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BN154_eBook
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Politik<br />
Politik<br />
die unter den PT-Regierungen von Luiz Inácio Lula da Silva<br />
und Dilma Rousseff erzielt wurden, nun eingeschränkt oder<br />
sogar rückgängig gemacht werden. Als Argument muss das<br />
Defizit im Haushalt herhalten: Ein drastisches Sparprogramm<br />
sei zur Sanierung unausweichlich.<br />
Die sozialpolitischen Erfolge der vergangenen Jahre waren<br />
erstaunlich: Der gesetzliche Mindestlohn wurde von 200 auf<br />
880 Reais mehr als vervierfacht. Damit kam es zu einer realen<br />
Steigerung des Einkommens gerade auch für die Ärmsten. Das<br />
Familien unterstützende Stipendienprogramm „Bolsa Família“<br />
brach im Nordosten tradierte Genderstrukturen auf, da das<br />
Geld meistens an die Familienmütter ausgezahlt wurde und<br />
ihnen selbst durch bescheidene 95 Reais Spielräume eröffnet<br />
wurden, von denen sie zuvor nicht zu träumen wagten. Die<br />
Landarbeiter wurden ins staatliche Rentensystem aufgenommen,<br />
ohne dass sie zuvor jahrzehntelang einzahlen mussten.<br />
Das Quotenprogramm für Schwarze und Indigene ermöglichte<br />
diesen benachteiligten Bevölkerungsgruppen den Besuch weiterführender<br />
Schulen und eine universitäre Ausbildung. Das<br />
Programm „Mais Médicos“ holte zur Stärkung der öffentlichen<br />
Gesundheitsposten des staatlichen Gesundheitssystems SUS<br />
im ländlichen Bereich Mediziner aus dem Ausland, vor allem<br />
aus Kuba. 40 Millionen Menschen verließen die extreme Armut<br />
und konnten sich erstmals in Würde etwas mehr leisten als<br />
das so dringend benötigte tägliche Brot.<br />
Es hagelte trotzdem immer wieder von links berechtigte<br />
Kritik: Zurecht moniert wurde die Fokussierung der PT-Regierungen<br />
unter Lula und Dilma auf das Prinzip der „Regierbarkeit“<br />
(„Governabilidade“). Bevorzugt wurden dabei politische<br />
Allianzen mit Parteien wie der PMDB, deren Politik immer<br />
einzig darauf ausgerichtet war, wichtige politische Posten<br />
zu erringen. Das geschah, während linke Parteien als Koalitionspartner<br />
der PT außer Acht gelassen wurden. Kritisiert<br />
wurde auch die Vernachlässigung der politischen Bewusstseinsbildung,<br />
die Fokussierung auf Großprojekte wie Belo<br />
Monte statt auf kleine dezentrale Ansätze, die Ausweitung<br />
des bloßen Konsums statt des Ausbaus der gesellschaftspolitischen<br />
Teilhabe durch massive Investitionen in öffentliche<br />
Dienstleistungen wie Abwasser, Gesundheit und Bildung. Und<br />
nicht zuletzt hagelte es Kritik, weil die PT-Regierungen den<br />
Fokus in der Wirtschaftspolitik auf den Rohstoffexport im<br />
Fahrwasser der starken Weltmarktnachfrage nach Erzen und<br />
Soja setzte, anstatt die kleinbäuerlich-regionale Landwirtschaft<br />
wirksam zu fördern.<br />
Dennoch sind die Erfolge der PT unbestreitbar. Sie stehen<br />
nun zur Disposition. Denn die neue brasilianische Mitte-<br />
Rechts-Regierung unter Michel Temer, die aus elf Parteien<br />
besteht, hat im Abgeordnetenhaus die erste Hürde für die<br />
fiskalpolitische Haushaltsbremse der Bundesausgaben für<br />
