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mutlich recht, wenn du sagst, dass Beständigkeit<br />
ein Teil des Erfolgs ist. Es kommen häufig junge<br />
Bands zu uns und nennen uns als Vorbilder. Da<br />
ist irgendwie skurril, weil wir ja selbst erst Mitte<br />
Zwanzig sind, aber natürlich freuen wir uns über<br />
den Zuspruch auch.<br />
Mäx: Das große Geheimnis liegt für mich auch<br />
darin, dass wir Drei immer in dieselbe Richtung<br />
wollten, egal, was gerade die äußeren Umstände<br />
waren. Wir wissen, was wir können, wohin wir wollen<br />
und finden immer gemeinsame Wege, wie wir<br />
dorthin kommen.<br />
Wie seht Ihr rückwirkend die ersten Erfolge als<br />
eine Art ´Tokio Hotel´ des Punk´ bzw. ´Ärzte-<br />
Clones´?<br />
Fabian: Abgesehen von den ganzen unglücklichen<br />
Etiketten für unsere Musik, die da durch die Medien<br />
kursiert sind, war das eine wahnsinnig aufregende<br />
Zeit, die man teilweise erst selbst wieder<br />
begreift, wenn man sich Aufnahmen von damals<br />
ansieht. Wir sind innerhalb von 3 Monaten von<br />
einer Schülerband zur gehyptesten jungen Band<br />
in Deutschland geworden, das war schon eine verdammt<br />
zügige Veränderung.<br />
Jo: Raus aus dem Heimatkaff, rein ins 5-Sterne-Hotel<br />
und auf die großen Bühnen. Das muss man erstmal<br />
verkraften. Wir haben die Zeit auf jeden Fall<br />
genossen und alles mitgenommen, was man auf<br />
jeden Fall auch tun sollte, wenn man diese Chance<br />
bekommt. Wir hatten ein Quäntchen Glück und haben<br />
schon damals gute Arbeit geleistet und dann<br />
kam das Eine zum Anderen. Wir sind echt dankbar<br />
für den Startschuss unserer Karriere.<br />
Mäx: Ich glaube aber vor allem, dass der Erfolg darauf<br />
begründet war, dass wir schon damals unseren<br />
eigenen Kopf, unsere eigene Identität hatten<br />
und nicht die Kopie von irgendwas waren. Sowas<br />
spürt man.<br />
2009 habt Ihr Euer eigenes Label gegründet,<br />
war dieser Schritt im Nachhinein erfolgreich und<br />
kümmert Ihr Euch neben der Musik gleichberechtigt<br />
um die Labelarbeit oder wurde das Label<br />
mittlerweile wieder eingestellt?<br />
Fabian: Auch unser aktuelles Album ´High´ ist im<br />
März auf unserem eigenen Label erschienen, allerdings<br />
konnten wir uns über die Jahre strukturell<br />
etwas vergrößern, so dass wir nicht mehr jeden<br />
kleinsten Handgriff ganz alleine machen müssen.<br />
Das ist sehr entlastend, weil wir uns mehr auf die<br />
Musik konzentrieren können, war aber auch mal<br />
anders...<br />
Jo: Gerade als wir begonnen haben auf eigenem<br />
Label zu arbeiten, war das ein unglaublich langwieriger<br />
Lernprozess für uns. Wir mussten uns<br />
von der Buchhaltung über Promotionkonzepte bis<br />
hin zum Versand mehr oder minder alles selbst<br />
draufschaffen. Zum Glück stand uns schon damals<br />
unser Management zur Seite. Wir genießen die<br />
Freiheit auf eigenem Label aber sehr und konnten<br />
in den letzten Jahren tolle Erfolge verzeichnen....<br />
Mäx: Solange wir nicht das Gefühl haben, dass es<br />
bei einem Major-Plattenlabel jemanden gibt, der<br />
für uns als Band und unsere Musik brennt und sich<br />
dafür genauso hineinkniet wie wir selbst das tun,<br />
überlegen wir auch nicht, diese Freiheit wieder<br />
aufzugeben.<br />
Markiert das Album „Grell“ aus dem Jahr 2013<br />
endgültig den Schritt hin zu einer erwachsenen<br />
Band?<br />
Jo: Am Ende wollen und können wir das als Band<br />
nicht entscheiden. Was ist denn schon erwachsen,<br />
was nicht? Ich glaube, was sich mit ´Grell´ aber<br />
entscheidend verändert hat, ist die Wertschätzung,<br />
die wir von außen, sei es von Kritikern, dem<br />
Mainstream oder Szene-Leuten, bekommen habe.<br />
Das Album hat das allgemeine Stimmungsbild für<br />
die Killerpilze insofern verändert, dass wir damit<br />
endlich die längst überfällige Anerkennung für<br />
unsere Musik und Arbeit bekommen haben, die<br />
uns viel zu lange verwehrt geblieben ist. Endlich<br />
hatten wir nicht mehr das Gefühl, uns für unseren<br />
frühen Erfolg rechtfertigen zu müssen, sondern<br />
standen auf einmal bei ´Rock Am Ring´ und wurden<br />
abgefeiert. Das war wichtig.<br />
Text: Frank Keil Bild: Sub SoundS<br />
Kaiserslautern, Kammgarn,<br />
05. <strong>November</strong>, ab 20 Uhr<br />
www.killerpilze.de