Autorin - AStA Universität Kassel
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in Wahrheit ist der Verband seit geraumer<br />
Zeit fest in der Hand des Juso-<br />
Bundesverbandes, dessen Protagonisten<br />
den fzs schamlos für ihre eigene<br />
Karriereplanung missbrauchen. Nicht<br />
zuletzt daher sind alle Ansätze, den<br />
Verfall des fzs aufzuhalten, im Ansatz<br />
stecken geblieben. Das ist zwar schade,<br />
aber eigentlich auch kein Grund<br />
diesem belanglosen Verband gleich<br />
einen eigenen Artikel zu widmen.<br />
Denn auch in einem toten Dachverband<br />
Mitglied zu sein würde ja nicht<br />
übermäßig schaden, wenn die <strong>Kassel</strong>er<br />
Studierenden dafür nicht jährlich<br />
16.400 € zahlen müssten – eine<br />
maßlose Geldverschwendung! Das<br />
inhaltliche Betätigungsfeld des fzs ist<br />
ohnehin sehr eng bemessen, denn<br />
Hochschulen sind Sache der Länder,<br />
nicht des Bundes. Wirklich wegweisende<br />
Entscheidungen werden hier<br />
fast nie getroffen.<br />
Eine dieser seltenen Gelegenheiten<br />
bietet sich jedoch zurzeit an, denn bisher<br />
ist es dem Bund untersagt, sich an<br />
der Grundfinanzierung der Hochschulen<br />
zu beteiligen. Dieses sogenannte<br />
„Kooperationsverbot“ ist aktuell im<br />
Begriff aufgehoben zu werden. Doch:<br />
Der fzs hat dazu keine Meinung! Vor<br />
lauter eitler Selbstbeschäftigung ist<br />
es dem Verband selbst nach über einem<br />
halben Jahr Vorbereitungszeit<br />
nicht gelungen, zu diesem Thema<br />
eine eigene Position zu entwickeln.<br />
Zu einem möglicherweise anstehenden<br />
Bundeshochschulgesetz bleibt<br />
Finanziell getragen wird der Verband dabei von<br />
weniger als 5% der Studierendenschaften. Mit<br />
16.000 Euro jährlich beansprucht die Mitgliedschaft<br />
im FZS zudem einen der größten Haushaltsposten<br />
des Kassler <strong>AStA</strong>. Aus diesem Grund<br />
haben wir in den letzten Jahren mehrfach versucht<br />
den Verband zu reformieren, leider lehnen<br />
allerdings die meisten Mitgleider des fzs einen<br />
solchen Reformgedanken grundsätzlich ab. Wir<br />
möchten dah er eine öffentliche Diskussion über<br />
die weitere Mitgliedschaft im fzs oder einen möglichen<br />
neuen Dachverband anregen und setzen<br />
uns für eine entsprechende Urabstimmung unter<br />
den Studierenden der Uni <strong>Kassel</strong> ein.<br />
die Stimme der Studierenden ungehört.<br />
Eine einmalige Gelegenheit ist<br />
hier fahrlässig vergeben worden, und<br />
auch diese Untätigkeit ist ein weiterer<br />
Beleg dafür, dass der fzs seine Daseinsberechtigung<br />
verloren hat. Selbst<br />
wenn es dem fzs doch noch gelingen<br />
sollte, diesen skandalösen Zustand zu<br />
beseitigen, ist es mehr als fraglich, ob<br />
die Bundesregierung dieses tote Tier<br />
überhaupt wahrnehmen würde.<br />
Bei aller berechtigten Kritik gibt es<br />
genau eine Sache, die im fzs hervorragend<br />
funktioniert: Die Selbstverwaltung.<br />
Als seien alle dringlichen<br />
Menschheitsprobleme bereits gelöst,<br />
werden die Mitgliederversammlungen<br />
für ausgiebige Debatten beispielsweise<br />
darüber verwendet, welche Studierenden<br />
alle nicht für den fzs-Vorstand<br />
kandidieren dürfen, wie Vereinsname,<br />
Satzung oder Geschäftsordnung am<br />
korrektesten geschlechtergerecht gestaltet<br />
werden müssen, welche Hochschulen<br />
innerhalb des Verbandes wie<br />
viel Einfluss haben dürfen, und<br />
welche am besten erst gar nicht Mitglied<br />
werden sollten. Denn entgegen<br />
dem eigenen Anspruch sind nur eine<br />
deutliche Minderheit der Hochschulen<br />
Mitglied im fzs. Der überwiegende<br />
Mehrheit wird entweder die Mitgliedschaft<br />
aus parteipolitischen Gründen<br />
aktiv verwehrt, oder sie ist inzwischen<br />
zu der Einsicht gelangt, zu der auch<br />
die <strong>Kassel</strong>er Studierenden gelangen<br />
sollten: Eine Mitgliedschaft ist sinnlos,<br />
ein solch wenig zielführendes Gehabe<br />
nicht unterstützenswert!<br />
David Visnadi ist 25 und studiert im<br />
10. Semester Musik und Germanistik<br />
auf Lehramt. Im letzten Jahr war er als<br />
listenloser Referent im AstA für den<br />
Bereich Fachschaften und Vernetzung<br />
zuständig. Inzwischen ist er Mitglied der<br />
“Die Anfrage nach einer Stellungnahme blieb bei den anderen Hochschulgruppen leider ohne Antwort.”<br />
Grünen Hochschulgruppe.<br />
Die Schlussfolgerung kann nur eine<br />
sein: Ein Verbleib der <strong>Kassel</strong>er Studierendenschaft<br />
in einem dermaßen<br />
ineffektiven Verband ist eine fahrlässige,<br />
nicht zu rechtfertigende Geldverschwendung.<br />
Dieser unerträgliche<br />
Zustand muss dringend behoben<br />
werden! Besagte 16.400 € würden<br />
beispielsweise entweder direkt an<br />
unserer <strong>Universität</strong>, in der LandesAStenKonferenz<br />
oder auch in einem besseren<br />
(noch zu gründenden) Dachverband<br />
eine vielfach größere Wirkung<br />
entfalten. Dem toten Esel namens fzs<br />
weiterhin Geld in den Rachen zu stopfen<br />
kann jedenfalls keine Alternative<br />
sein.<br />
+ Autor<br />
asta uni kassel - Mai 2012<br />
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