die kommenden 20 Jahre genommen. Harte Einschnitte auf<br />
breiter Front stehen bevor. Temer und seine rechten Kollegen<br />
setzen die Axt an.<br />
Mehrere Vorschläge sind auf den Weg gebracht: Vor allem<br />
der Antrag 241 zur Verfassungsänderung (PEC 241) macht<br />
von sich reden und führt derzeit zu massiven Protesten auf<br />
den Straßen Brasiliens. Unter dem Kürzel PEC verbirgt sich<br />
nichts anderes als der Versuch, drastische Eingriffe in die<br />
bisher gültige Verfassung vorzunehmen.<br />
PEC 241 visiert für 20 Jahre die fiskalpolitische Haushaltsbremse<br />
aller Bundesausgaben an und wurde bereits<br />
im Oktober in zwei Lesungen in der Abgeordnetenkammer<br />
des brasilianischen Nationalkongresses mit breiter Mehrheit<br />
angenommen. Jetzt muss nur noch der Senat zustimmen.<br />
Die Abstimmung ist für den 13.Dezember vorgesehen, eine<br />
Zustimmung gilt als sicher.<br />
PEC 241 sieht das Einfrieren der öffentlichen Ausgaben<br />
für 20 Jahre vor. Damit bildet das Budget des Jahres 2016<br />
die Basis. Das heißt, die Staatsausgaben sollen künftig nur<br />
noch im Umfang der Inflationsrate steigen können.<br />
Kritiker befürchten harte Einschnitte vor allem im Bereich<br />
der Einkommen, der Renten, der Bildung, der Gesundheit<br />
und des sozialen Wohnungsbaus. Selbst das staatliche<br />
Wirtschaftsforschungsinstitut IPEA warnte unlängst in einer<br />
ausführlichen Analyse vor den sozialen Einschnitten bei der<br />
Finanzierung des staatlichen Gesundheitswesens SUS, sollte<br />
PEC 241 verabschiedet werden, und prognostizierte ein<br />
Auseinanderdriften der Bevölkerungsgruppen: Der soziale<br />
Zusammenhalt der Gesellschaft gerate in Gefahr. Auch die<br />
direkt dem Gesundheitsministerium unterstellte Stiftung Fiocruz<br />
sieht negative soziale Folgen im Gesundheitsbereich,<br />
sollte PEC 241 in Kraft treten. Des Weiteren errechneten<br />
Ökonomen, dass bei einer Umsetzung von PEC 241 der Anteil<br />
des Sozialhilfe- und Schulförderungsprogramms Bolsa<br />
Família am Bruttoinlandsprodukt (BIP) innerhalb von zehn<br />
Jahren von acht auf vier Prozent und innerhalb von 20 Jahren<br />
bis auf drei Prozent des BIP sinken würde. Dies habe damit<br />
zu tun, dass einige Faktoren wie Renten beispielsweise sich<br />
tendenziell über der Inflation entwickeln würden. Um das im<br />
Rahmen der PEC 241 vorgeschriebenen Höchstgrenze der<br />
Bundesausgaben auszugleichen, müssten automatisch andere<br />
Bereiche – wie der des sozialen – entsprechend gekürzt<br />
werden. Die Ökonomen kommen daher zu dem Schluss, PEC<br />
241 sei eine „perverse Maßnahme“. Unterdessen gab es im<br />
November in ganz Brasilien die ersten Proteste, über 1.000<br />
Schulen wurden besetzt.<br />
PEC 241 könnte laut Ansicht von Wirtschaftswissenschaftlern<br />
aber durchaus auch deutliche Einschnitte beim Niveau<br />
der Realrenten und des gesetzlichen Mindestlohnes zur Folge<br />
haben. Der Wirtschaftswissenschaftler João Sicsú errechnete,<br />
dass die Umsetzung von Temers Plänen zur fiskalpolitischen<br />
Haushaltsbremse zu massivem Einschnitten bei der gesetzlichen<br />
Rente führen würde. Rückblickend auf die vergangenen zwölf<br />
