Mit der IG Metall was für die Rente tun 10 Fragen zur ... - MetallRente
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<strong>Mit</strong> <strong>der</strong> <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong><br />
<strong>was</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Rente</strong> <strong>tun</strong><br />
<strong>10</strong> <strong>Fragen</strong> <strong>zur</strong> Tarifrente<br />
Entgeltumwandlung und altersvorsorgewirksame<br />
Leis<strong>tun</strong>gen (AVWL) in <strong>der</strong> <strong>Metall</strong>- und Elektroindustrie<br />
Vorstand
INHALT<br />
Inhalt:<br />
1. Warum <strong>was</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Rente</strong> <strong>tun</strong>?<br />
2. Was kann ich alles machen?<br />
3. Warum besser betrieblich?<br />
4. Was gibt es im Betrieb?<br />
5. Welche För<strong>der</strong>ung gibt es?<br />
6. Wohin geht mein Geld?<br />
7. Wie sicher ist <strong>die</strong> Betriebsrente?<br />
8. Was passiert beim Wechsel des Arbeitgebers?<br />
9. Wie rechnet sich das denn?<br />
<strong>10</strong>. Wo kann ich mich informieren?<br />
2
1. Warum <strong>was</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Rente</strong> <strong>tun</strong>?<br />
So banal das klingt: Wir werden immer älter.<br />
Und: Wir bekommen immer weniger Kin<strong>der</strong>. Langfristig<br />
heißt das, dass es immer mehr Menschen<br />
gibt, <strong>die</strong> <strong>Rente</strong> bekommen und immer weniger,<br />
<strong>die</strong> da<strong>für</strong> einzahlen. Konsequenz: <strong>die</strong> <strong>Rente</strong> sinkt.<br />
Wenn man nichts tut.<br />
Im Jahre 2001 hat <strong>die</strong> damalige Bundesregierung<br />
mit <strong>der</strong> Riester-Reform darauf reagiert. Aber anstatt<br />
<strong>die</strong> gesetzliche <strong>Rente</strong> zu stärken, hat sie <strong>die</strong> zusätzliche<br />
Altersversorgung in <strong>die</strong> Verantwor<strong>tun</strong>g jedes<br />
Einzelnen gelegt.<br />
Gleichzeitig wurden von <strong>der</strong> damaligen Bundesregierung<br />
Anreize <strong>für</strong> <strong>die</strong> Altersvorsorge geschaffen.<br />
Man kann auf <strong>die</strong> Sparbeiträge Steuern und Sozialabgaben<br />
einsparen o<strong>der</strong> Riester-För<strong>der</strong>ung<br />
bekommen (siehe 5. Welche För<strong>der</strong>ung gibt es?).<br />
Um <strong>die</strong> Möglichkeiten voll auszuschöpfen, haben<br />
<strong>die</strong> Tarifvertragsparteien <strong>der</strong> <strong>Metall</strong>industrie Tarifverträge<br />
über <strong>die</strong> Altersversorgung abgeschlossen.<br />
Der Tarifvertrag Entgeltumwandlung gibt jedem<br />
betroffenen Arbeitnehmer das Recht, Einkommensbestandteile<br />
in eine spätere Betriebsrente umzuwandeln.<br />
Im Tarifvertrag über <strong>die</strong> altersvorsorgewirksamen<br />
Leis<strong>tun</strong>gen (AVWL) ist geregelt, wie<br />
<strong>die</strong> bisherigen vermögenswirksamen Leis<strong>tun</strong>gen<br />
(VWL) <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Rente</strong> genutzt werden können.<br />
3<br />
WARUM WAS FÜR DIE RENTE TUN<br />
Je<strong>der</strong> ist gezwungen<br />
etwa 4%<br />
seines Einkommens<br />
<strong>für</strong> das Alter<br />
zu sparen, will er<br />
nicht erhebliche<br />
Einbußen seines<br />
Lebensstandards<br />
o<strong>der</strong> gar Altersarmut<br />
hinnehmen.
