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Chronik Segelfluggruppe Reiselfingen

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Segelflug in <strong>Reiselfingen</strong><br />

Vereinschronik<br />

1962 -2016


Die Logos der <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong><br />

„ Eine starke<br />

Gemeinschaft.“<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

Sport verbindet die Menschen in unserer Region. Um den sportlichen Erfolg<br />

zu fördern, unterstützen wir starke Teams, begabte Sportler und spannende<br />

Wettbewerbe.<br />

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Volksbank<br />

Freiburg eG


Vorwort des ersten Vorsitzenden<br />

Vor 50 Jahren gründete sich die <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald e.V. Roter Milan<br />

und suchte ein Fluggelände in der Region. Man wurde in <strong>Reiselfingen</strong> auf dem<br />

Gewand Nachtweid fündig. Damit war das Ziel definiert. Der Segelflug in <strong>Reiselfingen</strong><br />

sollte beginnen. Vor den ersten Flügen stand, wie so oft, zunächst einmal<br />

viel Arbeit. Und es galt auch die Reiselfinger Bürger von den neuen Nachbarn zu<br />

überzeugen.<br />

Mit einem schier unermüdlichen Arbeitseinsatz wurde durch die Gründungsmitglieder,<br />

in nur wenigen Jahren, ein Fluggelände mit einem ersten Gebäude geschaffen,<br />

welches ein regelmäßiges Fliegen in <strong>Reiselfingen</strong> ermöglichte. In den folgenden<br />

Jahren wurden die Gebäude, aber auch der Flugplatz selbst, erweitert und mit<br />

einer brauchbaren Infrastruktur versehen. Heute verfügt die <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong><br />

über ein traumhaft schönes Fluggelände am Rande der Wutachschlucht.<br />

Der Flugzeugpark ist in den 50 Jahren des Bestehens von einem SG 38 Schulgleiter<br />

und einer Mü 13 E als Schulungsdoppelsitzer auf eine respektable Flotte von fünf<br />

modernen Segelflugzeugen und einem Ultraleicht angewachsen. Diese großen Investitionen<br />

waren nur möglich, weil über die Jahre stets sorgfältig gewirtschaftet<br />

wurde.<br />

Nachdem in den Anfangsjahren die Akzeptanz für ein Segelfluggelände in <strong>Reiselfingen</strong><br />

noch nicht bei allen Bürgern der Gemeinde vorhanden war, haben wir uns<br />

im Laufe der Jahre arrangiert. Viele Reiselfinger sind heute auch ein wenig stolz<br />

auf Ihren Flugplatz, der durch sportliche Erfolge der <strong>Segelfluggruppe</strong> den Namen<br />

<strong>Reiselfingen</strong> weit über die Region bekannt macht und jedes Jahr zahlreiche Gäste<br />

in die Region lockt.<br />

Heute können wir mit Fug und Recht behaupten, dass wir in <strong>Reiselfingen</strong> angekommen<br />

sind.<br />

Markus Halbig


Vorwort des Reiselfinger Ortsvorstehers<br />

Zum 50 jährigen Bestehen gratuliere ich der <strong>Segelfluggruppe</strong><br />

<strong>Reiselfingen</strong> auch im Namen der Ortsverwaltung recht<br />

herzlich.<br />

Es freut uns, dass die Flugkameraden dieses Ereignis mit<br />

Stolz auf das Geleistete feiern können. Glücklich und froh<br />

bin ich auf das heute gut funktionierende, harmonische Miteinander<br />

unter den Vereinen und der Bevölkerung. Denn<br />

die Akzeptanz, welche die Segelflieger heute genießen, war<br />

nicht immer so. Anfänglich mussten viele Probleme beseitigt,<br />

viele Diskussionen geführt und viel Überzeugungsarbeit<br />

geleistet werden um eine Akzeptanz in der Bevölkerung zu<br />

erzielen. Die Entwicklung wurde von vielen in Frage gestellt.<br />

Gerade deshalb muss ich rückblickend den Mut bewundern, den der damalige Bürgermeister<br />

Silvester Vogt mit seinen Gemeinderäten aufbrachte. Sie hatten das<br />

Vertrauen den Menschen um Flugpionier Heinz Velter geschenkt und somit den<br />

Weg für den Segelflugplatz in <strong>Reiselfingen</strong> geebnet.<br />

Aber auch der feste Wille und den Idealismus den die Flugkameraden aufbrachten<br />

um diesen Verein mit Gelände, den Bauwerken, Flugzeug- und Fahrzeugpark aufzubauen,<br />

war und ist bewundernswert.<br />

Stellvertretend möchte ich den langjährigen Vorsitzenden Egon Preis erwähnen.<br />

Gerade er konnte durch seine menschliche, immer auf Ausgleich bedachte Art,<br />

viele Hindernisse beseitigen und hat durch sein Verhandlungsgeschick wichtige<br />

Grundlagen für die Entwicklung und den Fortbestand des Vereins geschaffen. Seine<br />

Nachfolger und alle Verantwortlichen des Vereins haben diesen Geist und die<br />

Philosophie dann weiter gelebt.<br />

Es ist zu wünschen, das dies den Gästen, allen Mitgliedern und vor allem den kommenden<br />

Generationen in Erinnerung ruft und vor zeigt, dass hier nichts von alleine<br />

entstanden ist, sondern dass in diesem Verein viel Leidenschaft und Herzblut<br />

steckt.<br />

Heute ist die <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> eine nicht mehr wegzudenkende Einrichtung<br />

in <strong>Reiselfingen</strong> und ein wertvoller Werbeträger weit über die Grenzen von<br />

Löffingen hinaus.<br />

Nun wünsche ich dem Verein weiterhin viel Aufwind, weiterhin ein harmonisches<br />

Miteinander und für die Jubiläumsfeierlichkeiten einen guten Verlauf.<br />

Martin Lauble


Vorwort des Autors<br />

Spätestens dann, wenn man von seinen<br />

Fliegerkollegen mit Titeln wie „Urgestein“<br />

oder „Altmeister“ verziert wird, muss man<br />

klar zur Kenntnis nehmen, dass der Beginn<br />

seiner Vereinskarriere schon viele Jahrzehnte<br />

zurück liegen muß.<br />

Als Sechzehnjähriger kam ich zum ersten<br />

Mal nach <strong>Reiselfingen</strong>. Alles was unsere<br />

kleine Truppe von Segelflug-Infizierten damals<br />

dort antraf war schöne, blanke Natur<br />

- kein Weg, keine Halle, keine Unterkunft,<br />

kein Flugplatz.<br />

Fünfzig Jahre später, als nun Dienstältester, fiel mir die Aufgabe zu, eine kleine<br />

<strong>Chronik</strong> der heutigen <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> zu schreiben. Nach fast einem<br />

Jahr der Recherche ist sie nun im Jubiläumsjahr fertig geworden. Mit hoffentlich<br />

eindrucksvollen Bildern zeigt sie die Entwicklung eines Sportvereins, dessen scheinbares<br />

Handicap eines sehr großen Einzugsgebietes sich als klares Erfolgsmodell<br />

herausgestellt hat. Ausgehend von einer feuchten Wiese entstanden moderne und<br />

gepflegte Anlagen, die allen Sporttreibenden, Einheimischen und Gästen zur Verfügung<br />

stehen. Breiten – und Leistungssport haben sich hier prächtig entfaltet und<br />

<strong>Reiselfingen</strong> und seine <strong>Segelfluggruppe</strong> bundesweit bekannt gemacht.<br />

Die <strong>Chronik</strong> dokumentiert zugleich einen wichtigen Teil meines und des Lebens<br />

vieler bemerkenswerter Persönlichkeiten, die das gemeinsame Interesse am Flugsport<br />

nach <strong>Reiselfingen</strong> brachte. Man findet in ihr die Namen aller noch lebenden<br />

oder schon verstorbenen Freunde, welche sich um die <strong>Segelfluggruppe</strong> verdient<br />

gemacht haben. Wir schulden ihnen großen Dank und Respekt.<br />

Der lange und oft mühsame Weg vom Schüler, Fluganfänger, Studenten, Lehramtspraktikanten<br />

(an der damaligen Reiselfinger Dorfschule), Fluglehrer, Leistungspiloten<br />

bis hin zum langjährigen Vorsitzenden der Flieger hat sich zweifelsfrei gelohnt<br />

und lässt mich heute nicht ohne Stolz zurück blicken. Den nachfolgenden Generationen<br />

wird in naher Zukunft sukzessive ein bestelltes Haus übergeben werden,<br />

verbunden mit der Hoffnung, dass diese mit den großen materiellen und ideellen<br />

Werten verantwortungsvoll umzugehen wissen, denn „Wer die Vergangenheit<br />

nicht kennt, wird die Gegenwart nicht verstehen“<br />

Helge Loschan


Menschenflug<br />

Eigentlich ist es sehr schwer zu begreifen, dass zwischen den buchstäblich halsbrecherischen<br />

Gleitsprüngen des deutschen Ingenieurs Otto Lilienthal auf seinen selbstkonstruierten<br />

Flugapparaten und dem weltumspannenden, schallschnellen Massentransport<br />

in riesigen Flugzeugen nur die winzige Zeitspanne von 120 Jahren liegen soll.<br />

Lilienthal bei Gleitflügen vom Fliegeberg bei<br />

Berlin<br />

Airbus A380 in der Werkslackierung im Flug<br />

Die einfachen Gleiter des Jahres 1892<br />

überwanden durch ihre gewölbten<br />

Tragflächen erstmalig die Fesseln der<br />

Schwerkraft und befähigten die Aviatiker<br />

zum kontrollierten manntragenden<br />

Flug. Pioniere wie Lilienthal,<br />

Wright und Santos-Dumont nutzten<br />

all die physikalischen Gesetze, durch<br />

die auch das weltgrößte Flugzeug, der<br />

Airbus A380 des Jahres 2012 fliegt,<br />

in dessen Rumpf 850 Passagiere mit<br />

900km/h um den Erdball reisen können.


Wiederstart aus Ruinen<br />

Nach Kriegsende 1945 und dem darauf folgenden, absoluten Flugverbot in Deutschland,<br />

begannen die wenigen Flieger, die der Moloch Krieg verschont hatte, ab 1950<br />

fast wieder bei Null – mit kurzen Luftsprüngen auf selbstgebauten Einfachgleitern<br />

und Seglern einen Hang hinunter.<br />

Die erzwungenermaßen neuen Gründerjahre nach 1949 boten in fast allen frisch<br />

entstandenen Segelflugvereinen der jungen Bundesrepublik Deutschland das gleiche<br />

Bild: Eine willensstarke Aufbruchsstimmung zum Neuanfang trotz des eklatanten<br />

Mangels an Geld, Flugzeugen und Fluggeländen.<br />

Diese schweren Jahre markierten auch innerhalb vieler Fluggruppen der Südwestecke,<br />

so in Freiburg, Müllheim, Singen, Konstanz, Donaueschingen, auf dem Klippeneck,<br />

dem Hotzenwald oder auf dem Bohlhof den Beginn des sportlich freien<br />

Segelflugs unter dem Dach eines neu gegründeten Deutschen Aero Club ( DAeC).<br />

DEUTSCHER AERO CLUB E.V.<br />

Alte Fluggelände wurden reaktiviert, verfallene oder zerstörte Hallen wieder aufgebaut<br />

und überall entstanden neue Segelflugzeuge aller Art. Viele aber noch im<br />

mühevollen Eigenbau, da die ehemals bedeutsame deutsche Luftfahrtindustrie total<br />

demontiert am Boden lag.<br />

Die Flieger in der damaligen DDR hatten die meisten dieser Möglichkeiten leider<br />

nicht. Sie blieben 40 Jahre lang, bis 1989 unter dem Diktat der SED, die innerhalb<br />

ihrer „Gesellschaft für Sport und Technik“ (GST) nur linientreuen Genossen und<br />

Kadern ohne Westbindungen eine stark reglementierte und militarisierte Privatfliegerei<br />

im Sinne der Staatspartei erlaubte.<br />

Das Segelfluggelände in <strong>Reiselfingen</strong> gab es zu diesen Gründerzeiten noch nicht.<br />

Seine Geschichte begann erst 1962.


1954 bis 1959 - Irgendwie ging es einfach mal los<br />

Die „ Jungfliegergruppe Hochschwarzwald e.V.“ war eine der vielen kleinen Keimzellen<br />

der Nachkriegsfliegerei in Süddeutschland. Sie wurde 1954 von Heinz- Josef<br />

Velter, einem Lehrer aus Freiburg, gegründet. Der Sitz der Gruppe, die vorwiegend<br />

aus Schülern, Studenten und einigen wenigen Erwachsenen bestand, war Freiburg<br />

im Breisgau. Ein bescheidener Stempel zeugte von den ärmlichen Anfängen.<br />

Stempel aus dem Jahr 1955<br />

Erste Starts mit Gummiseil auf einem<br />

gebraucht erworbenen Vorkriegs-<br />

Schulgleiter vom Typ SG – 38 sollen<br />

am 31.10.54 in Hinterhäusern in der<br />

Nähe des Schluchsee durchgeführt<br />

worden sein.<br />

Aber schon im Mai 1955 war der Stempel der Segelfliegergruppe Hochschwarzwald<br />

Traum vom brauchbaren Fluggelände ausgeträumt. Die kleine Gruppe wurde nun<br />

zahlender Gast auf dem relativ weit entfernt gelegenen Segelflugplatz Bohlhof. Der<br />

schon während des gesamten Krieges viel beflogene Bohlhof bei Waldshut wurde<br />

nun bis 1961 zum Heimatflugplatz des Vereins.<br />

Die Jungfliegergruppe gab sich etwa ab 1960 den zutreffenderen Namen „Segelfliegergruppe<br />

Hochschwarzwald“ und ihr Sitz war von dort ab Neustadt im<br />

Schwarzwald. Vorsitzender und zugleich einziger Fluglehrer war immer noch Heinz<br />

Velter, jetzt als Lehrer an der Gewerbeschule in Neustadt tätig.<br />

Geflogen wurde hauptsächlich mittels Gummiseilstart an den beiden Hängen (A–<br />

Hang und B-Hang) des 600 m hoch gelegenen Bohlhof. Es war eine schweißtreibende<br />

und mühselige Fliegerei, allein ermöglicht durch die Muskelkraft der Kameraden.<br />

Diese rannten den ganzen Tag den Hang hinunter, um durch die Schnellkraft von zwei<br />

langen, gespannten Gummiseilen den Gleiter auf die notwendige Abhebegeschwindigkeit<br />

zu beschleunigen. Während der Pilot die wenigen Flugsekunden genießen<br />

konnte, gab`s für die „Gummihunde“ genannten Seilläufer eine kleine Verschnauf-


pause. Gleich danach musste der Gleiter aber wieder gemeinsam an den Startplatz<br />

zurück transportiert werden. Abends waren dann alle Mannen rechtschaffen<br />

müde und dennoch meist hoch zufrieden mit sich und ihrer kleinen Fliegerwelt.<br />

Später wurden auch Starts an der Motorwinde mit und ohne Verkleidung des Gitterrumpfes<br />

(Boot genannt) unternommen.<br />

Diese modernere aber zugleich auch teurere Startart brachte den Gleiter schon<br />

auf die stolze Höhe von 200 Metern und die Flugzeit wuchs auf imposante 3 Minuten<br />

an.<br />

SG 38 beim Start durch Gummiseil.<br />

Im Bild rechts unten die „Gummihunde“.<br />

Der Schulgleiter SG – 38 mit Boot<br />

Konstruktionsjahr: 1938<br />

Spannweite: 10 m<br />

Gewicht:125 kg<br />

Gleitverhältnis: 1:8<br />

Stückzahl (meistens Eigenbau): >10000


1960 - <strong>Segelfluggruppe</strong> Roter Milan<br />

Während die Segelfliegergruppe Hochschwarzwald mit ihrem SG 38, D-8798 und<br />

dem zwischenzeitlich erworbenem Doppelsitzer vom Typ Mü 13 E, D-8856, weiterhin<br />

als wandernde Gastgruppe auf dem Gelände des Bohlhof flog, war in Bonndorf/Schwarzwald<br />

die dort ansässige „<strong>Segelfluggruppe</strong> Roter Milan“ gegründet<br />

worden. Ihren Namen hatte sie von dem schönen gefiederten Greifvogel entlehnt,<br />

der bis auf den heutigen Tag über der Wutachschlucht seine Kreise zieht.<br />

Der Doppelsitzer MÜ 13 E vor dem Start auf dem Bohlhof. Pilot ist Heinz-Josef Velter, an der linken<br />

Fläche steht sein Sohn Hans Velter<br />

Die Bonndorfer Segelflieger hatten vor geraumer Zeit einen gebrauchten Übungsgleiter<br />

vom Typ SG – 38 mit dem Kennzeichen D-8795 erworben. Der Gleiter kostete<br />

inklusive des zweiarmigen Gummistartseiles günstige 140 DM. Mit diesem<br />

Fluggerät begannen die Flieger einen provisorischen Flugbetrieb an einem Hang<br />

zwischen Ewattingen und Bonndorf. Amtliche Erlaubnisse oder Vorschriften, welche<br />

die Gleitfliegerei betrafen, gab es damals überhaupt nicht oder nur in ganz<br />

geringem Umfang.<br />

Die MÜ 13 E<br />

landet gerade<br />

auf dem Bohlhof.<br />

Im Hintergrund<br />

rechts steht der<br />

SG 38<br />

Roter Milan als<br />

Namensgeber der<br />

<strong>Segelfluggruppe</strong>.


1961 - Flugbetrieb auf den Bohlhof<br />

Die ca. 20 aktiven Mitglieder der Segelfliegergruppe Hochschwarzwald flogen auch<br />

1961 in Ermangelung eines eigenen Flugplatzes weiterhin auf dem Bohlhof. Die bescheidene<br />

Mitgliederzahl nahm im Verlaufe des Jahres aber weiter ab, denn nicht<br />

jeder, der am Segelflug interessiert war, akzeptierte auf Dauer die Mühen der Einsitzerschulung<br />

sowie die der An– und Abreise.<br />

Alle treuen Mitstreiter, fast durchweg Lehrlinge oder Studenten, wurden von<br />

den wenigen bereitwilligen Autobesitzern meistens am frühen Samstagnachmittag<br />

nach Schule oder Arbeit zusammen gesammelt und zum ca. 80 km entfernten<br />

Flugplatz kutschiert. Oft tat es auch nur die Ladepritsche eines Kleintransporters,<br />

auf dem die jungen Männer (Mädchen gab es damals in diesem Sport noch nicht)<br />

den Bohlhof erreichten.<br />

Gewohnt, nein, gehaust und übernachtet wurde in alten deutschen Luftwaffen –<br />

Baracken, die den Krieg und die französische Besatzung leidlich überstanden hatten.<br />

Nach anstrengendem Flugbetrieb<br />

und oft nur wenigen neuen Flugminuten<br />

im eigenen Flugbuch erfolgte<br />

dann die Rückfahrt am späten Sonntagabend,<br />

meist schon in der Dunkelheit.<br />

Es war eine wild – romantische Zeit,<br />

in der ein Start mit dem Schulgleiter<br />

zwar nur 10 Pfennige kostete, die<br />

fast ganztägige Schinderei des Startens<br />

und Transportierens aber umso<br />

mehr jugendlichen Einsatz forderte.<br />

Hinzu kam, dass die alte Kiste des<br />

öfteren Landeschäden erlitt, welche<br />

danach natürlich in Eigenarbeit behoben<br />

werden mussten.<br />

So manche verloren schon bald die<br />

Lust an dieser Art von harter Freizeitgestaltung,<br />

wandten sich bequemeren<br />

Dingen zu und gaben die Fliegerei<br />

auf.<br />

Chef und Fluglehrer: Heinz-Josef Velter


Einweisung vor dem<br />

ersten Start auf der<br />

SG 38. Pilot Helge<br />

Loschan (16), daneben<br />

Hans Velter (19)<br />

Der glücklich gelandete<br />

Pilot an der<br />

Deichsel des Kullers<br />

transportiert mit<br />

Hilfe seiner sechs<br />

Kameraden den Gleiter<br />

wieder den Hang<br />

hinauf zum erneuten<br />

Start.


1962 - Gründung des heutigen Vereins<br />

Wohl aus der sicheren Erkenntnis heraus, dass jeder einzelne auf sich selbst gestellte<br />

Verein auf Dauer nicht überlebensfähig war, rauften sich die Flieger der<br />

„Segelfliegergruppe Hochschwarzwald“ und der „<strong>Segelfluggruppe</strong> Roter Milan“<br />

zusammen und gründeten im Frühjahr 1962 die „ Luftsportvereinigung Hochschwarzwald<br />

e.V. Roter Milan “<br />

Gründungslokal war die „Sonne“ in Bonndorf, der Sitz des Vereins war Bonndorf<br />

und auch der gewählte Erste Vorsitzende war ein Bonndorfer: Hans-Jörg Möltgen,<br />

der die ca. zwei Dutzend Mitglieder anführen sollte.<br />

Gemeinsam machte man sich nun auf die schwierige Suche nach einem geeigneten<br />

Fluggelände in der näheren und weiteren Umgebung. Nach manchen Fehlschlägen<br />

fanden die Verantwortlichen ein anscheinend geeignetes Gelände bei<br />

<strong>Reiselfingen</strong>. Aus Sicht eines Fliegers war dieses zukünftige Landefeld eigentlich<br />

wenig einladend. Mit ca. 300 m Länge war es sehr kurz geraten und dann auch<br />

noch als Dreieck am westlichen Rande einer Kiesgrube gelegen. Die Sauerwiese<br />

trug den Namen Nachtweid. Im Anflugsektor standen den Piloten ca. 30 m hohe<br />

Fichten im Weg, die er notgedrungen mit einer 40° Richtungsänderung waghalsig<br />

umkurven musste.<br />

Etwa um diese Zeit wurde vom Gesetzgeber die risikoreiche Einsitzerschulung für<br />

Segelflug - Anfänger verboten. An ihre Stelle trat die moderne Doppelsitzerschulung,<br />

die einen mitfliegenden Fluglehrer an Bord vorschrieb.<br />

Folgerichtig beschaffte sich der Verein schon 1961 eine gebrauchte Eintrommelwinde<br />

aus Göppingen, ausgestattet mit einem alten amerikanischen V8 Motor.<br />

Getauft wurde das urige Vehikel auf den Namen „Sultan“ und damit gehörte der<br />

antiquierte Gummiseilstart endgültig der Vergangenheit an.<br />

Der Flugplatz Mitte der<br />

sechziger Jahre mit dem<br />

damals noch existierenden<br />

Diagonalweg.<br />

Die erste Winde „Sultan“<br />

mit dem Lepo „Hannibal“


Nachdem man sich mit den Landwirten und der Gemeinde <strong>Reiselfingen</strong>, vertreten<br />

durch ihren Bürgermeister Silvester Vogt, verständigt hatte, fanden erste Probestarts<br />

am 22.7.62 statt.<br />

An Flugzeugen standen den Mitgliedern ein Schulgleiter SG – 38 und eine doppelsitzige<br />

Mü 13 E mit dem Kennzeichen D-8856 zur Ausübung ihres Sports zur Verfügung.<br />

Bezeichnend für die damalige Situation war der Taufname dieser vergleichsweise<br />

recht modernen Maschine. Die Mü hieß sehr zutreffend „Pleitegeier“. Der<br />

alte Schulgleiter SG- 38 kam in <strong>Reiselfingen</strong> überhaupt nicht mehr zum Einsatz.<br />

Seine Spur verlor sich in irgendwelchen Schuppen in der Umgebung von Bonndorf<br />

und Lenzkirch.<br />

Sämtliche Geräte des Vereins mussten tagtäglich transportiert, auf– und abgebaut<br />

werden. Einen notdürftigen Unterschlupf fanden alle Besitztümer der Luftsportvereinigung<br />

in einer Scheuer am nördlichen Stadtrand von Bonndorf. Im Laufe des<br />

Jahreswurden in <strong>Reiselfingen</strong> 351 Starts ausgeführt und zwar in der vertraglich<br />

festgelegten sogenannten Wachstumsruhe vom Juli bis Oktober 1962.<br />

Eine eigene Halle war nun das nächste große Ziel. Nördlich des Landefeldes sollte<br />

sie entstehen und sie sollte neben den Maschinen auch den Fliegern Übernachtungsmöglichkeiten<br />

bieten. Eine öffentliche Gastwirtschaft war ebenfalls eingeplant<br />

und diese sollte „Fliegerklause“ heißen. Große Ziele waren das, denen aber<br />

ein permanent leerer Geldbeutel gegenüber stand. So manche Zweifel hinsichtlich<br />

einer glücklichen Zukunft der Luftsportvereinigung waren bei vielen Beobachtern<br />

sicher nicht unbegründet.


1963 - Das Jahr der Arbeit<br />

Im strengen Winter 1962/63 kam es zur bislang letzten Seegfrörne des Bodensees,<br />

was hieß, dass der See komplett für drei Monate zufror. Natürlich tat es<br />

ihm der viel kleinere TItisee sofort nach. Ganz in der Tradition eines Eisflugtages<br />

in der Vorkriegszeit fand dann auch 1956 (16.2.56) ein Burda-Flugtag mit Staffelshow<br />

und Kunstflügen statt. 1961 folgte ein weiterer mit 3 BELL-Hubschraubern,<br />

einigen weiteren kleinen Motorflugzeugen und einer kalten Eis-Modenschau. Der<br />

letzte Eisflugtag mit ein– und zweimotorigen Flugzeugen ging dann am 3.2.1963<br />

über die Bühne. Veranstalter war, man höre und staune, die kleine Gruppe der<br />

Luftsportvereinigung Hochschwarzwald. Der Verfasser, damals 17 Jahre alt, durfte<br />

bei klirrender Kälte die recht zahlreich erschienenen Besucher abkassieren. Durch<br />

diese gelungene Veranstaltung wurde endlich mal etwas dringend benötigtes Kapital<br />

in die Kasse des Vereins gespült. Es sollte zugleich der letzte Eisflugtag auf<br />

dem Titisee sein, denn beim Versuch einer erneuten Veranstaltung kam ein Mann<br />

beim Einbruch seines Traktors im Eis ums Leben. Das war das definitive Ende der<br />

Eisflugtage auf dem Titisee.<br />

Eisflugtag auf dem zugefrorenen Titisee<br />

Durchgeführt von der Luftsportvereinigung<br />

Mit neuem Mut ging man danach in <strong>Reiselfingen</strong> wieder ans Werk. Allerdings nicht<br />

zum Fliegen sondern zum Arbeiten, denn in <strong>Reiselfingen</strong> fand 1963 eigentlich gar<br />

kein Flugbetrieb statt. Lediglich der Versuch eines Flugtages am 15.4.63 ist bekannt<br />

geworden. Um die Fliegerei in diesem Jahr nicht vollständig ausfallen lassen zu<br />

müssen, flogen einige Mitglieder des Vereins mit dem Pleitegeier als Gäste auf<br />

dem kleinen Segelflugplatz in Müllheim/Markgräfler Land.<br />

Ausgelöst durch die Unterstützungszusage des Luftsportverbandes Baden (LVB)<br />

schwang sich die Fluggruppe zu ihrer bislang größten Kraftanstrengung auf. Der Bau<br />

einer eigenen Halle mit Wohnräumen und einer Gastwirtschaft auf dem von der Gemeinde<br />

<strong>Reiselfingen</strong> gepachteten Gelände, das südlich des Hasenbachs am Rande<br />

der Kiesgrube lag, wurde in Angriff genommen. Schon im Sommer stand tatsächlich


der Rohbau. Dieser hatte zwar schon ein festes Eternit-Dach auf den Holzbindern<br />

aber weder funktionierende Toiletten noch Licht oder Heizung. Wo aber sollten<br />

Wasser und Strom denn eigentlich herkommen?<br />

Zuerst versuchte man es mit einem Wünschelrutengänger, der zwar Wasser beim<br />

Neubau ortete, aber nicht sagte in welcher Tiefe. Grabversuche endeten recht<br />

kläglich in ca. 5 m Tiefe. Notgedrungen, denn ohne Wasser war keine Gastwirtschaft<br />

zu realisieren, begannen die paar handvoll Flieger die mühselige Arbeit des<br />

Einbuddelns einer Kunststoffleitung zum ca. 1,5 km entfernten Ort. Strom lieferte<br />

bei Bedarf für ein paar Stunden ein kleines Notstromaggregat. Trotz aller Arbeit<br />

kam man an ein paar wenigen Wochenenden des Jahres doch noch in Müllheim in<br />

die Luft. Die schier endlose Plackerei an der zukünftigen Wasserleitung stand stets<br />

zwingend im Vordergrund und verständlicherweise wurde dadurch die Anzahl der<br />

freiwilligen Arbeiter von Monat zu Monat geringer.<br />

Blick in die Halle mit ihrem Naturboden und der<br />

ersten Winde (oben)<br />

Flugplatzgebäude Südansicht (oben links),<br />

Nordansicht (unten links)<br />

In Folge eines gesundheitlich bedingten Rücktritts des amtierenden 1. Vorsitzenden<br />

musste Heinz Velter erneut dieses Amt übernehmen. Sofort begab er sich auf<br />

die schwierige Suche nach einem Kreditgeber, denn der Verein stand kurz vor der<br />

Pleite. Die Brauerei Rogg, vertreten durch ihren Chef Ernst Rogg aus Lenzkirch war<br />

schließlich der Retter in der Not, denn sie stellte dankenswerterweise einen Kredit<br />

über 18.000 DM zur Verfügung. In den folgenden Jahrzehnten durften die Flieger<br />

diesen Betrag durch den Konsum von Rogg – Getränken abstottern.


