Chronik Segelfluggruppe Reiselfingen
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Segelflug in <strong>Reiselfingen</strong><br />
Vereinschronik<br />
1962 -2016
Die Logos der <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong><br />
„ Eine starke<br />
Gemeinschaft.“<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
Sport verbindet die Menschen in unserer Region. Um den sportlichen Erfolg<br />
zu fördern, unterstützen wir starke Teams, begabte Sportler und spannende<br />
Wettbewerbe.<br />
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Volksbank<br />
Freiburg eG
Vorwort des ersten Vorsitzenden<br />
Vor 50 Jahren gründete sich die <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald e.V. Roter Milan<br />
und suchte ein Fluggelände in der Region. Man wurde in <strong>Reiselfingen</strong> auf dem<br />
Gewand Nachtweid fündig. Damit war das Ziel definiert. Der Segelflug in <strong>Reiselfingen</strong><br />
sollte beginnen. Vor den ersten Flügen stand, wie so oft, zunächst einmal<br />
viel Arbeit. Und es galt auch die Reiselfinger Bürger von den neuen Nachbarn zu<br />
überzeugen.<br />
Mit einem schier unermüdlichen Arbeitseinsatz wurde durch die Gründungsmitglieder,<br />
in nur wenigen Jahren, ein Fluggelände mit einem ersten Gebäude geschaffen,<br />
welches ein regelmäßiges Fliegen in <strong>Reiselfingen</strong> ermöglichte. In den folgenden<br />
Jahren wurden die Gebäude, aber auch der Flugplatz selbst, erweitert und mit<br />
einer brauchbaren Infrastruktur versehen. Heute verfügt die <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong><br />
über ein traumhaft schönes Fluggelände am Rande der Wutachschlucht.<br />
Der Flugzeugpark ist in den 50 Jahren des Bestehens von einem SG 38 Schulgleiter<br />
und einer Mü 13 E als Schulungsdoppelsitzer auf eine respektable Flotte von fünf<br />
modernen Segelflugzeugen und einem Ultraleicht angewachsen. Diese großen Investitionen<br />
waren nur möglich, weil über die Jahre stets sorgfältig gewirtschaftet<br />
wurde.<br />
Nachdem in den Anfangsjahren die Akzeptanz für ein Segelfluggelände in <strong>Reiselfingen</strong><br />
noch nicht bei allen Bürgern der Gemeinde vorhanden war, haben wir uns<br />
im Laufe der Jahre arrangiert. Viele Reiselfinger sind heute auch ein wenig stolz<br />
auf Ihren Flugplatz, der durch sportliche Erfolge der <strong>Segelfluggruppe</strong> den Namen<br />
<strong>Reiselfingen</strong> weit über die Region bekannt macht und jedes Jahr zahlreiche Gäste<br />
in die Region lockt.<br />
Heute können wir mit Fug und Recht behaupten, dass wir in <strong>Reiselfingen</strong> angekommen<br />
sind.<br />
Markus Halbig
Vorwort des Reiselfinger Ortsvorstehers<br />
Zum 50 jährigen Bestehen gratuliere ich der <strong>Segelfluggruppe</strong><br />
<strong>Reiselfingen</strong> auch im Namen der Ortsverwaltung recht<br />
herzlich.<br />
Es freut uns, dass die Flugkameraden dieses Ereignis mit<br />
Stolz auf das Geleistete feiern können. Glücklich und froh<br />
bin ich auf das heute gut funktionierende, harmonische Miteinander<br />
unter den Vereinen und der Bevölkerung. Denn<br />
die Akzeptanz, welche die Segelflieger heute genießen, war<br />
nicht immer so. Anfänglich mussten viele Probleme beseitigt,<br />
viele Diskussionen geführt und viel Überzeugungsarbeit<br />
geleistet werden um eine Akzeptanz in der Bevölkerung zu<br />
erzielen. Die Entwicklung wurde von vielen in Frage gestellt.<br />
Gerade deshalb muss ich rückblickend den Mut bewundern, den der damalige Bürgermeister<br />
Silvester Vogt mit seinen Gemeinderäten aufbrachte. Sie hatten das<br />
Vertrauen den Menschen um Flugpionier Heinz Velter geschenkt und somit den<br />
Weg für den Segelflugplatz in <strong>Reiselfingen</strong> geebnet.<br />
Aber auch der feste Wille und den Idealismus den die Flugkameraden aufbrachten<br />
um diesen Verein mit Gelände, den Bauwerken, Flugzeug- und Fahrzeugpark aufzubauen,<br />
war und ist bewundernswert.<br />
Stellvertretend möchte ich den langjährigen Vorsitzenden Egon Preis erwähnen.<br />
Gerade er konnte durch seine menschliche, immer auf Ausgleich bedachte Art,<br />
viele Hindernisse beseitigen und hat durch sein Verhandlungsgeschick wichtige<br />
Grundlagen für die Entwicklung und den Fortbestand des Vereins geschaffen. Seine<br />
Nachfolger und alle Verantwortlichen des Vereins haben diesen Geist und die<br />
Philosophie dann weiter gelebt.<br />
Es ist zu wünschen, das dies den Gästen, allen Mitgliedern und vor allem den kommenden<br />
Generationen in Erinnerung ruft und vor zeigt, dass hier nichts von alleine<br />
entstanden ist, sondern dass in diesem Verein viel Leidenschaft und Herzblut<br />
steckt.<br />
Heute ist die <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> eine nicht mehr wegzudenkende Einrichtung<br />
in <strong>Reiselfingen</strong> und ein wertvoller Werbeträger weit über die Grenzen von<br />
Löffingen hinaus.<br />
Nun wünsche ich dem Verein weiterhin viel Aufwind, weiterhin ein harmonisches<br />
Miteinander und für die Jubiläumsfeierlichkeiten einen guten Verlauf.<br />
Martin Lauble
Vorwort des Autors<br />
Spätestens dann, wenn man von seinen<br />
Fliegerkollegen mit Titeln wie „Urgestein“<br />
oder „Altmeister“ verziert wird, muss man<br />
klar zur Kenntnis nehmen, dass der Beginn<br />
seiner Vereinskarriere schon viele Jahrzehnte<br />
zurück liegen muß.<br />
Als Sechzehnjähriger kam ich zum ersten<br />
Mal nach <strong>Reiselfingen</strong>. Alles was unsere<br />
kleine Truppe von Segelflug-Infizierten damals<br />
dort antraf war schöne, blanke Natur<br />
- kein Weg, keine Halle, keine Unterkunft,<br />
kein Flugplatz.<br />
Fünfzig Jahre später, als nun Dienstältester, fiel mir die Aufgabe zu, eine kleine<br />
<strong>Chronik</strong> der heutigen <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> zu schreiben. Nach fast einem<br />
Jahr der Recherche ist sie nun im Jubiläumsjahr fertig geworden. Mit hoffentlich<br />
eindrucksvollen Bildern zeigt sie die Entwicklung eines Sportvereins, dessen scheinbares<br />
Handicap eines sehr großen Einzugsgebietes sich als klares Erfolgsmodell<br />
herausgestellt hat. Ausgehend von einer feuchten Wiese entstanden moderne und<br />
gepflegte Anlagen, die allen Sporttreibenden, Einheimischen und Gästen zur Verfügung<br />
stehen. Breiten – und Leistungssport haben sich hier prächtig entfaltet und<br />
<strong>Reiselfingen</strong> und seine <strong>Segelfluggruppe</strong> bundesweit bekannt gemacht.<br />
Die <strong>Chronik</strong> dokumentiert zugleich einen wichtigen Teil meines und des Lebens<br />
vieler bemerkenswerter Persönlichkeiten, die das gemeinsame Interesse am Flugsport<br />
nach <strong>Reiselfingen</strong> brachte. Man findet in ihr die Namen aller noch lebenden<br />
oder schon verstorbenen Freunde, welche sich um die <strong>Segelfluggruppe</strong> verdient<br />
gemacht haben. Wir schulden ihnen großen Dank und Respekt.<br />
Der lange und oft mühsame Weg vom Schüler, Fluganfänger, Studenten, Lehramtspraktikanten<br />
(an der damaligen Reiselfinger Dorfschule), Fluglehrer, Leistungspiloten<br />
bis hin zum langjährigen Vorsitzenden der Flieger hat sich zweifelsfrei gelohnt<br />
und lässt mich heute nicht ohne Stolz zurück blicken. Den nachfolgenden Generationen<br />
wird in naher Zukunft sukzessive ein bestelltes Haus übergeben werden,<br />
verbunden mit der Hoffnung, dass diese mit den großen materiellen und ideellen<br />
Werten verantwortungsvoll umzugehen wissen, denn „Wer die Vergangenheit<br />
nicht kennt, wird die Gegenwart nicht verstehen“<br />
Helge Loschan
Menschenflug<br />
Eigentlich ist es sehr schwer zu begreifen, dass zwischen den buchstäblich halsbrecherischen<br />
Gleitsprüngen des deutschen Ingenieurs Otto Lilienthal auf seinen selbstkonstruierten<br />
Flugapparaten und dem weltumspannenden, schallschnellen Massentransport<br />
in riesigen Flugzeugen nur die winzige Zeitspanne von 120 Jahren liegen soll.<br />
Lilienthal bei Gleitflügen vom Fliegeberg bei<br />
Berlin<br />
Airbus A380 in der Werkslackierung im Flug<br />
Die einfachen Gleiter des Jahres 1892<br />
überwanden durch ihre gewölbten<br />
Tragflächen erstmalig die Fesseln der<br />
Schwerkraft und befähigten die Aviatiker<br />
zum kontrollierten manntragenden<br />
Flug. Pioniere wie Lilienthal,<br />
Wright und Santos-Dumont nutzten<br />
all die physikalischen Gesetze, durch<br />
die auch das weltgrößte Flugzeug, der<br />
Airbus A380 des Jahres 2012 fliegt,<br />
in dessen Rumpf 850 Passagiere mit<br />
900km/h um den Erdball reisen können.
Wiederstart aus Ruinen<br />
Nach Kriegsende 1945 und dem darauf folgenden, absoluten Flugverbot in Deutschland,<br />
begannen die wenigen Flieger, die der Moloch Krieg verschont hatte, ab 1950<br />
fast wieder bei Null – mit kurzen Luftsprüngen auf selbstgebauten Einfachgleitern<br />
und Seglern einen Hang hinunter.<br />
Die erzwungenermaßen neuen Gründerjahre nach 1949 boten in fast allen frisch<br />
entstandenen Segelflugvereinen der jungen Bundesrepublik Deutschland das gleiche<br />
Bild: Eine willensstarke Aufbruchsstimmung zum Neuanfang trotz des eklatanten<br />
Mangels an Geld, Flugzeugen und Fluggeländen.<br />
Diese schweren Jahre markierten auch innerhalb vieler Fluggruppen der Südwestecke,<br />
so in Freiburg, Müllheim, Singen, Konstanz, Donaueschingen, auf dem Klippeneck,<br />
dem Hotzenwald oder auf dem Bohlhof den Beginn des sportlich freien<br />
Segelflugs unter dem Dach eines neu gegründeten Deutschen Aero Club ( DAeC).<br />
DEUTSCHER AERO CLUB E.V.<br />
Alte Fluggelände wurden reaktiviert, verfallene oder zerstörte Hallen wieder aufgebaut<br />
und überall entstanden neue Segelflugzeuge aller Art. Viele aber noch im<br />
mühevollen Eigenbau, da die ehemals bedeutsame deutsche Luftfahrtindustrie total<br />
demontiert am Boden lag.<br />
Die Flieger in der damaligen DDR hatten die meisten dieser Möglichkeiten leider<br />
nicht. Sie blieben 40 Jahre lang, bis 1989 unter dem Diktat der SED, die innerhalb<br />
ihrer „Gesellschaft für Sport und Technik“ (GST) nur linientreuen Genossen und<br />
Kadern ohne Westbindungen eine stark reglementierte und militarisierte Privatfliegerei<br />
im Sinne der Staatspartei erlaubte.<br />
Das Segelfluggelände in <strong>Reiselfingen</strong> gab es zu diesen Gründerzeiten noch nicht.<br />
Seine Geschichte begann erst 1962.
1954 bis 1959 - Irgendwie ging es einfach mal los<br />
Die „ Jungfliegergruppe Hochschwarzwald e.V.“ war eine der vielen kleinen Keimzellen<br />
der Nachkriegsfliegerei in Süddeutschland. Sie wurde 1954 von Heinz- Josef<br />
Velter, einem Lehrer aus Freiburg, gegründet. Der Sitz der Gruppe, die vorwiegend<br />
aus Schülern, Studenten und einigen wenigen Erwachsenen bestand, war Freiburg<br />
im Breisgau. Ein bescheidener Stempel zeugte von den ärmlichen Anfängen.<br />
Stempel aus dem Jahr 1955<br />
Erste Starts mit Gummiseil auf einem<br />
gebraucht erworbenen Vorkriegs-<br />
Schulgleiter vom Typ SG – 38 sollen<br />
am 31.10.54 in Hinterhäusern in der<br />
Nähe des Schluchsee durchgeführt<br />
worden sein.<br />
Aber schon im Mai 1955 war der Stempel der Segelfliegergruppe Hochschwarzwald<br />
Traum vom brauchbaren Fluggelände ausgeträumt. Die kleine Gruppe wurde nun<br />
zahlender Gast auf dem relativ weit entfernt gelegenen Segelflugplatz Bohlhof. Der<br />
schon während des gesamten Krieges viel beflogene Bohlhof bei Waldshut wurde<br />
nun bis 1961 zum Heimatflugplatz des Vereins.<br />
Die Jungfliegergruppe gab sich etwa ab 1960 den zutreffenderen Namen „Segelfliegergruppe<br />
Hochschwarzwald“ und ihr Sitz war von dort ab Neustadt im<br />
Schwarzwald. Vorsitzender und zugleich einziger Fluglehrer war immer noch Heinz<br />
Velter, jetzt als Lehrer an der Gewerbeschule in Neustadt tätig.<br />
Geflogen wurde hauptsächlich mittels Gummiseilstart an den beiden Hängen (A–<br />
Hang und B-Hang) des 600 m hoch gelegenen Bohlhof. Es war eine schweißtreibende<br />
und mühselige Fliegerei, allein ermöglicht durch die Muskelkraft der Kameraden.<br />
Diese rannten den ganzen Tag den Hang hinunter, um durch die Schnellkraft von zwei<br />
langen, gespannten Gummiseilen den Gleiter auf die notwendige Abhebegeschwindigkeit<br />
zu beschleunigen. Während der Pilot die wenigen Flugsekunden genießen<br />
konnte, gab`s für die „Gummihunde“ genannten Seilläufer eine kleine Verschnauf-
pause. Gleich danach musste der Gleiter aber wieder gemeinsam an den Startplatz<br />
zurück transportiert werden. Abends waren dann alle Mannen rechtschaffen<br />
müde und dennoch meist hoch zufrieden mit sich und ihrer kleinen Fliegerwelt.<br />
Später wurden auch Starts an der Motorwinde mit und ohne Verkleidung des Gitterrumpfes<br />
(Boot genannt) unternommen.<br />
Diese modernere aber zugleich auch teurere Startart brachte den Gleiter schon<br />
auf die stolze Höhe von 200 Metern und die Flugzeit wuchs auf imposante 3 Minuten<br />
an.<br />
SG 38 beim Start durch Gummiseil.<br />
Im Bild rechts unten die „Gummihunde“.<br />
Der Schulgleiter SG – 38 mit Boot<br />
Konstruktionsjahr: 1938<br />
Spannweite: 10 m<br />
Gewicht:125 kg<br />
Gleitverhältnis: 1:8<br />
Stückzahl (meistens Eigenbau): >10000
1960 - <strong>Segelfluggruppe</strong> Roter Milan<br />
Während die Segelfliegergruppe Hochschwarzwald mit ihrem SG 38, D-8798 und<br />
dem zwischenzeitlich erworbenem Doppelsitzer vom Typ Mü 13 E, D-8856, weiterhin<br />
als wandernde Gastgruppe auf dem Gelände des Bohlhof flog, war in Bonndorf/Schwarzwald<br />
die dort ansässige „<strong>Segelfluggruppe</strong> Roter Milan“ gegründet<br />
worden. Ihren Namen hatte sie von dem schönen gefiederten Greifvogel entlehnt,<br />
der bis auf den heutigen Tag über der Wutachschlucht seine Kreise zieht.<br />
Der Doppelsitzer MÜ 13 E vor dem Start auf dem Bohlhof. Pilot ist Heinz-Josef Velter, an der linken<br />
Fläche steht sein Sohn Hans Velter<br />
Die Bonndorfer Segelflieger hatten vor geraumer Zeit einen gebrauchten Übungsgleiter<br />
vom Typ SG – 38 mit dem Kennzeichen D-8795 erworben. Der Gleiter kostete<br />
inklusive des zweiarmigen Gummistartseiles günstige 140 DM. Mit diesem<br />
Fluggerät begannen die Flieger einen provisorischen Flugbetrieb an einem Hang<br />
zwischen Ewattingen und Bonndorf. Amtliche Erlaubnisse oder Vorschriften, welche<br />
die Gleitfliegerei betrafen, gab es damals überhaupt nicht oder nur in ganz<br />
geringem Umfang.<br />
Die MÜ 13 E<br />
landet gerade<br />
auf dem Bohlhof.<br />
Im Hintergrund<br />
rechts steht der<br />
SG 38<br />
Roter Milan als<br />
Namensgeber der<br />
<strong>Segelfluggruppe</strong>.
1961 - Flugbetrieb auf den Bohlhof<br />
Die ca. 20 aktiven Mitglieder der Segelfliegergruppe Hochschwarzwald flogen auch<br />
1961 in Ermangelung eines eigenen Flugplatzes weiterhin auf dem Bohlhof. Die bescheidene<br />
Mitgliederzahl nahm im Verlaufe des Jahres aber weiter ab, denn nicht<br />
jeder, der am Segelflug interessiert war, akzeptierte auf Dauer die Mühen der Einsitzerschulung<br />
sowie die der An– und Abreise.<br />
Alle treuen Mitstreiter, fast durchweg Lehrlinge oder Studenten, wurden von<br />
den wenigen bereitwilligen Autobesitzern meistens am frühen Samstagnachmittag<br />
nach Schule oder Arbeit zusammen gesammelt und zum ca. 80 km entfernten<br />
Flugplatz kutschiert. Oft tat es auch nur die Ladepritsche eines Kleintransporters,<br />
auf dem die jungen Männer (Mädchen gab es damals in diesem Sport noch nicht)<br />
den Bohlhof erreichten.<br />
Gewohnt, nein, gehaust und übernachtet wurde in alten deutschen Luftwaffen –<br />
Baracken, die den Krieg und die französische Besatzung leidlich überstanden hatten.<br />
Nach anstrengendem Flugbetrieb<br />
und oft nur wenigen neuen Flugminuten<br />
im eigenen Flugbuch erfolgte<br />
dann die Rückfahrt am späten Sonntagabend,<br />
meist schon in der Dunkelheit.<br />
Es war eine wild – romantische Zeit,<br />
in der ein Start mit dem Schulgleiter<br />
zwar nur 10 Pfennige kostete, die<br />
fast ganztägige Schinderei des Startens<br />
und Transportierens aber umso<br />
mehr jugendlichen Einsatz forderte.<br />
Hinzu kam, dass die alte Kiste des<br />
öfteren Landeschäden erlitt, welche<br />
danach natürlich in Eigenarbeit behoben<br />
werden mussten.<br />
So manche verloren schon bald die<br />
Lust an dieser Art von harter Freizeitgestaltung,<br />
wandten sich bequemeren<br />
Dingen zu und gaben die Fliegerei<br />
auf.<br />
Chef und Fluglehrer: Heinz-Josef Velter
Einweisung vor dem<br />
ersten Start auf der<br />
SG 38. Pilot Helge<br />
Loschan (16), daneben<br />
Hans Velter (19)<br />
Der glücklich gelandete<br />
Pilot an der<br />
Deichsel des Kullers<br />
transportiert mit<br />
Hilfe seiner sechs<br />
Kameraden den Gleiter<br />
wieder den Hang<br />
hinauf zum erneuten<br />
Start.
1962 - Gründung des heutigen Vereins<br />
Wohl aus der sicheren Erkenntnis heraus, dass jeder einzelne auf sich selbst gestellte<br />
Verein auf Dauer nicht überlebensfähig war, rauften sich die Flieger der<br />
„Segelfliegergruppe Hochschwarzwald“ und der „<strong>Segelfluggruppe</strong> Roter Milan“<br />
zusammen und gründeten im Frühjahr 1962 die „ Luftsportvereinigung Hochschwarzwald<br />
e.V. Roter Milan “<br />
Gründungslokal war die „Sonne“ in Bonndorf, der Sitz des Vereins war Bonndorf<br />
und auch der gewählte Erste Vorsitzende war ein Bonndorfer: Hans-Jörg Möltgen,<br />
der die ca. zwei Dutzend Mitglieder anführen sollte.<br />
Gemeinsam machte man sich nun auf die schwierige Suche nach einem geeigneten<br />
Fluggelände in der näheren und weiteren Umgebung. Nach manchen Fehlschlägen<br />
fanden die Verantwortlichen ein anscheinend geeignetes Gelände bei<br />
<strong>Reiselfingen</strong>. Aus Sicht eines Fliegers war dieses zukünftige Landefeld eigentlich<br />
wenig einladend. Mit ca. 300 m Länge war es sehr kurz geraten und dann auch<br />
noch als Dreieck am westlichen Rande einer Kiesgrube gelegen. Die Sauerwiese<br />
trug den Namen Nachtweid. Im Anflugsektor standen den Piloten ca. 30 m hohe<br />
Fichten im Weg, die er notgedrungen mit einer 40° Richtungsänderung waghalsig<br />
umkurven musste.<br />
Etwa um diese Zeit wurde vom Gesetzgeber die risikoreiche Einsitzerschulung für<br />
Segelflug - Anfänger verboten. An ihre Stelle trat die moderne Doppelsitzerschulung,<br />
die einen mitfliegenden Fluglehrer an Bord vorschrieb.<br />
Folgerichtig beschaffte sich der Verein schon 1961 eine gebrauchte Eintrommelwinde<br />
aus Göppingen, ausgestattet mit einem alten amerikanischen V8 Motor.<br />
Getauft wurde das urige Vehikel auf den Namen „Sultan“ und damit gehörte der<br />
antiquierte Gummiseilstart endgültig der Vergangenheit an.<br />
Der Flugplatz Mitte der<br />
sechziger Jahre mit dem<br />
damals noch existierenden<br />
Diagonalweg.<br />
Die erste Winde „Sultan“<br />
mit dem Lepo „Hannibal“
Nachdem man sich mit den Landwirten und der Gemeinde <strong>Reiselfingen</strong>, vertreten<br />
durch ihren Bürgermeister Silvester Vogt, verständigt hatte, fanden erste Probestarts<br />
am 22.7.62 statt.<br />
An Flugzeugen standen den Mitgliedern ein Schulgleiter SG – 38 und eine doppelsitzige<br />
Mü 13 E mit dem Kennzeichen D-8856 zur Ausübung ihres Sports zur Verfügung.<br />
Bezeichnend für die damalige Situation war der Taufname dieser vergleichsweise<br />
recht modernen Maschine. Die Mü hieß sehr zutreffend „Pleitegeier“. Der<br />
alte Schulgleiter SG- 38 kam in <strong>Reiselfingen</strong> überhaupt nicht mehr zum Einsatz.<br />
Seine Spur verlor sich in irgendwelchen Schuppen in der Umgebung von Bonndorf<br />
und Lenzkirch.<br />
Sämtliche Geräte des Vereins mussten tagtäglich transportiert, auf– und abgebaut<br />
werden. Einen notdürftigen Unterschlupf fanden alle Besitztümer der Luftsportvereinigung<br />
in einer Scheuer am nördlichen Stadtrand von Bonndorf. Im Laufe des<br />
Jahreswurden in <strong>Reiselfingen</strong> 351 Starts ausgeführt und zwar in der vertraglich<br />
festgelegten sogenannten Wachstumsruhe vom Juli bis Oktober 1962.<br />
Eine eigene Halle war nun das nächste große Ziel. Nördlich des Landefeldes sollte<br />
sie entstehen und sie sollte neben den Maschinen auch den Fliegern Übernachtungsmöglichkeiten<br />
bieten. Eine öffentliche Gastwirtschaft war ebenfalls eingeplant<br />
und diese sollte „Fliegerklause“ heißen. Große Ziele waren das, denen aber<br />
ein permanent leerer Geldbeutel gegenüber stand. So manche Zweifel hinsichtlich<br />
einer glücklichen Zukunft der Luftsportvereinigung waren bei vielen Beobachtern<br />
sicher nicht unbegründet.
1963 - Das Jahr der Arbeit<br />
Im strengen Winter 1962/63 kam es zur bislang letzten Seegfrörne des Bodensees,<br />
was hieß, dass der See komplett für drei Monate zufror. Natürlich tat es<br />
ihm der viel kleinere TItisee sofort nach. Ganz in der Tradition eines Eisflugtages<br />
in der Vorkriegszeit fand dann auch 1956 (16.2.56) ein Burda-Flugtag mit Staffelshow<br />
und Kunstflügen statt. 1961 folgte ein weiterer mit 3 BELL-Hubschraubern,<br />
einigen weiteren kleinen Motorflugzeugen und einer kalten Eis-Modenschau. Der<br />
letzte Eisflugtag mit ein– und zweimotorigen Flugzeugen ging dann am 3.2.1963<br />
über die Bühne. Veranstalter war, man höre und staune, die kleine Gruppe der<br />
Luftsportvereinigung Hochschwarzwald. Der Verfasser, damals 17 Jahre alt, durfte<br />
bei klirrender Kälte die recht zahlreich erschienenen Besucher abkassieren. Durch<br />
diese gelungene Veranstaltung wurde endlich mal etwas dringend benötigtes Kapital<br />
in die Kasse des Vereins gespült. Es sollte zugleich der letzte Eisflugtag auf<br />
dem Titisee sein, denn beim Versuch einer erneuten Veranstaltung kam ein Mann<br />
beim Einbruch seines Traktors im Eis ums Leben. Das war das definitive Ende der<br />
Eisflugtage auf dem Titisee.<br />
Eisflugtag auf dem zugefrorenen Titisee<br />
Durchgeführt von der Luftsportvereinigung<br />
Mit neuem Mut ging man danach in <strong>Reiselfingen</strong> wieder ans Werk. Allerdings nicht<br />
zum Fliegen sondern zum Arbeiten, denn in <strong>Reiselfingen</strong> fand 1963 eigentlich gar<br />
kein Flugbetrieb statt. Lediglich der Versuch eines Flugtages am 15.4.63 ist bekannt<br />
geworden. Um die Fliegerei in diesem Jahr nicht vollständig ausfallen lassen zu<br />
müssen, flogen einige Mitglieder des Vereins mit dem Pleitegeier als Gäste auf<br />
dem kleinen Segelflugplatz in Müllheim/Markgräfler Land.<br />
Ausgelöst durch die Unterstützungszusage des Luftsportverbandes Baden (LVB)<br />
schwang sich die Fluggruppe zu ihrer bislang größten Kraftanstrengung auf. Der Bau<br />
einer eigenen Halle mit Wohnräumen und einer Gastwirtschaft auf dem von der Gemeinde<br />
<strong>Reiselfingen</strong> gepachteten Gelände, das südlich des Hasenbachs am Rande<br />
der Kiesgrube lag, wurde in Angriff genommen. Schon im Sommer stand tatsächlich
der Rohbau. Dieser hatte zwar schon ein festes Eternit-Dach auf den Holzbindern<br />
aber weder funktionierende Toiletten noch Licht oder Heizung. Wo aber sollten<br />
Wasser und Strom denn eigentlich herkommen?<br />
Zuerst versuchte man es mit einem Wünschelrutengänger, der zwar Wasser beim<br />
Neubau ortete, aber nicht sagte in welcher Tiefe. Grabversuche endeten recht<br />
kläglich in ca. 5 m Tiefe. Notgedrungen, denn ohne Wasser war keine Gastwirtschaft<br />
zu realisieren, begannen die paar handvoll Flieger die mühselige Arbeit des<br />
Einbuddelns einer Kunststoffleitung zum ca. 1,5 km entfernten Ort. Strom lieferte<br />
bei Bedarf für ein paar Stunden ein kleines Notstromaggregat. Trotz aller Arbeit<br />
kam man an ein paar wenigen Wochenenden des Jahres doch noch in Müllheim in<br />
die Luft. Die schier endlose Plackerei an der zukünftigen Wasserleitung stand stets<br />
zwingend im Vordergrund und verständlicherweise wurde dadurch die Anzahl der<br />
freiwilligen Arbeiter von Monat zu Monat geringer.<br />
Blick in die Halle mit ihrem Naturboden und der<br />
ersten Winde (oben)<br />
Flugplatzgebäude Südansicht (oben links),<br />
Nordansicht (unten links)<br />
In Folge eines gesundheitlich bedingten Rücktritts des amtierenden 1. Vorsitzenden<br />
musste Heinz Velter erneut dieses Amt übernehmen. Sofort begab er sich auf<br />
die schwierige Suche nach einem Kreditgeber, denn der Verein stand kurz vor der<br />
Pleite. Die Brauerei Rogg, vertreten durch ihren Chef Ernst Rogg aus Lenzkirch war<br />
schließlich der Retter in der Not, denn sie stellte dankenswerterweise einen Kredit<br />
über 18.000 DM zur Verfügung. In den folgenden Jahrzehnten durften die Flieger<br />
diesen Betrag durch den Konsum von Rogg – Getränken abstottern.
