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Wo man sich in Salzburg bettet

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LIFE UND STYLE<br />

SALZBURG<br />

selbst. Als perfekte, weitgereiste Gastgeber<strong>in</strong><br />

weiß sie, was ihre Gäste erwarten. Sie<br />

legt großen Wert auf „herrschaftlichen“<br />

Service. Während <strong>in</strong> den Etagen die Mädchen<br />

arbeiten, s<strong>in</strong>d im Service die „Buben“<br />

beschäftigt, die sie <strong>sich</strong> vorzugsweise aus<br />

bäuerlichen Familien holt, denn, Zitat:<br />

„Buben vom Land s<strong>in</strong>d mir lieber, die s<strong>in</strong>d<br />

höflicher.“ Und möglichst kle<strong>in</strong> sollten sie<br />

se<strong>in</strong>, denn „…dann passen sie besser <strong>in</strong> das<br />

niedrige Gewölbe des Restaurants.“ Zur<br />

weiteren Ausbildung schickt sie ihre „Buben“<br />

<strong>in</strong> die besten <strong>in</strong>ternationalen Hotels,<br />

wie das „Plaza Athenée“ <strong>in</strong> Paris oder das<br />

„Savoy“ <strong>in</strong> London. Neben dem kunstbeflissenen,<br />

luxusverwöhnten Publikum schätzen<br />

die bei den Festspielen engagierten<br />

Künstler das Hotel als beliebten Aufenthaltsort.<br />

Auch das Restaurant wird mehr<br />

und mehr zum Anziehungspunkt der <strong>Salzburg</strong>er<br />

und <strong>in</strong>ternationalen Fe<strong>in</strong>schmecker<br />

und das, obwohl die Gräf<strong>in</strong> selbst<br />

nicht kochen kann. Aber sie fährt mit ihrem<br />

Küchenchef <strong>in</strong> die bedeutendsten Restaurants<br />

Europas und Amerikas, <strong>man</strong> notiert<br />

eifrig und ergänzt diese Gerichte mit<br />

den altösterreichischen Rezepten der gräflichen<br />

Privatköch<strong>in</strong>. Der gute Ruf des Hotels<br />

und der Ruhm der Gräf<strong>in</strong> verleiten <strong>in</strong><br />

den Folgejahren zu Erweiterungen des geschäftlichen<br />

Umfelds. Diese enden jedoch<br />

mit großen f<strong>in</strong>anziellen E<strong>in</strong>bußen, sodass<br />

<strong>man</strong> 1970 das Angebot des „Salzbarons“<br />

Adi Vogel annimmt und das Hotel verkauft.<br />

Seit Jahren schon ist Sohn Johannes Graf<br />

110 | SOCIETY 3/4_09<br />

Walderdorff im mütterlichen Betrieb tätig<br />

gewesen. Auch unter dem neuen Besitzer<br />

wird er, der perfekte Hotelier mit unglaublicher<br />

Diskretion, Zitat: „Er hört alles, sieht<br />

alles und sagt nix“, die Gäste von Rang und<br />

Namen begrüßen. E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Anekdote<br />

war ihm dennoch heraus zu locken: „Der<br />

kürzlich verstorbene Yves Sa<strong>in</strong>t Laurent<br />

war zusammen mit Hélène Rochas, Charlotte<br />

Ailloud und e<strong>in</strong>igen anderen Parisern<br />

e<strong>in</strong>er der ersten Besucher von Karajans<br />

Osterfestspielen. Er war jung und sehr<br />

scheu und wollte nicht <strong>in</strong>s große Restaurant<br />

gehen, sondern mit se<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en,<br />

