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Dom St. Bartholomäus, Frankfurt am Main, Sanierung Westturm

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www.kuk.de<br />

<strong>Dom</strong> <strong>St</strong>. <strong>Bartholomäus</strong>, <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />

<strong>Sanierung</strong> des <strong>Westturm</strong>es, 3. Bauabschnitt<br />

Eingerüstete Turmspitze<br />

Der Kaiserdom zu <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong> ist<br />

ein geschichtsträchtiger Ort. Aus dem<br />

Gotteshaus der karolingischen Kaiserpfalz<br />

hervorgegangen, gründet er auf<br />

Resten einer kleinen merowingischen<br />

Kapelle, die vor 680 entstanden sein<br />

muss. Im Mittelalter war der <strong>Dom</strong>, der nie<br />

Bischofskirche war, Sitz des kaiserlichen<br />

<strong>Dom</strong>stiftes <strong>St</strong>. <strong>Bartholomäus</strong>, seit 1356<br />

Wahlort der Deutschen Könige und ab<br />

1562 Krönungsort der römischen Kaiser.<br />

Gerüstdetail<br />

Der <strong>Dom</strong> ist während seiner Baugeschichte<br />

seit dem 7. Jahrhundert mehrmals<br />

auf und umgebaut worden, als Folge<br />

von Zerstörungen und Bränden. Das<br />

heutige Kirchengebäude ist das dritte Kirchenbauwerk<br />

an dieser <strong>St</strong>elle. Selbst dieser<br />

Bau wurde seit der Errichtung im 12.<br />

Jahrhundert mehrmals um- und wieder<br />

aufgebaut. Der überwiegende Teil der<br />

heutigen Grundbausubstanz st<strong>am</strong>mt<br />

aus dem 14. Jahrhundert.<br />

Die Bau- und Gestaltungsmaßnahmen<br />

nach dem <strong>Dom</strong>brand von 1867 und nach<br />

den Zerstörungen des II. Weltkrieges veränderten<br />

das Aussehen und die Ausstattung<br />

des <strong>Dom</strong>es teilweise erheblich. Die<br />

letzte Restaurierungsmaßnahme von<br />

1992/94 galt den Innenräumen des <strong>Dom</strong>es.<br />

Nach 1994 wurde mit der schrittweisen<br />

<strong>Sanierung</strong> der Außenbereiche des <strong>Dom</strong>es<br />

begonnen. Als erstes wurde der<br />

Chorbereich von 1998 - 1999 im Ostteil<br />

des Hauptschiffes mit dem Dachreiter saniert.<br />

Danach folgte der obere Teil des<br />

<strong>Westturm</strong>es von 2000 - 2003. Seit 2007<br />

wird an dem unteren Teil des <strong>Westturm</strong>es<br />

mit der Glockenstube, der “Gloriosa”,<br />

der zweitgrößten Bronzeglocke<br />

Deutschlands gearbeitet.<br />

Bauherr<br />

<strong>St</strong>adt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong>,<br />

vertreten durch den Magistrat<br />

Auftraggeber<br />

Hochbau<strong>am</strong>t der <strong>St</strong>adt <strong>Frankfurt</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />

Bauzeit<br />

2007 - 2009<br />

Baukosten<br />

Ca. 2,2 Mio EUR<br />

Projektdaten<br />

- Grundriss: 19 m x19 m<br />

- Höhe: 96 m<br />

- Gerüst in 24 Lagen,<br />

Höhe: 48 m<br />

Projekschwerpunkte<br />

- Gerüstbau<br />

- Bauwerkssanierung<br />

- Fassadensanierung<br />

- <strong>St</strong>einmetzarbeiten<br />

- Spenglerarbeiten<br />

- Fenster- und Glaserarbeiten<br />

- <strong>Sanierung</strong> der Glockenstube<br />

(“Gloriosa”) und<br />

Erneuerung der Schalll<strong>am</strong>ellen<br />

Turm nach <strong>Sanierung</strong><br />

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<strong>Dom</strong> <strong>St</strong>. <strong>Bartholomäus</strong>, <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />

<strong>Sanierung</strong> des <strong>Westturm</strong>es, 3. Bauabschnitt<br />

Einrüstung Turm<br />

Die Arbeiten haben bis Oktober 2009 gedauert.<br />

Danach soll mit den <strong>Sanierung</strong>sarbeiten<br />

an dem Rest des Hauptschiffes und dem<br />

Querschiff sowie dem Außenbereich des<br />

<strong>Dom</strong>museums fortgefahren werden.<br />

In dem zur Zeit in Arbeit befindlichen Bauabschnitt<br />

wurde ein kompliziertes Gerüst<br />

um den <strong>Dom</strong>turm aufgestellt. Es wurde<br />

teils als <strong>St</strong>andgerüst auf dem Boden,<br />

teils als <strong>St</strong>andgerüst auf an den Turm angehängte<br />

Konsolen und teils als Hängegerüst<br />

ausgeführt. Das ges<strong>am</strong>te Gerüst<br />

wurde mit <strong>St</strong>andardelementen geplant<br />

und ausgebildet.<br />

In Folge der komplizierten unregelmäßigen<br />

Form des Turmes und der vielen<br />

Figuren und Verzierungen ist es sehr<br />

Arbeitsplatz <strong>St</strong>einmetz<br />

Gerüst mit Fangschutz<br />

schwierig gewesen, überall die erforderliche<br />

maximale Entfernung des Gerüstes<br />

vom Bauwerk einzuhalten. Deswegen<br />

war es an mehreren <strong>St</strong>ellen erforderlich<br />

Absturzsicherungen auch auf der dem<br />

Bauwerk zugewandten Seite des Gerüstes<br />

einzubauen. Dabei war es wichtig<br />

nicht den Zugang zur Fläche zu versperren,<br />

um das freie Arbeiten der Fassadenreiniger<br />

und <strong>St</strong>einmetze zu gewährleisten.<br />

Im Bereich der Figuren und Verzierungen<br />

wurde das Gerüst durch die <strong>St</strong>einmetze<br />

im Laufe Ihrer Arbeit ständig verändert,<br />

um die Erreichbarkeit einzelner<br />

Bereiche der Figuren zu gewährleisten.<br />

Eine der Aufgaben des SiGeKo war es<br />

darauf zu achten, dass diese Bereiche<br />

zu dem übrigen Gerüst abgegrenzt sind<br />

und die Umbauten sich nur auf nichttragende<br />

Konstruktionsteile des Gerüstes<br />

beschränken.<br />

Um die Umgebung vor Verschmutzung<br />

und die Arbeiter auf dem Gerüst wenigstens<br />

zum Teil vor der Witterung zu schützen,<br />

wurde das Gerüst mit einem Gerüstnetz<br />

eingehaust.<br />

Der Problematik der Lärmbelastung<br />

durch eine Baustelle in einem innerstädtischen<br />

Mischgebiet mit angrenzender<br />

Wohn- und Bürobebauung wurde Rechnung<br />

getragen, indem man einen lärmar-<br />

Leistungen Krebs und Kiefer<br />

- Gerüstprüfstatik<br />

Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination<br />

in<br />

der Planungsphase:<br />

- Erstellen und Fortschreiben<br />

des Sicherheits- und Gesundheitsschutzplanes<br />

nach RAB 31, gemäß § 2<br />

(3) BaustellV.<br />

- Koordinierung der Belange<br />

der Arbeitssicherheit und<br />

des Gesundheitsschutzes<br />

im Auftrag des Bauherren<br />

zwischen allen bei der<br />

- architektonischen Planung<br />

(Entwurfsverfasser)<br />

- technischen Planung<br />

(Fachplaner)<br />

- organisatorischen Planung<br />

(z. B. Bauzeitplanung, Baustellenordnung)<br />

Beteiligten,<br />

gemäß § 2 Abs. 1 der BaustellV.<br />

- Behördeninformation und<br />

Kontakte mit dem staatlichen<br />

Amt für Arbeitsschutz<br />

und den zuständigen Berufsgenossenschaften<br />

im<br />

Auftrag des Bauherren<br />

- Gemeins<strong>am</strong>e Begehungen<br />

Fassadendetail<br />

Gerüstverbindung<br />

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<strong>Dom</strong> <strong>St</strong>. <strong>Bartholomäus</strong>, <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong><br />

