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Balderschwang in historischen Aufnahmen

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Alte Bilder erzählen Geschichten.<br />

Jedem Betrachter e<strong>in</strong>e andere.<br />

Daten und Informationen<br />

zu den Bildern<br />

f<strong>in</strong>den sich erst im Anhang<br />

des Buches.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit <strong>historischen</strong><br />

Texten und Dokumenten<br />

beschreiben sie Ausschnitte<br />

aus der Geschichte<br />

von <strong>Balderschwang</strong>.<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 1<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 1<br />

11/30/2016 6:27:43 PM


<strong>Balderschwang</strong> liegt <strong>in</strong> den Allgäuer Alpen, unweit<br />

des Bregenzer waldes, der für den Ort auf Grund des deutlich<br />

leichteren Zugangs über Jahrhunderte mehr prägend war,<br />

als das Allgäu. Die Grenze zu Österreich verläuft entlang<br />

der gesamten westlichen Geme<strong>in</strong>degrenze bis an den Ortsrand.<br />

Im Osten erhebt sich das Riedberger Horn (1787 m),<br />

die höchste Erhebung der zentral-allgäuer Hörner gruppe.<br />

<strong>Balderschwang</strong> ist Mitglied des deutsch- österreichischen<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsprojekts Naturpark Nagelfluhkette.<br />

www.wikipedia.de, 2015<br />

2<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 2<br />

11/30/2016 6:27:45 PM


<strong>Balderschwang</strong> ist die<br />

Geme<strong>in</strong>de mit dem am<br />

höchsten gelegenen Ortskern<br />

(1044 m) <strong>in</strong>nerhalb Deutschlands.<br />

Sie besitzt e<strong>in</strong>e Fläche<br />

von 41,56 km². Mit durchschnittlich<br />

2.450 Litern pro<br />

Quadratmetern im Jahr ist<br />

<strong>Balderschwang</strong> der Ort mit<br />

den meisten Niederschlägen<br />

<strong>in</strong>nerhalb Deutschlands.<br />

Dennoch sche<strong>in</strong>t die Sonne<br />

im Schnitt an 4,66 Stunden<br />

jeden Tag.<br />

www.wikipedia.de, 2015<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 3<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 3<br />

11/30/2016 6:27:47 PM


Das Thal <strong>Balderschwang</strong> war bis <strong>in</strong> das 13. Jahrhundert e<strong>in</strong>e ganze<br />

Wildnis und Wüstenei. Erst <strong>in</strong> diesem benannten 13. Jahrhundert,<br />

als Hittisauer Bauern ihre ebenen Landgüter als solche zu gebrauchen<br />

anfieng, fieng man an für das Galtvieh zur Sommerszeit<br />

e<strong>in</strong>en Ort tiefer im Thal zu suchen.<br />

Daher kam es, daß man dieses Thal ausschwendete, die ungeheuren<br />

Holzwaldungen niederhaute und selbe gegen großes Geld<br />

auf Bregenz und an die dortigen Eisenwerke verkaufte und<br />

durch die Ach h<strong>in</strong>ausflößte.<br />

Dadurch wurde das Thal leichter, heller und fruchtbarer,<br />

wo das Galtvieh zur Sommerzeit von e<strong>in</strong>igen Hirten gehütet wurde.<br />

Aus der Chronik des Kaplan Herburger von L<strong>in</strong>genau, 1818<br />

4<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 4<br />

11/30/2016 6:27:48 PM


<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 5<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 5<br />

11/30/2016 6:27:48 PM


Da nun <strong>in</strong> diesem Thal e<strong>in</strong>e besonders gute<br />

Weide war für das Galtvieh, so geschah es,<br />

daß das Kloster We<strong>in</strong>garten anno 1679<br />

den 22. August den Riedberg oder den<br />

sogenannten Schwabenhof an sich kaufte und<br />

zwar für 4300 fl., woh<strong>in</strong> es im Frühjahr<br />

e<strong>in</strong>en ganzen Zug Ochsen trieb und nebst e<strong>in</strong>em<br />

