Die Presse - Destillata
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Donnerstag, 18. März 2010 <strong>Die</strong> <strong>Presse</strong> I<br />
BEZAHLTE SONDERBEILAGE<br />
„Ein Stück<br />
österreichische<br />
Identität“<br />
VON BUNDESMINISTER<br />
NIKI BERLAKOVICH<br />
<strong>Die</strong> qualitätsorientierte Produktion<br />
der österreichischen Landwirtschaft<br />
setzt auch in der Obstverarbeitung<br />
internationale Standards.<br />
<strong>Die</strong> jahrelange konsequente<br />
Erfolgsarbeit der österreichischen<br />
Destillerien trägt maßgeblich zur<br />
Förderung der Edelbrandkulturen<br />
in Europa bei und schafft attraktive<br />
Vermarktungsmöglichkeiten für<br />
die heimische Obstverarbeitung.<br />
In seiner Rolle als führende Nation<br />
bei Obstdestillaten ist sich Österreich<br />
der Aufgabe bewusst, das<br />
Produktimage des Edelbrandes<br />
auf europäischer Ebene zu stärken.<br />
Gemeinsam mit namhaften<br />
Kooperationspartnern und vielen<br />
qualitätsorientierten Brennern<br />
wurde und wird daran gearbeitet,<br />
den Edelbrand als ein hochwertiges<br />
Genussmittel zu positionieren.<br />
Aus Früchten, deren Aroma, Geschmack<br />
und Reifezustand höchsten<br />
Anforderungen genügen müssen,<br />
wird mit Einsatz moderner<br />
Technik und viel handwerklichem<br />
Können ein Stück „österreichischer<br />
Identität“ hergestellt.<br />
<strong>Die</strong> Edelbrandprämierung<br />
<strong>Destillata</strong> hat sich längst als das<br />
europäische Forum für qualitätsorientierte<br />
Produzenten etabliert.<br />
Das hohe Niveau der heimischen<br />
Betriebe macht es für Brenner aus<br />
anderen Ländern besonders attraktiv,<br />
sich an diesem Qualitätswettbewerb<br />
zu beteiligen. Durchschnittlich<br />
200 Produzenten stellen<br />
jährlich ihre Destillate der<br />
verdeckten Verkostung, und die<br />
daraus resultierenden <strong>Destillata</strong>-<br />
Qualitätsauszeichnungen haben<br />
auch außerhalb unseres Landes<br />
Bedeutung erlangt. Mit der neuen<br />
Allianz der Leitmarken <strong>Destillata</strong><br />
und GENUSS REGION ÖSTER-<br />
REICH konnte nun ein weiterer<br />
wichtiger Schritt hin zu einer zukunftsorientierten<br />
Vermarktung<br />
der österreichischen Edelbrände<br />
gesetzt werden. Eine von mir in<br />
Auftrag gegebene Studie bestätigt<br />
die hohe Bedeutung der Regionalität<br />
und Herkunft der Produkte.<br />
Für 80 Prozent der befragten Konsumenten<br />
und 70 Prozent der befragten<br />
Gastronomen ist es wichtig,<br />
Lebensmittel aus ihrer Region<br />
zu verwenden. Von den Synergien,<br />
die sich aus der Marketing- und<br />
PR-Arbeit der <strong>Destillata</strong> und der<br />
GENUSS REGION ÖSTERREICH<br />
ergeben, werden viele heimische<br />
Betriebe profitieren. <strong>Die</strong>ser Bedeutung<br />
der Regionalität wird auch<br />
auf europäischer Ebene mehr und<br />
mehr Rechnung getragen. Im Rahmen<br />
der <strong>Destillata</strong> werden Landessieger<br />
für Deutschland, Ungarn<br />
und Italien ermittelt und im jeweiligen<br />
Land präsentiert. Gestern hat<br />
mein Ministerkollege József Graf in<br />
Budapest die <strong>Destillata</strong>-Auszeichnungen<br />
2010 an die ungarischen<br />
Teilnehmer überreicht.<br />
Ich gratuliere allen Produzenten<br />
zu ihrem Erfolg und bin stolz auf<br />
die österreichischen Destillateure,<br />
die einmal mehr ihr herausragendes<br />
Können unter Beweis stellten!<br />
