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ZENIT intern Oktober 2006 - ZENITs

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Seite 1 <strong>ZENIT</strong>-INTERN <strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong><br />

Liebe Leser,<br />

Es kommt nicht häufig vor, dass wissenschaftliche<br />

Erfolge, die über Jahre im<br />

<strong>ZENIT</strong> gereift sind, in <strong>intern</strong>ationalen<br />

Fachzeitschriften der Spitzenklasse<br />

vorgestellt werden können.<br />

Um so erfreulicher ist es zu berichten,<br />

dass sich die <strong>Oktober</strong>ausgabe der Zeitschrift<br />

Nature Biotechnology der unter<br />

Federführung von Dr. Schubert am Institut<br />

für Medizinische Neurobiologie der<br />

Otto-von-Guericke-Universität und der<br />

MelTec GmbH entwickelte MELC (Multi-<br />

Epitop-Ligand-Cartography) Technologie<br />

für die Analyse aktueller biomedizinischer<br />

Probleme, ausführlich widmet.<br />

Und diese sogar auf dem Titelblatt veröffentlicht<br />

und zusätzlich durch ein positives<br />

externes Statement kommentiert.<br />

Herzlichen Glückwunsch sei den Autoren<br />

an dieser Stelle zugerufen.<br />

Bemühungen, innovative Arbeitsplätze<br />

zu schaffen, sind für <strong>ZENIT</strong> seit Jahren<br />

nichts Neues. Dazu zählen nicht nur die<br />

Arbeitsplätze im ersten Arbeitsmarkt, die<br />

von den Unternehmen und der Universität<br />

geschaffen wurden, sondern auch die<br />

Ausbildungsplätze, die über ESF Mittel<br />

seit Jahren zur Verfügung stehen, um<br />

Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit<br />

bedrohte durch Fortbildung direkt am<br />

Arbeitsplatz in den Unternehmen fit zu<br />

machen für den ersten Arbeitsmarkt. Die<br />

Erfolgsbilanz kann sich sehen lassen.<br />

Über 80 % der Teilnehmer konnten in<br />

den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden.<br />

Wie in jedem Jahr beherrscht auch dieser<br />

Tage die Misere des Lehrstellenmarkts<br />

Politik und Presse. Umso erfreulicher<br />

ist es, dass mit der IMTM GmbH<br />

das erste <strong>ZENIT</strong> Unternehmen schon<br />

seit 2003 sehr erfolgreich Lehrlinge<br />

ausbildet und somit jungen Menschen<br />

die Chance bietet, eine Ausbildung in<br />

einer innovativen Branche zu absolvieren.<br />

Bleibt zu hoffen, dass die gut ausgebildeten<br />

Nachwuchskräfte nach Ihrer<br />

Lehre auch eine Beschäftigung im Land<br />

finden.<br />

Geschäftsführer <strong>ZENIT</strong> GmbH<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong><br />

E i n N a c h r i c h t e n m a g a z i n a u s d e m Z E N I T M a g d e b u r g – f r e i , f r e c h u n d i n f o r m a t i v<br />

FENS-Präsident hält Feldberg-Vorlesung<br />

im <strong>ZENIT</strong><br />

Essen Sie gern im Restaurant?<br />

Vielleicht mögen Sie ja eine ganz<br />

spezielle Küche, sagen wir Thailändisch<br />

oder Italienisch, und Sie<br />

wissen genau, wo man die besten<br />

Restaurants dieser Art in Magdeburg<br />

findet. Und sollte man Ihnen<br />

irgendwo einmal ein besonders<br />

gelungenes Gericht serviert haben,<br />

so werden Sie sich diesen<br />

Ort bestimmt ganz besonders gut<br />

Feldberg-Preisträger Prof. Richard Morris<br />

eingeprägt haben. Sie tragen eine<br />

Art "kulinarische Landkarte" in<br />

Ihrem Kopf, in der Sie auch neu<br />

eröffnete Restaurants "einzeichnen"<br />

oder geschlossene Gaststätten<br />

"ausradieren".<br />

Doch wie ist es möglich, dass wir<br />

uns mit der Erinnerung an den<br />

guten Geschmack auch gleichzeitig<br />

die Freundlichkeit der Bedienung,<br />

das schöne Porzellan oder<br />

eben die genaue Lage des Restaurants<br />

einprägen? Wo laufen<br />

die verschiedenen Gedankenfäden<br />

zusammen? Der englische<br />

Neurobiologe Professor Richard<br />

Morris von der Universität Edinburgh<br />

erforscht seit vielen Jahren<br />

die verborgenen Mechanismen<br />

des Gedächtnisses. Mit seinem<br />

Team geht er der Frage nach, wo<br />

genau im Gehirn ein Zusammenhang<br />

hergestellt wird zwischen<br />

einem Ereignis, einer erlebten<br />

Episode und den genauen Umständen<br />

dieser Episode wie Raum<br />

oder Zeit.<br />

Für seine Versuche arbeitet er<br />

nicht mit menschlichen sondern<br />

mit tierischen Feinschmeckern:<br />

auf einem abenteuerspielplatzähnlichen<br />

Parcours bekommen<br />

Ratten Futter in verschiedenen<br />

Geschmacksrichtungen präsentiert,<br />

angeordnet wie die Vitrinen<br />

in einem Feinkostgeschäft: Schinken<br />

hinten links, Schokolade<br />

gleich vorn und Pina Colada direkt<br />

neben der Pfefferminze. Ratten<br />

sind Leckermäuler, und schon<br />

nach kurzer Zeit tragen sie eine<br />

solche gedankliche "kulinarische<br />

Landkarte" in ihrem Gehirn, mit<br />

deren Hilfe sie immer wieder ganz<br />

schnell den Weg zu Schinken und<br />

Schokolade finden. Eine zentrale


Seite 2 <strong>ZENIT</strong>-INTERN <strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong><br />

