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Nutzung von Erdwärme in Brandenburg - ETI-Brandenburg

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Die Anlagen s<strong>in</strong>d sorgfältig zu dimensionieren. E<strong>in</strong>e Vereisung,<br />

auch wenn diese nur vorübergehend besteht, deutet auf e<strong>in</strong>e<br />

fehlerhafte und somit ökonomisch und ökologisch nicht s<strong>in</strong>nvolle<br />

Anlage h<strong>in</strong> und ist zu überprüfen. Hierzu s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere<br />

die Leistung je Sondenmeter, die Vorlauftemperatur und<br />

die Anb<strong>in</strong>dung an das System (z.B. Zuleitungs- und Verteilerdimensionen)<br />

zu beachten.<br />

Der Bohrlochdurchmesser ist so zu wählen, dass e<strong>in</strong>e ordnungsgemäße<br />

R<strong>in</strong>graumabdichtung vorgenommen werden<br />

kann. Die Sonden s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Bohrung zu zentrieren. Hierzu s<strong>in</strong>d<br />

an den Sonden alle 3 m Abstandshalter zur Bohrlochwand e<strong>in</strong>zubauen.<br />

Abweichend <strong>von</strong> der Vorschrift hat sich <strong>in</strong> der Praxis<br />

jedoch e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gerer Abstand <strong>von</strong> max.1,50 m bewährt. Die<br />

Abstandshalter trennen des Weiteren die e<strong>in</strong>zelnen Sondenstränge<br />

<strong>von</strong>e<strong>in</strong>ander, wodurch e<strong>in</strong>e thermische Bee<strong>in</strong>flussung<br />

zwischen warmer und kalter Stranghälfte vermieden wird.<br />

Nach E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen der <strong>Erdwärme</strong>sonde ist das Bohrloch ohne Unterbrechung<br />

<strong>von</strong> der Sohle aus nach oben mit e<strong>in</strong>er grundwasserunschädlichen,<br />

dauerhaft wasserdichten und (frost-) beständigen<br />

Suspension (derzeit i. d. R. Bentonit-Zement-Suspension)<br />

nach DVGW-Arbeitsblatt W 121 zu verpressen. Um e<strong>in</strong> Quetschen<br />

oder Beulen der Sondenschläuche zu verh<strong>in</strong>dern ist die<br />

Sonde vor dem Verpressen mit Wasser zu füllen und zu verschließen.<br />

Vor dem E<strong>in</strong>bau und nach Abschluss des Sondene<strong>in</strong>baus ist<br />

e<strong>in</strong>e Sondendichtigkeitsprüfung gemäß VDI-Richtl<strong>in</strong>ie 4640,<br />

Blatt 2, Pkt. 5.2.3 bzw. 5.2.7 vorzunehmen und durch e<strong>in</strong> Protokoll<br />

zu dokumentieren. Zu empfehlen ist außerdem, vor dem<br />

Verpressen e<strong>in</strong>e nochmalige Druckprobe durchzuführen<br />

Der Sondenkreislauf muss gegen Flüssigkeitsverluste durch<br />

Lecks gesichert se<strong>in</strong>, z.B. mit e<strong>in</strong>em Druck-/Strömungswächter,<br />

der bei Abfall des Flüssigkeitsdrucks <strong>in</strong> der Anlage die<br />

Pumpe abschaltet und Alarm auslöst.<br />

Weitere Vorschriften s<strong>in</strong>d dem „Merkblatt über Anforderungen<br />

des Gewässerschutzes an geothermische Anlagen“ des MLUV<br />

(M<strong>in</strong>isterium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz<br />

<strong>Brandenburg</strong>) vom 24.04.08 zu entnehmen. Hier ist zum<br />

Beispiel auch geregelt, was bei Misserfolg e<strong>in</strong>er Bohrung oder<br />

Stilllegung e<strong>in</strong>er Sondenanlage zu beachten ist.<br />

Die E<strong>in</strong>haltung der Vorschriften wird <strong>von</strong> den entsprechenden Behörden<br />

überprüft. Es wird ausdrücklich darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass durch<br />

neue Bohrlochmesstechniken auch die Qualität der Verfüllung e<strong>in</strong>er<br />

Bohrung im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> geprüft und beurteilt werden kann.<br />

Kle<strong>in</strong>e Bohrgeräte ermöglichen das Bohren auf engem Raum<br />

Quelle: Aquatermic<br />

Qualifizierung der Bohrunternehmen<br />

Die fachgerechte Ausführung der Bohrung und die qualifizierte Installation<br />

der Sonden und der Wärmepumpe s<strong>in</strong>d Voraussetzung<br />

für e<strong>in</strong>e effiziente, funktionierende Wärmepumpenanlage. Bei der<br />

Wahl e<strong>in</strong>es Bohrunternehmens sollten Bauherren deshalb unbed<strong>in</strong>gt<br />

auf die Zertifizierung nach DVGW-Arbeitsblatt W 120 als<br />

Bohr- und Brunnenbauunternehmen sowie nach Bundesverband<br />

Wärmepumpe e.V. Gütesiegel für <strong>Erdwärme</strong>sonden-Bohrunternehmen<br />

oder ähnliche Zertifizierungen achten. Wärmepumpen<strong>in</strong>stallateure<br />

sollten das EU-Zertifikat EU-CERT.HP (EU Certified<br />

Heat Pump Installer) http://eucert.fiz-karlsruhe.de/ (Vergabe<br />

durch Bundesverband Wärmepumpe e.V.) nachweisen können.

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