Dreifacher österreichischer Triumph bei der internationalen Edelbrandmeisterschaft <strong>Destillata</strong> 2010: Bartl Enn aus Salzburg (Silbermedaille), Martin Schosser aus<br />
Oberösterreich (Gold) und Georg Rippel von der Destillerie Pirker aus der Steiermark (Bronze), v. l. [Fotos: <strong>Destillata</strong>]<br />
Europas hochgeistige Gewinner<br />
AUSGEZEICHNET. Drei Österreicher konnten sich heuer gegen die internationale Konkurrenz<br />
durchsetzen und wurden bei der <strong>Destillata</strong> zu „Edelbrennern des Jahres“ gekürt.<br />
Es war wieder ein Kampf<br />
der Nationen: Insgesamt<br />
183 Edelbrenner aus 15 Ländern<br />
stellten bei der Edelbrandmeisterschaft<br />
<strong>Destillata</strong> mehr als<br />
1600 Produkte zur Verkostung und<br />
ritterten damit um die begehrte<br />
Auszeichnung „Edelbrenner des<br />
Jahres“.<br />
Vergangenen Freitag wurde<br />
dann in der Grazer Seifenfabrik<br />
das Geheimnis gelüftet. Bundesminister<br />
Niki Berlakovich, der<br />
steirische Agrarlandesrat Johann<br />
Seitinger und <strong>Destillata</strong>-Obmann<br />
Anton Gangl übernahmen die ehrenvolle<br />
Aufgabe und verkündeten<br />
die „Destillerien des Jahres<br />
2010“. Und nachdem im letzten<br />
Jahr die Goldmedaille nach Ungarn<br />
ging, konnte diesmal wieder<br />
eine österreichische Brennerei als<br />
beste punkten. Der erste Platz und<br />
somit der „Edelbrenner des Jahres“<br />
ging an den Oberösterreicher<br />
Martin Schosser. Nach einer mehrjährigen<br />
<strong>Destillata</strong>-Pause konnte er<br />
heuer gleich wieder punkten und<br />
setzte sich gegen die nationale und<br />
internationale Konkurrenz durch.<br />
Er holte sich zwei Edelbrände des<br />
Jahres für die Traubenkirsche und<br />
den Haferbrand aus dem Kastanienfass<br />
sowie weitere fünf Goldmedaillen.<br />
Das Sortiment des Biobetriebs<br />
umfasst zwischenzeitlich<br />
mehr als 50 Sorten – alles 100-prozentige<br />
Destillate und ausschließlich<br />
Jahrgangsbrände.<br />
Edelbrandspezialitäten<br />
Silber konnte der Salzburger Bartl<br />
Enn mit nach Hause nehmen. Für<br />
den gelernten Kunsttischler ist<br />
„Schnaps Kunst aus der Natur und<br />
Lebensfreude pur“. <strong>Die</strong> Palette des<br />
Edelbrenners umfasst neben Klassikern<br />
auch Spezialitäten wie Zuckerrohr,<br />
Clementinen und rote<br />
Stachelbeeren. <strong>Die</strong> Jury vergab für<br />
den Traubenbrand und den Edelbrand<br />
aus Dr.-Guyot-Birnen die<br />
Auszeichnung „Edelbrand des<br />
Jahres“.<br />
Mit Bronze wurde die steirische<br />
Destillerie Pirker, vertreten durch<br />
Georg Rippel, ausgezeichnet. Das<br />
Unternehmen nahm zum ersten<br />
Mal an der Edelbrandprämierung<br />
teil. Insgesamt gab es drei Gold-,<br />
fünf Silber- und zwei Bronzemedaillen.<br />
Über 40 Sorten produziert<br />
der Destilleriebetrieb jährlich. Mit<br />
dem Brand „Orange Bio“ gewann<br />
man bei der heurigen <strong>Destillata</strong> in<br />
der Gruppe der (sub-)tropischen<br />
Sorten und bekam dafür ebenso<br />
die Auszeichnung „Edelbrand<br />
des Jahres 2010“ wie auch für die<br />
„Obst-Cuvée“. Auch 2010 war die<br />
internationale Konkurrenz enorm.<br />
So stammten mittlerweile fast die<br />
Hälfte (46 Prozent) der Teilnehmer<br />
aus Europa (Deutschland,<br />
Ungarn, Italien, Schweiz, Niederlande,<br />
Slowakei, Bosnien-Herzegowina<br />
und Luxemburg) und<br />
Übersee (Hongkong, USA, Südafrika,<br />
Neuseeland, Argentinien<br />
und Australien). Auch bei den<br />
Medaillen blieben „nur“ knapp<br />
