Wochen nach unserer gemeinsamen Gottscheefahrt für<br />

immer verlassen..<br />

<strong>Das</strong> sind nur einige von schweren unerwarteten<br />

Schicksalsschlägen in unserer <strong>45</strong>-jährigen <strong>Verein</strong>sgeschichte.<br />

Jeder Verlust von Mitgliedern ist schwer zu verkraften,<br />

doch wenn er so plötzlich kommt, ist er umso schwerer zu<br />

begreifen.<br />

Es gibt aber auch Freudiges aus unserem <strong>Verein</strong> zu<br />

berichten. Die Ausschussmitglieder sind eine verschworene<br />

Gemeinschaft, in der alle an einen Strang ziehen, gemeinsam<br />

versuchen, ohne Zank und Hader, das Beste für die <strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong> und die <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft zu tun. In den<br />

letzten 10 <strong>Jahre</strong>n hat sich eine Freundschaft untereinander<br />

aufgebaut, die niemand missen möchte.<br />

Auch wenn wir aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen<br />

abtreten werden, wünschen wir unseren Nachfolgern dieselbe<br />

Eintracht wie sie bei uns herrscht, denn nur gemeinsam<br />

ist man, wie unser Obmann Kurt Göbl immer wieder sagt,<br />

stark.<br />

In jedes gute Herz ist das edle Gefühl von der Natur gelegt,<br />

dass es für sich allein nicht glücklich sein kann,<br />

dass es sein Glück in dem Wohl der andern suchen muss.<br />

Johann Wolfgang von Goethe


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Seite 12 August/September/Oktober 2008<br />

Militärpfarrer Dr. Harald Tripp<br />

Fähnchenverkauf <strong>–</strong> Margit Tinti geb.<br />

Lackner und Zwillingstöchter Isabella<br />

und Marie-Christine<br />

vorne: Dr. Gabriela Stieber<br />

Ortsmusik Graz-Mariatrost, Leitung lng. Schwarz<br />

von links: Robert Swetitsch, Ingeborg Jaklitsch, Ehepaar Jurmann,<br />

Ingrid Swetitsch, Else Zupancic<br />

Stefan Dundovic, Erwin Meditz, Erika Meditz, Rosa Samida<br />

von links nach rechts: Rosi Kren, OSR Ludwig Kren, Mag. Leustik,<br />

Alexander Langbauer, Helga Melz, Nina Langbauer, Josef<br />

Tomitz<br />

Erwin Meditz, Erika Meditz, Dr.Vikt<br />

Dr. Maria Lackner-Kundegraber<br />

von links: Elsa Missbrenner, Anna H<br />

Eisenkölbl, Theresia Mallner<br />

von rechts: Elfriede Hoefferle, ?, Sigr<br />

Hans und Anne Kroisenbrunner, Ing


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

August/September/Oktober 2008 Seite 13<br />

or Michitsch,<br />

ofer, Albert Mallner, Edith<br />

id Tripp<br />

Hans Kroisenbrunner, Anne Kroisenbrunner, Hofrat Dr. Herbert<br />

Krauland, Elfriede Hoefferle<br />

von links: Elii Göbl, Ing Kurt Göbl, Dr. Harald Tripp, Renate<br />

Lackner<br />

Inge Wolf geb. Tschinkel, Gernot Schaufler, Walter Loske<br />

. Kurt Göbl drei Altlager: von links <strong>–</strong> Erich Hoge, Fritz Hönigmann, DI Karl<br />

Hönigmann<br />

OSR Ludwig Kren, Edelbert Lackner, Otto<br />

Tripp<br />

<strong>45</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Verein</strong><br />

<strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong><br />

Kapfenberger Dreigesang - Edith Eisenkölbl,<br />

Traude und Sophie Gliebe


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Seite 14 August/September/Oktober 2008<br />

43. <strong>Gottscheer</strong> Kulturwoche in Klagenfurt<br />

Die <strong>Gottscheer</strong> Sing- und Trachtengruppe Klagenfurt beim<br />

Bildstock<br />

Die <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft Klagenfurt<br />

hat Landsleute und deren Freunde in der<br />

Zeit vom 28. Juli bis 3. August 2008 zur<br />

traditionellen <strong>Gottscheer</strong> Kulturwoche, die<br />

unter dem Motto „Gottschee lebt in aller<br />

Welt <strong>–</strong> Wir lassen uns aus der Geschichte<br />

nicht verdrängen“ stand, geladen.<br />

Der Vortrag „<strong>Das</strong> <strong>Gottscheer</strong>tum“ von DDr.<br />

Karl Anderwald und „Gottschee lebt in aller<br />

Welt“ <strong>–</strong> Landsleute berichten über ihr Schicksal,<br />

moderiert Dr. Viktor Michitsch, Liedvorträge<br />

der Sing- und Trachtengruppe Klagenfurt,<br />

Harmonikaklänge von Joseph Jaklitsch, ein<br />

Konzert des Familientrios Drauschnig aus<br />

Agram unter der Leitung von Prof. Georg<br />

Drauschnig, eine heimatliche Begegnung im<br />

Großen Saal des Schlosses mit gemeinsamen<br />

Singen (es wirkten mit: der Singkreis Fellach/<br />

Villach, das Unterdrautaler Quartett, die Sing-<br />

und Trachtengruppe der GLM Klagenfurt<br />

und der Kapfenberger Dreigesang), sowie<br />

Ausflüge nach Gottschee und ins Kärntner Oberland haben<br />

<strong>Gottscheer</strong> aus nah und fern bewogen an der Kulturwoche<br />

teilzunehmen. Höhepunkt war aber, wie den <strong>Jahre</strong>n zuvor<br />

die Wallfahrt zur Schutzmantelmadonna am 3. August.<br />

Wallfahrt zur Schutzmantelmadonna am<br />

3. August 2008<br />

Wallfahrergruppe beim Festgottesdienst<br />

<strong>Gottscheer</strong> Gedächtniskirche in<br />

Klagenfurt<br />

Kranzniederlegung in der Kirche, von links: Georg Michitsch und<br />

Herbert Fink in <strong>Gottscheer</strong> Tracht<br />

Die Prozession durch den Park zum Bildstock<br />

und weiter zur Gedächtnisstätte wurde von<br />

der Kolpingkapelle angeführt. Dahinter<br />

folgten Fahnenträger mit <strong>Gottscheer</strong> und<br />

Kirchenfahnen, die Trachtenfrauen der Stadt<br />

Klagenfurt, die Sing- und Trachtengruppe<br />

Klagenfurt mit der Schutzmantelmadonna,<br />

die hohe Geistlichkeit und die Wallfahrer,<br />

angeführt von den Vorsitzenden der<br />

<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaften bzw. deren<br />

Vertreter.<br />

Dort erfolgte zu den Klängen des Liedes vom<br />

„Guten Kameraden“ die Kranzniederlegung<br />

zum Gedenken an die Kriegsopfer, die Opfer<br />

der Flucht und die verstorbenen <strong>Gottscheer</strong>,<br />

wo immer sie auch ihre letzte Ruhe gefunden<br />

haben, am Gedenkstein in der Kirche.<br />

Nach der Begrüßung der Wallfahrer durch<br />

den Vorsitzenden der GLM Klagenfurt, Dr.<br />

Viktor Michitsch zelebrierte Mag. Richard<br />

Kogler, Stadtpfarrer von Maria Saal den<br />

Festgottesdienst. Die Sing- und Trachtengruppe unter der<br />

Leitung von Dir. Annemarie Bradatsch und Erwin Michitsch<br />

sang die <strong>Gottscheer</strong> Messe. Musikalisch umrahmt wurde der<br />

Gottesdienst von der Kolpingkapelle.<br />

Die Lesung, die Dr. Viktor Michitsch aus dem Römerbrief<br />

bei der Kranzniederlegung <strong>–</strong> von links: John Gladitsch, Dr. Viktor<br />

Michitsch, Stadtpfarrer Mag. Richard Kogler, DI Karl Hönigmann,<br />

Edelbert Lackner


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

August/September/Oktober 2008 Seite 15<br />

Joseph Hoefferle links mit den Hönigmanngeschwistern Elfriede,<br />

Erna, Karl und Friedrich aus Altlag<br />

von Paulus vornahm, treffe auch auf die <strong>Gottscheer</strong> zu, sagte<br />