1964 - Einweihung des Flugplatzgebäudes<br />
Im Zuge der Flurbereinigung gingen das kleine Landedreieck und das Hallengrundstück<br />
in den endgültigen Besitz der Gemeinde <strong>Reiselfingen</strong> über. Bürgermeister<br />
Silvester Vogt und der Vorsitzende Heinz Velter schlossen für diese Grundstücke<br />
einen Pachtvertrag über die Laufzeit von 20 Jahren (1.1.64 – 31.12.83). Zudem<br />
musste der über einen Kilometer lange Seilrückholweg zum Windenstandort durch<br />
zahlreiche weitere Verträge mit den betroffenen Landwirten erst einmal ermöglicht<br />
werden.<br />
Am Rohbau wurde weiterhin heftig gewerkelt, doch die wichtige Wasserleitung<br />
war leider immer noch nicht ganz fertig. Sie endete kurz vor den ersten Gebäuden<br />
in <strong>Reiselfingen</strong> und wurde bei Bedarf wenigstens provisorisch dort angeschlossen.<br />
Aber es floss dann danach zum ersten Mal frisches Wasser aus den Hähnen und<br />
auch der gruselige Donnerbalken hatte ausgedient. Strom musste aber weiterhin<br />
stundenweise durch ein lärmendes Benzin - Aggregat erzeugt werden.<br />
Mitte August 1964 endete die Flug-Zeit in Müllheim und die ersten Starts und Landungen<br />
fanden wieder in <strong>Reiselfingen</strong> statt. Der Flugbetrieb ging bis zum 8.11.64<br />
und erzielte immerhin schon 310 Flugbewegungen.<br />
Blick in die neue Halle mit den zwei Segelflugzeugen<br />
im Vordergrund<br />
Ehrengäste zur Halleneinweihung
Am 23.8.64 erfolgte die feierliche Einweihung des Flugplatzgebäudes. Viele Prominente<br />
waren anwesend, unter ihnen Bürgermeister, Landrat, Luftsportpräsident<br />
und Gemeinderäte. Sie beklatschten freundlich die unfertige Halle und versprachen<br />
weitere Hilfen. Denn noch war das Bauwerk unverputzt, die Halle hatte<br />
nur einen staubigen Natur - Boden und die hölzernen Hallentore hingen, weil zu<br />
schwer, ziemlich windschief in ihren Angeln. Zum ersten Mal aber spielte der Musikverein<br />
<strong>Reiselfingen</strong>, unter der Führung von Karl Thoma, auf. Es war der Anfang<br />
einer nun schon fast fünfzigjährigen Freundschaft zwischen den Fliegern und den<br />
Musikern. Der Reiselfinger Pfarrer Walter segnete die neue Halle und die drei ausgestellten<br />
Flugzeuge. In den folgenden Jahren zeigte sich der Geistliche aber wenig<br />
erfreut über die Flieger, da diese nur ganz selten oder nie zu seiner Sonntagsandacht<br />
erschienen.<br />
Etwa 2000 Zuschauer wohnten dem 2. Flugtag der <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald bei. Fallschirmspringer<br />
- auch mit Hund - boten den ZUschauern ein abwechslungsreiches Programm. Ganz<br />
rechts Fluglehrer Wollner in seinem Pleitegeier.<br />
Am Sonntagnachmittag lief der erste (ein kleiner Versuch war schon 1963 unternommen<br />
worden) Flugtag in <strong>Reiselfingen</strong> ab. In bescheidenem Rahmen wurde Segelkunstflug<br />
und auch Motorkunstflug demonstriert. Ein Hubschrauber der US Air<br />
Force und ein paar Fallschirmspringer zeigten sich den recht spärlichen Zuschauern.<br />
Das groß angekündigte Luftschiff Schwab erreichte <strong>Reiselfingen</strong> überhaupt<br />
nicht, da es schon im Höllental schlapp machte. Die Presse sprach von 2.000 Zuschauern,<br />
was eine offensichtlich sehr freundliche Zählweise war.
1965 - Doppelsitzer Schwierigkeiten<br />
Nachdem nun endlich der Rohbau der Halle stand, erforderten der Klärgrubenbau<br />
und der Innenausbau wieder viel Geld und Kraftaufwand. Das Fehlen von permanentem<br />
Strom und Wasser erschwerte die Arbeiten ungemein. Vor allem die<br />
Kantine sollte doch schnellstens betriebsbereit sein, denn man wollte Getränke<br />
verkaufen, um den Brauereikredit bedienen zu können. Zeitgleich stiegen, ausgelöst<br />
durch Mitgliederzuwachs und verstärktem Schulungsbetrieb wenigstens die<br />
Startzahlen. Am Jahresende waren es dann immerhin schon 1.340 Starts und Landungen<br />
mit noch recht bescheidenen 130 Flugstunden.<br />
Der schwierige Anflug um die Bäume herum und das sehr kurze Landefeld forderten<br />
die noch vielfach ungeübten Piloten heraus. Manchmal waren sie dann<br />
auch schlichtweg überfordert. Durch einen Startunfall wurde der einzige Doppelsitzer<br />
des Vereins schwer beschädigt. Eine Reparatur des alten Vogels erschien<br />
nicht wirtschaftlich. So flogen nach dem Ausfall des „Pleitegeier“ nur noch zwei<br />
private Einsitzer, ein Grunau Baby 2b mit der Kennung D-8807 und eine private<br />
Zlin 25/4 mit der Kennung D-8857 in <strong>Reiselfingen</strong>. Man brauchte also vorrangig<br />
einen anderen Schulungsdoppelsitzer, damit die Ausbildung weiter gehen konnte.<br />
Woher schlussendlich das Geld für den Kauf dieses Flugzeuges kam, blieb<br />
unklar. Auf jeden Fall lief die Ausbildung ab Anfang August mit einer gebraucht<br />
gekauften Mü 13 E, Kennzeichen D–9056, in vollem Umfang wieder weiter. Als<br />
Gastfluglehrer half Karl Wollner aus Radolfzell aus, denn der Verein hatte mangels<br />
genügender Praxiserfahrung noch keinen Segelfluglehrer in seinen Reihen.<br />
Irgendwie hatte man dieses Jahr aber einfach kein Glück, denn schon Ende August<br />
setzte eine missglückte Landung auch diese Maschine für längere Zeit außer<br />
Gefecht. Nun galt es erneut, diesmal mit Hilfe von großzügigen Geldgebern<br />
innerhalb des Vereins, ein Ersatzflugzeug zu organisieren. Man suchte<br />
und fand schlussendlich einen Doppelsitzer,<br />
ganz aus Holz und eigentlich<br />
eine echt antike Vorkriegskonstruktion,<br />
in Mainbullau. Diese GÖ4 mit der<br />
Kennung D-8896 diente nun ab August<br />
65 als fliegendes Arbeitspferd. Nach<br />
hartem Einsatz mit vielen Landungen<br />
fand sie viele Jahre später (1969) auf<br />
Grund deutlicher Altersschwäche ihr<br />
flammendes Grab.<br />
Die Gö 4 beim Umkurven der Bäume im Anflugbereich<br />
des Flugplatzes
Das Jahr ging arbeitsreich zu Ende, da der Seilrückholweg dringend stabilisiert werden<br />
musste, um die häufig auftretenden Absaufer nach Regenfällen zu verhindern.<br />
Zusätzlich wurde der altersschwachen Winde in Eigenarbeit ein anderer, gebrauchter<br />
V8 – Motor eingepflanzt, was bei den gegebenen schlechten Rahmenbedingungen<br />
auch keine leichte Aufgabe für die Fachleute war. Im Winter 65/66 fanden<br />
die ersten geselligen Veranstaltungen in Form vereinseigener Weihnachts - und<br />
Silvesterfeiern in der geschmückten Fliegerklause des Neubaus statt. Ein Öl – Bollerofen<br />
lieferte die notwendige Wärme und das Stromaggregat arbeitete in Tag<br />
und Nachtarbeit oft bis zum technischen Zusammenbruch.<br />
Die Mü 13 E D-9056 mit Blick Richtung Osten zur Kiesgrube und den hohen Fichten<br />
Das Dieselaggregat verweigert die Stromlieferung. Roland<br />
Rigling, Egon Preiss, Hans Velter bei der Arbeit (v.li.)<br />
Festivitäten in der Fliegerklause
1966 - Fluggelände Schwärzenbach<br />
Ein anderer Doppelsitzer, diesmal<br />
eine robuste Rhönlerche<br />
II mit der Kennung D–8883,<br />
wurde notgedrungen von<br />
der Flieger-Gruppe Lahr für 3<br />
Monate ausgeliehen. Kosten:<br />
300 DM. Infolge des starken<br />
Schulbetriebes ergab sich<br />
nun die Situation, dass immer<br />
mehr fortgeschrittene Piloten<br />
auf einsitzige Flugzeuge umsteigen<br />
wollten. Folgerichtig<br />
wurde am 1.7.65 für 500 DM<br />
vom Segelflugclub Stuttgart<br />
ein einfacher Übungseinsitzer<br />
vom Typ Grunau Baby III mit<br />
der Kennung D-8855 gekauft<br />
und in Betrieb genommen.<br />
Die verunfallte Mü 13 E ging Ein stolzer Jungpilot vor dem Baby III D-8855<br />
zur Reparatur ins Herstellerwerk nach<br />
Dachau. Im Laufe des Sommers wurde<br />
sie dort von Scheibe Flugzeugbau<br />
für 3.733 DM rohbaumässig repariert.<br />
Der Endausbau sollte in Eigenarbeit in<br />
<strong>Reiselfingen</strong> getätigt werden, was sich<br />
im Nachhinein als ein großes Problem<br />
heraus stellen sollte, da der Zeitaufwand<br />
wieder einmal erheblich war.<br />
Der 1. Vorsitzende Heinz Velter Rumpf und Flügel der Mü 13 E im Rohbauzustand<br />
beantragte beim LRA Neustadt eine Betriebsgenehmigung für ein geplantes zusätzliches<br />
Fluggelände in Schwärzenbach. Von diesem 1000 m hoch gelegenen<br />
Gelände in der Nähe von Titisee – Neustadt sollten in Zukunft Starts und Landungen<br />
erfolgen, die das Wellen- und Hangfliegen ermöglichten. Auf diese Weise<br />
erhofften sich die Flieger erhöhte Chancen, den begehrten Fünfstundenflug für die<br />
Segelflieger-Leistungsabzeichen zu erwerben. Der Thermik als alleiniger Aufwindquelle<br />
trauten sie in jenen Jahren stundenlange Segelflüge noch nicht zu.
Im heimatlichen <strong>Reiselfingen</strong> gelang ein wichtiger Schritt voran. Durch einen Gestattungsvertrag<br />
mit dem Landwirt Bruno Steidle konnte man nun den Lotterberg<br />
zum Flugbetrieb nutzen und damit entfiel der unbequeme und unsichere Start vor<br />
dem westlichen Querweg in Richtung Osten.<br />
Heinz Velter vor der schlichten Holzhütte mit seinen vier einfachen Schlafplätzen<br />
Auch für die Unterbringung von Fliegern, die oft einen weiten Anreiseweg hatten,<br />
wurde ab diesem Jahr gesorgt. Heinz Velter errichtete an der Aussenwand der Halle<br />
eine stabile Holzhütte mit einfachen Schlafplätzen.<br />
Die Startzahlen blieben in etwa gleich. Viele Arbeitsstunden verschlangen die Drainagearbeiten<br />
auf der Hochebene bei Schwärzenbach, und auch die aufwändige<br />
Fertigstellung der Mü 13 E beansprucht viel Zeit. Leider wurde die Maschine durch<br />
die nicht fachmännisch ausgeführten Reparaturarbeiten viel zu schwer und durfte<br />
deshalb ab sofort nur noch einsitzig geflogen werden. Das war ein schwerer Schlag<br />
ins Kontor und die Enttäuschung darüber war bei allen Beteiligten groß.<br />
Ende des Jahres 1966 zählte man 1.324 S/L und 129 Flugstunden.
1967 - Generationswechsel im Vorstand<br />
Das Jahr 67 brachte einen Generationenwechsel. An der Hauptversammlung am<br />
11.3.67 trat der Gründungsvorsitzende Heinz-Josef Velter zurück und ein komplett<br />
neuer Vorstand ging mit Elan ans vielschichtige Werk.<br />
1. Vorsitzender: Egon Preiss aus Lenzkirch - Kappel<br />
2. Vorsitzender: Karl Metz aus Titisee<br />
Kassierer: Karl Jourdan aus Neustadt<br />
Der Verein, der bis dato nur Mitglied im Luftsportverband Baden (LVB) war, stellte<br />
nun den Antrag auf die zusätzliche Ausbildungsgenehmigung für Segelflugzeugführer<br />
beim Baden–Württembergischen Luftfahrtverband (BWLV) in Stuttgart.<br />
Endlich wurde nun auch die Wasserleitung dauerhaft an das Wassernetz von <strong>Reiselfingen</strong><br />
angeschlossen. Damit war die wichtigste Voraussetzung gegeben, um die<br />
Zulassung der „Fliegerklause“ als öffentliche Gaststätte zu erreichen. Noch immer<br />
aber tuckerte hinter der Halle das alte Diesel-Aggregat und lieferte aufwändig den<br />
dringend benötigten Strom.<br />
Der fliegende Bauunternehmer<br />
Paul Bombardi<br />
aus Neustadt betonierte<br />
mit seinen Leuten<br />
den staubigen Hallenboden<br />
und auch die<br />
Wände erhielten einen<br />
Verputz. Zusätzlich wurde<br />
der Hallenvorplatz<br />
großzügig erweitert und<br />
eingeebnet.<br />
Für sich privat erwarb<br />
Paul Bombardi einen<br />
doppelsitzigen Scheibe<br />
Bergfalke II aus Pirmasens.<br />
Das Flugzeug<br />
trug das Kennzeichen<br />
Bergfalke II und Mü 13 E vor der Halle<br />
D-7043 und wurde von ihm durch einen recht abenteuerlichen Flugzeugschlepp<br />
nach <strong>Reiselfingen</strong> überführt. Noch im selben Jahr verkaufte er den Bergfalken weiter<br />
an den Verein und so kam dieser günstig an einen zweiten Doppelsitzer, der<br />
danach das Kennzeichen D-8839 trug.
Auf der Hochebene bei Schwärzenbach arbeiteten einige Unentwegte weiter an<br />
der Drainage und der Planie, fast alles in Wochenendarbeit. Am 21. und 28.5.67<br />
konnten endlich einige handverlesene Piloten zur Probe auf dem neuen Gelände<br />
starten und landen. Das gewünschte Ergebnis stellte sich aber mangels ausreichender<br />
Windgeschwindigkeit nicht ein. Das sollte dann definitiv das große Probefliegen<br />
am 14. und 15. Oktober erbringen. Es war eine ganz bittere Erkenntnis,<br />
dass der Hang auch bei sehr starkem Wind die Flugzeuge nicht hoch genug trug, da<br />
offensichtlich sein Neigungswinkel zu flach war. Alle Arbeit war damit umsonst gewesen.<br />
Das kühne Projekt Hochebene musste leider verlustreich aufgegeben werden.<br />
Verlustreich auch durch die Tatsache, dass ein paar Piloten es nicht erwarten<br />
konnten und sich in zwei Segelflugzeugen mittels F - Schlepp auf die Hochebene<br />
ziehen ließen. Bei den bald darauf fälligen Außenlandungen wurde eine private Ka<br />
8 schwer beschädigt.<br />
Umfassende Berichterstattung über die Versuche der Fliegerein in Schwärzenbach<br />
Im August 67 erfuhr die Flotte des Vereins eine deutliche Verstärkung. Durch den<br />
Kauf eines gebrauchten, aber frisch überholten Segelflugzeuges vom Typ Ka8 b<br />
mit der Kennung D-8832 stand den Piloten nun ein zeitgemäßes Segelflugzeug zur<br />
Verfügung.<br />
Der neue Vorstand hatte schon in seinem ersten Jahr sehr viel bewirkt. Es blieben<br />
aber noch genügend Baustellen übrig. Und auch die Schulden in Höhe von 32.000<br />
DM drückten den Verein. Hinzu kam noch die Darlehensrestschuld in Höhe von<br />
aktuell 16.500 DM.<br />
Vom 12. – 20.8.67 fand auf dem Flugplatz das allererste Schulungsfluglager für Anfänger<br />
in <strong>Reiselfingen</strong> statt. Fluglehrer Wollner schulte viele neue Flieger, was die<br />
Startzahl auf 1.544 ansteigen ließ. Fast 250 Stunden waren die Segelflugzeuge der<br />
Gruppe diese Saison schlussendlich in der Luft.
Doch schon im Oktober verließ<br />
Karl Wollner für immer die Luftsportvereinigung<br />
und gründete<br />
in seiner Heimatstadt Radolfzell<br />
einen neuen Verein, in den er<br />
auch sein Flugzeug, eine gewaltige<br />
CONDOR IV, einbrachte.<br />
Im November fiel der Startschuss<br />
zum kompletten Neubau<br />
einer modernen Doppeltrommelwinde<br />
bei der Firma Laule<br />
in Neustadt. Sie sollte die total<br />
veraltete Eintrommelwinde ablösen.<br />
Joseph Laule, genannt<br />
Sepp, trieb nun dieses aufwendige<br />
Projekt unermüdlich voran.<br />
Ein sehr ehrgeiziges Ziel für die<br />
wenigen sachkundigen Hände<br />
war die Fertigstellung der Winde<br />
spätestens im Sommer 68.<br />
GÖ 4 vor dem Start. Heinz Velter, Paul Bombardi, Karl<br />
Wollner (von links)<br />
Sepp Laule beim Bau der ersten Winde
1968 - Ein moderner Schulungsdoppelsitzer ASK 13<br />
Das Jahr 1968 begann mit einem schweren Rückschlag. Im Verlaufe des Windenbaus<br />
löste sich beim ersten Probelauf des neuen Daimler–Benz 350 SE Motors die<br />
Kardanwelle und zerstörte dadurch das Automatikgetriebe. Wieder wurde viel Arbeitsaufwand<br />
notwendig, um diesen großen Schaden zu beheben. Dennoch konnte<br />
die neue Winde zu Beginn der Saison ihren Dienst aufnehmen. Zum ersten Mal<br />
hatte der Verein in der Werkshalle von Sepp Laule eine moderne Doppeltrommelwinde<br />
in Eigenarbeit hergestellt, es sollte nicht die letzte sein.<br />
Als Folge eines schweren Orkans türmten sich im März viele Festmeter Sturmholz<br />
auf dem Holzlagerplatz östlich der Landepiste und so entstand für lange Zeit eine<br />
große Gefahrenquelle für die darüber hinweg landenden Segelflugzeuge, wie sich<br />
schon bald zeigen würde.<br />
Karl Jourdan besuchte den BWLV-Frühjahrslehrgang für Fluglehrer auf dem Hornberg<br />
und wurde dadurch der erste Fluglehrer als Eigengewächs des Vereins.<br />
Helge Loschan absolvierte kurz danach einen offiziellen Jugendleiterlehrgang des<br />
BWLV und wurde so zum ersten ausgebildeten Jugendleiter des Vereins. Dieses<br />
neu geschaffene Amt war Voraussetzung für die Ausbildung junger Piloten.<br />
Am 15.5.68 erflog sich Karl Jourdan mit seinem privaten Scheibe L-Spatz den ersten<br />
Zielstreckendiamanten mit 314 km von <strong>Reiselfingen</strong> nach Heubach und zurück.<br />
Es kam im Verlaufe der Saison zu einer enormen Steigerung des Flugbetriebs. Insgesamt<br />
537 Stunden wurden durch 2.560 Starts erflogen.<br />
Leider blieben die Flieger auch dieses Jahr nicht unfallfrei. Der Bergfalke D-8839<br />
verunglückte im Juli bei der<br />
Landung am Rande der Kiesgrube<br />
und wurde irreparabel<br />
beschädigt, den Insassen geschah<br />
aber glücklicherweise<br />
nichts. Durch viele Spenden<br />
von Mitgliedern konnte man<br />
dieses Jahr erstmalig in der<br />
Vereinsgeschichte ein nigelnagel<br />
neues Flugzeug<br />
Die neue ASK 13 D-0081<br />
Im Hintergrund das damals noch unbewaldete Gelände im<br />
Norden des Platzes.<br />
kaufen. Stolz holten einige<br />
Abgesandte des Vereins im<br />
Herbst eine doppelsitzige
Gruppenbild vor der neuen Maschine im Herstellerwerk Schleicher<br />
Albert Heizmann, Sepp Laule, Helmut Fuss, Berthold Müller, Hubert Fuss, Bruno Bombardi, Pauli<br />
Bombardi, Egon Preiss, Herr Schleicher (v.links)<br />
ASK 13 mit der Kennung D-0081 in Poppenhausen<br />
an der Rhön ab. Kostenpunkt:<br />
17.000 DM in bar. Nach erfolgter Taufe<br />
stand den Mitgliedern der SFGH nun einer<br />
der besten Doppelsitzer jener Zeit zur Verfügung.<br />
Im Winter dieses Jahres wurde noch ein<br />
moderner und leistungsfähiger Wechselstromgenerator<br />
installiert, der die Stromsituation<br />
endlich etwas komfortabler<br />
machte.<br />
ASK 13 bei der Taufe in Bonndorf<br />
Ganz am Ende des Jahres begann das Zeitalter der neuen Kunststoffflugzeuge in<br />
<strong>Reiselfingen</strong>. Paul Bombardi und ein paar gut Betuchte kauften sich einen Phoebus<br />
C mit 17m Spannweite und Einziehfahrwerk. Am 15.Dezember war der Erstflug.
1969 - <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald e.V.<br />
Eine außerordentlich angesetzte Mitgliederversammlung bewirkte am 1.6.69<br />
eine wichtige Weichenstellung: Aus der historischen „Luftsportvereinigung Hochschwarzwald<br />
e.V. Roter Milan“ mit Sitz in Bonndorf wurde, durch einstimmigen<br />
Beschluss, die „<strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald e.V.“ (SFGH). Der Sitz des Vereins<br />
verblieb aber weiterhin noch in Bonndorf.<br />
Helge Loschan wurde nach Absolvierung eines BWLV -Fluglehrerlehrgangs auf dem<br />
Hornberg zum zweiten selbstgebackenen Fluglehrer der <strong>Segelfluggruppe</strong> und begann<br />
mit der Schulung im Verein.<br />
Eine grundüberholte<br />
Rhön–Lerche D-0159<br />
kaufte die SFGH von<br />
der Firma Götz in Villingen<br />
im Sommer<br />
und lies danach den<br />
neuen Vogel auf den<br />
Die Rhönlerche Ka 4 D-0159 mit Flugschüler Klaus Brasch vor dem<br />
Start vom eingeebneten Lotterberg<br />
Namen <strong>Reiselfingen</strong><br />
taufen.<br />
An zwei Wochenenden<br />
fand eine Flugzeugschlepp-Schulung<br />
bei den Kollegen<br />
in Blumberg statt, wobei<br />
sich die ASK 13 als<br />
ideales Schulflugzeug<br />
heraus stellte.<br />
Die Nivellierung von Lotterberg und Landefläche Nachtweid ging in die umfangreiche<br />
Planungsphase und sollte baldmöglichst verwirklicht werden.<br />
Der Neubau einer Werkstatt mit darüber liegenden Schlafräumen war aber noch<br />
vordringlicher und wurde deshalb am Ende der Saison in Angriff genommen. Zeitgleich<br />
erfolgte eine gründliche Renovierung der Fliegerklause und der Flugleitung.<br />
Leider erreichte der antiquierte Holz-Doppelsitzer Gö 4 seine absolute Altersgrenze<br />
und musste feierlich eingeäschert werden.<br />
Ein schwerer Herbststurm beschädigt Anfang November das Hallendach und<br />
machte es zu einem Versicherungsfall.
Am 16.12.69 starb<br />
völlig überraschend<br />
unser Seniorchef<br />
und Vereinsgründer<br />
Heinz<br />
Josef Velter. Viele<br />
Mitglieder gaben<br />
ihm in Freiburg das<br />
letzte Geleit.<br />
Die Werkstatt entsteht<br />
wie immer in einer Gemeinschaftsaktion.<br />
Die Flotte der <strong>Segelfluggruppe</strong>:<br />
ASK13,<br />
Rhön-Lerche, Ka8,<br />
Mü13 E, L-Spatz, Ka8<br />
(von links).
