VDV Das Magazin Ausgabe Dezember 2016
Das Verbandsmagazin des VDV ist die redaktionelle Plattform für Unternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs in Deutschland. Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.
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Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.
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AKTUELL<br />
Mehr als 70.000 Arbeitnehmer nutzen mittlerweile<br />
das VVS-Firmenticket. Mit Porsche<br />
und – ab Januar – Daimler beteiligen sich nun<br />
auch zwei große Autobauer.<br />
Mit dem Jobticket<br />
gegen dicke Luft<br />
Stuttgart – das ist eine Stadt der Autobauer. Mit Daimler und Porsche<br />
haben dort gleich zwei große Hersteller ihren Sitz. Doch gleichzeitig<br />
macht die baden-württembergische Landeshauptstadt regelmäßig mit<br />
schlechten Feinstaubwerten und langen Staus Schlagzeilen. Deswegen<br />
setzen Porsche und Daimler jetzt auf den ÖPNV: Sie beteiligen sich am<br />
Firmenticket des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS).<br />
WERKSAUSWEIS<br />
ALS TICKET<br />
Porsche beteiligt sich nicht nur am Jobticket:<br />
An Tagen mit Feinstaubalarm können generell<br />
alle Mitarbeiter des Autobauers kostenlos<br />
den ÖPNV nutzen. Als Fahrschein dient der<br />
Werksausweis. Mit diesem können sie zudem<br />
innerdienstlich zwischen dem Stammwerk in<br />
Zuffenhausen und dem Standort Weilimdorf<br />
pendeln. Ob ein solches Projekt auch mit<br />
anderen Firmen praktikabel ist, ist laut VVS<br />
noch offen.<br />
In Stuttgart herrscht Feinstaubalarm. Die<br />
Messstation am Neckartor meldet an<br />
diesem Montag Ende November fast 130<br />
Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter,<br />
mehr als das Doppelte des Tagesgrenzwerts.<br />
Autofahrer werden gebeten, ihre<br />
Fahrzeuge stehen zu lassen – zum 31. Mal<br />
in diesem Jahr. Stuttgart leidet wie kaum<br />
eine andere deutsche Stadt unter starker<br />
Luftverschmutzung. Schuld ist unter anderem<br />
die Lage in einem Talkessel, die den<br />
Luftaustausch erschwert. Gleichzeitig zählt<br />
Stuttgart zu den verkehrsreichsten Städten<br />
der Bundesrepublik. Einem Ranking des<br />
Verkehrsdaten-Anbieters Inrix zufolge<br />
gilt sie sogar als Deutschlands Staustadt<br />
Nummer eins. Durchschnittlich 73 Stunden<br />
pro Jahr stehen Autofahrer hier im Stau.<br />
Kein Wunder also, dass man sich in Stuttgart<br />
Gedanken macht, wie die Luftqualität<br />
verbessert, ein besserer Umwelt- und<br />
Klimaschutz erreicht und der Verkehrsinfarkt<br />
vermieden werden kann. Der seit<br />
2013 amtierende grüne Oberbürgermeister<br />
Fritz Kuhn hat dafür unter anderem<br />
den „Aktionsplan nachhaltige Mobilität“<br />
aufgelegt – und schon im Wahlkampf das<br />
Ziel formuliert, den Autoverkehr im Talkessel<br />
um 20 Prozent zu reduzieren. Ein<br />
wichtiger Teil der Lösung: der ÖPNV in der<br />
Metropolregion und mit ihm das Firmenticket<br />
des VVS, das im April 2014 im Zuge<br />
des Aktionsplans neu aufgelegt worden ist.<br />
Anreizmodell eingeführt<br />
„Eigentlich bieten wir seit den 1990er-Jahren<br />
ein Jobticket an – damals wurde das<br />
ja fast flächendeckend in Deutschland<br />
eingeführt. Aber das Modell war in die<br />
Jahre gekommen. Deswegen haben wir es<br />
neu belebt“, erklärt VVS-Geschäftsführer<br />
Horst Stammler den Hintergrund und sagt<br />
gut gelaunt: „Wir reden hier bei uns von<br />
der Renaissance des Jobtickets.“ Bekamen<br />
Unternehmen vorher nur fünf Prozent<br />
Mengenrabatt bei einer Mindestabnahme<br />
von 50 Jahreskarten, führte der VVS 2014<br />
ein neues Anreizmodell ein. Schießen Ar-<br />
12 06 | <strong>2016</strong>