anschließend Mag. Richard Kogler in seiner Predigt. Mitten<br />

im Stimmengewirr der Heilsangebote habe das Wort Christi<br />

Gültigkeit: In einem historischen Rückblick<br />

erinnerte der Priester an die Türkeneinfälle<br />

im <strong>Gottscheer</strong> Land, an die Franzosenzeit<br />

und and die SHS-Ära, die den <strong>Gottscheer</strong>n<br />

viel Substanz kostete. Im Zweiten Weltkrieg<br />

seien die <strong>Gottscheer</strong> zwei Diktaturen, dem<br />

Faschismus und dem Nationalsozialismus<br />

ausgeliefert gewesen. Bei Kriegsende lernten<br />

sie die Macht der neuen Herren kennen, doch<br />

die Mächtigen gingen und die <strong>Gottscheer</strong><br />

blieben. Sie hätten die Reifeprüfung in der<br />

Geschichte bestanden. Mag. Kogler scheute<br />

auch nicht mahnende Worte und betonte,<br />

dass auch von den neuen Mitgliedern der<br />

Europäischen Union nichts unter den Teppich<br />

gekehrt werden dürfe. Auch sie müssten sich<br />

der Vergangenheit stellen. Für die Zukunft<br />

sei es notwendig, den Heiligen Geist mit<br />

einzubeziehen, denn wenn der Geist fehle,<br />

breiten sich Wüsten aus. Der Priester erinnerte<br />

an den Aufruf von Papst Benedikt XVI. bei<br />

seinem letzten Besuch in Australien, wo er<br />

dem Frieden eine Chance geben will. Es gehe<br />

darum nicht nur materielle Bedürfnisse zu<br />

erfüllen. Mag. Kogler wandte sich gegen ein<br />

kraftloses, müdes Europa und scheute sich<br />

auch nicht mahnende Worte an die Politiker zu richten.<br />

Die Fürbitten wurden vom <strong>Gottscheer</strong> Ehrenringträger OSR<br />

Ludwig Kren in unserer schönen Mundart vorgetragen.<br />

beim gemütlichen Teil nach<br />

der Segenandacht <strong>–</strong> von links:<br />

Anne Kroisenbrunner, Hans<br />

Kroisenbrunner, Dr. Viktor Michitsch,<br />

Christine Michitsch<br />

Die <strong>Gottscheer</strong> Zeitung berichtet über:<br />

Də Khöscht ahoimə in Göttscheab<br />

Fini Schemitsch, Renate Lackner, Anne Kroisenbrunner, Ing. Kurt<br />

Göbl<br />

Mit dem Dank von Dr. Viktor Michitsch an Mag. Richard<br />

Kogler, dem Segen des Priesters und dem „Te Deum“ endete<br />

der würdevolle Festgottesdienst.<br />

<strong>Das</strong> gemütliche Zusammensein im Schlosshof<br />

wurde durch den Ruf der Glocke zum Segen<br />

nach heimatlichem Brauch jäh unterbrochen.<br />

Die Segensandacht hielt Mag. Richard Kogler.<br />

Sie wurde von der Sing- und Trachtengruppe<br />

unter der Leitung von Erwin Michitsch<br />

umrahmt<br />

Mit dem <strong>Gottscheer</strong> Heimatlied sowie<br />

dem zu Herzen gehenden „Ave Maria“,<br />

vorgetragen vom jungen Violinvirtuosen<br />

Martin Drauschnig und dem Segen endete der<br />

religiöse Teil der Kulturwoche.<br />

Dr. Viktor Michitsch dankte Mag. Kogler<br />

für die Gestaltung der Segenandacht, den<br />

Sängerinnen und Martin Drauschnig für ihre<br />

Darbietung. Er bat auch die Anwesenden die<br />

Schutzmantelmadonna nicht zu vergessen,<br />

die uns in der Kriegs- und Nachkriegszeit<br />

nicht vergessen hat. Die Wallfahrt zu ihr, aber<br />

auch die Segensandacht, sind ein Dank an<br />

die Mutter Gottes, aber auch eine Bitte, uns<br />

weiterhin beizustehen. Mit der Bitte an alle<br />

Teilnehmer der Kulturwoche, das heimatliche<br />

Brauchtum weiter zu pflegen gab er der<br />

Hoffnung Ausdruck auch im kommenden<br />

Jahr so zahlreich zu erscheinen.<br />

Die Kulturwoche nahm im Schlosshof bei gemütlichem<br />

Beisammensein bis in die Abendstunden einen unvergesslichen<br />

Ausklang.<br />

Die 2. Auflage des <strong>Gottscheer</strong> Kochbuches wurde erstmals bei der <strong>Gottscheer</strong> Kulturwoche 2008 in Klagenfurt-Krastowitz<br />

präsentiert und äußerst positiv aufgenommen. Die von Prof. Horst Krauland überarbeitete und erweiterte Erstauflage, die seit<br />

<strong>Jahre</strong>n vergriffen ist, fand reißend Absatz.<br />

Wir möchten Sie, verehrte Leserinnen und Leser ansprechen und Ihnen dieses Kochbuch nahe legen. Es wäre auch ein schönes<br />

Geschenk zu einem Geburtstag, ein Dankeschön für eine Einladung oder ein Geschenk für das kommende Weihnachtsfest.<br />

Die <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Klagenfurt als Herausgeberin ist stolz, dieses Werk über die <strong>Gottscheer</strong> Kost, wie sie<br />

vor allem im dörflich-bäuerlichen Bereich vorherrschte, vorlegen zu können und wünscht sich eine weite Verbreitung dieses<br />

Kochbuches, und das nicht nur in der <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft, sondern auch unter allen Freunden der <strong>Gottscheer</strong>.<br />

Bestellungen bitte an die <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft, Postfach 48, 9010 Klagenfurt am Wörthersee oder an<br />

e-m-a.tiefenbacher@chello.at


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Seite 16 August/September/Oktober 2008<br />

Arbeitsgemeinschaft der <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsmannschaften - 49. ordentliche Tagung<br />

Am 3. August 2007 fand im Schloss<br />

Krastowitz in Klagenfurt die Tagung<br />

der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsmannschaften mit Beginn um 14.00 Uhr<br />

statt.<br />

Sinn und Zweck der AG ist es, <strong>Gottscheer</strong><br />

Anliegen zu koordinieren, nach außen<br />

gemeinsam Aussagen zu treffen und<br />

die <strong>Gottscheer</strong> in aller Welt wirksam zu<br />

vertreten.<br />

An der Arbeitssitzung heben teilgenommen:<br />

Dr. Viktor Michitsch, Vorsitzender der ARGE<br />

und der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in<br />

Klagenfurt; HR Dr. Herbert Krauland, Otto<br />

Tripp, Geschäftsführer LM Klagenfurt;<br />

Martha Tiefenbacher, Schriftführerin; John<br />

B. Gladitsch, Vertreter des <strong>Gottscheer</strong><br />

Ahnenforschungsvereines in den USA; Ted<br />

Meditz, Vorsitzender der Landesgruppe<br />

Baden-Württemberg; Maria Schager,<br />

Vorsitzende der Landesgruppe Nord-West;<br />

DI Karl Hönigmann, Vorsitzender der GLM<br />

Wien; Dr. Gabriela Stieber, Vorsitzende<br />

des GLM Graz; Albert Mallner, Ausschussmitglied der<br />

<strong>Gedenkstätte</strong> und Stellvertreter der GLM Graz; Mag.<br />

Hermann Leustik, Internetbeauftragter der ARGE der<br />

<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaften und Ing. Kurt Göbl und<br />

Edelbert Lackner vom <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-<br />

Mariatrost.<br />

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden der<br />

Arbeitsgemeinschaft gedachten die Delegierten in einer<br />

Gedenkminute der im vergangenen Arbeitsjahr verstorbenen<br />

<strong>Gottscheer</strong>innen und <strong>Gottscheer</strong>. Nach dem Kassenbericht<br />

folgten kurze Berichte der Sitzungsteilnehmer über<br />

durchgeführte und geplante Aktivitäten. Diese werden den<br />

Landsleuten sowohl in der „<strong>Gottscheer</strong> Zeitung“, als auch<br />

in der „<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“ und in den Schriften der<br />

GHGA aus aktuellem Anlass laufend vermittelt.<br />

DI Erik Krisch Vorsitzender des <strong>Verein</strong>es Peter Kosler wurde<br />

als Gast zur Tagung geladen. Er berichtete über die bereits<br />

Bauernregeln<br />

Gedenktafel in Malgern<br />

Der Tau ist dem August so not, wie jedermann sein täglich Brot<br />

Wenn’s im August ohne Regen abgeht, das Pferd mager vor der Krippe steht.<br />

Maria Himmelfahrt klarer Sonnenschein, bringt meistens viel und guten Wein.<br />

Wie es zu Maria Geburt ist, soll es acht Wochen bleiben.<br />

Am Septemberregen ist dem Bauer viel gelegen.<br />

Nach Septembergewittern wird man im Februar vor Schnee und Kälte zittern.<br />

Oktober gibt uns Wein und sonnige Tage, aber auch Gicht und andere Plage.<br />

Bringt der Oktober Frost und Wind, so sind der Jänner und Februar gelind.<br />

Sitzt das Laub noch fest auf dem Baum, fehlt ein strenger Winter kaum.<br />

Einzahlungen aus den USA<br />

aufgestellte dreisprachige Gedenktafel<br />

in Malgern und über weitere in Planung<br />

befindliche in den Ortschaften Ebental und<br />

Langenton und Kotschen <strong>Das</strong> Denkmal in<br />

Malgern besteht aus einem Holzgestell mit<br />

vierseitig angebrachten Metalltafeln die auf die<br />

Geschichte des Dorfes, Persönlichkeiten und<br />

Einwohner hinweisen. Diese dreisprachigen<br />

Gedenktafeln (slowenisch, englisch und<br />

deutsch) sind mit einem Blechdach abgedeckt.<br />

Die Kosten für dieses „Monument“ beliefen<br />

sich auf 3.000 Euro. Die weiteren Denkmäler<br />

kosten 2.300 Euro. Die Gedenktafeln in<br />

Langenton und Kotschen sollen noch im<br />

Laufe des <strong>Jahre</strong>s 2008 zur Aufstellung<br />

kommen. Die Mittel hiefür stammen von<br />

der Stadt Gottschee und privaten Spendern.<br />

Einig waren alle Tagungsteilnehmer, dass die<br />

genannten Kosten sehr hoch sind und wenn<br />

diese auch nur für zugängliche Orte zur<br />

Aufstellung gelangen sollten, doch beinahe<br />

unerschwinglich sind, Es wurde daher nach<br />

anderen Lösungen gesucht.<br />

DI Erik Krisch wird sich mit den Behörden in Verbindung<br />

setzen, um abzuklären welche Voraussetzungen für die<br />

Aufstellung solcher Tafeln erforderlich sind, weiters welche<br />

Bauart der erforderlichen Lebensdauer am ehesten entspricht<br />

und schließlich wie die erforderliche Kosten aufgebracht<br />

werden können. Allgemein wurde das Aufstellen von<br />

Gedenktafeln von allen Teilnehmern begrüßt.<br />

Der Alpenklub in Kitchener Kanada hat den Antrag auf<br />

Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft der <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsmannschaften gestellt. Dieser Antrag wurde bereits<br />

bestätigt und von allen Tagungsteilnehmern besonders<br />

begrüßt.<br />

Im Rahmen der Tagung wurde der Vorsitzenden der<br />

<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Graz, Dr. Gabriela Stieber,<br />

für ihre Verdienste die Ehrenmitgliedschaft der <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsmannschaft in Klagenfurt feierlich überreicht.<br />