WAS KANN ICH ALLES MACHEN<br />
Um zusätzlich et<strong>was</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Altersversorgung<br />
zu <strong>tun</strong>, haben<br />
Sie verschiedene<br />
Möglichkeiten:<br />
2. Was kann ich alles machen?<br />
• Sie können bei Ihrer Bank, Sparkasse o<strong>der</strong> Versicherung<br />
einen privaten Riester-Vertrag abschließen. Sie überweisen<br />
dann von Ihrem Privatkonto monatlich in einen<br />
Bank- o<strong>der</strong> Fondssparplan o<strong>der</strong> eine Versicherung. Der<br />
Staat gewährt Ihnen <strong>für</strong> private Verträge <strong>die</strong> sogenannte<br />
Riester-För<strong>der</strong>ung (siehe 5. Welche För<strong>der</strong>ung gibt es?)<br />
Vorteil <strong>der</strong> Privatverträge ist, dass sie unabhängig vom<br />
Arbeitgeber laufen und auf <strong>die</strong> spätere <strong>Rente</strong> daraus<br />
keine Kranken- und Pflegeversicherung fällig wird.<br />
Nachteil ist, dass sie meist sehr teuer sind. Die Bankvermittler<br />
und Versicherungsvertreter bekommen<br />
erhebliche Boni und Provisionen <strong>für</strong> den Vertragsabschluss,<br />
<strong>die</strong> Sie mit geringerer <strong>Rente</strong> bezahlen<br />
(siehe auch 3. Warum besser betrieblich?).<br />
• Sie können aber auch <strong>die</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> betrieblichen<br />
Altersversorgung nutzen. Ihr Arbeitgeber ist durch<br />
Gesetz und Tarifvertrag verpflichtet, Ihnen <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
<strong>der</strong> Entgeltumwandlung ein<strong>zur</strong>äumen. Sie wandeln<br />
dabei Teile Ihres Bruttoentgelts (Bruttoentgeltumwandlung)<br />
o<strong>der</strong> des Nettoentgelts (Nettoentgeltumwandlung)<br />
in eine spätere <strong>Rente</strong> um. Bei <strong>der</strong> Bruttoentgeltumwandlung<br />
können Sie <strong>die</strong>s steuer- und sozialabgabenfrei <strong>tun</strong>;<br />
bei <strong>der</strong> Nettoentgeltumwandlung erhalten sie <strong>die</strong> gleiche<br />
Riesterför<strong>der</strong>ung wie bei <strong>der</strong> privaten Riesterrente<br />
(siehe 5. Welche För<strong>der</strong>ung gibt es?).<br />
Vorteil <strong>der</strong> betrieblichen Altersversorgung ist, dass sie<br />
im Normalfall deutlich kostengünstiger <strong>für</strong> Sie ist, da<br />
geringere Vertriebs- und Verwal<strong>tun</strong>gsprovisionen anfallen<br />
(siehe auch 3. Warum besser betrieblich?).<br />
Nachteil ist, dass auf <strong>die</strong> spätere <strong>Rente</strong> daraus Krankenversicherungsbeiträge<br />
zu zahlen sind.<br />
4
3. Warum besser betrieblich?<br />
Der Bundesverband <strong>der</strong> Verbraucherzentralen hat 2009<br />
ein wissenschaftliches Gutachten an <strong>die</strong> Universität<br />
Bamberg (Prof. Oehler) vergeben, um <strong>die</strong> Stärken und<br />
Schwächen, Risiken und Chancen <strong>der</strong> privaten Altersversorgung<br />
zu untersuchen. Die Ergebnisse waren<br />
erschreckend:<br />
• Etwa <strong>die</strong> Hälfte aller Anbieter von privaten Riester-<br />
Produkten, also Bank-/Fondssparpläne und Lebensversicherungen<br />
bieten keine o<strong>der</strong> nur un<strong>zur</strong>eichende<br />
Informationen über <strong>die</strong> Vertriebs-, Abschluss- und<br />