Rolle beim Lösen dieser Aufgabe<br />

spielt der Hippocampus, eine<br />

kompliziert aufgebaute Struktur<br />

unterhalb der Hirnrinde, die durch<br />

vielfältige Verschaltungen von<br />

Nervenzellen in unterschiedlichen<br />

Hirnregionen, ähnlich wie in einer<br />

Telefonzentrale, solche Assoziationen<br />

von räumlicher und Geschmacksinformation<br />

kodieren<br />

kann.<br />

Richard Morris ist einer der bekanntesten<br />

Neurobiologen weltweit,<br />

nicht zuletzt durch die Erfindung<br />

einer Apparatur zur Untersuchung<br />

von räumlichem Lernen<br />

bei Ratten und Mäusen: dem<br />

"Morris Water Maze". Seit diesem<br />

Jahr ist er Präsident der Europäischen<br />

Neurowissenschaftler - Föderation<br />

FENS. Prof. Morris hat<br />

bereits sehr erfolgreich mit Magdeburger<br />

Kollegen vom Leibniz-<br />

Institut für Neurobiologie (IfN) um<br />

Prof. Julietta Frey zusammengearbeitet,<br />

um die molekulare Markierung<br />

aktiver Nervenzellkontakte<br />

gegenüber inaktiven Kontaktstellen<br />

aufzuklären.<br />

In diesem Jahr erhält er für seine<br />

Arbeiten zur Lern- und Gedächtnisforschung<br />

den Feldberg-Preis<br />

für britisch-deutschen Wissenschaftsaustausch.<br />

Der Preis wird<br />

jährlich an einen deutschen und<br />

einen englischen Wissenschaftler<br />

vergeben, und damit verbunden<br />

ist die Verpflichtung, im jeweils<br />

anderen Land drei Vorträge zu<br />

halten. Die Feldberg-Stiftung und<br />

Richard Morris haben das Magdeburger<br />

Leibniz-Institut als Gastgeber<br />

für den ersten Vortrag ausgewählt.<br />

Am 12. September fand<br />

die Feldberg-Vorlesung vor vollbesetztem<br />

Auditorium im <strong>ZENIT</strong><br />

statt. Der Gastredner faszinierte<br />

mit einem ebenso informativen<br />

wie amüsanten Vortrag und diskutierte<br />

noch lange mit den Magdeburger<br />

Kollegen und Studenten,<br />

die spontan neue Ideen für gemeinsame<br />

Experimente entwickelten.<br />

Das Thema räumliches Lernen ist<br />

auch medizinisch sehr bedeutsam,<br />

denn vor dem Hintergrund<br />

steigender Lebenserwartung<br />

muss mit einer Zunahme von Demenzerkrankungen<br />

gerechnet<br />

werden, die es den Betroffenen<br />

sehr schwer machen, sich in ihrer<br />

Umwelt zurechtzufinden, die<br />

"Landkarten im Kopf" verblassen<br />

und können verlorengehen. Mehr<br />

Wissen über die genauen Mechanismen<br />

in den Zellen, Netzwerken<br />

und Regionen des Gehirns kann<br />

helfen, gezielter dagegen anzukämpfen.<br />

Dr. Constanze Seidenbecher<br />

Ein Unternehmen mit Vorbildcharakter<br />

– IMTM GmbH<br />

bildet eigenen Nachwuchs<br />

aus<br />

Einen sehr mutigen aber auch<br />

verantwortungsvollen Schritt ging<br />

vor nunmehr drei Jahren die<br />

IMTM GmbH. Im Jahr 2003 entschloss<br />

sich das Unternehmen,<br />

<strong>ZENIT</strong> macht Naschen<br />

leicht!<br />

Süßes auf dem Weg nach Kuba<br />

Der 2. August <strong>2006</strong> markierte nur<br />

den Abschluss einer „süßen Angelegenheit“,<br />

derer sich die ZE-<br />

NIT GmbH angenommen hatte.<br />

An diesem Tag übergab der Geschäftsführer<br />

Herr Joachim von<br />

Kenne 10 Kilogramm ausgewählter<br />

Naschereien für einen guten<br />

Zweck. Den Anlass für die Bereitstellung<br />

der Leckereien lieferten<br />

die Feierlichkeiten zum<br />

25jährigen Bestehen der Hochschulkooperation<br />

zwischen der<br />

Otto-von-Guericke-Universität<br />

Magdeburg und der Universität<br />

im kubanischen Santa Clara. Mit<br />

einer Vielzahl von Veranstaltungen<br />

wird das Jubiläum im November<br />

auf Kuba begangen. Im<br />

Rahmen der Feierlichkeiten veranstalten<br />

beide Hochschulen<br />

auch ein Stadtfest.<br />

Für das Stadtfest benötigte der<br />

erstmalig Lehrlinge für den Beruf<br />

des Biologielaboranten auszubilden.<br />

In der auf dreieinhalb Jahre<br />

angelegten dualen Ausbildung<br />

wird der praktische Teil in den<br />

Laboren des Unternehmens und<br />

der theoretische in der Augustvon-Parseval-Berufschule<br />

in Bitterfeld<br />

absolviert. Die im breit<br />

gefächerten Kanon des Rahmen-<br />

planes festgelegten Ausbildungsinhalte<br />

reichen vom Erlernen<br />

sämtlicher Labortätigkeiten, wie z.<br />

B. Pipettieren, dem Anlegen von<br />

Zellkulturen bis hin zu molekularbiologischen<br />

Grundlagen, wie<br />

dem Isolieren von RNA. Da beim<br />

IMTM der Schwerpunkt auf dem<br />

Erwerb von immunologischem<br />

Wissen liegt, wird die Ausbildung<br />

durch Praktika im klinischdiagnostischen<br />

Bereich und bei<br />

der Arbeit mit pflanzlichen Materialien<br />

ergänzt.<br />

Alles theoretische Wissen ist aber<br />

nur von begrenztem Wert, wenn<br />

es nicht praktisch angewendet<br />

werden kann. Für den Praxisbezug<br />

sorgen der ausbildungsberechtigte<br />

Geschäftsführer Herr Dr.<br />

Michael Täger und natürlich alle<br />

anderen Mitarbeiter des Unter-<br />

Leiter des Akademischen Auslandsamtes<br />

der Universität, Herr<br />

Dr. Genetzke, Süßigkeiten, um<br />

auch den Kindern Santa Claras<br />

eine Freude bereiten zu<br />

Joachim von Kenne, Dr. Uwe Genetzke,<br />

Prof. Coello Machado, Dr. Elke Glistau<br />

können. Aus diesem Grund trat er<br />

an die <strong>ZENIT</strong> GmbH heran und<br />

fragte, ob sie sich beteiligen möchte.<br />

Und für solch einen guten<br />

Zweck erklärte sich <strong>ZENIT</strong> natürlich<br />

gern bereit zu helfen. Wir wünschen<br />

ein schönes Stadtfest und<br />

viele leuchtende Kinderaugen beim<br />

Verteilen der Naschereien.<br />

pa<br />

nehmens. Je nach Ausbildungsjahr<br />

und –stand werden die derzeit<br />

sieben Lehrlinge in den Arbeits-<br />

und Forschungsprozess mit<br />

einbezogen und erwerben durch<br />

„learning by doing“ das nötige<br />

Rüstzeug für ihren späteren Beruf.<br />

„Mittlerweile ist die Ausbildung<br />

fast so etwas wie ein Selbstläu-


Seite 3 <strong>ZENIT</strong>-INTERN <strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong><br />