Schaffner noch andere Hirten herschickte.<br />

Das Kloster Mönchroth kaufte anno 1738 das<br />

Gschwend mit 48 Weiden, dann aber 1740 im<br />

unteren <strong>Balderschwang</strong> 158 Weiden.<br />

Alle übrigen Güter wurden von Landsleuten<br />

geme<strong>in</strong>sam gebraucht bis anno 1772,<br />

wo alles vere<strong>in</strong>ödet wurde.<br />

6<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 6<br />

11/30/2016 6:27:49 PM


Erst von dieser Zeit fieng man recht an, dieses Thal<br />

zu cultiviren, auszuschwenden und auszureuten.<br />

Es gab jetzt mehrere Thalbewohner, auch solche, die das<br />

ganze Jahr verblieben. Die Hirten und<br />

Schaffner am Schwabenhof blieben schon anno 1684 das<br />

ganze Jahr, so auch der Schaffner<br />

auf dem Mönchsrotherhof seit dem Ankauf samt<br />

se<strong>in</strong>er Familie und Knechten.<br />

Unter den Bauern war Joh. Peter Schwärzler der erste,<br />

welcher 1767 das ganze Jahr wohnhaft blieb.<br />

Dieser Peter Schwärzler war aber auch der erste,<br />

welcher <strong>in</strong> der 1796 neue errichteten Pfarrei<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> dem neuen Kirchhof begraben wurde.<br />

Kaplan Herburger, 1818<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 7<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 7<br />

11/30/2016 6:27:50 PM


8<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 8<br />

11/30/2016 6:27:51 PM


Da <strong>Balderschwang</strong>, drei Stunden von Hittisau im rauhen Gebirge, dem die Bolgenach entquillt, entfernt, nach se<strong>in</strong>er Lage<br />

und se<strong>in</strong>en Bewohnern zum Vorderwald gehört, dürfen wir es nicht übergehen.<br />

Dieses w<strong>in</strong>terliche Thal, reich an Waldungen und Gewild, zur Reichsgrafschaft Rothenfels gehörig, ward mit dieser und<br />

der Herrschaft Staufen von Ulrich, dem letzten Grafen von Montfort-Tettnang älterer L<strong>in</strong>ie am 21. März 1567 an se<strong>in</strong>en<br />

Schwager Johann Jakob Freiherrn von Königsegg verkauft und kam mit der Grafschaft durch den Pressburger Frieden,<br />

26. Dec. 1805 an Bayern. Im Jahr 1659 ward <strong>in</strong> <strong>Balderschwang</strong> e<strong>in</strong>e Kapelle erbaut, woh<strong>in</strong> seit 1740 während des Sommers<br />

an etlichen Sonntagen der Hilfspriester von Hittisau excurrirte.<br />

Im Jahr 1679 kaufte die Reichsabtei We<strong>in</strong>garten um 4300 fl. die Alpe Riedberg und später noch zwei andere, und 1738<br />

das Gotteshaus Mönchsroth die Alpe Gschwend, welche Alpengüter nach der Auflösung dieser Klöster von e<strong>in</strong>igen<br />

Vorderwäldern billig gekauft und getheilt wurden. Durch die rastlosen Bemühungen des Hittisauer Pfarrers Feuerste<strong>in</strong><br />

erstand 1795 e<strong>in</strong>e selbstständige Pfarre, zählt <strong>in</strong> 13 Familien 94 und im Sommer wegen se<strong>in</strong>er Weiden bei 400 E<strong>in</strong>wohner.<br />

Dr. Joseph Ritter von Bergmann, Landeskunde von Vorarlberg, 1868<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 9<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 9<br />

11/30/2016 6:27:51 PM


10<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 10<br />

11/30/2016 6:28:00 PM


Im Jahre 1808 gründete König Max I. die königliche Steuervermessungskommission und<br />

ordnete erstmals die Vermessung sämtlicher Grundstücke <strong>in</strong> Bayern an.<br />

