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Dampfkraftwerk Ulm · Maschinenhaus um 1914 - AG West e.V.

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pro<br />

west<br />

Liebe Pro<strong>West</strong>-Leserinnen<br />

und Leser,<br />

in den vorangegangenen Ausgaben<br />

haben wir begonnen, darüber<br />

zu berichten, was in den letzten<br />

zehn Jahren seit Beginn der Sanierung<br />

in der <strong>West</strong>stadt passiert ist,<br />

was sich verändert hat. Nicht nur<br />

im baulichen Bereich, sondern<br />

auch im Zusammenleben der Menschen und in der<br />

Wohn­ und Lebensqualität im weiteren Sinn. In dieser<br />

Ausgabe wollen wir unser Augenmerk vorrangig auf<br />

den öffentlichen Ra<strong>um</strong> legen und aufzeigen, was sich<br />

beispielsweise durch den Umbau der Blücherstraße,<br />

die Umgestaltung der Schulhöfe der Albrecht­Berblinger­<br />

und der Elly­Heuss­Realschule unter Einbeziehung<br />

der Schüler oder die Gestaltung verschiedener Spielplät<br />

ze unter Mitwirkung von Kindern, El tern und anderen<br />

Beteiligten in der <strong>West</strong>stadt z<strong>um</strong> Positiven entwickelt<br />

hat. Sanierung heißt nicht nur Modernisierung<br />

von Gebäuden, sondern ist Teil eines integrierten Handlungskonzeptes,<br />

zu dem als wichtiger Bestandteil auch<br />

der öffentliche Ra<strong>um</strong> gehört. In diesem Sinne allen Leserinnen<br />

und Lesern schöne und erholsame Ferien.<br />

Albert Oßwald<br />

Projektkoordination Modellvorhaben Soziale Stadt<br />

und Gebietsbetreuer, Sanierungstreuhand <strong>Ulm</strong> GmbH<br />

10 Jahre Soziale Stadt<br />

August I September 2010<br />

Magazin<br />

Heimstätten-Vorstand Christoph Neis<br />

denkt übers Wohnen nach<br />

Seite 2<br />

Die <strong>West</strong>stadt ist an vielen Stellen<br />

wohnlicher geworden<br />

Seite 4<br />

Der Salon, in welchem die Dauerwelle<br />

wohnhaft war<br />

Seite 7<br />

Sanierungstreuhand<br />

<strong>Ulm</strong> GmbH<br />

<strong>West</strong>stadt


2 prowest<br />

Fotos: <strong>Ulm</strong>er Heimstätte<br />

Wie die „Generation WG“ über<br />

die Küche bestimmt<br />

Die <strong>Ulm</strong>er Heimstätte eG ist im <strong>Ulm</strong>er <strong>West</strong>en stark vertreten und sehr aktiv.<br />

Ein Gespräch mit Vorstand Christoph Neis über genossenschaftliches Wohnen<br />

heute, die Renaissance der Wohnküche und zukunftssichere Wohnungen.<br />

Welche Bedeutung hat der<br />

<strong>Ulm</strong>er <strong>West</strong>en für die Heimstätte?<br />

Die <strong>West</strong>stadt ist die Wiege unse<br />

rer Genossenschaft, hier fand<br />

1896 ihre Gründungs ver sammlung<br />

statt. Von un se ren 2.287<br />

Wohnun gen befindet sich die<br />

Hälfte in der <strong>West</strong>stadt und im<br />

Dichterviertel. Mit 1.198 Wohnungen<br />

sind wir der größ­<br />

Christoph Neis<br />

te Wohnungsanbieter in diesem<br />

Stadtteil.<br />

Anbieter für wen?<br />

Die <strong>Ulm</strong>er Heimstätte entstand aus der Fusion von fünf<br />

Genossenschaften. Ihr gemeinsamer Hintergrund war<br />

die gravierende Wohnungsnot zur Zeit der Industrialisierung.<br />

Alle gründeten sie auf dem klassischen Familienbild.<br />

Dieses aber bildet heute nicht mehr unseren alleinigen Interessentenkreis<br />

ab. Die gesellschaftliche Entwicklung hat<br />

sich ein großes Stück weit von unseren einst selbst gestellten<br />

Regeln weg entwickelt. Die Bewerber wie die aktuellen<br />

Mieter sind in großer Mehrzahl keine klassischen Familien<br />

mehr, es sind Singles, Alleinstehende, Studenten, Ruheständler,<br />

Menschen die in unterschiedlichen Lebenspartnerschaften<br />

zusammen leben. Die Vielfalt ist ein Abbild<br />

unserer Gesellschaft. Dazu kommt eine weitaus höhere<br />

Mobilität der Menschen.<br />

Welche Folgen hat dies für die Heimstätte?<br />

Auch heute haben wir noch Mitglieder, die seit 30 oder 40<br />

Jahren in einer unserer Genossenschaftswohnungen wohnen.<br />

Doch diese Gruppe schmilzt rapide dahin. Für viele<br />

Menschen ist heute mit jedem Lebensabschnitt ein Umzug<br />

verbunden: Ausbildung, Eintritt ins Berufsleben, weitere<br />

Karriereschritte oder aber auch Umorientierung in<br />

Folge von Arbeitslosigkeit führen häufig zu einem Wohnortwechsel.<br />

Konsequenz: An die Stelle bisher funktionierender<br />

sozialer Netze wie Familienverbünde treten neue<br />

Netze, wie Nachbarschaften oder gemeinschaftliche<br />

Wohnformen.<br />

Die Sie ja mit den entstehenden Mehrgenerationen-Häusern<br />

fördern werden. Sehen Sie einen Trend zu gemeinschaftlichen,<br />

solidarischen Wohnformen?<br />

Die demografischen Veränderungen haben nicht nur Aus ­<br />

wirkungen auf den Bedarf, den Zuschnitt und die Ausstattung<br />

von Wohnungen, sondern ebenso auf das Zusammen<br />

leben in einem Haus. Immerhin über 20 Prozent<br />

unse rer Mitglieder können es sich sehr wohl vorstellen,<br />

„gemeinsam (zu) wohnen“. In den wenigsten Fällen ist<br />

damit jedoch eine Art „Senioren­WG“ gemeint. Fünf Personen<br />

können eine Wohngemeinschaft gründen, 20 können<br />

das nicht. Ein Mehrgenerationenhaus basiert auf individuellen<br />

Wohneinheiten und auf der selbstbestimmten<br />

und selbstverantwortlichen gegenseitigen Unterstützung.<br />

Ein hoher Anspruch, oder?<br />

In unseren Mehrgenerationenhäusern wird es einen Gemeinwesenarbeiter<br />

geben, mit der Aufgabe, die Gemeinschaften<br />

zu aktivieren und Hilfe zur nachbarschaftlichen<br />

Selbsthilfe anzustoßen. Wir denken, ohne diese Unterstützung<br />

würde die Erwartungshaltung an solche Wohn­


projekte nur schwer zu befriedigen sein.<br />

Welche Rolle spielen dann noch die Bewohnervereine?<br />

Sie bündeln die Interessen, übernehmen den Betrieb des<br />

Hauses, vor allem des Gemeinschaftsbereichs und organisieren<br />

die gemeinschaftlichen Aktivitäten. In die Kompetenz<br />

der Bewohnervereine, das ist klar geregelt, fällt auch<br />

die Vorauswahl der Mieter.<br />

Baut die Heimstätte denn „Alters-Wohnungen?“<br />

Wir bauen keine speziellen Wohnungen für Senioren, sondern<br />

für alle Altersgruppen. Barrierefreies Bauen, in unseren<br />

Neubauten Standard, bringt für alle Nutzer, gerade<br />

auch für junge Familien, Vorteile.<br />

Ist „Barrierefreiheit“ auch die Messlatte bei Modernisierungen<br />

im Alt-Bestand?<br />

Das ist leider nicht überall möglich, wir versuchen z<strong>um</strong>indest<br />

