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Vorwort - Hagen

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Beteiligungsbericht 2009<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong>


Impressum<br />

Herausgeber: Stadt <strong>Hagen</strong><br />

Der Oberbürgermeister<br />

Redaktion: Fachbereich des Oberbürgermeisters<br />

Bereich Beteiligungsmanagement/-controlling<br />

Tel.: 02331/207-4544, 207-3575, 207-3353, 207-4505<br />

Postfach 4249<br />

58042 <strong>Hagen</strong><br />

Druck: Druckerei der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

Internet www.hagen.de<br />

November 2010


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

Abkürzungsverzeichnis 7<br />

<strong>Vorwort</strong> 13<br />

Wesentliche Änderungen 15<br />

Kleines betriebswirtschaftliches Lexikon 17<br />

Die wirtschaftliche Betätigung der Kommune 27<br />

Übersicht über die Beteiligungen der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

⇒ Graphische Darstellung 31<br />

⇒ Tabellarische Darstellung 33<br />

Städtische Vertreter/innen in den Organen 37<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt (Zusammenfassung) 47<br />

Jahreszusammenfassung 49<br />

10 - Jahres - Übersichten 43<br />

Daten aller unmittelbaren und wesentlichen mittelbaren städtischen Beteiligungen<br />

(Alphabetische Übersicht siehe Anhang)<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH 69<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH - Konzernabschluss 85<br />

<strong>Hagen</strong>er Service GmbH 91<br />

HAGENBAD GmbH 103<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG 115<br />

Sander Reisen GmbH 133<br />

BSH Holding GmbH 141<br />

Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH 153<br />

Jugendhilfe Selbecke gGmbH 163<br />

<strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs GmbH 173<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft WERKHOF gem. GmbH 181<br />

Südwestfalen Energie und Wasser AG 199<br />

Südwestfalen Energie und Wasser AG - Konzernabschluss 213<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH (G.I.V.) 257<br />

Inhaltsverzeichnis Seite 3


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH 269<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH 279<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb 295<br />

HEB Servicegesellschaft mbH 307<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investitionsgesellschaft 313<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH 323<br />

Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH 331<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH 341<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> 353<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH 363<br />

agentur mark GmbH 373<br />

ARCADEON / HWW Seminar- und Tagungsbetrieb GmbH 383<br />

Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH 391<br />

Anstalten des öffentlichen Rechts<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> SEH (AöR) 403<br />

Sparkasse der Stadt <strong>Hagen</strong> 417<br />

Eigenbetriebe<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie - Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> 465<br />

Seite 4 Inhaltsverzeichnis<br />

441


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Anhang<br />

Erläuterung der Kennzahlen 479<br />

Kennzahlen der einzelnen Gesellschaften 483<br />

Bilanzstrukturen der einzelnen Gesellschaften 515<br />

Ertrags- und Aufwandsstrukturen der einzelnen Gesellschaften 547<br />

Auszug aus der Gemeindeordnung NW 579<br />

Auszug aus der Gemeindehaushaltsverordnung 593<br />

Auszug aus dem Haushaltsgrundsätzegesetz 595<br />

Auszug aus dem Gesetz über kommunale Gemeinschaftsarbeit 597<br />

Rechtsformen kommunaler Unternehmen 601<br />

Alphabetische Übersicht der Gesellschaften 607<br />

Inhaltsverzeichnis Seite 5


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 6


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Abkürzungsverzeichnis<br />

Abkürzungsverzeichnis Seite 7


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

AbfAblV Verordnung über die umweltverträgliche Ablagerung von Siedlungsabfällen<br />

Abs. Absatz<br />

AG Aktiengesellschaft<br />

AktG Aktiengesetz<br />

ALT AnrufLinienTaxi<br />

AO Abgabenordnung<br />

ARegV Anreizregulierungsverordnung<br />

ARGE Arbeitsgemeinschaft für die Stadt <strong>Hagen</strong> zur Durchführung der Aufgaben nach<br />

dem Sozialgesetzbuch II<br />

AST AnrufSammelTaxi<br />

AWG Außenwohngruppe<br />

BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

BDEW Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft<br />

BGB Bürgerliches Gesetzbuch<br />

BGH Bundesgerichtshof<br />

BGW Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft<br />

BIP Bruttoinlandsprodukt<br />

BITS Business and Information Technology School gGmbH (Private Universität aus<br />

Iserlohn)<br />

BNetzA Bundesnetzagentur<br />

BSH BSH Holding GmbH<br />

BVA Biomassenverstromungsanlage<br />

BZSt Bundeszentralamt für Steuern<br />

CHF Schweizer Franken<br />

CRII Cities Regain Identity and Image (EU-Projekt)<br />

ct EURO - Cent<br />

DB AG Deutsche Bahn AG<br />

DEHSt Deutsche Emissionshandelsstelle<br />

DIW Deutsches Institut der Wirtschaft<br />

DSD Duales System Deutschland<br />

DSGV Deutscher Sparkassen- und Giroverband<br />

Seite 8 Abkürzungsverzeichnis


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

EEG Gesetz für den Vorrang Erneuerbarer Energien<br />

EEWärmeG Erneuerbare Energien Wärmegesetz<br />

EEX European Energy Exchange AG<br />

EnWG Zweites Gesetz zur Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts<br />

EU Europäische Union<br />

EuGH Europäischer Gerichtshof<br />

EZB Europäische Zentralbank<br />

FSG Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH<br />

G.I.V. Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

mbH<br />

GaBiGas Beschluss der Bundesnetzagentur zu Gasbilanzierungsrichtlinie<br />

GAD Gesellschaft für Arbeit und soziale Dienstleistungen mbH<br />

GasGVV Gasgrundversorgungsverordnung<br />

GeLiGas Beschluss der Bundesnetzagentur zu Kundenwechselprozessen und zum<br />

Datenaustausch Gas<br />

GEODE Europäischer Verband der unabhängigen Strom- und Gasverteilerunternehmen<br />

GewStG Gewerbesteuergesetz<br />

GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH<br />

GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

GO NRW Gemeindeordnung des Landes Nordrhein – Westfalen<br />

GuD Gas- und Dampfturbinenanlage<br />

GuV Gewinn- und Verlustrechnung<br />

GWH Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />

HABIT HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie - Systemhaus für <strong>Hagen</strong><br />

und Ennepe-Ruhr<br />

HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs GmbH<br />

HaWIT <strong>Hagen</strong>er Weiterbildungszentrum<br />

HBG HAGENBAD GmbH<br />

HEB HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb<br />

HEG <strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH<br />

Abkürzungsverzeichnis Seite 9


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

HGB Handelsgesetzbuch<br />

HGrG Haushaltsgrundsätzegesetz<br />

HSG <strong>Hagen</strong>er Service GmbH<br />

HST <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG<br />

HUI HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investitionsgesellschaft<br />

HVG <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH<br />

HWW Haus der Wissenschaft und Weiterbildung<br />

i. Vj. im Vorjahr<br />

IEKP Integriertes Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung<br />

IT Informationstechnologie<br />

IWF Internationaler Währungsfond<br />

KAV Kommunale Aktionärsvereinigung RWWE GmbH<br />

KBR Kommunale Beteiligungsgesellschaft RWE Westfalen-Weser-Ems GmbH<br />

KDN Kommunaler Dachverband Niedrrhein = Dachverband Kommunaler IT-<br />

Dienstleister<br />

KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

KG Kommanditgesellschaft<br />

KGH Kraftwerksgesellschaft Herdecke mbH & Co. KG<br />

KonTraG Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich<br />

KSG Kraftwerks-Service-Gesellschaft mbH<br />

KWG Kreditwesengesetz<br />

kWh Kilowattstunde<br />

KWK-G Gesetz zur Förderung der Kraft - Wärme - Kopplung<br />

KWKModG Gesetz für die Einhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-<br />

Wärme-Kopplung<br />

LSP Leitsätze zur Preisermittlung<br />

LVP Leichtverpackungen<br />

LWL Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />

MAE Mehraufwandsentschädigung<br />

MaRisk Mindestanforderungen an das Risikomanagement<br />

Seite 10 Abkürzungsverzeichnis


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

MdL Mitglied des Landtages Nordrhein-Westfalen<br />

Mio. Million/en<br />

MIS Management Informations System<br />

Mrd. Milliarde/n<br />

MVA Müllverbrennungsanlage<br />

NAP Nationaler Allokationsplan<br />

NAV Niederspannungsanschlussverordnung<br />

NDAV Niederdruckanschlussverordnung<br />

NKF Neues Kommunales Finanzmanagement<br />

NNE Netznutzungsentgelte<br />

NRW Nordrhein-Westfalen<br />

ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr<br />

p. a. per anno (= pro Jahr)<br />

PBefG Personenbeförderungsgesetz<br />

ProMechG Projektmechanismengesetz<br />

RVR Regionalverband Ruhr<br />

SBH Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH<br />

SEH Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> AöR<br />

SEStEG Gesetz über steuerliche Begleitmaßnahmen zur Einführung der Europäischen<br />

Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften<br />

SIHK Südwestfälische Industrie- und Handelskammer<br />

SKE Steinkohleeinheit/en<br />

SpkG Sparkassengesetz<br />

StraßG NRW Straßengesetz NRW<br />

StromGVV Stromgrundversorgungsverordnung<br />

SZB Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH<br />

T€ Tausend Euro<br />

TDM Tausend Deutsche Mark<br />

TEHG Treibhaus-Emissionshandelsgesetz<br />

Tkm Tausend Kilometer<br />

Abkürzungsverzeichnis Seite 11


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

TV-N Tarifvertrag für Nahverkehr<br />

TV-V Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe<br />

UA Unterabschnitt (des städt. Haushaltsplans)<br />

USD US-Dollar<br />

VKU Verband kommunaler Unternehmen<br />

VRR Verkehrsverbund Rhein-Ruhr<br />

VV Gas II Verbändevereinbarung Gas II<br />

WBuVG Wohnstätten Betreuungs- und Verwaltungs-GmbH<br />

WE Wohneinheit/en<br />

WFG Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH<br />

WIG Wohnstätten Immobilien GmbH<br />

Wkm Wagenkilometer<br />

WLSGV Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband<br />

ZAW Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft<br />

Seite 12 Abkürzungsverzeichnis


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Vorwort</strong><br />

<strong>Vorwort</strong> Seite 13


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Vorwort</strong><br />

Transparenz ist beim Finanzhaushalt einer Kommune von<br />

großer Bedeutung, um insbesondere interessierten<br />

Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich<br />

über die Ausgaben und Einnahmen „ihrer“ Stadt näher zu<br />

informieren. Der für das Jahr 2009 vorliegende<br />

Beteiligungsbereicht der Stadt <strong>Hagen</strong> bietet Bürgerinnen und<br />

Bürgern sowie den politischen Gremien und<br />

Entscheidungsträgern diesen geforderten transparenten<br />

Überblick über die Beteiligungen der Stadt <strong>Hagen</strong> an<br />

Unternehmen und Gesellschaften. Die Stadt <strong>Hagen</strong> legt in diesem Bericht die<br />

erwirtschafteten Bilanzen jener Unternehmen und Gesellschaften offen, an denen die<br />

Stadtverwaltung beteiligt ist. Im Beteiligungsbericht, der wie in den Vorjahren auch<br />

wieder im Internet veröffentlicht wird, sind die Bilanzsummen aus den unmittelbaren<br />

und mittelbaren Beteiligungen über 50 Prozent, die Einnahmen und Ausgaben aus<br />

den Beteiligungen sowie die Bürgschaften an die städtischen Beteiligungen sowie an<br />

andere Bürgschaftsempfänger nachzulesen.<br />

Dem aktuellen Bericht ist unter anderem zu entnehmen, dass sich die Bilanzsumme<br />

der unmittelbaren und mittelbaren Beteiligungen über 50 Prozent im Jahr 2009 auf<br />

1.431.357.710,01 Euro erhöht hat. Im Jahre 2008 waren es noch 1.393.747.878,85<br />

Euro. Nachzulesen ist außerdem, dass im Jahr 2009 die restlichen<br />

Kleinstbeteiligungen (RWE Westfalen Weser Ems AG, Kommunale<br />

Beteiligungsgesekllschaft RWE Westfalen Weser Ems GmbH, Kommunale<br />

Aktionärsvereinigungen RWE GmbH) veräußert wurden. Auch die Weiterführung der<br />

Bauarbeiten des neuen Westfalenbades, das am 28. April dieses Jahres eröffnet<br />

wurde, fand Eingang in den vorliegenden Beteiligungsbericht, der, wie eingangs<br />

bereits erwähnt, somit einmal mehr auch für Dritte ein aufschlussreiches und<br />

nachvollziehbares Zahlenwerk mit Blick auf die Vielzahl städtischer Beteiligungen<br />

darstellt.<br />

<strong>Hagen</strong>, im November 2010<br />

Jörg Dehm<br />

Oberbürgermeister<br />

Seite 14 <strong>Vorwort</strong>


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Wesentliche Änderungen<br />

Wesentliche Änderungen Seite 15


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Bei den Beteiligungen<br />

2009:<br />

� Aufgrund der Kommunalwahl im September 2009 erfolgte eine umfangreiche Umbesetzung<br />

der Aufsichtsräte in den Beteiligungen.<br />

� Veräußerung der Anteile an der RWE Westfalen-Weser-Ems AG.<br />

� Veräußerung der Anteile an der Kommunalen Aktionärsvereinigung RWWE GmbH sowie der<br />

Kommunalen Beteiligungsgesellschaft RWE Westfalen-Weser-Ems GmbH.<br />

2010:<br />

� Verschmelzung der Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH und der Jugendhilfe Selbecke<br />

gGmbH auf die BSH Holding GmbH sowie deren Umfirmierung in BSH Betrieb für Sozialreinrichtung<br />

<strong>Hagen</strong> gem. GmbH<br />

� Beginn der Umstrukturierung der Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH, verbunden mit der<br />

Übernahme zusätzlicher Aufgaben und Umfirmierung in <strong>Hagen</strong> Agentur GmbH. Die Umstrukturierung<br />

wird in 2011 abgeschlossen sein.<br />

� Fertigstellung und Inbetriebnahme des Westfalenbades.<br />

Im Beteiligungscontrolling:<br />

2009:<br />

� Verstärkung des Personals durch Herrn Michael Klippert.<br />

2010:<br />

� Integration des Beteiligungscontrollings in den neu gebildeten „Fachbereich Oberbürgermeister“.<br />

Im Bericht:<br />

� Keine Änderungen<br />

Seite 16 Wesentliche Änderungen


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Kleines betriebswirtschaftliches<br />

Lexikon<br />

Betriebswirtschaftliches Lexikon Seite 17


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Abschreibungen Die Beträge, die aufgrund einer planmäßigen oder außerplanmäßigen<br />

Rechnung zur Erfassung des Werteverzehrs<br />

am ⇒ Anlagevermögen in der ⇒ Gewinn- und Verlustrechnung<br />

als ⇒ Aufwand und in der ⇒ Kosten- und Leistungsrechnung<br />

als ⇒ Kosten angesetzt werden, bezeichnet man<br />

als Abschreibungen. Die gesetzliche Regelung erfolgt in<br />

§ 253 HGB.<br />

Aktiva ⇒ Bilanz<br />

Aktivseite ⇒ Aktiva<br />

Anlagevermögen Zum Anlagevermögen gehören die Gegenstände, die dazu<br />

bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb des Unternehmens<br />

dauernd bzw. längerfristig zu dienen.<br />

Anteile, durchgerechnete Beispiel:<br />

Die Stadt <strong>Hagen</strong> ist unmittelbar zu 100 % an der HVG beteiligt.<br />

Die HVG selber ist u. a. an der ENERVIE mit 42,654 %<br />

beteiligt. Durchgerechnet ergibt sich somit, dass die Stadt<br />

<strong>Hagen</strong> mittelbar ebenfalls mit 42,654 % an der ENERVIE<br />

beteiligt ist. Entsprechend lassen sich alle weiteren mittelbaren<br />

Beteiligungen der Stadt <strong>Hagen</strong> berechnen.<br />

At-Equity-Bilanzierung Verfahren zur Berücksichtigung von Beteiligungsgesellschaften,<br />

die nicht auf Basis der Vollkonsolidierung mit allen<br />

⇒ Aktiva und ⇒ Passiva in den Konzernabschluss einbezogen<br />

werden. Hierbei wird der Beteiligungsbuchwert um<br />

die Entwicklung des anteiligen Eigenkapitals der Beteiligung<br />

fortgeschrieben. Diese Veränderung geht in die Gewinn-<br />

und Verlustrechnung der Eigentümergesellschaft ein.<br />

Aufwand Der Aufwand berührt unmittelbar den Erfolg eines Unternehmens<br />

in einer Rechnungsperiode. Aufwand ist somit<br />

eine erfolgswirksame, periodisierte Ausgabe.<br />

Aufwendungen ⇒ Aufwand<br />

Aufwendungen, ähnliche ⇒ Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Aufwendungen, sonstige betriebliche<br />

Unter sonstige betriebliche Aufwendungen werden alle<br />

⇒ Aufwendungen gebucht, die nicht ⇒ Materialaufwand,<br />

⇒ Personalaufwand, ⇒ Abschreibungen, Zinsaufwand und<br />

außerordentliche Aufwendungen sind.<br />

Ausleihungen Unter Ausleihungen sind langfristige Finanzforderungen zu<br />

verstehen, die dem Geschäftsbetrieb dienen. Die Ausleihungen<br />

sind zu untergliedern in solche an ⇒ verbundene<br />

Unternehmen, an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />

besteht, und in sonstige Ausleihungen.<br />

Aval Ein Aval bzw. Avalkredit bezeichnet die Absicherung des<br />

Zahlungsausfallrisikos durch ein Kreditinstitut, welches für<br />

eine Forderung die Bürgschaft übernimmt. Insbesondere<br />

bei Auslandsgeschäften mit länger- oder mittelfristigem<br />

Charakter ermöglicht ein Avalkredit eine zuverlässige und<br />

zügige Transaktionsabwicklung, da durch die gewährten<br />

Bankgarantien keine zusätzliche Absicherung erforderlich<br />

Seite 18 Betriebswirtschaftliches Lexikon


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ist. Eine noch höhere Sicherheit bei Auslandstransaktionen<br />

gestattet ein Forfaiteur, der die Forderung ohne Rückgriffsmöglichkeit<br />

auf den Verkäufer bei Zahlungsausfall aufkauft.<br />

Dadurch minimiert das Unternehmen sein Risiko zu den<br />

Kosten des Diskontabzuges. Nicht zu verwechseln ist die<br />

Forfaitierung mit dem Factoring, bei dem die Möglichkeit<br />

besteht, auf den Verkäufer zurückzugreifen und welches<br />

sich auf kurzfristige Forderungen konzentriert.<br />

Beteiligung Beteiligungen sind nach § 271 Abs. 1 HGB Anteile an anderen<br />

Unternehmen, die dazu bestimmt sind, dem eigenen<br />

Geschäftsbetrieb durch Herstellung einer dauernden Verbindung<br />

zu jenem Unternehmen zu dienen. Es müssen also<br />

mitgliedschaftsrechtliche Beziehungen zu einem anderen<br />

Unternehmen bestehen, die in einem i. d. R. durch die<br />

Überlassung von ⇒ Eigenkapital begründeten, wirtschaftlichen<br />

Miteigentum zum Ausdruck kommen. Es muss die<br />

Möglichkeit und die Absicht der unternehmerischen Einflussnahme<br />

gegeben sein.<br />

Beteiligungsunternehmen ⇒ Beteiligung<br />

Bilanz Die Bilanz ist eine Gegenüberstellung von ⇒ Vermögen<br />

und ⇒ Kapital eines Unternehmens. Das Vermögen stellt<br />

als Gesamtheit aller im Betrieb eingesetzten Wirtschaftsgüter<br />

und Geldmittel die ⇒ Aktiva, das Eigen- und Fremdkapital<br />

die ⇒ Passiva dar. Beide Seiten der Bilanz sind Ausdruck<br />

für ein und die selbe Wertgesamtheit. Die ⇒ Passivseite<br />

zeigt die Herkunft der finanziellen Mittel, die ⇒ Aktivseite<br />

die Verwendung der Mittel. Die Differenz beider Seiten<br />

bezeichnet man als ⇒ Reinvermögen. Es ist gleich dem auf<br />

der Passivseite ausgewiesenen ⇒ Eigenkapital. Eine Bilanz<br />

wird stichtagsbezogen zum Bilanzstichtag aufgestellt.<br />

Bruttosozialprodukt Das Bruttosozialprodukt (BSP) ist die Summe aller in der<br />

jeweiligen Landeswährung (z. B. Euro) bewerteten Güter<br />

und Dienstleistungen, die in einer Volkswirtschaft innerhalb<br />

eines Jahres hergestellt bzw. bereitgestellt werden. Bei der<br />

Berechnung des BSP wird vom Bruttoinlandsprodukt<br />

ausgegangen. Von diesem werden diejenigen Erwerbs- und<br />

Vermögenseinkommen abgezogen, die an das Ausland<br />

geflossen sind, und diejenigen Einkommen hinzugefügt, die<br />

von Inländern aus dem Ausland bezogen worden sind. Das<br />

BSP stellt somit eher auf Einkommensgrößen ab und wird<br />

in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung neuerdings<br />

auch als Bruttonationaleinkommen bezeichnet. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

misst demgegenüber die wirtschaftliche<br />

Leistung eines Landes von der Produktionsseite her und<br />

wird in der Wirtschaftsstatistik inzwischen bevorzugt verwendet.<br />

Unterschieden wird zwischen nominalem und realem BSP.<br />

Beim nominalen BSP sind alle produzierten Güter und<br />

Dienstleistungen mit den Preisen des Erstellungsjahres (d.<br />

h. zu laufenden Preisen) bewertet. Beim realen BSP liegen<br />

dagegen Preise eines bestimmten Basisjahres (d. h. konstante<br />

Preise) der Berechnung zugrunde; die Inflationsrate<br />

ist herausgerechnet. Die Berechnungsart des realen BSP<br />

Betriebswirtschaftliches Lexikon Seite 19


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

bewirkt, dass Erhöhungen des Bruttosozialproduktes, die<br />

auf Preissteigerungen zurückgehen, unberücksichtigt bleiben<br />

(Preisbereinigung).<br />

EBITDA Abkürzung für „Earnings Before Interests, Taxes, Depreciation<br />

and Amortization“ (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und<br />

Abschreibungen). Das EBITDA dient als Indikator, um die<br />

operative Ertragskraft einer Gesellschaft zu beurteilen. Da<br />

international betrachtet Gesellschaften unter unterschiedlichen<br />

Gesetzgebungen bilanzieren, ermöglicht die Kennzahl<br />

EBITDA aussagekräftige Vergleiche der operativen Ertragskraft.<br />

Effektivität Die Effektivität bezeichnet das Verhältnis von erreichtem<br />

Ziel zu definiertem Ziel (Zielerreichungsgrad). Das Kriterium<br />

für das Vorhandensein von Effektivität ist ausschließlich die<br />

Frage, ob das definierte Ziel erreicht wird.<br />

Effizienz Die Effizienz ist das Verhältnis vom Nutzen zu dem Aufwand,<br />

mit dem der Nutzen erzielt wird. Stellt man Nutzen<br />

und Aufwand jeweils als Zahlenwert dar, gilt im Allgemeinen:<br />

Effizienz gleich Nutzen geteilt durch Aufwand. Ein effizientes<br />

Verhalten führt wie auch ein effektives Verhalten (⇒<br />

Effektivität) zur Erzielung einer Wirkung, hält aber darüber<br />

hinaus den dafür notwendigen Aufwand möglichst gering.<br />

Eigenkapital Das Eigenkapital (§ 272 HGB) setzt sich aus folgenden<br />

Positionen zusammen:<br />

� Gezeichnetes Kapital<br />

� Kapitalrücklage<br />

� Gewinnrücklage<br />

� Gewinnvortrag<br />

� Jahresüberschuss bzw. -fehlbetrag<br />

Eigenleistungen, aktivierte Bei der Ermittlung der Gesamtleistung der Periode werden<br />

den ⇒ Umsatzerlösen u. a. die aktivierten Eigenleistungen<br />

hinzugerechnet. Sie werden als Ausgleichsposten aufgrund<br />

der Aktivierung von Eigenleistungen im Anlagevermögen<br />

und des gleichzeitigen Ausweises der dabei im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr angefallenen ⇒ Aufwendungen<br />

unter den verschiedenen Aufwandsposten der ⇒ Gewinn-<br />

und Verlustrechnung erforderlich. Bei den aktivierten Eigenleistungen<br />

handelt es sich im wesentlichen um folgende<br />

Positionen:<br />

� selbsterstellte Anlagen,<br />

� mit eigenen Arbeitskräften durchgeführte Großreparaturen,<br />

� gemäß § 269 Satz 1 HGB als Bilanzierungshilfe aktivierte<br />

⇒ Aufwendungen der Ingangsetzung und Erweiterung<br />

des Geschäftsbetriebes.<br />

Ertrag Der Ertrag berührt unmittelbar den Erfolg eines Unternehmens<br />

in einer Rechnungsperiode. Ertrag ist somit eine erfolgswirksame,<br />

periodisierte Einnahme.<br />

Erträge ⇒ Ertrag<br />

Erträge, ähnliche ⇒ Zinsen, sonstige und ähnliche Erträge<br />

Seite 20 Betriebswirtschaftliches Lexikon


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Erträge, sonstige betriebliche Die Position „Sonstige betriebliche Erträge“ nimmt alle<br />

diejenigen Erträge der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auf,<br />

die nicht bereits in den anderen Ertragspositionen enthalten<br />

sind. Hier werden vor allem folgende Komponenten einbezogen:<br />

� Erlöse aus betriebsfremden Umsätzen,<br />

� Zahlungseingänge auf bereits als uneinbringlich ausgebuchte<br />

Forderungen,<br />

� Buchgewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren des<br />

⇒ Umlaufvermögens,<br />

� Währungsgewinne,<br />

� Schuldnachlässe,<br />

� Kostenerstattungen oder Rückvergütungen und Gutschriften<br />

für frühere Perioden,<br />

� Schadensersatzleistungen,<br />

� Erträge aus Sozialeinrichtungen des Unternehmens.<br />

Erzeugnisse, unfertige Zu den unfertigen Erzeugnissen rechnet man alle noch<br />

nicht verkaufsfähigen Produkte, für die durch Be- oder Verarbeitung<br />

im eigenen Betrieb bereits ⇒ Aufwendungen entstanden<br />

sind.<br />

Finanzanlagen Finanzanlagen werden in der ⇒ Bilanz zunächst in Daueranlagen<br />

und Ausleihungen unterschieden. Bei den Daueranlagen,<br />

zu denen u. a. auch die ⇒ Beteiligungen zählen,<br />

wird auf die Möglichkeit der Einflussnahme abgezielt. Die<br />

Investition muss jedoch dazu bestimmt sein, dauernd dem<br />

Geschäftsbetrieb des Unternehmens zu dienen. Die ⇒ Ausleihungen<br />

stellen das Ausmaß der finanziellen Verflechtungen<br />

dar.<br />

Finanzanlagen, Abschreibungen<br />

auf<br />

Abschreibungen auf Finanzanlagen können erfolgen<br />

� aus dem handelsrechtlichen Niederstwertprinzip<br />

(§ 253 Abs. 2 und 3 HGB). Danach müssen ⇒ Finanzanlagen<br />

auf den niedrigsten Wert, der ihnen am Abschlussstichtag<br />

beizulegen ist, nur dann abgeschrieben<br />

werden, wenn die Wertminderung von Dauer ist.<br />

� im Rahmen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung<br />

(§ 253 Abs. 4 HGB). Es handelt sich hierbei um sogenannte<br />

Ermessensabschreibungen. Eine vernünftige<br />

kaufmännische Beurteilung verlangt Willkürfreiheit, d. h.<br />

die Abschreibungen müssen auf plausiblen, kaufmännisch<br />

vernünftigen Erwägungen beruhen. Eine derartige<br />

Abschreibung ist z. B. dann möglich, wenn bei einer Finanzanlage<br />

eine sonstige Wertminderung zwar am Bilanzstichtag<br />

noch nicht vorliegt, aber für die Zukunft erwartet<br />

werden muss.<br />

� zum Ansatz eines steuerrechtlich zulässigen niedrigeren<br />

Wertes (§ 254 HGB). Nach § 254 Satz 1 HGB können<br />

auch Abschreibungen vorgenommen werden, um<br />

Finanzanlagen mit einem niedrigeren Wert anzusetzen,<br />

der auf einer nur steuerrechtlich zulässigen Abschreibung<br />

beruht.<br />

Forderungen Forderungen sind Ansprüche eines Unternehmens auf<br />

eine Leistung (= Geldleistung oder sonstige Leistung). In<br />

§ 266 Abs. 2 HGB sind die Positionen des Forderungsbestandes<br />

abschließend geregelt.<br />

Betriebswirtschaftliches Lexikon Seite 21


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung Die Gewinn- und Verlustrechnung gibt Auskunft über die<br />

Art, Höhe und Quellen der Erfolgskomponenten<br />

⇒ Aufwand und ⇒ Ertrag. Die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

ist eine zeitraumbezogene Rechnung.<br />

Kapital ⇒ Bilanz<br />

Konzernabschluss Der Konzernabschluss stellt die Zusammenfassung der<br />

Einzelabschlüsse rechtlich selbständiger, wirtschaftlich jedoch<br />

von einer übergeordneten Einheit dominierter Unternehmen<br />

dar.<br />

Kosten Kosten sind der in Geld ausgedrückte Wert des leistungsbezogenen<br />

Güterverbrauchs.<br />

Kosten- und Leistungsrechnung Die Kosten- und Leistungsrechnung ist eine (kurzfristige)<br />

Teilabrechnung, die nur den Leistungsprozess einer Unternehmung<br />

zahlenmäßig erfasst. Die zahlenmäßige Abbildung<br />

erfolgt in drei Rechenwerken. Diese sind<br />

� die Kostenartenrechnung, die die Frage beantwortet:<br />

„Welche Kosten sind in welcher Höhe angefallen?“<br />

� die Kostenstellenrechnung, die die Frage beantwortet:<br />

„Wo sind welche Kosten in welcher Höhe angefallen?“<br />

� die Kostenträgerrechnung, die die Frage beantwortet:<br />

„Wofür sind welche Kosten in welcher Höhe angefallen?“<br />

Materialaufwand Unter Materialaufwand wird der gesamte Materialverbrauch<br />

des Fertigungs-, Verwaltungs- und Vertriebsbereichs<br />

ausgewiesen.<br />

Passiva ⇒ Bilanz<br />

Passivseite ⇒ Passiva<br />

Personalaufwand Unter Personalaufwand sind alle Geld- und Sachleistungen<br />

an Arbeiter, Angestellte und Vorstandsmitglieder der<br />

Unternehmung auszuweisen, soweit sie während des Geschäftsjahres<br />

als Arbeitsentgelt angefallen sind, unabhängig<br />

davon, für welche Arbeit, in welcher Form und unter welcher<br />

Bezeichnung sie geleistet oder zugesagt wurden.<br />

Rechnungsabgrenzungsposten Bei dem Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich<br />

um Ausgaben bzw. Einnahmen des Unternehmens, die<br />

⇒ Aufwand bzw. ⇒ Ertrag für eine bestimmte Zeit nach<br />

dem Bilanzstichtag darstellen.<br />

Reinvermögen ⇒ Bilanz<br />

Rücklage Rücklagen sind ⇒ Eigenkapital, das<br />

� nicht auf den Kapitalkonten (Grundkapital, Stammkapital,<br />

Gesellschaftskapital) sondern auf gesonderten<br />

Rücklagenkonten auswiesen wird (offene Rücklagen,<br />

die in der Bilanz als Kapital- oder Gewinnrücklagen erscheinen),<br />

oder<br />

� überhaupt nicht in der Bilanz in Erscheinung tritt, da<br />

Vermögensteile unterbewertet worden sind (stille Rücklagen<br />

im engeren Sinne), oder<br />

Seite 22 Betriebswirtschaftliches Lexikon


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

� in überhöhten Passivposten, z. B. ⇒ Rückstellungen,<br />

steckt (versteckte stille Rücklagen).<br />

Rückstellungen Rückstellungen sind für ungewisse Verbindlichkeiten und<br />

für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu<br />

bilden. § 249 HGB unterscheidet zwischen Pflichtrückstellungen<br />

und freiwilligen Rückstellungen.<br />

Sachanlagen Zu den Sachanlagen zählen im Einzelnen<br />

� Grundstücke (bebaut und unbebaut),<br />

� grundstücksgleiche Rechte (Erbbaurecht, Wohnungseigentum),<br />

� Bauten auf fremden Grundstücken,<br />

� technische Anlagen und Maschinen,<br />

� andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen<br />

(z. B. Fuhrpark, Werkzeuge),<br />

� Anlagen im Bau,<br />

� Anzahlungen auf Anlagen.<br />

Steinkohleeinheit (SKE) Die Steinkohleeinheit (SKE) ist ein hauptsächlich in Mitteleuropa<br />

gebräuchliche, allerdings nicht gesetzliche Maßeinheit<br />

für den Vergleich des Energiegehaltes von Primärenergieträgern.<br />

International ist die Öleinheit (ÖE) gebräuchlicher,<br />

die SKE wird man daher in englichen Texten kaum<br />

finden.<br />

1 kg SKE entspricht der Energiemenge, die beim Verbrennen<br />

von 1 kg Steinkohle frei wird; die analog hierzu gebildete<br />

Tonne SKW ist ebenfalls üblich.<br />

1 kg SKE = 7.000 kcal = 29,3076 MJ = 8,141 kWh = 0,7 kg ÖE<br />

(Entnommen aus Wikipedia)<br />

Sonderposten mit Rücklagenanteil Steuerfreie Rücklagen, d. h. offene ⇒ Rücklagen, die aufgrund<br />

steuerrechtlicher Vorschriften aus dem unversteuerten<br />

Gewinn gebildet werden dürfen, aber in späteren Jahren<br />

nachzuversteuern sind, dürfen nicht mit den übrigen<br />

⇒ Rücklagen zusammengefasst werden, sondern sind<br />

nach § 247 Abs. 3 HGB als Sonderposten mit Rücklagenanteil<br />

auszuweisen, weil sie nur zum Teil ⇒ Eigenkapital,<br />

zum anderen Teil eine in ihrer Höhe noch nicht exakt<br />

bestimmbare ⇒ Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt<br />

sind.<br />

Umlaufvermögen Zum Umlaufvermögen gehören die Gegenstände, die dazu<br />

bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb des Unternehmens<br />

nicht dauernd zu dienen, die also dazu bestimmt sind, verarbeitet<br />

und/oder veräußert zu werden.<br />

Umsatzerlöse Zu den Umsatzerlösen gehören die Erlöse aus dem Verkauf<br />

sowie der Vermietung und Verpachtung von Fertigfabrikaten<br />

und Waren, ferner Vergütungen für Dienstleistungen<br />

oder aus Werkverträgen, Erlöse aus Nebenprodukten und<br />

Abfällen, aus Verkäufen an Belegschaftsmitglieder u. a.<br />

Unternehmen, verbundene Verbundene Unternehmen sind Unternehmen, die gem.<br />

§ 290 HGB aufgrund einheitlicher Leitung einer ⇒ Beteili-<br />

Betriebswirtschaftliches Lexikon Seite 23


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

gung (Abs. 1) oder konzerntypischer Merkmale (Abs. 2) als<br />

Mutter- oder Tochterunternehmen in einen ⇒ Konzernabschluss<br />

einzubeziehen sind.<br />

Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten sind Verpflichtungen eines Unternehmens,<br />

die am Bilanzstichtag ihrer Höhe und Fälligkeit nach<br />

feststehen. Demnach werden als Verbindlichkeiten Leistungen<br />

erfasst,<br />

� zu denen das Unternehmen mit juristischen Mitteln gezwungen<br />

werden kann,<br />

� deren Wert eindeutig feststellbar ist<br />

� und die zum Abschlusszeitpunkt eine wirtschaftliche<br />

Belastung für das Unternehmen darstellen.<br />

Vermögen ⇒ Bilanz<br />

Vermögensgegenstände, materielle ⇒ Sachanlagen<br />

⇒ Beteiligung<br />

Vermögensgegenstände, immaterielle<br />

Zu den immateriellen Vermögensgegenständen zählen<br />

� immaterielle Güterrechte, wie Konzessionen, Patente,<br />

Markenrechte u. a.<br />

� andere immaterielle Gegenstände, wie Rezepte, Geheimverfahren<br />

u. a.<br />

Volatilität Die Volatilität ist das Maß für die Preis- bzw. Kursschwankungen<br />

bestimmter Basiswerte (z. B. Aktien, Anleihen, Devisen,<br />

Rohstoffe, Zinssätze, Aktienindizes) oder auch ganzer<br />

Börsenmärkte. Die Volatilität einer Aktie misst die relative<br />

tägliche Kursänderung im Verhältnis zur durchschnittlichen<br />

Veränderung des Kurses derselben Aktie in einem<br />

bestimmten Zeitraum (meist 30 oder 250 Tage). Mathematisch<br />

ist die Volatilität die auf ein Jahr bezogene Standardabweichung<br />

der relativen täglichen Kursänderungen (Kursvolatilität).<br />

Je größer die Kursschwankungen sind, umso<br />

größer ist auch die Volatilität der Aktie und damit das mit<br />

dem Papier verbundene Risiko.<br />

Vorräte Die Vorräte sind eine Position des ⇒ Umlaufvermögens<br />

und gliedern sich in<br />

� Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe,<br />

� unfertige Erzeugnisse,<br />

� unfertige Leistungen,<br />

� fertige Erzeugnisse,<br />

� Waren,<br />

� geleistete Anzahlungen.<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Unter die Position „Zinsen und ähnliche Aufwendungen“<br />

fallen im Einzelnen:<br />

� Zinsen für geschuldete Kredite (gleich welcher Art) und<br />

Verzugszinsen für verspätete Zahlungen,<br />

� Diskontbeträge für Wechsel und Schecks, Kredit- und<br />

Überziehungsprovisionen, Verwaltungskostenbeiträge,<br />

Kreditbereitstellungsgebühren, Bürgschaftsprovisionen,<br />

� Abschreibungen auf aktiviertes Agio, Disagio oder<br />

Damnum,<br />

� evtl. der Zinsanteil bei Zuführungen zu Pensionsrückstellungen.<br />

Seite 24 Betriebswirtschaftliches Lexikon


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Zinsen, sonstige und ähnliche Erträge<br />

Unter der Position „sonstige Zinsen und ähnliche Erträge“<br />

werden folgende Erfolgskomponenten erfasst:<br />

� Zinsen für Einlagen bei Kreditinstituten und Forderungen<br />

an Dritte,<br />

� Zinsen und Dividenden auf Wertpapiere des ⇒ Umlaufvermögens<br />

einschließlich der Körperschaftssteuer – Anrechnungsbeträge,<br />

� Aufzinsungsbeträge für unverzinsliche und niedrig verzinsliche<br />

Forderungen des ⇒ Umlaufvermögens einschließlich<br />

der Zero – Bonds.<br />

Zwecksetzung, öffentliche Ein öffentlicher Zweck (= öffentliche Zwecksetzung) ist<br />

immer dann gegeben, wenn die wirtschaftliche Betätigung<br />

eine dem Gemeinwohl dienende Versorgung der Einwohner<br />

zum Ziel hat, also eine gemeinwohl- und damit einwohnernützige<br />

Aufgabe wahrgenommen wird.<br />

Betriebswirtschaftliches Lexikon Seite 25


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 26


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die wirtschaftliche Betätigung der<br />

Kommunen<br />

Wirtschaftliche Betätigung Seite 27


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die wirtschaftliche Betätigung einer Gemeinde richtet sich nach den Bestimmungen der<br />

§§ 107 ff der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein - Westfalen (GO NRW). Hier wird zwischen<br />

wirtschaftlicher und nicht-wirtschaftlicher Betätigung der Gemeinde unterschieden.<br />

Das Erfordernis eines öffentlichen Zwecks liegt dann vor, wenn die Leistungen und Lieferungen<br />

eines Unternehmens im Aufgabenbereich der Gemeinde liegen und diese eine im öffentlichen<br />

Interesse gebotene Versorgung der Einwohner zum Ziel haben.<br />

Die wesentlichen Vorschriften zur wirtschaftlichen Betätigung der Gemeinden haben folgenden<br />

Inhalt:<br />

1. Die wirtschaftliche Betätigung ist der Kommune erlaubt, wenn gemäß § 107 Abs. 1 Ziffer 1<br />

GO NRW ein dringender öffentlicher Zweck sie erfordert.<br />

2. Nach § 107 Abs. 1 Ziffer 2 GO NRW muss die Betätigung nach Art und Umfang in einem<br />

angemessenen Verhältnis zur Leistungsfähigkeit der Gemeinde stehen. Die Notwendigkeit<br />

dieser Voraussetzung soll die Gemeinde vor Aktivitäten bewahren, die ihre Verwaltungs-<br />

und/oder Finanzkraft überfordern.<br />

3. § 107 Abs. 1 Ziffer 3 GO NRW enthält eine einfache Subsidiaritätsklausel. Bei einem Tätigwerden<br />

außerhalb der Energieversorgung, der Wasserversorgung, des öffentlichen Verkehrs<br />

sowie des Betriebes von Telekommunikationsnetzen einschließlich der Telefondienstleistungen<br />

darf sich eine Gemeinde danach nur dann wirtschaftlich betätigen, wenn der<br />

dringende öffentliche Zweck durch andere Unternehmen nicht ebenso gut und wirtschaftlich<br />

erfüllt werden kann.<br />

4. § 107 Abs. 3 GO NRW ermöglicht eine wirtschaftliche Betätigung unter Abweichung vom<br />

bisherigen strengen Territorialprinzip unter bestimmten Voraussetzungen auch außerhalb<br />

des Gemeindegebietes.<br />

5. Der Rat ist nach § 107 Abs. 5 GO NRW auf Grundlage einer Marktanalyse über die Chancen<br />

und Risiken des beabsichtigten wirtschaftlichen Engagements und über die Auswirkungen<br />

auf das Handwerk und die mittelständische Wirtschaft zu unterrichten.<br />

6. In § 108 Abs. 3 GO NRW wird ein Nachrang der Rechtsform der Aktiengesellschaft (AG)<br />

gegenüber anderen Rechtsformen normiert. Ferner werden in Abs. 4 Vorgaben für die Ausgestaltung<br />

des Gesellschaftsvertrages einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)<br />

gemacht.<br />

7. Als öffentlich-rechtliche Organisationsform wird den Kommunen nach § 114 a GO NRW die<br />

Anstalt des öffentlichen Rechts ermöglicht.<br />

8. Nach §§ 27, 28 des Gesetzes über kommunale Gemeinschaftsarbeit können mehrere<br />

Kommunen gemeinsam eine Anstalt des öffentlichen Rechts im Sinne des § 114 a GO<br />

NRW betreiben.<br />

Als nicht-wirtschaftliche Betätigung der Gemeinde gilt nach § 107 Abs. 2 GO NRW der Betrieb<br />

von<br />

1. Einrichtungen, zu denen die Gemeinde gesetzlich verpflichtet ist,<br />

2. öffentlichen Einrichtungen, die für die soziale und kulturelle Betreuung der Einwohner erforderlich<br />

sind, insbesondere Einrichtungen auf den Gebieten der Erziehung, Bildung oder<br />

Kultur, Sport und Erholung sowie Gesundheits- oder Sozialwesen,<br />

3. Einrichtungen, die der Straßenreinigung, der Wirtschaftsförderung, der Fremdenverkehrsförderung<br />

oder der Wohnraumversorgung dienen,<br />

Seite 28 Wirtschaftliche Betätigung


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

4. Einrichtungen des Umweltschutzes, insbesondere der Abfallentsorgung oder Abwasserbeseitigung<br />

sowie des Messe- und Ausstellungswesens,<br />

5. Einrichtungen, die als Hilfsbetriebe ausschließlich der Deckung des Eigenbedarfs von Gemeinden<br />

und Gemeindeverbänden dienen.<br />

Auch diese Einrichtungen müssen nach § 107 Abs. 2 GO NRW, soweit es mit ihrem öffentlichen<br />

Zweck vereinbar ist, nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten verwaltet und geführt werden und<br />

können entsprechend den Vorschriften über die Eigenbetriebe geführt werden. Diese Einrichtungen<br />

werden dann als „eigenbetriebs-ähnlich“ bezeichnet.<br />

Die Unternehmen und Einrichtungen sind so zu führen, zu steuern und zu kontrollieren, dass der<br />

öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird. Die Unternehmen sollen einen Ertrag für den Haushalt<br />

der Gemeinde abwerfen, soweit dadurch die Erfüllung des öffentlichen Zwecks nicht beeinträchtigt<br />

wird (§ 109 Abs. 1 GO NRW). Nach § 109 Abs. 2 GO NRW soll der Jahresgewinn der wirtschaftlichen<br />

Unternehmen als Unterschied der Erträge und Aufwendungen so hoch sein, dass<br />

außer den für die technische und wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens notwendigen<br />

Rücklagen mindestens die marktübliche Verzinsung des Eigenkapitals erwirtschaftet wird.<br />

Nach § 117 GO NRW hat die Gemeinde zur Information der Ratsmitglieder und der Einwohner<br />

einen Bericht über ihre Beteiligungen an Unternehmen und Einrichtungen in der Rechtsform des<br />

privaten Rechts zu erstellen und jährlich fortzuschreiben. Dabei soll der Bericht insbesondere<br />

Angaben über die Erfüllung des öffentlichen Zwecks, Beteiligungsverhältnisse und die Zusammensetzung<br />

der Organe der Gesellschaft enthalten. Der Beteiligungsbericht soll der Information<br />

dienen und die Transparenz der Beteiligungen der Gemeinde an Unternehmen in Privatrechtsform<br />

verbessern.<br />

Der vorliegende Bericht nimmt über die gesetzliche Pflicht des § 117 GO NRW hinaus die Sparkasse<br />

<strong>Hagen</strong> mit auf. Die Stadt <strong>Hagen</strong> ist nach dem Sparkassengesetz die Trägerin der Sparkasse.<br />

Die Vorschriften der §§ 107 bis 115 GO NRW über die wirtschaftliche und nicht-wirtschaftliche<br />

Betätigung der Gemeinde sind zur weitergehenden Information im Anhang aufgeführt.<br />

Die Zahlen in den Bilanzen sowie Gewinn- und Verlustrechnungen beziehen sich auf das Jahr<br />

2009. Personelle Veränderungen in den Organen der Gesellschaften wurden auch aufgeführt,<br />

wenn diese 2010 erfolgt sind. Änderungen bei den Beteiligungen der Stadt <strong>Hagen</strong>, die im Jahr<br />

2010 stattgefunden haben, wurden in der graphischen und tabellarischen Übersicht berücksichtigt.<br />

Wirtschaftliche Betätigung Seite 29


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 30


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Beteiligungen der Stadt <strong>Hagen</strong> -<br />

Graphische Darstellung<br />

Graphische Übersicht über die Beteiligungen Seite 31


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

__________________________________________________________________________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________________________________________________________________<br />

Seite 32


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Beteiligungen der Stadt <strong>Hagen</strong> -<br />

Tabellarische Darstellung<br />

Übersicht über die Beteiligungen Seite 33


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Eigengesellschaften 100 %<br />

Beteiligung in %<br />

durchge-<br />

unmittelbar rechnete<br />

Anteile<br />

Seite 34 Übersicht über die Beteiligungen<br />

Stamm- / Grundkapital<br />

in T€<br />

Anteil am<br />

Stamm- / Grundkapital<br />

in T€<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und<br />

Verkehrsgesellschaft mbH 100,000 100,000<br />

78.500 78.500,0<br />

<strong>Hagen</strong>er Service GmbH 100,000 25<br />

HAGENBAD GmbH 100,000 385<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG 8,333 100,000 6.144 512,0<br />

Sander Reisen GmbH 100,000 26<br />

BSH Holding GmbH (ab<br />

01.01.2010: BSH Betrieb für<br />

Sozialeinrichtungen <strong>Hagen</strong><br />

gem. GmbH)<br />

Jugendhilfe Selbecke<br />

6,000 100,000 1.000 1.000,0<br />

gGmbH (ab 01.01.2010 auf<br />

die BSH gem. GmbH verschmolzen)<br />

Seniorenzentrum Buschstra-<br />

100,000<br />

25<br />

ße gGmbH (ab 01.01.2010<br />

auf die BSH gem. GmbH<br />

verschmolzen)<br />

<strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienst-<br />

100,000<br />

25<br />

leistungs GmbH<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaft<br />

49,000 100,000<br />

25<br />

12,3<br />

mbH<br />

Gesellschaft für Immobilien<br />

und aktive Vermögensnut-<br />

100,000<br />

1.000<br />

zung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

GIS Gesellschaft für Immobi-<br />

100,000 100,000<br />

51<br />

51,0<br />

lienservice mbH<br />

<strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

100,000<br />

25<br />

Wohnungsgesellschaft mbH 1,114 100,000<br />

10.500<br />

117,0<br />

Mehrheitsbeteiligungen<br />

50,1 % - 99,9 %<br />

Werkhof gem. GmbH<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsor-<br />

23,000 74,000 52 12,0<br />

gungsbetrieb<br />

51,020 64,001<br />

1.002<br />

511,3<br />

HEB Service GmbH<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umwelt-<br />

64,001 25<br />

und Investitionsgesellschaft<br />

63,981<br />

26<br />

agentur mark GmbH<br />

Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong><br />

50,000 51,616 31 15,5<br />

GmbH<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong><br />

51,000 51,000<br />

25<br />

12,8<br />

GmbH<br />

50,080 50,080<br />

622<br />

311,5


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Beteiligungen zu gleichen<br />

Teilen 50 %<br />

Beteiligung in %<br />

durchge-<br />

unmittelbar rechnete<br />

Anteile<br />

Stamm- / Grundkapital<br />

in T€<br />

Anteil am<br />

Stamm- / Grundkapital<br />

in T€<br />

Stadthallenbetriebs GmbH 50,000 50,000 100 TDM 50,0 TDM<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH 50,000 25<br />

Sperrminderheitsbeteiligungen<br />

25,1 % - 49,9 %<br />

HABUS GmbH<br />

Südwestfalen Energie und<br />

49,000 50<br />

Wasser AG<br />

CC Reststoff-Aufbereitung<br />

42,654<br />

114.900<br />

GmbH & Co KG<br />

CC Reststoff-Aufbereitung-<br />

32,762<br />

256<br />

Verwaltungs GmbH<br />

32,762<br />

64<br />

Minderheitsbeteiligungen<br />

5 % - 25 %<br />

Betriebsverwaltungsgesellschaft<br />

Radio <strong>Hagen</strong> mbH<br />

ARCADEON/HWW Seminarund<br />

Tagungsbetrieb GmbH<br />

HWW Immobilienverwaltungs<br />

GmbH & Co. KG<br />

Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre<br />

GmbH<br />

Kleinbeteiligungen bis 5 %<br />

16,500<br />

8,000<br />

25,000<br />

16,500<br />

14,265<br />

8,000<br />

Übersicht über die Beteiligungen Seite 35<br />

26<br />

430<br />

1.500<br />

Beka GmbH<br />

MVG Märkische Verkehrsge-<br />

0,630 384<br />

sellschaft GmbH<br />

Betriebsgesellschaft Radio<br />

0,539<br />

5.141<br />

<strong>Hagen</strong> GmbH & Co. KG<br />

0,420<br />

330<br />

25<br />

71,0<br />

2,0


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 36


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Städtische Vertreter/innen in den<br />

Organen<br />

Vertreter/innen in den Organen Seite 37


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Abkürzungen:<br />

AR Aufsichtsrat<br />

BA Betriebsausschuss<br />

GV Gesellschafterversammlung<br />

VR Verwaltungsrat<br />

HV Hauptversammlung<br />

1. Oberbürgermeister<br />

Name Gesellschaft Organ Funktion<br />

Dehm, Jörg<br />

(ab Kommunalwahl 2009)<br />

Demnitz, Peter<br />

(bis Kommunalwahl 2009)<br />

2. Verwaltung<br />

Südwestfalen Energie und Wasser AG AR Vorsitzender<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Vorsitzender<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Vorsitzender<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Stellv. Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Südwestfalen Energie und Wasser AG AR Vorsitzender<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Vorsitzender<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Vorsitzender<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Stellv. Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Name Gesellschaft Organ Funktion<br />

Bannes, Peter Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GV Stellv. Mitglied<br />

Bleicher, Dr. Herbert HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb AR Mitglied<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investitionsgesellschaft<br />

AR Mitglied<br />

Gerbersmann, Christoph Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

Grothe, Thomas<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Vorsitzender<br />

Hoffmann, Manfred Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

Idel, Michael Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GV Mitglied<br />

Schmidt, Dr. Christian agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH<br />

AR Mitglied<br />

BSH Holding GmbH AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs-GmbH AR Mitglied<br />

Siskowski, Gerd Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GV Stellv. Mitglied<br />

Seite 38 Städtische Vertreter/innen in den Organen


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

3. Rat<br />

Name Gesellschaft Organ Funktion<br />

Alda, Ulrich<br />

agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögungsnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

Asbeck, Peter<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

Aßmuth, Holger HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Bach, Horst BSH Holding GmbH AR Mitglied<br />

Bäcker, Dr. Roland Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Beyel, Peter<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

Böhm, Alexander HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Bradenbrink, Frank HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Bücker, Dr. Josef Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Buddeberg, Benedikta Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

Buddeberg, Ulrich Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Burmann, Jürgen HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Ciupka, Stefan <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

Corts, Arndt Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

Dannert, Ulrike <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

Dreiski-Mousset, Thomas <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Dücker, Victor Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Erlmann, Martin<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH GV Teilnehmer<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG HV Teilnehmer<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb AR Mitglied<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investitionsgesellschaft<br />

AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Escher, Ernst<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH<br />

AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs-GmbH AR Mitglied<br />

Fehske, Dr. Klaus Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

Feste, Siegfried<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Fischbach, Hannelore BSH Holding GmbH AR Mitglied<br />

Fischbach, Ulrich HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Städtische Vertreter/innen in den Organen Seite 39


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Name Gesellschaft Organ Funktion<br />

Fischer, Dr. Hans-Dieter Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

Fritzsche, Jörg Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Geiersbach, Dr. Friedrich-<br />

Wilhelm<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

Geisler, Hans-Joachim Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

Gödde, Franz Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

Gollasch, Olaf Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

Grzeschista, Miachel <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Vorsitzender<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Halbeisen, Norbert <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

Hamann, Christian Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

Hammer, Markus <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

Hartmann, Arndt<br />

Südwestfalen Energie und Wasser AG HV Teilnehmer<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Häßner, Ulrich<br />

agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Heider, Werner<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Heiermann, Dennis HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Helling, Katrin <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

Helms, Dr. Fritz Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

Hentschel, Rüdiger Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Herms, Christiane <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Huvers, Rita<br />

<strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Jamin, Christel Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Kampmann, Susanne HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Kayser, Sebastian Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

Kempkens, Jaques agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

Kirchhoff, Peter BSH Holding GmbH AR Mitglied<br />

Seite 40 Städtische Vertreter/innen in den Organen


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Name Gesellschaft Organ Funktion<br />

Klepper, Jörg agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

Klinkert, Rolf<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Klippert, Jürgen HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Klos-Eckermann, Sybille <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH GV Teilnehmerin<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG HV Teilnehmerin<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

BSH Holding GmbH AR Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Knollmann, Carmen HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Kramps, Brigitte<br />

Südwestfalen Energie und Wasser AG AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Krippner, Mark<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Kulla, Angelika <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

Kurrat, Christian<br />

<strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Kurte, Hildegard agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

Kuschel-Eisermann, Karin agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

Ludwig, Rüdiger<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

Machatschek, Dorothee <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Vorsitzende<br />

BSH Holding GmbH AR Vorsitzende<br />

Marscheider, Hans-Otto Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Mehlmann, Ralf agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

Meier, Jörg<br />

agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

BSH Holding GmbH AR Mitglied<br />

Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Vorsitzender<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Mervelskemper, Peter <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

BSH Holding GmbH AR Mitglied<br />

Metz, Ursula<br />

Südwestfalen Energie und Wasser AG HV Teilnehmerin<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb AR Mitglied<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investitionsgesellschaft<br />

AR Mitglied<br />

HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Städtische Vertreter/innen in den Organen Seite 41


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Name Gesellschaft Organ Funktion<br />

Neuhaus, Ellen<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Vorsitzende<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Niemann, Corinna HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Nigbur-Martini, Karin Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögungsnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

Nötzel, Matthias Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Oberste-Berghaus, Tycho Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Otting, Ursula<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH<br />

AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs-GmbH AR Mitglied<br />

Panzer, Hans-Georg Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Peters, Christian<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb AR Vorsitzender<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investitionsgesellschaft<br />

AR Vorsitzender<br />

HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Piotrowski, Siegfried agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

Preuß, Dr. Rainer HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investitionsgesellschaft<br />

AR Mitglied<br />

HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Priester-Büdenbender, <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

Petra<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Purps, Christoph Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Quardt, Rolf <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

Ramrath, Dr. Stefan <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

BSH Holding GmbH AR Mitglied<br />

Südwestfalen Energie und Wasser AG AR Mitglied<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Reinhardt, Werner HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Seite 42 Städtische Vertreter/innen in den Organen


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Name Gesellschaft Organ Funktion<br />

Reinke, Detlef<br />

Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Richter, Barbara BSH Holding GmbH AR Mitglied<br />

Riechel, Joachim Südwestfalen Energie und Wasser AG AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

Romberg, Gerhard Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH<br />

GV Teilnehmer<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögungsnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs-GmbH GV Teilnehmer<br />

Römer, Rolf-Rüdiger Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

Röspel, Wolfgang <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb AR Mitglied<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH<br />

AR Mitglied<br />

BSH Holding GmbH AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs-GmbH AR Mitglied<br />

Südwestfalen Energie und Wasser AG AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Vorsitzender<br />

Rudel, Claus<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH AR Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Rumrich, Dietwald <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

Sauerwein, Ruth<br />

agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH<br />

AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs-GmbH AR Mitglied<br />

Schellhorn, Heinz Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

Schenten, Peter<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

Schisanowski, Timo <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesell- AR Vorsitzender<br />

schaft mbH<br />

(ab 2010)<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Schmidt, Ernst Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Schmidt, Heinz <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

Schmidt, Stefan HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Städtische Vertreter/innen in den Organen Seite 43


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Name Gesellschaft Organ Funktion<br />

Schmidt-Winterhoff, Ilka <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Schulte, Andreas HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Schultz, Christian Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Schumann, Andreas Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Sieling, Stefan <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

Sieling, Werner <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

Silbersiepe, Marc HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Silbersiepe, Michael <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG AR Mitglied<br />

Söhnchen, Sven<br />

BSH Holding GmbH AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

Sondermeyer, Ralf HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Steinwender, Frank HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Stiller-Ludwig, Christa agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Stöcker, Udo Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

Stroschein, Ewald Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Strüwer, Wilhelm Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH<br />

AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs-GmbH AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Suda, Christa<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Tappenhölter, Werner HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investitionsgesellschaft<br />

AR Mitglied<br />

Teuber, Dr. Chistian <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

Thielmann, Claus <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Thieser, Dietmar<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Timm-Bergs, Ramona agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

Treß, Stefan Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögungsnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

Voigt, Rainer<br />

<strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft<br />

mbH<br />

AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Mitglied<br />

Seite 44 Städtische Vertreter/innen in den Organen


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Name Gesellschaft Organ Funktion<br />

von der Heiden, Christoph HABIT - <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und<br />

Ennepe-Ruhr<br />

BA Mitglied<br />

Vormann, Dirk BSH Holding GmbH AR Mitglied<br />

Walter, Thoma agentur mark GmbH GV Mitglied<br />

Weber, Jochen<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> GV Mitglied<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH GV Mitglied<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH AR Mitglied<br />

Südwestfalen Energie und Wasser AG AR Mitglied<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögungsnutzung<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

AR Mitglied<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> BA Vorsitzender<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> VR Mitglied<br />

Städtische Vertreter/innen in den Organen Seite 45


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 46


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den<br />

städtischen Haushalt<br />

(Zusammenfassung)<br />

Finanzielle Auswirkungen Seite 47


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Erträge und Aufwendungen<br />

Gesellschaft Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und<br />

2009 2009<br />

2008<br />

2008<br />

Verkehrs-GmbH<br />

0 € 17.700.000 €<br />

0 € 17.342.592 €<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG 761.772 € 948.699 € 847.171 € 1.039.791 €<br />

Werkhof gem. GmbH<br />

Südwestfalen Energie und<br />

35.400 € 0 € 19.880 € 0 €<br />

Wasser AG<br />

<strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Woh-<br />

12.236.696 €<br />

0 € 12.205.081 €<br />

0 €<br />

nungsgesellschaft mbH<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsor-<br />

48.810 €<br />

0 € 33.420 €<br />

0 €<br />

gungsbetrieb<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong><br />

756.036 €<br />

0 € 647.112 € 5.561 €<br />

GmbH<br />

Stadthallenbetriebs GmbH<br />

105.930 € 827.999 €<br />

0 € 920.000 €<br />

<strong>Hagen</strong><br />

32.430 € 514.257 € 81.823 € 564.114 €<br />

agentur mark GmbH<br />

Freizeitschwerpunkt Glör-<br />

57.570 € 278.653 € 112.890 € 278.653 €<br />

talsperre GmbH<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong><br />

0 € 8.180 €<br />

0 € 8.180 €<br />

SEH (AöR)<br />

1.132.381 €<br />

0 € 1.139.550 € 9.100 €<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> 4.370.467 € 0 € 500.000 € 0 €<br />

Seite 48 Finanzielle Auswirkungen


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Jahreszusammenfassung<br />

Jahreszusammenfassung Seite 49


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

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Seite 50


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 51


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 52


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

10 - Jahres - Übersichten<br />

10 - Jahres - Übersichten Seite 53


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

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Seite 54


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

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Seite 55


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

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Seite 57


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

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Seite 65


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 66


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Wirtschaftliche Daten der<br />

städtischen Beteiligungen<br />

Seite 67


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 68


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und<br />

Verkehrs-GmbH<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH Seite 69


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Am Pfannenofen 5<br />

58097 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 18.07.1962<br />

Stammkapital 78.500.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 17. September 2009<br />

Gesellschafter Die Stadt <strong>Hagen</strong> ist alleinige Gesellschafterin.<br />

Verbundene Unternehmen Anteil am Kapital<br />

in %<br />

HAGENBAD GmbH 100,00<br />

<strong>Hagen</strong>er Service GmbH 100,00<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG<br />

Mittelbar über die <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG:<br />

91,67<br />

Sander Reisen GmbH<br />

Seite 70 <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH<br />

100,00<br />

BSH Holding GmbH 94,00<br />

Mittelbar über die BSH Holding GmbH:<br />

Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH 100,00<br />

Jugendhilfe Selbecke gGmbH 100,00<br />

HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs-<br />

GmbH<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH<br />

51,00<br />

51,00<br />

Beteiligungsunternehmen<br />

ENERVIE Südwestfalen Energie und Wasser<br />

Anteil am Kapital<br />

in %<br />

AG<br />

Betriebsverwaltungsgesellschaft Radio <strong>Hagen</strong><br />

42,65<br />

mbH<br />

25,00<br />

HWW Immobilienbeteiligungs GmbH & Co. KG<br />

Betriebsgesellschaft Radio <strong>Hagen</strong> mbH & Co.<br />

10,00<br />

KG<br />

Mitarbeiterzahl 6<br />

Mittelbar über die <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG:<br />

HABUS GmbH Verkehrsbetriebe<br />

0,42<br />

49,00


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

§ 2 des Gesellschaftsvertrages:<br />

(1) Die Gesellschaft ist ein kommunales Dienstleistungsunternehmen,<br />

das<br />

- Haushalte, Gewerbe und Industrie mit Energie (Elektrizität,<br />

Gas, Wärme) und Wasser versorgt,<br />

- den öffentlichen Personennahverkehr betreibt,<br />

- öffentliche Bäder betreibt,<br />

- Altenpflege- und Jugendeinrichtungen betreibt,<br />

- Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für<br />

Arbeitslose durchführt,<br />

- Aufgaben einer Management Holding für ihre Beteiligungsgesellschaften<br />

wahrnimmt,<br />

- weitere Aufgaben übernehmen kann, die ihm von der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> zugewiesen werden.<br />

(2) Der Gegenstand des Unternehmens ist auf den öffentlichen<br />

Zweck auszurichten und das Unternehmen so zu<br />

führen, dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird.<br />

(3) Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben ist das Unternehmen<br />

folgenden Zielen verpflichtet:<br />

- Sicherheit und Zuverlässigkeit bei der Versorgung,<br />

- Einsatz, Förderung und Entwicklung moderner Technologien,<br />

- Angebot eines bedarfsgerechten und kommunalpolitisch<br />

orientierten Verkehrskonzeptes,<br />

- sozialverträgliche und wettbewerbsorientierte Preisgestaltung,<br />

- Förderung des Umweltschutzes,<br />

- ökologischer und sparsamer Einsatz der vorhandenen<br />

Energien und des Wassers,<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH Seite 71


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

- Erschließung und Einsatz alternativer Energien.<br />

(4) Die Gesellschaft ist unter Abwägung der in Abs. 3 genannten<br />

Ziele zur wirtschaftlichen Betriebsführung verpflichtet.<br />

(5) Die Wirtschaftsgrundsätze des § 109 Gemeindeordnung<br />

NRW sind zu beachten.<br />

(6) Die Gesellschaft hat ihre Aufgaben im Interesse der <strong>Hagen</strong>er<br />

Einwohner wahrzunehmen.<br />

(7) Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften<br />

berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck gefördert<br />

werden kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

anderer Unternehmen bedienen, an anderen Unternehmen<br />

beteiligen und solche Unternehmen erwerben, errichten<br />

oder pachten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Das Unternehmen ist in den Bereichen Energieversorgung, öffentlicher<br />

Personennahverkehr und öffentliche Bäder als Holdinggesellschaft<br />

tätig. Es ist bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben<br />

mehreren Zielen verpflichtet.<br />

Entsprechend dem Unternehmensgegenstand wurden die genannten<br />

Tätigkeiten unter Beachtung der Ziele wahrgenommen.<br />

Der öffentliche Zweck wurde somit im Berichtsjahr erfüllt.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Dipl.-Kfm. Christoph Köther<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

Aufsichtsrat<br />

Der Aufsichtsrat besteht aus 21 Mitgliedern, wovon die Stadt<br />

<strong>Hagen</strong> 14 Mitglieder entsendet; die übrigen Mitglieder werden<br />

durch den Betriebsrat entsandt.<br />

Im Berichtsjahr waren folgende Personen Mitglieder des Aufsichtsrates:<br />

Herr Oberbürgermeister Peter Demnitz 1<br />

Frau Christiane Herms<br />

Herr Dr. Stephan Ramrath<br />

Herr Joachim Riechel<br />

Herr Claus Thielmann<br />

Herr Jochen Weber<br />

Herr Peter Asbeck<br />

Herr Ulrich Häßner<br />

Herr Christian Peters<br />

Herr Timo Schisanowski<br />

Frau Ramona Timm-Bergs<br />

Herr Ralf Quardt<br />

Herr Wolfgang Röspel<br />

Seite 72 <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 sind nachfolgende Vertreter/innen<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> im Aufsichtsrat:<br />

Herr Oberbürgermeister Jörg Dehm 2 (Vorsitzender)<br />

Frau Ellen Neuhaus<br />

Herr Dr. Stephan Ramrath<br />

Herr Detlef Reinke<br />

Herr Wolfgang Röspel<br />

Herr Dr. Christian Teuber<br />

Herr Ulrich Häßner<br />

Herr Timo Schisanowski<br />

Frau Ilka Schmidt-Winterhoff<br />

Herr Sven Söhnchen<br />

Herr Rüdiger Ludwig<br />

Herr Joachim Riechel<br />

Herr Rolf Klinkert<br />

Herr Claus Thielmann<br />

Gesellschafterversammlung<br />

In der Gesellschafterversammlung wird die Stadt <strong>Hagen</strong> durch<br />

eine durch den Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> beauftragte und mit Weisung<br />

versehene Person vertreten. Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat<br />

beschlossen,<br />

� in die ordentliche Gesellschafterversammlung am<br />

25.05.2009 Herrn Martin Erlmann,<br />

� in die außerordentliche Gesellschafterversammlung am<br />

10.11.2009 Frau Sybille Klos-Eckermann<br />

als stimmberechtigte/n Vertreter/in der Stadt <strong>Hagen</strong> zu entsenden.<br />

Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

2009 2009 2008 2008<br />

0 € 17.700.000 € 0 € 17.342.592 €<br />

2 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH Seite 73


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

Seite 74 <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1.207,00 1.837,00 0,00<br />

II. Sachanlagen 31.602.872,84 15.161.733,48 9.281.518,91<br />

III. Finanzanlagen 232.356.627,65 231.951.891,79 350.003.062,05<br />

263.960.707,49 247.115.462,27 359.284.580,96<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

8.777.874,63<br />

19.723.369,09<br />

16.667.755,85<br />

1.360.301,20 20.029.686,71 6.018,41<br />

10.138.175,83 39.753.055,80 16.673.774,26<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 99.772,78 119.002,52 128.206,10<br />

99.772,78 119.002,52 128.206,10<br />

Bilanzsumme 274.198.656,10 286.987.520,59 376.086.561,32<br />

Passiva<br />

A. Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

212.937.895,40 212.147.719,49 208.252.779,07<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 78.500.000,00 78.500.000,00 78.000.000,00<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 76.590.888,26 58.917.443,26 41.985.189,87<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 74.730.276,23 88.267.589,20 103.616.116,31<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

-16.883.269,09 -13.537.312,97 -15.348.527,11<br />

B. Rückstellungen<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

5.939.782,39 5.258.324,10 4.272.565,58<br />

55.320.978,31 69.581.477,00 163.561.216,67<br />

Bilanzsumme 274.198.656,10 286.987.520,59 376.086.561,32


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH Seite 75


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Sonstige betriebliche Erträge 3.506.461,74 11.091.522,51 3.469.201,95<br />

2. Personalaufwand<br />

3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

1.624.175,74 1.668.148,22 1.195.923,83<br />

mögens und Sachanlagen<br />

461.125,83 296.551,22 364.032,36<br />

4. Abschreibungen auf Vermögensge-<br />

genstände des Umlaufvermögens<br />

0,00<br />

Seite 76 <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH<br />

500.000,00<br />

715.023,21<br />

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.650.649,63 3.038.558,42 1.128.255,07<br />

6. Erträge aus Beteiligungen<br />

7. Erträge aus Gewinnabführungsverträ-<br />

0,00 5.997.778,06 5.656.224,99<br />

gen<br />

8. Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />

Ausleihungen des Finanzanlagevermö-<br />

gens<br />

0,00<br />

1.606.084,70<br />

0,00<br />

4.022.625,09<br />

210.926,35<br />

5.405.184,87<br />

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 331.265,12 1.233.476,66 9.512,95<br />

10. Aufwendungen aus Verlustübernahmen<br />

11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und<br />

17.418.238,20 27.880.521,47 21.260.921,86<br />

Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

0,00 123.729,43<br />

0,00<br />

12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.073.412,62 2.336.553,41 5.395.454,53<br />

13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

-16.783.790,46<br />

-13.498.959,95<br />

-15.308.559,75<br />

14. Steuern vom Einkommen und Ertrag 38.716,48 - 22.727,25 - 21.252,91<br />

15. Sonstige Steuern 60.762,12 61.080,27 61.220,27<br />

16. Jahresergebnis -16.883.269,09 -13.537.312,97 -15.348.527,11


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht und dem Konzernlagebericht<br />

1. Wirtschaftbericht<br />

1.1 Allgemeiner Überblick<br />

Die <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (HVG) ist ein kommunales Dienstleistungsunternehmen,<br />

das durch die Übernahme umfangreicher Dienstleistungen im Bereich der Daseins- und<br />

Gesundheitsvorsorge sowie mit dem Betreiben von Einrichtungen der Jugendhilfe und der Altenpflege<br />

dem öffentlichen Zweck dient. Dieser öffentliche Zweck wird durch ein entsprechendes<br />

Dienstleistungsangebot ihrer Tochter-, Enkel- und Beteiligungsunternehmen erreicht.<br />

Die HVG ist im alleinigen Besitz der Stadt <strong>Hagen</strong>. Über ihre Tochtergesellschaften <strong>Hagen</strong>er<br />

Straßenbahn AG (HST) und HAGENBAD GmbH (HBG) werden die Kerngeschäftsfelder „öffentlicher<br />

Personennahverkehr“ (ÖPNV) und „öffentliche Bäder“ betrieben. Zudem hält die HST Be-<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH Seite 77


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

teiligungen an der Sander Reisen GmbH zu 100 % und an der HABUS GmbH Verkehrsbetriebe<br />

zu 49%.<br />

Auf der Grundlage des Nahverkehrsplanes der Stadt <strong>Hagen</strong> ist das Angebot im ÖPNV der HST<br />

konzipiert. Bei dem Mobilitätsangebot der HST wie auch beim Betrieb der Bäder durch die HBG<br />

handelt es sich um Leistungen der Daseinsvorsorge. Die HST ist dabei in dem Gesamtsystem<br />

des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) integriert. In Abstimmung mit den politischen Gremien<br />

wird im VRR die Tarifstruktur für alle Verkehrsunternehmen im VRR festgelegt.<br />

Die HBG hat in Teilbereichen für ihre Angebote eine sozialverträgliche Preisstruktur, die nicht<br />

kostendeckend ist. Unter anderem führen diese Rahmenbedingungen dazu, dass es sich bei den<br />

operativen Gesellschaften HST und HBG um sogenannte Dauerverlustbetriebe handelt.<br />

In der <strong>Hagen</strong>er Service GmbH (HSG) sind die Querschnittsfunktionen des Konzerns - Personalmanagement,<br />

Marketing, Vertrieb und kaufmännische Verwaltung einschließlich der IT - gebündelt.<br />

Die oben genannten Konzern-Tochtergesellschaften stehen unter einer einheitlichen personellen<br />

Leitung und sind darüber hinaus über Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge verbunden.<br />

Mit jeweils 51 % hält die HVG Geschäftsanteile an der Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH (Werkhof) und HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und<br />

Dienstleistungs-GmbH (HaWeD). Darüber hinaus ist die HVG mit 94 % an der BSH Holding<br />

GmbH (BSH) beteiligt. Die BSH ist wiederum an der Seniorenzentrum Buschstraße gem.<br />

GmbH (SZB) und der Jugendhilfe Selbecke gem. GmbH (JHS) zu 100 % beteiligt.<br />

Die HVG hält 42,65 % der Aktien an der ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

(ENERVIE) und hat diese über einen Treuhandvertrag an die Stadt <strong>Hagen</strong> übertragen.<br />

Weitere kleinere Beteiligungen an verschiedenen Gesellschaften werden entweder direkt über<br />

die HVG oder die HST gehalten.<br />

Des Weiteren verfügt die HVG über zwei Wertpapierspezialfonds. Diese Fonds sind aktuell als<br />

Rentenfonds ausgerichtet. Sie werden von zwei externen Fondsmanagern betreut.<br />

Mitarbeiter und Führungskräfte aus den verschiedenen Unternehmensbereichen haben sich intensiv<br />

mit der Konzernvision „Wir schaffen gemeinsam eine erfolgreiche Managementgesellschaft<br />

für kommunale Dienstleistungen in <strong>Hagen</strong> und Umgebung“ und den entsprechenden Leitbildern<br />

beschäftigt. Ziel dabei war es, die Leitbilder mit Leben zu füllen und festzulegen, welche Bedeutung<br />

die jeweiligen Inhalte für die einzelnen Bereiche haben.<br />

1.2 Geschäftsverlauf<br />

1.2.1 Ergebnis<br />

Das Geschäftsergebnis 2009 der HVG liegt bei -16,9 Mio. €.<br />

Der Verlustausgleich für die Tochtergesellschaften fiel deutlich günstiger aus als erwartet. Die<br />

HST erzielte ein Ergebnis von -12,2 Mio. €, die HBG von -5,2 Mio. € und die HSG -19 T€.<br />

Bei den nachfolgenden Zahlen, den Konzern betreffend, wurden neben der HVG und deren<br />

Tochterunternehmen HST, HBG, HSG und ENERVIE - ENERVIE als assoziiertes Unternehmen<br />

- auch die Tochtergesellschaften der HST, die Sander Reisen GmbH zu 100 % und die HABUS<br />

GmbH Verkehrsbetriebe zu 49 %, berücksichtigt. Bereits im Vorjahr wurden auch die Gesellschaften<br />

BSH, JHS, SZB, Werkhof und HaWeD in den Konzernabschluss einbezogen.<br />

Das konsolidierte Konzernergebnis 2009 liegt bei -16,7 Mio. €.<br />

Seite 78 <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.2.2 Investitionen<br />

Die HVG investierte 16,9 Mio. € (im Vorjahr: 6,2 Mio. €) in die <strong>Hagen</strong>er Bäder. Das Investitionsvolumen<br />

entfiel nahezu ausschließlich auf das sich im Bau befindende Westfalenbad am Standort<br />

Ischeland.<br />

Unter den Zugängen bei den Finanzanlagen wird ein an die Sander Reisen GmbH ausgereichtes<br />

Darlehen (170 T€) ausgewiesen. Zusätzliche Fondsanteile im Wert von 189 T€ wurden zur Insolvenzabsicherung<br />

von Wertguthaben für Altersteilzeit erworben; des Weiteren wurde im Berichtsjahr<br />

eine Wertaufholung auf die Altersteilzeitfonds in Höhe von 62 T€ vorgenommen.<br />

Im Konzern wurden die anderen wesentlichen Investitionen durch die HST für die Busbeschaffung<br />

mit 2,6 Mio. € getätigt. Für die Anschaffung der Busse wurden Investitionszuschüsse in Höhe<br />

von 0,7 Mio. € gewährt.<br />

HVG Konzern<br />

T€ T€<br />

Bruttozugänge 17.261 21.713<br />

Zuschüsse 0 652<br />

Nettoinvestitionen 17.261 21.061<br />

1.2.3 Umweltschutz<br />

Die Nachrüstung der von der HST angeschafften Omnibusse mit SCRT-Filtersystemen wurde im<br />

Geschäftsjahr fortgesetzt und abgeschlossen. Hiermit wird eine weitere Vorgabe des Luftreinhalteplanes<br />

für die Stadt <strong>Hagen</strong> erfüllt. In Verbindung mit der Fahrzeugneubeschaffung und Ausmusterung<br />

älterer Omnibusse kann das Ziel, bis 2011 über 90 % der Omnibusse mit dem Abgasstandard<br />

Euro 5/EEV ausgestattet zu haben, erfüllt werden.<br />

Im Rahmen der Förderung innovativer Projekte hat der VRR kurzfristig im Geschäftsjahr ein Förderprogramm<br />

von Hybridbussen aufgelegt. Hiernach besteht die Möglichkeit, diese innovative<br />

Technologie relativ kurzfristig im Linienbetrieb einzusetzen. Das Förderprogramm sieht vor, dass<br />

insgesamt 22 Hybridbusse mit einem Fördersatz von 85 % gefördert werden.<br />

Durch die Hybridtechnik wird die Bremsenergie zwischengespeichert und für den Anfahrvorgang<br />

genutzt. Hierdurch werden die Schadstoffemissionen lokal beim Anfahrvorgang deutlich reduziert<br />

und durch den insgesamt 20 - 30 % geringeren Kraftstoffverbrauch die CO2-Emissionen entsprechend<br />

reduziert. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, kurze Strecken in dicht besiedelten Bereichen<br />

elektrisch und damit emissionsfrei zurück zu legen. Darüber hinaus ergeben sich durch die<br />

elektrischen Anfahrvorgänge deutlich geringere Geräuschemissionen im Haltestellenbereich.<br />

Zur Unterstützung der Bemühungen um Einhaltung der verschärften Grenzwerte für die Luftschadstoffbelastung<br />

durch die EU, die auch im Luftreinhalteplan <strong>Hagen</strong> festgeschrieben sind, hat<br />

sich die HST mit einem Gelenk- und einem Solobus in Niederflurtechnik an dem Förderprogramm<br />

beteiligt. Die Fahrzeuge werden voraussichtlich Mitte 2010 ausgeliefert und im Linienbetrieb erprobt.<br />