50 Prozent (593 von 1096) in<br />
Österreich. Beim „Kreis der Auserwählten<br />
Destillerien“ konnten<br />
die heimischen Betriebe punkten<br />
– sieben der zehn Gewinner<br />
kamen aus Österreich, die übrigen<br />
aus Deutschland.<br />
Glänzende Aussichten für den Newcomer 2010<br />
Am Fuß der Koralpe im weststeirischen<br />
Schwanberg betreibt die Familie<br />
Krauss ihre Feinbrennerei.<br />
Nach mehrfachen Auszeichnungen<br />
bei der steirischen Landesverkostung<br />
wagte man sich nun aufs<br />
internationale Parkett der <strong>Destillata</strong>.<br />
Mit Erfolg, denn unter den<br />
30 Betrieben, die heuer erstmals<br />
teilnahmen, schnitt die Feindestillerie<br />
Krauss am besten ab und<br />
erhielt dafür die Auszeichnung<br />
„Newcomer des Jahres 2010“.<br />
Außerdem erhielt der steirische<br />
Betrieb den „Edelbrand des Jahres<br />
2010“ in der Gruppe Steinobst<br />
Holzfass für den ausdrucksstarken<br />
und nachhaltigen „Kirschbrand<br />
im Holzfass gereift“. Gold gab es<br />
für den Apfel-Weinbrand und den<br />
Strong Spirit Apfelbrand. Weitere<br />
sechs Silber- und sieben Bronzemedaillen<br />
brachten die Auszeichnung<br />
„Höchste Qualität“.<br />
„Newcomerin des Jahres“ Carmen Hermann-Krauss mit LWK-Präsident Gerhard Wlodkowski und BM Niki Berlakovich (r.).
II <strong>Die</strong> <strong>Presse</strong> Donnerstag, 18. März 2010<br />
DESTILLATA<br />
<strong>Die</strong> Bewertung<br />
Eine fachkundige Jury nimmt die<br />
Bewertung vor. Je zwei Juroren bilden<br />
eine Gruppe, der zwei Schnellrichter<br />
zugeteilt sind. <strong>Die</strong> Juroren<br />
müssen nach einer Einzelbewertung<br />
ein Gruppenurteil abgeben.<br />
<strong>Die</strong> beiden Schnellrichter nehmen<br />
dann die Einstufung vor. <strong>Die</strong><br />
Oberjury prüft die Bewertungen.<br />
Stimmen diese überein, wird die<br />
Bewertung freigegeben, ansonsten<br />
beginnt der Vorgang von vorne.<br />
Das Verkostungsschema<br />
stammt von der Sensorik-Gruppe<br />
der Eidgenössischen Forschungsanstalt<br />
Wädenswil (CH) und wurde<br />
von Experten der HBLA & BA<br />
Klosterneuburg unter der Leitung<br />
von <strong>Destillata</strong>-Oberjuror Manfred<br />
Gössinger überarbeitet und weiterentwickelt.<br />
Es umfasst vier Kriterien<br />
mit einer Skala von fünf bis<br />
eins. Wird ein Kriterium vom Edelbrand<br />
voll erfüllt, erhält er dafür<br />
die Note fünf, insgesamt also maximal<br />
20 Punkte. <strong>Die</strong> Prüfer beurteilen<br />
Sauberkeit, Aroma in Nase<br />
und Mund, Mundgefühl sowie<br />
das Empfinden danach. Für die<br />
Bronzemedaille benötigt man insgesamt<br />
14 bis 15 Punkte, für Silber<br />
16 bis 17 und für Gold 18 bis 20<br />
Punkte. Aus allen mit Gold bewerteten<br />
Bränden wird der „Edelbrand<br />
des Jahres“ ermittelt.<br />
Betriebsauszeichnungen<br />
Auf Basis der Produktbewertungen<br />
werden die Betriebsauszeichnungen<br />
errechnet. Für das Gesamtranking<br />
der „Destillerien des<br />
Jahres“ werden mindestens vier<br />
Destillate aus mindestens drei<br />
Gruppen herangezogen:<br />
die beiden besten Wertungen<br />
aus den Gruppen Beeren,<br />
Steinobst, Kernobst und Wein<br />
der beste Wert aus einer beliebigen<br />
dritten Gruppe<br />
der höchste Wert aus einer<br />
vierten Gruppe oder aus einer<br />
der drei ersten Gruppen.<br />
Daraus ergeben sich „Edelbrenner<br />
des Jahres Gold/Silber/Bronze“<br />
sowie die Kategorien „Kreis<br />
der Auserwählten Destillerien“,<br />