Ziel war e<strong>in</strong>e gerechte und e<strong>in</strong>heitliche Besteuerung des Grundbesitzes. Bei der Gründung<br />

des Königreichs Bayern 1805 bestanden über 114 verschiedene Grundsteuersysteme.<br />

Die Grundsteuer bildete damals die Haupte<strong>in</strong>nahmequelle des Staates. Die Erfassung der<br />

Besitzstände geschah nicht zur Freude der Eigentümer, kam diese Maßnahme doch<br />

e<strong>in</strong>er Steuererklärung gleich. Als Ordnungsfaktor diente die Hausnummerierung, d.h.<br />

Flächen des gleichen Besitzers wurden mit se<strong>in</strong>er Hausnummer bezeichnet.<br />

Den Umfang ihres beanspruchten Bodens mussten die Eigentümer selbst, z.B. mit Pflöcken<br />

markieren. Wer sich weigerte wurde bestraft.<br />

Landesamt für Vermessung und Geo<strong>in</strong>formationen, 2015<br />

<strong>Balderschwang</strong><br />

<strong>Balderschwang</strong><br />

<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong><br />

<strong>historischen</strong><br />

<strong>historischen</strong><br />

<strong>Aufnahmen</strong><br />

<strong>Aufnahmen</strong> 11<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 11<br />

11/30/2016 6:28:02 PM


Als erster Pfarrer von <strong>Balderschwang</strong> wurde Hr. J. Stadelmann von Sulzberg <strong>in</strong> Vorarlberg aufgestellt.<br />

Bis zur Vollendung der Kirche hielt er noch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bauernhaus den Gottesdienst.<br />

Im Jahre 1797 wurde neben dem Pfarrhof die Holzkirche errichtet. Die geregelte Seelsorge erwies<br />

sich bald als sehr vortheilhaft. Die hölzerne Kirche wurde bald zu kle<strong>in</strong> und man begann mit<br />

dem Bau der gegenwärtigen sehr freundlichen Kirche. Dieselbe mußte nach dem Willen der<br />

Baukommission <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Sumpf gebaut werden und zwar deßwegen, weil dieses Grundstück sehr<br />

wohlfeil war. Die schöne Kirche hat drei herrliche Altarblätter und macht auf den Besuchenden<br />

e<strong>in</strong>en günstigen E<strong>in</strong>druck.<br />

Wochenblatt für das christliche Volk, 14.Mai 1876<br />

12<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 12<br />

11/30/2016 6:28:03 PM


<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 13<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 13<br />

11/30/2016 6:28:04 PM


„Die Pfarrei <strong>Balderschwang</strong> ist wieder erledigt!“ Das ist jedesmal e<strong>in</strong> Schrei des Schreckens und<br />

Entsetzens durch’s ganze Schwabenland, vom obersten Allgäu an bis <strong>in</strong>’s Ries herunter<br />

und bis über den Lech h<strong>in</strong>über, so weit das Bistum Augsburg sich erstreckt – e<strong>in</strong> Schrei des Schreckens<br />

und Entsetzens unter den Pfarramts=Candidaten, die der Concursreihe nach eben jetzt<br />

e<strong>in</strong>e Pfarrei erhalten sollen, und unter Allen, die sich um die Gefährdeten kümmern. Wer wird der<br />

Unglückliche seyn und etliche Jahre <strong>in</strong> „bayerisch Sibirien“ zu leben genötigt seyn?<br />

14<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 14<br />

11/30/2016 6:28:05 PM


Bisher s<strong>in</strong>d die daselbst angestellten Pfarrer, wenn sie ihre Pflichten<br />

erfüllten, sowohl von der Seite der weltlichen als auch<br />

der geistlichen Obrigkeit bei ihren Bittgesuchen um andere Pfründe<br />

besonders berücksichtigt worden.<br />

Die <strong>in</strong> <strong>Balderschwang</strong> verlebten Jahre wurden doppelt und dreifach<br />

angerechnet. Und das mit vollem Rechte; denn es gehört Muth<br />

und Kraft dazu, dah<strong>in</strong>e<strong>in</strong> zu ziehen, und da auszuhalten.<br />