1.2.4 Personal- und Sozialwesen<br />

Im Durchschnitt wurden in diesem Berichtsjahr 6 Mitarbeiter/innen in der HVG und in den Gesellschaften<br />

des HVG-Konzerns durchschnittlich 808 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Die Gesamtbeschäftigtenzahl<br />

betrug zum Jahresende 818.<br />

Gemäß Konzernleitbild ist die HVG eine Managementgesellschaft für kommunale Dienstleistungen<br />

in <strong>Hagen</strong>. Mit ihrer Personalarbeit leistet sie einen entsprechenden Beitrag, denn die Mitarbeiter/-innen<br />

sind in dem Leitbild ein wichtiger Bestandteil. Sie tragen in der Wertschöpfungskette<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH Seite 79


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

wesentlich zum Erfolg des Unternehmens bei, weil Leistung, Einstellung und Gesundheit der<br />

Beschäftigten darüber entscheiden, ob die HVG ihre Ziele erreicht.<br />

Die Personalarbeit ist geprägt durch ein ganzheitliches Beschäftigungsmanagement. Der Fokus<br />

liegt dabei auf einer umfassenden Organisations- und Personalentwicklung. Das Hinterfragen<br />

und Gestalten von Strukturen und Arbeitsprozessen - zur Unterstützung von reibungslosen Basisarbeiten<br />

in den Fachbereichen - gehört dabei zu den Grundvoraussetzungen eines kontinuierlichen<br />

Entwicklungsprozesses.<br />

Die HVG honoriert Leistung, Engagement und Eigenverantwortung und investiert in moderne,<br />

sichere Arbeitsplätze, in ein betriebliches Gesundheitsmanagement und in individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Sie stellt sich den vielfältigen Anforderungen und fördert selbstbewusstes<br />

sowie kundenorientiertes Handeln im Rahmen ihrer Ziele und Strategien.<br />

Zum 31.12.2009 betrug der Beschäftigungsstand in Personen:<br />

Mitarbeiter Auszubildende Gesamt<br />

HVG 6 0 6<br />

HST 279 20 299<br />

HBG 48 2 50<br />

HSG 72 7 79<br />

Sander 77 0 77<br />

HABUS 43 1) 0 43<br />

BSH 244 7 251<br />

JHS 0 0 0<br />

SZB 0 0 0<br />

HaWeD 0 0 0<br />

Werkhof 49 2) 5 54<br />

Konzern 818 41 859<br />

1) Ansatz zu 49 %<br />

2) Zusätzlich 534 Projektteilnehmer<br />

Zum 31.12.2008 betrug der Beschäftigungsstand in Personen:<br />

Mitarbeiter Auszubildende Gesamt<br />

HVG 7 0 7<br />

HST 276 22 298<br />

HBG 46 4 50<br />

HSG 72 6 78<br />

Sander 84 0 84<br />

HABUS 48 1) 0 48<br />

BSH 218 4 222<br />

JHS 0 0 0<br />

SZB 0 0 0<br />

HaWeD 0 0 0<br />

Werkhof 50 2) 6 56<br />

Konzern 801 42 843<br />

1) Ansatz zu 49 %<br />

2) Zusätzlich 633 Projektteilnehmer<br />

1.2.5 Ertragslage<br />

Im Einzelabschluss der HVG wird im Geschäftsjahr 2009 ein Jahresfehlbetrag von 16.883 T€<br />

erzielt.<br />

Seite 80 <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Das Ergebnis setzt sich zusammen aus den Verlustübernahmen des Verkehrs-, des Bäderbetriebes<br />

und der Servicegesellschaft sowie den eigenen Aufwendungen und Erträgen der HVG.<br />

Gegenüber 2008 waren von den Tochtergesellschaften per Saldo 10,5 Mio. € geringere Verluste<br />

zu übernehmen. Die Vorjahresergebnisse waren insbesondere belastet durch die Bildung von<br />

Rückstellungen für die Sanierungsgelder der Zusatzversorgungskasse ZKW und durch Anpassung<br />

des Rechnungszinsfußes auf 5 % bei den personenbezogenen Rückstellungen.<br />

Der Saldo aus Erträgen und Aufwendungen hat sich deutlich verringert. Im Vorjahr waren in dieser<br />

Position Buchgewinne (Stille Reserven) aus dem Verkauf von Fondsanlagen in Höhe von<br />

8,4 Mio. € enthalten. Im Berichtsjahr wurde kein Finanzanlagevermögen veräußert.<br />

Das Finanzergebnis zeigt sich ebenfalls stark vermindert. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen<br />

die ausgebliebene Dividende der ENERVIE. Im Vorjahr wurde noch eine Dividende in Höhe von<br />

6,0 Mio. € vereinnahmt. Aus Fonds wurden im Berichtsjahr 1,6 Mio. € erzielt, während im Vorjahr<br />

4 Mio. € ausgeschüttet wurden.<br />

Die konzernbezogenen Bewertungseinflüsse haben sich im Geschäftsjahr kaum ausgewirkt, so<br />

dass der Fehlbetrag im EinzeIabschluss (-16,9 Mio. €) und das Konzernergebnis (-16,7 Mio. €)<br />

nur wenig voneinander abweichen.<br />

2009 2008<br />

T€ T€<br />

Verlustübernahme der HST 12.171 20.800<br />

Verlustübernahme der HBG 5.229 5.979<br />

Verlustübernahme der HSG 18 1.102<br />

Personalaufwand 1.624 1.668<br />

Abschreibungen 461 797<br />

Steuern 36 38<br />

Sonstige Erträge (saldiert mit Aufwendungen) 1.782 8.053<br />

Betriebsergebnis -17.757 -22.331<br />

Finanzergebnis 874 8.794<br />

Jahresfehlbetrag -16.883 -13.537<br />

1.2.6 Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme des Konzerns ist gegenüber dem Vorjahr um 1 % auf 313,5 Mio. € gesunken.<br />

Auf der Aktivseite erhöhte sich das langfristig gebundene Vermögen um 5,8 % auf 297,6 Mio. €,<br />

im Wesentlichen bedingt durch den Neubau des Westfalenbades, der sich zum Bilanzstichtag in<br />

den deutlich erhöhten Anlagen im Bau widerspiegelt.<br />

Die Erhöhung des Eigenkapitals um 1,0 Mio. € entspricht dem Saldo aus der Erhöhung der Kapitalrücklage<br />

(17,7 Mio. €) und dem Jahresfehlbetrag 2009 des Konzerns (-16,7 Mio. €).<br />

Der Liquiditätsbedarf des Konzerns wurde durch eine Kapitalzuführung in Höhe von 17,7 Mio. €<br />

durch den Anteilseigner gesichert.<br />

Das langfristig gebundene Kapital verringerte sich im Wesentlichen durch planmäßige Tilgungsleistungen<br />

und gesunkene Pensionsrückstellungen in gleicher Relation wie die Bilanzsumme und<br />

beträgt somit konstant zum Vorjahr 85 % der Bilanzsumme.<br />

Die Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital beträgt im Konzern 70 % (im Vorjahr:<br />

74 %).<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH Seite 81


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.2.7 Konzernbilanzstruktur<br />

2009 2008<br />

T€ % T€ %<br />

Aktiva<br />

Sachanlagen und immaterielle Wirtschaftsgüter 75.889 24 59.832 19<br />

Finanzanlagen 221.670 71 221.406 70<br />

Langfristig gebundenes Vermögen 297.559 95 281.238 89<br />

Forderungen/sonstige Vermögensgegenstände / 13.112 4 14.102 4<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Flüssige Mittel 2.801 1 21.178 7<br />

Kurzfristig gebundenes Vermögen 15.913 5 35.280 11<br />

313.472 100 316.518 100<br />

Passiva<br />

Eigenkapital 208.669 66 207.687 66<br />

Sonderposten 303 0 315 0<br />

Langfristige Rückstellungen 42.137 14 44.132 14<br />

Langfristige Darlehen 14.991 5 15.453 5<br />

Langfristig gebundenes Kapital 266.100 85 267.587 85<br />

Kurzfristige Rückstellungen 5.842 2 4.515 1<br />

Kurzfristige Darlehen 32.233 10 36.506 12<br />

Verbindlichkeiten/Rechnungsabgrenzungsposten 9.297 3 7.910 2<br />

Kurzfristig gebundenes Kapital 47.372 15 48.931 15<br />

313.472 100 316.518 100<br />

2. Prognosebericht<br />

Auf Basis der Wirtschaftsplanung für 2010 wird für die HVG ein Gesamtverlust in Höhe von<br />

15,8 Mio. € erwartet, der mit den vorhandenen Gewinnvorträgen verrechnet werden soll. In den<br />

folgenden Jahren wird ein Verlust in ähnlicher Größenordnung erwartet. Dies ist vor allem darin<br />

begründet, dass die Kerngeschäftsbereiche Verkehr und der Betrieb von Bädern dauerhaft defizitär<br />

sind, so dass sich die Gewinnvorträge zukünftig weiter abbauen werden. Für 2010 werden<br />

Verluste bei der HST von 15,7 Mio. € und bei der HBG von 5,8 Mio. € erwartet.<br />

Die beiden Wertpapierspezialfonds sind längerfristig angelegt und risikoärmer strukturiert. Hier<br />

wird mit einer Ausschüttung von 3 Mio. € in 2010 gerechnet.<br />

Nach dem Entfall der Dividende der ENERVIE in 2009 wurde in der Wirtschaftsplanung für 2010<br />

wieder mit einer Zahlung von 6 Mio. € kalkuliert.<br />

Aufgrund der Zusage der Stadt <strong>Hagen</strong> erwartet die HVG einen Zuschuss für das Geschäftsjahr<br />

2010 in Höhe von 16 Mio. €. Damit kann gemäß Wirtschaftsplan der Liquiditätsbedarf für 2010<br />

nicht vollständig gedeckt werden. Daher müssen voraussichtlich 1,8 Mio. € aus der Substanz<br />

bedient werden.<br />

Allgemeine Kostensteigerungen, die nicht durch entsprechende Steigerungen der Erlöse oder<br />

durch weitere Einsparungen kompensiert werden können, führen dazu, dass trotz weiterer Restrukturierung<br />

zukünftig mit einer Erhöhung der Verluste im operativen Geschäft der HST zu<br />

rechnen ist. Durch die Inbetriebnahme des Westfalenbades in 2010 und die damit verbundene<br />

Schließung von älteren Bädern wird perspektivisch mit einer Verbesserung der Ergebnissituation<br />

bei HBG gerechnet.<br />

Seite 82 <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

3. Risikobericht<br />

3.1 Risikomanagement<br />

Systematisches Risikomanagement ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des dauerhaften Erfolges<br />

der HVG. Aus diesem Grund wurde nach Einführung des Gesetzes zur Transparenz und<br />

Kontrolle im Unternehmensbereich (KonTraG) ein Risikomanagementsystem aufgebaut. Ziel ist<br />

es, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bewerten sowie Gegenmaßnahmen zu treffen. Damit<br />

sollen Risiken auf ein Minimum begrenzt werden.<br />

Im Rahmen der jährlichen Risikoinventur werden bestehende Risiken identifiziert und dokumentiert.<br />

Darüber hinaus werden diese nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer finanziellen<br />

Auswirkung qualifiziert.<br />

Risikomanagement ist ein kontinuierlich durchzuführender Prozess, der sowohl endogene als<br />

auch exogene Einflussfaktoren und Veränderungen berücksichtigt. Plötzlich auftretende Risiken<br />

sind unmittelbar dem Risikomanager mitzuteilen. Im Berichtssystem wird regelmäßig über das<br />

Risikomanagement berichtet und es ist somit Bestandteil einer effizienten und wertorientierten<br />

Unternehmenssteuerung.<br />

3.2 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Im Zuge der Risikoinventur 2009 wurde das Risikomanagement überarbeitet. Dabei hat sich die<br />

Anzahl der Risiken unter anderem durch die Zusammenfassung von Risiken vermindert. Es sind<br />

Risiken weggefallen und auch neue hinzugekommen. Des Weiteren wurden die Wertgrenzen für<br />

Risiken bei Gesellschaften ohne Ergebnisabführungsvertrag deutlich nach unten korrigiert.<br />

Die HVG als Muttergesellschaft stellt die Versorgung der Konzerngesellschaften mit Liquidität<br />

sicher. Die Tochtergesellschaften HST und HBG sind Dauerverlustbetriebe und erwirtschaften<br />

somit keinerlei positiven Cashflow. Die in der HVG generierten Beteiligungs- und Fondserträge<br />

reichen nicht aus, den erforderlichen Mittelbedarf zu decken.<br />

Aus diesem Grund hat die Stadt <strong>Hagen</strong> gegenüber der HVG in 2007 eine Verpflichtungserklärung<br />

abgegeben, der HVG zur Wahrnehmung ihres Gesellschaftszwecks die erforderliche Liquidität<br />

zur Verfügung zu stellen. Eine Reduzierung oder der Entfall von Zahlungen der Stadt <strong>Hagen</strong> oder<br />

von Dividendenzahlungen führen bei der HVG zwangsläufig zu Liquiditätsengpässen und können<br />

so den Fortbestand der HVG gefährden.<br />

Zur Sicherung der beiden Wertpapierspezialfonds sind je Fonds individuelle Konzepte zur Wertsicherung<br />

hinterlegt, um so den langfristigen Kapitalerhalt zu sichern.<br />

Die HVG tätigt ihre Kreditaufnahme überwiegend im Geldmarktbereich und unterliegt damit dem<br />

Risiko von Zinsänderungen. Eine permanente Marktbeobachtung stellt jedoch kurzfristiges Handeln<br />

in diesem Bereich sicher, um so eine optimale Refinanzierung zu ermöglichen. Ein Teil der<br />

Verbindlichkeiten ist durch Zinsderivate (Swaps und Caps) abgesichert.<br />

Operative Risiken wurden identifiziert, wobei die wirtschaftlichen Auswirkungen - auch zusammengenommen<br />

- den Fortbestand der Gesellschaft nicht bedrohen.<br />

Im Verkehrsbereich hat der Europäische Gerichtshof in 2003 ein Urteil zur aktuellen Finanzierungspraxis<br />

des ÖPNV in Deutschland gesprochen. Als Folge dieses Urteils haben die Aufgabenträger<br />

den VRR beauftragt, ein neues EU-konformes Finanzierungssystem zu entwickeln.<br />

In 2005 wurde das neue System verabschiedet und erstmalig für das Geschäftsjahr 2006 angewendet.<br />

Auch für das Geschäftsjahr 2009 wurde wie in den Vorjahren ein Finanzierungsantrag<br />

gemäß der neuen Systematik gestellt. In 2009 wurde der Verwendungsnachweis für 2008 durch<br />

unabhängige Wirtschaftsprüfer testiert. Für 2009 soll dies ebenfalls geschehen. Die Geschäfts-<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH Seite 83


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

führung der HVG geht davon aus, dass damit die Auflagen des EuGH-Urteils erfüllt und wirtschaftlich<br />

in der HST umgesetzt werden.<br />

An die technischen Anlagen der HBG werden hohe Anforderungen hinsichtlich Sicherheit und<br />

Zuverlässigkeit gestellt. Möglichen Ausfällen wird mit regelmäßigen Inspektionen vorgebeugt.<br />

Gleichwohl besteht in den Bädern ein erheblicher Instandsetzungsstau, der laut Gutachten in<br />

einer Größenordnung eines hohen einstelligen Millionenbetrages liegen kann.<br />

Für die HBG ergeben sich Chancen zur Ergebnisverbesserung durch den Neubau des Westfalenbades<br />

und der damit verbundenen Attraktivitätssteigerung und der Schließung bestehender<br />

Anlagen.<br />

Für die HSG besteht weiterhin die Chance, ihre Dienstleistungen auf die neuen Gesellschaften<br />

im HVG-Konzern auszuweiten.<br />

Für die BSH-Gesellschaften wurden keine Risiken identifiziert, die den Fortbestand der Gesellschaften<br />

gefährden. Für die Wirtschaftlichkeit der BSH ist eine hohe Auslastung der von SZB und<br />

JHS betriebenen Einrichtungen erforderlich.<br />

Für 2010 ist eine Verschmelzung von SZB und JHS auf die BSH beabsichtigt. Die Verschmelzung<br />

ist geeignet, um aufwendige Kostenverrechnungen zu reduzieren. Sie ist somit ein wichtiges<br />

Element zur Fokussierung der Ressourcen der BSH auf die qualitativ hochwertige Erbringung<br />

sozialer Dienstleistungen auf wichtigen gesellschaftlichen Handlungsfeldern.<br />

Beim Werkhof sind in 2009 erhebliche Erlöseinbußen eingetreten. Außerdem besteht die Gefahr,<br />

dass Forderungen gegen einen Gesellschafter in deutlich sechsstelliger Höhe ausfallen. Zudem<br />

ist die Werthaltigkeit von Mietereinbauten nach der Schließung des Standortes Obernahmer fraglich.<br />

Die Realisierung der Forderung gegenüber dem Gesellschafter Werkhof Hohenlimburg e. V.<br />

(Stand am Bilanzstichtag: 574 T€) und die Vermeidung von Abschreibungen der im Anlagevermögen<br />

enthaltenen Mietereinbauten am aufgegebenen Standort Obernahmer (Buchwert am Bilanzstichtag:<br />

216 T€) setzt den Fortbestand und die Zahlungsfähigkeit des Werkhof Hohenlimburg<br />

e. V. voraus. Dies kann durch eine auskömmliche Mietanpassung für die vom Werkhof Hohenlimburg<br />

e. V. an die Stadt <strong>Hagen</strong> vermietete Sonderschule Obernahmer sichergestellt werden.<br />

Hierüber wird derzeit verhandelt.<br />

Die HVG wird die BSH- und Werkhof-Gesellschaften weiter bei der Steuerung unterstützen und<br />

mögliche Synergien im Konzernverbund heben, um damit dauerhaft ihrem Leitbild einer kommunalen<br />

Dienstleistungsgesellschaft in <strong>Hagen</strong> und Umgebung gerecht zu werden.<br />

4. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Ende des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet.<br />

Seite 84 <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und<br />

Verkehrs-GmbH -<br />

Konzernabschluss<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH<br />

Konzernabschluss Seite 85


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Konzernbilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH<br />

Seite 86 Konzernabschluss<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 258.028,35 328.179,38 365.926,88<br />

II. Sachanlagen 76.630.440,24 59.503.735,45 32.587.653,16<br />

III. Finanzanlagen 221.670.282,49 221.405.855,09 342.297.532,82<br />

297.558.751,08 281.237.769,92 375.251.112,86<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 701.859,46 618.827,87 283.839,79<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten,<br />

Schecks<br />

12.117.393,02<br />

13.153.061,26<br />

12.554.198,95<br />

2.800.526,09 21.177.504,23 1.122.923,93<br />

15.619.778,57 34.949.393,36 13.960.962,67<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 293.009,39 330.808,49 303.435,51<br />

293.009,39 330.808,49 303.435,51<br />

Bilanzsumme 313.471.539,04 316.517.971,77 389.515.511,04<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

208.668.741,07 207.686.892,49 208.309.753,83<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 78.500.000,00 78.500.000,00 78.000.000,00<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 76.590.888,26 58.917.443,26 41.985.189,87<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 67.878.949,38 85.388.863,18 102.964.385,90<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

-16.709.358,48 -17.510.413,79 -17.575.022,74<br />

B Sonderposten aus Zuwendungen zur<br />

Finanzierung des Sachanlagevermögens<br />

C Rückstellungen<br />

D Verbindlichkeiten<br />

E Rechnungsabgrenzungsposten<br />

303.282,00<br />

314.903,00<br />

0,00<br />

47.978.933,54 48.647.532,92 38.891.778,64<br />

56.076.934,45 59.647.417,91 142.229.812,59<br />

443.647,98 221.225,45 84.165,98<br />

Bilanzsumme 313.471.539,04 316.517.971,77 389.515.511,04


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH<br />

Konzernabschluss Seite 87


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 40.025.548,45 39.797.590,43 24.918.799,29<br />

2. Andere aktivierte Eigenleistungen 187.179,31 0,00 12.922,99<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge 11.738.270,45 18.963.307,03 7.499.050,09<br />

4. Materialaufwand 15.848.894,71 17.152.847,42 14.052.509,63<br />

5. Personalaufwand<br />

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

38.104.353,78 49.492.235,49 27.325.823,84<br />

mögens und Sachanlagen<br />

7. Abschreibungen auf Vermögensge-<br />

4.799.782,63 4.099.684,45 3.488.409,46<br />

genstände des Umlaufvermögens<br />

0,00<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH<br />

Seite 88 Konzernabschluss<br />

500.000,00<br />

715.023,21<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 10.311.246,76 11.928.560,25 7.358.685,73<br />

9. Erträge aus Beteiligungen 240,00 240,00 144,00<br />

10. Ergebnis aus assoziierten Unternehmen<br />

11. Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />

Ausleihungen des Finanzanlagevermö-<br />

37.200,07 4.398.362,82 3.397.421,97<br />

gens<br />

1.624.874,13 4.047.323,03 5.430.931,06<br />

12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

13. Abschreibungen auf Finanzanlagen und<br />

319.458,75 1.245.147,29 20.131,11<br />

auf Wertpapiere des Anlagevermögens<br />

2.009,79 123.729,53<br />

0,00<br />

14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 1.358.725,63 2.650.059,52 5.813,098,46<br />

15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

-16.492.242,14<br />

-17.495.146,06<br />

-17.474.149,82<br />

16. Steuern vom Einkommen und Ertrag 47.372,80 - 22.819,71 - 4.911,86<br />

17. Sonstige Steuern 151.981,47 149.804,96 105.784,78<br />

18. Konzernergebnis<br />

-16.691.596,41 -17.622.131,31 -17.575.022,74<br />

19. Ergebnisanteile anderer Gesellschafter 17.762,07 -111.717,52 0,00<br />

20. Konzerbilanzergebnis -16.709.358,48 -17.510.413,79 -17.575.022,74


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH<br />

Konzernabschluss Seite 89


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH<br />

Seite 90 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Service GmbH<br />

<strong>Hagen</strong>er Service GmbH Seite 91


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Am Pfannenofen 5<br />

58097 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 01.10.2005<br />

Stammkapital 25.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 17. September 2009<br />

Gesellschafter Die <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH ist alleinige Gesellschafterin.<br />

Mitarbeiterzahl 73<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

§ 2 des Gesellschaftsvertrages:<br />

Seite 92 <strong>Hagen</strong>er Service GmbH<br />

(1) Die Gesellschaft ist ein kommunales Dienstleistungsunternehmen,<br />

das<br />

- Dienstleistungen, insbesondere gegenüber der Stadt<br />

<strong>Hagen</strong> und der <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-<br />

GmbH sowie deren Tochtergesellschaften erbringt,<br />

- weitere Aufgaben übernehmen kann, die ihm von der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> zugewiesen werden.<br />

(2) Der Gegenstand des Unternehmens ist auf den öffentlichen<br />

Zweck auszurichten und das Unternehmen so zu<br />

führen, dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird.<br />

(3) Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben ist das Unterneh-


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

men folgenden Zielen verpflichtet:<br />

- Einsatz, Förderung und Entwicklung moderner Technologien,<br />

- Angebot eines bedarfsgerechten und kommunalpolitisch<br />

orientierten Dienstleistungskonzepts.<br />

(4) Die Gesellschaft ist unter Abwägung der in Abs. 2 genannten<br />

Ziele zur wirtschaftlichen Betriebsführung verpflichtet.<br />

(5) Die Wirtschaftsgrundsätze des § 109 Gemeindeordnung<br />

NRW sind zu beachten.<br />

(6) Die Gesellschaft hat ihre Aufgaben im Interesse der <strong>Hagen</strong>er<br />

Einwohner wahrzunehmen.<br />

(7) Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften<br />

berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck gefördert<br />

werden kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

anderer Unternehmen bedienen, an anderen Unternehmen<br />

beteiligen und solche Unternehmen erwerben, errichten<br />

oder pachten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Durch die Wahrnehmung der oben beschriebenen Aufgaben ist<br />

der öffentliche Zweck erfüllt.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Dipl.-Kfm. Christoph Köther<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Es ergeben sich keine unmittelbaren Auswirkungen auf den städtischen Haushalt. Mittelbare<br />

Auswirkungen ergeben sich über die <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (siehe dort).<br />

<strong>Hagen</strong>er Service GmbH Seite 93


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

Seite 94 <strong>Hagen</strong>er Service GmbH<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 63.221,07 87.086,48 68.292,82<br />

II. Sachanlagen 223.170,09 262.730,54 217.807,76<br />

286.391,16 349.817,02 286.100,58<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten<br />

3.426.109,71<br />

10.993.577,02<br />

7.762.801,38<br />

45.350,16 15.880,31 11.434,86<br />

3.471.459,87 11.009.457,33 7.774.236,24<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 2.032,00 0,00 990,00<br />

2.032,00 0,00 990,00<br />

Bilanzsumme 3.759.883,03 11.359.274,35 8.061.326,82<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

25.000,00 25.000,00 25.000,00<br />

25.000,00 25.000,00 25.000,00<br />

1.978.776,11 1.850.960,14 650.361,68<br />

1.756.106,92 9.483.314,21 7.385.965,14<br />

Bilanzsumme 3.759.883,03 11.359.274,35 8.061.326,82


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Service GmbH Seite 95


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 4.959.292,00 5.073.487,00 5.048.790,52<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 26.705,06 39.947,88 28.927,02<br />

3. Materialaufwand 5.743,75 8.328,97 7.255,51<br />

4. Personalaufwand<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

3.429.335,55 4.434.312,49 3.124.426,99<br />

mögens und Sachanlagen<br />

151.019,13<br />

Seite 96 <strong>Hagen</strong>er Service GmbH<br />

144.272,91<br />

120.822,37<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.418.104,03 1.628.479,22 1.611.378,48<br />

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,00 9,20 0,00<br />

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

9. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

0,00 77,14 2.907,84<br />

schäftstätigkeit<br />

-18.205,40 -1.102.026,53 210.926,35<br />

10. Sonstige Steuern 308,00 341,00 0,00<br />

11. Erträge aus Verlustübernahmen<br />

12. Aufgrund eines Gewinnabführungsver-<br />

18.513,40 1.102.367,53 0,00<br />

trages abgeführte Gewinne<br />

0,00<br />

0,00 210.926,35<br />

13. Jahresergebnis 0,00 0,00 0,00


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Service GmbH Seite 97


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Wirtschaftsbericht<br />

1.1 Allgemeiner Überblick<br />

Die <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (HVG) ist alleinige Gesellschafterin der <strong>Hagen</strong>er<br />

Service GmbH (HSG). In der HSG sind die Querschnittsfunktionen des HVG-Konzerns zusammengefasst.<br />

Diese umfassen Personalmanagement, Betriebswirtschaft und IT sowie Marketing/Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Vertrieb.<br />

Die Dienstleistungen der HSG werden seit 2008 zu marktgerechten Preisen den Konzerngesellschaften<br />

berechnet. Diese Systematik trägt dazu bei, die Transparenz von Leistung und Kosten<br />

innerhalb des HVG-Konzerns zu erhöhen.<br />

Im Geschäftsjahr 2009 wurde die IT-Systemlandschaft für die Konzerngesellschaften in verschiedenen<br />

Bereichen aktualisiert bzw. die Schnittstellen zwischen den Systemen optimiert. Dies hat<br />

in verschiedenen Bereichen zu Prozessoptimierungen geführt. Damit einhergehend wurden auch<br />

organisatorische Anpassungen durchgeführt.<br />

In Zusammenarbeit mit der <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG (HST) wurde beispielsweise eine Linien-/<br />

Leistungsrechnung entwickelt und für den Betrieb für Sozialeinrichtungen (BSH) ein neues Personaldispositionsprogramm<br />

eingeführt.<br />

Über das Projekt „Servicemitarbeiter“ konnten der Öffentlichkeit wieder zusätzliche Dienstleistungen<br />

angeboten werden, die ansonsten aus wirtschaftlichen Gründen nicht realisierbar gewesen<br />

wären. Das bei der Gesellschaft für Arbeit und soziale Dienstleistungen mbH (GAD) eingestellte<br />

und über die ARGE finanzierte Personal wurde bei der HST und bei der HAGENBAD GmbH<br />

(HBG) eingesetzt. Im Wesentlichen lagen die Aufgabenschwerpunkte in der Fahrgastinformation,<br />

der Übernahme von Serviceaufgaben in den <strong>Hagen</strong>er Bädern und im Einsatz bei Großveranstaltungen<br />

wie beispielsweise das Seegeflüster.<br />

Trotz Einschnitten im Liniennetz der HST war die durchgeführte Schnupper-Abo-Aktion zur Gewinnung<br />

von neuen Abo-Kunden sehr erfolgreich. Der gute Kundenzuwachs des Vorjahres konnte<br />

noch einmal übertroffen werden.<br />

Um die Bekanntheit des Westfalenbades in <strong>Hagen</strong> und der Region zu erhöhen, wurden für die<br />

HBG verschiedene Aktionen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt und erste Marketingaktionen<br />

umgesetzt. Höhepunkt der zahlreichen Veranstaltungen war das diesjährige Seegeflüster,<br />

das bei den Medien und in der Öffentlichkeit beste Resonanz fand.<br />

1.2 Geschäftsverlauf<br />

1.2.1 Ergebnis<br />

Das Geschäftsjahr 2009 der HSG schließt mit einem Ergebnis von -19 T€ vor Verlustausgleich<br />

ab.<br />

Der Verlust wird auf Grund des bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages<br />

von der HVG übernommen.<br />

1.2.2 Investitionen<br />

Die HSG investierte 88 T€ (i. Vj. 210 T€) in Softwarelizenzen und Sachanlagen. Der überwiegende<br />

Teil entfällt auf die IT-Ausstattung der Gesellschaft.<br />

Seite 98 <strong>Hagen</strong>er Service GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.2.3 Personal- und Sozialwesen<br />

Die HSG beschäftigte im Berichtsjahr 2009 im Jahresdurchschnitt 73 Mitarbeiter/innen. Zusätzlich<br />

befanden sich durchschnittlich 6 junge Menschen in einer kaufmännischen Ausbildung.<br />

Die Förderung von Teilzeitarbeitsplätzen hat dazu geführt, dass zum Jahresende 25 Mitarbeiter/innen<br />

Teilzeitarbeit leisteten. Die dabei vereinbarte Arbeitszeit entspricht der von 12,90 Vollzeitarbeitskräften.<br />

Zum Jahresende 2009 betrug die Anzahl der Mitarbeiter/innen 72 zuzüglich 7<br />

Auszubildender.<br />

In Kooperation mit der GAD und der ARGE <strong>Hagen</strong> beschäftigte die HSG in diesem Berichtsjahr<br />

bis zu 14 Servicekräfte. Alle Servicekräfte verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung.<br />

Das Projekt bietet ihnen die Möglichkeit zur Weiterqualifizierung und erhöht die Chancen, wieder<br />

in den Arbeitsmarkt zu gelangen. Für die Gesellschaften im HVG-Konzern sind die Servicekräfte<br />

eine Bereicherung. Sie werden u. a. im Personennahverkehr als sogenannte Busbegleiter eingesetzt,<br />

stehen den Kunden mit Rat und Tat zur Seite und verbessern insgesamt den Kundenservice.<br />

Des Weiteren hat sich der Einsatz der Servicekräfte auch bei HAGENBAD-Veranstaltungen<br />

bewährt.<br />

Entsprechend des Konzernleitbildes übernimmt die HSG Verantwortung für erfolgreiche Management-<br />

und Service-Dienstleistungen in <strong>Hagen</strong> und Umgebung. Der Baustein „Mitarbeiter“ ist<br />

darin ein wichtiger Bestandteil und trägt in der Wertschöpfungskette wesentlich zum Erfolg des<br />

Unternehmens bei. Denn die Leistung, Einstellung und Gesundheit der Beschäftigten entscheiden<br />

darüber, ob die gesteckten Ziele erreicht werden.<br />

Die Personalarbeit ist geprägt durch ein ganzheitliches Beschäftigungsmanagement. Der Fokus<br />

liegt dabei auf einer umfassenden Organisations- und Personalentwicklung. Das Hinterfragen<br />

und Gestalten von Strukturen und Arbeitsprozessen - zur Unterstützung von reibungslosen Basisarbeiten<br />

in den Fachbereichen - gehört dabei zu den Grundvoraussetzungen eines kontinuierlichen<br />

Entwicklungsprozesses.<br />

Die HSG honoriert Leistung, Engagement und Eigenverantwortung und investiert in moderne,<br />

sichere Arbeitsplätze, in ein betriebliches Gesundheitsmanagement und in individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Sie stellt sich den vielfältigen Anforderungen und fördert selbstbewusstes<br />

sowie kundenorientiertes Handeln im Rahmen der Ziele und Strategien.<br />

Auch der sozialen Verantwortung wurde die HSG gerecht, da sie auch weiterhin die Jubilar- und<br />

Verabschiedungsfeiern mit den Ehrungen der Mitarbeiter durchführte und die Tradition des Familienfestes<br />

pflegt. Darüber hinaus bildet die HSG trotz steten Kostendrucks Jugendliche auf ihrem<br />

kaufmännischen Berufsweg aus.<br />

1.2.4 Ertragslage<br />

Die Umsatzerlöse betreffen die von der HSG erbrachten Dienstleistungen für die Gesellschaften<br />

des Konzerns der HVG. Berechnet wurden der HVG 335 T€, der HST 3.734 T€, der HBG 635 T€,<br />

der BSH Holding GmbH 158 T€, der Sander Reisen GmbH 36 T€ und der HABUS GmbH Verkehrsbetriebe<br />

41 T€.<br />

Der Personalaufwand in Höhe von 3.429 T€ verteilt sich auf Gehaltsaufwendungen (2.657 T€),<br />

Sozialabgaben (512 T€) und Altersversorgung (260 T€).<br />

Der Rückgang des Personalaufwandes um 1.005 T€ auf 3.429 T€ beruht im Wesentlichen auf<br />

der im Vorjahr gebildeten Rückstellung für das Sanierungsgeld der Zusatzversorgungskasse<br />

ZKW in Höhe von 1.146 T€.<br />

Größte Einzelposten bei den sonstigen Aufwendungen (1.418 T€) sind die Konzernumlagen für<br />

Gebäudekosten der HST (293 T€), Overheadkosten der HVG (219 T€) und die Rechts- und Beratungskosten<br />

(117 T€).<br />

<strong>Hagen</strong>er Service GmbH Seite 99


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Der Jahresfehlbetrag von 19 T€ wurde aufgrund des Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages<br />

von der HVG ausgeglichen.<br />

2009 2008<br />

T€ T€<br />

Umsatzerlöse 4.959 5.073<br />

Sonstige Erträge 26 40<br />

Materialaufwand 6 8<br />

Personalaufwand 3.429 4.434<br />

Rohgewinn 1.550 671<br />

Abschreibungen 151 144<br />

Sonstige Aufwendungen 1.418 1.629<br />

Jahresergebnis vor Verlustausgleich -19 -1.102<br />

1.2.5 Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Finanzlage der HSG ist durch die Einbindung in das Liquiditätsmanagement des HVG-<br />

Konzerns und aufgrund der vertraglich garantierten Verlustübernahme durch die HVG grundsätzlich<br />

abgesichert.<br />

Die Bilanzsumme der Gesellschaft ist 2009 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 7.599 T€ auf<br />

3.760 T€ zurückgegangen. Ursächlich für diese Entwicklung ist im Wesentlichen eine im Berichtsjahr<br />

konzernweit durchgeführte Saldenverrechnung.<br />

Der Rückgang des Umlaufvermögens auf 3.474 T€ ist fast ausschließlich auf die Abnahme der<br />

Forderungen gegen das verbundene Unternehmen HST von 8.930 T€ auf 1.153 T€ zurück zu<br />

führen.<br />

Die Erhöhung der langfristigen Rückstellungen um 123 T€ auf 1.793 T€ resultiert im Wesentlichen<br />

aus der Zunahme der Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen (57 T€). Die Verbindlichkeiten<br />

gegenüber dem Mutterunternehmen HVG (1.640 T€) ergeben sich aus der Konzernverrechnung.<br />

Die Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital beträgt 8,7 % (i. Vj. 7,1 %).<br />

Das Eigenkapital beträgt 0,7 % der Bilanzsumme (i. Vj. 0,2 %).<br />

Seite 100 <strong>Hagen</strong>er Service GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.2.6 Bilanzstruktur<br />

2009 2008<br />

T€ % T€ %<br />

Aktiva<br />

Immaterielle Wirtschaftsgüter 63 2 87 1<br />

Sachanlagen 223 6 263 2<br />

Langfristig gebundenes Vermögen 286 8 350 3<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3.402 90 10.967 97<br />

Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 24 1 26 0<br />

Flüssige Mittel, Rechnungsabgrenzungsposten 48 1 16 0<br />

Kurzfristig gebundenes Vermögen 3.474 92 11.009 97<br />

3.760 100 11.359 100<br />

Passiva<br />

Eigenkapital 24 1 25 0<br />

Langfristige Rückstellungen 1.793 48 1.670 15<br />

Langfristig gebundenes Kapital 1.818 49 1.695 15<br />

Kurzfristige Rückstellungen 186 5 181 2<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.640 43 9.329 82<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 116 3 154 1<br />

Kurzfristig gebundenes Kapital 1.942 51 9.664 85<br />

3.760 100 11.359 100<br />

2. Prognosebericht<br />

Im Geschäftsjahr 2010 ist die Kampagne zur Bewerbung des Westfalenbades eine wesentliche<br />

Aufgabe der HSG. Die konkreten Vorbereitungen rund um den geplanten Eröffnungstermin am<br />

29. April 2010 sowie die weiteren innerjährigen Marketingaktivitäten werden von der HSG gesteuert.<br />

Darüber hinaus werden verschiedene Aktivitäten für die weiteren Konzerngesellschaften<br />

vorbereitet und durchgeführt.<br />

Der kontinuierliche Verbesserungsprozess zur Weiterentwicklung und Optimierung der Prozesse<br />

wird vorangetrieben. Dabei werden auch die Serviceverträge für Lizenzen und Dienstleistungen<br />

überprüft und gegebenenfalls angepasst oder verhandelt.<br />

Das Management-Informationssystem wird weiterentwickelt, um den vielfältigen Anforderungen<br />

an Analysen der jeweiligen Gesellschaften gerecht zu werden.<br />

Für 2010 wurde erstmalig mit einem SAPTool die Personalkostenplanung erstellt, dies soll auch<br />

zukünftig fortgeführt werden. Das Personalmanagement muss sich im Bereich der Abrechnung<br />

auch in 2010 auf Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen einstellen.<br />

In 2010 sowie in den Folgejahren werden gemäß Wirtschaftsplanung annähernd ausgeglichene<br />

Ergebnisse für die Gesellschaft erwartet. Dabei werden die Erträge und Aufwendungen über den<br />

Planungszeitraum von fünf Jahren von 5,4 Mio. € auf 5,9 Mio. € ansteigen. Investitionen erfolgen<br />

im Wesentlichen in ergänzende Hardware sowie in Software-Updates.<br />

<strong>Hagen</strong>er Service GmbH Seite 101


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

3. Risikobericht<br />

3.1 Risikomanagement<br />

Systematisches Risikomanagement ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des dauerhaften Erfolges<br />

der HSG. Aus diesem Grund hat die Gesellschaft nach Einführung des Gesetzes zur<br />

Transparenz und Kontrolle im Unternehmensbereich (KonTraG) ein Risikomanagementsystem im<br />

HVG-Konzern aufgebaut. Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bewerten sowie Gegenmaßnahmen<br />

zu treffen, um so Risiken auf ein Minimum zu begrenzen.<br />

Im Rahmen der jährlichen Risikoinventur werden bestehende Risiken identifiziert und dokumentiert.<br />

Darüber hinaus werden diese nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer finanziellen<br />

Auswirkung qualifiziert. Risikomanagement ist ein kontinuierlich durchzuführender Prozess, der<br />

endogene als auch exogene Einflussfaktoren und Veränderungen berücksichtigt. Plötzlich auftretende<br />

Risiken sind unmittelbar dem Risikomanager zu kommunizieren. Im Berichtssystem wird<br />

regelmäßig über das Risikomanagement berichtet und es ist somit Bestandteil einer effizienten<br />

und wertorientierten Unternehmenssteuerung.<br />

3.2 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Nach Durchführung der Risikoinventur im Geschäftsjahr 2009 zeigt sich die Risikolage gegenüber<br />

dem Vorjahr unverändert. Für die HSG wurden keine Risiken identifiziert, die den Fortbestand<br />

der Gesellschaft gefährden. Da die HSG ihre Leistungen im Konzern erbringt, besteht eine<br />

Abhängigkeit von den anderen Konzerngesellschaften. Die HSG ist in das Cash-Management<br />

der HVG integriert, daher sind auch Risiken hinsichtlich Liquidität grundsätzlich ausgeschlossen.<br />

Darüber hinaus besteht mit der HVG als Gesellschafterin ein Ergebnisabführungsvertrag. Allerdings<br />

ist die HVG ihrerseits zur Finanzierung der operativen Geschäfte des Konzerns auf entsprechende<br />

Zuschüsse des Alleingesellschafters Stadt <strong>Hagen</strong> angewiesen.<br />

Chancen bestehen insbesondere in der Übernahme weiterer Aktivitäten für die verschiedenen<br />

Konzerngesellschaften.<br />

Durch die erfolgreiche Einbeziehung der Werkhof- und BSH-Gesellschaften hat die HSG ihre<br />

Position als qualitätsfokussierte zentrale Dienstleisterin der HVG-Gruppe weiter gestärkt und wird<br />

diese Chance auch in Zukunft nutzen.<br />

4. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Ende des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet.<br />

Seite 102 <strong>Hagen</strong>er Service GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

HAGENBAD GmbH<br />

HAGENBAD GmbH Seite 103


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Am Pfannenofen 5<br />

58097 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 23.06.1955<br />

Stammkapital 385.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 17. September 2009<br />

Gesellschafter Die <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH ist alleinige Gesellschafterin.<br />

Mitarbeiterzahl 51<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

§ 2 des Gesellschaftsvertrages:<br />

Seite 104 HAGENBAD GmbH<br />

(1) Die Gesellschaft ist ein kommunales Dienstleistungsunternehmen,<br />

das<br />

- öffentliche Bäder betreibt,<br />

- weitere Aufgaben übernehmen kann, die ihm von der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> zugewiesen werden.<br />

(2) Der Gegenstand des Unternehmens ist auf den öffentlichen<br />

Zweck auszurichten und das Unternehmen so zu<br />

führen, dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird.<br />

(3) Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben ist das Unternehmen<br />

folgenden Zielen verpflichtet:<br />

- Einsatz, Förderung und Entwicklung moderner Techno-


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

logien,<br />

- Angebot eines bedarfsgerechten und kommunalpolitisch<br />

orientierten Bäderkonzeptes,<br />

- Sozialverträgliche und wettbewerbsorientierte Preisgestaltung,<br />

- Förderung des Umweltschutzes.<br />

(4) Die Gesellschaft ist unter Abwägung der in Abs. 2 genannten<br />

Ziele zur wirtschaftlichen Betriebsführung verpflichtet.<br />

(5) Die Wirtschaftsgrundsätze des § 109 Gemeindeordnung<br />

NRW sind zu beachten.<br />

(6) Die Gesellschaft hat ihre Aufgaben im Interesse der <strong>Hagen</strong>er<br />

Einwohner wahrzunehmen.<br />

(7) Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften<br />

berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck gefördert<br />

werden kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

anderer Unternehmen bedienen, an anderen Unternehmen<br />

beteiligen und solche Unternehmen erwerben, errichten<br />

oder pachten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Die Gesellschaft ist als Betreiberin der öffentlichen Bäder in <strong>Hagen</strong><br />

im Rahmen ihres Gesellschaftszwecks tätig. Der öffentliche<br />

Zweck wird insbesondere durch den Einsatz moderner Technologien,<br />

und zwar sowohl im Bereich des Umweltschutzes als auch<br />

im eigentlichen Bäderbereich, sowie durch die sozialverträgliche<br />

Gestaltung der Eintrittspreise erfüllt.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Dipl.-Kfm. Christoph Köther<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Es ergeben sich keine unmittelbaren Auswirkungen auf den städtischen Haushalt. Mittelbare<br />

Auswirkungen ergeben sich über die <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (siehe dort).<br />

HAGENBAD GmbH Seite 105


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

Seite 106 HAGENBAD GmbH<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Sachanlagen 3.303.109,97 3.485.691,24 3.647.399,45<br />

II. Finanzanlagen 18.906,07 19.609,31 20.201,36<br />

3.322.016,04 3.505.300,55 3.667.600,81<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

II. Schecks, Kassenbestand, Bundesbankguthaben,<br />

Guthaben bei Kreditinstituten<br />

4.109.511,43<br />

7.586.509,48<br />

5.059.901,37<br />

10.862,70 6.381,35 15.165,59<br />

4.120.374,13 7.592.890,83 5.075.066,96<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 10.862,70 0,00 60,00<br />

10.862,70 0,00 60,00<br />

Bilanzsumme 7.442.390,17 11.098.191,38 8.742.727,77<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

278.472,05 278.472,05 278.472,05<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 385.000,00 385.000,00 385.000,00<br />

Gewinn-/Verlustvortrag<br />

-106.527,95 -106.527,95 -106.527,95<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

D Rechnungsabgrenzungsposten<br />

1.544.143,24 1.496.374,18 789.779,19<br />

5.611.845,88 9.308.013,15 7.674.476,53<br />

7.929,00 15.332,00 0,00<br />

Bilanzsumme 7.442.390,17 11.098.191,38 8.742.727,77


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

HAGENBAD GmbH Seite 107


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 1.079.641,11 1.045.342,93 691.348,44<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 400.865,67 278.521,00 431.137,94<br />

3. Materialaufwand 1.300.028,63 1.449.715,61 1.453.541,14<br />

4. Personalaufwand<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

2.179.275,97 3.050.282,06 2.407.462,68<br />

mögens und Sachanlagen<br />

184.111,27 195.319,35 200.507,03<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

7. Erträge aus Ausleihungen des Finanz-<br />

3.042.298,88 2.604.783,41 2.685.193,98<br />

anlagevermögens<br />

Seite 108 HAGENBAD GmbH<br />

2.330,66<br />

2.441,85<br />

5.175,94<br />

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,00 9,10 0,00<br />

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

10. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

35,75 16,10 33,97<br />

schäftstätigkeit<br />

-5.222.913,06 -5.973.801,65 -5.619.076,48<br />

11. Sonstige Steuern 6.000,38 5.063,46 4.829,46<br />

12. Erträge aus Verlustübernahmen 5.228.913,44 5.978.865,11 5.623.905,94<br />

13. Jahresergebnis 0,00 0,00 0,00


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Wirtschaftsbericht<br />

1.1 Allgemeiner Überblick<br />

Die <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (HVG) ist alleinige Gesellschafterin der<br />

HAGENBAD GmbH (HBG). Die wesentliche Geschäftsgrundlage der HBG ist der Pachtvertrag<br />

zwischen der HVG und der HBG. Auf Basis dieses Vertrages betreibt die HBG das Willi-Weyer-<br />

Bad, das Lennebad Hohenlimburg und das Stadtbad Boele als Hallenbäder sowie das Erlebnisbad<br />

Hestert als Freibad. Außerdem wird von der HBG das in ihrem Eigentum befindliche Familienbad<br />

Hengstey betrieben.<br />

HAGENBAD GmbH Seite 109


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die Gesellschaft ist ein kommunales Dienstleistungsunternehmen, das öffentliche Bäder betreibt<br />

und damit einem öffentlichen Zweck dient. Dieser Zweck ist durch ein vielfältiges Angebot in den<br />

<strong>Hagen</strong>er Bädern erreicht worden.<br />

Darüber hinaus ist die HBG für die technische Betriebsführung der vier Schullehrschwimmbecken<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> und das dazugehörige Wasserflächenmanagement verantwortlich.<br />

Im Geschäftsjahr 2009 wurde der Bau des Westfalenbades fortgeführt. Auf einer Fläche von<br />

70.000 qm entsteht eine Freizeiteinrichtung, die den Besucher/innen aus <strong>Hagen</strong> und der Region<br />

eine Wasserfläche von mehr als 2.000 qm bietet. Die Angebotsschwerpunkte liegen in den Bereichen<br />

Sport, Freizeit, Sauna und Wellness.<br />

Mit der geplanten Eröffnung im Frühjahr 2010 wird das durch den Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> beschlossene<br />

„Bäderkonzept“ weiterhin konsequent umgesetzt. Dieses Konzept sieht neben der bereits<br />

erfolgten Schließung der Bäder Kirchenberg und Ischeland auch die Schließung des Willi-Weyer-<br />

Bades und des Stadtbades Boele im Zuge der Eröffnung des Westfalenbades vor.<br />

Mit dem Bäderkonzept wird das wirtschaftliche Ziel verfolgt, das jährliche Defizit der HBG zukünftig<br />

zu reduzieren.<br />

Um das Schul- und Vereinsschwimmen in <strong>Hagen</strong> bis zur Eröffnung des Westfalenbades sicherzustellen,<br />

wurde in Kooperation mit dem Hohenlimburger Schwimmverein die Traglufthalle im<br />

Winter 2007/2008, 2008/2009 und auch in 2009/2010 im Freibad Henkhausen aufgebaut.<br />

1.2 Veranstaltungen<br />

Auch im Berichtsjahr 2009 hat die HBG zahlreiche Veranstaltungen erfolgreich durchgeführt. Mit<br />

der Umsetzung des jährlichen Eventplanes wird das Ziel verfolgt, das gute Unternehmensimage<br />

dauerhaft zu festigen und die Bäder bekannter zu machen.<br />

Als Höhepunkt der Veranstaltungsreihe fand auch 2009 das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte<br />

Musikevent „Seegeflüster“ statt, zu dem viele tausend Besucher kamen. Nach Extrabreit,<br />

BAP, Nena, Guildo Horn, Kim Wilde, Julia Neigel, Revolverheld und Christina Stürmer reihen sich<br />

nun auch Sasha und die Manfred Mann's Earthband in das Künstlerarchiv des Festivals im<br />

Eventbad Hengstey ein.<br />

Aber auch lokale Bands (z. B. Luxuslärm und Sinnflut) bekamen die Möglichkeit als Vorgruppe<br />

aufzutreten, um sich einem breiten Publikum zu präsentieren.<br />

1.3 Geschäftsverlauf<br />

1.3.1 Ergebnis<br />

Das Geschäftsjahr 2009 der HBG schließt mit einem Ergebnis von -5,2 Mio. € vor Verlustausgleich<br />

ab.<br />

Das Vorjahresergebnis war insbesondere durch die Bildung einer Rückstellung für die Sanierung<br />

der Zusatzversorgungskasse ZKW in Höhe von 741 T€ belastet.<br />

1.3.2 Investitionen<br />

In der Gesellschaft wurden 2 T€ (im Vorjahr: 34 T€) im Bereich der Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

investiert.<br />

Seite 110 HAGENBAD GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.3.3 Umweltschutz<br />

Aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen wird im Freibad Hengstey eine Wärmepumpe<br />

betrieben, die zur Erwärmung von Becken- und Duschwasser dient. Als Wärmequelle wird die in<br />

unmittelbarer Nähe vorbei fließende Ruhr genutzt.<br />

1.3.4 Personal- und Sozialwesen<br />

Die HBG beschäftigte 2009 im Jahresdurchschnitt 51 Mitarbeiter/innen. Zusätzlich befanden sich<br />

durchschnittlich drei Menschen in einer Ausbildung.<br />

Die Förderung von Teilzeitarbeitsverhältnissen hat dazu geführt, dass zum Jahresende 5 Mitarbeiter/innen<br />

Teilzeitarbeit leisteten. Die dabei vereinbarte Arbeitszeit entspricht der von 1,81 Vollzeitarbeitskräften.<br />

Zum Jahresende 2009 betrug die Anzahl der Mitarbeiter/innen 48 zuzüglich 2<br />

Auszubildender.<br />

Entsprechend des Konzernleitbildes übernimmt HBG Verantwortung für eine erfolgreiche Bade-,<br />

Schwimm- und Wellnesslandschaft in <strong>Hagen</strong> und Umgebung. Der Baustein „Mitarbeiter“ ist darin<br />

ein wichtiger Bestandteil und trägt in der Wertschöpfungskette wesentlich zum Erfolg des Unternehmens<br />

bei. Denn die Leistung, Einstellung und Gesundheit der Beschäftigten entscheiden darüber,<br />

ob die gesteckten Ziele erreicht werden.<br />

Die Personalarbeit ist geprägt durch ein ganzheitliches Beschäftigungsmanagement. Der Fokus<br />

liegt dabei auf einer umfassenden Organisations- und Personalentwicklung. Das Hinterfragen<br />

und Gestalten von Strukturen und Arbeitsprozessen - zur Unterstützung von reibungslosen Basisarbeiten<br />

in den Fachbereichen - gehört dabei zu den Grundvoraussetzungen eines kontinuierlichen<br />

Entwicklungsprozesses.<br />

Die HBG honoriert Leistung, Engagement und Eigenverantwortung und investiert in moderne,<br />

sichere Arbeitsplätze, in ein betriebliches Gesundheitsmanagement und in individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Sie stellt sich den vielfältigen Anforderungen und fördert selbstbewusstes<br />

und kundenorientiertes Handeln im Rahmen der Ziele und Strategien.<br />

Auch der sozialen Verantwortung wurde die HBG gerecht, da sie auch weiterhin die Jubilar- und<br />

Verabschiedungsfeiern mit den Ehrungen der Mitarbeiter durchführte und die Tradition des Familienfestes<br />

pflegt. Darüber hinaus bildet HBG trotz steten Kostendrucks Jugendliche auf ihrem<br />

Berufsweg zum „Fachangestellte(n) für Bäderbetriebe“ aus.<br />

1.3.5 Ertragslage<br />

Die <strong>Hagen</strong>er Bäder konnten im Berichtsjahr 381.919 Badegäste verzeichnen. Davon entfallen auf<br />

die Hallenbäder 246.007 Besucher und auf die Freibäder 135.912 Besucher. Die Umsatzerlöse<br />

der HBG stiegen leicht von 1.045 T€ auf 1.080 T€.<br />

Der Materialaufwand sank um 150 T€ auf 1.300 T€. Verbrauchsbedingte Einsparungen bei den<br />

Wasserkosten und deutlich niedrigere Fremdleistungen wurden durch höhere Gasbezugskosten<br />

kompensiert.<br />

Der Personalaufwand verbesserte sich deutlich um 871 T€ auf 2.179 T€. Das Vorjahr war mit<br />

741 T€ einmalig belastet durch Rückstellungen für Sanierungsgelder der Zusatzversorgungskasse<br />

ZKW sowie Einmalzahlungen an die Mitarbeiter in Höhe von 76 T€.<br />

Größte Einzelposten bei den sonstigen Aufwendungen sind die Umlagen der Muttergesellschaft<br />

HVG (895 T€), der <strong>Hagen</strong>er Service GmbH (635 T€), Werbekosten (563 T€), Gebühren und Beiträge<br />

(183 T€) und das Pachtentgelt an die HVG für die Bäder (180 T€). Die Umlagen betreffen<br />

im Wesentlichen Personal- und Infrastrukturleistungen.<br />

HAGENBAD GmbH Seite 111


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Der Anstieg der mit den sonstigen Erträgen verrechneten sonstigen Aufwendungen beruht auf<br />

Vorlauf-Werbemaßnahmen für das Westfalenbad.<br />

Der Jahresfehlbetrag verringerte sich um 750 T€ auf 5.229 T€. Aufgrund des Beherrschungs-<br />

und Ergebnisabführungsvertrages hat die HVG den Jahresfehlbetrag ausgeglichen.<br />

2009 2008<br />

T€ T€<br />

Umsatzerlöse 1.080 1.045<br />

Materialaufwand 1.300 1.450<br />

Personalaufwand 2.179 3.050<br />

Rohverlust 2.399 3.455<br />

Abschreibungen 184 195<br />

Steuern 6 5<br />

Sonstige Aufwendungen (saldiert mit Sonstige Erträgen) 2.642 2.326<br />

Betriebsverlust 5.231 5.981<br />

Finanzergebnis (Ertragssaldo) 2 2<br />

Jahresergebnis vor Verlustausgleich -5.229 -5.979<br />

1.3.6 Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Finanzlage der HBG ist durch die Einbindung in die Liquiditätsplanung des HVG-Konzerns<br />

und aufgrund der vertraglich garantierten Verlustübernahme durch die HVG grundsätzlich abgesichert.<br />

Die Bilanzsumme der Gesellschaft ist 2009 gegenüber dem Vorjahr um 33,0 % auf 7.442 T€ gesunken.<br />

Diese Entwicklung resultiert im Wesentlichen aus einer im Berichtsjahr konzernweit durchgeführten<br />

Saldenverrechnung.<br />

Das langfristig gebundene Vermögen verminderte sich um 5,2 % auf 3.322 T€.<br />

Der deutliche Rückgang des Umlaufvermögens auf 4.120 T€ resultiert aus der zuvor beschriebenen<br />

Saldenverrechnung. Der wesentliche Bestandteil des Umlaufvermögens resultiert aus Forderungen<br />

gegen das verbundene Unternehmen HVG (3.857 T€).<br />

Die sonstigen Rückstellungen sind auf Vorjahresniveau und enthalten als wesentliche Position<br />

weiterhin die im Jahr 2008 gebildete Rückstellung für Sanierungsgelder der Zusatzversorgungskasse<br />

ZKW (741 T€) sowie Verpflichtungen aus Vorruhestandsregelungen (153 T€).<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber den verbundenen Unternehmen HSG und HST sind um<br />

3.743 T€ auf 5.161 T€ gesunken. Auch in dieser Position wird die Saldenverrechnung im Konzernverbund<br />

deutlich.<br />

Die Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital beträgt 8,4 % (im Vorjahr: 7,9 %).<br />

Das Eigenkapital beträgt 3,7 % der Bilanzsumme (im Vorjahr 2,5 %).<br />

Seite 112 HAGENBAD GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.3.7 Bilanzstruktur<br />

2009 2008<br />

T€ % T€ %<br />

Aktiva<br />

Sachanlagen und immaterielle Wirtschaftsgüter 3.303 45 3.485 31<br />

Finanzanlagen 19 0 20 0<br />

Langfristig gebundenes Vermögen 3.322 45 3.505 31<br />

Forderungen an Fremde 252 3 166 2<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3.857 52 7.421 67<br />

Flüssige Mittel, Rechnungsabgrenzungsposten 11 0 6 0<br />

Kurzfristig gebundenes Vermögen 4.120 55 7.593 69<br />

7.442 100 11.098 100<br />

Passiva<br />

Eigenkapital 278 4 278 2<br />

Langfristige Rückstellungen 1.189 16 1.313 12<br />

Langfristig gebundenes Kapital 1.467 20 1.591 14<br />

Kurzfristige Rückstellungen 355 5 184 2<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten, Rechnungsabgrenzungsposten 453 6 418 4<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5.167 69 8.905 80<br />

Kurzfristig gebundenes Kapital 5.975 80 9.507 86<br />

7.442 100 11.098 100<br />

2. Prognosebericht<br />

Im Jahr 2010 wird das in 2006 beschlossene Bäderkonzept weiter umgesetzt. Im Frühjahr 2010<br />

wird das Westfalenbad am Standort Ischeland eröffnet. Damit verfügt die HBG über ein modernes<br />

Bad, das an den heutigen Bedürfnissen einer modernen Sport- und Freizeiteinrichtung ausgerichtet<br />

ist. Die bisher entwickelten Konzepte für die einzelnen Betriebsbereiche werden konkretisiert<br />

und die Vermarktungsaktivitäten werden ausgeweitet.<br />

Des Weiteren ist geplant, das Willi-Weyer-Bad und das Stadtbad Boele vier Wochen vor Eröffnung<br />

des Westfalenbades zu schließen.<br />

Die Freibäder Familienbad Hengstey und das Erlebnisbad Hestert sowie das Lennebad in Hohenlimburg<br />

werden auch in 2010 weiter betrieben.<br />

Die Kooperation mit dem Hohenlimburger Schwimmverein für das Ganzjahresschwimmen in Hohenlimburg<br />

wird mit dem Abbau der Traglufthalle im April 2010 beendet. Aufgrund der geplanten<br />

Änderung der Öffnungszeiten des Lennebades soll auch die Kooperation in der Sommersaison<br />

nicht weitergeführt werden.<br />

Für das Geschäftsjahr 2010 wird auf Basis der Wirtschaftsplanung ein negatives Ergebnis von<br />

rund 5,8 Mio. € erwartet, das von der Muttergesellschaft HVG übernommen wird. Darin sind die<br />

wirtschaftlichen Auswirkungen der oben beschriebenen Veränderungen berücksichtigt worden.<br />

Durch die Inbetriebnahme des Westfalenbades wird eine deutliche Umsatzsteigerung erwartet.<br />

In den Folgejahren wird für die HBG eine weitere Ergebnisverbesserung erwartet, bedingt durch<br />

die volle Wirksamkeit des Bäderkonzeptes.<br />

Auch im Geschäftsjahr 2010 werden vielseitige Aktionen und Veranstaltungen zum Zweck der<br />

Kundenbindung und -gewinnung sowie zur Imagesteigerung durchgeführt.<br />

HAGENBAD GmbH Seite 113


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

3. Risikobericht<br />

3.1 Risikomanagement<br />

Systematisches Risikomanagement ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des dauerhaften Erfolges<br />

der HBG. Aus diesem Grund hat die Gesellschaft nach Einführung des Gesetzes zur<br />

Transparenz und Kontrolle im Unternehmensbereich (KonTraG) ein Risikomanagementsystem<br />

aufgebaut. Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bewerten sowie Gegenmaßnahmen<br />

zu treffen, um so Risiken auf ein Minimum zu begrenzen.<br />

Im Rahmen der jährlichen Risikoinventur werden bestehende Risiken identifiziert und dokumentiert.<br />

Darüber hinaus werden diese nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer finanziellen<br />

Auswirkung qualifiziert.<br />

Risikomanagement ist ein kontinuierlich durchzuführender Prozess, der endogene als auch exogene<br />

Einflussfaktoren und Veränderungen berücksichtigt. Plötzlich auftretende Risiken sind unmittelbar<br />

dem Risikomanager zu kommunizieren. Das Berichtssystem zum Risikomanagement ist<br />

somit Bestandteil einer effizienten und wertorientierten Unternehmenssteuerung.<br />

3.2 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Nach Durchführung der Risikoinventur im Geschäftsjahr 2009 zeigt sich die Risikolage gegenüber<br />

dem Vorjahr unverändert. Die HVG als Gesellschafterin der HBG stellt sicher, dass die HBG<br />

über ausreichend Liquidität verfügt, so dass finanzwirtschaftliche Risiken grundsätzlich ausgeschlossen<br />

sind.<br />

An die technischen Anlagen der HBG werden hohe Anforderungen hinsichtlich Sicherheit und<br />

Zuverlässigkeit gestellt. Mit regelmäßigen Inspektionen und Wartungen wird möglichen Ausfallrisiken<br />

begegnet.<br />

In den bestehenden Anlagen wurde gemäß Gutachten ein erheblicher Instandsetzungsstau festgestellt,<br />

der in einer Größenordnung eines hohen einstelligen Millionenbetrags liegen kann.<br />

Mit der Aufnahme des Betriebes des Westfalenbades am Standort Ischeland und der damit einhergehenden<br />

Schließung zweier Hallenbäder entfällt das Instandsetzungsrisiko für diese Altanlagen.<br />

Des Weiteren wird mit einer Erhöhung der Umsatzerlöse durch Ausweitung des Angebotsspektrums<br />

gerechnet. Somit soll zukünftig eine Verringerung des bestehenden Defizits erreicht werden.<br />

4. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Ende des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet.<br />

Seite 114 HAGENBAD GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG Seite 115


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Am Pfannenofen 5<br />

58097 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 01.08.1884<br />

Grundkapital 6.144.000 €<br />

Satzung in der Fassung vom 22. März 2010<br />

Kapitalverhältnisse Anteil am Grundkapital<br />

in € in %<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH 5.632.020 91,667<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> 511.980 8,333<br />

Beteiligungsunternehmen Beteiligungsquote<br />

Sander Reisen GmbH 100,000 %<br />

HABUS GmbH Verkehrsbetriebe<br />

<strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesell-<br />

49,000 %<br />

schaft mbH<br />

2,926 %<br />

Mitarbeiterzahl 278<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

MVG Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH 0,539 %<br />

Einkaufs- und Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsunternehmen<br />

(BEKA) mbH<br />

§ 2 der Satzung:<br />

Seite 116 <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG<br />

0,400 %<br />

(1) Die Gesellschaft ist ein kommunales Dienstleistungsunter-


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

nehmen, das<br />

- den öffentlichen Personennahverkehr betreibt,<br />

- weitere Aufgaben übernehmen kann, die ihm von der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> zugewiesen werden.<br />

(2) Der Gegenstand des Unternehmens ist auf den öffentlichen<br />

Zweck auszurichten und das Unternehmen so zu<br />

führen, dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird.<br />

(3) Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben ist das Unternehmen<br />

folgenden Zielen verpflichtet:<br />

- Einsatz, Förderung und Entwicklung moderner Technologien,<br />

- Angebot eines bedarfsgerechten und kommunalpolitisch<br />

orientierten Verkehrskonzeptes,<br />

- sozial verträgliche und wettbewerbsorientierte Preisgestaltung,<br />

- Förderung des Umweltschutzes.<br />

(4) Die Gesellschaft ist unter Abwägung der in Abs. 2 genannten<br />

Ziele zur wirtschaftlichen Betriebsführung verpflichtet.<br />

(5) Die Gesellschaft hat ihre Aufgaben im Interesse der <strong>Hagen</strong>er<br />

Einwohner wahrzunehmen.<br />

(6) Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften<br />

berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck gefördert<br />

werden kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

anderer Unternehmen bedienen, an anderen Unternehmen<br />

beteiligen und solche Unternehmen erwerben, errichten<br />

oder pachten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Das Unternehmen betreibt den öffentlichen Personennahverkehr.<br />

Es ist dabei verschiedenen Zielen verpflichtet.<br />

Durch die Linienführung sowie Fahrplangestaltung wird im Verkehrsbereich<br />

des Unternehmens ein bedarfsgerechtes Angebot<br />

für die Fahrgäste gemacht. Durch den Einsatz moderner Technologie<br />

im Bereich des Fahrzeugbestandes wird dem Umweltschutzgedanken<br />

Rechnung getragen.<br />

Die öffentliche Zwecksetzung wurde somit im Berichtsjahr erfüllt.<br />

Organe der Gesellschaft Vorstand<br />

Herr Dipl.-Kfm. Christoph Köther<br />

Aufsichtsrat<br />

Der Aufsichtsrat besteht aus 15 Mitgliedern, 10 Mitglieder werden<br />

von der Hauptversammlung gewählt. Weitere 5 Mitglieder<br />

werden von den Arbeitnehmern bestimmt. Vertreter der Stadt<br />

<strong>Hagen</strong> waren im Berichtsjahr:<br />

Herr Peter Asbeck (bis 03.12.2009)<br />

Herr Dr. Hans - Dieter Fischer<br />

Herr Michael Grzeschista<br />

Herr Rüdiger Ludwig<br />

Herr Friedrich Silbersiepe<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG Seite 117


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Frau Ursula Otting (bis 03.12.2009)<br />

Frau Ellen Neuhaus (Vorsitzende)<br />

Herr Markus Hammer (bis 03.12.2009)<br />

Herr Thomas Dreiski-Mousset (bis 03.12.2009)<br />

Herr Thomas Grothe 1<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Nach der Kommunalwahl 2009 sind nachfolgende Vertreter/innen<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> im Wege der Nachwahl in die laufende<br />

Periode des Aufsichtsrates für die ausgeschiedenen Mitglieder<br />

gewählt worden:<br />

Herr Dr. Friedrich-Wilhelm Geiersbach (ab 03.12.2009)<br />

Frau Petra Priester-Büdenbender (ab 03.12.2009)<br />

Herr Werner Sieling (ab 03.12.2009)<br />

Frau Katrin Helling (ab 03.12.2009)<br />

Hauptversammlung<br />

In der Hauptversammlung wird die Stadt <strong>Hagen</strong> durch eine durch<br />

den Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> beauftragte und mit Weisung versehene<br />

Person vertreten. Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat beschlossen,<br />

in die ordentliche Hauptversammlung am 25.05.2009 Herrn Martin<br />

Erlmann als stimmberechtigten Vertreter der Stadt <strong>Hagen</strong> und<br />

in die außerordentliche Hauptversammlung am 10.11.2009 Frau<br />

Sybille Klos-Eckermann zu entsenden.<br />

Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

2009 2009 2008 2008<br />

761.772 € 948.699 € 847.171 € 1.039.791 €<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

Seite 118 <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG Seite 119<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 184.631,15 232.490,17 290.283,12<br />

II. Sachanlagen 21.230.593,88 20.315.394,04 18.076.572,21<br />

III. Finanzanlagen 813.137,57 1.139.467,92 1.091.173,36<br />

22.028.362,60 21.667.352,13 19.458.028,69<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 591.121,36 477.376,94 283.839,79<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

24.203.686,91<br />

33.542.583,35<br />

32.517.772,95<br />

699.623,74 269.541,27 155.046,29<br />

25.194.432,01 34.289.501,56 32.956.659,03<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 155.383,37 165.505,85 174.175,77<br />

155.383,37 165.505,85 174.175,77<br />

Bilanzsumme 47.678.177,98 56.142.359,54 52.588.863,49<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

8.313.603,61 8.313.603,61 8.313.603,61<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 6.144.000,00 6.144.000,00 6.144.000,00<br />

Gewinnrücklagen<br />

2.169.603,61 2.169.603,61 2.169.603,61<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

D Rechnungsabgrenzungsposten<br />

34.674.366,84 36.623.215,20 32.983.988,86<br />

4.614.685,08 11.127.910,82 11.207.105,04<br />

75.522,45 77.629,91 84.165,98<br />

Bilanzsumme 47.378.177,98 56.142.359,54 52.588.863,49


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 120 <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 24.535.256,52 25.009.038,95 24.129.062,41<br />

2. Andere aktivierte Eigenleistungen 187.179,31 0,00 12.922,99<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge 7.322.845,87 6.996.096,34 8.064.639,93<br />

4. Materialaufwand 17.618.098,36 19.079.958,24 18.946.600,91<br />

5. Personalaufwand<br />

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

14.983.192,63 22.804.099,19 16.914.428,93<br />

mögens und auf Sachanlagen<br />

2.881.365,57<br />

2.427.001,64<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG Seite 121<br />

2.677.864,97<br />

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.211.507,09 8.481.825,15 8.913.998,16<br />

8. Erträge aus Beteiligungen<br />

9. Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />

Ausleihungen des Finanzanlagevermö-<br />

240,00 240,00 144,00<br />

gens<br />

16.458,77 22.256,09 20.570,25<br />

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und<br />

68,17 69,59 7.910,44<br />

auf Wertpapiere des Anlagevermögens 504.535,85<br />

0,00<br />

0,00<br />

12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 68,94 32,02 384.166,18<br />

13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

-12.136.719,80<br />

-20.765.215,27<br />

-15.601.809,13<br />

14. Sonstige Steuern 34.091,56 34.373,56 35.206,79<br />

15. Erträge aus Verlustübernahmen 12.170.811,36 20.799.588,83 15.637.015,92<br />

16. Jahresergebnis 0,00 0,00 0,00


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Wirtschaftsbericht<br />

1.1 Allgemeiner Überblick<br />

Die <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG (HST) ist als kommunales Verkehrsunternehmen mit der Durchführung<br />

des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in <strong>Hagen</strong> und angrenzenden Städten<br />

betraut. Dabei bietet die HST den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt <strong>Hagen</strong> ein dem Nahverkehrsplan<br />

entsprechendes, attraktives Verkehrsangebot.<br />

Die Gesellschaft dient mit der Beförderung von Personen im ÖPNV öffentlichen Zwecken. Dieser<br />

Zweck ist durch ein vielfältiges Mobilitätsangebot auf Grundlage des Nahverkehrsplans erreicht<br />

worden.<br />

Seite 122 <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die Verkehrsleistungen werden von der HST rd. zur Hälfte selbst erbracht. Darüber hinaus werden<br />

die Tochtergesellschaften Sander Reisen GmbH (100 %) und HABUS GmbH Verkehrsbetriebe<br />

(49 %) sowie Fremdunternehmer mit Fahrleistungen beauftragt.<br />

Gesellschafterin der HST ist die <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (HVG) (91,7 %),<br />

weitere Gesellschafterin ist die Stadt <strong>Hagen</strong> (8,3 %).<br />

Nach Beendigung der Restrukturierung der HST in 2008 wird im Zuge eines ständigen Verbesserungsprozesses<br />

weiter daran gearbeitet, Optimierungspotentiale zu identifizieren und nach Möglichkeit<br />

umzusetzen.<br />

Über die Stadt <strong>Hagen</strong> als Aufgabenträger ist die HST Mitglied im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr<br />

(VRR) und in dessen Gesamtsystem integriert.<br />

Auf Grundlage des Finanzierungssystems im VRR hat die HST auch für das Geschäftsjahr 2009<br />

einen Finanzierungsantrag gestellt. Nach Abschluss des Geschäftsjahres ist die HST verpflichtet,<br />

hierfür einen entsprechenden Verwendungsnachweis zu erstellen.<br />

1.2 Geschäftsverlauf<br />

1.2.1 Verkehrs- und Betriebsleistungen<br />

Die auf der Grundlage umfangreicher Bürgerbeteiligungen und intensiver Beratungen in den politischen<br />

Gremien vom Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> im Dezember 2008 beschlossenen Angebotskürzungen<br />

wurden zum Fahrplanwechsel am 14. Juni 2009 umgesetzt. Zur Erzielung der angestrebten<br />

Einsparungen wurden die notwendigen betrieblichen Kürzungen aus dem bestehenden Angebot<br />

entwickelt, so dass es zwar zahlreiche Veränderungen gab, die Kunden sich aber nicht grundsätzlich<br />

an neue Liniennummern oder veränderte Linienwege gewöhnen mussten. Darüber hinaus<br />

wurde eine umfangreiche Kommunikationskampagne gestartet, in der ausführlich mit verschiedenen<br />

Veröffentlichungen über die Angebotsveränderungen informiert wurde.<br />

Erwartungsgemäß gab es zahlreiche Beschwerden und Kritiken zu den Fahrplanumstellungen. In<br />

Verbindung mit den Leistungsveränderungen im Jahre 2008 im Spätverkehr zeigt sich, dass das<br />

Angebot weitgehend auf das noch notwendige Grundangebot reduziert wurde. Weitergehende<br />

Einschränkungen würden bei der ohnehin schon eingeschränkten Attraktivität des öffentlichen<br />

Personennahverkehrs in <strong>Hagen</strong> zu deutlichem Substanzverlust führen.<br />

Um die mit der Leistungsreduzierung verbundenen Kostensenkungsziele von insgesamt<br />

2,5 Mio. € zu erreichen, wurde gemeinsam mit einem Berater eine Strategie zur kostenoptimierten<br />

Verteilung der Leistungen auf eigene Fahrer, Tochter- sowie die Auftragsunternehmen entwickelt.<br />

Im Ergebnis wurden die an Auftragsunternehmen vergebenen Leistungen deutlich überproportional<br />

zurückgefahren. Aber auch bei den Tochterunternehmen wurden merkbare Einschnitte<br />

im Leistungsumfang vorgenommen. Hierdurch wurde eine Einsparung von gut 2 Mio. € erreicht.<br />

Durch die Veränderungen im Leistungsangebot war es erforderlich, zahlreiche Linienkonzessionen<br />

entsprechend den Vorschriften des Personenbeförderungsgesetzes neu zu beantragen. Da<br />

zum Zeitpunkt der AntragsteIlung der Nahverkehrsplan der Stadt <strong>Hagen</strong> noch nicht vom Rat der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> verabschiedet war, konnten zunächst nur befristete einstweilige Erlaubnisse durch<br />

die Bezirksregierung erteilt werden.<br />

Nach Verabschiedung des Nahverkehrsplanes im Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> im September 2009 und<br />

Durchführung des vorgeschriebenen Beteiligungsverfahrens durch die Bezirksregierung wurden<br />

die Genehmigungen rechtzeitig vor Auslaufen der einstweiligen Erlaubnisse erteilt. Die beantragten<br />

Linienkonzessionen haben nunmehr eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2017. Alle übrigen<br />

Genehmigungen haben unterschiedliche Laufzeiten, die in den Folgejahren schrittweise erneuert<br />

werden müssen.<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG Seite 123


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Um die vom Rat der Stadt festgelegte Einsparungssumme in voller Höhe zu erreichen, waren<br />

noch verschiedene Maßnahmen im Hinblick auf ihre Einsparungspotentiale hin zu prüfen. In erster<br />

Linie waren dies Angebotsreduzierungen an Sonn- und Feiertagen, Abbau von Parallelverkehren,<br />

Ausbau der ÖPNV-Bevorrechtigung und Organisation des Schülerverkehrs. Mit den vorgelegten<br />

Ergebnissen wären die geforderten Einsparungen erreicht worden. Aufgrund der deutlichen<br />

Qualitätseinbußen durch Reduzierung des Sonn- und Feiertagsangebotes wurde diese<br />

Maßnahme aber vom Aufsichtsrat abgelehnt.<br />

Durch die verbleibenden Maßnahmen mit Abbau von Parallelverkehren kann allerdings nur ein<br />

Teil der geforderten Einsparungssumme erreicht werden. Der noch bis zum vorgegebenen Einsparungsvolumen<br />

fehlende Betrag soll durch weitere unternehmensinterne Maßnahmen sowie in<br />

Abstimmung mit der HVG auf HVG-Konzernebene gehoben werden.<br />

Der VRR erhöhte die Fahrpreise zum 1. August 2009. Für die Heimspiele von Phoenix <strong>Hagen</strong><br />

wurde eine KombiTicket-Regelung in Verbindung mit einem Shuttleverkehr aus der Innenstadt<br />

und den Parkplätzen am Höing und Ischeland nach Hohenlimburg zur Färberstraße eingerichtet.<br />

Darüber hinaus wurden bei verschiedenen Veranstaltungen wieder KombiTicket-Regelungen mit<br />

den Veranstaltern vereinbart und mit gutem Erfolg umgesetzt.<br />

Am 26. September 2009 feierte die <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG im Rahmen eines „Tags der offenen<br />

Tür“ ihr 125-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Ereignisses wurde eine Broschüre herausgegeben,<br />

in der die Geschichte der <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG dargestellt wurde. Am Tag der<br />

offenen Tür konnten annähernd 10.000 Besucher begrüßt werden, die die angebotenen Informationsmöglichkeiten<br />

mit großem Interesse wahrnahmen, so dass die Veranstaltung ein voller Erfolg<br />

wurde.<br />

Im Geschäftsjahr 2009 fanden drei moderierte Kundenforen statt. Hierbei wurden neben dem<br />

dominierenden Thema Angebotsgestaltung und spezielle Fragen aus der Fahrplangestaltung<br />

auch über die Themen Komfort und Sauberkeit, Personal, Information und Kommunikation sowie<br />

Technik und Sicherheit diskutiert.<br />

Die Betriebsleistungen haben sich wie folgt entwickelt:<br />

2009 2008<br />

Wagen-km 8.934.787 9.926.870<br />

davon Gelegenheitsverkehr 8.779 15.675<br />

Platz-km 758.962.298 834.417.732<br />

Mittlere Platzauslastung in % 28,29 24,38<br />

1.2.2 Betriebsanlagen<br />

Auf Grund der im Fahrplanwechsel umgesetzten Leistungseinschränkungen sowie im Zusammenhang<br />

mit der negativen Liquiditätsentwicklung im HVG-Konzern wurde die Fahrzeugbeschaffung<br />

gegenüber der ursprünglichen Planung deutlich reduziert. Im Rahmen der europaweiten<br />