E. L.<br />

Herbsttag<br />

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.<br />

Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,<br />

und auf den Fluren lass die Winde los.<br />

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;<br />

gib ihnen noch zwei südlichere Tage,<br />

dränge sie zur Vollendung hin und jage<br />

die letzte Süße in den schweren Wein.<br />

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.<br />

Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,<br />

und wachen, lesen, lange Briefe schreiben<br />

und wird in den Alleen hin und her<br />

unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.<br />

Rainer Maria Rilke<br />

Wir ersuchen alle Landsleute in den USA alle Einzahlungen an unsere Mitarbeiterin Elfriede Hoefferle, <strong>Gottscheer</strong> Memorial Chapel Inc., 71-05 65th Place,<br />

Glendale, NY 11385 zu senden, da bei Einzeleinreichung für eine Scheck bis zu € 20,00 verrechnet werden, daher die gut gemeinte Spende nicht in der vom<br />

Spender gewünschten Höhe dem <strong>Verein</strong> <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> zu Gute kommen kann.


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

August/September/Oktober 2008 Seite 17<br />

Spendenliste vom<br />

26. 6. 2008 <strong>–</strong> 18. 9. 2008<br />

BAUSTEINE:<br />

Hocevar Frieda, Middle Village <strong>–</strong> in lieber Erinnerung<br />

An die kürzlich verstorbene Schwester Helen Jaklitsch<br />

geb. Osanitsch<br />

2 goldene und 1 silbernen Baustein<br />

Korzenietz Maeia, Poughquag, NY<br />

$ 200,00<br />

1 silbernen Baustein $ 40,00<br />

BANKBAUSTEINE:<br />

Sandor Paul und Sophie, Middletown, NY<br />

zum 100. Geburtstag der Cousine Rose Ihle<br />

1 Bankbaustein (Pankhle) $ 100,00<br />

SPENDEN:<br />

Aus Österreich:<br />

Göbl Eleonore, 8435 Wagna € 8,00<br />

Jaklitsch Ingeborg, 8020 Graz € 50,00<br />

Kraker Johann, 8402 Wendorf € 44,00<br />

Kump Ernst, 8983 Bad Mitterdorf € 8,00<br />

Wieser Frieda, 9020 Klagenfurt € 18,00<br />

Wolf Inge, 8401 Kalsdorf € 18,00<br />

Spenden bei der Wallfahrt € 502,10<br />

Spenden bei der Wallfahrt $ 5,00<br />

Messopfer € 329,90<br />

Pobolitsn- und Getränkeverkauf<br />

Aus Deutschland:<br />

€ 215,10<br />

Jaklitsch Max, 82362 Weilheim <strong>–</strong> in Gedenken an unsere<br />

liebe Schwägerin und Tante Helen Jaklitsch geb. Osanitsch<br />

in Stalzern/Gottschee am 25. 05. 1925, verst. 16.6.2008 in<br />

Middle Village NY € 100,00<br />

Lobe Walter, 75175 Pforzheim € 25,00<br />

Schager Maria, 40227 Düsseldorf<br />

Aus dem Raum New York:<br />

€ 20,00<br />

Belay Albert und Resi, Middle Village, NY $ 150,00<br />

Eisenzopf Herta, Ridgewood, NY <strong>–</strong> für Geburtstagsgrüße<br />

für Tante Liesi Tschinkel zum 96. Geburtstag $ 30,00<br />

Eppich Marie, Sterling Hts, MI $ 13,00<br />

Gallagher Helen, Bedford, TX $ 13,00<br />

Jaklitsch Frank, S. Huntington, NY $ 23,00<br />

Kikel Karl, Williston Park, NY $ 23,00<br />

Kotnik Frank, Glendale, NY $ 5,00<br />

Krauland Maria, Ols Saybrook, CT $ 3,00<br />

Meditz Ernest, Malverne, NY $ 23,00<br />

Morscher Josef (Pepi), Middle Village, NY<br />

Perz Ingrid, Aberdeen, NY <strong>–</strong> für Nachruf mit Bild für<br />

$ 23,00<br />

verstorbenen Gatten Alois Perz $ 60,00<br />

Perz Ingrid, Aberdeen, NY <strong>–</strong> im lieben Gedenken an den<br />

kürzlich verstorbenen Gatten Alois Perz $ 100,00<br />

Sbaschnig Fred DMD, Ridgewood, NY $ 23,00<br />

Siegmund Richard, Wappingers Falls, NY $ 13,00<br />

Stalzer Karl und Emma, Middle Village, NY $ 3,00<br />

Stimpfl Marie, Ridgewood, NY $ 10,00<br />

Tritremmel Ruth, Middle Village, NY $ 30,00<br />

Tritremmel Ruth, Middle Village, NY <strong>–</strong> im lieben Gedenken<br />

an meine Eltern Josef und Maria Fink aus Langenton $<br />

Aus dem Raum Milwaukee<br />

50,00<br />

<strong>Gottscheer</strong> Deutscher <strong>Verein</strong> <strong>–</strong> Milwaukee $ 25,00<br />

Aus dem Raum Cleveland<br />

Helene Klass, Middleburg Heights $ 100,00<br />

E. E. / E. L.<br />

Wir grüßen zu<br />

ihrem Geburtstag:<br />

Im August 2008:<br />

Prof. Debenjak (Krisch) Doris <strong>–</strong> Laibach 72 J.<br />

Geschäftsführerin des <strong>Gottscheer</strong> Altsiedlervereines in Pöllandl<br />

Erker Siegfried, Windischdorf <strong>–</strong> New York 82 J.<br />

Fitz Eduard, Malgern <strong>–</strong> East Lake, Ohio 89 J.<br />

Gliebe Traude, Unterwarmberg <strong>–</strong> Murska Sobota 67 J.<br />

Höfferle Alois, Langenton <strong>–</strong> Wagna 77 J.<br />

Jonke Franziska, Verdreng <strong>–</strong> St. Veit/Glan 97 J.<br />

Kikel Elisabeth, Altlag <strong>–</strong> New York 86 J.<br />

Lackner Richard, Obermösel <strong>–</strong> Graz 89 J.<br />

Ehrenvorsitzender der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Deutschland<br />

Loske Walter, Unterdeutschau <strong>–</strong> Neuseiersberg 66 J.<br />

Novak (Mantel) Hilda, Prerigel <strong>–</strong> Graz 92 J.<br />

Piculjan (Hönigmann) Frieda, Koflern <strong>–</strong> Graz 89 J.<br />

Schemitsch Ernst, Verderb <strong>–</strong> Darmstadt 87 J.<br />

Zupancic (Jurmann) Else, Rieg <strong>–</strong> Graz 70 J.<br />

Im September 2008:<br />

Bartol Albin, Koflern <strong>–</strong> Graz 86 J.<br />

Eppich (Tramposch) Sophie, Windischdorf <strong>–</strong>Sachsenheim, 90 J.<br />

Fink Leopoldine, Preriegl <strong>–</strong> Ridgewood N.Y. 84 J.<br />

Gliebe Johann, Unterwarmberg <strong>–</strong> Kapfenberg 70 J.<br />

Ing. Göbl Kurt, Kapfenberg <strong>–</strong> Wagna 68 J.<br />

Obmann des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />

Krische (Matzelle) Rosalia, Untertappelwerch <strong>–</strong> Ridgewood J.<br />

Lackner Edelbert, Reintal <strong>–</strong> Weinitzen, Stmk. 70 J.<br />

Legl (Schuster) Mariele, Verdreng <strong>–</strong> Ingolstadt 82 J.<br />

Loske (Mantel) Heidi <strong>–</strong> Graz 58 J.<br />

Mausser Theresia <strong>–</strong> Graz 73 J.<br />

Nick Max, Bistritz <strong>–</strong> Toronto 89 J.<br />

Ehrenmitglied des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Petschauer Maria <strong>–</strong> Hausmannstätten 76 J.<br />

Ruppe Josef, Winkel <strong>–</strong> Willoughby, Ohio 78 J.<br />

Ruppe Karl, Bad Aussee 62 J.<br />

Schager (Schmuck) Maria, Steinwand <strong>–</strong> Düsseldorf 80 J.<br />

Vorsitzende der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft Nord-West in Deutschland<br />