Es gehört e<strong>in</strong>e ausgezeichnete Vollkommenheit dazu, <strong>in</strong> diesem Orte<br />

fortwährender Entbehrungen sich alle<strong>in</strong> mit der Hoffnung des<br />

Himmels zu vertrösten.<br />

Sulzbacher Kalender für katholische Christen, 1851<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 15<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 15<br />

11/30/2016 6:28:05 PM


Von Gunzesried bis zu den Stubenbacher Alphütten wird man ohne Führer gelangen können;<br />

von da geleitet e<strong>in</strong> Senne oder Gehilfe über die Wilhelmene nach <strong>Balderschwang</strong>.<br />

Dieses abgeschiedene Alpdörfchen, nur mit dem vorderen Bregenzer wald durch e<strong>in</strong> Sträßchen<br />

verbunden, wird wegen se<strong>in</strong>er hohen „w<strong>in</strong>terhäftigen“ Lage gewöhnlich<br />

das bayerische Sibirien genannt.<br />

Das Thal, r<strong>in</strong>gs von hohen Bergen umgeben, gewährt, wenn man von den den Höhen der<br />

Wilhelmene herunter steigt, e<strong>in</strong>en nicht unfreundlichen Anblick; freilich im W<strong>in</strong>ter,<br />

wenn die Dächer kaum aus den Schneewänden hervor stehen, und man nicht e<strong>in</strong>mal die<br />

Gestorbenen begraben kann, sondern sie oft bis zum Frühjahr <strong>in</strong> den Häusern bewahren<br />

muß, da mag es ganz anders aussehen.<br />

Handbuch für Reisende im Algäu, Lechthal und Bregenzerwald, 1856<br />

16<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 16<br />

11/30/2016 6:28:06 PM


<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 17<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 17<br />

11/30/2016 6:28:07 PM


Im W<strong>in</strong>ter s<strong>in</strong>d nur etwa 16–18 Häuser<br />

bewohnt, im Sommer aber kommen<br />

die Bregenzerwälder und beziehen ihre<br />

Vorsässen, dann ihre Alpen, so daß nun<br />

52 Wohnhäuser und 30 Alphütten bewohnt s<strong>in</strong>d.<br />

Gegenwärtig s<strong>in</strong>d die bayerischen Bewohner<br />

so ger<strong>in</strong>g an der Zahl, daß nicht e<strong>in</strong>mal<br />

die Geme<strong>in</strong>deverwaltung vollzählig ist;<br />

dazu s<strong>in</strong>d zwei Mitglieder derselben „Halbjährige“,<br />

darunter der Geme<strong>in</strong>dekassier,<br />

so daß im W<strong>in</strong>ter der Bürgermeister dessen<br />

Geschäfte besorgen muß. Diesen Verhältnissen<br />

entspricht es, daß vor dem Pfarrhaus zwei<br />

Fahnenstangen aufgestellt s<strong>in</strong>d:<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> bayerischen, die andere <strong>in</strong> österreichischen<br />

Landesfarben.<br />

Die Allgäuer Alpen, Land und Leute<br />

Max Förderreuther, 1907<br />

18<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 18<br />

11/30/2016 6:28:08 PM


<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 19<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 19<br />

11/30/2016 6:28:09 PM


<strong>Balderschwang</strong>, kle<strong>in</strong>es Almdörfchen mit eigener Pfarrei, wird erreicht von Hittisau aus<br />

auf teilweise ste<strong>in</strong>igem Sträßchen über Dorbündt und Sippersegg <strong>in</strong> 3 Std.<br />

Ernst Zettler, Allgäuer Alpen, 1925<br />

20<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 20<br />

11/30/2016 6:28:10 PM


<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 21<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 21<br />