1970 - Verlegung des Vereinssitzes nach <strong>Reiselfingen</strong><br />
Erfreulicherweise trat die Gemeinde <strong>Reiselfingen</strong> zu Beginn des Jahres in die <strong>Segelfluggruppe</strong><br />
SFG Hochschwarzwald als ordentliches Mitglied ein. Initiatoren dieser<br />
wichtigen Aktion waren Bürgermeister Hermann Fuss und der Vorsitzende der<br />
SFGH.<br />
Die bald danach erfolgte Verlegung des Vereinssitzes von Bonndorf nach <strong>Reiselfingen</strong><br />
war die konsequente Folge.<br />
Bescheidene 32 männliche und 2 weibliche Aktive, sowie ein paar Passive bildeten<br />
Anfang der Siebziger die SFGH.<br />
Das Ehrenmitglied Heinz Josef Velter (gestorben im Dezember 1969) erhielt posthum<br />
das Diplom Otto Lilienthal des DAeC für seine Verdienste um den Flugsport<br />
in Baden–Württemberg verliehen.<br />
Die Ausserbetriebnahme des Baby III D-8855 erfolgte vor Saisonbeginn am<br />
14.2.1970. Damit endete in <strong>Reiselfingen</strong> die Ära der reinen Holzflugzeuge und das<br />
Kunststoffzeitalter begann.<br />
Im Mai 70 erfolgte die Inbetriebnahme des neuen Übungseinsitzers Ka8 b<br />
D–0568. Die Patenschaft incl. Patengeschenk in Höhe von 1.000 DM übernahm<br />
die Stadt Löffingen. So waren auf dem Fluggelände <strong>Reiselfingen</strong> anfangs der Saison<br />
folgende Segelflugzeuge stationiert:<br />
• Ka 8 b: D-8832<br />
• Ka 8 b: D-0568<br />
• ASK 21: D-0081<br />
• RhönLerche: D-0159<br />
• L-Spatz: D-8821 (privat)<br />
• Ka 8: D-4329 (privat)<br />
• Ka 6 CR: D-7153 (privat)<br />
• Phoebus C: D-9214 (privat)<br />
Am 14.7.1970 aber traf die Fluggruppe<br />
das bislang schwerste Unglück ihrer<br />
Geschichte. Der junge Flugschüler Roland<br />
Dachtler aus Hinterzarten stürzte<br />
in der Platzrunde aus 250 Metern<br />
mit der Ka 8, D- 8832 tödlich ab. Die Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf<br />
Fremdbeteiligung oder gar auf Flugzeugmängel. Die Absturzursache blieb ungeklärt,<br />
die Ka8 wurde total zerstört. Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen<br />
ein, da offensichtlich menschliches Versagen die alleinige Unfallursache war.
Trotz dieser schweren Belastung nahm die SFGH mit Fluglehrer Helge Loschan und<br />
mehreren Flugschülern im August auf der neuen ASK 13 am 3. Klippeneck–Segelflugwettbewerb<br />
teil. Das Reiselfinger Team kehrte nach einer schönen Flug-Woche<br />
als Sieger in der Doppelsitzerklasse nach Hause zurück.<br />
Nach vielen Flugjahren ging die Mü<br />
13 E D–8762 in den verdienten Ruhestand<br />
und wurde stillgelegt.<br />
Große Ereignisse warfen ihre langen<br />
Schatten voraus. Für 1.000 DM wurde<br />
eine uralte Planierraupe erstanden.<br />
Diese Raupe sollte in Zukunft die<br />
Hauptlast aller anfallenden Erdarbeiten<br />
tragen. Es begann mit den Grabarbeiten<br />
für die zum Startplatz führenden<br />
Telefon– und Lichtleitungen.<br />
An zwei Sommernachtsfesten am 22.<br />
und 23.8. dieses Jahres konnte der<br />
Verein dringend benötigtes Geld zusammen<br />
sammeln.<br />
Resümee der Saison: Ca. 500 Flugstunden<br />
und über 2.000 Starts.<br />
Abreise zum Klippeneck mit der ASK 13<br />
In diesem Jahr heiratete Sepp Laule seine Renate
1971 - Das erste Kunststoffflugzeug<br />
Zu Beginn des Jahres erfolgte der Start des dezentralen Segelflug–Wettbewerbs<br />
der Fliegergruppen aus Blumberg, Donaueschingen und <strong>Reiselfingen</strong>. Ziel war die<br />
Aktivierung des schlummernden Streckenfluges. Organisatoren waren Louis Zimmermann<br />
(Blumberg), Eugen Spenlinger (Donaueschingen) und Helge Loschan<br />
(<strong>Reiselfingen</strong>).<br />
Hans Velter übernahm an der Jahreshauptversammlung 1971 für viele kommende<br />
Jahre das Amt des Schriftführers von Theo Gremmelspacher.<br />
Karl Jourdan flog mit seiner eigenen Ka 6 CR an der Segelflugwoche in Freiburg und<br />
beendete sie erfolgreich auf dem zweiten Gesamtplatz.<br />
Das Aufklärungsgeschwader Immelmann in Bremgarten machte erstmalig 3 Senkrecht<br />
- Luftbilder von Ort und Flugplatz in <strong>Reiselfingen</strong>. Die letzten vorhandenen<br />
Luftaufnahmen stammten von der US Air Force aus dem Kriegsjahr 1945.<br />
Hans Velter absolvierte den Frühjahrslehrgang für Fluglehrer auf dem Hornberg<br />
mit Erfolg und wurde damit der Fluglehrer Nr. 3 des Vereins.<br />
Der Geländeteil Lotterberg sollte auch zum Schulbetrieb mit einbezogen werden<br />
und wurde deshalb vom Landwirt Steidle gepachtet. Es gab aber große Zulassungsschwierigkeiten,<br />
weil die Bahn lediglich 135 m lang war und zudem noch<br />
eine übermäßige Steigung von 18 % besaß.<br />
Die jüngsten Flugschüler<br />
der SFGH :Klaus<br />
Brasch, Harald Fuss,<br />
Angelika Preiss, Thomas<br />
Drescher vor der<br />
Rhönlerche ( v. li.)
Leider wurde die Rhönlerche durch den starken Schulbetrieb arg in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Gerade frisch repariert wurde sie am 2.5. erneut stark beschädigt. Der<br />
Pilot musste wegen zu starkem Gegenwind zwischen den Baumstämmen des Holzlagerplatzes<br />
landen. Die Lerche nahm erheblichen Schaden, doch beiden Insassen<br />
geschah nichts. Da es wirtschaftlich gesehen nicht sinnvoll war, sie zu reparieren,<br />
verkaufte man das Segelflugzeug an eine Flugzeugwerft.<br />
In Saulgau fand am 7.9.71 das Probefliegen des Kunststoff–Segelflugzeugs Salto<br />
H101 statt. Der Salto sollte danach baldmöglichst mit Hilfe von freiwilligen Spenden<br />
angeschafft werden. Ende des Jahres wurde der neue Salto H 101 D–0403<br />
im Start + Flug- Werk in Saulgau abgeholt. Kaufpreis 20.244 DM. Er war das erste<br />
Kunststoffflugzeug im Eigentum der <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald und entsprach<br />
den Richtlinien der neuen Club–Klasse.<br />
Im Herbst wurde mit der vereinseigenen Planierraupe der Lotterberg zur Startfläche<br />
planiert. Es wurden 3.000 qm Fläche eingeebnet und ca. 1.500 cbm Erde<br />
bewegt.<br />
Anfang September besuchte der amtierende 2. Vorsitzende Josef Laule den Segelfluglehrer–Lehrgang<br />
des BWLV auf dem Hornberg und stand danach als vierter<br />
Fluglehrer dem Verein zur Verfügung.<br />
Die SFG Hochschwarzwald war Ende 1971 Halter von einem Doppelsitzer (ASK 13,<br />
D-0081) und zwei Einsitzern (Ka 8b,<br />
D–0568 und H 101, D–0403).<br />
Furchtlos stellten sich die Flieger der<br />
Herausforderung eines Fussballmatches<br />
gegen die Reiselfinger Kicker und<br />
zogen sich ganz achtbar aus der Affäre.<br />
Dieser Megaevent fand im hohen Gras<br />
des Flugplatzes statt.<br />
Sportlich fair ging’s beim Freundschaftskick<br />
gegen die Reiselfinger Fußballer zur Sache<br />
Die Gemeinde <strong>Reiselfingen</strong> und weitere fünf Grundstückseigner gaben ihre Zustimmung<br />
zur Aufhebung des schräg verlaufenden Wirtschaftsweges, der das Landefeld<br />
im Westen begrenzte. Erst dadurch wurde es möglich, ein zusammenhängendes<br />
Areal für die neue Landebahn zu schaffen. Im schneearmen Winter 71 -72<br />
begann man mit der aufwändigen Planierarbeit für das neue Flugplatzareal. Über<br />
4 ha mussten längs der Kiesstrasse eingeebnet werden, was für Mensch und Maschine<br />
eine große Herausforderung war.
1972 - Planierung des Flugfeldes<br />
Antrag der SFGH an den Sportbund wegen der Erweiterung und Planierung des<br />
Flugfeldes: Stolze 109.000 DM sollte die ganze Aktion kosten, die tatsächlich angefallenen<br />
Kosten beliefen sich auf fast 120.000 DM.<br />
Der fliegende Bauunternehmer Paul Bombardi und die LKW von Daimler–Benz in<br />
Freiburg, von Egon Preiss organisiert, begannen im Januar mit den umfangreichen<br />
Erdbewegungen.<br />
Ein Fliegerball in der Festhalle Löffingen brachte am 26.2.72 dringend benötigtes<br />
Geld in die Vereinskasse. Vor allem auch deshalb, weil Sepp Laule seinen schönen<br />
alten Sportwagen vom Typ DB 190 SL als ersten Preis der Verlosung spendete.<br />
5.000 cbm gewachsener Kies wurden durch die alte Raupe bewegt. Vor allem Helmut<br />
Fuss fuhr wochenlang das schwere Gefährt bei Wind und Wetter. Das forderte<br />
jedoch seinen Tribut. Der Verein musste notgedrungen schon bald ein gebrauchtes<br />
Raupenband für die defekte Planierraupe PR 610 zum Preis von 860 DM kaufen.<br />
Über 3.500 cbm Wandkies aus der Kiesgrube wurden bis Ende April in den Platz hinein<br />
planiert. Sehr erfreulich war dabei, dass sich die Kiesfirma Wintermantel mit<br />
ihren Geldforderungen zurück hielt. Obenauf kam der zuvor aufgehäufte Humus<br />
und schlussendlich die Aussaat.<br />
Ende April waren schließlich 4 ha<br />
neu eingesät. Ein warmer Frühlingsregen<br />
ließ schon 14 Tage später<br />
das frische neue Gras sprießen.<br />
Es wurden ca. 6.000 Arbeitsstunden<br />
an ehrenamtlicher Arbeit geleistet.<br />
Damit der Flugbetrieb trotz der<br />
Erdarbeiten weitergehen konnte,<br />
pachteten die Flieger ein zusätzliches<br />
Feld in Nord–Süd Richtung,<br />
das mit seiner 250m langen Bahn<br />
auch bis Ende 72 als Ersatzflugplatz<br />
amtlich genehmigt wurde.<br />
Landefeld 1965 (oben) und neu<br />
planierte Landebahn 1972 (unten)
Der Salto erhielt in Kappel vor<br />
großer öffentlicher Kulisse<br />
seinen Taufnamen „Kappel“.<br />
Bald danach errang Helge<br />
Loschan mit dem neuen<br />
Salto beim internationalen<br />
Hotzenwald-Segelflugwettbewerb<br />
den dritten Platz. Er<br />
flog dabei auch gleich den<br />
ersten 300 km Zielrückkehr<br />
Diamanten auf diesem neuen<br />
Flugzeugtyp.<br />
Taufe des neuen Salto H-101 in Kappel (oben)<br />
Ein ausrangiertes Segelflugzeug<br />
(Mü13 E) der SFGH, das<br />
für die Gemeinde Hinterzarten<br />
als Objekt für einen Spielplatz<br />
gedacht war, tauchte<br />
plötzlich einsam und verlassen<br />
auf einem Bauhof in Hinterzarten<br />
auf. Kurz danach erschienen<br />
diese Schlagzeilen<br />
in der BZ, der Stuttgarter Zeitung<br />
und der FAZ: „Ein Flugzeug<br />
mit Anhänger auf dem<br />
Salto vor den ersten Starts in <strong>Reiselfingen</strong><br />
Müllplatz !!“<br />
Im September wurde der DB–Motor der Schleppwinde durch Überdrehung zerstört,<br />
da ein findiger Kopf eine Stahlplatte auf das Gaspedal gelegt hatte, um den<br />
Motor warm laufen zu lassen. Die Kollegen aus Donaueschingen halfen freundlicherweise<br />
mit ihrer Ersatzwinde aus. Nun ging es zwangsläufig wieder an einen<br />
großen Umbau der Winde, für die Egon Preiss glücklicherweise einen gebrauchten<br />
6,3 l DB–Motor organisiert hatte. Am Samstag, den 2.12.72 veranstalteten die Reiselfinger<br />
einen zweiten Fliegerball in Löffingen. Erster Tombola-Preis war diesmal<br />
ein Farbfernsehgerät. Bei diesem Fliegerball kosteten 0,5l Bier 1,30 DM und 0,25l<br />
Wein 1,80 DM.<br />
Der Verein bestellte danach recht risikoreich und mutig einen Motorsegler vom<br />
Typ SF 25 C beim Hersteller Scheibe in Dachau für 40.000 DM und schlug damit den<br />
richtungsweisenden Weg in die Motorsegler - Zukunft des Vereins ein.
1973 - Der erste Motorsegler der <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald<br />
Die jährliche Hauptversammlung brachte durch Wahl einige neue Persönlichkeiten<br />
in den Vereinsvorstand.<br />
1. Vorsitzender: Egon Preiss Kappel<br />
2. Vorsitzender: Sepp Laule Titisee-Neustadt<br />
Kassierer: Albert Heizmann Friedenweiler<br />
Schriftführer: Hans Velter Titisee-Neustadt<br />
Jugendleiter: Helge Loschan Freiburg<br />
Chefin der Fliegerklause: Elsa Preiss<br />
In diesem Jahr wurde das anfangs heftig umstrittene und beargwöhnte Lastschriftverfahren<br />
eingeführt. Damit war die Zeit des Bargeld–Inkassos zu Ende und der<br />
Kassenchef wurde entlastet.<br />
Der dezentrale Segelflugwettbewerb zwischen den Fluggruppen aus Blumberg,<br />
Binningen, Bohlhof, Donau und <strong>Reiselfingen</strong> wurde erweitert ausgeschrieben. Für<br />
viele Jahre war er immer der absolute Gradmesser des fliegerischen Könnens vieler<br />
Teilnehmer. Reiselfinger Piloten gewannen ihn weitaus am meisten.<br />
Bei einer Außenlandung in der Nähe von Saig wurde der Salto D–0403 am 23.4.73<br />
durch einen Weidezaun schwer beschädigt und musste zur Reparatur zurück ins<br />
Werk. Sein Pilot hatte die unbefriedigenden Landeeigenschaften des Flugzeugs<br />
nicht genügend berücksichtigt.<br />
Vor lauter Begeisterung darüber, dass das frisch reparierte Flugzeug wieder in <strong>Reiselfingen</strong><br />
flog, veranstaltete ein junges Mitglied des Vereins unerlaubten Kunstflug<br />
unter den Augen der anwesenden Luftaufsicht-Behörde. Das zog natürlich eine<br />
geharnischte Strafpredigt nach sich.<br />
Der Landwirt Willi Fuss aus <strong>Reiselfingen</strong> gestattete der SFGH den Überflug über<br />
sein Grundstück Nr. 1463.<br />
Sepp Laule und Helge Loschan flogen im Oktober den neu gekauften Motorsegler<br />
SF 25 C, Kennzeichen D-KOER vom Werk in Dachau zu seinem Heimatflugplatz in<br />
<strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Taufe des MS D-KOER auf den Namen „Titisee–Neustadt“ am 4.11.1973. Die Stadt<br />
gab ein schönes Taufgeschenk in Höhe von 1.000 DM. Der geschenkte „Hieronymus“<br />
im Cockpit verwirrte allerdings durch seine Magnethalterung den empfindlichen<br />
Kompass des Motorseglers ziemlich stark. Der Reiselfinger Pfarrer Walter<br />
zeigte sich außerordentlich befremdet, weil zur Segnung des Flugzeugs nicht er<br />
sondern ein anderer Pfarrer eingeladen wurde.
Eine Flugstunde mit dem neuen Motorsegler kostete die Flieger die aus heutiger<br />
Sicht veritable Kleinigkeit von 36 DM.<br />
Nachdem ein Funksprechzeugnis<br />
der Post<br />
für alle Piloten zur Pflicht<br />
geworden war, fand im<br />
November der erste vereinsinterne<br />
Funksprechlehrgang<br />
für alle Reiselfinger<br />
Piloten statt.<br />
In der Werkstatt von Sepp<br />
Laule entstand während<br />
des Winters ein neuer<br />
Anhänger für den Salto.<br />
Bis Ende des Jahres wurden<br />
2.240 Starts mit 740<br />
Flugstunden erreicht.<br />
Der neue Motorsegeler vom Typ SF 25 c D-KOER<br />
Abholung des Motorseglers in Dachau durch Sepp Laule<br />
und Helge Loschan
1974 - Erweiterung der Halle nach Norden<br />
Ein alter DB–Kastenwagen war die Basis für<br />
den Bau eines fahrbaren Towers, der alle<br />
wichtigen Einrichtungen für einen sicheren<br />
Flugbetrieb beherbergte. Er ging zu Beginn<br />
dieses Jahres in Dienst.<br />
Der neue Motorsegler D-KOER bewährte sich<br />
in seinem ersten Dienstjahr hervorragend<br />
und hatte bis Ende der Saison schon 550<br />
Starts und Landungen hinter sich gebracht.<br />
Auch das Segelflugzeug Ka8 b, D-0568 hob<br />
über 600 Mal vom Reiselfinger Flugplatz ab<br />
und so hatten alle vier Fluglehrer der SFGH<br />
viel Arbeit. Diese lohnte sich sehr, denn<br />
nicht weniger als 7 erste Alleinflüge und 8<br />
erfolgreich abgelegte Prüfungen zum Luftfahrerschein<br />
konnten verzeichnet werden.<br />
Mit einem Zuschuss aus der Gemeindekasse<br />
von <strong>Reiselfingen</strong> wurde ein 12-adriges Kabel in<br />
60 cm Tiefe zwischen Winden– und Startplatz<br />
Der erste fahrbare Tower in der<br />
Lokalpresse…..<br />
verlegt. Dadurch stellte man die wichtige vorgeschriebene Kommunikation zwischen<br />
Flugleiter und Windenfahrer auf eine sichere Basis.<br />
Viele Mitglieder folgten am 14.6. der Einladung des befreundeten Aufklärungsgeschwaders<br />
Immelmann und besuchten die Soldaten auf dem NATO–Flugplatz<br />
Bremgarten. Im gecharterten Bus ging`s mit interessanten Eindrücken zurück nach<br />
<strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Immer mehr Flugzeuge und Geräte aller Art forderten dringlich eine Erweiterung<br />
des bestehenden Platzangebotes. Der Vorstand entschloss sich deshalb, die Halle<br />
durch einen Anbau an der Nordseite um ca. 50 % zu erweitern. Unter der Anleitung<br />
von Paul Bombardi und durch den Einsatz von schwerem Gerät und vielen<br />
Helfern entstand der Neubau, der von nun an vor allem das wertvolle technische<br />
Gerät des Vereins beherbergte.<br />
Die Flieger zahlten dieses Jahr für einen Windenstart 4,50 DM.<br />
Ein Pilot der SFGH erhielt vom RP Freiburg eine Anzeige wegen angeblichem Tiefflug<br />
mit dem Motorsegler über dem Schwimmbad in Löffingen.
..und sein Nachfolger,<br />
der noch heute seinen<br />
Dienst tut.<br />
Beliebter Ruhesitz<br />
am Tower auch noch<br />
2005: Frauke Focke,<br />
Anke Spoo, Uwe Baderschneider,<br />
Jürgen<br />
Kaiser, Gerhard Müller<br />
( v.li. )<br />
Und wieder einmal hieß es „Alle anpacken“ bei der Erweiterung der Halle nach Norden
1975 - 1. Reiselfinger Fliegertreff<br />
Der neue Anbau wurde im Frühjahr mit der Montage eines großen Stahltores<br />
fertig gestellt. Er brachte wie erhofft eine deutliche Entspannung der bisherigen<br />
Raum-situation.<br />
Sepp Laule übernahm ab Saisonbeginn das verantwortungsvolle Amt des Vereinsausbildungsleiters<br />
von Karl Jourdan.<br />
Beim 1. Reiselfinger Fliegertreff vom 29.3 – 5.4.75 traten 19 Piloten aus vier Vereinen<br />
mit ihren 10 Segelflugzeugen an. Es wurden 5 gute Wertungstage erreicht.<br />
Drei Reiselfinger standen am Schluss auf dem Treppchen: Karl Jourdan, August<br />
Pfaff und Helge Loschan.<br />
Frierende Einheimische und Gäste auf dem Lotterberg beim Reiselfinger Fliegertreff im kalten Ostwind<br />
Der 1.Mai brachte ein herausragendes Ereignis. Das erste von <strong>Reiselfingen</strong> aus geflogenen<br />
Dreieck über die 500 km Distanz wurde erreicht. Die Wendepunkte waren<br />
St.Croix im Jura und Farrenberg auf der Alb. Helge Loschan flog es auf seiner<br />
Club – Libelle und errang damit den Streckendiamanten zur Gold – C. Etwas weniger<br />
Glück hatten Sepp Laule und Karl Jourdan, die mit ihren Cirren den gleichen<br />
Flug abbrachen und wieder in <strong>Reiselfingen</strong> landeten.<br />
Im Sommer gab es ein Fluglager der Akaflieg Freiburg in <strong>Reiselfingen</strong>. Bei der Abrechn-
ung monierten die Studenten vehement, dass für ein Bier DM 1,50 abgerechnet<br />
wurde, anstatt der ausgezeichneten 1,40 DM. Seit diesem Eklat gab es verständlicherweise<br />
kein weiteres Fluglager mehr von Akademischen Fluggruppen in <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Durch die finanzielle Beteiligung von Brigitte Holighaus kam es zum Neukauf eines<br />
Std. Cirrus D–3098 aus dem Hause Schempp–Hirth.<br />
Das LRA Breisgau- Hochschwarzwald reklamierte die unerlaubte Müllablagerung<br />
in Form von 2 Autowracks auf dem Gelände der SFGH.<br />
Im Sommer dieses Jahres fand das erste Betriebsfest von Mercedes–Benz Freiburg<br />
auf dem Flugplatz statt. In mehreren großen Bussen erreichten die Betriebsangehörigen<br />
den Platz und festeten dort bis spät in die Nacht hinein.<br />
Durch die Verlegung von Grasplatten aus Beton gelang es im Herbst, den Anstieg<br />
zum Lotterberg hinauf dauerhaft zu befestigen.<br />
Eine von der SFGH organisierte Tanzveranstaltung in der Festhalle Löffingen erbrachte<br />
wieder mal dringend benötigte Einnahmen.<br />
Im Winter 75/76 baute Sepp Laule erneut einen Anhänger, diesmal für den neuen<br />
Std.Cirrus.
1976 - Anschluß ans Stromnetz<br />
Der Verein bestand in diesem Jahr offiziell aus 43 Aktiven und 44 Passiven.<br />
2. Reiselfinger Fliegertreff vom 16.4 – 24.4.76. Es nahmen 22 Piloten aus vier Vereinen<br />
auf 12 Flugzeugen teil. Man startete an der Winde und flog an 6 Tagen schöne<br />
Strecken. Die Sieger waren wieder Mal alles Reiselfinger: Helge Loschan, Karl Jourdan<br />
und Hubert Drescher.<br />
Privatflugzeuge wurden ab diesem Jahr von der bisher freiwillig bezahlten Minutengebühr<br />
befreit.<br />
Die SPK Neustadt gab die Zusage für einen Kredit von über 20.000 DM. Dieser<br />
Betrag sollte die Anbindung an das öffentliche Stromnetz finanziell ermöglichen.<br />
Der vereinseigene Std.Cirrus D-3098 wurde bei einer Außenlandung im Mai etwas<br />
demoliert und musste repariert werden.<br />
Sepp Laule erflog sich in seinem Std. Cirrus den Strecken Diamanten mit einem<br />
510 km – Flug und auch Hubert Drescher sowie Rudolf Faller erflogen sich ihre 300<br />
km – Diamanten.<br />
Helge Loschan wurde Vize–Landesmeister der Clubklasse anlässlich der Landesmeisterschaft<br />
in Saulgau.<br />
Ab dem 14.8.76 gehörte die Ka8 b D-4329 vollständig dem Verein, da Hans Velter<br />
sie für 12.000 DM verkaufte.<br />
Hubert Fuss vollführte eine bemerkenswerte Außenlandung auf dem Modellflugplatz<br />
in Löffingen, was ihm dort viel Applaus einbrachte.<br />
Die Belegschaft von Daimler–Benz aus Freiburg kam schon zum zweiten Mal für ihr<br />
Fest nach <strong>Reiselfingen</strong> (12.6.76)<br />
Am 19.6. ging das vereinseigene Sommernachtsfest dieses Jahres über die Bühne.<br />
Beim Klippeneck – Segelflugwettbewerb Anfang August errang das Team <strong>Reiselfingen</strong><br />
(Helge Loschan und drei Flugschüler) mit der vereinseigenen ASK 13 erneut<br />
den ersten Platz in der Doppelsitzerklasse.<br />
Der Verein wollte die Zulassung zum Sonderlandeplatz erreichen und stellte deshalb<br />
den Antrag auf ein förmliches Anhörungsverfahren bei der Gemeinde Löffingen<br />
– <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Helge Loschan zeigte zum ersten Mal ein Kunstflugprogramm mit dem Salto auf<br />
dem Flugtag in Hilzingen.
Noch vor Anbruch<br />
des Winters ging es<br />
kraftvoll an das Projekt<br />
Stromanschluss.<br />
Ein Starkstromkabel<br />
wurde von der Halle<br />
zum Verteiler des<br />
Kieswerks Wintermantel<br />
verlegt und<br />
dort installiert.<br />
Das Jahr brachte es<br />
auf stolze Zahlen: Es<br />
fanden 2.904 S/L in<br />
<strong>Reiselfingen</strong> statt mit<br />
insgesamt 1.545 Flugstunden.
1977 - Paul Bombardi wird erstes Ehrenmitglied<br />
An der diesjährigen Hauptversammlung im Februar wurde Egon Preiss für 10 Jahre<br />
hervorragende Arbeit als Vorsitzender mit einem Silberteller geehrt. Als neu gewählter<br />
Jugendleiter trat Dietrich Völker dem Vorstand bei, ebenso Helge Loschan<br />
als Leistungsflugreferent. Die Teilnehmer der HV ernannten Paul Bombardi in Würdigung<br />
seiner grossen Verdienste zum ersten Ehrenmitglied der <strong>Segelfluggruppe</strong>.<br />
Die Badische Zeitung würdigt die Ernennung von Paul Bombardi zum Ehrenmitglied der<br />
<strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald auf der Jahreshauptversammlung 1977<br />
Noch vor Beginn der Flugsaison verlegte man mit vereinten Kräften das Starkstromkabel<br />
abschließend in die Kiesgrube und damit war der Anschluss ans öffentliche<br />
Stromnetz perfekt. 13 Jahre nach dem Hallenbau hatten die Flieger nun endlich<br />
permanenten Strom im Haus und konnten deshalb auch das Notstromaggregat<br />
verkaufen.<br />
Der 3. Reiselfinger Fliegertreff vom 5.4. – 16.4.77 war mit 20 Piloten und 13 Maschinen<br />
wieder sehr gut besucht. Leider warteten die Flieger vergebens auf gutes<br />
Flugwetter. Kein einziger Wertungstag konnte geflogen werden.<br />
Ein Flugschüler landet die Ka8 b D-4329 am 16.7. beim Lotterberg und beschädigt<br />
sie leicht. Der Schaden konnte vom Werkstatt – Team schnell behoben werden.<br />
Ein Landereiter stand wenig später dem Motorsegler D–KOER im Weg. Das kostete<br />
eine Propellerreparatur.<br />
Für eine Schleicher ASK 21, einen hochmodernen Kunststoff–Doppelsitzer, wurde<br />
eine Anzahlung in Höhe von 1.000 DM beim Herstellerwerk geleistet.