„Höchste Qualität“, „Sehr gute<br />
Qualität“ und „Gute Qualität“.<br />
Hat den Überblick: <strong>Destillata</strong>-Oberjuror<br />
Manfred Gössinger. [<strong>Destillata</strong>]<br />
Nicht nur der außergewöhnliche Geschmack, sondern auch Farbe und Geruch sind wichtige Kriterien für einen hochwertigen Edelbrand. [<strong>Destillata</strong>]<br />
Eine Frage des Geschmacks<br />
ANLEITUNG. Das richtige Verkosten eines Edelbrandes will gelernt sein. Was man<br />
beachten muss, um den guten vom schlechten Tropfen zu unterscheiden.<br />
Sucht man bei Wikipedia nach<br />
dem Begriff Edelbrand, so erhält<br />
man folgende Erklärung: „In Österreich<br />
versteht man unter Edelbränden<br />
Spirituosen, die aus vergorenen<br />
Flüssigkeiten oder vergorenen<br />
Maischen zuckerhaltiger<br />
oder verzuckerter stärkehaltiger<br />
Rohstoffe unter Beibehaltung des<br />
ihnen eigentümlichen Aromas<br />
destilliert wurden, sowie die daraus<br />
durch Herabsetzung des Alkoholgehaltes<br />
mit Wasser hergestellten<br />
Produkte.“<br />
Bei der <strong>Destillata</strong> beschreibt<br />
man das Produkt Edelbrand ähnlich:<br />
„Er steht für eine Spirituose,<br />
die ausschließlich durch alkoholische<br />
Gärung und Destillieren<br />
gewonnen wurde. Das Destillat<br />
spiegelt das Aroma und den Geschmack<br />
der verwendeten Frucht<br />
wider.“<br />
Sauber und farblos<br />
So viel zur fachmännischen Begriffserklärung,<br />
aber wie erkennt<br />
man einen Edelbrand am Aussehen<br />
und am Geschmack? „Im ersten<br />
Schritt wird das Aussehen des<br />
Produktes überprüft: Klare Obstbrände<br />
sind immer sauber und<br />
farblos. Holzfassgelagerte Brände<br />
zeigen goldgelbe Färbungen<br />
unterschiedlicher Intensität – je<br />
nach Holzart des Fasses und Dauer<br />
der Lagerung. Weist ein Destillat<br />
Trübungen auf, so lässt das<br />
Josef Rieger (Brennerei Primushäus),<br />
neben Silbermedaillengewinner Bartl<br />
Enn der erfolgreichste Salzburger.<br />
<strong>Destillata</strong>-Boss Wolfgang Lukas weiß<br />
genau, was einen Edelbrand ausmacht.<br />
Fehler oder Zusätze vermuten“,<br />
weiß Edelbrandexperte und <strong>Destillata</strong>-Vorstand<br />
Wolfgang Lukas.<br />
Neben der klaren Farbe spielt<br />
auch die Temperatur der Spirtuose<br />
eine entscheidende Rolle, um<br />
ein wahrheitsgemäßes Geschmacksergebnis<br />
zu erhalten.<br />
Der Kenner überprüft also vor der<br />
Verkostung die Trinktemperatur.<br />
„Je kälter der Brand, desto mehr<br />
werden etwaige Fehler verdeckt<br />
und desto weniger können sich<br />
die Fruchtaromen entfalten. <strong>Die</strong><br />
ideale Trinktemperatur liegt bei<br />
15 bis 18 °C“, erklärt Lukas. Hat das<br />
Destillat dann diese erreicht, kann<br />
man endlich zur Tat schreiten.<br />
Man schenkt den Brand in ein tul-<br />
Bernhard Leitner aus Grins in Tirol<br />
war auch heuer wieder im Spitzenfeld<br />
vertreten.<br />
penförmiges Stielglas, das man<br />
maximal zur Hälfte befüllt. So<br />
kann sich der Charakter des Destillats<br />
optimal entfalten. Jetzt heißt<br />
es wieder sich in Geduld üben,<br />
denn das Glas sollte einige Minuten<br />
stehen, damit der Sauerstoff<br />
die alkoholischen Noten in das<br />
Destillat einbetten kann und dadurch<br />
die Eigenschaften des Brandes<br />
Zeit haben, sich zu entwickeln.<br />
Aber auch vor dem nächsten<br />
Schritt muss sich der Gaumen<br />
noch etwas gedulden, denn zuerst<br />
soll eine Geruchsprobe den guten<br />
