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KUSCHEL- STIMMUNG WOHNEN LIFESTYLE DESIGN Die besten ...

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NEU!<br />

Herbst/Winter<br />

1/11<br />

€ 2,80<br />

W O H N E N L I F E S T Y L E D E S I G N<br />

HIGHLIGHTS<br />

Münchner Lichtdesigner<br />

im Fokus<br />

PURER LUXUS<br />

Der große<br />

Immobilien-Report<br />

<strong>DESIGN</strong>-IKONEN<br />

Classicon-Chef Oliver Holy<br />

im Gespräch<br />

<strong>KUSCHEL</strong>-<br />

<strong>STIMMUNG</strong><br />

Plaids<br />

zu<br />

gewinnen!<br />

+ TOP-ADRESSEN FÜR MÜNCHEN UND UMLAND<br />

7<br />

DIE<br />

<strong>Die</strong> <strong>besten</strong> Einrichter<br />

und Läden an der Isar<br />

STILMACHER<br />

4 192390 8 02800


immobilien<br />

<strong>Die</strong> Quadratmeterpreise in München steigen in luftige Höhen – und kein Ende in Sicht. Werden<br />

sich bald nur noch Vermögende diese Stadt leisten können? Oder alles nur Panikmache?<br />

Ein Phantom geht um in München. Es trägt einen<br />

Ehrfurcht gebietenden Namen: Gentrifizierung.<br />

Das Phantom ist eigentlich eine Angst. <strong>Die</strong> Angst davor,<br />

dass die Durchschnittsverdiener, die Mittelschicht,<br />

die Künstler und Kreativen sich bald nicht mehr leisten<br />

können, im Stadtkern zu leben. Davor, dass das<br />

Leben und Wohnen an sich zum Luxus wird. Schon<br />

immer gehörten München und seine Schickeria zu-<br />

54 DECO MünC h E n 1/11<br />

Isargold ist aus Beton<br />

Wohnen im<br />

Atelier<br />

sammen wie das Bier zum Oktoberfest. Schon immer<br />

belegten Mieten und Kaufpreise für Immobilien Topplätze<br />

im deutschlandweiten Vergleich. Und das hat<br />

berechtigte Gründe. Neu scheint allerdings die fortschreitende<br />

Vereinnahmung alternativ geprägter Viertel<br />

durch Luxusbaumaßnahmen. Im Prinzip ist es eine<br />

Angst vor der „Maximilianisierung“ weitgehend gentrifizierter<br />

Bereiche wie Isarvorstadt, Haidhausen oder<br />

Altschwabing. Werden damit die sozialen Treffpunkte,<br />

Läden und Lokale verdrängt, die diese Viertel erst so<br />

attraktiv machen?<br />

Makler Andreas Botas hält diese Angst für durchaus<br />

berechtigt: „Es ist eine gefährliche Entwicklung, die<br />

wir nicht steuern können.“ Der 54-Jährige ist ein Exot<br />

in seiner Branche: Er hat sich auf den Verkauf von<br />

Luxusimmobilien im Raum Starnberger See spezialisiert.<br />

Ab zwei Millionen aufwärts, darunter geht nichts.<br />

„Ich schreibe ungern eine Rechnung – und wenn, muss<br />

es sich lohnen“, fasst Botas die Vorteile seiner Arbeit<br />

zusammen. <strong>Die</strong> Kollegen in München beneidet er nicht,<br />

hier herrscht ein irrsinniger Konkurrenzkampf um zu<br />

wenige Objekte für zu viele Interessenten. Etwa 3500<br />

Maklerlizenzen und Gewerbescheine sind angemeldet,<br />

50 bis 60 Büros teilen sich den steinernen Kuchen.<br />

Woran das liegt? Andreas Botas erklärt: Eine Investition<br />

in Münchner Immobilien ist sicherer<br />

als Gold. <strong>Die</strong> Isarstadt ist attraktiv, hat<br />

eine extrem hohe Lebensqualität. Zum<br />

Unterschied von internationalen Metro-<br />

polen wie etwa London, in denen die<br />

Miet- und Kaufpreise die Münchner<br />

Forderungen noch um ein Vielfaches<br />

übersteigen, ist die Wirtschaft langsam<br />

Text: Christina Herbert.


Ausblick<br />

und gesund gewachsen, durch eine<br />

stabile Politik und gute Infrastruktur.<br />

Sieben börsennotierte Unternehmen<br />

sind hier etabliert, die Arbeitslosenquote<br />

ist mit 4,1 Prozent niedriger<br />

als in allen anderen deutschen Großstädten.<br />

Zuletzt hatte man Probleme,<br />

genügend Bewerber für die freien Ausbildungsplätze<br />

zu finden. Hinzu kommt eine gelebte Biergartenkultur<br />

mit Lederhose, Dirndl und „Mir san mir“-Gefühl, das<br />

globalisierungsmüde Großstädter auf Sinnsuche fest in<br />

die heimeligen Arme schließt. So sind die meisten gekommen,<br />

um zu bleiben. Und das muss man bezahlen.<br />

Was eine Wohnung wert ist, hängt nicht von ihrer Ausstattung<br />

ab, sondern von der starken Nachfrage.<br />

onkret heißt das: In einer guten Lage ist Wohneigentum<br />

erst ab 3500 Euro pro Quadratmeter<br />

Kzu haben. „Das geht hoch bis 15 000 Euro“, weiß Wasserpark ausge- Bed & Bath<br />