Oliver Sydow und Joyce Auer – beendeten als erste ihre<br />

Ausbildung erfolgreich im Juni dieses Jahres<br />

fer“, erklärt Frau Dr. Bank, Ausbildungsbetreuerin,<br />

mit einem Augenzwinkern.<br />

„Die älteren Lehrlinge<br />

greifen den jüngeren unter die<br />

Arme und stehen immer mit Rat<br />

und Tat zur Seite, wenn etwas<br />

mal nicht ganz so klappt“. Dass es<br />

mit der Ausbildung bei IMTM sehr<br />

gut klappt, stellten Joyce Auer und<br />

Oliver Sydow, die beiden ersten<br />

Lehrlinge aus dem Jahr 2003,<br />

unter Beweis. Sie beendeten aufgrund<br />

sehr guter Leistungen ihre<br />

Lehre im Juni dieses Jahres vorzeitig.<br />

Während Joyce Auer sich<br />

entschloss, im Anschluss an die<br />

Lehre ein Biologiestudium aufzunehmen,<br />

wurde Oliver Sydow in<br />

den Mitarbeiterstamm des IMTM<br />

übernommen.<br />

„Mit der Ausbildung möchten wir<br />

perspektivisch unseren eigenen<br />

Mitarbeiterbedarf decken. Wir<br />

wissen, was die jungen Leute<br />

können und sie kennen unsere<br />

Firma. Eine ideale Situation“, erläutert<br />

Frau Dr. Ute Bank, die<br />

gleichzeitig bekennt, dass sie der<br />

Entscheidung, eigene Lehrlinge<br />

auszubilden, am Anfang skeptisch<br />

gegenüberstand. „Ich fürchtete<br />

einen sehr hohen Aufwand, kann<br />

aber nach drei Jahren ausschließlich<br />

Positives konstatieren.“ Bestätigt<br />

wird ihre Einschätzung durch<br />

die Leistungen der Lehrlinge, wie<br />

z. B. die von Judith Koch und Jörn<br />

Wiegand, die ihr erstes Lehrjahr<br />

gerade bravourös abgeschlossen<br />

haben – auf ihrem Zeugnis findet<br />

sich ausschließlich die Note 1.<br />

Bestärkt durch gute Erfahrungen<br />

und motiviert durch eine hohe<br />

Leistungs- und Einsatzbereitschaft<br />

ihrer Lehrlinge wird<br />

die IMTM GmbH in<br />

den kommenden<br />

Jahren den eingeschlagenen<br />

Weg fortsetzen.<br />

Jedes Jahr<br />

werden zwei Schulabgänger,<br />

die ein<br />

gutes Noten- und Per<br />

sönlichkeitsprofil vorweisen,<br />

die Chance<br />

erhalten, die Ausbildung<br />

zum Biologielaboranten<br />

zu<br />

absolvieren. Somit<br />

lässt sich der eingangs<br />

als verantwortungsvollcharakterisierte<br />

Schritt der IMTM GmbH,<br />

Lehrlinge auszubilden, in zweifacher<br />

Hinsicht bestätigen. Einerseits<br />

trägt das Unternehmen dafür<br />

Sorge, dass es langfristig über<br />

sehr gut ausgebildetes Personal<br />

verfügt, andererseits übernimmt<br />

es eine gesamtgesellschaftliche<br />

Verantwortung, wenn es junge<br />

Menschen durch eine fundierte<br />

Ausbildung auf das Berufsleben<br />

vorbereitet.<br />

Jan Pasemann<br />

Artefakte<br />

Die Stipendiatin des Artist in<br />

Lab-Projekts Maria Volokhova<br />

stellt erste Arbeitsergebnisse<br />

vor<br />

Artist in Lab – dieses Projekt initiierte<br />

die Kunststiftung des Landes<br />

Sachsen-Anhalt. Die Plastikerin<br />

und Graphikerin Maria Volokhova<br />

wurde für das Arbeitsstipendium<br />

in der Magdeburger Klinik für Neurologie<br />

II sowie das dortige Leibniz-Institut<br />

ausgewählt. Am 7.<br />

September <strong>2006</strong> stellte sie im<br />

Maria Volokhova (Mitte) erläutert ihre Radierungen<br />

Radierung von Maria Volokhova<br />

<strong>ZENIT</strong> vor 40 Interessierten erste<br />

Ergebnisse, einen Zyklus von<br />

sechs Radierungen, vor. Eine<br />

umfassende Ausstellung folgt im<br />

September 2007 in der Magdeburger<br />

Galerie Himmelreich.<br />

Während ihres dreimonatigen Aufenthaltes<br />

in den Laboren der Magdeburger<br />

Universität begleitete die<br />

Künstlerin die Wissenschaftler bei<br />

ihrer täglichen Arbeit. Fasziniert<br />

war Volokhova durch Abbilder des<br />

menschlichen Inneren, wie sie u.<br />

a. im MRT entstehen.<br />

Diese übersetzte Volokhova in<br />

Formen, gesponnen aus feinen<br />

Strichen, die auf silbernen Gründen<br />

erscheinen. Dadurch wirken<br />

die Graphiken nicht wie kühle<br />

Darstellungen wissenschaftlich<br />

gesicherter Innenansichten, sondern<br />

wie fremde, obskure Welten.<br />

Einzelne Erkenntnisse assoziieren<br />

die klar erkennbaren<br />

Teile wie<br />

Nervenfasern,<br />

Schnitte durch<br />

den Kopf, Hände,<br />

Körper. Chaotisch<br />

vernetzt<br />

erschließt sich<br />

deren gemeinsameFunktionsweise<br />

dem<br />

Betrachter ebenso<br />

wenig wie das<br />

Rätsel Mensch.<br />

Ines J. Engelmann