barrierearm zu bauen. Das gilt in besonderem Maß<br />

für den Sanitärbereich. Die Fragestellung des barrierefreien<br />

Bauens können Sie erweitern, wie Wohnungen generell<br />

zeitgemäß zu konzipieren sind.<br />

Wie denn?<br />

Wir verabschieden uns gerade vom klassischen Wohnungsgrundriss.<br />

Die Bäder werden auf Grund der Barrierefreiheit<br />

etwas größer, die Eingangsbereiche beziehungsweise<br />

Flure hingegen kleiner. Eine Erschließung wie in der<br />

klassischen 60er und 70er Jahre Wohnung über einen langen<br />

schlauchartigen Korridor, von dem rechts und links<br />

die Zimmer abgehen, ist passé. Häufig übernimmt das<br />

Wohnzimmer Verteilerfunktionen.<br />

In meiner Studentenzeit war die Küche der zentrale Gemeinschaftsra<strong>um</strong>,<br />

während diese daheim ein vom Wohnen<br />

strikt getrennter Bereich war. Wohin geht die Entwicklung<br />

heute?<br />

Wir erleben gerade eine Renaissance der Wohnküche, wie<br />

sie noch bis in die 50er Jahre – allerdings in ganz anderer<br />

Form – z<strong>um</strong> Standard zählte. Der Koch­/Essbereich ist<br />

heute häufig wieder der zentrale Ra<strong>um</strong> der Wohnung, hier<br />

treffen sich alle Mitglieder der Familie, der Lebenspartnerschaft<br />

oder der Wohngemeinschaft. Vielleicht auch eine<br />

Folge einer Generation, die über Wohngemeinschaftserfahrung<br />

verfügt. In den WGs kam der Küche, wie Sie ja selbst<br />

bestätigen, immer eine ganz besondere Rolle zu.<br />

Vorwärts, zurück in die Vergangenheit. Kann eine Genossenschaft<br />

bei Neubauprojekten überhaupt auf aktuelle<br />

Trends reagieren?<br />

Auf lediglich kurzfristige Moden sicher nicht. Die Wohnungen,<br />

die heute gebaut werden, müssen so konzipiert<br />

magazin 3<br />

sein, dass sie auch in 20 oder 50 Jahren noch marktgängig<br />

sind und ein entsprechendes Potential besitzen.<br />

Jüngere mögen heute mobiler sein. Aber Älteren fällt ein<br />

Wohnungswechsel doch sehr schwer, oder?<br />

Diese Generation hat eine unglaubliche Aufbauleistung<br />

vollbracht. Ein kleiner Teil von ihnen wohnt noch immer<br />

in den damals bezogenen Wohnungen. Damit ganz<br />

besonders verbunden, wollen die allermeisten so lange<br />

wie möglich dort bleiben. Für einige wird dies auch möglich<br />

sein, weil sie im Alter bei Bedarf die nötigen Service­<br />

Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Wenn dennoch<br />

ein Wohnungswechsel un<strong>um</strong>gänglich ist, fällt es<br />

diesem Mitgliederkreis leichter, wenn sich die neue Wohnung<br />

im selben Quartier befindet. So bleiben die sozialen<br />

Kontakte erhalten.<br />

Schön und gut, aber das Wohnen wird unterm Strich immer<br />

teurer. Kann eine Genossenschaft gegensteuern?<br />

Eine Genossenschaft braucht auskömmliche Mieten. Gerade<br />

Neubauprojekte rechnen sich nicht von Anfang an,<br />

doch auf mittlere Sicht müssen auch sie rentabel sein. Stehen<br />

ältere Objekte zur Sanierung und Modernisierung an,<br />

können die Rentabilitätsüberlegungen ebenfalls nicht außer<br />

Kraft gesetzt werden. Bevor wir uns dazu entschlossen<br />

haben, die Wohnungen entlang der Söflinger Straße abzureißen<br />

und dort neu zu bauen, haben wir zwölf Sanierungsvarianten<br />

untersucht. Sie waren alle weder zukunftsfähig<br />

noch wirtschaftlich darstellbar.<br />

Nach einer Sanierung müssten doch z<strong>um</strong>indest die Nebenkosten<br />

sinken, oder?<br />

Durch die energetische Verbesserung sinkt der Wärmebedarf,<br />

was natürlich die Heizkosten reduziert. Allerdings<br />

besteht die Gefahr, dass steigende Energiekosten diesen<br />

Vorteil mittelfristig eliminieren. Zudem führen diese Maßnahmen<br />

auch bei einer Genossenschaft zu Anpassungen<br />

der Kaltmiete. Dies ist notwendig, denn nur zeitgemäße<br />

Mieten geben uns die notwendigen Spielrä<strong>um</strong>e zur Instandhaltung<br />

und Modernisierung unserer Bestände.<br />

Wie sieht die Zukunft der Genossenschaft aus?<br />

Die <strong>Ulm</strong>er Heimstätte eG befindet sich im 115. Geschäftsjahr.<br />

Die Erhaltung und Weiterentwicklung des Bestandes<br />

und die Realisierung neuer zeitgemäßer Wohnprojekte<br />

bleibt unser vordringlichstes Ziel.<br />

Die Fragen stellte Thomas Vogel


4 prowest<br />

Die <strong>West</strong>stadt ist an vielen Stellen<br />

Im Idealfall ist der „Öffentliche Ra<strong>um</strong>“ so etwas wie ein Freilicht-Wohnzimmer,<br />

das von unterschiedlichsten Gruppen gerne und mit Sorgfalt in Beschlag genom-<br />

men wird. Durch zehn Jahre „Soziale Stadt“ kamen einige „gute Stuben“ dazu.<br />