Das beliebte Betriebsfest von Daimler–Benz Freiburg fand Anfang Juni bereits zum<br />
dritten Mal auf unserem Platz statt. Ihm folgte unmittelbar der alljährliche Tag der<br />
Offenen Tür.<br />
Helge Loschan flog im Namen der <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald die Deutsche<br />
Meisterschaft der Clubklasse in Hammelburg mit und belegte einen guten<br />
Mittelplatz.<br />
Ab Juni lief in <strong>Reiselfingen</strong> eine Kampagne inklusive Unterschriftensammlung gegen<br />
die Flieger an. Die von der SFGH angestrebte Zulassung zum Sonderlandeplatz<br />
sollte mit allen Mitteln torpediert werden. Eine in der BZ erschienene Leserzuschrift<br />
unter dem Titel „Wir sind keine Krachmacher“ sorgte in diesem Zusammenhang<br />
für mächtigen Wirbel.<br />
Um die Wogen etwas zu glätten, wurden am 8.10 und 9.10 vor Ort Flugzeugschlepp–Hörproben<br />
mit der Freiburger Piper Super Cup vor den versammelten<br />
Gemeinderäten geflogen. Das eindeutige Ergebnis: Für die Räte war keine wirkliche<br />
Geräuschbelästigung wahrnehmbar. Trotzdem lehnte der Ortschaftsrat wenig<br />
später den beantragten neuen Status als Sonderlandeplatz ab, erhöhte aber<br />
gleichzeitig die Anzahl der erlaubten Schleppflüge auf 300 pro Jahr. Damit konnte<br />
die SFGH in Zukunft gut leben.<br />
Der Initiator der Unterschriftenaktion, erstaunlicherweise immer noch passives<br />
Mitglied, wurde wegen vorsätzlichen Verstosses gegen die geltende Satzung aus<br />
dem Flieger-Verein ausgeschlossen.<br />
Letzte Arbeiten<br />
zum Anschluss<br />
an das öffentliche<br />
Stromnetz.
1978 - Renovierung der Kantine und Einbau einer Dusche<br />
Der Verein meldete Ende 1977 stattliche 55 Aktive an den BWLV<br />
Im Verlaufe des Winters arbeiteten viele an der Renovierung der Kantine und an<br />
der Verbesserung der sanitären Einrichtungen. Der komplette Neubau einer Dusche<br />
in der Werkstatt schloss die Winterarbeit ab. Die Vereinsmitglieder spendeten<br />
insgesamt 4.500 DM für diese Baumaßnahmen.<br />
In der Reiselfinger Krone versammelte sich am 10.2. der gesamte Verein zur diesjährigen<br />
Mitgliederversammlung. Dabei gab Elsa Preiss nach über 10 jähriger uneigennütziger<br />
Tätigkeit die Kantinenführung ab. Wie es mit der Kantine, die eine<br />
wichtige Einnahmequelle darstellte, weitergehen sollte, blieb vorerst noch ungeklärt.<br />
Elsa Preiss wurde zum Ehrenmitglied der <strong>Segelfluggruppe</strong> ernannt.<br />
Unser Gebäude erhielt eine dringend benötigte Hauptschlüsselanlage und der<br />
Flugplatz <strong>Reiselfingen</strong> wurde in diesem Jahr erstmalig an die öffentliche Müllabfuhr<br />
angeschlossen.<br />
Am Freitag, 17.3.78 fand auf dem Flugplatz eine zackige Truppenvereidigung des<br />
französischen Militärs statt. Der anschliessende Umtrunk in der Halle hatte es in<br />
sich.<br />
Bereits zum 4. Mal fand der Reiselfinger Fliegertreff statt, der vom 13. – 16.5.78<br />
dauerte. Leider gönnte das Wettergeschehen den 12 Piloten nur einen einzigen<br />
Wertungstag.<br />
Vom 18.6.78 bis zum<br />
1.7.78 fand das erste und<br />
bis dato einzige Jugendlager<br />
für Segelflieger des<br />
BWLV in <strong>Reiselfingen</strong> statt.<br />
Organisiert und betreut<br />
wurden die 22 Jugendlichen<br />
von den Fluglehrern<br />
Hans Velter und Helge Loschan.<br />
Höhepunkt war sicher der<br />
Besuch des Zürcher Flughafens<br />
am 29.6.78.<br />
Hubert Drescher flog beim<br />
Bericht über das Jugendlager des Baden-Württembergischen Luftsportverbandes<br />
auf dem Flugplatz <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Klippeneck auf den 2.<br />
C-Kaderfliegen auf dem<br />
Platz
Im Sommer 78 scheiterte der geplante Kauf der Ka 8 D-5217 vom Hegenscheid<br />
schon nach dem Probeflug in <strong>Reiselfingen</strong> wegen der offensichtlich schlechten Flugeigenschaften<br />
der Maschine.<br />
Die SPK Hochschwarzwald sponserte<br />
durch eine Werbeschrift unsere großen<br />
Segelflug-Anhänger.<br />
Der Salto „Kappel“ nahm mit dem<br />
Piloten Helge Loschan am Kunstflugprogramm<br />
der Flugtage in Blumberg<br />
und Hilzingen teil.<br />
An einer der letzten Flugtage der Saison erlitt die ASK 13 D–0081 einen Schaden,<br />
weil ihr Pilot sie nach einem Seilriss leider in die Tännchen vor der Kiesgrube hinein<br />
landete (16.9.78).<br />
Ganz am Ende des Jahres musste der Verein auch noch die Verletzung von zwei<br />
seiner Mitglieder verkraften. Beide Flieger nahmen am Fallschirm–Übungsspringen<br />
in Schwenningen teil und taten sich bei der unsanften Landung sehr weh.
1979 - Ein Hochleistungsdoppelsitzer vom Typ Janus B wird gekauft<br />
Taufe des neuen Janus b durch den ersten Vorsitzenden Egon Preiss<br />
und die Taufpatin Gaby Fuss<br />
Im Frühjahr wurden Hallenvorplatz und Seilrückholweg durch die Baufirma von<br />
Paul Bombardi eingeebnet, aufgefüllt und rund erneuert.<br />
Ein Vertrag zwischen dem Verein und Klaus Holighaus von der Firma Schempp-Hirth<br />
über den geplanten Kauf eines Kunststoff–Doppelsitzers vom Typ „Janus“ ging am<br />
24.3. glatt über die Bühne. Günstige Konditionen ermutigten den ersten Vorstand<br />
diesen weitreichenden, aber nicht unumstrittenen Schritt zu wagen, während sich<br />
der zweite Vorstand übergangen fühlte. Die moderne Ausrüstung des neuen Flugzeuges<br />
mit Funkgerät, Elektronik und Fallschirmen verschlang zusätzlich noch die<br />
stolze Summe von 14.000 DM.<br />
Am 10.3.79 stellten die Flieger je ein Segelflugzeug in Hinterzarten, Bonndorf und<br />
Löffingen zum Zwecke der Mitgliederwerbung öffentlich aus. Der Erfolg blieb aber<br />
leider sehr überschaubar.<br />
5. Reiselfinger Fliegertreff vom 14.4. – 20.4.79. Dieses Jahr spielte das Wetter<br />
endlich mal wieder mit. Zwölf Flugzeuge mit 15 Piloten starteten an der Winde zu<br />
schlussendlich vier guten Wertungstagen. Die Sieger hiessen: Helge Loschan, <strong>Reiselfingen</strong>,<br />
Arno Breitenfeld, Müllheim, Heiko Kreyssig, <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Am 20.5.79 fand schon<br />
die Taufe des neuen<br />
Janus mit der Kennung<br />
D-1216 auf dem<br />
Flugplatz vor der Halle<br />
statt. Das Hochleistungsflugzeug<br />
erhielt<br />
den Namen „<strong>Reiselfingen</strong>“.<br />
Dekan Litterst<br />
aus Löffingen nahm<br />
den Taufakt in Anwesenheit<br />
zahlreicher<br />
Mitglieder und Gäste<br />
vor. Taufjungfrau war<br />
die junge Gaby Fuss aus <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Der BWLV mahnte wiederholt und drohte dem Verein schließlich mit Gericht wegen<br />
eines seit 1977 scheinbar nicht bezahlten Betrages in Höhe von DM 5.- !!
1979 konnte man den Sprit für die Winde zu Sportzwecken noch steuerfrei beziehen.<br />
Der Liter Super kostete den Verein nur 46 Pfennige, das wären heutzutage 23<br />
Eurocent.<br />
Von einem Wetterumschwung überrascht, vermasselte am 19.8.79 der Pilot des<br />
Janus seine Landung und kam erst in den Tännchen am Rande der Kiesgrube zum<br />
Stehen. Das fast neue Segelflugzeug musste zur Reparatur ins Werk gebracht werden<br />
und fiel für Monate aus.<br />
Janus bei der Landung mit Bremsfallschirm<br />
ASH 31 kurz nach dem Start (2011)
1980 - Eine ruhige Saison<br />
In der Schalterhalle der SPK Hochschwarzwald in Titisee–Neustadt fand eine vielbeachtete<br />
Informationsveranstaltung unter dem Titel „Segelflug im Hochschwarzwald“<br />
statt Auch die Herausgabe einer gesponserten Werbeschrift fiel in die Zeit<br />
vom 22.2.–7.3. .<br />
Der 6. Reiselfinger Fliegertreff, der vom 4.4. bis zum 13.4.80 veranstaltet wurde,<br />
stand unter keinem guten Wetterstern. Die angereisten 17 Piloten mit ihren 11<br />
Flugzeugen kamen kein einziges Mal in die Luft.<br />
Ein Geländegutachten sollte klären, ob der Platz sich für Fallschirmabsprünge eignete.<br />
Da es positiv ausfiel durften ab April Fallschirmspringer über <strong>Reiselfingen</strong><br />
abgesetzt werden.<br />
Der Badische Sportbund zeigte sich spendabel und gab dem Verein für seine diversen<br />
Sportgeräte einen Zuschuss in Höhe von 4.000 DM.<br />
Der Salto, der sich innerhalb des Vereins leider nie richtig behaupten konnte, wurde<br />
an ein Mitglied des Vereins verkauft. Die Flugeigenschaften der Maschine waren<br />
für wenig geübte Piloten zu anspruchsvoll und deshalb litt die Akzeptanz erheblich.<br />
Ein vereinbarter Kaufpreis in Form eines gebrauchten DB 350 SLC war zwar etwas<br />
unüblich aber durchaus angemessen.<br />
Hubert Drescher erhielt vom BWLV einen Zuschuss in Höhe von 250 DM für die<br />
geplante Teilnahme an der DM der Clubklasse Junioren in Dinslaken.<br />
Das Jahr 1980 sah diese elf Flugzeuge in <strong>Reiselfingen</strong> stationiert:<br />
• Motorsegler SF 25 C D-KOER<br />
• Std. Cirrus D-3098<br />
• Ka8 b D-4329<br />
• ASK 13 D-0081<br />
• Janus B D-1216<br />
• Std. Cirrus Laule D-2779 privat<br />
• Std. Cirrus Kreyssig D-2946 privat<br />
• Std. Cirrus Jourdan D-0593 privat<br />
• Std. Cirrus Loschan D-0589 privat<br />
• H 101 Salto Drescher D-0403 privat<br />
• SF 27 A Warkowski D-1444 privat<br />
Hinzu kam noch die Seilwinde SW 8241<br />
Ein Segelflugzeug der SFGH in der Schalterhalle<br />
der Sparkasse<br />
Die Zahl der aktiven Piloten erhöhte sich auf 58, die gesamte Mitgliederzahl stieg<br />
auf 163 an.
1981 - Fliegerurlaub in Eschenlohe<br />
Während der Jahreshauptversammlung 1981 erhielt Egon Preiss für seine Verdienste<br />
um den Verein die Silberne Ehrennadel des BWLV.<br />
Ab diesem Jahr konnte das Benzin für die Winde, den Lepo und den Motorsegler<br />
nicht mehr steuerfrei bezogen werden, was die private Fliegerei natürlich ganz erheblich<br />
verteuerte.<br />
Der 7. Reiselfinger Fliegertreff vom 17.4 – 25.4 war endlich wieder ein Erfolg: 15<br />
Teilnehmer aus 4 Vereinen mit 9 Flugzeugen nahmen daran teil. Es siegte Helge<br />
Loschan vor Sepp Laule und Karl Jourdan, alle aus <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Die Fliegergruppe Wolf–Hirth aus Kirchheim stellte fairerweise ihre Startwinde<br />
zur Verfügung, da die Reiselfinger Winde wegen eines Umbaus nicht einsatzbereit<br />
war. Der Transport der Winde erfolgte per abenteuerlichen Unimog-Schlepp von<br />
der Hahnweide bei Kirchheim/ Teck nach <strong>Reiselfingen</strong><br />
Im Juli ging’s für viele Vereinsmitglieder mit Sack und Pack und 6 Flugzeugen in<br />
den 14-tägigen Fliegerurlaub nach Eschenlohe.<br />
Windenschlepp mal anders. Die Leihwinde aus Kirchheim hinter dem Unimog auf dem schwierigen<br />
Weg nach <strong>Reiselfingen</strong>.
1982 - Neuer Schulungsdoppelsitzer ASK 21<br />
Die Hauptversammlung 1982 fand erstmalig im Reiselfinger Cafe Greuter (später<br />
Cafe Wolf) statt.<br />
Neu installierte Warnblinkanlagen am Start und auf der Winde sicherten von nun<br />
an zumindest optisch die zwei Querwege, die den Seilrückholweg kreuzten.<br />
Der 8. Reiselfinger Fliegertreff vom 9.4. - 17.4 war mit 12 gemeldeten Flugzeugen<br />
und 17 Piloten wieder ein großer Erfolg. Die Sieger hießen Helge Loschan, Rudolf<br />
Baderschneider (beide <strong>Reiselfingen</strong> ) und Arno Breitenfeld aus Müllheim.<br />
Am 18.4 landete der Pilot der ASK 13 sehr hart am Lotterberg. Die Maschine steckte<br />
den Aufprall weg, der Pilot allerdings stauchte sich 3 Lendenwirbel.<br />
Der C – Kader der Deutschen Segelflug-Nationalmannschaft veranstaltete sein alljährliches<br />
Trainingslager mit 20 Sportlern vom 2.5. bis zum 9.5 in <strong>Reiselfingen</strong><br />
Am 6.6.82 sprangen die Fallschirmspringer aus Schwenningen von 9 bis 20 Uhr zu<br />
Übungszwecken erstmalig über dem Reiselfinger Flugplatz ab.<br />
Die Einsitzerflotte wurde im Juli durch den Kauf eines gebrauchten Kunststoffflugzeuges<br />
vom Typ Grob Astir CS Jeans mit dem Kennzeichen D-7595 modernisiert.<br />
Kostenpunkt: 32.000 DM. Dafür musste allerdings die Ka 8b D–4329 weichen. Sie<br />
wurde am 28.7. für einen guten Preis nach Witten verkauft.<br />
Taufe des ASTIR vor der Festhalle mit Vorstand und Bürgermeister.
Gruppenbild<br />
vor dem Werkstor<br />
in Poppenhausen.<br />
Helmut Fuss,<br />
Heiko Kreyssig,<br />
Hermann<br />
Bausch, Rudolf<br />
Baderschneider,<br />
Hubert<br />
Fuss, Reinhold<br />
Walz, Klaus Peter,<br />
Herr<br />
Schleicher,<br />
Sepp Laule,<br />
Egon Preiss,<br />
Rainer Peghini<br />
( v.links)<br />
Anfang Juli gastierten für 2 Wochen die Fliegerkollegen aus Heidenheim auf dem<br />
Platz.<br />
Am 25.9 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Grund: Das bevorstehende<br />
20-Jahre-Jubiläum des Vereins musste gründlich vorbereitet werden.<br />
Nachdem sich ein Interessent für die ASK 13 gefunden hatte, wurde diese nach<br />
Öhringen verkauft. Der dabei erzielte Verkaufspreis war höher als der damalige<br />
Kaufpreis – und das nach vielen Jahren und zigtausenden von Starts !<br />
Mit großem Gefolge wurde die neu gekaufte ASK 21 D-6857 im Herstellerwerk<br />
Poppenhausen/Rhön abgeholt. Der Kaufpreis betrug 66.234 DM.<br />
Die lange geplante Festveranstaltung zum 20–Jahre–Jubiläum ging am 16. Oktober<br />
in der Stadthalle Löffingen über die Bühne. Der Einsatz von über 50 Mitgliedern in<br />
der Zeit von Samstag 9 Uhr bis 2 Uhr Nachts wurde mit einem Vespergutschein in<br />
Höhe von 10 DM fürstlich entlohnt. Den am Vormittag öffentlich auf den Namen<br />
Löffingen getauften Astir CS hängte man zur Dekoration an die Decke der Festhalle.<br />
Ab 20 Uhr begann der gut besuchte und Geld einbringende Tanzabend mit den<br />
Original Schwarzwälder Stockmili Musikanten.<br />
Am 7.11. stieß der Astir CS beim Ausrollen nach erfolgter Landung mit einem geparkten<br />
PKW zusammen. Der PKW wurde am Dach und an der Heckscheibe leicht<br />
demoliert.<br />
Das trotzdem recht erfolgreiche Jahr 1982 brachte es auf insgesamt 1.835 Segelflugstarts<br />
und 311 Starts mit dem Motorsegler.
1983 - Die <strong>Segelfluggruppe</strong> erhält einen neuen Motorsegler<br />
Große Entscheidungen wurden Anfang April getroffen: Anlässlich der Luftfahrtmesse<br />
in Friedrichshafen bestellte die SFGH bei der Flugzeug - Firma Grob in Mindelheim<br />
einen preiswerten, modernen Motorsegler vom Typ G 109 B - voll aus<br />
Kunststoff. Der Messepreis lag bei 91.500 DM.<br />
Die Stadt Bonndorf stellte einen Zuschuss in Höhe von 2.500 DM für die Taufe eines<br />
neuen Segelflugzeuges auf den Namen Stadt Bonndorf in Aussicht.<br />
Schwer zu lösende Probleme gab es im Frühjahr mit der Neuorganisation der Kantinenverwaltung,<br />
da der aktuelle Kantinenpächter im Sinne des Vereins nicht optimal<br />
gewirtschaftet hatte.<br />
Mit dem Janus gelang dem Team Hermann Bausch/Helge Loschan der erste erfolgreiche<br />
Dreiecksflug mit einem Dopelsitzer über 530 km Länge. Das bedeutete<br />
gleichzeitig den zweiten Platz in der Doppelsitzerklasse von Baden–Württemberg.<br />
Überhaupt war der Flugsommer thermisch sehr gut, denn es gelangen von <strong>Reiselfingen</strong><br />
aus satte 13 Flüge über die 500 km – Grenze hinaus.<br />
Unsere Kollegen von der Fliegergruppe Wolf–Hirth richten erstmalig ihr Ferienlager<br />
bei uns aus.<br />
Die Grob G109b im Flug über dem Schwarzwald
Am 9. Juli veranstaltete die Gruppe ihr traditionelles Sommernachtsfest in der<br />
Halle des Flugplatzes und am 10.7. erfolgte die Taufe der ASK 21 auf den Namen<br />
„Stadt Bonndorf “ durch den Stadtpfarrer Fleig. Es folgte ein aufwändiger Schriftwechsel<br />
mit der GEMA, die für das geleistete Frühschoppenkonzert der Reiselfinger<br />
Musikanten Geld einkassieren wollte. Für einen sehr guten Preis wurde Ende<br />
Juli der alte Motorsegler D-KOER nach Korbach verkauft.<br />
Im Spätsommer wurde der nagelneue Motorsegler G109 B mit der Kennung D–<br />
KGFI vom Werk aus Mindelheim kommend eingeflogen und begeistert begrüßt.<br />
Die Flugstunde sollte 60 DM kosten. Am 2.10.83 erschütterte uns alle die Nachricht<br />
vom tragischen Unfalltod unseres Mitglieds Heiko Kreyssig. Der Dreiunddreißigjährige<br />
stürzte bei der Erprobung seines neuen Segelflugzeuges in der Nähe von<br />
Kirchheim/Teck ab und riss auch noch einen weiteren Segelflieger mit in den Tod.<br />
Eine unfreundliche Aktion Anfang Oktober ging von einem der SFGH nicht wohlgesonnenen<br />
Reiselfinger Ehepaar aus. Dieses erstattete Anzeige wegen angeblicher<br />
Ruhestörung durch die Flieger beim RP Freiburg, hatte aber damit mangels Beweisen<br />
keinen Erfolg.<br />
Die Bilanz des Jahres: Im Segelflug 2.167 Starts und der Motorsegler stieg 284 mal<br />
in die Luft. Hinzu kamen noch einige Fallschirmsprünge.<br />
Einer der fleißigsten Piloten mit der neuen G109 war Alfred Rombach
1984 - Kunstflug in Bremgarten<br />
Nach der fluglosen, mit Werkstattarbeit angefüllten Winterzeit war der traditionelle<br />
10. Reiselfinger Fliegertreff an Ostern das erste Highlight der Saison. Fünf schöne<br />
Wertungstage erlaubte das Wettergeschehen und die Sieger hießen in diesem<br />
Jahr: Rudolf Baderschneider, Karl Jourdan und Sepp Laule, alles Piloten der SFGH.<br />
Der zu Pfingsten veranstaltete internationale Hotzenwald–Segelflugwettbewerb<br />
wurde vom Reiselfinger Rudolf Baderschneider gewonnen.<br />
Im Juni nahm das Team <strong>Reiselfingen</strong> mit Helge Loschan, Hans Göppert und Stefan<br />
Karch an der Deutschen Meisterschaft der Doppelsitzerklasse in Aalen teil. Man<br />
schlug sich trotz sehr schlechten Wetters recht achtbar und belegte einen Mittelplatz.<br />
Noch besser lief es beim DUO–Cup mit dem Vereins–Janus auf dem Klippeneck,<br />
bei dem vom Team ein achter Rang erreicht wurde.<br />
Am 7.7.84 sollte Helge Loschan mit der Reiselfinger ASK 21, ausgerüstet mit Rauch<br />
und Musikuntermalung, die ca. 100.000 Zuschauer des Flugtages in Bremgarten<br />
begeistern. Durch technische und organisatorische Pannen kam es im Flugverlauf<br />
fast zu einer Kollision mit 16 Phantom–Bombern des Geschwaders Immelmann.<br />
Glück hatte man zwar gehabt, aber auch Ärger mit der Bundeswehr und dem MAD<br />
gab es reichlich. Auf jeden Fall waren jedoch 300 DM mehr in der Vereinskasse.<br />
ASK 21 in Bremgarten. Links Sepp Laule. In der Bildmitte Helge Loschan
1985 - Baubeginn einer Doppeltrommelwinde<br />
Im Winter 84/85 begann man mit dem Bau einer neuen, modernen Doppeltrommelwinde.<br />
Wieder war es Sepp Laule mit seiner Werkstatt, der diese große und<br />
herausfordernde Aufgabe zu lösen hatte.<br />
Die Osterflugwoche in Form des 11. Reiselfinger Fliegertreffs fand vom 5.4. bis zum<br />
14.4. statt und brachte ein paar ganz brauchbare Flugtage zustande.<br />
Die SFGH erhielt Fluglehrernachwuchs, denn Rainer Peghini besuchte im April<br />
1985 den Fluglehrerlehrgang des BWLV auf dem Hornberg.<br />
Am 1. Juni veranstaltete der Verein sein diesjähriges Sommernachtsfest. Am darauf<br />
folgenden Tag hatte ein Unfall mit der G 109 B zur Folge, dass Motor und Propeller<br />
des schönen Motorseglers für 11.000 DM repariert werden mussten. Schlimmer<br />
noch war der wochenlange Ausfall der Maschine. Für 14 Tage im August war der<br />
Schweizer Flugplatz Samedan das Zentrum des Reiselfinger Sommer-Fluglagers mit<br />
eindrucksvollen Flügen in den Schweizer Alpen.<br />
Die ASK 21 des Vereins wurde im Kunstflug mit Rauchpatronen und Musikbegleitung<br />
bei den Flugtagen in Blumberg und in Stahringen eingesetzt. Das Abfliegen<br />
dieses Jahres verband man mit einer Nikolausfeier am 30.11.85.
1986 - Die neue Doppeltrommelwinde geht in Betrieb<br />
Mit der Erstellung einer<br />
ausführlichen Wartungsanweisung<br />
für die<br />
neue Winde mit dem<br />
gewaltigen DB V8 Diesel<br />
Motor (280 PS) im<br />
Januar 86 durch Egon<br />
Preiss fand das große<br />
Projekt seinen erfolgreichen<br />
Abschluss.<br />
Anlässlich der HV erhielten<br />
die Silberne Ehrennadel<br />
des BWLV: Sepp<br />
Laule, Karl Jourdan und<br />
Hans Velter. Die Bronzene<br />
Ehrennadel ging an<br />
Die neue Winde als Eigenbau der SFGH<br />
Helmut Fuss, Hermann Bausch und Rudolf Faller. Sie alle hatten sich in hervorragender<br />
Weise um den Verein verdient gemacht.<br />
Am Sonntag den 8.6.86 erfolgte unter großer Beteiligung die feierliche Einweihung<br />
der neuen Winde mit Pfarrer Walter, dem Musikverein <strong>Reiselfingen</strong> und den Teilnehmern<br />
des laufenden Passagierflugtages. Daimler-Benz – Sponsor Karl Dersch<br />
wurde von Oberschleissheim nach <strong>Reiselfingen</strong> von Helge Loschan auf der Konstanzer<br />
Morane hin und zurück geflogen. Für seine großen Verdienste beim Bau der<br />
Winde erhielt Sepp Laule die Wolf–Hirth–Medaille des DAeC.<br />
Das Sommer-Fluglager wurde von der<br />
Mannheimer Flieger Gruppe abgehalten.<br />
Bei einer missglückten Außenlandung<br />
in der Nähe von Appenweier wurde der<br />
Jeans–Astir am 21. August schwer beschädigt.<br />
Die junge Pilotin kam mit dem<br />
Schrecken davon.<br />
Helge Loschan nahm mit der ASK 21 des<br />
Vereins am großen Flugtag in Leibertingen<br />
teil.<br />
DB-Chef Dersch gratuliert dem Erbauer der Winde,<br />
Sepp Laule
Unsere Ka8 „Löwenzahn“ im Windenstart (2010)<br />
Wir gratulieren der <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> e.V.<br />
herzlich zum 50-jährigen Bestehen<br />
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mal stürmisch wird.<br />
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1987 - Fünfundzwanzig Jahre <strong>Segelfluggruppe</strong><br />
Die 1986 begonnene Überdachung der maroden Eternit–Platten durch hellbraune<br />
Dachbleche konnte im Frühjahr fertig gestellt werden. Dadurch bekam das Gebäude<br />
ein gutes Aussehen.<br />
Die Sparkasse Neustadt wurde vom 9.3. bis zum 20.3. zur Bühne für die Ausstellung<br />
eines Segelflugzeuges der SFGH.<br />
In einer der vielen großen Arbeitsaktionen des Vereins bekommt die Halle ein neues Blechdach<br />
Eine unangenehme Überraschung war die Entdeckung einer jahrelang unberechtigten<br />
Abbuchung von Versicherungsprämien durch ein ehemaliges Mitglied. Mit<br />
anwaltlicher Hilfe bekam der Verein fast 1.000 DM zurück erstattet. Seit diesem<br />
Vorfall wurde das umfangreiche Versicherungswesen in einer Zuständigkeit zusammen<br />
gefasst.<br />
Anfang März 87 erfolgte die Gründung des Kantinenvereins der SFGH durch 24<br />
Gründungsmitglieder. Damit ging die Bewirtschaftung der Fliegerklause in die Hände<br />
aller aktiven Mitglieder über, was allerdings einen jährlich zu leistenden Kantinendienst<br />
für jeden Aktiven zur Folge hatte.<br />
Durch den Ankauf eines Grossflächenspindelmähers und eines gebrauchten Zetor<br />
– Traktors für insgesamt über 15.000 DM wurde die SFGH ihr eigener Landwirt. Es<br />
galt nun die großen Grünflächen des Flugplatzes selbständig zu pflegen.