Ausschreibung wurden gemeinsam mit den Unternehmen in der Arbeitsgemeinschaft „Bergischer<br />

Bus“ 7 Niederflur-Solobusse und 3 Niederflur-Gelenkbusse beschafft. Bei den Niederflur-<br />

Solobussen erhielt die Firma MAN und bei den Niederflur-Gelenkbussen die Firma EvoBus den<br />

Zuschlag.<br />

1.2.3 Umweltschutz<br />

Im Rahmen der Förderung innovativer Projekte hat der VRR kurzfristig im Geschäftsjahr ein Förderprogramm<br />

von Hybridbussen aufgelegt. Hiernach besteht die Möglichkeit, diese innovative<br />

Technologie relativ kurzfristig im Linienbetrieb einzusetzen. Das Förderprogramm sieht vor, dass<br />

insgesamt 22 Hybridbusse mit einem Fördersatz von 85 % gefördert werden.<br />

Seite 124 <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Durch die Hybridtechnik wird die Bremsenergie zwischengespeichert und für den Anfahrvorgang<br />

genutzt. Hierdurch werden die Schadstoffemissionen lokal beim Anfahrvorgang deutlich reduziert<br />

und durch den insgesamt 20 % - 30 % geringeren Kraftstoffverbrauch die CO2-Emissionen entsprechend<br />

reduziert. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, kurze Strecken in dicht besiedelten Bereichen<br />

elektrisch und damit emissionsfrei zurück zu legen. Darüber hinaus ergeben sich durch<br />

die elektrischen Anfahrvorgänge deutlich geringere Geräuschemissionen im Haltestellenbereich.<br />

Zur Unterstützung der Bemühungen um Einhaltung der verschärften Grenzwerte für die Luftschadstoffbelastung<br />

durch die EU, die auch im Luftreinhalteplan <strong>Hagen</strong> festgeschrieben sind, hat<br />

sich die HST mit einem Gelenk- und einem Solobus in Niederflurtechnik an dem Förderprogramm<br />

beteiligt. Die Fahrzeuge werden voraussichtlich Mitte 2010 ausgeliefert und im Linienbetrieb erprobt.<br />

Durch die stark steigenden Preise beim RME-Kraftstoff (Biodiesel) wurde die Nutzung dieses<br />

Kraftstoffes in der ersten Jahreshälfte beendet. Größere Umstellungsarbeiten waren hiermit nicht<br />

verbunden. Sämtliche Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sowie die gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Untersuchungen wurden in der eigenen Werkstatt durchgeführt. Gleiches gilt auch für alle<br />

Sonderfahrzeuge der Gesellschaft. Auch die Betriebsanlagen am Standort Boelerheide sowie die<br />

im Besitz der HST befindlichen Streckeneinrichtungen wurden weiterhin durch das eigene Personal<br />

gewartet und instand gehalten.<br />

Die Nachrüstung von Omnibussen mit SCRT-Filtersystemen wurde im Geschäftsjahr fortgesetzt<br />

und abgeschlossen. Hiermit wird eine weitere Vorgabe des Luftreinhalteplanes für die Stadt <strong>Hagen</strong><br />

erfüllt. In Verbindung mit der Fahrzeugneubeschaffung und Ausmusterung älterer Omnibusse<br />

kann das Ziel, bis 2011 über 90 % der Omnibusse mit dem Abgasstandard Euro 5/EEV ausgestattet<br />

zu haben, erfüllt werden.<br />

Trotz angespannter Haushaltslage nimmt der Umweltschutz bei der Erfüllung der Aufgaben der<br />

HST weiterhin einen hohen Stellenwert ein. Die Beteiligung an dem Forschungsvorhaben Hybridbusse<br />

ist ein weiterer Baustein in diesen Bemühungen und ergänzt die Bestrebungen in den<br />

übrigen Bereichen, die Belange des Umweltschutzes mit hoher Priorität zu verfolgen.<br />

Um die Kunden noch besser über die aktuellen Abfahrtszeiten an den Haltestellen informieren zu<br />

können, wurden an weiteren 13 Haltestellen insgesamt 37 Anzeiger der dynamischen Fahrgastinformation<br />

installiert. Auf der Grundlage der im rechnergesteuerten Betriebsleitsystem vorhandenen<br />

Daten werden nunmehr an allen wichtigen Haltestellen in den Stadtteilzentren und an wichtigen<br />

Umsteigehaltepunkten die aktuellen Abfahrtszeiten der Linien angezeigt. Neben der aktuellen<br />

Information unterstützt das System das schnellere Auffinden der gewünschten Buslinie.<br />

1.2.4 Ergebnis<br />

Das Geschäftsjahr 2009 der HST schließt mit einem Ergebnis von -12,2 Mio. € (im Vorjahr:<br />

-20,8 Mio. €) vor Verlustausgleich ab.<br />

Das Vorjahresergebnis war durch die Bildung einer Rückstellung für die Sanierung der Zusatzversorgungskasse<br />

ZKW in Höhe von 5 Mio. € und durch Anpassung des Rechnungszinsfußes<br />

auf 5 % bei den personenbezogenen Rückstellungen mit rd. 1,7 Mio. € belastet.<br />

1.2.5 Investitionen<br />

Die Fahrzeugbeschaffung erfolgte wieder im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft „Bergischer Bus“.<br />

Wie im Vorjahr erhielt die Firma EvoBus aufgrund des wirtschaftlich günstigen Angebotes den<br />

Auftrag bei den Niederflur-Gelenkbussen. Der Auftrag für die Niederflur-Solobusse wurde der<br />

Firma MAN erteilt. Die HST erhielt 3 Niederflur-Gelenkbusse sowie 7 Niederflur-Solobusse.<br />

Sämtliche neuen Omnibusse erfüllen die Abgasstandards der Euro 5/EEV-Norm und wurden<br />

optisch mit einem neuen Design versehen.<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG Seite 125


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Das gesamte Investitionsvolumen der HST betrug im Berichtsjahr 4,4 Mio. € (im Vorjahr:<br />

6,2 Mio. €). Davon entfielen auf die 10 gelieferten Busse 2,6 Mio. €.<br />

Nach Abzug der erhaltenen Investitionsförderung von 0,6 Mio. € (im Vorjahr: 1,6 Mio. €) ergeben<br />

sich im Berichtsjahr Nettoanlagenzugänge von 3,8 Mio. €.<br />

1.2.6 Personal- und Sozialwesen<br />

Die HST beschäftigte 2009 im Jahresdurchschnitt 278 Mitarbeiter/innen. Darüber hinaus wurden<br />

durchschnittlich 19, zum Jahresende 20 Jugendliche ausgebildet. Gegenüber dem Vorjahr (276)<br />

erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter/innen zum Ende des Jahres 2009 um 3 auf 279.<br />

Die Förderung von Altersteilzeitarbeitsverhältnissen hat dazu geführt, dass zum Jahresende 27<br />

Mitarbeiter/innen die Möglichkeit dieser Form der Altersteilflexibilisierung in Anspruch genommen<br />

haben.<br />

Die Personalarbeit wird im Rahmen einer Dienstleistung durch die <strong>Hagen</strong>er Service GmbH erbracht<br />

und ist geprägt durch ein ganzheitliches Beschäftigungsmanagement.<br />

Der Fokus liegt dabei auf einer umfassenden Organisations- und Personalentwicklung. Das Hinterfragen<br />

und Gestalten von Strukturen und Arbeitsprozessen - zur Unterstützung von reibungslosen<br />

Basisarbeiten in den Fachbereichen - gehört dabei zu den Grundvoraussetzungen eines<br />

kontinuierlichen Entwicklungsprozesses.<br />

Die HST honoriert Leistung, Engagement und Eigenverantwortung und investiert in moderne,<br />

sichere Arbeitsplätze, in ein betriebliches Gesundheitsmanagement und in individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Sie stellt sich den vielfältigen Anforderungen und fördert selbstbewusstes<br />

und kundenorientiertes Handeln im Rahmen ihrer Ziele und Strategien.<br />

Auch der sozialen Verantwortung wurde die HST gerecht, da sie auch weiterhin die Jubilar- und<br />

Verabschiedungsfeiern mit den Ehrungen der Mitarbeiter durchführte und die Tradition des Familienfestes<br />

pflegt.<br />

Darüber hinaus bildet die HST trotz steten Kostendrucks über den eigenen Bedarf Jugendliche<br />

auf ihren Berufsweg zum „Kfz-Mechatroniker“ und zur „Fachkraft im Fahrbetrieb“ aus.<br />

1.2.7 Absatzentwicklung<br />

Im öffentlichen Nahverkehr mit Bussen und Bahnen wurden für 2009 10,4 Milliarden Fahrten<br />

gezählt, pro Tag über 28 Millionen Fahrgäste. Die Fahrgastzahlen bewegen sich auf Vorjahresniveau.<br />

Bei der HST sind die Beförderungen im Verbundverkehr um 3,0 % auf 33.651 Tsd. Beförderungen<br />

gesunken.<br />

Der seit Jahren zu beobachtende Trend zum rückläufigen Barverkauf hielt an. Barfahrausweise<br />

(-10,2 %), TagesTickets (-13,7%) und die 9-Uhr-Monatskarten (-5,5 %) weisen starke Rückgänge<br />

auf.<br />

Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es auch bei den Monatskarten im Ausbildungsverkehr<br />

(-126 Tsd. Beförderungen) einen leichten Rückgang. Hierunter fallen das SchokoTicket, das<br />

YoungTicket und das YoungTicketPlus.<br />

Mit 16,8 Mio. Fahrten beträgt der Anteil der Schülerfahrten an den Beförderungen im Verbundverkehr<br />

mittlerweile fast 50 %.<br />

Seite 126 <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Insgesamt hat die HST mit 37,3 Mio. rund 1,4 Mio. weniger Fahrgäste befördert; dies entspricht<br />

einer Verringerung um 3,6 %.<br />

2009<br />

Anzahl<br />

in Tsd.<br />

2008<br />

Anzahl<br />

in Tsd.<br />

Abw.<br />

in %<br />

Barfahrausweise 2.219 2.470 -10,2<br />

TagesTickets 101 117 -13,7<br />

Monatskarten Ticket 1000/2000 1.231 1.514 -18,7<br />

dgl. im Abonnement Ticket 1000/2000 6.300 6.463 -2,5<br />

9-Uhr-Monatskarten Ticket 1000/2000 913 966 -5,5<br />

dgl. im Abonnement Ticket 1000/2000 4.677 4.682 -0,1<br />

Monatskarten BärenTicket 853 938 -9,1<br />

Firmenservice Ticket 1000/2000 552 606 -8,9<br />

Monatskarten im Ausbildungsverkehr 16.790 16.916 -0,8<br />

Sonstige Fahrausweise 15 17 -11,8<br />

Beförderungen Verbundverkehr 33.651 34.689 -3,0<br />

Berufs-, Gelegenheits- und freigestellter Schülerverkehr 312 341 -8,5<br />

Fahrten Schwerbehinderter 2.692 2.948 -8,7<br />

Familien- und Schülerkarten für Betriebsangehörige 689 767 -10,2<br />

Beförderungen gesamt 37.344 38.745 -3,6<br />

1.2.8 Umsatzentwicklung<br />

Verbunden mit einer neuen Tarifstruktur traten zum 1. August 2009 auch Tariferhöhungen des<br />

VRR in Kraft. Die Preiserhöhung um durchschnittlich 3,4 % kompensierte die rückläufigen Absatzzahlen<br />

bei den Fahrausweisen. Dies führte bei der HST per Saldo zu einer Steigerung der<br />

Verbunderlöse um rund 0,1 Mio. € auf 23,7 Mio. €.<br />

Die deutlichen Absatzrückgänge bei den Barfahrausweisen, den TagesTickets und den Monatskarten<br />

konnten nur teilweise durch die Preisanhebungen kompensiert werden.<br />

Überproportionale Preiserhöhungen führten zu Umsatzsteigerungen bei den Monatskarten und<br />

9-Uhr-Monatskarten jeweils mit Abonnement (2,4 % bzw. 5,1 %).<br />

Die erlösmindernden Ausgleichsbeträge, die an den VRR und die Deutsche Bahn AG abzuführen<br />

sind, haben die Umsatzerlöse um 521 T€ (36,1 %) stärker gekürzt als im Vorjahr.<br />

Per Saldo sind die Umsatzerlöse der HST gegenüber dem Vorjahr um -1,9 % auf 24,5 Mio. €<br />

gesunken.<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG Seite 127


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2009 2008 Abw.<br />

T€ T€ in %<br />

Barfahrausweise 4.114 4.295 -4,2<br />

TagesTickets 224 248 -9,7<br />

Monatskarten Ticket 1000/2000 1.166 1.374 -15,1<br />

dgl. im Abonnement Ticket 1000/2000 5.110 4.990 2,4<br />

9-Uhr-Monatskarten Ticket 1000/2000 735 741 -0,8<br />

dgl. im Abonnement Ticket 1000/2000 3.167 3.013 5,1<br />

Monatskarten BärenTicket 1.077 1.086 -0,8<br />

Firmenservice Ticket 1000/2000 612 636 -3,8<br />

Monatskarten im Ausbildungsverkehr 7.244 6.973 3,9<br />

Sonstige Fahrausweise 225 231 -2,6<br />

Verbundverkehr 23.674 23.587 0,4<br />

Ausgleichszahlungen VRR und DB<br />

Ausgleichszahlungen für gemeinwirtschaftliche Leistungen im<br />

-1.964 -1.443 -36,1<br />

Ausbildungsverkehr<br />

315 433 -27,3<br />

Abgeltung für die Beförderung Schwerbehinderter 1.934 1.690 14,4<br />

Sonstige Fahreinnahmen 429 510 -15,9<br />

Verkehrseinnahmen Netto 24.388 24.777 -1,6<br />

Übrige Umsatzerlöse 147 232 -36,6<br />

Umsatz Netto 24.535 25.009 -1,9<br />

1.2.9 Ertragslage<br />

Die deutliche Verbesserung des Jahresergebnisses resultiert neben Einmaleffekten auch aus<br />

operativen Kostensenkungen.<br />

Der Rückgang des Materialaufwands um 1.462 T€ auf 17,6 Mio. € beruht im Wesentlichen auf<br />

geringeren Fremdleistungen (-1.860 T€) bei leicht angestiegenen Treibstoffkosten (368 T€).<br />

Der deutliche Rückgang des Personalaufwandes um 7,8 Mio. € auf 15,0 Mio. € beruht auf der<br />

einmaligen Bildung einer Rückstellung für Sanierungsgelder der Zusatzversorgungskasse ZKW in<br />

Höhe von 5,0 Mio. € im Vorjahr. Des Weiteren lag die erforderliche Zuführung zur Pensionsrückstellung<br />

im Berichtsjahr mit 288 T€ rd. 3,2 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Im Vorjahr hatte die<br />

Anpassung des Rechnungszinsfußes auf 5 % bei der Berechnung der Pensionsrückstellung zu<br />

einmaligen Aufwendungen geführt.<br />

Die Abschreibungen erhöhten sich um 454 T€ auf 2,9 Mio. €. Ursächlich für diesen Anstieg ist im<br />

Wesentlichen die erstmalig ganzjährige Auswirkung der Abschreibungen aufgrund von Busbeschaffungen<br />

am Ende des Vorjahres.<br />

Der Saldo aus sonstigen Aufwendungen und sonstigen Erträgen verbesserte sich um 784 T€ auf<br />

702 T€. In diesem Saldo enthalten sind Einmaleffekte aus der Vereinnahmung einer Versicherungserstattung<br />

(1.100 T€) sowie die Auflösung einer korrespondierenden Prozesskostenrückstellung<br />

(350 T€).<br />

Das Finanzergebnis verschlechterte sich auf -488 T€. Das Ergebnis des Berichtsjahres ist belastet<br />

durch die Abschreibung auf die Beteiligung an der Sander Reisen GmbH in Höhe von<br />

503 T€.<br />

Der Jahresverlust der HST verbesserte sich um 8,6 Mio. € auf 12,2 Mio. €. Aufgrund der bestehenden<br />

Organschaft mit Ergebnisabführungsvereinbarung hat die HVG den Jahresfehlbetrag<br />

ausgeglichen.<br />

Seite 128 <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2009 2008<br />

T€ T€<br />

Umsatzerlöse 24.535 25.009<br />

Materialaufwand 17.618 19.080<br />

Personalaufwand 14.983 22.804<br />

Rohverlust 8.066 16.875<br />

Abschreibungen 2.881 2.427<br />

Steuern 34 34<br />

Sonstige Aufwendungen (saldiert mit Sonstigen Erträgen) 702 1.486<br />

Betriebsverlust 11.683 20.822<br />

Finanzergebnis -488 22<br />

Jahresergebnis vor Verlustausgleich -12.171 -20.800<br />

1.2.10 Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Finanzlage der HST ist durch die Einbindung in das Liquiditätsmanagement des Konzerns<br />

der HVG und aufgrund der vertraglich garantierten Verlustübernahme durch die HVG grundsätzlich<br />

abgesichert.<br />

Die Bilanzsumme der Gesellschaft ist 2009 gegenüber dem Vorjahr um 15,1 % auf 47,7 Mio. €<br />

gesunken.<br />

Das langfristig gebundene Vermögen erhöhte sich um 1,6 % auf 22,0 Mio. €.<br />

Das Umlaufvermögen incl. Rechnungsabgrenzungsposten ist um 25,6 % auf 25,7 Mio. € gesunken.<br />

Das deutliche Absinken des kurzfristigen Vermögens ist begründet durch den Rückgang der Forderungen<br />

gegen verbundene Unternehmen als Resultat der konzernweit durchgeführten Saldenverrechnung.<br />

Die entsprechenden Forderungen gegen die Muttergesellschaft HVG (17,3 Mio. €) haben sich<br />

per Saldo um 7,1 Mio. € verringert.<br />

Der Rückgang bei den langfristigen Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus einem Abbau<br />

bei den Pensionsrückstellungen von rd. 2 Mio. € sowie einem Abbau bei den Rückstellungen für<br />

Vorruhestandsleistungen von rd. 1 Mio. €.<br />

Die Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital beträgt 37,8 % (im Vorjahr: 38,3 %).<br />

Eigenkapital und langfristige Rückstellungen betragen 83 % (im Vorjahr: 76 %) der Bilanzsumme.<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG Seite 129


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.2.11 Bilanzstruktur<br />

2009 2008<br />

T€ % T€ %<br />

Aktiva<br />

Sachanlagen und Immaterielle Wirtschaftsgüter 21.415 45 20.548 37<br />

Finanzanlagen 613 1 1.139 2<br />

Langfristig gebundenes Vermögen 22.028 46 21.687 39<br />

Vorräte 591 1 477 1<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen 20.494 43 31.397 56<br />

Sonstige kurzfristige Forderungen/Rechnungsabgrenzungsposten 3.865 8 2.311 4<br />

Flüssige Mittel 700 2 270 0<br />

Kurzfristig gebundenes Vermögen 25.650 54 34.455 91<br />

47.678 100 56.142 100<br />

Passiva<br />

Eigenkapital 8.314 17 8.314 15<br />

Langfristige Rückstellungen 31.542 66 34.313 61<br />

Langfristig gebundenes Kapital 39.856 83 42.627 76<br />

Kurzfristige Rückstellungen 3.132 7 2.310 4<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.156 2 8.930 16<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten/Rechnungsabgrenzungsposten 3.534 8 2.275 4<br />

Kurzfristig gebundenes Kapital 7.822 17 13.515 24<br />

47.678 100 56.142 100<br />

2. Prognosebericht<br />

Mit Inkrafttreten der Marktöffnungsverordnung EG 1370/2007 am 3. Dezember 2009 wurde ein<br />

neuer Rechtsrahmen für den ÖPNV geschaffen. Die Auswirkungen der neuen EU-Verordnung<br />

auf die Betrauung der HST wurden in einem Expose dargestellt und im Aufsichtsrat besprochen.<br />

Ziel ist es, für die HST auch für die Zukunft größtmögliche Rechtssicherheit zu erlangen. Hierbei<br />

sind die noch laufenden Änderungen der Anpassung des Personenbeförderungsrechtes zu berücksichtigen.<br />

Mit Eröffnung des Westfalenbades wird dieses auch über die neu geschaffene Haltestelle an das<br />

Liniennetz des ÖPNV angebunden. Hierzu wird die Linie 528 mit einer Stichfahrt den Bereich<br />

zum Westfalenbad erschließen.<br />

Die neuen zurzeit eingesetzten Chipkarten im VRR sind nur mit den entsprechenden Lesegeräten<br />

prüffähig. Um den kontrollierten Vordereinstieg weiterhin effektiv gestalten zu können, sollen<br />

sämtliche Omnibusse im Rahmen einer verbundweiten Aktion mit entsprechenden elektronischen<br />

Prüfgeräten ausgestattet werden. Nach umfassender Vorbereitung soll der Testbetrieb voraussichtlich<br />

Mitte 2010 starten.<br />

Durch die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen von Kraftfahrzeugmechatronikern im Werkstattbereich,<br />

kaufmännischen Ausbildungsberufen sowie dem Berufsbild „Fachkraft im Fahrbetrieb“<br />

werden weiterhin jungen Menschen berufliche Perspektiven eröffnet.<br />

Für das Geschäftsjahr 2010 wird gemäß Wirtschaftsplan ein Ergebnis von rd. -15,7 Mio. € erwartet.<br />

Des Weiteren sind für das Jahr 2010 Investitionen in Höhe von rd. 5,3 Mio. € geplant, die<br />

überwiegend für die Beschaffung von neuen Bussen verwendet werden.<br />

Zurzeit wird im VRR die Einführung eines sogenannten Sozialtickets diskutiert. Auf Basis des<br />

derzeitigen Diskussionsstandes wird für die HST eine wirtschaftliche Belastung von schätzungsweise<br />

mind. 1 Mio. € p. a. erwartet.<br />

Seite 130 <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

3. Risikobericht<br />

3.1 Risikomanagement<br />

Systematisches Risikomanagement ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des dauerhaften Erfolges<br />

der HST. Aus diesem Grund hat die HST nach Einführung des Gesetzes zur Transparenz<br />

und Kontrolle im Unternehmensbereich (KonTraG) ein Risikomanagementsystem aufgebaut. Ziel<br />

ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bewerten sowie Gegenmaßnahmen zu treffen, um<br />

so Risiken auf ein Minimum zu begrenzen.<br />

Im Rahmen der jährlichen Risikoinventur werden bestehende Risiken identifiziert und dokumentiert.<br />

Darüber hinaus werden diese nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihrer finanziellen<br />

Auswirkung qualifiziert.<br />

Risikomanagement ist ein kontinuierlich durchzuführender Prozess, der endogene als auch exogene<br />

Einflussfaktoren und Veränderungen berücksichtigt. Plötzlich auftretende Risiken sind unmittelbar<br />

dem Risikomanager zu kommunizieren. Im Berichtssystem wird regelmäßig über das<br />

Risikomanagement berichtet. Es ist somit Bestandteil einer effizienten und wertorientierten Unternehmenssteuerung.<br />

3.2 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Mit der Neuordnung der Finanzierung im VRR und den Beschlüssen zur Betrauung durch den<br />

<strong>Hagen</strong>er Rat hat die HST eine sichere EU-konforme Grundlage für ihr unternehmerisches Handeln.<br />

Die Umsetzung der Vorgaben aus dem Ratsbeschluss vom Dezember 2008 ab Sommerfahrplan<br />

2009 hat gezeigt, dass auch angesichts deutlich eingeschränkter finanzieller Rahmenbedingungen<br />

ein leistungsfähiger und attraktiver ÖPNV in <strong>Hagen</strong> möglich ist.<br />

Nach Durchführung der Risikoinventur im Geschäftsjahr 2009 hat sich die Anzahl der Risiken<br />

unter anderem durch die Zusammenfassung von Risiken vermindert.<br />

Der Europäische Gerichtshof hat in 2003 ein Urteil zur aktuellen Finanzierungspraxis des ÖPNV<br />

in Deutschland gesprochen. Als Folge dieses Urteils haben die Aufgabenträger den VRR beauftragt,<br />

ein neues EU-konformes Finanzierungssystem zu entwickeln.<br />

In 2005 wurde das neue Finanzierungssystem verabschiedet und erstmalig für das Geschäftsjahr<br />

2006 angewendet. Auch für das Geschäftsjahr 2009 wurde wie in den Vorjahren ein Finanzierungsantrag<br />

gemäß der neuen Systematik gestellt. In 2009 wurde der Verwendungsnachweis für<br />

das Geschäftsjahr 2008 durch unabhängige Wirtschaftsprüfer testiert. Der Vorstand geht davon<br />

aus, dass damit die Auflagen des EuGH-Urteils erfüllt und diese wirtschaftlich umgesetzt werden.<br />

Auf Grund der finanziellen Lage der öffentlichen Haushalte sind für die Verkehrsunternehmen<br />

zukünftig weitere Mittelkürzungen zu erwarten. Diese Mindereinnahmen sollen nach Möglichkeit<br />

durch Preissteigerungen aufgefangen werden. Dazu entwickelt der VRR gemeinsam mit den<br />

Verkehrsunternehmen entsprechende Modelle.<br />

Die HST ist in das Cash-Management der HVG eingebunden. Die erforderliche Liquidität wird<br />

daher über die Konzernmutter HVG unter Berücksichtigung einer Zusage für einen Zuschuss der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> sichergestellt. Daher sind finanzielle Risiken grundsätzlich ausgeschlossen.<br />

Aus dem operativen Geschäft wurden weitere Risiken identifiziert, die jedoch nicht den Fortbestand<br />

der Gesellschaft gefährden.<br />

Für die HST können sich aus den aktuell geführten Tarifverhandlungen des TV-N NW zukünftige<br />

Personalkosten- und auch Produktivitätsrisiken ergeben.<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG Seite 131


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

4. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Ende des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet.<br />

Seite 132 <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sander Reisen GmbH<br />

Sander Reisen GmbH Seite 133


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft In der Geweke 4<br />

58135 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 20. September 1982<br />

Stammkapital 26.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 24. April 2002<br />

Gesellschafter Die <strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG ist Alleingesellschafterin.<br />

Mitarbeiterzahl 79<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführer<br />

Herr Paul-Gerhardt Spoden<br />

Herr Markus Menzen<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Durchführung von Reiseveranstaltungen<br />

und Busfahrten jeglicher Art für eigene und fremde<br />

Rechnung.<br />

Die Gesellschaft ist berechtigt, sich an anderen Unternehmen<br />

gleicher oder ähnlicher Art in jeder zulässigen Form zu beteiligen,<br />

solche Unternehmen selbst zu erwerben, neu zu gründen oder zu<br />

pachten. Sie kann ferner Zweigniederlassungen errichten.<br />

Seite 134 Sander Reisen GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Es ergeben siche keine unmittelbaren Auswirkungen auf den städtischen Haushalt. Mittelbare<br />

Auswirkungen ergeben sich über die <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (siehe dort).<br />

Sander Reisen GmbH Seite 135


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

Seite 136 Sander Reisen GmbH<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 211,94 1.836,94 7.350,94<br />

II. Sachanlagen 1.337.496,72 1.582.186,83 1.360.835,65<br />

III. Finanzanlagen 800,00 800,00 800,00<br />

1.338.508,66 1.584.823,77 1.368.986,59<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 10.283,00 0,00 0,00<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

86.045,11<br />

175.418,02<br />

230.820,96<br />

111.600,30 37.059,88 833.581,70<br />

207.928,41 212.477,90 1.064.402,66<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00 3,64<br />

0,00 0,00 3,64<br />

Bilanzsumme 1.546.437,07 1.797.301,67 2.433.392,89<br />

Passiva<br />

A. Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

85.359,17 80.858,80 160.902,01<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 26.000,00 26.000,00 26.000,00<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 54.858,80 134.902,01 120.056,96<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

4.500,37 -80.043,21 14.845,05<br />

B. Rückstellungen<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

102.316,85 130.714,57 114.812,37<br />

1.358.761,05 1.585.728,30 2.157.678,51<br />

Bilanzsumme 1.546.437,07 1.797.301,67 2.433.392,89


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sander Reisen GmbH Seite 137


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 3.496.538,60 3.767.591,48 4.241.664,56<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 385.976,54 319.541,76 201.394,49<br />

3. Materialaufwand 925.012,18 1.192.563,78 1.155.047,06<br />

4. Personalaufwand<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

2.196.816,35 2.216.519,35 2.211.139,45<br />

mögens und Sachanlagen<br />

253.340,00<br />

Seite 138 Sander Reisen GmbH<br />

159.892,67<br />

122.043,11<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 435.307,81 546.801,12 896.653,14<br />

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 45,80 2.510,01 3.551,21<br />

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

9. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

64.341,28 56.182,42 30.611,52<br />

schäftstätigkeit<br />

7.743,32 -82.316,09 31.115,98<br />

10. Steuern vom Einkommen und Ertrag -435,56 -5.951,40 11.742,67<br />

11. Sonstige Steuern 3.678,51 3.678,52 4.528,26<br />

12. Jahresergebnis 4.500,37 -80.043,21 14.845,05


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

Bei der Fa. Sander Reisen GmbH handelt es sich um eine kleine Kapitalgesellschaft nach<br />

§ 267 Abs. 1 HGB. Diese Gesellschaften brauchen nach § 264 Abs. 1 Satz 3 HGB keinen Lagebericht<br />

aufzustellen.<br />

Sander Reisen GmbH Seite 139


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 140


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

BSH Holding GmbH<br />

BSH Holding GmbH Seite 141


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Buschstr. 52<br />

58099 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 16.07.2002<br />

Stammkapital 1.000.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 24. August 2009<br />

Gesellschafter Anteil in %<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH 94<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> 6<br />

Seite 142 BSH Holding GmbH<br />

Durch Verschmelzung mit den Tochtergesellschaften Seniorenzentrum<br />

Buschstraße gGmbH und Jugendhilfe Selbecke gGmbH<br />

mit Wirkung vom 01.01.2010 wird die Gesellschaft umbenannt in<br />

„BSH Betrieb für Sozialeinrichtungen <strong>Hagen</strong> gem. GmbH“.<br />

Beteiligungsunternehmen Anteile am Kapital<br />

Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH 100 %<br />

Jugendhilfe Selbecke gGmbH 100 %<br />

Mitarbeiterzahl 224<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

§ 2 des Gesellschaftsvertrages:<br />

(1) Gegenstand des Unternehmens ist die Funktion einer geschäftsleitenden<br />

Holdinggesellschaft für Unternehmen und


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Einrichtungen privaten Rechts im Altenpflege-, Kinder- und<br />

Jugendhilfe- sowie im Sozialbereich auf dem Gebiet der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong>. Des Weiteren erbringt sie Dienstleistungen<br />

gegenüber Tochtergesellschaften.<br />

(2) Der Gegenstand des Unternehmens ist auf den öffentlichen<br />

Zweck auszurichten und das Unternehmen so zu führen,<br />

dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird.<br />

(3) Die Gesellschaft ist unter Abwägung der in Abs. 1 genannten<br />

Ziele zur wirtschaftlichen Betriebsführung verpflichtet.<br />

(4) Die Wirtschaftsgrundsätze des § 109 Gemeindeordnung<br />

NRW sind zu beachten.<br />

(5) Die Gesellschaft hat ihre Aufgaben im Interesse der <strong>Hagen</strong>er<br />

Einwohner wahrzunehmen.<br />

(6) Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften<br />

berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck gefördert werden<br />

kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben anderer<br />

Unternehmen bedienen, an anderen Unternehmen<br />

beteiligen und solche Unternehmen erwerben, errichten<br />

oder pachten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Durch den tatsächlichen Betrieb des Altenheims an der Buschstraße,<br />

dem Kinderheim an der Selbecker Straße sowie der heilpädagogischen<br />

Außengruppe wird der öffentliche Zweck erfüllt.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Frau Jennifer Coelho Rosa<br />

Herr Detlef Hörmann<br />

Aufsichtsrat<br />

Herr Dr. Christian Schmidt 1<br />

Herr Dr. Stephan Ramrath<br />

Herr Wolfgang Röspel<br />

Frau Dorothee Machatschek (Vorsitzende)<br />

Herr Peter Mervelskemper<br />

Herr Peter Kirchhoff<br />

Herr Dirk Vormann<br />

Herr Jörg Meier<br />

Arbeitnehmervertreter/innen:<br />

Herr Ulf Koelsch<br />

Frau Ellen Steinbach<br />

Herr Günter Brandau<br />

Frau Cornelia Haupt<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

2 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 setzt sich der Aufsichtsrat wie folgt<br />

zusammen:<br />

Herr Dr. Christian Schmidt 2<br />

Frau Hannelore Fischbach<br />

BSH Holding GmbH Seite 143


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Frau Sybille Klos-Eckermann (Vorsitzende)<br />

Herr Sven Söhnchen<br />

Frau Barbara Richter<br />

Herr Horst Bach<br />

Vertreter der <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH:<br />

Herr Christoph Köther<br />

Herr Markus Menzen<br />

Arbeitnehmervertreter/innen:<br />

Herr Ulf Koelsch<br />

Frau Ellen Steinbach<br />

Herr Günter Brandau<br />

Frau Cornelia Haupt<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Seite 144 BSH Holding GmbH<br />

Gesellschafterversammlung<br />

In der Gesellschafterversammlung wird die Stadt <strong>Hagen</strong> durch<br />

eine durch den Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> beauftragte und mit Weisung<br />

versehene Person vertreten. Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat beschlossen,<br />

in die ordentliche Gesellschafterversammlung am<br />

01.07.2009 Herrn Gerhard Romberg als stimmberechtigten Vertreter<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> zu entsenden.<br />

Es ergeben sich keine unmittelbaren Auswirkungen auf den städtischen Haushalt.


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

BSH Holding GmbH Seite 145<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 7.636,00 3.008,80 9.328,80<br />

II. Sachanlagen 16.480.600,26 17.078.963,40 17.528.385,49<br />

III. Finanzanlagen 580.055,00 622.555,00 665.055,00<br />

17.068.291,26 17.704.527,20 18.202.769,29<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 620,17 884,63 11.216,27<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

1.175.986,79<br />

678.728,70<br />

641.645,11<br />

14.752,44 7.135,33 73.253,81<br />

1.191.359,40 686.748,66 726.115,19<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 5.258,89 5.611,06 5.510,56<br />

5.258,89 5.611,06 5.510,56<br />

Bilanzsumme 18.264.909,55 18.396.886,92 18.934.395,04<br />

Passiva<br />

A. Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

1.265.089,73 1.246.759,26 1.329.378,45<br />

davon:<br />

Kapitalanteile Kommanditistin 0,00 0,00 1.000.000,00<br />

Gezeichnetes Kapital 1.000.000,00 1.000.000,00 0,00<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 1.195.921,52 1.195.921,52 1.195.921,52<br />

Gewinn-/Verlustvortrag -949.162,26 -866.543,07 -873.197,75<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

18.330,47 -82.619,19 6.654,68<br />

B. Sonderposten aus Zuwendungen zur<br />

Finanzierung des Sachanlagevermögens<br />

C. Rückstellungen<br />

D. Verbindlichkeiten<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

303.282,00<br />

314.903,00<br />

326.524,00<br />

341.173,07 214.002,90 194.650,04<br />

16.348.035,95 16.613.280,60 17.078.070,29<br />

7.328,80 7.941,16 5.772,26<br />

Bilanzsumme 18.264.909,55 18.396.886,92 18.934.395,04


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 146 BSH Holding GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 9.333.555,81 8.284.829,71 7.766.674,43<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 91.352,56 123.314,20 132.279,66<br />

3. Materialaufwand 133.597,32 130.943,48 137.085,81<br />

4. Personalaufwand<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

7.567.883,02 6.833.831,33 6.239.322,30<br />

mögens und Sachanlagen<br />

605.399,80<br />

612.714,00<br />

BSH Holding GmbH Seite 147<br />

629.607,34<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 494.625,41 258.096,38 229.351,54<br />

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 16.646,84 31.010,75 28.722,09<br />

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

9. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

587.801,33 652.381,80 646.428,74<br />

schäftstätigkeit<br />

52.248,33 -48.812,33 45.880,45<br />

10. Sonstige Steuern 33.917,86 33.806,86 39.225,77<br />

11. Jahresergebnis 18.330,47 -82.619,19 6.654,68


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Wirtschaftbericht<br />

1.1 Allgemeiner Überblick<br />

Die BSH Holding GmbH (BSH) ist eine Tochtergesellschaft (94%) der <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und<br />

Verkehrs-GmbH (HVG), die weitere Gesellschafterin ist die Stadt <strong>Hagen</strong> (6%). Der BSH betreibt<br />

über ihre Tochtergesellschaft Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH (SZB) eine vollstationäre<br />

Seite 148 BSH Holding GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Pflegeeinrichtung einschließlich Kurzzeit-, Tagespflege und einen ambulanten Pflegedienst. Über<br />

die Tochtergesellschaft Jugendhilfe Selbecke gGmbH (JHS) wird der Betrieb eines zentralen<br />

Kinderheims und von fünf Außenwohngruppen sowie zwei heilpädagogischen Tageseinrichtungen<br />

durchgeführt.<br />

Der Gegenstand des Unternehmens besteht aus der Personalgestellung und weiteren Dienstleistungen<br />

für die Tochterunternehmen, der Vermietung seniorengerechter Wohnungen und dem<br />

Betrieb einer Cafeteria.<br />

Die BSH hat die Funktion einer geschäftsleitenden Holdinggesellschaft für Unternehmen und<br />

Einrichtungen privaten Rechts im Altenpflege-, Kinder- und Jugendhilfe- sowie Sozialbereich auf<br />

dem Gebiet der Stadt <strong>Hagen</strong>.<br />

Durch die Erfüllung ihrer gesellschaftsvertraglich festgelegten Tätigkeit insbesondere für die<br />

Tochtergesellschaften SZB und JHS hat die Gesellschaft ihren öffentlichen Zweck im Geschäftsjahr<br />

2009 nachhaltig erfüllt.<br />

Mit den Tochtergesellschaften sind Rangrücktrittsvereinbarungen geschlossen. Diese Vereinbarungen<br />

besagen, dass die BSH hinsichtlich sämtlicher Forderungen gegenüber den Tochtergesellschaften<br />

den Rangrücktritt zugunsten aller gegenwärtigen und zukünftigen Gläubiger erklärt.<br />

Forderungen sollen solange nicht geltend gemacht werden, wie das zu einer Überschuldung im<br />

Sinne des Insolvenzrechts führen würde.<br />

1.2 Geschäftsverlauf<br />

1.2.1 Ergebnis<br />

Die BSH schließt das Geschäftsjahr 2009 mit einem Jahresüberschuss von 18 T€ ab.<br />

1.2.2 Personal- und Sozialwesen<br />

Im Durchschnitt wurden in diesem Berichtsjahr 238 Mitarbeiter/innen inklusive Auszubildende und<br />

Zivildienstleistende bei der BSH beschäftigt. Die Gesamtbeschäftigtenzahl betrug zum Jahresende<br />

251. Das Personal wurde überwiegend bei den Töchtern SZB und JHS eingesetzt. Die Geschäftsführung<br />

wird von der HVG gestellt.<br />

Im Rahmen des Personalwesens wurde viel Wert gelegt auf die Implementierung eines Zielvereinbarungs-<br />

und Beurteilungssystems und die Transparenz und Verbindlichkeit im Rahmen des<br />

Personalcontrollings. Des Weiteren hat sich die Gesellschaft um die Gesunderhaltung ihrer Mitarbeiter/innen<br />

gekümmert. Insbesondere die stetig zunehmenden wechselnden Belastungen und<br />

Beanspruchungen müssen in einem ganzheitlichen Gesundheitsmanagementsystem analysiert<br />

werden, um davon geeignete Maßnahmen abzuleiten.<br />

Zum 31.12.2009 betrug der Beschäftigungsstand:<br />

VZ-Stellen Mitarbeiter/innen<br />

Verwaltung 0,91 2<br />

SZB 95,37 132<br />

JHS 83,56 100<br />

Service 14,56 17<br />

Gesamt 194,40 251<br />

BSH Holding GmbH Seite 149


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Zum 31.12.2008 betrug der Beschäftigungsstand:<br />

VZ-Stellen Mitarbeiter/innen<br />

Verwaltung 0,13 1<br />

SZB 84,62 121<br />

JHS 77,73 87<br />

Service 14,41 18<br />

Gesamt 176,89 227<br />

1.2.3 Ertragslage<br />

Die BSH erzielte im Geschäftsjahr 2009 einen Jahresüberschuss von 18.330,47 €.<br />

Die Umsatzerlöse erhöhten sich gegenüber 2008 um 1.049 T€. Diese Steigerung ist hauptsächlich<br />

auf die erhöhten Weiterberechnungen der Personal- und Verwaltungskosten an die Tochterunternehmen<br />

und auf erhöhte Mieteinnahmen zurückzuführen.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich im Vergleich zu 2008 um 32 T€. Im Vorjahr<br />

war die Erstattung eines Geschäftsführergehaltes durch die Stadt <strong>Hagen</strong> für ein halbes Jahr in<br />

dieser Position enthalten.<br />

Der Personalaufwand der BSH erhöhte sich gegenüber 2008 um 734 T€. Diese Erhöhung liegt<br />

zum einen an den Entgelt-Tarifsteigerungen und zum anderen lagen die Abwesenheiten des Personals<br />

insbesondere im Seniorenzentrum über der Norm, so dass erhöhte Kosten für Ersatzpersonal<br />

entstanden sind. Des Weiteren wurde zusätzliches Personal für eine neue Außenwohngruppe<br />

in der Jugendhilfe und den Ausbau des ambulanten Pflegedienstes im Seniorenzentrum<br />

- von 8 auf 58 Patienten - benötigt.<br />

Die Abschreibungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um 8 T€ verringert. Neuanschaffungen<br />

werden bei den jeweiligen Einrichtungen bilanziert.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind deutlich um 237 T€ gestiegen. Ursächlich für<br />

diese Entwicklung ist die erstmalige Abrechnung von Dienstleistungen der Konzerngesellschaft<br />

<strong>Hagen</strong>er Service GmbH.<br />

2009 2008<br />

T€ T€<br />

Umsatzerlöse 9.334 8.285<br />

Sonstige betriebliche Erträge 91 123<br />

Materialaufwand 134 131<br />

Personalaufwand 7.568 6.834<br />

Abschreibungen 605 613<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 495 258<br />

Steuern 34 34<br />

Betriebsergebnis 592 573<br />

Finanzergebnis 571 621<br />

Jahresergebnis 18 -83<br />

1.2.4 Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 98 T€ verringert. Auf der Aktivseite lag<br />

dies im Wesentlichen an den abschreibungsbedingten Rückgängen des Sachanlagevermögens<br />

bei gegenläufigen Effekten aus der stichtagsbedingten Erhöhung der Forderungen/sonstigen<br />

Vermögensgegenstände. Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital durch den Jahresüberschuss<br />

leicht erhöht. Ebenfalls gestiegen sind die kurzfristigen Rückstellungen. Gegenläufige<br />

Seite 150 BSH Holding GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Effekte resultieren aus der deutlichen Abnahme der lang- und mittelfristigen Verbindlichkeiten, im<br />

Wesentlichen durch Tilgungsleistungen im Berichtsjahr.<br />

Die Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital beträgt 7,44 % (im Vorjahr: 7,04 %).<br />

Eigenkapital und langfristig gebundenes Kapital betragen 94,17 % (im Vorjahr: 95,31%) der Bilanzsumme.<br />

1.2.5 Bilanzstruktur<br />

2009 2008<br />

T€ % T€ %<br />

Aktiva<br />

Immaterielle Wirtschaftsgüter 8 0 3 0<br />

Sachanlagen 16.480 91 17.079 93<br />

Finanzanlagen 580 3 623 4<br />

Langfristig gebundenes Vermögen 17.068 94 17.705 96<br />

Vorräte 1 0 1 0<br />

Forderungen/Sonstige Vermögensgegenstände 1.176 6 679 4<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 5 0 5 0<br />

Flüssige Mittel 15 0 7 0<br />

Kurzfristig gebundenes Vermögen 1.197 6 692 3<br />

18.265 100 18.397 100<br />

Passiva<br />

Eigenkapital 1.265 7 1.247 7<br />

Sonderposten 303 2 315 2<br />

Langfristige Rückstellungen 42 0 31 0<br />

Lang- und mittelfristige Verbindlichkeiten 15.589 85 15.940 86<br />

Langfristig gebundenes Kapital 17.199 94 17.533 95<br />

Kurzfristige Rückstellungen 299 2 183 1<br />

Bankverbindlichkeiten 283 2 302 2<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 10 0 29 0<br />

Übrige Verbindlichkeiten/Rechnungsabgrenzungsposten 474 2 350 2<br />

Kurzfristig gebundenes Kapital 1.066 6 864 5<br />

18.265 100 18.397 100<br />

2. Prognosebericht<br />

Für das Geschäftsjahr 2010 wird ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet.<br />

Während die Einnahmen aus eigener Tätigkeit stabil zu halten sind, wird es wichtig sein, die Personalkosten<br />

- über Steigerung der Anwesenheitsquote - zu senken, um so die Umlagen aus<br />

der Geschäftstätigkeit mit den Tochtergesellschaften zu reduzieren.<br />

Des Weiteren ist es unumgänglich, dass für die Tochterunternehmen frühzeitig die Entgelt- und<br />

Pflegesätze verhandelt werden, um somit die Erlöse den Kosten anzupassen und die Entgeltsteigerungen<br />

im Sozial- und Erziehungsdienst zu kompensieren.<br />

Für das Jahr 2010 wird beabsichtigt, die Tochtergesellschaften JHS und SZB auf die Muttergesellschaft<br />

BSH zu verschmelzen und die BSH als gemeinnützig anerkennen zu lassen. Dadurch<br />

werden insbesondere Kostenvorteile durch den Wegfall des komplizierten kaufmännischen Umlageverfahrens<br />

generiert und Wirtschaftsprüfungskosten reduziert.<br />

BSH Holding GmbH Seite 151


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Im Jahr 2010 werden die im Jahr 2009 erarbeiteten Marketingmaßnahmen abgeschlossen. Die<br />

BSH und die Tochtergesellschaften verfügen dann jeweils über eine eigene Website und entsprechendes<br />

Werbematerial.<br />

3. Risikobericht<br />

3.1 Risikomanagement<br />

Ein systematisches Risikomanagement trägt zur Sicherung des dauerhaften Erfolges der BSH<br />

und der Tochterunternehmen SZB und JHS bei.<br />

Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten sowie Gegenmaßnahmen zu treffen. Damit<br />

sollen die Risiken auf ein Minimum begrenzt werden.<br />

Im Rahmen der jährlichen Risikoinventur werden bestehende Risiken identifiziert und dokumentiert.<br />

Darüber hinaus werden diese nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihren finanziellen<br />

Auswirkungen qualifiziert. Nach Durchführung dieser Inventur für das Geschäftsjahr 2009 wurden<br />

wesentliche neue Risiken gegenüber dem Vorjahr festgestellt.<br />

3.2 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Ein potentielles Bestandsgefährdungsrisiko besteht bei der Gesellschaft aufgrund der früheren<br />

Verlustsituation bei der Tochtergesellschaft SZB und der mangelnden Eigenkapitalausstattung.<br />

Die Risikoinventur hat folgende Risiken und Chancen für das kommende Jahr identifiziert:<br />

BSH:<br />

• Mietausfall durch Neubauten seniorengerechter bzw. betreuter Wohnungen<br />

• Abwesenheiten der Mitarbeiter/-innen<br />

SZB:<br />

• Bewohnerstruktur<br />

• Überstunden und Urlaubsüberhänge<br />

• Bettenleerstand<br />

• Personalanpassung an Belegung und Belegungsstruktur<br />

• Höhe der Pflegesätze<br />

• Qualitätsüberprüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK)<br />

JHS<br />

• Auslastung stationärer Bereich<br />

• Auslastung Standort Obernahmer<br />

• Infrastruktur Obernahmer<br />

• Überstunden und Urlaubsüberhänge<br />

Chancen:<br />

• Stabilisierung des ambulanten Dienstes<br />

• Steigerung der Anwesenheitsquote<br />

• Strukturvereinfachung durch Verschmelzung<br />

Seite 152 BSH Holding GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seniorenzentrum Buschstraße<br />

gGmbH<br />

Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH Seite 153


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Buschstr. 52<br />

58099 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 07.11.2002<br />

Stammkapital 25.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 24. August 2009<br />

Gesellschafter Die BSH Holding GmbH ist alleinige Gesellschafterin.<br />

Die Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH wurde zum<br />

01.01.2010 auf die BSH Holding GmbH verschmolzen.<br />

Mitarbeiterzahl Die Mitarbeiter/innen werden der Gesellschaft im Rahmen des<br />

Personalgestellungsvertrages durch die BSH Holding GmbH zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Zweck der Gesellschaft ist die Förderung der Altenhilfe. Die Gesellschaft<br />

dient der Unterbringung, Versorgung, pflegerischen und<br />

sozialen Betreuung hilfsbedürftiger Menschen ohne Rücksicht auf<br />

Staatszugehörigkeit, Konfession, Rasse oder Geschlecht. Der<br />

Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch den Betrieb<br />

einer vollstationären Pflegeeinrichtung einschließlich Kurzzeitpflege<br />

sowie einer Tagespflegeeinrichtung.<br />

Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt,<br />

durch die der Gesellschaftszweck gefördert werden kann.<br />

Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben anderer Unternehmen<br />

bedienen, an anderen Unternehmen beteiligen und solche Unternehmen<br />

erwerben, errichten oder pachten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Nach Aufnahme ihrer Geschäftstätigkeit zum 01.01.2004 betreibt<br />

die Gesellschaft das Seniorenheim an der Buschstraße. Der öffentliche<br />

Zweck ist damit erfüllt.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Frau Jennifer Coelho Rosa<br />

Herr Detlef Hörmann<br />

Seite 154 Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH Seite 155<br />

31.12.2006<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Sachanlagen 53.483,01 56.447,14 73.158,00<br />

53.483,01 56.447,14 73.158,00<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 12.101,41 17.580,08 5.176,80<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

399.576,78<br />

284.521,94<br />

218.459,80<br />

169.409,44 150.938,78 218.425,97<br />

581.087,63 452.940,81 442.062,57<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 888,68 996,43 1.013,08<br />

888,68 996,43 1.013,08<br />

D Nicht durch Eigenkapital gedeckter<br />

Fehlbetrag<br />

188.143,00 139.592,16 156.123,65<br />

188.143,00 139.592,16 156.123,65<br />

Bilanzsumme 823.602,32 649.976,53 672.357,30<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

0,00 0,00 0,00<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 25.000,00 25.000,00 25.000,00<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 159.642,00 159.642,00 159.642,00<br />

Gewinn-/Verlustvortrag -324.234,16 -340.765,65 -361.298,39<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

-48.550,84 16.531,49 20.532,74<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

D Rechnungsabgrenzungsposten<br />

9.000,00 9.000,00 9.000,00<br />

678.574,47 520.654,15 531.507,55<br />

136.027,85 120.322,38 131.849,75<br />

Bilanzsumme 823.602,32 649.976,53 672.357,30


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 156 Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

€<br />

1. Erträge aus allgemeinen Pflegeleistungen<br />

nach Pflege VG<br />

3.306.254,54 2.972.071,94 2.916.597,44<br />

2. Erträge aus Unterkunft und Verpflegung 1.507.626,77 1.488.730,34 1.485.194,60<br />

3. Erträge aus Zusatzleistungen und<br />

Transportleistungen nach PflegeVG<br />

26.158,00 24.205,00 24.079,00<br />

4. Erträge aus der gesonderten Berechnung<br />

von Investitionskosten gegenüber<br />

Pflegebedürftigen<br />

982.415,60 970.910,29 973.179,13<br />

5. Sonstige betriebliche Erträge 192.318,25 61.657,53 82.040,45<br />

6. Materialaufwand 732.506,81 716.794,23 753.188,62<br />

7. Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen<br />

4.352.434,63 3.820.161,07 3.694.835,53<br />

8. Steuern, Abgaben, Versicherungen 13.099,40 11.995,90 45.237,78<br />

9. Mieten, Pacht, Leasing 825.043,07 846.493,83 855.354,96<br />

10. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens<br />

und Sachanlagen<br />

20.223,00 19.947,00 24.161,00<br />

11. Abschreibungen auf Vermögensgegenstände<br />

des Umlaufvermögens<br />

12. Aufwendungen für Instandhaltung und<br />

28.000,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

Instandsetzung<br />

81.817,09 74.176,58 75.029,99<br />

13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 10.200,00 11.475,00 12.750,00<br />

14. Jahresergebnis -48.550,84 16.531,49 20.532,74<br />

2008<br />

€<br />

Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH Seite 157<br />

2007<br />


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Wirtschaftbericht<br />

1.1 Allgemeiner Überblick<br />

Alleinige Gesellschafterin der Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH (SZB) ist die BSH Holding<br />

GmbH (BSH).<br />

Seite 158 Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die SZB betreibt ein Altenpflegeheim mit 144 Plätzen, eine Kurzzeitpflegeeinrichtung mit 7 Plätzen<br />

und eine Tagespflegeeinrichtung mit 16 Plätzen.<br />

Des Weiteren unterhält die SZB seit dem letzten Quartal 2008 einen eigenen ambulanten Pflegedienst.<br />

Die SZB nimmt umfangreiche Leistungen von der Muttergesellschaft ab.<br />

Zum Zweck der zu erbringenden Dienstleistungen wurden folgende Verträge mit der BSH abgeschlossen:<br />

• Betriebsüberlassungsvertrag<br />

• Personalgestellungsvertrag<br />

• Übertragungsvertrag<br />

• Dienstleistungsvertrag Gebäudemanagement<br />

• Vereinbarung zur Übernahme der Heimverträge<br />

1.2 Geschäftsverlauf<br />

1.2.1 Ergebnis<br />

Das Geschäftsergebnis 2009 der SZB liegt bei -49 T€.<br />

1.2.2 Personal- und Sozialwesen<br />

Die SZB hat kein eigenes Personal, es wird von der BSH gestellt.<br />

Für die ordnungsgemäße Durchführung ihrer Geschäftsfelder benötigt die Einrichtung 91,00 Vollzeitstellen.<br />

Diese sind mit 126 Mitarbeiter/innen besetzt.<br />

1.2.3 Belegung<br />

Die Belegung in der sozialen Einrichtung SZB stellt sich prozentual wie folgt dar:<br />

Altenheimpflege:<br />

Pflegestufe 2009 2008<br />

0 0,7 0,7<br />

1 31,6 36,3<br />

2 49,2 48,4<br />

3 17,2 13,0<br />

Gesamt 98,7 98,4<br />

Kurzzeitpflege:<br />

Pflegestufe 2009 2008<br />

0 4,9 11,6<br />

1 40,4 31,9<br />

2 24,1 23,1<br />

3 10,5 4,5<br />

Gesamt 79,9 71,1<br />

Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH Seite 159


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Tagespflege:<br />

Pflegestufe 2009 2008<br />

0 4,1 6,7<br />

1 47,5 26,1<br />

2 27,9 38,1<br />

3 4,5 0,0<br />

Gesamt 84,0 70,9<br />

1.2.4 Ertragslage<br />

Die SZB erzielte im Geschäftsjahr 2009 einen Jahresfehlbetrag von 48.551 €.<br />

Die Gesamterträge erhöhten sich gegenüber 2009 deutlich um 496 T€. Ursächlich für diese Entwicklung<br />

ist im Wesentlichen die erstmalige Erfassung der Erträge des ambulanten Dienstes in<br />

den Erträgen aus allgemeinen Pflegeleistungen und den sonstigen Erträgen mit einem Gesamtvolumen<br />

von insgesamt 241 T€. Des Weiteren konnten die Erträge aus der stationären und teilstationären<br />

Pflege durch Mehrbelegung, Strukturverbesserung und Pflegesatzerhöhungen ebenfalls<br />

deutlich gesteigert werden (+240 T€).<br />

Die Aufwendungen für Material sind bei gegenläufigen Effekten per Saldo um 16 T€ leicht gestiegen.<br />

Der Personalaufwand des Seniorenzentrums erhöhte sich gegenüber 2008 um 406 T€. Diese<br />

Erhöhung steht zum einen mit dem Aufbau des ambulanten Pflegedienstes in Verbindung. Zum<br />

anderen sind Kostenerhöhungen durch Tarifsteigerungen, Leistungsentgelte, Firmenticket und<br />

Überstundenaufbau eingetreten.<br />

Im sonstigen Betriebsaufwand machen sich starke Erhöhungen der Verwaltungskosten sowie<br />

Wertberichtigungsbedarf im Debitorenbereich bemerkbar.<br />

2009 2008<br />

T€ T€<br />

Erträge aus allg. Pflegeleistungen nach dem PflegeVG 3.306 2.972<br />

Erträge aus Unterkunft und Verpflegung 1.508 1.489<br />

Erträge aus Zusatz- und Transportleistungen 26 24<br />

Erträge aus gesonderter Berechnung der Investitionskosten 982 971<br />

Sonstige betriebliche Erträge 192 62<br />

Materialaufwand<br />

davon für<br />

733 717<br />

a) Lebensmittel 256 262<br />

b) Medizinischer- und Betreuungsbedarf 79 77<br />

c) Wasser, Energie, Brennstoffe 135 136<br />

d) Wirtschaftsbedarf 202 187<br />

e) Verwaltungsbedarf 61 55<br />

Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen 4.352 3.820<br />

Steuern, Abgaben, Versicherungen 13 12<br />

Mieten, Pacht, Leasing 825 846<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 20 20<br />

Abschreibungen auf Umlaufvermögen 28 0<br />

Aufwendungen für Instandhaltung/Instandsetzung 82 74<br />

Zinsen 10 12<br />

Jahresergebnis -49 17<br />

Seite 160 Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.2.5 Vermögens- und Finanzlage<br />

Das Stammkapital von 25 T€ und die Kapitalrücklage von 160 T€ wurden durch die Verlustvorträge<br />

aus den Vorjahren aufgezehrt. Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag erhöht<br />

sich durch den Jahresfehlbetrag des Berichtsjahres auf 188 T€.<br />

Die SZB ist bilanziell überschuldet Zur Vermeidung einer insolvenzrechtlichen Überschuldung<br />

wurde mit der BSH eine Rangrücktrittsvereinbarung geschlossen. Diese Vereinbarung besagt,<br />

dass die BSH hinsichtlich sämtlicher Forderungen gegenüber der Tochtergesellschaft den Rangrücktritt<br />

zugunsten aller gegenwärtigen und zukünftigen Gläubiger erklärt. Forderungen sollen<br />

solange nicht geltend gemacht werden, wie das zu einer Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechts<br />

führen würde.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern bestehen aus einem Darlehen der BSH. Dieser<br />

Kredit ist jährlich mit 42.500 € zu tilgen.<br />

Die Finanzierung des langfristig gebundenen Vermögens zeigt folgendes Bild:<br />

2009 2008<br />

T€ T€<br />

Eigenkapital -188 -140<br />

Langfristiges Fremdkapital 255 298<br />

Anlagevermögen -53 -56<br />

Unterdeckung 14 102<br />

1.2.6 Bilanzstruktur<br />

2009 2008<br />

T€ % T€ %<br />

Aktiva<br />

Sachanlagen und Immaterielle Wirtschaftsgüter 53 8 56 11<br />

Langfristig gebundenes Vermögen 53 8 56 11<br />

Vorräte 12 2 18 3<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 389 61 279 55<br />

Sonstige kurzfristige Forderungen/Rechnungsabgrenzungsposten 12 2 6 1<br />

Flüssige Mittel 169 27 151 30<br />

Kurzfristig gebundenes Vermögen 582 92 454 89<br />

635 100 510 100<br />

Passiva<br />

Eigenkapital -188 -30 -140 -27<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaften 255 40 298 58<br />

Langfristig gebundenes Kapital 67 10 158 31<br />

Kurzfristige Rückstellungen 9 1 9 2<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 55 9 37 7<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 339 54 150 29<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten/Rechnungsabgrenzungsposten 165 26 156 31<br />

Kurzfristig gebundenes Kapital 568 90 352 69<br />

635 100 510 100<br />

2. Prognosebericht<br />

Der wirtschaftliche Erfolg hängt weiterhin im Wesentlichen von der guten Auslastung und Qualität<br />

der Dienstleistungen in den jeweiligen Bereichen ab.<br />

Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH Seite 161


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die Belegungen der Kurzzeit- und der Tagespflege müssen weiter erhöht werden.<br />

Ebenso muss die positive Entwicklung des ambulanten Pflegedienstes im Jahr 2010 stabilisiert<br />

und die Kostenstruktur den Erträgen angepasst werden. Die Wechselwirkung zwischen den Bereichen<br />

„Stationär“ und „Ambulant“ soll systematisch genutzt werden.<br />

3. Risikobericht<br />

3.1 Risikomanagement<br />

Ein systematisches Risikomanagement trägt zur Sicherung des dauerhaften Erfolges der SZB<br />

bei.<br />

Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten sowie Gegenmaßnahmen zu treffen. Damit<br />

sollen die Risiken auf ein Minimum begrenzt werden.<br />

Im Rahmen der jährlichen Risikoinventur werden bestehende Risiken identifiziert und dokumentiert.<br />

Darüber hinaus werden diese nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihren finanziellen<br />

Auswirkungen qualifiziert. Nach Durchführung dieser Inventur für das Geschäftsjahr 2009 wurden<br />

neue Risiken gegenüber dem Vorjahr festgestellt.<br />

3.2 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Die Risikoinventur hat für 2009 folgende Risiken identifiziert:<br />

• Bewohnerstruktur<br />

• Überstunden und Urlaubsüberhänge<br />

• Bettenleerstand<br />

• Personalanpassung an Belegung und Belegungsstruktur<br />

• Höhe der Pflegesätze<br />

• Qualitätsüberprüfung durch den Medizinischen Dienst (MDK)<br />

Diese Risiken haben direkte Auswirkungen auf die Ertragslage bzw. auf den Aufwand.<br />

Weitere existenzbedrohende Risiken sind:<br />

• Überschuldung<br />

• Liquidität<br />

Chancen<br />

• Stabilisierung des ambulanten Dienstes<br />

• Steigerung der Anwesenheitsquote des Personals<br />

Seite 162 Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Jugendhilfe Selbecke gGmbH<br />

Jugendhilfe Selbecke gGmbH Seite 163


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Buschstr. 52<br />

58099 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 07.11.2002<br />

Stammkapital 25.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 24. August 2009<br />

Gesellschafter Die BSH Holding GmbH ist alleinige Gesellschafterin.<br />

Die Jugendhilfe Selbecke gGmbH wurde zum 01.01.2010 auf die<br />

BSH Holding GmbH verschmolzen.<br />

Mitarbeiterzahl Die Mitarbeiter/innen werden der Gesellschaft im Rahmen des<br />

Personalgestellungsvertrages durch die BSH Holding GmbH zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Zweck der Gesellschaft ist die Erbringung von Leistungen der<br />

Erziehungshilfe. Sie bietet Hilfen in stationärer Form für Kinder,<br />

Jugendliche und junge Erwachsene sowie Hilfen für seelisch Behinderte.<br />

Sie bietet gemeinsame Wohnformen für Mütter, Väter<br />

und Kinder (§ 19 SGB VIII). Sie macht teilstationäre Angebote für<br />

Kinder und Jugendliche.<br />

Die Gesellschaft ist berechtigt, zur Förderung des Gesellschaftszweckes<br />

andere Unternehmen zu betreiben, sich ihrer zu bedienen,<br />

sich an ihnen im Rahmen der Betriebserlaubnis des Landesjugendamtes<br />

und des SGB VIII zu beteiligen oder solche Unternehmen<br />

sowie Hilfs- und Nebenbetriebe zu erwerben, zu errichten<br />

oder zu pachten. Die §§ 45 bis 48 SGB VIII sind zu beachten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Nach Aufnahme ihrer Geschäftstätigkeit zum 01.01.2004 betreibt<br />

die Gesellschaft das Kinderheim Selbecke und hat weitere Angebote<br />

im Bereich der Jugendhilfe. Der öffentliche Zweck ist damit<br />

erfüllt.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Frau Jennifer Coelho Rosa<br />

Herr Detlef Hörmann<br />

Seite 164 Jugendhilfe Selbecke gGmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

Jugendhilfe Selbecke gGmbH Seite 165<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Sachanlagen 837.023,30 857.301,76 106.532,00<br />

837.023,30 857.301,76 106.532,00<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

184.115,06<br />

127.419,51<br />

138.813,47<br />

70.749,60 62.307,18 147.887,41<br />

254.864,66 189.726,69 286.700,88<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 7.626,02 8.977,14 3.321,36<br />

7.626,02 8.977,14 3.321,36<br />

Bilanzsumme 1.099.513,98 1.056.005,59 396.554,24<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

251.929,12 237.175,82 243.332,34<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 25.000,00 25.000,00 25.000,00<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 72.913,00 72.913,00 72.913,00<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 139.262,82 145.419,34 81.834,66<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

14.753,30 -6.156,52 63.584,68<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

D Rechnungsabgrenzungsposten<br />

18.400,00 10.000,00 10.000,00<br />

612.930,30 808.829,77 143.221,90<br />

216.254,56 0,00 0,00<br />

Bilanzsumme 1.099.513,98 1.056.005,59 396.554,24


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 166 Jugendhilfe Selbecke gGmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 4.838.759,34 4.273.639,48 3.646.990,27<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 65.793,33 32.161,63 36.123,46<br />

3. Materialaufwand<br />

4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

4.088.342,73 3.541.770,84 2.957.535,98<br />

mögens und Sachanlagen<br />

64.371,00<br />

44.700,00<br />

Jugendhilfe Selbecke gGmbH Seite 167<br />

42.885,16<br />

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 717.681,28 716.769,47 619.107,91<br />

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 19.404,36 8.647,32 0,00<br />

7. Jahresergebnis 14.753,30 -6.156,52 63.584,68


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Wirtschaftbericht<br />

1.1 Allgemeiner Überblick<br />

Alleinige Gesellschafterin der Jugendhilfe Selbecke gGmbH (JHS) ist die BSH Holding GmbH<br />

(BSH).<br />

Seite 168 Jugendhilfe Selbecke gGmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die Gesellschaft betreibt ein Kinderheim mit 61 Regelplätzen, zwei heilpädagogische Tagesgruppen<br />

mit 15 Plätzen, Mutter-Kind-Betreuung mit 14 (7 + 7) Plätzen, eine Jugendhilfestation<br />

und eine intensivpädagogische Gruppe mit 12 Plätzen. Des Weiteren werden eine Verselbständigungsgruppe<br />

mit 4 Plätzen sowie 4 ausgelagerte Heimplätze und seit September 2009 eine<br />

5-Tage-Gruppe mit 6 Plätzen betrieben.<br />

Die JHS erbringt gemäß ihrer Satzung Leistungen auf dem Gebiet der Erziehungshilfe durch Hilfe<br />

in stationärer Form für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie Hilfe für seelisch Behinderte.<br />

Sie bietet weiterhin gemeinsame Wohnformen für Mütter, Väter und Kinder (§ 19 SGB VIII)<br />

sowie teilstationäre Angebote für Kinder und Jugendliche. Die JHS hat ihren Gesellschaftszweck<br />

durch die Ausübung der oben aufgeführten Tätigkeiten im Berichtsjahr erreicht.<br />

Die JHS nimmt umfangreiche Leistungen von der Muttergesellschaft ab.<br />

Zum Zweck der zu erbringenden Dienstleistungen wurden folgende Verträge mit der BSH abgeschlossen:<br />

• Personalgestellungsvertrag<br />

• Übertragungsvertrag<br />

• Pachtvertrag<br />

• Dienstleistungsvertrag Gebäudemanagement<br />

1.2 Geschäftsverlauf<br />

1.2.1 Ergebnis<br />

Das Geschäftsergebnis 2009 der JHS liegt bei 15 T€.<br />

1.2.2 Investitionen<br />

Die JHS erwarb in 2009 diverse Innenausstattung, insbesondere für die Einrichtung der im Berichtsjahr<br />

neu eröffneten 5-Tage-Gruppe.<br />

1.2.3 Personal- und Sozialwesen<br />

Die JHS hat kein eigenes Personal, es wird von der BSH gestellt.<br />

Für die ordnungsgemäße Durchführung ihrer Geschäftsfelder benötigt die Einrichtung 80,76 Vollzeitstellen.<br />

Diese sind mit 94 Mitarbeiter/innen besetzt.<br />

Die Mitarbeiter/innen erhält die JHS über einen Gestellungsvertrag von der BSH.<br />

1.2.4 Belegung<br />

Sowohl im stationären als auch im teilstationären Bereich ist die Belegung der sozialen Einrichtung<br />

JHS als ausgezeichnet anzusehen.<br />

1.2.5 Ertragslage<br />

Die JHS weist im Geschäftsjahr 2009 einen Jahresüberschuss von 14.753 € aus.<br />

Jugendhilfe Selbecke gGmbH Seite 169


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die Gesamterträge erhöhten sich gegenüber 2008 um 599 T€. Diese Steigerung ist unter anderem<br />

auf die neu eröffnete 5-Tage-Gruppe, auf Überbelegungen im ambulanten Bereich sowie auf<br />

die Erhöhung der Pflegesätze zurückzuführen.<br />

Die Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen erhöhten sich um 547 T€. Unter dieser<br />

Position befindet sich auch der Aufwand für die Personalgestellung durch die BSH. Dieser erhöhte<br />

sich gegenüber dem Vorjahr um 486 T€.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich per Saldo nur leicht um 1 T€. Hier sind<br />

auch die Instandhaltungsaufwendungen abgebildet, die für die neue 5-Tage-Gruppe getätigt werden<br />

mussten.<br />

2009 2008<br />

T€ T€<br />

Umsatzerlöse 4.838 4.274<br />

Sonstige betriebliche Erträge 66 32<br />

Materialaufwand 4.088 3.542<br />

Abschreibungen 64 45<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 718 717<br />

Zinsen 19 9<br />

Jahresergebnis 15 -6<br />

1.2.6 Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme der Gesellschaft ist 2009 gegenüber dem Vorjahr per Saldo um 4 % auf<br />

1.100 T€ gestiegen.<br />

Das langfristig gebundene Vermögen verringerte sich um 2 % auf 837 T€, während sich das kurzfristige<br />

Vermögen im Wesentlichen durch den stichtagsbedingten Anstieg der Forderungen gegenläufig<br />

auf 263 T€ erhöhte.<br />

Die Deckung des Anlagevermögens durch Eigenkapital beträgt 30 %.<br />

Das Eigenkapital und die langfristigen Verbindlichkeiten betragen 58 % (im Vorjahr: 63 %) der<br />

Bilanzsumme.<br />

Mit der Muttergesellschaft wurde eine Rangrücktrittsvereinbarung geschlossen. Diese Vereinbarung<br />

besagt, dass die BSH hinsichtlich sämtlicher Forderungen gegenüber der Tochtergesellschaft<br />

den Rangrücktritt zugunsten aller gegenwärtigen und zukünftigen Gläubiger erklärt. Forderungen<br />

sollen solange nicht geltend gemacht werden, wie das zu einer Überschuldung im Sinne<br />

des Insolvenzrechts führen würde.<br />

Seite 170 Jugendhilfe Selbecke gGmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.2.7 Bilanzstruktur<br />

2009 2008<br />

T€ % T€ %<br />

Aktiva<br />

Sachanlagen 837 76 857 81<br />

Langfristig gebundenes Vermögen 837 76 857 81<br />

Forderungen/Sonstige Vermögensgegenstände 184 17 128 12<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 8 1 9 1<br />

Flüssige Mittel 71 6 62 6<br />

Kurzfristig gebundenes Vermögen 263 24 199 19<br />

1.100 100 1.056 100<br />

Passiva<br />

Eigenkapital 252 23 237 22<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 381 35 427 41<br />

Langfristig gebundenes Kapital 633 58 664 63<br />

Kurzfristige Rückstellungen 19 2 10 1<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 24 2 16 1<br />

Sonstige Verbindlichkeiten/Rechnungsabgrenzungsposten 424 38 366 35<br />

Kurzfristig gebundenes Kapital 467 42 392 37<br />

1.100 100 1.056 100<br />

2. Prognosebericht<br />

Der Trend, von der Regelleistung im stationären Bereich abzuweichen, wird sich in den nächsten<br />

Jahren weiter fortsetzen. Für die JHS ist es wichtig, weiterhin flexibel auf die jeweiligen Nachfragen<br />

über die individuellen Regelgruppen qualifizierte Angebote zu bieten.<br />

Der wirtschaftliche Erfolg hängt wesentlich von der Auslastung der jeweiligen Einrichtungen ab.<br />

Unter der Prämisse eines hohen Auslastungsgrades erwartet die Gesellschaft für das Geschäftsjahr<br />

2010 ein Ergebnis von rd. 11 T€.<br />

3. Risikobericht<br />

3.1 Risikomanagement<br />

Ein systematisches Risikomanagement trägt zur Sicherung des dauerhaften Erfolges der JHS<br />

bei.<br />

Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten sowie Gegenmaßnahmen zu treffen. Damit<br />

sollen die Risiken auf ein Minimum begrenzt werden.<br />

Im Rahmen der jährlichen Risikoinventur werden bestehende Risiken identifiziert und dokumentiert.<br />

Darüber hinaus werden diese nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihren finanziellen<br />

Auswirkungen qualifiziert. Nach Durchführung dieser Inventur für das Geschäftsjahr 2009 wurden<br />

neue Risiken gegenüber dem Vorjahr festgestellt.<br />

3.2 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Die Risikoinventur hat für 2009 folgende Risiken identifiziert:<br />

Jugendhilfe Selbecke gGmbH Seite 171


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

• Auslastung stationärer Bereich<br />

• Sanierungsstau Gebäude Obernahmer<br />

Chancen:<br />

• Chancen werden weiterhin im Ausbau des Regelgruppenbereichs gesehen.<br />

Seite 172 Jugendhilfe Selbecke gGmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und<br />

Dienstleistungs GmbH<br />

HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs GmbH Seite 173


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Herrenstr. 17<br />

58119 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 10.11.2004<br />

Stammkapital 25.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 24. August 2009<br />

Gesellschafter Anteil am Stammkapital<br />

in € in %<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und -GmbH 12.750 51<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> 12.250 49<br />

Mitarbeiterzahl Die Gesellschaft beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter/innen auf<br />

Dauer, sondern nur für jeweils kurze Zeit im Jahr.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

§ 2 des Gesellschaftsvertrages:<br />

(1) Gegenstand der Gesellschaft ist die<br />

- Beschäftigung und / oder Qualifizierung von Arbeitslosen<br />

und sonstigen auf öffentliche Mittel angewiesenen Personen,<br />

- Stabilisierung der persönlichen Situation von Arbeitslosen<br />

durch sozialpädagogische und psychosoziale Begleitung<br />

und Hilfe,<br />

- Integration von Arbeitslosen in den 1. Arbeitsmarkt.<br />

(2) Der Gegenstand des Unternehmens ist auf den öffentlichen<br />

Zweck auszurichten und das Unternehmen so zu führen,<br />

dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird.<br />

(3) Die Gesellschaft ist unter Abwägung der in Abs. 1 genannten<br />

Ziele zur wirtschaftlichen Betriebsführung verpflichtet.<br />

(4) Die Wirtschaftsgrundsätze des § 109 Gemeindeordnung<br />

NRW sind zu beachten.<br />

(5) Die Gesellschaft hat ihre Aufgaben im Interesse der <strong>Hagen</strong>er<br />

Einwohner wahrzunehmen.<br />

(6) Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften<br />

berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck gefördert werden<br />

kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben anderer<br />

Unternehmen bedienen, an anderen Unternehmen beteiligen<br />

und solche Unternehmen erwerben, errichten oder pachten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Durch ihre Tätigkeit erfüllt die Gesellschaft ihren öffentlichen<br />

Zweck.<br />

Seite 174 HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Johannes-Peter W. Krause<br />

Herr Ralph Osthoff<br />

Aufsichtsrat<br />

Der Aufsichtsrat besteht gem. § 8 des Gesellschaftsvertrages aus<br />

elf Mitgliedern, die von den Gesellschaftern in den Aufsichtsrat<br />

entsandt werden. Im Jahr 2009 hat die Stadt <strong>Hagen</strong> folgende Mitglieder<br />

entsandt:<br />

Herr Ernst Escher<br />

Frau Ruth Sauerwein<br />

Frau Ursula Otting<br />

Herr Wilhelm Strüwer<br />

Herr Wolfgang Röspel<br />

Herr Dr. Christian Schmidt 1<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 sind nachfolgende Vertreter/innen<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> im Aufsichtsrat:<br />

Herr Dr. Christian Schmidt 2<br />

Herr Wilhelm Strüwer<br />

Herr Dr. Friedrich-Wilhelm Geiersbach<br />

Frau Angelika Kulla<br />

Frau Ruth Sauerwein<br />

Herr Ulrich Alda<br />

Auf Vorschlag des Werkhof e. V.:<br />

Herr Dr. Roland Bäcker<br />

Herr Walter Adams<br />

Herr Ulrich Fleischer<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Gesellschafterversammlung<br />

In der Gesellschafterversammlung wird die Stadt <strong>Hagen</strong> durch<br />

eine durch den Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> beauftragte und mit Weisung<br />

versehene Person vertreten. Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat<br />

beschlossen, in die ordentliche Gesellschafterversammlung am<br />

16.06.2009 Herrn Gerhard Romberg als stimmberechtigten Vertreter<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> zu entsenden.<br />

Es ergeben sich keine unmittelbaren Auswirkungen auf den städtischen Haushalt.<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

2 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs GmbH Seite 175


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

Seite 176 HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs GmbH<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Sachanlagen 1,00 250,00 1.750,00<br />

II. Finanzanlagen 0,00 1,00 1,00<br />

1,00 251,00 1.751,00<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

15.861,22<br />

83.365,15<br />

20.411,83<br />

44.299,42 55.553,55 20.836,52<br />

60.160,64 138.918,70 41.248,35<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 3.311,03 2.633,24 142,71<br />

3.311,03 2.633,24 142,71<br />

Bilanzsumme 63.472,67 141.802,94 43.142,06<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

19.939,55 17.146,63 15.375,00<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 25.000,00 25.000,00 25.000,00<br />

Gewinn-/Verlustvortrag -7.853,37 -9.625,00 -9.725,00<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

2.792,92 1.771,63 100,00<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

6.000,00 4.160,00 6.650,00<br />

37.533,12 120.496,31 21.117,06<br />

Bilanzsumme 63.472,67 141.802,94 43.142,06


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs GmbH Seite 177


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 285.497,53 515.855,08 143.244,19<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 2.887,24 121,75 5.223,99<br />

3. Materialaufwand 194.788,73 371.227,12 5.048,54<br />

4. Personalaufwand 0,00 12.274,12 128.147,59<br />

5. Abschreibungen 249,00 1.500,00 1.341,60<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 88.400,32 127.884,37 13.162,26<br />

7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

8. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

0,00 0,00 68,90<br />

schäftstätigkeit<br />

4.946,72 3.090,44 699,29<br />

9. Steuern vom Einkommen und Ertrag 1.468,80 633,81 57,00<br />

10. Sonstige Steuern 685,00 685,00 542,29<br />

11. Jahresergebnis 2.792,92 1.771,63 100,00<br />

Seite 178 HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

Durch die HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs-GmbH (HaWeD GmbH) werden die<br />

Einsatzfelder der Beschäftigung und Qualifizierung von Arbeitslosen und sonstigen auf öffentliche<br />

Mittel angewiesene Personen über die Möglichkeiten der Schwestergesellschaft Beschäftigungs-<br />

und Qualifizierungsgesellschaft Werkhof gem. GmbH (Werkhof gem. GmbH) hinaus erweitert.<br />

HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs GmbH Seite 179


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

So setzen die Kriterien zum Einsatz der so genannten „1 - Euro - Jobber“ neben der Gemeinwohlorientierung<br />

die Zusätzlichkeit der durchgeführten Aufträge voraus. Zusätzlich im Sinne des<br />

