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KUSCHEL- STIMMUNG WOHNEN LIFESTYLE DESIGN Die besten ...

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immobilien<br />

<strong>Die</strong> Quadratmeterpreise in München steigen in luftige Höhen – und kein Ende in Sicht. Werden<br />

sich bald nur noch Vermögende diese Stadt leisten können? Oder alles nur Panikmache?<br />

Ein Phantom geht um in München. Es trägt einen<br />

Ehrfurcht gebietenden Namen: Gentrifizierung.<br />

Das Phantom ist eigentlich eine Angst. <strong>Die</strong> Angst davor,<br />

dass die Durchschnittsverdiener, die Mittelschicht,<br />

die Künstler und Kreativen sich bald nicht mehr leisten<br />

können, im Stadtkern zu leben. Davor, dass das<br />

Leben und Wohnen an sich zum Luxus wird. Schon<br />

immer gehörten München und seine Schickeria zu-<br />

54 DECO MünC h E n 1/11<br />

Isargold ist aus Beton<br />

Wohnen im<br />

Atelier<br />

sammen wie das Bier zum Oktoberfest. Schon immer<br />

belegten Mieten und Kaufpreise für Immobilien Topplätze<br />

im deutschlandweiten Vergleich. Und das hat<br />

berechtigte Gründe. Neu scheint allerdings die fortschreitende<br />

Vereinnahmung alternativ geprägter Viertel<br />

durch Luxusbaumaßnahmen. Im Prinzip ist es eine<br />

Angst vor der „Maximilianisierung“ weitgehend gentrifizierter<br />

Bereiche wie Isarvorstadt, Haidhausen oder<br />

Altschwabing. Werden damit die sozialen Treffpunkte,<br />

Läden und Lokale verdrängt, die diese Viertel erst so<br />

attraktiv machen?<br />

Makler Andreas Botas hält diese Angst für durchaus<br />

berechtigt: „Es ist eine gefährliche Entwicklung, die<br />

wir nicht steuern können.“ Der 54-Jährige ist ein Exot<br />

in seiner Branche: Er hat sich auf den Verkauf von<br />

Luxusimmobilien im Raum Starnberger See spezialisiert.<br />

Ab zwei Millionen aufwärts, darunter geht nichts.<br />

„Ich schreibe ungern eine Rechnung – und wenn, muss<br />

es sich lohnen“, fasst Botas die Vorteile seiner Arbeit<br />

zusammen. <strong>Die</strong> Kollegen in München beneidet er nicht,<br />

hier herrscht ein irrsinniger Konkurrenzkampf um zu<br />

wenige Objekte für zu viele Interessenten. Etwa 3500<br />

Maklerlizenzen und Gewerbescheine sind angemeldet,<br />

50 bis 60 Büros teilen sich den steinernen Kuchen.<br />

Woran das liegt? Andreas Botas erklärt: Eine Investition<br />

in Münchner Immobilien ist sicherer<br />

als Gold. <strong>Die</strong> Isarstadt ist attraktiv, hat<br />

eine extrem hohe Lebensqualität. Zum<br />

Unterschied von internationalen Metro-<br />

polen wie etwa London, in denen die<br />

Miet- und Kaufpreise die Münchner<br />

Forderungen noch um ein Vielfaches<br />

übersteigen, ist die Wirtschaft langsam<br />

Text: Christina Herbert.

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