Seite 4 <strong>ZENIT</strong>-INTERN <strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong><br />

Dem Appetit auf der Spur –<br />

Klinik für Endokrinologie<br />

und Stoffwechselkrankheiten<br />

Das Körpergewicht von Mensch<br />

und Tier unterliegt einem sehr<br />

präzisen Regulationsmechanismus,<br />

der die Aufnahme und den<br />

Verbrauch von Energie aufeinander<br />

abstimmt. Im Gehirn, und dort<br />

speziell dem Hypothalamus, dem<br />

Zentrum der Appetitregulation,<br />

werden die Informationen aus der<br />

Peripherie des Körpers und anderen<br />

Teilen des Gehirns verarbeitet<br />

und integriert.<br />

An dieser Stelle setzt die Forschungstätigkeit<br />

der Arbeitsgruppe<br />

‚Appetitregulation‘ der Klinik für<br />

Endokrinologie und Stoffwechselkrankheiten<br />

der Otto-von-<br />

Guericke Universität im <strong>ZENIT</strong> an.<br />

Hier werden grundlegende Mechanismen,<br />

aber auch Strategien<br />

für neue therapeutische Ansätze<br />

im Bereich der zentralnervösen<br />

Appetitregulation untersucht.<br />

Ein besonders wichtiges Hormon<br />

bei der Regulation der Nahrungsaufnahme<br />

ist Leptin, ein Peptid-<br />

Hormon des weißen Fettgewebes.<br />

Seine Synthese erfolgt proportional<br />

zur Menge des Fettgewebes<br />

und dient als Rückkopplungssignal<br />

zum Hypothalamus, wo es an<br />

spezifischen Rezeptoren wirkt und<br />

die Nahrungsaufnahme herunterreguliert.<br />

Um dort seine Wirkung<br />

zu entfalten, muss es mittels ein<br />

spezifischen Transportsystems<br />

über die sog. Blut-Hirn-Schranke<br />

vom Blut in die Nervenzellen<br />

transportiert werden.<br />

In einer Reihe von Untersuchungen<br />

konnte gezeigt werden, dass<br />

mit zunehmendem Übergewicht<br />

das Leptin an Wirksamkeit verliert<br />

und damit die Rückkopplung vom<br />

Fett zum Hypothalamus nicht<br />

mehr adäquat funktioniert. Hieran<br />

ist neben einer verminderten Aktivierbarkeit<br />

der Leptin-Rezeptoren<br />

im Hypothalamus ganz wesentlich<br />

ein verminderter Transport des<br />

Peptids über die Blut-Hirn-<br />

Schranke beteiligt: eine Erhöhung<br />

des Leptinspiegels im Blut führt<br />

nicht mehr zu einer Reduktion der<br />

Nahrungsaufnahme.<br />

Die Arbeitsgruppe ‚Appetitregulation‘<br />

konnte in mehreren tierexperimentellen<br />

Studien erstmalig zeigen,<br />

dass man über einen neuen<br />

Applikationsweg, die intranasale<br />

Applikation, Leptin aus der Nase<br />

in wirksamen Mengen in das Gehirn<br />

einschleusen kann. Für die<br />

praktische Anwendung bedeutet<br />

leptin intranasl body weight<br />

dies, dass man mit einer nichtinvasiven<br />

Methode im Gehirn<br />

therapierelevante Spiegel von<br />

Leptin erzielen und so einen Einfluss<br />

auf das Essverhalten nehmen<br />

kann und weist damit neue<br />

Wege in der Therapie des Übergewichtes.<br />

CRFmRNA PVN<br />

Im Hypothalamus wird die Wirkung<br />

des Leptins durch eine Reihe<br />

von Neuropeptiden vermittelt,<br />

die das Leptin-Signal und andere<br />

relevante Informationen integrieren.<br />

In der Klinik für Endokrinologie<br />

wird zur Zeit intensiv an der<br />

Funktion von Peptiden geforscht,<br />

die aus der Spaltung des Vorläu-<br />

ferpeptids Proopiomelanocortin<br />

(POMC) hervorgehen. Seit einiger<br />

Zeit ist bekannt, dass eines der<br />

Spaltprodukte von POMC, das<br />

sog. α-Melanozyten stimulierende<br />

Hormon (α-MSH), dessen Freisetzung<br />

durch Leptin stimuliert wird,<br />

die Nahrungsaufnahme vermindert.<br />

Die Bedeutung in der Appetitregulation<br />

ist für ein weiteres POMC-<br />

Spaltprodukt, das Adrenocorticotrope<br />

Hormon (ACTH), bisher<br />

kaum untersucht. Bekannt war<br />

lediglich, dass zentralnervös appliziertes<br />

ACTH denn Appetit reduziert,<br />

ob jedoch das körpereigene<br />

Peptid eine Rolle bei der<br />

Nahrungsaufnahme<br />

spielt, war völlig<br />

unklar. Mitarbeiter der<br />

Klinik für Endokrinologie<br />

konnten diese<br />

Frage kürzlich<br />

beantworten: vom<br />

Organismus produziertes<br />

ACTH vermindert<br />

die Nahrungsaufnahme<br />

– ein wieterer<br />

Player in der<br />

Regulation der Nahrungsaufnahme<br />

ist gefunden.<br />

Weitere Informationen und eine<br />

Übersicht über aktuelle Publikationen: <br />

http://www.med.unimagdeburg.de/fme/zim/kesk<br />

Dr. Carla Schulz


Seite 5 <strong>ZENIT</strong>-INTERN <strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong><br />