vom schlechten Tropfen unterscheiden.<br />
Der Experte dazu: „Damit<br />
stellt man fest, ob es sich um<br />
einen sauberen Brand handelt,<br />
der keine fremdartigen Nebennoten<br />
zeigt. Ein sauber abgetrennter<br />
Brand weist weder sogenannte<br />
,Uhutöne‘ nach Lack oder Klebstoff,<br />
die auf Vorlauf deuten, noch<br />
faulige, krautige Nachlaufnoten<br />
auf. Ist der Alkohol nicht gut eingebunden,<br />
zeigt sich das durch<br />
Stechen in der Nase.“<br />
Schluck für Schluck genießen<br />
Nun geht’s aber endlich ans Verkosten:<br />
Man nimmt einen kleinen<br />
Schluck und verteilt den Brand<br />
auf Zunge und Gaumen. Dabei<br />
sollten das Aroma und der Charakter<br />
der Frucht deutlich hervortreten<br />
und auch nach dem Schlu-<br />
<strong>Die</strong> Elite der Edelbrenner: Der Kreis . . .<br />
Elke Obkircher aus Virgen in Osttirol<br />
war mit Williams und Kirsche erfolgreich. <br />
cken anhalten. Wichtig: Das Destillat<br />
sollte im Abgang weder kratzen<br />
noch brennen.<br />
„Durch den Alkohol ist ein Edelbrand<br />
an sich ein schwierig zu<br />
verkostendes Produkt. Ein noch<br />
genaueres Bild kann man sich<br />
durch Verdünnen verschaffen –<br />
dadurch wird der dominante Einfluss<br />
des Alkohols eingedämmt,<br />
und die Frucht, aber auch etwaige<br />
Fehler werden besser wahrnehmbar.<br />
Mit dem Verdünnen lässt sich<br />
auch die Intensität des Fruchtaromas<br />
abschätzen. Bei einem guten<br />
Brand muss das typische Aroma<br />
bis zur fünffachen Verdünnung<br />
noch gut erkennbar sein“, weiß<br />
Lukas. Abschließend sei erwähnt,<br />
dass man einen Edelbrand immer<br />
in kleinen Schlucken genießt und<br />
dazu auch immer etwas Wasser<br />
trinkt. Und wenn es sich beim<br />
verkosteten Edelbrand um ein<br />
perfektes Produkt handelt, so sind<br />
der typische Geruch und das feine<br />
Aroma auch noch im leeren Glas<br />
lange Zeit erkennbar.<br />
Weitere Informationen zu Edelbränden<br />
sowie zur <strong>Destillata</strong> finden<br />
Sie im Internet auf der Homepage<br />
www.destillata.at.<br />
ERFOLGREICH. In diesem Jahr konnten sich zehn Teilnehmer über die Auszeichnung „Kreis der auserwählten . . .<br />
Bernhard Datzberger (Destillerie Seppelbauer)<br />
brannte sich mit zwei „Edelbränden<br />
des Jahres“ in den Elitekreis.<br />
Heinz Jakelj aus Knittelfeld führt bei<br />
der <strong>Destillata</strong> das Feld der steirischen<br />
Brennergarde an.
Donnerstag, 18. März 2010 <strong>Die</strong> <strong>Presse</strong> III<br />
DESTILLATA<br />
Dass Schnaps nicht gleich Edelbrand<br />
ist, ist vielleicht nicht allen<br />
Liebhabern hochprozentiger Spezialitäten<br />
bewusst. Wer allerdings<br />
in den Genuss kommt, die Siegerprodukte<br />
der <strong>Destillata</strong> zu verkosten,<br />
der kann den Unterschied<br />
auch schmecken. Denn Geschmack<br />
und Aroma werden nicht<br />
erst beim Brennen der edlen Destillate<br />
zu den entscheidenden Kategorien.<br />
<strong>Die</strong> Voraussetzung für beste<br />
Edelbrände, die sowohl in Geruch<br />
und Farbe als auch im Geschmack<br />
überzeugen, sind beste Rohprodukte.<br />
Hoch qualitative Obst- und<br />
teilweise auch Gemüsesorten, die<br />
Erwin Hupfauf (Destillerie Weindlerhof<br />
in Volders) blieb in vier Kategorien<br />
ungeschlagen. [Fotos: alle <strong>Destillata</strong>]<br />
Bestes Obst für besten Brand<br />
GENUSS REGION ÖSTERREICH. Der Einsatz von hochqualitativen Produkten sorgt für den hochprozentigen Genuss.<br />