Verwal<strong>tun</strong>gskosten. Es gibt also keine echte Vergleichbarkeit<br />
<strong>der</strong> Produkte.<br />
• Erschreckend ist insbeson<strong>der</strong>e, dass <strong>für</strong> einen 30jährigen<br />
Riestersparer mehr als 90% <strong>der</strong> staatlichen För<strong>der</strong>ung<br />
durch <strong>die</strong> Kosten und Gewinne <strong>der</strong> Anbieter „aufgefressen“<br />
werden. Für einen 45jährigen Sparer sind es 75%.<br />
An<strong>der</strong>s formuliert: <strong>der</strong> Staat för<strong>der</strong>t mit unseren Steuergel<strong>der</strong>n<br />
nicht so sehr den Aufbau einer zusätzlichen<br />
Altersversorgung, son<strong>der</strong>n vielmehr <strong>die</strong> Gewinne <strong>der</strong><br />
Banken, Sparkassen und Versicherungen, <strong>die</strong> private<br />
Riesterrenten anbieten. Hier ist dringen<strong>der</strong> politischer<br />
Handlungsbedarf <strong>zur</strong> Begrenzung <strong>der</strong> Kosten gegeben.<br />
Auch bei <strong>der</strong> betrieblichen Altersversorgung fallen Kosten<br />
<strong>für</strong> Bera<strong>tun</strong>g und Verwal<strong>tun</strong>g an. Allerdings haben fast<br />
alle Arbeitgeber mit dem Versicherer einen Gruppenvertrag<br />
abgeschlossen, <strong>der</strong> üblicherweise bessere<br />
Konditionen vorsieht.<br />
Am günstigsten fahren <strong>die</strong>, <strong>die</strong> ihre Entgeltumwandlung<br />
über eine überbetriebliche Versorgungseinrich<strong>tun</strong>g, wie<br />
<strong>die</strong> <strong>Metall</strong><strong>Rente</strong> abschließen. Aufgrund <strong>der</strong> Größe und<br />
Marktmacht sind <strong>die</strong> Kosten hier sehr scharf kalkuliert.<br />
5<br />
WARUM BESSER BETRIEBLICH<br />
Was ist nun besser:<br />
betrieblich o<strong>der</strong><br />
privat?<br />
Auch private<br />
Riesterverträge,<br />
wie sie im<br />
Tarifvertrag AVWL<br />
vorgesehen sind,<br />
gibt es über <strong>die</strong><br />
<strong>Metall</strong><strong>Rente</strong><br />
deutlich kostengünstiger.
WAS GIBT ES IM BETRIEB<br />
4. Was gibt es im Betrieb?<br />
Nach dem <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>-Tarifvertrag können Sie von Ihrem<br />
Arbeitgeber eine Entgeltumwandlung verlangen.<br />
Das heißt, dass er <strong>für</strong> Sie aus Ihrem Einkommen Beträge<br />
in eine zusätzliche Altersversorgung zahlen muss,<br />
aus <strong>der</strong> Sie später eine <strong>Rente</strong> beziehen können.<br />
Praktisch geschieht <strong>die</strong>s in den meisten Fällen dadurch,<br />
dass <strong>der</strong> Arbeitgeber Ihnen eine Direktversicherung,<br />
eine Pensionskasse o<strong>der</strong> einen Pensionsfonds anbietet<br />
(siehe 6. Wohin geht mein Geld?).<br />
Darüber hinaus haben Sie einen tarifvertraglichen<br />
Anspruch auf Altersvorsorgewirksame Leis<strong>tun</strong>gen<br />
(AVWL), falls Ihr Arbeitgeber tarifgebunden ist.<br />
Konkret heißt das, dass er <strong>für</strong> Sie 319,08 Euro im Jahr<br />
zum Zwecke <strong>der</strong> Altersversorgung anlegen muss.<br />
Auszubildende erhalten <strong>die</strong> Hälfte. Zweckmäßigerweise<br />
sollten Sie <strong>die</strong> AVWL zusammen mit Ihrer Entgeltumwandlung<br />
anlegen. Es ist aber auch möglich, einen<br />
privaten Riestervertrag darüber abzuschließen.<br />
