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saar-scene November 11/16

Das total umsonste Popkulturmagazin.

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mutlich recht, wenn du sagst, dass Beständigkeit<br />

ein Teil des Erfolgs ist. Es kommen häufig junge<br />

Bands zu uns und nennen uns als Vorbilder. Da<br />

ist irgendwie skurril, weil wir ja selbst erst Mitte<br />

Zwanzig sind, aber natürlich freuen wir uns über<br />

den Zuspruch auch.<br />

Mäx: Das große Geheimnis liegt für mich auch<br />

darin, dass wir Drei immer in dieselbe Richtung<br />

wollten, egal, was gerade die äußeren Umstände<br />

waren. Wir wissen, was wir können, wohin wir wollen<br />

und finden immer gemeinsame Wege, wie wir<br />

dorthin kommen.<br />

Wie seht Ihr rückwirkend die ersten Erfolge als<br />

eine Art ´Tokio Hotel´ des Punk´ bzw. ´Ärzte-<br />

Clones´?<br />

Fabian: Abgesehen von den ganzen unglücklichen<br />

Etiketten für unsere Musik, die da durch die Medien<br />

kursiert sind, war das eine wahnsinnig aufregende<br />

Zeit, die man teilweise erst selbst wieder<br />

begreift, wenn man sich Aufnahmen von damals<br />

ansieht. Wir sind innerhalb von 3 Monaten von<br />

einer Schülerband zur gehyptesten jungen Band<br />

in Deutschland geworden, das war schon eine verdammt<br />

zügige Veränderung.<br />

Jo: Raus aus dem Heimatkaff, rein ins 5-Sterne-Hotel<br />

und auf die großen Bühnen. Das muss man erstmal<br />

verkraften. Wir haben die Zeit auf jeden Fall<br />

genossen und alles mitgenommen, was man auf<br />

jeden Fall auch tun sollte, wenn man diese Chance<br />

bekommt. Wir hatten ein Quäntchen Glück und haben<br />

schon damals gute Arbeit geleistet und dann<br />

kam das Eine zum Anderen. Wir sind echt dankbar<br />

für den Startschuss unserer Karriere.<br />

Mäx: Ich glaube aber vor allem, dass der Erfolg darauf<br />

begründet war, dass wir schon damals unseren<br />

eigenen Kopf, unsere eigene Identität hatten<br />

und nicht die Kopie von irgendwas waren. Sowas<br />

spürt man.<br />

2009 habt Ihr Euer eigenes Label gegründet,<br />

war dieser Schritt im Nachhinein erfolgreich und<br />

kümmert Ihr Euch neben der Musik gleichberechtigt<br />

um die Labelarbeit oder wurde das Label<br />

mittlerweile wieder eingestellt?<br />

Fabian: Auch unser aktuelles Album ´High´ ist im<br />

März auf unserem eigenen Label erschienen, allerdings<br />

konnten wir uns über die Jahre strukturell<br />

etwas vergrößern, so dass wir nicht mehr jeden<br />

kleinsten Handgriff ganz alleine machen müssen.<br />

Das ist sehr entlastend, weil wir uns mehr auf die<br />

Musik konzentrieren können, war aber auch mal<br />

anders...<br />

Jo: Gerade als wir begonnen haben auf eigenem<br />

Label zu arbeiten, war das ein unglaublich langwieriger<br />

Lernprozess für uns. Wir mussten uns<br />

von der Buchhaltung über Promotionkonzepte bis<br />

hin zum Versand mehr oder minder alles selbst<br />

draufschaffen. Zum Glück stand uns schon damals<br />

unser Management zur Seite. Wir genießen die<br />

Freiheit auf eigenem Label aber sehr und konnten<br />

in den letzten Jahren tolle Erfolge verzeichnen....<br />

Mäx: Solange wir nicht das Gefühl haben, dass es<br />

bei einem Major-Plattenlabel jemanden gibt, der<br />

für uns als Band und unsere Musik brennt und sich<br />

dafür genauso hineinkniet wie wir selbst das tun,<br />

überlegen wir auch nicht, diese Freiheit wieder<br />

aufzugeben.<br />

Markiert das Album „Grell“ aus dem Jahr 2013<br />

endgültig den Schritt hin zu einer erwachsenen<br />

Band?<br />

Jo: Am Ende wollen und können wir das als Band<br />

nicht entscheiden. Was ist denn schon erwachsen,<br />

was nicht? Ich glaube, was sich mit ´Grell´ aber<br />

entscheidend verändert hat, ist die Wertschätzung,<br />

die wir von außen, sei es von Kritikern, dem<br />

Mainstream oder Szene-Leuten, bekommen habe.<br />

Das Album hat das allgemeine Stimmungsbild für<br />

die Killerpilze insofern verändert, dass wir damit<br />

endlich die längst überfällige Anerkennung für<br />

unsere Musik und Arbeit bekommen haben, die<br />

uns viel zu lange verwehrt geblieben ist. Endlich<br />

hatten wir nicht mehr das Gefühl, uns für unseren<br />

frühen Erfolg rechtfertigen zu müssen, sondern<br />

standen auf einmal bei ´Rock Am Ring´ und wurden<br />

abgefeiert. Das war wichtig.<br />

Text: Frank Keil Bild: Sub SoundS<br />

Kaiserslautern, Kammgarn,<br />

05. <strong>November</strong>, ab 20 Uhr<br />

www.killerpilze.de

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