Offen auch nach Schulschluss<br />

An Elly­Heuss­ (unten) und Berblinger­Schule (oben) sind<br />

die Zeiten der tristen Pausenhöfe vorbei. Bedingung für<br />

die Bezuschussung des Umbaus durch Sanierungsmittel<br />

war, diese für die Allgemeinheit zu öffnen. Alle Wünsche<br />

erfüllt? Nicht ganz – die Heuss­Realschule braucht noch<br />

eine Querung über die Schillstraße und hat noch zwei weitere<br />

„Höfe“, die der Aufwertung harren.<br />

Rund <strong>um</strong>s <strong>West</strong>stadthaus<br />

Einiges ist schon passiert. Durchs ehemalige Hörz­Areal<br />

führt eine ba<strong>um</strong>bestandene Fahrradachse, die Neubauten<br />

dort haben eine mustergültige Gartengestaltung, beim<br />

<strong>West</strong>bad gibt’s schon länger eine Jugendecke. Die Platzgestaltung<br />

beim <strong>West</strong>stadthaus wird auf jeden Fall ein finanzieller<br />

Kraftakt und ist noch nicht gesichert, sie wird aber<br />

für das neue Sanierungsgebiet beantragt. Immerhin: Mit<br />

WSH, Bibliothek, neuer Mehrzweckhalle, <strong>West</strong>bad und Kita<br />

hat sich hier die lange fehlende Mitte der <strong>West</strong>stadt herausgebildet,<br />

auch wenn sie noch nicht perfekt ist.<br />

Das große Fragezeichen<br />

Er ist Verkehrsdrehscheibe, und was sonst noch? Ein<br />

großes Fragezeichen. Fest steht: Der Umbau des <strong>West</strong>platzes<br />

wird richtig aufwändig, und daher steht er im Moment<br />

auch nicht auf der Tagesordnung, allerdings soll er<br />

im Rahmen des geplanten Sanierungsgebietes „<strong>West</strong>stadt<br />

II“ beantragt werden. Eine Vielzahl unterirdischer Versorgungsleitungen<br />

gilt es bei den Planungen ebenso zu berücksichtigen<br />

wie die Verlängerung der Straßenbahnhaltestelle,<br />

die mit dem Ausbau des Netzes wohl notwendig<br />

würde. Und der Durchgangsverkehr wird auch nicht wegzubringen<br />

sein. Im Pro<strong>West</strong>­Interview zeigte sich Baubürgermeister<br />

Alexander Wetzig dennoch optimistisch, dass<br />

<strong>West</strong>platz und Aufenthaltsqualität nicht für alle Zeiten ein<br />

Widerspruch sein werden.


wohnlicher geworden<br />

Die Straße mit Potential<br />

Die Blücherstraße ist ein Hoffnungsträger. Sie ist ausreichend<br />

breit, nicht mit Durchgangsverkehr geplagt, aber<br />

auch keine reine Wohnstraße. Geschäfte und Lokalitäten<br />

sind Anziehungspunkte im Stadtteil.<br />

Für den AK „Verträglicher Verkehr“ war klar: Aus der<br />

Straße ließe sich noch mehr machen. Die Stadt sah’s genau<br />

so. Im Zuge der Sanierung kamen Bä<strong>um</strong>e dazu,<br />

wurde die Parkierung neu geordnet, entstanden Aufenthaltsrä<strong>um</strong>e.<br />

Neue Lebensqualität<br />

im Stadtteil<br />

AUFGABE:<br />

Halten sie bildlich fest, was die<br />

neue Lebensqualität in der <strong>West</strong>stadt ausmacht.<br />

PREISE<br />

Erster Preis: Luftballonflug. Preisverleihung im Rahmen<br />

des Festaktes zu 10 Jahre Soziale Stadt am 23. Oktober.<br />

TEILNEHMEN<br />

Teilnehmen kann jede/r! Teilnahmebedingungen auf unserer<br />

Homepage www.agwest.de<br />

Einsendeschluss: 15. September 2010<br />

Posteinsendungen:<br />

<strong>AG</strong> <strong>West</strong> e.V.<br />

Sanierungsbüro<br />

Sedanstraße 67<br />

89077 <strong>Ulm</strong><br />

Infotelefon: Fotowettbewerb<br />

0731/36082­36 od. 37<br />

<strong>West</strong>stadt<br />

10 Jahre Soziale Stadt<br />

magazin 5<br />

Rollstuhlfahrer wurden einbezogen<br />

Der Club Körperbehinderte war mit einbezogen in die Pla ­<br />

n ung, die Berblingerschule ebenfalls. Und was daraus wurde,<br />

ist mit dem Spielplatz im Straßburgweg zu besichtigen,<br />

der seit seiner Umgestaltung sehr gut auch für Rollstuhlfahrer<br />

nutzbar ist. Die Neigungen der Rampen sind flacher,<br />

es gibt zusätzliche Geländer, und der Sandkasten ist etwas<br />

erhöht, so dass darin auch vom Rollstuhl aus gebuddelt<br />

werden kann. Die Eröffnung liegt nun auch schon wieder<br />

acht Jahre zurück. Ach Kinder, wie die Zeit vergeht…<br />

Naturnahes Paradies<br />

Es gab ihn schon vorher, allerdings eher als Spielmöglichkeit<br />

denn als ein Spielplatz, der gerne besucht wird. Zwischen<br />

Sedan­ und Soldatenstraße gelegen, <strong>um</strong>schlossen<br />

von Bebauung, ist aus ihm durch die „Sanierung“ ein naturnahes<br />

Stückchen Paradies für den <strong>West</strong>stadt­Nachwuchs<br />

geworden, ausgestattet mit Geräte­ und Spielhaus,<br />

Klettermöglichkeiten und weiterem Pipapo. Zauberei?<br />

Eher die Mädchengruppe von „Sie’ste“ (Bild). Sie hat sich<br />

tatkräftig in die Planung und Umsetzung mit eingebracht.<br />

Weil den Platz auch zwei öffentliche Wege kreuzen, ist immer<br />

etwas Beobachtung wahrscheinlich. „Soziale Kontrolle“,<br />

nennt das der Stadt­ und Sozialplaner.


6 prowest<br />

Wie heiraten denn die anderen?<br />

Serie (5) –Bei den Vorbereitungen einer Hochzeit und den zugehörigen Feierlich-<br />

keiten wirken Traditionen und Konventionen mit. Diesmal durcheilt Pro<strong>West</strong> den<br />