11/30/2016 6:28:11 PM


Nach <strong>Balderschwang</strong>:<br />

Fahrweg am Fusse des Hittisbergs<br />

nach Genobel (Whs.), über die Bolgenach und<br />

im e<strong>in</strong>samen Tal 3 Std.<br />

nach <strong>Balderschwang</strong>, 1045 m<br />

(Gh. Adler und Alpenrose),<br />

diesseits des Kammes gelegen,<br />

aber zu Bayern gehörend,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>förmigen Bergkessel.<br />

Über Wilhelmen-Alpe nach Gunzesried<br />

und Immenstadt.<br />

Das Bayrische Hochland mit dem Allgäu<br />

Th. Trautwe<strong>in</strong>, 1912<br />

22<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 22<br />

11/30/2016 6:28:12 PM


<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 23<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 23<br />

11/30/2016 6:28:13 PM


24<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 24<br />

11/30/2016 6:28:14 PM


Die neugebaute, helle Kirche, das Schul- und Wirtshaus bilden<br />

den Kern des Ortes; die übrigen Wohnungen,<br />

meist ärmlich aussehend, stehen da und dort <strong>in</strong> den Wiesen.<br />

Erwähnenswerth ist der Schwabenhof, e<strong>in</strong> Senngut,<br />

früher zum Kloster Roth gehörig.<br />

Versuche, den Kirschbaum zu pflanzen, s<strong>in</strong>d bisher mißglückt;<br />

selbst der Hafer reift nicht immer, und so muß<br />

alles Getreide durch den Bregenzerwald here<strong>in</strong> gebracht oder<br />

über den mühsamen Alpenweg getragen werden.<br />

Handbuch für Reisende im Allgäu,<br />

Lechtal und Bregenzerwald, 1856<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 25<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 25<br />

11/30/2016 6:28:15 PM


Der Vorarlberger Kreishauptmann Johann von Ebner schlug 1835 vor,<br />

die Geme<strong>in</strong>de Jungholz, sofern sie es wünsche, an Bayern abzutreten und dafür <strong>Balderschwang</strong><br />

„Siz der Armuth“ und e<strong>in</strong> Teil des Rohrmoostals e<strong>in</strong>zutauschen,<br />

womit es der Geme<strong>in</strong>de Mittelberg ermöglicht würde, vom „Bertholdengut“ (beim Hörnlepass)<br />

über österreichisches Gebiet e<strong>in</strong>en Fahrweg nach Sibratsgfäll herzustellen.<br />

Die Grenzregulierungsbehörde nahm diese Anregung auf und wollte Bayern noch die<br />

Sulzberger Parzelle Bröger als Tauschobjekt anbieten. Dieser Abtausch wurde im Grenzberichtigungsvertrag<br />

von 1844 ausdrücklich offen gelassen und erst 1850 verworfen.<br />

Vorarlberger Territorialfragen, 1945 bis 1948<br />

E<strong>in</strong> Beitrag zur Geschichte der Vorarlberger Landesgrenzen seit 1805<br />

Ulrich Nachbaur, 2007<br />

26<br />

<strong>Balderschwang</strong><br />

<strong>Balderschwang</strong><br />

<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong><br />

<strong>historischen</strong><br />

<strong>historischen</strong><br />

<strong>Aufnahmen</strong><br />

<strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 26<br />

11/30/2016 6:28:15 PM


<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 27<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 27<br />

11/30/2016 6:28:16 PM


Der <strong>Balderschwang</strong>er ist eigentlich nicht Viehzüchter, sondern nur Schmalz- und Käse-Produzent. Ich glaube nicht,<br />

daß e<strong>in</strong>e Ortschaft <strong>in</strong> ganz Bayern so viel und so guten Käse liefert, als <strong>Balderschwang</strong>. Während der 2 Jahre<br />

me<strong>in</strong>es Hierseyns wurden 2800 Zentner Käse gemacht. Unter aller Kritik schlecht ist die Pferdezucht. Geflügel kennt man<br />

außer Hennen kaum dem Namen nach. Zu Betten nimmt man statt Federn Buchenlaub.<br />

