Gesundheitsratgeber Wiesbaden
Ärzteverzeichnis & Ratgeber
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Medikamente im Alter<br />
Gefahr von Wechselwirkungen<br />
nicht unterschätzen<br />
Im Alter nehmen die Gebrechen<br />
und die Einnahme von Medikamenten<br />
zu. Jedes Jahr werden<br />
in Deutschland insgesamt<br />
fast 24 Milliarden Tabletten,<br />
4 Milliarden Kapseln und 0,7<br />
Milliarden Dragees in Apotheken<br />
gekauft. Moderne Medikamente<br />
besiegen Krankheiten<br />
und retten Leben. Der normale<br />
Alterungsprozess bringt es aber<br />
mit sich, dass Wirkstoffe anders<br />
aufgenommen und langsamer<br />
abgebaut werden als bei<br />
jungen Menschen. Die unterschätzte<br />
Folge: Immer öfter treten<br />
unerwünschte Neben- und<br />
Wechselwirkungen ein.<br />
Im ungünstigsten Fall sind<br />
die Konsequenzen dramatisch:<br />
Nebenwirkungen von<br />
Medikamenten sind in<br />
Deutschland mittlerweile<br />
die fünfthäufigste Todesursache,<br />
so die Deutsche<br />
Gesellschaft für Kardiologie.<br />
Welche Medikamente<br />
für ältere<br />
Menschen als<br />
besonders riskant<br />
eingestuft werden,<br />
ist auf der sogenannten<br />
Priscus-Liste aufgeführt:<br />
Um Ärzte dabei<br />
zu unterstützen, die Therapiesicherheit<br />
für ihre älteren<br />
und multimorbiden Patienten<br />
zu erhöhen, hat eine von Professorin<br />
Petra Thürmann von<br />
der Universität Witten-Herdecke<br />
geleitete Forschergruppe<br />
aus 27 Experten verschiedener<br />
Fachrichtungen Arzneimittel<br />
identifiziert, die für Menschen<br />
ab 65 Jahren als potenziell<br />
unge-<br />
eignet einzu-<br />
s t u f e n<br />
sind.<br />
Der Hausarzt muss alle Fäden<br />
in der Hand halten und einen<br />
Überblick über alle verwendeten<br />
Medikamente haben.<br />
Die Deutsche Seniorenliga hat<br />
eine Webseite eingerichtet,<br />
auf der Patientinnen und Patienten<br />
anhand ihrer Erkrankung<br />
überprüfen können,<br />
ob der ihnen verschriebene<br />
Wirkstoff auf der Priscus-<br />
Liste als riskant oder gar als<br />
ungeeignet eingestuft wird.<br />
Gegliedert nach Krankheitsbildern<br />
finden ältere Menschen,<br />
deren Angehörige und Pflegende<br />
allgemeinverständliche<br />
Hinweise, welche Therapie<br />
sich alternativ anbietet.<br />
Ältere Patienten, die häufig<br />
an mehreren Erkrankungen<br />
gleichzeitig leiden, eventuell<br />
Ärzte verschiedener<br />
Fachrichtungen aufsuchen<br />
und auf verschiedene<br />
Medikamente angewiesen<br />
sind, sollten<br />
vor allem aber auf eines<br />
achten: Der Hausarzt<br />
muss alle Fäden in der<br />
Hand halten und einen<br />
Überblick über alle<br />
verwendeten Medikamente<br />
haben. Denn der<br />
Hausarzt ist am ehesten<br />
in der Lage, die individuelle<br />
Einschätzung<br />
von Wechselwirkungen<br />
vorzunehmen, weil er<br />
nicht nur das Alter, die<br />
Beschwerden und Krankengeschichte<br />
seiner Patienten<br />
kennt, sondern vor allem auch<br />
deren Persönlichkeit.<br />
Quelle: Deutsche Seniorenliga e.V.<br />
www.medikamente-im-alter.de<br />
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