multikulturellen Hochzeitsdschungel auf türkischen Pfaden.<br />

Feiern im Kreise von 1000 Lieben<br />

Türkische Hochzeiten unterscheiden sich, wenn sie in<br />

der Türkei oder in Deutschland stattfinden. In der Türkei<br />

gilt eine Feier als groß, wenn dazu 200 Gäste eingeladen<br />

werden, in<br />

Deutschland<br />

aber geht es<br />

pompöser zu.<br />

Zwischen 500<br />

und 1000 Gäste<br />

sind die<br />

Regel. Der<br />

pure Wahnsinn. Ob das mit dem Vorhandensein entsprechend<br />

großer Säle zusammenhängt oder mit dem Status<br />

als Migrant, der zeigen will, dass er es zu „was“ gebracht<br />

hat, sei dahingestellt. In der Türkei, in ländlichen Gebieten<br />

jedenfalls, finden Hochzeitsfeiern außerdem z<strong>um</strong>eist im<br />

Freien und daher in den Sommermonaten statt.<br />

Die Riten hingegen blieben unverändert. Ein, zwei Tage<br />

vor der Vermählung gibt es für Männer den Junggesellenabend;<br />

sie machen noch einmal richtig einen „drauf“, Essen,<br />

Trinken, Disco. Braut, Freundinnen und weibliche Familienmitglieder<br />

begehen den „Henna­Abend“. Die Einkleidung<br />

der Braut gehört ebenso dazu wie das Bemalen ihrer<br />

Hände und Füße mit Henna durch eine „glücklich verheiratete<br />

Frau“ und das Bedecken ihres Gesichts mit einem<br />

roten Tuch. Dieser Ritus ist dazu dienlich, vor „bösen Blicken“<br />

zu schützen.<br />

Am Tag der Hochzeit gehen Braut, ihre Freundinnen und<br />

die weiblichen Mitglieder der Familien z<strong>um</strong> Friseur. Die<br />

Rechnung bezahlt der Bräutigam, der die Braut hernach<br />

von zu Hause abholt, mit einem möglichst dicken Auto,<br />

versteht sich. Religiöse Feier gibt es keine, die weltliche<br />

Trauung hat vorher schon stattgefunden, entweder<br />

auf dem Konsulat, oder vor einem deutschen Standesamt.<br />

Große Bedeutung hat diese nicht. Oft versuchen Kinder<br />

die Hochzeitskarosse zu behindern. Gegen eine Aufbesserung<br />

des Taschengelds durch den Bräutigam machen<br />

sie den Weg frei für den „Konvoi“, der sich nun hupend in<br />

Bewegung setzt.<br />

Am Ort der Feier werden nach dem ersten Tanz erst einmal<br />

die Geschenke verteilt, in der Regel Gold, Edelsteine<br />

und Geld. Über Lautsprecher wird bekannt gegeben, wer<br />

wie viel beisteuerte. Dazu kommt die Aussteuer. Die Braut<br />

„bringt“ das Schlafzimmer und die Haushaltsutensilien<br />

„mit“, der Bräutigam den Rest der Einrichtung. Bezahlen<br />

tun das die jeweiligen Eltern. Da das Paar vorher in der<br />

Regel noch bei den Eltern gewohnt hat, gibt es selten einen<br />

Grundstock. Das kommt also zu den immensen Kosten<br />

einer<br />

Hochzeit<br />

noch hinzu.<br />

Die Feier<br />

zahlt allein<br />

die Seite des<br />

Bräutigams,<br />

10 bis 20.000<br />

Euro können da schon zusammen kommen.<br />

Neuerdings wird die Feier via „Hochzeits­TV“ gleich noch<br />

live in die Türkei übertragen. Sie besteht aus Essen, Trinken<br />

und Tanzen. Einlagen und Sketche, wie bei deutschen<br />

Hochzeiten, sind unbekannt, eine „Brautentführung“ wäre<br />

undenkbar, ein Skandal. Hochzeitszeitungen hingegen<br />

sind allmählich im Kommen. Dass eine Hochzeit in voller<br />

Länge gefilmt wird, das ist obligatorisch. Protokoll: thv<br />

Mir bleibt nichts anderes<br />

übrig. Ich muss dein<br />

Kinderzimmer z<strong>um</strong><br />

Sanierungsgebiet erklären!<br />

Zeichnung: Dino Butz


Dauerwelle für Sie und für Ihn<br />

Bis zu meinem 60. Lebensjahr stand ich im Berufsleben,<br />

immer fest verbunden mit dem Salon Gerstlauer, den anfangs<br />

mein Onkel führte. Johannes hieß er im Vornamen,<br />

die Älteren werden sich an ihn erinnern. Er war es auch,<br />

der mich bedrängt hatte, Friseuse zu lernen. Nun ja, ein<br />

Beruf, der<br />

zwar kein<br />

Spaß war, den<br />

ich aber auch<br />

nicht ungern<br />

ausgeübt hatte.<br />

Der ursprüngliche<br />

Salon befand<br />

sich in<br />

der Karlstraße,<br />

Mein Onkel<br />

hatte ihn<br />

übernommen,<br />

der Vorbesitzer<br />

war<br />

ein Nazi, der<br />

dann wegzog,<br />

ich glaube<br />

nach Blaustein.<br />

Mein<br />

Onkel war so<br />

glücklich gewesen über diese Gelegenheit. Beim großen<br />

Luftangriff auf <strong>Ulm</strong> am 17.Dezember 1944 wurde das Gebäude<br />

schwer getroffen. Eine Trockenhaube, ein paar Wickel,<br />

ein, zwei Stühle, das war alles, was von der Einrichtung<br />

zu retten war. Mein Onkel eröffnete ihn nach dem<br />

Krieg wieder, aber an anderer Stelle, in der Hauffstraße nahe<br />

dem heutigen Landratsamt. Der „Salon“ bestand aus<br />

einem einzigen Ra<strong>um</strong>, der durch einen Vorhang geteilt<br />

werden konnte. War<strong>um</strong>? Die Damen wollten sich doch<br />

mit nassen Haaren nicht den Herren zeigen.<br />

Ich war von Anfang an an diesem neuen Standort mit dabei.<br />

Zuständig war ich hauptsächlich, aber nicht nur für<br />

die Damen. Ich habe, wenn’s sein musste, auch Männer<br />

eingeseift oder sie nackig gemacht, also eine Glatze geschnitten,<br />

wenn das einer wollte. Bei den Damen war die<br />

Dauerwelle die Standardaufgabe, neben dem Färben natürlich.<br />

Dauerwellen sind eine aufwändige Angelegenheit,<br />

das dauert bis zu drei Stunden. Und jetzt fragen Sie nicht,<br />

war<strong>um</strong> Damenfrisuren so sehr viel teurer sind; der Aufwand<br />

ist einfach sehr viel größer. Bei Männern, da geht es<br />

ja nur <strong>um</strong> einen Haarschnitt, bei den meisten z<strong>um</strong>indest.<br />

Wenn eine Frau auch noch wenig Haar hatte, dann ist das<br />

ein Problem, dann wurde es nochmals schwieriger.<br />

Der Salon war im wahrsten Sinne des Wortes ein Familienbetrieb.<br />

Auf meinen Onkel folgte mein Sohn, der so­<br />

magazin 7<br />

mit mein Chef wurde. Unser Verhältnis klappte prima.<br />

Er musste später dann seinen Beruf aufgeben, weil er Rückenprobleme<br />

bekam. Von solchen Berufskrankheiten bin<br />

ich Gott sei Dank verschont geblieben.<br />

Im Salon arbeiteten auch einige Angestellte. Unsere Kundschaft<br />

kam sowohl<br />

aus dem Quartier,<br />

das sie heute<br />

„Dichterviertel“<br />

nennen, als auch<br />

aus dem restlichen<br />

<strong>Ulm</strong>. Jeder<br />

im Salon hatte seineStammkundschaft.<br />

Meine Haare lasse<br />

ich mir nach wie<br />

vor regelmäßig<br />

richten, von einer<br />

früheren Angestellten<br />

übrigens,<br />

die zu mir nach<br />

Hause kommt. Alle<br />

sechs Wochen<br />

ist Schneiden angesagt,<br />

alle drei<br />

Monate eine neue<br />

Dauerwelle fällig. Bei großen Wickeln hält sie allerdings<br />

nicht so lange. Da fällt mir ein, es gab auch Männer, die eine<br />

Dauerwelle wünschten. Hab’ ich denen dann gemacht,<br />

war<strong>um</strong> auch nicht? Wenn’s einer will, soll er’s haben.<br />

Protokoll: Thomas Vogel<br />

Ingeborg Bückle, 83, ist in der damals noch weitgehend<br />

unbebauten und von Gärten durchzogenen Einsteinstraße<br />

aufgewachsen. Sie wohnt in der Mörikestraße und kommt<br />

regelmäßig mit ihrem Lebensgefährten Niko Kazakidis<br />

ins <strong>West</strong>stadthaus.