Pfarrer Josef Hofgärtner, 1836<br />

28<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 28<br />

11/30/2016 6:28:17 PM


<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 29<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 29<br />

11/30/2016 6:28:18 PM


Von Ende Mai bis Mitte September 2013 weideten<br />

1270 R<strong>in</strong>der, 466 Kühe, 23 Pferde<br />

auf den <strong>Balderschwang</strong>er Alpen und<br />

130 Schwe<strong>in</strong>e wurden gefüttert.<br />

Alpwirtschaftlicher Vere<strong>in</strong>, Immenstadt, 2014<br />

30<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 30<br />

11/30/2016 6:28:19 PM


<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 31<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 31<br />

11/30/2016 6:28:21 PM


32<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 32<br />

11/30/2016 6:28:23 PM


Die wenigsten <strong>Balderschwang</strong>er haben eigene Kühe.<br />

Die Melkkühe werden auf Sommerdauer aus der Umgegend gemietet.<br />

Selbst die eigenen Kühe werden bis auf e<strong>in</strong> oder zwei Stücke<br />

auf den berühmten Sonthofener oder Dornbirner Viehmärkten<br />

wieder verkauft.<br />

Nur e<strong>in</strong> großer Bauer vermag den W<strong>in</strong>ter durch 4 Kühe zu ernähren.<br />

Es gibt auch ke<strong>in</strong>e <strong>Balderschwang</strong>er Viehrace, es kommen<br />

verschiedene Racen vor, die beste und schönste ist die Montafoner Race,<br />

genannt die Oberländer Art. Die Allgäuer Race wird als Melkvieh<br />

nicht sehr gerühmt.<br />

Pfarrer Josef Hofgärtner, 1836<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 33<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 33<br />

11/30/2016 6:28:24 PM


Die Nahrung der Bezirkse<strong>in</strong>wohner ist im Durchschnitte e<strong>in</strong>fach, beseht jedoch meistens <strong>in</strong> nahrhaften Speisen, Milch,<br />

Schmalz, Käse, Butter, Kartoffeln, Bohnen nebst Sauerkraut u. anderen Gemüsen, mitunter auch Fleisch, Mehl, u. etwas Brod<br />

machen die Nahrung aus. Das Brod ist hier zu Lande nicht wie <strong>in</strong> andern Orts e<strong>in</strong> Bedürfniß e<strong>in</strong>es jeden Hauses.<br />

Bei den hohen Getreidepreisen <strong>in</strong> den jüngst verwichenen Jahren gab es Dörfer, wo ich nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haus Brod oder Mehl<br />

antraf. Die Mehlspeisen auch die Bohnen werden sehr fett gekocht, besonders pflegen die Sennen während ihres<br />

Aufenthaltes <strong>in</strong> den Alpen zur Sommerszeit außerordentlich fett zu essen, <strong>in</strong>dem überhaupt der Ansicht gehuldigt wird,<br />

daß nur Butter u. Schmalz die Leibeskraft geben.<br />

Durch den reichlichen Genuß der fetten Speisen werden viele Gastricismen erzeugt. Das Kaffeetr<strong>in</strong>ken hat sich bei uns<br />

sehr häufig gemacht, gleichfalls nicht zum Vortheile für Gesundheit u. Körperstärke.<br />

aus dem Physikats-Bericht des Bezirks Immenstadt, königl. Gerichtsarzt D. He<strong>in</strong>dl, 1860<br />

34<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 34<br />

11/30/2016 6:28:25 PM


<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 35<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 35<br />

11/30/2016 6:28:26 PM


36<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 36<br />

11/30/2016 6:28:27 PM


Da oben im bayerischen Hochgebirge, an der Grenze von Vorarlberg, liegt das Thal <strong>Balderschwang</strong>. Dieses Thal hat für die<br />