1964 - Einweihung des Flugplatzgebäudes<br />

Im Zuge der Flurbereinigung gingen das kleine Landedreieck und das Hallengrundstück<br />

in den endgültigen Besitz der Gemeinde <strong>Reiselfingen</strong> über. Bürgermeister<br />

Silvester Vogt und der Vorsitzende Heinz Velter schlossen für diese Grundstücke<br />

einen Pachtvertrag über die Laufzeit von 20 Jahren (1.1.64 – 31.12.83). Zudem<br />

musste der über einen Kilometer lange Seilrückholweg zum Windenstandort durch<br />

zahlreiche weitere Verträge mit den betroffenen Landwirten erst einmal ermöglicht<br />

werden.<br />

Am Rohbau wurde weiterhin heftig gewerkelt, doch die wichtige Wasserleitung<br />

war leider immer noch nicht ganz fertig. Sie endete kurz vor den ersten Gebäuden<br />

in <strong>Reiselfingen</strong> und wurde bei Bedarf wenigstens provisorisch dort angeschlossen.<br />

Aber es floss dann danach zum ersten Mal frisches Wasser aus den Hähnen und<br />

auch der gruselige Donnerbalken hatte ausgedient. Strom musste aber weiterhin<br />

stundenweise durch ein lärmendes Benzin - Aggregat erzeugt werden.<br />

Mitte August 1964 endete die Flug-Zeit in Müllheim und die ersten Starts und Landungen<br />

fanden wieder in <strong>Reiselfingen</strong> statt. Der Flugbetrieb ging bis zum 8.11.64<br />

und erzielte immerhin schon 310 Flugbewegungen.<br />

Blick in die neue Halle mit den zwei Segelflugzeugen<br />

im Vordergrund<br />

Ehrengäste zur Halleneinweihung


Am 23.8.64 erfolgte die feierliche Einweihung des Flugplatzgebäudes. Viele Prominente<br />

waren anwesend, unter ihnen Bürgermeister, Landrat, Luftsportpräsident<br />

und Gemeinderäte. Sie beklatschten freundlich die unfertige Halle und versprachen<br />

weitere Hilfen. Denn noch war das Bauwerk unverputzt, die Halle hatte<br />

nur einen staubigen Natur - Boden und die hölzernen Hallentore hingen, weil zu<br />

schwer, ziemlich windschief in ihren Angeln. Zum ersten Mal aber spielte der Musikverein<br />

<strong>Reiselfingen</strong>, unter der Führung von Karl Thoma, auf. Es war der Anfang<br />

einer nun schon fast fünfzigjährigen Freundschaft zwischen den Fliegern und den<br />

Musikern. Der Reiselfinger Pfarrer Walter segnete die neue Halle und die drei ausgestellten<br />

Flugzeuge. In den folgenden Jahren zeigte sich der Geistliche aber wenig<br />

erfreut über die Flieger, da diese nur ganz selten oder nie zu seiner Sonntagsandacht<br />

erschienen.<br />

Etwa 2000 Zuschauer wohnten dem 2. Flugtag der <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald bei. Fallschirmspringer<br />

- auch mit Hund - boten den ZUschauern ein abwechslungsreiches Programm. Ganz<br />

rechts Fluglehrer Wollner in seinem Pleitegeier.<br />

Am Sonntagnachmittag lief der erste (ein kleiner Versuch war schon 1963 unternommen<br />

worden) Flugtag in <strong>Reiselfingen</strong> ab. In bescheidenem Rahmen wurde Segelkunstflug<br />

und auch Motorkunstflug demonstriert. Ein Hubschrauber der US Air<br />

Force und ein paar Fallschirmspringer zeigten sich den recht spärlichen Zuschauern.<br />

Das groß angekündigte Luftschiff Schwab erreichte <strong>Reiselfingen</strong> überhaupt<br />

nicht, da es schon im Höllental schlapp machte. Die Presse sprach von 2.000 Zuschauern,<br />

was eine offensichtlich sehr freundliche Zählweise war.


1965 - Doppelsitzer Schwierigkeiten<br />

Nachdem nun endlich der Rohbau der Halle stand, erforderten der Klärgrubenbau<br />

und der Innenausbau wieder viel Geld und Kraftaufwand. Das Fehlen von permanentem<br />

Strom und Wasser erschwerte die Arbeiten ungemein. Vor allem die<br />

Kantine sollte doch schnellstens betriebsbereit sein, denn man wollte Getränke<br />

verkaufen, um den Brauereikredit bedienen zu können. Zeitgleich stiegen, ausgelöst<br />

durch Mitgliederzuwachs und verstärktem Schulungsbetrieb wenigstens die<br />

Startzahlen. Am Jahresende waren es dann immerhin schon 1.340 Starts und Landungen<br />

mit noch recht bescheidenen 130 Flugstunden.<br />

Der schwierige Anflug um die Bäume herum und das sehr kurze Landefeld forderten<br />

die noch vielfach ungeübten Piloten heraus. Manchmal waren sie dann<br />

auch schlichtweg überfordert. Durch einen Startunfall wurde der einzige Doppelsitzer<br />

des Vereins schwer beschädigt. Eine Reparatur des alten Vogels erschien<br />

nicht wirtschaftlich. So flogen nach dem Ausfall des „Pleitegeier“ nur noch zwei<br />

private Einsitzer, ein Grunau Baby 2b mit der Kennung D-8807 und eine private<br />

Zlin 25/4 mit der Kennung D-8857 in <strong>Reiselfingen</strong>. Man brauchte also vorrangig<br />

einen anderen Schulungsdoppelsitzer, damit die Ausbildung weiter gehen konnte.<br />

Woher schlussendlich das Geld für den Kauf dieses Flugzeuges kam, blieb<br />

unklar. Auf jeden Fall lief die Ausbildung ab Anfang August mit einer gebraucht<br />

gekauften Mü 13 E, Kennzeichen D–9056, in vollem Umfang wieder weiter. Als<br />

Gastfluglehrer half Karl Wollner aus Radolfzell aus, denn der Verein hatte mangels<br />

genügender Praxiserfahrung noch keinen Segelfluglehrer in seinen Reihen.<br />

Irgendwie hatte man dieses Jahr aber einfach kein Glück, denn schon Ende August<br />

setzte eine missglückte Landung auch diese Maschine für längere Zeit außer<br />

Gefecht. Nun galt es erneut, diesmal mit Hilfe von großzügigen Geldgebern<br />

innerhalb des Vereins, ein Ersatzflugzeug zu organisieren. Man suchte<br />

und fand schlussendlich einen Doppelsitzer,<br />

ganz aus Holz und eigentlich<br />

eine echt antike Vorkriegskonstruktion,<br />

in Mainbullau. Diese GÖ4 mit der<br />

Kennung D-8896 diente nun ab August<br />

65 als fliegendes Arbeitspferd. Nach<br />

hartem Einsatz mit vielen Landungen<br />

fand sie viele Jahre später (1969) auf<br />

Grund deutlicher Altersschwäche ihr<br />

flammendes Grab.<br />

Die Gö 4 beim Umkurven der Bäume im Anflugbereich<br />

des Flugplatzes


Das Jahr ging arbeitsreich zu Ende, da der Seilrückholweg dringend stabilisiert werden<br />

musste, um die häufig auftretenden Absaufer nach Regenfällen zu verhindern.<br />

Zusätzlich wurde der altersschwachen Winde in Eigenarbeit ein anderer, gebrauchter<br />

V8 – Motor eingepflanzt, was bei den gegebenen schlechten Rahmenbedingungen<br />

auch keine leichte Aufgabe für die Fachleute war. Im Winter 65/66 fanden<br />

die ersten geselligen Veranstaltungen in Form vereinseigener Weihnachts - und<br />

Silvesterfeiern in der geschmückten Fliegerklause des Neubaus statt. Ein Öl – Bollerofen<br />

lieferte die notwendige Wärme und das Stromaggregat arbeitete in Tag<br />

und Nachtarbeit oft bis zum technischen Zusammenbruch.<br />

Die Mü 13 E D-9056 mit Blick Richtung Osten zur Kiesgrube und den hohen Fichten<br />

Das Dieselaggregat verweigert die Stromlieferung. Roland<br />

Rigling, Egon Preiss, Hans Velter bei der Arbeit (v.li.)<br />

Festivitäten in der Fliegerklause


1966 - Fluggelände Schwärzenbach<br />

Ein anderer Doppelsitzer, diesmal<br />

eine robuste Rhönlerche<br />

II mit der Kennung D–8883,<br />

wurde notgedrungen von<br />

der Flieger-Gruppe Lahr für 3<br />

Monate ausgeliehen. Kosten:<br />

300 DM. Infolge des starken<br />

Schulbetriebes ergab sich<br />

nun die Situation, dass immer<br />

mehr fortgeschrittene Piloten<br />

auf einsitzige Flugzeuge umsteigen<br />

wollten. Folgerichtig<br />

wurde am 1.7.65 für 500 DM<br />

vom Segelflugclub Stuttgart<br />

ein einfacher Übungseinsitzer<br />

vom Typ Grunau Baby III mit<br />

der Kennung D-8855 gekauft<br />

und in Betrieb genommen.<br />

Die verunfallte Mü 13 E ging Ein stolzer Jungpilot vor dem Baby III D-8855<br />

zur Reparatur ins Herstellerwerk nach<br />

Dachau. Im Laufe des Sommers wurde<br />

sie dort von Scheibe Flugzeugbau<br />

für 3.733 DM rohbaumässig repariert.<br />

Der Endausbau sollte in Eigenarbeit in<br />

<strong>Reiselfingen</strong> getätigt werden, was sich<br />

im Nachhinein als ein großes Problem<br />

heraus stellen sollte, da der Zeitaufwand<br />

wieder einmal erheblich war.<br />

Der 1. Vorsitzende Heinz Velter Rumpf und Flügel der Mü 13 E im Rohbauzustand<br />

beantragte beim LRA Neustadt eine Betriebsgenehmigung für ein geplantes zusätzliches<br />

Fluggelände in Schwärzenbach. Von diesem 1000 m hoch gelegenen<br />

Gelände in der Nähe von Titisee – Neustadt sollten in Zukunft Starts und Landungen<br />

erfolgen, die das Wellen- und Hangfliegen ermöglichten. Auf diese Weise<br />

erhofften sich die Flieger erhöhte Chancen, den begehrten Fünfstundenflug für die<br />

Segelflieger-Leistungsabzeichen zu erwerben. Der Thermik als alleiniger Aufwindquelle<br />

trauten sie in jenen Jahren stundenlange Segelflüge noch nicht zu.


Im heimatlichen <strong>Reiselfingen</strong> gelang ein wichtiger Schritt voran. Durch einen Gestattungsvertrag<br />

mit dem Landwirt Bruno Steidle konnte man nun den Lotterberg<br />

zum Flugbetrieb nutzen und damit entfiel der unbequeme und unsichere Start vor<br />

dem westlichen Querweg in Richtung Osten.<br />

Heinz Velter vor der schlichten Holzhütte mit seinen vier einfachen Schlafplätzen<br />

Auch für die Unterbringung von Fliegern, die oft einen weiten Anreiseweg hatten,<br />

wurde ab diesem Jahr gesorgt. Heinz Velter errichtete an der Aussenwand der Halle<br />

eine stabile Holzhütte mit einfachen Schlafplätzen.<br />

Die Startzahlen blieben in etwa gleich. Viele Arbeitsstunden verschlangen die Drainagearbeiten<br />

auf der Hochebene bei Schwärzenbach, und auch die aufwändige<br />

Fertigstellung der Mü 13 E beansprucht viel Zeit. Leider wurde die Maschine durch<br />

die nicht fachmännisch ausgeführten Reparaturarbeiten viel zu schwer und durfte<br />

deshalb ab sofort nur noch einsitzig geflogen werden. Das war ein schwerer Schlag<br />

ins Kontor und die Enttäuschung darüber war bei allen Beteiligten groß.<br />

Ende des Jahres 1966 zählte man 1.324 S/L und 129 Flugstunden.


1967 - Generationswechsel im Vorstand<br />

Das Jahr 67 brachte einen Generationenwechsel. An der Hauptversammlung am<br />

11.3.67 trat der Gründungsvorsitzende Heinz-Josef Velter zurück und ein komplett<br />

neuer Vorstand ging mit Elan ans vielschichtige Werk.<br />

1. Vorsitzender: Egon Preiss aus Lenzkirch - Kappel<br />

2. Vorsitzender: Karl Metz aus Titisee<br />

Kassierer: Karl Jourdan aus Neustadt<br />

Der Verein, der bis dato nur Mitglied im Luftsportverband Baden (LVB) war, stellte<br />

nun den Antrag auf die zusätzliche Ausbildungsgenehmigung für Segelflugzeugführer<br />

beim Baden–Württembergischen Luftfahrtverband (BWLV) in Stuttgart.<br />

Endlich wurde nun auch die Wasserleitung dauerhaft an das Wassernetz von <strong>Reiselfingen</strong><br />

angeschlossen. Damit war die wichtigste Voraussetzung gegeben, um die<br />

Zulassung der „Fliegerklause“ als öffentliche Gaststätte zu erreichen. Noch immer<br />

aber tuckerte hinter der Halle das alte Diesel-Aggregat und lieferte aufwändig den<br />

dringend benötigten Strom.<br />

Der fliegende Bauunternehmer<br />

Paul Bombardi<br />

aus Neustadt betonierte<br />

mit seinen Leuten<br />

den staubigen Hallenboden<br />

und auch die<br />

Wände erhielten einen<br />

Verputz. Zusätzlich wurde<br />

der Hallenvorplatz<br />

großzügig erweitert und<br />

eingeebnet.<br />

Für sich privat erwarb<br />

Paul Bombardi einen<br />

doppelsitzigen Scheibe<br />

Bergfalke II aus Pirmasens.<br />

Das Flugzeug<br />

trug das Kennzeichen<br />

Bergfalke II und Mü 13 E vor der Halle<br />

D-7043 und wurde von ihm durch einen recht abenteuerlichen Flugzeugschlepp<br />

nach <strong>Reiselfingen</strong> überführt. Noch im selben Jahr verkaufte er den Bergfalken weiter<br />

an den Verein und so kam dieser günstig an einen zweiten Doppelsitzer, der<br />

danach das Kennzeichen D-8839 trug.


Auf der Hochebene bei Schwärzenbach arbeiteten einige Unentwegte weiter an<br />

der Drainage und der Planie, fast alles in Wochenendarbeit. Am 21. und 28.5.67<br />

konnten endlich einige handverlesene Piloten zur Probe auf dem neuen Gelände<br />

starten und landen. Das gewünschte Ergebnis stellte sich aber mangels ausreichender<br />

Windgeschwindigkeit nicht ein. Das sollte dann definitiv das große Probefliegen<br />

am 14. und 15. Oktober erbringen. Es war eine ganz bittere Erkenntnis,<br />

dass der Hang auch bei sehr starkem Wind die Flugzeuge nicht hoch genug trug, da<br />

offensichtlich sein Neigungswinkel zu flach war. Alle Arbeit war damit umsonst gewesen.<br />

Das kühne Projekt Hochebene musste leider verlustreich aufgegeben werden.<br />

Verlustreich auch durch die Tatsache, dass ein paar Piloten es nicht erwarten<br />

konnten und sich in zwei Segelflugzeugen mittels F - Schlepp auf die Hochebene<br />

ziehen ließen. Bei den bald darauf fälligen Außenlandungen wurde eine private Ka<br />

8 schwer beschädigt.<br />

Umfassende Berichterstattung über die Versuche der Fliegerein in Schwärzenbach<br />

Im August 67 erfuhr die Flotte des Vereins eine deutliche Verstärkung. Durch den<br />

Kauf eines gebrauchten, aber frisch überholten Segelflugzeuges vom Typ Ka8 b<br />

mit der Kennung D-8832 stand den Piloten nun ein zeitgemäßes Segelflugzeug zur<br />

Verfügung.<br />

Der neue Vorstand hatte schon in seinem ersten Jahr sehr viel bewirkt. Es blieben<br />

aber noch genügend Baustellen übrig. Und auch die Schulden in Höhe von 32.000<br />

DM drückten den Verein. Hinzu kam noch die Darlehensrestschuld in Höhe von<br />

aktuell 16.500 DM.<br />

Vom 12. – 20.8.67 fand auf dem Flugplatz das allererste Schulungsfluglager für Anfänger<br />

in <strong>Reiselfingen</strong> statt. Fluglehrer Wollner schulte viele neue Flieger, was die<br />

Startzahl auf 1.544 ansteigen ließ. Fast 250 Stunden waren die Segelflugzeuge der<br />

Gruppe diese Saison schlussendlich in der Luft.


Doch schon im Oktober verließ<br />

Karl Wollner für immer die Luftsportvereinigung<br />

und gründete<br />

in seiner Heimatstadt Radolfzell<br />

einen neuen Verein, in den er<br />

auch sein Flugzeug, eine gewaltige<br />

CONDOR IV, einbrachte.<br />

Im November fiel der Startschuss<br />

zum kompletten Neubau<br />

einer modernen Doppeltrommelwinde<br />

bei der Firma Laule<br />

in Neustadt. Sie sollte die total<br />

veraltete Eintrommelwinde ablösen.<br />

Joseph Laule, genannt<br />

Sepp, trieb nun dieses aufwendige<br />

Projekt unermüdlich voran.<br />

Ein sehr ehrgeiziges Ziel für die<br />

wenigen sachkundigen Hände<br />

war die Fertigstellung der Winde<br />

spätestens im Sommer 68.<br />

GÖ 4 vor dem Start. Heinz Velter, Paul Bombardi, Karl<br />

Wollner (von links)<br />

Sepp Laule beim Bau der ersten Winde


1968 - Ein moderner Schulungsdoppelsitzer ASK 13<br />

Das Jahr 1968 begann mit einem schweren Rückschlag. Im Verlaufe des Windenbaus<br />

löste sich beim ersten Probelauf des neuen Daimler–Benz 350 SE Motors die<br />

Kardanwelle und zerstörte dadurch das Automatikgetriebe. Wieder wurde viel Arbeitsaufwand<br />

notwendig, um diesen großen Schaden zu beheben. Dennoch konnte<br />

die neue Winde zu Beginn der Saison ihren Dienst aufnehmen. Zum ersten Mal<br />

hatte der Verein in der Werkshalle von Sepp Laule eine moderne Doppeltrommelwinde<br />

in Eigenarbeit hergestellt, es sollte nicht die letzte sein.<br />

Als Folge eines schweren Orkans türmten sich im März viele Festmeter Sturmholz<br />

auf dem Holzlagerplatz östlich der Landepiste und so entstand für lange Zeit eine<br />

große Gefahrenquelle für die darüber hinweg landenden Segelflugzeuge, wie sich<br />

schon bald zeigen würde.<br />

Karl Jourdan besuchte den BWLV-Frühjahrslehrgang für Fluglehrer auf dem Hornberg<br />

und wurde dadurch der erste Fluglehrer als Eigengewächs des Vereins.<br />

Helge Loschan absolvierte kurz danach einen offiziellen Jugendleiterlehrgang des<br />

BWLV und wurde so zum ersten ausgebildeten Jugendleiter des Vereins. Dieses<br />

neu geschaffene Amt war Voraussetzung für die Ausbildung junger Piloten.<br />

Am 15.5.68 erflog sich Karl Jourdan mit seinem privaten Scheibe L-Spatz den ersten<br />

Zielstreckendiamanten mit 314 km von <strong>Reiselfingen</strong> nach Heubach und zurück.<br />

Es kam im Verlaufe der Saison zu einer enormen Steigerung des Flugbetriebs. Insgesamt<br />

537 Stunden wurden durch 2.560 Starts erflogen.<br />

Leider blieben die Flieger auch dieses Jahr nicht unfallfrei. Der Bergfalke D-8839<br />

verunglückte im Juli bei der<br />

Landung am Rande der Kiesgrube<br />

und wurde irreparabel<br />

beschädigt, den Insassen geschah<br />

aber glücklicherweise<br />

nichts. Durch viele Spenden<br />

von Mitgliedern konnte man<br />

dieses Jahr erstmalig in der<br />

Vereinsgeschichte ein nigelnagel<br />

neues Flugzeug<br />

Die neue ASK 13 D-0081<br />

Im Hintergrund das damals noch unbewaldete Gelände im<br />

Norden des Platzes.<br />

kaufen. Stolz holten einige<br />

Abgesandte des Vereins im<br />

Herbst eine doppelsitzige


Gruppenbild vor der neuen Maschine im Herstellerwerk Schleicher<br />

Albert Heizmann, Sepp Laule, Helmut Fuss, Berthold Müller, Hubert Fuss, Bruno Bombardi, Pauli<br />

Bombardi, Egon Preiss, Herr Schleicher (v.links)<br />

ASK 13 mit der Kennung D-0081 in Poppenhausen<br />

an der Rhön ab. Kostenpunkt:<br />

17.000 DM in bar. Nach erfolgter Taufe<br />

stand den Mitgliedern der SFGH nun einer<br />

der besten Doppelsitzer jener Zeit zur Verfügung.<br />

Im Winter dieses Jahres wurde noch ein<br />

moderner und leistungsfähiger Wechselstromgenerator<br />

installiert, der die Stromsituation<br />

endlich etwas komfortabler<br />

machte.<br />

ASK 13 bei der Taufe in Bonndorf<br />

Ganz am Ende des Jahres begann das Zeitalter der neuen Kunststoffflugzeuge in<br />

<strong>Reiselfingen</strong>. Paul Bombardi und ein paar gut Betuchte kauften sich einen Phoebus<br />

C mit 17m Spannweite und Einziehfahrwerk. Am 15.Dezember war der Erstflug.


1969 - <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald e.V.<br />

Eine außerordentlich angesetzte Mitgliederversammlung bewirkte am 1.6.69<br />

eine wichtige Weichenstellung: Aus der historischen „Luftsportvereinigung Hochschwarzwald<br />

e.V. Roter Milan“ mit Sitz in Bonndorf wurde, durch einstimmigen<br />

Beschluss, die „<strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald e.V.“ (SFGH). Der Sitz des Vereins<br />

verblieb aber weiterhin noch in Bonndorf.<br />

Helge Loschan wurde nach Absolvierung eines BWLV -Fluglehrerlehrgangs auf dem<br />

Hornberg zum zweiten selbstgebackenen Fluglehrer der <strong>Segelfluggruppe</strong> und begann<br />

mit der Schulung im Verein.<br />

Eine grundüberholte<br />

Rhön–Lerche D-0159<br />

kaufte die SFGH von<br />

der Firma Götz in Villingen<br />

im Sommer<br />

und lies danach den<br />

neuen Vogel auf den<br />

Die Rhönlerche Ka 4 D-0159 mit Flugschüler Klaus Brasch vor dem<br />

Start vom eingeebneten Lotterberg<br />

Namen <strong>Reiselfingen</strong><br />

taufen.<br />

An zwei Wochenenden<br />

fand eine Flugzeugschlepp-Schulung<br />

bei den Kollegen<br />

in Blumberg statt, wobei<br />

sich die ASK 13 als<br />

ideales Schulflugzeug<br />

heraus stellte.<br />

Die Nivellierung von Lotterberg und Landefläche Nachtweid ging in die umfangreiche<br />

Planungsphase und sollte baldmöglichst verwirklicht werden.<br />

Der Neubau einer Werkstatt mit darüber liegenden Schlafräumen war aber noch<br />

vordringlicher und wurde deshalb am Ende der Saison in Angriff genommen. Zeitgleich<br />

erfolgte eine gründliche Renovierung der Fliegerklause und der Flugleitung.<br />

Leider erreichte der antiquierte Holz-Doppelsitzer Gö 4 seine absolute Altersgrenze<br />

und musste feierlich eingeäschert werden.<br />

Ein schwerer Herbststurm beschädigt Anfang November das Hallendach und<br />

machte es zu einem Versicherungsfall.


Am 16.12.69 starb<br />

völlig überraschend<br />

unser Seniorchef<br />

und Vereinsgründer<br />

Heinz<br />

Josef Velter. Viele<br />

Mitglieder gaben<br />

ihm in Freiburg das<br />

letzte Geleit.<br />

Die Werkstatt entsteht<br />

wie immer in einer Gemeinschaftsaktion.<br />

Die Flotte der <strong>Segelfluggruppe</strong>:<br />

ASK13,<br />

Rhön-Lerche, Ka8,<br />

Mü13 E, L-Spatz, Ka8<br />

(von links).


