Asadi September 2016
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Lehrer in Afghanistan<br />
Wer in Afghanistan den Beruf<br />
des Lehrers erwählt, tut dies aus<br />
Leidenschaft und Hingabe an<br />
den Menschen. Denn es ist eine<br />
heilige Aufgabe, der nächsten<br />
Generation Wissen und Werte<br />
zu vermitteln. Für die Kinder in<br />
Afghanistan ist es wichtig, dass<br />
ihnen eine Möglichkeit des Lernens<br />
ermöglicht wird.<br />
Es gibt zwar ein Bildungsministerium,<br />
doch sind bildende Berufe<br />
nicht angesehen und ein<br />
Lehrer erhält wenig Anerkennung<br />
in der Gesellschaft und<br />
seitens der Regierung. Seine<br />
Verdienstmöglichkeiten sind gering<br />
und reichen gerade für die<br />
Grundversorgung.<br />
Afghanistan leidet unter den<br />
Konflikten, die der Bürgerkrieg<br />
mit sich bringt. Auch unter dem<br />
Druck und der Härte des Regimes<br />
sowie der Taliban.<br />
In von Taliban besetzten Gebieten<br />
werden Schulen geschlossen,<br />
zerstört oder abgebrannt.<br />
Bildung ist nicht erwünscht.<br />
Das Bildungsniveau soll gering<br />
gehalten werden damit es den<br />
Extremisten leicht fällt, Menschen<br />
zu manipulieren und für<br />
ihre Zwecke auszunutzen.<br />
Frauen in Lehrerberufen werden<br />
besonders bedroht, da sie sich<br />
nach Auffassung der Extremisten<br />
nicht anpassen und es gegen die<br />
Lehre des Islams verstößt, dass<br />
Frauen einen Beruf ausüben. So<br />
geschieht es häufig, dass einer<br />
Lehrerin Gewalt angetan wird.<br />
Sie wird im Beisein der Schüler<br />
geschlagen und angeschrien.<br />
In Großstädten wie Kabul z.B.<br />
unterrichten Lehrer manchmal<br />
sogar in einem Zelt oder im<br />
Schatten eines Baumes, um ihrer<br />
Aufgabe und der Liebe zu<br />
ihrem Beruf nachzugehen. Bei<br />
diesen Widrigkeiten ist es für<br />
die Kinder schwer zu lernen.<br />
Angst, beim Lehren und Lernen<br />
entdeckt zu werde, ist ein ständiger<br />
Begleiter.<br />
Trotz dem das Bildungsministerium<br />
wenig in die Bildung<br />
investiert, schreibt es dennoch<br />
vor, dass Schüler Uniformen<br />
tragen sollen. Dadurch werden<br />
sie für die Extremisten und andere<br />
militante Gruppierungen<br />
schnell auffindbar, werden entführt<br />
und für Zwecke der Taliban<br />
missbraucht und manipuliert.<br />
Für die Extremisten ist das<br />
Tragen von westliche Kleidung<br />
wie z. B. eine Hose gegen den<br />
Glauben des Islams.<br />
Ein Lehrer hat auf die Geschehnisse<br />
keinen Einfluss.<br />
Es gibt mehr als zwanzig verschieden<br />
Fakultäten und Universitäten.<br />
Für jede Fakultät gibt<br />
es spezifische Zugangsvoraussetzungen.<br />
Die Kriterien für den<br />
Zugang zur Bildungsfakultät<br />
sind im Vergleich zu den anderen<br />
Bereichen sehr niedrig. Das<br />
bedeutet, dass hier Anwärter<br />
mit geringeren Kenntnissen für<br />
die Ausbildung zum Lehrer zugelassen<br />
werden und zeigt, dass<br />
dieser Bereich für die Regierung<br />
keinen hohen Stellenwert besitzt.<br />
Aber nur Dozenten mit hoher<br />
Bildung können qualifizierte<br />
Studenten ausbilden, die dann<br />
wieder gute Lehrer werden können<br />
um wiederum gute Schüler<br />
zu unterrichten.<br />
Es gibt vereinzelt Privatschulen.<br />
Der Zugang ist Schülern von<br />
reichen Familien vorbehalten,<br />
da das Schulgeld hoch ist. Der<br />
Bildungslevel ist hier besser<br />
aber zu wenige haben Zugang<br />
zu dieser Schule. Gute Lehrer<br />
werden von diesen Schulen angestellt<br />
und öffentliche Schule<br />
verlieren auch hier an Qualität.<br />
Daher ist Afghanistans Bildungssystem<br />
nicht zufriedenstellend<br />
für die Bürger und dieses Problem<br />
verursacht Lehrer und<br />
Schülern zu wenig Verdienst<br />
und Wissensvermittlung während<br />
der Schulzeit.<br />
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