Schager Franz, Fliegendorf <strong>–</strong> Graz 70 J.<br />

Schnabl (Kump) Anna, Mösel <strong>–</strong> Graz 81 J.<br />

Schullatz (Lackner) Irene, Reintal <strong>–</strong> Graz 65 J.<br />

Wietreich Albina, Neubacher <strong>–</strong> Werndorf, Stmk. 87 J.<br />

Wolf Helga, Rann <strong>–</strong> Graz 64 J.<br />

Dr. Zurl Alfred, Stadt Gottschee <strong>–</strong> Graz 74 J.<br />

Im Oktober 2008:<br />

Bambitsch Hermann, Lichtenbach <strong>–</strong> Meerbusch, BRD 77 J.<br />

Eppich Maria, Graz <strong>–</strong> Floral Park N.Y. 84 J.<br />

Fitz Herbert, Rieg <strong>–</strong> Gulfport, Florida 75 J.<br />

Högler Johann, Setsch <strong>–</strong> Graz 85 J.<br />

Jonke John, Oberfliegendorf <strong>–</strong> Ridgewood N.Y. 88 J.<br />

Mallner Theresia, Niedertiefenbach <strong>–</strong> Graz 86 J.<br />

Ehrenmitglied des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Mausser Stefanie, Seele <strong>–</strong> Kitchener 83 J<br />

Perz (König) Josefine, Neulag <strong>–</strong> Graz 89 J.<br />

Pospischil Emma, Mittergras <strong>–</strong> Leibnitz 88 J.<br />

Schattenberger (Zima) Ida, Reintal <strong>–</strong> Klagenfurt 85 J.<br />

Schmidt Erika, Ebental <strong>–</strong> Graz 67 J.<br />

Schuster Richard, Verdreng <strong>–</strong> Stuttgart 78 J.<br />

Schweiger Johann, Oberwetzenbach <strong>–</strong> Pörtschach 88 J.<br />

Siegmund Alfred, Ebental <strong>–</strong> Graz 83 J.<br />

Sterbenz Karl, Reintal <strong>–</strong> Ridgewood N.Y. 11385 88 J.<br />

Ehrenmitglied des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Stritzel (Hutter) Pauline, Rieg <strong>–</strong> Gulfport, Florida 73 J.<br />

Tramposch Matthias, Mooswald <strong>–</strong> Kapfenberg 82 J.<br />

Wolf Josef, Lienfeld <strong>–</strong> Graz 81 J.<br />

Wunderbaldinger (Schneider) Pauline, Winkel <strong>–</strong> Markersdf. 89 J.<br />

Mit Obigen übermitteln wir auch jenen August, September und<br />

Oktobergeborenen, deren Daten wir nicht wissen, unsere besten<br />

Glückwünsche.<br />

E. L.


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Seite 18 August/September/Oktober 2008<br />

Bundestreffen der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in<br />

Deutschland e. V. - 14. <strong>–</strong> 15. Juni 2008<br />

Am Zusammenfluss von<br />

Neckar und Fils am Fuße<br />

des Schurwaldes und nahe<br />

der Schwäbischen Alb, liegt<br />

Plochingen, als östliches<br />

Eingangstor zur Region<br />

Stuttgart. Hier fand am 14. und<br />

15. Juni 2008 das Bundestreffen<br />

der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft<br />

in Deutschland im „Gasthof<br />

Waldhorn“ statt.<br />

Am Samstag, dem 14. Juni<br />

begrüßte der Vorsitzende<br />

der Landesgruppe Baden-<br />

Württemberg Ted Meditz die<br />

Gäste:<br />

Liebe <strong>Gottscheer</strong>innen, liebe<br />

<strong>Gottscheer</strong>, verehrte Gäste, liebe<br />

Heimatfreunde!<br />

Ich freue mich, dass sie unserer<br />

Einladung gefolgt sind und<br />

heiße sie zu unserem Treffen auf<br />

das Herzlichste willkommen.<br />

Es ist für mich eine besondere<br />

Freude Gäste aus Klagenfurt<br />

zu begrüßen: Martha<br />

Tiefenbacher mit Gatten Erich<br />

von der <strong>Gottscheer</strong> Zeitung<br />

und Geschäftsführer Otto Tripp.<br />

Ebenso begrüße ich Gäste aus<br />

der Steiermark recht herzlich.<br />

Weiters begrüße ich unseren<br />

Vorsitzenden Erwin Meditz<br />

und Geschäftsführerin Erika<br />

Meditz, die Vorsitzende der Landesgruppe Nord-West Maria<br />

Schager, Hermann Bambitsch mit Gattin Margret, Franz<br />

Eppich mit Gattin Elfriede, sowie alle Vorstandsmitglieder<br />

der Landesgruppe Baden-Württemberg. Natürlich begrüße<br />

ich alle, die unserer Einladung zum <strong>Gottscheer</strong> Treffen<br />

gefolgt sind und wünsche uns allen unvergessliche Stunden<br />

im Kreise unserer Gemeinschaft und hoffe und wünsche,<br />

dass unsere Feier einen harmonischen Verlauf nimmt. Mit<br />

diesen Worten erkläre ich das <strong>Gottscheer</strong> Heimattreffen als<br />

eröffnet.<br />

Anschließend wurde das<br />

<strong>Gottscheer</strong> Heimatlied<br />

gesungen. Ted Meditz zeigte<br />

einen Film über Gottschee.<br />

In dieser Dokumentation<br />

kommen <strong>Gottscheer</strong> und jene<br />

Zeitzeugen, deren Schicksal mit<br />

der untergegangenen deutschen<br />

Sprachinsel verknüpft war,<br />

zu Wort. Es folgten weitere<br />

Vorführungen über die geliebte<br />

Heimat in Kurzfassung.<br />

Anschließend hat der<br />

Bundesvorsitzende alle Gäste<br />

zum gemeinsamen Abendessen<br />

eingeladen. Unser beliebtes Duo<br />

Anni Ballinger und Walter Lobe<br />

v.l.: Albert Stampfl, Richard Schuster, Emil Zabukovec, Erwin<br />

Meditz<br />

v.l.: Elisabeth Weber, Maria Schager, Otto Tripp<br />

v.l.: Walter Lobe, Anni Ballinger<br />

haben dann für frohe und gute<br />

Stimmung gesorgt.<br />

Am Sonntag, dem 12. Juni<br />

wurden alle Gäste zu einem<br />

Glas Sekt eingeladen. Danach<br />

folgte die Begrüßung durch<br />

den Bundesvorsitzenden Erwin<br />

Meditz:<br />

„Ich darf sie alle zu unserem<br />

Heimattreffen hier in Plochingen<br />

auf das Herzlichste begrüßen<br />

und willkommen heißen. Ich<br />

freue mich sehr über ihr Kommen<br />

und bin froher Erwartung,<br />

um mit ihnen gemeinsame,<br />

frohe, heimatliche Stunden zu<br />

verbringen.<br />

Recht herzliche Grüße von<br />

unserem Ehrenringträger<br />

Max Jaklitsch, der unserer<br />

Veranstaltung einen harmonischen<br />

Verlauf und<br />

viel Freude wünscht. Er<br />

kann aus gesundheitlichen<br />

Gründen leider nicht bei uns<br />

sein. Dr. Viktor Michitsch,<br />

Vorsitzender der <strong>Gottscheer</strong><br />

LM Klagenfurt und der<br />

<strong>Gottscheer</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />

lässt uns ebenfalls herzliche<br />

Grüße übermitteln, ebenso<br />

der ehemalige Bürgermeister<br />

der Stadt Bad Wildbad, Ulrich<br />

Meier, Freund und Förderer unserer Landsmannschaft.<br />

Wie sie wissen, haben wir gestern unsere Hauptversammlung<br />

abgehalten. Dabei ist leider kein neuer Bundesvorstand für<br />

unsere Landsmannschaft zustande gekommen. <strong>Das</strong> heißt,<br />

dass unser <strong>Verein</strong> als Bundeslandsmannschaft aus dem<br />

<strong>Verein</strong>sregister in München ausgetragen werden wird. Wir<br />

geben den Status der Gemeinnützigkeit auf, des Weiteren<br />

können wir dann keine Mitgliedsbeiträge einheben und auch<br />

keine Spendenbescheinigungen mehr ausstellen. Aber unsere<br />

bisherigen Landesgruppen Bayern, Baden-Württemberg<br />

und Nord-West können ohne<br />

als eingetragener <strong>Verein</strong> weiter<br />

bestehen bleiben. Diese können<br />

ihre bisherigen Weihnachtsfeiern<br />

und sonstigen Treffen weiterhin<br />

abhalten.<br />

Ich möchte daher allen unseren<br />

Mitgliedern und Förderern recht<br />

herzlich danken, dass sie unserer<br />

Landsmannschaft so viele <strong>Jahre</strong><br />

die Treue gehalten haben und<br />

für die Spendenbereitschaft.<br />

Damit wurde das Bestehen<br />

unseres <strong>Verein</strong>es bis heute<br />

gesichert. Ich bedanke mich<br />

bei allen Vorstandsmitgliedern,<br />

Beiräten und allen Landsleuten,


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

August/September/Oktober 2008 Seite 19<br />

die mich bei der landsmannschaftlichen<br />

Arbeit unterstützt haben sehr herzlich.<br />

In meiner 15jährigen ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit als Vorsitzender der <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsmannschaft in Deutschland konnte<br />

ich mich stets auf ihre Mithilfe verlassen.<br />

Ich habe meine Arbeit gerne gemacht, im<br />

Interesse der <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft, habe<br />

auch Höhen und Tiefen erlebt und vor allem<br />

Lebenserfahrungen erfahren. Leider kann ich<br />

aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr<br />

kandidieren oder irgendein Amt annehmen.<br />

Ich hoffe auf euer Verständnis für meine<br />

Entscheidung. Es tut mir natürlich sehr leid,<br />

dass sich kein Nachfolger für die Führung<br />

unseres <strong>Verein</strong>es zur Verfügung gestellt hat.“<br />

Anschließend wurden an langjährige<br />

Mitglieder Treueurkunden überreicht bzw.<br />

werden zugeschickt:<br />

50 <strong>Jahre</strong>: Frieda Denkel (Koblenz), 25<br />

<strong>Jahre</strong>: Adolf Kump (Töging/Inn), Erwin<br />

Lobe (Pforzheim), 10 <strong>Jahre</strong>: Mirko<br />

Autschin (Ganderkesse), Franz und<br />

Hans Brinskelle(Köln), Harry Bambitsch<br />

(Bambusch) Hans Meditz (Cham/Schweiz), Rolf von<br />

Szcytnicka (München), Frieda Steinacker (Leverkusen).<br />

Es folgten Sagen und Geschichten aus dem <strong>Gottscheer</strong>land<br />

<strong>–</strong> Erinnerungen an das <strong>Gottscheer</strong> Land „Die wilden<br />