Sie müssen in <strong>der</strong> Personalabteilung einen Antrag auf<br />
Gewährung <strong>der</strong> AVWL stellen. Dort erfahren Sie dann<br />
auch näheres, insbeson<strong>der</strong>e, ob es eine Betriebsvereinbarung<br />
über <strong>die</strong> Verwendung <strong>der</strong> AVWL gibt.<br />
6
5. Welche För<strong>der</strong>ung gibt es?<br />
Ihr Arbeitgeber ist durch den Tarifvertrag AVWL verpflichtet,<br />
Ihnen 319,08 Euro im Jahr an altersvorsorgewirksamen<br />
Leis<strong>tun</strong>gen zu gewähren. Dies ist ein schöner Grundstock,<br />
den <strong>die</strong> <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> <strong>für</strong> Sie tarifvertraglich vereinbart hat.<br />
Aber es reicht nicht! Sie sollten zusätzlich im Betrieb <strong>die</strong><br />
Entgeltumwandlung nutzen. Dies wird durch den Staat<br />
geför<strong>der</strong>t.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Altersversorgung gibt es zwei För<strong>der</strong>arten:<br />
• Bei <strong>der</strong> Bruttoentgeltumwandlung zahlen Sie auf den<br />
Umwandlungsbetrag keine Steuern und keine Sozialversicherungen,<br />
sofern <strong>die</strong>ser Betrag nicht 4% <strong>der</strong><br />
Beitragsbemessungsgrenze <strong>der</strong> <strong>Rente</strong>nversicherung<br />
(2.640,- Euro/Monat <strong>für</strong> 20<strong>10</strong>) übersteigt. Zusätzlich<br />
sind Beiträge in Höhe von 1.800 € pro Jahr steuerfrei,<br />
wenn kein pauschal versteuerter Vertrag vor 2005<br />
abgeschlossen wurde.<br />
• Bei <strong>der</strong> Nettoentgeltumwandlung gewährt Ihnen <strong>der</strong> Staat<br />
<strong>die</strong> Riesterför<strong>der</strong>ung in Form von Zulagen o<strong>der</strong> eines<br />
Son<strong>der</strong>ausgabenabzugs. Die Höchstsätze betragen:<br />
� 154,- Euro Grundzulage<br />
� 185,- Zulage je kin<strong>der</strong>geldberechtigtem Kind,<br />
das vor dem 1.1.2008 geboren wurde und<br />
� 300,- <strong>für</strong> jedes nach dem 31.12.2007 geborene Kind.<br />
� 200,- Euro einmaliger „Berufseinsteigerbonus“,<br />
wenn Sie das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.<br />
Diese Höchstsätze werden gewährt, wenn Sie 4% des<br />
Vorjahreseinkommens sparen. Sparen Sie weniger,<br />
reduziert sich <strong>der</strong> Zuschuss entsprechend. Alternativ<br />
berechnet das Finanzamt Ihnen einen Son<strong>der</strong>ausgabenabzug<br />
von 2.<strong>10</strong>0,- Euro an, wenn <strong>die</strong>s <strong>für</strong> Sie günstiger ist.<br />
7<br />
WELCHE FÖRDERUNGEN GIBT ES
WOHIN GEHT MEIN GELD<br />
Welche Durchführungswege<br />
<strong>für</strong> Sie<br />
in Frage kommen,<br />
erfahren Sie in<br />
Ihrer Personalabteilung<br />
bzw.<br />
beim Betriebsrat.<br />
6. Wohin geht mein Geld?<br />
Ihr Geld fließt in einen Durchführungsweg <strong>der</strong> betrieblichen<br />
Altersversorgung, <strong>der</strong> von Ihrem Arbeitgeber<br />
angeboten wird. Es gibt 5 Durchführungswege:<br />
1. Bei <strong>der</strong> Direktversicherung schließt <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />
<strong>für</strong> Sie eine Lebensversicherung bei einem Versicherer<br />
ab. Er leitet Ihren Entgeltumwandlungsbetrag an den<br />
Versicherer weiter, <strong>der</strong> ihn anlegt und später <strong>die</strong> <strong>Rente</strong><br />