Genießer und Gewinner (v. l.): <strong>Destillata</strong>-Obmann Anton Gangl, Martin Schosser (Gold), Barbara Klaczak (GRM), BM Niki<br />
Berlakovich, Grete Reichsthaler (GRÖ), Rudi Schwarzer und Bernhard Datzberger (Kreis der Auserwählten), Wolfgang Lukas<br />
(<strong>Destillata</strong>-Vorstand), [<strong>Destillata</strong>]<br />
bei den landwirtschaftlichen ProduzentInnen<br />
in Österreich unter<br />
Einhaltung strenger Qualitätskriterien<br />
zu vollendeter Reife gedeihen,<br />
sind die hervorragenden<br />
Grundprodukte, aus denen die<br />
ausgezeichneten Destillate gewonnen<br />
werden. <strong>Die</strong>se Qualitätsprodukte<br />
findet man in den österreichischen<br />
Genuss Regionen.<br />
Von Apfel bis Zwetschke<br />
<strong>Die</strong> Initiative GENUSS REGION<br />
ÖSTERREICH wurde vor nunmehr<br />
fünf Jahren vom Lebensministerium,<br />
der Agrarmarkt Austria<br />
und den Bundesländern zur Stärkung<br />
der ländlichen Regionen ins<br />
Leben gerufen. Mittlerweile finden<br />
sich 113 Genuss Regionen auf<br />
der Genuss-Landkarte Österreichs,<br />
darunter auch zahlreiche<br />
Obst- und Gemüseregionen, die<br />
für die Erzeugung von Edeldestillaten<br />
prädestiniert sind. In der Genuss<br />
Region Buchkirchner-Schartner<br />
Edelobst wachsen zum Beispiel<br />
beste Obstsorten von A wie<br />
Apfel bis Z wie Zwetschke. Doch<br />
auch in den Genuss Regionen Wachauer<br />
Marille g. U., Pielachtaler<br />
Dirndl oder Wiesenwienerwald<br />
Elsbeere werden Freunde von<br />
hochprozentigen Gaumenfreuden<br />
Rudi Schwarzer (Schwarzer Brennerei<br />
in Lienz) bestätigt seinen Platz im<br />
europäischen Spitzenfeld.<br />
fündig. Von der Genuss Region<br />
Stanzer Zwetschke im Westen Tirols<br />
bis hin zur Genuss Region<br />
Leithaberger Edelkirsche im Burgenland:<br />
<strong>Die</strong> österreichischen Genuss<br />
Regionen liefern beste Produkte<br />
für die besten Edelbrände.<br />
Richtungsweisender Schritt<br />
„Der Schulterschluss der <strong>Destillata</strong><br />
und der GENUSS REGION<br />
ÖSTERREICH, zweier Aushängeschilder<br />
für Qualität auf höchstem<br />
Niveau, ist ein konsequenter, richtungsweisender<br />
Schritt, der auch<br />
für die Zukunft aromatische Gaumenfreuden<br />
im Glas garantiert“,<br />
freut sich die Geschäftsführerin<br />
der GRM GenussRegionen Marketing,<br />
Barbara Klaczak, über die<br />
fruchtbare Zusammenarbeit. Neben<br />
den KonsumentInnen profitieren<br />
auch die ProduzentInnen<br />
von dieser Kooperation, denn die<br />
GRM GenussRegionen Marketing<br />
bietet gemeinsam mit den erfahrenen<br />
Sensorikexperten der Destilla<br />
spannende Seminare zur Weiterbildung<br />
an.<br />
Sieger der Genuss Regionen<br />
Der Erfolg gibt dem GRM Genuss-<br />
Regionen Marketing recht, denn<br />
auch heuer finden sich wieder<br />
Stefan Marder (Fichtenhofbrennerei)<br />
erbrannte sich drei Sortensiege und den<br />
Titel „Nationensieger Deutschland“.<br />
zahlreiche Partnerbetriebe der<br />
GENUSS REGION ÖSTERREICH<br />
unter den ausgezeichneten Destillerien<br />
bei der <strong>Destillata</strong> Edelbrandprämierung.<br />
„Besonders<br />
stolz sind wir natürlich, dass mit<br />
der Destillerie Schosser aus der<br />
Genuss Region Buchkirchner-<br />
Schartner Edelobst ein so toller<br />
Partner der GENUSS REGION<br />
ÖSTERREICH als Gesamtsieger in<br />
der Kategorie ,Edelbrenner des<br />
Jahres‘ hervorgegangen ist“, freut<br />
sich Klaczak.<br />
Auch im „Kreis der auserwählten<br />