Gesetzes sind Arbeiten, die ohne den Einsatz der Zusatzjobber sonst nicht, nicht in diesem Umfang<br />

oder nicht zum jetzigen Zeitpunkt (innerhalb eines Zeitraumes von zwei Jahren) durchgeführt<br />

würden.<br />

Sinnvolle Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten, die nicht oder nicht zweifelsfrei das<br />

Kriterium der Zusätzlichkeit erfüllen, können dadurch genutzt werden, dass die Gesellschaft Zusatzjobber<br />

der Werkhof gem. GmbH als Praktikanten in Übereinstimmung mit den Förderrichtlinien<br />

einsetzt. Weiterhin können Maßnahmeteilnehmer in den Förderprogrammen „Beschäftigungszuschuss“<br />

nach § 16 e SGB II und „Arbeitsgelegenheit in der Mehraufwandsvariante“ nach<br />

§ 16 d SGB II eingesetzt werden.<br />

Das von den Gesellschaftern beschlossene Sanierungskonzept für die Werkhof gem. GmbH und<br />

die HaWeD GmbH führte für die Gesellschaft zum Verkauf des 51 % Geschäftsanteils des Werkhof<br />

e. V. an der Gesellschaft an die <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH. Durch diese<br />

Veränderungen konnte die HaWeD GmbH (Bau-)Aufträge aus dem Konzern Stadt ohne förmliches<br />

Vergabeverfahren in Höhe von rd. 285 T€ erhalten. Die zur Abarbeitung dieser Aufträge<br />

erforderliche Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie das notwendige Personal wurde von der<br />

Werkhof gem. GmbH zur Verfügung gestellt und mit einem Betrag von rd. 135 T€ verrechnet<br />

(Aufwendungen für bezogene Leistungen). Zusätzlich wurden die Verwaltungsleistungen der<br />

Werkhof gem. GmbH für die HaWeD GmbH mit rd. 38 T€ vergütet (sonstige betriebliche Aufwendungen).<br />

Für Material- und Entsorgungskosten wurden rd. 31 T€ aufgewendet.<br />

Liquide Mittel und kurzfristige Forderungen decken die Verbindlichkeiten vollständig. Die Eigenkapitalquote<br />

beträgt rd. 32 %.<br />

Besondere oder zusätzliche Risiken aus der Geschäftstätigkeit entstehen für die Gesellschaft<br />

nicht. Die HaWeD GmbH hält keine kostenverursachenden Strukturen vor. Nur im Rahmen der<br />

tatsächlich an die Gesellschaft vergebenen Aufträge werden Betriebsmittel und Personal von der<br />

Werkhof gem. GmbH in Anspruch genommen.<br />

Seite 180 HaWeD <strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Beschäftigungs- und<br />

Qualifizierungsgesellschaft Werkhof<br />

gem. GmbH<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH Seite 181


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Herrenstr. 17<br />

58119 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 26.06.1997<br />

Stammkapital 52.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 24. August 2009<br />

Gesellschafter Anteil am Stammkapital<br />

in € in %<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und -GmbH<br />

Werkhof Hohenlimburg Kultur- und Aus-<br />

26.250 51<br />

bildungszentrum Schloßbrauerei e. V. 13.520 26<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> 11.960 23<br />

Mitarbeiterzahl 54<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

§2 des Gesellschaftsvertrages (auszugsweise):<br />

(1) Gegenstand des Unternehmens ist die Durchführung von<br />

Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.<br />

(2) Die Gesellschaft gestaltet ihre Arbeit in Bindung an den<br />

diakonisch-missionarischen Auftrag der Kirche. Sie nimmt<br />

sich deshalb der Menschen in ihrer Berufs- und Ausbildungsnot<br />

und den damit verbundenen psychischen, sozialen<br />

und materiellen Schwierigkeiten (z. B. älteren Arbeits-<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Seite 182 Werkhof gem. GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

losen, Arbeitslosen mit besonderem sozialen und/oder<br />

gesundheitlichen Schwierigkeiten, die der Teilnahme am<br />

Arbeitsmarkt entgegenstehen; Frauen, die wieder in das<br />

Berufsleben eingegliedert werden wollen; Langzeitarbeitslosen<br />

und jüngeren Arbeitslosen mit schlechten Eingangsvoraussetzungen),<br />

um diesen Zugang zum Erwerbsleben<br />

zu eröffnen und ihre Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

zu verbessern.<br />

Durch ein Angebot von Arbeit und Qualifikationsmöglichkeiten<br />

wird Berufsförderung, sozialpädagogische, psychosoziale<br />

und seelsorgerische Begleitung und Hilfe zur Stabilisierung<br />

der persönlichen Situation ermöglicht. Die Gesellschaft<br />

will durch ihr öffentliches Wirken auch zum Abbau<br />

und zur Überwindung sozialer Ungerechtigkeiten beitragen.<br />

Die Gesellschaft richtet sich in ökumenischer Weise<br />

an Einzelne und Gruppen, an Christen und Nichtchristen.<br />

(3) Der Zweck der Gesellschaft wird insbesondere durch die<br />

Schaffung einer beruflichen Perspektive für ausgebildete<br />

und nicht ausgebildete Jugendliche erfüllt. Durch den Einsatz<br />

von Sozialarbeitern und Arbeitstherapeuten wird eine<br />

umfassende soziale Betreuung gewährleistet. Damit soll<br />

über gezielte persönliche Stabilisierung der betroffenen<br />

Personen die Chance auf dauerhafte Wiedereingliederung<br />

in den 1. Arbeitsmarkt deutlich verbessert werden.<br />

Gegenstand der Gesellschaft ist es insbesondere auch,<br />

einen Beitrag gegen Massenarbeitslosigkeit zu leisten. Ziel<br />

ist es, arbeitslosen Menschen durch zielgruppenspezifische<br />

Qualifikation und/oder befristete Beschäftigung die<br />

Integration in den 1. Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Dies<br />

kann auch geschehen durch geeignete Kooperationsformen<br />

mit Betrieben des 1. Arbeitsmarktes. Im Rahmen von<br />

Förder- und Qualifizierungsmaßnahmen ist eine Schaffung<br />

von maßnahmengeförderten Dauerarbeitsverhältnissen<br />

zulässig.<br />

Insbesondere gehört zum Zweck der Gesellschaft die Beschäftigung<br />

und Qualifizierung von Arbeitslosen und sonstigen<br />

auf öffentliche Mittel angewiesene Personen. Dabei wird<br />

sich das Unternehmen Tätigkeitsfeldern annehmen, bei denen<br />

keine Konkurrenz zur gewerblichen Wirtschaft, den Verbänden<br />

der freien Wohlfahrtspflege und zu bestehenden<br />

Arbeitsplätzen der Stadtverwaltung bzw. deren Tochtergesellschaften<br />

entsteht oder eine mögliche Konkurrenz kein<br />

wesentliches Gewicht haben kann.<br />

(4) Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften<br />

berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck gefördert<br />

werden kann.<br />

Zur Erfüllung des Gesellschaftszwecks errichtet und unterhält<br />

die Gesellschaft Zweckbetriebe, Einrichtungen und<br />

Begegnungsstätten.<br />

Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben anderer Unter-<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH Seite 183


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

nehmen bedienen, an anderen Unternehmen beteiligen<br />

und solche Unternehmen erwerben, errichten oder pachten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Öffentlicher Zweck und Gegenstand der Gesellschaft ist die soziale<br />

und psychische Stabilisierung sowie berufliche Qualifizierung<br />

von Personen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind<br />

und auf dem Arbeitsmarkt keine bzw. nur geringe Chancen haben.<br />

Zur Finanzierung der Gesellschaft werden die entsprechenden<br />

öffentlichen Förderprogramme genutzt. Mit Inkrafttreten des<br />

SGB II (Hartz-4-Gesetze) zum 01.01.2005 hat sich die Rechtsgrundlage<br />

zur Beschäftigung und Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen<br />

grundlegend geändert. Für die im Gesellschaftsvertrag<br />

genannten Zielgruppen kommt nunmehr im Wesentlichen als Instrument<br />

öffentlich geförderter Beschäftigung und Qualifizierung<br />

eine Förderung nach § 16 Abs. 3 SGB II, jetzt § 16 d SGB II (Arbeitsgelegenheit)<br />

sowie der Beschäftigungszuschuss nach<br />

§ 16 e SGB II in Betracht. Hierauf entfielen im Geschäftsjahr 2009<br />

rd. 94 % der öffentlichen Fördermittel.<br />

Für das Geschäftsjahr 2009 stellen sich im Vergleich zum Geschäftsjahr<br />

2008 die Anteile der verschiedenen Förderstränge<br />

bzw. Erträge wie folgt dar:<br />

Ist 2009 Ist 2008 Abweichung<br />

Umsatzerlöse 3.354.086 € 41,7 % 3.401.672 € 40,1 % -47.586 €<br />

Zuschüsse Land/EU 192.762 € 2,4 % 222.803 € 2,6 % -30.041 €<br />

Diakonisches Werk 17.000 € 0,2 % 19.500 € 0,2 % -2.500 €<br />

Agentur für Arbeit 43.237 € 0,5 % 111.767 € 1,3 % -68.530 €<br />

Beschäftigungszuschuss<br />

ARGE <strong>Hagen</strong><br />

849.290 € 10,6 % 336.870 € 4,0 % 512.420 €<br />

AGH MAE FP<br />

AGH MAE Mehrauf-<br />

671.430 € 8,4 % 801.139 € 9,4 % -129.709 €<br />

wand<br />

379.023 €<br />

4,7 %<br />

529.692 €<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Seite 184 Werkhof gem. GmbH<br />

6,2 %<br />

-150.669 €<br />

AGH Entgelt FP 138.709 € 1,7 % 214.921 € 2,5 % -76.212 €<br />

AGH Entgelt<br />

ARGE MK, Iserlohn<br />

1.066.323 € 13,3 % 1.627.846 € 19,2 % -561.523 €<br />

AGH MAE FP<br />

AGH MAE Mehrauf-<br />

197.527 € 2,5 % 227.700 € 2,7 % -30.173 €<br />

wand<br />

89.068 €<br />

1,1 %<br />

73.826 €<br />

0,9 %<br />

15.242 €<br />

AGH Entgelt FP 6.864 € 0,1 % 10.780 € 0,1 % -3.916 €<br />

AGH Entgelt<br />

ARGE MK, Halver<br />

41.656 € 0,5 % 37.868 € 0,4 % 3.788 €<br />

AGH MAE FP<br />

AGH MAE Mehrauf-<br />

259.244 € 3,2 % 353.789 € 4,2 % -94.545 €<br />

wand<br />

80.597 €<br />

1,0 %<br />

71.500 €<br />

0,8 %<br />

9.097 €<br />

AGH Entgelt FP 0 € 0,0 % 0 € 0,0 % 0 €<br />

AGH Entgelt 16.137 € 0,2 % 23.884 € 0,3 % -7.747 €<br />

Verrechnung HaWeD 173.768 € 2,2 % 308.094 € 3,6 % -134.326 €<br />

Auflösung Sonderposten 0 € 0,0 % 27.785 € 0,3 % -27.785 €<br />

Übrige Erträge 462.261 € 5,8 % 89.046 € 1,0 % 373.215 €<br />

Summe Erträge 8.038.983 € 100,0 % 8.490.482 € 100,0 % -451.499 €


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Johannes-Peter W. Krause<br />

Herr Ralph Osthoff<br />

Aufsichtsrat<br />

Der Aufsichtsrat besteht aus 11 Mitglieder, die von den Gesellschaftern<br />

entsandt werden. Im Berichtsjahr hat die Stadt <strong>Hagen</strong><br />

folgende Mitglieder entsandt:<br />

Herr Ernst Escher<br />

Frau Ursula Otting<br />

Frau Ruth Sauerwein<br />

Herr Wolfgang Röspel<br />

Herr Wilhelm Strüwer<br />

Herr Dr. Christian Schmidt 1<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 sind nachfolgende Vertreter/innen<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> im Aufsichtsrat:<br />

Herr Dr. Christian Schmidt 2<br />

Herr Wilhelm Strüwer<br />

Herr Dr. Friedrich-Wilhelm Geiersbach<br />

Frau Angelika Kulla<br />

Frau Ruth Sauerwein<br />

Herr Ulrich Alda<br />

Auf Vorschlag des Werkhof e. V.:<br />

Herr Dr. Roland Bäcker<br />

Herr Walter Adams<br />

Herr Ulrich Fleischer<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Gesellschafterversammlung<br />

In der Gesellschafterversammlung wird die Stadt <strong>Hagen</strong> durch<br />

eine durch den Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> beauftragte und mit Weisung<br />

versehene Person vertreten. Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat beschlossen,<br />

in die ordentliche Gesellschafterversammlung am<br />

16.06.2009 Herrn Gerhard Romberg als stimmberechtigten Vertreter<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> zu entsenden.<br />

Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

2009<br />

2009<br />

2008<br />

2008<br />

35.400 € 0 € 19.880 € 0 €<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

2 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH Seite 185


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Seite 186 Werkhof gem. GmbH<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 761,04 1.354,04 1.600,04<br />

II. Sachanlagen 558.243,16 699.300,77 876.163,87<br />

III. Finanzanlagen 100,00 100,00 100,00<br />

559.104,20 700.754,81 877.863,91<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 87.733,52 122.986,22 102.943,05<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

766.923,45<br />

696.350,46<br />

591.021,28<br />

225.854,53 271.126,25 155.975,29<br />

1.080.511,50 1.090.462,93 849.939,62<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 18.736,62 28.082,25 26.301,57<br />

18.736,62 28.082,25 26.301,57<br />

D Nicht durch Eigenkapital gedeckter<br />

Fehlbetrag<br />

181.514,03 216.864,15 293.494,84<br />

181.514,02 216.864,15 293.494,84<br />

Bilanzsumme 1.839.866,35 2.036.164,14 2.047.599,94<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

0,00 0,00 0,00<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 52.000,00 52.000,00 52.000,00<br />

Gewinnrücklagen 683.842,12 683.842,12 683.842,12<br />

Gewinn-/Verlustvortrag -952.706,27 -1.029.336,96 -479.076,68<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

35.350,12 76.630,69 -550.260,28<br />

B Sonderposten aus Investitionszuschüssen<br />

C Rückstellungen<br />

D Verbindlichkeiten<br />

E Rechnungsabgrenzungsposten<br />

0,00<br />

0,00<br />

27.785,00<br />

482.236,51 529.902,50 410.500,00<br />

1.357.044,52 1.506.261,64 1.601.539,84<br />

585,32 0,00 7.775,10<br />

Bilanzsumme 1.839.866,35 2.036.164,14 2.047.599,94


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH Seite 187


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 3.354.085,54 3.401.672,23 2.988.909,02<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 4.656.217,07 5.062.309,46 4.127.589,76<br />

3. Materialaufwand 878.328,42 981.441,87 857.644,74<br />

4. Personalaufwand 4.407.252,04 4.806.171,89 3.667.609,39<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

mögens und Sachanlagen<br />

177.122,81<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Seite 188 Werkhof gem. GmbH<br />

196.073,22<br />

226.447,54<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.491.076,34 2.365.370,45 2.846.813,95<br />

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 28.680,76 26.500,10 7.645,11<br />

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 37.355,32 54.057,07 60.921,81<br />

9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

47.848,44 87.367,29 -535.293,54<br />

10. Sonstige Steuern 12.498,32 10.736,60 14.966,74<br />

11. Jahresergebnis 35.350,12 76.630,69 -550.260,28


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Geschäftsverlauf und Lage<br />

Im Lagebericht 2007 wurde darauf hingewiesen, dass die Umstrukturierung im Gesellschafterkreis<br />

(Übertragung von Geschäftsanteilen der Gesellschaft vom Gesellschafter Werkhof Hohenlimburg<br />

e.V. an die <strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (HVG)) die Zustimmung des<br />

Regierungspräsidenten/der Kommunalaufsicht in Arnsberg erforderte. Die Zustimmung wurde<br />

erteilt unter der Auflage, dass die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2008 zusammen mit dem Wirtschaftsplan<br />

2009 ein ausgeglichenes Jahresergebnis erwirtschaftet. Diese Auflage wurde mit<br />

Vorlage des testierten Jahresabschlusses 2008 sowie des genehmigten Wirtschaftsplanes 2009,<br />

der mit rd. 14 T€ Jahresüberschuss abschließt, erfüllt. Auch im Geschäftsjahr 2009 konnte, trotz<br />

einer Vielzahl von Risiken, die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft weiter stabilisiert werden und<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH Seite 189


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ein Jahresüberschuss von rd. 35 T€ erzielt werden. Für das Geschäftsjahr 2010 wird mit einem<br />

Ergebnis von rd. 30 T€ gerechnet. Auf Grund erheblicher Umsatzeinbußen im Baubereich und<br />

drastisch gesunkener Betriebskostenzuschüsse für den Standort Obernahmer musste die Gesellschaft,<br />

um die übrigen Standorte nicht zu gefährden, für 2010 ihre Tätigkeiten in der Obernahmer<br />

einstellen.<br />

1.1 Vergleich des Jahresergebnisses 2009 mit dem Jahresergebnis 2008 und dem<br />

Wirtschaftsplan 2009<br />

1.1.1 Erträge<br />

Gegenüber dem Geschäftsjahr 2008 sind die Erträge insgesamt um rd. 450 T€ und gegenüber<br />

dem Plan 2009 um rd. 170 T€ gesunken:<br />

2008 2009 2009 Abweichung Abweichung<br />

Ist Plan Ist Ist 2008 Plan 2009<br />

a) Umsatzerlöse<br />

b) Zuschüsse<br />

ba) Regiekosten-<br />

3.401.672 € 3.051.480 € 3.354.086 € -47.587 € 302.606 €<br />

zuschüsse<br />

bb) Zuschüsse<br />

für Teilnehmer-<br />

entgelte<br />

bc) Mehraufwandsentschädigung<br />

c) Erträge Auflösung<br />

Sonderposten<br />

d) Kostenverrech-<br />

nungen HaWeD<br />

1.850.632 €<br />

2.138.235 €<br />

675.017 €<br />

27.785 €<br />

308.094 €<br />

1.476.409 €<br />

2.233.548 €<br />

890.963 €<br />

1.483.536 €<br />

2.014.135 €<br />

551.197 €<br />

-367.096 €<br />

-124.100 €<br />

-123.820 €<br />

Im Geschäftsfeld Bau- und Baunebengewerbe sind die Umsatzzahlen gegenüber dem Ist 2008<br />

mit rd. 170 T€ (26 %) weniger als erwartet gesunken. Dies geht mit rd. 310 T€ zurück auf das<br />

auslaufende Bauvorhaben Sonderschule in der Obernahmer, wobei durch neue Aufträge teilweise<br />

eine Kompensation erreicht wurde. Gegenüber den Planansätzen ergibt sich demgegenüber<br />

ein Plus von rd. 137 T€, bei zum Teil erheblichen Schwankungen in den einzelnen Bauvorhaben.<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Seite 190 Werkhof gem. GmbH<br />

0 €<br />

530.004 €<br />

0 €<br />

173.768 €<br />

-27.785 €<br />

-134.325 €<br />

7.127 €<br />

-219.413 €<br />

-339.766 €<br />

0 €<br />

-356.236 €<br />

e) Übrige Erträge 89.047 € 26.400 € 462.261 € 373.215 € 435.861 €<br />

Gesamterträge 8.490.482 € 8.208.804 € 8.038.983 € -451.498 € -169.820 €<br />

Zu a) Umsatzerlöse<br />

Die Veränderungen der Umsatzerlöse verteilen sich auf die Geschäftsfelder wie folgt:<br />

Geschäftsfelder 2008 2009 2009 Abweichung Abweichung<br />

Bau- und Bauneben-<br />

Ist Plan Ist Ist 2008 Plan 2009<br />

gewerbe<br />

646.916 € 338.000 € 474.830 € -172.086 € 136.830 €<br />

Energiegewinnung 32.412 € 36.000 € 26.985 € -5.427 € -9.015 €<br />

Forst und Biomasse 33.294 € 36.000 € 8.407 € -24.887 € -27.593 €<br />

Recycling 275.835 € 289.200 € 199.901 € -75.934 € -89.299 €<br />

Sozialkaufhaus 2.394.581 € 2.339.700 € 2.621.200 € 226.619 € 281.500 €<br />

Sonstige Maßnahmen 465 € 0 € 705 € 239 € 705 €<br />

Sonstiges 18.169 € 12.580 € 22.057 € 3.889 € 9.478 €<br />

Gesamtergebnis 3.401.672 € 3.051.480 € 3.354.086 € -47.587 € 302.606 €


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die im Bereich Energiegewinnung sowohl gegenüber dem Ist 2008 als auch dem Plan 2009 niedrigeren<br />

Ist-Ergebnisse resultieren aus umfangreichen, zeitaufwendigen Instandsetzungsarbeiten<br />

an der Photovoltaikanlage.<br />

Im Bereich Forst- und Biomasse wurden durch die ARGE die Maßnahmen im 1. Halbjahr um fast<br />

30 % reduziert und ab August 2009 vollständig eingestellt. Entsprechend liegen die Ergebnisse<br />

sowohl deutlich unter dem Vorjahreswert als auch unter den Planzahlen.<br />

Der Umsatzrückgang im Geschäftsfeld Recycling im Ist- als auch im Planvergleich resultiert einerseits<br />

aus einer Halbierung der Teilnehmerzahlen zur Jahresmitte 2009 und andererseits aus<br />

einem dramatischen Preisverfall für recycelte Wertstoffe. So sank z. B. der Preis für die Tonne<br />

sortierten Blechschrott von 350 € im Juni 2008 auf 60 € im Juni 2009.<br />

In allen Filialen von „Möbel und Mehr“ konnten die Umsatzerlöse um insgesamt rd. 227 T€ (9 %)<br />

erneut gesteigert werden. Diese erfreuliche Entwicklung ist zurückzuführen auf die stetige Verbesserung<br />

der Produkte des Sozialkaufhauses und die überregionale Beachtung dieser einzigartigen<br />

Einrichtung. Auch gegenüber den Planansätzen bestätigte sich der positive Trend in den<br />

Sozialkaufhäusern.<br />

Zu b) Zuschüsse<br />

ba) Regiekostenzuschüsse<br />

Die Regiekostenzuschüsse sind in vollem Umfang ergebniswirksam. Die Abnahme der ertragswirksamen<br />

Regiekostenzuschüsse um rd. 20 % im Ist-Vergleich verteilt sich auf die verschiedenen<br />

Zuschussarten und Zuschussgeber wie folgt:<br />

Zuschussarten 2008 2009 2009 Abweichung Abweichung<br />

ARGE <strong>Hagen</strong>, Regiekosten<br />

für Arbeitsgele-<br />

Ist Plan Ist Ist 2008 Plan 2009<br />

genheiten<br />

ARGE Iserlohn, Regiekosten<br />

für Arbeitsgele-<br />

1.016.060 € 807.620 € 810.139 € -205.921 € 2.519 €<br />

genheiten<br />

ARGE Halver, Regiekosten<br />

für Arbeitsgele-<br />

238.480 € 231.300 € 204.391 € -34.089 € -26.909 €<br />

genheiten<br />

353.789 € 240.389 € 259.244 € -94.545 € 18.855 €<br />

Zuschuss Landesjugendplan<br />

147.600 € 147.600 € 162.762 € 15.162 € 15.162 €<br />

Kirchliche Zuschüsse 19.500 € 19.500 € 17.000 € -2.500 € -2.500 €<br />

Landes- und EU-<br />

Zuschüsse (JobPlus<br />

und Sonderausbildung) 75.203 € 30.000 € 30.000 € -45.203 €<br />

0 €<br />

Gesamt 1.850.632 € 1.476.409 € 1.483.536 € -367.096 € 7.127 €<br />

Gegenüber dem Plan ergibt sich eine geringfügige Verbesserung.<br />

bb) Zuschüsse für Teilnehmerentgelte<br />

Die Zuschüsse für Teilnehmerentgelte stellen nur für die Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante<br />

(100% Förderung) durchlaufende Posten dar, deren Veränderung sich nicht auf das Ergebnis<br />

auswirkt. Die anderen Lohnkostenzuschüsse erreichen maximal eine Refinanzierungsquote<br />

von 75 %. Das Sinken der Zuschüsse für Teilnehmerentgelte resultiert überwiegend aus reduzierten<br />

Bewilligungen im Förderprogramm „Entgeltvariante“ und Ausweitungen beim Förderprogramm<br />

„Job Perspektive“. Hierdurch sinken die Teilnehmerentgelte im Ist-Vergleich zu 2008 nur<br />

um 21 T€ und im Planvergleich um 201 T€ (vgl. Pkt. 1.2.2).<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH Seite 191


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

bc) Mehraufwandsentschädigung für Teilnehmer<br />

Die Mehraufwandsentschädigung für Teilnehmer (1 € bzw. 1,50 € je Arbeitsstunde) wird von der<br />

Werkhof gem. GmbH an die Teilnehmer ausgezahlt und von der ARGE erstattet. Dieser Zuschuss<br />

ist ein durchlaufender Posten und somit ergebnisneutral.<br />

Zu c) Erträge aus der Auflösung von Sonderposten<br />

Mit Ablauf des Geschäftsjahres 2008 waren alle Sonderposten abgeschrieben, so dass auch<br />

keine Erträge aus der Auflösung Sonderposten zu verbuchen waren.<br />

Zu d) Kostenverrechnungen mit der HaWeD GmbH<br />

Mit Realisierung der Umstrukturierungen im Gesellschafterkreis in 2008 führt die HaWeD <strong>Hagen</strong>er<br />

Werk- und Dienstleistungs-GmbH (HaWeD GmbH) Inhouse-Aufträge für die Stadt <strong>Hagen</strong> und<br />

die HVG aus. Da die HaWeD GmbH keine eigenen Strukturen vorhält, werden die Betriebsmittel<br />

und Verwaltungsleistungen von der Werkhof GmbH zugekauft. Die Kostenverrechnungen mit der<br />

HaWeD GmbH liegen mit 44 % unter dem Ist-Ergebnis 2008 und mit 67 % unter dem Planansatz<br />

2009. Dies resultiert aus nicht realisierten Inhouse Umsätzen im Konzern Stadt <strong>Hagen</strong> von rd.<br />

215 T€ gegenüber dem Ist 2008 und rd. 563 T€ gegenüber dem Plan 2009.<br />

Zu e) Übrige Erträge<br />

Die erhebliche Steigerung der übrigen Erträge sowohl gegenüber dem Ist 2008 als auch dem<br />

Plan 2009 resultiert im Wesentlichen aus Rückstellungsauflösungen in Höhe von rd. 340 T€, davon<br />

270 T€ Rückstellung für Rückforderungen des Versorgungsamtes Dortmund und 65 T€ nicht<br />

ausgezahlter Rückstellung für Weihnachtsgeld.<br />

1.1.2 Aufwand<br />

Gegenüber dem Geschäftsjahr 2008 und dem Wirtschaftsplan 2009 sind die Aufwendungen insgesamt<br />

gesunken:<br />

2008 2009 2009 Abweichung Abweichung<br />

Ist Plan Ist Ist 2008 Plan 2009<br />

Materialaufwand<br />

Personalaufwand<br />

- Gehälter Hauptamtli-<br />

981.442 € 749.780 € 878.328 € -103.113 € 128.548 €<br />

che<br />

2.364.401 € 2.145.592 € 2.003.070 € -361.331 € -142.522 €<br />

- Teilnehmerentgelte<br />

- Sonstige Personal-<br />

2.351.829 € 2.532.198 € 2.330.512 € -21.318 € -201.686 €<br />

kosten<br />

89.941 € 61.001 € 73.670 € -16.271 € 12.669 €<br />

Abschreibungen<br />

Sonstige betriebliche Auf-<br />

196.073 € 144.564 € 176.959 € -19.114 € 32.395 €<br />

wendungen<br />

Zinsen und ähnliche Auf-<br />

2.376.107 € 2.528.829 € 2.503.575 € 127.468 € -25.254 €<br />

wendungen<br />

54.057 € 32.974 € 37.355 € -16.702 € 4.381 €<br />

Gesamt 8.413.851 € 8.194.938 € 8.003.469 € -410.382 € -191.469 €<br />

Materialaufwand:<br />

Der gegenüber dem Ist 2008 gesunkene Materialaufwand korrespondiert mit gegenüber dem Ist<br />

2008 gesunkenen Umsatzerlösen. Gegenüber dem Plan 2009 ist der Materialaufwand entsprechend<br />

der überplanmäßigen Umsatzerlöse 2009 gestiegen.<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Seite 192 Werkhof gem. GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gehälter Hauptamtliche:<br />

Die Reduzierung der Personalkosten der hauptamtlichen Mitarbeiter im Vergleich zum Ist 2008<br />

geht im Wesentlichen zurück auf die Verringerung des Mitarbeiterstammes um jahresdurchschnittlich<br />

4 Mitarbeiter sowie die Streichung des Weihnachtsgeldes 2009. Die Einsparung gegenüber<br />

dem Plan ergibt sich ebenfalls überwiegend durch die Streichung des Weihnachtsgeldes.<br />

Teilnehmerentgelte:<br />

Dem Sinken der Teilnehmerentgelte in Höhe von rd. 21 T€, verglichen mit dem Ist 2008, steht<br />

eine Reduzierung der Zuschüsse für Teilnehmerentgelte in Höhe von rd. 124 T€ gegenüber. Somit<br />

ergibt sich per Saldo eine Ergebnisverschlechterung von rd. 103 T€. Gegenüber dem Plan<br />

2009 ergibt sich per Saldo eine Ergebnisverschlechterung von rd. 18 T€. Hier schlägt sich nieder,<br />

dass die zu 100 % geförderten Beschäftigungsverhältnisse in der Entgeltvariante zugunsten des<br />

Förderprogramms „Beschäftigungszuschuss“ nach § 16 e SGB II mit einer Refinanzierungsquote<br />

von nur noch 75 % durch die ARGE <strong>Hagen</strong> umgeschichtet wurden.<br />

Abschreibungen:<br />

Zur Berücksichtigung von Verwertungsrisiken in dem Anlagevermögen am Standort Obernahmer<br />

wurden außerplanmäßige Abschreibungen von rd. 30 T€ vorgenommen.<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen:<br />

Im Vergleich zum Ist 2008 ergibt sich für die sonstigen betrieblichen Aufwendungen eine Steigerung<br />

der Ausgaben um rd. 127 T€, gegenüber dem Plan 2009 ergibt sich eine Minderung um rd.<br />

25 T€. Unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wird auch die Auszahlung der ergebnisneutralen<br />

Mehraufwandsentschädigungen für Teilnehmer (1 € bzw. 1,50 € je Arbeitsstunde) ausgewiesen.<br />

Das Ist 2009 lag um rd. 124 T€ unter dem Ist 2008 und um rd. 340 T€ unter dem Plan<br />

2009. Bereinigt man die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um die Mehraufwandsentschädigung<br />

ergibt sich im Vergleich zum Ist 2008 ein Mehraufwand von rd. 251 T€ und zum Plan 2009<br />

von rd. 315 T€. Wesentliche Ursache hierfür ist die Bildung von außergewöhnlichen Rückstellungen<br />

in einer Gesamthöhe von rd. 270 T€ (vgl. Pkt. 3.2).<br />

1.1.3 Jahresüberschuss<br />

In 2009 wurde ein Jahresüberschuss von rd. 35 T€ erzielt.<br />

1.2 Kapitalstruktur I Finanzen<br />

Durch den Jahresüberschuss von rd. 36 T€ reduziert sich zum 31.12.2009 der nicht durch Eigenkapital<br />

gedeckte Fehlbetrag von rd. 217 T€ auf 181 T€. Unter Berücksichtigung der von der Stadt<br />

<strong>Hagen</strong> gewährten langfristigen, mit qualifizierter Rangrücktrittserklärung versehenen, Liquiditätshilfe<br />

in Höhe von 500 T€ ist insolvenzrechtlich auch weiterhin keine Überschuldung gegeben.<br />

Das Anlagevermögen verminderte sich in 2009 um rd. 141 T€. Bei Abschreibungen von rd.<br />

177 T€ wurden in 2008 rd. 36 T€ in das Anlagevermögen investiert.<br />

Die Barliquidität ist zum 31.12.2009 stichtagsbedingt auf rd. 17 % gesunken (2008 rd. 19 %).<br />

Rechnet man den flüssigen Mitteln jedoch noch die Forderungen hinzu, ergibt sich eine verbesserte<br />

Deckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten von rd. 42 % (2008 rd. 35 %). Diese als Liquidität<br />

1. Grades bezeichnete Kennzahl ist für die Gesellschaft von besonderer Aussagekraft, da das<br />

Risiko eines Forderungsausfalls für die Gesellschaft gering ist, da die Forderungen in aller Regel<br />

unbestritten und die Schuldner zahlungsfähig sind (Einzel- und Pauschalwertberichtigungen für<br />

2009 insgesamt rd. 13 T€). Die Zahlungsfähigkeit wird letztlich durch das mit Rangrücktritt versehene<br />

zinslose Darlehen der Stadt <strong>Hagen</strong> gewährleistet.<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH Seite 193


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2. Beschäftigtenzahlen und Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt<br />

Die Gesellschaft beschäftigte im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 54 hauptamtlichen Mitarbeitern/innen<br />

(2008: 58) jahresdurchschnittlich 534 Projektteilnehmer/innen (2008: 606 TN). Von<br />

den Teilnehmern, die in 2009 ihre Maßnahme begonnen und regulär beendet haben, konnten in<br />

<strong>Hagen</strong> 6,5 % und im Märkischen Kreis 10,4 % in ein Arbeitsverhältnis auf dem 1. Arbeitsmarkt<br />

vermittelt werden.<br />

Zum Stichtag 31.12.2009 gliedern sich die von der Gesellschaft beschäftigten Teilnehmer wie<br />

folgt auf:<br />

Projekt Rechtsgrundlage 2009 2008<br />

Arbeitsgelegenheiten <strong>Hagen</strong> Entgelt § 16 d SGB II (Entgeltvariante) 55 106<br />

Arbeitsgelegenheiten Volmetal Entgelt § 16 d SGB II (Entgeltvariante) 0 5<br />

Arbeitsgelegenheiten Iserlohn Entgelt § 16 d SGB II (Entgeltvariante) 0 10<br />

Arbeitsgelegenheiten <strong>Hagen</strong> MAE § 16 d SGB II (Mehraufwandsvariante) 214 291<br />

Arbeitsgelegenheiten Volmetal MAE § 16 d SGB II (Mehraufwandsvariante) 58 73<br />

Arbeitsgelegenheiten Iserlohn MAE § 16 d SGB II (Mehraufwandsvariante) 75 67<br />

Auszubildende 3 6<br />

Bund/Länder-Initiative 0 7<br />

Kombilohn-Modell 1 13<br />

JobPerspektive § 16 e SGB II 74 41<br />

Kurs- und Projektangebot Landesjugendplan NRW 20 20<br />

500 639<br />

3. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Der von der Gesellschafterversammlung beschlossener Wirtschaftsplan 2010 sieht einen Jahresüberschuss<br />

von rd. 30 T€ vor.<br />

3.1 Erträge<br />

Mögliche Risikofaktoren liegen bei:<br />

a) den Betriebskostenzuschüssen der ARGEn (Arbeitsgemeinschaft für die Stadt <strong>Hagen</strong> sowie<br />

die Arbeitsgemeinschaft für den Märkischen Kreis zur Durchführung der Aufgaben nach dem<br />

Sozialgesetzbuch II),<br />

b) den Umsatzerlösen und<br />

c) den Kostenverrechnungen mit der Schwestergesellschaft HaWeD.<br />

zu a) Betriebskostenzuschüsse der ARGEn:<br />

Die Ende Juni 2009 erfolgte Neubewilligung der Maßnahmen der ARGE <strong>Hagen</strong> führte in Summe<br />

zu einer geringen Reduzierung der bewilligten Regiekostenzuschüsse, für den Standort Obernahmer<br />

jedoch zu einer drastischen Reduzierung der Teilnehmerzahlen und Regiekostenzuschüsse.<br />

In Verbindung mit um 356 T€ erheblich unter dem Plan liegenden Kostenverrechnungen<br />

mit der Schwestergesellschaft HaWeD GmbH (vgl. Pkt. 3) wurde letztlich, trotz aller Bemühungen<br />

auch der Gesellschafter, die Beendigung der Aktivitäten am Standort Obernahmer unausweichlich<br />

(vgl. unten).<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Seite 194 Werkhof gem. GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Bewilligungslage ARGEn, Arbeitsgelegenheiten 2009<br />

2009 1. Halbjahr 2009 2. Halbjahr<br />

Standort Teilnehmer gesamt / Teilnehmer gesamt / Differenz<br />

Monat<br />

Monat je Monat<br />

Obernahmer 139 29.860 € 59 11.720 € -18.140 €<br />

Herrenstraße 68 10.943 € 63 33.330 € 22.387 €<br />

Villosa 159 35.000 € 139 29.600 € -5.400 €<br />

ARGE <strong>Hagen</strong> Ergebnis 366 75.803 € 261 74.650 € -1.153 €<br />

Halver 80 23.965 € 77 19.242 € -4.723 €<br />

Iserlohn 75 17.250 € 78 15.670 € -1.580 €<br />

ARGE MK Ergebnis 155 41.215 € 155 34.912 € -6.303 €<br />

ARGEn Gesamt 521 117.018 € 416 109.562 € -7.456 €<br />

In der Wirtschaftsplanung 2010 ist die Gesellschaft von einer weiteren Reduzierung der Teilnahmeplätze<br />

durch die ARGE <strong>Hagen</strong> gegenüber den Ist-Zahlen 2009 ausgegangen, die durch die<br />

zum Jahreswechsel erfolgten Bewilligungen bestätigt wurde. Die Neubewilligungen der ARGE<br />

MK erfolgen zur Jahresmitte 2010, wobei von konstanten Teilnehmerzahlen ausgegangen wird.<br />

Bewilligungslage ARGEn, Arbeitsgelegenheiten 2010<br />

2009 2. Halbjahr 2010<br />

Standort Teilnehmer gesamt / Teilnehmer gesamt / Differenz<br />

Monat<br />

Monat je Monat<br />

Obernahmer 59 11.720 € 17 3.140 € -8.580 €<br />

Herrenstraße 63 33.330 € 63 33.360 € 30 €<br />

Villosa 139 29.600 € 105 23.280 € -6.320 €<br />

ARGE <strong>Hagen</strong> Ergebnis 261 74.650 € 185 59.780 € -14.870 €<br />

Halver 77 19.242 € 77 19.242 € 0 €<br />

Iserlohn 78 15.670 € 78 15.670 € 0 €<br />

ARGE MK Ergebnis 155 34.912 € 155 34.912 € 0 €<br />

ARGEn Gesamt 416 109.562 € 340 94.692 € -14.870 €<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt sind keine belastbaren Hinweise auf das Bewilligungsvolumen 2011 zu<br />

gewinnen. Dies liegt an der Unsicherheit über die Möglichkeiten weiterer Zusammenarbeit zwischen<br />

Bundesagentur und Kommunen einerseits, andererseits an der Unklarheit über die zukünftigen<br />

arbeitsmarktpolitischen Instrumente und die Höhe möglicher Haushaltsansätze zur Finanzierung<br />

von Arbeitsgelegenheiten und Job Perspektiven. Die Gesellschaft geht in Ermangelung<br />

besserer Informationen davon aus, dass die extrem niedrigen Fallzahlen der Bewilligungslage<br />

2010 für 2011 nicht weiter reduziert werden. Diese Annahme wird auch durch Aussagen der AR-<br />

GE <strong>Hagen</strong> insofern unterstützt, als diese schon für 2010 mit Nachbewilligungen rechnet. Überdies<br />

werden die aktuellen Maßnahmen mit hohen Auslastungsgraden gefahren, woraus deutlich<br />

wird, dass die ARGE <strong>Hagen</strong> für die jetzt bewilligten Teilnahmeplätze ausreichend Bedarf hat und<br />

die operative Ebene in der Lage ist, die Teilnahmeplätze zeitnah zu besetzen.<br />

Im Ergebnis 2009 lagen die ertragswirksamen Regiekostenzuschüsse um rd. 5,5 T€ unter dem<br />

Planansatz. Bei der Wirtschaftsplanung 2010 wurden, soweit absehbar, alle Risiken antizipiert, so<br />

dass aus heutiger Sicht keine weiteren Ausfälle zu erwarten sind,<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH Seite 195


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

zu b) Umsatzerlöse:<br />

Von den für 2010 geplanten Umsatzerlösen fallen rd. 90 % auf das Geschäftsfeld Sozialkaufhaus<br />

„Möbel und Mehr“. Die Planansätze wurden aus Erfahrungswerten abgeleitet und liegen in etwa<br />

auf dem Niveau des Ist-Ergebnisses 2009. Rückblickend zeigt die Umsatzentwicklung in den<br />

Sozialkaufhäusern ein relativ konstantes Wachstum von ca. 10 % jährlich. Für 2010 wurde, dem<br />

Vorsichtsprinzip folgend, kein Zuwachs eingeplant. Neben kleineren Umsätzen im Recycling (unter<br />

1 %) wurden im Baubereich für die Fertigstellung des Königssees Umsätze mit rd. 9 % des<br />

Gesamtumsatzes eingeplant. Im Ergebnis zeigt sich eine starke Abhängigkeit von der Umsatzentwicklung<br />

der Sozialkaufhäuser, Kompensierend wirkt hier die Ausweitung der gemeinnützigen<br />

Tätigkeiten ohne Zweckbetriebe. Hier konnten die Planansätze 2010 für Regiekostenzuschüsse<br />

um rd. 60 % gegenüber dem Ist 2009 gesteigert werden.<br />

zu c) Kostenverrechnungen mit der HaWeD GmbH:<br />

Über die Kostenverrechnungen für Betriebsmittel und Personal sowie die Verrechnung der Verwaltungsleistungen<br />

mit der HaWeD GmbH ergaben sich für 2009 planmäßige Entlastungen in<br />

Höhe von 530 T€. Tatsächlich verrechnet werden konnten lediglich 174 T€. Ursächlich hierfür<br />

sind die um rd. 563 T€ unterplanmäßigen Umsatzerlöse der HaWeD GmbH im Bereich der Inhouse-Aufträge<br />

von der Stadt <strong>Hagen</strong> und den städtischen Tochtergesellschaften. Da mittelfristig<br />

nicht mit steigenden Umsatzerlösen gerechnet werden konnte, wurde zur Vermeidung weiterer<br />

Verluste bereits in 2009 von den Organen der Gesellschaft die Schließung des Geschäftsfeldes<br />

Bau am Standort Obernahmer sowie die Schließung der übrigen Geschäftsfelder am dortigen<br />

Standort beschlossen. In den Planansätzen 2010 sind keine Kostenverrechnungen zwischen den<br />

Gesellschaften eingeplant. Das Risiko entfällt somit vollständig.<br />

3.2 Aufwendungen<br />

Für die erkennbaren Aufwandsrisiken wurden bereits zu Lasten des Ergebnisses 2009 Rückstellungen<br />

in einer Gesamthöhe von 270 T€ gebildet:<br />

Sanierungsgeldrücklage für die „Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen“ KZVK<br />

in Höhe von 270 T€<br />

Nach Mitteilung der KZVK wurde die Erhebung eines Sanierungsgeldes notwendig wegen festgestellter<br />

Unterdeckungen durch Zusatzbelastungen aufgrund gestiegener Lebenserwartung der<br />

Versicherten sowie aufgrund der anstehenden Neuberechnung der Startgutschriften.<br />

Pensionsrückstellung für städtische Beamte bei der Werkhof gem. GmbH in Höhe von 80 T€<br />

Mit Einführung des neuen kommunalen Finanzmanagements bei der Stadt <strong>Hagen</strong> muss diese<br />

erstmalig für 2008 Pensionsrückstellungen bilden. Auf Basis der von der Stadt mitgeteilten Berechnungsmodalitäten<br />

wurde der Aufwand für die Jahre 2008 und 2009 ermittelt und rückgestellt.<br />

Drohende Verluste aus weggefallener Refinanzierung für nachlaufende Personalausgaben der<br />

betriebsbedingt gekündigten Mitarbeiter am Standort Obernahmer in Höhe von 50 T€<br />

Für das Geschäftsjahr 2010 sind die ARGE-Maßnahmen am Standort Obernahmer nicht weiter<br />

bewilligt worden bzw. laufen in 2010 aus. Hierdurch entfallen die entsprechenden Regiekosten<br />

und damit teilweise die Refinanzierung der bis zu ihrem Ausscheiden noch am Standort Obernahmer<br />

verbleibenden Mitarbeiter.<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Seite 196 Werkhof gem. GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

3.3 Vermögen<br />

Die Realisierung der Forderung gegenüber dem Gesellschafter Werkhof Hohenlimburg e. V.<br />

(Stand am Bilanzstichtag: 574 T€) und die Vermeidung von Abschreibungen der im Anlagevermögen<br />

enthaltenen Mietereinbauten am aufgegebenen Standort Obernahmer (Buchwert am Bilanzstichtag<br />

216: T€) setzt den Fortbestand und die Zahlungsfähigkeit des Werkhof Hohenlimburg<br />

e. V. voraus. Dies kann durch eine auskömmliche Mietanpassung für die vom Werkhof Hohenlimburg<br />

e. V. an die Stadt <strong>Hagen</strong> vermietete Sonderschule Obernahmer sichergestellt werden.<br />

Hierüber wird derzeit verhandelt.<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft<br />

Werkhof gem. GmbH Seite 197


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 198


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie<br />

und Wasser AG<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG Seite 199


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Körner Str. 40<br />

58095 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 21. Juni 2006<br />

Grundkapital 114.900.000 €<br />

Satzung in der Fassung vom 21. Juni 2006<br />

Anteilseigner Anteil am Grundkapital<br />

in € in %<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> über <strong>Hagen</strong>er Versor-<br />

gungs- und Verkehrs-GmbH<br />

Seite 200 ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

49.009.736<br />

42,654<br />

Stadt Lüdenscheid 27.718.192 24,124<br />

RWE Rheinland Westfalen Netz AG 21.898.222 19,059<br />

Die verbleibenden 14,163 % der Anteile befinden sich im kommunalen<br />

Besitz.<br />

Verbundene Unternehmen Anteilshöhe<br />

in %<br />

ENERVIE AssetNetWork GmbH 100,00<br />

SEW Beteiligungs GmbH & Co. KG 100,00<br />

Stadtwerke Lüdenscheid GmbH 100,00<br />

Mark-E Aktiengesellschaft 100,00<br />

Mittelbare Beteiligungen über die Mark-E AG<br />

NOVASTROM GmbH 100,00<br />

Stadtwerke <strong>Hagen</strong> GmbH 100,00<br />

GuD-Besitzgesellschaft mbH 100,00<br />

KSH Krankenhausservice Herdecke GmbH 100,00<br />

Kraftwerks-Service-Gesellschaft mbH 100,00<br />

IT-Dienstleistungs-Gesellschaft mbH 100,00<br />

Maärkische-Druckluft-Team GmbH 100,00<br />

VR-LEASING MEDIO GmbH & Co. Immobilien KG 94,00<br />

Beteiligungen Anteilshöhe<br />

in %<br />

SEW Beteiligungs Verwaltungs GmbH 49,00<br />

Stadtwerke Kierspe GmbH 37,16<br />

Mittelbare Beteiligungen über Mark-E AG<br />

ADUG - Arbeits-, Daten-, Umwelt-, Gesundheits-<br />

schutz GmbH<br />

50,00<br />

WFA Elverlingsen GmbH 50,00<br />

BVA <strong>Hagen</strong>-Kabel GmbH 50,00<br />

Kraftwerksgesellschaft Herdecke mbH & Co. KG 50,00<br />

Kraftwerksverwaltungsgesellschaft Herdecke mbH 50,00<br />

Stadtwerke Halver GmbH 49,00<br />

Stadtwerke Plettenberg GmbH 40,00<br />

TepRec GmbH<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investiti-<br />

33,30<br />

onsgesellschaft<br />

29,00


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb 28,98<br />

HOCHTEMPERATUR-KERNKRAFTWERK GmbH<br />

(HKG)<br />

26,00<br />

SHH GmbH Systemhaus Hemminger 25,10<br />

Stadtwerke Werdohl GmbH 24,98<br />

Stadtwerke Altena GmbH 24,90<br />

Stadtwerke Meinerzhagen GmbH 22,00<br />

Mittelbare Beteiligungen über Stadtwerke Lüdenscheid<br />

GmbH<br />

TeleMark Telekommunikationsgesellschaft Mark<br />

mbH<br />

44,00<br />

Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH 20,00<br />

Mittelbare Beteiligungen über Mark-E AG und<br />

Stadtwerke Lüdenscheid GmbH<br />

Energiehandelsgesellschaft märkischer Stadtwerke<br />

mbH<br />

Mitarbeiterzahl Die Gesellschaft beschäftigt keine Mitarbeiter.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

§ 2 der Satzung:<br />

22,22<br />

(1) Gegenstand des Unternehmens ist die geschäftsleitende<br />

Tätigkeit einer Holding für die Versorgung mit elektrischer<br />

Energie, Gas, Wasser und Wärme gegenüber der Mark-E<br />

Aktiengesellschaft und der Stadtwerke Lüdenscheid GmbH<br />

sowie gegebenenfalls anderen Unternehmen im Sinne des<br />

Abs. 3.<br />

(2) Die Gesellschaft hält, steuert, koordiniert und überwacht<br />

ihre Beteiligungen an Versorgungs- und Entsorgungsunternehmen<br />

und weiterer Beteiligungen, die geeignet sind den<br />

Gesellschaftszweck der Versorgungs- oder Entsorgungsunternehmen<br />

zu fördern.<br />

Sie schafft gesellschaftsrechtliche Beteiligungsmöglichkeiten<br />

auf allen Tätigkeitsfeldern des Konzerns für Dritte. Dies<br />

kann durch unmittelbare Beteiligung an der Gesellschaft<br />

oder durch Gründung von Jointventures gemeinsam durch<br />

die Gesellschaft und Dritte erfolgen.<br />

Sie übernimmt für alle Konzerngesellschaften zentrale und<br />

auch unternehmensübergreifende Funktionen und kann<br />

weitere Dienstleistungen für ihre Konzerngesellschaften<br />

erbringen.<br />

Die Gesellschaft kann Liegenschaften und Schutzrechte<br />

erwerben, verwerten und veräußern, andere Gesellschaften<br />

und Zweigniederlassungen errichten bzw. sich an anderen<br />

Gesellschaften beteiligen.<br />

Die Gesellschaft ist befugt zum Abschluss von Unternehmensverträgen<br />

jeder Art (z. B. Ergebnisabführungsverträge),<br />

kann die Mitgliedschaft in Verbänden, Interessengemeinschaften<br />

und dergleichen erwerben und überhaupt<br />

jegliche Geschäfte vornehmen - wie z. B. die Verwaltung<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG Seite 201


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

des eigenen Vermögens -, die mit dem Gesellschaftszweck<br />

zusammenhängen.<br />

(3) Die Gesellschaft will durch einen anzustrebenden Unternehmensverbund<br />

der regionalen Versorgungsunternehmen<br />

eine optimale Versorgung des regionalen Marktes mit den<br />

verschiedenen Energieformen (wie z. B. Strom, Gas, Wärme,<br />

etc.) und Wasser gewährleisten und sicherstellen. Die<br />

Gesellschaft kann auch Kooperationen zu anderen kommunalen<br />

Versorgungsunternehmen in der Region begründen,<br />

um langfristig eine Bündelung der regionalen Versorgungs-<br />

und Entsorgungsfunktionen zu erreichen.<br />

Organe der Gesellschaft Vorstand<br />

Herr Ivo Grünhagen (Vorsitzender ab 01.08.2009)<br />

Herr Dr. Ing. Rüdiger Bäumer<br />

Herr Hartwig Sander (bis 31.03.2010)<br />

Herr Wolfgang Struwe (bis 31.03.2010)<br />

Herr Erik Höhne (ab 01.09.2010)<br />

Finanzielle Auswirkungen<br />

Aufsichtsrat<br />

Dem Aufsichtsrat gehören 21 Mitglieder an. Vertreter der Stadt<br />

<strong>Hagen</strong> waren im Berichtsjahr:<br />

Herr Peter Demnitz (Vorsitzender) 1 (bis 02.12.2009)<br />

Frau Brigitte Kramps<br />

Herr Dr. Stephan Ramrath<br />

Herr Jochen Weber<br />

Herr Wolfgang Röspel<br />

Herr Joachim Riechel<br />

Herr Jörg Dehm (Vorsitzender) 2 (ab 02.12.2009)<br />

Hauptversammlung<br />

Die HVG mbH ist zwar wirtschaftliche Eigentümerin der Anteile,<br />

allerdings wurden die Verwaltungsrechte durch Vereinbarung<br />

eines Treuhandverhältnisses an die Stadt <strong>Hagen</strong> zurück übertragen.<br />

Durch diese Vereinbarung erhält die Stadt <strong>Hagen</strong> u. a. das<br />

Recht zur Entsendung eines/r Vertreters/in in die Hauptversammlung.<br />

Die Vertretung der Stadt <strong>Hagen</strong> erfolgt durch eine vom Rat<br />

bestellte Person.<br />

Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat beschlossen, in die ordentliche<br />

Hauptversammlung am 29.06.2009 Herrn Arndt Hartmann und in<br />

die außerordentliche Hauptversammlung am 02.12.2009 Frau<br />

Ursula Metz als stimmberechtigte/n Vertreter/in der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

zu entsenden.<br />

Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

2009<br />

2009<br />

2008<br />

2008<br />

12.236.696 € 0 € 12.205.081 € 0 €<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

2 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

Seite 202 ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG Seite 203<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Finanzanlagen 343.149.564,01 343.149.564,01 342.451.104,01<br />

343.149.564,01 343.149.564,01 342.451.104,01<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 42.658,99 0,00 0,00<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten<br />

87.198.397,39<br />

23.816.803,27<br />

66.963.126,59<br />

51.463,77 53.557,19 23.503,74<br />

87.292.520,15 23.870.360,46 66.986.630,33<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 84.622,22 87.221,22 108.422,22<br />

84.622,22 87.221,22 108.422,22<br />

Bilanzsumme 430.526.706,38 367.107.145,69 409.546.156,56<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

287.282.891,80 267.010.785,31 280.665.307,95<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 114.900.000,00 114.900.000,00 114.900.000,00<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 149.703.924,33 149.703.924,33 149.703.924,33<br />

Gewinnrücklagen 5.600.000,00 2.000.000,00 2.000.000,00<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

17.078.967,47 406.860,98 14.061.383,62<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

9.151.579,86 3.848.199,00 3.414.067,00<br />

134.092.234,72 96.248.161,38 125.466.781,61<br />

Bilanzsumme 430.526.706,38 367.107.145,69 409.546.156,56


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 204 ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse<br />

2. Veränderung des Bestandes an unferti-<br />

31.455.113,41 22.429.545,99 20.265.053,02<br />

gen Erzeugnissen<br />

42.658,99<br />

0,00<br />

0,00<br />

3. sonstige betriebliche Erträge 206.394,35 16.500,11 30.496,78<br />

4. Materialaufwand 24.332.073,88 16.537.671,16 16.454.308,61<br />

5. Personalaufwand 2.658.532,83 1.547.902,09 1.489.179,37<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.288.146,38 3.521.319,43 1.643.559,70<br />

7. Erträge aus Gewinnabführung 35.763.148,80 21.309.139,23 29.574.687,50<br />

8. Erträge aus Beteiligungen 738.193,09 1.598.246,47 1.302.853,22<br />

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 239.576,47 623.431,26 338.210,72<br />

10. Aufwendungen aus Verlustübernahmen 6.940.402,88 17.362.559,33 3.941.871,81<br />

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

12. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

3.641.768,04 5.791.015,07 5.059.494,13<br />

schäftstätigkeit<br />

27.584.161,10 1.216.395,98 22.922.587,62<br />

13. Steuern vom Einkommen und Ertrag 7.312.054,61 809.535,00 6.861.204,00<br />

14. Jahresergebnis<br />

20.272.106,49 406.860,98 16.061.383,62<br />

15. Gewinnvortrag<br />

16. Einstellungen in andere Gewinnrückla-<br />

406.860,98 0,00 0,00<br />

gen<br />

3.600.000,00<br />

0,00 2.000.000,00<br />

17. Bilanzergebnis 17.078.967,47 406.860,98 14.061.383,62<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG Seite 205


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 206 ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

DIE ENERVIE-GRUPPE<br />

Die ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG ist der regionale Unternehmensverbund<br />

der Mark-E Aktiengesellschaft, der Stadtwerke Lüdenscheid GmbH GmbH (SWL) und der<br />

ENERVIE AssetNetWork GmbH im südlichen Nordrhein-Westfalen. Sitz der am 21. Juni 2006<br />

gegründeten Gesellschaft ist <strong>Hagen</strong>. Über 80 % der Aktien sind im Besitz der Städte und Gemeinden<br />

der Region; größte Aktionäre sind die Städte <strong>Hagen</strong> (42,66 %) und Lüdenscheid<br />

(24,12 %) sowie die RWE Rheinland Westfalen Netz AG (19,06 %). Die ENERVIE-Gruppe wurde<br />

mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2010 durch den Erwerb sämtlicher Anteile an der Nuon<br />

Deutschland GmbH erweitert.<br />

Für die Versorgung der über 280.000 Kunden und Energiehandelspartner in der Region lieferte<br />

die ENERVIE-Gruppe im Geschäftsjahr 2009 rund 9,1 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom,<br />

4,3 Mrd. kWh Gas, 500 Mio. kWh Wärme und 17,5 Mio. Kubikmeter Trinkwasser. Damit gehört<br />

die ENERVIE-Gruppe zu den größten unabhängigen Energiedienstleistern mit Eigenerzeugung in<br />

Nordrhein-Westfalen. Außerdem deckt sie als eines von nur rund 20 Unternehmen in Deutschland<br />

die gesamte Wertschöpfungskette im Energiemarkt ab.<br />

Ziel der ENERVIE ist es, als wettbewerbsfähiger regionaler Energieverbund eine sichere und<br />

zuverlässige Versorgung mit Energie und Wasser sicherzustellen und durch wirtschaftlichen Erfolg<br />

langfristig die Eigenständigkeit der Energieversorgung und damit auch qualifizierte Arbeitsplätze<br />

in der Region zu erhalten. Für die Tochtergesellschaften Mark-E und SWL übernimmt die<br />

ENERVIE Steuerungsfunktionen einer Holding. Mit Wirkung zum 1. Januar 2007 wurden die<br />

Mark-E, die SWL und die ENERVIE AssetNetWork über Ergebnisabführungsverträge mit der<br />

ENERVIE verknüpft. Dadurch erfolgt eine phasengleiche Vereinnahmung der Einzelergebnisse.<br />

1. Geschäftsverlauf<br />

Der Jahresüberschuss der ENERVIE konnte im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr um<br />

19,9 Mio. € gesteigert werden und beträgt nun 20,3 Mio. € (im Vorjahr: 0,4 Mio. €). Davon werden<br />

3,6 Mio. € in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt. Das Ergebnis resultiert im Wesentlichen<br />

aus den Ergebnisabführungsverträgen mit der Mark-E, der SWL und der ENERVIE<br />

AssetNetWork GmbH. Die im Geschäftsjahr erzielten Umsatzerlöse wurden aus Dienstleistungen<br />

gegenüber den Konzernunternehmen erzielt. Der Materialaufwand betrifft die im Zusammenhang<br />

mit den Umsatzerlösen bezogenen Leistungen von den Tochtergesellschaften Mark-E und SWL<br />

aus bezogenen Management-Dienstleistungen. Der Personalaufwand betrifft im Wesentlichen die<br />

Vergütungen für die bei der ENERVIE beschäftigten Vorstandsmitglieder. Der Zinsaufwand resultiert<br />

vor allem aus einer Darlehensaufnahme im Zusammenhang mit dem Direkterwerb von Aktien<br />

an der Mark-E. Das Ergebnis der ENERVIE ist somit trotz der schlechten wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen deutlich besser als im Vorjahr. Die letztjährigen Ergebnisse der Einzelabschlüsse<br />

der ENERVIE-Gruppe wurden in besonderem Maße von den bilanziellen Auswirkungen<br />

der Mehrerlösabschöpfung sowie der periodenübergreifende Saldierung (Verpflichtungen von<br />

rund 40 Mio. €) beeinflusst. Nach Abzug der Steuern vom Einkommen und Ertrag von 7,3 Mio. €<br />

(im Vorjahr: 0,8 Mio. €) verbleibt ein Jahresüberschuss von 20,3 Mio. € (im Vorjahr: 0,4 Mio. €).<br />

2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

Die Eigenkapitalausstattung des Unternehmens ist mit rund 67 % weiterhin hoch. Die Eigenkapitaldeckung<br />

des Anlagevermögens beträgt rund 84 %.<br />

Der Jahresabschluss der Mark-E zeichnet sich im Wesentlichen durch ein gegenüber dem Vorjahr<br />

höheres ordentliches Unternehmensergebnis aus. Während die Umsatzerlöse aufgrund der<br />

gesunkenen Nachfrage infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise zurückgingen, verringerten sich<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG Seite 207


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

die Materialaufwendungen durch niedrigere Brennstoff-, Strom- und Gasbezugsaufwendungen<br />

und zusätzlich aufgrund durchgeführter Kosteneinsparungen. Die Kosteneinsparungen sind zurückzuführen<br />

auf den ab 1. April 2009 geltenden differenzierten Ausgabenstopp mit Überprüfung<br />

aller Investitions- und Kostenbudgets. Positiven Einfluss auf das Jahresergebnis hatten auch die<br />

höheren Entgelte für den Netzleistungsrahmenvertrag und den Netzpachtvertrag sowie das günstige<br />

Zinsniveau auf den Kapitalmärkten.<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflussten auch das Jahresergebnis der SWL. Die<br />

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Energie und Wasser verringerten sich gegenüber dem Vorjahr<br />

konjunktur- und witterungsbedingt um 4,6 Mio. €. Trotz geringerer Umsatzerlöse konnte ein<br />

gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessertes Ergebnis erzielt werden. Zurückzuführen ist dies<br />

zum einen auf die im Vorjahr gebildete Rückstellung für die Mehrerlösabschöpfung, die das Ergebnis<br />

2008 deutlich belastet hat, und zum anderen auf mehrere positiv wirkende Einzeleffekte.<br />

Geringere Materialaufwendungen und Abschreibungen durch Überprüfung aller Kosten- und Investitionsbudgets<br />

im Rahmen des differenzierten Ausgabenstopps, höhere Entgelte für den Netzleistungsrahmenvertrag<br />

sowie des Netzpachtvertrages sowie Erträge aus dem Verkauf nicht betriebsnotwendigen<br />

Vermögens haben einen positiven Einfluss auf das Jahresergebnis der SWL.<br />

Das Ergebnis der ENERVIE AssetNetWork wird in wesentlichen Teilen von den Erlösen auf Basis<br />

der genehmigten Netzentgelte sowie durch Aufwandspositionen wie Netzleistungsrahmenverträge,<br />

Pachtentgelte, Kosten für Verlustenergiebeschaffung und Kosten für das vorgelagerte Netz<br />

bestimmt. Höhere Aufwendungen aus dem Netzleistungsrahmenvertrag und dem Pachtvertrag<br />

sowie die erstmals entsprechend der Vorschrift des § 5 Anreizregulierungsverordnung (ARegV)<br />

gebildete Rückstellung für das sogenannte Regulierungskonto haben dazu geführt, dass die<br />

ENERVIE AssetNetWork für das Geschäftsjahr 2009 einen Verlust ausweist.<br />

3. Vorstandsressorts gebündelt und verschlankt<br />

Herr Dr. Rüdiger Bäumer hat zum 31. Juli 2009 sein Amt als Vorstandsvorsitzender der<br />

ENERVIE niedergelegt. Er übt jedoch weiterhin seine Funktion als Vorstand des Ressorts Erzeugung<br />

und Netze aus. Diese Position teilte er sich bis zum 6. November 2009 mit Herrn Dr. Uwe<br />

Johänntgen. Seit dem 7. November 2009 ist er wieder allein verantwortlich für das Ressort, da<br />

Herr Dr. Uwe Johänntgen sein Amt als Vorstand zum 6. November 2009 niedergelegt und das<br />

Unternehmen zum 31. Dezember 2009 im gegenseitigen Einvernehmen verlassen hat.<br />

Weiterhin hat Herr Dipl.-Kfm. Ivo Grünhagen gemäß der Bestellung des Aufsichtsrats vom<br />

16. September 2008 sein Amt als Vorstandssprecher zum 1. August 2009 angetreten.<br />

Zum 1. Juli 2009 wurde der Bereich Energiehandel organisatorisch dem Ressort Finanzen und<br />

Personal von Herrn Dipl.-Kfm. Ivo Grünhagen zugeordnet.<br />

Das Ressort Infrastruktur und Services wurde zum 1. August 2009 in weiten Teilen reorganisiert<br />

und es wurden die zwei Verantwortungsgebiete Betriebswirtschaftliche Funktionen („Zentrale<br />

Dienste und Projekte“) sowie Technische Funktionen („Technische Services“) neu geschaffen.<br />

Herr Hartwig Sander, verantwortlich für das Ressort Infrastruktur und Services, hat am<br />

31. März 2010 den ENERVIE-Konzern verlassen. Altersbedingt endete zu diesem Zeitpunkt seine<br />

Bestellung als Vorstand der ENERVIE und als Geschäftsführer der SWL.<br />

4. Neue Konzernmarke schärft das Unternehmensprofil<br />

Die Südwestfalen Energie und Wasser AG (ehemals SEWAG) tritt ab dem 1. Februar 2010 mit<br />

einer neuen Wort-Bild-Marke auf. Aus SEWAG wurde die neue Konzernmarke ENERVIE - Kraft<br />

für Regionen. Aus einer juristischen Notwendigkeit heraus nutzte die SEWAG den Anlass, eine<br />

neue Unternehmensmarke mit Namen und Logo zu entwickeln, durch die das eigene Unterneh-<br />

Seite 208 ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

mensprofil langfristig geschärft und eine gemeinsame Unternehmensidentität geschaffen wird.<br />

Gleichzeitig werden neue Impulse gesetzt. Das neue Logo ist verbunden mit dem, was sich das<br />

Unternehmen auf die Fahnen schreibt: „Kraft für Regionen“. Ziel ist es, das bestehende Knowhow<br />

auch überregional einzusetzen. Denn die Kombination aus regionalem und überregionalem<br />

Engagement wird die Wettbewerbsfähigkeit der ENERVIE-Gruppe weiter stärken.<br />

Ebenso wurde die SEWAG Netze GmbH zum 1. Februar 2010 umfirmiert in ENERVIE<br />

AssetNetWork GmbH.<br />

5. Reorganisation 2010 schafft schlanke Strukturen<br />

Zum 1. April 2010 wurden die Vorstandsressorts vollständig umstrukturiert und neu aufgestellt.<br />

Anlass war das Ausscheiden von Vorstandsmitglied Hartwig Sander zum 31. März 2010. Deshalb<br />

wurde rechtzeitig ein umfassendes Projekt, unter Einbindung externer Kompetenz, zur ressortübergreifenden<br />

Reorganisation gestartet. Frühzeitig wurde entschieden, dass es zukünftig nur<br />

noch drei statt wie bisher vier Ressorts geben soll. Das führte zu vielschichtigen organisatorischen<br />

Veränderungen, die im Projekt zu berücksichtigen waren. Darüber hinaus war es das Ziel,<br />

das Unternehmen klarer als bisher auf den Wettbewerb auszurichten, Prozesse effektiver zu gestalten<br />

und diese auch über die neue Organisationsstruktur abzubilden.<br />

6. Strategie 2020 definiert Ziele und Kostensenkungsmaßnahmen<br />

In diesem Projekt wurde im vergangenen Geschäftsjahr eine neue Unternehmensstrategie entwickelt,<br />

die auf das Jahr 2020 ausgerichtet ist. Um dem zunehmenden Wettbewerbsdruck standhalten<br />

zu können, wird die ENERVIE ihre internen Strukturen weiter verbessern. Die Kernkompetenzen<br />

des Konzerns wurden neu definiert. Eine neue Organisationsstruktur für das gesamte Unternehmen<br />

schafft ein vereinfachtes Steuerungsmodell, so dass Abläufe wesentlich effektiver werden.<br />

Somit können Potenziale besser als bisher genutzt werden. Und als Folge von Aufgabenbündelung<br />

und Ressourcenstraffung werden die Kosten im Unternehmen sinken.<br />

Durch klare Zielvorgaben wird der Rahmen für die täglichen Herausforderungen im Wettkampf<br />

der Energieversorger geschaffen. Das vereinfachte Steuerungsmodell für alle Bereiche soll klare<br />

Verantwortlichkeiten für die Umsetzung der Ziele definieren. Die definierten Ziele schaffen auch<br />

in der Belegschaft gemeinsame Werte und Visionen.<br />

7. Übernahme der Nuon Deutschland GmbH ermöglicht überregionales Wachstum<br />

Vor dem Hintergrund eines sich verschärfenden Wettbewerbs auf dem Energiemarkt hat die<br />

ENERVIE zur Stärkung ihrer Marktposition mit Wirkung zum 1. Januar 2010 sämtliche Geschäftsanteile<br />

an der Nuon Deutschland GmbH (Nuon), Berlin, übernommen. Der Aufsichtsrat der<br />

ENERVIE hat der Übernahme in seiner Sitzung am 22. Januar 2010 zugestimmt. Die abschließenden<br />

Verträge wurden am 18. März 2010 in <strong>Hagen</strong> unterzeichnet, nachdem das Bundeskartellamt<br />

und die EU-Kommission der Übernahme von Nuon durch ENERVIE zugestimmt hatten.<br />

Durch den Erwerb der NUON ergänzt die Gesellschaft ihr Markenportfolio, verdoppelt annähernd<br />

den Kundenstamm und wächst dazu überregional. Mark-E und die SWL sind besonders stark in<br />

ihren Heimatmärkten und werden dort als kompetent wahrgenommen. Wachstum ist für beide<br />

Vertriebsmarken am ehesten aus der Region heraus zu realisieren. Die Wachstumsstrategie der<br />

Nuon ist hingegen auf Metropolen ausgerichtet. Gemeinsam kann der Energiemarkt so für unterschiedliche<br />

Zielgruppen durch individuelle Produktstrategien und Vertriebskanäle, die über die<br />

einzelnen Marken gesteuert werden, optimiert bearbeitet werden. Synergien können in vielen<br />

Bereichen erschlossen werden. Der Marktauftritt wird ganz wesentlich durch die prägnanten Produktmarken<br />

(z.B. lekker Strom, wakker Gas etc.) und die Produktfarben (lila/gelb) dominiert. Bei-<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG Seite 209


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

de markenprägenden und damit wettbewerbsrelevanten Elemente dürfen, vertraglich gesichert,<br />

weiter eingesetzt werden. Die Unternehmensmarke „Nuon Deutschland“ wird nach einigen Monaten<br />

durch eine neue Unternehmensmarke ersetzt.<br />

ENERVIE wird die Nuon zukünftig als rechtlich selbständige Einheit an die ENERVIE anbinden<br />

und über ein enges Monitoring Transparenz hinsichtlich aller relevanten Informationen sicherstellen.<br />

8. Risikobericht<br />

Die ENERVIE ist als Holding der Unternehmen Mark-E, SWL und ENERVIE AssetNetWork für<br />

zentrale Steuerungs- und Controllingaufgaben zuständig. Operative Geschäftstätigkeiten werden<br />

auf die Tochtergesellschaften verlagert. Die Gesellschaft ist daher frei von technischen Risiken<br />

(z. B. Kraftwerksausfällen) oder Marktrisiken (z. B. Strompreisänderungen). Eigene Risiken liegen<br />

im strategischen, organisatorischen und finanziellen Bereich sowie im Beteiligungsportfolio.<br />

Die ENERVIE trifft die langfristigen strategischen Entscheidungen, die von den Tochtergesellschaften<br />

umgesetzt werden. Steuerungsdaten werden dezentral aus den einzelnen Geschäftsfeldern<br />

sowie Konzerngesellschaften erhoben. Ein zentrales Konzerncontrolling führt die Aufgaben<br />

zusammen und überwacht die Plan-Ist-Abweichungen. Damit werden Fehleinschätzungen in der<br />

Planung und daraus resultierende Risiken frühzeitig aufgedeckt.<br />

Organisationsrisiken begegnet die Gesellschaft mit verbindlichen Regelungen für alle Mitarbeiter<br />

der ENERVIE-Gruppe. Sie sind im neuen Konzernhandbuch zusammengefasst, das im November<br />

2007 in Kraft trat. Es löst die bis dahin bestehenden Regelungen der Mark-E und SWL sowie<br />

die Übergangsregelungen der ENERVIE ab. Mit dem verbindlichen Nachschlagewerk belegen<br />

die Unternehmen der ENERVIE-Gruppe entsprechend der Gesetze, Verordnungen und Vorschriften<br />

organisiert zu sein. Mitarbeiter, die sich entsprechend der Regelungen im Konzernhandbuch<br />

verhalten, handeln einwandfrei. Durch die Darstellung der Verantwortlichkeiten wurde zusätzliche<br />

Transparenz geschaffen.<br />

Die Deckung eines kurzfristigen Liquiditätsbedarfs erfolgt im Rahmen von freien Kreditlinien bei<br />

mehreren Geschäftsbanken. Kreditrisiken werden bei Vertragsabschluss geprüft und laufend<br />

überwacht. Konkrete Risiken aus der aktuellen Finanzmarktkrise bestehen bei der ENERVIE<br />

nicht. Unsicherheit besteht aufgrund der andauernden Finanzkrise in der Zinsentwicklung für<br />

Tagesgeldaufnahmen. Die Risiken werden durch den kaufmännischen Bereich und dessen interne<br />

Sicherungssysteme laufend überwacht.<br />

Zwischen der ENERVIE und den Tochtergesellschaften Mark-E, SWL und ENERVIE<br />

AssetNetWork bestehen seit dem 1. Januar 2007 Gewinnabführungsverträge. Dadurch wirken<br />

sich neben den technischen Risiken und Marktrisiken auch die politischen und rechtlichen Risiken<br />

indirekt auf die ENERVIE aus, die für die Gesellschaft nur in begrenztem Umfang steuerbar<br />

sind. Zu diesen Risiken zählen insbesondere die gesetzlichen und regulatorischen Risiken, die<br />

einen negativen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der ENERVIE haben können. Die zentrale<br />

Rechtsabteilung begrenzt zusammen mit den jeweiligen Fachbereichen die Risiken, die aus regulatorischen<br />

Auflagen, Gerichtsprozessen oder behördlichen Verfügungen entstehen können. Zu<br />

den regulatorischen Risiken zählen auch die ökonomischen Auswirkungen der verstärkten Netzregulierung.<br />

In zahlreichen Beschlüssen vom 14. August 2008 hat der BGH entschieden, dass<br />

Netzbetreiber die Mehrerlöse, die im Zeitraum von November 2005 und Juni 2006 bis zur erstmaligen<br />

Genehmigung der Netzentgelte aufgrund § 23 a Abs. 5 S. 1 EnWG entstanden sind, nicht<br />

endgültig behalten dürfen. Hierzu wurde entsprechende Risikovorsorge im Jahresabschluss 2008<br />

vorgenommen. Gemäß Bescheid der Bundesnetzagentur (BnetzA) konnte die Rückstellung für<br />

die Sparte Strom als ausreichend angesehen werden. Für die Sparte Gas liegt noch kein Bescheid<br />

der Landesregulierungsbehörde vor. Bei Anwendung der gleichen Rechenmethodik der<br />

BNetzA ist auch hier von einer angemessenen Rückstellung auszugehen. Von weiteren Zuführungen<br />

ist daher abzusehen.<br />

Seite 210 ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Trotz der sich verschlechternden Rahmenbedingungen geht die ENERVIE davon aus, dass die<br />

notwendigen Netzinvestitionen und -instandhaltungen mittelfristig nicht gefährdet sind. Dies insbesondere<br />

vor dem Hintergrund der Fotojahre Strom und Gas. Neben diesen regulatorischen<br />

Aspekten bestehen vermehrt Risiken infolge von kartellrechtlichen Eingriffen. So unterliegen die<br />

Preise für Erdgaskunden der Kartellaufsicht. Die Kartellämter nehmen hier verstärkt Informationsaufgaben<br />

durch die Veröffentlichung von Preisvergleichen wahr. Kartellrechtliche Aspekte in<br />

Bezug auf die Preisgestaltung unterliegen einer intensiven Betreuung durch den Vertrieb der<br />

ENERVIE.<br />

Im Rahmen des regelmäßig tagenden Risikokomitees werden aktuelle politische und rechtliche<br />

Risiken betrachtet und diskutiert.<br />

Chancen und Risiken aus Beteiligungen werden durch das Beteiligungscontrolling überwacht und<br />

zeitnah berichtet.<br />

9. Prognosebericht<br />

9.1 Künftige energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Auch in Zukunft werden die Brennstoff- und CO2-Preise sowie die gesamtwirtschaftliche Lage die<br />

Preisentwicklung im Energiemarkt beeinflussen. Ebenso werden gesetzliche und energiepolitische<br />

Veränderungen das Gesicht der Energiewirtschaft entscheidend prägen. So hat beispielsweise<br />

die neue Ausgleichsmechanismusverordnung zu einer nun bundeseinheitlichen EEG-<br />

Umlage 2010 (EEG: Erneuerbare Energien Gesetz) geführt, die mit 2,047 ct/kWh deutlich über<br />

der von den Energieversorgungsunternehmen bisher angesetzten EEG-Umlage liegt. In diesem<br />

Zusammenhang bleibt ebenfalls abzuwarten, wie sich das seit 2010 neue EEG-Mengen-<br />

Vermarktungsverfahren am Spotmarkt auf die Preisbildung auswirken wird.<br />

Die Preisentwicklung für Kohle und Öl wird stark davon abhängen, wie schnell sich die Weltwirtschaftslage<br />

tatsächlich stabilisiert. Auch der CO2-Markt wird sich für den Rest der zweiten Handeisperiode<br />

bis 2012 an den sonstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen orientieren.<br />

Die ENERVIE-Gruppe wird sich den neuen Herausforderungen des Energiemarktes wie gewohnt<br />

stellen und dazu gegebenenfalls ihr Portfolio durch weitere Kooperationspartner vergrößern.<br />

Obwohl einzelne Unternehmen börsennotierte Angebote legen, wird der Gaspreis im Wesentlichen<br />

auch weiterhin von der Entwicklung des Ölpreises abhängig sein, weil die langfristigen Verträge<br />

der Gasimporteure ölpreisgebunden sind. Aufgrund der seit Oktober 2009 steigenden Ölpreise<br />

werden die geänderten Bezugspreise für Erdgas im Laufe des Jahres 2010 vertriebsseitig<br />

steigen.<br />

Die Unternehmensentwicklung wird auch in den kommenden Jahren in erheblichem Umfang von<br />

geänderten energiepolitischen Rahmenbedingungen geprägt sein. Der Beschluss zur vollständigen<br />

Versteigerung der CO2-Zertifikate wird wesentlich die langfristige Entwicklung in der Energiewirtschaft<br />

ab 2013 beherrschen. Durch die 100-%ige Beschaffung der Zertifikate am Markt<br />

wird die Ergebnissituation für fossile Kraftwerke maßgeblich negativ beeinflusst.<br />