Jahre konstatierte Siscú, dass eine solche Politik, wäre sie in<br />
der letzten Dekade angewandt worden, dazu geführt hätte,<br />
dass das Niveau der gesetzliche Rente 40 Prozent niedriger<br />
als heute liegen würde.<br />
Auch beim gesetzlichen Mindestlohn hätte, meint der ehemalige<br />
Arbeits- und Sozialminister der Regierung Dilma Rousseff,<br />
Miguel Rossetto, eine solche fiskalpolitische Haushaltsbremse,<br />
wäre sie in der letzten Dekade angewandt worden, dazu geführt,<br />
dass das Niveau des gesetzlichen Mindestlohns heute<br />
nicht bei 880 Reais, sondern bei nur 500 Reais läge.<br />
Die jetzt an den ohnehin fragilen Sozialstaat angesetzte<br />
Axt wirft die Ärmsten auf das Niveau von vor 20 Jahren zurück.<br />
Auf der anderen Seite werden die Zinsen hochgesetzt,<br />
damit die extrem wohlhabenden zehn- bis fünfzehntausend<br />
Familien in Brasilien ihren Löwenanteil an den jährlichen<br />
120 Milliarden Dollar der Zahlungen für den Schuldendienst<br />
bestmöglich ausweiten können. Dafür reicht selbst der Begriff<br />
„Austeritätspolitik“ nicht mehr aus. Das ist Raub.<br />
PEC 215<br />
Weniger von der Öffentlichkeit wahrgenommen, aber nicht<br />
weniger skandalös ist auch die vorgesehene Verfassungsänderung<br />
unter der Bezeichnung PEC 215. Was zunächst scheinbar<br />
harmlos aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als<br />
massive Bedrohung der Existenzrechte der indigenen Völker.<br />
PEC 215 sieht vor, Entscheidungskompetenzen von der<br />
Regierung auf das Parlament zu übertragen. Das in seiner<br />
großen Mehrheit konservativ besetzte Parlament soll zum<br />
Beispiel künftig über die Demarkierung indigenen Gebietes<br />
entscheiden können, „Staatsinteresse“ soll Eingriffe auch in<br />
bereits den Indigenen zugestandene Territorien ermöglichen.<br />
Konkret bedeutet dies, dass Großprojekte wie etwa Staudamm-<br />
oder Straßenbau stärker als bisher im „nationalen<br />
Interesse“ indigene Gebiete beanspruchen können. Schon jetzt<br />
liegen Hunderte von Anträgen zum Abbau von Rohstoffen in<br />
indigenem Gebiet vor. Wird dieser Vorschlag angenommen,<br />
verschlechtert sich die Lage der Indigenen, die bereits in den<br />
letzten Jahren kaum mehr neu demarkiertes Gebiet erhielten,<br />
drastisch. Die Bergbaulobby reibt sich die Hände und die<br />
nächsten Schlagzeilen in den Medien über die zunehmende<br />
Bedrohung indigener Völker sind jetzt schon sicher.<br />
Privatisierung auf Teufel komm raus<br />
Im Bereich der Wirtschaft hat ebenfalls eine Privatisierungswelle<br />
begonnen. Sie betrifft Flughäfen und Straßen,<br />
aber auch - und das ist besonders besorgniserregend – die<br />
weitere Privatisierung der Erdölförderung. Bisher spielte in<br />
diesem Bereich der staatliche Erdölkonzern Petrobras eine<br />
wichtige Rolle. So hatte das Unternehmen bei dem umstrittenen<br />
Pré-Sal-Projekt vor der Küste von Rio de Janeiro, bei<br />
dem in einer Tiefe von 7.000 m Öl gefördert wird und Vorkommen<br />
in einer Größenordnung von 100 Milliarden Barrel<br />
Öl geschätzt werden, eine Mindestbeteiligung von 30%. Das<br />
wird zukünftig wohl nicht mehr so sein, was wiederum auf<br />