Am 20.4. dieses Jahres feierte der Verein im großen Stil den sechzigsten Geburtstag<br />
ihres 1. Vorsitzenden Egon Preiss. Viele Mitglieder und Gäste aus der Fliegerwelt<br />
nahmen auf dem Flugplatz in <strong>Reiselfingen</strong> daran teil.<br />
Fast der gesamte Verein war anlässlich des 60. Geburtstages von Egon Preiss anwesend.<br />
Durch eine missglückte Außenlandung bei Wildbad wurde der Std. Cirrus D–3098<br />
beschädigt. Man einigte sich mit dem Reparaturbetrieb auf den anschließenden<br />
Verkauf dieser Maschine. Ein Ersatz war aber nicht gleich in Sicht.<br />
Anlässlich des 25–jährigen Bestehens der <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald fand<br />
ein gut besuchtes Festbankett in der Reiselfinger Dietfurthalle statt. Der Vorsitzende<br />
Egon Preiss erhielt aus der Hand von Löffingens Bürgermeister Dr.Mellert die<br />
Ehrennadel des Landes Baden–Württemberg, sowie die Goldene Ehrennadel des<br />
BWLV. Den Festvortrag, der später auch im ADLER des BWLV veröffentlich wurde,<br />
hielt das Gründungsmitglied Helge Loschan.<br />
Die Statistik wies für dieses Jahr sehr gute 2.490 Flugbewegungen aus.<br />
25 Jahre <strong>Segelfluggruppe</strong> in <strong>Reiselfingen</strong><br />
wird gebührend gefeiert.
1988 - Die Schwarzwaldklinik in <strong>Reiselfingen</strong><br />
Der 13. Reiselfinger Fliegertreff im Mai sah insgesamt vier gute Wertungstage. Die<br />
Sieger hießen Faller/Göppert aus <strong>Reiselfingen</strong>, Bernhard Kiefer aus Müllheim und<br />
Karl Jourdan ebenfalls aus <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Von der Herstellerfirma Schempp–Hirth kaufte der Verein im Juni einen modernen<br />
Leistungs–Einsitzer vom Typ Discus mit dem Kennzeichen D–5098 als Ersatz für<br />
den ausgeschiedenen Std.Cirrus.<br />
Die große weite Filmwelt zog am 14., 15. und dann noch am 27.Juni in <strong>Reiselfingen</strong><br />
ein. Der Flugplatz wurde zum Drehort der „Schwarzwaldklinik“. Gedreht wurden<br />
Szenen, in denen Helge Loschan als Double für Sascha Hehn mit einer gecharterten<br />
Bücker Jungmann allerlei Kunstflüge, Showflüge und Tricklandungen fliegen<br />
musste. Zwischendurch zündeten die Filmfritzen ein mächtiges Feuerwerk in der<br />
Kiesgrube, das einen trickreich gefilmten Absturz bei Bachheim simulieren sollte.<br />
Großer Showdown war ein Bannerschlepp mit der Remo aus Donaueschingen und<br />
der Frage „Heiratest du mich?“ auf dem Schleppbanner.<br />
Dreharbeiten zur Schwarzwaldklinik auf dem Segelfluggelände <strong>Reiselfingen</strong>
Kein Filmgeschehen sondern leider harte Wirklichkeit war der erste und bis zum<br />
heutigen Tag auch einzige Notabsprung aus einem Segelflugzeug Mitte Juli in <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Aus ungeklärten Gründen kam es bei einem Schulflug zum Verlust der<br />
Steuerbarkeit eines der beiden Querruder des Vereins - Astir. Der jugendliche Pilot<br />
entschloss sich deshalb spontan in 250 m Höhe zum Verlassen der Maschine mit<br />
dem Fallschirm. Dieser öffnete sich sofort und brachte den Piloten nördlich des<br />
Platzes sicher zu Boden. Das piloten– und steuerlose Flugzeug landete selbstständig<br />
und nur relativ leicht beschädigt in einer Tannenschonung. Mit 17.200 DM Reparaturkosten<br />
kam die SFGH aus dieser Geschichte noch glimpflich davon.<br />
Der kühne Springer neben seinem Schirm<br />
Der 5.10.88 war ein bedeutender<br />
Tag für den<br />
Verein, denn das Landratsamt<br />
Breisgau–Hochschwarzwald<br />
erteilte die<br />
definitive Baugenehmigung<br />
für eine neue große<br />
Flugzeughalle.<br />
Die Badische Landesbausparkasse<br />
spendete für<br />
diesen neuen Sportstättenbau<br />
2.000 DM, die<br />
VoBa Hochschwarzwald<br />
folgte ihr mit 1.000 DM.
1989 - Bau der Paul Bombardi Halle und ein neuer Vorstand<br />
Das Jahr 1989 wurde ein ganz bedeutendes Jahr – für Europa, für Deutschland<br />
und auch für die SFGH. Der langjährige Vorsitzender Egon Preiss stellte am 12.1.<br />
als eine seiner letzten Amtshandlungen den alles entscheidenden wichtigen Antrag<br />
zur Baufinanzierung der geplanten neuen Halle beim Luftsportverband Baden<br />
(LVB). Die bald darauf folgende HV am 28.1.89 beendete die lange und sehr erfolgreiche<br />
Ära Preiss/ Laule.<br />
Neu gewählter 1. Vorsitzender wurde Helge Loschan und als 2. Vorsitzender Hermann<br />
Bausch. Kassierer: Karl Jourdan, Schriftführer: Hans Velter, Jugendleiter:<br />
Christoph Hirt und die Vereinsausbildungsleiter hießen Peghini (Segelflug) und Loschan<br />
(Motorsegler).<br />
Egon Preiss wurde durch eine gleichzeitig erfolgte umfangreiche Satzungsänderung<br />
zum ersten Ehrenpräsidenten der SFGH mit Stimmrecht im Vorstand gewählt.<br />
Durch das Grossprojekt „Neue Halle“ kamen auch große Kosten auf die SFGH zu.<br />
Ein vorsichtiger Kostenvoranschlag belief sich auf die stolze Summe von 505.000<br />
DM. Nach und nach kamen aber die Gelder zusammen. Der Zuschuss des Landessportbundes<br />
(LSB) betrug 151.000 DM, die SPK Hochschwarzwald gab ein zinsgünstiges<br />
Darlehen von 200.000 DM, für das Eduard Böhler bürgte, und auch die<br />
Stadt Löffingen trat als Ausfallbürge für weiterer 200.000 DM ein. Viele Vereinsmitglieder<br />
griffen zudem tief ins Portemonnaie und spendeten insgesamt über<br />
11.000 DM. Unermüdliche Planer, Antreiber, Arbeiter und Vorbilder in Rat und Tat<br />
waren Paul Bombardi, Helmut Fuss, Egon Preiss und Eduard Böhler. An ihrer Seite<br />
schafften wechselseitig fast alle aktiven Mitglieder des Vereins an diesem großen<br />
Vorhaben mit.<br />
Am 14. März war der erste Spatenstich und schon am 28. April wurde das Richtfest<br />
der neuen Stahlhalle gefeiert. Nach zügigem Innenausbau konnte die SFGH bereits<br />
am 1.und 2. Juli 89 im Beisein von über 180 Gästen die offizielle Einweihung des<br />
Hallenneubaus feiern.<br />
An eigener Leistung des Vereins wurden über 5.200 Arbeits - Stunden registriert.<br />
Jede nachgewiesene Arbeitsstunde konnte durch den LSB mit 20 DM vergütet werden.<br />
Die Installation eines doppelwandigen 1.000 l Tanks in Nähe der Halle beendete<br />
endlich die mühselige Tankerei aus angelieferten Benzinfässern. Auch an den<br />
Nachwuchs wurde gedacht, denn ein gut ausgestatteter Kinderspielplatz entstand<br />
ebenfalls an der nördlichen Seite der Halle, verbunden mit der Neuanpflanzung<br />
von dutzenden Gehölzen aller Art.
Das Stahlskelett der neuen Halle<br />
Bauarbeiten an der neuen Halle<br />
Die Hauptakteure des Projekts. Helmut Fuss, Egon Preiss, Paul Bombardi. Rechts die Präsidentin des<br />
Badischen Luftsportverbandes Lore Sturm
Luftbild des fertigen Neubaus mit Vorfeld<br />
Helmut Fuss und<br />
Hermann Bausch<br />
am neuen Tank<br />
Vorher drangvolle Enge in der alten<br />
Halle (unten links)….jetzt Platz genug<br />
in der neuen Halle (unten rechts)<br />
Die Fliegerkollegen aus Holzminden konnten als erste das neue große Platzangebot<br />
anlässlich ihres Fluglagers im August nutzen.<br />
Am 30.9.1989 lud die SFGH alle Reiselfinger zum Vereinshock ein und zeigte mit<br />
Stolz die schöne Halle, welche bei Bedarf allen Reiselfinger Vereinen zur Verfügung<br />
stehen sollte.<br />
Gegen Ende dieses ereignisreichen Jahres kam es noch zu einem neuen Vertragspartner<br />
in Sachen Getränkelieferung. Die Alpirsbacher Brauerei belieferte seitdem<br />
den Kantinenverein.<br />
Den Schlusspunkt der Aktivitäten setzte die Eröffnung eines Postfaches der SFGH<br />
in der Stadt Löffingen.<br />
Die Fliegerei trat verständlicherweise etwas in den Hintergrund, verlief aber dennoch<br />
in gewohntem Rahmen.
1990 - Sommerfluglager in <strong>Reiselfingen</strong><br />
Verstärkt widmete sich der Verein wieder seiner eigentlichen Bestimmung und erreichte<br />
mit über 2.700 Starts und 1.570 Flugstunden ein sehr gutes Ergebnis. Auch<br />
der Motorsegler flog über 200 Stunden.<br />
Nach dem die größte Plackerei vorbei war, konnten die Pflichtarbeitsstunden auf<br />
erträgliche 30 gesenkt werden.<br />
Für seine vielen guten Taten als Passiver erhielt Hans Müller das Diplom Lilienthal<br />
des DAeC verliehen.<br />
Ein Pfingstfluglager der Flieger aus Friedrichshafen folgte auf den Flugwettbewerb<br />
vom 3.–8. Juni.<br />
Die Renovierung des Seilrückholweges war dieses Jahr wieder ein Schwerpunkt<br />
des Arbeitseinsatzes.<br />
Der Sommer sah ein schönes Jugendlager der SFGH auf dem heimatlichen Platz.<br />
Nachdem ein neuer Motor wegen Zeitablauf fällig geworden war, musste die G<br />
109B ins Werk nach Mindelheim. Dort wurden leider weitere Mängel festgestellt<br />
und repariert. Zudem leistete sich der Verein einen neuen, effizienten Schalldämpfer<br />
für das Flugzeug, der es deutlich leiser machte.<br />
Beim allgemeinen Vereinsschiessen in Göschweiler zeigten einige Mitglieder, dass<br />
sie erstaunlich treffsicher waren.<br />
Der rührige Kantinenverein<br />
lud wenig später die<br />
aktiven Fliegerfrauen zu<br />
einem erholsamen Ausflug<br />
ins Elsass ein.<br />
Das Jahr endete mit der<br />
Pflanzung eines Kirschbaumes<br />
anlässlich des<br />
ersten „Tag der Deutschen<br />
Einheit“ am 3.10.1990<br />
Gemütliches Frühstück in Reiselfinger Fluglager
1991 - Installation einer Zentralheizung<br />
Der Lepo, der jahrzehntelang auf der Kiesstrasse sein Unwesen trieb, wurde durch<br />
Vorstandbeschluss auf den Seilrückholweg beschränkt. Ab diesem Jahr konnten<br />
auch viele Mitglieder Vehikel aller Art während der Winterruhe gegen geringe Gebühr<br />
in der neuen Halle unterstellen.<br />
Anfang April wurde der Motorsegler G 109 B bei der Landung beschädigt. Dies<br />
bedingte einen fliegerischen Ausfall von sieben Wochen und der Schaden betrug<br />
21.600 DM.<br />
Im Mai trafen sich wieder viele Segelflugpiloten zum jährlichen Reiselfinger Fliegertreff<br />
und sie hatten diesmal Glück. Sieben Wertungstage waren ein Spitzenergebnis.<br />
Der geglückte Ankauf von 2,2 ha Land von einem passiven Mitglied war ein ganz<br />
wichtiger Meilenstein zur Sicherung des Flugplatzes. Durch eine große Sammelaktion<br />
unter den Mitgliedern des Vereins in Form einer weitreichenden Fluggebührenvorauszahlung<br />
wurde das notwendige Kapital aufgebracht. Selbst Geringverdiener<br />
gaben ihr Scherflein und so brachte der durch den Neubau schon stark belastete<br />
Verein auch noch das Geld für diesen Landkauf auf. Erst viele Jahre später zeigte<br />
sich die Richtigkeit dieses Handelns in seiner ganzen Deutlichkeit.<br />
Der Herbst brachte als wichtigste Erfolgsmeldung den ersten Platz von Hubert Drescher<br />
in der Clubklasse der DMSt.<br />
Rudolf Baderschneider wurde durch die Absolvierung des September – Lehrgangs<br />
zum neuen Fluglehrer, der sechste in der Vereinsgeschichte.<br />
Ganz zum Jahresende<br />
gelang noch eine<br />
Grosstat. Nach monatelangem<br />
Innenausbau<br />
konnte eine<br />
komplett neue und<br />
umweltfreundliche<br />
Gaszentralheizung in<br />
Betrieb genommen<br />
werden. Sie löste am<br />
28. Dezember endgültig<br />
die ewig stinkende<br />
Ölzentralheizung der<br />
Gründerjahre ab. Der neue Gastank für die Zentralheizung findet seinen Standplatz.
1992 - 30 jähriges Vereinsjubiläum<br />
Das dreißigste Vereinsjahr stand zu Beginn ganz im Zeichen der Mitgliederwerbung<br />
und der Neugestaltung des Vereinslogos. Diese kam durch Wahlentscheidung aller<br />
Mitglieder zustande, genauso wie die darauf folgende Erstellung einer neuen Info<br />
– Broschüre.<br />
Im Frühjahr fotographierten die Flieger jedes einzelne Haus in <strong>Reiselfingen</strong> aus der<br />
Luft und stellten die Bilder allen interessierten Reiselfinger Bürgern kostenlos zur<br />
Verfügung. Es sollte eine kleine Geste des Dankes für 30 Jahre gutes Zusammenleben<br />
sein und wurde von den Einwohnern auch entsprechend positiv gewürdigt.<br />
Der unglückliche Astir–Landeunfall, der sich im April ereignete, führte leider zu einer<br />
Rückenverletzung des Piloten und zum Totalschaden der Maschine. Während<br />
der Pilot bald wieder auf den Beinen war, musste der Maschinenverlust lang andauernd<br />
durch die Anmietung einer Ka 8 B von der <strong>Segelfluggruppe</strong> Singen ausgeglichen<br />
werden.<br />
Luftbild von <strong>Reiselfingen</strong> von 1992<br />
Der Astir – Unfall in der Presse<br />
Im Juni glaubte eine Jungpilotin, dass sie mit dem Lepo den Flügel des Vereins -<br />
Discus hinauf fahren könnte. Da das misslang musste der Flügel zur Reparatur ins<br />
Werk.<br />
Die Sommerfluglager brachten Gäste aus Holzminden und Wipperfürth nach <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Erstmalig versuchte der Verein durch eine abendliche Musik und Zauberer-Show<br />
am Samstagabend das Flugplatzfest über 2 Tage zu strecken. Die Veranstaltung am<br />
12. und 13.9. brachte aber leider zu wenig Resonanz.<br />
Der Herbst brachte wieder viel Arbeit in Form der Renovierung von Werkstatt und<br />
Fliegerklause.
1993 - Ein neuer Vorstand nimmt die Arbeit auf<br />
Die lange Liste der erfolgreichen Aktivitäten in der vierjährigen Vorstandschaft Loschan<br />
/ Bausch fand an der HV der SFGH am 30.1. dieses Jahres ihren Abschluss,<br />
denn ein neuer Vorstand betrat die Bühne:<br />
1. Vorsitzender: Walter Derrer aus Rötenbach<br />
2. Vorsitzender: Rudolf Baderschneider aus Löffingen<br />
Kassierer: Karl Jourdan aus Neustadt<br />
Schriftführer: Hans Velter aus Titisee und<br />
Jugendleiter: Joachim Streit aus Löffingen<br />
Die diesjährig erfolgte Einführung einer nun gesetzlich vorgeschriebenen Jugendordnung<br />
wertete den Status von Jugendlichen innerhalb des Vereins deutlich auf.<br />
Das Spindelmähwerk, das unseren Flugplatzrasen klein gehalten hatte, wurde<br />
nach Konstanz verkauft, um einem stärkeren Traktor mit Mulcher Platz zu machen.<br />
Ein am 11.9. durch die Flieger veranstalteter Vereinshock mit allen Reiselfinger<br />
Vereinen wurde ein voller Erfolg.<br />
Die durch Spenden und Zuschüsse gekaufte quietsch gelbe Ka 8 b taufte man Anfang<br />
November auf den Namen „Eddies Löwenzahn“ und die unfallfreie Saison<br />
schloss mit einem zünftigen Fest, das die Fliegerjugend am 4.12. veranstaltete,<br />
erfolgreich ab.<br />
Die Ka8 Löwenzahn inmitten des Jungvolks der SFGH<br />
Philip Peghini, Ann-Katrin Schulz, Frauke Focke, Dorothea Bauer, Dominik Zimmermann, Benjamin<br />
Drescher, Tomy Sunjic, Uwe Baderschneider, Christoph Hog ( v.li.)
1994 - Flugplatz vs. Kiesgrube<br />
Auf der HV Ende Januar musste Walter Derrer den Mitgliedern eine auf sie zu kommende<br />
kritische Situation für den Flugplatz eröffnen. Die Betreiber der Kiesgrube<br />
hatten Pläne veröffentlicht, aus denen hervor ging, dass der Kiesabbau verstärkt<br />
werden sollte. Doch das war noch nicht alles, denn diese Ausweitung sollte sich<br />
auch in Richtung Fluggelände bewegen und damit den Flugbetrieb im höchsten<br />
Maße gefährden. Der Vorsitzende des Ortschaftsrates Emil Frei versprach den Fliegern<br />
eine faire Verhandlungsrunde in Sachen Kiesabbau und sagte die Unterstützung<br />
der Gemeinde bei der Lösung von anstehenden Konflikten zu.<br />
Im Mai konnte die SFGH<br />
von Karl Jourdan dessen<br />
privaten Std.Cirrus<br />
D–0593 KJ recht preisgünstig<br />
erwerben und dadurch<br />
ihre Flugzeug - Flotte<br />
weiter modernisieren.<br />
Standard Cirrus KJ vor dem Start<br />
am Windenseil. Pilotin: Sabine<br />
Schrempp
1995 - Die ASK 21 wird runderneuert<br />
Nach abgelaufenen zwei Jahren veränderte sich wieder einmal die Spitze des Vereins.<br />
Neu ins Amt des 2. Vorsitzenden wurde Alfred Rombach aus Waldau gewählt.<br />
Alle anderen Vorstandsmitglieder setzten ihre erfolgreiche Arbeit fort.<br />
Im April 95 zogen einige Reiselfinger Flieger ihre Maschinen ins ferne französische<br />
Sisteron um die Schönheiten der Seealpen – Fliegerei zu genießen.<br />
Eine harte Landung brachte Ende Mai die G 109 B für lange sieben Wochen in die<br />
Reparaturwerkstatt. Für die SFGH bedeutete der Ausfall des Motorseglers einen<br />
herben Verlust an dringend benötigten Flugmöglichkeiten.<br />
Zum ersten Mal lud der Verein zu einem Essen mit seinen Verpächtern ein. Dieses<br />
Treffen sollte von nun ab in unregelmäßigen Abständen wiederholt werden. Es<br />
bot gute Gelegenheit entstandene Probleme zu besprechen und diese möglichst<br />
gleich zu lösen.<br />
Während der Sommerferien flog eine Gruppe von sechs Reiselfinger Piloten recht<br />
erfolgreich den internationalen Klippeneck – Segelflugwettbewerb mit. Auf dem<br />
heimatlichen Flugplatz flogen die Gäste von Nordstern Aachen mit Ihrem Fluglehrer<br />
Markus Halbig, der ab diesem Jahr auch der SFGH als Fluglehrer zur Verfügung<br />
stand.<br />
Am 7.10.95 fand unter aktiver Mitwirkung der SFGH die große Kreisfeuerwehrübung<br />
in der Kiesgrube statt.<br />
Nach manchen kontroversen<br />
Diskussionen<br />
fiel im Herbst<br />
die schlussendlich<br />
richtige Entscheidung,<br />
die in die Jahre<br />
gekommene ASK 21<br />
nach Slowenien zu<br />
transportieren, um<br />
sie dort komplett neu<br />
lackieren und innen<br />
restaurieren zu lassen.<br />
Ende Dezember<br />
war sie dann wieder<br />
strahlend schön zu<br />
Hause. Die neu lackierte ASK 21
<strong>Reiselfingen</strong> von Osten mit Göschweiler und Feldberg im Hintergrund (2010)<br />
<strong>Reiselfingen</strong> vom Lotterberg (2011)
1996 - Die Suche nach einem Kompromiss mit der Kiesgrube<br />
Die öffentliche Diskussion über die geplante massive Expansion der Kiesgrube war<br />
voll entbrannt. Man sprach von einem jährlichen Abbauvolumen von 450.000 Tonnen.<br />
Durch die veröffentlichten Pläne wurde deutlich, dass der Flugplatz zumindest<br />
teilweise zu den Abbaugebieten gehören sollte. Manchen Landwirten winkten<br />
hohe Beträge für die Schürfrechte an ihren Grundstücken, was bei den Fliegern<br />
alle Alarmglocken schrillen ließ. Sie saßen aber dank ihres Grundstückbesitzes immer<br />
mit am Verhandlungstisch und konnten deshalb ihre Sicht der Dinge verdeutlichen.<br />
Klar war aber allen Beteiligten, dass durch die geplanten Maßnahmen ganz<br />
massiv in das Landschaftsbild um <strong>Reiselfingen</strong> eingegriffen werden sollte.<br />
Die Kiesgrube im Osten und Südosten des Flugplatzes und<br />
im Hintergrund <strong>Reiselfingen</strong><br />
Der schwere und aufgeweichte<br />
Boden der Grasstartbahn wurde<br />
dem Motorsegler G109 B am<br />
6.6. zum Verhängnis. Es kam zu<br />
einem Startabbruch, in dessen<br />
Folge das Fahrwerk der Maschine<br />
stark beschädigt wurde. Deshalb<br />
stand die Maschine lange<br />
Zeit in der Reparaturwerkstatt<br />
der Firma Grob in Mindelheim.<br />
Es wurde immer klarer, dass bald<br />
mal was gegen die berüchtigte<br />
weiche Stelle in der Mitte der<br />
Landebahn getan werden musste.<br />
Ein junger Fahrer des Lepo legte<br />
sich mit einem geparkten PKW<br />
an und demolierte diesen im<br />
Versicherungswert von 2.400<br />
DM.<br />
Anfang August zog die Jugend<br />
auf die Schwäbische Alb um ihr<br />
diesjähriges Fluglager in Zusammenarbeit<br />
mit der Jugend des<br />
Wächtersberges zu organisieren.
Im September 96 war es dann soweit. Jetzt ging es in Sachen Kiesgrubenerweiterung<br />
wirklich ans Eingemachte. Der Erste Vorstand der SFGH, Walter Derrer schaltete<br />
prophylaktisch einen renommierten Freiburger Rechtsanwalt ein, der von nun<br />
an die berechtigten Interessen des Vereins nachhaltig vertrat.<br />
Ein kurioser Zwischenfall ereignete sich am 15. September. Der Janus D–1216<br />
rollte nach erfolgter Landung auf der Bahn 25 einfach ungebremst weiter und kollidierte<br />
schlussendlich mit einer westlich der Bahn stehenden Feldscheune. Danach<br />
war wieder eine kostspielige und umfangreiche Werkstattarbeit angesagt.<br />
Das RP Freiburg stellte Mitte Oktober per Ergebnisniederschrift fest, dass, wenn im<br />
Falle eines Kiesabbaus der Sicherheitstreifen von 50 m unterschritten werden sollte,<br />
es zum Verbot von Motorseglerstarts kommen könnte. Dieses galt es natürlich<br />
von Seiten des Vereins mit aller Macht zu verhindern.<br />
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1997 - Jahr der Freude und der Trauer<br />
Am Sonntag, den 12. Januar fand ein großer Empfang mit reichhaltigem Buffet in<br />
der schmucken Dietfurthalle in <strong>Reiselfingen</strong> statt. Der geladene Geschäftsführer<br />
des BWLV Reinhold Putzhammer ehrte die versammelte SFGH, deren Piloten mit<br />
zahlreichen sehr guten Segelflug – Leistungen in 1996 aufwarten konnten. Helge<br />
Loschan wurde 1996 Landesmeister der Offenen Klasse bei der DMSt in BW. Hinzu<br />
kam die Verleihung seines 1.000 km – Diploms. Hubert Drescher wurde Zweiter<br />
der Clubklasse in BW. In der Mannschaftswertung wurden die Mitglieder Drescher,<br />
Karch und Filipiak Dritte der Clubklasse in BW.<br />
Stefan Karch, Peter Filipiak, Hubert Drescher, Walter Derrer, GF Putzhammer, Helge Loschan in der<br />
Reiselfinger Dietfurthalle ( v.li.)<br />
Am 1.3. 97 war der Verein Gastgeber für den stark besuchten Sportzeugenlehrgang<br />
des BWLV. Er fand in der Fliegerklause des Flugplatzes statt.<br />
Ende März starteten wieder viele Reiselfinger Flieger zum diesjährigen zehntägigen<br />
Fluglager in die Seealpen nach Frankreich.<br />
Der Lotterberg konnte vom Verein käuflich erworben werden, was eine deutliche<br />
Wertsteigerung des Flugplatzes bedeutete. Die Gemeinde <strong>Reiselfingen</strong> behielt<br />
aber dabei ihr Vorkaufsrecht.