HEALTH IS WEALTH<br />

All for All e.V.<br />

Die Idee<br />

In Nigeria sind 95 % der Bevölkerung<br />

durch chronische Krankheiten<br />

oder frühzeitigen Tod bedroht.<br />

Das betrifft im Besonderen Kinder,<br />

Jugendliche, Ältere und Frauen in<br />

ländlichen Gebieten. Die<br />

durchschnittliche<br />

Lebenserwartung beträgt<br />

47 Jahre. Billy<br />

Olamilekan, der in Nigeria<br />

geboren wurde, in Europa<br />

aufwuchs und mittlerweile<br />

deutscher Staatsbürger<br />

ist, kennt diese Probleme<br />

von Kontakten mit seiner<br />

in Nigeria lebenden<br />

Familie und aus eigenen<br />

Erfahrungen bei<br />

Besuchen in Nigeria. Aus<br />

Gesprächen über diese<br />

Problematik mit Prof. Dr.<br />

Siegfried Ansorge und<br />

Prof. Dr. Helmut Klein<br />

entstand die Idee, durch<br />

eine Organisation beim<br />

Aufbau des<br />

Gesundheitswesens in Nigeria<br />

beizutragen. Es wurden erste<br />

Kontakte mit Regierungsvertretern<br />

Nigerias und Deutschlands geknüpft.<br />

Da die Idee von allen Seiten<br />

sehr positiv aufgenommen<br />

worden war, wurden weitere Mitstreiter<br />

für die Gründung eines<br />

Vereins gesucht und gefunden.<br />

Gründungsmitglieder<br />

o Prof. Dr. med. Helmut<br />

Klein (Vorsitzender)<br />

o Herr Billy Olamilekan<br />

o Prof. Dr. rer. nat. Siegfried<br />

Ansorge<br />

o Prof. Dr. med. Wolfram<br />

Neumann<br />

o Dr. med. Michael Täger<br />

o Dipl. med. Thomas<br />

Isensee<br />

o Herr Guido Raulin<br />

Das Ziel<br />

Ziel des Vereins ist es, die medizinische<br />

Versorgung für die Bevölkerung<br />

Nigerias, insbesondere<br />

der armen Menschen in ländlichen<br />

Gebieten, zu verbessern. Ein besonderer<br />

Schwerpunkt dabei soll<br />

die Versorgung HIV-infizierter<br />

Kinder sein.<br />

Das soll auf mehreren Gebieten<br />

parallel erfolgen:<br />

• Aus- und Weiterbildung<br />

des nigerianischen medizinischen<br />

Personals in<br />

Nigeria und Deutschland<br />

• Regelmäßiger Austausch<br />

nigerianischer und deutscher<br />

Ärzte<br />

All for All<br />

Nigeria<br />

Regulatorische Finanzielle Unter- Maßnahmen<br />

Abklärung setzung Medizinische<br />

Kontakt zu Behör- Beschaffung finan- Behandlung; Seu-<br />

den, Botschaften; zieller Mittel aus chenprohylaxe;<br />

Regierungsvertre- Spenden Verbesserung der<br />

tern in Nigeria und Infrastruktur und<br />

Deutschland Bildung<br />

• Bereitstellung von Behandlungskapazitäten<br />

(z.B. Technik,<br />

Medikamente) für<br />

die Behandlung<br />

•<br />

von Patienten vor<br />

Ort<br />

Hilfe beim Aufbau<br />

eines<br />

medizinischen<br />

Versorgungssystems<br />

in<br />

Nigeria<br />

• Bereitstellung<br />

medizinischer<br />

Hilfe für Patienten,<br />

die bisher<br />

von der Ver-<br />

•<br />

sorgung<br />

ausgeschlossen<br />

waren<br />

Verbesserung<br />

des Impfstatus der Bevölkerung<br />

zum Schutz vor Infektionskrankheiten<br />

• Verbesserung der Infrastruktur,<br />

z. B. die Versorgung<br />

mit sauberem Wasser,<br />

um Infektionswege zu<br />

unterbrechen<br />

• Gesundheitliche<br />

rungAufklä-<br />

Der Weg<br />

Durch das Zusammenführen medizinischen<br />

Sachverstandes, politischer<br />

Autorität und der Hilfsbereitschaft<br />

von Personen, Firmen<br />

und Institutionen soll eine effektive<br />

Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort ermöglicht<br />

werden. Der Verein versteht<br />

sich als Initiator, Koordinator<br />

und Katalysator von<br />

Hilfsprojekten, die durch<br />

den Aufbau von<br />

Kontakten zu den<br />

Regierungen, Botschaften,<br />

Organisationen,<br />

Krankenhäusern, Pharma-<br />

und Medizinproduktunternehmen<br />

sowie<br />

Sponsoren ermöglicht,<br />

vereinfacht und beschleunigt<br />

werden sollen.<br />

Biola, Kunle, Ademola (vlnr)<br />

Spendenkonto<br />

ALL for ALL e.V<br />

Deutsche Apotheker- und<br />

Ärztebank<br />

Kontonr 06438172<br />

BLZ 10090603<br />

Für jede Spende wird eine Spendenquittung<br />

ausgestellt.<br />

Sind Sie an der Arbeit des Vereins<br />

interessiert? Dann finden Sie alle<br />

Informationen unter<br />

www.all-for-all.org oder wählen<br />

Sie 0391/6117336.<br />

Billy Olamilekan


Seite 6 <strong>ZENIT</strong>-INTERN <strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong><br />