Jungfrauen“ von Karl Schuster/Verdreng <strong>–</strong> vorgetragen von<br />

Richard Schuster.<br />

Laudatio für Erwin und Erika Meditz von Richard Schuster<br />

Liebe Landsleute und Festgäste!<br />

Noch einmal trete ich heute ans Mikrofon, um eine Geschichte<br />

zu erzählen. Eine Geschichte, die einen hoffnungsvollen<br />

Anfang, einen segensreichen Verlauf und einen schmerzlichen<br />

Abschied in sich trägt. Eine Geschichte in der die beiden<br />

Hauptfiguren selbst Geschichte geschrieben haben, die für<br />

immer untrennbar mit der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft<br />

verbunden sein wird.<br />

Lieber Erwin! Die Nachricht, dass Du als unser<br />

Bundesvorsitzender und Du, liebe Erika als Geschäftsführerin<br />

aus gesundheitlichen Gründen die Ämter niederlegen<br />

werdet, hat in uns allen die verschiedensten Empfindungen<br />

ausgelöst. Betroffenheit, Bedauern, Verständnis, aber vor<br />

allem Dank und allergrößte Anerkennung.<br />

15 <strong>Jahre</strong> lang lagen die Geschicke unseres <strong>Verein</strong>es in Euren<br />

Händen und jeder Blick in diese 15 <strong>Jahre</strong> belegt, wie gut sie<br />

dort aufgehoben waren! Eine solch große Aufgabe in dieser<br />

Art und Weise bewältigen kann nur jemand, dessen Herzblut<br />

an diesen besondern Stück Heimatgeschichte hängt, dessen<br />

Wurzeln bis hinein ins <strong>Gottscheer</strong> Land reichen, der den<br />

Schmerz des Verlustes der Heimat am eigenen Leib spürte<br />

und der dem Bedürfnis nach tröstender Verbundenheit allen<br />

Raum gab, die es zum Tragen und Ertragen brauchte.<br />

Als Du Dich, lieber Erwin, vor nunmehr 30 <strong>Jahre</strong>n zum<br />

Schatzmeister der Landesgruppe Nord wählen ließest<br />

und dieses Amt um die Aufgabe des Schriftführers der<br />

Bundeslandsmannschaft ergänzt hast, hast Du sicher nicht<br />

geahnt, zu welchem Ziel Euch dieser eingeschlagene Weg<br />

einmal führen wird. Natürlich haben wir, die Euch auf Eurem<br />

Weg des fruchtbaren Wirkens begleitet haben, von den<br />

Erfahrungen, die Du so „von der Pike auf“ gemacht hast, in<br />

hohem Maße profitiert. Wie gut angenommen und aufgehoben<br />

fühlte ich mich selbst nach meiner Wahl zum Schriftführer<br />

1999 in Köln. Dank Eurer Hilfe und Unterstützung fiel es mir,<br />

dem Neuling leicht, den mir übertragenen Aufgaben gerecht<br />

v. l. Der Ehrenvorsitzende der GLM<br />

in Deutschland Richard Lackner und<br />

der leider letzte Vorsitzende der GLM<br />

Erwin Meditz ( anno 2002)<br />

zu werden. Ihr ward stets Vorbild und habt in<br />

eben dieser Funktion nicht nur funktioniert,<br />

sondern vor allem motiviert. Ich habe diese<br />

Zeit sehr genossen und bedanke mich für<br />

alles von Herzen bei Euch.<br />

Die Harmonie Eurer Zweisamkeit hat sich<br />

in all Eurem Wirken widerspiegelt und hat<br />

vielleicht manchmal vergessen lassen, wie viel<br />

Engagement, Opferbereitschaft und Aufwand<br />

hinter dem Vorzeige-Ergebnis steckt.<br />

Einem Denkmal gleich stehen die Erinnerungen<br />

an das Bundestreffen in Aichelberg 2006 Pate,<br />

das alle vorhergehenden in den Schatten<br />

gestellt hat. Alle waren von der Organisation<br />

und dem Ablauf dieses Treffens begeistert,<br />

tief beeindruckt und berührt. Natürlich sind<br />

wir traurig, dass diese Ära nun zu Ende gehen<br />

wird, aber wir sind auch froh, dass wir diese<br />

so lange erleben durften!<br />

Wie es ohne Euch weiter gehen wird steht in<br />

den Sternen. Doch soll der Gedanke daran<br />

Eueren weiteren Lebensweg nicht trüben. Ihr<br />

könnt mit Stolz auf das zurückblicken, was<br />

hinter Euch liegt.<br />

Lieber Erwin, liebe Erika! Wieder einmal seid Ihr in Eurem<br />

gemeinsamen Leben an einer Weggabelung angelangt. Wir<br />

werden dann nicht mehr gemeinsam weitergehen, aber wir<br />

werden einander immer wieder begegnen. Unsere aufrichtige<br />

Dankbarkeit und allen guten Wünsche werden Euch auf dem<br />

Weg in ein neues Morgen begleiten. Möge dort ein langer,<br />

erfüllter und geruhsamer Lebensabend auf Euch warten.“<br />

Anschließend wurde unserem bisherigen Führungspaar<br />

Erwin und Erika Meditz von der Landesgruppe Baden-<br />

Württemberg ein Geschenkkorb, bestückt mit Weinen aus<br />

dem herrlichen Remstal und ein schöner Blumenstrauß<br />

überreicht.<br />

Nach dem Absingen des <strong>Gottscheer</strong> Heimatliedes endete das<br />

<strong>Gottscheer</strong> Bundestreffen. Es war eine würdige Feier. Allen,<br />

die dazu beigetragen haben, recht herzlichen Dank.<br />

Damit hat sich auf Bundesebene ein bedeutsames Kapitel<br />

gemeinsamer Zeitgeschichte für immer geschlossen. Ein<br />

Ereignis, das mehr Aufmerksamkeit und Anteilnahme<br />

verdient hätte und es ist bedauerlich, dass so viele den Weg<br />

nach Plochingen nicht gefunden haben,<br />

Die bisherigen Treffen waren stets ein beredtes Bekenntnis<br />

an die Liebe und Treue zu unserer unvergessenen Heimat.<br />

Nun wird der Kreis, in dem wir uns fortan treffen werden<br />

kleiner und wir werden enger zusammenrücken. Doch so<br />

lange wir alle bereit sind, diese Gemeinschaft auch weiterhin<br />

miteinander zu pflegen, trägt jeder einzelne dazu bei, das<br />

Andenken an unsere geliebte Heimat und ihre Tradition noch<br />

viele <strong>Jahre</strong> lebendig zu erhalten.<br />

Richard Schuster<br />

<strong>Das</strong> verlorene Album des<br />

Fotografen<br />

Die deutsche Übersetzung des Buches „<strong>Das</strong> verlorene Albun<br />

des Fotografen“ von Matko Matjaž wird wahrwcheinlich<br />

erst Ende Opktober 2008 fertiggestellt sein.<br />

Rückfragen richten Sie bitte an Brigitte Hübner-Dornig,<br />

Tel.: 0316/38-37-54 oder 0664/5490401<br />

e-mail: gitte.dornig@aon.at


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Seite 20 August/September/Oktober 2008<br />

<strong>Das</strong> 46. Nordamerikanische <strong>Gottscheer</strong>treffen in Cleveland<br />

Alfons Schermaier in unserer Mitte Die Fahnenträger versammeln sich vor der Kirche<br />