an Sie auszahlt.<br />
2. Eine Pensionskasse ist eine selbständige Versorgungseinrich<strong>tun</strong>g,<br />
in <strong>die</strong> <strong>der</strong> Arbeitgeber Ihre Entgeltumwandlung<br />
einzahlt. Einige große <strong>Metall</strong>unternehmen haben<br />
eigene Pensionskassen. Meist greift <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />
aber auf <strong>die</strong> Kasse <strong>der</strong> <strong>Metall</strong><strong>Rente</strong> o<strong>der</strong> einer Versicherung<br />
<strong>zur</strong>ück. Pensionskassen unterliegen <strong>der</strong><br />
Versicherungsaufsicht.<br />
3. Der Pensionsfonds ist ähnlich organisiert wie eine<br />
Pensionskasse. Dabei erlauben <strong>die</strong> Anlagevorschriften<br />
ein höheres Risiko durch einen höheren Aktienanteil.<br />
Der Fonds unterliegt auch <strong>der</strong> Versicherungsaufsicht.<br />
4. Bei einer Direktzusage gibt <strong>der</strong> Arbeitgeber dem Arbeitnehmer<br />
eine Versorgungszusage. Dies ist <strong>die</strong> klassische<br />
Form <strong>der</strong> arbeitgeberfinanzierten Betriebsrente.<br />
5. Die Unterstützungskasse ist eine rechtlich selbständige<br />
Versorgungseinrich<strong>tun</strong>g, <strong>die</strong> vom Arbeitgeber dotiert<br />
wird. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie nicht an <strong>die</strong><br />
Grenze <strong>der</strong> 4% <strong>der</strong> Beitragsbemessungsgrenze<br />
(2.640,- Euro/Monat <strong>für</strong> 20<strong>10</strong>) <strong>der</strong> Entgeltumwandlung<br />
(siehe 5. Welche För<strong>der</strong>ung gibt es?) gebunden ist.<br />
8
7. Wie sicher ist <strong>die</strong> Betriebsrente?<br />
Man liest von Horrormeldungen, dass 30 bis 40%<br />
<strong>der</strong> Betriebsrente amerikanischer Rentner durch <strong>die</strong><br />
Finanzmarktkrise aufgefressen wurden o<strong>der</strong> gar, dass<br />
bei einer Firmenpleite das gesamte Pensionskapital<br />
weg war. Wie ist es in Deutschland?<br />
Bei Versicherungsunternehmen (Direktversicherung)<br />
und Pensionskassen als Versorgungsträger wacht <strong>die</strong><br />
Bundesanstalt <strong>für</strong> Finanz<strong>die</strong>nstleis<strong>tun</strong>gsaufsicht (BAFIN)<br />
über <strong>die</strong> Risiken und Kapitalanlagen <strong>die</strong>ser Unternehmen.<br />
Sollte es trotzdem zu einer Pleite kommen, fängt<br />
<strong>die</strong> brancheninterne Auffanglösung „Protector“ <strong>die</strong><br />
Direkt-Versicherungsverträge auf. Wenn es dann immer<br />
noch zu einer Ausfallsituation kommt, hat letztlich <strong>der</strong><br />
Arbeitgeber seine Versorgungszusage zu erfüllen. Insgesamt<br />
also eine sehr unwahrscheinliche Konstellation,<br />
dass alle Sicherungsmechanismen komplett ausfallen.<br />
Über 90% <strong>der</strong> Entgeltumwandlungen werden über versicherungsförmige<br />
Wege (Direktversicherung, Pensionskasse)<br />
durchgeführt. Die dort geschlossenen Lebensversicherungsverträge<br />
müssen eine Mindestverzinsung<br />
garantieren. Dieser Garantiezins liegt <strong>der</strong>zeit bei 2,25%.<br />
Dass er durch entsprechend risikoarme Kapitalanlagen<br />
auch eingehalten werden kann, wird durch das BAFIN<br />
überprüft. Nicht garantiert ist <strong>die</strong> Überschussbeteiligung,<br />
