Kunst am Bau - Hochbauamt Kanton St.Gallen
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«No. 3»<br />
Mark Rothko, 1967 [10]<br />
Bericht der Architekten<br />
zum dominierenden Material – Wandscheiben, Wandfragmente und <strong>St</strong>ützen<br />
bestimmen die räumliche Wirkung. Dem Grau des Betons steht das<br />
Weiss der Leichtbauwände gegenüber. Die Farbe Weiss wird im europäischen<br />
Kulturkreis häufig mit Sauberkeit, Reinheit und Hygiene assoziiert.<br />
Physikalisch gesehen ist Weiss die Farbe des Lichtes – die Summe aller<br />
Farben. In mehreren europäischen Sprachen ist das Wort «Weiss» mit<br />
dem Glänzen des Lichtes verwandt. Die weissen Metallpaneele des Wandsystems<br />
mit ihrer hochglänzenden Oberfläche reflektieren das Licht und<br />
bilden die Raumtrennwände. Das Weiss dominiert die einzelnen Räume –<br />
stiftet aber auch den Bezug zwischen den unterschiedlichen Raumarten:<br />
Weisse Metallpaneele werden in den Laboren, den Büros, aber auch in den<br />
Nebenräumen und den allgemein zugänglichen Bereichen der Schulungsräume<br />
verarbeitet. Als einziger Farbton zieht sich das warme Orange der<br />
Böden durch das Gebäude. Orange – das Symbol für <strong>St</strong>ärke und Aktivität<br />
– gilt als Kraftspender. Es wirkt aufbauend und positiv und erstrahlt je<br />
nach Lichteinfall mit wechselnder Intensität. Ein gelbliches Orange wird –<br />
im zweiten Untergeschoss beginnend – von <strong>St</strong>ockwerk zu <strong>St</strong>ockwerk bis zu<br />
einem intensiven Orange im zweiten Obergeschoss variiert. Somit erhält<br />
jede Etage ihre eigene Bodenfarbe, die zur Orientierung innerhalb des<br />
Gebäudes beiträgt.<br />
Die funktionalen Räume der Labore beinhalten eine Vielzahl von<br />
Geräten unterschiedlicher Grösse und Farben, die mit diversen technischen<br />
Anschlüssen versehen werden müssen. Die Räumlichkeiten dienen<br />
als einendes Element für eine Vielzahl verschiedener Anforderungen und<br />
Arbeitsprozesse. Die Labormöbel beider Institute sind aus hellgrauem<br />
<strong>Kunst</strong>harz gefertigt. Das lichte Grau der gläsernen Oberflächen der Labortische<br />
und der fassadenseitigen Schreibzone ist hell, blendet aber nicht<br />
bei direktem Einfall des Sonnenlichtes. Ein Grossteil der Leitungen wird<br />
sichtbar an der Decke geführt. Technische Installationen wurden weitestgehend<br />
mit einer im Farbton ähnlichen Metalloberfläche versehen. <strong>St</strong>ühle,<br />
Hocker und Sessel setzen einzelne Akzente in Schwarz.<br />
Die goldene Färbung der Fassade nimmt je nach Lichteinfall die Farben<br />
der Umgebung auf. Das natürliche Licht bricht sich je nach Wetterlage<br />
mit unterschiedlichem Effekt auf der Metalloberfläche der Fassade.<br />
Die äussere Erscheinung wirkt mal heller, mal dunkler, mal wärmer oder<br />
kälter, mal bewegter, mal ruhiger. Das rückseitig schwarz emaillierte Glas<br />
der zweiten Fassadenschicht kontrastiert den Farbton des <strong>Bau</strong>silbers und<br />
verstärkt dieses in seiner Wirkung. Sichtbetonstützen und das Grau der<br />
Hartbetonböden im Aussenraum des Erdgeschosses betonen auch hier<br />
die statisch relevanten Elemente. Der warme Schimmer des Metalls wird<br />
in die Räume reflektiert und sorgt für eine angenehme Grundstimmung<br />
im Inneren des Gebäudes.<br />
Silvia Gmür Reto Gmür Architekten