Helmut Fuss in Aktion auf dem Bagger<br />
Ein ganz schwerer Schlag<br />
traf den Verein am 18.5.<br />
1997. Helmut Fuss, der<br />
unersetzliche Vertreter<br />
der SFGH in <strong>Reiselfingen</strong><br />
und der Raumschaft Löffingen<br />
verstarb völlig unerwartet.<br />
Doch es kam noch schlimmer,<br />
denn nur wenige Wochen<br />
nach der Trauerfeier<br />
für Helmut, mussten die<br />
Flieger inmitten einer großen<br />
Trauergemeinde auch<br />
ihren langjährigen Vorsitzenden,<br />
ihr Ehrenmitglied<br />
Egon Preiss aus Kappel beerdigen, der am<br />
5.7.97 verstarb. Beide Männer waren viele<br />
Jahrzehnte lang unermüdliche Garanten einer<br />
kontinuierlichen Fortentwicklung der SFGH,<br />
ihr Fehlen erschien für unabsehbare Zeit nicht<br />
kompensierbar. Alle Aktiven und Passiven des<br />
Vereins waren durch diese Todesfälle schwer<br />
geschockt.<br />
Der Vereins - Motorsegler flog mit Trauerflor<br />
einige stille Runden über den Grabstellen der<br />
beiden unvergesslichen Freunde.<br />
Doch das Leben ging weiter und zwar durch das<br />
seit langem geplante Jugendlager der Fluggruppe<br />
Mölders im August auf dem Platz.<br />
Völlig unstrittig war, dass das traditionelle Flugplatzfest<br />
im September angesichts der traurigen<br />
Ereignisse dieses Jahr nicht stattfinden<br />
konnte. Es wurde deshalb abgesagt.<br />
Egon Preiss vor dem Start.
1998 - Die Grasbahn wird befestigt<br />
Um die gefährlichen Nassflächen in der Startbahn zu verhindern, hatte sich Sepp<br />
Laule mit einer interessanten Idee angefreundet. Er wollte mit industriellen Plastik<br />
– Platten die Grasoberfläche abdecken und sie damit auch bei starker Nässe<br />
berollbar machen. Das hätte den großen Vorteil, dass es wegen der offenen Beschaffenheit<br />
dieser Platten nicht zu einer Total-Versiegelung des Bodens kommen<br />
würde und es dadurch auch zulassungsfrei und revidierbar wäre. Natürlich war<br />
dieses arbeitsintensive und nicht billige Projekt innerhalb des Vereins wie immer<br />
nicht unumstritten. Trotz mancher Bedenkenträger begann man mit der Realisierung<br />
des Projekts „Plastikbahn“. Aus tausenden von Einzelplatten entstanden in<br />
aufwändiger Handarbeit quadratmetergrosse Platten, die zusammen gefügt wiederrum<br />
eine geschlossene Fläche als Landebahn entstehen ließen. Mit Hilfe einer<br />
schweren Walze drückte man diese Plastikbahn sukzessive in den feuchten Wiesenboden.<br />
All das klappte natürlich nicht auf Anhieb, denn schließlich war die<br />
SFGH auf diesem Gebiet absoluter Vorreiter und es gab keine Vorbilder.<br />
Schlussendlich aber lag die Bahn im Boden und den Rest besorgte<br />
die Natur, welche kräftig Gras in die Durchbrüche wachsen ließ.<br />
Viel Arbeitsaufwand kostete Zusammenstellung und Verlegung der Kunststoffmatten
Dieser Graswuchs erbrachte<br />
die notwendige<br />
feste Verbindung<br />
mit dem Erdreich, so<br />
dass die Plastikpiste<br />
von da ab den Startlauf<br />
aller Flugzeuge dynamischer<br />
und damit sicherer<br />
werden ließ.<br />
Viele Vereine und Fluggesellschaften<br />
begutachteten<br />
in den folgenden<br />
Jahren die Piste in<br />
<strong>Reiselfingen</strong> und machten<br />
es den Fliegern der<br />
Die Reiselfinger Erfindung wirkt nachhaltig - Sepp Laule als Initiator<br />
und Vorreiter bei der Befestigung der Graspiste<br />
SFGH nach.<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
zum Jubiläum !<br />
ASK21 im Windenstart (2011)<br />
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1999 - Ein neuer Vorstand betritt die Bühne<br />
Die Jahreshauptversammlung im Januar brachte einen neuen Vorsitzenden hervor.<br />
Erster Vorsitzender wurde Rudolf Baderschneider aus Neustadt, sein Vize wurde<br />
Alfred Rombach aus Waldau. Als Schriftführer wurde Markus Halbig im Amt bestätigt,<br />
dass er im Laufe der Saison 1998 komissarisch vom erkranken Hans Velter<br />
übernommen hatte. Sie führten nun die 60 Aktiven und 300 Passiven ins nächste<br />
Jahrtausend. Alle weiteren Vorstandsmitglieder verblieben in ihren Ämtern.<br />
Die Schulmaschine ASK 21 des Vereins wurde in der Werkstatt modernisiert und<br />
erhielt einen klappbaren Instrumentenpilz, der den Komfort beim Einsteigen deutlich<br />
erhöhte.<br />
Zwei Flieger des Vereins nahmen erfolgreich am Hotzenwald – Segelflugwettbewerb<br />
teil und belegten Platz 1 (Rudolf Baderschneider) und Platz 3 (Helge Loschan).<br />
Der Juni sah wieder eine größere Gruppe der SFGH im Segelfluglager in Puimoisson<br />
(Süd-Frankreich).<br />
Zwischenzeitlich hatte der Verein einen modernen neuen Leistungsdoppelsitzer<br />
vom Typ Duo–Discus bei Schempp–Hirth bestellt. Als sich nun unerwartet schnell<br />
die Gelegenheit bot, den alten JANUS günstig nach Schweden zu verkaufen, schlug<br />
man zu. Die entstandene flugtechnische Lücke schloss für eine paar Monate ein<br />
gecharterter Bergfalke aus Leimen, mit dem wieder echte Nostalgie – Eindrücke<br />
gesammelt werden konnten. Für viele der jüngeren Piloten war die Fliegerei mit<br />
diesem Typ, der in den sechziger Jahren bei der SFGH eingesetzt gewesen war<br />
etwas völlig Ungewohntes. Deutlicher konnte der technologische Fortschritt im<br />
Segelflugzeugbau nicht erfahren werden. So flog man belustigt mit dem alten Flieger,<br />
war aber schlussendlich schon froh, dass man bald wieder auf ein modernes<br />
Superschiff umsteigen durfte.<br />
Das Sommerfluglager bestritten die Fluggruppen aus Stadtlohn und Siebengebirge.<br />
Die Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug (DMSt) wurde dieses Jahr von<br />
den Leistungsfliegern des Vereins sehr erfolgreich beendet. Sowohl in den Einzelwertungen<br />
als auch in der Mannschaftswertung gingen Spitzenplätze nach <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Nach Saisonschluss ging man wieder mal ans Bauen und erstellte ein frostsicheres<br />
Getränkelager in der alten Halle. Damit hatte der alljährliche Verlust durch geplatzte<br />
Getränkeflaschen endlich ein Ende. Gleichzeitige bekamen die Jugendräume<br />
einen neuen benutzerfreundlichen Zugang. Auch die Duschen erfuhren eine<br />
notwendige Totalerneuerung, um den gerechtfertigten Ansprüchen der immer<br />
zahlreicher kommenden Gäste zu genügen. Wie immer war also die kommende<br />
Winterzeit gut mit Arbeit verplant.
Der Janus vor der<br />
Landung, die trotz<br />
des offensichtlich<br />
vergessenen Kullers<br />
am Heck gut verlief<br />
Blick vom Lotterberg über die Startbahn und die Winde auf die hohen Tannen der Kiesgrube
2000 - Der neue Doppelsitzer vom Typ Duo Discus<br />
Der 15. Januar bot bei knackiger Kälte und gefrorenem Boden die einmalige Gelegenheit,<br />
per Flugzeugschlepp den neuen DUO bei seinem Jungfernflug in <strong>Reiselfingen</strong><br />
fliegerisch zu erproben.<br />
Noch vor Beginn des regulären<br />
Flugbetriebs gelang<br />
den fleißigen Schaffern<br />
die Fertigstellung<br />
der neuen Duschräume.<br />
Fluglehrer Nummer 8<br />
und damit auch jüngster<br />
Fluglehrer der SFGH<br />
wurde nach erfolgreich<br />
abgeschlossenem Lehrgang<br />
Klaus Faller aus<br />
Bachheim.<br />
Zu Pfingsten trafen sich<br />
viele Frankreich – Fans<br />
wieder in Puimoisson<br />
zum Fluglager und flogen<br />
dort 125 Stunden<br />
auf den mitgebrachten<br />
Vereinsmaschinen unter<br />
denen auch der neu Duo<br />
Discus vertreten war.<br />
Erstflug des Duo Discus D-7018 bei klirrender Kälte im Januar<br />
Anfang Juli gastierten die Kollegen aus Wenningfeld und Anfang August die aus<br />
Neuburg in <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Dass das Ultraleicht (UL) – Zeitalter vor der Türe stand sah man deutlich an dem<br />
Ergebnis von nicht weniger als 12 neuen UL–Lizenzen innerhalb des Vereins, die<br />
durch Intensiv– Schulung mit Helge Loschan auf der C 42 aus Konstanz erzielt wurden.<br />
Im Spätsommer konnte er auch gleich noch seinen hundertsten Segelflug<br />
über die 500 km–Marke feiern.
Durch den dreimaligen Gewinn des Mannschaftswettbewerbs beim Schwarzwald<br />
– Cup der Segelflieger (SWC) blieb der große Wanderpokal endgültig in <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Neben der Mannschaftswertung konnte durch Markus Halbig und Roland<br />
Drescher auf dem neuen Duo Discus die Doppelsitzerwertung im Schwarzwaldcup<br />
gewonnen werden.<br />
Die ASK 21 der SFGH musste nach Bruchsal, um die vorgeschriebene 3000 h – Kontrolle<br />
zu erledigen.<br />
Erfreulicherweise bewilligte<br />
der Stadtrat in<br />
Löffingen einen Taufzuschuss<br />
von 3.000 DM für<br />
den DUO, der den Namen<br />
„Stadt Löffingen“<br />
erhielt. Die feierliche<br />
Taufe des DUO durch<br />
das jüngste Mitglied der<br />
SFGH, Sabine Schrempp<br />
fand im Beisein vom<br />
Löffinger Bürgermeister<br />
Frank Schmitt im Rahmen<br />
des Flugplatzfestes<br />
statt.<br />
Die 1998/99 verlegten Bodenplatten erwiesen sich als voller Erfolg. Über 8.000<br />
Teile bildeten nun eine stabile und sichere Rollbahn mit den Ausmaßen von 7m x<br />
210m.
2001 - Zwei neue Ehrenmitglieder<br />
Gleich zwei altbewährte Flieger traten Ende Januar aus dem Vorstand zurück. Für<br />
Alfred Rombach folgte im Amt des 2. Vorsitzenden Roland Drescher aus Hinterzarten<br />
und Manfred Kleis ebenfalls aus Hinterzarten übernahm das Amt des Kassierers<br />
von Karl Jourdan.<br />
In den Rang von Ehrenmitgliedern erhob die Vollversammlung ihre verdienstvollen<br />
Mitglieder Karl Jourdan und Hans Velter, während Alfred Rombach mit der Wolf-<br />
Hirth- Medaille des BWLV ausgezeichnet wurde.<br />
Unter Hochdruck lief die UL–Schulung für alle interessierten Reiselfinger Piloten<br />
weiter. Zwischenzeitlich wurde dadurch auch klargestellt, dass der Verein eine baldige<br />
Erweiterung auf generelle Zulassung von Ultraleichtflugzeugen am Segelflugplatz<br />
<strong>Reiselfingen</strong> anstrebte.<br />
Im Sommer trafen gleich 3 Gastgruppen ein: Stadtlohn, Friedrichshafen und Kirchheim<br />
/ Teck flogen insgesamt vier Wochen lang über der Wutachschlucht. In diesen<br />
Wochen gelang es auch der erst 15jährigen Sabine Schrempp von der SFGH, ihren<br />
ersten Alleinflug erfolgreich zu absolvieren.<br />
Daimler–Chrysler zeigte sich großzügig und sponserte dem Verein einen schönen<br />
Kombi, der von nun an für viele Jahre gute Dienste als Seilrückwagen leisten sollte.<br />
Die sieggewohnten Piloten<br />
der SFGH belegten beim<br />
diesjährigen Schwarzwaldcup<br />
zwar nur den dritten<br />
Platz in der Mannschaftswertung,<br />
durften aber dafür<br />
die feierliche Siegerehrung<br />
ausrichten. Am 1.11. wurde<br />
in der voll besetzten und<br />
originell geschmückten Dietfurthalle<br />
und im Beisein von<br />
Bürgermeister Schmitt, Ortsvorstand<br />
Frei und LVB Präsidentin<br />
Lore Sturm kräftig<br />
gefeiert. Die ganze Organisation<br />
lag in den bewährten<br />
Händen von Uschi Drescher.
2002 - <strong>Reiselfingen</strong> erhält die Zulassung für Ultraleichtflugzeuge (UL)<br />
Anfangs des Jahres verzeichnete der Ausbildungsleiter Rainer Peghini 18 Flugschüler,<br />
die von den Fluglehrern der SFGH betreut werden mussten.<br />
Im Sommer kamen als Gäste die Gruppen von Stadtlohn und Oerlinghausen auf<br />
den Platz, während die eigene Jugend ihr Fluglager in Königsdorf aufschlug.<br />
Das insgesamt dritte Diplom innerhalb der SFGH für einen Segelflug über 1.000 km<br />
erflog sich Hubert Drescher mit seinem Std.Cirrus in Spanien<br />
Auch die Mannschaft der Club–Klasse (Filipiak, Zimmermann, H. Drescher) flog<br />
sehr erfolgreich und belegte bei der DMSt in BW den dritten Platz.<br />
Der Motorsegler D–KGFI wurde bei der Firma Korff in Mainbullau grundlegend umgebaut.<br />
Er erhielt einen neuen modernen Turbo - Motor mit 130 PS. Dazu kam ein<br />
Constant–Speed-Propeller und die komplette Ausrüstung zum Schleppflugzeug.<br />
Diese Maßnahmen kosteten dem Verein viel Geld, doch die 55.000 Euros schienen<br />
gut angelegt zu sein, denn das Flugzeug war nun in allen Belangen seinen Anforderungen<br />
gewachsen. Alle Umbauten waren im Dezember zwar abgeschlossen, doch<br />
es sollte aufgrund der winterlichen Verhältnisse noch einige Zeit vergehen, bis die<br />
G 109 T über Aschaffenburg und Bremgarten endlich in <strong>Reiselfingen</strong> ankam.<br />
G109: R. Baderschneider, R. Drescher, A.Rombach, H.Loschen (von links)<br />
Rechtzeitig zur<br />
Feier des 40.<br />
Gründungsjahres<br />
des Vereins<br />
im September<br />
2002 kam die<br />
erfreuliche<br />
Nachricht, dass<br />
der Flugplatz<br />
<strong>Reiselfingen</strong><br />
endgültig die<br />
Zulassung für<br />
alle lärmarmen<br />
Ultraleichtflugzeuge<br />
(UL) erhalten<br />
hatte.
2003 - Helge Loschan wird zum zweiten Mal 1. Vorsitzender<br />
Auf der Jahreshauptversammlung im Januar im Gasthaus Krone wurde ein neuer<br />
Vorstand gewählt.<br />
Erster Vorsitzender wurde Helge Loschan, der dieses Amt schon einmal 4 Jahre innehatte,<br />
2. Vorsitzender Roland Drescher, Kassierer Manfred Kleis und Schriftführer<br />
Artur Schuler. Neuer Vereinsausbildungsleiter wurde Klaus Faller weil Rainer<br />
Peghini beruflich bedingt im Mai nach Norden umzog. Die Jugendgruppe leitete<br />
weiterhin Dominik Zimmermann.<br />
Der umgebaute Motorsegler G 109 Turbo ging in den Vereinsbetrieb und diente<br />
die ersten Monate vor allem der Umschulung aller Reiselfinger Piloten auf den<br />
Turbomotor und die Einweisung auf den nun endlich möglich gewordenen Flugzeugschlepp.<br />
Ein wahrhafter Jahrhundertsommer<br />
in 2003<br />
bescherte den Fliegern<br />
weit über 800 Segelflugstarts<br />
und insgesamt<br />
sechs erfolgreiche erste<br />
Alleinflüge von Flugschülern.<br />
Unser Flaggschiff,<br />
der DUO, musste<br />
am Ende des Sommers<br />
wegen festgestellter<br />
Herstellungsmängel<br />
für einige Wochen zur<br />
Nachbesserung ins<br />
Josef Laule beim Start mit der G109 B<br />
Werk zurück.<br />
Beginn der Arbeiten zum Neubau einer Flugleitung, die innerhalb der Halle 2 ihren<br />
Platz erhalten sollte. Der dadurch frei werdende Raum im alten Gebäude wurde<br />
mit nettem Mobiliar zum Clubraum eingerichtet. Zeitgleich begannen die umfangreichen<br />
Umbaumaßnahmen in der Küche. Es sollte eine moderne, allen hygienischen<br />
Ansprüchen genügende Küche entstehen.<br />
Am 31.10.03 fand wieder ein Essen mit den Verpächtern in Löffingen statt. Organisator<br />
und Sponsor war Walter Derrer.<br />
Anlässlich des FIS–Ski–Springens in Titisee–Neustadt flog Hubert Drescher am 13.<br />
und 14. Dezember ein Acro–Programm über der Schanze mit der ASK 21 der SFGH.
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2004 - Der Austritt aus der Kasko-Versicherung<br />
Viele Mitglieder der SFGH halfen tatkräftig mit beim großen Narrentreffen der<br />
Gori–Zunft in <strong>Reiselfingen</strong> vom 24.1.04 bis zum 1.2.04.<br />
Die übliche Winterarbeit 2003/04 brachte sehr gute Ergebnisse hervor. Die Küche<br />
der Fliegerklause erstrahlte im Glanz einer Kompletterneuerung inklusive einer<br />
neuen Edelstahlküche. Zudem zog die Flugleitung endgültig in eine Ecke der Stahlhalle<br />
um und dadurch hatte der Verein jetzt ein gemütlich eingerichtetes Club –<br />
Zimmer zur allgemeinen Verfügung.<br />
Nach umfangreicher Vorarbeit stellte der Vorstand die versammelten Flieger an<br />
der HV vor eine wichtige Entscheidung. Aufgrund der exorbitant gestiegenen Prämien<br />
für alle Kasko–Versicherungen sollte ein vereinseigener Versicherungspool<br />
geschaffen werden. Damit planten die Flieger, die hohen jährlichen Prämienzahlungen<br />
im Vereinsvermögen zu halten, zugleich nahmen sie aber auch das nicht<br />
unerhebliche Schadenrisiko in Kauf. Nachdem das Für und Wider ausführlich diskutiert<br />
war, wurde der Vorschlag des Vorstands einstimmig angenommen. Es begann<br />
also ab diesem Jahr das ganz bewusst auf Eigenverantwortlichkeit zielende<br />
Projekt der vereinsinternen Selbstversicherung.<br />
Roland Vogt, der Dirigent der Reiselfinger Musikkapelle erhielt in Würdigung der<br />
langjährigen musikalischen Unterstützung durch die Musiker die große Verdienstmedaille<br />
der SFGH.<br />
Der neue, von Eduard Böhler gestiftete<br />
Jugendpokal ging erstmalig an Sabine<br />
Schrempp aus Freiburg. Optisch und materiell<br />
(Wegfall der Fluggebühr) war der Wanderpreis<br />
von nun an für jeden Jugendlichen<br />
ein wirklich erstrebenswertes Objekt.<br />
Sepp Laule wurde nach Jahrzehnten erfolgreicher<br />
Arbeit für den Verein zum 6. Ehrenmitglied<br />
der SFGH ernannt. So war er 12<br />
Jahre Ausbildungsleiter, 20 Jahre zweiter<br />
Vorsitzender und 30 Jahre lang ehrenamtlicher<br />
Fluglehrer.<br />
Bruno Bombardi, ein Mitglied der ersten<br />
Stunde, starb viel zu früh im Alter von nur<br />
52 Jahren.
Uwe Baderschneider nahm am Segelfluglehrerlehrgang auf dem Hornberg teil. Ab<br />
dem Sommer 2004 wurde er danach jüngster Fluglehrer des Vereins. Alfred Rombach<br />
und Hubert Drescher besuchten den Motorseglerwart – Lehrgang des BWLV<br />
und erhielten ihre Zulassungsurkunden. Da Karl Wittig seine Fluglehrerlizenz im<br />
Segelflug wieder aktivierte, standen dem Verein dieses Jahr insgesamt sechs Fluglehrer<br />
zur Verfügung.<br />
Hubert Drescher war der Ideengeber für einen neuartigen Segelflugwettbewerb.<br />
Piloten aus ganz Deutschland sollten nach <strong>Reiselfingen</strong> kommen, um dort mit ihren<br />
Segelflugzeugen einen Rundkurs in größtmöglicher Geschwindigkeit zu umrunden.<br />
Viel Arbeit und Idealismus wurden investiert, doch leider misslang der aufwändige<br />
Versuch, weil sich fast keine fremden Teilnehmer einfanden.<br />
Aus gegebenem Anlass schrieb der Vorstand an den Landrat und an den Bürgermeister<br />
wegen der drohenden Erweiterung des Luftraums Charly über Süddeutschland.<br />
Die schweizerische Skyguide plante, ihre Kontrollbefugnisse bis nördlich<br />
von Donaueschingen auszuweiten. Die Probleme blieben zwar aktuell, doch das<br />
Schlimmste konnte erstmal verhindert werden.<br />
Im Sommer - Fluglager erschien die Fliegergruppe Wolf Hirth mit einem neuen<br />
DUO und einem Schulgleiter SG 38. Der Vorsitzende der SFGH ließ es sich nicht<br />
nehmen, den Schulgleiter erstmalig nach seinem persönlichen Erstflug im Jahre<br />
1961 wieder im Windenstart zu fliegen.<br />
Die Firma Wintermantel als Betreiber der benachbarten Kiesgrube hatte große und<br />
weitreichende Ausbaupläne. Davon war auch der Flugplatz betroffen. Der ehemalige<br />
Vorsitzende Walter Derrer verhandelte im Auftrag des Vereins und es gelang<br />
ihm mit teurer anwaltlicher Hilfe, einen Vertrag auszuhandeln, der die Interessen<br />
beider Parteien in Einklang brachte und die Existenz des Flugplatzes sicherte.
2005 - Aufzug unter der Hallendecke<br />
An der HV der SFGH wurde der Vorstand im Amt bestätigt. Lediglich der Posten des<br />
Jugendleiters wurde durch Sabine Schrempp neu besetzt.<br />
Neben dem Vorstand würdigten auch der BWLV und der DAeC die hervorragenden<br />
Leistungen einiger Vereinsmitglieder. Edi Böhler erhielt die Wolf – Hirth – Medaille.<br />
Die Silberne Ehrennadel ging an Hubert Drescher und Manfred Kleis. Die bronzene<br />
Ehrennadel erhielten Walter Derrer, Harald Müller und Bernhard Schulz. Den wertvollen<br />
Jugendpreis erhielt Alexander Rieple aus Unadingen.<br />
Ab dem 1.1.2005 galt eine neue und sehr einschneidende Luftraumordnung über<br />
dem Schwarzwald. Südlich der markanten Wutachschlucht war nun das Fliegen<br />
nur noch bis zu einer Höhe von 1500 m über <strong>Reiselfingen</strong> legal.<br />
Der Reiselfinger Ehrenbürger Hermann Fuss an Bord der<br />
G109B<br />
Angehörige und Kinder der Nachsorgeklinik erholten<br />
sich auf dem Flugplatz<br />
Der Ehrenbürger und Ex Bürgermeister<br />
von <strong>Reiselfingen</strong>,<br />
Hermann Fuss unternahm trotz<br />
hohem Alters seinen ersten<br />
Schwarzwald - Rundflug an der<br />
Seite des Vorsitzenden mit dem<br />
Motorsegler D-KGFI. Er war danach<br />
stark beeindruckt.<br />
Krebskranke Kinder der Nachsorgeklinik<br />
Tannheim waren einen<br />
Tag zu Gast auf dem Flugplatz in<br />
<strong>Reiselfingen</strong>. Der 18. Juni 2005<br />
wurde für sie ein spannender und<br />
unterhaltsamer Tag, der vor allem<br />
durch eine umfassende Spendensammlung<br />
ermöglicht wurde. 30<br />
junge Patienten und deren Angehörige<br />
konnten auf Wunsch per<br />
Segelflugzeug einmal die Welt von<br />
oben sehen.<br />
Mit Emil Frei, Roland Vogt und<br />
Frank Schmitt mussten drei bedeutende<br />
Persönlichkeiten viel<br />
zu früh diese Welt verlassen.
Auch die SFGH trauerte um diese Männer, denn alle drei hatten sich um die Fliegerei<br />
in <strong>Reiselfingen</strong> verdient gemacht.<br />
Maximilian Seibel erwarb durch eine erfolgreich abgelegte praktische Prüfung die<br />
amtliche Segelfluglizenz, und das mit erst 17 Jahren.<br />
Am 26.6 muss die G109 in der Schweiz auf einer Wiese notlanden, weil es ein technisches<br />
Problem am Motor gab. Der sehr erfahrene Pilot Alfred Rombach meisterte<br />
die Situation aber vorbildlich und bald danach war die Maschine wieder im<br />
heimatlichen Einsatz.<br />
In den Sommerferien waren die Fliegergruppen aus Vaihingen und Riedlingen zu<br />
Besuch in <strong>Reiselfingen</strong>. Unsere Jugend zog im Verband mit den Müllheimern in ein<br />
gemeinsames Fluglager nach Blaubeuren.<br />
Sabine Schrempp nahm erfreulicherweise als eine der wenigen weiblichen Piloten<br />
mit dem Discus an der LM der Junioren in Winzeln teil.<br />
Der neue Flugzeug - Lift mit seinen Erbauern Hubert Drescher und Jochen<br />
Koch<br />
Um weiteren Freiraum<br />
zu schaffen,<br />
sollte der sperrige 20<br />
Meter-Doppelsitzer<br />
DUO hoch an die Hallendecke<br />
verbracht<br />
werden. Die technisch<br />
aufwändige<br />
Aufzugskonstruktion<br />
konstruierte und fertigte<br />
Hubert Drescher<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit vielen Helfern.<br />
Von Jochen Koch wurde<br />
die Elektrik installiert<br />
und am 29. Juli<br />
ging das viel beachtete<br />
Werk in Betrieb.<br />
Um weitere 5 Jahre verlängerte die Sparkasse Hochschwarzwald ihr Sponsoring in<br />
Form der auffälligen Werbeschrift auf dem ASK 21 - Anhänger.<br />
Ganz zum Ende des Jahres durften die Flieger noch die Reiselfinger Landfrauen<br />
begrüßen, die ihre Adventsfeier in der Fliegerklause veranstalteten.