8 prowest<br />

Modellstadtteil nach dem Ende<br />

der fetten Jahre<br />

Es ging los mit der Sanierung und dem Neubau von Wohnra<strong>um</strong>. Dann folgten<br />

zahlreiche soziale Projekte. Zehn Jahre „Soziale Stadt“ haben die <strong>West</strong>stadt verän-<br />

dert. Doch was wird nach 2010, wenn der Förderzeitra<strong>um</strong> zu Ende ist?<br />

Die Fragen, die im Ra<strong>um</strong> stehen, lauten: Hat das Sanierungsprogramm<br />

eine selbsttragende Entwicklung eingeleitet?<br />

Werden die erreichten Veränderungen auch dann<br />

nicht gefährdet sein, wenn weitaus weniger finanzielle<br />

und personelle Ressourcen zur Verfügung stehen? Bei<br />

einem von der Sanierungstreuhand <strong>Ulm</strong> GmbH organisierten<br />

Fachgespräch z<strong>um</strong> „Zehnjährigen“ gab es im Stadthaus<br />

unterschiedliche Antworten, aber einen gemeinsamen<br />

Tenor: Es besteht kein Anlass zu Pessimismus oder<br />

gar Weltuntergangsstimmung.<br />

Ein sehr eindeutiges Signal kam vom Immobilienunterneh<br />

mer Wolfgang Eberhardt, der große Teile des Hörz­<br />

Areals mitsamt dem Solidarhaus Moltkestraße „entwickelt“<br />

und bebaut hat. Sei ihm das anfangs in Anbetracht<br />

des Umfelds als riskant erschienen, sei der Verkauf der<br />

Woh nungen dank der parallelen Sanierungsaktivitäten<br />

schließlich gut gelaufen. Heute könne er sagen: „So ein<br />

Objekt – sofort wieder!“<br />

Demnach ist die einst stagnierende <strong>West</strong>stadt, der „Zwischenstadtteil“,<br />

mittlerweile ein begehrter und gut vermarktbarer<br />

Standort geworden. Vorher, das rä<strong>um</strong>te Baubürgermeister<br />

Alexander Wetzig un<strong>um</strong>wunden ein, „war<br />

sie nicht wirklich im Blickfeld der <strong>Ulm</strong>er Stadtentwicklung<br />

gestanden“.<br />

Das änderte sich mit der Aufnahme ins Bund­Länder­Programm<br />

„Soziale Stadt“, das wie auf die <strong>West</strong>stadt zugeschnitten<br />

erschien. Viele Wohnungen waren dort noch in<br />

einem Einfachst­Standard, drei Zimmer, 50 Quadratmeter.<br />

45 Prozent der Kinder, darauf wies Sozialbürgermeisterin<br />

Sabine Mayer­Dölle hin, bezogen Sozialhilfeleistungen.<br />

Aus sozialplanerischer Sicht drohte eine Abwärtsspirale.<br />

Starke Wohnungsnachfrage<br />

In <strong>Ulm</strong> entschloss man sich, mit baulichen Maßnahmen zu<br />

beginnen, <strong>um</strong> möglichst schnell erst einmal das persönliche<br />

Umfeld von möglichst Vielen zu verbessern. 15 Millionen<br />

Euro hat etwa die städtische UWS investiert, wie<br />

Geschäftsführer Dr. Frank Pinsler anführte. Bestandswohnungen<br />

wurden modernisiert und neu zugeschnitten, <strong>um</strong><br />

breitere Mieter­Kreise anzuziehen. In der Sedanstraße entstehen<br />

gerade Neubauten, wofür es ebenfalls großes Interesse<br />

gebe. Gleiche Erfahrungen machte die <strong>Ulm</strong>er Heim­<br />

stätte. Geschäftsführer Christoph Neis: „Wir spüren, dass<br />

die <strong>West</strong>stadt gefragte Adresse geworden ist.“ Diese Aussage<br />

noch toppend, formulierte Stadtplanungs­Chef Volker<br />

Jeschek: „Sie ist richtig cool.“ Insgesamt wurden ca. 18<br />

Mio. Euro an Fördermitteln ausgegeben, die ein Vielfaches<br />

an privaten Mitteln mobilisierten. Ca. 2 Mio. Euro flossen<br />

in die Modellvorhaben.<br />

Zuzug und bessere Durchmischung lösen freilich noch lange<br />

nicht die Probleme derjenigen, die als unterprivilegiert<br />

gelten. Für diese, aber auch für weitere Zielgruppen wurden<br />

ein ganzes Bündel an „Hilfen“ etwa in Gestalt spezifischer<br />

Projekte und Angebote entwickelt. Die Sanierung<br />

schloss also soziale Maßnahmen mit ein, was ein neuer<br />

Ansatz war. Was davon hat sich bewährt, was ist verzichtbar,<br />

was sollte auch über 2011 hinaus fortgeführt werden,<br />

aber mit welcher Finanzierung? Für abschließende Antworten<br />

aber war das Fachgespräch noch zu früh.<br />

Modellvorhaben auf Zeit<br />

Alle Modellvorhaben laufen z<strong>um</strong> Ende des Jahres aus, da<br />

sie auf zwei Jahre befristet sind. Dies betrifft beispielsweise<br />

das Projekt „Gesundheitsförderung“ von Sie’ste oder<br />

das Qualifizierungsprogramm im Bereich Altenpflege, das<br />

laut Nurten Bagceci bislang eine Erfolgsquote von 70 Prozent<br />

hat. Akut gefährdet in ihrem Fortbestand ist auch die<br />

„Schaltzentrale Zukunft“, die Schülern mit Handicaps<br />

beim Übergang von Schule in den Beruf hilft. Nur ein Drittel<br />

der Kinder aus Dauer­Hartz­IV­Haushalten schafften es<br />

von selbst, sich daraus zu befreien, streute die Sozialbürgermeisterin<br />

ein. „Es wäre ein großer Erfolg, wenn wir ermöglichten,<br />

dass es ein weiteres Drittel schafft.“<br />

Sehr unterschiedlich erfolgreich verliefen die Schulpartnerschaften,<br />

wie Andrea Janisch berichtete. Was sie diskret<br />

verschwieg, ist die unterschiedliche Offenheit der Schulleitungen<br />

für ehrenamtliches Engagement in ihren Einrichtungen.<br />

Für die „Bürger in Grundschulen“ besteht Hoffnung.<br />

„Plan ist, die Ansätze ins Grundkonzept der Stadt<br />

einfließen zu lassen und als Regelangebot an alle Schulen<br />

überzuführen“, erläuterte der städtische Sozialplaner Markus<br />

Kienle, der in keiner einfachen Situation steckt. Z<strong>um</strong><br />

einen steht derzeit über allem der Zwang z<strong>um</strong> Sparen.<br />

Z<strong>um</strong> andern könnten die mühsam aufgebauten Strukturen


und „aktivierten Nachbarschaften“ auch rasch wieder zerbrechen.<br />

„Die Leute, die wir mobilisieren wollen, kommen<br />

nicht von selber“, warnte <strong>AG</strong>­<strong>West</strong>­Mitarbeiterin Maria<br />