Andreas Botas. <strong>Die</strong> Preise sind im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 13 Prozent gestiegen, also zehn Prozent mehr<br />

als die Mieten. Trotz geringer Rendite gilt die Investition<br />

als sicher, weil die Mieten wohl kaum sinken werden:<br />

München stößt längst an die Grenzen der Wachstumskapazitäten.<br />

Laut Mietatlas der Immobilienfirma<br />

Long Jones LaSalle zahlten Mieter im ersten Halbjahr<br />

2011 im Schnitt 12,10 Euro pro Quadratmeter. Selbst<br />

ObEn: Das highlight<br />

jeder Wohnung im<br />

Luxuskomplex „The<br />

Seven“ ist das Panorama.<br />

<strong>Die</strong> beiden oberen<br />

Geschosse bilden<br />

eine Wohnung über<br />

700 qm. Der Komplex<br />

wird mit 6000 qm<br />

Grünfläche und einem<br />

stattet.Verantwortlich: Projektleiter<br />

der LbbW Immobilien<br />

Capital, Roderick<br />

Rauert (links), mit<br />

Immobilienunternehmer<br />

Jörg Scheufele<br />

(rechts). LInKE SEITE:<br />

Luxuriöse Atelierhäuser<br />

der bauwerk<br />

Capital in Schwabing<br />

BeTTwäSche<br />

NachTwäSche<br />

FroTTeewäSche<br />

BadeMode<br />

hoMewear<br />

TagwäSche<br />

Britta Stahlschmidt<br />

Falckenbergstraße 11<br />

80539 München<br />

Tel.: 089 / 22 96 48<br />

www.bed-bath.de<br />

info@bed-bath.de


immobilien<br />

in Randbezirken wie Ramersdorf-Perlach<br />

oder Feldmoching-Hasenbergl kommt man<br />

kaum unter elf Euro – die Preise sind<br />

flächendeckend hoch. Der Ärger darüber<br />

und die Angst, die kulturelle Seele eines<br />

Viertels an internationale Investmenthaie<br />

oder neureiche Russenkids im Partywahn<br />

zu verkaufen, wird öffentlich an einigen<br />

wenigen Großbauprojekten diskutiert. Wie<br />

etwa dem Abriss der Kultkneipe „Schwabinger<br />

7“ an der Münchner Freiheit oder<br />

dem Umbau des alten Heizkraftwerks in der Müllerstraße<br />

zum Luxuskomplex „The Seven“. Hier entsteht<br />

auf den oberen beiden Etagen Münchens teuerste Wohnung:<br />

Angesetzt bei 20 Millionen Euro, verkauft an<br />

einen Pharmaunternehmer, dessen Identität nicht preisgegeben<br />

wird. Kein Geheimnis um ihren Einzug machen<br />

<strong>Die</strong>tmar Holzapfel und Ehepartner Josef Sattler.<br />

Seit 1993 betreiben die beiden das Hotel „Deutsche<br />

Eiche“, eine kulturelle Institution in unmittelbarer<br />

Ammersee-<br />

Chic<br />

56 DECO MünC h E n 1/11<br />

Starnberg<br />

de luxe<br />

LInKS: <strong>Die</strong> Villa<br />

Riccius am Starnberger<br />

See kostete 1993<br />

umgerechnet etwa<br />

drei Millionen Euro.<br />

Das Schlösschen<br />

steht nun wieder zum<br />

Verkauf: für 7,9 Mil-<br />

lionen Euro. UnTEn<br />

REChTS: Andreas<br />

botas ist Makler für<br />

Luxusimmobilien<br />

in der Region Starnberger<br />

See. UnTEn<br />

MITTE: Auf Gut Rösslberg<br />

bei Tutzing<br />

ist botas mit seiner<br />

Frau zu hause<br />

Nähe des Gärtnerplatzes – und damit auch des gläsernen<br />

Luxusriesen. Für fünf Millionen Euro wird der<br />

gebürtige Münchner Josef Sattler vom zwölften Stock<br />

aus jeden einbetonierten Winkel seines bisherigen<br />

Lebens überblicken können. Mit den beiden Hotelinhabern<br />

wird die große Mehrheit der etwa 100 Parteien<br />

ihren Hauptwohnsitz in der Müllerstraße Nr. 7<br />

haben. „Wir werden da oben nach dem Motto leben:<br />

Eigentum verpflichtet, also viele Gäste haben“, erklärt<br />

<strong>Die</strong>tmar Holzapfel erfreut. Er glaubt nicht so recht an<br />

einen negativen Wandel des Viertels. Veränderung<br />

habe es schließlich immer schon gegeben.<br />

„Ihr hättet die ,Eiche‘ mal vor unserer<br />

Sanierung sehen sollen! Heute will jeder<br />

eine Altbauwohnung, aber bitte ohne<br />

Ölkannen aus dem Keller schleppen<br />

zu müssen und bitte mit Balkon.<br />

Für eine Renovierung sind schnell<br />

mal 150 000 Euro weg und dann<br />

steigen auch die Mieten“, erklärt<br />

der langjährige Immo