2006 - Umbenennung in <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong><br />
Am 24.1.06 starb das Ehrenmitglied<br />
Eduard Böhler im hohen Alter von 92<br />
Jahren. Ein äußerst liebenswerter und<br />
großzügiger Mensch und Flieger ging<br />
von uns.<br />
Mit der Einladung zur HV 2006 erhielten<br />
alle Mitglieder die Nachricht, dass<br />
eine ganz bedeutende und zugleich<br />
historische Entscheidung zu fällen war.<br />
Der Antrag des Vorstandes lautete<br />
auf Satzungs– und Namensänderung<br />
des Vereins. Aus der <strong>Segelfluggruppe</strong><br />
Hochschwarzwald e.V. sollte ab diesem<br />
Jahr die <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong><br />
e.V. (SFGR) werden. Trotz einigen fragenden<br />
Wortmeldungen stand bereits<br />
nach kurzer Zeit fest: Der geplanten<br />
Namensänderung wurde einstimmig<br />
zugestimmt. Alle anwesenden Gäste<br />
aus <strong>Reiselfingen</strong> begrüßten hoch<br />
Eduard Böhler - Ehrenmitglied und Gönner der <strong>Segelfluggruppe</strong><br />
<strong>Reiselfingen</strong><br />
Das neue Logo der <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong><br />
entworfen von Vanessa Drescher<br />
erfreut diese Entscheidung als Beweis der endgültigen Integration<br />
der Segelflieger in die Raumschaft Löffingen – <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Der begehrte Jugendpokal ging an Michael Hehle, der sich im letzten Jahr durch<br />
besonders großen Einsatz für den Verein auszeichnete.<br />
Frisch für 7.200 € hergerichtet wurde der Cirrus D-0593 KJ aus Slowenien zurück<br />
geholt und wieder in die Flotte aufgenommen.<br />
Start der Aktion „Fliegen für ein Taschengeld“. Lediglich zwanzig Euro pro Monat<br />
kostete jungen Menschen fortan eine vollständige Segelflugausbildung bei der<br />
SFGR im ersten Jahr. Diese bemerkenswerte Aktion sollte neue Interessenten an<br />
die Fliegerei heran führen, der Erfolg hielt sich aber leider in engen Grenzen.<br />
Über e-bay erstand man günstig einen gebrauchten Aufsitzrasenmäher, der die<br />
wichtige Rasenpflege um die Hallen und auf dem Campingplatz übernahm. Das<br />
große Flugfeld wurde schon seit über einem Jahr von einem bezahlten Profi mit<br />
entsprechendem Großgerät gepflegt.<br />
Der Motorsegler G 109 erhielt eine nicht ganz billige lärmreduzierende Auspuff<br />
- Technik verpasst und zudem wurden auch alle Flugzeuge der SFGR mit dem
modernen Zusammenstoss–Warngerät FLARM ausgerüstet.<br />
Zum neuen Namen gehörte natürlich auch ein neues Logo. Zwei Nachwuchs–Designerinnen<br />
aus Fliegerfamilien reichten ihre Entwürfe ein. Vanessa Drescher gewann<br />
mit ihrem frischen und modernen Vorschlag den internen Wettbewerb. Zum<br />
großen Geburtstagsfest am 13.Mai 2006 lud die <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> alle<br />
befreundeten Vereine ein. Vor allem die Musiker kamen stramm im Gleichschritt<br />
anmarschiert und gaben der Feier einen einmaligen Glanz. Im Beisein vieler Zuschauer<br />
enthüllte der Vorstand die große, mit dem Logo versehene Begrüssungstafel<br />
am Eingang zur Fliegerklause.<br />
Ausführlicher Bericht aus der Badischen Zeitung am 15.5.2006 zur neuen Namensgebung der <strong>Segelfluggruppe</strong><br />
Reislefingen<br />
Der Flugsommer brachte den schönen Erfolg, dass mit Michael Hehle, Jochen Koch<br />
und Alexander Rieple gleich drei neue Lizenz–Piloten hinzu kamen. Auch viele vordere<br />
Plätze beim Hotzenwald-Wettbewerb, beim Klippeneck–Wettbewerb, beim<br />
Schwarzwald-Cup und bei der DMSt stellten den Verein in ein gutes Licht. Nachwuchsflieger<br />
Maxi Seibel erflog sich die Silber – C mit einem Diamanten, während<br />
Hubert Drescher in Namibia gleich drei Flüge über die 1.000 km – Distanz gelangen.<br />
Das eigene Jugendlager fand in Blaubeuren statt.<br />
Die gute Bilanz des Flugjahres: Über 1.000 Starts im Segelflug und 324 Starts mit<br />
dem Motorsegler und das alles ohne irgendeinen Schaden.
2007 - Walter Derrer verunglückt tödlich<br />
Nach vierjähriger Dienstzeit traten die beiden Vorsitzenden von ihren Ämtern zurück<br />
und die dadurch erforderlichen Neuwahlen erbrachten dieses Bild.<br />
1. Vorsitzender: Markus Halbig aus Löffingen, 2. Vorsitzender: Bernhard Schulz aus<br />
Villingen, Kassierer Manfred Kleis aus Hinterzarten und Schriftführer Artur Schuler<br />
aus Bonndorf.<br />
Als neuer Vereinsausbildungsleiter hatte sich Rudolf Baderschneider zur Verfügung<br />
gestellt, während Peter Filipiak das Amt des Technischen Leiters antrat.<br />
In <strong>Reiselfingen</strong> ging unterdessen der große Umbau der Dietfurthalle in die Endphase.<br />
Die Segelflieger zeigten sich natürlich solidarisch indem sie einen schönen<br />
Beitrag zu den nicht unerheblichen Baukosten leisteten.<br />
Noch vor Beginn der Flugsaison konnten die frisch renovierten Jugendräume bezogen<br />
werden. Bei aktuell sieben neuen Flugschülern war diese Tatsache genau im<br />
Sinne der jungen Flieger.<br />
Das Fluglager der Gäste aus Soest litt unter schlechtem Wetter während die Fliegerfreunde<br />
aus Manching Ende August gutes Wetter antrafen. Zuvor gab es noch<br />
auf dem Flugplatz den internationalen Eurocontest für Schleudermodelle zu sehen.<br />
Organisator dieses ungewohnten Spektakels war Florian Seibel.<br />
Der Leistungsflug erbrachte gute dritte Plätze in der DMSt (Helge Loschan) und im<br />
Schwarzwald – Cup (Drescher / Schoppe).<br />
Wie ein Blitz aus heiterem<br />
Himmel erreichte<br />
alle Mitglieder der SFGR<br />
schlagartig die katastrophale<br />
Nachricht, dass<br />
der ehemalige Vorsitzende<br />
Walter Derrer am<br />
27. August an Bord der<br />
G 109 B in Lahr tödlich<br />
abgestürzt war. Dieser<br />
tragische Unfall traf<br />
die Flieger völlig unvermittelt,<br />
denn dass<br />
man in Ausübung seines<br />
Hobbies ums Leben Walter Derrer mit seiner Frau beim Kaffee vor der Fliegerklause
kommen könnte, war jenseits aller Vorstellungskraft. Gross war auch die Bestürzung<br />
in der Bevölkerung, weil Walter Derrer weithin bekannt und beliebt war. In<br />
seiner beruflich bedingten Weltoffenheit reiste er oft rund um den Globus, flog<br />
aber des Öfteren gerne mal selbständig eine kleinere Strecke. Die Unfallursache<br />
blieb bis heute weitgehend rätselhaft. Man rekonstruierte zwar alle Details, konnte<br />
aber schlussendlich nur eine unglückliche Verknüpfung von situativen und individuellen<br />
Fehlern feststellen. Auf jeden Fall war schon bald klar, dass das gut<br />
gepflegte Flugzeug des Vereins in einwandfreiem Zustand gewesen war. Neben<br />
der persönlichen Katastrophe, Walter Derrer hinterließ Frau und Tochter, hatte der<br />
Unfall auch weitreichende Folgen für die SFGR. Die vor vielen Jahren beschlossene<br />
vereinsinterne Versicherung erwies sich durch den Totalverlust ihres wertvollsten<br />
Flugzeuges als bei weitem nicht ausreichend, so dass der Verein in eine große<br />
wirtschaftliche Schieflage geriet. Folgerichtig wurden sämtliche Vergünstigungen<br />
hinsichtlich des Flugbetriebs aufgehoben und ein strikter Sparkurs war von nun<br />
angesagt.<br />
Die G 109 B war nun nach 10.600 Starts und 5.800 Flugstunden Geschichte und<br />
damit stellte sich die Frage nach dem „Wie geht’s weiter ?“. Eine Ersatzbeschaffung<br />
konnte mangels Kapital nur durch eine gleichzeitig deutliche Richtungsänderung<br />
erreicht werden und zwar in Form des Ankaufs eines gebrauchten Ultraleicht–<br />
Flugzeuges.<br />
Diese preiswerte COMCO C42 B sollte nun<br />
den Motorsegler mitsamt seiner Schleppfähigkeit<br />
ersetzen. Im Oktober kam die<br />
Maschine von Konstanz nach <strong>Reiselfingen</strong><br />
und es begann sofort die Umschulung der<br />
bisherigen Motorsegler–Piloten auf den<br />
neuen Flugzeugtyp.<br />
Ganz unter dem Eindruck der dramatischen<br />
Ereignisse beschloss der Vorstand,<br />
das diesjährige Flugplatzfest abzusagen.<br />
Im Herbst dieses schweren Jahres gelang es den Werkstatttechnikern Rudolf Baderschneider<br />
und Peter Filipiak den Vereins-Discus durch Anbau von Winglets leistungsmässig<br />
aufzuwerten. Anschließend ging das Flugzeug zur kompletten Neulackierung<br />
nach Slowenien.<br />
Ende November erreichte den Verein auch noch die traurige Nachricht vom Tod<br />
seines langjährigen Mitglieds Hans Völker, der im Alter von 85 Jahren in seiner Heimatstadt<br />
verstorben war. Ihm verdankten die Flieger unschätzbare logistische Hilfe<br />
und Unterstützung beim Aufbau des Fluggeländes in den siebziger Jahren.
2008 - SFGR goes Ultraleicht<br />
Josef Laule erhielt an der Jahreshauptversammlung die Fluglehrer – Ehrenmedaille<br />
des BWLV für 30 Jahre Dienst als ehrenamtlicher Fluglehrer des Vereins. Auch<br />
Jochen Koch wurde für seinen großen Einsatz als unermüdlicher Kantinenchef mit<br />
der Vereins – Verdienstmedaille ausgezeichnet, genauso wie der Musikverein Harmonie<br />
<strong>Reiselfingen</strong>, der seit Jahrzehnten alle unsere Feste tatkräftig und unentgeltlich<br />
unterstützte.<br />
Anlässlich der Mitgliederversammlung<br />
im März überreichten<br />
zwei Vertreter des BWLV-<br />
Präsidiums, Klaus Hallmayer<br />
und Hans-Joachim Pross, die<br />
Goldene Ehrennadel des Verbandes<br />
an Helge Loschan in<br />
Würdigung seiner Verdienste<br />
um den gesamten Luftsport.<br />
Arno Breitenfeld, der die Laudatio<br />
hielt, stellte fest, dass<br />
diese hohe Ehrung zugleich<br />
auch eine Ehre für die SFGR sei.<br />
Wieder einmal war eine Renovierung<br />
des Seilrückholweges<br />
fällig geworden. Mit vereinten<br />
Kräften und unter der Leitung<br />
von Sepp Laule und Rudolf<br />
Faller füllte man die Auswaschungen<br />
der schweren Regenfälle<br />
auf.<br />
Flieger aus Grünstadt, Aichach<br />
und Kirchheim veranstalteten<br />
mit gutem Erfolg ihre Fluglager<br />
in <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Nach einjähriger Pause war<br />
das Flugplatzfest trotz kalter<br />
Witterung wieder ein schönes<br />
Ereignis mit dringend benötigten<br />
Einnahmen.<br />
Helge Loschan erhält von Vize Präsident Hans-Joachim<br />
Pross(BWLV) die Goldene Ehrennadel des Verbands<br />
Auffüllen des Seilrückholweges als große Gemeinschaftsaktion<br />
der <strong>Segelfluggruppe</strong>
Das UL – Flugzeug wurde von<br />
den Mitgliedern gut angenommen<br />
und hatte schlussendlich<br />
586 Starts mit 233 Flugstunden<br />
problemlos hinter sich<br />
gebracht. Um den bislang einzigen<br />
aktiven UL – Fluglehrer<br />
zu entlasten erwarben im Juni<br />
die Fluglehrer Baderschneider,<br />
Peghini, Wittig und Halbig ihre<br />
neuen UL-Ausbildungsberechtigungen.<br />
Am Ende des Jahres 2008 verzeichnete<br />
der Verein 49 Aktive<br />
innerhalb der gesamten 285<br />
Mitglieder.<br />
Das UL C42b D-MAFF im Anflug von Osten auf das Segelfluggelände.<br />
Wir freuen uns, wenn<br />
Sie bei uns landen !
2009 - Das Hallenjubiläum<br />
Die Wahlen bei der HV 2009 bestätigten den gesamten Vorstand im Amt. Für Roland<br />
Drescher gab es die Bronzene Ehrennadel des BWLV für seine hervorragenden<br />
Leistungen zum Wohle des Vereins. Der Wanderpokal der Jugend ging an Michael<br />
Hehle.<br />
Mit 450 Starts und 200 Stunden Flugzeit war das UL D-MAFF die bei weitem aktivste<br />
Maschine auf dem Flugplatz. Alle anderen lagen deutlich unter den Zahlen des<br />
Vorjahres.<br />
Der Verein unternahm intensive Mitgliederwerbung in Schulen und durch Veranstaltungen,<br />
bei denen auch Flugzeuge ausgestellt wurden. Leider war der Erfolg<br />
wie immer marginal.<br />
Paul Bombardi starb unerwartet in Titisee - Neustadt. Er war einer der großen<br />
Macher in den arbeitsintensiven Gründerjahren, aber auch später wirkte er immer<br />
maßgeblich an allen großen Projekten der SFGR mit. Ihm zu Ehren wurde die neue<br />
Halle zur Paul-Bombardi-Halle.<br />
Und auch der Ehrenbürger von <strong>Reiselfingen</strong>, der Alt-Bürgermeister Hermann Fuss,<br />
verließ in diesem Jahr unsere Welt. Er war für die Flieger immer ein guter Freund<br />
und Helfer bei allen anstehenden Problemen gewesen.<br />
Margret Fuss, Elsa Preiss, Frau Hofmann, Pauli Bombardi, Markus Halbig vor der Gedenktafel an<br />
der Paul – Bombardi – Halle.
Ein besonderer Höhepunkt war das kleine Hallenfest zum 20jährigen Jubiläum des<br />
Hallenneubaus. Am 4. Juli wurde in Anwesenheit von Ehefrauen und vielen Familienmitgliedern<br />
eine Gedenktafel für die verstorbenen Ehrenmitglieder Eduard<br />
Böhler, Paul Bombardi, Helmut Fuss und Egon Preiss enthüllt.<br />
Die Kollegen aus Aichach waren im August zum wiederholten Male als Gastgruppe<br />
auf dem Reiselfinger Flugplatz.<br />
Unsere Freunde von den Musikern feierten in diesem Jahr ihr 125jähriges Jubiläum.<br />
Selbstverständlich unterstützten die Flieger durch umfassende Hilfe dieses<br />
Reiselfinger Grossereignis im August.<br />
Roland Drescher und Helge Loschan gingen<br />
Anfang September mit dem UL auf eine<br />
zweitägige große Reise. Der Flug führte über<br />
Arnbruck im Bayrischen Wald nach Prag und<br />
zurück. Die Goldene Stadt war ein hoch interessantes<br />
Ziel und der Flug nach Tschechien<br />
verlief weitgehend problemlos.<br />
Erstmalig stellte die Gemeinde der SFGR einen<br />
Raum für den theoretischen Unterricht<br />
im Rathaus des Ortes kostenlos zur Verfügung.<br />
Damit entfiel das energieintensive<br />
Mit dem UL in die Goldene Stadt Prag<br />
Hochheizen des Flugplatzgebäudes und die<br />
Flieger nahmen das großzügige Angebot dankend<br />
an.<br />
Rainer Peghini, Karl Jourdan, Manfred Kleis<br />
Am 7.Dezember wurde<br />
das Ehrenmitglied Karl<br />
Jourdan achtzig Jahre alt<br />
und der Verein gratulierte<br />
seinem verdienstvollen<br />
Mitglied. Karl erhielt<br />
einen Kalender mit Bildern<br />
seiner langen Fliegerlaufbahn.<br />
Die Flugbilanz war 2009<br />
mit 1.225 Segelflug-<br />
Starts und 754 Flugstunden<br />
auf einem hohen<br />
Niveau.
2010 - Modernisierung der Sanitäranlagen<br />
Winterzeit war schon immer Werkstattzeit<br />
und Bauzeit. Dieses Jahr waren die Toilettenanlagen<br />
dran. Trotz sehr geringem<br />
Platzangebot gelang es den vielen Machern,<br />
die Anzahl an sanitären Anlagen zu<br />
vergrößern und diese vor allem nachhaltig<br />
zu modernisieren.<br />
Max Schoppe war der diesjährige Preisträger<br />
des Jugend-Wanderpokals.<br />
Die Mitgliederversammlung erteilte dem<br />
Vorstand den Auftrag, den elf Jahre alten<br />
DUO zu verkaufen und dafür seinen Modellnachfolger,<br />
einen DUO XLT mit Turbo<br />
– Motor anzuschaffen. Mit dieser Entscheidung<br />
bietet der Verein künftig seinen<br />
Mitgliedern noch mehr Flexibilität,<br />
vor allem im Streckenflug.<br />
Die Leitung und Vorarbeit beim Umbau der<br />
Sanitäranlagen hatte Roland Drescher inne<br />
Das neu ins Leben gerufene Team <strong>Reiselfingen</strong> machte sich in dieser Saison daran,<br />
die DMSt in der Doppelsitzerklasse zu gewinnen. Unter der Anleitung von Helge<br />
Loschan flogen zahlreiche Nachwuchspiloten an sechs großen Streckenflügen mit<br />
dem DUO auf den Platz eines Vizelandesmeisters in BW.<br />
Im Juli gelang Rudolf Baderschneider mit seinem Ventus 2 CM ein Flug über 940 km.<br />
Dies war die größte Segelflugstrecke, die jemals von <strong>Reiselfingen</strong> aus geflogen wurde.<br />
Der Verkauf des DUO kam<br />
schneller als erwartet. Schon<br />
im Juli entführten die Flieger<br />
aus Leonberg das gute Stück<br />
auf ihr heimisches Fluggelände.<br />
Doch gleich danach setzten<br />
sich Helge Loschan, Markus<br />
Halbig und Bernd Schulz in eine<br />
Motormaschine, flogen auf die<br />
Hahnweide und bestellten den<br />
Verkauf des Duo Discus D-7018 im Juli 2010, (v.li.) Markus neuen DUO XLT bei der Firma<br />
Halbig, Reinhold Schäfer (SFC Leonberg) und Bernd Schulz Schempp – Hirth.
Auch das UL war wieder raumgreifend unterwegs. Schwer beladen mit den Piloten<br />
Alfred Rombach und Helge Loschan legte die D - MAFF in zwanzig Flugstunden<br />
problemlos über 2.500 km zurück. Die Flugroute: <strong>Reiselfingen</strong>-Konstanz-Dolmar<br />
-Strausberg-Rastenburg (PL)-Danzig (PL)-Kamenz-Hassfurt-Konstanz-<strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Vor allem die furchterregenden Riesenbunker der Hitlerschen Wolfsschanze in<br />
Ostpreußen und das neu entstandene Danzig waren beeindruckende Ziele dieser<br />
Flugreise.<br />
Die D-MAFF auf dem Weg nach Danzig entlang<br />
der Ostseeküste<br />
Zwischenstopp mit der C42 auf dem Flughafen von<br />
Danzig<br />
Während am heimischen<br />
Platz die<br />
Gäste aus Aichach<br />
und danach aus<br />
Kirchheim ausgiebig<br />
flogen, bezog<br />
die SFGR – Jugend<br />
ihr Sommerlager in<br />
Karlstadt am Main.<br />
Von dort aus besuchte<br />
man auch<br />
das berühmte Segelflugmuseum<br />
auf<br />
der Wasserkuppe,<br />
dem Berg der Flieger<br />
einschließlich<br />
dem Denkmal.<br />
Am Fliegerdenkmal auf der Wasserkuppe, (oben) Max Schoppe und Jan Steiert, (unten von links),<br />
Sven van Lengen, Harald Müller, Markus Halbig, Dominik Müller und Sebastian Frei
2011 - Ein neuer Doppelsitzer vom Typ Duo Discus XLT<br />
Das jüngste aktive Mitglied der SFGR war in diesem Jahr eine gerade erst vierzehnjährige<br />
Fliegerin. Auf der anderen Seite der Alterspyramide stand der Vereins–Senior<br />
mit seinen 77 Jahren. Der Segelflug bot also auch innerhalb der SFGR ganz<br />
offensichtlich die Möglichkeit einer lebenslangen Sportausübung.<br />
Vorbereitung zum Erstflug in <strong>Reiselfingen</strong><br />
Im März folgten viele Mitglieder<br />
der Einladung von Sepp Laule und<br />
Rudolf Faller anlässlich ihrer 75.<br />
Geburtstage. Die Geschenke für die<br />
beiden hatten es in sich. Im nächsten<br />
Frühjahr sollten sie mit der Tante<br />
Ju in die Schweizer Alpen fliegen.<br />
Ein preisgünstiges Jahr stand dem<br />
diesjährigen Gewinner des Jugendpokals,<br />
Dominik Müller, bevor,<br />
denn er wurde von allen Fluggebühren<br />
befreit.<br />
Am 11. April startete das neue<br />
Flaggschiff des Vereins, der DUO<br />
XLT, pilotiert vom 1. Vorsitzenden<br />
Markus Halbig in Begleitung von<br />
Helge Loschan, zu seinem Jungfernflug<br />
auf dem Flugplatz <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Die SFGR hatte ab dieser Saison<br />
wieder einmal einen frischen neuen<br />
Fluglehrer. Michael Hehle aus<br />
Friedenweiler reihte sich in den<br />
Schulungsbetrieb des Vereins ein.<br />
Der neue DUO XLT wurde von Helge Loschan.<br />
Alfred Rombach, Markus Halbig,<br />
Uwe Baderschneider, Biggo von Schempp-<br />
Hirth, Rudolf Baderschneider und Josef<br />
Laule (v.li.)im Werk abgeholt.
Das erste Bermudatreffen in <strong>Reiselfingen</strong> mit den angereisten<br />
Flugzeugen<br />
Auf Einladung von Helge Loschan trafen<br />
sich im 28. Mai viele Flieger mit<br />
ihren Maschinen in <strong>Reiselfingen</strong>. Dieses<br />
Treffen sollte die fliegerische Zusammengehörigkeit<br />
stärken und so<br />
waren tatsächlich fast alle befreundeten<br />
Gruppen vertreten. Man feierte<br />
zwanglos sein 50. Fliegerjubiläum<br />
und zugleich seine zehntausendste<br />
Flugstunde. Dieses Treffen sollte von<br />
nun anjährlich am 3. Oktober unter<br />
dem Namen „Bermudadreieck“ wiederholt<br />
werden, und zwar immer auf<br />
einem anderen Flugplatz.<br />
Die guten Wetterlagen des Frühjahrs wurden vom Team <strong>Reiselfingen</strong> optimal genutzt.<br />
Mit seinen Co–Piloten Albert Stumpf, Uwe Baderschneider, Florian Seibel<br />
und Silvio Stamm flog Helge Loschan im Rahmen der DMSt so viele Punkte zusammen,<br />
dass es für den Titel des Landesmeisters der Doppelsitzerklasse reichte.<br />
Bundesweit bedeutete dies den etwas undankbaren vierten Rang. Das Herstellerwerk<br />
des DUO XLT, Schempp-Hirth, gratulierte mit einem schönen Grossmodell<br />
des Segelflugzeugs.<br />
Die Fliegerjugend zog mit zwei<br />
Fluglehrern in ihr Sommerlager<br />
nach Weipertshofen und knüpfte<br />
dort nette Bekanntschaften, was<br />
sich im Gegenbesuch des Septembers<br />
deutlich machte. Flieger aus<br />
Gaggenau und Aichach waren die<br />
Gäste der SFGR, ihnen schlossen<br />
sich für ein paar Tage die Hotzenwälder<br />
und die Müllheimer an.<br />
Jürgen Kaiser gestaltete im Hinblick<br />
auf das fünfzigjährige Jubiläum die<br />
Homepage der SFGR völlig neu. Die<br />
Teilnahme der Flieger beim Wettbewerb<br />
„Unser Dorf hat Zukunft<br />
„der Gemeinde <strong>Reiselfingen</strong> soll<br />
nicht unerwähnt bleiben.<br />
Aufbau der Ka8 D-9174 im Fluglager Weipertshofen<br />
durch Dominik Müller, Sebastian Frei und Max Schoppe
2012 - Rekordflug nach Start in <strong>Reiselfingen</strong><br />
Gleich zu Beginn des Jubiläumsjahres mussten die Flieger zur Kenntnis nehmen,<br />
dass das Gründungs– und Ehrenmitglied, ihr langjähriger Fluglehrer und Schriftführer<br />
Hans Velter überraschend verstorben war. Viele Trauernde besuchten die<br />
Abschiedsfeier in Hinterzarten für diesen Flieger der ersten Stunde.<br />
Rudolf Baderschneider als Ausbildungsleiter konnte bei der HV die stolze Anzahl<br />
von 11 Flugschülern verkünden. Einige von ihnen standen schon kurz vor Erreichen<br />
der begehrten Pilotenlizenz.<br />
Der Jugendpreis ging dieses Jahr an den rührigen Sebastian Frei aus Dittishausen.<br />
In der Löffinger Festhalle fand am 13. März die große Sportlerehrung des Landkreises<br />
Breisgau – Hochschwarzwald statt. Das Team <strong>Reiselfingen</strong> der SFGR wurde für<br />
seinen Titelgewinn in der Doppelsitzerklasse BW mit der Goldmedaille gegehrt.<br />
Teammitglieder in 2011 waren Sylvio Stamm, Florian Seibel, Uwe Baderschneider,<br />
Albert Stumpf und Teamchef Helge Loschan.<br />
Der schöne Mai ermöglichte eine Reihe von sehr guten Flugleistungen. Aussergewöhnliches<br />
gelang Hubert Drescher, der am 13. Mai im Segelflug die erste von<br />
<strong>Reiselfingen</strong> aus gestartete Dreiecksstrecke über eine Länge von mehr als tausend<br />
Kilometern erflog.<br />
Hubert Drescher beim Start mit seiner ASH-26 vor seinem Rekordflug
Das Team Roland Drescher, Manfred Kleis und Helge Loschan zog zu Pfingsten nach<br />
Hütten, um am 49. Hotzenwald Segelflug Wettbewerb ( HWW ) teilzunehmen.<br />
Nach 5 schönen und spannenden Wertungsflügen konnte sich die Mannschaft aus<br />
<strong>Reiselfingen</strong> über den ersten Platz in der Offenen Klasse freuen.<br />
Team <strong>Reiselfingen</strong> beim HWW<br />
Im Jubiläumsjahr waren folgende Flugzeuge auf dem Segelflugplatz <strong>Reiselfingen</strong><br />
stationiert.<br />
Ka 8b D - 9174<br />
Standard – Cirrus D - 0593<br />
Discus D - 5098<br />
ASK 21 D - 6857<br />
Duo Discus XLT D - KMRF<br />
COMCO C42B D - MAFF<br />
ASH 26 D - KDUG (privat)<br />
ASH 31 D - KKCW (privat)<br />
VENTUS 2 CM D - KDJR (privat)<br />
APIS 2 D - MIKO (privat)
2012 - Das Fest zum 50 jährigen Vereinsjubiläum<br />
Am 10. November hat die <strong>Segelfluggruppe</strong> in der Dietfurt-Halle in <strong>Reiselfingen</strong> das<br />
Vereinsjubiläum zünftig gefeiert. Aktuelle und ehemalige Vereinsmitglieder sowie<br />
zahlreiche Fliegerfreunde aus der Umgebung haben sich an diesem Abend der 50<br />
Jahre Vereinsleben erinnert.<br />
Damit wir die Feier richtig genießen konnten, haben uns die anderen Reiselfinger<br />
Vereine an diesem Abend ehrenamtlich unterstützt. Wer hätte vor 50 Jahre gedacht,<br />
dass die <strong>Segelfluggruppe</strong> einmal ein so fester Bestandteil des Ortes <strong>Reiselfingen</strong><br />
sein wird.<br />
Die Feier wurde von Roland Drescher und Harald Müller hervorragend organisiert.<br />
Letztlich war es aber der gesamte Verein, der dazu beigetragen hat, dass dieser<br />
Abend allen von uns in unvergesslicher Erinnerung bleiben wird.<br />
Neben dem Essen, zu dem der Verein eingeladen hat, haben wir auch in einen Moderator<br />
investiert. Fidelius Waldvogel alias Martin Wangler hat den Abend gekonnt<br />
und kurzweilig moderiert.<br />
Im Rahmen des Festes haben viele Freunde<br />
der Vereins Grußworte und Geschenke<br />
überbracht.<br />
Hans-Joachim Pross überreichte vom<br />
BWLV das Ehrendiplom Wolf Hirth an den<br />
Verein in die Hände vom 1. Vorsitzenden<br />
Markus Halbig. Auch der Reiselfinger Ortsvorsteher<br />
Martin Lauble, die Reiselfinger<br />
Vereine - vertreten durch Guido Kaltenbrunn<br />
vom Musikverein - sowie Arno Breitenfeld<br />
vom LSV Müllheim erinnerten mit<br />
zahlreiche Anekdoten aus der 50 jährigen<br />
Vereinsgeschichte an die Vergangenheit.<br />
Wir haben uns auch an Sepp Laule erinnert.<br />
Unser Ehrenmitglied ist kurz vor dem<br />
Fest verstorben und konnte nicht mehr<br />
mit uns feiern. Umso mehr haben wir uns<br />
gefreut, dass seine Frau Renate auf dem<br />
Fest unser Gast war.