1970 - Verlegung des Vereinssitzes nach <strong>Reiselfingen</strong><br />

Erfreulicherweise trat die Gemeinde <strong>Reiselfingen</strong> zu Beginn des Jahres in die <strong>Segelfluggruppe</strong><br />

SFG Hochschwarzwald als ordentliches Mitglied ein. Initiatoren dieser<br />

wichtigen Aktion waren Bürgermeister Hermann Fuss und der Vorsitzende der<br />

SFGH.<br />

Die bald danach erfolgte Verlegung des Vereinssitzes von Bonndorf nach <strong>Reiselfingen</strong><br />

war die konsequente Folge.<br />

Bescheidene 32 männliche und 2 weibliche Aktive, sowie ein paar Passive bildeten<br />

Anfang der Siebziger die SFGH.<br />

Das Ehrenmitglied Heinz Josef Velter (gestorben im Dezember 1969) erhielt posthum<br />

das Diplom Otto Lilienthal des DAeC für seine Verdienste um den Flugsport<br />

in Baden–Württemberg verliehen.<br />

Die Ausserbetriebnahme des Baby III D-8855 erfolgte vor Saisonbeginn am<br />

14.2.1970. Damit endete in <strong>Reiselfingen</strong> die Ära der reinen Holzflugzeuge und das<br />

Kunststoffzeitalter begann.<br />

Im Mai 70 erfolgte die Inbetriebnahme des neuen Übungseinsitzers Ka8 b<br />

D–0568. Die Patenschaft incl. Patengeschenk in Höhe von 1.000 DM übernahm<br />

die Stadt Löffingen. So waren auf dem Fluggelände <strong>Reiselfingen</strong> anfangs der Saison<br />

folgende Segelflugzeuge stationiert:<br />

• Ka 8 b: D-8832<br />

• Ka 8 b: D-0568<br />

• ASK 21: D-0081<br />

• RhönLerche: D-0159<br />

• L-Spatz: D-8821 (privat)<br />

• Ka 8: D-4329 (privat)<br />

• Ka 6 CR: D-7153 (privat)<br />

• Phoebus C: D-9214 (privat)<br />

Am 14.7.1970 aber traf die Fluggruppe<br />

das bislang schwerste Unglück ihrer<br />

Geschichte. Der junge Flugschüler Roland<br />

Dachtler aus Hinterzarten stürzte<br />

in der Platzrunde aus 250 Metern<br />

mit der Ka 8, D- 8832 tödlich ab. Die Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf<br />

Fremdbeteiligung oder gar auf Flugzeugmängel. Die Absturzursache blieb ungeklärt,<br />

die Ka8 wurde total zerstört. Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen<br />

ein, da offensichtlich menschliches Versagen die alleinige Unfallursache war.


Trotz dieser schweren Belastung nahm die SFGH mit Fluglehrer Helge Loschan und<br />

mehreren Flugschülern im August auf der neuen ASK 13 am 3. Klippeneck–Segelflugwettbewerb<br />

teil. Das Reiselfinger Team kehrte nach einer schönen Flug-Woche<br />

als Sieger in der Doppelsitzerklasse nach Hause zurück.<br />

Nach vielen Flugjahren ging die Mü<br />

13 E D–8762 in den verdienten Ruhestand<br />

und wurde stillgelegt.<br />

Große Ereignisse warfen ihre langen<br />

Schatten voraus. Für 1.000 DM wurde<br />

eine uralte Planierraupe erstanden.<br />

Diese Raupe sollte in Zukunft die<br />

Hauptlast aller anfallenden Erdarbeiten<br />

tragen. Es begann mit den Grabarbeiten<br />

für die zum Startplatz führenden<br />

Telefon– und Lichtleitungen.<br />

An zwei Sommernachtsfesten am 22.<br />

und 23.8. dieses Jahres konnte der<br />

Verein dringend benötigtes Geld zusammen<br />

sammeln.<br />

Resümee der Saison: Ca. 500 Flugstunden<br />

und über 2.000 Starts.<br />

Abreise zum Klippeneck mit der ASK 13<br />

In diesem Jahr heiratete Sepp Laule seine Renate


1971 - Das erste Kunststoffflugzeug<br />

Zu Beginn des Jahres erfolgte der Start des dezentralen Segelflug–Wettbewerbs<br />

der Fliegergruppen aus Blumberg, Donaueschingen und <strong>Reiselfingen</strong>. Ziel war die<br />

Aktivierung des schlummernden Streckenfluges. Organisatoren waren Louis Zimmermann<br />

(Blumberg), Eugen Spenlinger (Donaueschingen) und Helge Loschan<br />

(<strong>Reiselfingen</strong>).<br />

Hans Velter übernahm an der Jahreshauptversammlung 1971 für viele kommende<br />

Jahre das Amt des Schriftführers von Theo Gremmelspacher.<br />

Karl Jourdan flog mit seiner eigenen Ka 6 CR an der Segelflugwoche in Freiburg und<br />

beendete sie erfolgreich auf dem zweiten Gesamtplatz.<br />

Das Aufklärungsgeschwader Immelmann in Bremgarten machte erstmalig 3 Senkrecht<br />

- Luftbilder von Ort und Flugplatz in <strong>Reiselfingen</strong>. Die letzten vorhandenen<br />

Luftaufnahmen stammten von der US Air Force aus dem Kriegsjahr 1945.<br />

Hans Velter absolvierte den Frühjahrslehrgang für Fluglehrer auf dem Hornberg<br />

mit Erfolg und wurde damit der Fluglehrer Nr. 3 des Vereins.<br />

Der Geländeteil Lotterberg sollte auch zum Schulbetrieb mit einbezogen werden<br />

und wurde deshalb vom Landwirt Steidle gepachtet. Es gab aber große Zulassungsschwierigkeiten,<br />

weil die Bahn lediglich 135 m lang war und zudem noch<br />

eine übermäßige Steigung von 18 % besaß.<br />

Die jüngsten Flugschüler<br />

der SFGH :Klaus<br />

Brasch, Harald Fuss,<br />

Angelika Preiss, Thomas<br />

Drescher vor der<br />

Rhönlerche ( v. li.)


Leider wurde die Rhönlerche durch den starken Schulbetrieb arg in Mitleidenschaft<br />

gezogen. Gerade frisch repariert wurde sie am 2.5. erneut stark beschädigt. Der<br />

Pilot musste wegen zu starkem Gegenwind zwischen den Baumstämmen des Holzlagerplatzes<br />

landen. Die Lerche nahm erheblichen Schaden, doch beiden Insassen<br />

geschah nichts. Da es wirtschaftlich gesehen nicht sinnvoll war, sie zu reparieren,<br />

verkaufte man das Segelflugzeug an eine Flugzeugwerft.<br />

In Saulgau fand am 7.9.71 das Probefliegen des Kunststoff–Segelflugzeugs Salto<br />

H101 statt. Der Salto sollte danach baldmöglichst mit Hilfe von freiwilligen Spenden<br />

angeschafft werden. Ende des Jahres wurde der neue Salto H 101 D–0403<br />

im Start + Flug- Werk in Saulgau abgeholt. Kaufpreis 20.244 DM. Er war das erste<br />

Kunststoffflugzeug im Eigentum der <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald und entsprach<br />

den Richtlinien der neuen Club–Klasse.<br />

Im Herbst wurde mit der vereinseigenen Planierraupe der Lotterberg zur Startfläche<br />

planiert. Es wurden 3.000 qm Fläche eingeebnet und ca. 1.500 cbm Erde<br />

bewegt.<br />

Anfang September besuchte der amtierende 2. Vorsitzende Josef Laule den Segelfluglehrer–Lehrgang<br />

des BWLV auf dem Hornberg und stand danach als vierter<br />

Fluglehrer dem Verein zur Verfügung.<br />

Die SFG Hochschwarzwald war Ende 1971 Halter von einem Doppelsitzer (ASK 13,<br />

D-0081) und zwei Einsitzern (Ka 8b,<br />

D–0568 und H 101, D–0403).<br />

Furchtlos stellten sich die Flieger der<br />

Herausforderung eines Fussballmatches<br />

gegen die Reiselfinger Kicker und<br />

zogen sich ganz achtbar aus der Affäre.<br />

Dieser Megaevent fand im hohen Gras<br />

des Flugplatzes statt.<br />

Sportlich fair ging’s beim Freundschaftskick<br />

gegen die Reiselfinger Fußballer zur Sache<br />

Die Gemeinde <strong>Reiselfingen</strong> und weitere fünf Grundstückseigner gaben ihre Zustimmung<br />

zur Aufhebung des schräg verlaufenden Wirtschaftsweges, der das Landefeld<br />

im Westen begrenzte. Erst dadurch wurde es möglich, ein zusammenhängendes<br />

Areal für die neue Landebahn zu schaffen. Im schneearmen Winter 71 -72<br />

begann man mit der aufwändigen Planierarbeit für das neue Flugplatzareal. Über<br />

4 ha mussten längs der Kiesstrasse eingeebnet werden, was für Mensch und Maschine<br />

eine große Herausforderung war.


1972 - Planierung des Flugfeldes<br />

Antrag der SFGH an den Sportbund wegen der Erweiterung und Planierung des<br />

Flugfeldes: Stolze 109.000 DM sollte die ganze Aktion kosten, die tatsächlich angefallenen<br />

Kosten beliefen sich auf fast 120.000 DM.<br />

Der fliegende Bauunternehmer Paul Bombardi und die LKW von Daimler–Benz in<br />

Freiburg, von Egon Preiss organisiert, begannen im Januar mit den umfangreichen<br />

Erdbewegungen.<br />

Ein Fliegerball in der Festhalle Löffingen brachte am 26.2.72 dringend benötigtes<br />

Geld in die Vereinskasse. Vor allem auch deshalb, weil Sepp Laule seinen schönen<br />

alten Sportwagen vom Typ DB 190 SL als ersten Preis der Verlosung spendete.<br />

5.000 cbm gewachsener Kies wurden durch die alte Raupe bewegt. Vor allem Helmut<br />

Fuss fuhr wochenlang das schwere Gefährt bei Wind und Wetter. Das forderte<br />

jedoch seinen Tribut. Der Verein musste notgedrungen schon bald ein gebrauchtes<br />

Raupenband für die defekte Planierraupe PR 610 zum Preis von 860 DM kaufen.<br />

Über 3.500 cbm Wandkies aus der Kiesgrube wurden bis Ende April in den Platz hinein<br />

planiert. Sehr erfreulich war dabei, dass sich die Kiesfirma Wintermantel mit<br />

ihren Geldforderungen zurück hielt. Obenauf kam der zuvor aufgehäufte Humus<br />

und schlussendlich die Aussaat.<br />

Ende April waren schließlich 4 ha<br />

neu eingesät. Ein warmer Frühlingsregen<br />

ließ schon 14 Tage später<br />

das frische neue Gras sprießen.<br />

Es wurden ca. 6.000 Arbeitsstunden<br />

an ehrenamtlicher Arbeit geleistet.<br />

Damit der Flugbetrieb trotz der<br />

Erdarbeiten weitergehen konnte,<br />

pachteten die Flieger ein zusätzliches<br />

Feld in Nord–Süd Richtung,<br />

das mit seiner 250m langen Bahn<br />

auch bis Ende 72 als Ersatzflugplatz<br />

amtlich genehmigt wurde.<br />

Landefeld 1965 (oben) und neu<br />

planierte Landebahn 1972 (unten)


Der Salto erhielt in Kappel vor<br />

großer öffentlicher Kulisse<br />

seinen Taufnamen „Kappel“.<br />

Bald danach errang Helge<br />

Loschan mit dem neuen<br />

Salto beim internationalen<br />

Hotzenwald-Segelflugwettbewerb<br />

den dritten Platz. Er<br />

flog dabei auch gleich den<br />

ersten 300 km Zielrückkehr<br />

Diamanten auf diesem neuen<br />

Flugzeugtyp.<br />

Taufe des neuen Salto H-101 in Kappel (oben)<br />

Ein ausrangiertes Segelflugzeug<br />

(Mü13 E) der SFGH, das<br />

für die Gemeinde Hinterzarten<br />

als Objekt für einen Spielplatz<br />

gedacht war, tauchte<br />

plötzlich einsam und verlassen<br />

auf einem Bauhof in Hinterzarten<br />

auf. Kurz danach erschienen<br />

diese Schlagzeilen<br />

in der BZ, der Stuttgarter Zeitung<br />

und der FAZ: „Ein Flugzeug<br />

mit Anhänger auf dem<br />

Salto vor den ersten Starts in <strong>Reiselfingen</strong><br />

Müllplatz !!“<br />

Im September wurde der DB–Motor der Schleppwinde durch Überdrehung zerstört,<br />

da ein findiger Kopf eine Stahlplatte auf das Gaspedal gelegt hatte, um den<br />

Motor warm laufen zu lassen. Die Kollegen aus Donaueschingen halfen freundlicherweise<br />

mit ihrer Ersatzwinde aus. Nun ging es zwangsläufig wieder an einen<br />

großen Umbau der Winde, für die Egon Preiss glücklicherweise einen gebrauchten<br />

6,3 l DB–Motor organisiert hatte. Am Samstag, den 2.12.72 veranstalteten die Reiselfinger<br />

einen zweiten Fliegerball in Löffingen. Erster Tombola-Preis war diesmal<br />

ein Farbfernsehgerät. Bei diesem Fliegerball kosteten 0,5l Bier 1,30 DM und 0,25l<br />

Wein 1,80 DM.<br />

Der Verein bestellte danach recht risikoreich und mutig einen Motorsegler vom<br />

Typ SF 25 C beim Hersteller Scheibe in Dachau für 40.000 DM und schlug damit den<br />

richtungsweisenden Weg in die Motorsegler - Zukunft des Vereins ein.


1973 - Der erste Motorsegler der <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald<br />

Die jährliche Hauptversammlung brachte durch Wahl einige neue Persönlichkeiten<br />

in den Vereinsvorstand.<br />

1. Vorsitzender: Egon Preiss Kappel<br />

2. Vorsitzender: Sepp Laule Titisee-Neustadt<br />

Kassierer: Albert Heizmann Friedenweiler<br />

Schriftführer: Hans Velter Titisee-Neustadt<br />

Jugendleiter: Helge Loschan Freiburg<br />

Chefin der Fliegerklause: Elsa Preiss<br />

In diesem Jahr wurde das anfangs heftig umstrittene und beargwöhnte Lastschriftverfahren<br />

eingeführt. Damit war die Zeit des Bargeld–Inkassos zu Ende und der<br />

Kassenchef wurde entlastet.<br />

Der dezentrale Segelflugwettbewerb zwischen den Fluggruppen aus Blumberg,<br />

Binningen, Bohlhof, Donau und <strong>Reiselfingen</strong> wurde erweitert ausgeschrieben. Für<br />

viele Jahre war er immer der absolute Gradmesser des fliegerischen Könnens vieler<br />

Teilnehmer. Reiselfinger Piloten gewannen ihn weitaus am meisten.<br />

Bei einer Außenlandung in der Nähe von Saig wurde der Salto D–0403 am 23.4.73<br />

durch einen Weidezaun schwer beschädigt und musste zur Reparatur zurück ins<br />

Werk. Sein Pilot hatte die unbefriedigenden Landeeigenschaften des Flugzeugs<br />

nicht genügend berücksichtigt.<br />

Vor lauter Begeisterung darüber, dass das frisch reparierte Flugzeug wieder in <strong>Reiselfingen</strong><br />

flog, veranstaltete ein junges Mitglied des Vereins unerlaubten Kunstflug<br />

unter den Augen der anwesenden Luftaufsicht-Behörde. Das zog natürlich eine<br />

geharnischte Strafpredigt nach sich.<br />

Der Landwirt Willi Fuss aus <strong>Reiselfingen</strong> gestattete der SFGH den Überflug über<br />

sein Grundstück Nr. 1463.<br />

Sepp Laule und Helge Loschan flogen im Oktober den neu gekauften Motorsegler<br />

SF 25 C, Kennzeichen D-KOER vom Werk in Dachau zu seinem Heimatflugplatz in<br />

<strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Taufe des MS D-KOER auf den Namen „Titisee–Neustadt“ am 4.11.1973. Die Stadt<br />

gab ein schönes Taufgeschenk in Höhe von 1.000 DM. Der geschenkte „Hieronymus“<br />

im Cockpit verwirrte allerdings durch seine Magnethalterung den empfindlichen<br />

Kompass des Motorseglers ziemlich stark. Der Reiselfinger Pfarrer Walter<br />

zeigte sich außerordentlich befremdet, weil zur Segnung des Flugzeugs nicht er<br />

sondern ein anderer Pfarrer eingeladen wurde.


Eine Flugstunde mit dem neuen Motorsegler kostete die Flieger die aus heutiger<br />

Sicht veritable Kleinigkeit von 36 DM.<br />

Nachdem ein Funksprechzeugnis<br />

der Post<br />

für alle Piloten zur Pflicht<br />

geworden war, fand im<br />

November der erste vereinsinterne<br />

Funksprechlehrgang<br />

für alle Reiselfinger<br />

Piloten statt.<br />

In der Werkstatt von Sepp<br />

Laule entstand während<br />

des Winters ein neuer<br />

Anhänger für den Salto.<br />

Bis Ende des Jahres wurden<br />

2.240 Starts mit 740<br />

Flugstunden erreicht.<br />

Der neue Motorsegeler vom Typ SF 25 c D-KOER<br />

Abholung des Motorseglers in Dachau durch Sepp Laule<br />

und Helge Loschan


1974 - Erweiterung der Halle nach Norden<br />

Ein alter DB–Kastenwagen war die Basis für<br />

den Bau eines fahrbaren Towers, der alle<br />

wichtigen Einrichtungen für einen sicheren<br />

Flugbetrieb beherbergte. Er ging zu Beginn<br />

dieses Jahres in Dienst.<br />

Der neue Motorsegler D-KOER bewährte sich<br />

in seinem ersten Dienstjahr hervorragend<br />

und hatte bis Ende der Saison schon 550<br />

Starts und Landungen hinter sich gebracht.<br />

Auch das Segelflugzeug Ka8 b, D-0568 hob<br />

über 600 Mal vom Reiselfinger Flugplatz ab<br />

und so hatten alle vier Fluglehrer der SFGH<br />

viel Arbeit. Diese lohnte sich sehr, denn<br />

nicht weniger als 7 erste Alleinflüge und 8<br />

erfolgreich abgelegte Prüfungen zum Luftfahrerschein<br />

konnten verzeichnet werden.<br />

Mit einem Zuschuss aus der Gemeindekasse<br />

von <strong>Reiselfingen</strong> wurde ein 12-adriges Kabel in<br />

60 cm Tiefe zwischen Winden– und Startplatz<br />

Der erste fahrbare Tower in der<br />

Lokalpresse…..<br />

verlegt. Dadurch stellte man die wichtige vorgeschriebene Kommunikation zwischen<br />

Flugleiter und Windenfahrer auf eine sichere Basis.<br />

Viele Mitglieder folgten am 14.6. der Einladung des befreundeten Aufklärungsgeschwaders<br />

Immelmann und besuchten die Soldaten auf dem NATO–Flugplatz<br />

Bremgarten. Im gecharterten Bus ging`s mit interessanten Eindrücken zurück nach<br />

<strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Immer mehr Flugzeuge und Geräte aller Art forderten dringlich eine Erweiterung<br />

des bestehenden Platzangebotes. Der Vorstand entschloss sich deshalb, die Halle<br />

durch einen Anbau an der Nordseite um ca. 50 % zu erweitern. Unter der Anleitung<br />

von Paul Bombardi und durch den Einsatz von schwerem Gerät und vielen<br />

Helfern entstand der Neubau, der von nun an vor allem das wertvolle technische<br />

Gerät des Vereins beherbergte.<br />

Die Flieger zahlten dieses Jahr für einen Windenstart 4,50 DM.<br />

Ein Pilot der SFGH erhielt vom RP Freiburg eine Anzeige wegen angeblichem Tiefflug<br />

mit dem Motorsegler über dem Schwimmbad in Löffingen.


..und sein Nachfolger,<br />

der noch heute seinen<br />

Dienst tut.<br />

Beliebter Ruhesitz<br />

am Tower auch noch<br />

2005: Frauke Focke,<br />

Anke Spoo, Uwe Baderschneider,<br />

Jürgen<br />

Kaiser, Gerhard Müller<br />

( v.li. )<br />

Und wieder einmal hieß es „Alle anpacken“ bei der Erweiterung der Halle nach Norden


1975 - 1. Reiselfinger Fliegertreff<br />

Der neue Anbau wurde im Frühjahr mit der Montage eines großen Stahltores<br />

fertig gestellt. Er brachte wie erhofft eine deutliche Entspannung der bisherigen<br />

Raum-situation.<br />

Sepp Laule übernahm ab Saisonbeginn das verantwortungsvolle Amt des Vereinsausbildungsleiters<br />

von Karl Jourdan.<br />

Beim 1. Reiselfinger Fliegertreff vom 29.3 – 5.4.75 traten 19 Piloten aus vier Vereinen<br />

mit ihren 10 Segelflugzeugen an. Es wurden 5 gute Wertungstage erreicht.<br />

Drei Reiselfinger standen am Schluss auf dem Treppchen: Karl Jourdan, August<br />

Pfaff und Helge Loschan.<br />

Frierende Einheimische und Gäste auf dem Lotterberg beim Reiselfinger Fliegertreff im kalten Ostwind<br />

Der 1.Mai brachte ein herausragendes Ereignis. Das erste von <strong>Reiselfingen</strong> aus geflogenen<br />

Dreieck über die 500 km Distanz wurde erreicht. Die Wendepunkte waren<br />

St.Croix im Jura und Farrenberg auf der Alb. Helge Loschan flog es auf seiner<br />

Club – Libelle und errang damit den Streckendiamanten zur Gold – C. Etwas weniger<br />

Glück hatten Sepp Laule und Karl Jourdan, die mit ihren Cirren den gleichen<br />

Flug abbrachen und wieder in <strong>Reiselfingen</strong> landeten.<br />

Im Sommer gab es ein Fluglager der Akaflieg Freiburg in <strong>Reiselfingen</strong>. Bei der Abrechn-


ung monierten die Studenten vehement, dass für ein Bier DM 1,50 abgerechnet<br />

wurde, anstatt der ausgezeichneten 1,40 DM. Seit diesem Eklat gab es verständlicherweise<br />

kein weiteres Fluglager mehr von Akademischen Fluggruppen in <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Durch die finanzielle Beteiligung von Brigitte Holighaus kam es zum Neukauf eines<br />

Std. Cirrus D–3098 aus dem Hause Schempp–Hirth.<br />

Das LRA Breisgau- Hochschwarzwald reklamierte die unerlaubte Müllablagerung<br />

in Form von 2 Autowracks auf dem Gelände der SFGH.<br />

Im Sommer dieses Jahres fand das erste Betriebsfest von Mercedes–Benz Freiburg<br />

auf dem Flugplatz statt. In mehreren großen Bussen erreichten die Betriebsangehörigen<br />

den Platz und festeten dort bis spät in die Nacht hinein.<br />

Durch die Verlegung von Grasplatten aus Beton gelang es im Herbst, den Anstieg<br />

zum Lotterberg hinauf dauerhaft zu befestigen.<br />

Eine von der SFGH organisierte Tanzveranstaltung in der Festhalle Löffingen erbrachte<br />

wieder mal dringend benötigte Einnahmen.<br />

Im Winter 75/76 baute Sepp Laule erneut einen Anhänger, diesmal für den neuen<br />

Std.Cirrus.


1976 - Anschluß ans Stromnetz<br />

Der Verein bestand in diesem Jahr offiziell aus 43 Aktiven und 44 Passiven.<br />

2. Reiselfinger Fliegertreff vom 16.4 – 24.4.76. Es nahmen 22 Piloten aus vier Vereinen<br />

auf 12 Flugzeugen teil. Man startete an der Winde und flog an 6 Tagen schöne<br />

Strecken. Die Sieger waren wieder Mal alles Reiselfinger: Helge Loschan, Karl Jourdan<br />

und Hubert Drescher.<br />

Privatflugzeuge wurden ab diesem Jahr von der bisher freiwillig bezahlten Minutengebühr<br />

befreit.<br />

Die SPK Neustadt gab die Zusage für einen Kredit von über 20.000 DM. Dieser<br />

Betrag sollte die Anbindung an das öffentliche Stromnetz finanziell ermöglichen.<br />

Der vereinseigene Std.Cirrus D-3098 wurde bei einer Außenlandung im Mai etwas<br />

demoliert und musste repariert werden.<br />

Sepp Laule erflog sich in seinem Std. Cirrus den Strecken Diamanten mit einem<br />

510 km – Flug und auch Hubert Drescher sowie Rudolf Faller erflogen sich ihre 300<br />

km – Diamanten.<br />

Helge Loschan wurde Vize–Landesmeister der Clubklasse anlässlich der Landesmeisterschaft<br />

in Saulgau.<br />

Ab dem 14.8.76 gehörte die Ka8 b D-4329 vollständig dem Verein, da Hans Velter<br />

sie für 12.000 DM verkaufte.<br />

Hubert Fuss vollführte eine bemerkenswerte Außenlandung auf dem Modellflugplatz<br />

in Löffingen, was ihm dort viel Applaus einbrachte.<br />

Die Belegschaft von Daimler–Benz aus Freiburg kam schon zum zweiten Mal für ihr<br />

Fest nach <strong>Reiselfingen</strong> (12.6.76)<br />

Am 19.6. ging das vereinseigene Sommernachtsfest dieses Jahres über die Bühne.<br />

Beim Klippeneck – Segelflugwettbewerb Anfang August errang das Team <strong>Reiselfingen</strong><br />

(Helge Loschan und drei Flugschüler) mit der vereinseigenen ASK 13 erneut<br />

den ersten Platz in der Doppelsitzerklasse.<br />

Der Verein wollte die Zulassung zum Sonderlandeplatz erreichen und stellte deshalb<br />

den Antrag auf ein förmliches Anhörungsverfahren bei der Gemeinde Löffingen<br />

– <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Helge Loschan zeigte zum ersten Mal ein Kunstflugprogramm mit dem Salto auf<br />

dem Flugtag in Hilzingen.


Noch vor Anbruch<br />

des Winters ging es<br />

kraftvoll an das Projekt<br />

Stromanschluss.<br />

Ein Starkstromkabel<br />

wurde von der Halle<br />

zum Verteiler des<br />

Kieswerks Wintermantel<br />

verlegt und<br />

dort installiert.<br />

Das Jahr brachte es<br />

auf stolze Zahlen: Es<br />

fanden 2.904 S/L in<br />

<strong>Reiselfingen</strong> statt mit<br />

insgesamt 1.545 Flugstunden.


1977 - Paul Bombardi wird erstes Ehrenmitglied<br />

An der diesjährigen Hauptversammlung im Februar wurde Egon Preiss für 10 Jahre<br />

hervorragende Arbeit als Vorsitzender mit einem Silberteller geehrt. Als neu gewählter<br />

Jugendleiter trat Dietrich Völker dem Vorstand bei, ebenso Helge Loschan<br />

als Leistungsflugreferent. Die Teilnehmer der HV ernannten Paul Bombardi in Würdigung<br />

seiner grossen Verdienste zum ersten Ehrenmitglied der <strong>Segelfluggruppe</strong>.<br />

Die Badische Zeitung würdigt die Ernennung von Paul Bombardi zum Ehrenmitglied der<br />

<strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald auf der Jahreshauptversammlung 1977<br />

Noch vor Beginn der Flugsaison verlegte man mit vereinten Kräften das Starkstromkabel<br />

abschließend in die Kiesgrube und damit war der Anschluss ans öffentliche<br />

Stromnetz perfekt. 13 Jahre nach dem Hallenbau hatten die Flieger nun endlich<br />

permanenten Strom im Haus und konnten deshalb auch das Notstromaggregat<br />

verkaufen.<br />

Der 3. Reiselfinger Fliegertreff vom 5.4. – 16.4.77 war mit 20 Piloten und 13 Maschinen<br />

wieder sehr gut besucht. Leider warteten die Flieger vergebens auf gutes<br />

Flugwetter. Kein einziger Wertungstag konnte geflogen werden.<br />

Ein Flugschüler landet die Ka8 b D-4329 am 16.7. beim Lotterberg und beschädigt<br />

sie leicht. Der Schaden konnte vom Werkstatt – Team schnell behoben werden.<br />

Ein Landereiter stand wenig später dem Motorsegler D–KOER im Weg. Das kostete<br />

eine Propellerreparatur.<br />

Für eine Schleicher ASK 21, einen hochmodernen Kunststoff–Doppelsitzer, wurde<br />

eine Anzahlung in Höhe von 1.000 DM beim Herstellerwerk geleistet.