aber sehr eleganten Gruppe <strong>in</strong> der Bar speisen.<br />

Ich ließ daher die niedrigen runden Salontischerln<br />

mit e<strong>in</strong>er Vorrichtung ausstatten,<br />

die das ‚Hochfahren‘ der Tische<br />

ermöglichte. Segmente, die <strong>man</strong> zwischen<br />

zwei solcher hochgefahrener Tische e<strong>in</strong>setzen<br />

konnte, ergaben dann e<strong>in</strong>en Tisch für<br />

acht Personen. Yves Sa<strong>in</strong>t Laurent ist es also<br />

zu verdanken, dass <strong>man</strong> im Goldenen<br />

Hirsch auch <strong>in</strong> der Bar speisen kann.“<br />

***<br />

Illustre Gästeschar<br />

Als Adi Vogels Firmen 1976 bankrottgehen,<br />

wechselt das Hotel <strong>in</strong> den Besitz der<br />

Imperial Hotels Austria AG und kann seit<br />

1998 auf das <strong>in</strong>ternationale Netzwerk der<br />

Betreibergesellschaft Starwood Hotels &<br />

Resorts zurückgreifen. Seit 2002 ist der<br />

langjährige Küchenchef und ehemalige<br />

Mitarbeiter des „Maxim“ <strong>in</strong> Paris, Herbert<br />

Pöcklhofer, Direktor des Unternehmens. Er<br />

setzt die Tradition der Walderdorffs fort,<br />

Zitat: „Jeder Gast ist bei uns Freund des<br />

Hauses.“ Und derer gab und gibt es e<strong>in</strong>e<br />

ganze Menge, wie die schwedische König<strong>in</strong><br />

Silvia, König<strong>in</strong> Sirikit von Thailand, die<br />

Fürst<strong>in</strong> von Monaco Grace Kelly, Englands<br />

Margaret Thatcher, Hans Albers, Christian<br />

Barnard, Pierre Boulez, Pierre Briece, Richard<br />

Burton und Liz Taylor, Toni Curtis,<br />

Richard Chamberla<strong>in</strong>, Kirk Douglas, Curd<br />

Jürgens, Herbert von Karajan, Luciano Pavarotti,<br />

Erich Maria Remarque, Sal<strong>man</strong><br />

Rushdie, Romy Schneider, Peter Ust<strong>in</strong>ov<br />

und viele, viele mehr.<br />

***<br />

E<strong>in</strong> Haus für jeden Anlass<br />

Aber nicht nur bei privaten Gästen ist<br />

das Hotel mit der <strong>in</strong>dividuellen Atmosphäre<br />

e<strong>in</strong>es Privathauses beliebt, Veranstalter<br />

von Vorstandssitzungen, Sem<strong>in</strong>aren und<br />

Produktpräsentationen schätzen dessen<br />

moderne Konferenztechnologie. E<strong>in</strong> weiteres<br />

Standbe<strong>in</strong> ist das Cater<strong>in</strong>g. Die erlesene<br />

Gastronomie und das ausgezeichnete Service<br />

erlebt der Gast auf zahlreichen Regierungsempfängen,<br />

Schlossfesten, Hochzeitsd<strong>in</strong>ers,<br />

Partys und sonstigen<br />

Großveranstaltungen. Bei <strong>Salzburg</strong>ern und<br />

Fremden gleichermaßen beliebt ist das<br />

„Herzl“, e<strong>in</strong> rustikales, heimeliges Lokal, <strong>in</strong><br />

dem „<strong>Salzburg</strong>er Sch<strong>man</strong>kerln“ (Leckerbissen)<br />

serviert werden. Und die legendäre<br />

Bar des Hauses ist nicht nur während der<br />

Festspielzeiten Treffpunkt der Schönen,<br />

Prom<strong>in</strong>enten und Reichen.<br />

Über allem me<strong>in</strong>t <strong>man</strong> die Anwesenheit<br />

der Gräf<strong>in</strong> zu verspüren, die zufrieden<br />

durch ihr Haus geht, denn – alles ist anders,<br />

aber nichts hat <strong>sich</strong> verändert.<br />

Quellenh<strong>in</strong>weis:<br />

Johannes Graf Walderdorff<br />

Die berühmtesten Hotels der Welt: DER GOLDE-<br />

NE HIRSCH von Andreas August<strong>in</strong><br />

INFORMATION<br />

Hotel Goldener Hirsch<br />

Getreidegasse 37, A-5020 <strong>Salzburg</strong><br />

Tel: +43-(0)662-80 84-0<br />

www.luxurycollection.com<br />

www.goldenerhirschsalzburg.com

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