also eine Verzinsung oberhalb des Garantiezinses.<br />
Wird <strong>der</strong> Arbeitgeber insolvent, werden <strong>die</strong> zugesagten<br />
Betriebsrenten aus Direktzusagen, Unterstützungskassen<br />
und dem Pensionsfonds durch den Pensionssicherungsverein<br />
(PSV) übernommen. Der PSV finanziert sich durch<br />
Beiträge <strong>der</strong> Arbeitgeber.<br />
9<br />
BETRIEBSRENTE
ARBEITGEBERWECHSEL<br />
8. Was passiert bei Wechsel des Arbeitgebers?<br />
Der betrieblichen Altersversorgung wird nachgesagt, dass<br />
ihr großer Nachteil darin besteht, dass <strong>die</strong> <strong>Rente</strong>nansprüche<br />
nicht von einem Arbeitgeber zum nächsten mitgenommen<br />
werden können. Das stimmt nicht.<br />
Wechseln Sie Ihren Arbeitgeber, bleiben alle Ansprüche<br />
aus Ihrer Entgeltumwandlung vom ersten Tag an unverfallbar<br />
erhalten. Scheiden Sie aus dem Unternehmen aus,<br />
zahlt <strong>der</strong> Versorgungsträger (Unternehmen, Versicherung)<br />
<strong>die</strong> spätere <strong>Rente</strong>.<br />
Wenn Sie nur wenige Jahre im Unternehmen Entgelt umgewandelt<br />
haben, kann <strong>der</strong> Arbeitgeber Ihren Anspruch<br />
allerdings abfinden, wenn <strong>die</strong> Monatsrente niedriger als<br />
25,55 Euro/Monat ist bzw. mögliche Kapitalleis<strong>tun</strong>gen<br />
unter 3066,- Euro (beide Werte gelten <strong>für</strong> 20<strong>10</strong>) liegen.<br />
Wenn Ihre Entgeltumwandlung über eine Direktversicherung,<br />
Pensionskasse o<strong>der</strong> Pensionsfonds erfolgt, können<br />
Sie von Ihrem alten Arbeitgeber verlangen, den entsprechenden<br />
Wert Ihrer Ansprüche an den neuen Arbeitgeber<br />
zu übertragen. Der Betrag ist allerdings eingeschränkt auf<br />
<strong>die</strong> Beitragsbemessungsgrenze <strong>der</strong> <strong>Rente</strong>nversicherung<br />
(66.000,- Euro <strong>für</strong> 20<strong>10</strong>).<br />
Unproblematisch ist <strong>die</strong> Übertragung, wenn Sie beispielsweise<br />
<strong>die</strong> <strong>Metall</strong><strong>Rente</strong> nutzen und Ihr neuer Arbeitgeber<br />
<strong>die</strong>se auch anbietet. Dann läuft Ihr Vertrag direkt weiter,<br />
ohne irgendwelche Abstriche o<strong>der</strong> zusätzliche Kosten.<br />
<strong>10</strong>
9. Wie rechnet sich das denn?<br />
Nehmen wir an, Sie sind 30 Jahre alt,<br />
ver<strong>die</strong>nen 2.500 Euro im Monat, sind<br />
verheiratet und haben zwei Kin<strong>der</strong>:<br />
Sie sind in <strong>der</strong> Steuerklasse III und<br />
bezahlen keine Kirchensteuer.<br />
Der Arbeitgeber gewährte Ihnen bisher<br />
319,08 Euro/Jahr (= 26,59 Euro/Monat)<br />
vermögenswirksame Leis<strong>tun</strong>gen<br />
z.B. <strong>für</strong> einen Bausparvertrag, <strong>die</strong> im<br />
Bruttoeinkommen versteuert werden.<br />
Sie entscheiden jetzt, <strong>die</strong> 26,59 Euro<br />
im Monat als altersvorsorgewirksame<br />
Leis<strong>tun</strong>gen (AVWL) <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entgeltumwandlung<br />
steuer- und abgabenfrei zu<br />
nutzen und den Betrag um zusätzliche<br />
<strong>10</strong>0,- Euro im Monat aufzustocken.<br />
Ihr verfügbares Nettoentgelt hat sich<br />
zwar um 47,90 Euro im Monat reduziert.<br />
Sie sparen aber anstatt 26,59 Euro in<br />
einen Bausparvertrag 126,59 Euro <strong>für</strong><br />