Das beliebte Betriebsfest von Daimler–Benz Freiburg fand Anfang Juni bereits zum<br />

dritten Mal auf unserem Platz statt. Ihm folgte unmittelbar der alljährliche Tag der<br />

Offenen Tür.<br />

Helge Loschan flog im Namen der <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald die Deutsche<br />

Meisterschaft der Clubklasse in Hammelburg mit und belegte einen guten<br />

Mittelplatz.<br />

Ab Juni lief in <strong>Reiselfingen</strong> eine Kampagne inklusive Unterschriftensammlung gegen<br />

die Flieger an. Die von der SFGH angestrebte Zulassung zum Sonderlandeplatz<br />

sollte mit allen Mitteln torpediert werden. Eine in der BZ erschienene Leserzuschrift<br />

unter dem Titel „Wir sind keine Krachmacher“ sorgte in diesem Zusammenhang<br />

für mächtigen Wirbel.<br />

Um die Wogen etwas zu glätten, wurden am 8.10 und 9.10 vor Ort Flugzeugschlepp–Hörproben<br />

mit der Freiburger Piper Super Cup vor den versammelten<br />

Gemeinderäten geflogen. Das eindeutige Ergebnis: Für die Räte war keine wirkliche<br />

Geräuschbelästigung wahrnehmbar. Trotzdem lehnte der Ortschaftsrat wenig<br />

später den beantragten neuen Status als Sonderlandeplatz ab, erhöhte aber<br />

gleichzeitig die Anzahl der erlaubten Schleppflüge auf 300 pro Jahr. Damit konnte<br />

die SFGH in Zukunft gut leben.<br />

Der Initiator der Unterschriftenaktion, erstaunlicherweise immer noch passives<br />

Mitglied, wurde wegen vorsätzlichen Verstosses gegen die geltende Satzung aus<br />

dem Flieger-Verein ausgeschlossen.<br />

Letzte Arbeiten<br />

zum Anschluss<br />

an das öffentliche<br />

Stromnetz.


1978 - Renovierung der Kantine und Einbau einer Dusche<br />

Der Verein meldete Ende 1977 stattliche 55 Aktive an den BWLV<br />

Im Verlaufe des Winters arbeiteten viele an der Renovierung der Kantine und an<br />

der Verbesserung der sanitären Einrichtungen. Der komplette Neubau einer Dusche<br />

in der Werkstatt schloss die Winterarbeit ab. Die Vereinsmitglieder spendeten<br />

insgesamt 4.500 DM für diese Baumaßnahmen.<br />

In der Reiselfinger Krone versammelte sich am 10.2. der gesamte Verein zur diesjährigen<br />

Mitgliederversammlung. Dabei gab Elsa Preiss nach über 10 jähriger uneigennütziger<br />

Tätigkeit die Kantinenführung ab. Wie es mit der Kantine, die eine<br />

wichtige Einnahmequelle darstellte, weitergehen sollte, blieb vorerst noch ungeklärt.<br />

Elsa Preiss wurde zum Ehrenmitglied der <strong>Segelfluggruppe</strong> ernannt.<br />

Unser Gebäude erhielt eine dringend benötigte Hauptschlüsselanlage und der<br />

Flugplatz <strong>Reiselfingen</strong> wurde in diesem Jahr erstmalig an die öffentliche Müllabfuhr<br />

angeschlossen.<br />

Am Freitag, 17.3.78 fand auf dem Flugplatz eine zackige Truppenvereidigung des<br />

französischen Militärs statt. Der anschliessende Umtrunk in der Halle hatte es in<br />

sich.<br />

Bereits zum 4. Mal fand der Reiselfinger Fliegertreff statt, der vom 13. – 16.5.78<br />

dauerte. Leider gönnte das Wettergeschehen den 12 Piloten nur einen einzigen<br />

Wertungstag.<br />

Vom 18.6.78 bis zum<br />

1.7.78 fand das erste und<br />

bis dato einzige Jugendlager<br />

für Segelflieger des<br />

BWLV in <strong>Reiselfingen</strong> statt.<br />

Organisiert und betreut<br />

wurden die 22 Jugendlichen<br />

von den Fluglehrern<br />

Hans Velter und Helge Loschan.<br />

Höhepunkt war sicher der<br />

Besuch des Zürcher Flughafens<br />

am 29.6.78.<br />

Hubert Drescher flog beim<br />

Bericht über das Jugendlager des Baden-Württembergischen Luftsportverbandes<br />

auf dem Flugplatz <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Klippeneck auf den 2.<br />

C-Kaderfliegen auf dem<br />

Platz


Im Sommer 78 scheiterte der geplante Kauf der Ka 8 D-5217 vom Hegenscheid<br />

schon nach dem Probeflug in <strong>Reiselfingen</strong> wegen der offensichtlich schlechten Flugeigenschaften<br />

der Maschine.<br />

Die SPK Hochschwarzwald sponserte<br />

durch eine Werbeschrift unsere großen<br />

Segelflug-Anhänger.<br />

Der Salto „Kappel“ nahm mit dem<br />

Piloten Helge Loschan am Kunstflugprogramm<br />

der Flugtage in Blumberg<br />

und Hilzingen teil.<br />

An einer der letzten Flugtage der Saison erlitt die ASK 13 D–0081 einen Schaden,<br />

weil ihr Pilot sie nach einem Seilriss leider in die Tännchen vor der Kiesgrube hinein<br />

landete (16.9.78).<br />

Ganz am Ende des Jahres musste der Verein auch noch die Verletzung von zwei<br />

seiner Mitglieder verkraften. Beide Flieger nahmen am Fallschirm–Übungsspringen<br />

in Schwenningen teil und taten sich bei der unsanften Landung sehr weh.


1979 - Ein Hochleistungsdoppelsitzer vom Typ Janus B wird gekauft<br />

Taufe des neuen Janus b durch den ersten Vorsitzenden Egon Preiss<br />

und die Taufpatin Gaby Fuss<br />

Im Frühjahr wurden Hallenvorplatz und Seilrückholweg durch die Baufirma von<br />

Paul Bombardi eingeebnet, aufgefüllt und rund erneuert.<br />

Ein Vertrag zwischen dem Verein und Klaus Holighaus von der Firma Schempp-Hirth<br />

über den geplanten Kauf eines Kunststoff–Doppelsitzers vom Typ „Janus“ ging am<br />

24.3. glatt über die Bühne. Günstige Konditionen ermutigten den ersten Vorstand<br />

diesen weitreichenden, aber nicht unumstrittenen Schritt zu wagen, während sich<br />

der zweite Vorstand übergangen fühlte. Die moderne Ausrüstung des neuen Flugzeuges<br />

mit Funkgerät, Elektronik und Fallschirmen verschlang zusätzlich noch die<br />

stolze Summe von 14.000 DM.<br />

Am 10.3.79 stellten die Flieger je ein Segelflugzeug in Hinterzarten, Bonndorf und<br />

Löffingen zum Zwecke der Mitgliederwerbung öffentlich aus. Der Erfolg blieb aber<br />

leider sehr überschaubar.<br />

5. Reiselfinger Fliegertreff vom 14.4. – 20.4.79. Dieses Jahr spielte das Wetter<br />

endlich mal wieder mit. Zwölf Flugzeuge mit 15 Piloten starteten an der Winde zu<br />

schlussendlich vier guten Wertungstagen. Die Sieger hiessen: Helge Loschan, <strong>Reiselfingen</strong>,<br />

Arno Breitenfeld, Müllheim, Heiko Kreyssig, <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Am 20.5.79 fand schon<br />

die Taufe des neuen<br />

Janus mit der Kennung<br />

D-1216 auf dem<br />

Flugplatz vor der Halle<br />

statt. Das Hochleistungsflugzeug<br />

erhielt<br />

den Namen „<strong>Reiselfingen</strong>“.<br />

Dekan Litterst<br />

aus Löffingen nahm<br />

den Taufakt in Anwesenheit<br />

zahlreicher<br />

Mitglieder und Gäste<br />

vor. Taufjungfrau war<br />

die junge Gaby Fuss aus <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Der BWLV mahnte wiederholt und drohte dem Verein schließlich mit Gericht wegen<br />

eines seit 1977 scheinbar nicht bezahlten Betrages in Höhe von DM 5.- !!


1979 konnte man den Sprit für die Winde zu Sportzwecken noch steuerfrei beziehen.<br />

Der Liter Super kostete den Verein nur 46 Pfennige, das wären heutzutage 23<br />

Eurocent.<br />

Von einem Wetterumschwung überrascht, vermasselte am 19.8.79 der Pilot des<br />

Janus seine Landung und kam erst in den Tännchen am Rande der Kiesgrube zum<br />

Stehen. Das fast neue Segelflugzeug musste zur Reparatur ins Werk gebracht werden<br />

und fiel für Monate aus.<br />

Janus bei der Landung mit Bremsfallschirm<br />

ASH 31 kurz nach dem Start (2011)


1980 - Eine ruhige Saison<br />

In der Schalterhalle der SPK Hochschwarzwald in Titisee–Neustadt fand eine vielbeachtete<br />

Informationsveranstaltung unter dem Titel „Segelflug im Hochschwarzwald“<br />

statt Auch die Herausgabe einer gesponserten Werbeschrift fiel in die Zeit<br />

vom 22.2.–7.3. .<br />

Der 6. Reiselfinger Fliegertreff, der vom 4.4. bis zum 13.4.80 veranstaltet wurde,<br />

stand unter keinem guten Wetterstern. Die angereisten 17 Piloten mit ihren 11<br />

Flugzeugen kamen kein einziges Mal in die Luft.<br />

Ein Geländegutachten sollte klären, ob der Platz sich für Fallschirmabsprünge eignete.<br />

Da es positiv ausfiel durften ab April Fallschirmspringer über <strong>Reiselfingen</strong><br />

abgesetzt werden.<br />

Der Badische Sportbund zeigte sich spendabel und gab dem Verein für seine diversen<br />

Sportgeräte einen Zuschuss in Höhe von 4.000 DM.<br />

Der Salto, der sich innerhalb des Vereins leider nie richtig behaupten konnte, wurde<br />

an ein Mitglied des Vereins verkauft. Die Flugeigenschaften der Maschine waren<br />

für wenig geübte Piloten zu anspruchsvoll und deshalb litt die Akzeptanz erheblich.<br />

Ein vereinbarter Kaufpreis in Form eines gebrauchten DB 350 SLC war zwar etwas<br />

unüblich aber durchaus angemessen.<br />

Hubert Drescher erhielt vom BWLV einen Zuschuss in Höhe von 250 DM für die<br />

geplante Teilnahme an der DM der Clubklasse Junioren in Dinslaken.<br />

Das Jahr 1980 sah diese elf Flugzeuge in <strong>Reiselfingen</strong> stationiert:<br />

• Motorsegler SF 25 C D-KOER<br />

• Std. Cirrus D-3098<br />

• Ka8 b D-4329<br />

• ASK 13 D-0081<br />

• Janus B D-1216<br />

• Std. Cirrus Laule D-2779 privat<br />

• Std. Cirrus Kreyssig D-2946 privat<br />

• Std. Cirrus Jourdan D-0593 privat<br />

• Std. Cirrus Loschan D-0589 privat<br />

• H 101 Salto Drescher D-0403 privat<br />

• SF 27 A Warkowski D-1444 privat<br />

Hinzu kam noch die Seilwinde SW 8241<br />

Ein Segelflugzeug der SFGH in der Schalterhalle<br />

der Sparkasse<br />

Die Zahl der aktiven Piloten erhöhte sich auf 58, die gesamte Mitgliederzahl stieg<br />

auf 163 an.


1981 - Fliegerurlaub in Eschenlohe<br />

Während der Jahreshauptversammlung 1981 erhielt Egon Preiss für seine Verdienste<br />

um den Verein die Silberne Ehrennadel des BWLV.<br />

Ab diesem Jahr konnte das Benzin für die Winde, den Lepo und den Motorsegler<br />

nicht mehr steuerfrei bezogen werden, was die private Fliegerei natürlich ganz erheblich<br />

verteuerte.<br />

Der 7. Reiselfinger Fliegertreff vom 17.4 – 25.4 war endlich wieder ein Erfolg: 15<br />

Teilnehmer aus 4 Vereinen mit 9 Flugzeugen nahmen daran teil. Es siegte Helge<br />

Loschan vor Sepp Laule und Karl Jourdan, alle aus <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Die Fliegergruppe Wolf–Hirth aus Kirchheim stellte fairerweise ihre Startwinde<br />

zur Verfügung, da die Reiselfinger Winde wegen eines Umbaus nicht einsatzbereit<br />

war. Der Transport der Winde erfolgte per abenteuerlichen Unimog-Schlepp von<br />

der Hahnweide bei Kirchheim/ Teck nach <strong>Reiselfingen</strong><br />

Im Juli ging’s für viele Vereinsmitglieder mit Sack und Pack und 6 Flugzeugen in<br />

den 14-tägigen Fliegerurlaub nach Eschenlohe.<br />

Windenschlepp mal anders. Die Leihwinde aus Kirchheim hinter dem Unimog auf dem schwierigen<br />

Weg nach <strong>Reiselfingen</strong>.


1982 - Neuer Schulungsdoppelsitzer ASK 21<br />

Die Hauptversammlung 1982 fand erstmalig im Reiselfinger Cafe Greuter (später<br />

Cafe Wolf) statt.<br />

Neu installierte Warnblinkanlagen am Start und auf der Winde sicherten von nun<br />

an zumindest optisch die zwei Querwege, die den Seilrückholweg kreuzten.<br />

Der 8. Reiselfinger Fliegertreff vom 9.4. - 17.4 war mit 12 gemeldeten Flugzeugen<br />

und 17 Piloten wieder ein großer Erfolg. Die Sieger hießen Helge Loschan, Rudolf<br />

Baderschneider (beide <strong>Reiselfingen</strong> ) und Arno Breitenfeld aus Müllheim.<br />

Am 18.4 landete der Pilot der ASK 13 sehr hart am Lotterberg. Die Maschine steckte<br />

den Aufprall weg, der Pilot allerdings stauchte sich 3 Lendenwirbel.<br />

Der C – Kader der Deutschen Segelflug-Nationalmannschaft veranstaltete sein alljährliches<br />

Trainingslager mit 20 Sportlern vom 2.5. bis zum 9.5 in <strong>Reiselfingen</strong><br />

Am 6.6.82 sprangen die Fallschirmspringer aus Schwenningen von 9 bis 20 Uhr zu<br />

Übungszwecken erstmalig über dem Reiselfinger Flugplatz ab.<br />

Die Einsitzerflotte wurde im Juli durch den Kauf eines gebrauchten Kunststoffflugzeuges<br />

vom Typ Grob Astir CS Jeans mit dem Kennzeichen D-7595 modernisiert.<br />

Kostenpunkt: 32.000 DM. Dafür musste allerdings die Ka 8b D–4329 weichen. Sie<br />

wurde am 28.7. für einen guten Preis nach Witten verkauft.<br />

Taufe des ASTIR vor der Festhalle mit Vorstand und Bürgermeister.


Gruppenbild<br />

vor dem Werkstor<br />

in Poppenhausen.<br />

Helmut Fuss,<br />

Heiko Kreyssig,<br />

Hermann<br />

Bausch, Rudolf<br />

Baderschneider,<br />

Hubert<br />

Fuss, Reinhold<br />

Walz, Klaus Peter,<br />

Herr<br />

Schleicher,<br />

Sepp Laule,<br />

Egon Preiss,<br />

Rainer Peghini<br />

( v.links)<br />

Anfang Juli gastierten für 2 Wochen die Fliegerkollegen aus Heidenheim auf dem<br />

Platz.<br />

Am 25.9 fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Grund: Das bevorstehende<br />

20-Jahre-Jubiläum des Vereins musste gründlich vorbereitet werden.<br />

Nachdem sich ein Interessent für die ASK 13 gefunden hatte, wurde diese nach<br />

Öhringen verkauft. Der dabei erzielte Verkaufspreis war höher als der damalige<br />

Kaufpreis – und das nach vielen Jahren und zigtausenden von Starts !<br />

Mit großem Gefolge wurde die neu gekaufte ASK 21 D-6857 im Herstellerwerk<br />

Poppenhausen/Rhön abgeholt. Der Kaufpreis betrug 66.234 DM.<br />

Die lange geplante Festveranstaltung zum 20–Jahre–Jubiläum ging am 16. Oktober<br />

in der Stadthalle Löffingen über die Bühne. Der Einsatz von über 50 Mitgliedern in<br />

der Zeit von Samstag 9 Uhr bis 2 Uhr Nachts wurde mit einem Vespergutschein in<br />

Höhe von 10 DM fürstlich entlohnt. Den am Vormittag öffentlich auf den Namen<br />

Löffingen getauften Astir CS hängte man zur Dekoration an die Decke der Festhalle.<br />

Ab 20 Uhr begann der gut besuchte und Geld einbringende Tanzabend mit den<br />

Original Schwarzwälder Stockmili Musikanten.<br />

Am 7.11. stieß der Astir CS beim Ausrollen nach erfolgter Landung mit einem geparkten<br />

PKW zusammen. Der PKW wurde am Dach und an der Heckscheibe leicht<br />

demoliert.<br />

Das trotzdem recht erfolgreiche Jahr 1982 brachte es auf insgesamt 1.835 Segelflugstarts<br />

und 311 Starts mit dem Motorsegler.


1983 - Die <strong>Segelfluggruppe</strong> erhält einen neuen Motorsegler<br />

Große Entscheidungen wurden Anfang April getroffen: Anlässlich der Luftfahrtmesse<br />

in Friedrichshafen bestellte die SFGH bei der Flugzeug - Firma Grob in Mindelheim<br />

einen preiswerten, modernen Motorsegler vom Typ G 109 B - voll aus<br />

Kunststoff. Der Messepreis lag bei 91.500 DM.<br />

Die Stadt Bonndorf stellte einen Zuschuss in Höhe von 2.500 DM für die Taufe eines<br />

neuen Segelflugzeuges auf den Namen Stadt Bonndorf in Aussicht.<br />

Schwer zu lösende Probleme gab es im Frühjahr mit der Neuorganisation der Kantinenverwaltung,<br />

da der aktuelle Kantinenpächter im Sinne des Vereins nicht optimal<br />

gewirtschaftet hatte.<br />

Mit dem Janus gelang dem Team Hermann Bausch/Helge Loschan der erste erfolgreiche<br />

Dreiecksflug mit einem Dopelsitzer über 530 km Länge. Das bedeutete<br />

gleichzeitig den zweiten Platz in der Doppelsitzerklasse von Baden–Württemberg.<br />

Überhaupt war der Flugsommer thermisch sehr gut, denn es gelangen von <strong>Reiselfingen</strong><br />

aus satte 13 Flüge über die 500 km – Grenze hinaus.<br />

Unsere Kollegen von der Fliegergruppe Wolf–Hirth richten erstmalig ihr Ferienlager<br />

bei uns aus.<br />

Die Grob G109b im Flug über dem Schwarzwald


Am 9. Juli veranstaltete die Gruppe ihr traditionelles Sommernachtsfest in der<br />

Halle des Flugplatzes und am 10.7. erfolgte die Taufe der ASK 21 auf den Namen<br />

„Stadt Bonndorf “ durch den Stadtpfarrer Fleig. Es folgte ein aufwändiger Schriftwechsel<br />

mit der GEMA, die für das geleistete Frühschoppenkonzert der Reiselfinger<br />

Musikanten Geld einkassieren wollte. Für einen sehr guten Preis wurde Ende<br />

Juli der alte Motorsegler D-KOER nach Korbach verkauft.<br />

Im Spätsommer wurde der nagelneue Motorsegler G109 B mit der Kennung D–<br />

KGFI vom Werk aus Mindelheim kommend eingeflogen und begeistert begrüßt.<br />

Die Flugstunde sollte 60 DM kosten. Am 2.10.83 erschütterte uns alle die Nachricht<br />

vom tragischen Unfalltod unseres Mitglieds Heiko Kreyssig. Der Dreiunddreißigjährige<br />

stürzte bei der Erprobung seines neuen Segelflugzeuges in der Nähe von<br />

Kirchheim/Teck ab und riss auch noch einen weiteren Segelflieger mit in den Tod.<br />

Eine unfreundliche Aktion Anfang Oktober ging von einem der SFGH nicht wohlgesonnenen<br />

Reiselfinger Ehepaar aus. Dieses erstattete Anzeige wegen angeblicher<br />

Ruhestörung durch die Flieger beim RP Freiburg, hatte aber damit mangels Beweisen<br />

keinen Erfolg.<br />

Die Bilanz des Jahres: Im Segelflug 2.167 Starts und der Motorsegler stieg 284 mal<br />

in die Luft. Hinzu kamen noch einige Fallschirmsprünge.<br />

Einer der fleißigsten Piloten mit der neuen G109 war Alfred Rombach


1984 - Kunstflug in Bremgarten<br />

Nach der fluglosen, mit Werkstattarbeit angefüllten Winterzeit war der traditionelle<br />

10. Reiselfinger Fliegertreff an Ostern das erste Highlight der Saison. Fünf schöne<br />

Wertungstage erlaubte das Wettergeschehen und die Sieger hießen in diesem<br />

Jahr: Rudolf Baderschneider, Karl Jourdan und Sepp Laule, alles Piloten der SFGH.<br />

Der zu Pfingsten veranstaltete internationale Hotzenwald–Segelflugwettbewerb<br />

wurde vom Reiselfinger Rudolf Baderschneider gewonnen.<br />

Im Juni nahm das Team <strong>Reiselfingen</strong> mit Helge Loschan, Hans Göppert und Stefan<br />

Karch an der Deutschen Meisterschaft der Doppelsitzerklasse in Aalen teil. Man<br />

schlug sich trotz sehr schlechten Wetters recht achtbar und belegte einen Mittelplatz.<br />

Noch besser lief es beim DUO–Cup mit dem Vereins–Janus auf dem Klippeneck,<br />

bei dem vom Team ein achter Rang erreicht wurde.<br />

Am 7.7.84 sollte Helge Loschan mit der Reiselfinger ASK 21, ausgerüstet mit Rauch<br />

und Musikuntermalung, die ca. 100.000 Zuschauer des Flugtages in Bremgarten<br />

begeistern. Durch technische und organisatorische Pannen kam es im Flugverlauf<br />

fast zu einer Kollision mit 16 Phantom–Bombern des Geschwaders Immelmann.<br />

Glück hatte man zwar gehabt, aber auch Ärger mit der Bundeswehr und dem MAD<br />

gab es reichlich. Auf jeden Fall waren jedoch 300 DM mehr in der Vereinskasse.<br />

ASK 21 in Bremgarten. Links Sepp Laule. In der Bildmitte Helge Loschan


1985 - Baubeginn einer Doppeltrommelwinde<br />

Im Winter 84/85 begann man mit dem Bau einer neuen, modernen Doppeltrommelwinde.<br />

Wieder war es Sepp Laule mit seiner Werkstatt, der diese große und<br />

herausfordernde Aufgabe zu lösen hatte.<br />

Die Osterflugwoche in Form des 11. Reiselfinger Fliegertreffs fand vom 5.4. bis zum<br />

14.4. statt und brachte ein paar ganz brauchbare Flugtage zustande.<br />

Die SFGH erhielt Fluglehrernachwuchs, denn Rainer Peghini besuchte im April<br />

1985 den Fluglehrerlehrgang des BWLV auf dem Hornberg.<br />

Am 1. Juni veranstaltete der Verein sein diesjähriges Sommernachtsfest. Am darauf<br />

folgenden Tag hatte ein Unfall mit der G 109 B zur Folge, dass Motor und Propeller<br />

des schönen Motorseglers für 11.000 DM repariert werden mussten. Schlimmer<br />

noch war der wochenlange Ausfall der Maschine. Für 14 Tage im August war der<br />

Schweizer Flugplatz Samedan das Zentrum des Reiselfinger Sommer-Fluglagers mit<br />

eindrucksvollen Flügen in den Schweizer Alpen.<br />

Die ASK 21 des Vereins wurde im Kunstflug mit Rauchpatronen und Musikbegleitung<br />

bei den Flugtagen in Blumberg und in Stahringen eingesetzt. Das Abfliegen<br />

dieses Jahres verband man mit einer Nikolausfeier am 30.11.85.


1986 - Die neue Doppeltrommelwinde geht in Betrieb<br />

Mit der Erstellung einer<br />

ausführlichen Wartungsanweisung<br />

für die<br />

neue Winde mit dem<br />

gewaltigen DB V8 Diesel<br />

Motor (280 PS) im<br />

Januar 86 durch Egon<br />

Preiss fand das große<br />

Projekt seinen erfolgreichen<br />

Abschluss.<br />

Anlässlich der HV erhielten<br />

die Silberne Ehrennadel<br />

des BWLV: Sepp<br />

Laule, Karl Jourdan und<br />

Hans Velter. Die Bronzene<br />

Ehrennadel ging an<br />

Die neue Winde als Eigenbau der SFGH<br />

Helmut Fuss, Hermann Bausch und Rudolf Faller. Sie alle hatten sich in hervorragender<br />

Weise um den Verein verdient gemacht.<br />

Am Sonntag den 8.6.86 erfolgte unter großer Beteiligung die feierliche Einweihung<br />

der neuen Winde mit Pfarrer Walter, dem Musikverein <strong>Reiselfingen</strong> und den Teilnehmern<br />

des laufenden Passagierflugtages. Daimler-Benz – Sponsor Karl Dersch<br />

wurde von Oberschleissheim nach <strong>Reiselfingen</strong> von Helge Loschan auf der Konstanzer<br />

Morane hin und zurück geflogen. Für seine großen Verdienste beim Bau der<br />

Winde erhielt Sepp Laule die Wolf–Hirth–Medaille des DAeC.<br />

Das Sommer-Fluglager wurde von der<br />

Mannheimer Flieger Gruppe abgehalten.<br />

Bei einer missglückten Außenlandung<br />

in der Nähe von Appenweier wurde der<br />

Jeans–Astir am 21. August schwer beschädigt.<br />

Die junge Pilotin kam mit dem<br />

Schrecken davon.<br />

Helge Loschan nahm mit der ASK 21 des<br />

Vereins am großen Flugtag in Leibertingen<br />

teil.<br />

DB-Chef Dersch gratuliert dem Erbauer der Winde,<br />

Sepp Laule


Unsere Ka8 „Löwenzahn“ im Windenstart (2010)<br />

Wir gratulieren der <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> e.V.<br />

herzlich zum 50-jährigen Bestehen<br />

Mit uns bleiben Sie auf Kurs - auch, wenn es in den Turbulenzen des Alltags<br />

mal stürmisch wird.<br />

Rufen Sie uns jetzt an und schenken Sie uns Ihr Vertrauen.<br />

Ihr Partner für alle Versicherungsfragen.<br />

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1987 - Fünfundzwanzig Jahre <strong>Segelfluggruppe</strong><br />

Die 1986 begonnene Überdachung der maroden Eternit–Platten durch hellbraune<br />

Dachbleche konnte im Frühjahr fertig gestellt werden. Dadurch bekam das Gebäude<br />

ein gutes Aussehen.<br />

Die Sparkasse Neustadt wurde vom 9.3. bis zum 20.3. zur Bühne für die Ausstellung<br />

eines Segelflugzeuges der SFGH.<br />

In einer der vielen großen Arbeitsaktionen des Vereins bekommt die Halle ein neues Blechdach<br />

Eine unangenehme Überraschung war die Entdeckung einer jahrelang unberechtigten<br />

Abbuchung von Versicherungsprämien durch ein ehemaliges Mitglied. Mit<br />

anwaltlicher Hilfe bekam der Verein fast 1.000 DM zurück erstattet. Seit diesem<br />

Vorfall wurde das umfangreiche Versicherungswesen in einer Zuständigkeit zusammen<br />

gefasst.<br />

Anfang März 87 erfolgte die Gründung des Kantinenvereins der SFGH durch 24<br />

Gründungsmitglieder. Damit ging die Bewirtschaftung der Fliegerklause in die Hände<br />

aller aktiven Mitglieder über, was allerdings einen jährlich zu leistenden Kantinendienst<br />

für jeden Aktiven zur Folge hatte.<br />

Durch den Ankauf eines Grossflächenspindelmähers und eines gebrauchten Zetor<br />

– Traktors für insgesamt über 15.000 DM wurde die SFGH ihr eigener Landwirt. Es<br />

galt nun die großen Grünflächen des Flugplatzes selbständig zu pflegen.