Gmeiner vor falschen Erwartungen. Schwierig erreichbar<br />

seien gerade Menschen, die mit ihren eigenen Schwierigkeiten<br />

beschäftigt sind.<br />

Plädoyers für Kontinuität<br />

„Es braucht ein gewisses Minim<strong>um</strong> an koordinierenden<br />

Tätigkeiten, es braucht dauerhafte Strukturen z<strong>um</strong>indest<br />

auf niedrigem Niveau“, warnte denn auch Prof. Rotraut<br />

Weeber, die in den ersten Jahren in die konzeptionelle Arbeit<br />

in der <strong>West</strong>stadt eingebunden war, vor einem Kahlschlag.<br />

„Es bedarf auch einer gewissen personellen Kontinuität“,<br />

fügte der Projekt­ und Seminaranbieter Wolfgang<br />

Knapp hinzu. Und Ulrich Köpfler, Sprecher des AK Verkehr<br />

und Mitwirkender am Bürgergutachten, warnt vor<br />

der Frust­Schwelle: „Wenn sich nichts mehr bewegt, lässt<br />

auch das Engagement nach.“<br />

Immerhin: Der „aktive Bürger“, wie er in der <strong>West</strong>stadt<br />

an vielen Stellen zu finden ist, hat Eindruck gemacht. Für<br />

BM Wetzig gehört die „Dialogorientierung“ seit seinen<br />

<strong>West</strong>stadt­Erfahrungen ebenso z<strong>um</strong> planerischen Handwerkszeug<br />

wie die stärkere Fokussierung auf die Einheit<br />

„Stadtteil“. Für eine dauerhafte Kontinuität gilt es, die gute<br />

Praxis durch Partnerschaften zu erhalten, insbesondere<br />

durch die Wohnungswirtschaft, aber auch durch Einrichtungen<br />

vor Ort, sowie die Bürgerschaft. Weitere Schwerpunkte<br />

sind die Verstetigung von Inhalten, wie z. B.<br />

neue Wohnformen, <strong>West</strong>stadthaus als offenes Haus, Bürgerengagement<br />

in Form des AK Verkehr usw. Ein dritter<br />

Schwerpunkt ist die bessere Verzahnung von Stadt­ und<br />

Sozialplanung.<br />

Es geht weiter – irgendwie<br />

Was nun die bauliche Seite angelangt, so sind auch hier<br />

noch nicht alle Ziele erreicht, z. B. im öffentlichen Ra<strong>um</strong>.<br />

Die Stadt wird daher für 2011 und darüber hinaus weitere<br />

Sanierungsmittel beantragen. Dafür gilt es, ein neues<br />

Sanierungsgebiet auszuweisen, das mit dem bisherigen<br />

nicht vollständig identisch sein darf. Nachdem für 2010 lediglich<br />

ein Drittel der beantragten 2,4 Mio. Euro bewilligt<br />

wurde und die Städtebauförderung des Bundes laut Ansage<br />

wohl stark gekürzt werden dürfte, hält sich Wetzig mit<br />

Ankündigungen zurück. Jescheks Stadtplanungsabteilung<br />

stellt sich auf magerere Jahre ein. „Sanierung bedeutet in<br />

Zukunft nicht mehr, einen ganzen Stadtteil ‚durchzukämmen’.<br />

Bleibt noch, das Fazit des Fachgesprächs zu ziehen. Z<strong>um</strong><br />

einen bestand eine große Einigkeit darin, dass aus dem<br />

einstigen „Schmuddelstadtteil“ in vielerlei Sicht ein „Modellstadtteil“<br />

geworden ist. Z<strong>um</strong> andern passt zur Situation<br />

auch ganz gut der Titel eines neueren deutschen Films:<br />

„Die fetten Jahre sind vorbei.“<br />

Thomas Vogel<br />

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der Aktivitäten anläßlich<br />

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EINDRÜCKE VOM WESTFEST 2010<br />

Bahnhofsteg gedeiht<br />

Der neue Bahnhofsteg ins Dichterviertel wird, wenn alles<br />

glatt läuft, im Sommer 2011 fertig sein. Das auf 8,25 Millionen<br />

Euro veranschlagte Vorhaben war durch die außerplanmäßige<br />

Explosion einer Fliegerbombe aus dem 2.<br />

Weltkrieg vier Monate in Verzug geraten und gilt montagetechnisch<br />

als ziemlich kompliziert. Seit Mitte Juni nun<br />

laufen die Bauarbeiten. Wegen des Zugverkehrs ist eine<br />

enge Abstimmung mit der Bahn notwendig. Der Steg<br />

wird auf Bohrpfählen mit einer Gesamtlänge von 1300 Metern<br />

gegründet und eine Länge von 150 Metern haben.<br />

Die größte lichte Weite beträgt 60 Meter. Ab Herbst 2010<br />

soll nach dem aktuellen Zeitplan das Treppenhaus an der<br />

Schillerstraße erstellt werden und ab Frühjahr 2011 ein<br />

zweites auf dem Bahnhofsvorplatz. Die beiden Treppenhäuser<br />

werden durch Aufzüge barrierefrei gestaltet. SAN<br />

Caritas-Markt neu eröffnet<br />

Das ehemalige Gebäude der Firma G<strong>um</strong>mi Welz in der<br />

Magirusstraße 28 hat neue Nutzer. Hier ist nunmehr der<br />

Dienstleistungsbereich der Caritas <strong>Ulm</strong> untergebracht. Er<br />

ist Teil der Qualifizierungs­ und Beschäftigungsbetriebe<br />

des Verbands und verfolgt das Ziel der Wiedereingliederung<br />

von langzeitarbeitslosen Menschen. Bis zu 30 Per sonen<br />

erfahren hier Ausbildung, Qualifizierung und Be schäftigung.<br />

Angeboten werden Umzüge, Wohnungsauflösungen,<br />

Entsorgungen, Arbeiten in Haus­ und Garten und<br />

Fahrradreparaturen. Neu eröffnet hat im Juli der Caritas<br />

Markt. Auf einer Fläche von 300 Quadratmetern werden<br />

gebrauchte Möbel aufbereitet und verkauft. Im Angebot<br />

sind ferner gebrauchte Haushaltswaren und Kleidung.<br />

Die Zielgruppe sind überwiegend einkommensschwache<br />

Menschen. eb<br />

ASB-Schülersanitäter erfolgreich<br />

Erste Hilfe­Kenntnisse, Geschicklichkeit und Allgemeinwissen<br />

waren gefragt beim Bundesjugendwettbewerb der<br />

Arbeiter­Samariter­Jugend (ASJ). Am Ende der Veranstaltung<br />

standen auch Schülersanitäter aus <strong>Ulm</strong> auf dem Siegertreppchen,<br />

die in der Allgemeinwertung den 2. Platz<br />

und mit ihrer Umweltkampagne einen 3. Platz beleg ten.<br />

In der Einzelwertung Schüler errang Jessica Tresselt Platz<br />

6. Insgesamt hatten sich dem Leistungsvergleich in Zittau<br />

(Sachsen) 166 Jugendliche gestellt. Geladen dazu waren<br />

die Siegermannschaften der Landesjugendwettbewerbe.<br />

Im Mittelpunkt stand der Stationenlauf im Stadtzentr<strong>um</strong><br />

von Zittau, bei dem Erste­Hilfe­Kenntnisse unter Beweis<br />

zu stellen waren. eb<br />

Werden Sie Mitglied bei der <strong>AG</strong> <strong>West</strong>!<br />

Nähere Infos und Auskunft unter www.agwest.de<br />

oder per Telefon 0731­3600470.