Ihre spätere <strong>Rente</strong>.<br />
11<br />
WIE RECHNET SICH DAS<br />
Damit ergibt sich folgendes Bild <strong>für</strong> das<br />
monatliche Entgelt:<br />
Vermögenswirksame<br />
Leis<strong>tun</strong>g<br />
+ Bruttoentgelt<br />
= Steuerpflichtiges Brutto<br />
./. Steuern/Sozialabgaben<br />
= Nettoentgelt<br />
./. Vermögenswirksame<br />
Sparanlage<br />
= verfügbares Nettoentgelt<br />
Sparbeitrag<br />
Altersvorsorgewirksame<br />
Leis<strong>tun</strong>g<br />
+ Bruttoentgelt<br />
./. Entgeltumwandlung<br />
= Steuerpflichtiges Brutto<br />
./. Steuern/Sozialabgaben<br />
= verfügbares Nettoentgelt<br />
Sparbeitrag<br />
26,59 Euro<br />
2.500,00 Euro<br />
2.526,59 Euro<br />
649,50 Euro<br />
1.877,09 Euro<br />
26,59 Euro<br />
1.850,50 Euro<br />
26,59 Euro<br />
26,59 Euro<br />
2.500,00 Euro<br />
126,59 Euro<br />
2.400,00 Euro<br />
597,40 Euro<br />
1.802,60 Euro<br />
126,59 Euro<br />
Für 126,59 Euro Entgeltumwandlung im Monat bekommen Sie von <strong>der</strong> <strong>Metall</strong><strong>Rente</strong><br />
Direktversicherung eine garantierte <strong>Rente</strong> (ab dem Alter von 67) von 315,48 Euro im<br />
Monat. Wahrscheinlich gibt es aber eine Überschussbeteiligung, <strong>die</strong> höher ist als<br />
<strong>die</strong> garantierte <strong>Rente</strong>. Wenn <strong>die</strong>se beispielsweise so hoch ist wie <strong>für</strong> 20<strong>10</strong>, können<br />
sie eine Monatsrente von 541,44 Euro erwarten.
WO KANN ICH MICH INFORMIEREN<br />
<strong>10</strong>. Wo kann ich mich informieren?<br />
Zuallererst sollten Sie sich bei Betriebsrat o<strong>der</strong> Personalabteilung<br />
informieren, <strong>was</strong> in Ihrem Betrieb angeboten wird.<br />
Wenn in Ihrem Betrieb <strong>Metall</strong><strong>Rente</strong> angeboten wird, nutzen<br />
Sie ein persönliches Gespräch mit dem <strong>für</strong> Sie zuständigen<br />
<strong>Metall</strong><strong>Rente</strong>-Berater.<br />
Unter www.<strong>Metall</strong><strong>Rente</strong>.de finden Sie vielfältige Informationen<br />
über das gemeinsame Versorgungswerk <strong>der</strong> <strong>Metall</strong>industrie<br />
und <strong>die</strong> zusätzliche Altersversorgung.<br />
Dort finden Sie auch den<br />
• Versorgungslückenrechner, <strong>zur</strong> Ermittlung Ihrer<br />
persönlichen <strong>Rente</strong>nlücke,<br />
• För<strong>der</strong>rechner, <strong>der</strong> aufzeigt, ob Brutto- o<strong>der</strong> Nettoentgeltumwandlung<br />
<strong>für</strong> Sie <strong>die</strong> vorteilhaftere Alternative ist.<br />
• Betriebsrentenrechner, <strong>der</strong> Ihnen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Durchführungs-<br />
wege <strong>der</strong> <strong>Metall</strong><strong>Rente</strong> <strong>die</strong> zu erwartende <strong>Rente</strong> ausrechnet,<br />
• Rechner <strong>für</strong> <strong>die</strong> private Riester-<strong>Rente</strong> und <strong>die</strong> Berufsunfähigkeits-<strong>Rente</strong>.<br />
Informationen finden Sie auch unter:<br />
www.Deutsche-<strong>Rente</strong>nversicherung.de<br />
www.<strong>Rente</strong>nberater.de<br />
www.Infonetz-Altersvorsorge.de<br />
www.VZBV.de<br />
www.Ihre-Vorsorge.de<br />
12
Bitte hier abtrennen!<br />
<strong>Mit</strong>gliedsnummer<br />