Am 20.4. dieses Jahres feierte der Verein im großen Stil den sechzigsten Geburtstag<br />

ihres 1. Vorsitzenden Egon Preiss. Viele Mitglieder und Gäste aus der Fliegerwelt<br />

nahmen auf dem Flugplatz in <strong>Reiselfingen</strong> daran teil.<br />

Fast der gesamte Verein war anlässlich des 60. Geburtstages von Egon Preiss anwesend.<br />

Durch eine missglückte Außenlandung bei Wildbad wurde der Std. Cirrus D–3098<br />

beschädigt. Man einigte sich mit dem Reparaturbetrieb auf den anschließenden<br />

Verkauf dieser Maschine. Ein Ersatz war aber nicht gleich in Sicht.<br />

Anlässlich des 25–jährigen Bestehens der <strong>Segelfluggruppe</strong> Hochschwarzwald fand<br />

ein gut besuchtes Festbankett in der Reiselfinger Dietfurthalle statt. Der Vorsitzende<br />

Egon Preiss erhielt aus der Hand von Löffingens Bürgermeister Dr.Mellert die<br />

Ehrennadel des Landes Baden–Württemberg, sowie die Goldene Ehrennadel des<br />

BWLV. Den Festvortrag, der später auch im ADLER des BWLV veröffentlich wurde,<br />

hielt das Gründungsmitglied Helge Loschan.<br />

Die Statistik wies für dieses Jahr sehr gute 2.490 Flugbewegungen aus.<br />

25 Jahre <strong>Segelfluggruppe</strong> in <strong>Reiselfingen</strong><br />

wird gebührend gefeiert.


1988 - Die Schwarzwaldklinik in <strong>Reiselfingen</strong><br />

Der 13. Reiselfinger Fliegertreff im Mai sah insgesamt vier gute Wertungstage. Die<br />

Sieger hießen Faller/Göppert aus <strong>Reiselfingen</strong>, Bernhard Kiefer aus Müllheim und<br />

Karl Jourdan ebenfalls aus <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Von der Herstellerfirma Schempp–Hirth kaufte der Verein im Juni einen modernen<br />

Leistungs–Einsitzer vom Typ Discus mit dem Kennzeichen D–5098 als Ersatz für<br />

den ausgeschiedenen Std.Cirrus.<br />

Die große weite Filmwelt zog am 14., 15. und dann noch am 27.Juni in <strong>Reiselfingen</strong><br />

ein. Der Flugplatz wurde zum Drehort der „Schwarzwaldklinik“. Gedreht wurden<br />

Szenen, in denen Helge Loschan als Double für Sascha Hehn mit einer gecharterten<br />

Bücker Jungmann allerlei Kunstflüge, Showflüge und Tricklandungen fliegen<br />

musste. Zwischendurch zündeten die Filmfritzen ein mächtiges Feuerwerk in der<br />

Kiesgrube, das einen trickreich gefilmten Absturz bei Bachheim simulieren sollte.<br />

Großer Showdown war ein Bannerschlepp mit der Remo aus Donaueschingen und<br />

der Frage „Heiratest du mich?“ auf dem Schleppbanner.<br />

Dreharbeiten zur Schwarzwaldklinik auf dem Segelfluggelände <strong>Reiselfingen</strong>


Kein Filmgeschehen sondern leider harte Wirklichkeit war der erste und bis zum<br />

heutigen Tag auch einzige Notabsprung aus einem Segelflugzeug Mitte Juli in <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Aus ungeklärten Gründen kam es bei einem Schulflug zum Verlust der<br />

Steuerbarkeit eines der beiden Querruder des Vereins - Astir. Der jugendliche Pilot<br />

entschloss sich deshalb spontan in 250 m Höhe zum Verlassen der Maschine mit<br />

dem Fallschirm. Dieser öffnete sich sofort und brachte den Piloten nördlich des<br />

Platzes sicher zu Boden. Das piloten– und steuerlose Flugzeug landete selbstständig<br />

und nur relativ leicht beschädigt in einer Tannenschonung. Mit 17.200 DM Reparaturkosten<br />

kam die SFGH aus dieser Geschichte noch glimpflich davon.<br />

Der kühne Springer neben seinem Schirm<br />

Der 5.10.88 war ein bedeutender<br />

Tag für den<br />

Verein, denn das Landratsamt<br />

Breisgau–Hochschwarzwald<br />

erteilte die<br />

definitive Baugenehmigung<br />

für eine neue große<br />

Flugzeughalle.<br />

Die Badische Landesbausparkasse<br />

spendete für<br />

diesen neuen Sportstättenbau<br />

2.000 DM, die<br />

VoBa Hochschwarzwald<br />

folgte ihr mit 1.000 DM.


1989 - Bau der Paul Bombardi Halle und ein neuer Vorstand<br />

Das Jahr 1989 wurde ein ganz bedeutendes Jahr – für Europa, für Deutschland<br />

und auch für die SFGH. Der langjährige Vorsitzender Egon Preiss stellte am 12.1.<br />

als eine seiner letzten Amtshandlungen den alles entscheidenden wichtigen Antrag<br />

zur Baufinanzierung der geplanten neuen Halle beim Luftsportverband Baden<br />

(LVB). Die bald darauf folgende HV am 28.1.89 beendete die lange und sehr erfolgreiche<br />

Ära Preiss/ Laule.<br />

Neu gewählter 1. Vorsitzender wurde Helge Loschan und als 2. Vorsitzender Hermann<br />

Bausch. Kassierer: Karl Jourdan, Schriftführer: Hans Velter, Jugendleiter:<br />

Christoph Hirt und die Vereinsausbildungsleiter hießen Peghini (Segelflug) und Loschan<br />

(Motorsegler).<br />

Egon Preiss wurde durch eine gleichzeitig erfolgte umfangreiche Satzungsänderung<br />

zum ersten Ehrenpräsidenten der SFGH mit Stimmrecht im Vorstand gewählt.<br />

Durch das Grossprojekt „Neue Halle“ kamen auch große Kosten auf die SFGH zu.<br />

Ein vorsichtiger Kostenvoranschlag belief sich auf die stolze Summe von 505.000<br />

DM. Nach und nach kamen aber die Gelder zusammen. Der Zuschuss des Landessportbundes<br />

(LSB) betrug 151.000 DM, die SPK Hochschwarzwald gab ein zinsgünstiges<br />

Darlehen von 200.000 DM, für das Eduard Böhler bürgte, und auch die<br />

Stadt Löffingen trat als Ausfallbürge für weiterer 200.000 DM ein. Viele Vereinsmitglieder<br />

griffen zudem tief ins Portemonnaie und spendeten insgesamt über<br />

11.000 DM. Unermüdliche Planer, Antreiber, Arbeiter und Vorbilder in Rat und Tat<br />

waren Paul Bombardi, Helmut Fuss, Egon Preiss und Eduard Böhler. An ihrer Seite<br />

schafften wechselseitig fast alle aktiven Mitglieder des Vereins an diesem großen<br />

Vorhaben mit.<br />

Am 14. März war der erste Spatenstich und schon am 28. April wurde das Richtfest<br />

der neuen Stahlhalle gefeiert. Nach zügigem Innenausbau konnte die SFGH bereits<br />

am 1.und 2. Juli 89 im Beisein von über 180 Gästen die offizielle Einweihung des<br />

Hallenneubaus feiern.<br />

An eigener Leistung des Vereins wurden über 5.200 Arbeits - Stunden registriert.<br />

Jede nachgewiesene Arbeitsstunde konnte durch den LSB mit 20 DM vergütet werden.<br />

Die Installation eines doppelwandigen 1.000 l Tanks in Nähe der Halle beendete<br />

endlich die mühselige Tankerei aus angelieferten Benzinfässern. Auch an den<br />

Nachwuchs wurde gedacht, denn ein gut ausgestatteter Kinderspielplatz entstand<br />

ebenfalls an der nördlichen Seite der Halle, verbunden mit der Neuanpflanzung<br />

von dutzenden Gehölzen aller Art.


Das Stahlskelett der neuen Halle<br />

Bauarbeiten an der neuen Halle<br />

Die Hauptakteure des Projekts. Helmut Fuss, Egon Preiss, Paul Bombardi. Rechts die Präsidentin des<br />

Badischen Luftsportverbandes Lore Sturm


Luftbild des fertigen Neubaus mit Vorfeld<br />

Helmut Fuss und<br />

Hermann Bausch<br />

am neuen Tank<br />

Vorher drangvolle Enge in der alten<br />

Halle (unten links)….jetzt Platz genug<br />

in der neuen Halle (unten rechts)<br />

Die Fliegerkollegen aus Holzminden konnten als erste das neue große Platzangebot<br />

anlässlich ihres Fluglagers im August nutzen.<br />

Am 30.9.1989 lud die SFGH alle Reiselfinger zum Vereinshock ein und zeigte mit<br />

Stolz die schöne Halle, welche bei Bedarf allen Reiselfinger Vereinen zur Verfügung<br />

stehen sollte.<br />

Gegen Ende dieses ereignisreichen Jahres kam es noch zu einem neuen Vertragspartner<br />

in Sachen Getränkelieferung. Die Alpirsbacher Brauerei belieferte seitdem<br />

den Kantinenverein.<br />

Den Schlusspunkt der Aktivitäten setzte die Eröffnung eines Postfaches der SFGH<br />

in der Stadt Löffingen.<br />

Die Fliegerei trat verständlicherweise etwas in den Hintergrund, verlief aber dennoch<br />

in gewohntem Rahmen.


1990 - Sommerfluglager in <strong>Reiselfingen</strong><br />

Verstärkt widmete sich der Verein wieder seiner eigentlichen Bestimmung und erreichte<br />

mit über 2.700 Starts und 1.570 Flugstunden ein sehr gutes Ergebnis. Auch<br />

der Motorsegler flog über 200 Stunden.<br />

Nach dem die größte Plackerei vorbei war, konnten die Pflichtarbeitsstunden auf<br />

erträgliche 30 gesenkt werden.<br />

Für seine vielen guten Taten als Passiver erhielt Hans Müller das Diplom Lilienthal<br />

des DAeC verliehen.<br />

Ein Pfingstfluglager der Flieger aus Friedrichshafen folgte auf den Flugwettbewerb<br />

vom 3.–8. Juni.<br />

Die Renovierung des Seilrückholweges war dieses Jahr wieder ein Schwerpunkt<br />

des Arbeitseinsatzes.<br />

Der Sommer sah ein schönes Jugendlager der SFGH auf dem heimatlichen Platz.<br />

Nachdem ein neuer Motor wegen Zeitablauf fällig geworden war, musste die G<br />

109B ins Werk nach Mindelheim. Dort wurden leider weitere Mängel festgestellt<br />

und repariert. Zudem leistete sich der Verein einen neuen, effizienten Schalldämpfer<br />

für das Flugzeug, der es deutlich leiser machte.<br />

Beim allgemeinen Vereinsschiessen in Göschweiler zeigten einige Mitglieder, dass<br />

sie erstaunlich treffsicher waren.<br />

Der rührige Kantinenverein<br />

lud wenig später die<br />

aktiven Fliegerfrauen zu<br />

einem erholsamen Ausflug<br />

ins Elsass ein.<br />

Das Jahr endete mit der<br />

Pflanzung eines Kirschbaumes<br />

anlässlich des<br />

ersten „Tag der Deutschen<br />

Einheit“ am 3.10.1990<br />

Gemütliches Frühstück in Reiselfinger Fluglager


1991 - Installation einer Zentralheizung<br />

Der Lepo, der jahrzehntelang auf der Kiesstrasse sein Unwesen trieb, wurde durch<br />

Vorstandbeschluss auf den Seilrückholweg beschränkt. Ab diesem Jahr konnten<br />

auch viele Mitglieder Vehikel aller Art während der Winterruhe gegen geringe Gebühr<br />

in der neuen Halle unterstellen.<br />

Anfang April wurde der Motorsegler G 109 B bei der Landung beschädigt. Dies<br />

bedingte einen fliegerischen Ausfall von sieben Wochen und der Schaden betrug<br />

21.600 DM.<br />

Im Mai trafen sich wieder viele Segelflugpiloten zum jährlichen Reiselfinger Fliegertreff<br />

und sie hatten diesmal Glück. Sieben Wertungstage waren ein Spitzenergebnis.<br />

Der geglückte Ankauf von 2,2 ha Land von einem passiven Mitglied war ein ganz<br />

wichtiger Meilenstein zur Sicherung des Flugplatzes. Durch eine große Sammelaktion<br />

unter den Mitgliedern des Vereins in Form einer weitreichenden Fluggebührenvorauszahlung<br />

wurde das notwendige Kapital aufgebracht. Selbst Geringverdiener<br />

gaben ihr Scherflein und so brachte der durch den Neubau schon stark belastete<br />

Verein auch noch das Geld für diesen Landkauf auf. Erst viele Jahre später zeigte<br />

sich die Richtigkeit dieses Handelns in seiner ganzen Deutlichkeit.<br />

Der Herbst brachte als wichtigste Erfolgsmeldung den ersten Platz von Hubert Drescher<br />

in der Clubklasse der DMSt.<br />

Rudolf Baderschneider wurde durch die Absolvierung des September – Lehrgangs<br />

zum neuen Fluglehrer, der sechste in der Vereinsgeschichte.<br />

Ganz zum Jahresende<br />

gelang noch eine<br />

Grosstat. Nach monatelangem<br />

Innenausbau<br />

konnte eine<br />

komplett neue und<br />

umweltfreundliche<br />

Gaszentralheizung in<br />

Betrieb genommen<br />

werden. Sie löste am<br />

28. Dezember endgültig<br />

die ewig stinkende<br />

Ölzentralheizung der<br />

Gründerjahre ab. Der neue Gastank für die Zentralheizung findet seinen Standplatz.


1992 - 30 jähriges Vereinsjubiläum<br />

Das dreißigste Vereinsjahr stand zu Beginn ganz im Zeichen der Mitgliederwerbung<br />

und der Neugestaltung des Vereinslogos. Diese kam durch Wahlentscheidung aller<br />

Mitglieder zustande, genauso wie die darauf folgende Erstellung einer neuen Info<br />

– Broschüre.<br />

Im Frühjahr fotographierten die Flieger jedes einzelne Haus in <strong>Reiselfingen</strong> aus der<br />

Luft und stellten die Bilder allen interessierten Reiselfinger Bürgern kostenlos zur<br />

Verfügung. Es sollte eine kleine Geste des Dankes für 30 Jahre gutes Zusammenleben<br />

sein und wurde von den Einwohnern auch entsprechend positiv gewürdigt.<br />

Der unglückliche Astir–Landeunfall, der sich im April ereignete, führte leider zu einer<br />

Rückenverletzung des Piloten und zum Totalschaden der Maschine. Während<br />

der Pilot bald wieder auf den Beinen war, musste der Maschinenverlust lang andauernd<br />

durch die Anmietung einer Ka 8 B von der <strong>Segelfluggruppe</strong> Singen ausgeglichen<br />

werden.<br />

Luftbild von <strong>Reiselfingen</strong> von 1992<br />

Der Astir – Unfall in der Presse<br />

Im Juni glaubte eine Jungpilotin, dass sie mit dem Lepo den Flügel des Vereins -<br />

Discus hinauf fahren könnte. Da das misslang musste der Flügel zur Reparatur ins<br />

Werk.<br />

Die Sommerfluglager brachten Gäste aus Holzminden und Wipperfürth nach <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Erstmalig versuchte der Verein durch eine abendliche Musik und Zauberer-Show<br />

am Samstagabend das Flugplatzfest über 2 Tage zu strecken. Die Veranstaltung am<br />

12. und 13.9. brachte aber leider zu wenig Resonanz.<br />

Der Herbst brachte wieder viel Arbeit in Form der Renovierung von Werkstatt und<br />

Fliegerklause.


1993 - Ein neuer Vorstand nimmt die Arbeit auf<br />

Die lange Liste der erfolgreichen Aktivitäten in der vierjährigen Vorstandschaft Loschan<br />

/ Bausch fand an der HV der SFGH am 30.1. dieses Jahres ihren Abschluss,<br />

denn ein neuer Vorstand betrat die Bühne:<br />

1. Vorsitzender: Walter Derrer aus Rötenbach<br />

2. Vorsitzender: Rudolf Baderschneider aus Löffingen<br />

Kassierer: Karl Jourdan aus Neustadt<br />

Schriftführer: Hans Velter aus Titisee und<br />

Jugendleiter: Joachim Streit aus Löffingen<br />

Die diesjährig erfolgte Einführung einer nun gesetzlich vorgeschriebenen Jugendordnung<br />

wertete den Status von Jugendlichen innerhalb des Vereins deutlich auf.<br />

Das Spindelmähwerk, das unseren Flugplatzrasen klein gehalten hatte, wurde<br />

nach Konstanz verkauft, um einem stärkeren Traktor mit Mulcher Platz zu machen.<br />

Ein am 11.9. durch die Flieger veranstalteter Vereinshock mit allen Reiselfinger<br />

Vereinen wurde ein voller Erfolg.<br />

Die durch Spenden und Zuschüsse gekaufte quietsch gelbe Ka 8 b taufte man Anfang<br />

November auf den Namen „Eddies Löwenzahn“ und die unfallfreie Saison<br />

schloss mit einem zünftigen Fest, das die Fliegerjugend am 4.12. veranstaltete,<br />

erfolgreich ab.<br />

Die Ka8 Löwenzahn inmitten des Jungvolks der SFGH<br />

Philip Peghini, Ann-Katrin Schulz, Frauke Focke, Dorothea Bauer, Dominik Zimmermann, Benjamin<br />

Drescher, Tomy Sunjic, Uwe Baderschneider, Christoph Hog ( v.li.)


1994 - Flugplatz vs. Kiesgrube<br />

Auf der HV Ende Januar musste Walter Derrer den Mitgliedern eine auf sie zu kommende<br />

kritische Situation für den Flugplatz eröffnen. Die Betreiber der Kiesgrube<br />

hatten Pläne veröffentlicht, aus denen hervor ging, dass der Kiesabbau verstärkt<br />

werden sollte. Doch das war noch nicht alles, denn diese Ausweitung sollte sich<br />

auch in Richtung Fluggelände bewegen und damit den Flugbetrieb im höchsten<br />

Maße gefährden. Der Vorsitzende des Ortschaftsrates Emil Frei versprach den Fliegern<br />

eine faire Verhandlungsrunde in Sachen Kiesabbau und sagte die Unterstützung<br />

der Gemeinde bei der Lösung von anstehenden Konflikten zu.<br />

Im Mai konnte die SFGH<br />

von Karl Jourdan dessen<br />

privaten Std.Cirrus<br />

D–0593 KJ recht preisgünstig<br />

erwerben und dadurch<br />

ihre Flugzeug - Flotte<br />

weiter modernisieren.<br />

Standard Cirrus KJ vor dem Start<br />

am Windenseil. Pilotin: Sabine<br />

Schrempp


1995 - Die ASK 21 wird runderneuert<br />

Nach abgelaufenen zwei Jahren veränderte sich wieder einmal die Spitze des Vereins.<br />

Neu ins Amt des 2. Vorsitzenden wurde Alfred Rombach aus Waldau gewählt.<br />

Alle anderen Vorstandsmitglieder setzten ihre erfolgreiche Arbeit fort.<br />

Im April 95 zogen einige Reiselfinger Flieger ihre Maschinen ins ferne französische<br />

Sisteron um die Schönheiten der Seealpen – Fliegerei zu genießen.<br />

Eine harte Landung brachte Ende Mai die G 109 B für lange sieben Wochen in die<br />

Reparaturwerkstatt. Für die SFGH bedeutete der Ausfall des Motorseglers einen<br />

herben Verlust an dringend benötigten Flugmöglichkeiten.<br />

Zum ersten Mal lud der Verein zu einem Essen mit seinen Verpächtern ein. Dieses<br />

Treffen sollte von nun ab in unregelmäßigen Abständen wiederholt werden. Es<br />

bot gute Gelegenheit entstandene Probleme zu besprechen und diese möglichst<br />

gleich zu lösen.<br />

Während der Sommerferien flog eine Gruppe von sechs Reiselfinger Piloten recht<br />

erfolgreich den internationalen Klippeneck – Segelflugwettbewerb mit. Auf dem<br />

heimatlichen Flugplatz flogen die Gäste von Nordstern Aachen mit Ihrem Fluglehrer<br />

Markus Halbig, der ab diesem Jahr auch der SFGH als Fluglehrer zur Verfügung<br />

stand.<br />

Am 7.10.95 fand unter aktiver Mitwirkung der SFGH die große Kreisfeuerwehrübung<br />

in der Kiesgrube statt.<br />

Nach manchen kontroversen<br />

Diskussionen<br />

fiel im Herbst<br />

die schlussendlich<br />

richtige Entscheidung,<br />

die in die Jahre<br />

gekommene ASK 21<br />

nach Slowenien zu<br />

transportieren, um<br />

sie dort komplett neu<br />

lackieren und innen<br />

restaurieren zu lassen.<br />

Ende Dezember<br />

war sie dann wieder<br />

strahlend schön zu<br />

Hause. Die neu lackierte ASK 21


<strong>Reiselfingen</strong> von Osten mit Göschweiler und Feldberg im Hintergrund (2010)<br />

<strong>Reiselfingen</strong> vom Lotterberg (2011)


1996 - Die Suche nach einem Kompromiss mit der Kiesgrube<br />

Die öffentliche Diskussion über die geplante massive Expansion der Kiesgrube war<br />

voll entbrannt. Man sprach von einem jährlichen Abbauvolumen von 450.000 Tonnen.<br />

Durch die veröffentlichten Pläne wurde deutlich, dass der Flugplatz zumindest<br />

teilweise zu den Abbaugebieten gehören sollte. Manchen Landwirten winkten<br />

hohe Beträge für die Schürfrechte an ihren Grundstücken, was bei den Fliegern<br />

alle Alarmglocken schrillen ließ. Sie saßen aber dank ihres Grundstückbesitzes immer<br />

mit am Verhandlungstisch und konnten deshalb ihre Sicht der Dinge verdeutlichen.<br />

Klar war aber allen Beteiligten, dass durch die geplanten Maßnahmen ganz<br />

massiv in das Landschaftsbild um <strong>Reiselfingen</strong> eingegriffen werden sollte.<br />

Die Kiesgrube im Osten und Südosten des Flugplatzes und<br />

im Hintergrund <strong>Reiselfingen</strong><br />

Der schwere und aufgeweichte<br />

Boden der Grasstartbahn wurde<br />

dem Motorsegler G109 B am<br />

6.6. zum Verhängnis. Es kam zu<br />

einem Startabbruch, in dessen<br />

Folge das Fahrwerk der Maschine<br />

stark beschädigt wurde. Deshalb<br />

stand die Maschine lange<br />

Zeit in der Reparaturwerkstatt<br />

der Firma Grob in Mindelheim.<br />

Es wurde immer klarer, dass bald<br />

mal was gegen die berüchtigte<br />

weiche Stelle in der Mitte der<br />

Landebahn getan werden musste.<br />

Ein junger Fahrer des Lepo legte<br />

sich mit einem geparkten PKW<br />

an und demolierte diesen im<br />

Versicherungswert von 2.400<br />

DM.<br />

Anfang August zog die Jugend<br />

auf die Schwäbische Alb um ihr<br />

diesjähriges Fluglager in Zusammenarbeit<br />

mit der Jugend des<br />

Wächtersberges zu organisieren.


Im September 96 war es dann soweit. Jetzt ging es in Sachen Kiesgrubenerweiterung<br />

wirklich ans Eingemachte. Der Erste Vorstand der SFGH, Walter Derrer schaltete<br />

prophylaktisch einen renommierten Freiburger Rechtsanwalt ein, der von nun<br />

an die berechtigten Interessen des Vereins nachhaltig vertrat.<br />

Ein kurioser Zwischenfall ereignete sich am 15. September. Der Janus D–1216<br />

rollte nach erfolgter Landung auf der Bahn 25 einfach ungebremst weiter und kollidierte<br />

schlussendlich mit einer westlich der Bahn stehenden Feldscheune. Danach<br />

war wieder eine kostspielige und umfangreiche Werkstattarbeit angesagt.<br />

Das RP Freiburg stellte Mitte Oktober per Ergebnisniederschrift fest, dass, wenn im<br />

Falle eines Kiesabbaus der Sicherheitstreifen von 50 m unterschritten werden sollte,<br />

es zum Verbot von Motorseglerstarts kommen könnte. Dieses galt es natürlich<br />

von Seiten des Vereins mit aller Macht zu verhindern.<br />

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1997 - Jahr der Freude und der Trauer<br />

Am Sonntag, den 12. Januar fand ein großer Empfang mit reichhaltigem Buffet in<br />

der schmucken Dietfurthalle in <strong>Reiselfingen</strong> statt. Der geladene Geschäftsführer<br />

des BWLV Reinhold Putzhammer ehrte die versammelte SFGH, deren Piloten mit<br />

zahlreichen sehr guten Segelflug – Leistungen in 1996 aufwarten konnten. Helge<br />

Loschan wurde 1996 Landesmeister der Offenen Klasse bei der DMSt in BW. Hinzu<br />

kam die Verleihung seines 1.000 km – Diploms. Hubert Drescher wurde Zweiter<br />

der Clubklasse in BW. In der Mannschaftswertung wurden die Mitglieder Drescher,<br />

Karch und Filipiak Dritte der Clubklasse in BW.<br />

Stefan Karch, Peter Filipiak, Hubert Drescher, Walter Derrer, GF Putzhammer, Helge Loschan in der<br />

Reiselfinger Dietfurthalle ( v.li.)<br />

Am 1.3. 97 war der Verein Gastgeber für den stark besuchten Sportzeugenlehrgang<br />

des BWLV. Er fand in der Fliegerklause des Flugplatzes statt.<br />

Ende März starteten wieder viele Reiselfinger Flieger zum diesjährigen zehntägigen<br />

Fluglager in die Seealpen nach Frankreich.<br />

Der Lotterberg konnte vom Verein käuflich erworben werden, was eine deutliche<br />

Wertsteigerung des Flugplatzes bedeutete. Die Gemeinde <strong>Reiselfingen</strong> behielt<br />

aber dabei ihr Vorkaufsrecht.