Kosten der Bildung und des Gesundheitswesens geht. In den<br />
zuletzt genannten Bereich floss bisher ein Teil der Einnahmen.<br />
Ob, wie die Regierung erwartet, sich tatsächlich auf diese Art<br />
die Staatsschulen abbauen lassen, wird von Gegnern dieses<br />
Vorhabens massiv bezweifelt. Auch befürchten sie, dass die<br />
Entscheidung, ausländischen Personen und Unternehmen den<br />
seit 2010 verbotenen Landerwerb zu ermöglichen, sich negativ<br />
auswirken wird, könnten sich doch gerade im agroindustriellen<br />
Bereich ausländische Konzerne massiv ausdehnen.<br />
Rechtsruck bei den Wahlen<br />
Bei den Kommunalwahlen im Oktober gingen 60 Prozent der<br />
bisher von der Arbeiterpartei besetzten Bürgermeisterposten<br />
verloren, ein dramatischer Verlust. In ganz Brasilien sind nur<br />
noch 263 Bürgermeister Vertreter dieser Partei. Am stärksten<br />
profitierten vom Machtverlust der Linken die konservativen<br />
Parteien PMDB und PSDB. Am schlimmsten war für die PT der<br />
Machtwechsel in São Paulo: Hier gelang es dem bisherigen<br />
Amtsinhaber Fernando Haddad noch nicht einmal, eine Stichwahl<br />
zu erzwingen. Dem Kandidaten der PDSB, João Dória,<br />
der sogar die Friedhöfe privatisieren will, errang im ersten<br />
Wahlgang mit dem Slogan „Ich bin kein Politiker“ 53% der<br />
Stimmen und damit die absolute Mehrheit. Geprägt waren die<br />
Kommunalwahlen durch eine hohe Anzahl ungültiger Stimmen,<br />
was man als Ausdruck einer allgemeinen Unzufriedenheit mit<br />
den Politikern bewertet kann. Der „parlamentarische Putsch“<br />
(Haddad) wirkte sich also nicht zugunsten der Arbeiterpartei<br />
aus. Das war auch eine Folge der Tatsache, dass einige ihrer<br />
politischen Vertreter ebenso wie die anderen Parteien tief in<br />
den Korruptionsskandal verstrickt sind.<br />
Neuausrichtung der Linken<br />
Wenn man den Niedergang der Arbeiterpartei PT betrachtet,<br />
stellt sich generell die Frage nach einer Neuausrichtung<br />
der Linken. Augenblicklich gibt es in diesem Bereich zwei<br />
Gruppierungen: Zum einen formierte sich die „Frente Brasil<br />
Popular“, hinter der die PT und u.a. die sie unterstützende<br />
MST steht, und zum anderen die „Frente Povo Sem Medo“.<br />
Hierzu zählen die PSOL und die MTST. Bei den Protesten gegen<br />
Temer in den letzten Monaten machte vor allem Guilherme<br />
Boulos von der Bewegung der Nichtsesshaften (MTST) auf<br />
sich aufmerksam. „Die Herausforderung, der wir uns stellen<br />
müssen, ist die Konstruktion einer neuen Basisbewegung, die<br />
zur Grundlage ein politisches Programm hat, das Privilegien<br />
bekämpft, strukturelle politische Reformen und die brasilianischen<br />
Demokratie vorantreibt – kurzum ein neues Programm<br />
der Linken“, meint Boulos. Zunächst jedoch dürfte es auch<br />
darum gehen, die in den letzten Jahren sichtbar gewordenen<br />
Distanz zwischen der PT und den sozialen Bewegungen zu<br />
überbrücken und wenn möglich sich der PSOL anzunähern.<br />
Diese Partei entstand 2005 als Folge der Abspaltung von der<br />
PT. Es war ein Protest gegen die Politik Lulas, die man als zu<br />
neoliberal empfand. Bei den Kommunalwahlen erreichte der<br />