9.2 Investitionen<br />

Im Bereich der Energie- und Wasserversorgung wird der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit in<br />

den kommenden Jahren im Bereich des Ausbaus und der Erneuerung der Netzinfrastruktur liegen,<br />

um auch weiterhin eine sichere Energie- und Wasserversorgung zu gewährleisten. Im Bereich<br />

der Stromerzeugung stehen Investitionen zur Verbesserung der Verfügbarkeit und Flexibilisierung<br />

der vorhandenen Kraftwerksanlagen im Vordergrund. Diese Investitionen werden moderat<br />

ausfallen.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG Seite 211


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aufgrund der soliden Finanzstruktur sieht die Gesellschaft gute Möglichkeiten, die geplanten Zukunftsinvestitionen<br />

realisieren zu können. Mit den vorhandenen Finanzierungsquellen stellt sie<br />

auch in Zukunft die Finanzierung des Unternehmens sicher.<br />

9.3 Absatz- und Umsatzentwicklung<br />

Die Auswirkungen der Konjunkturkrise werden die Geschäftsentwicklung in 2010, insbesondere<br />

im Segment der Industriekunden, weiterhin dämpfen. Nach den letztjährigen Absatzrückgängen<br />

erwarten Mark-E und SWL für 2010 in diesem Segment jedoch eine Stabilisierung von Absatz<br />

und Umsatz.<br />

Bei den Privat- und Geschäftskunden ist weiterhin mit einer Zunahme der Wettbewerbsintensität<br />

zu rechnen. Aggressive Marktteilnehmer und deren Bemühungen, Marktanteile zu gewinnen,<br />

werden zu Kundenverlusten in den Stammgebieten führen. Durch gelebte Kundennähe und eine<br />

hohe Servicequalität wird ENERVIE diesem Trend entgegenwirken. Ebenso wird die Fortführung<br />

des regionalen Klimaschutzkonzeptes dazu beitragen, die Kunden zu binden. Darüber hinaus<br />

wird die Gesellschaft über gezielte Maßnahmen Meinungsbildner und Multiplikatoren unter den<br />

Marktpartnern weiter loyalisieren.<br />

Mit einer Neupositionierung der beiden Vertriebsmarken Mark-E und SWL und einer damit einhergehenden<br />

Differenzierung des Produkt- und Dienstleistungsspektrums werden neue Zielgruppen,<br />

vor allem außerhalb der Stammgebiete, erschlossen. Eine vertriebsorientierte Neuausrichtung<br />

der Internetauftritte beider Marken sowie die Nutzung neuer Vertriebskanäle werden entscheidend<br />

zur Gewinnung neuer Kunden beitragen.<br />

9.4 Erwartete Ergebnisentwicklung<br />

Die Prognose der Ergebnisentwicklung ist aufgrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

weiterhin mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Anhaltender Margendruck in den Sparten<br />

Strom und Gas aufgrund steigender Wettbewerbsintensität sowie weitere Belastungen aus der<br />

Regulierung der Strom- und Gasnetze werden das Ergebnis der ENERVIE in Zukunft tendenziell<br />

negativ beeinflussen. Gegensteuerungsmaßnahmen mit dem Ziel der Kosteneinsparungen sowie<br />

Effizienz- und Produktivitätssteigerungen wurden bereits im Jahr 2009 erfolgreich ergriffen. Dieses<br />

Programm zur nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage wird weiter fortgeführt.<br />

Neben dem organischen Wachstum im bisherigen Marktumfeld strebt die ENERVIE zur Sicherung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit externes Wachstum vor allem auch im Bereich der Stromerzeugung<br />

durch den Ausbau von Erzeugungskapazitäten an. Daneben ist perspektivisch der Ausbau<br />

des Handels- und Serviceportfolios geplant. Durch den Erwerb der Nuon mit wirtschaftlicher Wirkung<br />

zum 1. Januar 2010, die ihre Vertriebsaktivitäten ausschließlich auf Großstädte konzentriert,<br />

wurde bereits ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Marktposition der ENERVIE getan.<br />

Die bundesweite Ausdehnung der Vertriebsaktivitäten über diese Gesellschaft bietet die Möglichkeit<br />

zur Platzierung eines erheblich erweiterten Angebots neuer Produkte und Dienstleistungen.<br />

Der ENERVIE-Konzern strebt sowohl durch organisches als auch externes Wachstum sowie<br />

durch Effizienzsteigerungen eine Verbesserung der Ergebnissituation an. Er geht davon aus,<br />

dass durch die ergriffenen Maßnahmen die wesentlichen Finanzkennzahlen verbessert werden<br />

können und zudem den Aktionären zukünftig eine attraktive Ausschüttung geboten werden kann.<br />

9.5 Nachtragsbericht<br />

Am 18. März 2010 hat die ENERVIE 100 % der Anteile an der Nuon mit wirtschaftlicher Wirkung<br />

zum 1. Januar 2010 erworben. Weitere Ereignisse, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben, sind nach dem Stichtag nicht eingetreten.<br />

Seite 212 ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie<br />

und Wasser AG -<br />

Konzernabschluss<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 213


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Körner Str. 40<br />

58095 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 21. Juni 2006<br />

Grundkapital 114.900.000 €<br />

Satzung in der Fassung vom 21. Juni 2006<br />

Anteilseigner Anteil am Grundkapital<br />

in € in %<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> über <strong>Hagen</strong>er Versor-<br />

gungs- und Verkehrs-GmbH<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 214 Konzernabschluss<br />

49.009.736<br />

42,654<br />

Stadt Lüdenscheid 27.718.192 24,124<br />

RWE Rheinland Westfalen Netz AG 21.898.222 19,059<br />

Die verbleibenden 14,163 % der Anteile befinden sich im kommunalen<br />

Besitz.<br />

Verbundene Unternehmen Anteilshöhe<br />

in %<br />

Vollkonsolidierung<br />

Mark-E AG 100,00<br />

Stadtwerke <strong>Hagen</strong> GmbH 100,00<br />

Stadtwerke Lüdenscheid GmbH 100,00<br />

SEW Beteiligungs GmbH & Co. KG 100,00<br />

GuD Besitzgesellschaft mbH 100,00<br />

NOVASTROM GmbH 100,00<br />

IT-Dienstleistungs-Gesellschaft mbH 100,00<br />

Kraftwerks-Service-Gesellschaft mbH 100,00<br />

ENERVIE AssetNetWork GmbH 100,00<br />

KSH Krankenhausservice Herdecke GmbH 100,00<br />

VR-LEASING MEDIO GmbH & Co. Immobilien KG 94,00<br />

Keine Vollkonsolidierung wegen untergeordneter<br />

Bedeutung<br />

Märkische-Druckluft-Team GmbH 100,00<br />

Beteiligungen<br />

Einbeziehung at Equity<br />

Anteilshöhe<br />

in %<br />

Kraftwerksgesellschaft Herdecke mbH & Co. KG 50,00<br />

BVA <strong>Hagen</strong>-Kabel GmbH 50,00<br />

WFA Elverlingsen GmbH 50,00<br />

Stadtwerke Halver GmbH 49,00<br />

Stadtwerke Plettenberg GmbH 40,00<br />

Stadtwerke Kierspe GmbH<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investiti-<br />

35,34<br />

onsgesellschaft<br />

29,00<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb 28,98<br />

Stadtwerke Werdohl GmbH 24,98<br />

Stadtwerke Altena GmbH 24,90<br />

Stadtwerke Meinerzhagen GmbH 22,00


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Keine Einbeziehung at Equity wegen untergeordneter<br />

Bedeutung<br />

ADUG - Arbeits-, Daten-, Umwelt-, Gesundheits-<br />

schutz GmbH<br />

50,00<br />

Kraftwerksgesellschaft Herdecke mbH 50,00<br />

TepRec GmbH 33,30<br />

HOCHTEMPERATUR-KERNKRAFTWERK GmbH<br />

(HKG)<br />

26,00<br />

TeleMark Telekommunikationsgesellschaft Mark<br />

mbH<br />

Mitarbeiterzahl 1.479 (im gesamten Konzern)<br />

44,00<br />

Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH 20,00<br />

SEW Beteiligungs Verwaltungs GmbH<br />

Energiehandelsgesellschaft märkischer Stadtwerke<br />

49,00<br />

mbH<br />

22,22<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 215


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 216 Konzernabschluss<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 4.371.202,99 5.567.786,54 5.670.814,29<br />

II. Sachanlagen 624.075.536,22 628.701.695,47 620.067.322,21<br />

III. Finanzanlagen 68.699.399,39 77.930.365,22 69.872.546,10<br />

697.146.138,60 712.199.847,23 695.610.682,60<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 52.116.968,14 49.615.969,48 35.261.505,32<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten<br />

154.177.673,64<br />

159.035.305,22<br />

109.623.543,27<br />

2.095.871,74 4.666.589,76 5.490.842,99<br />

208.390.513,52 213.317.864,46 150.475.891,58<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 8.349.069,25 8.739.962,83 9.016.443,78<br />

8.349.069,25 8.739.962,83 9.016.443,78<br />

Bilanzsumme 913.885.721,37 934.257.674,52 855.103.017,96<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

272.345.806,24 253.897.562,71 267.198.941,62<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 114.900.000,00 114.900.000,00 114.900.000,00<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 136.443.288,71 136.443.288,71 136.443.288,71<br />

Gewinnrücklagen 4.130.668,10 530.668,10 7.320.000,00<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

16.817.946,78 1.962.233,75 7.272.051,72<br />

B Investitionskostenzuschüsse<br />

C Empfangene Ertragszuschüsse<br />

D Passiver Unterschiedsbetrag<br />

E Rückstellungen<br />

F Verbindlichkeiten<br />

G Rechnungsabgrenzungsposten<br />

403.583,00 431.496,25 459.416,32<br />

28.336.958,40 28.467.509,99 28.427.468,42<br />

3.647.863,00 3.647.863,00 4.346.323,00<br />

273.011.248,47 302.189.780,76 254.601.059,39<br />

326.115.958,68 334.540.566,45 288.004.363,68<br />

10.024.303,58 11.082.895,33 12.065.439,53<br />

Bilanzsumme 913.885.721,37 934.257.674,52 855.103.017,96


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 217


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse<br />

2. Veränderung des Bestandes an fertigen<br />

1.024.414.945,20 1.104.430.892,05 820.893.680,51<br />

und unfertigen Erzeugnissen<br />

- 274.306,50 1.464.018,15 914.942,59<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 884.342,66 1.940.759,35 2.637.656,23<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge 53.744.757,75 30.723.591,80 30.630.828,45<br />

5. Materialaufwand 786.152.794,57 866.748.289,92 574.088.084,33<br />

6. Personalaufwand<br />

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

112.342.743,91 106.837.391,12 109.485.106,10<br />

mögens und Sachanlagen<br />

35.405.009,15 37.515.566,57 47.716.364,96<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

9. Ergebnis aus Beteiligungen an assozi-<br />

110.909.545,41 117.763.805,60 87.498.373,61<br />

ierten Unternehmen<br />

6.419.301,20 9.871.914,98 6.056.393,53<br />

10. Erträge aus Beteiligungen<br />

11. Erträge aus Wertpapieren und anderen<br />

Ausleihungen des Finanzanlagevermö-<br />

288.709,63 321.619,25 101.475,60<br />

gens<br />

188.334,30 341.665,41 436.842,17<br />

12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 278.488,79 212.577,38 704.276,77<br />

13. Abschreibungen auf Finanzanlagen 17.570,41 26.987,55 23.971,58<br />

14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

15. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

7.787.474,31 9.833.473,75 8.758.834,91<br />

schäftstätigkeit<br />

30.858.435,27 10.491.523,86 34.805.360,36<br />

16. Steuern vom Einkommen und Ertrag 12.612.883,66 7.892.750,20 17.883.827,58<br />

17. Sonstige Steuern -269.732,47 569.360,51 281.650,89<br />

18. Jahresergebnis<br />

18.515.284,08 2.029.413,15 16.639.881,89<br />

19. Konzernverlustvortrag 0,00 0,00 6.873.210,39<br />

20. Konzerngewinnvortrag<br />

21. Einstellungen in andere Gewinnrückla-<br />

1.962.233,75 0,00 0,00<br />

gen<br />

22. Anderen Gesellschaftern zustehender<br />

3.600.000,00<br />

0,00 2.000.000,00<br />

Gewinn<br />

59.571,05 67.179,40 494.619,78<br />

23. Bilanzergebnis 16.817.946,78 1.962.233,75 7.272.051,72<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 218 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 219


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Konzernlagebericht<br />

1. Die ENERVIE-Gruppe<br />

Die ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG (ENERVIE) ist der regionale Unternehmensverbund<br />

der Mark-E Aktiengesellschaft (Mark-E), der Stadtwerke Lüdenscheid GmbH<br />

(SWL) und der ENERVIE AssetNetWork GmbH im südlichen Nordrhein-Westfalen. Sitz der am<br />

21. Juni 2006 gegründeten Gesellschaft ist <strong>Hagen</strong>. Über 80 % der Aktien sind im Besitz der Städte<br />

und Gemeinden der Region; größte Aktionäre sind die Städte <strong>Hagen</strong> (42,66 %) und Lüdenscheid<br />

(24,12 %) sowie die RWE Rheinland Westfalen Netz AG (19,06 %). Die ENERVIE-Gruppe<br />

wurde mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2010 durch den Erwerb sämtlicher Anteile an<br />

der Nuon Deutschland GmbH (Nuon) erweitert.<br />

Für die Versorgung der über 280.000 Kunden und Energiehandelspartner in der Region lieferte<br />

die ENERVIE-Gruppe im Geschäftsjahr 2009 rund 9,1 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom,<br />

4,3 Mrd. kWh Gas, 500 Mio. kWh Wärme und 17,5 Mio. Kubikmeter Trinkwasser. Damit gehört<br />

die ENERVIE-Gruppe zu den größten unabhängigen Energiedienstleistern mit Eigenerzeugung in<br />

Nordrhein-Westfalen. Außerdem deckt sie als eines von nur rund 20 Unternehmen in Deutschland<br />

die gesamte Wertschöpfungskette im Energiemarkt ab.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 220 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.1 Unternehmen der ENERVIE-Gruppe<br />

1.1.1 Mark-E Aktiengesellschaft<br />

Seit dem 1. Januar 2007 gehört der regionale Energie- und Infrastrukturdienstleister Mark-E zum<br />

Unternehmensverbund der ENERVIE. Die 100-%ige Tochtergesellschaft liefert Strom an über<br />

230.000 Privat- und Geschäftskunden, 1.200 Industriekunden und an Energiehandelspartner.<br />

Darüber hinaus versorgt Mark-E Kunden mit Fernwärme, Heiz- und Prozessdampf sowie in <strong>Hagen</strong><br />

auch mit Gas und Trinkwasser. Mark-E ist ein Energieversorger mit eigenen Erzeugungsanlagen<br />

und produziert in Kraftwerken mit insgesamt 1.300 Megawatt Leistung an den Standorten<br />

Werdohl-Elverlingsen, Herdecke, <strong>Hagen</strong>-Kabel und Finnentrop-Rönkhausen rund 2,7 Mrd. kWh<br />

Strom im Jahr aus Steinkohle, Gas, Biomasse, Wasserkraft und Sonnenenergie.<br />

1.1.2 Stadtwerke Lüdenscheid GmbH<br />

Die SWL gehört ebenfalls seit dem 1. Januar 2007 zum Energieverbund der ENERVIE. Die<br />

100-%ige Tochtergesellschaft versorgt rund 46.000 Kunden im Raum Lüdenscheid und im Märkischen<br />

Kreis mit Strom, Gas, Wasser und Wärme. Derart verwurzelt in der Region ist die SWL zu<br />

einem leistungsstarken und serviceorientierten Unternehmen gewachsen, das neben technischen<br />

und kaufmännischen Dienstleistungen sowie Energiedienstleistungen und Telekommunikation<br />

auch das Familienbad Nattenberg sowie das Saunadorf betreibt.<br />

1.1.3 Nuon Deutschland GmbH<br />

Die am 18. März 2010 übernommene Nuon gehört ebenfalls mit wirtschaftlicher Wirkung zum<br />

1. Januar 2010 zum Energieverbund der ENERVIE. Die Gesellschaft ist im Markt als vertrauenswürdiger,<br />

dynamischer Energieanbieter etabliert und beschäftigt rund 240 Mitarbeiter. Das Unternehmen<br />

generiert derzeit einen jährlichen Umsatz von rund 250 Mio. €. In den Segmenten Privat-<br />

und Geschäftskunden liefert Nuon in ausgewählten Metropolen Deutschlands, insbesondere in<br />

Berlin und Hamburg, Strom und Gas für 300.000 Kunden. Darüber hinaus besitzt das Unternehmen<br />

als Grundversorger im Bereich der Stadt Heinsberg eine enge kommunale Anbindung.<br />

1.1.4 ENERVIE AssetNetWork GmbH<br />

Die ENERVIE AssetNetWork GmbH (vormals SEWAG Netze GmbH) mit Sitz in Lüdenscheid ist<br />

eine 100-%ige Tochtergesellschaft der ENERVIE. Als Netzgesellschaft stellt sie die Verteilnetze<br />

für Strom, Gas und Trinkwasser in <strong>Hagen</strong>, Lüdenscheid und der märkischen Region für alle Netzkunden<br />

oder deren Lieferanten bereit. Die ENERVIE AssetNetWork sorgt gemäß den Vorgaben<br />

des Energiewirtschaftsgesetzes für den transparenten und diskriminierungsfreien Zugang zu einem<br />

zuverlässigen und preisgünstigen Netz.<br />

1.2 Konzernabschluss der ENERVIE-Gruppe<br />

In den Konzernabschluss der ENERVIE-Gruppe werden Mark-E mit sieben weiteren Tochtergesellschaften,<br />

die SWL, die ENERVIE AssetNetWork sowie die SEW Beteiligungs GmbH & Co.<br />

KG einbezogen. Bei diesen Gesellschaften hat die ENERVIE die einheitliche Leitung inne oder<br />

übt einen beherrschenden Einfluss aufgrund des Control-Konzeptes aus.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 221


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.3 Organisation<br />

1.3.1 Vorstandsressorts gebündelt und verschlankt<br />

Herr Dr. Rüdiger Bäumer hat zum 31. Juli 2009 sein Amt als Vorstandsvorsitzender der<br />

ENERVIE niedergelegt. Er übt jedoch weiterhin seine Funktion als Vorstand des Ressorts Erzeugung<br />

und Netze aus. Diese Position teilte er sich bis zum 6. November 2009 mit Herrn Dr. Uwe<br />

Johänntgen. Seit dem 7. November 2009 ist er wieder allein verantwortlich für das Ressort, da<br />

Herr Dr. Uwe Johänntgen sein Amt als Vorstand zum 6. November 2009 niedergelegt und das<br />

Unternehmen zum 31. Dezember 2009 im gegenseitigen Einvernehmen verlassen hat.<br />

Weiterhin hat Herr Dipl.-Kfm. Ivo Grünhagen gemäß der Bestellung des Aufsichtsrats vom<br />

16. September 2008 sein Amt als Vorstandssprecher zum 1. August 2009 angetreten.<br />

Zum 1. Juli 2009 wurde der Bereich Energiehandel organisatorisch dem Ressort Finanzen und<br />

Personal von Herrn Dipl.-Kfm. Ivo Grünhagen zugeordnet.<br />

Das Ressort Infrastruktur und Services wurde zum 1. August 2009 in weiten Teilen reorganisiert<br />

und es wurden die zwei Verantwortungsgebiete Betriebswirtschaftliche Funktionen („Zentrale<br />

Dienste und Projekte“) sowie Technische Funktionen („Technische Services“) neu geschaffen.<br />

Herr Hartwig Sander, verantwortlich für das Ressort Infrastruktur und Services, hat am<br />

31. März 2010 den ENERVIE-Konzern verlassen. Altersbedingt endete zu diesem Zeitpunkt seine<br />

Bestellung als Vorstand der ENERVIE und als Geschäftsführer der SWL.<br />

1.3.2 Kernkompetenzen der ENERVIE-Gruppe<br />

Die ENERVIE nimmt als Holding weiterhin alle Management- und Steuerungsfunktionen für ihre<br />

Gesellschaften wahr. Dazu gehören die kaufmännischen Dienstleistungen, das Controlling, das<br />

Personalmanagement, die IT, das Facility Management sowie die Stabsdienste.<br />

Die Kernkompetenzen der ENERVIE-Gruppe:<br />

1.3.2.1 ENERVIE Erzeugt<br />

Mit einer Leistung von insgesamt 1.300 MW betreibt die ENERVIE-Tochtergesellschaft Mark-E<br />

eigene Kraftwerke zur Stromerzeugung aus Erdgas, Steinkohle, Wasserkraft, Biomasse und<br />

Sonnenenergie. Zum Leistungsspektrum gehören zudem die Versorgung mit Fernwärme, die<br />

Trinkwassergewinnung und erzeugungsnahe Dienstleistungen wie die Projektierung und der Betrieb<br />

von Anlagen zur Energiegewinnung.<br />

1.3.2.2 ENERVIE Handelt<br />

In der ENERVIE-Gruppe übernimmt der Energiehandel der Mark-E die Vermarktung der Stromerzeugung<br />

aus den eigenen Kraftwerken und die Optimierung der Energiebeschaffung für Strom<br />

und Gas für die Versorgung der Kunden der Mark-E und SWL sowie für Energiehandelspartner.<br />

1.3.2.3 Vertriebsaktivitäten in der ENERVIE-Gruppe<br />

Die ENERVIE-Gruppe bietet ihren Kunden mit den Serviceangeboten der Mark-E und der SWL<br />

als starke Vertriebsmarken weiterhin die zuverlässige Versorgung mit Strom, Gas, Trinkwasser<br />

und energienahen Dienstleistungen. Ab 2010 werden die Vertriebsaktivitäten durch die Serviceangebote<br />

der Nuon erweitert.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 222 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.3.2.4 ENERVIE Vernetzt<br />

Die Netzgesellschaft ENERVIE AssetNetWork stellt das Gas- und Stromnetz der ENERVIE-<br />

Gruppe für alle Netzkunden oder deren Lieferanten zur Verfügung und sorgt gemäß den Vorgaben<br />

des Energiewirtschaftsgesetzes für den transparenten und diskriminierungsfreien Zugang<br />

zum Netz. Den Bau und Betrieb des 12.000 Kilometer umfassenden Leitungsnetzes für die Verteilung<br />

von Strom, Gas und Wasser übernimmt der Service ENERVIE Vernetzt.<br />

1.4 Strategie und Wachstumsperspektiven<br />

1.4.1 Zunehmender Wettbewerb erfordert klare Ausrichtung<br />

Der immer schärfer werdende Wettbewerb und der wachsende wirtschaftliche Druck, auch aufgrund<br />

der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise, stellen die Energiebranche vor große Herausforderungen.<br />

Um das Unternehmen klarer als bisher auf den Wettbewerb auszurichten, hat die<br />

Gesellschaft im September 2009 drei neue Projekte aufgesetzt, die sich auf Konzernmarke, Reorganisation<br />

und Strategie fokussieren. Dabei gehen die Etablierung einer neuen Konzernmarke<br />

und eine umfassende Reorganisation der bestehenden Ressorts und Strukturen Hand in Hand<br />

mit einer auf das Jahr 2020 ausgerichteten Strategie für das Unternehmen.<br />

1.4.2 Neue Konzernmarke schärft das Unternehmensprofil<br />

Die ENERVIE tritt ab dem 1. Februar 2010 mit einer neuen Wort-Bild-Marke auf. Aus SEWAG<br />

wurde die neue Konzernmarke ENERVIE - Kraft für Regionen. Aus einer juristischen Notwendigkeit<br />

heraus nutzte die SEWAG den Anlass, eine neue Unternehmensmarke mit Namen und<br />

Logo zu entwickeln, durch die das eigene Unternehmensprofil langfristig geschärft und eine gemeinsame<br />

Unternehmensidentität geschaffen wird. Gleichzeitig werden neue Impulse gesetzt<br />

Das neue Logo ist verbunden mit dem, was sich das Unternehmen auf die Fahnen schreibt:<br />

„Kraft für Regionen“. Ziel ist es, das bestehende Know-how auch überregional einzusetzen. Denn<br />

die Kombination aus regionalem und überregionalem Engagement wird die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der ENERVIE-Gruppe weiter stärken.<br />

Ebenso wurde die SEWAG Netze GmbH zum 1. Februar 2010 umfirmiert in ENERVIE<br />

AssetNetWork GmbH.<br />

1.4.3 Reorganisation 2010 schafft schlanke Strukturen<br />

Zum 1. April 2010 wurden die Vorstandsressorts vollständig umstrukturiert und neu aufgestellt<br />

Anlass war das Ausscheiden von Vorstandsmitglied Hartwig Sander zum 31. März 2010. Deshalb<br />

wurde rechtzeitig ein umfassendes Projekt, unter Einbindung externer Kompetenz, zur ressortübergreifenden<br />

Reorganisation gestartet. Frühzeitig wurde entschieden, dass es zukünftig nur<br />

noch drei statt wie bisher vier Ressorts geben soll. Das führte zu vielschichtigen organisatorischen<br />

Veränderungen, die im Projekt zu berücksichtigen waren. Darüber hinaus war es das Ziel,<br />

das Unternehmen klarer als bisher auf den Wettbewerb auszurichten, Prozesse effektiver zu gestalten<br />

und diese auch über die neue Organisationsstruktur abzubilden.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 223


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.4.4 Strategie 2020 definiert Ziele und Kostensenkungsmaßnahmen<br />

In diesem Projekt wurde im vergangenen Geschäftsjahr eine neue Unternehmensstrategie entwickelt,<br />

die auf das Jahr 2020 ausgerichtet ist. Um dem zunehmenden Wettbewerbsdruck standhalten<br />

zu können, wird die ENERVIE ihre internen Strukturen weiter verbessern. Die Kernkompetenzen<br />

des Konzerns wurden neu definiert. Eine neue Organisationsstruktur für das gesamte Unternehmen<br />

schafft ein vereinfachtes Steuerungsmodell, so dass Abläufe wesentlich effektiver werden.<br />

Somit können Potenziale besser als bisher genutzt werden. Und als Folge von Aufgabenbündelung<br />

und Ressourcenstraffung werden die Kosten im Unternehmen sinken.<br />

Durch klare Zielvorgaben wird der Rahmen für die täglichen Herausforderungen im Wettkampf<br />

der Energieversorger geschaffen. Das vereinfachte Steuerungsmodell für alle Bereiche soll klare<br />

Verantwortlichkeiten für die Umsetzung der Ziele definieren. Die definierten Ziele schaffen auch<br />

in der Belegschaft gemeinsame Werte und Visionen.<br />

1.4.5 Übernahme der Nuon Deutschland GmbH ermöglicht überregionales<br />

Wachstum<br />

Vor dem Hintergrund eines sich verschärfenden Wettbewerbs auf dem Energiemarkt hat die<br />

ENERVIE zur Stärkung ihrer Marktposition mit Wirkung zum 1. Januar 2010 sämtliche Geschäftsanteile<br />

an der Nuon übernommen. Der Aufsichtsrat der ENERVIE hat der Übernahme in<br />

seiner Sitzung am 22. Januar 2010 zugestimmt. Die abschließenden Verträge wurden am<br />

18. März 2010 in <strong>Hagen</strong> unterzeichnet, nachdem das Bundeskartellamt und die EU-Kommission<br />

der Übernahme von Nuon durch ENERVIE zugestimmt hatten.<br />

Durch den Erwerb der Nuon ergänzt die ENERVIE ihr Markenportfolio, verdoppelt annähernd den<br />

Kundenstamm und wächst dazu überregional. Mark-E und die Stadtwerke Lüdenscheid sind besonders<br />

stark in ihren Heimatmärkten und werden dort als kompetent wahrgenommen. Wachstum<br />

ist für beide Vertriebsmarken am ehesten aus der Region heraus zu realisieren. Die Wachstumsstrategie<br />

der Nuon ist hingegen auf Metropolen ausgerichtet. Gemeinsam kann der Energiemarkt<br />

so für unterschiedliche Zielgruppen durch individuelle Produktstrategien und Vertriebskanäle,<br />

die über die einzelnen Marken gesteuert werden, optimiert bearbeitet werden. Synergien<br />

können in vielen Bereichen erschlossen werden. Der Marktauftritt wird ganz wesentlich durch die<br />

prägnanten Produktmarken (z.B. lekker Strom, wakker Gas etc.) und die Produktfarben (lila/gelb)<br />

dominiert. Beide markenprägenden und damit wettbewerbsrelevanten Elemente dürfen, vertraglich<br />

gesichert, weiter eingesetzt werden. Die Unternehmensmarke „Nuon Deutschland“ wird nach<br />

einigen Monaten durch eine neue Unternehmensmarke ersetzt.<br />

ENERVIE wird die Nuon zukünftig als rechtlich selbständige Einheit an die ENERVIE anbinden<br />

und über ein enges Monitoring Transparenz hinsichtlich aller relevanten Informationen sicherstellen.<br />

Die Übernahme der Nuon<br />

- ergänzt das Markenportfolio der ENERVIE-Gruppe sinnvoll, eröffnet interessante Wachstumschancen<br />

in einem neuen Marktsegment und stärkt das Kerngeschäft der Gruppe<br />

- erspart ENERVIE in erheblichem Umfang Mittel zur Neukundengewinnung in Kundensegmenten,<br />

die von Nuon bereits bedient werden; damit kann die für einen nachhaltigen Vertriebserfolg<br />

im Privatkundenmarkt notwendige Betriebsgröße erreicht werden.<br />

1.4.6 Fokus auf kerngeschäftsnahe Beteiligungen<br />

Die Gesellschaft wird auch künftig ihr Beteiligungsportfolio, entsprechend der Unternehmensstrategie,<br />

konsequent um nicht kerngeschäftsnahe Beteiligungen bereinigen.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 224 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

So hat die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr mit Wirkung zum 1. Januar 2009 sämtliche<br />

Anteile an der SHH GmbH System Haus Hemminger, Esslingen, einem Unternehmen aus<br />

dem Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien verkauft.<br />

Den Beteiligungsansatz an der GuD Besitzgesellschaft mbH hat die Gesellschaft im Berichtsjahr<br />

um 13,1 Mio. € verringert. Der Grund dafür ist die bei der Kraftwerksgesellschaft Herdecke mbH<br />

& Co. KG (KGH), <strong>Hagen</strong>, ein Gemeinschaftsunternehmen der Mark-E und der Statkraft Markets<br />

GmbH, durchgeführte Kapitalherabsetzung in gleicher Höhe.<br />

Der Beteiligungsansatz der Stadtwerke <strong>Hagen</strong> GmbH (SWH) wurde im Berichtsjahr um nachträgliche<br />

Anschaffungskosten von 0,6 Mio. € erhöht. Dieser Betrag resultiert aus einer Zahlungsverpflichtung<br />

aus dem Aktienkaufvertrag über die Aktien der SWH.<br />

Im Bereich der Beteiligungen an kommunalen Energieversorgungsunternehmen hat die Gesellschaft<br />

den mit der Stadtwerke Plettenberg GmbH seit dem Jahr 1997 bestehenden Pachtvertrag<br />

zur Nutzung von Stromversorgungsanlagen den geänderten energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

angepasst. Die vertrauensvolle energiewirtschaftliche Zusammenarbeit kann nunmehr<br />

bis 2016 fortgesetzt werden. Außerdem konnten Änderungsvereinbarungen zu den bestehenden<br />

Pachtverträgen mit den Stadtwerken Meinerzhagen über die Nutzung von Niederspannungs-<br />

Stromversorgungsanlagen sowie mit den Stadtwerken Schwerte über die MitteIspannungsversorgungsanlagen<br />

abgeschlossen werden.<br />

Innerhalb des Beteiligungsportfolios der SWL haben sich keine nennenswerten Veränderungen<br />

ergeben. Es umfasst im Wesentlichen die TeleMark Telekommunikationsgesellschaft Mark mbH<br />

(44-%iger Anteil), die Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH (22-%iger Anteil) und die Energiehandelsgesellschaft<br />

märkischer Stadtwerke mbH (10-%iger Anteil). Daneben hält die Gesellschaft<br />

noch Beteiligungen von untergeordneter Bedeutung an der Stadtwerke Kierspe GmbH und<br />

der Windkraft Leisberg GbR.<br />

2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

2.1 Gesamtwirtschaftliche Lage<br />

2.1.1 Gesamtwirtschaft mit leichter Erholungstendenz<br />

Die globale Wirtschaft hat 2009 die schwerste Rezession seit dem zweiten Weltkrieg durchlitten -<br />

eine anhaltende weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise war die Folge. Im Jahresverlauf haben<br />

aber fast alle Länder die konjunkturelle Wende geschafft. Der Rückgang der weltwirtschaftlichen<br />

Produktion fiel daher letztendlich schwächer aus als zwischenzeitlich befürchtet. Trotzdem hat<br />

sich beim Welthandel im Jahr 2009 ein Einbruch von 12,3 % ergeben. Doch die Zeichen einer<br />

weltweiten wirtschaftlichen Erholung mehren sich. Sowohl der Internationale Währungsfonds<br />

(IWF) als auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)<br />

rechnen für 2010 mit einem Handelswachstum von rund 6,0 %.<br />

Auch die deutsche Wirtschaft befand sich nach einer schweren Krise schließlich wieder auf Erholungskurs.<br />

Allerdings stagnierte das Bruttoinlandsprodukt nach den Erholungen im zweiten Quartal<br />

2009 um 0,4 % und im dritten Quartal 2009 um 0,7 % im vierten Quartal 2009 gegenüber dem<br />

Vorquartal. Denn die positiven Impulse des Außenhandels im vierten Quartal wurden durch die<br />

leichten Rückgänge bei den Investitionen und Konsumausgaben ausgeglichen.<br />

Der Arbeitsmarkt erwies sich angesichts des zurückliegenden Konjunktureinbruchs als widerstandsfähig.<br />

Eine hohe Arbeitszeitflexibilität war dabei ebenso ausschlaggebend wie die Entlastung<br />

durch die Kurzarbeiterregelungen.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 225


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die Preisentwicklung 2009 verlief auf allen Absatzstufen äußerst moderat. Die Verbraucherpreise<br />

stiegen laut Statistischem Bundesamt im Jahresdurchschnitt 2009 gegenüber 2008 um 0,4 %.<br />

Die Preisrückgänge bei Energie und Nahrungsmitteln übten einen dämpfenden Einfluss auf die<br />

Jahresteuerungsrate aus.<br />

2.1.2 Regionale wirtschaftliche Lage auf niedrigem Niveau stabilisiert<br />

Durch die starke Exportorientierung der südwestfälischen Wirtschaft hat sich die internationale<br />

Wirtschaftskrise in der Region stark ausgewirkt, da viele Absatzmärkte weggebrochen sind. Bis<br />

einschließlich Juli 2009 gingen die Exportumsätze gegenüber dem letzten Jahr um über 34,0 %<br />

(NRW: 29,0 %) auf weniger als 3,7 Mrd. € zurück. Im zweiten Halbjahr wurde der Rückgang gebremst<br />

und kam schließlich zum Stillstand. Die Wirtschaft in der Region hatte die Talfahrt beendet<br />

und sich auf niedrigem Niveau stabilisiert - schneller als zu Jahresbeginn erwartet.<br />

2.2 Branchenentwicklung<br />

2.2.1 Strom- und Gasverbrauch durch Wirtschaftskrise rückläufig<br />

Auch die energiewirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist durch die Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

stark beeinflusst worden. So ist der Primärenergieverbrauch im letzten Jahr um<br />

6,0 % auf 455,2 Mio. t SKE (Steinkohleeinheit) gesunken. Wichtigster Energieträger war wiederum<br />

das Mineralöl mit 34,7 % Anteil am gesamten Primärenergieverbrauch, gefolgt von Erdgas<br />

(21,8 %), Braunkohle (11,3 %), Steinkohle (11,0 %) und Kernenergie (11,0 %). Der Anteil erneuerbarer<br />

Energiequellen stieg auf 8,9 % an.<br />

Wichtigste Energieträger für die Netto-Stromerzeugung waren auch im vergangenen Jahr wieder<br />

Kohle und Kernenergie. Nach den vorläufigen Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft (BDEW) wurde 2009 aus ihnen über drei Viertel (77,4 %) des Stroms erzeugt.<br />

Erdgas trug mit 13,7 % zur Netto-Stromproduktion bei. Insgesamt wurde in Deutschland laut<br />

BDEW im vergangenen Jahr etwa 7,2 % weniger Strom erzeugt als im Jahr 2008.<br />

2.2.2 Erneuerbare Energien auf Wachstumskurs<br />

Erneuerbare Energien wie Wind, Wasser, Biomasse und Sonne deckten mit 93 Mrd. kWh 16,0 %<br />

des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland. Damit ist die Energiewirtschaft dem Ziel der<br />

Bundesregierung, den Anteil regenerativer Energieträger an der Stromversorgung bis 2020 auf<br />

30,0 % zu steigern, wieder einen Schritt näher gekommen. An erster Stelle bei der Stromerzeugung<br />

aus regenerativen Energien lag 2009 nach BDEW-Berechnungen erneut die Windenergie.<br />

Trotz eines leichten Rückgangs kam sie auf einen Anteil von 6,4 %. Es folgten die Biomasse mit<br />

4,4 % und die Wasserkraft mit 3,3 %. Einen Zuwachs gab es auch bei der Fotovoltaik, die mit<br />

1,0 % zum ersten Mal mehr Strom lieferte als Müllkraftwerke. Diese erzeugten 0,9 % des Stroms.<br />

2.2.3 Verminderte Industrieproduktion lässt Energiebedarf schrumpfen<br />

Die Entwicklung im Energieverbrauch ist ebenfalls rückläufig. So ist sowohl der Verbrauch von<br />

Strom als auch der Verbrauch von Erdgas im Jahr 2009 gesunken. Insgesamt ging der Stromverbrauch<br />

in Deutschland um 5,2 % zurück. Ein derart starker Verbrauchsrückgang war seit 1990<br />

in keinem Jahr zu verzeichnen. Der Gasverbrauch sank im selben Zeitraum um 5,0 %. Während<br />

der industrielle Erdgasverbrauch vor dem Hintergrund der Konjunkturentwicklung um mehr als ein<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 226 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Zehntel zurückging, ist der Erdgasverbrauch der privaten Haushalte sowie der Gewerbe- und<br />

Dienstleistungsunternehmen infolge der deutlich niedrigeren Temperaturen im ersten Quartal<br />

2009 gegenüber dem Vorjahr um rund 3,0 % angestiegen.<br />

2.3 Energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

2.3.1 Drittes EU-Binnenmarktpaket soll den Wettbewerb fördern<br />

Am 23. März 2009 haben sich das Europäische Parlament, die tschechische Ratspräsidentschaft<br />

und die Europäische Kommission auf einen Gesamtkompromiss zum Dritten EU-<br />

Binnenmarktpaket zur Förderung des Wettbewerbs bei leitungsgebundenen Energien verständigt.<br />

Neben der eigentumsrechtlichen Entflechtung und dem Independent System Operator (ISO)<br />

soll nun auch der Independent Transmission Operator (ITO) als gleichwertige Alternative sowohl<br />

im Strom- als auch im Gasbereich eingeführt werden. Darüber hinaus einigten sich die Beteiligten<br />

u. a. auf eine Stärkung der Verbraucherrechte sowie erweiterte Kompetenzen für die nationalen<br />

Regulierungsbehörden (NRA) und die geplante europäische Energieregulierungsagentur<br />

(ACER).<br />

2.3.2 Roadmap Energiepolitik 2020 formuliert Klimaschutzziele<br />

Im Februar 2009 stellte das Bundesumweltministerium die Roadmap Energiepolitik 2020 vor.<br />

Dabei handelt es sich um ein energiepolitisches Gesamtkonzept bis zum Jahr 2020 mit Ausblick<br />

bis 2030. Mit diesem Konzept sollen die Klimaschutzziele des Bundes erreicht und die Wende hin<br />

zu einer modernen und integrierten Energiepolitik vollzogen werden. Durch die Steigerung der<br />

Energieeffizienz und den engagierten Ausbau erneuerbarer Energien kann die Abhängigkeit von<br />

Energieimporten drastisch vermindert werden. Zudem sollen Wirtschaft und Beschäftigung dadurch<br />

einen kräftigen Schub erhalten.<br />

2.3.3 Wettbewerb im Energiemarkt weiter verschärft<br />

2009 ist es erneut zu einer Zunahme der Lieferantenwechsel im deutschen Strom- und Gasmarkt<br />

gekommen. Rund 8,1 Mio. Privathaushalte (21,0 %) haben sich im vergangenen Jahr für einen<br />

neuen Stromanbieter entschieden. 40,0 % schlossen dagegen mit ihrem alten Stromanbieter<br />

einen neuen Vertrag.<br />

Auch auf dem Gasmarkt hat die Wettbewerbsintensität weiter zugenommen: 10,0 % der Privathaushalte<br />

(rund 1 Mio. Privathaushalte) wechselten ihren Gaslieferanten, 15,0 % entschieden<br />

sich für einen neuen Tarif bei ihrem bestehenden Gasanbieter (Stand September 2009).<br />

Aufgrund der sehr kalten Witterung im ersten Quartal 2009, dem heizgasstärksten Zeitraum, blieben<br />

die Absatzmengen gerade in den ersten zwei Monaten des Jahres 2009 auf dem gewohnten<br />

Niveau. Anschließend nahm die Wirtschaftskrise deutlichen Einfluss und verursachte ein Überangebot<br />

auf dem Gasmarkt. Hinzu kam, dass 2009 auf dem Gasmarkt eine Intensivierung des<br />

Wettbewerbs hinsichtlich aller Kundengruppen stattgefunden hat. Dies hatte zur Folge, dass sich<br />

eine Vielzahl von Anbietern mit günstigen Angeboten und niedrigen Gaspreisen auf dem Markt<br />

platzieren konnte.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 227


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2.3.4 Energieverteilung durch viele neue Anforderungen verändert<br />

Die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen wurden durch gesetzliche und behördliche Vorgaben<br />

weiter verändert. Neu in Kraft getreten sind die Messzugangsverordnung sowie die Novellierungen<br />

des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Hinzu kommen Vorgaben der Regulierungsbehörden<br />

u. a. zur Verlustenergiebeschaffung und der neuen Gasbilanzierungsrichtlinie.<br />

Daneben wurden von Verbandsseite (BDEW, DVGW) konkretisierende Empfehlungen für den<br />

Umgang mit den neuen Vorgaben veröffentlicht; hierzu gehört beispielsweise eine Prozessempfehlung<br />

zum Umgang mit der Mehr-/Mindermengenberechung für Gasnetzkunden. Die<br />

ENERVIE AssetNetWork hat Prozesse und Systeme zum Umgang mit den neuen Anforderungen<br />

entwickelt und nahezu vollständig in die tägliche Praxis umgesetzt, obwohl die Anzahl und Änderungsrate<br />

der Vorgaben extrem hoch war.<br />

3. Wichtige Ereignisse des Geschäftsjahres<br />

3.1 ENERVIE Erzeugt<br />

Das Jahr 2009 war auch im Bereich Stromerzeugung durch die gesamtwirtschaftliche Krisensituation<br />

geprägt. Die Stromproduktion in den Erzeugungsanlagen reduzierte sich aufgrund der geringeren<br />

Nachfrage auf dem Strommarkt und des damit verbundenen Strompreisverfalls.<br />

3.1.1 Kraftwerke für die Zukunft gerüstet<br />

Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr mehrere Großmaßnahmen in den bestehenden<br />

Kraftwerken durchgeführt:<br />

- Die Gasturbine GT4 im Heizkraftwerk <strong>Hagen</strong>-Kabel wurde planmäßig revidiert. Der Einbau<br />

eines modifizierten Bauteil konnte termin- und budgetgerecht abgeschlossen werden.<br />

- Der Austausch des Generatorstators des Blocks E4 im Kraftwerk Werdohl-Elverlingsen, der<br />

aufgrund von Mängeln am Stator im Jahr 2007 nicht durchgeführt werden konnte, wurde im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr nachgeholt. Dabei wurde am Rotor erheblicher Verschleiß festgestellt,<br />

weshalb die Fertigung eines Ersatzrotors in Auftrag gegeben worden ist. Der Austausch<br />

des Rotors soll planmäßig beim nächsten regulären Stillstand des Blockes in 2011 erfolgen.<br />

- Im Rahmen von Gewährleistungsmaßnahmen wurde die Gas- und Dampfturbinenanlage<br />

(GuD-Anlage) in Herdecke anlagentechnisch weiter verbessert.<br />

In der GuD-Anlage in Herdecke mit einer Leistung von 400 MW, die 2007 in Betrieb genommen<br />

worden ist, hat sich die Stromproduktion gegenüber dem Vorjahr deutlich um etwa 27,0 % auf<br />

rund 1.699 Mio. kWh reduziert. Eigentümerin der Anlage ist die Kraftwerksgesellschaft Herdecke<br />

mbH & Co. KG, an der die Mark-E und die Statkraft Markets GmbH indirekt mit jeweils 50 % beteiligt<br />

sind. Mit einem Nettowirkungsgrad in der reinen Stromerzeugung von über 59,0 % zählt die<br />

umweltfreundliche Anlage auf Erdgasbasis zu den weltweit effizientesten Kraftwerken.<br />

Im Rahmen einer zukunftsgerichteten Erzeugungsstrategie wurden Projekte für weitere GuD-<br />

Anlagen analysiert und das Potenzial für die Nutzung von regenerativen Energien im Märkischen<br />

Kreis aufgezeigt und mit konkreten Zielen hinterlegt. In diesem Zusammenhang wurde ein neues<br />

Blockheizkraftwerk in <strong>Hagen</strong>-Emst und die Wiederinbetriebnahme und Leistungserhöhung des<br />

Laufwasserkraftwerkes Wilhelmsthal beschlossen.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 228 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

3.1.2 Erneuerbare Energiequellen leicht ausgebaut<br />

Im Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien verfügt die ENERVIE-Gruppe zudem<br />

über drei Laufwasserkraftwerke, die 2009 rund 13 Mio. kWh Strom erzeugt haben. Die Laufwasserkraftwerke<br />

befinden sich im Eigentum der NOVASTROM. Daneben partizipiert die ENERVIE<br />

über die NOVASTROM, die den Bau und Betrieb von Fotovoltaikanlagen durchführt, auch am<br />

Wachstumsmarkt der erneuerbaren Energien. So wurde der bestehende Anlagenpark der<br />

NOVASTROM im Berichtsjahr um die nunmehr 11. Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Schulzentrums<br />

in Schalksmühle erweitert. Weitere Entwicklungspotenziale für die ENERVIE liegen in<br />

dem geplanten Einstieg in die Errichtung und den Betrieb von Windkraftanlagen.<br />

Mit der Beteiligung an der BVA <strong>Hagen</strong>-Kabel GmbH (BVA), <strong>Hagen</strong>, die im Jahr 2001 als Gemeinschaftsunternehmen<br />

der Mark-E und der Stora Enso Kabel GmbH & Co. KG gegründet worden<br />

ist, besitzt die ENERVIE ein weiteres Standbein im Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Energien. Die BVA produziert Strom und Dampf aus der Verbrennung biogener Stoffe wie<br />

Holz und Bioabfälle. Das abgelaufene Geschäftsjahr zeichnet sich wieder durch eine stabile Anlagenverfügbarkeit<br />

aus: Insgesamt erzeugte die BVA 141 Mio. kWh Strom und rund 30.200 t<br />

Dampf. Zukünftig soll die Ertragsfähigkeit der Anlage durch den Einsatz von alternativen Brennstoffen<br />

sowie durch eine Erhöhung der - gegenüber anderen Erzeugungsanlagen - CO2neutralen<br />

Prozessdampfmengen weiter verbessert werden.<br />

3.1.3 Weitere Projekte des Geschäftsjahres<br />

Die am 4. Dezember 1999 als Gemeinschaftsunternehmen der Mark-E und des Ruhrverbandes<br />

gegründete WFA Elverlingsen GmbH (WFA), Werdohl, feierte im Berichtsjahr ihr 10-jähriges Bestehen.<br />

Trotz eines nach wie vor harten Preiswettbewerbs insbesondere mit Kraft- und Zementwerksbetreibern,<br />

die die Klärschlämme im Rahmen des Produktionsprozesses mitverbrennen,<br />

konnte die Ertragslage des Unternehmens durch eine kontinuierliche Erhöhung der Durchsatzleistung<br />

verbessert werden. Ausschlaggebend hierfür waren die umfangreichen anlagentechnischen<br />

Veränderungen der vergangenen Jahre, die u. a. den Einsatz alternativer Brennstoffe ermöglichen.<br />

So konnte die Anlagenverfügbarkeit stabilisiert und damit die wirtschaftliche Lage des<br />

Unternehmens deutlich verbessert werden.<br />

Die Kraftwerks-Servicegesellschaft mbH (KSG) versorgt die Mark-E-Kraftwerke, Beteiligungskraftwerke<br />

der Mark-E und Fremdunternehmen mit Brennstoffen und anderen Gütern und Leistungen<br />

und entsorgt die Reststoffe aus den Feuerungsanlagen und Rauchgasreinigungsanlagen<br />

sowie die sonstigen Abfälle. Im September 2005 wurde der Unternehmenszweck um Beratungs-<br />

und sonstige Dienstleistungen einschließlich der Personalgestellung erweitert.<br />

Im Bereich Trinkwassergewinnung hielt 2009 die Diskussion in Politik und Öffentlichkeit über das<br />

Vorkommen von organischen Spurenstoffen im Ruhr- und Trinkwasser der Wasserwerke an der<br />

Ruhr an. Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass aus Vorsorgegründen seitens der<br />

zuständigen Behörde in dem in 2009 für das Wasserwerk Hengstey beantragten Wasserrecht<br />

Auflagen für ein weitergehendes Aufbereitungsverfahren festgeschrieben werden. Nach dem<br />

bisherigen Stand ist nicht davon auszugehen, dass von der Behörde ein bestimmtes Verfahren<br />

vorgeschrieben wird. Bedingt durch den Konzentrationsrückgang der perfluorierten Verbindungen<br />

(PFC, vormals PFT) im Ruhrwasser und den Betrieb der Pulveraktivkohledosieranlage wird jederzeit<br />

einwandfreies Trinkwasser an die Kunden geliefert.<br />

Nach Prüfung und Auswertung des Abschlussberichts von der Pilotanlage Echthausen, an der<br />

neben der Mark- E die Wasserwerke Westfalen GmbH und die Stadtwerke Hamm beteiligt waren,<br />

hat die Gesellschaft begonnen, ein Grobkonzept für eine weitergehende Aufbereitungsstufe im<br />

Wasserwerk Hengstey zu entwickeln. Dieses sieht nach einer oxidativen Vorbehandlung des<br />

Wassers mit Ozon eine Filtration über Kornaktivkohle in Festbettfiltern vor. Optional wird eine<br />

Desinfektion mittels UV-Strahlung untersucht.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 229


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Im Rahmen eines Großversuches an der Hasper Talsperre wurde die Entwicklung der Wasserqualität<br />

auch bei ungünstigen Randbedingungen, wie zum Beispiel einem geringen Stauinhalt,<br />

festgestellt. Die gewonnenen Daten werden 2010 ausgewertet. Im Wasserwerk Treckinghausen<br />

wird für die SWL und die Stadtwerke Werdohl Trinkwasser gewonnen. 2009 haben die SWL fristgerecht<br />

den Antrag gemäß § 8 WHG auf Bewilligung zur Entnahme von Wasser aus der Versetalsperre<br />

an die Bezirksregierung Arnsberg gestellt. Durch die Änderung der gesetzlichen Lage<br />

kann nach Feststellung der Oberen Wasserbehörde bei der Bezirksregierung Arnsberg das neue<br />

Wasserrecht nur demjenigen erteilt werden, der tatsächlich das Wasser dem Gewässer entnimmt.<br />

Daraus folgt, dass es zukünftig nur ein Wasserrecht für die SWL geben wird, in dem die<br />

Mengen für die Stadtwerke Werdohl enthalten sind. Darüber hinaus beziehen die SWL Wassermengen<br />

vom Wasserbeschaffungsverband Lüdenscheid über das Ringleitungssystem des Verbandes.<br />

Die Wassermengen werden zum einen im Wasserwerk der verbandseigenen Jubachtalsperre<br />

aufbereitet und zum anderen vom Aggerverband bezogen.<br />

Von den SWL wurde die technische und kaufmännische Betriebsführung der Wasserbeschaffungsverbände<br />

Lüdenscheid und Wiblingwerde erbracht. Die Verbandsgeschäftsführung wurde<br />

durch die Geschäftsführer der SWL wahrgenommen.<br />

Bedingt durch Wirtschaftskrise, demografischen Wandel und einen weiter rückgängigen Pro-<br />

Kopf-Verbrauch ging der Absatz im Berichtsjahr auch im Bereich Trinkwassergewinnung im gesamten<br />

Versorgungsgebiet weiter zurück. Mit einer Trendumkehr ist nach den bisherigen Erkenntnissen<br />

nicht zu rechnen.<br />

3.2 ENERVIE Handelt<br />

Die Energiemärkte erlebten ein turbulentes Jahr 2009. Die Finanz- und Wirtschaftskrise erreichte<br />

im ersten Quartal 2009 auch die Aktien-, Rohstoff- und Primärenergiemärkte. Bei anhaltend negativen<br />

Wirtschaftsmeldungen sanken die Notierungen der verschiedenen Commodities auf bis<br />

dahin unbekannte Preisniveaus; historische Allzeittiefs verschiedener Terminprodukte wurden<br />

erreicht. Zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung verabschiedeten die Regierungen<br />

Konjunkturprogramme. Diese wirtschaftspolitischen Maßnahmen wurden von den verschiedenen<br />

Notenbanken flankiert. Die Zentralbanken gingen dazu über, den Kapitalmarkt mit ausreichender<br />

Liquidität zu versorgen. Diese Geldpolitik fand ihren Ausdruck in den niedrigen Zinsen für die<br />

Banken- und Realwirtschaft. Die fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen entfalteten ihre gewünschte<br />

Wirkung, wenngleich unterschiedlich in den verschiedenen Weltregionen. Ab dem<br />

zweiten Quartal 2009 erholten sich die Notierungen in den Aktien- und Rohstoffmärkten erheblich.<br />

Dieser Trend setzte sich bis zum Jahresende fort. Die Preiserholung auf dem Strommarkt<br />

dauerte jedoch nur bis August 2009. Seit diesem Zeitpunkt sind die Strompreise erheblich rückläufig.<br />

Diese für Kraftwerksbetreiber unerfreuliche Preisrichtung drückt sich in den fallenden Kraftwerksspreads<br />

aus.<br />

Bereits seit Beginn der Liberalisierung des Strommarktes nimmt der Bereich Energiehandel der<br />

Mark-E am deutschen Energiegroßhandel teil und stellt sich den geänderten Anforderungen des<br />

Energiemarktes.<br />

Als Asset-Backed-Einheit handelt ENERVIE mit den Commodities Strom, Erdgas, Steinkohle,<br />

Emissionszertifikate und -reduktionszertifikate sowie Grünstromzertifikate. Mit über 50 Partnern<br />

handelt die Gesellschaft europaweit verschiedene kurz- und langfristige physische und finanzielle<br />

Produkte. Hauptziel ist die Absicherung ihrer breit diversifizierten Erzeugungs- und Vertriebsportfolien.<br />

Bei diesen Portfolien gilt es vor allem auch, risikominimierende Hedgingstrategien zur Optimierung<br />

des strukturierten Einkaufs und der Vermarktung der Brennstoffe sowie der Commodities<br />

Strom und Erdgas zu entwickeln. Die Grundlage für ihre Kauf- oder Verkaufsentscheidungen<br />

liefern Fundamental- und technische Analysen. Aufgrund der Gesamtausrichtung des Handelsgeschäfts<br />

ist die Gesellschaft in der Lage, sehr kurzfristig zu handeln, z.B. in Echtzeit im Intraday-<br />

Markt und in der Minutenreserve oder auf Tagesbasis an den Spotmärkten.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 230 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auf Basis der langjährigen Erfahrung optimiert und steuert die Gesellschaft ihre Portfolien kurz-<br />

und langfristig effizient und nimmt auf diese Weise an den Chancen des Großhandelsmarktes<br />

teil. Ihr Know-how stellt sie auch anderen Stadtwerken zur Verfügung, z. B. über die Energiehandelsgesellschaft<br />

märkischer Stadtwerke mbH. In diesem Rahmen kauft die Gesellschaft gemeinsam<br />

mit verschiedenen Versorgungsunternehmen der Region ihr Erdgas langfristig ein. Die erfolgreiche<br />

Bündelung des Gaseinkaufs erfolgt hier bereits bis 2012.<br />

Der Energiegroßhandel steht ständig im Zeichen des Wandels. Diesen Wandel versteht<br />

ENERVIE als Chance, neue Produkte und Dienstleistungen für ihre Kunden zu entwickeln und<br />

anzubieten sowie neue Absicherungsmöglichkeiten zu strukturieren, um ihre Portfolien besser zu<br />

managen. Die Gesellschaft beabsichtigt zum Beispiel in Kürze neue Wege im Gasbereich zu<br />

beschreiten. Sie hat bereits eigene Bilanzkreise in zwei deutschen Marktgebieten eingerichtet<br />

und bereitet sich vor, bundesweit in allen Regionen aktiv zu werden.<br />

3.3 Vertriebsaktivitäten in der ENERVIE-Gruppe<br />

3.3.1 Endverbraucherpreise nur mit geringfügigen Schwankungen<br />

3.3.1.1 Strom<br />

Der Einbruch der Terminmarktpreise im Strommarkt ab der Jahresmitte 2008 hatte keine großen<br />

Auswirkungen auf die Endkundenpreise im Jahr 2009, da die meisten Energieversorgungsunternehmen<br />

ihre Energiemengen langfristig beschaffen. Die Endkundenpreise gingen 2009 daher<br />

nicht wesentlich zurück, sondern stiegen zumeist durch erhöhte Bezugskosten aufgrund des vorher<br />

existierenden Hochpreisniveaus im Großhandel und an den Strombörsen. Außerdem trug der<br />

weiter zunehmende Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, der in Form einer<br />

EEG-Umlage an die Kunden weitergereicht wird, zu der Erhöhung bei. Insgesamt deckte der<br />

Anteil der Erzeugung aus erneuerbaren Energien in Deutschland rund 16,0 % des gesamten<br />

Stromverbrauchs. Für die Unternehmen des ENERVIE-Konzerns sind die Preise für Privatkunden<br />

daher zunächst zum 1. Januar 2009 erhöht worden. Insbesondere durch eine Anpassung der<br />

EEG-Umlage erfolgte für Kunden im Rahmen der Grundversorgung eine Preiserhöhung zum<br />

1. Oktober 2009. Für den überwiegenden Teil der Industriekunden wurde die EEG-Umlage bereits<br />

zum 1. Juni 2009 erhöht.<br />

Die Terminmarktpreise für die Kalenderjahre 2010, 2011 und 2012 bewegten sich im Laufe des<br />

Jahres 2009 auf einem sehr niedrigen Niveau. Bedingt durch die Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

und die dadurch stark reduzierten Abnahmemengen brach der Spotmarkt aufgrund verminderter<br />

Nachfrage regelrecht ein und zog den Terminmarkt mit sich. Ihren Tiefpunkt erreichten die Frontjahres-Preise<br />

Ende Februar bei 42,65 €/MWh für das Base 2010.<br />

3.3.1.2 Gas<br />

Die ENERVIE-Gruppe konnte die Gaspreise im Laufe des Jahres mehrfach senken. Grund hierfür<br />

waren sinkende Ölpreise. Diese Entwicklung hatte bereits im Vorjahr begonnen und wirkte<br />

sich durch den Zeitversatz der Ölpreis-Bindungsklauseln im Jahr 2009 auf die Bezugspreise und<br />

somit auch auf die Endkundenpreise aus.<br />

Die Preise für Industriekunden wurden 2009 jeweils über die vertraglich vereinbarten Preisgleitklauseln<br />

angepasst.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 231


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

3.3.1.3 Energieverteilung<br />

Die Netzentgelte im Bereich der Gasverteilung erhöhten sich gegenüber dem Jahr 2008, nachdem<br />

sie sich im Vorjahr nicht verändert hatten. Stromtransport- und -verteilungsleistungen stiegen<br />

geringfügig.<br />

3.3.1.4 Wasser<br />

Während bei Mark-E die Tarifkundenpreise im Geschäftsjahr unverändert blieben, erfuhren die<br />

Kunden der SWL eine leichte Preiserhöhung zur Mitte des Jahres 2009.<br />

3.3.1.5 Fernwärme<br />

Die Endverbraucherpreise in den Absatzgebieten für Fernwärme im <strong>Hagen</strong>er Stadtteil Emst und<br />

in der Stadt Herdecke berechneten sich nach wie vor durch vierteljährliche Anpassungen entsprechend<br />

der Preisindizes, die in den Lieferverträgen vereinbart sind.<br />

3.3.2 Privat- und Geschäftskunden zeigen Wechselbereitschaft<br />

Das Geschäftsjahr 2009 war von einer zunehmenden Wettbewerbsintensität gekennzeichnet.<br />

Diese prägte, anders als in den Jahren zuvor, den Gasmarkt ebenso wie die Sparte Strom. Neue<br />

Wettbewerber konnten durch aggressive Preisstellungen Marktanteile gewinnen. Dieser Effekt<br />

wurde durch eine zunehmende Wechselbereitschaft der Privatkunden unterstützt, deren Preissensibilität<br />

durch die Auswirkungen der Wirtschaftkrise spürbar ausgeprägter ist.<br />

Trotz der zunehmenden Marktdynamik konnte der Strom- und Gasabsatz im Privat- und Geschäftskundensegment<br />

weitgehend stabil gehalten werden.<br />

Der Wasserverbrauch im Versorgungsgebiet der Mark-E sowie der SWL nahm, im Wesentlichen<br />

bedingt durch den weiteren Bevölkerungsrückgang, leicht ab.<br />

3.3.3 Industriekunden mit rezessionsbedingt geringerem Stromabsatz<br />

Der Stromabsatz bei Industriekunden ist im Jahr 2009 weiter gesunken. Dies resultierte im Wesentlichen<br />

aus der Rezession, die im gesamten Jahr 2009 den Strombedarf aller Industrieunternehmen<br />

negativ beeinflusste. Auch wenn im zweiten Halbjahr 2009 eine leichte Erholung zu verzeichnen<br />

war, blieb die Absatzentwicklung erheblich unter dem Vorjahresniveau. Durch Rückgewinnungsaktionen<br />

wurden Kundenverluste kompensiert.<br />

3.3.4 Energienahe Dienstleistungen zunehmend ausgebaut<br />

Der Verkauf von Produkten wie Wärme, Kälte und Druckluft war auch 2009 ein wichtiges Wachstumsfeld<br />

für ENERVIE. Im Rahmen des Contractings hat Mark-E in diesem Segment die Produkte<br />

als Rund-um-sorglos-Pakete von der kundenorientierten Bedarfsanalyse bis zum Betrieb erfolgreich<br />

angeboten. Die Umsätze dieses Segments stiegen im vergangenen Jahr um rund<br />

0,5 Mio. € auf insgesamt 2,5 Mio. €.<br />

Mit dem Düsseldorfer Glas- und Kunststoff-Hersteller Gerresheimer konnte Mark-E im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr einen Vertrag über die Realisierung ihres bislang größten Projektes abschließen:<br />

Im Rahmen einer Contractingmaßnahme plant, errichtet und betreibt Mark-E eine Druckluft-<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 232 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

anlage für die Glasprodukteherstellung des Essener Produktionswerks. Mit einer Leistung von<br />

2.700 kW wird die Anlage nach Fertigstellung jährlich rund 235 Mio. m 3 Druckluft bereitstellen.<br />

3.3.5 Freizeitbetriebe werden gut angenommen<br />

Nach dem Umbau im Jahr 2008 hat sich im ersten vollständigen Betriebsjahr des Familienbades<br />

Nattenberg gezeigt, dass das neue Konzept von den Gästen akzeptiert und angenommen wird.<br />

Mehr als 250.000 Besucher nutzten die neu gestaltete Einrichtung, etwa 50.000 Gäste mehr als<br />

im Vorjahr.<br />

Mit diesem Ein-Standort-Modell, konzipiert für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lüdenscheid,<br />

wurden die geplanten Synergieeffekte im Personal- und Unterhaltungsbereich mit einem<br />

breiten und attraktiven Angebot realisiert.<br />

Im Saunadorf waren die Besucherzahlen bei fast gleichbleibenden Umsätzen leicht rückläufig.<br />

Nach wie vor gehört das Saunadorf zu einer der Hauptattraktionen der Stadt Lüdenscheid und<br />

trägt so, gemeinsam mit dem Familienbad Nattenberg, weiterhin zum positiven Image der SWL<br />

bei.<br />

3.4 ENERVIE Vernetzt: ENERVIE AssetNetWork und Netzservice<br />

Um die Aufgabe der Bewirtschaftung der Verteilnetze Strom, Gas und Wasser erfüllen zu können<br />

bedient sich die seit Beginn des Jahres 2007 tätige ENERVIE AssetNetWork der Dienstleistungen<br />

des Bereichs Netzservice. Die Gesellschaft hat auch 2009 die Regulierungsanforderungen<br />

effizient abgewickelt und die ihr anvertrauten Netze weiterentwickelt.<br />

3.4.1 Neue Regulierungsanforderungen erfolgreich umgesetzt<br />

Zum Jahresbeginn 2009 wurde die Anreizregulierungsverordnung für die Strom- und Gasnetze<br />

wirksam: Die Netzentgelte basieren nunmehr auf einer mehrjährigen Erlösvorgabe, die von der<br />

Kostenentwicklung unabhängig ist. Gleichzeitig haben die Regulierungsbehörden eine generelle<br />

und individuelle Produktivitätssteigerung angenommen, die zu zukünftig sinkenden Erlösen führt.<br />

Aufgabe der ENERVIE AssetNetWork ist es daher, die beschränkten Finanzmittel möglichst effizient<br />

einzusetzen, um trotz gekürzter Mittel eine dem internationalen Standard entsprechende<br />

Netzqualität zu gewährleisten. Hierzu hat die ENERVIE AssetNetWork ein neues Team „Netzoptimierung“<br />

etabliert, das mit Hilfe von rechnergestützten Simulationsrechnungen optimale Investitions-<br />

und Instandhaltungsstrategien für die Netzanlagen entwickelt. Die für den Strombereich<br />

bereits in 2008 erarbeiteten Grundlagen wurden 2009 auf den Gasbereich übertragen.<br />

Die nach diesen Verfahren optimierten Netzprojekte werden im Auftragsverfahren vom Netzservice<br />

der ENERVIE umgesetzt. Hierzu wurden Regelverfahren erarbeitet; die Änderungen wurden in<br />

den nunmehr getrennten Betriebshandbüchern für die ENERVIE AssetNetWork und ENERVIE<br />

Vernetzt dokumentiert. Die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit zwischen Asset Management<br />

und ENERVIE Vernetzt wurden in Service-Level-Agreements zusammengefasst.<br />

Bei der Umsetzung dieser Vereinbarungen ist es Ziel des Netzservicebereichs, diese Maßnahmen<br />

unter Einhaltung der technischen Regelwerke und gesetzlichen Anforderungen kostenminimal<br />

umzusetzen. Deshalb wurde 2009 die Umsetzung der Prozessoptimierung, PRO.NET, ebenso<br />

wie die des Personalentwicklungskonzeptes vorangetrieben. Eine wesentliche Facette des<br />

Personalentwicklungskonzeptes ist der Ausbau der Mehrspartenfähigkeit im Bereich Bau und<br />

Betrieb. Auch 2009 wurden durch den Bereich Bau und Betrieb eine hohe Anzahl von Netzpro-<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 233


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

jekten - aufgrund hoher Sicherheitsstandards ohne nennenswerte Einschränkungen in der Kundenversorgung<br />

- umgesetzt. Zu den wesentlichen Baumaßnahmen zählen:<br />

- Detailplanung der 110-kV-Ringschlussleitung Plettenberg-Holthausen bis Plettenberg-Siesel,<br />

- Erneuerung und Umbau des Umspannwerks Plettenberg-Holthausen zur Stromversorgungssicherung<br />

des Netzsüdkreises,<br />

- Umsetzung des ersten Bauabschnittes zum Bau einer Gemeinschaftsleitung mit einem<br />

Nachbarversorgungsunternehmen,<br />

- Erneuerung und Netzkapazitätserweiterung der 220-kV-Freiluftschaltanlage in Garenfeld,<br />

Beschaffung und Erneuerung von vier 110/10-kV-Netztransformatoren,<br />

- Weiterentwicklung des Wasserversorgungskonzeptes <strong>Hagen</strong>-West; das vorgesehene Baufeld<br />

am Talsperrenweg in Ennepetal-Voerde wurde für die geologischen Bohrungen teilgerodet,<br />

Baustraßen errichtet und die Detailplanung weiter umgesetzt.<br />

Neben den Einzelmaßnahmen wurden sämtliche durch gesetzliche Vorgaben festgeschriebenen<br />

Wartungen in Netzen und Anlagen durchgeführt.<br />

3.4.2 Zahlreiche Projekte zur Effizienzsteigerung initiiert<br />

In einem separaten Projekt hat die Gesellschaft 2009 die Materialstandardisierung vorangetrieben,<br />

um die Kosten in der ENERVIE-Gruppe weiter zu optimieren. Ebenso hat sie ein Projekt<br />

zum Thema Smart Metering aufgelegt. Diese durch den Gesetzgeber neu gestellten Anforderungen,<br />

die auch bis zum heutigen Zeitpunkt wenig konkretisiert sind, wurden im Hinblick auf mögliche<br />

Chancen bewertet, dokumentiert sowie entsprechende Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet.<br />

Die bis Mitte 2009 bestehenden Netzleitstellen in Lüdenscheid und <strong>Hagen</strong>-Garenfeld wurden am<br />

Standort in <strong>Hagen</strong>-Garenfeld zusammengeführt. Von dort werden seitdem alle Strom-, Gas- und<br />

Wassernetze überwacht und gesteuert. ENERVIE Vernetzt hat auch das Dienstleistungsgeschäft<br />

für Dritte kontinuierlich weiterentwickelt. Neben Dienstleistungen im Bereich der Errichtung von<br />

Freileitungen konnten auch weitere Serviceleistungen im Bereich des Gasanlagenbaues erbracht<br />

werden. Alle beschriebenen Maßnahmen führten zu einer Effizienzsteigerung des Servicebereichs.<br />

Im Netzvertrieb wurde erstmals für ein gesamtes Kalenderjahr das analytische Verfahren zur<br />

Bestimmung des zeitbezogenen Verbrauchs der Einzelkunden eingesetzt. Hierzu werden alle<br />

Einspeisemengen in das Stromnetz (viertelstündlich) und das Gasnetz (stündlich) erfasst und<br />

- nach Abzug der bereits leistungsgemessenen Kunden - über ein umfangreiches Rechenverfahren<br />

den Einzelkunden ohne Leistungsmessung zugeordnet. Die ENERVIE AssetNetWork ist<br />

damit in der Lage, die Energiebilanz in ihren Energienetzen täglich vollständig auszuwerten und<br />

an Lieferanten, Bilanzkreisnetzbetreiber und andere Berechtigte weiterzureichen. Des Weiteren<br />

wurden die Prozesse gemäß den gesetzlichen Anforderungen weitestgehend automatisiert. Ein<br />

weiterer Schwerpunkt lag auf dem Prozess zum Umgang mit der Liberalisierung des Messwesens.<br />

Hier hat die ENERVIE AssetNetWork die vertraglichen Voraussetzungen für neue Messstellenbetreiber<br />

geschaffen.<br />

Das Gasversorgungsnetz der ENERVIE AssetNetWork in <strong>Hagen</strong> wurde als größtes Gasversorgungsnetz<br />

einer Optimierungsrechnung unterzogen. Zusammen mit Experten der RWTH Aachen<br />

wurde ein theoretisch optimales, also kostenminimales Zielnetz berechnet. Auf Basis dieses Zielnetzes<br />

wurden bundesweit erstmalig Zuverlässigkeitskenngrößen und ihre Änderung durch Anpassung<br />

der Netze untersucht. Im Ergebnis konnte ein Zielnetz für den Raum <strong>Hagen</strong> definiert<br />

werden, das sowohl zur Effizienzsteigerung beiträgt als auch gleichzeitig die Versorgungszuverlässigkeit<br />

nur in beschränktem Rahmen herabsetzt.<br />

Anfang 2009 wurde ENERVIE AssetNetWork über die in einem bundesweit durchgeführten Vergleich<br />

ermittelten Effizienzwerte informiert. Demnach hat der Strombereich eine 100-%ige Effi-<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 234 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

zienz, während im Gasbereich die Effizienz mit 75,8 % ermittelt wurde. Gleichzeitig wurden die<br />

Erlösobergrenzen, auf deren Basis die Netzentgelte berechnet werden, in einem Beschluss mitgeteilt.<br />

Aufgrund der aus Sicht der ENERVIE AssetNetWork rechtlich nicht einwandfreien Festlegung<br />

der Bundesnetzagentur wurde Beschwerde beim Oberlandesgericht eingelegt. Das Verfahren<br />

läuft noch.<br />

In verschiedenen Klageverfahren gegen die Höhe der Netzentgelte vor der ersten Entgeltgenehmigung<br />

konnte sich die ENERVIE AssetNetWork, bis auf eine Ausnahme, mit den Klägern über<br />

einen Vergleich einigen, so dass die Verfahren eingestellt werden konnten.<br />

3.4.3 Weitere Ereignisse des Geschäftsjahres<br />

Zum Ende des Jahres 2009 hat die ENERVIE AssetNetWork nach zahlreichen Gesprächen mit<br />

der Bundesnetzagentur dem vereinfachten Verfahren zur Mehrerlösabschöpfung Strom zugestimmt.<br />

Das Verfahren zur Bestimmung eventuell angefallener Mehrerlöse im Bereich der Gasnetzentgelte<br />

wird für 2010 erwartet.<br />

Mit dem vorgelagerten Stromnetzbetreiber, der Amprion GmbH, wurde abgestimmt, dass der<br />

vorhandene 220-kV-Netzanschluss in der nächsten Dekade (also in gut 10 Jahren) auf 380 kV<br />

erhöht wird. Damit wird durch Amprion die technische Möglichkeit geschafften, eine Bezugsmenge<br />

entsprechend der tatsächlichen Netzlast und eine Ausspeisemenge entsprechend der Einspeisung<br />

in das Netz auch zu transportieren.<br />

Da Mark-E 2007 die Konzession zur Stromversorgung einer Kommune mit rund 3.000 Kunden im<br />

Netzgebiet der ENERVIE AssetNetWork nicht verlängern konnte, wurden die Netzanlagen mit<br />

Wirkung zum 1. März 2009 an den neuen Netzbetreiber übergeben. Vorsorglich wurde mit der<br />

Kommune ein Wegenutzungsvertrag mit Wirkung ab 1. Januar 2010 abgeschlossen.<br />

4. Ertragslage<br />

4.1 Umsatzerlöse: Rückgang um 7,2 % im Vergleich zum Vorjahr<br />

Die Umsatzerlöse der ENERVIE-Gruppe verringerten sich gegenüber dem Vorjahr von<br />

1.104,4 Mio. € um 80,0 Mio. € auf 1.024,4 Mio. €. Sie gliedern sich wie folgt:<br />

2009 2008<br />

Mio. € Mio. €<br />

Erlöse Stromverkauf 752,8 789,9<br />

Erlöse Gasverkauf 170,9 207,8<br />

Erlöse Wasserverkauf 37,1 36,9<br />

Erlöse Dampf-, Wärme- und Druckluftverkauf 10,6 11,4<br />

Erlöse Freizeitbetriebe 2,1 1,9<br />

Sonstige Umsatzerlöse 50,9 56,5<br />

Gesamt 1.024,4 1.104,4<br />

Sowohl die Erlöse aus dem Stromverkauf als auch die Erlöse aus dem Gasverkauf haben sich<br />

aufgrund der gesunkenen Nachfrage infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise sowie witterungsbedingt<br />

vermindert. Die Erlöse aus dem Wasserverkauf sind - bei rückläufigen Mengen und<br />

gleichzeitigen Preisanpassungen bei den SWL - nahezu konstant geblieben. Auch die Erlöse<br />

aus den übrigen Sparten haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht nennenswert verändert.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 235


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der Umsatzerlöse auf die einzelnen Unternehmen<br />

der ENERVIE-Gruppe:<br />

Mark-E<br />

Mio. €<br />

SWL<br />

Mio. €<br />

ENERVIE<br />

AssetNetWork<br />

Mio. €<br />

Sonstige<br />

Mio. €<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 236 Konzernabschluss<br />

Gesamt<br />

Mio. €<br />

Erlöse Stromverkauf 640,1 49,9 62,4 0,4 752,8<br />

Erlöse Gasverkauf 133,2 36,4 0,9 0,4 170,9<br />

Erlöse Wasserverkauf<br />

Erlöse Dampf-, Wärme-<br />

24,7 11,9 0,1 0,4 37,1<br />

und Druckluftverkauf<br />

9,8<br />

0,8<br />

Erlöse Freizeitbetriebe 0,0 2,1 0,0 0,0 2,1<br />

Sonstige Umsatzerlöse 44,7 5,4 0,1 0,7 50,9<br />

Gesamt 852,5 106,5 63,5 1,9 1.024,4<br />

Die Umsatzerlöse, die auf Mark-E entfallen, sanken vor allem aufgrund sinkender StromhandeIserlöse<br />

im Vergleich zum Vorjahr von 951,3 Mio. € um 98,8 Mio. € auf 852,5 Mio. €. Dies entspricht<br />

einem Anteil von 83,2 % (im Vorjahr: 86,1 %) an den gesamten Umsatzerlösen. Der Anteil<br />

der SWL an den Umsatzerlösen bleibt annähernd konstant und beträgt 10,4 % (im Vorjahr:<br />

10,1 %). Aufgrund der Steigerung der Umsatzerlöse von 39,8 Mio. € um 23,7 Mio. € auf<br />

63,5 Mio. € hat die ENERVIE AssetNetWork ihren Anteil am Konzernumsatz auf 6,2 % (im Vorjahr:<br />

3,6 %) erhöht; die Erhöhung der Umsatzerlöse ist dabei unter anderem auf den Wegfall von<br />

Sondereffekten aus der periodenübergreifenden Saldierung, die im Vorjahr zu Lasten des Umsatzes<br />

erfasst wurden, zurückzuführen.<br />

4.2 Absatzentwicklung einzelner Sparten<br />

Der Absatz in den einzelnen Sparten bei Mark-E und den SWL hat sich folgendermaßen entwickelt:<br />

Sparte Mark-E SWL ENERVIE-Gruppe +)<br />

Veränderungen<br />

Gruppe<br />

2009 2008 2009 2008 2009 2008 %<br />

Strom (in<br />

GWh)<br />

davon Strom-<br />

9.213 9.675 365 429 9.067 9.609 -542 -5,6<br />

handel<br />

5.564 5.726 0 0 5.564 5.726 -162 -2,8<br />

Gas (in<br />

GWh)<br />

davon Vertei-<br />

4.339 4.922 718 800 4.255 5.146 -891 -17,3<br />

ler-EVU<br />

Wasser (in<br />

2.516 2.400 0 0 1.940 1.824 +116 +6,4<br />

Tsd. m 3 )<br />

Freizeitbe-<br />

10.778 11.027 6.718 7.352 17.496 18.379 -883 -4,8<br />

triebe(Besucher) 0 0 309.863 263.074 309.863 263.074 +46.789 +17,8<br />

+) Die Zahlen der ENERVIE-Gruppe sind um die Lieferungen der Mark-E an die SWL und an die ENERVIE AssetNetWork<br />

bereinigt.<br />

Der Stromabsatz in der ENERVIE-Gruppe nimmt im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr<br />

trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nur leicht um 5,6 % auf<br />

9.067 GWh ab. Der Stromabsatz bei der Vertriebsmarke Mark-E vermindert sich von 3.949 GWh<br />

um 7,6 % auf 3.649 GWh (ohne Stromhandel), bei der Vertriebsmarke SWL von 429 GWh um<br />

0,0<br />

0,0<br />

10,6


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

14,9 % auf 365 GWh. Beim Stromabsatz im Stromhandel fällt der Rückgang etwas geringer aus,<br />

nämlich von 5.726 GWh um 2,8 % auf 5.564 GWh.<br />

Beim Gasabsatz in der ENERVIE-Gruppe sind die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise wesentlich<br />

deutlicher zu spüren. So verringert sich der Gasabsatz im Berichtsjahr um 17,3 % auf<br />

4.255 GWh (im Vorjahr: 5.146 GWh). Um 27,7 % auf 1.823 GWh (im Vorjahr: 2.522 GWh) verändert<br />

sich die Absatzmenge der Vertriebsmarke Mark-E (ohne Verteilerunternehmen), wobei zu<br />

berücksichtigen ist, dass sich im Jahr 2008 durch einen Sondereffekt im Bereich Gashandel die<br />