Zufuhr nur e<strong>in</strong>e und zwar rauhe Straße, welche durch österreichisches Gebiet nach Oberstaufen führt und wohl nahezu<br />

acht Stunden lang ist. Sämtlich Bewohner dieses Thales s<strong>in</strong>d also genötigt, ihre Lebensmittel von dieser Seite her zu beziehen,<br />

und auch die Postverb<strong>in</strong>dung ist nur auf diesem Wege möglich. Ist nun der Verkehr durch die natürliche Lage, besonders<br />

im W<strong>in</strong>ter bei metertiefem Schnee, äußerst schwierig, so wird er durch Ausnahmemaßregeln von Seite der österreichischen<br />

F<strong>in</strong>anz behörde fast unmöglich gemacht. Dieselbe hat nämlich vor e<strong>in</strong>igen Jahren diesen Thalbewohnern genau vorgeschrieben,<br />

wieviel Waare jährlich durch österreichisches Gebiet geführt werden darf, und was nicht vorgemerkt ist auf dieser<br />

Liste, wird e<strong>in</strong>fach nicht durchgelassen. Das Quantum der e<strong>in</strong>zelnen Gegenstände war aber bisher so knapp zugemessen,<br />

daß manche nur für das halbe Jahr h<strong>in</strong>reichten. Vor circa zwei Jahren ist nun die österreichische F<strong>in</strong>anzbehörde e<strong>in</strong>en Schritt<br />

weiter gegangen. Sie verlangte, daß für alle Gegenstände, welche nach <strong>Balderschwang</strong> gelangen sollten, auch für jedes<br />

Poststück - e<strong>in</strong>zig Briefe ausgenommen - der schriftliche Bedürfnisnachweis erbracht werde. Abgesehen von den Unkosten<br />

für die Sche<strong>in</strong>e, erleidet nun jedes Poststück e<strong>in</strong>e Verzögerung von 10 bis 14 oder noch mehr Tagen. Daß bei e<strong>in</strong>er solchen<br />

Beschränkung und Bedrückung - und dies zur Friedenszeit - fortwährend Klagen laut werden, ist gewiß begreiflich, aber alle<br />

Bittgesuche an die F<strong>in</strong>anzdirection um Milderung blieben bisher erfolglos.<br />

Augsburger Postzeitung, 30. Januar 1896<br />

<strong>Balderschwang</strong><br />

<strong>Balderschwang</strong><br />

<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong><br />

<strong>historischen</strong><br />

<strong>historischen</strong><br />

<strong>Aufnahmen</strong><br />

<strong>Aufnahmen</strong> 37<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 37<br />

11/30/2016 6:28:27 PM


Zwei Kubikmeter Holz wurden<br />

auf dem Pferdeschlitten<br />

transportiert. Bei guten<br />

Bed<strong>in</strong>gungen waren drei<br />

Fahrten von den h<strong>in</strong>tersten<br />

W<strong>in</strong>keln des Tals bis zur<br />

<strong>Balderschwang</strong>er Säge<br />

möglich und über die W<strong>in</strong>termonate<br />

erreichten so um<br />

die 4000 Fest meter ihr Ziel.<br />

Konrad Herburger,<br />

Jahrgang 1929,<br />

Landwirt aus <strong>Balderschwang</strong>,<br />

2014<br />

38<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 38<br />

11/30/2016 6:28:28 PM


<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 39<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 39<br />