Kandidat von PSOL in Rio de Janeiro, Marcelo Freixo, überraschend<br />
den Einzug in die Stichwahl. Er unterlag dort zwar<br />
seinem evangelikalen Gegenkandidaten Marcelo Crivella (PRB),<br />
aber die Tatsache, dass er im ersten Wahlgang den Kandidaten<br />
der Temer-Partei PMDB und weitere Bewerber klar hinter<br />
sich ließ, lässt für die Zukunft hoffen.<br />
Korruption und kein Ende in Sicht<br />
Die Korruption durchzieht nicht nur die obere Klasse der<br />
Politiker (s.BN 153 „Lava-Jato-Skandal“). Durchschlagender<br />
Beweis dafür liefern nicht zuletzt die Kommunalwahlen im<br />
vergangenen Oktober. Bei der stärksten politischen Kraft in<br />
Brasilien, der PMDB, wissen zunächst 213, bei der PSDB 146<br />
der gewählten Kandidaten auf kommunaler Ebene noch nicht,<br />
ob sie ihr Amt jemals wahrnehmen können, denn auch gegen<br />
sie wird wegen Korruption ermittelt. Es herrscht Unruhe auf<br />
allen politischen Ebenen, denn niemand weiß augenblicklich,<br />
wann die Justiz wieder zuschlagen wird und die nächste<br />
Enthüllung ansteht. Augenblicklich arbeitet anscheinend<br />
der inzwischen berühmte Bundesrichter Moro (er veröffentlichte<br />
widerrechtlich abgehörte Telefongespräche zwischen<br />
Dima und Lula) an einer Klage gegen den Ex-Präsidenten<br />
Lula. Ihm soll die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen<br />
werden. Es ist wahrscheinlich, dass eine Anklage<br />
Lulas Antritt bei den Präsidentschaftswahlen im Jahr 2018<br />
verhindern soll soll. Der Umstand, dass die Anklage gegen den<br />
ehemaligen Parlamentspräsidenten Eduardo Cunha (PMDB)<br />
erst am 12.9. zu dessen Festnahme führte – obwohl schon<br />
lange Zeit zuvor die Fakten klar waren –, wirft kein gutes<br />
Licht auf Teile der Justiz. Cunha war bekanntlich maßgeblich<br />
am Zustandekommen des Amtsenthebungsverfahrens gegen<br />
die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff beteiligt. Der<br />
Verdacht drängt sich auf, dass er seine Bemühungen noch<br />
zu Ende bringen sollte, bevor es endgültig aus dem Verkehr<br />
gezogen wurde. Cunha hat inzwischen aus seinem Gefängnis<br />
in Curitiba ebenso wie der bereits zu einer langjährigen<br />
Haftstrafe verurteilte Bauunternehmer Marcelo Odebrecht<br />
angekündigt, weitere Namen von Mittätern zu nennen, sollte<br />
das Strafmaß nicht verringert werden. Die Angst geht um in<br />
Brasilía. Auch der Name Temer wird immer wieder im Zusammenhang<br />
mit der Korruption genannt. Das geschah zuletzt<br />
Anfang November, als eine Liste mit den Namen von 443<br />
ehemaligen Abgeordneten von der Bundesstaatsanwaltschaft<br />
veröffentlicht wurde. Sie sind der Veruntreuung öffentlicher<br />
Gelder angeklagt. Ob Temer angesichts dieser Wirren bis zu<br />
den regulären Wahlen 2018 durchhält oder ob vielleicht doch<br />
vorgezogene Neuwahlen stattfinden werden, was allerdings<br />
einer Verfassungsänderung bedürfte, müssen die nächsten<br />
Monate zeigen. Denkbar ist auch, dass die auf irreguläre Weise<br />
an die Macht gekommene Temer-Regierung eine allgemeine<br />
Amnestie beschließt und auf diese Weise versucht, weitere<br />
Enthüllungen zu verhindern.<br />
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