Absatzmenge zusätzlich erhöht hatte. Die Absatzmenge der Mark-E an Verteilerunternehmen<br />

(einschließlich der SWL), die durch den Energiehandel der Mark-E beschafft wird, erhöht sich<br />

dagegen um 116 GWh auf 2.516 GWh (im Vorjahr: 2.400 GWh). Auch der Gasabsatz der Vertriebsmarke<br />

SWL sinkt um 10,3 % auf 718 GWh (im Vorjahr: 800 GWh).<br />

Auch im Bereich Wasser ist die gesamte Absatzmenge der ENERVIE leicht rückläufig (im Jahr<br />

2009: 17.496 m 3 ; im Vorjahr: 18.379 m 3 ).<br />

Die Anzahl der Gäste in den Freizeitbetrieben hat sich um 17,8 % gesteigert aufgrund des erstmalig<br />

ganzjährig zur Verfügung stehenden Familienbades Nattenberg.<br />

4.3 Sonstige betriebliche Erträge: Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert<br />

Die Sonstigen betrieblichen Erträge sind von 30,7 Mio. € um 23,0 Mio. € auf 53,7 Mio. € gestiegen.<br />

Sie setzen sich hauptsächlich aus den Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen sowie<br />

den Erträgen aus dem Verkauf von Emissionsrechten zusammen. Die Erträge aus der Auflösung<br />

von Rückstellungen beinhalten mit 17,6 Mio. € die Teilauflösung der Rückstellung für regulatorische<br />

Risiken bei der Mark-E und den SWL. Diesen Auflösungserträgen stehen entsprechende<br />

Aufwendungen aus der Einbuchung der durch die Bundesnetzagentur für den Strombereich<br />

festgestellten Mehrerlöse bei der ENERVIE AssetNetWork unter den Sonstigen betrieblichen<br />

Aufwendungen gegenüber. Daneben beinhalten die Sonstigen betrieblichen Erträge auch<br />

noch Erträge aus der Vermietung und Verpachtung, Erträge aus Vermögensveräußerungen und<br />

Erträge aus Schadensersatzleistungen.<br />

Innerhalb der ENERVIE-Gruppe teilen sich die Sonstigen betrieblichen Erträge wie folgt auf:<br />

Mark-E<br />

Mio. €<br />

SWL<br />

Mio. €<br />

ENERVIE<br />

AssetNetWork<br />

Mio. €<br />

Sonstige<br />

Mio. €<br />

Gesamt<br />

Mio. €<br />

45,6 5,3 2,0 0,8 53,7<br />

4.4 Materialaufwand: Abnahme um 9,3 %<br />

Der Materialaufwand verminderte sich im Vergleich zum Vorjahr von 866,7 Mio. € um 80,5 Mio. €<br />

auf 786,2 Mio. €. Er setzt sich wie folgt zusammen:<br />

2009<br />

Mio. €<br />

2008<br />

Mio. €<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und bezogene Waren 750,4 820,7<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen 35,8 46,0<br />

Gesamt 786,2 866,7<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 237


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren sind analog zu<br />

den Umsatzerlösen aus dem Strom- und Gasverkauf um 70,3 Mio. € gesunken. Sie umfassen vor<br />

allem den Brennstoffaufwand für die Stromerzeugung, die Strombezugsaufwendungen sowie den<br />

Gasbezug. Während der Brennstoffaufwand im Vorjahr noch durch Erträge aus Sicherungsgeschäften<br />

deutlich entlastet wurde, belasten die Sicherungsgeschäfte das Ergebnis des Geschäftsjahres.<br />

Die Sicherungsgeschäfte leisten dabei einen wesentlichen Beitrag zur Steuerung<br />

von Risiken und der frühzeitigen Absicherung geplanter Ergebnisse gegen Preisschwankungen<br />

an den Beschaffungsmärkten. Auch die Aufwendungen für den Wasserbezug und der Materialverbrauch<br />

aus eigenen Lägern sind in diesem Posten enthalten.<br />

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen betreffen überwiegend die Fremdleistungen und<br />

-lieferungen für den Betrieb und die Instandhaltung der Erzeugungsanlagen sowie der Fortleitungs-<br />

und Verteilungsanlagen.<br />

Der Materialaufwand verteilt sich in der ENERVIE-Gruppe folgendermaßen:<br />

Aufwendungen für Roh-,<br />

Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und bezogene Leistungen<br />

Aufwendungen für bezogene<br />

Leistungen<br />

Mark-E<br />

Mio. €<br />

700,4<br />

SWL<br />

Mio. €<br />

ENERVIE<br />

AssetNetWork<br />

Mio. €<br />

Sonstige<br />

Mio. €<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 238 Konzernabschluss<br />

4,3<br />

45,7<br />

0,0<br />

Gesamt<br />

Mio. €<br />

750,4<br />

30,2 3,5<br />

0,0 2,1 35,8<br />

Gesamt 730,6 7,8 45,7 2,1 786,2<br />

4.5 Personalaufwand: tarifbedingte Erhöhungen<br />

Der Personalaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr von 106,8 Mio. € um 5,5 Mio. € auf<br />

112,3 Mio. € erhöht. Gründe für den höheren Personalaufwand liegen in der Entgelterhöhung bei<br />

Mark-E infolge des Tarifabschlusses 2009 sowie in den Zuführungen zu den sonstigen Personalrückstellungen.<br />

Des Weiteren sind bei den SWL die Entgelte gemäß Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe<br />

(TV-V) erhöht worden.<br />

4.6 Abschreibungen: Abnahme um 2,1 Mio. €<br />

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen<br />

35,4 Mio. € (im Vorjahr: 37,5 Mio. €). Darin enthalten sind die Mehrabschreibungen auf die aufgedeckten<br />

stillen Reserven aus der Kapitalkonsolidierung, und zwar im Wesentlichen der SWH<br />

und der Mark-E.<br />

4.7 Sonstige betriebliche Aufwendungen: Rückgang um 5,9 % gegenüber<br />

Vorjahr<br />

Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind von 117,8 Mio. € um 6,9 Mio. € auf 110,9 Mio. €<br />

gesunken und setzen sich wie folgt zusammen:


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2009 2008<br />

Mio. € Mio. €<br />

Konzessionsabgaben 22,9 23,7<br />

Aufwendungen im Zusammenhang mit Emissionsrechten 21,6 12,2<br />

Aufwendungen für regulatorische Risiken 15,0 26,7<br />

Leasing-, Miet- und Pachtaufwendungen 11,0 12,0<br />

Ander Sonstige betriebliche Aufwendungen 40,4 43,2<br />

Gesamt 110,9 117,8<br />

Den Aufwendungen für regulatorische Risiken bei der ENERVIE AssetNetWork stehen entsprechende<br />

„Sonstige betriebliche Erträge“ bei der Mark-E und den SWL aus der Auflösung der im<br />

Vorjahr gebildeten Rückstellungen gegenüber. In den anderen „Sonstigen betrieblichen Aufwendungen“<br />

sind unter anderem die Versicherungsaufwendungen, die Aufwendungen für IT-<br />

Dienstleistungen, Telekommunikations- und Portokosten sowie Prüfungs-, Beratungs- und Gutachteraufwendungen<br />

enthalten.<br />

Die Aufteilung auf die einzelnen Unternehmen der ENERVIE-Gruppe sieht wie folgt aus:<br />

Mark-E<br />

Mio. €<br />

SWL<br />

Mio. €<br />

ENERVIE<br />

AssetNet-<br />

Work<br />

Mio. €<br />

ENERVIE<br />

Mio. €<br />

Sonstige<br />

Mio. €<br />

Gesamt<br />

Mio. €<br />

80,4 10,3 15,7 3,3 1,2 110,9<br />

4.8 Finanzergebnis: leicht negativ<br />

2009 2008<br />

Mio. € Mio. €<br />

Erträge aus Beteiligungen 0,3 0,3<br />

Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 6,4 9,8<br />

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des<br />

Finanzanlagevermögens<br />

0,2 0,3<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,3 0,2<br />

Finanzerträge 7,2 10,6<br />

Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,1 0,1<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 7,8 9,8<br />

Finanzaufwendungen 7,9 9,9<br />

Finanzergebnis -0,7 0,7<br />

Das Finanzergebnis reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr leicht und betrug nach Abzug der<br />

Finanzaufwendungen von den Finanzerträgen -0,7 Mio. € (im Vorjahr: 0,7 Mio. €). Negativ wirkte<br />

der Rückgang der Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen um 3,4 Mio. €, die<br />

aus dem anteiligen Gewinn der Kraftwerksgesellschaft Herdecke mbH & Co. KG resultieren.<br />

Gleichzeitig verringerten sich aber auch die Finanzaufwendungen aufgrund der niedrigeren Zinsaufwendungen<br />

für Fremdkapitalaufnahmen um 2,0 Mio. €.<br />

4.9 Ergebnisentwicklung: deutlicher Anstieg<br />

Die Ergebnisentwicklung im Einzelabschluss der ENERVIE ist geprägt durch die EinzeIergebnisse<br />

der operativen Einheiten Mark-E, SWL und ENERVIE AssetNetWork. Die operativen Einheiten<br />

sind über Ergebnisabführungsverträge mit der ENERVIE verknüpft. Dadurch erfolgt eine phasen-<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 239


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

gleiche Vereinnahmung der Einzelergebnisse. Den Gewinnabführungen der Mark-E von<br />

28,4 Mio. € (im Vorjahr: 22,2 Mio. €) und der SWL von 8,2 Mio. € (im Vorjahr: Verlust von<br />

2,7 Mio. €) steht der übernommene Verlust der ENERVIE AssetNetWork von -6,9 Mio. € (im Vorjahr:<br />

-14,6 Mio. €) gegenüber. Dadurch ergibt sich im Einzelabschluss der ENERVIE ein Ergebnis<br />

der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 27,6 Mio. € (im Vorjahr: 1,2 Mio. €). Das Ergebnis der<br />

ENERVIE liegt somit trotz der schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erheblich über<br />

dem Wert des Vorjahres. Denn die letztjährigen Ergebnisse der EinzeIabschlüsse der ENERVIE-<br />

Gruppe wurden in besonderem Maße von den bilanziellen Auswirkungen der Mehrerlösabschöpfung<br />

sowie der periodenübergreifenden Saldierung (Verpflichtungen von rund 40 Mio. €) beeinflusst.<br />

Nach Abzug der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von 7,3 Mio. € (im Vorjahr:<br />

0,8 Mio. €) verbleibt im Einzelabschluss ein Jahresüberschuss von 20,3 Mio. € (im Vorjahr:<br />

0,4 Mio. €).<br />

Die positive Ergebnisentwicklung resultiert im Wesentlichen aus dem konsequenten Kostenmanagement<br />

und der kontinuierlichen Verbesserung der Geschäftsabläufe. Im Rahmen des ab<br />

1. April 2009 geltenden differenzierten, vorübergehenden Ausgabenstopps wurden die gesamten,<br />

noch beeinflussbaren Investitions- und Kostenbudgets überprüft.<br />

Im Konzernabschluss der ENERVIE stieg das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

nach Berücksichtigung aller entsprechenden Konsolidierungsbuchungen ebenfalls deutlich. So<br />

wuchs das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 20,4 Mio. € auf 30,9 Mio. €. Nach<br />

Abzug aller Steuern beträgt der Jahresüberschuss im Konzern 18,5 Mio. € (im Vorjahr:<br />

2,0 Mio. €).<br />

Belastet wird das Konzernergebnis nach wie vor von den Mehrabschreibungen aus den aufgedeckten<br />

stillen Reserven aus der Kapitalkonsolidierung, im Wesentlichen bei den SWH und der<br />

Mark-E. Dies gilt auch für die Folgejahre. Festzuhalten ist, dass das Konzernjahresergebnis annähernd<br />

dem Jahresüberschuss des Einzelabschlusses der ENERVIE entspricht.<br />

Der Jahresabschluss der Mark-E zeichnet sich im Wesentlichen durch ein gegenüber dem Vorjahr<br />

höheres ordentliches Unternehmensergebnis aus. Während die Umsatzerlöse aufgrund der<br />

gesunkenen Nachfrage infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise zurückgingen, verringerten sich<br />

die Materialaufwendungen durch niedrigere Brennstoff-, Strom- und Gasbezugsaufwendungen<br />

und zusätzlich aufgrund durchgeführter Kosteneinsparungen. Die Kosteneinsparungen sind zurückzuführen<br />

auf den ab 1. April 2009 geltenden differenzierten Ausgabenstopp mit Überprüfung<br />

aller Investitions- und Kostenbudgets. Positiven Einfluss auf das Jahresergebnis hatten auch die<br />

höheren Entgelte für den Netzleistungsrahmenvertrag und den Netzpachtvertrag sowie das günstige<br />

Zinsniveau auf den Kapitalmärkten.<br />

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflussten auch das Jahresergebnis der SWL. Die<br />

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Energie und Wasser verringerten sich gegenüber dem Vorjahr<br />

konjunktur- und witterungsbedingt um 4,6 Mio. €. Trotz geringerer Umsatzerlöse konnte ein<br />

gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessertes Ergebnis erzielt werden. Zurückzuführen ist dies<br />

zum einen auf die im Vorjahr gebildete Rückstellung für die Mehrerlösabschöpfung, die das Ergebnis<br />

2008 deutlich belastet hat, und zum anderen auf mehrere positiv wirkende Einzeleffekte.<br />

Geringere Materialaufwendungen und Abschreibungen durch Überprüfung aller Kosten- und Investitionsbudgets<br />

im Rahmen des differenzierten Ausgabenstopps, höhere Entgelte für den Netzleistungsrahmenvertrag<br />

sowie des Netzpachtvertrages sowie Erträge aus dem Verkauf nicht betriebsnotwendigen<br />

Vermögens haben einen positiven Einfluss auf das Jahresergebnis der SWL.<br />

Das Ergebnis der ENERVIE AssetNetWork wird in wesentlichen Teilen von den Erlösen auf Basis<br />

der genehmigten Netzentgelte sowie durch Aufwandspositionen wie Netzleistungsrahmenverträge,<br />

Pachtentgelte, Kosten für Verlustenergiebeschaffung und Kosten für das vorgelagerte Netz<br />

bestimmt. Höhere Aufwendungen aus dem Netzleistungsrahmenvertrag und dem Pachtvertrag<br />

sowie die erstmals entsprechend der Vorschrift des § 5 Anreizregulierungsverordnung (ARegV)<br />

gebildete Rückstellung für das sogenannte Regulierungskonto haben dazu geführt, dass die<br />

ENERVIE AssetNetWork für das Geschäftsjahr 2009 einen Verlust ausweist.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 240 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

4.10 Jahresüberschuss und Dividende: Dividende von 0,0 Mio. € auf 17,0 Mio. €<br />

Der Jahresüberschuss der ENERVIE konnte im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr um<br />

19,9 Mio. € gesteigert werden und beträgt nun 20,3 Mio. € (im Vorjahr 0,4 Mio. €). Davon werden<br />

3,6 Mio. € in die „Anderen Gewinnrücklagen“ eingestellt.<br />

Der Jahresüberschuss des ENERVIE Konzerns beträgt 18,5 Mio. € (im Vorjahr 2,0 Mio. €).<br />

4.11 Wertschöpfung: Steigerung um 16,6 %<br />

2009 2008<br />

Mio. € % Mio. € %<br />

Entstehung<br />

Unternehmensleistung Berichtsjahr 1.086,2<br />

Unternehmensleistung Vorjahre 2,0<br />

Unternehmensleistung gesamt 1.088,2 100,0 1.147,7 100,0<br />

./. Materialaufwand (einschließlich 788,9 72,5 865,2 75,4<br />

Bestandsveränderungen)<br />

./. Abschreibungen 35,4 3,2 37,5 3,3<br />

./. Sonstige Aufwendungen 88,0 8,1 94,1 8,2<br />

Wertschöpfung 175,9 16,2 150,9 13,1<br />

Verwendung<br />

Mitarbeiter 112,4 63,9 106,8 70,8<br />

Darlehensgeber 7,8 4,4 9,8 6,5<br />

Konzessionsgemeinden 22,9 13,0 23,7 15,7<br />

Öffentliche Hand 12,3 7,0 8,5 5,6<br />

Sonstige 0,1 0,1 0,1 0,1<br />

Aktionäre 17,0 9,7 0,0 0,0<br />

Unternehmen 3,4 1,9 2,0 1,3<br />

175,9 100,0 150,9 100,0<br />

Die Wertschöpfungsrechnung zeigt, wie die Unternehmensleistung entsteht und wofür sie verwendet<br />

wird. Sie legt weiter dar, wie viel von dieser Unternehmensleistung für Vorleistungen wie<br />

zum Beispiel Strombeschaffung und Fremdleistungen ausgegeben wird und wie groß die durch<br />

die Mitarbeiter der ENERVIE-Gruppe neu geschaffenen Werte sind. Sie zeigt ferner, auf welche<br />

Interessengruppen diese Wertschöpfung schließlich verteilt wird und ist damit die Maßgröße für<br />

die volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.<br />

Die Unternehmensleistung der ENERVIE beträgt im Berichtsjahr 1.088,2 Mio. € bei einer Wertschöpfung<br />

von 175,9 Mio. € (im Vorjahr: 150,9 Mio. €). Die Steigerung der Wertschöpfung um<br />

25,0 Mio. € ergibt sich im Wesentlichen aus den Einsparungen im Aufwandsbereich, die die rückläufige<br />

Unternehmensleistung überkompensieren. Auf der Verwendungsseite entfiel mit<br />

112,4 Mio. € der größte Betrag auf die Einkommenszahlungen an Mitarbeiter sowie die Leistungen<br />

an Ruhegeldempfänger.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 241


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

5. Vermögens- und Finanzlage<br />

5.1 Liquidität: Zahlungsverpflichtungen uneingeschränkt nachgekommen<br />

Das Ziel des Finanzmanagements ist die vorausschauende Sicherung der Liquidität und die Optimierung<br />

von Kapitalbeschaffung und -anlage. Im abgelaufenen Geschäftsjahr, beeinflusst durch<br />

die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise, konnte die ENERVIE-Gruppe jederzeit und uneingeschränkt<br />

ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Die Deckung des kurzfristigen Liquiditätsbedarfs<br />

erfolgt im Rahmen von freien Kreditlinien bei mehreren Geschäftsbanken. Unsicherheit<br />

besteht aufgrund der andauernden Finanzkrise weiterhin in der Zinsentwicklung für Tagesgeldaufnahmen.<br />

Durch die im Berichtsjahr aufgenommenen langfristigen Darlehen in Höhe von<br />

40,0 Mio. € in der ENERVIE-Gruppe konnten auch die kurzfristigen Verbindlichkeiten abgebaut<br />

werden.<br />

Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr insbesondere<br />

durch Effekte im Bereich der „Sonstigen Rückstellungen“ deutlich vermindert. Die in den Vorjahren<br />

gebildeten Rückstellungen führten im Berichtsjahr zu Inanspruchnahmen und daraus resultierenden<br />

Zahlungsabflüssen. Darüber hinaus haben Rückstellungsauflösungen dazu geführt, dass<br />

sich der Rückstellungsstand verringerte, wobei ein wesentlicher Betrag in die Verbindlichkeiten<br />

umgebucht worden ist. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit hat sich gegenüber dem Vorjahr<br />

ebenfalls deutlich vermindert. Geringere Investitionen in das Sachanlagevermögen und in immaterielle<br />

Vermögensgegenstände haben dazu geführt, dass diese fast vollständig durch Abschreibungen<br />

des Anlagevermögens finanziert werden konnten. Die Verringerung des Mittelabflusses<br />

aus Finanzierungstätigkeit resultiert daraus, dass im letzten Geschäftsjahr keine Dividende ausgeschüttet<br />

worden ist.<br />

Zu den Einzelposten der Finanzlage wird auf die Konzern-Kapitalflussrechnung verwiesen.<br />

5.2 Bilanzstruktur: Verbesserung der Bilanzkennzahlen<br />

2009 2008<br />

Mio. € % Mio. € %<br />

Bilanzstruktur<br />

Vermögensstruktur<br />

Anlagevermögen 697,1 76,3 712,2 76,2<br />

Umlaufvermögen 1)<br />

216,8 23,7 222,1 23,8<br />

Gesamtvermögen 913,9 100,0 934,3 100,0<br />

Kapitalstruktur<br />

Wirtschaftliches Eigenkapital 2)<br />

288,5 31,6 270,2 28,9<br />

Langfristiges Fremdkapital 382,6 41,8 321,2 34,4<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 242,8 26,6 342,9 36,7<br />

Gesamtkapital 913,9 100,0 934,3 100,0<br />

Bilanzkennzahlen<br />

Eigenkapitalquote 31,6 28,9<br />

Anlagendeckungsgrad 41,4 37,9<br />

Fristenkongruente Finanzierung 96,3 83,0<br />

1) einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten<br />

2) bilanzielles Eigenkapital, anteiliger passiver Unterschiedsbetrag (50 %), anteilige Investitions- und Baukostenzuschüsse<br />

(50 %)<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 242 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr von 934,3 Mio. € um 20,4 Mio. € auf<br />

913,9 Mio. € verringert, da sowohl das Anlage- als auch das Umlaufvermögen gesunken sind.<br />

Die Verringerung des Anlagevermögens von 712,2 Mio. € um 15,1 Mio. € auf 697,1 Mio. € ergibt<br />

sich aus der Tatsache, dass im Geschäftsjahr 2009 sowohl bei Mark-E als auch bei der SWL und<br />

der SWH die Investitionen in das Sachanlagevermögen zurückgegangen sind. Des Weiteren<br />

erfolgte eine Kapitalrückführung bei einem assoziierten Unternehmen, so dass sich das Finanzanlagevermögen<br />

verringerte. Die Veränderung im Umlaufvermögen um -5,3 Mio. € ist im Wesentlichen<br />

auf einen niedrigeren Forderungsbestand aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr zurückzuführen.<br />

Das wirtschaftliche Eigenkapital beinhaltet neben dem Eigenkapital von 272,3 Mio. € mit<br />

16,2 Mio. € den anteiligen passiven Unterschiedsbetrag sowie die anteiligen Investitions- und<br />

Baukostenzuschüsse. Wesentlicher Posten des langfristigen Fremdkapitals sind die Pensionsrückstellungen.<br />

Die Eigenkapitalquote hat sich gegenüber dem Vorjahr vor allem aufgrund des guten Jahresergebnisses,<br />

der Reduzierung der Bilanzsumme sowie der Rücklagenzuführung auf 31,6 % verbessert.<br />

5.3 Sachinvestitionen: Rückgang um 35,1 %<br />

Im Geschäftsjahr 2009 erfolgten bei Mark-E, bei der SWL und bei der SWH auch weiterhin Investitionen<br />

in den Bereichen Erzeugungs- sowie Fortleitungs- und Verteilungsanlagen. So wird die<br />

Zuverlässigkeit und Sicherheit der Energieversorgung in der Region auf hohem Niveau erhalten<br />

und weiter verbessert. Im Erzeugungsbereich sind die im Zuge der Retrofit-Maßnahmen getätigten<br />

Investitionen in den Kohleblock E4 des Kraftwerksstandorts Werdohl-Elverlingsen von besonderer<br />

Bedeutung. Die Erneuerung der 220-kV-Anlage im Umspannwerk Garenfeld sowie der<br />

Ausbau und die Erneuerung der Fortleitungs- und Verteilungsnetze im Strom-, Gas- und Wasserbereich<br />

sind im Bereich der Fortleitungs- und Verteilungsanlagen die wesentlichen durchgeführten<br />

Investitionen. Insgesamt gingen die Investitionen in das Sachanlagevermögen jedoch von<br />

51,8 Mio. € um 18,2 Mio. € auf 33,6 Mio. € zurück.<br />

Außerdem wurde am Standort Herdecke anlässlich der Errichtung des neuen 400-Megawatt-<br />

Gas- und Dampfturbinenkraftwerks das Cuno Forum gebaut, in dem die Geschichte des Kraftwerksstandorts<br />

dokumentiert wird. So zeigt das Cuno Forum die Historie mit Informationen, LebensweIten<br />

und einer Animation der für den Neubau abgerissenen Kesselhäuser des Cunowerks.<br />

Die Ausstellung informiert außerdem über die aktuelle moderne Stromerzeugung vor Ort.<br />

6. Nichtfinanzielle Leistungsfaktoren<br />

6.1 Kunden und Vertrieb<br />

6.1.1 Neue Privat- und Geschäftskundentarife eingeführt<br />

Die Erfahrung zeigt: Einfache und transparente Tarifsysteme erhöhen die Kundenzufriedenheit.<br />

Deshalb hat ENERVIE im letzten Jahr die für Privat- und Geschäftskunden bewährte Tarifsystematik<br />

Strom, bestehend aus Grundversorgungs-, Sonder- und Ökotarifen, auf die Sparte Gas<br />

übertragen.<br />

Zum 1. Juni 2009 wurde - speziell für die Vermarktung über die Internetplattform Verivox - der<br />

neue Mark-E-Stromtarif „Fixstrom 2010 bzw. 2011“ entwickelt. Hierbei handelt es sich um einen<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 243


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

günstigen Privatkundentarif mit Festpreisgarantie, wahlweise bis Ende 2010 oder 2011. In den<br />

sieben Monaten bis Ende Dezember 2009 konnten mit dem Fixstrom bundesweit rund 2.600<br />

Neukunden gewonnen werden.<br />

Die im Wesentlichen durch den Preis beeinflusste Wechselbereitschaft der Kunden ist weiterhin<br />

angestiegen. Der erlernte Umgang mit der Wahl eines anderen Lieferanten veranlasst Kunden<br />

inzwischen dazu, auch mehrfach zu wechseln. Durch die Nutzung günstiger Beschaffungszeitpunkte<br />

und das aktive Angebot von Mehrjahresverträgen konnte die Gesellschaft einen Großteil<br />

ihrer Geschäftskunden frühzeitig bis Ende 2011, teilweise auch darüber hinaus, an sich binden.<br />

6.1.2 Industriekunden: Tranchenmodelle beliebt<br />

Im Segment großer Gewerbe- und Industriekunden konnten vor allem zum Beginn des abgelaufenen<br />

Geschäftsjahres Erfolge in der Kundenbindung und -rückgewinnung erzielt werden. Die<br />

angebotenen Tranchenmodelle haben sich bei Industriekunden als geeignetes Mittel zur Risikostreuung<br />

etabliert und wurden immer häufiger in Anspruch genommen.<br />

6.1.3 Kundenservice weiter ausgebaut<br />

Die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und die Effizienz der Kundenbetreuung zu verbessern waren<br />

auch 2009 wichtige Unternehmensziele von ENERVIE.<br />

Zum dritten Mal hintereinander haben die Unternehmen der ENERVIE-Gruppe im vergangenen<br />

Geschäftsjahr an dem BDEW-Servicemonitor teilgenommen. Die auf Kundenservice spezialisierte<br />

Marktforschungsuntersuchung zeigte, dass die Kundenzufriedenheitswerte bei Mark-E und<br />

SWL im Vergleich mit anderen Energieversorgungsunternehmen fast durchgängig deutlich über<br />

dem Durchschnitt lagen. Dabei wurden die Aspekte Freundlichkeit, Einsatzbereitschaft und Fachkompetenz<br />

der Mitarbeiter erneut besonders positiv bewertet.<br />

Die überdurchschnittlich hohen Zufriedenheitswerte spiegeln sich auch in der Bleibebereitschaft<br />

der Kunden wider. Ein hoher Prozentsatz der Kunden gibt nach wie vor an, auch zukünftig sehr<br />

wahrscheinlich oder sogar absolut sicher Kunden bei Mark-E und SWL bleiben zu wollen.<br />

Hohe Stabilität und verbesserte Effizienz in den Prozessen der Abrechnung und des Forderungs-<br />

/Debitorenmanagements haben trotz wechselnder Anforderungen durch die Bundesnetzagentur<br />

und anderer gesetzlicher Treiber im liberalisierten Markt wesentlich zu der hohen Kundenzufriedenheit<br />

beigetragen.<br />

Mit dem Abschluss neuer und marktgerechter Dienstleistungsverträge mit Städten und Gemeinden<br />

aus der Region in der Sparte Abwasserabrechung ist es gelungen, die Erlöse aus Dienstleistungen<br />

für Dritte im Geschäftsjahr 2009 zu verbessern und für die Folgejahre zu stabilisieren.<br />

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2009 wirkte sich im Forderungsmanagement<br />

durch eine steigende Anzahl von Verfahren in den Insolvenz-, Mahn- und Inkassoprozessen<br />

aus. Die Gesellschaft hat deshalb die Forderungsüberwachung und -beitreibung weiter<br />

intensiviert und konnte so der wirtschaftlichen Entwicklung entgegenwirken und das Forderungsausfallrisiko<br />

begrenzen.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 244 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

6.2 Gebündelter Service: Materialwirtschaft/Einkauf<br />

Die ENERVIE-Gruppe ist in allen Wertschöpfungsstufen tätig. Entsprechend umfangreich ist die<br />

Art und Zahl der Güter und Dienstleistungen, die der Einkauf für alle Konzernunternehmen zentral<br />

beschafft. Das jährliche Beschaffungsvolumen liegt - je nach Investitions- und Instandhaltungstätigkeit<br />

der Unternehmen - zwischen 100 Mio. € und 130 Mio. €. Die ENERVIE und deren<br />

Tochtergesellschaften sind im Sinne der Vergabeverordnung öffentliche Sektorenauftraggeber,<br />

deren Beschaffungen bei Überschreiten bestimmter Wertgrenzen europaweit ausgeschrieben<br />

werden müssen.<br />

Zuverlässigkeit, Qualität und Wirtschaftlichkeit bei der Beschaffung sind die wesentlichen Ziele<br />

des Einkaufs der ENERVIE, der somit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbssituation<br />

des Konzerns leistet. Ein Schwerpunkt des Materialwirtschaftsbereichs ist die Weiterentwicklung<br />

und die Ausdehnung des Bestands an leistungsfähigen Lieferanten.<br />

Aufgabe des Lagerwesens im ENERVIE-Konzern ist die kostengünstige Lagerhaltung der benötigten<br />

Materialien und technischen Komponenten. Daneben steht an den vier Lagerstandorten für<br />

die Bereiche Erzeugung und Netzservice die termin- und qualitätsgerechte Materialversorgung im<br />

Vordergrund.<br />

Im Frühjahr 2009 konnte das zentrale Lager für den gesamten Netzbereich in Lüdenscheid in<br />

Betrieb genommen werden. An diesem Standort konnte ein modernes Logistikkonzept realisiert<br />

werden, das die Voraussetzungen für eine optimale Belieferung der dezentralen Organisationseinheiten<br />

schafft.<br />

6.3 Mitarbeiter<br />

Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten in der ENERVIE-Gruppe steigt im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 16 und setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Am 30. November 2009 endeten die umfangreichen Tarifverhandlungen 2008/2009 für die Mitarbeiter<br />

der Mark-E. Ein Bestandteil der Tarifverhandlungen war ein Tarifabschluss mit einer Laufzeit<br />

von 18 Monaten. Innerhalb der 18 Monate fand eine dreistufige Entgelterhöhung statt. Ab<br />

dem 1. Januar 2009 erfolgte eine versorgungsfähige 3-%ige Erhöhung. Jeweils zum<br />

1. September 2009 und 1. März 2010 wurden die Entgelte um weitere 2,0 % nichtversorgungsfähig<br />

angehoben. Neue Mitarbeiter haben keinen Anspruch mehr auf die Zahlung der garantierten<br />

individuellen Zulage und auf die Gewährung der kinderabhängigen Sozialzulage. Weiterhin wurden<br />

für neue Mitarbeiter die Zuschlagshöhen für Überstunden sowie für Sonn-, Feiertags- und<br />

Nachtarbeit abgesenkt. Auch die Bezahlung von Schicht- und Erschwerniszuschlägen sowie Rufbereitschaftspauschalen<br />

weicht für neue Mitarbeiter von den bisher geltenden Regelungen ab.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil der Tarifverhandlungen war die Reform der Eingruppierungssystematik.<br />

Die Eingruppierung ist jetzt grundsätzlich abhängig von der für die auszuübende Tätigkeit<br />

notwendigen Aus- oder Fortbildung (Qualifikation). Weitere Grundlagen für die Eingruppierung<br />

bieten nunmehr abstrakte Kurzbeschreibungen (Oberbegriffe) und betriebliche Richtbeispiele.<br />

Stufensteigerungszeiträume können jetzt auch leistungsabhängig verkürzt oder gegebenenfalls<br />

verlängert werden.<br />

Auch wurde ein neues System für außertarifliche Mitarbeiter (AT) verhandelt. Ab dem<br />

1. April 2010 werden die AT-Stellen in vier Verantwortungsstufen klassifiziert. Die Zuordnung zu<br />

einer Verantwortungsstufe erfolgt anhand eines analytischen Stellenbewertungsverfahrens. Der<br />

variable Anteil der AT-Vergütung wächst mit der Verantwortungsstufe.<br />

Auch die variable Vergütung wurde neu geregelt. Mit dem Geschäftsjahr 2009 werden sowohl die<br />

tariflichen als auch die außertariflichen Mitarbeiter an denselben Komponenten gemessen. Zum<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 245


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

einen erfolgt eine Beurteilung der Zielerreichung des Unternehmensergebnisses. Zum anderen<br />

wird eine individuelle Komponente eingeführt. Die individuelle Komponente teilt sich in die individuelle<br />

Zielerreichung und die individuelle Leistungsbeurteilung auf. Die Einführung der Zielvereinbarung<br />

und Leistungsbeurteilung erfolgt stufenweise über vier Jahre hinweg. Für die oberste<br />

Führungsebene war das Jahr 2009 das Pilotjahr. Danach folgen die weiteren Führungskräfte.<br />

Ab dem Jahr 2012 werden für alle Mitarbeiter Ziele vereinbart und alle Mitarbeiter erhalten Leistungsbeurteilungen.<br />

Für neue Mitarbeiter erfolgt eine Anrechnung der variablen Vergütung auf<br />

das Urlaubsgeld.<br />

Neue Deputatregelungen für die Vergünstigungen von Strom oder alternativ von Gas gelten seit<br />

dem 1. Juli 2009.<br />

Mitarbeiter, die einen unbefristeten Arbeitsvertrag bei dem konzerninternen Dienstleister für Arbeitnehmerüberlassung<br />

KSG haben, erhalten zum 1. Juli 2010 ein Angebot auf einen Arbeitsvertrag<br />

bei Mark-E, alternativ auch bei den SWL.<br />

Parallel zu den Tarifverhandlungen für die Mitarbeiter der Mark-E wurden ebenfalls neue Betriebsvereinbarungen<br />

für die Mitarbeiter der SWL abgeschlossen. Auch für die Mitarbeiter der<br />

SWL gelten ab dem Jahr 2009 die im Wesentlichen identischen Regelungen für eine variable<br />

Vergütung wie für die Mitarbeiter der Mark-E.<br />

Auch bei den Deputatregelungen wurde ein weiterer Schritt in Richtung Harmonisierung von Arbeitsbedingungen<br />

der Mitarbeiter der beiden Unternehmen Mark-E und SWL vollzogen. Mit Inkrafttreten<br />

der Betriebsvereinbarung „Werkstrom-/Werkgastarif der Stadtwerke Lüdenscheid“ zum<br />

1. Januar 2010 erfolgt eine stufenweise Angleichung an die für die Mitarbeiter der Mark-E gültigen<br />

Regelungen. Die letzte Stufe der Angleichung findet zum 1. Mai 2011 statt.<br />

6.4 Unternehmerische Verantwortung<br />

Im Rahmen ihrer Klimaschutzprogramme stellten Mark-E und SWL auch im Berichtsjahr wieder<br />

insgesamt 500.000 € für Maßnahmen zur CO2-Reduzierung zur Verfügung. Die Programme wurden<br />

zudem überarbeitet und ausgeweitet. Richteten sich die Fördermaßnahmen bis 2008 ausschließlich<br />

an die Zielgruppe der Eigenheimbesitzer, konnten 2009 durch die Bezuschussung<br />

effizienter Haushaltsgeräte erstmalig auch Mieter von den Klimaschutzprogrammen profitieren.<br />

Um den Klimaschutzcharakter weiter zu stärken, wurde der Bezug von klimaneutralem Ökostrom<br />

oder -gas über einen KlimaFair-Tarif Voraussetzung für die Förderung.<br />

Auch im letzten Jahr haben sich wieder die Stadtwerke Kierspe und die Stadtwerke Meinerzhagen<br />

mit jeweils zusätzlich 10.000 € sowie die Stadtwerke Plettenberg mit zusätzlich 50.000 € an<br />

dem Klimaschutzprogramm der Mark-E beteiligt.<br />

Darüber hinaus haben Mark-E und SWL 2009 erneut 50.000 € für den Bau von Fotovoltaikanlagen<br />

in der Region zur Verfügung gestellt.<br />

7. Risikobericht<br />

7.1 Grundsätze<br />

Der Erfolg unternehmerischer Entscheidungen hängt in entscheidendem Maße von der zuverlässigen<br />

Beurteilung und dem bewussten Umgang mit Chancen und Risiken ab. Risiko wird grund-<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 246 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

sätzlich als Streuung um einen Erwartungswert definiert. Im Risikomanagementansatz der<br />

ENERVIE werden sowohl positive Abweichungen (Chancen) als auch negative Abweichungen<br />

(Risiken) berücksichtigt. Das Risikomanagement-System ist somit zugleich auch ein Chancenmanagement-System.<br />

Die Aufgabe des Risikomanagements bei der ENERVIE ist es, die sich ergebenden Chancen und<br />

Risiken systematisch und frühzeitig zu identifizieren und diese hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

sowie der quantitativen Auswirkungen auf den Unternehmenswert zu bewerten.<br />

Der Prognosezeitraum wird dabei von den zugrunde liegenden Risiken bestimmt und liegt zwischen<br />

einem und mehreren Jahren. Außerhalb des Kerngeschäfts liegende Risiken werden, sofern<br />

wirtschaftlich sinnvoll, auf Dritte übertragen.<br />

Das Risikomanagement der ENERVIE ist aufbauorganisatorisch zentral als Abteilung im Bereich<br />

kaufmännische Leitung organisiert und zuständig für alle Tochtergesellschaften der ENERVIE.<br />

Vor diesem Hintergrund sorgt bei der ENERVIE ein unternehmensübergreifendes Risiko- und<br />

Chancenmanagement, das auf den unternehmenspolitischen Zielsetzungen und Strategien basiert,<br />

für die Anwendung eines einheitlichen und systematischen Prozesses. Damit können Risiken<br />

und Chancen frühzeitig identifiziert, bewertet sowie adäquat gesteuert und kommuniziert<br />

werden. Gleichzeitig erfüllt die ENERVIE damit die Vorgaben des Gesetzes zur Kontrolle und<br />

Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG).<br />

Die konkrete Ausgestaltung des Risikomanagements, insbesondere bezogen auf Inhalte, Kompetenzen<br />

und Verantwortlichkeiten, Abläufe und Aufgaben, Berichtspflichten und Dokumentationserfordernisse,<br />

ist im Konzernhandbuch der ENERVIE dokumentiert und wurde bzw. wird kontinuierlich<br />

erweitert und so an die aktuellen Anforderungen angepasst.<br />

Zur Vereinfachung und Vermeidung von Wortwiederholungen wird, sofern nicht anders hervorgehoben,<br />

im Folgenden der Begriff Risiko synonym für Risiko und Chance verwendet.<br />

7.2 Risikomanagementorganisation und -prozess<br />

Um frühzeitig Informationen über Risiken und deren Auswirkungen zu bündeln, sind Risikoverantwortliche<br />

für Geschäftsbereiche und Unternehmensfunktionen (Risk Owner) benannt, die mit<br />

Unterstützung des zentralen Risikomanagements Risiken identifizieren und bewerten. Entsprechend<br />

der möglichen Schadenshöhe werden die Risiken in Relevanzklassen eingeordnet und<br />

priorisiert. Die sich anschließende Überwachung und Steuerung der Risiken und Chancen ist<br />

ebenfalls Aufgabe der Risk Owner, wobei der Überwachungsrhythmus in Abhängigkeit des jeweiligen<br />

Risikos festgelegt wird. Durch die Darstellung von geplanten und bereits umgesetzten Maßnahmen<br />

kann zudem der Handlungsbedarf je Risiko jederzeit festgestellt werden.<br />

Die Erfassung, Aggregation und Dokumentation der Risiken einschließlich der zugehörigen Berichterstattung<br />

obliegt dem zentralen Risikomanagement. Im Rahmen des Berichtswesens werden<br />

die Auswirkungen der Risiken und Chancen auf das geplante Unternehmensergebnis unter<br />

Berücksichtigung von Korrelationen mittels Monte-Carlo-Simulation modelliert. Zusätzlich erfolgen<br />

die Abbildung des Risikoinventars sowie die Darstellung der Höchstrisiken inklusive Beschreibung<br />

der ergriffenen und geplanten Maßnahmen. Eventuelle Spezialthemen ergänzen das<br />

Risikoberichtswesen.<br />

Unterstützt wird der gesamte Prozess von der Erfassung und Bewertung bis hin zur Analyse und<br />

Dokumentation durch den Einsatz einer speziellen Risikomanagement-Software. Die Risikolage<br />

der ENERVIE-Gruppe ist somit jederzeit transparent und bedarfsgerecht darstellbar.<br />

Zur regelmäßigen Überwachung der Risikosituation und der diesbezüglichen Beratung hat der<br />

ENERVIE Vorstand zudem ein Risikokomitee eingesetzt, das in regelmäßigen Abständen - mindestens<br />

einmal pro Quartal - tagt. Die Teilnehmer sind, neben den Vorstandsmitgliedern, die<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 247


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Leiter und gleichzeitigen Risk Owner der Bereiche Kaufmännische Leitung, Technik/Entwicklung<br />

Erzeugung, Vertrieb und Energiehandel sowie das zentrale Risikomanagement. Im Fokus der<br />

Beratungen stehen alle wesentlichen Risiken der ENERVIE. Insbesondere Risiken aus dem Kauf<br />

und Verkauf von Energie und Brennstoffen (Energieportfolios) werden dabei berücksichtigt.<br />

Seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise wurde das vorhandene Berichtswesen dahingehend<br />

erweitert, dass ausgewählte Unternehmen anhand bestimmter Indikatoren kontinuierlich analysiert<br />

werden und der Vorstand über die aktuelle Situation anhand von standardisierten Berichten<br />

informiert wird. Das Risikoberichtswesen wird zusätzlich durch Ad-hoc-Meldungen ergänzt, so<br />

dass schnelle Reaktionen auf gefährdende Marktveränderungen gewährleistet sind.<br />

Angemessenheit und Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems werden durch die interne<br />

Revision überwacht und sind Gegenstand der Prüfung durch den Abschlussprüfer.<br />

7.3 Darstellung der wesentlichen Einzelrisiken<br />

Die wichtigsten Chancen und Risiken der ENERVIE lassen sich den folgenden Kategorien zuordnen.<br />

7.3.1 Marktpreisrisiken<br />

Marktpreisrisiken und -chancen entstehen durch Preisschwankungen, die sich am Markt aufgrund<br />

von Angebot und Nachfrage bilden. Durch diese gewinnen oder verlieren offene Positionen an<br />

Wert. Auf der Absatzseite werden Marktpreisrisiken verringert, indem im außertariflichen Bereich<br />

der Energieverkauf und die Eindeckung des Vertriebs mit entsprechenden Energiemengen in der<br />

Regel zeitgleich erfolgen, so dass Markpreisrisiken hier nur als Residualgrößen aus nicht zeitgleich<br />

geschlossenen „Hedgegeschäften“ entstehen können.<br />

Für die Wirtschaftlichkeit der Erzeugungsanlagen der ENERVIE sind insbesondere die Marktpreise<br />

für Strom, Kohle, Gas und CO2-Zertifikate relevant. Zur Sicherung der Deckungsbeiträge dienen<br />

die kontinuierliche Anwendung einer geeigneten Kraftwerksvermarktungs-·und Brennstoffbeschaffungsstrategie<br />

sowie der Einsatz von Forwards und Swaps zur Absicherung physischer<br />

Geschäfte. Spekulative Eigenhandelsgeschäfte wurden nicht getätigt. Das Risikokomitee wurde<br />

über die durchgeführten Vermarktungen, den Status der Vermarktungen und die Entwicklung der<br />

erwarteten Deckungsbeiträge regelmäßig im Rahmen seiner Sitzungen informiert. Die Preise für<br />

fossile Primärenergieträger unterlagen in der Vergangenheit erheblichen Preisschwankungen.<br />

Auch in der Zukunft ist von einer hohen Volatilität der Energiemärkte auszugehen.<br />

7.3.2 Mengenrisiken<br />

Das Mengenrisiko resultiert aus der (ungeplanten) Veränderung des Abnahmeverhaltens (Menge<br />

und Struktur) der zu beliefernden Kunden und steht in enger Verbindung mit dem Marktpreisrisiko,<br />

sofern kurzfristig beschafft oder verkauft werden muss.<br />

Zur Steuerung des Absatzmengenrisikos werden Änderungen im Verbraucherverhalten und Kundenzu-<br />

beziehungsweise -abgänge direkt in der Energiebeschaffung berücksichtigt. Des Weiteren<br />

sorgt eine Strom-Kurzfristprognose dafür, dass der Mengenausgleich für den Vertriebskundenabsatz<br />

durch den sehr volatilen Regelenergiemarkt auf ein Minimum reduziert wird.<br />

Es ist auch zukünftig mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass das Absatzportfolio<br />

hohen Volatilitäten unterliegen wird. Die ENERVIE wird auf diese Entwicklungen frühzeitig reagie-<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 248 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ren und mit geeigneten Gegenmaßnahmen das Risiko begrenzen. Da eine exakte Prognose bezüglich<br />

der weiteren Entwicklung der Wirtschaftskrise nicht möglich ist, kann nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass sich derartige Sondereffekte negativ auf das Unternehmensergebnis auswirken.<br />

Aufgrund von neuen Anbietern und einem intensiveren Wettbewerb auf den Strom und Gasmärkten<br />

ist es im Berichtsjahr zu Kundenverlusten gekommen. Es ist davon auszugehen, dass sich<br />

dies auch weiterhin fortsetzen wird. Durch zielgerichtete Vertriebs- und Marketingaktivitäten, die<br />

Entwicklung neuer Produkte im Kerngeschäftsbereich sowie ein umfangreiches Angebot an<br />

energienahen Dienstleistungen arbeitet die Gesellschaft daran, Bestandskunden zu binden und<br />

Neukunden zu gewinnen. Die Service-Angebote der Mark-E und der SWL bleiben dabei auch<br />

unter dem Dach der ENERVIE in vollem Umfang erhalten: Die örtlichen Mark-E-Foren zur Kundenberatung,<br />

das Mark-E-Service-Center in <strong>Hagen</strong> und das Service-Center der SWL bieten über<br />

280.000 Kunden das gebündelte Know-how beider Unternehmen.<br />

7.3.3 Kontrahentenrisiken<br />

Kontrahentenrisiken bestehen aufgrund der Möglichkeit, dass Handelspartner, Vertriebskunden<br />

oder Lieferanten vertragliche Verpflichtungen nicht erfüllen.<br />

Durch Ausfall der Vertragspartner (Teilausfälle, Insolvenzen) kann es zu substanziellen Verlusten<br />

insbesondere im Energiehandel kommen. Das Gesamtrisiko besteht aus dem Wiedereindeckungs-<br />

bzw. Wiederabsatzrisiko (Kontrahentenausfall vor Vertragsbeginn) und dem Vorleistungsrisiko<br />

(Kontrahentenausfall während bzw. nach der Lieferung ohne oder nur mit teilweiser<br />

Zahlung). Kontrahentenausfallrisiken werden bei der ENERVIE insbesondere durch finanzielle<br />

Handelslimite begrenzt, die mittels eines „Conditional Value at Risk“, gemessen im 99 % QuantiI,<br />

der Bonitätseinschätzung sowie der Festlegung der Handelsbedeutung auf die einzelnen Vertragspartner<br />

heruntergebrochen wird. Die Einhaltung der Limite wird über alle Commodities hinweg<br />

täglich überwacht. Zudem werden im Handelsbereich Rahmenverträge abgeschlossen, die<br />

mehrere Sicherungsmechanismen enthalten.<br />

Im Bereich des Forderungsmanagements erfolgt die Risikosteuerung durch die zeitnahe Risikoüberwachung<br />

des weiteren Verlaufs der Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Vertriebskunden.<br />

Es ist auch zukünftig mit Forderungsausfällen zu rechnen. Anhand von Erfahrungswerten<br />

werden Wertberichtigungen für die erwarteten Ausfälle gebildet. Erkennbare, über die Erfahrungswerte<br />

hinausgehende Risiken im Forderungsbestand werden ebenfalls im Wege von Wertberichtigungen<br />

berücksichtigt. Unsicherheit besteht aufgrund der Finanzkrise in der Entwicklung<br />

der Bonität der Kunden.<br />

Die kontinuierliche Überwachung der Kontrahentenrisiken wird durch die Implementierung einer<br />

neuen Stelle für das Kreditrisikomanagement innerhalb des zentralen Risikomanagements unterstützt.<br />

In diesem Rahmen werden neue Überwachungsprozesse sowie die Initiierung von Gegenmaßnahmen<br />

bei Auffälligkeiten gewährleistet.<br />

Chancen und Risiken aus Beteiligungen werden durch das Beteiligungscontrolling überwacht und<br />

zeitnah berichtet.<br />

7.3.4 Finanzrisiken<br />

Die Finanzrisiken können aus Finanztransaktionen im operativen Geschäft, der Finanzierungstätigkeit<br />

der ENERVIE und der Wertveränderung von Bilanzposten resultieren. Die Risiken werden<br />

durch den kaufmännischen Bereich und dessen interne Sicherungssysteme laufend überwacht.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 249


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Zur Reduzierung von Marktpreisrisiken werden Brennstoffpreissicherungsgeschäfte abgeschlossen,<br />

durch die es zu Liquiditätsverschiebungen kommen kann. Zur Kontrolle der Zahlungsströme<br />

und des Zinsmanagements bestehen interne Arbeitsanweisungen. Die Deckung eines kurzfristigen<br />

Liquiditätsbedarfs erfolgt im Rahmen von freien Kreditlinien bei mehreren Geschäftsbanken.<br />

Kreditrisiken werden bei Vertragsabschluss geprüft und laufend überwacht.<br />

7.3.5 Technische Risiken<br />

Defekte einzelner Kraftwerkskomponenten können zu ungeplanten Produktionsunterbrechungen<br />

führen. Diesen Leistungsrisiken begegnet die Gesellschaft durch eine blockspezifische Risikobewertung.<br />

Negative Ergebniswirkungen werden zudem durch eine umfassende und systematische<br />

Wartung und Instandhaltung der Kraftwerke minimiert. Außerdem begrenzen Versicherungen<br />

Sachanlageschäden und Betriebsunterbrechungen in wirtschaftlich sinnvollem Umfang.<br />

Im Netzbereich besteht das Risiko der ungeplanten Versorgungsunterbrechung beispielsweise<br />

durch Störungen der Anlagen. Mittels Investitionen sowie einer umfassenden und systematischen<br />

Wartung und Instandhaltung wird dieses Risiko begrenzt.<br />

7.3.6 Politische und rechtliche Risiken<br />

Politische und rechtliche Risiken sind für die ENERVIE nur in sehr begrenztem Umfang steuerbar.<br />

Zu diesen Risiken zählen insbesondere die gesetzlichen und regulatorischen Risiken, die<br />

einen negativen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der ENERVIE haben können. Die zentrale<br />

Rechtsabteilung begrenzt zusammen mit den jeweiligen Fachbereichen die Risiken, die aus regulatorischen<br />

Auflagen, Gerichtsprozessen oder behördlichen Verfügungen entstehen können. Zudem<br />

obliegt die inhaltlich korrekte Verfassung bzw. Prüfung von Verträgen sowie die Prozessführung<br />

zentral dieser Abteilung.<br />

Zu den regulatorischen Risiken zählen auch die ökonomischen Auswirkungen der verstärkten<br />

Netzregulierung. In zahlreichen Beschlüssen vom 14. August 2008 hat der BGH entschieden,<br />

dass Netzbetreiber die Mehrerlöse, die im Zeitraum von November 2005 bzw. Januar 2006 bis<br />

zur erstmaligen Genehmigung der Netzentgelte aufgrund § 23 a Abs. 5 S. 1 EnWG entstanden<br />

sind, nicht endgültig behalten dürfen. Hierzu wurde entsprechende Risikovorsorge im Jahresabschluss<br />

2008 vorgenommen. Gemäß Bescheid der Bundesnetzagentur (BNetzA) konnte die<br />

Rückstellung für die Sparte Strom als ausreichend angesehen werden. Für die Sparte Gas liegt<br />

noch kein Bescheid der Landesregulierungsbehörde vor. Bei Anwendung der gleichen Rechenmethodik<br />

der BNetzA ist auch hier von einer angemessenen Rückstellung auszugehen. Von weiteren<br />

Zuführungen ist daher abzusehen.<br />

Trotz der sich verschlechternden Rahmenbedingungen geht die ENERVIE davon aus, dass die<br />

notwendigen Netzinvestitionen und -instandhaltungen mittelfristig nicht gefährdet sind. Dies gilt<br />

insbesondere vor dem Hintergrund der Fotojahre Strom und Gas.<br />

Neben diesen regulatorischen Aspekten bestehen vermehrt Risiken infolge von kartellrechtlichen<br />

Eingriffen. So unterliegen die Preise für Erdgaskunden der Kartellaufsicht. Die Kartellämter nehmen<br />

hier verstärkt Informationsaufgaben durch die Veröffentlichung von Preisvergleichen wahr.<br />

Das Vorgehen der hessischen Landeskartellbehörde im Rahmen der Kontrolle von Wasserpreisen<br />

wurde durch den Bundesgerichtshof in einem Beschluss vom 2. Februar 2010 unterstützt.<br />

Vor diesem Hintergrund besteht das Risiko, dass auch in anderen Bundesländern karteIlbehördlich<br />

veranlasste Untersuchungen der Preise zu Erlösausfällen führen können.<br />

Kartellrechtliche Aspekte in Bezug auf die Preisgestaltung unterliegen einer intensiven Betreuung<br />

durch den Vertrieb der ENERVIE.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 250 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Im Rahmen des regelmäßig tagenden Risikokomitees werden aktuelle politische und rechtliche<br />

Risiken betrachtet und diskutiert.<br />

7.3.7 Operationelle Risiken<br />

In dieser Kategorie werden insbesondere Risiken aus den Bereichen Personal, IT und Organisation<br />

zusammengeführt.<br />

Der Unternehmenserfolg wird maßgeblich durch die Kompetenz und Leistungsbereitschaft der<br />

Mitarbeiter bestimmt. Neuen und veränderten Anforderungen begegnet ENERVIE mit einer konsequenten<br />

Personalentwicklung, beispielsweise im Rahmen eines internen Weiterbildungsprogramms<br />

mit Trainings aus den Bereichen Arbeitstechniken und Selbstmanagement, kommunikative<br />

Kompetenz, IT-Anwendungen und Betriebswirtschaft sowie verschiedenen Veranstaltungen<br />

interner und externer Referenten. Eine berufliche Erstausbildung wird in den Tochterunternehmen<br />

der ENERVIE in neun verschiedenen kaufmännischen und gewerblich-technischen Ausbildungsberufen<br />

sowie ausbildungsbegleitenden Studiengängen angeboten. Zudem stellt die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit mit Universitäten den Wissenstransfer in das Unternehmen hinein sicher.<br />

Informationstechnologie unterstützt heute in nahezu jedem Unternehmen maßgeblich den Ablauf<br />

von Geschäftsprozessen, zum Beispiel durch die Bereitstellung und den Betrieb entsprechender<br />

IT-Infrastrukturen sowie geeigneter Applikationen und Informationssysteme. Deswegen spielt die<br />

Sicherung der Informationstechnologie eine wichtige Rolle. Die ENERVIE hat Investitionen in<br />

Werkzeuge und Systeme zur Verwaltung ihrer IT-Infrastrukturen und IT-Services vorgenommen<br />

und Regelungen erarbeitet, die für alle Mitarbeiter verbindlich sind. Diese sind im IT-<br />

Sicherheitshandbuch zusammengefasst und beziehen sich maßgeblich auf den Schutz der Vertraulichkeit,<br />

Verfügbarkeit, Integrität und Zurechenbarkeit. Die Kommunikation zu wichtigen IT-<br />

Themen wird zentral gesteuert und über Fachverantwortliche in allen Bereichen des Unternehmens<br />

geleistet.<br />

Außerdem besteht für die IT ein Regelwerk, welches die Prozesse und Maßnahmen bei einer<br />

schwerwiegenden Störung der IT-Systeme regelt. Wesentliche Teile der IT-Infrastruktur (Rechenzentrum)<br />

sind zur Gefahrenabwehr in hochmodernen, für diesen speziellen Zweck gebauten<br />

und dem Stand der Technik entsprechenden Räumlichkeiten untergebracht. Durch eine Kombination<br />

von technischen und organisatorischen Vorkehrungen wird gemeinsam der gewünschte<br />

Schutz geboten.<br />

Organisationsrisiken begegnet die Gesellschaft mit verbindlichen Regelungen für alle Mitarbeiter<br />

der ENERVIE-Gruppe. Sie sind im Konzernhandbuch zusammengefasst, das im November 2007<br />

in Kraft trat. Es löst die bis dahin bestehenden Regelungen der Mark-E und SWL sowie die Übergangsregelungen<br />

der ENERVIE ab. Mit dem verbindlichen Nachschlagewerk belegen die Unternehmen<br />

der ENERVIE-Gruppe, entsprechend der Gesetze, Verordnungen und Vorschriften organisiert<br />

zu sein. Durch die Darstellung der Verantwortlichkeiten wurde zusätzliche Transparenz<br />

geschaffen.<br />

8. Nachtragsbericht<br />

Am 18. März 2010 hat die ENERVIE 100 % der Anteile an der Nuon mit wirtschaftlicher Wirkung<br />

zum 1. Januar 2010 erworben. Weitere Ereignisse, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben, sind nach dem Stichtag nicht eingetreten.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 251


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

9. Prognosebericht<br />

9.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

9.1.1 Gesamtwirtschaftlicher Ausblick<br />

Laut Herbstprognose des Deutschen Instituts für Wirtschaft (DIW), Berlin, kehrt die Wirtschaft in<br />

Deutschland 2010 nach einem beispiellosen Absturz der Produktion wieder auf einen Wachstumspfad<br />

zurück. Für die Jahre 2010 und 2011 wird mit einem Wirtschaftswachstum von jeweils<br />

rund 2,0 % gerechnet.<br />

Weiterhin geht das DIW Berlin von einem Anstieg der Arbeitslosigkeit auf etwas mehr als vier<br />

Millionen Erwerbslose aus. Die Unternehmen haben auf den abrupten Nachfrageausfall vor allem<br />

mit Arbeitszeitverkürzungen reagiert, auch um Humankapital in den Betrieben zu halten. Da die<br />

wirtschaftliche Erholung jedoch eher schwach ausfällt und sich lange hinzieht, wird sich der Druck<br />

auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. In den kommenden Monaten ist deshalb damit zu rechnen, dass<br />

die Kurzarbeit zurückgefahren wird und sich der Personalabbau verstärkt. Dabei bleibt die Krise<br />

weiterhin im Wesentlichen auf die exportorientierte Industrie beschränkt. Die Binnennachfrage<br />

wird durch die niedrige Inflation - rund 1,0 % - gestützt. Die Masseneinkommen werden trotz<br />

vermehrter Arbeitslosigkeit wachsen.<br />

Bei den Unternehmen im märkischen Südwestfalen überwiegt die Zuversicht. Eine von der SIHK<br />

<strong>Hagen</strong> durchgeführte Konjunkturumfrage ergab, dass zahlreiche Unternehmen versucht haben,<br />

durch Anpassung, Outsourcing und Umstrukturierung gestärkt aus der Krise zu kommen. Die<br />

Konsolidierungen der Branchen werden langfristig zu Marktbereinigungen führen, die zwar sicherlich<br />

Arbeitsplätze kosten werden, aber auf Dauer zu einer verbesserten Angebots- und Nachfragesituation<br />

führen sollten. Über alle Branchen hinweg erwarten 35,0 % eine bessere Geschäftsentwicklung,<br />

während nur noch 14,0 % schlechtere Geschäfte fürchten.<br />

9.1.2 Künftige energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Auch in Zukunft werden die Brennstoff- und CO2-Preise sowie die gesamtwirtschaftliche Lage die<br />

Preisentwicklung im Energiemarkt beeinflussen. Ebenso werden gesetzliche und energiepolitische<br />

Veränderungen das Gesicht der Energiewirtschaft entscheidend prägen. So hat beispielsweise<br />

die neue Ausgleichsmechanismusverordnung zu einer nun bundeseinheitlichen EEG-<br />

Umlage 2010 geführt, die mit 2,047 ct/kWh deutlich über der von den Energieversorgungsunternehmen<br />

bisher angesetzten EEG-Umlage liegt. In diesem Zusammenhang bleibt ebenfalls abzuwarten,<br />

wie sich das seit 2010 neue EEG-Mengen-Vermarktungsverfahren am Spotmarkt auf die<br />

Preisbildung auswirken wird.<br />

Die Preisentwicklung für Kohle und Öl wird stark davon abhängen, wie schnell sich die Weltwirtschaftslage<br />

tatsächlich stabilisiert. Auch der CO2-Markt wird sich für den Rest der zweiten Handelsperiode<br />

bis 2012 an den sonstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen orientieren.<br />

Die ENERVIE-Gruppe wird sich den neuen Herausforderungen des Energiemarktes wie gewohnt<br />

stellen und dazu gegebenenfalls ihr Portfolio durch weitere Kooperationspartner vergrößern.<br />

Obwohl einzelne Unternehmen börsennotierte Angebote legen, wird der Gaspreis im Wesentlichen<br />

auch weiterhin von der Entwicklung des Ölpreises abhängig sein, weil die langfristigen Verträge<br />

der Gasimporteure ölpreisgebunden sind. Aufgrund der seit Oktober 2009 steigenden Ölpreise<br />

werden die geänderten Bezugspreise für Erdgas im Laufe des Jahres 2010 vertriebsseitig<br />

steigen.<br />

Die Unternehmensentwicklung wird auch in den kommenden Jahren in erheblichem Umfang von<br />

geänderten energiepolitischen Rahmenbedingungen geprägt sein. Der Beschluss zur vollständigen<br />

Versteigerung der CO2-Zertifikate wird wesentlich die langfristige Entwicklung in der Ener-<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 252 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

giewirtschaft ab 2013 beherrschen. Durch die 100-%ige Beschaffung der Zertifikate am Markt<br />

wird die Ergebnissituation für fossile Kraftwerke maßgeblich negativ beeinflusst.<br />

9.2 Künftige Ausrichtung der ENERVIE-Gruppe<br />

9.2.1 ENERVIE Erzeugt<br />

Für die Jahre 2010 bis 2012 zeichnet sich ein positiver Trend im Energiemarkt ab. Es wird allgemein<br />

mit einer Konjunkturerholung gerechnet, die auch die Kraftwerksmargen steigen lässt. Das<br />

Jahr 2013 bedeutet einen Einschnitt für die Erzeugungsbranche, weil mit Beginn der dritten europäischen<br />

Handelsperiode für CO2-Zertifikate der westeuropäischen Energieversorger keinerlei<br />

kostenfreie Zuteilung mehr erfolgt. Im Vergleich zu den Vorjahren müssen dann also erheblich<br />

mehr Zertifikate zugekauft werden. Der zurzeit im Terminmarkt erkennbare Strompreisanstieg<br />

vom Jahr 2012 auf 2013 gleicht diese Mehrkosten nur teilweise aus.<br />

ENERVIE geht unter anderem wegen der erwarteten Entwicklung auf dem CO2-Markt weiterhin<br />

davon aus, dass sich die relative Wettbewerbsposition der gasbetriebenen Erzeugungsanlagen<br />

gegenüber den kohlebetriebenen Anlagen verbessern wird. Dies ist auch ein Grund, warum<br />

Mark-E bei zukünftigen Projektentwicklungen den Brennstoff Gas favorisiert. Daneben ist aus<br />

Sicht der Gesellschaft auch das Akzeptanzproblem für Kohleprojekte für ein Unternehmen ihrer<br />

Größenordnung aktuell nicht beherrschbar. Grundsätzlich ist die Wirtschaftlichkeit neuer Kraftwerke<br />

nach wie vor sehr schwer abzuschätzen; ein „deutscher Energiekonsens“ ist nicht in Sicht,<br />

die Laufzeiten der Kernkraftwerke werden vermutlich verlängert, es fehlt aber noch jede Planungssicherheit.<br />

Während vor etwa einem Jahr die Technologie der CO2-Abscheidung und<br />

-Speicherung (CCS) noch als mögliche „Übergangstechnologie“ in ein Zeitalter der Erneuerbaren<br />

Energien galt, hat sich inzwischen massiver Widerstand gegen die Erkundung von Speicherstätten<br />

formiert. Zusammen mit der weltweiten Renaissance der Kernenergie wird dadurch die erwartete<br />

Marktreife der CCS-Technologie bis ca. 2020 fraglich. Der Einsatz der CCS-Technologie<br />

zusammen mit steigenden CO2-Preisen hätte neuen Braunkohlekraftwerken einen Wettbewerbsvorteil<br />

verschafft. Momentan relativieren sich die Zukunftschancen der Braunkohle wieder.<br />

Der massive Ausbau im Bereich der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien steht ganz<br />

oben auf der Agenda der aktuellen Projektentwicklungen. Insbesondere die Errichtung von Windkraftanlagen<br />

in der Region aber auch der Kauf von Onshore-Windparks bzw. Beteiligungen an<br />

diesen stehen dabei im Vordergrund.<br />

Für den zweitgrößten Kohleblock der Mark-E (E3) am Standort Werdohl-Elverlingsen werden<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchgeführt, auf deren Grundlage die mittelfristig optimale Strategie<br />

für Nachrüstung, Stilllegung oder Ersatz ermittelt werden soll.<br />

Großprojekte in den Bestandsanlagen stehen 2010 nicht an.<br />

In der Trinkwassergewinnung wurde im Jahr 2009 das mehrjährige Sanierungsprogramm im<br />

Wasserwerk Hengstey, das die Basis für die Trinkwasserversorgung der Stadt <strong>Hagen</strong> durch<br />

Mark-E bildet, verfahrenstechnisch abgeschlossen. In 2010 sind noch Restarbeiten an der Gebäudesubstanz<br />

der Schnellfilteranlage durchzuführen.<br />

In der Wassergewinnung und -verteilung sind mit der Erneuerung des Wasserwerks an der<br />

Hasper Talsperre und der Ergänzung und Umstrukturierung der Hochbehälter-Infrastruktur in den<br />

nächsten Jahren weitere Investitionen zur sicheren und effizienteren Versorgung mit Trinkwasser<br />

geplant. Mit der Sanierung der Verfahrenstechnik des Wasserwerks Haspe wird im Jahr 2011<br />

begonnen, nachdem die im ersten Schritt erforderliche Fertigstellung des neuen Hochbehälters<br />

<strong>Hagen</strong>-West erfolgt sein wird.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 253


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Für das Jahr 2010 sind für das Wasserwerk Treckinghausen hinsichtlich Wassergewinnung und<br />

-verteilung keine großen Veränderungen bezüglich der Struktur und des Betriebs der Anlagen zu<br />

erwarten. Das 2010 auslaufende Wasserrecht an der Versetalsperre wurde im Jahr 2009 bei der<br />

Bezirksregierung neu beantragt. Mit dem Ruhrverband wird ein Rechtsstreit über die Kosten zur<br />

Entnahme von Rohwasser geführt.<br />

Das Wasserwerk der Stadtwerke Meinerzhagen an der Fürwiggetalsperre ist 2009 planmäßig in<br />

Betrieb genommen worden. Gemäß Trinkwasserliefervertrag zwischen den SWL und den Stadtwerken<br />

Meinerzhagen sind im Jahr 2009 125.000 m 3 Trinkwasser durch die Stadtwerke Meinerzhagen<br />

an die SWL zurückgeliefert worden. Auch in 2010 ist vertraglich die gleiche Trinkwassermengenlieferung<br />

vereinbart. Für die gegenseitige Besicherung mit Trinkwasser in Störfällen<br />

haben beide Unternehmen einen Besicherungsvertrag erarbeitet.<br />

9.2.2 ENERVIE Handelt<br />

Die Wirtschaftsprogramme zur Stützung der Konjunktur sowie die Ausweitung der Liquidität durch<br />

die Notenbanken weltweit haben zwar ihr Ziel erreicht, es bleibt aber abzuwarten, ob es zu einem<br />

selbsttragenden konjunkturellen Aufschwung kommt. Die Wirtschaftsprogramme laufen Ende<br />

2010 aus und mit einer Ausweitung der Programme ist nach Erreichen von hohen staatlichen<br />

Budgetdefiziten und Verschuldungsquoten nicht zu rechnen.<br />

Eine langsame Liquiditätsverknappung führt zu steigenden Zinsen, sinkende Staatsinvestitionen<br />

zu einer sinkenden Konsumneigung. Die Nervosität der Märkte, wie die Realwirtschaft auf die<br />

fehlenden Konjunkturspritzen reagiert, wird sich in den Notierungen widerspiegeln. Die Aktien-<br />

und Rohstoffmärkte tendieren seit Jahresanfang seitwärts bis leicht fallend. ENERVIE geht von<br />

dieser Preistendenz für das erste Halbjahr 2010 aus und rechnet mit einer sehr leichten und langsamen<br />

Konjunkturerholung ab dem dritten Quartal. Die Gesellschaft erwartet erst im Kalenderjahr<br />

2013 das Erreichen des Wachstumsniveaus von 2007. Das bedeutet eine lange Durststrecke und<br />

bis dahin werden die Märkte starken Turbulenzen ausgesetzt sein.<br />

9.2.3 ENERVIE Vernetzt<br />

Die Regelungen der im Oktober 2007 in Kraft getretenen Anreizregulierungsverordnung führen<br />

zu einer weiteren Reduzierung der Erlöse im Netzbereich. Für die am 1. Januar 2009 begonnene<br />

erste Regulierungsperiode wurden die Erlöse der ENERVIE AssetNetWork für einen längeren<br />

Zeitraum (Strom 5 Jahre, Gas 4 Jahre) von der Regulierungsbehörde festgelegt. Zwar wurde für<br />

die ENERVIE AssetNetWork im Strombereich einerseits ein Effizienzwert von 100 % festgestellt,<br />

andererseits versucht die Regulierungsbehörde jedoch auf der Basis von Beschlüssen des Bundesgerichtshofes<br />

vom 14. August 2008 durch die Abschöpfung von Mehrerlösen, die Netzentgelte<br />

der Zukunft weiter zu kürzen. Für den Gasbereich wurde ein Effizienzwert von 75,8 % ermittelt,<br />

so dass hier zusätzliche Anstrengungen zur Effizienzsteigerung erforderlich werden. Es werden<br />

Konzepte geprüft, wie durch Investitionen in die Gasinfrastruktur die Kosten in der Gasverteilung<br />

nachhaltig gesenkt und die Position der ENERVIE bei der Beschaffung von Gas nachhaltig gestärkt<br />

werden kann.<br />

Alle Maßnahmen der Regulierungsbehörden führen zu einem verstärkten Kostenwettbewerb im<br />

Bereich der Betreuung, Pflege und Wartung der Netze. Es ist zu erwarten, dass es im Zuge dieser<br />

Veränderungen zu weiteren tiefgreifenden Restrukturierungsmaßnahmen kommen wird. Im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr wurden neue Strategien zur Substanzerhaltung der Netze entwickelt.<br />

Die einzelnen Regulierungsschritte der Behörden werden einen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen<br />

nach sich ziehen, der aber sozialverträglich gestaltet und im Rahmen der bestehenden<br />

kollektivrechtlichen Vereinbarungen erfolgen wird.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 254 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Es ist außerdem damit zu rechnen, dass sich die hohe Zuverlässigkeit deutscher Netze den international<br />

üblichen, das heißt höheren Ausfallzeiten, anpassen wird, Trotz allen Kostendrucks<br />

wird die ENERVIE AssetNetWork als gemeinsamer Netzbetreiber der Mark-E und der SWL ihrer<br />

Verantwortung aber auch in Zukunft gerecht werden.<br />

Die Regulierung der Strom- und Gasnetze birgt für die Unternehmen der ENERVIE-Gruppe auch<br />

Chancen. So wurde das Recht zur Ausspeisung von Energie aus dem ENERVIE-Netzgebiet neu<br />

organisiert Dies bedeutet, dass die ENERVIE mehr Energie in das nationale Stromnetz einspeisen<br />

und ihre Kraftwerke besser vermarkten kann.<br />

Zusätzlich werden die erarbeiteten Effizienzsteigerungsmaßnahmen sowie das Personalentwicklungskonzept<br />

kontinuierlich weiter umgesetzt. Auf dem Gebiet Messstellenbetrieb und Messdienstleistung<br />

werden, sobald sich die gesetzlichen Vorgaben zum Thema konkretisiert haben,<br />

die intern notwendigen Maßnahmen umgesetzt. Wie bereits erwähnt wird die Materialstandardisierung<br />

im Jahr 2010 ein Thema bleiben.<br />

9.2.4 Investitionen<br />

ENERVIE Erzeugt plant im Bereich der Stromerzeugung in den kommenden zwei Jahren hauptsächlich<br />

Investitionen durchzuführen, die die Verfügbarkeit und Flexibilisierung der vorhandenen<br />

Kraftwerksanlagen verbessern. Diese Investitionen werden moderat ausfallen.<br />

Des Weiteren wird geplant, den Kraftwerkspark der ENERVIE in den nächsten Jahren kontinuierlich<br />

auszubauen, vor allem durch die Errichtung weiterer GuD-Kraftwerke. Diese Projekte werden<br />

allerdings aufgrund der Größe der Investitionen immer mit Partnern realisiert werden, die sich in<br />

erheblichem Umfang an den Projekten beteiligen (≥ 50 %). Auch der Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien (insbesondere Windkraft) wird in den nächsten Jahren erhebliche Investitionssummen<br />

benötigen.<br />

Im Geschäftsjahr 2010 wird die ENERVIE das Heizkraftwerk <strong>Hagen</strong>-Emst um ein neues Blockheizkraftwerk<br />

(BHKW) der 2-MW-Klasse erweitern. Des Weiteren soll die für das Jahr 2009 geplante<br />

Sanierung und Wiederinbetriebnahme der Wehranlage des Laufwasserkraftwerkes Wilhelmsthal<br />

nun im Jahr 2010 durchgeführt werden. Gleichzeitig wird in die Verbesserung des ökologischen<br />

Zustandes des Laufwasserkraftwerkes investiert, womit auch die Grundlage für einen<br />

möglichen weiteren Ausbau des Laufwasserkraftwerkes geschaffen wird.<br />

Im Bereich der Trinkwasserversorgung ist die Sanierung des Wasserwerkes Haspe und gegebenenfalls<br />

die Errichtung einer weitergehenden Aufbereitungsstufe im Wasserwerk Hengstey vorgesehen.<br />

ENERVIE Vernetzt wird im Bereich der Energie- und Wasserverteilung den Schwerpunkt der<br />

lnvestitionstätigkeit in den kommenden Jahren auf den Ausbau und die Erneuerung der Netzinfrastruktur<br />

legen, um auch weiterhin eine sichere Energie- und Wasserversorgung zu gewährleisten.<br />

Zu den wesentlichen Investitionsprojekten in den nächsten Jahren gehören der Neubau einer<br />

Gemeinschaftsfreileitung der Mark-E und der Aktiengesellschaft für Versorgungsunternehmen<br />

(AVU), die Erweiterung des Umspannwerks Plettenberg-Holthausen, der Neubau der<br />

110-kV-Ringschlussleitung Holthausen-Siesel sowie der Bau des Trinkwasserhochbehälters <strong>Hagen</strong>-West.<br />

Aufgrund der soliden Finanzstruktur sieht die Gesellschaft gute Möglichkeiten, die geplanten Zukunftsinvestitionen<br />

realisieren zu können. Mit den vorhandenen Finanzierungsquellen stellt sie<br />

auch in Zukunft die Finanzierung ihres Unternehmens sicher.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Konzernabschluss Seite 255


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

9.3 Künftige Ertragslage<br />

9.3.1 Absatz- und Umsatzentwicklung<br />

Die Auswirkungen der Konjunkturkrise werden die Geschäftsentwicklung in 2010, insbesondere<br />

im Segment der Industriekunden, weiterhin dämpfen. Nach den letztjährigen Absatzrückgängen<br />

erwarten Mark-E und SWL für 2010 in diesem Segment jedoch eine Stabilisierung von Absatz<br />

und Umsatz.<br />

Bei den Privat- und Geschäftskunden ist weiterhin mit einer Zunahme der Wettbewerbsintensität<br />

zu rechnen. Aggressive Marktteilnehmer und deren Bemühungen, Marktanteile zu gewinnen,<br />

werden zu Kundenverlusten in den Stammgebieten führen. Durch gelebte Kundennähe und eine<br />

hohe Servicequalität wird ENERVIE diesem Trend entgegenwirken. Ebenso wird die Fortführung<br />

des regionalen Klimaschutzkonzeptes dazu beitragen, ihre Kunden an sich zu binden. Darüber<br />

hinaus wird die Gesellschaft über gezielte Maßnahmen Meinungsbildner und Multiplikatoren unter<br />

den Marktpartnern weiter loyalisieren.<br />

Mit einer Neupositionierung der beiden Vertriebsmarken Mark-E und SWL und einer damit einhergehenden<br />

Differenzierung des Produkt- und Dienstleistungsspektrums werden neue Zielgruppen,<br />

vor allem außerhalb der Stammgebiete, erschlossen. Eine vertriebsorientierte Neuausrichtung<br />

der Internetauftritte beider Marken sowie die Nutzung neuer Vertriebskanäle werden entscheidend<br />

zur Gewinnung neuer Kunden beitragen.<br />

9.3.2 Erwartete Ergebnisentwicklung<br />

Die Prognose der Ergebnisentwicklung ist aufgrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

weiterhin mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Anhaltender Margendruck in den Sparten<br />

Strom und Gas aufgrund steigender Wettbewerbsintensität sowie weitere Belastungen aus der<br />

Regulierung der Strom- und Gasnetze werden das Ergebnis der ENERVIE in Zukunft tendenziell<br />

negativ beeinflussen. Gegensteuerungsmaßnahmen mit dem Ziel der Kosteneinsparungen sowie<br />

Effizienz- und Produktivitätssteigerungen wurden bereits im Jahr 2009 erfolgreich ergriffen. Dieses<br />

Programm zur nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage wird weiter fortgeführt.<br />

Neben dem organischen Wachstum im bisherigen Marktumfeld strebt die ENERVIE zur Sicherung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit externes Wachstum vor allem auch im Bereich der Stromerzeugung<br />

durch den Ausbau von Erzeugungskapazitäten an. Daneben ist perspektivisch der Ausbau<br />

des Handels- und Serviceportfolios geplant. Durch den Erwerb der Nuon mit wirtschaftlicher Wirkung<br />

zum 1. Januar 2010, die ihre Vertriebsaktivitäten ausschließlich auf Großstädte konzentriert,<br />

wurde bereits ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Marktposition der ENERVIE getan.<br />

Die bundesweite Ausdehnung der Vertriebsaktivitäten über diese Gesellschaft bietet die Möglichkeit<br />

zur Platzierung eines erheblich erweiterten Angebots neuer Produkte und Dienstleistungen.<br />

Der ENERVIE-Konzern strebt sowohl durch organisches als auch externes Wachstum sowie<br />

durch Effizienzsteigerungen eine Verbesserung der Ergebnissituation an. ENERVIE geht davon<br />

aus, dass durch die ergriffenen Maßnahmen die wesentlichen Finanzkennzahlen verbessert werden<br />

können und zudem den Aktionären zukünftig eine attraktive Ausschüttung geboten werden<br />

kann.<br />

ENERVIE - Südwestfalen Energie und Wasser AG<br />

Seite 256 Konzernabschluss


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gesellschaft für Immobilien und<br />

aktive Vermögensnutzung der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH Seite 257