PRO WEST PANORAMA<br />

Spielplatzeinweihung mit Schiffstaufe<br />

Der Spielplatz bei der Blauinsel wurde rund<strong>um</strong> erneuert.<br />

Ein tolles Klettergerüst lädt die größeren Kinder ein, sich<br />

von Seil zu Seil zu hangeln, während die Kleinen zu einer<br />

Fahrt mit dem nagelneuen Spielschiff aufbrechen durch<br />

die Weiten des großen Sandmeers. Baubürgermeister Alexander<br />

Wetzig wird am Mittwoch, 22. September, 13 Uhr,<br />

die Schiffstaufe persönlich vornehmen. Die <strong>AG</strong> <strong>West</strong> hat<br />

zugesagt, zusammen mit dem Jugendhaus Insel und anderen<br />

Einrichtungen ein tolles Rahmenprogramm auf die<br />

Beine zu stellen, das bis 17 Uhr laufen wird. Für das leibliche<br />

Wohl wird dabei ebenfalls gesorgt. Maria Gmeiner<br />

Mehr Geld durch Stromspar-Check<br />

426 Haushalte aus <strong>Ulm</strong> und Umgebung haben bisher am<br />

Stromspar­Check teilgenommen, einem von der Caritas<br />

<strong>Ulm</strong> getragenen Projekt für Haushalte mit geringem Einkommen.<br />

Diese erhalten nicht nur eine <strong>um</strong>fängliche kosten<br />

lose Beratung über Einsparmöglichkeiten beim Strom­<br />

und Wasserverbrauch, sondern dazu ein Starterpaket im<br />

Wert von etwa 70 Euro. Es enthält Energiesparlampen,<br />

schaltbare Steckerleisten, einen Sparduschkopf und Wasserspar­Perlatoren,<br />

die allesamt gleich auch noch eingebaut<br />

werden. ALG II­Bezieher sparten pro Haushalt und<br />

Jahr im Durchschnitt 95 Euro bei der Stromrechnung, so<br />

erste Erfahrungswerte. Bei Wohngeldempfängern s<strong>um</strong>mierte<br />

sich der Spareffekt, Heizkosten inbegriffen, auf<br />

knapp 200 Euro. Im Rahmen des Projekts werden Langzeitarbeitslose<br />

zu Stromspar­Helfern geschult und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

geschaffen. Regionaler Partner<br />

der Caritas <strong>Ulm</strong> ist die Regionale Energie Agentur <strong>Ulm</strong>.<br />

INFO:<br />

Anmeldung:<br />

Tel. 0731/ 40346­52 (werktags 9.00 – 17.00 Uhr)<br />

Mail: stromsparcheck@caritas­ulm.de<br />

www.stromspar­check.de<br />

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PRO WEST PANORAMA<br />

Nachgefragt:<br />

Freundschaftsgruppe wird 20<br />

Die Türkisch Deutsche Frauenfreundschaftsgruppe<br />

wird 20. Das<br />

Geburtstagfest läuft am 9. Oktober<br />

ab 13 Uhr im Mädchen­ und Frauenladen<br />

Sie`ste. Maria Gmeiner unterhielt<br />

sich mit Mit­Initiatorin<br />

Rukiye Kaplan.<br />

Rukiye Kaplan.<br />

Wie hat alles angefangen?<br />

In den 1980er Jahren entstand die Idee, einen Deutschkurs<br />

für türkische Frauen in der Albrecht­Berblinger­Grundschule<br />

hier in der <strong>Ulm</strong>er <strong>West</strong>stadt anzubieten. Den Anstoß<br />

dazu gab eine Lehrerin dieser Schule, mit der ich über<br />

häufig auftretende Kommunikationsschwierigkeiten zwischen<br />

vielen Eltern und Lehrern sprach. Daraufhin organisierte<br />

ich diese Deutschkurse und begleitete sie auch.<br />

Parallel dazu habe ich eine Hausaufgabenbetreuung für<br />

Schulkinder ins Leben gerufen, denn auch hier gab es Defizite.<br />

Während der Deutschkurse entdeckten viele Teilnehmerinnen<br />

das Bedürfnis, sich auch außerhalb besser<br />

kennen zu lernen. Zunächst trafen sich diese Frauen privat<br />

zuhause.<br />

Wie kamen die deutschen Frauen zu der Gruppe hinzu?<br />

Adelgunde Ehrath, von St. Elisabeth kam 1990 auf mich<br />

mit dem Anliegen zu, dass die „Kirchenfrauen“ den Austausch<br />

zu den „Moscheefrauen“ suchten. Damals gab es<br />

keine Frauengruppe in der Moschee, daher das Angebot,<br />

sich mit uns zu treffen. Dies war die Geburtsstunde der<br />

türkisch­deutschen Frauenfreundschaftsgruppe. Ab dann<br />

traf sie sich regelmäßig im Gemeindehaus.<br />

Was haben Sie gemeinsam unternommen?<br />

Wir haben für unsere erste Veranstaltung Einladungen in<br />

fünf Sprachen verschickt, da wir eine interkulturelle Be ­<br />

geg nung wollten. Wir wurden von verschiedenen Einrichtungen,<br />

stadtübergreifend und außerhalb <strong>Ulm</strong>s angefragt,<br />

wenn es <strong>um</strong> das Thema Integration oder <strong>um</strong> Mitarbeit<br />

ging.<br />

Ging daraus das Sie‘ste hervor?<br />

Nein! In der <strong>West</strong>stadt wurde von verschiedenen Einrichtungen<br />

der Jugendarbeit an einem Konzept gearbeitet,<br />

Angebote speziell für Mädchen zu entwickeln, möglichst<br />

auch in dafür geeigneten Rä<strong>um</strong>lichkeiten. Wir nahmen<br />

Kontakt auf und beteiligten uns an der konzeptionellen<br />

Arbeit. Daraufhin wurden 1991 die Rä<strong>um</strong>lichkeiten des<br />

Sie`ste eröffnet. Seit dieser Zeit arbeitet die Türkisch­Deutsche<br />

Frauenfreundschaftsgruppe mit dem Sie‘ste sehr eng<br />

zusammen, ebenso mit der <strong>AG</strong> <strong>West</strong>, den verschiedenen<br />

Kirchengemeinden in der <strong>Ulm</strong>er <strong>West</strong>stadt und dem Dok<strong>um</strong>entationszentr<strong>um</strong><br />

Oberer Kuhberg.<br />

Ein Fazit über die Jahre?<br />

Das Engagement hat sich gelohnt und ist weiterhin wichtig.<br />

Viele Migrantenfrauen haben durch uns den Zugang<br />

z<strong>um</strong> Gemeinwesen gefunden und sehen auch ihre Aufgabe<br />

darin, sich für den Stadtteil und das gute Zusammenleben<br />

der Kulturen zu engagieren.