Destillerien“ sind die Genuss<br />
Regionen stark vertreten. Bernhard<br />
Datzberger aus der Genuss<br />
Region Mostviertler Birnmost,<br />
. . . der auserwählten Destillerien 2010<br />
Gerhard Liebl (Spezialitätenbrennerei<br />
Liebl im Bayerischen Wald) triumphierte<br />
in der Whisky-Gruppe.<br />
SIEGER DES JAHRES 2010<br />
BETRIEB PRODUKT KATEGORIE<br />
Seppelbauer Destillerie Datzberger Summerred Apfelmost Obstwein, -hefe<br />
Seppelbauer Destillerie Datzberger Mirabellen Mirabelle<br />
Fam. Pihringer Zwetschke im Eichenfass gelagert, L ZW09 Strong Spirits Holzfass<br />
Maria-Theresien-Destillerie im Weingut Turmhof Mugen – Marillenbrand, L909 Marille<br />
Brennerei Hans Krenn, Landgasthof „Peilsteinblick“ Kriecherlbrand 2009 Pflaume<br />
Brennerei Dambachler Vogelbeerbrand, L-V2009 Sorbus/Vogelbeere<br />
Destillerie Heidelbeergarten Schosser KEG Traubenkirsche, L06 Wildkirsche/Traubenkirsche<br />
Destillerie Heidelbeergarten Schosser KEG Hafer aus dem Kastanienfass, L00 Getreide/Bier Holzfass<br />
Edelbrände Matthias Gasteiger Zirbenbrand im Eichenfass, L-Z-2 sonstige Spirituosen<br />
Edelbrände Matthias Gasteiger Zwetschkenbrand, LZW-1 Zwetschke allgemein<br />
Mozart Distillerie GmbH Leibwächter Kräuterbitter sonstige Liköre<br />
Brennerei Primushäusl Schwarze Ribisel, LRI09 Johannisbeere<br />
Dachstein-Destillerie Warter Zigarrenbrand Bier, LZig08 Zigarrenbrand<br />
Schnapsbrennerei Bartl Enn Dr. Guyot Birne, L-DG2009 Birne sortenrein<br />
Schnapsbrennerei Bartl Enn Traubenbrand, L-MT2008 Traube<br />
Brennerei Weindlerhof Apfelbrand Boskoop Eichenfass gelagert, L1108 Kernobst Holzfass<br />
Brennerei Weindlerhof Nektarine, L0809 Pfirsich<br />
Brennerei Weindlerhof Quitte, L1109 Quitte<br />
Brennerei Weindlerhof Apfelbrand Golden Delicious, L1109 Apfel Golden Delicious<br />
Brennerei Bernhard Leitner Hauszwetschke 2008, L Z82 Zwetschke sortenrein<br />
Brennerei Stockvogler Williamsbrand Strong, L W111009 Strong Spirits<br />
Abfindungsbrennerei Balogh Wildholunder, L66 Holunder<br />
Fruchtbrennerei Franz Tinnauer Traminer Tresterbrand, L1042 Traubentrester Traminer<br />
Feindestillerie Krauss Kirschenbrand Holzfass gereift, L9KH Steinobst Holzfass<br />
Obsthof-Destillerie Pirker Obst Cuvée, L4623 Obstcuvée (Holzfass)<br />
Obsthof-Destillerie Pirker Orange Bio, L7728 (Sub-)tropische Sorten<br />
Destillerie Jakelj Himbeere, L-E-2109 Himbeere<br />
Dotschekal – Erlesenes aus Obst Apfel, L.00034 Apfel allgemein<br />
Familie Obkircher vlg. Binter Kirschbrand, L1/09 Kirsche allgemein<br />
Familie Obkircher vlg. Binter Williamsbirne, L1/09 Williams<br />
Sol de los Andes S. A. Aniapa Cabernet Sauvignon Tresterbrand 2006 Traubentrester sortenrein<br />
Obstbau und Privatbrennerei Schultz Apfelbrand Elstar, L12310 Apfel sortenrein<br />
Brennerei Räch Sauerkirschbrand, L09/08 Weichsel<br />
Destillerie Rieger & Hofmeister Himbeerbrand, LHG031209 Spirituosen<br />
Staatl. Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg Muskateller Tresterbrand, L909 Traubentrester Muskat<br />
Altenheimer Edelbrandbrennerei Wurth Birnenbrand, L901 Birne allgemein<br />
Hausbrennerei Ludwig Hettig Topinambur im Eichenfass gelagert, L09-2 Wurzelsorten<br />
Qualitätsdestillerie K. & H. Baumgartner Weinhefe, L5008 Weinhefe/Branntwein<br />
Marder Edelbrände Stefan Marder Schlehenbrand, L49 Schlehdorn<br />
Marder Edelbrände Stefan Marder Rothaus Bierbrand, L10 Getreide/Bier<br />
Marder Edelbrände Stefan Marder Waldbrombeerbrand, L98 Brombeere<br />