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Martin-Luther-Str. 12<br />

58095 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 23.01.1997<br />

Stammkapital 51.200,00 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 21. Juni 2006<br />

Gesellschafter Die Stadt <strong>Hagen</strong> ist alleinige Gesellschafterin.<br />

Beteiligungsunternehmen Beteiligungsquote<br />

in %<br />

GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsge-<br />

100<br />

sellschaft mbH<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umwelt- und Investitionsge-<br />

95<br />

Mitarbeiterzahl 3<br />

Gegenstand des Unternehmens <br />

sellschaft<br />

HEG <strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Durchführung aller dinglichen<br />

und obligatorischen Rechtsgeschäfte betreffend solcher<br />

Grundstücke und Beteiligungen, die die Stadt <strong>Hagen</strong> der Gesellschaft<br />

zuweist. Das Unternehmen kann weitere Aufgaben wahr-<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Seite 258 Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

51<br />

1


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

nehmen, die ihm von der Stadt <strong>Hagen</strong> übertragen werden.<br />

Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben hat die Gesellschaft die<br />

Zielsetzungen, die für die Stadt <strong>Hagen</strong> als kommunale Gebietskörperschaft<br />

maßgeblich sind, sowie die finanzwirtschaftlichen<br />

und sonstigen Ziele, die sich aus der Einbindung der Gesellschaft<br />

in das kommunale Aufgaben- und Beteiligungsspektrum ergeben,<br />

zu beachten.<br />

Diesem Zweck dienen folgende Teilziele:<br />

♦ bedarfs- und kostenorientierte Nutzung von Immobilien<br />

♦ Steuerung und Koordinierung der Beteiligungen der Gesellschaft<br />

♦ Planung und Kontrolle der wirtschaftlichen Aufgabenerfüllung<br />

der Beteiligungen<br />

♦ Koordinierung der Ausschüttungspolitik und Liquiditätsausgleich<br />

zwischen der Gesellschaft und ihren Tochtergesellschaften<br />

♦ optimale Nutzung der verfügbaren Leistungspotentiale der<br />

Tochtergesellschaften<br />

♦ sozialverträgliches und wettbewerbsorientiertes Geschäftsgebaren.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Unternehmensgegenstand der Gesellschaft ist die Durchführung<br />

aller dinglichen und obligatorischen Rechtsgeschäfte betreffend<br />

solcher Grundstücke und Beteiligungen, die die Stadt <strong>Hagen</strong> der<br />

Gesellschaft zuweist. Das Unternehmen kann weitere Aufgaben<br />

wahrnehmen, die ihr von der Stadt <strong>Hagen</strong> übertragen werden.<br />

Die Gesellschaft ist zu 100 % im Besitz der Stadt <strong>Hagen</strong>.<br />

Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben hat die Gesellschaft die<br />

Zielsetzungen, die für die Stadt <strong>Hagen</strong> als kommunale Gebietskörperschaft<br />

maßgeblich sind, sowie die finanzwirtschaftlichen<br />

und sonstigen Ziele, die sich aus der Einbindung der Gesellschaft<br />

in das kommunale Aufgaben- und Beteiligungsspektrum<br />

ergeben, zu beachten.<br />

Durch die Zusammenfassung von Immobilienbesitz unter der<br />

einheitlichen Leitung der Gesellschaft ist eine Beteiligungsstruktur<br />

geschaffen worden, bei der die Steuerungs- und Kontrollfunktionen<br />

der Stadt aufgaben- und zielbezogen gebündelt und optimiert<br />

werden.<br />

Die Gesellschaft ist auch im Geschäftsjahr 2009 über eigene<br />

Aktivitäten wie Optimierung des öffentlichen Immobilienbestandes<br />

sowie Bereitstellung von öffentlichem Parkraum über eigene<br />

Parkhäuser tätig gewesen.<br />

Auch der Geschäftsbetrieb der geführten Tochtergesellschaften<br />

(Geschäftsbereiche wie Bereitstellung von Wohnraum, insbesondere<br />

Sozialwohnungen; Betrieb einer Müllverbrennungsanlage;<br />

Optimierung in der öffentlichen Gebäudeunterhaltung sowie<br />

Schaffung gehobenen Wohnraums aus dem städtischen Programm<br />

„100 Einfamilienhäuser“) im Rahmen der kommunalen<br />

Daseinsfürsorge gehörten zu ihren Aufgaben.<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH Seite 259


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Karl-Hermann Kliewe<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Die öffentliche Zwecksetzung ist damit auch im Geschäftsjahr<br />

2009 eingehalten worden.<br />

Aufsichtsrat<br />

Dem Aufsichtsrat der G.I.V. gehören neun Mitglieder an. Alle Mitglieder<br />

werden vom Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> benannt. Städtische<br />

Vertreter/innen im Berichtsjahr waren:<br />

Herr Arndt Hartmann<br />

Frau Ellen Neuhaus<br />

Herr Gerhard Romberg<br />

Frau Petra Priester-Büdenbender<br />

Herr Werner Heider<br />

Herr Jochen Weber<br />

Herr Hans-Georg Panzer<br />

Herr Ewald Stroschein<br />

Herr Christoph Gerbersmann 1<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 sind nachfolgende Vertreter/innen<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> im Aufsichtsrat:<br />

Herr Christoph Gerbersmann 2<br />

Frau Ellen Neuhaus<br />

Herr Gerhard Romberg<br />

Herr Stephan Treß<br />

Frau Petra Priester-Büdenbender<br />

Herr Jochen Weber<br />

Herr Hans-Georg Panzer<br />

Frau Karin Nigbur-Martini<br />

Herr Uli Alda<br />

Gesellschafterversammlung<br />

Im Jahr fand keine Gesellschafterversammlung statt, da die erforderlichen<br />

Beschlüsse im schriftlichen Verfahren nach § 48 GmbH-<br />

Gesetz gefasst wurden.<br />

Es ergeben sich keine unmittelbaren Auswirkungen auf den städtischen Haushalt.<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

2 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Seite 260 Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH Seite 261<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 533,00 832,00 1.377,51<br />

II. Sachanlagen 1.903.069,22 2.010.087,22 2.001.462,44<br />

III. Finanzanlagen 118.687.183,93 118.959.726,89 119.504.812,81<br />

120.770.786,15 120.970.646,11 121.507.652,76<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

1.545.619,84<br />

485.853,17<br />

2.275.806,42<br />

5,64<br />

336,44<br />

584,33<br />

1.545.625,48 486.189,61 2.276.390,75<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00 734,50<br />

0,00 0,00 734,50<br />

Bilanzsumme 122.136.411,63 121.456.835,72 123.784.778,01<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

64.149.549,74 63.960.063,29 65.861.198,45<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 51.200,00 51.200,00 51.200,00<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 77.083.628,95 77.083.628,95 77.083.628,95<br />

Gewinn-/Verlustvortrag -13.174.765,66 -11.273.630,50 -9.400.893,64<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

189.486,45 -1.901.135,16 -1.872.736,86<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

43.500,00 1.128.000,00 1.580.950,00<br />

57.943.361,89 56.368.772,43 56.342.629,56<br />

Bilanzsumme 122.136.411,63 121.456.835,72 123.784.778,01


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Seite 262 Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 449.215,89 510.217,34 453.329,00<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 11.409,97 7.426,82 13.882,48<br />

3. Materialaufwand 0,00 0,00 45.014,33<br />

4. Personalaufwand<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

und auf Sachan-<br />

216.798,44 190.104,71 185.423,12<br />

lagen<br />

108.294,56<br />

108.932,31<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH Seite 263<br />

107.147,77<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 96.028,60 464.597,93 110.465,33<br />

7. Erträge aus Beteiligungen 306.000,00 306.091,00 305.909,00<br />

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 37.687,08 179.259,53 174.584,21<br />

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

10. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

2.424.621,58 3.188.607,78 2.723.853,42<br />

schäftstätigkeit<br />

-2.041.430,24 -2.879.251,04 -2.224.199,28<br />

11. Außerordentliche Erträge 2.285.011,31 1.032.500,00 1.179.000,00<br />

12. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 776.725,00<br />

13. Außerordentliches Ergebnis 2.285.011,31 1.032.500,00 402.275,00<br />

14. Steuern vom Einkommen und Ertrag 0,00 0,00 -3.120,54<br />

15. Sonstige Steuern 54.094,62 54.384,12 53.933,12<br />

16. Jahresergebnis 189.486,42 -1.901.135,16 -1.872.736,86


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Geschäftsverlauf<br />

Die Gesellschaft erwirtschaftete im Geschäftsjahr einen Gewinn von 189.486,45 € (Vorjahresverlust:<br />

1.901,1 T€). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen geprägt von den Auflösungen für Rückstellungen<br />

aus Drohverlusten in Höhe von 863,0 T€ (im Vorjahr: 1.032,5 T€) und einer Zahlung in<br />

Höhe von 1.234,1 T€ (im Vorjahr: 0,0 T€) im Zusammenhang mit dem CMS-Spread-Ladder-<br />

Swap. Ferner enthielt der Vorjahresabschluss Rechts- und Beratungskosten vorwiegend für das<br />

Gerichtsverfahren in Höhe von 249,8 T€. Hiervon konnten Aufwendungen in Höhe von 187,9 T€<br />

aufgelöst werden. Die Auflösung der Rückstellungen konnte einerseits durch die vorzeitige Auflösung<br />

des abgeschlossenen Swapgeschäftes im März des vergangenen Jahres vorgenommen<br />

werden und anderseits wurde zum Jahresende ein Vergleich mit der Deutschen Bank AG zu die-<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Seite 264 Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

sem Swapgeschäft geschlossen. Dieser führte zur Auflösung der Rückstellungen für Drohverluste<br />

sowie der Rechts- und Beratungskosten.<br />

Die Entwicklung dieses Zins-Swapgeschäftes stellt sich im Hinblick auf die gesamte Laufzeit per<br />

31.12.2009 wie folgt dar:<br />

Zinserträge 175.972,23 €<br />

Zinsaufwendungen -520.767,51 €<br />

Ablösung / Kündigungsrecht 600,00 €<br />

Zinscap -770.000,00 €<br />

Vergleichs-, Rechts- und Gerichtskosten -106.971,89 €<br />

Weitere Zahlung 1.234.113,96 €<br />

Rückstellungen für Rechtskosten -15.000,00 €<br />

-2.053,21 €<br />

Die Veräußerung der Immobilie „Parkhaus Hohenlimburg“ erfolgt über die Stadt <strong>Hagen</strong>. Zu diesem<br />

Zweck hat die Gesellschaft einen Vertrag mit der Stadt <strong>Hagen</strong> geschlossen, in dem die Abwicklung<br />

des Verfahrens zur Ausschreibung geregelt ist. Der Verkauf verzögert sich um vorläufig<br />

ein halbes Jahr.<br />

Das Ergebnis aus der Vermietung und Verpachtung von Parkhäusern hat sich im Vergleich zum<br />

Vorjahr um 11,1 % verringert und betrug im Geschäftsjahr 35,6 T€.<br />

Dieses Ergebnis ist zurückzuführen auf eine Minderung der Nebenkostenerlöse, welches aufgrund<br />

nicht eindeutiger Vertragsregelungen aus langfristig geltenden Verträgen entstanden ist.<br />

Instandsetzungsmaßnahmen für die Parkhäuser sind in Höhe von 19,8 T€ entstanden. Der<br />

Pachterlös stieg im Vergleich zum Vorjahr dagegen um 4,5 %.<br />

Die Gesellschaft hat ihre Leistungen gegenüber der Beteiligung GIS Gesellschaft für Immobilienservice<br />

mbH erweitert und den Bereich der Lohn- und Gehaltsbuchhaltung vertraglich ab Januar<br />

2010 in die Geschäftsbesorgung integriert. Mit den Einnahmen aus der Geschäftsbesorgung<br />

(32,5 T€) können die Verwaltungskosten bzw. die vorzuhaltenden Leistungen teilweise gedeckt<br />

werden.<br />

Die finanzielle Lage der Stadt <strong>Hagen</strong> wird sich auch auf die Handlungsfähigkeit der Berichtsgesellschaft<br />

auswirken. Die Berichtsgesellschaft ist eine 100-%ige Tochtergesellschaft der Stadt<br />

<strong>Hagen</strong>. Eine verbindliche und operative Aufgabenstellung aus dem städtischen Immobilienmanagement<br />

steht seitens der Stadt <strong>Hagen</strong> aus. Die Stadt <strong>Hagen</strong> bereitet für das Geschäftsjahr 2009<br />

einen Gesamtabschluss vor. In diesen städtischen Gesamtabschluss werden die Beteiligungen<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH (ha.ge.we) und HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er<br />

Umweltservice- und Investitionsgesellschaft (HUI GmbH) integriert. Diese Beteiligungen<br />

sind in der Bilanz der Gesellschaft mit einem Vermögen von 115,8 Mio. € enthalten.<br />

Darüber hinaus hält die Gesellschaft noch Beteiligungen in Höhe von 35,0 T€.<br />

Aufgrund des erstmals zu erstellenden Gesamtabschlusses seitens der Stadt <strong>Hagen</strong> haben sich<br />

viele Abstimmungen und Änderungen für den Jahresabschluss per 31.12.2009 ergeben. Die Belegschaft<br />

bestand im Jahr 2009 neben dem Geschäftsführer aus zwei Vollzeitangestellten und<br />

einer geringfügigen Beschäftigung.<br />

Die Beteiligungen der Gesellschaft entwickeln sich im Wesentlichen positiv. Die Gesellschaften<br />

werden an diversen Projekten mit ihrem jeweiligen Schwerpunkt eingesetzt.<br />

Die Gesellschaft besitzt 95 % der Anteile der ha.ge.we. Diese Gesellschaft hält sozialen Wohnraum<br />

vor. Aufgrund des Überangebotes von Wohnungen und der unsicheren Wirtschaftslage<br />

sind die Preise für gehobenes Wohnen gefallen. Dies hat Folgen auf den sozialen Wohnraum.<br />

Bei der Beteiligung entsteht die Notwendigkeit, in den vorhandenen Wohnraum zu investieren,<br />

um die Wohnungen aufgrund der gestiegenen Wohnraumanforderungen auch künftig vermieten<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH Seite 265


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

zu können. Das benötigte Investitionsvolumen soll aus der Ausschüttungspolitik mit der Berichtsgesellschaft<br />

und der Veräußerung von stark investitionsbedürftigen Häusern/Wohnungen gewonnen<br />

werden.<br />

Trotz der aktuell unsicheren Wirtschaftslage nimmt die Bereitschaft, Eigenheime zu erwerben, zu.<br />

Die Gesellschaft hält einen Anteil von 1 % (entspricht 10,0 T€) an der <strong>Hagen</strong>er Erschließungs-<br />

und Entwicklungsgesellschaft mbH. Diese Beteiligung hat neben ihrem Auftrag, Grundstücke der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> zu erschließen, selbst Bauland (u. a. ein Großarial von 21.000 qm) erworben.<br />

Dieses Bauland wird nach geplanter Erschließung im Rahmen des städtischen Programms<br />

„100 Einfamilienhäuser“ ohne Bauträgerbindung direkt an interessierte Bauherren veräußert. Die<br />

Vermarktung der Flächen entwickelt sich überplanmäßig positiv.<br />

Die 100 %-Beteiligung GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH hat erstmalig in 2009 einen<br />

Verlust von 5,4 T€ erwirtschaftet. Dieser Verlust ist ebenfalls auf die Verzögerungen im Auswahlverfahren<br />

zur Investorenausschreibung für das Parkhaus Hohenlimburg zurückzuführen. Das<br />

geplante vorzeitige Vertragsende konnte nicht realisiert werden und verursachte Verluste in Höhe<br />

von 38,6 T€, welche nicht aufgefangen werden konnten.<br />

Die Gesellschaft ist mit 51 % an der HUI GmbH beteiligt. Der Jahresabschluss der HUI GmbH<br />

liegt noch nicht vor.<br />

2. Ertragslage, Finanz- und Jahresergebnis<br />

Die Ertragslage der Gesellschaft wird maßgeblich von den Ergebnissen bzw. den Ausschüttungen<br />

ihrer Tochtergesellschaften bestimmt. Im Geschäftsjahr erhielt die Gesellschaft plangemäß<br />

eine Ausschüttung. Diese betrug 306 T€ (im Vorjahr: 306,1 T€) und erfolgte aus der Beteilung an<br />

der HUI GmbH. Weitere Ausschüttungen waren für das Geschäftsjahr nicht vorgesehen.<br />

Neben den Beteiligungen hält die Gesellschaft auch einen eigenen Immobilienbestand. Dieser<br />

besteht aus z. Z. drei Parkhäusern. Ein defizitäres Parkhaus steht z. Z. zum Verkauf.<br />

Das Ergebnis aus Geschäftstätigkeit hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 29,1 % auf<br />

-2.041,4 T€ verbessert.<br />

Die Personalstruktur musste aufgrund des Ausfalles eines Mitarbeiters verändert werden. Es<br />

wurde Personal direkt eingestellt. Dagegen sind die sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

(-61,9 T€) um Personalkostenerstattungen gefallen. Die Veränderung der Personalstruktur wirkt<br />

sich auch auf den Umsatz aus (-41,1 T€).<br />

Das Finanzergebnis betrug im Betrachtungszeitraum durchschnittlich 2.207,7 T€ pro Jahr. Der<br />

Zinsaufwand wuchs um durchschnittlich 93,6 T€ pro Jahr. Der Rohgewinn nahm insgesamt von<br />

2005 bis 2009 um 25,2 % zu. Dies entspricht einem jährlichen Zuwachs von 5 %.<br />

Die Liquidität war im Geschäftsjahr ausreichend vorhanden.<br />

3. Vermögenslage/Kapitalstruktur<br />

Per Jahresende wurde ein Darlehen in Höhe von 1.341,0 T€ auf Kontokorrentbasis weiter finanziert.<br />

Aufgrund gestellter Sicherheiten erfolgt die Verzinsung des Kontokorrentdarlehens in etwa<br />

auf Grundlage des 3-Monats-Euribors liegenden Zinssatzes.<br />

Die Erhöhung des Darlehenaufkommens (2.077,4 T€) ist auf ein thesauriertes in 2019 endfälliges<br />

Darlehen zurückzuführen. Dieses Darlehen wurde im Zusammenhang mit der Refinanzierung der<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Seite 266 Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Anteile an der Tochtergesellschaft ha.ge.we aufgenommen. Aufgrund der geplanten Ausschüttungspolitik<br />

erfolgt eine Ausschüttung erstmals wieder im Jahr 2019. Den steigenden Zinsaufwendungen<br />

und somit Kreditvolumen stehen bis 2019 keine Einnahmen gegenüber.<br />

Die Eigenkapitalquote der Gesellschaft liegt per 31.12.2009 bei 52,5 % (im Vorjahr: 52,7 %) und<br />

wird sich aufgrund der verfolgten Ausschüttungspolitik bis Mitte 2019 durch den Zinseszinseffekt<br />

und die Thesaurierung des betreffenden Darlehens stark reduzieren.<br />

Aufgrund der Kapitalrücklage in Höhe von 77.083,6 T€ ist der Verlustvortrag von -13.174,8 T€<br />

(Ausschüttungspolitik) zuzüglich des Jahresüberschusses von 189,5 T€ per 31.12.2009 gedeckt.<br />

4. Finanzlage/Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

Die Ausschüttungspolitik der Gesellschaft sieht vor, dass aktuell nur Ausschüttungen der HUI<br />

GmbH vereinnahmt werden können. Im Geschäftsjahr betrug die Ausschüttung 306 T€. Bis 2019<br />

soll die ha.ge.we mit dem bei ihr verbleibenden Ausschüttungspotential ihren Immobilienbestand<br />

zeitgemäß sanieren und ihr Ausschüttungspotential auf 48.600 T€ ausbauen.<br />

Mit der Ausschüttung sollen die Zinsen des thesaurierten und endfälligen Darlehens beglichen<br />

werden bzw. ein Darlehensanteil refinanziert werden. Hieraus entwickelt sich das Risiko bei nicht<br />

zielgerichteter Verwendung, dass das endfällige Darlehen nicht in geplanter Höhe gedeckt wird.<br />

Dies könnte zu weiteren Immobilienveräußerungen führen.<br />

31.12.2009 Vorjahr<br />

Potential aus Ergebnis ha.ge.we (Ausschüttungspolitik), anteilig 95 % 1.889,9 T€ 1.889,6 T€<br />

Zinsaufwand aus Finanzierung -2.077,4 € -2.027,3 T€<br />

-187,5 T€ -137,7 T€<br />

Die Zinsbindung für das thesaurierte und endfällige Darlehen erfolgt bis 2016. Eine Anschlussfinanzierung<br />

für die Dauer von weiteren 3,5 Jahre muss rechtzeitig gesichert werden.<br />

Die im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise stehende geringe Möglichkeit der Kreditgeber<br />

weitere Finanzierungen bzw. Finanzierungen dieser Größenordnung zu übernehmen, birgt das<br />

Risiko der Weiterfinanzierung von aktuell ca. 78.626,8 T€ abzüglich der Ausschüttung in 2019<br />

bzw. 71.360,9 T€ bereits in 2016.<br />

Aus weiteren Verzögerungen zur Veräußerung der Immobilie „Parkhaus Hohenlimburg“ können<br />

Risiken aus dem Betrieb entstehen. Finanzielle Risiken ergeben sich aufgrund der unkalkulierbaren<br />

Instandsetzungsaufwendungen in Folge von Vandalismus. Die Immobilie wird weiterhin im<br />

Anlagevermögen linear abgeschrieben, weil der Verkaufspreis aus Vertragsgründen mit der Stadt<br />

<strong>Hagen</strong> erst nach endgültiger Vergabe an einen Investor feststehen wird.<br />

5. Entwicklungsperspektiven<br />

Mit Veräußerung der Immobilie „Parkhaus Hohenlimburg“ werden die Defizite aus dem Besitz<br />

dieser Immobilie in Höhe von -45,4 T€ entfallen und das Ergebnis entlasten. Aus den Überschüssen<br />

können geplante Instandsetzungen durchgeführt werden und eine Teiltilgung des Darlehens<br />

vorgenommen werden.<br />

Der Vertrag für das Parkhaus Stresemannstraße kann vorzeitig aufgelöst werden. Hieraus entwickelt<br />

sich die Chance, das Parkhaus an die mittlerweile geänderte Situation anzupassen bzw.<br />

vertraglich den aktuellen Auforderungen anzupassen. Es konnten mehrere geeignete Interessenten<br />

gewonnen werden.<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH Seite 267


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aus dem Vergleich mit der Deutschen Bank AG entfallen künftige Drohverlustrisiken. Auch die<br />

aus dem Geschäft resultierenden Zinsaufwendungen entfallen und entlasten das Ergebnis ebenfalls.<br />

Die Gesellschaft entwickelt z. Z. mit ihren Beteiligungen ein Cashmanagement. Per 31.12.2009<br />

betrug das Cashvolumen vorerst nur 25,0 T€.<br />

Die Geschäftsführung verfolgt weiterhin das Ziel, die Gesellschaft als strategische Einheit auszurichten<br />

und mit der 100 %-Tochtergesellschaft GIS als operative Einheit weitere Aufgaben für die<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> zu übernehmen.<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Seite 268 Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

GIS Gesellschaft für<br />

Immobilienservice mbH<br />

GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH Seite 269


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Martin-Luther-Str. 12<br />

58095 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 01.06.2006<br />

Stammkapital 25.000,00 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 31. Mai 2006<br />

Gesellschafter Die Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> ist alleinige Gesellschafterin.<br />

Mitarbeiterzahl Im Berichtsjahr wurden keine hauptamtlichen Mitarbeiter, acht<br />

nebenberufliche Mitarbeiter sowie Aushilfskräfte für die Ausführung<br />

der Reinigungsdienstleistungen beschäftigt.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens sind infrastrukturelle Dienstleistungen<br />

für Gebäude und Grundstücke der Stadt <strong>Hagen</strong> und deren<br />

Gesellschaften, insbesondere Objektbetreuung und -reinigung<br />

sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Tätigkeiten.<br />

Die Gesellschaft kann weitere Aufgaben wahrnehmen, die ihr von<br />

ihren Gesellschaftern übertragen werden.<br />

Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben hat die Gesellschaft die<br />

Zielsetzungen, die für die Stadt <strong>Hagen</strong> als kommunales Gebietskörperschaft<br />

maßgeblich sind, sowie die finanzwirtschaftlichen<br />

und sonstigen Ziele, die sich auch der Einbindung der Gesellschaft<br />

in das kommunale Aufgaben- und Beteiligungsspektrum<br />

Seite 270 GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ergeben, zu beachten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Gegenstand des Unternehmens sind infrastrukturelle Dienstleistungen<br />

für Gebäude und Grundstücke der Stadt <strong>Hagen</strong> und deren<br />

Gesellschaften, insbesondere Objektbetreuung und -reinigung<br />

sowie alle damit im Zusammenhang stehenden Tätigkeiten. Die<br />

Gesellschaft kann weitere Tätigkeiten wahrnehmen, die ihr von<br />

ihrer Gesellschafterin übertragen werden.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Karl-Hermann Kliewe<br />

Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben hat die Gesellschaft die<br />

Zielsetzungen, die für die Stadt <strong>Hagen</strong> als kommunale Gebietskörperschaft<br />

maßgeblich sind, sowie die finanzwirtschaftlichen<br />

und sonstigen Ziele, die sich aus der Einbindung der Gesellschaft<br />

in das kommunale Aufgaben- und Beteiligungsspektrum ergeben,<br />

zu beachten.<br />

Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt,<br />

durch die der Gesellschaftszweck gefördert werden kann.<br />

Die GIS Gesellschaft für Immobilienservice hat auch im Geschäftsjahr<br />

2009 ihre Leistungen ausschließlich innerhalb des<br />

Stadtkonzerns erbracht.<br />

Gesellschafterversammlung<br />

Da die Stadt <strong>Hagen</strong> nicht unmittelbare Eigentümerin der Gesellschaft<br />

ist, wird von ihr kein/e Vertreter/in in die Gesellschafterversammlung<br />

entsandt.<br />

GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH Seite 271


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

Seite 272 GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Sachanlagen 13.222,00 16.947,00 17.837,07<br />

13.222,00 16.947,00 17.837,07<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 8.629,26 10.853,60 4.036,03<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

64.402,05<br />

21.934,30<br />

25.578,47<br />

III. Guthaben bei Kreditinstituten 8.383,47 60.092,05 57.510,44<br />

81.414,78 92.879,95 87.224,94<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 0,00 500,00<br />

0,00 0,00 500,00<br />

Bilanzsumme 94.636,78 109.826,95 105.562,01<br />

Passiva<br />

A. Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

47.685,57 53.106,75 37.364,55<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 25.000,00 25.000,00 25.000,00<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 3.106,75 12.364,55 4.621,89<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

-5.421,18 15.742,20 7.742,66<br />

B. Rückstellungen<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

6.100,00 13.630,00 11.908,00<br />

40.819,70 42.639,82 56.120,83<br />

31,51 450,38 168,63<br />

Bilanzsumme 94.636,78 109.826,95 105.562,01


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH Seite 273


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 255.808,49 231.669,10 188.452,43<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 2.740,15 4.301,87 8.078,62<br />

3. Materialaufwand 12.955,23 6.331,26 4.790,93<br />

4. Personalaufwand<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

135.376,48 112.308,81 87.475,40<br />

mögens und Sachanlagen<br />

3.725,00<br />

Seite 274 GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH<br />

3.766,29<br />

3.699,89<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 95.091,31 89.700,41 87.578,88<br />

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

8. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

292,68 0,00 0,00<br />

schäftstätigkeit<br />

11.690,30 23.864,20 12.985,95<br />

9. Außerordentliche Aufwendungen 17.003,48 0,00 0,00<br />

10. Steuern vom Einkommen und Ertrag 0,00 8.014,00 5.135,29<br />

11. Sonstige Steuern 108,00 108,00 108,00<br />

12. Jahresergebnis -5.421,18 15.742,20 7.742,66


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH Seite 275


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Geschäftsverlauf<br />

Der Jahresfehlbetrag von -5,4 T€ wird im Zusammenhang mit dem Betrieb eines Parkhauses<br />

verursacht. Durch die starke Vandalismuszunahme (17,0 T€) sind ungeplant hohe Aufwendungen<br />

entstanden. Das Defizit stieg auf 38,6 T€ (Vorjahresdefizit: 12,6 T€) an. Dieses Defizit konnte<br />

im Geschäftsjahr nicht aufgefangen werden.<br />

Die Entwicklung der Geschäftsbereiche verläuft mit geringen Abweichungen verhältnismäßig<br />

konstant und ansteigend. Zum Vorjahr wurde eine Umsatzsteigerung im Segment Reinigung von<br />

22,4 T€ erwirtschaftet. Die Personalkosten stiegen in diesem Segment um 27,0 T€ und der Materialaufwand<br />

um 6,6 T€. Dies entspricht einer Verschlechterung des Ergebnisses des Hauptsegmentes<br />

Reinigung um 11,2 T€.<br />

Im Geschäftsbereich Parkhäuser sind die Betriebskosten für ein Parkhaus um 19,6 T€ im Vergleich<br />

zum Vorjahr angestiegen. Hinzu kommen im Berichtsjahr außerordentliche Aufwendungen<br />

zur Beseitigung von Vandalismusschäden in Höhe von 17,0 T€. Das Gesamtergebnis des Parkhausbetriebes<br />

schließt ohne dem Anteil Vandalismusschäden (Außerordentliche Aufwendungen:<br />

17,0 T€) mit einem Verlust von -21,6 T€ (im Vorjahr: 14,0 T€) ab. Die Umsätze für das Segment<br />

Parkhausbetrieb fielen im Geschäftsjahr um weitere -4,5 T€ (Vorjahresentwicklung: +0,5 T€).<br />

Die Aufwendungen und Investitionen für Verwaltung und Geschäftsführung sind aufgrund des<br />

Abschlusses eines Geschäftsbesorgungsvertrages monatlich pauschal zu leisten und entsprechen<br />

im Geschäftsjahr 12,7 % (im Vorjahr: 14 %) des Umsatzes. Diese Situation stellt sich für die<br />

Gesellschaft aus wirtschaftlichen und personaltechnischen Gründen auch weiterhin positiv dar.<br />

Eine Steigerung des Geschäftsbesorgungsaufwandes hat es trotz zunehmender Inanspruchnahme<br />

von Leistungen nicht gegeben.<br />

Die übrigen sonstigen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr relativ konstant geblieben.<br />

Die kurzzeitigen Liquiditätsüberschüsse werden im Rahmen eines erstmals im Geschäftsjahr<br />

eingerichteten überbetrieblichen Cash-Managements ertragswirksam verwendet. Daraus resultieren<br />

im Geschäftsjahr erstmalig Zinserträge in Höhe von 0,3 T€. Aufgrund der v. g. überplanmäßig<br />

Liquiditätsminderung und der Entwicklung des Finanzmarktes konnten die geplanten Zinserträge<br />

nicht realisiert werden.<br />

Die Liquiditätsmittel waren auch im Geschäftsjahr 2009 ausreichend.<br />

Die Leistungen wurden zeitnah in Rechnung gestellt und vorwiegend fristgerecht vereinnahmt.<br />

Die Verbindlichkeiten konnten, soweit vereinbart, unter Inanspruchnahme von Skonto beglichen<br />

werden.<br />

2. Ertragslage<br />

Die Umsatzerlöse wurden im Geschäftsjahr vorwiegend für Reinigungsleistungen erzielt. Die<br />

Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt auf:<br />

31.12.2009 Vorjahr Abweichung<br />

ggü. Vorjahr<br />

Erlöse für Reinigungsaushilfen 43 % 40 % 3 %<br />

Erlöse aus Unterhaltsreinigung 11 % 14 % -3 %<br />

Erlöse für Reinigungsmanagement 16 % 18 % -2 %<br />

Erlöse für Reinigungsmaterial 9 % 10 % -1 %<br />

Erlöse aus Handelswaren 4 % 0 % 4 %<br />

Erlöse aus Stellplatzvermietung 13 % 16 % -3 %<br />

Sonstige Erlöse 4 % 2 % 2 %<br />

Seite 276 GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

3. Vermögenslage / Kapitalstruktur<br />

Das Eigenkapital der Gesellschaft betrug per Eröffnungsbilanz incl. Gewinnrücklagen und Gewinnvortrag<br />

53,1 T€. Der Verlust per 31.12.2009 von 5,4 T€ reduziert das Eigenkapital der Gesellschaft.<br />

Die Eigenkapitalquote beträgt 50,4 % (im Vorjahr: 48,4 %). Die Eigenkapitalrendite<br />

beträgt aufgrund des Verlustes -10,2 % (im Vorjahr: 42,1 %).<br />

Die Gesellschaft nahm auch in dem Geschäftsjahr 2009 keine Fremdmittel in Anspruch. Es wurde<br />

ein Cash-Management mit der Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> mbH eingeführt. Die Verzinsung erfolgt auf Basis des 3-Monats-Euribor. Das Darlehen<br />

ist jederzeit beidseitig kündbar.<br />

Im Geschäftsjahr wurden keine weiteren Investitionen getätigt.<br />

4. Finanzlage/Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

Die Gesellschaft ist mit der Maßgabe gegründet worden, die Reinigungsleistungen sozialverträglich<br />

für die Stadt <strong>Hagen</strong> bzw. den Stadtkonzern zu übernehmen und in Anlehnung an die Wirtschaft<br />

eine Bezahlung auf der Tarifebene für Gebäudereiniger zu gewährleisten. Die Stadt <strong>Hagen</strong><br />

sollte damit in die Lage versetzt werden, sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren zu können<br />

und ein Kosteneinsparpotential von 4 Mio. € pro Jahr zu generieren. Dieses Ziel sollte über einen<br />

langen Zeitraum realisiert werden. Der Übergang der Leistungen sollte sozialverträglich vorgenommen<br />

werden.<br />

Die Umsetzung dieses Zieles konnte aufgrund einer Entscheidung des Rates der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

nicht durchgeführt werden. Gefasste Beschlüsse hinsichtlich eines vorläufigen Verbotes der Leistungsübernahme<br />

direkt von der Stadt <strong>Hagen</strong> verhindern z. Z. die geplante Geschäftserweiterung<br />

und Auftragszunahme.<br />

Seit dem Vorliegen der Beschlüsse konzentriert sich die Gesellschaft ausschließlich auf die städtischen<br />

Tochtergesellschaften und hebt dort Einsparpotentiale.<br />

Als mit der Stadt <strong>Hagen</strong> verbundene Gesellschaft ist diese Tätigkeit so auszuführen, dass die<br />

Vorgaben nach Gemeindeordnung erfüllt werden. Die Gesellschaft hat noch einen relativ kleinen<br />

Kundenstamm. Die Abhängigkeit von einem Großkunden birgt zum nächstmöglichen Kündigungszeitpunkt<br />

ein enormes Risiko. Der verbleibende Kundenstamm kann langfristig kein wirtschaftliches<br />

Dienstleisten gewährleisten.<br />

Die Veräußerung einer Immobilie und damit das Pachtende bzw. Ausbleiben von Verlusten für<br />

den Betrieb einer Immobilie sind nicht planmäßig im Juni 2009 erfolgt. Als neues Zeitfenster wird<br />

Juni 2010 avisiert.<br />

5. Entwicklungsperspektiven<br />

Ein Verlustgeschäft wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt aufgegeben.<br />

Durch die effiziente Aufstellung der Gesellschaft können Leistungen günstig und flexibel innerhalb<br />

des gesamten Stadtkonzerns angeboten und ausgeweitet werden. Aktuell werden weitere<br />

Bereiche des Gebäudemanagements akquiriert. Ein Interessent konnte bereits gewonnen werden.<br />

Die Verhandlungen verlaufen positiv.<br />

Aufgrund der verbesserten Auftragslage und der damit verbundenen Steuerung des betrieblichen<br />

Personalwesens ist auch ein detailliertes Controlling im Bereich der Personalaufwendungen erforderlich.<br />

Der bestehende Geschäftsbesorgungsvertrag wird ab Januar 2010 um die Lohn- und<br />

Gehaltsbuchhaltung erweitert.<br />

GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH Seite 277


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Im Geschäftsjahr wurden ferner Maßnahmen ergriffen, welche sich erst im Folgejahr aufwandsmindernd<br />

auswirken werden.<br />

Seite 278 GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft mbH<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft GmbH Seite 279


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Neumarktstr. 1 a/1 b<br />

58095 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 18. März 1919<br />

Stammkapital 10.500.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 20. Juni 2008<br />

Gesellschafter Anteil am Stammkapital<br />

in € in %<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Seite 280 Wohnungsgesellschaft GmbH<br />

9.975.000<br />

95,000<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG 307.230 2,926<br />

Stadt <strong>Hagen</strong><br />

Eigenanteil ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemein-<br />

116.970 1,114<br />

nützige Wohnungsgesellschaft mbH<br />

100.800 0,960<br />

Beteiligungen Westdeutsche Genossenschaftszentralbank<br />

Deutsche Genossenschaftsbank<br />

Mitgliedschaften DESWOS - Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs-<br />

und Siedlungswesen e. V., Köln<br />

Arbeitsgemeinschaft der ehemals gemeinnützigen Wohnungsunternehmen<br />

in <strong>Hagen</strong>, <strong>Hagen</strong><br />

Verein der Freunde und Förderer des Ausbildungswerkes der<br />

Wohnungswirtschaft e. V., Bochum<br />

Mitarbeiterzahl 38


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist<br />

a) die Errichtung, Bewirtschaftung und Betreuung der Errichtung<br />

von Wohngebäuden im eigenen Namen,<br />

b) Verwaltung und Bewirtschaftung eigener Grundstücke,<br />

c) die Herstellung und Verwaltung von Gemeinschaftsanlagen<br />

und gewerblichen Räumen zur Ergänzung der wohnlichen<br />

Versorgung ihrer Mieter.<br />

Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt,<br />

durch die der Gesellschaftszweck gefördert werden kann. Sie<br />

kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben anderer Unternehmen bedienen,<br />

sich an ihnen beteiligen oder solche Unternehmen sowie<br />

Hilfs- und Nebenbetrieb erwerben, errichten oder pachten sowie<br />

die Geschäftsführung solcher Unternehmen übernehmen.<br />

(§ 2 des Gesellschaftsvertrages)<br />

Öffentliche Zwecksetzung Hinsichtlich der Berichterstattung zur Erfüllung der öffentlichen<br />

Zwecksetzung gemäß § 108 Abs. 2 Nr. 2 GO NRW wird folgendes<br />

festgestellt: Die Gesellschaft ist im Berichtsjahr 2009 ihren satzungsgemäßen<br />

Aufgaben, wie z.B. der breiten Bevölkerungsschicht<br />

guten und preiswerten Wohnraum zur Verfügung zu stellen,<br />

nachgekommen.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Harald Kaerger<br />

Die Geschäfte der Gesellschaft wurden im Sinne des Gesellschaftsvertrages<br />

und des GmbH Gesetzes und der Geschäftsanweisung<br />

durchgeführt.<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft GmbH Seite 281


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Aufsichtsrat<br />

Dem Aufsichtsrat gehören 11 Mitglieder an. Der Rat der Stadt<br />

<strong>Hagen</strong> benennt 10 Mitglieder für den Aufsichtsrat. Vertreter/innen<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> waren im Berichtsjahr<br />

Frau Dorothee Machatschek (Vorsitzende)<br />

Frau Ulrike Dannert<br />

Herr Dietwald Rumrich<br />

Frau Rita Huvers<br />

Herr Stefan Ciupka<br />

Herr Rainer Voigt<br />

Herr Peter Mervelskemper<br />

Herr Norbert Halbeisen<br />

Herr Heinz Schellhorn<br />

Herr Christoph Gerbersmann 1<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 sind nachfolgende Vertreter/innen<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> im Aufsichtsrat:<br />

Herr Christoph Gerbersmann 2<br />

Herr Stefan Ciupka<br />

Herr Christian Kurrat<br />

Herr Rainer Voigt<br />

Frau Angelika Kulla<br />

Herr Timo Schisanowski<br />

Frau Ramona Timm-Bergs<br />

Herr Hans-Georg Panzer<br />

Herr Stefan Sieling<br />

Herr Ulrich Alda<br />

Gesellschafterversammlung<br />

In der Gesellschafterversammlung wird die Stadt <strong>Hagen</strong> durch<br />

eine durch den Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> beauftragte und mit Weisung<br />

versehene Person vertreten. Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat beschlossen,<br />

in die ordentliche Gesellschafterversammlung am<br />

26.06.2009 Herrn Timo Schisanowski als stimmberechtigten Vertreter<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> zu entsenden.<br />

Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

2009<br />

2009<br />

2008<br />

2008<br />

48.810 € 0 € 33.420 € 0 €<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

2 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Seite 282 Wohnungsgesellschaft GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft GmbH Seite 283<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 11.028,00 20.875,00 34.218,00<br />

II. Sachanlagen 77.128.028,87 78.622.116,46 79.667.876,62<br />

III. Finanzanlagen 38.753,09 41.539,75 44.298,31<br />

77.177.809,96 78.684.531,21 79.746.392,93<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Zum Verkauf bestimmte Grundstücke<br />

und andere Vorräte<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

7.300.946,71<br />

639.963,35<br />

7.300.447,64<br />

479.181,26<br />

7.154.944,22<br />

532.778,13<br />

III. Wertpapiere - Eigene Anteile 237.600,00 151.600,00 151.600,00<br />

IV. Flüssige Mittel und Bausparguthaben 7.595.126,98 6.389.407,45 6.303.740,21<br />

15.773.637,04 14.320.636,35 14.143.062,56<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 8.774,00 12.417,00 16.238,00<br />

8.774,00 12.417,00 16.238,00<br />

Bilanzsumme 92.960.221,00 93.017.584,56 93.905.693,49<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

48.401.145,29 46.411.724,82 44.422.603,03<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 10.500.000,00 10.500.000,00 10.225.837,62<br />

Gewinnrücklagen 35.712.123,87 33.712.123,87 31.486.286,25<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 199.600,95 210.479,16 294.207,34<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

1.989.420,47 1.989.121,79 2.416.271,82<br />

B Sonderposten mit Rücklagenanteil<br />

C Rückstellungen<br />

D Verbindlichkeiten<br />

0,00 0,00 660.465,89<br />

864.116,00 1.038.708,60 938.280,20<br />

43.694.959,71 45.567.151,14 47.884.344,37<br />

Bilanzsumme 92.960.221,00 93.017.584,56 93.905.693,49


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Seite 284 Wohnungsgesellschaft GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung<br />

2. Erhöhung/Verminderung des Bestandes<br />

an zum Verkauf bestimmten Grundstücken<br />

mit fertigen und unfertigen Bauten<br />

23.259.477,14 23.196.858,66 23.480.558,51<br />

sowie unfertigen Leistungen<br />

2.273,16 143.303,12 -65.064,59<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 46.007,79 80.758,70 108.786,31<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge 1.870.530,58 2.195.262,48 2.310.563,86<br />

5. Aufwendungen für Hausbewirtschaftung 14.797.776,76 14.535.294,06 15.097.735,23<br />

6. Personalaufwand<br />

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

und auf Sachan-<br />

2.217.427,77 2.121.624,09 2.125.362,36<br />

lagen<br />

3.763.158,09 4.421.284,23 3.645.013,07<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

9. Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />

Ausleihungen des Finanzanlagevermö-<br />

853.180,90 1.040.882,01 956.514,62<br />

gens<br />

404,95<br />

433,04<br />

461,90<br />

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 176.872,33 324.772,10 336.571,21<br />

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

12. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

964.728,96 1.062.824,10 1.221.554,21<br />

schäftstätigkeit<br />

2.759.293,47 2.759.479,61 3.125.697,71<br />

13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

0,00 -1.725,68 -64.905,95<br />

14. Sonstige Steuern 769.873,00 772.083,50 774.331,84<br />

15. Jahresergebnis<br />

1.989.420,47 1.989.121,79 2.416.271,82<br />

16. Gewinnvortrag 199.600,95 210.479,16 294.207,34<br />

17. Bilanzergebnis 2.189.021,42 2.199.600,95 2.710.479,16<br />

2008<br />

€<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft GmbH Seite 285<br />

2007<br />


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Seite 286 Wohnungsgesellschaft GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1.1 Wohnungswirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Zum Ende des Jahres 2009 scheint der Tiefpunkt der schwersten weltwirtschaftlichen Rezession<br />

seit dem Zweiten Weltkrieg überschritten. Vieles deutet auf eine konjunkturelle Erholung hin.<br />

Maßgeblich für den Umschwung war die Stabilisierung an den Finanzmärkten, insbesondere<br />

ermöglicht durch die massiven Interventionen der Notenbanken, die Ankündigung staatlicher<br />

Stützungsprogramme und Garantien für den Finanzsektor. Allerdings zeigt die Erfahrung früherer<br />

wirtschaftlicher Schwächephasen, dass Rezessionen, die mit Banken- und Immobilienkrisen einhergingen,<br />

zumeist nur langsam überwunden wurden. Eine den weltwirtschaftlichen Aufschwung<br />

bremsende Wirkung wird insbesondere von dem mit der wirtschaftlichen Erholung meist einhergehenden<br />

Anstieg der Energiekosten erwartet.<br />

1.2 Die gesamtwirtschaftliche Lage, Markt- und Branchenentwicklung<br />

1.2.1 EURO-Raum<br />

Auch für den Euro-Raum wird für das Jahr 2010 eine konjunkturelle Erholung prognostiziert.<br />

Nach Einschätzung der EU-Kommission ist für 2010 mit einem Anstieg des BIP um 0,7 % zu<br />

rechnen.<br />

1.2.2 Deutschland<br />

1.2.2.1 Gesamtwirtschaftliche Lage und voraussichtliche Entwicklung<br />

In Deutschland hat sich die Konjunktur im Jahr 2009 ebenfalls stabilisiert, wenn auch auf deutlich<br />

reduziertem Produktionsniveau. Die eingetretene Stabilisierung ist wesentlich auf die massiven<br />

wirtschaftspolitischen Investitionen seit Herbst 2008 zurückzuführen. Ab dem 2. Quartal 2009<br />

stieg das Bruttoinlandsprodukt wieder etwas. Maßgebliche Impulse kamen von der privaten Konsumnachfrage,<br />

gestützt durch die relativ stabil gebliebene Lage auf dem Arbeitsmarkt. Nach der<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft GmbH Seite 287


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

aktuellen Einschätzung wird jedoch nicht mit einem nachhaltigen Aufschwung gerechnet, da sich<br />

auch erhebliche Bremskräfte bemerkbar machen werden. Dazu wird wahrscheinlich eine Verschärfung<br />

des Arbeitsplatzabbaus in 2010 durch die trotz Erholung erheblichen Überkapazitäten<br />

zählen. Auch könnten sich verschlechterte Finanzierungsbedingungen negativ auswirken.<br />

1.2.2.2 Arbeitsmarkt<br />

Die Rezession hat sich bis Ende 2009 auf dem Arbeitsmarkt noch nicht mit voller Wucht ausgewirkt.<br />

• Arbeitslose im Dezember 2009: 3.276.000 (+174.000 gegenüber Dezember 2008).<br />

• Arbeitslosenquote im Dezember 2008: 7,8% (Dezember 2008: 7,4%).<br />

• Erwerbstätige im Dezember 2009: 40,416 Mio. (-0,3% gegenüber Vorjahresmonat).<br />

Die Prognosen für 2010 gehen aufgrund der Konjunkturabschwächung von einem deutlichen<br />

Anstieg der Arbeitslosigkeit aus.<br />

1.2.2.3 Kapitalmarkt<br />

Im Verlauf des Jahres 2009 waren z. T. erhebliche Senkungen des Zinsniveaus zu verzeichnen.<br />

So verminderten sich z. B. die von der deutschen Bundesbank veröffentlichten Effektivzinssätze<br />

für Kredite an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften unter 1 Mio. € mit einer Laufzeit über 5 Jahren<br />

zwischen Oktober 2008 und Oktober 2009 von 5,36 % auf 4,37 %. Für Kredite über 1 Mio. €<br />

war eine Minderung von 5,45 % auf 4,29 % zu verzeichnen. Allerdings war das Volumen der<br />

Kreditvergabe an nichtfinanzielle Unternehmen zuletzt stark rückläufig. Dies wird aktuell noch auf<br />

konjunkturelle Einflüsse zurückgeführt, so dass von einer Kreditklemme noch nicht die Rede sein<br />

kann. Für 2010 wird jedoch mit einer Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen gerechnet.<br />

Dafür spricht, dass den Banken noch erhebliche Abschreibungen auf Risikopapiere und Unternehmenskredite<br />

bevorstehen, wodurch weitere Eigenkapitalverluste absehbar sind. Absehbare<br />

höhere Ausfallwahrscheinlichkeiten werden zusätzlich zu einer restriktiveren Kreditvergabe führen.<br />

1.2.2.4 Bauwirtschaft<br />

Die Umsätze im Bauhauptgewerbe gingen nach vorläufigen Berechnungen in 2009 gegenüber<br />

2008 um 4,7 % auf 81,6 Mrd. € zurück. Während die Umsätze im Wohnungsbau um 5,1 % und<br />

im Wirtschaftsbau um 12,1 % zurückgingen, wurde im öffentlichen Bau ein Zuwachs von 5,4 %<br />

erreicht. Für 2010 wird bestenfalls mit einer Stagnation oder einem nur geringen Umsatzwachstum<br />

gerechnet. Die Zahl der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe wird für 2009 mit 689.000 und<br />

damit erstmals unter 700.000 geschätzt.<br />

1.2.2.5 Immobilienmarkt<br />

Die Immobilienaktien konnten sich dem gegenüber 2008 leicht erholen. Der DIMAX stieg bis Jahresende<br />

2009 um rd. 17 % gegenüber dem Endstand 2008. Von Januar bis Oktober 2009 wurde<br />

in Deutschland der Bau von 145.262 Wohnungen (einschließlich Bestandsmaßnahmen) genehmigt.<br />

Das waren 1,8 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Von den im Zeitraum von Januar bis<br />

Oktober 2009 genehmigten Wohnungen waren 129.091 Neubauwohnungen, was in etwa der<br />

Anzahl des Vorjahreszeitraums entspricht. Ausweislich der GdW-Jahresstatistik betrugen die<br />

Nettokaltmieten im Bundesdurchschnitt im Dezember 2008 4,62 €/qm, in den alten Bundesländern<br />

4,72 €/qm und in den neuen Bundesländern 4,45 €/qm.<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Seite 288 Wohnungsgesellschaft GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.2.2.6 Weitere branchenspezifische Angaben<br />

Die Angebots- und Nachfragesituation (Mietwohnungen) in der Region <strong>Hagen</strong>, in der die Gesellschaft<br />

tätig ist, war im abgelaufenen Geschäftsjahr durch einen Angebotsüberhang gekennzeichnet.<br />

Die ha.ge.we als kommunale Wohnungsgesellschaft hat in den Zeiten der Wohnungsnot mit<br />

der Erstellung und Bewirtschaftung von Einfachwohnungen zur Linderung der Marktsituation erheblich<br />

beigetragen. Diese Einfachwohnungen sind heutzutage überhaupt nicht mehr marktfähig.<br />

Das Unternehmensziel lautet deshalb, einen qualitativ optimierten Wohnungsbestand anzustreben.<br />

Die Mietpreise im Regionalmarkt <strong>Hagen</strong> stagnieren derzeit. Hinzu kamen jedoch wieder<br />

erhebliche Steigerungen der Betriebskosten, insbesondere der Energieversorgung und der<br />

Grundbesitzabgaben (Müllabfuhr, Straßenreinigung usw.), die das Wohnen in der Region weiter<br />

verteuerten.<br />

2. Geschäftsverlauf / wichtige Aktivitäten<br />

Das Geschäftsjahr verlief im Großen und Ganzen wie im Wirtschaftsplan 2009 prognostiziert.<br />

Das positive Ergebnis der Hausbewirtschaftung, dem ha.ge.we auch für die nächsten Jahre auf<br />

der Basis der Prognosezahlen als gesichert entgegensieht, wird zusätzlich gestützt durch die<br />

Veräußerung modernisierungsbedürftiger Objekte. Nach Steuern errechnet sich ein Jahresüberschuss<br />

in Höhe von 1.989 T€ (im Vorjahr: 1.989 T€).<br />

Die finanziellen Verhältnisse der Gesellschaft sind geordnet. Die Liquidität war ausreichend. Die<br />

Zahlungsbereitschaft war und ist jederzeit gesichert. Es stehen Beleihungsreserven in ausreichender<br />

Höhe zur Verfügung.<br />

Die Mietpreisentwicklung ist moderat und entspricht den Marktverhältnissen. Die Durchschnittsmieten<br />

für frei finanzierten Wohnraum richten sich nach dem Mietspiegel. Mögliche Erhöhungspotenziale<br />

wurden bei Neuvermietung geprüft und gegebenenfalls ausgeschöpft.<br />

3. Portfoliomanagement/Hausbewirtschaftung<br />

Die ha.ge.we hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 563 Mieterwechsel (im Vorjahr: 574) abwickeln<br />

müssen. Dies entspricht einer Fluktuationsrate von 10,6 % (im Vorjahr: 10,7 %).<br />

In Bezug auf die Erlösschmälerungen ist eine Minderung um 43 T€ auf 1.833 T€ (Leerstände)<br />

festzustellen.<br />

Die Leerstandstatistik weist zum 31.12.2009 insgesamt 504 Leerstände auf, davon 213 instandhaltungsbedingt<br />

(im Vorjahr: 526, davon 241 instandhaltungsbedingt).<br />

Am Ende des Geschäftsjahres vermietete die ha.ge.we 5.297 Mietwohnungen in 811 Häusern.<br />

Weiterhin wurden 34 gewerbliche Einheiten und 802 Garagen/Stellplätze bewirtschaftet. Die<br />

ha.ge.we hat insgesamt 352.202 m 2 Wohn- und Nutzfläche am <strong>Hagen</strong>er Wohnungsmarkt bereitgestellt.<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft GmbH Seite 289


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

3.1 Bestandspflege / Neubau<br />

Sanierung und Modernisierung des Wohnungsbestandes (inkl. Garagenneubauten) hatten im<br />

Berichtsjahr einen hohen Stellenwert. Die Aktivierungen in diesem Geschäftsfeld betragen insgesamt<br />

2.105 T€.<br />

Diese mittel- und langfristigen Maßnahmen sollen im Wesentlichen die zukünftige Vermietbarkeit<br />

des Wohnungsbestandes sichern. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Grundrissänderungen.<br />

3.2 Instandhaltungskosten<br />

T€ €/m²<br />

2007 6.914 19,28<br />

2008 6.646 18,67<br />

2009 6.583 18,69<br />

Die Instandhaltungskosten beinhalten neben den Fremdaufwendungen Personal- und Sachaufwendungen<br />

gemindert um diverse Versicherungserstattungen. Neben den periodischen Instandsetzungsmaßnahmen<br />

wurden bei Neuvermietungen u. a. Wohnungstüren, Briefkästen, Oberböden<br />

und Sanitärobjekte ausgetauscht sowie Badezimmer (Spielplätze, Müllcontaineranlagen,<br />

Terrassen, Pflanzbeete) erneuert bzw. umgestaltet. Soweit aus diesen Maßnahmen Wertverbesserungen<br />

resultieren, wurden moderate Mietanhebungen vorgenommen.<br />

4. Veräußerung Althausbesitz<br />

Die Gesellschaft hat die Veräußerung modernisierungsbedürftiger Althausbestände fortgesetzt.<br />

In 2009 wurden insgesamt 9 Häuser mit 75 Wohnungen in Höhe von 1.115 T€ sowie 8 Garagen<br />

für 72 T€ verkauft. Für 2010 sind weitere Verkäufe geplant.<br />

5. Wirtschaftliche Lage<br />

Die Gesellschaft ist in den „Konzern Stadt <strong>Hagen</strong>“ durch die Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH (G.I.V.) eingebunden, die 95 % der Gesellschaftsanteile<br />

hält. Zur Refinanzierung der Annuität aus dem ha.ge.we-Beteiligungserwerb benötigt die<br />

G.I.V. von der ha.ge.we Dividenden- bzw. Liquiditätszuwendungen im Jahr 2019.<br />

5.1 Finanzlage<br />

Die langfristig angelegten Vermögenswerte sind in vollem Umfang durch langfristig zur Verfügung<br />

stehende Finanzierungsmittel (Eigenkapital, langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten)<br />

gedeckt.<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Seite 290 Wohnungsgesellschaft GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

5.2 Ertragslage<br />

Das wirtschaftliche Ergebnis des Geschäftsjahres 2009 zeigt ein positives Ergebnis von<br />

1.989 T€.<br />

Das neutrale Ergebnis wird hauptsächlich durch die Veräußerung von Althausbestand bestimmt.<br />

Ertragsteuern fallen in 2009 - wie im Vorjahr - nicht an, da keine Ausschüttung an die Gesellschafter<br />

vorgesehen ist.<br />

Zu dem Betriebsergebnis von 953 T€ haben unter Einbeziehung der Betriebsabrechnung folgende<br />

Leistungsbereiche beigetragen.<br />

2009 2008 Veränderung<br />

T€ T€ T€<br />

Haubewirtschaftung 1.176 1.101 75<br />

Bau- und Modernisierungstätigkeit -88 -64 -24<br />

Sonstiger betrieblicher Bereich -135 25 -160<br />

953 1.062 -109<br />

Im Rahmen der Selbstfinanzierungskraft der Gesellschaft konnte im Geschäftsjahr 2009 ein<br />

Cashflow in Höhe von 5.726 T€ erwirtschaftet werden.<br />

6. KonTraG, HGrG, voraussichtliche Entwicklung<br />

Mit Inkrafttreten des „Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz“ wurden Kapitalgesellschaften<br />

erstmals verpflichtet, sowohl auf bestandsgefährdende Risiken als auch auf die künftige Entwicklung<br />

des Unternehmens einzugehen. In diesem Zusammenhang wurde für Unternehmen mit<br />

kommunaler Beteiligung die Prüfung gemäß § 53 HGrG (Haushaltsgrundsätzegesetz) ebenfalls<br />

modifiziert und in wesentlichem Umfang erweitert.<br />

Die ha.ge.we hat mit der Einrichtung des Sachgebietes „Controlling/EDV/IKS/Risikomanagement“<br />

einen ersten Schritt in Richtung funktionsgerechtem Überwachungssystem getan. Die Aufgaben<br />

werden zurzeit noch von der Geschäftsleitung wahrgenommen.<br />

7. Risikomanagement<br />

Um Risiken der Geschäftstätigkeit frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu minimieren hat das<br />

Unternehmen ein Risikomanagementsystem eingerichtet. Anhand dieses Systems werden die<br />

Geschäftsfelder Wohnungsvermietung, Modernisierung, Instandhaltung, Neubau, Finanzplanung<br />

und Organisation überwacht.<br />

Das bei der ha.ge.we eingerichtete Risikomanagement ist darauf ausgerichtet, dauerhaft die Zahlungsfähigkeit<br />

sicherzustellen und das Eigenkapital zu stärken. In diesem Zusammenhang werden<br />

insbesondere alle Indikatoren regelmäßig beobachtet, die zu einer Verschlechterung der<br />

Ertragslage führen könnten.<br />

Besondere Finanzinstrumente und insbesondere Sicherungsgeschäfte sind nicht zu verzeichnen.<br />

Bei den langfristigen Fremdmitteln handelt es sich überwiegend um Annuitätendarlehen mit Lauf-<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft GmbH Seite 291


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

zeiten zwischen 2 und 12 Jahren. Aufgrund steigender Tilgungsanteile halten sich Zinsänderungsrisiken<br />

in beschränktem Rahmen.<br />

Die Zinsentwicklung wird im Rahmen des Finanzmanagements kontinuierlich beobachtet. Zinserhöhungen<br />

werden zeitnah bei der Mietpreisbildung berücksichtigt.<br />

Erfolgskontrollen werden kontinuierlich durchgeführt. Sie basieren auf monatlicher Berichterstattung<br />

über Kündigungen, Fluktuation, Leerstände sowie periodischen Nachweisen der Erlösschmälerungen.<br />

Darüber hinaus findet ein regelmäßiger Abgleich des Geschäftsverlaufs mit dem<br />

Wirtschaftsplan statt. Über Mietrückstände findet eine monatliche Berichterstattung statt. Das<br />

Mahn- und Klagewesen erfolgt zeitnah. Kündigungen werden bei Vorliegen entsprechender<br />

Sachverhalte ebenfalls zeitnah ausgesprochen.<br />

Die Instandhaltungsausgaben werden in regelmäßigen Zeitabständen durch Abgleich mit den<br />

Vorgaben der Wirtschaftpläne (Budgetierung) kontrolliert und den in den Mieten kalkulierten Pauschalen<br />

zunehmend angepasst.<br />

Die Organisationsstruktur wird kontinuierlich im Rahmen des Personalmanagements auf ihre<br />

Effizienz untersucht. Durch gezielte branchenspezifische Aus- und Weiterbildung besitzt die Gesellschaft<br />

fachlich kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit entsprechender Sozialkompetenz.<br />

Risiken im operativen Bereich (wie z. B. Fehler oder Ausfälle im EDV-System, fehlerhafte Bearbeitung<br />

oder personelles Fehlverhalten) werden durch schriftliche Dienstanweisungen und Arbeitsablaufbeschreibungen<br />

für die einzelnen Sachgebiete, durch Kompetenzregelungen sowie<br />

durch Einzelanweisungen der Geschäftsleitung eingeschränkt. Diese Mechanismen sind einer<br />

ständigen Kontrolle und Weiterentwicklung unterzogen. Ein Organisations-Plan definiert die Zuständigkeiten<br />

der einzelnen Organisationsebenen.<br />

Die tägliche Kontrolle der Bank- und Kassenbestände und ein kontinuierlicher Abgleich mit der<br />

Jahres-Finanzplanung sowie tagesgenaue Buchhaltung sind wesentliche Garantien zur Sicherstellung<br />

der Zahlungsbereitschaft der Gesellschaft.<br />

Für die Steuerung und Überwachung von rechtlichen Risiken werden externe Fachanwälte und<br />

die Rechtsberatung des Interessenverbandes in Anspruch genommen.<br />

8. Vorgänge von besonderer Bedeutung (§ 289 Abs. 2 Nr. 1 HGB)<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach dem Schluss des Geschäftsjahres nicht eingetreten.<br />

9. Voraussichtliche Entwicklung der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens<br />

Wegen der moderaten Mietpreisgestaltung auch im frei finanzierten Wohnungsbestand und der<br />

günstigen Auswirkung der bisherigen Modernisierungs- und Sanierungsanstrengungen wird eine<br />

insgesamt dauerhafte Vermietbarkeit mit positiver Ertragsentwicklung prognostiziert.<br />

Die Vermietung von Wohnungsbeständen in benachteiligten Lagen und mit nicht mehr zeitgemäßer<br />

Ausstattung wird sich weiterhin schwierig gestalten. Durch ein konsequentes Portfoliomana-<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Seite 292 Wohnungsgesellschaft GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

gement wird dieser Wohnungsbestand weiter optimiert und zukunftsorientiert modernisiert, um<br />

die Vermietbarkeit langfristig zu sichern.<br />

10. Chancen und Risiken des Unternehmens<br />

Bestandsgefährdende Risiken für die Ertrags-, Vermögens- sowie Finanzlage des Unternehmens<br />

sind im Zeitpunkt der Berichterstattung nicht ersichtlich.<br />

Wegen der derzeit entspannten Lage auf dem <strong>Hagen</strong>er Wohnungsmarkt sind indes hohe Erlösschmälerungen<br />

auch in Zukunft zu verkraften.<br />

Es ist weiterhin nicht zu verkennen, dass der Standort <strong>Hagen</strong> aufgrund seiner demografischen<br />

Entwicklung und der Situation auf dem Arbeitsmarkt kein überdurchschnittliches Entwicklungspotential<br />

aufweist.<br />

Hier ist insbesondere das Angebot von seniorengerechtem, barrierefreiem Wohnraum in den<br />

Fokus der unternehmerischen Aktivitäten zu nehmen und schwerpunktmäßig zu steigern.<br />

Für die nächsten Jahre werden weiterhin positive Ergebnisse aus weiterem Verkauf von Altbausubstanz<br />

erwartet.<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige<br />

Wohnungsgesellschaft GmbH Seite 293


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 294


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er<br />

Entsorgungsbetrieb<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb Seite 295


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Fuhrparkstr. 14 – 20<br />

58089 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 01.01.1998<br />

Stammkapital 1.002.132,09 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 19. Dezember 1997<br />

Gesellschafter Anteil am Stammkapital<br />

in € in %<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> 511.288 51,02<br />

Mark-E AG 290.418 28,98<br />

EDG Dortmund 200.426 20,00<br />

Beteiligungsunternehmen Beteiligungsquote<br />

HEB-Servicegesellschaft mbH 100 %<br />

CC Reststoff - Aufbereitung GmbH & Co. KG, <strong>Hagen</strong> 20 %<br />

CC Reststoff - Aufbereitung Verwaltungs GmbH, <strong>Hagen</strong> 20 %<br />

Mitarbeiterzahl 287<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Die Gesellschaft nimmt Aufgaben der Entsorgung wahr und erbringt<br />

andere damit zusammenhängende Dienstleistungen, insbesondere<br />

Akquisition, Sammlung und Transport, Verwendung und<br />

Beseitigung von Abfällen, insbesondere von:<br />

♦ Siedlungsabfällen aus privaten Haushalten<br />

Seite 296 HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

♦ Gewerbe- und Industrieabfällen<br />

♦ Problem- und Sonderabfällen<br />

♦ die Erfassung, Sortierung und Verwertung von Verkaufsverpackungen<br />

im Sinne der Verpackungsverordnung<br />

♦ den Betrieb einer Müllverbrennungsanlage<br />

♦ die Erzeugung von Fernwärme und deren Nutzung<br />

♦ den Betrieb eines Fuhrparks mit zugehöriger Kfz-Werkstatt<br />

♦ die Durchführung von Straßenreinigung und Winterdienst<br />

♦ die Durchführung von Sonderreinigungen<br />

♦ den Betrieb der öffentlichen Bedürfnisanstalten<br />

♦ die Wartung und Reparatur der Fahrzeuge der Gesellschafterin<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> sowie damit zusammenhängende Dienstleistungen.<br />

Sie kann weitere Aufgaben wahrnehmen, die ihr von der Gesellschafterversammlung<br />

nach Vorberatung durch den Aufsichtsrat<br />

übertragen werden. Hierzu ist eine Änderung des Gesellschaftsvertrages<br />

erforderlich.<br />

Bei der Wahrnehmung der Entsorgungsaufgaben ist die Gesellschaft<br />

an die Zielvorgaben der Stadt <strong>Hagen</strong> als öffentlichen Entsorgungsträger<br />

gebunden. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen<br />

und Geschäften berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck<br />

gefördert werden kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer<br />

Aufgaben anderer Unternehmen bedienen, an anderen Unternehmen<br />

beteiligen und solche Unternehmen erwerben oder errichten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Im Jahre 1998 wurde die <strong>Hagen</strong>er Abfallwirtschaft und Straßenreinigung<br />

neu strukturiert. Der Eigenbetrieb HEB wurde in die<br />

Rechtsform einer GmbH übergeführl. Die HEB GmbH entsorgt<br />

aufgrund des Entsorgungsvertrages vom 19. Dezember 1997 mit<br />

dem Entsorgungsträger Stadt <strong>Hagen</strong> u. a. die Abfälle, die dem<br />

Entsorgungsträger als Pflichtaufgabe zur Entsorgung überlassen<br />

werden müssen. Im Rahmen der Straßenreinigung wurden die<br />

Verkehrssicherungsaufgaben gem. Straßen- und Wegegesetz<br />

NW auf die HEB GmbH übertragen. Die HEB GmbH hat diese<br />

öffentlichen Aufgaben entsprechend den gesetzlichen Vorgaben<br />

erfüllt. Die MVA <strong>Hagen</strong> wird von der HUI GmbH geführt. Die technische<br />

und kaufmännische Betriebsführung wird durch die HEB<br />

GmbH durchgeführt.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Städt. Verwaltungsrat Werner König<br />

Herr Rechtsanwalt Manfred Reiche<br />

Aufsichtsrat<br />

Dem Aufsichtsrat gehören 12 Mitglieder an. Die Stadt <strong>Hagen</strong><br />

schlägt 4 Mitglieder vor, darunter den Oberbürgermeister oder ein<br />

von ihm vorgeschlagener Bediensteter. Die Gesellschafter Mark-E<br />

AG und EDG schlagen je 2 Personen vor. Weitere 4 Mitglieder<br />

werden von Arbeitnehmerseite benannt. Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

benannte folgende Mitglieder für den Aufsichtsrat:<br />

Herr Christian Peters (Vorsitzender) (bis 03.12.2009)<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb Seite 297


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Herr Dr. Herbert Bleicher 1<br />

Herr Martin Erlmann<br />

Herr Wolfgang Röspel<br />

Frau Ursula Metz (ab 03.12.2009)<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Gesellschafterversammlung<br />

In der Gesellschafterversammlung wird die Stadt <strong>Hagen</strong> durch<br />

eine durch den Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> beauftragte und mit Weisung<br />

versehene Person vertreten. Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat beschlossen,<br />

in die ordentliche Gesellschafterversammlung am<br />

26.06.2009 Frau Dorothee Machatschek als stimmberechtigte<br />

Vertreterin der Stadt <strong>Hagen</strong> zu entsenden.<br />

Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

2009<br />

2009<br />

2008<br />

2008<br />

756.036 € 0 € 647.112 € 5.561 €<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

Seite 298 HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb Seite 299<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 19.261,00 35.781,00 52.301,00<br />

II. Sachanlagen 3.758.553,12 3.471.384,00 3.005.139,34<br />

III. Finanzanlagen 89.999,91 89.999,91 89.999,91<br />

3.867.814,03 3.597.164,91 3.147.440,25<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 973.616,11 837.210,49 749.103,06<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

12.580.666,53<br />

10.500.927,75<br />

9.880.306,51<br />

III. Kassenbestand, Scheck 493.314,14 2.831.337,97 4.451.974,14<br />

14.047.596,78 14.169.476,22 15.081.383,71<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 98.314,00 74.675,87 71.454,42<br />

98.314,00 74.675,87 71.454,42<br />

Bilanzsumme 18.013.724,81 17.841.317,00 18.300.278,38<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

8.378.116,67 8.716.708,23 8.536.409,02<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 1.002.132,09 1.002.132,09 1.002.132,09<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 6.155.954,25 6.155.954,25 6.155.954,25<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 4,05 3,08 3,08<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

1.220.026,28 1.558.618,81 1.378.319,60<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

D Rechnungsabgrenzungsposten<br />

6.635.901,00 6.798.839,61 7.442.081,77<br />

2.999.707,14 2.324.362,88 2.341.787,59<br />

0,00 1.406,28 0,00<br />

Bilanzsumme 18.013.724,81 17.847.317,00 18.300.278,38


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 300 HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 35.822.879,23 35.186.497,68 35.529.401,32<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 1.689.177,34 409.393,83 298.554,64<br />

3. Materialaufwand 15.453.640,64 14.726.722,02 14.649.733,53<br />

4. Personalaufwand<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

13.089.097,00 12.891.475,25 12.148.785,02<br />

mögens und Sachanlagen<br />

758.270,53<br />

672.823,15<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb Seite 301<br />

663.755,74<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.742.731,41 5.663.784,53 6.120.358,01<br />

7. Erträge aus Beteiligungen 31.852,97 33.755,19 20.832,62<br />

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 285.765,59 557.690,04 536.409,85<br />

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

10. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

169,71 1.028,16 825,71<br />

schäftstätigkeit<br />

1.785.765,84 2.231.503,64 2.801.740,42<br />

11. Steuern vom Einkommen und Ertrag 534.417,49 640.620,30 1.389.192,21<br />

12. Sonstige Steuern 31.322,07 32.264,53 34.228,61<br />

13. Jahresergebnis 1.220.026,28 1.558.618,81 1.378.319,60


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Die HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb (HEB GmbH) ist in der Stadt <strong>Hagen</strong> mit der kommunalen<br />

Abfallentsorgung und Straßenreinigung beauftragt. Darüber hinaus ist sie mit der Betriebsführung<br />

der Müllverbrennungsanlage <strong>Hagen</strong> (MVA) betraut und nimmt die kaufmännische<br />

und technische Geschäftsführung für die HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investitionsgesellschaft<br />

mbH (HUI GmbH) und die HEB-Service GmbH wahr.<br />

Aufgrund der Langfristigkeit der Verträge ist die HEB GmbH weitestgehend unabhängig von<br />

Marktschwankungen und kann sowohl dem kommunalen Kunden Stadt <strong>Hagen</strong> als auch dem<br />

heimischen Gewerbe langfristige Entsorgungssicherheit bieten.<br />

Seite 302 HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Der immer schärfer werdende Wettbewerb im Bereich der Gewerbeentsorgung führte zur Verlagerung<br />

dieses Geschäftsbereiches einschließlich der Wertstoffsammlung für Verkaufsverpackungen<br />

auf die HUI GmbH.<br />

Die zunehmenden Verwertungsaktivitäten im Bereich der haushaltsnahen Abfallentsorgung in<br />

Verbindung mit einem stetigen Bevölkerungsrückgang haben auch in <strong>Hagen</strong> zu einem ständig<br />

rückläufigen Behältervolumen geführt. Dieser Trend wird sich auch in den kommenden Jahren<br />

fortsetzen.<br />

2. Umsatz- und Auftragsentwicklung<br />

Die Umsatzerlöse stiegen im Jahre 2009 um 637 T€ auf 35.823 T€ gegenüber dem Vorjahr leicht<br />

an. Die Erlöse im Bereich der Straßenreinigung/Winterdienst erhöhten sich wegen des strengeren<br />

Winters und durch die Umstellung des Konzeptes zur Verbesserung der Sauberkeit in der<br />

Innenstadt um 290 T€. Im Bereich der Abfallentsorgung hielt die rückläufige Entwicklung des<br />

Behältervolumens auch im Jahr 2009 an und führte zu einem leichten Erlösrückgang in Höhe von<br />

53 T€. Dies ist zum einen auf den Rückgang der Einwohnerzahlen in der Stadt <strong>Hagen</strong> zurückzuführen.<br />

Zum anderen führt der Einsatz von Firmen aus dem Sektor Abfallmanagement bei den<br />

Wohnungsgesellschaften zu weiteren Behälterabmeldungen.<br />

Behältervolumen (Graue Tonne)<br />

qbm/Woche<br />

Behältertyp Plan 2010 Ist 2009 Ist 2008<br />

60 l 1.450 1.344 1.396<br />

80 l 820 813 814<br />

120 l 620 635 610<br />

240 l 400 408 388<br />

770 l 1.000 1.023 1.015<br />

1.100 l 1.510 1.493 1.519<br />

Summe 5.800 5.717 5.742<br />

Im Bereich der kommunalen Straßenreinigung wurde die Intensivierung der Innenstadtreinigung<br />

in Verbindung mit der Reinigung von Gehwegen und Grünanlagen fortgesetzt. Ab Mitte des Jahres<br />

2009 werden die im Rahmen der Maßnahme eingesetzten Mitarbeiter direkt bei der HEB<br />

GmbH beschäftigt. Die ARGE <strong>Hagen</strong> übernimmt zum Großteil die hierfür anfallenden Personalkosten.<br />

Die Reinigungs- bzw. Winterdienstleistungen unterliegen nur geringfügigen Veränderungen.<br />

Ist 2008 Ist 2009 Plan 2010<br />

Veranlagungsmeter Sommerreinigung 1.065.024 1.082.642 1.080.000<br />

Winterreinigung Klasse A 353.861 355.745 356.000<br />

Klasse B 125.012 127.232 127.000<br />

Klasse C 254.378 267.934 268.000<br />

3. Ertragslage<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ging von 2.232 T€ in 2008 um 446 T€ auf<br />

1.786 T€ in 2009 zurück. Nach Abzug der Steuern vom Einkommen und Ertrag und der sonstigen<br />

Steuern verbleibt ein Jahresüberschuss in Höhe von 1.220 T€ (im Vorjahr: 1.559 T€).<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb Seite 303


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Der Überschuss wurde überwiegend durch Finanzanlagen und durch die Einbeziehung kalkulatorischer<br />

Aufwendungen im Rahmen der LSP-Abrechnung für das Pflichtgeschäft (Abfallsammlung<br />

und Straßenreinigung) erzielt.<br />

Der Materialaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 727 T€. Dabei stiegen insbesondere<br />

die Energie-, die Verbrennungs- und die Winterdienstkosten an. Die sonstigen betrieblichen<br />

Aufwendungen stiegen durch höhere Instandhaltungsaufwendungen im Bereich der MVA gegenüber<br />

dem Vorjahr um 1.079 T€ an.<br />

4. Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme erhöhte sich um 173 T€ auf 18.014 T€. Das Anlagenvermögen stieg um 271 T€<br />

an. Es wurde insbesondere in neue Fahrzeuge im Rahmen von Ersatzinvestitionen und in neue<br />

Abfallsammelbehälter investiert.<br />

Durch Ausleihungen an die HUI GmbH stiegen die entsprechenden Forderungen an und führten<br />

zu einem Rückgang der liquiden Mittel um 2.338 T€. Die verbleibende Liquidität in Höhe von<br />

493 T€ stellt sicher, dass die Gesellschaft ihren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen<br />

kann.<br />

Die Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, stiegen<br />

durch die Berücksichtigung der Beteiligungserträge der C.C. Reststoff GmbH & Co. KG in Höhe<br />

von 32 T€ entsprechend an. Im Rahmen der LSP-Abrechnung führten Gutschriften zu einer höheren<br />

Verbindlichkeit gegenüber den Gesellschaftern.<br />

5. Chancen und Risiken<br />

Nach der Finanzmarktkrise im Jahre 2008 hat sich das Wachstum der Weltwirtschaft noch nicht<br />

wieder deutlich erhöht. Der Internationale Währungsfond IWF rechnet 2010 mit einem Weltwirtschaftswachstum<br />

von 3,9 %. Für Deutschland wird ein Anstieg der Wirtschaftsleistung von 1,5 %<br />

erwartet. Im Jahre 2011 wird mit einer weiteren allmählichen Erholung gerechnet. Die Erholung<br />

basiert maßgeblich auf der Investitionsgüternachfrage aus dem Ausland. Die weitere Entwicklung<br />

auf dem Arbeitsmarkt kann nach dem Auslaufen der Kurzarbeit jedoch die erwartete Konjunkturerholung<br />

beeinträchtigen.<br />

Die konjunkturelle Entwicklung schlägt nur bedingt auf den Entsorgungsmarkt durch, weil der<br />

Großteil der angebotenen Dienstleistungen in dem Bereich der Daseinsvorsorge erbracht wird.<br />

Durch die Reduzierung der Produktionen geht jedoch der Abfall aus Gewerbebetrieben zurück.<br />

Durch die Belebung des Wirtschaftswachstums in den Schwellenländern ist die Nachfrage an den<br />

Rohstoff- und Sekundärrohstoffmärkten wieder angestiegen. Es ist davon auszugehen, dass sich<br />

die Erlöse für Wertstoffe (insbesondere für Altpapier) im Jahr 2010 wieder stabilisieren werden.<br />

Der Bereich der kommunalen Entsorgung und Straßenreinigung ist durch langfristige Verträge mit<br />

dem Entsorgungsträger Stadt <strong>Hagen</strong> gesichert.<br />

Auf Grund der langfristigen Verträge sind die verbleibenden Geschäftsfelder über einen längeren<br />

Zeitraum gesichert. Die Geschäftsführung rechnet aufgrund der anhaltenden Konjunkturschwäche<br />

mit einem leicht rückläufigen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr<br />

2010. Größere Risiken für einen stärkeren Rückgang der Umsätze und der Überschüsse sind<br />

allerdings aufgrund der derzeit diskutierten Veränderungen der abfallrechtlichen Rahmenbedingungen<br />