Helmut Fuss in Aktion auf dem Bagger<br />

Ein ganz schwerer Schlag<br />

traf den Verein am 18.5.<br />

1997. Helmut Fuss, der<br />

unersetzliche Vertreter<br />

der SFGH in <strong>Reiselfingen</strong><br />

und der Raumschaft Löffingen<br />

verstarb völlig unerwartet.<br />

Doch es kam noch schlimmer,<br />

denn nur wenige Wochen<br />

nach der Trauerfeier<br />

für Helmut, mussten die<br />

Flieger inmitten einer großen<br />

Trauergemeinde auch<br />

ihren langjährigen Vorsitzenden,<br />

ihr Ehrenmitglied<br />

Egon Preiss aus Kappel beerdigen, der am<br />

5.7.97 verstarb. Beide Männer waren viele<br />

Jahrzehnte lang unermüdliche Garanten einer<br />

kontinuierlichen Fortentwicklung der SFGH,<br />

ihr Fehlen erschien für unabsehbare Zeit nicht<br />

kompensierbar. Alle Aktiven und Passiven des<br />

Vereins waren durch diese Todesfälle schwer<br />

geschockt.<br />

Der Vereins - Motorsegler flog mit Trauerflor<br />

einige stille Runden über den Grabstellen der<br />

beiden unvergesslichen Freunde.<br />

Doch das Leben ging weiter und zwar durch das<br />

seit langem geplante Jugendlager der Fluggruppe<br />

Mölders im August auf dem Platz.<br />

Völlig unstrittig war, dass das traditionelle Flugplatzfest<br />

im September angesichts der traurigen<br />

Ereignisse dieses Jahr nicht stattfinden<br />

konnte. Es wurde deshalb abgesagt.<br />

Egon Preiss vor dem Start.


1998 - Die Grasbahn wird befestigt<br />

Um die gefährlichen Nassflächen in der Startbahn zu verhindern, hatte sich Sepp<br />

Laule mit einer interessanten Idee angefreundet. Er wollte mit industriellen Plastik<br />

– Platten die Grasoberfläche abdecken und sie damit auch bei starker Nässe<br />

berollbar machen. Das hätte den großen Vorteil, dass es wegen der offenen Beschaffenheit<br />

dieser Platten nicht zu einer Total-Versiegelung des Bodens kommen<br />

würde und es dadurch auch zulassungsfrei und revidierbar wäre. Natürlich war<br />

dieses arbeitsintensive und nicht billige Projekt innerhalb des Vereins wie immer<br />

nicht unumstritten. Trotz mancher Bedenkenträger begann man mit der Realisierung<br />

des Projekts „Plastikbahn“. Aus tausenden von Einzelplatten entstanden in<br />

aufwändiger Handarbeit quadratmetergrosse Platten, die zusammen gefügt wiederrum<br />

eine geschlossene Fläche als Landebahn entstehen ließen. Mit Hilfe einer<br />

schweren Walze drückte man diese Plastikbahn sukzessive in den feuchten Wiesenboden.<br />

All das klappte natürlich nicht auf Anhieb, denn schließlich war die<br />

SFGH auf diesem Gebiet absoluter Vorreiter und es gab keine Vorbilder.<br />

Schlussendlich aber lag die Bahn im Boden und den Rest besorgte<br />

die Natur, welche kräftig Gras in die Durchbrüche wachsen ließ.<br />

Viel Arbeitsaufwand kostete Zusammenstellung und Verlegung der Kunststoffmatten


Dieser Graswuchs erbrachte<br />

die notwendige<br />

feste Verbindung<br />

mit dem Erdreich, so<br />

dass die Plastikpiste<br />

von da ab den Startlauf<br />

aller Flugzeuge dynamischer<br />

und damit sicherer<br />

werden ließ.<br />

Viele Vereine und Fluggesellschaften<br />

begutachteten<br />

in den folgenden<br />

Jahren die Piste in<br />

<strong>Reiselfingen</strong> und machten<br />

es den Fliegern der<br />

Die Reiselfinger Erfindung wirkt nachhaltig - Sepp Laule als Initiator<br />

und Vorreiter bei der Befestigung der Graspiste<br />

SFGH nach.<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zum Jubiläum !<br />

ASK21 im Windenstart (2011)<br />

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1999 - Ein neuer Vorstand betritt die Bühne<br />

Die Jahreshauptversammlung im Januar brachte einen neuen Vorsitzenden hervor.<br />

Erster Vorsitzender wurde Rudolf Baderschneider aus Neustadt, sein Vize wurde<br />

Alfred Rombach aus Waldau. Als Schriftführer wurde Markus Halbig im Amt bestätigt,<br />

dass er im Laufe der Saison 1998 komissarisch vom erkranken Hans Velter<br />

übernommen hatte. Sie führten nun die 60 Aktiven und 300 Passiven ins nächste<br />

Jahrtausend. Alle weiteren Vorstandsmitglieder verblieben in ihren Ämtern.<br />

Die Schulmaschine ASK 21 des Vereins wurde in der Werkstatt modernisiert und<br />

erhielt einen klappbaren Instrumentenpilz, der den Komfort beim Einsteigen deutlich<br />

erhöhte.<br />

Zwei Flieger des Vereins nahmen erfolgreich am Hotzenwald – Segelflugwettbewerb<br />

teil und belegten Platz 1 (Rudolf Baderschneider) und Platz 3 (Helge Loschan).<br />

Der Juni sah wieder eine größere Gruppe der SFGH im Segelfluglager in Puimoisson<br />

(Süd-Frankreich).<br />

Zwischenzeitlich hatte der Verein einen modernen neuen Leistungsdoppelsitzer<br />

vom Typ Duo–Discus bei Schempp–Hirth bestellt. Als sich nun unerwartet schnell<br />

die Gelegenheit bot, den alten JANUS günstig nach Schweden zu verkaufen, schlug<br />

man zu. Die entstandene flugtechnische Lücke schloss für eine paar Monate ein<br />

gecharterter Bergfalke aus Leimen, mit dem wieder echte Nostalgie – Eindrücke<br />

gesammelt werden konnten. Für viele der jüngeren Piloten war die Fliegerei mit<br />

diesem Typ, der in den sechziger Jahren bei der SFGH eingesetzt gewesen war<br />

etwas völlig Ungewohntes. Deutlicher konnte der technologische Fortschritt im<br />

Segelflugzeugbau nicht erfahren werden. So flog man belustigt mit dem alten Flieger,<br />

war aber schlussendlich schon froh, dass man bald wieder auf ein modernes<br />

Superschiff umsteigen durfte.<br />

Das Sommerfluglager bestritten die Fluggruppen aus Stadtlohn und Siebengebirge.<br />

Die Deutsche Meisterschaft im Streckensegelflug (DMSt) wurde dieses Jahr von<br />

den Leistungsfliegern des Vereins sehr erfolgreich beendet. Sowohl in den Einzelwertungen<br />

als auch in der Mannschaftswertung gingen Spitzenplätze nach <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Nach Saisonschluss ging man wieder mal ans Bauen und erstellte ein frostsicheres<br />

Getränkelager in der alten Halle. Damit hatte der alljährliche Verlust durch geplatzte<br />

Getränkeflaschen endlich ein Ende. Gleichzeitige bekamen die Jugendräume<br />

einen neuen benutzerfreundlichen Zugang. Auch die Duschen erfuhren eine<br />

notwendige Totalerneuerung, um den gerechtfertigten Ansprüchen der immer<br />

zahlreicher kommenden Gäste zu genügen. Wie immer war also die kommende<br />

Winterzeit gut mit Arbeit verplant.


Der Janus vor der<br />

Landung, die trotz<br />

des offensichtlich<br />

vergessenen Kullers<br />

am Heck gut verlief<br />

Blick vom Lotterberg über die Startbahn und die Winde auf die hohen Tannen der Kiesgrube


2000 - Der neue Doppelsitzer vom Typ Duo Discus<br />

Der 15. Januar bot bei knackiger Kälte und gefrorenem Boden die einmalige Gelegenheit,<br />

per Flugzeugschlepp den neuen DUO bei seinem Jungfernflug in <strong>Reiselfingen</strong><br />

fliegerisch zu erproben.<br />

Noch vor Beginn des regulären<br />

Flugbetriebs gelang<br />

den fleißigen Schaffern<br />

die Fertigstellung<br />

der neuen Duschräume.<br />

Fluglehrer Nummer 8<br />

und damit auch jüngster<br />

Fluglehrer der SFGH<br />

wurde nach erfolgreich<br />

abgeschlossenem Lehrgang<br />

Klaus Faller aus<br />

Bachheim.<br />

Zu Pfingsten trafen sich<br />

viele Frankreich – Fans<br />

wieder in Puimoisson<br />

zum Fluglager und flogen<br />

dort 125 Stunden<br />

auf den mitgebrachten<br />

Vereinsmaschinen unter<br />

denen auch der neu Duo<br />

Discus vertreten war.<br />

Erstflug des Duo Discus D-7018 bei klirrender Kälte im Januar<br />

Anfang Juli gastierten die Kollegen aus Wenningfeld und Anfang August die aus<br />

Neuburg in <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Dass das Ultraleicht (UL) – Zeitalter vor der Türe stand sah man deutlich an dem<br />

Ergebnis von nicht weniger als 12 neuen UL–Lizenzen innerhalb des Vereins, die<br />

durch Intensiv– Schulung mit Helge Loschan auf der C 42 aus Konstanz erzielt wurden.<br />

Im Spätsommer konnte er auch gleich noch seinen hundertsten Segelflug<br />

über die 500 km–Marke feiern.


Durch den dreimaligen Gewinn des Mannschaftswettbewerbs beim Schwarzwald<br />

– Cup der Segelflieger (SWC) blieb der große Wanderpokal endgültig in <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Neben der Mannschaftswertung konnte durch Markus Halbig und Roland<br />

Drescher auf dem neuen Duo Discus die Doppelsitzerwertung im Schwarzwaldcup<br />

gewonnen werden.<br />

Die ASK 21 der SFGH musste nach Bruchsal, um die vorgeschriebene 3000 h – Kontrolle<br />

zu erledigen.<br />

Erfreulicherweise bewilligte<br />

der Stadtrat in<br />

Löffingen einen Taufzuschuss<br />

von 3.000 DM für<br />

den DUO, der den Namen<br />

„Stadt Löffingen“<br />

erhielt. Die feierliche<br />

Taufe des DUO durch<br />

das jüngste Mitglied der<br />

SFGH, Sabine Schrempp<br />

fand im Beisein vom<br />

Löffinger Bürgermeister<br />

Frank Schmitt im Rahmen<br />

des Flugplatzfestes<br />

statt.<br />

Die 1998/99 verlegten Bodenplatten erwiesen sich als voller Erfolg. Über 8.000<br />

Teile bildeten nun eine stabile und sichere Rollbahn mit den Ausmaßen von 7m x<br />

210m.


2001 - Zwei neue Ehrenmitglieder<br />

Gleich zwei altbewährte Flieger traten Ende Januar aus dem Vorstand zurück. Für<br />

Alfred Rombach folgte im Amt des 2. Vorsitzenden Roland Drescher aus Hinterzarten<br />

und Manfred Kleis ebenfalls aus Hinterzarten übernahm das Amt des Kassierers<br />

von Karl Jourdan.<br />

In den Rang von Ehrenmitgliedern erhob die Vollversammlung ihre verdienstvollen<br />

Mitglieder Karl Jourdan und Hans Velter, während Alfred Rombach mit der Wolf-<br />

Hirth- Medaille des BWLV ausgezeichnet wurde.<br />

Unter Hochdruck lief die UL–Schulung für alle interessierten Reiselfinger Piloten<br />

weiter. Zwischenzeitlich wurde dadurch auch klargestellt, dass der Verein eine baldige<br />

Erweiterung auf generelle Zulassung von Ultraleichtflugzeugen am Segelflugplatz<br />

<strong>Reiselfingen</strong> anstrebte.<br />

Im Sommer trafen gleich 3 Gastgruppen ein: Stadtlohn, Friedrichshafen und Kirchheim<br />

/ Teck flogen insgesamt vier Wochen lang über der Wutachschlucht. In diesen<br />

Wochen gelang es auch der erst 15jährigen Sabine Schrempp von der SFGH, ihren<br />

ersten Alleinflug erfolgreich zu absolvieren.<br />

Daimler–Chrysler zeigte sich großzügig und sponserte dem Verein einen schönen<br />

Kombi, der von nun an für viele Jahre gute Dienste als Seilrückwagen leisten sollte.<br />

Die sieggewohnten Piloten<br />

der SFGH belegten beim<br />

diesjährigen Schwarzwaldcup<br />

zwar nur den dritten<br />

Platz in der Mannschaftswertung,<br />

durften aber dafür<br />

die feierliche Siegerehrung<br />

ausrichten. Am 1.11. wurde<br />

in der voll besetzten und<br />

originell geschmückten Dietfurthalle<br />

und im Beisein von<br />

Bürgermeister Schmitt, Ortsvorstand<br />

Frei und LVB Präsidentin<br />

Lore Sturm kräftig<br />

gefeiert. Die ganze Organisation<br />

lag in den bewährten<br />

Händen von Uschi Drescher.


2002 - <strong>Reiselfingen</strong> erhält die Zulassung für Ultraleichtflugzeuge (UL)<br />

Anfangs des Jahres verzeichnete der Ausbildungsleiter Rainer Peghini 18 Flugschüler,<br />

die von den Fluglehrern der SFGH betreut werden mussten.<br />

Im Sommer kamen als Gäste die Gruppen von Stadtlohn und Oerlinghausen auf<br />

den Platz, während die eigene Jugend ihr Fluglager in Königsdorf aufschlug.<br />

Das insgesamt dritte Diplom innerhalb der SFGH für einen Segelflug über 1.000 km<br />

erflog sich Hubert Drescher mit seinem Std.Cirrus in Spanien<br />

Auch die Mannschaft der Club–Klasse (Filipiak, Zimmermann, H. Drescher) flog<br />

sehr erfolgreich und belegte bei der DMSt in BW den dritten Platz.<br />

Der Motorsegler D–KGFI wurde bei der Firma Korff in Mainbullau grundlegend umgebaut.<br />

Er erhielt einen neuen modernen Turbo - Motor mit 130 PS. Dazu kam ein<br />

Constant–Speed-Propeller und die komplette Ausrüstung zum Schleppflugzeug.<br />

Diese Maßnahmen kosteten dem Verein viel Geld, doch die 55.000 Euros schienen<br />

gut angelegt zu sein, denn das Flugzeug war nun in allen Belangen seinen Anforderungen<br />

gewachsen. Alle Umbauten waren im Dezember zwar abgeschlossen, doch<br />

es sollte aufgrund der winterlichen Verhältnisse noch einige Zeit vergehen, bis die<br />

G 109 T über Aschaffenburg und Bremgarten endlich in <strong>Reiselfingen</strong> ankam.<br />

G109: R. Baderschneider, R. Drescher, A.Rombach, H.Loschen (von links)<br />

Rechtzeitig zur<br />

Feier des 40.<br />

Gründungsjahres<br />

des Vereins<br />

im September<br />

2002 kam die<br />

erfreuliche<br />

Nachricht, dass<br />

der Flugplatz<br />

<strong>Reiselfingen</strong><br />

endgültig die<br />

Zulassung für<br />

alle lärmarmen<br />

Ultraleichtflugzeuge<br />

(UL) erhalten<br />

hatte.


2003 - Helge Loschan wird zum zweiten Mal 1. Vorsitzender<br />

Auf der Jahreshauptversammlung im Januar im Gasthaus Krone wurde ein neuer<br />

Vorstand gewählt.<br />

Erster Vorsitzender wurde Helge Loschan, der dieses Amt schon einmal 4 Jahre innehatte,<br />

2. Vorsitzender Roland Drescher, Kassierer Manfred Kleis und Schriftführer<br />

Artur Schuler. Neuer Vereinsausbildungsleiter wurde Klaus Faller weil Rainer<br />

Peghini beruflich bedingt im Mai nach Norden umzog. Die Jugendgruppe leitete<br />

weiterhin Dominik Zimmermann.<br />

Der umgebaute Motorsegler G 109 Turbo ging in den Vereinsbetrieb und diente<br />

die ersten Monate vor allem der Umschulung aller Reiselfinger Piloten auf den<br />

Turbomotor und die Einweisung auf den nun endlich möglich gewordenen Flugzeugschlepp.<br />

Ein wahrhafter Jahrhundertsommer<br />

in 2003<br />

bescherte den Fliegern<br />

weit über 800 Segelflugstarts<br />

und insgesamt<br />

sechs erfolgreiche erste<br />

Alleinflüge von Flugschülern.<br />

Unser Flaggschiff,<br />

der DUO, musste<br />

am Ende des Sommers<br />

wegen festgestellter<br />

Herstellungsmängel<br />

für einige Wochen zur<br />

Nachbesserung ins<br />

Josef Laule beim Start mit der G109 B<br />

Werk zurück.<br />

Beginn der Arbeiten zum Neubau einer Flugleitung, die innerhalb der Halle 2 ihren<br />

Platz erhalten sollte. Der dadurch frei werdende Raum im alten Gebäude wurde<br />

mit nettem Mobiliar zum Clubraum eingerichtet. Zeitgleich begannen die umfangreichen<br />

Umbaumaßnahmen in der Küche. Es sollte eine moderne, allen hygienischen<br />

Ansprüchen genügende Küche entstehen.<br />

Am 31.10.03 fand wieder ein Essen mit den Verpächtern in Löffingen statt. Organisator<br />

und Sponsor war Walter Derrer.<br />

Anlässlich des FIS–Ski–Springens in Titisee–Neustadt flog Hubert Drescher am 13.<br />

und 14. Dezember ein Acro–Programm über der Schanze mit der ASK 21 der SFGH.


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2004 - Der Austritt aus der Kasko-Versicherung<br />

Viele Mitglieder der SFGH halfen tatkräftig mit beim großen Narrentreffen der<br />

Gori–Zunft in <strong>Reiselfingen</strong> vom 24.1.04 bis zum 1.2.04.<br />

Die übliche Winterarbeit 2003/04 brachte sehr gute Ergebnisse hervor. Die Küche<br />

der Fliegerklause erstrahlte im Glanz einer Kompletterneuerung inklusive einer<br />

neuen Edelstahlküche. Zudem zog die Flugleitung endgültig in eine Ecke der Stahlhalle<br />

um und dadurch hatte der Verein jetzt ein gemütlich eingerichtetes Club –<br />

Zimmer zur allgemeinen Verfügung.<br />

Nach umfangreicher Vorarbeit stellte der Vorstand die versammelten Flieger an<br />

der HV vor eine wichtige Entscheidung. Aufgrund der exorbitant gestiegenen Prämien<br />

für alle Kasko–Versicherungen sollte ein vereinseigener Versicherungspool<br />

geschaffen werden. Damit planten die Flieger, die hohen jährlichen Prämienzahlungen<br />

im Vereinsvermögen zu halten, zugleich nahmen sie aber auch das nicht<br />

unerhebliche Schadenrisiko in Kauf. Nachdem das Für und Wider ausführlich diskutiert<br />

war, wurde der Vorschlag des Vorstands einstimmig angenommen. Es begann<br />

also ab diesem Jahr das ganz bewusst auf Eigenverantwortlichkeit zielende<br />

Projekt der vereinsinternen Selbstversicherung.<br />

Roland Vogt, der Dirigent der Reiselfinger Musikkapelle erhielt in Würdigung der<br />

langjährigen musikalischen Unterstützung durch die Musiker die große Verdienstmedaille<br />

der SFGH.<br />

Der neue, von Eduard Böhler gestiftete<br />

Jugendpokal ging erstmalig an Sabine<br />

Schrempp aus Freiburg. Optisch und materiell<br />

(Wegfall der Fluggebühr) war der Wanderpreis<br />

von nun an für jeden Jugendlichen<br />

ein wirklich erstrebenswertes Objekt.<br />

Sepp Laule wurde nach Jahrzehnten erfolgreicher<br />

Arbeit für den Verein zum 6. Ehrenmitglied<br />

der SFGH ernannt. So war er 12<br />

Jahre Ausbildungsleiter, 20 Jahre zweiter<br />

Vorsitzender und 30 Jahre lang ehrenamtlicher<br />

Fluglehrer.<br />

Bruno Bombardi, ein Mitglied der ersten<br />

Stunde, starb viel zu früh im Alter von nur<br />

52 Jahren.


Uwe Baderschneider nahm am Segelfluglehrerlehrgang auf dem Hornberg teil. Ab<br />

dem Sommer 2004 wurde er danach jüngster Fluglehrer des Vereins. Alfred Rombach<br />

und Hubert Drescher besuchten den Motorseglerwart – Lehrgang des BWLV<br />

und erhielten ihre Zulassungsurkunden. Da Karl Wittig seine Fluglehrerlizenz im<br />

Segelflug wieder aktivierte, standen dem Verein dieses Jahr insgesamt sechs Fluglehrer<br />

zur Verfügung.<br />

Hubert Drescher war der Ideengeber für einen neuartigen Segelflugwettbewerb.<br />

Piloten aus ganz Deutschland sollten nach <strong>Reiselfingen</strong> kommen, um dort mit ihren<br />

Segelflugzeugen einen Rundkurs in größtmöglicher Geschwindigkeit zu umrunden.<br />

Viel Arbeit und Idealismus wurden investiert, doch leider misslang der aufwändige<br />

Versuch, weil sich fast keine fremden Teilnehmer einfanden.<br />

Aus gegebenem Anlass schrieb der Vorstand an den Landrat und an den Bürgermeister<br />

wegen der drohenden Erweiterung des Luftraums Charly über Süddeutschland.<br />

Die schweizerische Skyguide plante, ihre Kontrollbefugnisse bis nördlich<br />

von Donaueschingen auszuweiten. Die Probleme blieben zwar aktuell, doch das<br />

Schlimmste konnte erstmal verhindert werden.<br />

Im Sommer - Fluglager erschien die Fliegergruppe Wolf Hirth mit einem neuen<br />

DUO und einem Schulgleiter SG 38. Der Vorsitzende der SFGH ließ es sich nicht<br />

nehmen, den Schulgleiter erstmalig nach seinem persönlichen Erstflug im Jahre<br />

1961 wieder im Windenstart zu fliegen.<br />

Die Firma Wintermantel als Betreiber der benachbarten Kiesgrube hatte große und<br />

weitreichende Ausbaupläne. Davon war auch der Flugplatz betroffen. Der ehemalige<br />

Vorsitzende Walter Derrer verhandelte im Auftrag des Vereins und es gelang<br />

ihm mit teurer anwaltlicher Hilfe, einen Vertrag auszuhandeln, der die Interessen<br />

beider Parteien in Einklang brachte und die Existenz des Flugplatzes sicherte.


2005 - Aufzug unter der Hallendecke<br />

An der HV der SFGH wurde der Vorstand im Amt bestätigt. Lediglich der Posten des<br />

Jugendleiters wurde durch Sabine Schrempp neu besetzt.<br />

Neben dem Vorstand würdigten auch der BWLV und der DAeC die hervorragenden<br />

Leistungen einiger Vereinsmitglieder. Edi Böhler erhielt die Wolf – Hirth – Medaille.<br />

Die Silberne Ehrennadel ging an Hubert Drescher und Manfred Kleis. Die bronzene<br />

Ehrennadel erhielten Walter Derrer, Harald Müller und Bernhard Schulz. Den wertvollen<br />

Jugendpreis erhielt Alexander Rieple aus Unadingen.<br />

Ab dem 1.1.2005 galt eine neue und sehr einschneidende Luftraumordnung über<br />

dem Schwarzwald. Südlich der markanten Wutachschlucht war nun das Fliegen<br />

nur noch bis zu einer Höhe von 1500 m über <strong>Reiselfingen</strong> legal.<br />

Der Reiselfinger Ehrenbürger Hermann Fuss an Bord der<br />

G109B<br />

Angehörige und Kinder der Nachsorgeklinik erholten<br />

sich auf dem Flugplatz<br />

Der Ehrenbürger und Ex Bürgermeister<br />

von <strong>Reiselfingen</strong>,<br />

Hermann Fuss unternahm trotz<br />

hohem Alters seinen ersten<br />

Schwarzwald - Rundflug an der<br />

Seite des Vorsitzenden mit dem<br />

Motorsegler D-KGFI. Er war danach<br />

stark beeindruckt.<br />

Krebskranke Kinder der Nachsorgeklinik<br />

Tannheim waren einen<br />

Tag zu Gast auf dem Flugplatz in<br />

<strong>Reiselfingen</strong>. Der 18. Juni 2005<br />

wurde für sie ein spannender und<br />

unterhaltsamer Tag, der vor allem<br />

durch eine umfassende Spendensammlung<br />

ermöglicht wurde. 30<br />

junge Patienten und deren Angehörige<br />

konnten auf Wunsch per<br />

Segelflugzeug einmal die Welt von<br />

oben sehen.<br />

Mit Emil Frei, Roland Vogt und<br />

Frank Schmitt mussten drei bedeutende<br />

Persönlichkeiten viel<br />

zu früh diese Welt verlassen.


Auch die SFGH trauerte um diese Männer, denn alle drei hatten sich um die Fliegerei<br />

in <strong>Reiselfingen</strong> verdient gemacht.<br />

Maximilian Seibel erwarb durch eine erfolgreich abgelegte praktische Prüfung die<br />

amtliche Segelfluglizenz, und das mit erst 17 Jahren.<br />

Am 26.6 muss die G109 in der Schweiz auf einer Wiese notlanden, weil es ein technisches<br />

Problem am Motor gab. Der sehr erfahrene Pilot Alfred Rombach meisterte<br />

die Situation aber vorbildlich und bald danach war die Maschine wieder im<br />

heimatlichen Einsatz.<br />

In den Sommerferien waren die Fliegergruppen aus Vaihingen und Riedlingen zu<br />

Besuch in <strong>Reiselfingen</strong>. Unsere Jugend zog im Verband mit den Müllheimern in ein<br />

gemeinsames Fluglager nach Blaubeuren.<br />

Sabine Schrempp nahm erfreulicherweise als eine der wenigen weiblichen Piloten<br />

mit dem Discus an der LM der Junioren in Winzeln teil.<br />

Der neue Flugzeug - Lift mit seinen Erbauern Hubert Drescher und Jochen<br />

Koch<br />

Um weiteren Freiraum<br />

zu schaffen,<br />

sollte der sperrige 20<br />

Meter-Doppelsitzer<br />

DUO hoch an die Hallendecke<br />

verbracht<br />

werden. Die technisch<br />

aufwändige<br />

Aufzugskonstruktion<br />

konstruierte und fertigte<br />

Hubert Drescher<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit vielen Helfern.<br />

Von Jochen Koch wurde<br />

die Elektrik installiert<br />

und am 29. Juli<br />

ging das viel beachtete<br />

Werk in Betrieb.<br />

Um weitere 5 Jahre verlängerte die Sparkasse Hochschwarzwald ihr Sponsoring in<br />

Form der auffälligen Werbeschrift auf dem ASK 21 - Anhänger.<br />

Ganz zum Ende des Jahres durften die Flieger noch die Reiselfinger Landfrauen<br />

begrüßen, die ihre Adventsfeier in der Fliegerklause veranstalteten.