Hofgut Aglishardt Schwarzer Johann, L0110 Likör Frucht<br />
Spezialitäten-Brennerei Bayerwald Bärwurz Coillmór American Oak Single Cask, LA110 Whisky<br />
Weinbau Adolf Keller GbR Weinbrand, L1110 Weinbrand/Weinhefe Holzfass<br />
Count Coreth & Prachensky Ltd. Mulberry Wildfruchtsorten<br />
Zimek Manufaktúra Szölö Irsai Oliver, L: év2009-10 Traube Muskat<br />
Zimek Manufaktúra Àfonya 2008 Beerensorten<br />
Weingut Unterortl Grappa Müller Thurgau, LG1.10 Grappa<br />
Sortensieger oder „Edelbrand des Jahres“ wird von der Jury<br />
aus allen mit Gold prämierten Produkten einer Kategorie gekürt.<br />
. . . Destillerien“ freuen. Davon kommen sieben aus Österreich und drei aus Deutschland.<br />
Bernhard Leitner aus der Genuss<br />
Region Stanzer Zwetschke und<br />
Rudolf Schwarzer aus der Genuss<br />
Region Osttiroler Kartoffel unterstreichen<br />
mit ihren charaktervollen<br />
Edelbränden die Vielfalt<br />
der Produkte und Spezialitäten<br />
in den österreichischen Genuss<br />
Regionen.<br />
Weitere Informationen zu<br />
den verschiedenen GENUSS<br />
REGIONEN ÖSTERREICH finden<br />
Sie im Internet auf der Homepage<br />
www.genuss-region.at.<br />
Markus Wurth (Altenheimer Edelbrennerei<br />
in Baden-Württemberg) wurde<br />
Drittbester der Deutschlandwertung.
IV <strong>Die</strong> <strong>Presse</strong> Donnerstag, 18. März 2010<br />
DESTILLATA<br />
<strong>Die</strong> <strong>Die</strong> Vienna Vienna Swing Swing Sisters Sisters & & the the Moods Moods mit mit Markus Markus Richter Richter sorgten sorgten für für die die musikalische musikalische Umrahmung. Umrahmung. [Alle [Alle Fotos: Fotos: <strong>Destillata</strong>] <strong>Destillata</strong>]<br />
Südtiroler Hofbrennereien im europäischen Spitzenfeld: Martin Aurich, Günther Tappeiner, Erwin Leimgruber, Heiner Pohl<br />
und Friedrich Steiner (v. l.).<br />
Ossi Weidenauer, Otto Hotzy, Bernhard Datzberger und Hans Krenn (v. l.)<br />
vertraten heuer bei der <strong>Destillata</strong> erfolgreich Niederösterreich.<br />
Tibor Vertes (Goldmedaillengewinner 2009) gratulierte Roland Zimek<br />
(l.) zur Auszeichnung Nationensieger Ungarn 2010.<br />
Bezahlte Sonderbeilage<br />
der <strong>Destillata</strong><br />
Anzeigen: Karin Kern<br />
& +43/(0)1/514 14-387<br />
karin.kern@diepresse.com<br />
Adresse: 1030 Wien,<br />
Hainburger Straße 33<br />
Via Skype<br />
gratulierte man<br />
Roland Hilbing<br />
nach Mendoza in<br />
Argentinien zum<br />
„Edelbrand des<br />
Jahres“.<br />
Bernhard Warter (Dachstein Destillerie, Salzburg)<br />
freute sich mit seinen Töchtern über<br />
den „Zigarrenbrand des Jahres“.<br />
Das war die<br />
<strong>Destillata</strong>-Gala<br />
2010!<br />
FESTAKT. <strong>Die</strong> besten Destillerien und<br />
Edelbrenner wurden am 12. März in<br />
der Grazer Seifenfabrik gefeiert.<br />
Zahlreiche hochkarätige Ehrengäste gratulierten den Meisterbrennern:<br />
der steirische Agrarlandesrat Johann Seitinger, BM Niki<br />
Berlakovich sowie Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard<br />
Wlodkowski (v. l.).<br />
Matthias Gasteiger, Gesamtsieger Martin Schosser und der junge Brennmeister<br />
Florian Prückl aus Oberösterreich (v. l.).<br />
Thailändische Genüsse von Maximilian<br />
Coreth und der Sortensieg für<br />
seine Maulbeere.<br />
Der steirische Lokalmatador Franz<br />
Tinnauer aus Gamlitz gewann mit<br />
seinem Traminer-Tresterbrand.<br />
Schauplatz der <strong>Destillata</strong>-Gala 2010: die Genusshauptstadt Graz,<br />
Fachwerkhalle in der Seifenfabrik.