Mieten, kaufen, verkaufen<br />

• Luxusmakler Andreas botas verrät: „Wenn ich mir eine Wohnung anschaue,<br />

fahre ich nie mit dem Aufzug, sondern gehe das Treppenhaus bis oben durch.<br />

Danach weiß ich, wer da wohnt.“ Was für Schuhe stehen vor der Tür? Sieht<br />

man Kinderwagen? Wie ist der bodenbelag? Knarzt die Treppe? Wenn ja, würde<br />

ich das ertragen? Und wie sieht es im Keller aus? Fühlen und riechen Sie!<br />

• Für Käufer gilt grundsätzlich: Investieren Sie nur dort, wo Sie auch selbst gerne<br />

wohnen würden! Fallen bei Ihrem Makler eindrucksvolle Worte wie „Liebhaberobjekt“,<br />

können Sie davon ausgehen, dass der Preis überteuert ist. nach dem<br />

Motto: Das muss schon ein Liebhaber sein, der so viel zahlen würde.<br />

• Mieter sollten sich fragen: Wie ist die Sonnenausrichtung? Wie ist die Lautstärke<br />

bei geschlossenem und offenem Fenster? Wo liegt das Schlafzimmer? brauche<br />

ich den Aufzug, der zweimal im Jahr kostspielig gewartet werden muss?<br />

• Augen auf! <strong>Die</strong> meisten bauträger sparen am Platz für die nützliche Abstellkammer,<br />

weil ein großes Wohnzimmer besser ankommt. Makler prahlen stattdessen<br />

gern mit vielen Steckdosen, dabei kann man die nachträglich einbauen.<br />

• Wollen Sie verkaufen? Geizen Sie nicht mit der Ausstattung! Schön eingerichtet<br />

bringt die Immobilie bis zu zehn Prozent mehr. Andreas botas weiß: „Ein haus muss<br />

man schmücken wie eine braut.“ Dann wandert der Interessent auch nicht auf der<br />

Suche nach Fehlern herum und schaut sich die Fensterdichtung ganz genau an.<br />

bilieninhaber. Von Freunden habe er<br />

gehört, dass Mieter für einen Auszug<br />

wegen fälliger Renovierungsarbeiten<br />

95 000 Euro „erpresst“ hätten. Auch<br />

das wird später auf den Nachmieter<br />

umgelegt. Im Wohnungskampf ist<br />

jeder sich selbst der Nächste, aber<br />

geschimpft wird über die anderen.<br />

Auch Andreas K. glaubt, dass das<br />

Problem mitunter hausgemacht ist.<br />

Der Produktdesigner verteilt kostenlos einen monatlichen<br />

Newsletter für Privatgesuche. Nicht selten liest<br />

er dreiste Angebote: „Da fährt jemand in Urlaub und<br />

will seine Wohnung tageweise für einen Preis vermieten,<br />

dass es raucht“, erzählt Andreas, „die sind doch alle<br />

selbst schuld, dass München den Bach runtergeht! Und<br />

auch das Selbstverständnis, mit dem solche Angebote<br />

hingenommen werden, ist total gaga.“<br />

Das Gärtnerplatz-Viertel war einst Rotlichtmilieu,<br />

Heimat für Lebenskünstler und Randgruppen aller<br />

Art. In Helmut Käutners Film „Große Freiheit<br />

Nr. 7“ singt und tanzt sich Hans Albers Akkordeon<br />

spielend durch einen Nachtclub an der Reeperbahn.<br />

Verlegen wir mal den Schauplatz: Wie wird es in zehn<br />

Jahren aussehen auf dem Gärtnerplatz nachts um halb<br />

eins? Werden die Bewohner aus der luftigen Freiheit<br />

Müllerstraße Nr. 7 noch auf einen Ort hinunterblicken,<br />

wo sich junge Leute drängen wie auf einem Ameisenhügel?<br />

Werden die Kleinkunsttheater und Bars in Altschwabing<br />

an der echten Münchner Freiheit noch von<br />

lachendem Fußvolk erschüttert? Es wird sich wohl zeigen.<br />

Hoffen wir einfach das Beste.<br />

Halali im<br />

Eigenheim<br />

ObEn: Perle für wohlhabendeFlintenfreunde<br />

– ein Jagdhaus<br />

in Wildsteig<br />

westlich vom Staffelsee,<br />

voll eingerichtet<br />

für 1,59 Millionen<br />

Euro auf dem Markt.<br />

LInKE SEITE, UnTEn:<br />

Dezenteren Geschmäckern<br />

kommt diese<br />

französische Villa am<br />

Ammersee entgegen<br />

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Maßbekleidung<br />

Maßhemden · Maßschuhe<br />

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HILDEGARDSTRASSE 11<br />

80539 MÜNCHEN<br />

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DIETERBETZ<br />

G ENTLEMENS COUTURE

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