2006 - Umbenennung in <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong><br />

Am 24.1.06 starb das Ehrenmitglied<br />

Eduard Böhler im hohen Alter von 92<br />

Jahren. Ein äußerst liebenswerter und<br />

großzügiger Mensch und Flieger ging<br />

von uns.<br />

Mit der Einladung zur HV 2006 erhielten<br />

alle Mitglieder die Nachricht, dass<br />

eine ganz bedeutende und zugleich<br />

historische Entscheidung zu fällen war.<br />

Der Antrag des Vorstandes lautete<br />

auf Satzungs– und Namensänderung<br />

des Vereins. Aus der <strong>Segelfluggruppe</strong><br />

Hochschwarzwald e.V. sollte ab diesem<br />

Jahr die <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong><br />

e.V. (SFGR) werden. Trotz einigen fragenden<br />

Wortmeldungen stand bereits<br />

nach kurzer Zeit fest: Der geplanten<br />

Namensänderung wurde einstimmig<br />

zugestimmt. Alle anwesenden Gäste<br />

aus <strong>Reiselfingen</strong> begrüßten hoch<br />

Eduard Böhler - Ehrenmitglied und Gönner der <strong>Segelfluggruppe</strong><br />

<strong>Reiselfingen</strong><br />

Das neue Logo der <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong><br />

entworfen von Vanessa Drescher<br />

erfreut diese Entscheidung als Beweis der endgültigen Integration<br />

der Segelflieger in die Raumschaft Löffingen – <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Der begehrte Jugendpokal ging an Michael Hehle, der sich im letzten Jahr durch<br />

besonders großen Einsatz für den Verein auszeichnete.<br />

Frisch für 7.200 € hergerichtet wurde der Cirrus D-0593 KJ aus Slowenien zurück<br />

geholt und wieder in die Flotte aufgenommen.<br />

Start der Aktion „Fliegen für ein Taschengeld“. Lediglich zwanzig Euro pro Monat<br />

kostete jungen Menschen fortan eine vollständige Segelflugausbildung bei der<br />

SFGR im ersten Jahr. Diese bemerkenswerte Aktion sollte neue Interessenten an<br />

die Fliegerei heran führen, der Erfolg hielt sich aber leider in engen Grenzen.<br />

Über e-bay erstand man günstig einen gebrauchten Aufsitzrasenmäher, der die<br />

wichtige Rasenpflege um die Hallen und auf dem Campingplatz übernahm. Das<br />

große Flugfeld wurde schon seit über einem Jahr von einem bezahlten Profi mit<br />

entsprechendem Großgerät gepflegt.<br />

Der Motorsegler G 109 erhielt eine nicht ganz billige lärmreduzierende Auspuff<br />

- Technik verpasst und zudem wurden auch alle Flugzeuge der SFGR mit dem


modernen Zusammenstoss–Warngerät FLARM ausgerüstet.<br />

Zum neuen Namen gehörte natürlich auch ein neues Logo. Zwei Nachwuchs–Designerinnen<br />

aus Fliegerfamilien reichten ihre Entwürfe ein. Vanessa Drescher gewann<br />

mit ihrem frischen und modernen Vorschlag den internen Wettbewerb. Zum<br />

großen Geburtstagsfest am 13.Mai 2006 lud die <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> alle<br />

befreundeten Vereine ein. Vor allem die Musiker kamen stramm im Gleichschritt<br />

anmarschiert und gaben der Feier einen einmaligen Glanz. Im Beisein vieler Zuschauer<br />

enthüllte der Vorstand die große, mit dem Logo versehene Begrüssungstafel<br />

am Eingang zur Fliegerklause.<br />

Ausführlicher Bericht aus der Badischen Zeitung am 15.5.2006 zur neuen Namensgebung der <strong>Segelfluggruppe</strong><br />

Reislefingen<br />

Der Flugsommer brachte den schönen Erfolg, dass mit Michael Hehle, Jochen Koch<br />

und Alexander Rieple gleich drei neue Lizenz–Piloten hinzu kamen. Auch viele vordere<br />

Plätze beim Hotzenwald-Wettbewerb, beim Klippeneck–Wettbewerb, beim<br />

Schwarzwald-Cup und bei der DMSt stellten den Verein in ein gutes Licht. Nachwuchsflieger<br />

Maxi Seibel erflog sich die Silber – C mit einem Diamanten, während<br />

Hubert Drescher in Namibia gleich drei Flüge über die 1.000 km – Distanz gelangen.<br />

Das eigene Jugendlager fand in Blaubeuren statt.<br />

Die gute Bilanz des Flugjahres: Über 1.000 Starts im Segelflug und 324 Starts mit<br />

dem Motorsegler und das alles ohne irgendeinen Schaden.


2007 - Walter Derrer verunglückt tödlich<br />

Nach vierjähriger Dienstzeit traten die beiden Vorsitzenden von ihren Ämtern zurück<br />

und die dadurch erforderlichen Neuwahlen erbrachten dieses Bild.<br />

1. Vorsitzender: Markus Halbig aus Löffingen, 2. Vorsitzender: Bernhard Schulz aus<br />

Villingen, Kassierer Manfred Kleis aus Hinterzarten und Schriftführer Artur Schuler<br />

aus Bonndorf.<br />

Als neuer Vereinsausbildungsleiter hatte sich Rudolf Baderschneider zur Verfügung<br />

gestellt, während Peter Filipiak das Amt des Technischen Leiters antrat.<br />

In <strong>Reiselfingen</strong> ging unterdessen der große Umbau der Dietfurthalle in die Endphase.<br />

Die Segelflieger zeigten sich natürlich solidarisch indem sie einen schönen<br />

Beitrag zu den nicht unerheblichen Baukosten leisteten.<br />

Noch vor Beginn der Flugsaison konnten die frisch renovierten Jugendräume bezogen<br />

werden. Bei aktuell sieben neuen Flugschülern war diese Tatsache genau im<br />

Sinne der jungen Flieger.<br />

Das Fluglager der Gäste aus Soest litt unter schlechtem Wetter während die Fliegerfreunde<br />

aus Manching Ende August gutes Wetter antrafen. Zuvor gab es noch<br />

auf dem Flugplatz den internationalen Eurocontest für Schleudermodelle zu sehen.<br />

Organisator dieses ungewohnten Spektakels war Florian Seibel.<br />

Der Leistungsflug erbrachte gute dritte Plätze in der DMSt (Helge Loschan) und im<br />

Schwarzwald – Cup (Drescher / Schoppe).<br />

Wie ein Blitz aus heiterem<br />

Himmel erreichte<br />

alle Mitglieder der SFGR<br />

schlagartig die katastrophale<br />

Nachricht, dass<br />

der ehemalige Vorsitzende<br />

Walter Derrer am<br />

27. August an Bord der<br />

G 109 B in Lahr tödlich<br />

abgestürzt war. Dieser<br />

tragische Unfall traf<br />

die Flieger völlig unvermittelt,<br />

denn dass<br />

man in Ausübung seines<br />

Hobbies ums Leben Walter Derrer mit seiner Frau beim Kaffee vor der Fliegerklause


kommen könnte, war jenseits aller Vorstellungskraft. Gross war auch die Bestürzung<br />

in der Bevölkerung, weil Walter Derrer weithin bekannt und beliebt war. In<br />

seiner beruflich bedingten Weltoffenheit reiste er oft rund um den Globus, flog<br />

aber des Öfteren gerne mal selbständig eine kleinere Strecke. Die Unfallursache<br />

blieb bis heute weitgehend rätselhaft. Man rekonstruierte zwar alle Details, konnte<br />

aber schlussendlich nur eine unglückliche Verknüpfung von situativen und individuellen<br />

Fehlern feststellen. Auf jeden Fall war schon bald klar, dass das gut<br />

gepflegte Flugzeug des Vereins in einwandfreiem Zustand gewesen war. Neben<br />

der persönlichen Katastrophe, Walter Derrer hinterließ Frau und Tochter, hatte der<br />

Unfall auch weitreichende Folgen für die SFGR. Die vor vielen Jahren beschlossene<br />

vereinsinterne Versicherung erwies sich durch den Totalverlust ihres wertvollsten<br />

Flugzeuges als bei weitem nicht ausreichend, so dass der Verein in eine große<br />

wirtschaftliche Schieflage geriet. Folgerichtig wurden sämtliche Vergünstigungen<br />

hinsichtlich des Flugbetriebs aufgehoben und ein strikter Sparkurs war von nun<br />

angesagt.<br />

Die G 109 B war nun nach 10.600 Starts und 5.800 Flugstunden Geschichte und<br />

damit stellte sich die Frage nach dem „Wie geht’s weiter ?“. Eine Ersatzbeschaffung<br />

konnte mangels Kapital nur durch eine gleichzeitig deutliche Richtungsänderung<br />

erreicht werden und zwar in Form des Ankaufs eines gebrauchten Ultraleicht–<br />

Flugzeuges.<br />

Diese preiswerte COMCO C42 B sollte nun<br />

den Motorsegler mitsamt seiner Schleppfähigkeit<br />

ersetzen. Im Oktober kam die<br />

Maschine von Konstanz nach <strong>Reiselfingen</strong><br />

und es begann sofort die Umschulung der<br />

bisherigen Motorsegler–Piloten auf den<br />

neuen Flugzeugtyp.<br />

Ganz unter dem Eindruck der dramatischen<br />

Ereignisse beschloss der Vorstand,<br />

das diesjährige Flugplatzfest abzusagen.<br />

Im Herbst dieses schweren Jahres gelang es den Werkstatttechnikern Rudolf Baderschneider<br />

und Peter Filipiak den Vereins-Discus durch Anbau von Winglets leistungsmässig<br />

aufzuwerten. Anschließend ging das Flugzeug zur kompletten Neulackierung<br />

nach Slowenien.<br />

Ende November erreichte den Verein auch noch die traurige Nachricht vom Tod<br />

seines langjährigen Mitglieds Hans Völker, der im Alter von 85 Jahren in seiner Heimatstadt<br />

verstorben war. Ihm verdankten die Flieger unschätzbare logistische Hilfe<br />

und Unterstützung beim Aufbau des Fluggeländes in den siebziger Jahren.


2008 - SFGR goes Ultraleicht<br />

Josef Laule erhielt an der Jahreshauptversammlung die Fluglehrer – Ehrenmedaille<br />

des BWLV für 30 Jahre Dienst als ehrenamtlicher Fluglehrer des Vereins. Auch<br />

Jochen Koch wurde für seinen großen Einsatz als unermüdlicher Kantinenchef mit<br />

der Vereins – Verdienstmedaille ausgezeichnet, genauso wie der Musikverein Harmonie<br />

<strong>Reiselfingen</strong>, der seit Jahrzehnten alle unsere Feste tatkräftig und unentgeltlich<br />

unterstützte.<br />

Anlässlich der Mitgliederversammlung<br />

im März überreichten<br />

zwei Vertreter des BWLV-<br />

Präsidiums, Klaus Hallmayer<br />

und Hans-Joachim Pross, die<br />

Goldene Ehrennadel des Verbandes<br />

an Helge Loschan in<br />

Würdigung seiner Verdienste<br />

um den gesamten Luftsport.<br />

Arno Breitenfeld, der die Laudatio<br />

hielt, stellte fest, dass<br />

diese hohe Ehrung zugleich<br />

auch eine Ehre für die SFGR sei.<br />

Wieder einmal war eine Renovierung<br />

des Seilrückholweges<br />

fällig geworden. Mit vereinten<br />

Kräften und unter der Leitung<br />

von Sepp Laule und Rudolf<br />

Faller füllte man die Auswaschungen<br />

der schweren Regenfälle<br />

auf.<br />

Flieger aus Grünstadt, Aichach<br />

und Kirchheim veranstalteten<br />

mit gutem Erfolg ihre Fluglager<br />

in <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Nach einjähriger Pause war<br />

das Flugplatzfest trotz kalter<br />

Witterung wieder ein schönes<br />

Ereignis mit dringend benötigten<br />

Einnahmen.<br />

Helge Loschan erhält von Vize Präsident Hans-Joachim<br />

Pross(BWLV) die Goldene Ehrennadel des Verbands<br />

Auffüllen des Seilrückholweges als große Gemeinschaftsaktion<br />

der <strong>Segelfluggruppe</strong>


Das UL – Flugzeug wurde von<br />

den Mitgliedern gut angenommen<br />

und hatte schlussendlich<br />

586 Starts mit 233 Flugstunden<br />

problemlos hinter sich<br />

gebracht. Um den bislang einzigen<br />

aktiven UL – Fluglehrer<br />

zu entlasten erwarben im Juni<br />

die Fluglehrer Baderschneider,<br />

Peghini, Wittig und Halbig ihre<br />

neuen UL-Ausbildungsberechtigungen.<br />

Am Ende des Jahres 2008 verzeichnete<br />

der Verein 49 Aktive<br />

innerhalb der gesamten 285<br />

Mitglieder.<br />

Das UL C42b D-MAFF im Anflug von Osten auf das Segelfluggelände.<br />

Wir freuen uns, wenn<br />

Sie bei uns landen !


2009 - Das Hallenjubiläum<br />

Die Wahlen bei der HV 2009 bestätigten den gesamten Vorstand im Amt. Für Roland<br />

Drescher gab es die Bronzene Ehrennadel des BWLV für seine hervorragenden<br />

Leistungen zum Wohle des Vereins. Der Wanderpokal der Jugend ging an Michael<br />

Hehle.<br />

Mit 450 Starts und 200 Stunden Flugzeit war das UL D-MAFF die bei weitem aktivste<br />

Maschine auf dem Flugplatz. Alle anderen lagen deutlich unter den Zahlen des<br />

Vorjahres.<br />

Der Verein unternahm intensive Mitgliederwerbung in Schulen und durch Veranstaltungen,<br />

bei denen auch Flugzeuge ausgestellt wurden. Leider war der Erfolg<br />

wie immer marginal.<br />

Paul Bombardi starb unerwartet in Titisee - Neustadt. Er war einer der großen<br />

Macher in den arbeitsintensiven Gründerjahren, aber auch später wirkte er immer<br />

maßgeblich an allen großen Projekten der SFGR mit. Ihm zu Ehren wurde die neue<br />

Halle zur Paul-Bombardi-Halle.<br />

Und auch der Ehrenbürger von <strong>Reiselfingen</strong>, der Alt-Bürgermeister Hermann Fuss,<br />

verließ in diesem Jahr unsere Welt. Er war für die Flieger immer ein guter Freund<br />

und Helfer bei allen anstehenden Problemen gewesen.<br />

Margret Fuss, Elsa Preiss, Frau Hofmann, Pauli Bombardi, Markus Halbig vor der Gedenktafel an<br />

der Paul – Bombardi – Halle.


Ein besonderer Höhepunkt war das kleine Hallenfest zum 20jährigen Jubiläum des<br />

Hallenneubaus. Am 4. Juli wurde in Anwesenheit von Ehefrauen und vielen Familienmitgliedern<br />

eine Gedenktafel für die verstorbenen Ehrenmitglieder Eduard<br />

Böhler, Paul Bombardi, Helmut Fuss und Egon Preiss enthüllt.<br />

Die Kollegen aus Aichach waren im August zum wiederholten Male als Gastgruppe<br />

auf dem Reiselfinger Flugplatz.<br />

Unsere Freunde von den Musikern feierten in diesem Jahr ihr 125jähriges Jubiläum.<br />

Selbstverständlich unterstützten die Flieger durch umfassende Hilfe dieses<br />

Reiselfinger Grossereignis im August.<br />

Roland Drescher und Helge Loschan gingen<br />

Anfang September mit dem UL auf eine<br />

zweitägige große Reise. Der Flug führte über<br />

Arnbruck im Bayrischen Wald nach Prag und<br />

zurück. Die Goldene Stadt war ein hoch interessantes<br />

Ziel und der Flug nach Tschechien<br />

verlief weitgehend problemlos.<br />

Erstmalig stellte die Gemeinde der SFGR einen<br />

Raum für den theoretischen Unterricht<br />

im Rathaus des Ortes kostenlos zur Verfügung.<br />

Damit entfiel das energieintensive<br />

Mit dem UL in die Goldene Stadt Prag<br />

Hochheizen des Flugplatzgebäudes und die<br />

Flieger nahmen das großzügige Angebot dankend<br />

an.<br />

Rainer Peghini, Karl Jourdan, Manfred Kleis<br />

Am 7.Dezember wurde<br />

das Ehrenmitglied Karl<br />

Jourdan achtzig Jahre alt<br />

und der Verein gratulierte<br />

seinem verdienstvollen<br />

Mitglied. Karl erhielt<br />

einen Kalender mit Bildern<br />

seiner langen Fliegerlaufbahn.<br />

Die Flugbilanz war 2009<br />

mit 1.225 Segelflug-<br />

Starts und 754 Flugstunden<br />

auf einem hohen<br />

Niveau.


2010 - Modernisierung der Sanitäranlagen<br />

Winterzeit war schon immer Werkstattzeit<br />

und Bauzeit. Dieses Jahr waren die Toilettenanlagen<br />

dran. Trotz sehr geringem<br />

Platzangebot gelang es den vielen Machern,<br />

die Anzahl an sanitären Anlagen zu<br />

vergrößern und diese vor allem nachhaltig<br />

zu modernisieren.<br />

Max Schoppe war der diesjährige Preisträger<br />

des Jugend-Wanderpokals.<br />

Die Mitgliederversammlung erteilte dem<br />

Vorstand den Auftrag, den elf Jahre alten<br />

DUO zu verkaufen und dafür seinen Modellnachfolger,<br />

einen DUO XLT mit Turbo<br />

– Motor anzuschaffen. Mit dieser Entscheidung<br />

bietet der Verein künftig seinen<br />

Mitgliedern noch mehr Flexibilität,<br />

vor allem im Streckenflug.<br />

Die Leitung und Vorarbeit beim Umbau der<br />

Sanitäranlagen hatte Roland Drescher inne<br />

Das neu ins Leben gerufene Team <strong>Reiselfingen</strong> machte sich in dieser Saison daran,<br />

die DMSt in der Doppelsitzerklasse zu gewinnen. Unter der Anleitung von Helge<br />

Loschan flogen zahlreiche Nachwuchspiloten an sechs großen Streckenflügen mit<br />

dem DUO auf den Platz eines Vizelandesmeisters in BW.<br />

Im Juli gelang Rudolf Baderschneider mit seinem Ventus 2 CM ein Flug über 940 km.<br />

Dies war die größte Segelflugstrecke, die jemals von <strong>Reiselfingen</strong> aus geflogen wurde.<br />

Der Verkauf des DUO kam<br />

schneller als erwartet. Schon<br />

im Juli entführten die Flieger<br />

aus Leonberg das gute Stück<br />

auf ihr heimisches Fluggelände.<br />

Doch gleich danach setzten<br />

sich Helge Loschan, Markus<br />

Halbig und Bernd Schulz in eine<br />

Motormaschine, flogen auf die<br />

Hahnweide und bestellten den<br />

Verkauf des Duo Discus D-7018 im Juli 2010, (v.li.) Markus neuen DUO XLT bei der Firma<br />

Halbig, Reinhold Schäfer (SFC Leonberg) und Bernd Schulz Schempp – Hirth.


Auch das UL war wieder raumgreifend unterwegs. Schwer beladen mit den Piloten<br />

Alfred Rombach und Helge Loschan legte die D - MAFF in zwanzig Flugstunden<br />

problemlos über 2.500 km zurück. Die Flugroute: <strong>Reiselfingen</strong>-Konstanz-Dolmar<br />

-Strausberg-Rastenburg (PL)-Danzig (PL)-Kamenz-Hassfurt-Konstanz-<strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Vor allem die furchterregenden Riesenbunker der Hitlerschen Wolfsschanze in<br />

Ostpreußen und das neu entstandene Danzig waren beeindruckende Ziele dieser<br />

Flugreise.<br />

Die D-MAFF auf dem Weg nach Danzig entlang<br />

der Ostseeküste<br />

Zwischenstopp mit der C42 auf dem Flughafen von<br />

Danzig<br />

Während am heimischen<br />

Platz die<br />

Gäste aus Aichach<br />

und danach aus<br />

Kirchheim ausgiebig<br />

flogen, bezog<br />

die SFGR – Jugend<br />

ihr Sommerlager in<br />

Karlstadt am Main.<br />

Von dort aus besuchte<br />

man auch<br />

das berühmte Segelflugmuseum<br />

auf<br />

der Wasserkuppe,<br />

dem Berg der Flieger<br />

einschließlich<br />

dem Denkmal.<br />

Am Fliegerdenkmal auf der Wasserkuppe, (oben) Max Schoppe und Jan Steiert, (unten von links),<br />

Sven van Lengen, Harald Müller, Markus Halbig, Dominik Müller und Sebastian Frei


2011 - Ein neuer Doppelsitzer vom Typ Duo Discus XLT<br />

Das jüngste aktive Mitglied der SFGR war in diesem Jahr eine gerade erst vierzehnjährige<br />

Fliegerin. Auf der anderen Seite der Alterspyramide stand der Vereins–Senior<br />

mit seinen 77 Jahren. Der Segelflug bot also auch innerhalb der SFGR ganz<br />

offensichtlich die Möglichkeit einer lebenslangen Sportausübung.<br />

Vorbereitung zum Erstflug in <strong>Reiselfingen</strong><br />

Im März folgten viele Mitglieder<br />

der Einladung von Sepp Laule und<br />

Rudolf Faller anlässlich ihrer 75.<br />

Geburtstage. Die Geschenke für die<br />

beiden hatten es in sich. Im nächsten<br />

Frühjahr sollten sie mit der Tante<br />

Ju in die Schweizer Alpen fliegen.<br />

Ein preisgünstiges Jahr stand dem<br />

diesjährigen Gewinner des Jugendpokals,<br />

Dominik Müller, bevor,<br />

denn er wurde von allen Fluggebühren<br />

befreit.<br />

Am 11. April startete das neue<br />

Flaggschiff des Vereins, der DUO<br />

XLT, pilotiert vom 1. Vorsitzenden<br />

Markus Halbig in Begleitung von<br />

Helge Loschan, zu seinem Jungfernflug<br />

auf dem Flugplatz <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Die SFGR hatte ab dieser Saison<br />

wieder einmal einen frischen neuen<br />

Fluglehrer. Michael Hehle aus<br />

Friedenweiler reihte sich in den<br />

Schulungsbetrieb des Vereins ein.<br />

Der neue DUO XLT wurde von Helge Loschan.<br />

Alfred Rombach, Markus Halbig,<br />

Uwe Baderschneider, Biggo von Schempp-<br />

Hirth, Rudolf Baderschneider und Josef<br />

Laule (v.li.)im Werk abgeholt.


Das erste Bermudatreffen in <strong>Reiselfingen</strong> mit den angereisten<br />

Flugzeugen<br />

Auf Einladung von Helge Loschan trafen<br />

sich im 28. Mai viele Flieger mit<br />

ihren Maschinen in <strong>Reiselfingen</strong>. Dieses<br />

Treffen sollte die fliegerische Zusammengehörigkeit<br />

stärken und so<br />

waren tatsächlich fast alle befreundeten<br />

Gruppen vertreten. Man feierte<br />

zwanglos sein 50. Fliegerjubiläum<br />

und zugleich seine zehntausendste<br />

Flugstunde. Dieses Treffen sollte von<br />

nun anjährlich am 3. Oktober unter<br />

dem Namen „Bermudadreieck“ wiederholt<br />

werden, und zwar immer auf<br />

einem anderen Flugplatz.<br />

Die guten Wetterlagen des Frühjahrs wurden vom Team <strong>Reiselfingen</strong> optimal genutzt.<br />

Mit seinen Co–Piloten Albert Stumpf, Uwe Baderschneider, Florian Seibel<br />

und Silvio Stamm flog Helge Loschan im Rahmen der DMSt so viele Punkte zusammen,<br />

dass es für den Titel des Landesmeisters der Doppelsitzerklasse reichte.<br />

Bundesweit bedeutete dies den etwas undankbaren vierten Rang. Das Herstellerwerk<br />

des DUO XLT, Schempp-Hirth, gratulierte mit einem schönen Grossmodell<br />

des Segelflugzeugs.<br />

Die Fliegerjugend zog mit zwei<br />

Fluglehrern in ihr Sommerlager<br />

nach Weipertshofen und knüpfte<br />

dort nette Bekanntschaften, was<br />

sich im Gegenbesuch des Septembers<br />

deutlich machte. Flieger aus<br />

Gaggenau und Aichach waren die<br />

Gäste der SFGR, ihnen schlossen<br />

sich für ein paar Tage die Hotzenwälder<br />

und die Müllheimer an.<br />

Jürgen Kaiser gestaltete im Hinblick<br />

auf das fünfzigjährige Jubiläum die<br />

Homepage der SFGR völlig neu. Die<br />

Teilnahme der Flieger beim Wettbewerb<br />

„Unser Dorf hat Zukunft<br />

„der Gemeinde <strong>Reiselfingen</strong> soll<br />

nicht unerwähnt bleiben.<br />

Aufbau der Ka8 D-9174 im Fluglager Weipertshofen<br />

durch Dominik Müller, Sebastian Frei und Max Schoppe


2012 - Rekordflug nach Start in <strong>Reiselfingen</strong><br />

Gleich zu Beginn des Jubiläumsjahres mussten die Flieger zur Kenntnis nehmen,<br />

dass das Gründungs– und Ehrenmitglied, ihr langjähriger Fluglehrer und Schriftführer<br />

Hans Velter überraschend verstorben war. Viele Trauernde besuchten die<br />

Abschiedsfeier in Hinterzarten für diesen Flieger der ersten Stunde.<br />

Rudolf Baderschneider als Ausbildungsleiter konnte bei der HV die stolze Anzahl<br />

von 11 Flugschülern verkünden. Einige von ihnen standen schon kurz vor Erreichen<br />

der begehrten Pilotenlizenz.<br />

Der Jugendpreis ging dieses Jahr an den rührigen Sebastian Frei aus Dittishausen.<br />

In der Löffinger Festhalle fand am 13. März die große Sportlerehrung des Landkreises<br />

Breisgau – Hochschwarzwald statt. Das Team <strong>Reiselfingen</strong> der SFGR wurde für<br />

seinen Titelgewinn in der Doppelsitzerklasse BW mit der Goldmedaille gegehrt.<br />

Teammitglieder in 2011 waren Sylvio Stamm, Florian Seibel, Uwe Baderschneider,<br />

Albert Stumpf und Teamchef Helge Loschan.<br />

Der schöne Mai ermöglichte eine Reihe von sehr guten Flugleistungen. Aussergewöhnliches<br />

gelang Hubert Drescher, der am 13. Mai im Segelflug die erste von<br />

<strong>Reiselfingen</strong> aus gestartete Dreiecksstrecke über eine Länge von mehr als tausend<br />

Kilometern erflog.<br />

Hubert Drescher beim Start mit seiner ASH-26 vor seinem Rekordflug


Das Team Roland Drescher, Manfred Kleis und Helge Loschan zog zu Pfingsten nach<br />

Hütten, um am 49. Hotzenwald Segelflug Wettbewerb ( HWW ) teilzunehmen.<br />

Nach 5 schönen und spannenden Wertungsflügen konnte sich die Mannschaft aus<br />

<strong>Reiselfingen</strong> über den ersten Platz in der Offenen Klasse freuen.<br />

Team <strong>Reiselfingen</strong> beim HWW<br />

Im Jubiläumsjahr waren folgende Flugzeuge auf dem Segelflugplatz <strong>Reiselfingen</strong><br />

stationiert.<br />

Ka 8b D - 9174<br />

Standard – Cirrus D - 0593<br />

Discus D - 5098<br />

ASK 21 D - 6857<br />

Duo Discus XLT D - KMRF<br />

COMCO C42B D - MAFF<br />

ASH 26 D - KDUG (privat)<br />

ASH 31 D - KKCW (privat)<br />

VENTUS 2 CM D - KDJR (privat)<br />

APIS 2 D - MIKO (privat)


2012 - Das Fest zum 50 jährigen Vereinsjubiläum<br />

Am 10. November hat die <strong>Segelfluggruppe</strong> in der Dietfurt-Halle in <strong>Reiselfingen</strong> das<br />

Vereinsjubiläum zünftig gefeiert. Aktuelle und ehemalige Vereinsmitglieder sowie<br />

zahlreiche Fliegerfreunde aus der Umgebung haben sich an diesem Abend der 50<br />

Jahre Vereinsleben erinnert.<br />

Damit wir die Feier richtig genießen konnten, haben uns die anderen Reiselfinger<br />

Vereine an diesem Abend ehrenamtlich unterstützt. Wer hätte vor 50 Jahre gedacht,<br />

dass die <strong>Segelfluggruppe</strong> einmal ein so fester Bestandteil des Ortes <strong>Reiselfingen</strong><br />

sein wird.<br />

Die Feier wurde von Roland Drescher und Harald Müller hervorragend organisiert.<br />

Letztlich war es aber der gesamte Verein, der dazu beigetragen hat, dass dieser<br />

Abend allen von uns in unvergesslicher Erinnerung bleiben wird.<br />

Neben dem Essen, zu dem der Verein eingeladen hat, haben wir auch in einen Moderator<br />

investiert. Fidelius Waldvogel alias Martin Wangler hat den Abend gekonnt<br />

und kurzweilig moderiert.<br />

Im Rahmen des Festes haben viele Freunde<br />

der Vereins Grußworte und Geschenke<br />

überbracht.<br />

Hans-Joachim Pross überreichte vom<br />

BWLV das Ehrendiplom Wolf Hirth an den<br />

Verein in die Hände vom 1. Vorsitzenden<br />

Markus Halbig. Auch der Reiselfinger Ortsvorsteher<br />

Martin Lauble, die Reiselfinger<br />

Vereine - vertreten durch Guido Kaltenbrunn<br />

vom Musikverein - sowie Arno Breitenfeld<br />

vom LSV Müllheim erinnerten mit<br />

zahlreiche Anekdoten aus der 50 jährigen<br />

Vereinsgeschichte an die Vergangenheit.<br />

Wir haben uns auch an Sepp Laule erinnert.<br />

Unser Ehrenmitglied ist kurz vor dem<br />

Fest verstorben und konnte nicht mehr<br />

mit uns feiern. Umso mehr haben wir uns<br />

gefreut, dass seine Frau Renate auf dem<br />

Fest unser Gast war.