Als ich mich am Freitagabend, dem 29. August, unserem<br />

<strong>Gottscheer</strong> Klubhaus näherte, sah ich Autobusse am Parkplatz<br />

stehen. Erfreut dachte ich mir: „Die New Yorker sind da! <strong>Das</strong><br />

heurige <strong>Gottscheer</strong> Treffen hat schon heute begonnen.“ Als ich<br />

vor der Türe des großen Saales stehen blieb, hörte ich gleich<br />

ein frohes Stimmengewirre. Ungefähr 140 Leute saßen an<br />

einladend gedeckten Tischen und ließen sich das Abendessen<br />

gut schmecken. Unser sehr tüchtiger Chef, Alfons Hoge,<br />

hatte sich für Freitagabend zum Zubereiten des Nachtmahles<br />

bereit erklärt. Er ist ein bewiesener Meister im Kochen eines<br />

schmackhaften Essens. Zum Servieren und Abräumen hatten<br />

sich etliche Männer und auch einige Frauen zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Die Müdigkeit, die eine zehnstündige Autobusfahrt mit<br />

sich bringt, war von den Gesichtern der Angereisten<br />

verschwunden. Einen lieben Freund oder Nachbarn<br />

umarmen zu können, wirkt Wunder. Es waren nicht nur New<br />

Yorker da, auch Gäste aus Österreich und Chicago hatten sich<br />

schon eingefunden. Wie groß doch meine Freude war, als ich<br />

meine lieben Freundinnen aus dem ehemaligen Lager Wagna<br />

erspähte!<br />

Nach dem Abendessen unterhielten sich alle noch ein<br />

Weilchen, doch dann trat die Müdigkeit wieder in den<br />

Vordergrund. Unsere Gäste sehnten sich nach ihren Betten<br />

und nach vielen: „Ich sehe dich morgen wieder“, wünschten<br />

wir uns eine gute Nacht.<br />

Mit einem sehr willkommenen Sonnenschein erwachte der<br />

Samstag, der 30. August. Alle Teilnehmer am <strong>Gottscheer</strong><br />

Treffen 2008, die von auswärts angereist kamen, waren im<br />

Embassy Suites Hotel untergebracht und es wurde ihnen<br />

dort ein gutes, ausreichendes Frühstück angeboten. An<br />

diesem Samstag gab es bis 5 Uhr nachmittags kein offizielles<br />

Programm. Jeder konnte die freien Stunden nach Belieben<br />

verbringen. (Wenn ich Gelegenheit gehabt hätte, wäre ich<br />

nach dem guten Frühstück mit einem guten Buch wieder in<br />

mein Bett gekrochen!)<br />

Wer aber Unternehmungslust<br />

verspürte, dem stand ein<br />

Autobus und zwei sehr liebe,<br />

bestens informierte Mitglieder<br />

unseres Klubs und des<br />

Heimatchores, John und Arlene<br />

Beinhardt, als Reiseführer zur<br />

Verfügung. <strong>Das</strong> Ziel: Ein mehrere<br />

Tage dauernder Bezirksmarkt<br />

mit allem Drum und Dran von<br />

Pferden, Kälbern, Schweinchen Unsere Hausmusik<br />

bis zu den allerfeinsten, selbst gemachten Waren aller Art.<br />

Natürlich wurde auch auf das Essen und Trinken nicht<br />

vergessen.<br />

Ich hoffe, unsere Gäste konnten sich nach diesem<br />

anstrengenden Ausflug noch ein bisschen erholen, denn die<br />

Zeit war bald da, das Treffen im Klubhaus fortzusetzen. Um 5<br />

Uhr nachmittags waren ungefähr 400 Teilnehmer angelangt.<br />

Nun waren sie auch aus Kitchener, Milwaukee, Toronto, ja<br />

sogar aus dem fernen Oregon beim Treffen in Cleveland.<br />

Welch herrliches Begrüßen sah man im Pavillon unter den<br />

Bäumen unseres Geländes.<br />

Der geräumige Pavillon war in unseren Farben, blau<br />

und weiß, sehr geschmackvoll geschmückt. Nochmals<br />

ein „Dankeschön“ an John und Arlene Beinhardt! Durch<br />

die offenen Fenster erblickte man den See und hörte das<br />

beruhigende Plätschern des Springbrunnens. Am gegenüber<br />

liegenden Ufer hatte unser Josef Sieder und seine Gehilfen<br />

sogar einen Wasserfall angelegt! Um sechs Uhr wurde das<br />

reichliche Abendmahl von unseren freundlichen Helferinnen<br />

serviert. Diesmal herrschten wieder die Frauen, unter der<br />

Leitung unserer tüchtigen Hilde Kobetitsch, in der Küche.<br />

Wenn die Gäste gesättigt und der Durst gestillt ist, wird<br />

den Anwesenden bei jedem <strong>Gottscheer</strong> Treffen ein kurzes<br />

Programm dargeboten. Für diesen Abend hatten sich Alfons<br />

Schermaier und Maria Sieder etwas Besonderes ausgedacht.<br />

Wir befanden uns bei einem „<strong>Gottscheer</strong> Treffen in Wien!“<br />

Unsere einzigartige Hausmusik, bestehend aus einer Zither<br />

und Hackbrett, einer Violine und Gitarre, Ziehharmonika<br />

und Cello, eröffneten das Programm. Maria in der uralten<br />

<strong>Gottscheer</strong> Tracht und Alfons im feschen Steireranzug,<br />

fanden sich beim „Wiener Treffen.“ Und ein jeder weiß,<br />

wenn sich die beiden finden, folgt bald ein stimmenreiches,<br />

schönes Duett. Aus der Ferne hörte man eine Ziehharmonika<br />

die Melodie „Und jetzt gang i zum Petersbrünnele“ spielen<br />

und gleich kamen vier waschechte <strong>Gottscheer</strong> Frauen und<br />

ebenso waschechte <strong>Gottscheer</strong><br />

Männer daher. Auch sie gingen<br />

zum „Wiener Treffen.“ Nun<br />

folgte ein Erinnern an daheim,<br />

ein Hänseln, zwei alte Lieder<br />

und ein Gedichtlein, alles in<br />

ganz reinem <strong>Gottscheer</strong>isch<br />

dargebracht. Die Hausmusik,<br />

Maria und Alfons erfreuten<br />

die Zuhörer mit noch einigen<br />

musikalischen Ständchen. Nach<br />

einer ernsten Ermahnung, die


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

August/September/Oktober 2008 Seite 21<br />

„Dər Muənə dar tsiəchət“<br />

Sitten und Bräuche unseres Ländchens nicht zu vergessen,<br />

verabschiedeten sich die alten <strong>Gottscheer</strong> mit dem Lied „Dər<br />

Munə“.<br />

Auch der Sonntagmorgen, der 31. August, begrüßte uns mit<br />

wohlwollenden Sonnenstrahlen. Sie erweckten in uns allen<br />

das Bedürfnis, unserem Herrgott für alles Gute zu danken.<br />

Um 9:30 Uhr versammelten sich viele freudige Menschen bei<br />

der Notre Dame Hochschule. Sie befindet sich in der Nähe<br />

unseres Klubhauses und hat einen Kirchenraum, der groß<br />

genug ist, 400 Gläubige aufzunehmen. Es war eine reine<br />

Freude, durch die grüne, unversehrte, hügelige Landschaft<br />

des Ostens von Ohio zu fahren.<br />

Die <strong>Gottscheer</strong> Blaskapelle von Cleveland musizierte für<br />

alle ein herzliches Willkommen. Tun sie das nicht bei jedem<br />

nordamerikanischen Treffen?<br />

Pünktlich um 10 Uhr marschierten die Fahnenträger aus<br />

vielen Städten der USA und Kanadas, gefolgt von jungen<br />

Tänzern in ihren prachtvollen Trachten, zu den Klängen der<br />

Blasmusik, in die Kirche. Den Gottesdienst feierte Hochwürden<br />

Ralph Thomas, dessen Großmutter eine <strong>Gottscheer</strong>in war.<br />

Konzelebriert hat ein Priester aus Kitchener, Hochwürden<br />

Martin. Er kam aus Polen nach Kitchener und fühlt sich unter<br />

den <strong>Gottscheer</strong>n besonders wohl. Auch Diakon Edward<br />

Telepak tat seinen Dienst beim Altar. Der Heimatchor sang<br />

die Katschtaler Messe, das Eingangslied von der <strong>Gottscheer</strong><br />

Messe und zwei Marienlieder. Etliche Sänger der New Yorker<br />

Chöre hatten sich zum Heimatchor gesellt und mit vereinten<br />

Stimmen trugen sie zur Ehre Gottes und zur Andacht<br />

der Anwesenden bei. Zum Schluss der Messe sangen 400<br />

Andächtige „Großer Gott, wir loben Dich.“<br />

Gegen 12 Uhr mittags waren alle Gäste, noch mehr als am<br />

Samstagabend, beim Klubhaus versammelt. Doch bevor das<br />

festliche Mittagessen serviert wurde, spielten unsere Musiker<br />

das Lied „Ich hatte einen Kameraden“ und ein Kranz wurde<br />

zum Gedenken an unsere lieben Verstorbenen bei der Kapelle<br />

niedergelegt. Zwischen drei Uhr und sechs Uhr abends<br />

vollzog sich der offizielle Teil des Treffens. Die Präsidenten<br />

aller <strong>Verein</strong>e begrüßten die Anwesenden. Die Tanzgruppen<br />

aus Kitchener, aus New York und die Cleveländer führten<br />

ihre beleibten Volkstänze vor und begeisterten die Zuschauer.<br />

Eine besondere Überraschung brachte uns Dr. Michitsch aus<br />

Klagenfurt. Er ehrte drei langjährige, verdienstvolle Mitglieder<br />

mit goldenen Medaillen und acht treue, durch <strong>Jahre</strong> hindurch<br />

beitragende Mitglieder mit silbernen Medaillen.<br />

Der offizielle Teil des Treffens war beendet. Nun konnte sich<br />

ein Jeder unseres frischen, grünen Geländes erfreuen oder<br />

seine Frau oder Freundin auf den Tanzboden führen.<br />

Wie Berta am Samstagabend auf der Bühne sagte; „Nextəs<br />

Juər gaits Göttscheaba Traffn in Milwaukee. Biər shachn insch<br />

a dört bidər!“<br />

An alle Teilnehmer des heurigen Treffens „Herzlichen<br />

Dank!“<br />

Helene Klass<br />

Fotos: Barbara Mausser<br />

<strong>Gottscheer</strong> Deutscher <strong>Verein</strong> Milwaukee <strong>–</strong> Summer Picnic<br />

The <strong>Gottscheer</strong> Deutscher <strong>Verein</strong> Milwaukee celebrated the summer with their annual picnic.<br />