<strong>Sanierung</strong> des <strong>Westturm</strong>es, 3. Bauabschnitt<br />

<strong>St</strong>einmetz bei der Arbeit Arbeitsschutz<br />

men Kompressor unter einer Schallschutzkonstruktion<br />

platzieren lies.<br />

Die Auswirkung des Glockengeläutes<br />

auf die auf dem Gerüst befindlichen Personen<br />

wurde überprüft. Da die Glockenstube<br />

der Viertel- und <strong>St</strong>undenglocken<br />

oberhalb des Baustellenbereiches<br />

liegt und das Gerüst überdacht ist, ist<br />

während des Geläutes auf dem Gerüst<br />

ein niedrigerer Schallpegel wahrzunehmen<br />

wie auf dem <strong>Dom</strong>platz. Um die Arbeiter<br />

vor den Auswirkungen der Schallbelastung<br />

beim Läuten der “Gloriosa” zu<br />

Lastenaufzug<br />

schützen, wurde mit den Küstern ein Gespräch<br />

geführt und an dem Bedienpult<br />

der Glocken ein Hinweis zur vorherigen<br />

Benachrichtigung der Arbeiter, bei einem<br />

außerplanmäßigen Läuten der großen<br />

Glocke, befestigt.<br />

Um den Schutz der Passanten vor herabfallenden<br />

Gegenständen zu gewährleisten,<br />

wurde ein Schutztunnel für den<br />

Fußgängerverkehr zwischen Weckmarkt<br />

und <strong>Dom</strong>platz montiert.<br />

Um den in nächster Nähe zum Gerüst liegenden<br />

<strong>Dom</strong>eingang, der die ganze Zeit<br />

in Betrieb bleiben musste, zu schützen<br />

(Schutzraum 1/5 der Höhe: ca. 8 m), wurde<br />

ein Schutzdach errichtet. Dieses wurde<br />

gleichzeitig zur Befestigung des Bauschildes<br />

genutzt. Zusätzlicher Schutz<br />

wurde durch das Gerüstnetz gewährt.<br />

Der SiGeKo wurde über alle Änderungen<br />

und Entwicklungen im Baustellenablauf<br />

bei den regelmäßigen Baubesprechungen<br />

informiert. Dies ermöglichte eine zeitnahe<br />

Reaktion auf die veränderte Lage.<br />

Die frühzeitige Einbindung des SiGeKo<br />

in der planerischen Vorbereitung sowie<br />

die konsequente und stetige Prävention<br />

und Überzeugungsarbeit vor Ort trugen<br />

dazu bei, diese komplizierte und zeitlich<br />

lang dauernde Baustelle ohne Zwischenfälle<br />

durchführen zu können.<br />

Leistungen Krebs und Kiefer<br />

Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination<br />

in<br />

der Ausführungsphase:<br />

- Fortschreiben des Sicherheits-<br />

und Gesundheitsschutzplanes<br />

(analog RAB<br />

31), gemäß § 2 (3) BaustellV.<br />

- Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination<br />

nach RAB 30 und BaustellV.<br />

- Koordinierung der Belange<br />

der Arbeitssicherheit und<br />

des Gesundheitsschutzes<br />

im Auftrag des Bauherren<br />

zwischen allen bei der<br />

- technischen und organisatorischen<br />

Planung Beteiligten<br />

sowie<br />

- der gleichzeitig auf der<br />

Baustelle tätigen Unternehmen<br />

- Behördeninformation und<br />

Kontakte mit dem staatlichen<br />

Amt für Arbeitsschutz<br />

und den zuständigen Berufsgenossenschaften<br />

im<br />

Auftrag des Bauherren<br />

- Gemeins<strong>am</strong>e Begehungen<br />

Fußgängerumleitung<br />

Detail Fußgängerumleitung<br />

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