Im Rahmen des Festes wurden drei besonders verdiente Mitglieder geehrt. Helge<br />

Loschan wurde für seine Verdienste rund um den Verein zum 10. Ehrenmitglied<br />

der <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> ernannt.<br />

Rudolf Baderschneider erhielt die silberne Ehrennadel für 20 Jahre Fluglehrertätigkeit<br />

und Alfred Rombach für seine zahlreichen Tätigkeiten die silberne Ehrennadel<br />

des BWLV. Beide Preise wurden von Hans-Joachim Pross überreicht.<br />

Helge Loschan, Rudolf Baderschneider, Alfred Rombach, Hans-Joachim Pross und Markus Halbig<br />

Das Fest war ein schöner Abschluss<br />

eines arbeitsreichen Vereinsjahres.<br />

Höhepunkte waren das größere Flugplatzfest<br />

mit zahlreichen Oldtimern<br />

und natürlich die Erstellung der Vereinschronik<br />

durch Helge Loschan und<br />

Markus Halbig.<br />

Die Krönung auf sportlicher Seite<br />

war der Titel des Landesmeisters und<br />

deutschen Vizemeisters in der Doppelsitzerklasse<br />

auf unserem neuen<br />

Duo Discus XLT.


2013 - Ein ruhiges Jahr<br />

Die Aktivitäten um das Vereinsjubiläum haben viel Energie gefordert, so dass das<br />

Jahr 2013 einen Ablauf ohne große Höhepunkte nehmen sollte. Arbeit fällt aber<br />

immer an und so war im Winter eine Grundüberholung der Winde nötig. Vor knapp<br />

30 Jahren ist die Winde im Jahr 1985 in der Werkstatt von Sepp Laule unter der<br />

Leitung von Sepp und Egon Preiss entstanden.<br />

In diesem Winter wurde die Winde wieder in die Werkstatt von Laules, die Renate<br />

den Segelfliegern zur Verfügung gestellt hatte, verfrachtet. Hubert und Roland<br />

Drescher, sowie Alfred Rombach haben die wesentlichen Aufgaben bei der Verjüngungskur<br />

der Winde auf sich genommen.<br />

Pünktlich zum Anfliegen stand die Winde wieder am Flugplatz in <strong>Reiselfingen</strong>.<br />

Sportlich kann man die Saison 2013 als durchaus erfolgreich einstufen. Zum dritten<br />

Mal in Folge hat das Team <strong>Reiselfingen</strong> unter der Leitung von Helge Loschan in der<br />

Doppelsitzer-Klasse den Titel des Landesmeisters errungen. Bei den Flügen sind<br />

zahlreiche Mitglieder der <strong>Segelfluggruppe</strong> durch Helge an die Streckenfliegerei<br />

herangeführt worden.


Das Sunrise/Sunset Fliegen diente dieses Jahr als Aufhänger zahlreiche ehemalige<br />

Reiselfinger Flieger einzuladen und ihnen an diesem Tag das Steuer erneut in die<br />

Hand zu geben. Wir freuen uns, dass viele ehemalige Flieger den Weg nach <strong>Reiselfingen</strong><br />

gefunden haben und wir gemeinsam einen schönen Tag verbracht haben.<br />

v.l.n.r. Florian Seibel, Dominik Zimmermann, Jessica Stegerer, Jessica Goj, Markus Halbig, Max<br />

Schoppe, Claudia Fritsch, Michael Hehle, Anita Schwörer, Jürgen Kaiser, Jan Steiert, Anke Spoo,<br />

Frank Wieland, Uwe und Rudolf Baderschneider, Evelyn Riewent, Peter und Inge Filipiak, Markus<br />

Fritsch, Birthe Halbig, Peter Schallmayer, Rudolf Faller, Jenny Dörner, Christel Faller, Adi Dörner,<br />

Marcel Riedlinger, Artur Schuler, Sarah und Alex Rieple, Ingrid Schuler, Hubert und Benni Drescher<br />

Im Spätherbst stand dann noch<br />

eine kostenintensive Investition<br />

an. Kurz vor Ablauf der Betriebsstundenzahl<br />

wollte der Motor unserer<br />

C42 D-MAFF nicht mehr richtig.<br />

Wir haben uns entschieden<br />

den Motor vorzeitig zu tauschen,<br />

wodurch die MAFF im Jahr 2013<br />

etwas weniger als sonst geflogen<br />

ist.<br />

Auch am Reiselfinger Dorfleben haben sich die Flieger wieder beteiligt. Am 27.4.<br />

haben die Reiselfinger Vereine in der Dietfurt Halle eine Benefizveranstaltung zu<br />

Gunsten der Lebensheimat <strong>Reiselfingen</strong> durchgeführt, um nach der Brandkatastrophe<br />

in Neustadt den Bewohnern neuen Mut zu spenden und auch etwas Geld<br />

zu sammeln. Die Reiselfinger Flieger haben sich bei der Bewirtung und der Moderation<br />

des Abends an dieser Veranstaltung beteiligt und zum Erfolg beigetragen.


2014 - Viele Streckenflüge und ein Segelfluglehrpfad<br />

Im Rahmen der Veranstaltung „Unser Dorf hat Zukunft“ haben die Segelflieger<br />

versprochen einen Segelfluglehrpfad anzulegen. Rund um das östliche Platzende<br />

befinden sich sechs Schilder, die dem interessierten Besucher wichtig Dinge rund<br />

um unseren Flugplatz erklären. Vom Verein, über die Ausbildung, den Windenstart<br />

sowie die Landung, bis hin zum Streckenflug informieren wir unsere Gäste über<br />

eine großes Spektrum unseres tollen Sports.<br />

Artur Schuler hat sich um die Schilder, sowie deren Aufstellung gekümmert. Auch<br />

unsere Flugschüler sind vom Lehrpfad begeistert.<br />

Artur Schuler und Gerhard Müller, sowie Franzi Nopper und Helen Halbig vor zwei Schildern<br />

Eine größere Anzahl von Wühl- und<br />

Haselmäusen haben zwei Jahre wenig<br />

Rücksicht auf die Ebenheit unserer Piste<br />

genommen. Größere Schlaglöcher<br />

haben es erforderlich gemacht, dass vor<br />

der Saison alle Mitglieder mit Schaufeln<br />

bewaffnet die Löcher mit Kies aus der<br />

Kiesgrube verfüllt und eingeebnet haben.<br />

Alfred Rombach sowie Harald und Dominik<br />

Müller haben mit den Traktoren und<br />

Anhängern den Kies angeliefert, während<br />

der Rest der Mannschaft bei massivem<br />

Dauerregen den Kies in die Löcher<br />

gefüllt hat. Viel Arbeit, die aber die Situation<br />

der Piste wieder optimiert hat.


Der Streckenflug sollte in diesem Jahr ein wichtiger Bestandteil der Flugaktivitäten<br />

sein. 18 Piloten der <strong>Segelfluggruppe</strong> haben auf den Vereinsmaschinen, sowie den<br />

privaten Segelflugzeugen über 35000 km zurückgelegt.<br />

Der Landesmeistertitel in der Doppelsitzerklasse wurde zum vierten Mal in Folge<br />

nach <strong>Reiselfingen</strong> geholt. Helge Loschan hat in unermüdlicher Weise immer wieder<br />

Flüge mit wechselnden Begleitern durchgeführt.<br />

Rudolf Baderschneider belegte in der 18m Klasse in Baden-Württemberg den 5.<br />

Platz, dicht gefolgt von Hubert Drescher, der den 6. Platz belegte. In der Mannschaft<br />

reichten die Topflüge der beiden, ergänzt um einen Flug von Markus Halbig,<br />

für den 7. Platz in der Mannschaftswertung.<br />

Im Rahmen des Flugplatzfestes haben wir<br />

eine SG38 am Boden und in der Luft vorführen<br />

können. Ein besonderes Erlebnis,<br />

dass sowohl bei uns Fliegern, wie auch bei<br />

unseren Gäste für viel Begeisterung sorgte.<br />

Am 3. Oktober wurde parallel zum Ziellandewettbewerb<br />

erstmalig der Türöffner<br />

Tag der Sendung mit der Maus durchgeführt.<br />

Acht Kinder in Begleitung ihrer<br />

Roland Drescher und Helge Loschan<br />

Eltern wurden über die Aktivitäten des<br />

Vereins informiert und alle Gäste durften<br />

auch einmal mit fliegen. Organisiert wurde<br />

der Tag von Jürgen Kaiser.<br />

Nach dem Ausklang der Saison haben wir<br />

den Musikverein Harmonie, die Reiselfinger<br />

Feuerwehr und die Landfrauen zum<br />

einem kleinen Vereinsfest in unsere Halle<br />

eingeladen. Anlass war die Unterstützung<br />

dieser Vereine seit 50 Jahren an unseren<br />

Flugplatzfesten. Neben einem zünftigen<br />

Vesper sorgten die Reiselfinger Musiker für<br />

einen kurzweiligen Abend. Auch die jüngeren<br />

Flieger hatten hierbei Gelegenheit sich<br />

mit den Reiselfingern auszutauschen.


2015 - Austausch der C42<br />

Bernd Schulz tritt nach 8 Jahren als 2. Vorsitzender nicht mehr zur Wahl an. Als<br />

Nachfolger wird Michael Hehle gewählt. Artur Schuler verlässt nach 12 Jahren als<br />

Schriftführer den Vorstand und wird durch Uwe Baderschneider ersetzt.<br />

Im Jahr 2007 hat die <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> den motorgetriebenen Flug<br />

vom Motorsegler auf ein Ultraleicht umgestellt. Die Entscheidung damals war<br />

rückwirkend gesehen absolut richtig. Die Anzahl der Piloten, die motorgetrieben<br />

den Schwarzwald und auch die weitere Umgebung erkunden hat sich knapp verdoppelt.<br />

Auch die Entscheidung für ein sehr einfaches Ultraleicht wie die C42 war goldrichtig.<br />

Die einfache Handhabung, wie auch der bequeme Ein- und Ausstieg sowie<br />

zuletzt das sehr gutmütige Flugverhalten der C42 haben das UL zu einem festen<br />

Bestandteil unseres Flugbetriebs werden lassen.<br />

Nach acht Betriebsjahren der D-MAFF in der <strong>Segelfluggruppe</strong> haben wir uns dazu<br />

entschieden eine neue C42 zu erwerben. In den meisten Bereichen identisch zur<br />

D-MAFF, aber mit einem Verstellpropeller, der gerade im F-Schlepp noch zusätzliche<br />

Sicherheit bietet.<br />

Die neue C42 D-MUYY wurde am 4. Juli im Werk in Mengen von Helge Loschan,<br />

Alfred Rombach und Manfred Kleis abgeholt. Die D-MAFF wurde nach Österreich<br />

verkauft und am 3. August in Bad Wörrishofen durch Markus Halbig und Helge<br />

Loschan an die Käufer übergeben.<br />

Unsere beiden C42 Ultraleicht D-MAFF im Hintergrund und die neue D-MUYY


Ein nicht ganz alltägliches Jubiläum<br />

durften wir im Sommer<br />

der Saison 2015 mit Helge Loschan<br />

feiern. Im Juli absolvierte<br />

Helge seinen 25.000 Start<br />

auf unserer C42 D-MAFF. Der<br />

Flug erfolgte mit der Jugendleiterin<br />

Helen Halbig.<br />

Für diese hohe Anzahl an Starts<br />

benötigte Helge von 1961 bis<br />

2015.<br />

Zum Saisonabschluss war der 3. Oktober<br />

nochmal ein sehr aktiver Tag.<br />

Der traditionelle Ziellandewettbewerb<br />

wurde von der Jugendgruppe durchgeführt,<br />

ebenso wie der Türöffner Tag<br />

der Sendung mit der Maus, der uns<br />

wieder eine Gruppe von Kindern und<br />

deren Eltern an den Flugplatz brachte.<br />

Zeitgleich fand auf dem Hotzenwald<br />

das jährliche „Bermudatreffen“ bereits<br />

zum 5. Mal statt. Selbstverständlich<br />

flog die D-MUYY mehrfach von<br />

<strong>Reiselfingen</strong> zum Hotzenwald.<br />

Organisiert von der Jugendgruppe fand im Sommer<br />

ein Fluglager im Erzgebirge auf dem Flugplatz<br />

in Großrückerswalde statt.<br />

Zahlreiche Starts und schöne Thermikflüge entlang<br />

des Erzgebirges nach Tschechien und Polen<br />

sowie in den Norden bis an den Rand der Lufträume<br />

um Berlin bescherten allen Teilnehmern ein<br />

unvergessliches Erlebnis.<br />

Bei großer Hitze war jeder Fleck Schatten hochwillkommen.<br />

Sebastian Frei, Yannick Dorer, Alex Rieple und Uwe Baderschneider<br />

Markus Halbig und Jürgen Kaiser mit den Gästen


2016 - Abwassergrube und Vorplatz<br />

Das Landratsamt hat uns in 2015 zu einer Erneuerung des Abwassersystems am<br />

Flugplatz aufgefordert. Wir haben uns entschieden eine neue Abwassergrube zu<br />

setzen und bei dieser Gelegenheit die Abwasserleitungen zu erneuern.<br />

Gleichzeitig haben wir bei dieser Aktion den Vorplatz vor der Kantine vergrößert<br />

und neu angelegt. Unter der Leitung von Michael Hehle haben vor allem Harald<br />

Müller und Alex Rieple diese Aufgaben gestemmt. Natürlich gestützt von einer<br />

breiten Anzahl von Mitgliedern.<br />

Die Vorplatz Crew - Alex Rieple, Harald Müller und Michael Hehle.<br />

Neue 12 qm Grube.<br />

Über den Winter hat das Stromkabel von der unteren Halle zum Startplatz nach<br />

vielen Jahren seinen Dienst aufgegeben. Die anfängliche Hoffnung das Kabel nochmals<br />

flicken zu können wurde relativ schnell begraben.<br />

Mit der Hilfe von Elektro Vetter aus Hüfingen<br />

wurde ein Kabelkanal vom Start<br />

bis zur oberen Halle gebohrt. Ein neues<br />

Stromkabel und eine Reserve Telefonleitung<br />

haben wir dann in Eigenleistung<br />

gelegt.<br />

Alfred Rombach hat die Arbeiten von<br />

Vereinsseite koordiniert.


Auch 2016 hatten wir wieder zwei Fluglager bei uns am Platz zu Gast. Zunächst<br />

eine Gruppe von Segelfliegern aus der Schweiz und im Sommer dann der Luftsportverein<br />

aus Aichach. Die Piloten aus <strong>Reiselfingen</strong> haben sich an das Sommerfluglager<br />

angehängt.<br />

Trotz eines wetterseitig sehr durchwachsenen Frühsommers konnten im Juli und<br />

August noch einige sehr schöne Streckenflüge unternommen werden. Von 15 Reiselfinger<br />

Piloten konnten etwas mehr als 42000 km erflogen werden.<br />

In der Doppelsitzerwertung belegten Helge Loschan Platz 3 und Markus Halbig<br />

Platz 4 in Baden-Württemberg. In der Rennklasse erflog Stefan Karch ebenfalls einen<br />

hervorragenden vierten Platz.<br />

Unsere Flugschüler: Marcel Riedlinger, Martin Kirner, Andreas Mühlbauer, Marc Suttel, Daniel Kleiser,<br />

Markus Schlatter, Helen Halbig, Lorenz Schmider, Walter Brühlmann und Nicolas Schindler


Doppelsitzige Segelflugzeuge der <strong>Segelfluggruppe</strong> von 1960 bis 2016<br />

Mü 13 E D-8856 und D-9056<br />

Scheibe Flugzeugbau<br />

1960 - 1965 und 1965 - 1967<br />

Spannweite 17,2m<br />

Gleitzahl 1:28<br />

Gö 4 D- 8896<br />

Schempp Hirth<br />

1966 - 1969<br />

Spannweite 14,8m<br />

Gleitzahl 1:19<br />

Bergfalke II D-8839<br />

Scheibe Flugzeugbau<br />

1968 - 1968<br />

Spannweite 16,6m<br />

Gleitzahl 1:28,5<br />

Mü 13 E D-8762<br />

Scheibe Flugzeugbau<br />

1968 - 1969<br />

Spannweite 17,2m<br />

Gleitzahl 1:28<br />

ASK 13 D-0081<br />

Alexander Schleicher<br />

1968 - 1982<br />

Spannweite 16m<br />

Gleitzahl 1:27


Ka 4 Rhön Lerche D-0159<br />

Alexander Schleicher<br />

1969 - 1971<br />

Spannweite 13m<br />

Gleitzahl 1:19<br />

_<br />

Janus b D-1216<br />

Schempp Hirth<br />

1979 - 1999<br />

Spannweite 18,2m<br />

Gleitzahl 1:39,5<br />

ASK 21 D-6857<br />

Alexander Schleicher<br />

1982 -<br />

Spannweite 17m<br />

Gleitzahl 1:34<br />

Duo Discus D-7018<br />

Schempp Hirth<br />

1999 - 2010<br />

Spannweite 20m<br />

Gleitzahl 1:43<br />

Duo Discus XLT D-KMRF<br />

Schempp Hirth<br />

2011 -<br />

Spannweite 20m<br />

Gleitzahl 1:46


Einsitzige Segelflugzeuge der <strong>Segelfluggruppe</strong> von 1962 bis 2016<br />

SG 38 Schulgleiter D-8798<br />

1960 - 1962<br />

Spannweite 10,4m<br />

Gleitzahl 1:10<br />

Grunau-Baby III D-8855<br />

Alexander Schleicher<br />

1966 - 1970<br />

Spannweite 13,5m<br />

Gleitzahl 1:17<br />

Ka 8 b D-8832 und D-0568<br />

Alexander Schleicher<br />

1968 - 1970 und 1970 - 1976<br />

Spannweite 15m<br />

Gleitzahl 1:25<br />

H101 Salto D-0403<br />

Glasflügel<br />

1972 - 1980<br />

Spannweite 15m<br />

Gleitzahl 1:37<br />

Standard Cirrus D-3098<br />

Schempp Hirth<br />

1975 - 1987<br />

Spannweite 15m<br />

Gleitzahl 1:36


Ka 8 b D-4329<br />

Alexander Schleicher<br />

1976 - 1982<br />

Spannweite 15m<br />

Gleitzahl 1:25<br />

Astir - Jeans D-7595<br />

Grob Flugzeugbau<br />

1982 - 1992<br />

Spannweite 15m<br />

Gleitzahl 1:35<br />

Discus b D-5098<br />

Schempp Hirth<br />

1988 -<br />

Spannweite 15m<br />

Gleitzahl 1:44<br />

Ka 8 b D-9174<br />

Alexander Schleicher<br />

1993 -<br />

Spannweite 15m<br />

Gleitzahl 1:25<br />

Standard Cirrus D-0593<br />

Schempp Hirth<br />

1994 -<br />

Spannweite 15m<br />

Gleitzahl 1:36


Motorisierte Flugzeuge der <strong>Segelfluggruppe</strong> von 1962 bis 2016<br />

SF 25 c D-KOER<br />

Scheibe Flugzeugbau<br />

1973 - 1983<br />

Spannweite 15,3m<br />

Gleitzahl 1:23<br />

Reisegeschwindigkeit 150 km/h<br />

G109b D-KGFI<br />

Grob Flugzeugbau<br />

1983 - 2007<br />

Spannweite 17,4m<br />

Gleitzahl 1:28<br />

Reisegeschwindigkeit 180 km/h<br />

C42 b D-MAFF<br />

Comco<br />

2007 - 2015<br />

Spannweite 9,4m<br />

Motorleistung 100 PS<br />

Reisegeschwindigkeit ca 160 km/h<br />

C42 b D-MUYY<br />

Comco<br />

2015 -<br />

Spannweite 9,4m<br />

Motorleistung 100 PS<br />

Reisegeschwindigkeit ca 160 km/h


Statistik der <strong>Segelfluggruppe</strong> 1962 - 2016<br />

Viele Starts und Stunden wurden in den 50 Jahren in <strong>Reiselfingen</strong> geflogen. Vor<br />

allem die Flugstunden haben sich nach den Anfangsjahren rasant entwickelt.<br />

Deutlich zu erkennen sind die von viel Arbeit gekennzeichneten Anfangsjahre, die<br />

vor allem im Jahr 1963 keinerlei Starts in <strong>Reiselfingen</strong> zugelassen haben.


Die Vorsitzenden der <strong>Segelfluggruppe</strong><br />

Heinz Velter 1955 -1959<br />

Hans-Jörg Möltgen 1960 - 1962 Heinz Velter 1963 - 1966<br />

Egon Preiss 1967 -1988<br />

Helge Loschan 1989 - 1992 Walter Derrer 1993 - 1998<br />

Rudolf Baderschneider 99 - 02<br />

Helge Loschan 2003 - 2006 Markus Halbig 2007 -


Die Ehrenmitglieder der <strong>Segelfluggruppe</strong><br />

Paul Bombardi 1977<br />

Elsa Preiss 1978 Albert Heizmann 1979<br />

Helmut Fuss 1987 Egon Preis 1989 Eduard Böhler 1996 Hans Velter 2001<br />

Karl Jourdan 2001 Josef Laule 2004 Helge Loschan 2012


Bilder aus 50 Jahren <strong>Segelfluggruppe</strong>


Bilder aus 50 Jahren <strong>Segelfluggruppe</strong>


Bilder aus 50 Jahren <strong>Segelfluggruppe</strong>


Wir danken unseren Sponsoren, die in Form von Anzeigen und Spenden,<br />

das Erscheinen der Vereinschronik ermöglicht haben<br />

1a Autoservice Ralf Probst, Allmendstraße 32, 79848 Bonndorf<br />

Bach KfZ-Landmaschinen, Jostalstraße 26, 79822 Titisee-Neustadt<br />

Sabina Kleis, Keramik im Windeckweg, 79856 Hinterzarten<br />

Steffi Kleis, Islandpferdgestüt Teland, Bindslev, Dänemark<br />

Michael Kötting Technische Gase, Freiburger Straße 36, 79853 Lenzkirch<br />

Landgasthof Krone, Dietfurtstraße 26, 79843 Löffingen-<strong>Reiselfingen</strong><br />

MOWAG Maier&Cie GmbH, Industriestraße 3, 79787 Lauchringen<br />

Autohaus Südstern-Bölle, Gewerbestraße 3, 79822 Titisee-Neustadt<br />

Wie werde ich Segelflieger?<br />

Um mit der Segelfliegerei zu beginnen muss man lediglich 14 Jahre als sein und<br />

über eine normale Gesundheit verfügen. Und natürlich muss man Freude am Luftsport<br />

mitbringen.<br />

Viele aktuelle Details zur Mitgliedschaft in der <strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong> sowie<br />

zur Ausbildung zum Luftfahrerschein kann man stets auf unserer Website unter<br />

dem Link www.sfg-reiselfingen.de nachlesen.<br />

Autor: Helge Loschan<br />

Bildarchiv: Helge Loschan<br />

Layout: Markus Halbig<br />

<strong>Segelfluggruppe</strong> <strong>Reiselfingen</strong><br />

Postfach 1109<br />

79843 Löffingen<br />

www.sfg-reiselfingen.de


Schön einfach.<br />

Revox Joy<br />

Einfach schön.<br />

www.revox.de<br />

Maximal multimedial.<br />

Der Revox Joy Audio Netzwerk-Receiver<br />

ist im wahrsten Sinn des Wortes<br />

ein Tausendsassa: Ein Multitalent hinsichtlich<br />

der Vielzahl von anwählbaren<br />

Quellen und Funktionen, in Bezug auf<br />

die Bedienmöglichkeiten und natürlich<br />

auch, wenn es um die Audioqualitäten<br />

geht.<br />

Eine brillante Performance, die kraftvoll<br />

genug ist, um allerhöchsten Ansprüchen<br />

gerecht zu werden. Aber<br />

gleichzeitig so dezent, dass Sie auch<br />

die leisen Töne genießen können.

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