The picnic was held at a local park. The weather was perfect, the food was fabulous as always. Everyone, yound ans yound at heard,<br />

enjoyed the entertaining games hosted by the picnic committee. A special thank you to all club members that help organize the wonderful<br />

gathering, and to all who came out to enjoy it.<br />

Tina Guillama, Secretary


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Seite 22 August/September/Oktober 2008<br />

Maria Schager geb. Schmuck aus Steinwand <strong>–</strong> 80 <strong>Jahre</strong><br />

Am 22. September 1828 wurde Maria<br />

Schager in Steinwand geboren. Nach<br />

der Umsiedlung und Vertreibung<br />

kam sie nach Kapfenberg, wo sie<br />

Flüchtlingskinder betreute. Ihre Kindheit<br />

verlief nicht freudvoll und sie träumte<br />

davon Schneiderin zu werden. Leider<br />

ließen es die damaligen Umstände nicht<br />

zu.<br />

Zusammen mit Ehemann, Tochter und<br />

Sohn kam sie nach Deutschland und sie<br />

fanden in Düsseldorf eine neue Heimat.<br />

Hier fand sie eine gute Anstellung in<br />

einem Schreibmaschinengroßhandel.<br />

Durch ihre Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit hat sie sich bald<br />

zur rechten Hand hinaufgearbeitet.<br />

Als am Ende der 60iger <strong>Jahre</strong> die Landesgruppe Nord-West<br />

fast zum Erliegen kam, war sie es, die mit großem Eifer zum<br />

Neuanfang beigetragen hat. 1978 übernahm sie den Posten<br />

als Schriftführerin und 1980 wurde sie zur 1. Vorsitzenden in<br />

Nord-West und zur 3. Bundesvorsitzenden gewählt. Im <strong>Jahre</strong><br />

2006 ist sie zur 2. Vorsitzenden vorgerückt.<br />

Seit 30 <strong>Jahre</strong>n gab es keine Feier und kein Bundestreffen,<br />

das nicht ihre Handschrift trug. Bei der Ausschmückung<br />

des Saales oder bei der Tischdekoration war sie ebenfalls mit<br />

großem Eifer dabei. Sie war auch für die Verwaltung und<br />

Pflege der Trachten für die Sing- und Trachtengruppe der<br />

Landesgruppe Nord-West zuständig.<br />

Weit über die Grenzen hinaus ist sie stets Ansprechpartnerin<br />

für alle Landsleute. Erwähnenswert vor allem die<br />

Organisation der vielen Fahrten nach Gottschee, mit<br />

Ehrenmitglied Max Nick aus<br />

Bistritz <strong>–</strong> 89 <strong>Jahre</strong><br />

Max Nick bei der Wallfahrt<br />

in Graz-Mariatrost, im<br />

Gespräch mit Geistl. Rat Josef<br />

Seitz<br />

Am 27. September 2008 feierte<br />

Max Nick im Kreise seiner<br />

Familie seinen 89. Geburtstag.<br />

Bereits im <strong>Jahre</strong> 1948 wanderte<br />

er nach Toronto, Kanada aus.<br />

Dort ehelichte er Erna Rom aus<br />

Obermösel. Der glücklichen Ehe<br />

entsprossen die Kinder Arnold<br />

und Ingrid.<br />

Seine Verbundenheit mit der<br />

alten Heimat führte dazu, dass<br />

er sich jahrelang der <strong>Gottscheer</strong><br />

Volkstumspflege widmete. Bis<br />

2006 war Max der Vertreter des<br />

<strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

in Toronto.<br />

Auf Grund seiner Verdienste für<br />

die Erhaltung der <strong>Gedenkstätte</strong><br />

wurde ihm am 4. April 1994 die<br />

Ehrenmitgliedschaft des <strong>Verein</strong>es verliehen.<br />

In der <strong>Gottscheer</strong> Relief Association in Toronto war er als<br />

einer der wertvollsten Mitarbeiter des Präsidenten Norbert<br />

Lackner geschätzt.<br />

Der Vorstand des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> gratuliert Max<br />

Nick recht herzlich und wünscht ihm noch viele <strong>Jahre</strong> im Kreise<br />

seiner Familie und in der <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft.<br />

E. L.<br />

Die Jubilarin mit Dr. Viktor Michitsch und Ted<br />

Meditz<br />

denen sie vielen Landsleuten große<br />

Freude bereitete. Sie tritt auch sehr<br />

für die <strong>Verein</strong>e in der alten Heimat<br />

ein und unterstützt zur Zeit gerade<br />

den Pfarrer bei der Renovierung der<br />

Wallfahrtskirche „Maria Himmelfahrt“<br />

in Tschermoschnitz.<br />

Viele Auszeichnungen und Ehrungen<br />

in der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in<br />

Deutschland hat sie entgegennehmen<br />

können. Seit 2005 ist sie auch<br />

Ehrenmitglied der <strong>Gottscheer</strong><br />

Landsmannschaft in Klagenfurt.<br />

So oft es ihr möglich war kam sie zu<br />

den Weihnachtsfeiern nach Plochingen und München. Stets<br />

brachte sie einen guten Shipplinkh mit Tauben verziert mit,<br />

der dann versteigert wurde.<br />

Zu Deinem Wiegenfest, liebe Maria, gratulieren wir Dir<br />

herzlichst. Wir danken Dir für Deine Treue und Verbundenheit<br />

zur <strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft. Wir freuen uns, wenn wir Dich<br />

in Plochingen, München, Klagenfurt, Graz oder sonst wo<br />

wieder sehen. Wir wünschen Dir Gesundheit, viel Glück und<br />

Zufriedenheit und noch viele <strong>Jahre</strong> im Kreise Deiner Lieben.<br />

<strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft in Deutschland mit den<br />

Landesgruppen Nord-West, Baden Württemberg und<br />

München.<br />

Erika und Erwin Meditz, Ted Meditz und Richard Schuster<br />

Der Vorstand des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost<br />

schließt sich den Glückwünschen der <strong>Gottscheer</strong> Landsmannschaft<br />

in Deutschland an und gratuliert recht herzlich.<br />

Edelbert Lackner<br />

aus Reintal <strong>–</strong> 70 <strong>Jahre</strong><br />

Am 27. September 2008<br />

feierte Edelbert Lackner<br />

aus Reintal Nr. 8 (Rachn),<br />

im Kreise seiner Familie,<br />

in Weinitzen, Bezirk<br />

Graz-Umgebung seinen<br />

70. Geburtstag. Seit 20<br />

<strong>Jahre</strong>n ist der Jubilar<br />

O b m a n n s t e l l v e r t re t e r<br />

des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong> Graz-<br />

Mariatrost und seit 1.<br />

Mai 1999 Schriftleiter<br />

des Mitteilungsblattes<br />

„<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>“.<br />

Unerwartet ließen nach der<br />

letzten Ausschusssitzung<br />

des <strong>Verein</strong>es, am 18. September 2008, im Brauhaus Graz-<br />

Puntigam, auch die Ausschussmitglieder den Jubilar<br />

hochleben. Obmann Ing. Kurt Göbl überreichte an seinen<br />

Stellvertreter, wie er meinte für dessen Verdienste, ein<br />

wunderschönes Gemälde auf Leinen, das im Vordergrund<br />

einen Teil des Grazer Lechwaldes, im Hintergrund die<br />

Basilika Mariatrost mit der <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> und das<br />

Schöckl-Bergland zeigt. Erfreut nahm Edelbert Lackner die<br />

Gratulationen entgegen.


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

August/September/Oktober 2008 Seite 23<br />

Prominente Gäste bei Karl Ruppe<br />

im Gasthof Sonne in Bad Aussee<br />

Dr. Hannes Androsch Klaus Maria Brandauer<br />

Karl Ruppe, Ausschussmitglied und Internetbeauftragter des<br />

<strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz Mariatrost ist allen<br />

Landsleuten durch die, von ihm hervorragend geplanten<br />

internationalen <strong>Gottscheer</strong> Treffen in Bad Ausssee bestens<br />

bekannt. Er machte es auch möglich, dass in unmittelbarer<br />

Nähe des geographischen Mittelpunktes von Österreich, im<br />

Kurpark von Bad Aussee, ein <strong>Gottscheer</strong> Gedenkstein und<br />

eine <strong>Gottscheer</strong> Linde zur Aufstellung gebracht werden<br />

konnten, die auf die einstige deutsche Sprachinsel Gottschee,<br />

im Süden Krains, hinweisen.<br />

Weit über das Ausseerland hinaus ist aber sein Hotel-<br />

Restaurant-Cafe Gasthof Sonne, an der Hauptstraße in Bad<br />

Aussee gelegen, prominenten Erdenbürgern bekannt.<br />

Zu diesen prominenten Besuchern des Gasthofs Sonne<br />

zählt auch der frühere Vizekanzler und Finanzminister der<br />

Helen Jaklitsch geb.<br />

Osanitsch aus Stalzern<br />

Am 16. Juni 2008 verstarb in Middle Village, NY, Helen Jaklitsch,<br />

geborene Osanitsch. Helen wurde am 25. Mai 1925 ihren Eltern<br />

Friedrich aus Stalzern und Magdalena Osanitsch, geb. Poje aus<br />

Pröse, als Zweitälteste von vier Kindern, geboren.<br />

Durch die Umsiedlung kam sie in die Untersteiermark. Die<br />

Wirren des Krieges brachten den Vater in das Lager Sterntal<br />

und den Sohn Friedrich auf vier <strong>Jahre</strong> Zwangsarbeit nach<br />

Russland. Nach der Flucht fand sich die Familie in Graz wieder<br />

zusammen.<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1950 kam die Schwester Frieda, schon mit Louis<br />