11/30/2016 6:28:30 PM


Die Waldfläche <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de <strong>Balderschwang</strong> beträgt 2390 ha,<br />

das ist etwas mehr als die Hälfte der Gesamtfläche.<br />

Den Zuwachs schätze ich auf etwa 5 Festmeter je Hektar und Jahr<br />

- vorsichtig gerechnet. Die sehr produktiven Waldflächen im<br />

Salamoos haben sicherlich e<strong>in</strong>en Zuwachs von 10 fm, anderseits<br />

gibt es auch große Flächen wie im R<strong>in</strong>dbäch oder am Piesenkopf mit<br />

sehr ger<strong>in</strong>gen Zuwächsen. Insgesamt produziert die Geme<strong>in</strong>de<br />

damit etwa 12.000 fm Holz im Jahr.<br />

Dies entspricht knapp 500 beladenen Holzzügen. Rechnet man<br />

die Menge auf e<strong>in</strong>en Holzwürfel um, so hätte dieser e<strong>in</strong>e Kantlänge von knapp<br />

23 m. E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>familienhaus mit e<strong>in</strong>er Grundfläche von 144 m²<br />

und e<strong>in</strong>er Höhe von 8 m hat e<strong>in</strong> Volumen 1152 m³ . Der Holzzuwachs <strong>in</strong><br />

<strong>Balderschwang</strong> misst damit das Volumen von 10 E<strong>in</strong>familienhäusern.<br />

Andreas Fisel, Forstrevier Hörnergruppe, 2015<br />

40<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 40<br />

11/30/2016 6:28:30 PM


<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 41<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 41<br />

11/30/2016 6:28:32 PM


42<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 42<br />

11/30/2016 6:28:33 PM


Gemsen und Hirsche gab es <strong>in</strong><br />

Menge und von den Hirschen kannte<br />

ich manche sozusagen persönlich,<br />

da ich oft welchen auf me<strong>in</strong>en<br />

Spaziergängen begegnete und durch<br />

me<strong>in</strong>en großen Tubus sie immer<br />

wieder beobachtete, wenn sie auf<br />

den Waldblößen zum Äsen standen.<br />

Auch Füchse gab es e<strong>in</strong>e Menge.<br />

E<strong>in</strong> Jäger sagte mir e<strong>in</strong>mal im<br />

Februar, er habe schon 54 Füchse<br />

im Eisen gefangen.<br />

Georg Schneider, 1928-31<br />

Pfarrer <strong>in</strong> <strong>Balderschwang</strong><br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 43<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 43<br />

11/30/2016 6:28:34 PM


44<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong><br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 44<br />

11/30/2016 6:28:36 PM


<strong>Balderschwang</strong>, aus e<strong>in</strong>zeln liegenden Alpenhütten und Häusern bestehend,<br />

<strong>in</strong> abgelegener unwirtlicher Landschaft; die Gegend ist so verrufen, daß angeblich e<strong>in</strong><br />

Schmerzensschrei durch die Diözese Augsburg geht, wenn die Pfarrei verwaist ist,<br />

weil jeder Geistliche sich fürchtet, dieselbe zu bekommen.*)<br />

Indes ist vieles übertrieben, und der denkende Naturfreund wird auch dem<br />

verschrieenen <strong>Balderschwang</strong> e<strong>in</strong>e sympathische Er<strong>in</strong>nerung weihen, schon wegen<br />

des Riedbergerhorns, das von hier <strong>in</strong> bloß 2 1/2 Std. erstiegen wird.<br />

*) So war es bis <strong>in</strong> das neueste Jahrhundert h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Jetzt aber lassen es sich auch <strong>in</strong> <strong>Balderschwang</strong> Sommerfrischler<br />

wohl se<strong>in</strong>, und der dortige Pfarrer bekommt, wie von glaubhaftester Stelle mitgeteilt wird,<br />

von Zeit zu Zeit Anfragen von Amtsbrüdern aus dem schwäbischen Flachland, ob er nicht mit ihnen tauschen<br />

möchte; er will aber nicht.<br />

Oberstdorf und Umgebung: Führer im Allgäu, Kaiserl. und KgL. Hofverlagshandlung, 1909<br />

<strong>Balderschwang</strong> <strong>in</strong> <strong>historischen</strong> <strong>Aufnahmen</strong> 45<br />

Innenseiten_1-45_endkorr_1.<strong>in</strong>dd 45<br />

11/30/2016 6:28:36 PM

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