Körperveränderungen<br />

"Narben sind Objekte der Schönheit<br />

und der Stärke, so sehe ich<br />

das. Ich habe den Sturm überlebt<br />

und jetzt ist da eine Markierung,<br />

um das zu beweisen", sagte eine<br />

Frau mit Schmucknarben auf ihrer<br />

Haut.<br />

Ein Zitat aus dem neuen Buch von<br />

Erich Kasten. Der Band „Body-<br />

Modification“, zu Deutsch „Körperveränderungen“<br />

erschien im<br />

Juli <strong>2006</strong> im Münchener Rhein-<br />

hardt-Verlag. Privatdozent Dr.<br />

Erich Kasten ist Mitarbeiter am<br />

Institut für Medizinische Psychologie,<br />

das im 2. Stock des <strong>ZENIT</strong>-<br />

Gebäudes beheimatet ist. Gerade<br />

Extremformen der Körperveränderungen<br />

sind ein selten untersuchtes<br />

Forschungsthema aus dem<br />

Querschnittfeld zwischen Medizin<br />

und Psychologie, dessen sich der<br />

Autor hier annimmt.<br />

Wenn man hört, dass es Menschen<br />

gibt, die sich mit dem Skalpell<br />

Symbole in die Haut schneiden,<br />

um daraus Narben zu erzeugen,<br />

dann werden die meisten das<br />

einfach nur gruselig finden. Aber<br />

letztlich ist das nur eine Extremvariante<br />

eines Verhaltens, das jeder<br />

von uns an sich durchführt. Seit<br />

Urzeiten verändern Menschen ihr<br />

Äußeres. Viele Menschen färben<br />

sich die Haare schwarz, blond,<br />

blau oder rosa. Frauen mit durch-<br />

stochenen Ohrläppchen sind heute<br />

nichts Besonderes, Mädchen<br />

lackieren sich die Fingernägel,<br />

Männer gehen ins Bodybuilding-<br />

Studio, ein Teil der Leute betreibt<br />

Fastenkuren, zunehmend mehr<br />

Menschen bezahlen viel Geld für<br />

Schönheitsoperationen. Fast jeder<br />

Mensch im westlichen Kulturkreis<br />

ist bestrebt, seinen Körper in der<br />

einen oder anderen Form zu optimieren.<br />

Dennoch ziehen neue<br />

Formen der Körpermodifikation<br />

zunehmend mehr die Aufmerksamkeit<br />

auch der Wissenschaftler<br />

auf sich. Gemeint sind Techniken<br />

der Veränderung des Körpers<br />

durch Tätowierungen, Piercings,<br />

Brandings, Skarifizierungen, Cuttings,<br />

Implantate, Sewings, Beschneidung,<br />

Penisvergrößerung<br />

und Spaltung von Körperteilen.<br />

Besonders interessant sind Menschen,<br />

die sich völlig gesunde<br />

Körperteile amputieren lassen<br />

wollen, weil sie diese als fremd<br />

und nicht zu sich gehörig empfinden.<br />

In dem Band werden klassische<br />

wie auch moderne Arten der<br />

Körperveränderung vorgestellt<br />

und aus ihrer ethnologischen Herkunft<br />

beleuchtet. Anhand von<br />

mehreren hundert Fallbeispielen<br />

wird die Motivation der Betroffenen<br />

analysiert und mit aktuellen<br />

Forschungsergebnissen aus der<br />

Psychologie und Medizin verglichen.<br />

Hierbei wird auch immer<br />

Bezug genommen auf Extremvarianten<br />

und psychopathologische<br />

Erkrankungen, wie z.B. Selbst-<br />

Kannibalismus, Selbst-<br />

Vampirismus, Selbst-Kastration<br />

oder selbst durchgeführte Entäugung.<br />

Über 140 Fotos illustrieren<br />

den Text.<br />

pa<br />

<strong>ZENIT</strong> II erhält Innenleben<br />

Filigranarbeit mit schwerem<br />

Gerät<br />

Einen kleinen Höhepunkt gab es<br />

auf der Baustelle von <strong>ZENIT</strong> II am<br />

frühen Morgen des 19. Septembers<br />

zu erleben. Mit ruhiger Hand<br />

und sehr viel Feingefühl manövrierten<br />

zwei Kranfahrer der Firma<br />

Brandt und Wrangler den neuen<br />

Autoklav in den Tierstallanbau des<br />

<strong>ZENIT</strong>.<br />

Die akribische Vorgehensweise<br />

war notwendig, weil vor dem Eingang<br />

des Anbaus ein tiefer Graben<br />

verläuft, den es mit Hilfe der<br />

schweren Krane zur überbrücken<br />

galt. Beeindruckend war an diesem<br />

Morgen nicht nur das Fingerspitzengefühl<br />

mit dem der 2,5 t<br />

schwere Autoklav bewegt wurde,<br />

mindestens ebenso bewundernswert<br />

erscheint das Gerät selbst.<br />

Autoklaveinbau am 19. September<br />

Nach seiner Endmontage wird es<br />

ein Gewicht von 4 t aufweisen und<br />

komplette Tierkäfige autoklavieren<br />

können.<br />

pa<br />

Nature Biotechnology veröffentlicht<br />

Bericht über MELK-<br />

Technology<br />

Nach der Sequenzierung des<br />

Genoms zahlreicher Organismen,<br />

u. a. der des Menschen, steht die<br />

Biologie nun vor der enormen<br />

Herausforderung, das hochkomplexe<br />

Zusammenwirken der von<br />

den Genen kodierten Proteine zu<br />

entschlüsseln. Auf dem Weg zu<br />

diesem Ziel hat ein Forscherteam<br />

um W. Schubert und seiner Arbeitsgruppe<br />

am Institut für Med.<br />

Neurobiologie Magdeburg den<br />

Durchbruch erzielt. Wie in der<br />

Online-Ausgabe der Zeitschrift<br />

Nature Biotechnology berichtet<br />

wird, ist es dem Team gelungen,<br />

die schon in den 90er Jahren von<br />

Schubert entwickelte Technologie<br />

MELC (Multi-Epitop-Ligand-Cartography)<br />

für die Analyse aktueller<br />

biomedizinischer Probleme einzusetzen.<br />

Erstmals konnten damit<br />

die räumlichen und zeitlichen Ver-


Seite 7 <strong>ZENIT</strong>-INTERN <strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong><br />

nature biotechnology <strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong><br />