Hocevar verheiratet, nach Amerika. Ihr folgte 1952 Helen und<br />

heiratete den aus Reintal stammenden Landsmann Robert<br />

Jaklitsch. Ihr erstes Heim war in Ridgewood, unweit vom<br />

<strong>Gottscheer</strong> Klubhaus.<br />

Fleiß und Sparsamkeit war stets das Lebensmotto und bald<br />

zogen sie nach Glendale in ein Einfamilienhaus. In den ruhigen<br />

<strong>Jahre</strong>n nach der Pensionierung lebten sie dann in Middle Village<br />

und hatten auch viel Freude an ihrem schönen Landhaus in den<br />

New Yorker Cattskills.<br />

Beide waren ständige Gäste bei den Veranstaltungen und<br />

Mitglied bei mehreren <strong>Gottscheer</strong> <strong>Verein</strong>en. Ihr goldenes<br />

Hochzeitsjubiläum feierten sie im <strong>Jahre</strong> 2002 in einem großen<br />

Kreis von Verwandten und Freunden.<br />

Helen war besonders bei den Kindern, auch außerhalb der<br />

Verwandtschaft, sehr beliebt. Sie waren ihrer „Tante Lene“ sehr<br />

Republik Österreich, der an so manchen Samstag im Gasthof<br />

Sonne einkehrt, wie erst kürzlich mit einem Reporterteam<br />

des „Kurier“.<br />

Klaus Maria Brandauer, ein weltbekannter Künstler<br />

und Schauspieler aus dem Ausseerland, beehrte das<br />

traditionsreiche Familienunternehmen nach einer Lesung im<br />

Kursaal von Bad Aussee mit seinem gesamten Team und übte<br />

sich gekonnt als Ober.<br />

Ein Besuch bei Karl Ruppe lohnt sich nicht nur wegen der<br />

Gaumenfreuden, die das Haus zu bieten hat, sondern es lohnt<br />

sich auch das kleine <strong>Gottscheer</strong> Museum zu besichtigen, das<br />

unser Landmann, mit viel Liebe in seinem Haus eingerichtet<br />

hat.<br />

E.L.<br />

zugetan, hatte sie doch immer für alle ein frohes Wort und eine<br />

freigiebige Hand.<br />

Nun hat sie der Erlöser nach einer langen Krankheit zu sich<br />

genommen. Ihr Vater ist bereits 1952 in Graz gestorben und<br />

die 1955 nach Amerika ausgewanderte Mutter und jüngeren<br />

Geschwister Fritz und Berta sind ihr ebenfalls im Tode<br />

vorausgegangen.<br />

Wir werden sie immer in Erinnerung behalten. Möge sie in<br />

Frieden ruhen!<br />

Allen, die um sie trauern, gilt unser Mitgefühl.<br />

Helen Jaklitsch zum Gedenken<br />

Im Gedenken an unsere liebe Schwägerin und Tante, Frau Helen<br />

Jaklitsch geb. Osanitsch in Stalzern/Gottschee am 25. Mai 1925,<br />

verstorben am 16. Juni 2008 in Middle Village NY.<br />

Nach einem schweren, mehrjährigen Leiden, wurde sie im eigenen<br />

Haus von ihrem lieben Robert liebevoll betreut und gepflegt.<br />

Ihm, meinem Bruder, gilt mein/unser Dank für den aufopfernden<br />

Beistand bis zur letzten Minute.<br />

Max Jaklitsch, Reintal/Gottschee <strong>–</strong> Weilheim i. Oby.<br />

Sieglinde Forster (Ehefrau)<br />

Anstatt Blumen auf das Grab im fernen Amerika spenden wir für<br />

die <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost € 100.-


<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong><br />

Seite 24 August/September/Oktober 2008<br />

<strong>Gottscheer</strong> Kalender 2009 <strong>–</strong> ab<br />

20. Oktober 2008 verfügbar<br />

Die <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost sieht sich<br />

als Bewahrerin des Andenkens an sie ehemalige Heimat<br />

Gottschee. Dazu dienen der Sakralraum mit den Gedenktafeln<br />

und der Museumsbereich. <strong>Das</strong> sechsmal im Jahr erscheinende<br />

Mitteilungsblatt ist das Bindeglied zu Mitgliedern und Freunden<br />

des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong>.<br />

In unserem Bemühen die <strong>Gedenkstätte</strong> und das Museum lebendig<br />

zu erhalten, haben wir einer alten Tradition folgend, den <strong>Gottscheer</strong><br />

Kalender in Form eines Wandkalenders wieder aufleben lassen.<br />

Der Kalender wurde in den <strong>Jahre</strong>n 2001 bis 2008 im Format<br />

unseres Mitteilungsblattes in Farbdruck mit Monatskalendarien<br />

ausgeführt.<br />

Die große Nachfrage hat uns veranlasst, auch für das Jahr 2009 einen<br />

<strong>Gottscheer</strong> Kalender aufzulegen. Dieser hat 16 Seiten in Farbdruck.<br />

<strong>Das</strong> Titelblatt, die 12 Monatsblätter 2009, je ein Monatsblatt 2008<br />

und 2010 und das <strong>Jahre</strong>skalendarium 2009.<br />

Die Rückseiten bringen: Geschichtliche Daten von 1330 bis 19<strong>45</strong> -<br />

Eine Kurzfassung über das <strong>Gottscheer</strong> Hochland mit Gottscheekarte<br />

<strong>–</strong> Die Täler, Mulden und Erhebungen des <strong>Gottscheer</strong> Hochlandes<br />

<strong>–</strong> Der letzte Kampf um die Erhaltung des <strong>Gottscheer</strong> Volkstums <strong>–</strong><br />

<strong>Das</strong> Schicksal der <strong>Gottscheer</strong> von 1918 bis heute <strong>–</strong> Männer, die wir<br />

nie vergessen sollen <strong>–</strong> Wilhelm Tschinkel, Oberlehrer Perz, Pfarrer<br />

August Schauer, Dechant Ferdinand Erker, Johann Stampfl, Michael<br />

Ruppe, Switbert Lobisser <strong>–</strong> Landsleute, die wertvolle Arbeit für die<br />

<strong>Gottscheer</strong> Gemeinschaft im Europa der Nachkriegszeit geleistet<br />

haben <strong>–</strong> <strong>Das</strong> Volkslied in Gottschee<br />

Der Preis beträgt ohne Porto:<br />

in Europa: € 10,00<br />

in den USA: $ 12,00 (bei Sammelbestellungen)<br />

in Kanada: Can $ 17,00<br />

Ein allfälliger Überschuss wird für die Ausgestaltung der <strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong> in Graz-Mariatrost verwendet werden.<br />

Es ist uns bewusst, dass um die <strong>Jahre</strong>swende zahlreiche Wandkalender<br />

angeboten, ja von Firmen und Banken verschenkt werden. Dennoch<br />

sind wir der Meinung, dass ein <strong>Gottscheer</strong> Wandkalender für unsere<br />

Landsleute und Freunde etwas ganz besonderes darstellt.<br />

In diesem Sinne machen wir Ihnen das Angebot, den Kalender für<br />

sich, Ihre Freunde und Bekannten zu erwerben.<br />

Bestellungen aus Österreich und Deutschland richten Sie an:<br />

Ing. Kurt Göbl, Hauptstraße 47a, A-8435 Wagna oder Edelbert<br />

Lackner, Radegunderstraße 32, A-8044 Weinitzen<br />

Bestellungen in den USA richten Sie bitte an<br />

Elfriede Hoefferle, 71-05 65th Place, Glendale, N.Y. 11385 Dabei sollen<br />

$ 3.00 für Versandspesen hinzu gerechnet werden. Bitte den Check/<br />

Money Order an <strong>Gottscheer</strong> Memorial Chapel lautend ausstellen.<br />

In Cleveland kann der Kalender über Frau Helene Klass, 15293<br />

Sandalhaven Dr., Middleburg Heights, Ohio 44130, bezogen<br />

werden.<br />

Elisabeth Tschinkel geb.<br />

Erker <strong>–</strong> 96 <strong>Jahre</strong><br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Wir gratulieren unserer Tante Lisi <strong>–</strong> Elisabeth Tschinkel geb. Erker<br />

aus windischdorf zu ihrem 96. Geburtstag, den sie am 20. November<br />

2008 in Maria Lankowitz in der Steiermark feiern wird und wünschen<br />

ihr weiterhin alles Gutezu ihrem 95. Geburtstag am 20. November<br />

2007 und wünschen ihr weiterhin alles Gute.<br />

Mit herzlichen Grüßen aus Amerika von Herta und Siegfried mit<br />

ihren Familien.<br />

Diesen Wünschen schließt sich auch der Vorstand des <strong>Verein</strong>es <strong>Gottscheer</strong><br />

<strong>Gedenkstätte</strong> Graz-Mariatrost mit aller Herzlichkeit an. Frau Elisabeth<br />

Tschinkel ist ein treues Mitglied des <strong>Verein</strong>es. Auch das fortgeschrittene<br />

Alter hindert Frau Tschinkel nicht jedes Jahr an der Wallfahrt zur<br />

<strong>Gottscheer</strong> <strong>Gedenkstätte</strong> teilzunehmen.<br />

Hauptstraße 47 A, 8435 Wagna<br />

71-05 65 th Place, Glendale, N.Y. 11385<br />

August/Sept./Okt.<br />

Österreichische Post AG<br />

Info. Mail Entgelt bezahlt.

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