Im Rahmen des Festes wurden drei besonders verdiente Mitglieder geehrt. Helge<br />
Loschan wurde für seine Verdienste rund um den Verein zum 10. Ehrenmitglied<br />
der <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> ernannt.<br />
Rudolf Baderschneider erhielt die silberne Ehrennadel für 20 Jahre Fluglehrertätigkeit<br />
und Alfred Rombach für seine zahlreichen Tätigkeiten die silberne Ehrennadel<br />
des BWLV. Beide Preise wurden von Hans-Joachim Pross überreicht.<br />
Helge Loschan, Rudolf Baderschneider, Alfred Rombach, Hans-Joachim Pross und Markus Halbig<br />
Das Fest war ein schöner Abschluss<br />
eines arbeitsreichen Vereinsjahres.<br />
Höhepunkte waren das größere Flugplatzfest<br />
mit zahlreichen Oldtimern<br />
und natürlich die Erstellung der Vereinschronik<br />
durch Helge Loschan und<br />
Markus Halbig.<br />
Die Krönung auf sportlicher Seite<br />
war der Titel des Landesmeisters und<br />
deutschen Vizemeisters in der Doppelsitzerklasse<br />
auf unserem neuen<br />
Duo Discus XLT.
2013 - Ein ruhiges Jahr<br />
Die Aktivitäten um das Vereinsjubiläum haben viel Energie gefordert, so dass das<br />
Jahr 2013 einen Ablauf ohne große Höhepunkte nehmen sollte. Arbeit fällt aber<br />
immer an und so war im Winter eine Grundüberholung der Winde nötig. Vor knapp<br />
30 Jahren ist die Winde im Jahr 1985 in der Werkstatt von Sepp Laule unter der<br />
Leitung von Sepp und Egon Preiss entstanden.<br />
In diesem Winter wurde die Winde wieder in die Werkstatt von Laules, die Renate<br />
den Segelfliegern zur Verfügung gestellt hatte, verfrachtet. Hubert und Roland<br />
Drescher, sowie Alfred Rombach haben die wesentlichen Aufgaben bei der Verjüngungskur<br />
der Winde auf sich genommen.<br />
Pünktlich zum Anfliegen stand die Winde wieder am Flugplatz in <strong>Reiselfingen</strong>.<br />
Sportlich kann man die Saison 2013 als durchaus erfolgreich einstufen. Zum dritten<br />
Mal in Folge hat das Team <strong>Reiselfingen</strong> unter der Leitung von Helge Loschan in der<br />
Doppelsitzer-Klasse den Titel des Landesmeisters errungen. Bei den Flügen sind<br />
zahlreiche Mitglieder der <strong>Segelfluggruppe</strong> durch Helge an die Streckenfliegerei<br />
herangeführt worden.
Das Sunrise/Sunset Fliegen diente dieses Jahr als Aufhänger zahlreiche ehemalige<br />
Reiselfinger Flieger einzuladen und ihnen an diesem Tag das Steuer erneut in die<br />
Hand zu geben. Wir freuen uns, dass viele ehemalige Flieger den Weg nach <strong>Reiselfingen</strong><br />
gefunden haben und wir gemeinsam einen schönen Tag verbracht haben.<br />
v.l.n.r. Florian Seibel, Dominik Zimmermann, Jessica Stegerer, Jessica Goj, Markus Halbig, Max<br />
Schoppe, Claudia Fritsch, Michael Hehle, Anita Schwörer, Jürgen Kaiser, Jan Steiert, Anke Spoo,<br />
Frank Wieland, Uwe und Rudolf Baderschneider, Evelyn Riewent, Peter und Inge Filipiak, Markus<br />
Fritsch, Birthe Halbig, Peter Schallmayer, Rudolf Faller, Jenny Dörner, Christel Faller, Adi Dörner,<br />
Marcel Riedlinger, Artur Schuler, Sarah und Alex Rieple, Ingrid Schuler, Hubert und Benni Drescher<br />
Im Spätherbst stand dann noch<br />
eine kostenintensive Investition<br />
an. Kurz vor Ablauf der Betriebsstundenzahl<br />
wollte der Motor unserer<br />
C42 D-MAFF nicht mehr richtig.<br />
Wir haben uns entschieden<br />
den Motor vorzeitig zu tauschen,<br />
wodurch die MAFF im Jahr 2013<br />
etwas weniger als sonst geflogen<br />
ist.<br />
Auch am Reiselfinger Dorfleben haben sich die Flieger wieder beteiligt. Am 27.4.<br />
haben die Reiselfinger Vereine in der Dietfurt Halle eine Benefizveranstaltung zu<br />
Gunsten der Lebensheimat <strong>Reiselfingen</strong> durchgeführt, um nach der Brandkatastrophe<br />
in Neustadt den Bewohnern neuen Mut zu spenden und auch etwas Geld<br />
zu sammeln. Die Reiselfinger Flieger haben sich bei der Bewirtung und der Moderation<br />
des Abends an dieser Veranstaltung beteiligt und zum Erfolg beigetragen.
2014 - Viele Streckenflüge und ein Segelfluglehrpfad<br />
Im Rahmen der Veranstaltung „Unser Dorf hat Zukunft“ haben die Segelflieger<br />
versprochen einen Segelfluglehrpfad anzulegen. Rund um das östliche Platzende<br />
befinden sich sechs Schilder, die dem interessierten Besucher wichtig Dinge rund<br />
um unseren Flugplatz erklären. Vom Verein, über die Ausbildung, den Windenstart<br />
sowie die Landung, bis hin zum Streckenflug informieren wir unsere Gäste über<br />
eine großes Spektrum unseres tollen Sports.<br />
Artur Schuler hat sich um die Schilder, sowie deren Aufstellung gekümmert. Auch<br />
unsere Flugschüler sind vom Lehrpfad begeistert.<br />
Artur Schuler und Gerhard Müller, sowie Franzi Nopper und Helen Halbig vor zwei Schildern<br />
Eine größere Anzahl von Wühl- und<br />
Haselmäusen haben zwei Jahre wenig<br />
Rücksicht auf die Ebenheit unserer Piste<br />
genommen. Größere Schlaglöcher<br />
haben es erforderlich gemacht, dass vor<br />
der Saison alle Mitglieder mit Schaufeln<br />
bewaffnet die Löcher mit Kies aus der<br />
Kiesgrube verfüllt und eingeebnet haben.<br />
Alfred Rombach sowie Harald und Dominik<br />
Müller haben mit den Traktoren und<br />
Anhängern den Kies angeliefert, während<br />
der Rest der Mannschaft bei massivem<br />
Dauerregen den Kies in die Löcher<br />
gefüllt hat. Viel Arbeit, die aber die Situation<br />
der Piste wieder optimiert hat.
Der Streckenflug sollte in diesem Jahr ein wichtiger Bestandteil der Flugaktivitäten<br />
sein. 18 Piloten der <strong>Segelfluggruppe</strong> haben auf den Vereinsmaschinen, sowie den<br />
privaten Segelflugzeugen über 35000 km zurückgelegt.<br />
Der Landesmeistertitel in der Doppelsitzerklasse wurde zum vierten Mal in Folge<br />
nach <strong>Reiselfingen</strong> geholt. Helge Loschan hat in unermüdlicher Weise immer wieder<br />
Flüge mit wechselnden Begleitern durchgeführt.<br />
Rudolf Baderschneider belegte in der 18m Klasse in Baden-Württemberg den 5.<br />
Platz, dicht gefolgt von Hubert Drescher, der den 6. Platz belegte. In der Mannschaft<br />
reichten die Topflüge der beiden, ergänzt um einen Flug von Markus Halbig,<br />
für den 7. Platz in der Mannschaftswertung.<br />
Im Rahmen des Flugplatzfestes haben wir<br />
eine SG38 am Boden und in der Luft vorführen<br />
können. Ein besonderes Erlebnis,<br />
dass sowohl bei uns Fliegern, wie auch bei<br />
unseren Gäste für viel Begeisterung sorgte.<br />
Am 3. Oktober wurde parallel zum Ziellandewettbewerb<br />
erstmalig der Türöffner<br />
Tag der Sendung mit der Maus durchgeführt.<br />
Acht Kinder in Begleitung ihrer<br />
Roland Drescher und Helge Loschan<br />
Eltern wurden über die Aktivitäten des<br />
Vereins informiert und alle Gäste durften<br />
auch einmal mit fliegen. Organisiert wurde<br />
der Tag von Jürgen Kaiser.<br />
Nach dem Ausklang der Saison haben wir<br />
den Musikverein Harmonie, die Reiselfinger<br />
Feuerwehr und die Landfrauen zum<br />
einem kleinen Vereinsfest in unsere Halle<br />
eingeladen. Anlass war die Unterstützung<br />
dieser Vereine seit 50 Jahren an unseren<br />
Flugplatzfesten. Neben einem zünftigen<br />
Vesper sorgten die Reiselfinger Musiker für<br />
einen kurzweiligen Abend. Auch die jüngeren<br />
Flieger hatten hierbei Gelegenheit sich<br />
mit den Reiselfingern auszutauschen.
2015 - Austausch der C42<br />
Bernd Schulz tritt nach 8 Jahren als 2. Vorsitzender nicht mehr zur Wahl an. Als<br />
Nachfolger wird Michael Hehle gewählt. Artur Schuler verlässt nach 12 Jahren als<br />
Schriftführer den Vorstand und wird durch Uwe Baderschneider ersetzt.<br />
Im Jahr 2007 hat die <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> den motorgetriebenen Flug<br />
vom Motorsegler auf ein Ultraleicht umgestellt. Die Entscheidung damals war<br />
rückwirkend gesehen absolut richtig. Die Anzahl der Piloten, die motorgetrieben<br />
den Schwarzwald und auch die weitere Umgebung erkunden hat sich knapp verdoppelt.<br />
Auch die Entscheidung für ein sehr einfaches Ultraleicht wie die C42 war goldrichtig.<br />
Die einfache Handhabung, wie auch der bequeme Ein- und Ausstieg sowie<br />
zuletzt das sehr gutmütige Flugverhalten der C42 haben das UL zu einem festen<br />
Bestandteil unseres Flugbetriebs werden lassen.<br />
Nach acht Betriebsjahren der D-MAFF in der <strong>Segelfluggruppe</strong> haben wir uns dazu<br />
entschieden eine neue C42 zu erwerben. In den meisten Bereichen identisch zur<br />
D-MAFF, aber mit einem Verstellpropeller, der gerade im F-Schlepp noch zusätzliche<br />
Sicherheit bietet.<br />
Die neue C42 D-MUYY wurde am 4. Juli im Werk in Mengen von Helge Loschan,<br />
Alfred Rombach und Manfred Kleis abgeholt. Die D-MAFF wurde nach Österreich<br />
verkauft und am 3. August in Bad Wörrishofen durch Markus Halbig und Helge<br />
Loschan an die Käufer übergeben.<br />
Unsere beiden C42 Ultraleicht D-MAFF im Hintergrund und die neue D-MUYY
Ein nicht ganz alltägliches Jubiläum<br />
durften wir im Sommer<br />
der Saison 2015 mit Helge Loschan<br />
feiern. Im Juli absolvierte<br />
Helge seinen 25.000 Start<br />
auf unserer C42 D-MAFF. Der<br />
Flug erfolgte mit der Jugendleiterin<br />
Helen Halbig.<br />
Für diese hohe Anzahl an Starts<br />
benötigte Helge von 1961 bis<br />
2015.<br />
Zum Saisonabschluss war der 3. Oktober<br />
nochmal ein sehr aktiver Tag.<br />
Der traditionelle Ziellandewettbewerb<br />
wurde von der Jugendgruppe durchgeführt,<br />
ebenso wie der Türöffner Tag<br />
der Sendung mit der Maus, der uns<br />
wieder eine Gruppe von Kindern und<br />
deren Eltern an den Flugplatz brachte.<br />
Zeitgleich fand auf dem Hotzenwald<br />
das jährliche „Bermudatreffen“ bereits<br />
zum 5. Mal statt. Selbstverständlich<br />
flog die D-MUYY mehrfach von<br />
<strong>Reiselfingen</strong> zum Hotzenwald.<br />
Organisiert von der Jugendgruppe fand im Sommer<br />
ein Fluglager im Erzgebirge auf dem Flugplatz<br />
in Großrückerswalde statt.<br />
Zahlreiche Starts und schöne Thermikflüge entlang<br />
des Erzgebirges nach Tschechien und Polen<br />
sowie in den Norden bis an den Rand der Lufträume<br />
um Berlin bescherten allen Teilnehmern ein<br />
unvergessliches Erlebnis.<br />
Bei großer Hitze war jeder Fleck Schatten hochwillkommen.<br />
Sebastian Frei, Yannick Dorer, Alex Rieple und Uwe Baderschneider<br />
Markus Halbig und Jürgen Kaiser mit den Gästen
2016 - Abwassergrube und Vorplatz<br />
Das Landratsamt hat uns in 2015 zu einer Erneuerung des Abwassersystems am<br />
Flugplatz aufgefordert. Wir haben uns entschieden eine neue Abwassergrube zu<br />
setzen und bei dieser Gelegenheit die Abwasserleitungen zu erneuern.<br />
Gleichzeitig haben wir bei dieser Aktion den Vorplatz vor der Kantine vergrößert<br />
und neu angelegt. Unter der Leitung von Michael Hehle haben vor allem Harald<br />
Müller und Alex Rieple diese Aufgaben gestemmt. Natürlich gestützt von einer<br />
breiten Anzahl von Mitgliedern.<br />
Die Vorplatz Crew - Alex Rieple, Harald Müller und Michael Hehle.<br />
Neue 12 qm Grube.<br />
Über den Winter hat das Stromkabel von der unteren Halle zum Startplatz nach<br />
vielen Jahren seinen Dienst aufgegeben. Die anfängliche Hoffnung das Kabel nochmals<br />
flicken zu können wurde relativ schnell begraben.<br />
Mit der Hilfe von Elektro Vetter aus Hüfingen<br />
wurde ein Kabelkanal vom Start<br />
bis zur oberen Halle gebohrt. Ein neues<br />
Stromkabel und eine Reserve Telefonleitung<br />
haben wir dann in Eigenleistung<br />
gelegt.<br />
Alfred Rombach hat die Arbeiten von<br />
Vereinsseite koordiniert.
Auch 2016 hatten wir wieder zwei Fluglager bei uns am Platz zu Gast. Zunächst<br />
eine Gruppe von Segelfliegern aus der Schweiz und im Sommer dann der Luftsportverein<br />
aus Aichach. Die Piloten aus <strong>Reiselfingen</strong> haben sich an das Sommerfluglager<br />
angehängt.<br />
Trotz eines wetterseitig sehr durchwachsenen Frühsommers konnten im Juli und<br />
August noch einige sehr schöne Streckenflüge unternommen werden. Von 15 Reiselfinger<br />
Piloten konnten etwas mehr als 42000 km erflogen werden.<br />
In der Doppelsitzerwertung belegten Helge Loschan Platz 3 und Markus Halbig<br />
Platz 4 in Baden-Württemberg. In der Rennklasse erflog Stefan Karch ebenfalls einen<br />
hervorragenden vierten Platz.<br />
Unsere Flugschüler: Marcel Riedlinger, Martin Kirner, Andreas Mühlbauer, Marc Suttel, Daniel Kleiser,<br />
Markus Schlatter, Helen Halbig, Lorenz Schmider, Walter Brühlmann und Nicolas Schindler
Doppelsitzige Segelflugzeuge der <strong>Segelfluggruppe</strong> von 1960 bis 2016<br />
Mü 13 E D-8856 und D-9056<br />
Scheibe Flugzeugbau<br />
1960 - 1965 und 1965 - 1967<br />
Spannweite 17,2m<br />
Gleitzahl 1:28<br />
Gö 4 D- 8896<br />
Schempp Hirth<br />
1966 - 1969<br />
Spannweite 14,8m<br />
Gleitzahl 1:19<br />
Bergfalke II D-8839<br />
Scheibe Flugzeugbau<br />
1968 - 1968<br />
Spannweite 16,6m<br />
Gleitzahl 1:28,5<br />
Mü 13 E D-8762<br />
Scheibe Flugzeugbau<br />
1968 - 1969<br />
Spannweite 17,2m<br />
Gleitzahl 1:28<br />
ASK 13 D-0081<br />
Alexander Schleicher<br />
1968 - 1982<br />
Spannweite 16m<br />
Gleitzahl 1:27
Ka 4 Rhön Lerche D-0159<br />
Alexander Schleicher<br />
1969 - 1971<br />
Spannweite 13m<br />
Gleitzahl 1:19<br />
_<br />
Janus b D-1216<br />
Schempp Hirth<br />
1979 - 1999<br />
Spannweite 18,2m<br />
Gleitzahl 1:39,5<br />
ASK 21 D-6857<br />
Alexander Schleicher<br />
1982 -<br />
Spannweite 17m<br />
Gleitzahl 1:34<br />
Duo Discus D-7018<br />
Schempp Hirth<br />
1999 - 2010<br />
Spannweite 20m<br />
Gleitzahl 1:43<br />
Duo Discus XLT D-KMRF<br />
Schempp Hirth<br />
2011 -<br />
Spannweite 20m<br />
Gleitzahl 1:46
Einsitzige Segelflugzeuge der <strong>Segelfluggruppe</strong> von 1962 bis 2016<br />
SG 38 Schulgleiter D-8798<br />
1960 - 1962<br />
Spannweite 10,4m<br />
Gleitzahl 1:10<br />
Grunau-Baby III D-8855<br />
Alexander Schleicher<br />
1966 - 1970<br />
Spannweite 13,5m<br />
Gleitzahl 1:17<br />
Ka 8 b D-8832 und D-0568<br />
Alexander Schleicher<br />
1968 - 1970 und 1970 - 1976<br />
Spannweite 15m<br />
Gleitzahl 1:25<br />
H101 Salto D-0403<br />
Glasflügel<br />
1972 - 1980<br />
Spannweite 15m<br />
Gleitzahl 1:37<br />
Standard Cirrus D-3098<br />
Schempp Hirth<br />
1975 - 1987<br />
Spannweite 15m<br />
Gleitzahl 1:36
Ka 8 b D-4329<br />
Alexander Schleicher<br />
1976 - 1982<br />
Spannweite 15m<br />
Gleitzahl 1:25<br />
Astir - Jeans D-7595<br />
Grob Flugzeugbau<br />
1982 - 1992<br />
Spannweite 15m<br />
Gleitzahl 1:35<br />
Discus b D-5098<br />
Schempp Hirth<br />
1988 -<br />
Spannweite 15m<br />
Gleitzahl 1:44<br />
Ka 8 b D-9174<br />
Alexander Schleicher<br />
1993 -<br />
Spannweite 15m<br />
Gleitzahl 1:25<br />
Standard Cirrus D-0593<br />
Schempp Hirth<br />
1994 -<br />
Spannweite 15m<br />
Gleitzahl 1:36
Motorisierte Flugzeuge der <strong>Segelfluggruppe</strong> von 1962 bis 2016<br />
SF 25 c D-KOER<br />
Scheibe Flugzeugbau<br />
1973 - 1983<br />
Spannweite 15,3m<br />
Gleitzahl 1:23<br />
Reisegeschwindigkeit 150 km/h<br />
G109b D-KGFI<br />
Grob Flugzeugbau<br />
1983 - 2007<br />
Spannweite 17,4m<br />
Gleitzahl 1:28<br />
Reisegeschwindigkeit 180 km/h<br />
C42 b D-MAFF<br />
Comco<br />
2007 - 2015<br />
Spannweite 9,4m<br />
Motorleistung 100 PS<br />
Reisegeschwindigkeit ca 160 km/h<br />
C42 b D-MUYY<br />
Comco<br />
2015 -<br />
Spannweite 9,4m<br />
Motorleistung 100 PS<br />
Reisegeschwindigkeit ca 160 km/h
Statistik der <strong>Segelfluggruppe</strong> 1962 - 2016<br />
Viele Starts und Stunden wurden in den 50 Jahren in <strong>Reiselfingen</strong> geflogen. Vor<br />
allem die Flugstunden haben sich nach den Anfangsjahren rasant entwickelt.<br />
Deutlich zu erkennen sind die von viel Arbeit gekennzeichneten Anfangsjahre, die<br />
vor allem im Jahr 1963 keinerlei Starts in <strong>Reiselfingen</strong> zugelassen haben.
Die Vorsitzenden der <strong>Segelfluggruppe</strong><br />
Heinz Velter 1955 -1959<br />
Hans-Jörg Möltgen 1960 - 1962 Heinz Velter 1963 - 1966<br />
Egon Preiss 1967 -1988<br />
Helge Loschan 1989 - 1992 Walter Derrer 1993 - 1998<br />
Rudolf Baderschneider 99 - 02<br />
Helge Loschan 2003 - 2006 Markus Halbig 2007 -
Die Ehrenmitglieder der <strong>Segelfluggruppe</strong><br />
Paul Bombardi 1977<br />
Elsa Preiss 1978 Albert Heizmann 1979<br />
Helmut Fuss 1987 Egon Preis 1989 Eduard Böhler 1996 Hans Velter 2001<br />
Karl Jourdan 2001 Josef Laule 2004 Helge Loschan 2012
Bilder aus 50 Jahren <strong>Segelfluggruppe</strong>
Bilder aus 50 Jahren <strong>Segelfluggruppe</strong>
Bilder aus 50 Jahren <strong>Segelfluggruppe</strong>
Wir danken unseren Sponsoren, die in Form von Anzeigen und Spenden,<br />
das Erscheinen der Vereinschronik ermöglicht haben<br />
1a Autoservice Ralf Probst, Allmendstraße 32, 79848 Bonndorf<br />
Bach KfZ-Landmaschinen, Jostalstraße 26, 79822 Titisee-Neustadt<br />
Sabina Kleis, Keramik im Windeckweg, 79856 Hinterzarten<br />
Steffi Kleis, Islandpferdgestüt Teland, Bindslev, Dänemark<br />
Michael Kötting Technische Gase, Freiburger Straße 36, 79853 Lenzkirch<br />
Landgasthof Krone, Dietfurtstraße 26, 79843 Löffingen-<strong>Reiselfingen</strong><br />
MOWAG Maier&Cie GmbH, Industriestraße 3, 79787 Lauchringen<br />
Autohaus Südstern-Bölle, Gewerbestraße 3, 79822 Titisee-Neustadt<br />
Wie werde ich Segelflieger?<br />
Um mit der Segelfliegerei zu beginnen muss man lediglich 14 Jahre als sein und<br />
über eine normale Gesundheit verfügen. Und natürlich muss man Freude am Luftsport<br />
mitbringen.<br />
Viele aktuelle Details zur Mitgliedschaft in der <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> sowie<br />
zur Ausbildung zum Luftfahrerschein kann man stets auf unserer Website unter<br />
dem Link www.sfg-reiselfingen.de nachlesen.<br />
Autor: Helge Loschan<br />
Bildarchiv: Helge Loschan<br />
Layout: Markus Halbig<br />
<strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong><br />
Postfach 1109<br />
79843 Löffingen<br />
www.sfg-reiselfingen.de
Schön einfach.<br />
Revox Joy<br />
Einfach schön.<br />
www.revox.de<br />
Maximal multimedial.<br />
Der Revox Joy Audio Netzwerk-Receiver<br />
ist im wahrsten Sinn des Wortes<br />
ein Tausendsassa: Ein Multitalent hinsichtlich<br />
der Vielzahl von anwählbaren<br />
Quellen und Funktionen, in Bezug auf<br />
die Bedienmöglichkeiten und natürlich<br />
auch, wenn es um die Audioqualitäten<br />
geht.<br />
Eine brillante Performance, die kraftvoll<br />
genug ist, um allerhöchsten Ansprüchen<br />
gerecht zu werden. Aber<br />
gleichzeitig so dezent, dass Sie auch<br />
die leisen Töne genießen können.