teilungsmuster einer großen Anzahl<br />

von Proteinen in ein und derselben<br />

Zelle untersucht werden.<br />

Es bestätigte sich die Annahme,<br />

dass Proteine innerhalb von Zellstrukturen<br />

zu hochkomplexen<br />

funktionellen Einheiten, so genannten<br />

Clustern, zusammengelagert<br />

werden, ähnlich wie Buchstaben<br />

einer Sprache Worte bilden.<br />

Sie ergeben für Zellen und<br />

Gewebe eine Art Visitenkarte, die<br />

den individuellen Zelltyp, die jeweiligen<br />

experimentellen Bedingungen<br />

wie auch Änderungen im<br />

Krankheitszustand widerspiegelt.<br />

Es konnten so genannte Leitproteine<br />

identifiziert werden, die diese<br />

Cluster hierarchisch kontrollieren.<br />

Bei experimentellen oder krankhaften<br />

Veränderungen wandeln<br />

sich diese Cluster, und die Zelle<br />

kann bestimmte Funktionen, wie<br />

z. B. Zellwanderung im Falle von<br />

Krebszellen, nicht mehr oder nur<br />

in veränderter Form ausführen.<br />

Mit der neuen Technik ist ein Meilenstein<br />

in der Entschlüsselung<br />

der molekularen Netzwerke, von<br />

den Autoren „Toponom“ genannt,<br />

erreicht worden.<br />

Die Technologie wurde in den<br />

vergangenen Jahren unter Federführung<br />

von Dr. Schubert vom<br />

Institut für Medizinische Neurobiologie<br />

der Otto-von-Guericke Universität<br />

und der MelTec GmbH im<br />

<strong>ZENIT</strong> entwickelt. Die Arbeit findet<br />

nun in der <strong>Oktober</strong>ausgabe des<br />

Fachmagazins Nature Biotechnology<br />

weite wissenschaftliche<br />

Verbreitung. Unter dem Titel „Analyzing<br />

proteome topology and<br />

function by automated multidimensional<br />

fluorescence microscopy“<br />

ist der Beitrag von Dr. Walter<br />

Schubert, Prof. Bernd Bonnekoh,<br />

Dr. Ansgar Pommer, Lars<br />

Philipsen, Dr. Raik Bökelmann,<br />

Dr. Yanina Malykh, Prof. Harald<br />

Gollnick, Manuela Friedenberger,<br />

Marcus Bode und Prof. Andreas<br />

Dress nachzulesen. Mit der Veröffentlichung<br />

findet die MELK Forschung<br />

<strong>intern</strong>ationale Anerkennung<br />

und wird einem breiten Forscherkreis<br />

vorgestellt.<br />

Mit der Weiterentwicklung der<br />

MELK Technologie beschäftigen<br />

sich neben dem Institut für Medizinische<br />

Neurobiologie mehrere<br />

Unternehmen im <strong>ZENIT</strong>.<br />

Für weitergehende Fragen steht<br />

gern HS-Doz. Dr. med. Walter<br />

Schubert, Institut für Medizinische<br />

Neurobiologie, Dr. M. Hämmerle,<br />

MelTec GmbH & Co. KG, Dr. A.<br />

Pommer, SkinSystec GmbH zur<br />

Verfügung.<br />

http://www.nature.com/nbt/journal/<br />

vaop/ncurrent/pdf/nbt1250.pdf.<br />

Frau Dr. Baldauf probiert das präsentierte Fahrrad der<br />

HASOMED GmbH<br />

vk<br />

InnoMed - Das Netzwerk für<br />

Neuromedizintechnik - präsentierte<br />

die erzielten Ergebnisse<br />

im InnoRegio-<br />

Wettbewerb des Bundes<br />

Am 27. September fand in Magdeburg<br />

das 3. Statusseminar der<br />

InnoRegio-Initiative InnoMed statt.<br />

Der Vorstandsvorsitzende Frank<br />

Baumgart und der Leiter der Ge-<br />

schäftsstelle Peter Prötzig begrüßten<br />

die zahlreich erschienenen<br />

Gäste, Vereinsmitglieder und<br />

Kooperationspartner. Zu den Gästen<br />

gehörten Dr. Karl-Dieter Husemann<br />

vom Projektträger Jülich<br />

(PtJ), Dr. Sieghard Flohr vom<br />

Ministerium für Wirtschaft und<br />

Arbeit des Landes Sachsen-<br />

Anhalt, Thomas Gerke vom Kultusministerium<br />

des Landes Sachsen-Anhalt.<br />

Der InnoMed e.V. – Netzwerk für<br />

Neuromedizintechnik, 2001 mit<br />

seinem Netzwerkkonzept als einer<br />

von 23 Siegern aus dem InnoRegio-Wettbewerb<br />

des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung<br />

hervorgegangen und im Zeitraum<br />

2002 – <strong>2006</strong> mit über 5 Mio. Euro<br />

durch das BMBF gefördert, zog<br />

auf dieser Veranstaltung Bilanz<br />

und stellte die erzielten Ergebnisse<br />

vor. Im Rahmen von InnoRegio<br />

sind 154 neue und verbesserte<br />

Produkte und Technologien, 195<br />

Patente und Gebrauchsmuster<br />

sowie 125 neue Arbeitsplätze<br />

entstanden, das Netzwerk ist auf<br />

44 Mitglieder angewachsen und<br />

InnoMed hat in den vergangenen<br />

4 Jahren 17 wissenschaftliche<br />

Verbundprojekte mit einem Gesamtvolumen<br />

von ca. 8 Mio. initiiert,<br />

in denen Mitglieder des<br />

Netzwerkes mit anderen Partnern,<br />

wie Hochschulen und Forschungsinstitutenzusammenarbeiten.<br />

In interessanten Fachvorträgen<br />

und fachlichen Statements<br />

präsentierten und demonstrierten<br />

die Unternehmer, Wissenschaftler<br />

und Vereinsvertreter die Ergebnisse<br />

ihrer Arbeit. So konnten z.B.<br />

Ergebnisse der Forschung zur<br />

Therapie von Bewegungsstörungen<br />

für ein computergestütztes<br />

Sehtraining oder für die<br />

computerbasierte<br />

Blutzuckereinstellung in<br />

ersten Produkten eingesetzt<br />

werden.<br />

Die mit dem Statusseminar<br />

verbundene Poster- und<br />

Produktausstellung fand<br />

ebenfalls reges Interesse<br />

und förderte einen<br />

angeregten Informationsaustausch<br />

zwischen Teil-<br />

nehmern und Ausstellern.<br />

Jutta Brada


Seite 8 <strong>ZENIT</strong>-INTERN <strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong><br />