(wird von <strong>der</strong> <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> eingetragen)<br />
Beitrittserklärung<br />
*Geschlecht<br />
M=männlich<br />
W=weiblich<br />
*Geburtsdatum<br />
*Name<br />
Tag Monat Jahr<br />
*Vorname<br />
Telefon<br />
( <strong>die</strong>nstl. privat)<br />
*PLZ *Wohnort<br />
*Land<br />
*Staatsangehörigkeit<br />
E-Mail ( <strong>die</strong>nstlich privat)<br />
*Hausnr.<br />
*Straße<br />
Beruf/Tätigkeit/Studium/Ausbildung<br />
beschäftigt bei/PLZ/Ort<br />
Vollzeit*<br />
Teilzeit*<br />
befristet beschäftigt Leiharbeitnehmer/in/Werkvertrag<br />
Falls Leiharbeitnehmer/in: Wie heißt <strong>der</strong> Verleihbetrieb?<br />
Ich bestätige <strong>die</strong> Angaben zu meiner Person, <strong>die</strong> ich <strong>der</strong> <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> zum Zwecke <strong>der</strong> Datenerfassung im<br />
Zusammenhang mit meinem Beitritt <strong>zur</strong> Verfügung stelle. Ich bin darüber informiert, dass <strong>die</strong> lG <strong>Metall</strong> <strong>zur</strong> Erfüllung<br />
ihrer satzungsgemäßen Aufgaben und unter Beach<strong>tun</strong>g <strong>der</strong> datenschutzrechtlichen Vorschriften personenbezogene<br />
Angaben über mich durch organisatorische Personengruppen <strong>der</strong> <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> sowie mit Hilfe von<br />
Computern verarbeitet. Eine Weitergabe <strong>der</strong> Daten zu Marketingzwecken findet nicht statt.<br />
ab bis<br />
geworben durch (Name, Vorname)<br />
Einzugsermächtigung: Hiermit ermächtige ich wi<strong>der</strong>ruflich <strong>die</strong> <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>, den jeweils von mir nach § 5 <strong>der</strong> Satzung<br />
zu entrichtenden <strong>Mit</strong>gliedsbeitrag von 1 % des monat lichen Bruttover<strong>die</strong>nstes bei Fälligkeit zu Lasten<br />
meines angegebenen Girokontos einzuziehen. Diese Einzugsermächtigung kann ich nur schriftlich mit einer<br />
Frist von sechs Wochen zum Quartalsende gegenüber <strong>der</strong> <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> wi<strong>der</strong>rufen. Än<strong>der</strong>ungen meiner Daten<br />
werde ich unverzüglich <strong>der</strong> <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> mitteilen.<br />
<strong>Mit</strong>glieds-Nummer Werber/in<br />
*Kontoinhaber/in<br />
Beitrag<br />
Bankverbindung<br />
*Bruttoeinkommen<br />
*Bank/Zweigstelle<br />
*Konto-Nr.<br />
*BLZ<br />
*Ort/Datum/Unterschrift<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.igmetall.de/beitreten<br />
*Pflichtfel<strong>der</strong>, bitte ausfüllen<br />
Stand: April 20<strong>10</strong><br />
Bitte abgeben bei <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>-Betriebsräten/-Vertrauensleuten, <strong>der</strong> <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>-Verwal<strong>tun</strong>gsstelle<br />
o<strong>der</strong> schicken an: <strong>IG</strong> <strong>Metall</strong>-Vorstand, FB <strong>Mit</strong>glie<strong>der</strong>/Kampagnen, 60519 Frankfurt am Main
Impressum<br />
<strong>IG</strong> <strong>Metall</strong> Vorstand<br />
Funktionsbereich Tarifpolitik<br />
Gestal<strong>tun</strong>g:<br />
Ohrndorf Kommunikation GmbH, Kreuztal<br />
Oktober 20<strong>10</strong>