PRO WEST PANORAMA<br />

Grünitz Mehrgenerationen-Vorsitzender<br />

Martin Grünitz ist neuer Vorsitzender des Vereins Mehrgenerationenwohnen<br />

<strong>Ulm</strong>­<strong>West</strong>. Dieser ist tragende Säule im<br />

künftigen Mehrgenerationenhaus der <strong>Ulm</strong>er Heimstätte in<br />

der Söflinger Straße 163, das im Laufe des vierten Quartals<br />

bezugsfähig sein wird. Der Anspruch auf eine Wohnung<br />

im Mehrgenerationenhaus setzt die Mitgliedschaft im Verein<br />

voraus. In engem Kontakt mit der <strong>Ulm</strong>er Heimstätte<br />

als Vermieterin wählt der Verein die Mieter mit aus. Noch<br />

sind einige der 36 Wohnungen frei, wofür überwiegend<br />

Jüngere, Alleinerziehende und Familien gewonnen werden<br />

sollen. Der Verein soll künftig das Gemeinschaftsleben<br />

koordinieren. eb<br />

INFO:<br />

„Mehrgenerationenwohnen <strong>Ulm</strong>­<strong>West</strong> e.V.“<br />

c/o <strong>Ulm</strong>er Heimstätte eG<br />

Söflinger Straße 72<br />

89077 <strong>Ulm</strong>;<br />

Martin Grünitz (Vorsitzender)<br />

Tel 0731/66526<br />

Ansprechpartnerin für Vermietung:<br />

Manuela Maier­Jooß (<strong>Ulm</strong>er Heimstätte)<br />

Tel 0731/93553­50<br />

Neue Heimat für den Förderverein<br />

Vorstand sowie der monatliche Interessierten­Stammtisch<br />

des Fördervereins Mehrgenerationenwohnen <strong>Ulm</strong> tagen<br />

fortan immer im Gemeinschaftsra<strong>um</strong> des Solidarhauses<br />

Mehrgenerationenwohnen in der Moltkestraße 4, das<br />

gleichzeitig seine Postanschrift ist. Auch das Büro ist dort<br />

untergebracht. Das Solidarhaus ist das erste von dem Verein<br />

initiierte und nunmehr voll belegte Modellprojekt, weitere<br />

sollen nach Möglichkeit folgen. Für Interessenten ist<br />

ein Stammtisch eingerichtet, der sich künftig jeden ersten<br />

Montag im Monat (17:30 ­19:30 Uhr) trifft. Er löst die Informationstreffen<br />

ab, die bis jetzt im <strong>West</strong>stadthaus und Bräustüble<br />

stattgefunden haben.<br />

Schnupper-Schnäppchen beim ESC<br />

Der hinter dem Marktkauf ansässige Eisenbahn­Sport­<br />

Club <strong>Ulm</strong> ESC bietet eine vergünstigte Schnuppermitgliedschaft<br />

an, die für Teilnehmer am Sie’ste­Gesundheitsprogramm<br />

nochmals weniger kostet, nämlich für Familien<br />

45 Euro und für Einzelpersonen 30 Euro im Jahr. Die Differenz<br />

auf den Schnupper­Jahresbeitrag von 99 bzw. 66 Euro<br />

wird über die Projektförderung beglichen.<br />

Mail: esc@esc­ulm.de. eb<br />

Pflicht z<strong>um</strong> Rückschnitt<br />

Die Besitzer von Bä<strong>um</strong>en, Sträuchern und Hecken mögen<br />

beachten, dass von diesen möglicherweise Gefah ren ausgehen<br />

– dann, wenn sie zu Behinderungen der Sicht oder<br />

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der freien Fahrt führen. Die Bürgerdienste der Stadt weisen<br />

auf die Pflicht hin, die Gewächse nötigenfalls zu stutzen.<br />

Dabei gilt: Über Geh­ und Radwegen müssen mindestens<br />

drei Meter frei sein, über dem Straßenra<strong>um</strong> sind 4,5<br />

Meter frei zu halten. eb<br />

ASB-Rettungsdienst wieder zertifiziert<br />

Z<strong>um</strong> zweiten Mal in Folge hat der ASB­Rettungsdienst<br />

in <strong>Ulm</strong> die bislang freiwillige Zertifizierung nach ISO<br />

9001 erhalten. „Die Zertifizierung bedeutet den objektiven<br />

Nachweis, dass das Qualitätsmanagementdurchgeführt<br />

wird“, erläutert Ralf Warchhold, stellvertretender<br />

Rettungsdienstleiter und zuständig für die Einhaltung der<br />

Kriterien innerhalb des ASB­Rettungsdienstes. Sie betreffen<br />

die Standardisierung der Arbeitsabläufe und ihre Dok<strong>um</strong>entation.<br />

So ist im Desinfektionsprotokoll innerhalb<br />

des Hygieneplans genau festgelegt, mit welchem Mittel<br />

ein Fahrzeug nach einem Einsatz geputzt werden darf, wie<br />

lange die Einwirkzeit beträgt und ob die Reinigung durch<br />

einen speziell ausgebildeten Desinfektor erfolgen muss.<br />

Je nachdem mit welchem Krankheiterreger das Fahrzeug<br />

in Kontakt kam, muss mit einem entsprechenden Mittel<br />

die Reinigung erfolgen und eine Zeit eingehaltenwerden,<br />

nachdem es wieder für den nächsten Einsatz freigegeben<br />

werden darf. eb<br />

Tanzen statt saunieren<br />

Wo früher in der <strong>West</strong>bad­Sauna geschwitzt wurde, ist seit<br />

Juli das Tanzstudio der vh untergebracht, 260 Quadratmeter<br />

groß, zwei Säle <strong>um</strong>fassend und mit einem funktionalen<br />

Sportboden, Spiegeln und Ballettstangen ausgerüstet –<br />

ideale Bedingungen also für Afrikanische Tänze und<br />

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Salsa, Stepaerobic und Bodystyle, Orientalischen Tanz<br />

und Kreativen Kindertanz. Markant ist die grüne Farbe<br />

im Eingangsbereich, ein Ergebnis der Arbeit von Architektin<br />

Nicole Pflüger. Die Anmeldung für Kurse ab Oktober<br />

ist bereits ab August im Internet möglich: www.vh­ulm.<br />

de. Das gedruckte vh­Programm erscheint am 8. September.<br />

Vom 20. bis 24. September finden kostenlose Schnupperkurse<br />

statt.<br />

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Vorauss.: mittlere Reife, Förderung: BAFöG, Beginn: September<br />

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• Englisch • Französisch • Spanisch<br />

Vorauss.: Abitur, Beginn: November<br />

Telefon 0731/62525<br />

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Gottesdienst mit Kinderteil/Kindergottesdienst: So 10 Uhr<br />

Erwarten Sie: junge Familien und<br />

Alte, eine lebensnahe Predigt sowie<br />

alte und neue Lieder<br />

Kirchl. Unterricht: Di 17:30 bis 19 Uhr<br />

Jungschar: Mi 17 bis 18 Uhr<br />

Teeniekreis: Mi 18 bis 19 Uhr<br />

Jugendkreis: Fr 19:30 in der Zionskirche, Frauenstr. 83<br />

Tel.: 07 31/3 04 79 <strong>·</strong> Römerstraße 85 <strong>·</strong> www.erloeserkirche-ulm.de


1 0 Jahre Jahre<br />

<strong>Dampfkraftwerk</strong> <strong>Dampfkraftwerk</strong><br />

Energie Energie für für Generationen.<br />

Generationen.<br />

<strong>Dampfkraftwerk</strong> <strong>Ulm</strong> <strong>·</strong> <strong>Maschinenhaus</strong> <strong>um</strong> <strong>1914</strong>

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