Gymnasiasten schnuppern<br />

„Forscherluft“<br />

16 interessierte Schüler des Europagymnasiums<br />

Bitterfeld besuchten<br />

am 21. September im<br />

Rahmen eines Projekttages das<br />

SchülerInnen des Europagymnasiums Bitterfeld<br />

<strong>ZENIT</strong>. Sie hatten sich bereits<br />

Monate vorher für eine wissenschaftliche<br />

Einrichtung entscheiden<br />

müssen, welche sie an diesem<br />

Donnerstag näher kennen<br />

lernen wollten. Der Tag diente<br />

unter anderem zur beruflichen<br />

Orientierung der angehenden<br />

Abiturienten. Dementsprechend<br />

Aufmerksame Zuhörer beim Vortrag<br />

groß war das Interesse und die<br />

Erwartung, mit der die Bitterfelder<br />

angereist waren. Neben einer<br />

umfassenden Vorstellung des<br />

<strong>ZENIT</strong> durch den Geschäftsführer<br />

Joachim von Kenne, erhielten die<br />

Schüler den durch Vorstandsvorsitzenden<br />

der KeyNeurotek AG,<br />

Herrn Dr. Frank Striggow sowie<br />

durch Frau Dr. Carla Schulz von<br />

der Klinik für Endokrinologie und<br />

Stoffwechselkrankheiten vertiefende<br />

Einblicke in die wissenschaftliche<br />

Arbeit der Einrichtungen<br />

unseres Hauses. Den sehr<br />

anschaulichen und ebenso beeindruckenden<br />

Abschluss markierte<br />

eine Führung durch den im Erdgeschoss<br />

befindlichen Technikbereich.<br />

pa<br />

Kurz vorgestellt!<br />

Auch das IMP setzt auf eigenen<br />

Nachwuchs<br />

Bis vor kurzem werden sich bestimmt<br />

einige Mitarbeiter im <strong>ZENIT</strong><br />

verwundert die Augen gerieben<br />

haben, als sie am Raum 358 vorübergingen.<br />

An der Bürotür war in<br />

großen Lettern zu lesen, dass sich<br />

hinter Tür eine „Kinderbetreuungsstelle“<br />

befindet. Für mehrere Wochen<br />

konnte jeder Interessierte<br />

beim Mitarbeiter des Instituts für<br />

Medizinische Psychologie, Herrn<br />

Markus Preuss, um Rat nachfragen,<br />

wenn es um das Wechseln von<br />

Windeln oder pädagogische Hilfestellungen<br />

ging.<br />

Eingerichtet hatten das Dienstleistungsangebot<br />

die Mitarbeiter des<br />

Instituts für ihren Kollegen. Seit dem<br />

12. Juni <strong>2006</strong> ist Herr Preuss ausgewiesener<br />

Experte für diese<br />

Dienstleistungen. An diesem Montag<br />

erblickte nämlich sein Sohn<br />

Aaron Markus das Licht der Welt.<br />

Gemeinsam mit Mutter Dagmar<br />

Waidelich freute sich der stolze<br />

Papa über den 54 Zentimeter großen<br />

und 3800 Gramm schweren<br />

Filius.<br />

Aaron Waidelich & Papa Markus Preuss<br />

Da beim Papa bisher keine Augenringe<br />

zu entdecken sind und er jeden<br />

Morgen ausgeschlafen mit dem<br />

Fahrrad zu Arbeit fährt, waren die<br />

Nächte bisher bestimmt ruhig. Wir<br />

wünschen auch weiterhin ausreichend<br />

Schlaf sowie vor allem viel<br />

Spaß und Freude mit dem Sohn.<br />

Jan Pasemann<br />

Veranstaltungen<br />

am 2.12.<strong>2006</strong> ab.8.00 Uhr<br />

Thema: Seminar<br />

Veranstalter: Theranostic Medizintechnik<br />

GmbH<br />

am 21.11.<strong>2006</strong> 19.30 Uhr<br />

Veranstaltung im Rahmen des Jahres<br />

der Wissenschaft<br />

Thema: Gesprächsforum<br />

„Selbtsterfahrungen am<br />

Rand des Todes“<br />

Veranstalter: Evangelische Hochschulbeirat<br />

Magdeburg;<br />

<strong>ZENIT</strong> GmbH<br />

am 4.11.<strong>2006</strong> von12.00 Uhr<br />

Thema: 3. Magdeburger MTRA-<br />

Workshop<br />

Veranstalter: Klinik für Strahlentherapie<br />

am 3.11.<strong>2006</strong> von 14.00 Uhr<br />

Thema: 3. Magdeburger MTRA-<br />

Workshop<br />

Veranstalter: Klinik für Strahlentherapie<br />

am 2.11.<strong>2006</strong> von 15.00 -18.00 Uhr<br />

Thema: Fortbildungsveranstaltung<br />

für Ärzte<br />

Veranstalter: Klinik für Nephrologie;<br />

Novartis Pharma GmbH<br />

am 2.11.<strong>2006</strong> ab 17.00 Uhr<br />

Thema: Sitzung des Wissenschaftlichen<br />

Beirates<br />

Veranstalter: <strong>ZENIT</strong> GmbH<br />

Veranstaltungsort:<br />

Konferenzräume im <strong>ZENIT</strong><br />

Verantwortliche Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. Joachim von Kenne<br />

Prof. Dr. Günther Gademann<br />

Jan Pasemann M. A.<br />

zenit@zenit-magdeburg.de<br />

Bezug auch im Internet unter:<br />

WWW.<strong>ZENIT</strong>-Magdeburg.de

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