(z. B. Einführung einer Wertstofftonne) nicht auszuschließen. Derzeit sind allerdings sowohl<br />

die Chancen als auch die Risiken aufgrund der Abrechnung der Pflichtgeschäfte zu Selbstkostenpreisen<br />

begrenzt.<br />

Seite 304 HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die Geschäftsführung erwartet leicht steigende Umsätze in Höhe von 37.400 T€ und ein leicht<br />

niedrigeres Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 1.663 T€ für das Geschäftsjahr<br />

2010. Die Geschäftsentwicklung für 2010 hängt stark von der weiteren Entwicklung<br />

der Verbrennungskapazitäten, der rechtlichen Rahmenbedingungen und der entsprechenden<br />

Nachfrage ab.<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb Seite 305


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 306


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

HEB Servicegesellschaft mbH<br />

HEB Servicegesellschaft mbH Seite 307


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Fuhrparkstr. 14 – 20<br />

58089 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 26. Juni 2006<br />

Stammkapital 25.000,00 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 26. Juni 2006<br />

Gesellschafter Die HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb ist Alleingesellschafterin.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Die Gesellschaft nimmt Aufgaben der Entsorgung und der Straßenreinigung<br />

im Auftrag der HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb<br />

wahr. Sie wird allein für die HEB GmbH tätig.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Die Gesellschaft hat ihre Tätigkeit in 2009 noch nicht aufgenommen.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Städt. Verwaltungsrat Werner König<br />

Herr Rechtsanwalt Manfred Reiche<br />

Seite 308 HEB Servicegesellschaft mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

HEB Servicegesellschaft mbH Seite 309<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen 0,00 752,33 101,62<br />

II. Kassenbestand 27.346,44 25.605,78 24.844,88<br />

27.346,44 26.358,11 24.946,50<br />

Bilanzsumme 27.346,44 26.358,11 24.946,50<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

15.357,34 18.955,68 21.489,50<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 25.000,00 25.000,00 25.000,00<br />

Gewinn-/Verlustvortrag -6.695,03 -3.510,50 -3.510,50<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

-2.947,63 -2.533,82 0,00<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

1.000,00 1.000,00 2.417,00<br />

10.989,10 6.402,43 1.040,00<br />

Bilanzsumme 27.346,44 26.358,11 24.946,50


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 310 HEB Servicegesellschaft mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.547,63 2.383,82 2.716,05<br />

2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

3. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

400,00 150,00 40,00<br />

schäftstätigkeit<br />

-2.947,63 -2.533,82 -2.756,05<br />

4. Jahresergebnis -2.947,63 -2.533,82 -2.756,05<br />

HEB Servicegesellschaft mbH Seite 311


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

Im Jahr 2009 wurde die unternehmerische Tätigkeit der Gesellschaft nicht aufgenommen.<br />

Seite 312 HEB Servicegesellschaft mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice-<br />

und Investitionsgesellschaft<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umwelt- und Investitionsgesellschaft Seite 313


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Fuhrparkstr. 14 – 20<br />

58089 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 31.03.1995<br />

Stammkapital 50.000 DM<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 17. März 2000<br />

Gesellschafter Anteil am Stammkapital<br />

in DM in %<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Mitarbeiterzahl 29<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umwelt-<br />

Seite 314 und Investitionsgesellschaft<br />

25.500<br />

Mark-E AG 14.500 29<br />

EDG Dortmund 10.000 20<br />

Gegenstand des Unternehmens ist<br />

� die Errichtung, der Besitz und die wirtschaftliche Verwertung<br />

von Abfallbehandlungsanlagen, von Betriebsgrundstücken<br />

und -gebäuden<br />

� die Akquisition, Sammlung und der Transport, die Verwertung<br />

und Beseitigung von Abfällen außerhalb der Abfallgebührensatzung<br />

und der Entgeltordnung der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

� die Erfassung, Sortierung und Verwertung von Wertstoffen,<br />

insbesondere Verkaufsverpackungen im Sinne der Verpackungsverordnung<br />

und<br />

51


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

� die Durchführung von gewerblichen Reinigungsarbeiten außerhalb<br />

der Straßenreinigungssatzung.<br />

Die Gesellschaft kann weitere Aufgaben wahrnehmen, die ihr von<br />

der Gesellschafterversammlung nach Vorberatung im Aufsichtsrat<br />

übertragen werden. Hierzu ist eine Änderung des Gesellschaftsvertrages<br />

erforderlich.<br />

Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben ist die Gesellschaft an die<br />

Zielvorgaben der Stadt <strong>Hagen</strong> gebunden.<br />

Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt,<br />

durch die der Gesellschaftszweck gefördert werden kann. Sie<br />

kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben anderer Unternehmen bedienen,<br />

an anderen Unternehmen beteiligen und solche Unternehmen<br />

erwerben oder errichten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Im Rahmen der Umstrukturierung der kommunalen Abfallentsorgung<br />

1998 hat die HUI GmbH die MVA <strong>Hagen</strong> übernommen. Die<br />

HUI GmbH entsorgt aufgrund des Verbrennungsvertrages mit der<br />

HEB GmbH vom 18. Juni 1998 die Abfälle, die dem Entsorgungsträger<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> als Pflichtaufgabe zur Entsorgung überlassen<br />

und durch die HEB GmbH gesammelt werden. Im Geschäftsjahr<br />

2009 wurden hierüber 58.914 t kommunale Abfälle von der HUI<br />

GmbH entsorgt.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Städt. Verwaltungsrat Werner König<br />

Herr Rechtsanwalt Manfred Reiche<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

Aufsichtsrat<br />

Dem Aufsichtsrat gehören 12 Mitglieder an. Die Stadt <strong>Hagen</strong><br />

schlägt 4 Mitglieder vor, darunter den Oberbürgermeister oder ein<br />

von ihm vorgeschlagener Bediensteter. Die Gesellschafter Mark-E<br />

AG und EDG schlagen je 2 Personen vor. Weitere 4 Mitglieder<br />

werden von Arbeitnehmerseite benannt. Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

benannte folgende Mitglieder für den Aufsichtsrat:<br />

Herr Christian Peters (Vorsitzender) (bis 03.12.2009)<br />

Herr Dr. Herbert Bleicher 1<br />

Herr Martin Erlmann<br />

Herr Werner Tappenhölter (bis 03.12.2009)<br />

Frau Ursula Metz (ab 03.12.2009)<br />

Herr Dr. Rainer Preuß (ab 03.12.2009)<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umwelt-<br />

und Investitionsgesellschaft Seite 315


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umwelt-<br />

Seite 316 und Investitionsgesellschaft<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 3.724,00 6.208,00 8.692,00<br />

II. Sachanlagen 38.434.030,15 34.033.925,93 34.856.068,45<br />

38.437.754,15 34.040.133,93 34.864.760,45<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 39.406,90 13.646,35 2.990,31<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

1.863.263,23<br />

2.484.938,80<br />

2.519.979,63<br />

965.624,63 677.268,03 329.391,70<br />

2.868.294,76 3.175.853,18 2.852.361,64<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 4.563,71 13.307,70 4.263,92<br />

4.563,71 13.307,70 4.263,92<br />

Bilanzsumme 41.310.585,62 37.229.294,81 37.721.386,01<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

6.850.378,56 6.625.248,68 5.888.752,67<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 25.564,59 25.564,59 25.564,59<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 818.067,01 818.067,01 818.067,01<br />

Gewinnrücklagen 4.191.655,07 3.455.159,06 2.718.579,95<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 989.962,01 989.962,01 989.962,01<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

825.129,88 1.336.496,01 1.336.579,11<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

247.912,15 216.854,27 482.407,15<br />

34.212.294,91 30.387.191,86 31.350.226,19<br />

Bilanzsumme 41.310.585,62 37.229.294,81 37.721.386,01


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umwelt-<br />

und Investitionsgesellschaft Seite 317


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 21.714.297,76 21.432.661,75 21.373.429,05<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 156.280,45 107.683,36 98.476,72<br />

3. Materialaufwand 13.266.337,95 12.408.827,71 12.191.450,33<br />

4. Personalaufwand<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

958.265,62 960.148,70 876.719,14<br />

mögens und Sachanlagen<br />

2.618.913,77<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umwelt-<br />

Seite 318 und Investitionsgesellschaft<br />

2.558.875,31<br />

2.497.593,49<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.491.070,71 2.244.443,22 1.924.778,74<br />

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 7.447,76 18.116,49 35.749,87<br />

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

9. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

1.216.262,30 1.330.557,81 1.545.939,62<br />

schäftstätigkeit<br />

1.327.175,62 2.055.908,85 2.471.174,32<br />

10. Steuern vom Einkommen und Ertrag 437.087,54 660.963,30 1.057.531,17<br />

11. Sonstige Steuern 64.958,20 58.449,54 77.064,04<br />

12. Jahresergebnis 825.129,88 1.336.496,01 1.336.579,11


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Geschäft und Rahmenbedingungen<br />

Die HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investitionsgesellschaft (HUI GmbH) ist Eigentümerin<br />

und Betreiberin der Müllverbrennungsanlage <strong>Hagen</strong> (MVA) sowie des Betriebsgrundstückes<br />

der HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb (HEB GmbH) in der Fuhrparkstraße 14 - 20 in <strong>Hagen</strong>.<br />

Im Rahmen langfristiger Verträge werden von der HUI GmbH insbesondere die von der HEB<br />

GmbH angelieferten Sammelmengen aus der Hausmüllentsorgung der Stadt <strong>Hagen</strong> sowie kommunale<br />

Mengen aus anderen Gebietskörperschaften und gewerbliche Abfälle aus der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

und der Region Nordrhein-Westfalen an der MVA <strong>Hagen</strong> angenommen und verbrannt. Darüber<br />

hinaus nimmt die HUI GmbH die Gewerbeentsorgung in <strong>Hagen</strong> und der Region wahr.<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umwelt-<br />

und Investitionsgesellschaft Seite 319


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Das Verbot der Ablagerung organischer Abfälle auf Deponien im Jahre 2005 und die damit einhergehende<br />

Notwendigkeit zur Vorbehandlung von Abfällen hatte die Nachfrage nach Verbrennungskapazität<br />

kurzfristig erhöht. Durch Kapazitätserweiterungen in den bestehenden Müllverbrennungsanlagen<br />

und die Inbetriebnahme neuer Anlagen besteht seit 2008 wieder ein Überangebot<br />

an Verbrennungskapazitäten. Dies führt zu einem unverminderten Preiskampf zwischen<br />

den Betreibern von Müllverbrennungsanlagen und einem ständigen Rückgang der Verbrennungspreise.<br />

2. Umsatz- und Auftragsentwicklung<br />

Die Umsatzerlöse stiegen um 281 T€ auf 21.714 T€ an. Durch die Erneuerung und Erweiterung<br />

einer Fernwärmeleitung gingen in 2009 die Fernwärmeerlöse um 156 T€ zurück, die Verbrennungserlöse<br />

stiegen aufgrund höherer gewerblicher Anlieferungsmengen um 952 T€ an. Hingegen<br />

reduzierten sich die Umsatzerlöse im Bereich der Gewerbeentsorgung aufgrund des Preisdrucks<br />

und der konjunkturellen Wirtschaftslage um 297 T€.<br />

Abfallart Planmenge (t) Ist-Menge (t) Ist-Menge (t)<br />

2010<br />

2009 2008<br />

Hausmüll <strong>Hagen</strong> 49.000 50.342 51.407<br />

Straßenkehrricht <strong>Hagen</strong> 1.300 1.221 1.266<br />

Hausmüll EN-Kreis 0 8.572 8.502<br />

Hausmüll Dortmund 20.000 20.056 19.411<br />

Hausmüll Siegen-Wittgenstein 16.500 16.901 16.876<br />

Hausmüllähnlicher Gewerbeabfall 31.200 30.455 22.135<br />

Summe 118.000 127.547 119.597<br />

3. Ertragslage<br />

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ging von 2.056 T€ in 2008 auf 1.327 T€ in<br />

2009 zurück. Der Jahresüberschuss nach Steuern reduzierte sich entsprechend gegenüber 2008<br />

um 511 T€ auf 825 T€.<br />

Die gestiegenen Betriebskosten der MVA konnten nicht durch entsprechend höhere Verbrennungserlöse<br />

ausgeglichen werden, obwohl die Verbrennungsleistung gesteigert wurde. Der<br />

Preisdruck auf die Verbrennungspreise ist weiterhin aufgrund der Überkapazitäten sehr hoch.<br />

Durch den konjunkturellen Rückgang im Bereich der Gewerbeentsorgung reduzierten sich die<br />

Personalkosten geringfügig. Gestiegene Treibstoff- und Instandhaltungskosten für die Müllsammelfahrzeuge<br />

führten zu der Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um insgesamt<br />

246,6 T€.<br />

Der Zinsaufwand reduzierte sich aufgrund des niedrigeren Zinsniveaus um 115 T€.<br />

4. Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme erhöhte sich um 4.081 T€ auf 41.310 T€.<br />

Durch die Erneuerung bzw. den Ausbau der Fernwärme, die Errichtung einer Umladeanlage und<br />

den Erwerb einer an der MVA angrenzenden Gewerbeimmobilie stieg das Anlagevermögen um<br />

4.398 T€ an. Diese Investitionen wurden über ein langfristiges Darlehen finanziert, so dass die<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 1.911 T€ anstiegen. Darüber hinaus wurde die<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umwelt-<br />

Seite 320 und Investitionsgesellschaft


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Ausleihung der HEB GmbH an die HUI GmbH, die unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen ausgewiesen wird, um 1.500 T€ erhöht.<br />

Die langfristige Finanzierung der Gesellschaft ist weitgehend über kommunal verbürgte Darlehen<br />

sichergestellt. Die vorhandene Liquidität in Höhe von 966 T€ stellt sicher, dass die Gesellschaft<br />

ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen kann.<br />

5. Ausblick und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

Nach der Finanzmarktkrise im Jahre 2008 hat sich das Wachstum der Weltwirtschaft noch nicht<br />

wieder deutlich erhöht. Der Internationale Währungsfond IWF rechnet 2010 mit einem Weltwirtschaftswachstum<br />

von 3,9 %. Für Deutschland wird ein Anstieg der Wirtschaftsleistung von 1,5 %<br />

erwartet. Im Jahre 2011 wird mit einer weiteren allmählichen Erholung gerechnet. Die Erholung<br />

basiert maßgeblich auf der Investitionsgüternachfrage aus dem Ausland. Die weitere Entwicklung<br />

auf dem Arbeitsmarkt kann nach dem Auslaufen der Kurzarbeit jedoch die erwartete Konjunkturerholung<br />

beeinträchtigen.<br />

Die konjunkturelle Entwicklung schlägt nur bedingt auf den Entsorgungsmarkt durch, weil der<br />

Großteil der angebotenen Dienstleistungen in dem Bereich der Daseinsvorsorge erbracht wird.<br />

Durch die Reduzierung der Produktionskapazitäten geht jedoch der Abfall aus Gewerbebetrieben<br />

zurück. Im Bereich der Entsorgungsdienstleistungen führt darüber hinaus der weiterhin starke<br />

Wettbewerbsdruck zu einem rückläufigen Preisniveau.<br />

Maßgeblich hängt die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft von der Entwicklung des Abfallmarktes<br />

ab. Nach dem Inkrafttreten der Abfallablagerungsverordnung am 1. Juni 2005 hatte<br />

sich die Nachfrage nach Verbrennungskapazitäten deutlich erhöht. Durch die Erweiterung der<br />

Verbrennungskapazitäten in den bestehenden Müllverbrennungsanlagen und durch den Neubau<br />

von Anlagen hat sich das Preisniveau wieder deutlich reduziert und liegt wieder auf dem Niveau<br />

vor dem lnkrafttreten der Abfallablagerungsverordnung.<br />

Im Bereich der MVA <strong>Hagen</strong> ist die Auslastung der Anlage aufgrund der bestehenden Entsorgungsverträge<br />

zu ca. 80 % gesichert. Bei diesen Verträgen handelt es sich jedoch überwiegend<br />

um Verträge mit nicht festgelegten Mengen, so dass sich der Einwohnerrückgang in den angeschlossenen<br />

Gemeinden und die Anpassung der Produktionskapazitäten negativ auf die Auslastung<br />

der Anlage auswirken können.<br />

Im Rahmen der Gewerbeentsorgung verteilt sich der Umsatz auf eine Vielzahl von Kunden.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Verwertern und der eigenen MVA sind die entsprechenden<br />

Entsorgungswege gesichert. Die rückläufigen Verbrennungspreise im Bereich der<br />

Gewerbeabfälle können zu einem weiteren Umsatzrückgang in diesem Bereich führen.<br />

Mit Wirkung zum 1. Januar 2003 wurde die Gewerbeabfallverordnung in Kraft gesetzt mit dem<br />

Ziel, den Abfallmengenstrom zur Verwertung zu erhöhen. Eine thermische Verwertung von Abfällen<br />

ist nach den derzeitigen abfallrechtlichen Bestimmungen in der MVA <strong>Hagen</strong> zulässig. Diesbezüglich<br />

wurde in 2005 zwischen dem Umweltministerium des Landes NRW und den Betreibern<br />

der Müllverbrennungsanlagen eine Übereinkunft erzielt, wonach alle Anlagen in NRW Abfälle<br />

thermisch verwerten können. Allerdings besteht aufgrund der kürzlich in Kraft getretenen EU-<br />

Abfallrahmenrichtlinie das Risiko, künftig keine Abfälle zur Verwertung mehr annehmen zu können.<br />

Bis Ende 2010 müssen national die erforderlichen Ausführungsregelungen in Kraft treten.<br />

Sollte die MVA <strong>Hagen</strong> künftig eine thermische Verwertung nicht mehr durchführen können, hätte<br />

dies zur Folge, dass die daraus erzielten Deckungsbeiträge entfielen. Von einem Ausschluss von<br />

Verwertungsabfällen wäre auch die Gewerbeentsorgung der HUI GmbH betroffen, die derzeit der<br />

MVA ca. 10.000 t jährlich auf diesem Wege zuführt.<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umwelt-<br />

und Investitionsgesellschaft Seite 321


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Im Bereich der Investitionen wird auf dem Grundstück an der Alexanderstraße eine Umladeanlage<br />

errichtet. Im Bereich der Fernwärmeversorgung wurde Anfang des Jahres eine neue Heizzentrale<br />

fertig gestellt, die auch eine Notversorgung der Kunden im Falle des Ausfalls der MVA <strong>Hagen</strong><br />

ermöglicht. Der Ausbau des Fernwärmenetzes in Richtung der Fernuniversität und dem<br />

Ortsteil Boelerheide wird zur Zeit mit den potentiellen Kunden erörtert. Mittel- bis langfristig ist<br />

auch die Erneuerung der Verbrennungskessel in der MVA <strong>Hagen</strong> notwendig.<br />

Im Vorjahr wurde der Ankauf des Grundstücks Alexanderstraße 71 - 77 realisiert. Das Grundstück<br />

grenzt unmittelbar an das Grundstück der MVA <strong>Hagen</strong> an und hat für den weiteren Bestand<br />

der MVA <strong>Hagen</strong> einen zentralen Stellenwert (Sicherungs- und Entwicklungsfläche). Eine ca.<br />

50-%ige Teilfläche wurde langfristig an den bisherigen Eigentümer verpachtet. Die Restfläche ist<br />

für eine Eigennutzung vorgesehen.<br />

6. Umsatz- und Ergebnisprognose<br />

Aufgrund der bestehenden Entsorgungsverträge, der verfügbaren Verbrennungsleistung und den<br />

rückläufigen Verbrennungserlösen wird sich die Umsatzentwicklung in 2010 nicht steigern lassen.<br />

Die Geschäftsführung rechnet mit Umsätzen in Höhe von 22.076 T€ und einem leichten Anstieg<br />

des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 1.062 T€ für das Geschäftsjahr<br />

2010. Die Geschäftsentwicklung für 2010 hängt stark von der weiteren Entwicklung der<br />

Verbrennungskapazitäten und der entsprechenden Nachfrage ab.<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umwelt-<br />

Seite 322 und Investitionsgesellschaft


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und<br />

Entwicklungsgesellschaft mbH<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungs-<br />

gesellschaft mbH Seite 323


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Eilper Str. 130<br />

58095 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 16. November 2006<br />

Stammkapital 1.000.000,00 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 16. November 2006<br />

Gesellschafter Anteil am Stammkapital<br />

in € in %<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> SEH (AöR)<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive<br />

Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

990.000 99<br />

mbH<br />

10.000 1<br />

Mitarbeiterzahl Die Gesellschaft beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter/innen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand der Gesellschaft ist die Erschließung und Vermarktung<br />

von Grundstücken und Immobilien in der Stadt <strong>Hagen</strong>. Ziel<br />

ist die Förderung des Wirtschaftsstandortes <strong>Hagen</strong>, u. a. durch<br />

Zurverfügungstellung erschlossener Bauflächen.<br />

Die Gesellschaft kann weitere Aufgaben wahrnehmen, die ihr von<br />

ihren Gesellschaftern übertragen werden.<br />

Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben hat die Gesellschaft die<br />

Zielsetzung, die für die Stadt <strong>Hagen</strong> als kommunale Gebietskörperschaft<br />

maßgeblich sind sowie die finanzwirtschaftlichen und<br />

sonstigen Ziele, die sich aus der Einbindung der Gesellschaft in<br />

das kommunale Aufgaben- und Beteiligungsspektrum ergeben, zu<br />

beachten.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Hans-Joachim Bihs<br />

Herr Karl-Hermann Kliewe (bis 01.05.2010)<br />

Gesellschafterversammlung<br />

Die Stadt <strong>Hagen</strong> ist in der Gesellschafterversammlung nicht vertreten,<br />

da sie nicht direkt Eigentümerin der Gesellschaft ist.<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungs-<br />

Seite 324 gesellschaft mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

A Ausstehende Einlagen auf das gezeichnete<br />

Kapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungs-<br />

gesellschaft mbH Seite 325<br />

31.12.2007<br />

€<br />

0,00 731.250,00 731.250,00<br />

0,00 731.250,00 731.250,00<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 2.491.504,87 120.464,02 256.407,71<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

400.684,25<br />

50.380,35<br />

67.999,35<br />

III. Guthaben bei Kreditinstituten 32.625,67 53.200,85 63.388,79<br />

2.924.814,80 224.045,22 387.795,85<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 4.125,97 0,00 0,00<br />

4.125,97 0,00 0,00<br />

Bilanzsumme 2.928.940,77 955.295,22 1.119.045,85<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

1.111.386,04 941.472,82 970.443,95<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 1.000.000,00 1.000.000,00 1.000.000,00<br />

Gewinn-/Verlustvortrag -58.527,18 -29.556,05 -24.867,52<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

169.913,22 -28.971,13 -4.688,53<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

135.700,00 1.600,00 1.795,00<br />

1.681.854,73 12.222,40 146.806,90<br />

Bilanzsumme 2.928.940,77 955.295,22 1.119.045,85


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungs-<br />

Seite 326 gesellschaft mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse<br />

2. Erhöhung/Verminderung des Bestandes<br />

1.501.281,13 328.093,29 66.113,20<br />

an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 2.371.040,85 -135.943,69 232.366,40<br />

3. Materialaufwand 3.580.084,80 220.802,42 303.253,18<br />

4. Sonstige betriebliche Aufwendungen 33.461,73 2.547,91 3.481,66<br />

5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.177,66 2.283,79 5.268,47<br />

6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

7. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

39.639,89 54,63 1.701,76<br />

schäftstätigkeit<br />

221.313,22 -28.971,57 -4.688,53<br />

8. Steuern vom Einkommen und Ertrag 51.400,00 - 0,44 0,00<br />

9. Jahresergebnis 169.913,22 -28.971,13 -4.688,53<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungs-<br />

gesellschaft mbH Seite 327


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungs-<br />

Seite 328 gesellschaft mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen<br />

In Hohenlimburg/Am Berge wurden auf dem Gelände eines ehemaligen Aussiedlerheims im Auftrag<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> fünf Einfamilienhausgrundstücke erschlossen. Der Straßenendausbau wird<br />

nach Abschluss der Bebauung, voraussichtlich in 2011, stattfinden.<br />

In <strong>Hagen</strong>-Garenfeld hat die <strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (HEG)<br />

eine Fläche von rd. 16.000 m² (ohne Verkehrsflächen) zum Zwecke der Erschließung und Weiterveräußerung<br />

erworben. Daraus sind 40 bebaubare Grundstücke entstanden. Bis zum<br />

31.12.2009 waren neun Grundstücke mit einer Fläche von rd. 4.000 m² verkauft. In 2010 wurden<br />

weitere Geschäfte erfolgreich abgeschlossen.<br />

In der <strong>Hagen</strong>er Innenstadt befindet sich derzeit das Projekt „Rissestraße“ in der Umsetzung. Mit<br />

der 40 bis 50 Grundstücke umfassende Erschließungsanlage, die sowohl städtische Flächen als<br />

auch Flächen der HEG umfasst, soll bis zum Sommer 2010 begonnen werden.<br />

Für das Bauprojekt „Rolandstraße“ liegt mittlerweile ein endgültiger Bebauungsplan vor. Mit der<br />

Erschließung des Baugebietes ist jedoch die Renaturierung des Rolandbaches verbunden. Auf<br />

Grund kommunalaufsichtsrechtlicher Bedenken wurden die hierfür vorgesehenen Zuschussmittel<br />

noch nicht bewilligt, so dass mit einer Umsetzung dieser Maßnahme erst im Jahr 2010 gerechnet<br />

wird.<br />

2. Ertragslage<br />

Die HEG schließt das Geschäftsjahr 2009 mit einem Jahresüberschuss in Höhe von<br />

169.913,22 € ab.<br />

Die Erwartung, mit der Erschließung und Vermarktung eigener Grundstücke in die Gewinnzone<br />

einzutreten, hat sich bestätigt.<br />

Erfreulicherweise konnten auch nach dem Bilanzstichtag im Baugebiet „Gräweken“ weitere<br />

Grundstücke verkauft werden.<br />

3. Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Anteilseigner haben zu Beginn des Geschäftsjahres die noch ausstehenden Einlagen auf das<br />

gezeichnete Kapital geleistet und der HEG finanzielle Mittel in Höhe von 731.250 € zugeführt.<br />

Zum Erwerb des Grundstücks „Gräweken“ wurden Mitte des Jahres 2009 Fremdmittel in Höhe<br />

von 1,5 Mio. € aufgenommen. Geldrückflüsse aus der Grundstücksveräußerung dienen jeweils zu<br />

50 % der Entschuldung. Das aufgenommene Darlehen wurde binnen eines Halbjahres zu 33 %<br />

getilgt.<br />

Zum 31.12.2009 weist die HEG eine Eigenkapitalquote von 38 % aus.<br />

4. Prognose<br />

In 2010 wird die HEG das Projekt „Thaerstraße/Liebigstraße“ mit dem Endausbau der Straße<br />

abschließen.<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungs-<br />

gesellschaft mbH Seite 329


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Das Projekt „Rolandstraße“ wird voraussichtlich, wie unter Punkt 1 „Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen“<br />

dargestellt, in 2010 in die Umsetzung gehen. Es handelt sich um die Erschließung<br />

von Flächen der Stadt <strong>Hagen</strong>.<br />

In <strong>Hagen</strong>-Haspe ist ein Investor mit dem Bau eines Alten- und Pflegeheimes im Umfeld des Hauses<br />

Harkorten befasst. In Kooperation mit der HEG wird u. a. eine Wohnbebauung, 50 Einfamilienhäuser<br />

umfassend, angestrebt.<br />

Im Wirtschaftsplan 2010 der HEG wurde nachträglich die Maßnahme „Köhlerweg“ berücksichtigt.<br />

Die momentan im Besitz einer weiteren städtischen Tochter befindlichen Flächen von rd.<br />

8.000 m² beabsichtigt die HEG zu erwerben, zu erschließen und zu vermarkten.<br />

Insgesamt geht die HEG davon aus, dass eine weiterhin zügige Vermarktung der Grundstücke in<br />

Garenfeld stattfinden wird und auch das zeitlich am nächsten realisierbare Baugebiet „Rissestraße“<br />

aufgrund seiner Innenstadtlage Kaufinteresse wecken wird.<br />

Für das Geschäftsjahr 2010 wird ein positives Ergebnis erwartet.<br />

Eine Überprüfung der gegenwärtigen Lage der Gesellschaft hat ergeben, dass keine den Fortbestand<br />

gefährdenden Risiken vorliegen.<br />

5. Nachtrag<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten<br />

sind, dieses aber noch nachhaltig belasten und im Abschluss nicht ihren Niederschlag gefunden<br />

haben, ergaben sich nicht.<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungs-<br />

Seite 330 gesellschaft mbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH<br />

Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 331


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Rathausstr. 11<br />

58095 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 07.12.2004<br />

Stammkapital 25.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 9. August 2007<br />

Gesellschafter Anteil am Stammkapital<br />

in € in %<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> 12.750 51<br />

Bietergemeinschaft Stadtlicht <strong>Hagen</strong> 12.250 49<br />

Mitarbeiterzahl Die Gesellschaft beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter/innen<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

§ 2 des Gesellschaftsvertrages:<br />

(1) Gegenstand des Unternehmens ist die Erbringung von<br />

Dienstleistungen auf dem Gebiet der Straßenbeleuchtungstechnik,<br />

einschließlich des Betriebes, der Unterhaltung,<br />

Erneuerung, Erweiterung und Neuanlage von Straßenbeleuchtungsanlagen<br />

aller Art, insbesondere auch von<br />

innenbeleuchteten Verkehrszeichen und -einrichtungen,<br />

für die Stadt <strong>Hagen</strong> und, soweit gesetzlich zulässig, für<br />

sonstige öffentliche und private Auftraggeber. Die Gesellschaft<br />

darf alle Geschäfte eingehen und Handlungen vornehmen,<br />

die der Erreichung und Förderung des Unternehmensgegenstandes<br />

unmittelbar oder mittelbar dienlich<br />

sein können. Sie darf auch Zweigniederlassungen gründen,<br />

sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben anderer Unternehmen<br />

bedienen, sich an anderen Unternehmen beteiligen<br />

und solche Unternehmen erwerben oder errichten.<br />

(2) Bei der Verfolgung ihres Gesellschaftszweckes ist die Gesellschaft<br />

dem Ziel verpflichtet, eine ordnungsgemäße<br />

Straßenbeleuchtung der Stadt <strong>Hagen</strong> zu gewährleisten.<br />

Bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben hat die Gesellschaft<br />

die Zielsetzungen, die für die Stadt <strong>Hagen</strong> als kommunale<br />

Gebietskörperschaft maßgeblich sind, sowie die finanzwirtschaftlichen<br />

und sonstigen Ziele, die sich aus der Einbindung<br />

der Gesellschaft in das kommunale Aufgaben-<br />

und Beteiligungsspektrum ergeben, zu beachten.<br />

(3) Die Gesellschaft ist unter Abwägung der in Absatz 2 genannten<br />

Ziele zur wirtschaftlichen Betriebsführung verpflichtet.<br />

(4) Die Gesellschaft hat ihre Aufgaben im Interesse der Einwohner<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> und zur Sicherstellung der Verkehrssicherungspflicht<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> wahrzunehmen.<br />

(5) Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften<br />

Seite 332 Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck gefördert<br />

werden kann.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Die Gesellschaft ist für die Erbringung von Dienstleistungen auf<br />

dem Gebiet der Straßenbeleuchtung in der Stadt <strong>Hagen</strong> sowie für<br />

weitere damit zusammenhängende Aufgaben zuständig. Durch<br />

die tatsächliche Wahrnehmung der Aufgaben ist der öffentliche<br />

Zweck im Geschäftsjahr erfüllt worden.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Beigeordneter Dr. Herbert Bleicher<br />

Herr Dr. Matthias Hessling (bis 30.04.2010)<br />

Herr Thomas Demel (ab 01.05.2010)<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

2 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

Aufsichtsrat<br />

Dem Aufsichtsrat gehören 9 Mitglieder an. Die Stadt <strong>Hagen</strong> stellte<br />

im Berichtsjahr folgende Mitglieder:<br />

Herr Manfred Hoffmann 1<br />

Herr Detlef Reinke<br />

Herr Jörg Meier<br />

Herr Tycho Oberste-Berghaus<br />

Herr Rolf-Rüdiger Römer<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 sind nachfolgende Vertreter/innen<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> im Aufsichtsrat:<br />

Herr Manfred Hoffmann 2<br />

Herr Detlef Reinke<br />

Herr Jörg Meier<br />

Frau Benedikta Buddeberg<br />

Herr Olaf Gollasch<br />

Gesellschafterversammlung<br />

In der Gesellschafterversammlung wird die Stadt <strong>Hagen</strong> durch<br />

eine durch den Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> beauftragte und mit Weisung<br />

versehene Person vertreten. Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat<br />

beschlossen, in die ordentliche Gesellschafterversammlung am<br />

29.06.2009 Herrn Christian Kurrat und in die ordentliche Gesellschafterversammlung<br />

am 18.12.2009 Herrn Sven Söhnchen als<br />

stimmberechtigte Vertreter der Stadt <strong>Hagen</strong> zu entsenden.<br />

Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 333


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

Seite 334 Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 187.000,00 172.573,46 126.419,34<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben,<br />

Guthaben bei Kreditinstituten und<br />

Schecks<br />

45.294,16<br />

103.838,41<br />

98.575,33<br />

92.167,06 35.463,08 25.333,70<br />

324.461,22 311.874,95 250.328,37<br />

B Rechnungsabgrenzungsposten 0,00 193,37 0,00<br />

0,00 193,37 0,00<br />

Bilanzsumme 324.461,22 312.068,32 250.328,37<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008€ 31.12.2007<br />

€<br />

52.804,97 35.261,29 29.922,57<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 25.000,00 25.000,00 25.000,00<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 8.982,61 8.982,61 6.976,86<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 1.278,68 -2.054,29 -8.222,99<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

17.543,68 3.332,97 6.168,70<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

18.063,38 9.508,00 10.070,67<br />

253.592,87 267.299,03 210.335,13<br />

Bilanzsumme 324.461,22 312.068,32 250.328,37


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 335


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 1.548.344,44 1.705.458,68 1.589.720,39<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 19.388,56 1.109,05 1.197,50<br />

3. Materialaufwand 1.493.344,44 1.685.458,68 1.569.445,60<br />

4. Personalaufwand 8.982,60 0,00 0,00<br />

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

6. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

39.060,90 15.741,01 14.840,67<br />

schäftstätigkeit<br />

26.345,06 5.368,04 6.331,65<br />

7. Steuern vom Einkommen und Ertrag 8.801,38 2.035,07 162,95<br />

8. Jahresergebnis 17.543,68 3.332,97 6.168,70<br />

Seite 336 Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Allgemeines<br />

Die Stadt <strong>Hagen</strong> hat den Betriebs- und Wartungsvertrag mit einem regionalen Vertragspartner<br />

nach mehr als 30-jähriger Zusammenarbeit gekündigt, um zu prüfen, ob wirtschaftlichere Formen<br />

Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 337


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

der Straßenbeleuchtung möglich sind. Nach Prüfung der verschiedenen Optionen hat sie sich<br />

entschlossen, die Neuordnung der Straßenbeleuchtung mit einem privaten Partner im Rahmen<br />

einer gemischt-wirtschaftlichen Gesellschaft zu realisieren (Public Private Partnership). Zu diesem<br />

Zweck wurde die Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH (SBH) gegründet und zu einem Anteil von<br />

49 % an die Bietergemeinschaft Stadtlicht <strong>Hagen</strong> - jetzt bestehend aus AIIiander Stadtlicht<br />

GmbH, Berlin, und Alliander AG, Berlin - verkauft.<br />

Der SBH obliegt die Erbringung von Dienstleistungen auf dem Gebiet der Straßenbeleuchtungstechnik,<br />

einschließlich des Betriebes, der Unterhaltung, Erneuerung und Neuanlage von Straßenbeleuchtungsanlagen<br />

aller Art, insbesondere auch von innen beleuchteten Verkehrszeichen<br />

und -einrichtungen für die Stadt <strong>Hagen</strong> und, soweit gesetzlich zulässig, für sonstige öffentliche<br />

und private Auftraggeber.<br />

2. Geschäftsverlauf<br />

2.1 Zweck der Gesellschaft<br />

Der Geschäftszweck der SBH ist die Wahrnehmung der kommunalen Pflichtaufgabe zur Sicherstellung<br />

der Straßenbeleuchtung nach § 2 Straßengesetz NRW (StraßG NRW).<br />

2.2 Unternehmensinterne Erfolgsfaktoren<br />

Entscheidend für die Planungssicherheit und den Erfolg des Unternehmens ist der zwischen der<br />

SBH und der Stadt <strong>Hagen</strong> abgeschlossene Straßenbeleuchtungsvertrag. Dieser legt den Leistungsumfang<br />

und die hierfür zu entrichtenden Entgelte verbindlich fest. Der Vertrag ist zunächst<br />

bis zum 31. Dezember 2016 festgeschrieben und kann dreimal um ein weiteres Jahr verlängert<br />

werden. Somit ergibt sich für die strategische Ausrichtung des Unternehmens zum Abschlussstichtag<br />

ein Planungshorizont von noch 7 - 10 Jahren. Begünstigt wird die Stellung des Unternehmens<br />

zudem durch die fehlende Konkurrenzsituation, da keine weiteren Anbieter auf dem<br />

Gebiet der Stadt <strong>Hagen</strong> tätig sind.<br />

2.3 Interne Organisation<br />

Im Geschäftsjahr 2009 wurde die SBH von zwei Geschäftsführern geführt. Die Geschäftsführer<br />

sind einzelvertretungsberechtigt. Darüber hinaus bestehen ein Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung.<br />

Der Aufsichtsrat besteht aus neun Personen, darunter der Oberbürgermeister<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> oder ein von ihm vorgeschlagener Beamter oder Angestellter sowie vier vom<br />

Rat der Stadt gewählte Personen. Der private Mitgesellschafter hat seinerseits vier Mitglieder in<br />

den Aufsichtsrat entsandt Die Gesellschaft wird durch die Geschäftsführung gerichtlich und außergerichtlich<br />

vertreten. Im lnnenverhältnis ist die Vertretungsbefugnis der Geschäftsführung<br />

gem. § 37 GmbHG beschränkt. Seit dem 01.07.2009 arbeiten bei der Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong><br />

GmbH drei geringfügig beschäftigte Mitarbeiter im Rahmen einer Nebentätigkeit.<br />

2.4 Abschluss wichtiger Verträge<br />

Das Vertragswerk zur Ordnung der Gesellschaft und ihrer Geschäftsbeziehungen besteht aus<br />

dem Anteilskauf- und Anteilsabtretungsvertrag, dem Straßenbeleuchtungsvertrag, dem Konsortialvertrag,<br />

dem Gesellschaftsvertrag und dem Geschäftsbesorgungsvertrag. Die Verträge wurden<br />

überarbeitet und notariell beurkundet. Darüber hinaus besteht für die Geschäftsführer und den<br />

Aufsichtsrat eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (D&O).<br />

Seite 338 Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2.5 Finanzielle Leistungsindikatoren<br />

Die Ertragslage der SBH wird im Wesentlichen durch den Straßenbeleuchtungsvertrag zwischen<br />

dem Unternehmen und der Stadt <strong>Hagen</strong> gesichert. Die hierin festgeschriebenen Entgelte werden<br />

monatlich an die GmbH überwiesen. Hierdurch werden gleichbleibend hohe Erträge erwirtschaftet.<br />

Parallel zum Straßenbeleuchtungsvertrag gibt es einen Geschäftsbesorgungsvertrag zwischen<br />

der SBH und der Alliander Stadtlicht Rhein-Ruhr GmbH. Für die in diesem Vertrag festgelegten<br />

Leistungen erhält die Alliander Stadtlicht Rhein-Ruhr GmbH monatliche Abschläge, die<br />

einen entsprechend regelmäßigen Aufwand für die SBH darstellen. Darüber hinaus werden<br />

Schäden an der öffentlichen Beleuchtung, für die kein Verursacher festgestellt werden kann,<br />

durch den Fachbereich Planen und Bauen für Grün, Straßen und Brücken der Stadt <strong>Hagen</strong> erstattet.<br />

2.6 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren<br />

Das Geschäftsfeld bleibt durch die kommunale Pflichtaufgabe zur Sicherstellung der Straßenbeleuchtung<br />

nach § 2 StraßG NRW dauerhaft bestehen.<br />

3. Lage des Unternehmens<br />

Die Gesellschaft wurde im Dezember 2004 gegründet und hat ihren Betrieb in 2005 aufgenommen.<br />

Die Geschäftsabläufe werden wesentlich durch die unter 2. genannten Verträge geregelt.<br />

3.1 Vermögenslage<br />

Die Gesellschaft besitzt kein Anlagevermögen. Das gesamte mit der Straßenbeleuchtung verbundene<br />

Anlagevermögen (Lichtmasten, Leuchten, Kabel etc.) befindet sich weiterhin im Eigentum<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong>. Im Geschäftsjahr ergab sich ein deutlicher Rückgang im Rahmen der Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen sowie ein geringer Rückgang bei den Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen. Des Weiteren stiegen die Steuerrückstellungen aufgrund<br />

des verbesserten Jahresergebnisses.<br />

3.2 Finanzlage<br />

Die Gesellschaft konnte ihren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen. Die Liquidität<br />

1. Grades, definiert als Quotient aus liquiden Mitteln und kurzfristigen Verbindlichkeiten, liegt zum<br />

Bilanzstichtag 31.12.2009 bei 33,96%. Die Liquidität 2. Grades, definiert als Quotient aus liquiden<br />

Mitteln zuzüglich kurzfristiger Forderungen und kurzfristigen Verbindlichkeiten, beträgt 50,65 %.<br />

Die Verbindlichkeiten beinhalten allerdings erhaltene Anzahlungen, denen geleistete Anzahlungen<br />

gegenüber stehen. Diese werden in der Bilanz als Vorräte dargestellt. Für die Beurteilung<br />

der Finanzlage ist daher die Liquidität 3. Grades zu berücksichtigen. Sie berechnet sich aus der<br />

Summe der liquiden Mittel zuzüglich kurzfristiger Forderungen und Vorräte dividiert durch die<br />

kurzfristigen Verbindlichkeiten. Sie beträgt zum Bilanzstichtag 119,54 %. Die Liquidität ist somit<br />

gesichert.<br />

3.3 Ertragslage<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung 2009 weist einen Jahresüberschuss von 17.543,68 € aus. Im<br />

Vergleich zum Vorjahr hat sich das Ergebnis somit um 14.210,71 € verbessert.<br />

Für die Ertragslage sind die Leistungsverträge zwischen der Stadt <strong>Hagen</strong>, der SBH und der Alliander<br />

Stadtlicht Rhein-Ruhr GmbH von wesentlicher Bedeutung. Im Vergleich zu 2008 sind im<br />

Berichtsjahr die Erträge und Aufwendungen aus Schadensfällen mit bekannten Verursachern<br />

Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 339


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

gesunken. Auch die Beschädigungen durch unbekannte Verursacher haben abgenommen. Baumaßnahmen<br />

sind 2009 im Vergleich zum Vorjahr in einem deutlich geringeren Umfang durchgeführt<br />

worden.<br />

Die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft wird weiterhin als zufriedenstellend bewertet.<br />

4. Risikobericht<br />

Risiken für die Gesellschaft, die deren voraussichtliche Entwicklung beeinträchtigen können oder<br />

auf eine Bestandsgefährdung schließen lassen, sind nicht erkennbar. Zudem hat die Gesellschaft<br />

beschlossen, den Ratsbeschluss der Stadt <strong>Hagen</strong> zum Handlungsrahmen für ein aktives Schuldenmanagement<br />

anzuwenden. Der Abschluss neuer Derivatgeschäfte ist damit ausgeschlossen.<br />

5. Prognosebericht<br />

Die Ertragslage der SBH ist wie in den Vorjahren überwiegend durch den Straßenbeleuchtungsvertrag<br />

und den Geschäftsbesorgungsvertrag geprägt. Die darin enthaltenen Regelungen ermöglichen<br />

langfristige Prognosen mit einem relativ konstanten Verhältnis von Aufwendungen und<br />

Erträgen. Eine wesentliche Veränderung ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten, gleichwohl eine<br />

Stabilisierung der positiven Ertragslage. Zusätzlich erhält die SBH ab 2009 aus einem Werberechtsvertrag<br />

mit der Firma Deutsche Städte Medien (DSM) für deren Anbringung und werbliche<br />

Nutzung von Kandelaber-Werbeträgern an Laternenmasten im Rahmen einer jährlichen Abrechnung<br />

aus den mit den Anbauten erzielten Werbeeinnahmen 15 % des Netto-Umsatzes, mindestens<br />

jedoch 40.000 €. Bei gleichbleibendem Geschäftsbetrieb kann daher auch in den Folgejahren<br />

mit positiven Betriebsergebnissen gerechnet werden.<br />

Bei der SBH sind originäre Aufgaben im kaufmännischen sowie technischen Bereich wahrzunehmen.<br />

Zur Erledigung dieser Aufgaben bedient sich die SBH neben der Geschäftsführung drei<br />

städtischer Mitarbeiter (1 techn./2 kfm.). Im Rahmen von Nebentätigkeiten werden diese Tätigkeiten<br />

über geringfügige Beschäftigungsverhältnisse pauschal entlohnt. Die Finanzierung erfolgt<br />

über die Werbeeinnahmen.<br />

6. Nachtragsbericht<br />

Aufgrund von organisatorischen Änderungen bei der Bietergemeinschaft schied Herr Dr. Matthias<br />

Hessling zum 30. April 2010 als Geschäftsführer aus. Gemäß Ratsbeschluss vom 6. Mai 2010<br />

wird zukünftig Herr Thomas Dehmel, Hemer, von der Alliander Stadtlicht GmbH die Position des<br />

zweiten Geschäftsführers übernehmen.<br />

Seite 340 Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 341


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Fleyer Str. 196<br />

58097 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 01.01.1999<br />

Stammkapital 622.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 2. April 2004<br />

Gesellschafter Anteil am Stammkapital<br />

in € in %<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> 311.500 50,08<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> 115.300 18,54<br />

Märkische Bank <strong>Hagen</strong> eG 112.700 18,12<br />

Dr. Wehberg & Partner 15.550 4,32<br />

Mark-E AG 15.550 2,49<br />

Kreishandwerkerschaft <strong>Hagen</strong> 15.500 2,49<br />

Eigene Anteile 11.300 1,81<br />

Carl Bechem GmbH 12.450 2,00<br />

HFS <strong>Hagen</strong>er Feinblech Service GmbH 6.300 1,01<br />

Einzelhandelsverband Südwestfalen e.V. 5.200 0,84<br />

Wisnet e. V. 650 0,11<br />

Beteiligungen Anteil am Stammkapital<br />

in € in %<br />

agentur mark GmbH 1.000 3,226<br />

Mitarbeiterzahl 17<br />

Seite 342 Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Verbesserung der räumlichen,<br />

sozialen und wirtschaftlichen Strukturen der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

durch Entwicklung und Förderung von Industrie, Gewerbe, Handwerk,<br />

Handel und Dienstleistungen auf allen Handlungsfeldern der<br />

kommunalen Wirtschaftsförderung mit besonderem Schwerpunkt<br />

auf dem Gebiet der Technologieförderung und des Technologietransfers.<br />

Diesem Zweck dienen insbesondere folgende Teilziele:<br />

� Erhalt und Verbesserung des Arbeitsplatzpotentials<br />

� Erhalt und Verbesserung des Arbeitskräftepotentials<br />

� Gewerbepotentialsicherung<br />

� Ansiedlung neuer, die bestehenden Branchenstrukturen ergänzender<br />

Betriebe<br />

� Gewerbeflächenvorsorge und optimale Gewerbeflächennutzung<br />

� Stärkung des Images als Wirtschafts- und Einkaufsstandort.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Im Lagebericht wird zur Erreichung des öffentlichen Zwecks ausführlich<br />

Stellung genommen.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Dr. Christian Schmidt (bis 31.10.2010)<br />

Herr Gerhard Schießer<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

2 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

Aufsichtsrat<br />

Dem Aufsichtsrat gehören neun Mitglieder an. Die Stadt <strong>Hagen</strong><br />

kann fünf Mitglieder in den Aufsichtsrat entsenden, unter denen<br />

sich der Oberbürgermeister der Stadt <strong>Hagen</strong> befinden muss. Vertreter<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> waren im Berichtsjahr:<br />

Herr Oberbürgermeister Peter Demnitz 1<br />

Herr Dr. Stephan Ramrath<br />

Herr Siegfried Feste<br />

Herr Dr. Fritz Helms<br />

Herr Dr. Klaus Fehske<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 sind nachfolgende Vertreter/innen<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> im Aufsichtsrat:<br />

Herr Oberbürgermeister Jörg Dehm 2<br />

Herr Dr. Stephan Ramrath<br />

Herr Claus Rudel<br />

Herr Arndt Corts<br />

Herr Franz Gödde<br />

Gesellschafterversammlung<br />

In der Gesellschafterversammlung wird die Stadt <strong>Hagen</strong> durch<br />

eine durch den Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> beauftragte und mit Weisung<br />

versehene Person vertreten. Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat beschlossen,<br />

in die ordentliche Gesellschafterversammlung am<br />

20.05.2009 Herrn Detlef Reinke als stimmberechtigten Vertreter<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> zu entsenden.<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 343


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

2009<br />

2009<br />

2008<br />

2008<br />

105.930 € 827.999 € 0 € 920.000 €<br />

Seite 344 Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

Ausstehende Einlagen auf das gezeichnete<br />

Kapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 345<br />

31.12.2007<br />

€<br />

0,00 11.300,00 11.300,00<br />

0,00 11.300,00 11.300,00<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 16.362,54 28.642,05 16.860,51<br />

II. Sachanlagen 5.219.562,04 5.384.195,89 5.443.280,17<br />

III. Finanzanlagen 1.000,00 1.000,00 1.000,00<br />

5.236.924,58 5.413.837,94 5.461.140,68<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

164.684,43<br />

128.107,13<br />

162.153,43<br />

510.105,64 481.821,18 264.323,47<br />

674.790,07 609.928,31 426.476,90<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 21.046,74 21.539,64 12.940,24<br />

21.046,74 21.539,64 12.940,24<br />

D Nicht durch Eigenkapital gedeckter<br />

Fehlbetrag<br />

553.218,21 572.683,31 463.233,49<br />

553.218,21 572.683,31 463.233,49<br />

Bilanzsumme 6.485.979,60 6.629.289,20 6.475.091,31<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

0,00 0,00 0,00<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 622.000,00 622.000,00 622.000,00<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 12.782,30 12.782,30 12.782,30<br />

Gewinn-/Verlustvortrag -1.207.465,61 -1.098.015,79 -998.792,23<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

30.765,10 -109.449,82 -99.223,56<br />

B Sonderposten für Investitionszuschüsse<br />

C Rückstellungen<br />

D Verbindlichkeiten<br />

E Rechnungsabgrenzungsposten<br />

3.615.251,38<br />

3.712.842,91<br />

3.830.430,64<br />

222.948,77 214.374,69 138.816,39<br />

2.439.315,75 2.445.777,01 2.479.549,69<br />

208.463,70 256.294,59 26.294,59<br />

Bilanzsumme 6.485.979,60 6.629.289,20 6.475.091,31


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 346 Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 810.991,02 587.953,29 498.052,46<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 137.083,83 186.968,49 277.131,26<br />

3. Personalaufwand<br />

4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

947.123,59 907.150,35 913.354,42<br />

mögens und Sachanlagen<br />

202.287,92<br />

196.137,05<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 347<br />

194.468,93<br />

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 493.584,68 605.184,71 598.466,37<br />

6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 5.052,78 8.520,20 9.490,65<br />

7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

8. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

107.365,34 104.149,69 97.608,21<br />

schäftstätigkeit<br />

-797.233,90 -1.029.449,82 -1.019.223,56<br />

9. Erträge aus Kostenzuschüssen der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong><br />

827.999,00 920.000,00 920.000,00<br />

10. Jahresergebnis 30.675,10 -109.449,82 -99.223,56


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Darstellung des Geschäftsverlaufs und des Geschäftsergebnisses<br />

Die Gesellschaft ist eine Tochtergesellschaft der Stadt <strong>Hagen</strong>.<br />

Der Gegenstand des Unternehmens ist die Verbesserung der räumlichen, sozialen und wirtschaftlichen<br />

Strukturen der Stadt <strong>Hagen</strong> durch Entwicklung und Förderung von Industrie, Gewerbe,<br />

Handwerk, Handel und Dienstleistungen auf allen Handlungsfeldern der kommunalen Wirtschaftsförderung.<br />

Die Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH (WFG) übernimmt nach wie vor die nachfolgend genannten<br />

und dem öffentlichen Zweck dienenden kommunalen Aufgaben:<br />

• Bestandpflege/Unternehmensbesuche/Kontakte<br />

Seite 348 Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

• Flächenmanagement/lmmobilienbörse<br />

• Fördermittelberatung/Gründungs- und Festigungsberatung<br />

• Standortmarketing/Marketing durch Veranstaltungen und Projektbeteiligungen<br />

• Clusterinitiativen und Kooperationen<br />

• Brancheninitiativen und Innovation<br />

• Internationalisierung und Europa<br />

• Transnationale Projektkoordination<br />

Darüber hinaus betreibt die Gesellschaft die Vermietung eigener und gepachteter Immobilien an<br />

Mieter aus der Wissensbranche, Gewerbetreibende und als start-up-Büros zur Unterstützung von<br />

Gründerfirmen.<br />

Im Rahmen v. g. Hauptaufgaben werden nachfolgende Projektbeteiligungen durchgeführt:<br />

Die WFG ist Projektpartner des zum 01.02.2009 begonnenen Projektes „InnoProfit“, das aus dem<br />

Ziel-2-Wettbewerb „Regiocluster“ des Landes NRW als Gewinner hervorgegangen ist. Projektträger<br />

ist das Unternehmensnetzwerk wisnet e. V., weiterer Partner ist die Wirtschaftsförderungsagentur<br />

Ennepe-Ruhr GmbH. Ziel des Projektes ist es, den regionalen Verbund wisnet zu einem<br />

der führenden Cluster für Wissens- und Innovationsmanagement „Made in NRW“ auszubauen<br />

und heimische Industriebetriebe bei der Entwicklung von Innovationen zu unterstützen mit dem<br />

Ziel, entsprechende Arbeitsplatz- und Beschäftigungseffekte am Standort zu realisieren. Das<br />

Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren. Die WFG erhält aus dem Projekt jährliche Zuschüsse in<br />

Höhe von 17.000 €.<br />

Die WFG organisierte und koordinierte im Auftrag der Stadt <strong>Hagen</strong> das Projekt „Zeitreise Einzelhandel<br />

im Wandel 2009“. Hauptaktion des Projektes im Bereich des Standortmarketing war hierbei<br />

der 11. <strong>Hagen</strong>er Schaufensterwettbewerb.<br />

In 2008 wurde ein neues Interreg-Projekt (Cities in Balance) im Themenbereich Seniorenwirtschaft<br />

genehmigt. Für die transnationale Projekt-Koordination erhält die WFG während der dreijährigen<br />

Projektlaufzeit Zuschüsse in Höhe von insgesamt 300.000 €.<br />

Seit 2007 ist die WFG Europe Direct Informationsrelais. Im Rahmen des Europe Direct Informationsrelais<br />

wird u. a. im Mai die <strong>Hagen</strong>er Europawoche durchgeführt. Die WFG erhält von der EU<br />

einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 24.000 €.<br />

Weiterhin beteiligt sich die WFG an der Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“. Die Initiative<br />

wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestartet und wird aufgrund<br />

eines Ratsbeschlusses auch in <strong>Hagen</strong> umgesetzt.<br />

Der Jahresabschluss 2009 weist einen Gewinn in Höhe von 30.765 € aus. Der operative Geschäftsverlauf<br />

des Jahres 2009 entsprach weitgehend dem Plan 2009. Nicht im Wirtschaftsplan<br />

enthalten war die Durchführung des Projektes „Zeitreise Einzelhandel im Wandel 2009“. Das<br />

Projekt wurde mit Stammpersonal der WFG umgesetzt, den Sachkosten stehen korrespondierende<br />

Einnahmen aus Fördermitteln der Bezirksregierung gegenüber. Die Gesellschaft musste in<br />

2009 eine Kürzung des Betriebskostenzuschusses der Hauptgesellschafterin Stadt <strong>Hagen</strong> um<br />

10% (92.000 €) hinnehmen. Die somit entstandene Finanzierungslücke konnte sowohl durch<br />

konsequente Einsparmaßnahmen als auch durch eine Steigerung der Einnahmen geschlossen<br />

werden. Der ausgewiesen Gewinn ist insbesondere durch das operative Ergebnis beeinflusst.<br />

Die Bildung und Auflösung von Rückstellungen gleichen sich in etwa aus. Der €/CHF-<br />

Wechselkurs tendierte zum Bilanzstichtag wiederum ungünstig, die Rückstellung für Kursdifferenzen<br />

musste um 512 € auf 103.067 € erhöht werden.<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 349


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2. Darstellung der Lage der Gesellschaft<br />

2.1 Vermögenslage<br />

Die Vermögenslage der Gesellschaft hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Die Struktur<br />

des kurz- und langfristig gebundenen Vermögens und der Verbindlichkeiten hält die Geschäftsführung<br />

aufgrund ihrer Erfahrungen für stabil.<br />

Durch den nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag (553.218,21 €) ergibt sich eine negative<br />

Eigenkapitalquote (Eigenkapitalquote:·8,5 %). Da der auf der Passivseite ausgewiesene Sonderposten<br />

mit Rücklageanteil Eigenkapitalcharakter hat, liegt wirtschaftlich jedoch keine Überschuldung<br />

vor.<br />

Die langfristigen Bankverbindlichkeiten betragen 34 % der Bilanzsumme. Die Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen betragen lediglich 0,23 % der Bilanzsumme. Diese Verbindlichkeiten<br />

können regelmäßig innerhalb der Zahlungsfristen beglichen werden.<br />

Die Immobilie <strong>Hagen</strong>er Weiterbildungszentrum (HaWIT) ist fristenkongruent finanziert.<br />

Der durchschnittliche Forderungsbestand lag in 2009 bei 35.339 €. In der Bilanz werden 5.271 €<br />

kreditorische Debitoren ausgewiesen. Hierbei handelt es sich ausschließlich um Gutschriften<br />

aufgrund der Nebenkostenabrechnung 2008 für die Plessenstraße.<br />

Ausreichende Liquidität war während des gesamten Geschäftsjahres gegeben. Gelder in Höhe<br />

von 506.352 € sind per 31.12.2009 auf Tagesgeldkonten täglich verfügbar angelegt.<br />

2.2 Ertragslage<br />

Das Vermietungsgeschäft der WFG stellt sich folgendermaßen dar:<br />

• Die WFG besitzt die Immobilie <strong>Hagen</strong>er Weiterbildungszentrum (HaWIT) in der Eugen-<br />

Richter-Straße. Die WFG betreibt die Vermietung und betreut die Mieter. Seit dem 01.07.2007<br />

ist die Immobilie voll vermietet und erwirtschaftet konstante Mieterlöse.<br />

• In angemieteten Räumlichkeiten im Wissenspark 1 in der Fleyer Straße stehen Gründerfirmen<br />

start-up-Büros zur Verfügung, weitere Räume werden an Unternehmen der IT-Branche und<br />

Bildungswirtschaft weitervermietet.<br />

• Der Gewerbehof in der Plessenstraße wurde im Dezember 2005 an die Stadt <strong>Hagen</strong> veräußert.<br />

Die Stadt verpachtet die Immobilie an die WFG mit dem Zweck der Untervermietung, so<br />

dass das Vermietungsgeschäft seitens der Wirtschaftsförderung unverändert weiter betrieben<br />

wird.<br />

Interneterlöse im Rahmen von <strong>Hagen</strong>-Online sind eine konstante Größe bei den Umsatzerlösen.<br />

Provisionserlöse für Grundstücksverkäufe sind abhängig von verschiedenen Faktoren und im<br />

Plan nur schwer kalkulierbar. In 2009 konnten 40.323 € Provisionserlöse aus Grundstücksverkäufen<br />

erzielt werden.<br />

Im Rahmen der Projekte wurden 235.814 € Erlöse vereinnahmt.<br />

Die Personalkosten sind im Vergleich zum Vorjahr um 39.973 € gestiegen. Dies ist auf die<br />

2,8-%ige Tariferhöhung des Jahres 2009 zurückzuführen. Weiterhin wird eine Arbeitnehmerin im<br />

Rahmen einer Qualifizierungsmaßnahme befristet von 6/2009 bis 5/2010 beschäftigt. Die Zuführung<br />

zur Pensionsrückstellung ist mit 22.953 € versicherungsmathematisch bedingt wesentlich<br />

höher als in den Vorjahren. Ebenfalls wurde für die Jahre 2007 und 2008 rückwirkend und für das<br />

Jahr 2009 eine Rückstellung für Leistungsentgelt in Höhe von 21.420 € gebildet.<br />

Einsparungen wurden in folgenden Bereichen realisiert:<br />

• Betriebsgemeinkosten 37.963 € (11,6 %),<br />

• Verwaltungsgemeinkosten 7.712 € (9,8 %),<br />

Seite 350 Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

• Vertriebsgemeinkosten ohne Projekt Zeitreise 41.287 € (62,6 %).<br />

Im Zuge der Sparmaßnahmen wurde auf eine Teilnahme an der Expo Real verzichtet.<br />

2.3 Finanzlage<br />

Die Finanzlage ist als stabil zu bezeichnen. Das Finanzmanagement der Gesellschaft ist darauf<br />

ausgerichtet, Verbindlichkeiten innerhalb der Zahlungsfristen zu begleichen und Forderungen<br />

innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen. Die Gesellschaft verfügte in 2009 über ausreichende<br />

Liquidität, Kreditlinien mussten zu keiner Zeit in Anspruch genommen werden.<br />

3. Voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken<br />

Der Wirtschaftsplan 2010 weist ein positives Ergebnis aus. Nachdem in 2009 umfangreiche Kosteneinsparungen<br />

realisiert wurden, ist es auch in 2010 Ziel, kostenbewusst zu wirtschaften. Darüber<br />

hinaus bestehen Bestrebungen, Fixkosten zu reduzieren, um die Möglichkeit zu schaffen,<br />

sich eventuell verändernden Rahmenbedingungen schneller anpassen zu können. So wurden in<br />

den letzten Jahren Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und der daraus resultierende<br />

Zinsaufwand systematisch abgebaut. Dies führte auch zu einer wesentlichen Verbesserung des<br />

Cashflows.<br />

Im Vermietungsgeschäft werden keine Veränderungen erwartet. In 2010 werden 19.120 € Zuschüsse<br />

im Rahmen des Projektes Innoprofit, 24.000 € Zuschüsse im Rahmen des Projektes<br />

„Europe Direct Informationsrelais“ und Einnahmen in Höhe von 125.000 € für das CIB-Projekt<br />

erwartet. Weiterhin ist geplant, ein neues Ökoprofit-Projekt durchzuführen. Die WFG erhält für die<br />

Akquisition eine Provision. Die Durchführung des Projektes „Zeitreise Einzelhandel im Wandel<br />

2010“ ist für 2010 geplant. Das Folgeprojekt beinhaltet den 12. <strong>Hagen</strong>er Schaufensterwettbewerb<br />

und Aktionen im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres. Die korrespondierenden Einnahmen hierzu<br />

belaufen sich auf 140.000 €. Provisionserlöse aus Grundstücksverkäufen werden mit 20.000 €<br />

kalkuliert. Die Gründerberatung der WFG wird im Rahmen der Partnerschaft im Startercenter<br />

Märkische Region wahrgenommen.<br />

Die an die Stadt zu zahlende Umlage für Beamtenversorgung für die Jahre 2008 und 2009 ist<br />

weiterhin strittig. Ein von den Tochtergesellschaften der Stadt <strong>Hagen</strong> in Auftrag gegebenes externes<br />

Gutachten hat ergeben, dass die Umlage auf Basis von 79,66 % der laufenden Dienstbezüge<br />

der von der Stadt in städtische Gesellschaften gewechselten Beamten zu hoch sei und somit<br />

die Tochtergesellschaften der Stadt in unberechtigter Form benachteilige (33% werden als<br />

angemessen erachtet). Das maximale Risiko der für 2009 nicht gebuchten Aufwendungen beträgt<br />

52.202,70 €.<br />

Im Rahmen der Sparmaßnahmen der Stadt <strong>Hagen</strong> wird auch die kommunale Aufgabe „Wirtschaftsförderung“<br />

seit 2008 diskutiert. Gemeinsam mit städtischen Gremien und dem Aufsichtsrat<br />

wird die Neuausrichtung der WFG im Hinblick auf Kernaufgaben und der Verschmelzung anderer<br />

Bereich der Stadt mit der Gesellschaft in 2010 erfolgen.<br />

3.1 Risikobericht<br />

Ziel des Finanz- und Risikomanagements der Gesellschaft ist die Sicherung des Unternehmenserfolges<br />

gegen finanzielle Risiken jeglicher Art. Beim Management der Finanzpositionen verfolgt<br />

das Unternehmen eine konservative Risikopolitik.<br />

Zur Absicherung gegen das Liquiditätsrisiko und zur Aufrechterhaltung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit<br />

wird ein Liquiditätsplan erstellt, der laufend an aktuelle Änderungen angepasst wird<br />

und als Basis für die Geldmitteldisposition dient. Die Liquidität ist ausreichend, die Gesellschaft<br />

erwartet keine Engpässe.<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 351


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfalls- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden<br />

entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt<br />

das Unternehmen über ein Debitorenmanagement mit einem adäquaten Mahnwesen.<br />

Das Unternehmen ist eine Selbstverpflichtung zur Umsetzung des Handlungsrahmens für ein<br />

aktives Schuldenmanagement der Stadt <strong>Hagen</strong> eingegangen. Hierin werden Finanzierungsinstrumente<br />

definiert, welche eingesetzt werden dürfen.<br />

Zur Absicherung des Grundgeschäftes im Rahmen der Finanzierung des Baus des <strong>Hagen</strong>er Weiterbildungszentrums<br />

(HaWIT) (2 Darlehen in Höhe von 2.454.201 €) ist in 2000 ein Swapgeschäft<br />

in Schweizer Franken abgeschlossen worden. Das Swapgeschäft basiert auf einem festen Zinssatz<br />

in Höhe von 4,62 %. Da Zahlungen in CHF zu leisten sind, stellt dies aufgrund des volatilen<br />

CHF-€-Kurses sowohl eine Chance als auch ein Risiko dar. Das bisherige Gesamtergebnis des<br />

Swapgeschäftes stellt sich insgesamt positiv dar. Im Zuge der bei den Jahresabschlussarbeiten<br />

vorzunehmenden Bewertung des Darlehens (Rückzahlung in CHF) musste jedoch zum Bilanzstichtag<br />

die Rückstellung für Kursdifferenzen auf 103.067 € erhöht werden.<br />

3.2 Spezieller Risikobericht:<br />

Im Lagebericht des Vorjahres wurde noch über eine mögliche Liquidation der WFG und die Eingliederung<br />

der Wirtschaftsförderung in die Stadt <strong>Hagen</strong> als Amt berichtet. Nach der Kommunalwahl<br />

im Herbst 2009 und der Konstituierung des neuen Stadtrates wird in der Politik zurzeit über<br />

eine Zusammenlegung der WFG, des Stadtmarketings, der Touristik, des Servicezentrums Wirtschaft<br />

und der agentur mark GmbH diskutiert. Da hier eine GmbH-Lösung außerhalb der Stadt<br />

<strong>Hagen</strong> favorisiert wird, erfolgt die Bilanzierung weiterhin zu fortgeführten Buchwerten unter der<br />

Prämisse der Unternehmensfortführung.<br />

3.3 Prognosebericht<br />

Es ist geplant, in 2010 ein ausgeglichenes Jahresergebnis zu erreichen. Unter den geplanten<br />

Prämissen wird die Gesellschaft auch zukünftig in der Lage sein, ihren Zahlungsverpflichtungen<br />

fristgerecht nachzukommen.<br />

Seite 352 Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong><br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> Seite 353


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Wasserloses Tal 2<br />

58093 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 17.11.1980<br />

Stammkapital 100.000 DM<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 18. Juli 2003<br />

Gesellschafter Anteil am Stammkapital<br />

in DM in %<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> 50.000 50,0<br />

Dortmunder Actienbrauerei<br />

Westfälische Getränkeindustrie GmbH &<br />

10.000 10,0<br />

Mitarbeiterzahl 16<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Co. KG<br />

Seite 354 Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong><br />

10.000<br />

10,0<br />

SIHK <strong>Hagen</strong> 10.000 10,0<br />

Einzelhandelsverband Südwestfalen e.V. 5.000 5,0<br />

Kreishandwerkerschaft <strong>Hagen</strong><br />

Festkomitee zur Pflege und Förderung des<br />

5.000 5,0<br />

heimatlichen Brauchtums e. V.<br />

5.000 5,0<br />

Stadtsportbund <strong>Hagen</strong> e. V. 2.500 2,5<br />

Sängerkreis <strong>Hagen</strong>-Ennepe-Ruhr im Sängerbund<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

2.500<br />

Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb der Stadthalle und<br />

der damit verbundenen Organisation und Durchführung von Veranstaltungen<br />

sportlicher, kultureller, sozialer und kommerzieller<br />

2,5


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Natur, jeweils einschließlich gastronomischer Versorgung. Soweit<br />

dies dem Gesellschaftszweck dient, darf die Gesellschaft in gleichem<br />

Umfang Veranstaltungen auch außerhalb der Stadthalle<br />

durchführen und Dritte bei solchen Vorhaben unterstützen.<br />

Die Gesellschaft verfolgt den Zweck, das kulturelle und soziale<br />

Leben der Stadt <strong>Hagen</strong>, insbesondere durch Unterstützung der<br />

örtlichen Kulturträger, zu fördern.<br />

Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften einschließlich<br />

der Unterverpachtung der Anlagen und Einrichtungen<br />

der Stadthalle, durch die der Gesellschaftszweck gefördert werden<br />

kann, berechtigt. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben<br />

anderer Unternehmen bedienen, sich an solchen beteiligen oder<br />

sie gründen.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Das Unternehmen ist Betreiberin der Stadthalle und Organisatorin<br />

und Durchführerin von Veranstaltungen sportlicher, kultureller,<br />

sozialer und kommerzieller Natur. Zudem verfolgt die Gesellschaft<br />

den Zweck, das kulturelle und soziale Leben der Stadt <strong>Hagen</strong> zu<br />

fördern.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Elmar Josten<br />

Im Jahr 2009 wurden mehrere Eigenveranstaltungen sowie eine<br />

größere Anzahl Fremdveranstaltungen durchgeführt. Die Eigenveranstaltungen<br />

wurden im Bereich Kultur durchgeführt, die<br />

Fremdveranstaltungen waren kommerzieller, aber auch sportlicher,<br />

kultureller und sozialer Natur.<br />

Durch die Art der Veranstaltungen wurde der öffentliche Zweck<br />

erfüllt.<br />

Gesellschafterversammlung<br />

Gem. § 7 Abs. 2 des Gesellschaftsvertrages ist die Stadt <strong>Hagen</strong><br />

berechtigt, bis zu neun Vertreter in die Gesellschafterversammlung<br />

zu entsenden, unter denen sich als ständige Vertreter der<br />

Oberbürgermeister und der Stadtkämmerer befinden. Der Gesellschafterversammlung<br />

gehörten im Berichtsjahr folgende Personen<br />

an:<br />

Herr Dr. Hans-Dieter Fischer<br />

Herr Martin Erlmann<br />

Herr Peter Schenten<br />

Frau Sybille Klos-Eckermann<br />

Herr Sebastian Kayser<br />

Herr Christoph Gerbersmann<br />

Herr Thomas Grothe<br />

Herr Jochen Weber<br />

Herr Heinz Schellhorn<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 sind nachfolgende Vertreter/innen<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> Mitglied der Gesellschafterversammlung:<br />

Herr Dr. Hans-Dieter Fischer<br />

Herr Cristoph Gerbersmann<br />

Herr Thomas Grothe<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> Seite 355


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Herr Peter Beyel<br />

Frau Sybille Klos-Eckermann<br />

Herr Mark Krippner<br />

Herr Sebastian Kayser<br />

Herr Christian Hamann<br />

Herr Hans-Joachim Geisler<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

2009<br />

2009<br />

2008<br />

2008<br />

33.430 € 514.257 € 81.823 € 564.114 €<br />

Seite 356 Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong>


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> Seite 357<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Sachanlagen 319.520,86 222.703,00 3,00<br />

II. Finanzanlagen 25.000,00 25.000,00 25.000,00<br />

344.520,86 247.703,00 25.003,00<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 21.859,65 19.463,43 25.141,38<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten<br />

328.581,63<br />

150.736,81<br />

490.137,42<br />

98.759,67 281.397,38 255.454,89<br />

449.200,95 451.597,62 770.733,69<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 25.095,88 24.424,22 2.239,50<br />

25.095,88 24.424,22 2.239,50<br />

Bilanzsumme 818.817,69 723.724,84 797.976,19<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

328.452,37 235.218,22 270.310,99<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 51.129,19 51.129,19 51.129,19<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 834.424,99 834.424,99 793.841,46<br />

Gewinn-/Verlustvortrag -51.129,19 -51.129,19 -51.129,19<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

-505.972,62 -599.206,77 -523.530,47<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

D Rechnungsabgrenzungsposten<br />

56.097,15 59.900,00 53.968,00<br />

373.012,30 360.668,26 409.590,01<br />

61.255,87 67.938,36 64.107,19<br />

Bilanzsumme 818.817,69 723.724,84 797.976,19


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 358 Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong>


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 1.258.119,91 1.164.491,50 1.323.532,83<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 27.291,51 40.474,86 27.899,88<br />

3. Materialaufwand 493.071,11 518.628,21 568.475,61<br />

4. Personalaufwand 935.609,35 882.696,69 941.745,65<br />

5. Abschreibungen auf Sachanlagen 25.844,90 25.914,83 0,00<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 309.054,30 367.360,50 359.691,19<br />

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 3.080,67 3.505,30 3.503,18<br />

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

9. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

11.329,34 11.649,14 6.051,95<br />

schäftstätigkeit<br />

-504.417,91 -597.777,71 -521.028,51<br />

10. Steuern vom Einkommen und Ertrag 143,32 0,00 0,00<br />

11. Sonstige Steuern 1.411,39 1.429,06 2.501,96<br />

12. Jahresergebnis -505.972,62 -599.206,77 -523.530,47<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> Seite 359


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Geschäftsverlauf<br />

Die Stadthalle <strong>Hagen</strong> ist die größte Versammlungsstätte in <strong>Hagen</strong> und nimmt kulturelle, soziale<br />

und gesellschaftspolitische Aufgaben wahr. Damit stützt sie die oberzentrale Funktion der Stadt<br />

<strong>Hagen</strong>. Der Wettbewerb auch innerhalb der öffentlich-rechtlichen Kulturanbieter hat sich spürbar<br />

verschärft. Die Zahl der <strong>Hagen</strong>er Bestandsimmobilien, in denen Kultur angeboten wird, ist gestiegen.<br />

Der wirtschaftliche Einbruch zu Beginn des Jahres 2009 hat sich nicht in vollem Umfang im Freizeitbereich<br />

bemerkbar gemacht. Die Umsätze für Veranstaltungen sind dennoch gesteigert worden.<br />

Der Kälteeinbruch Mitte Dezember 2009 hat die „Über 30 Party“ massiv beeinflusst und die<br />

Seite 360 Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong>


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Party zu einem Flop werden lassen. Witterungsbedingt sind so auch zwei Sinfoniekonzerte umsatzmäßig<br />

negativ beeinflusst worden.<br />

Das veränderte Freizeitverhalten der Konsumenten und das daraus resultierende veränderte<br />

Angebot der Agenturen macht der Gesellschaft zu schaffen. Positiv ist zu vermerken, dass mit<br />

dem Partyformat „Über 30 Party“ und „Radio <strong>Hagen</strong> Party“ ein Format integriert worden ist, das<br />

die Besucher annehmen und die Umsatzzahlen positiv beeinflusst. Hier sind für das Jahr 2010<br />

die Voraussetzungen geschaffen, die Umsatzzahlen zu stabilisieren, gleichwohl auch hier ein<br />

Besucherrückgang im Schnitt von 280 Besuchern/Party zu verzeichnen ist. Für 2010 sind die<br />

Termine gebucht, aber das Format wird nun jährlich auf seine Rentabilität hin überprüft, weshalb<br />

eine solide Planung über das Jahr hinaus nicht möglich ist.<br />

2. Investitionen<br />

Die Gesellschaft leidet sowohl von der Immobilie als auch vom Betreiben her immer noch unter<br />

einem beachtlichen Investitionsstau. Der Brandschutz ist durch die Maßnahmen in 2009 auf dem<br />

neuesten Stand der Technik. Lüftung und Heizung sind in 2008/2009 komplett erneuert worden<br />

und hier werden mittelfristig Energieeinsparungen zu verzeichnen sein, allerdings müssen sich<br />

die Anlagen erst in einem eingeschwungenen Zustand befinden.<br />

Der Bau des Orchesterprobenraumes ist durch Beschluss der Gesellschafterversammlung am<br />

27. Oktober 2009 auf den Weg gebracht worden. Das Budget ist auf den Betrag von 558 T€ festgeschrieben<br />

worden. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich Mitte Juni beendet sein. Damit hat<br />

das Philharmonische Orchester <strong>Hagen</strong> einen neuen Probenraum und die Stadthallenbetriebs<br />

GmbH <strong>Hagen</strong> einen autark nutzbaren Multifunktionalraum.<br />

3. Personalbereich<br />

Im Jahre 2009 waren zum Jahresende neben dem Geschäftsführer 16 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Davon waren 3 Mitarbeiter teilzeitbeschäftigt. Diese Zahl ist stabil geblieben. Parallel zu den Anforderungen<br />

der Gastronomie sind die Kosten der Aushilfen angestiegen.<br />

4. Vermögenslage<br />

Das zum 31. Dezember 2009 ausgewiesene Eigenkapital wurde durch den gegenüber dem Vorjahr<br />

verminderten Jahresfehlbetrag sowie Zuführungen der Gesellschafter zur Kapitalrücklage<br />

beeinflusst. Danach ergibt sich ein Eigenkapitalanteil an der Bilanz von 40,1 %.<br />

5. Finanz- und Liquiditätslage<br />

Die dynamische Liquiditätsplanung berücksichtigte als Einnahmen-Ausgaben-Planung die Entwicklung<br />

der Umsätze, die Zahlungsziele der Kunden und Lieferanten sowie die zur Verfügung<br />

stehenden Betriebserhaltungszuschüsse. Die Gesellschaft hat in 2009 einen weiteren Kredit für<br />

die Baumaßnahme „Orchesterprobenraum“ in Anspruch genommen.<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> Seite 361


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

6. Ertragslage<br />

6.1 Leistungen<br />

Das Jahr 2009 wurde durch die Erweiterung des Portfolios und konsequente Entwicklung des<br />

Veranstaltungsmanagements geprägt. Die Umsatzerlöse betrugen für das Jahr 2009 1.258 T€<br />

(im Vorjahr: 1.165 T€). Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Umsatzerlöse um 8,0 % erhöht.<br />

6.2 Kosten<br />

Der Materialaufwand in Höhe von 493 T€ hat sich gegenüber dem Vorjahr verringert um 26 T€<br />

und lag damit um 5,0 % unter dem Vorjahreswert.<br />

Der Personalaufwand hat sich um 8,0 % von 882 T€ auf 953 T€ erhöht. Hier haben sich der vermehrte<br />

Einsatz von Aushilfen sowie Tariferhöhungen ausgewirkt.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um rund 16,0 % gesunken. Dabei verringerten<br />

sich die Kosten von 368 T€ auf 309 T€ im Berichtszeitraum.<br />

7. Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung<br />

Die Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> ist Teil des konsumentenabhängigen Freizeitmarktes. Insofern<br />

ist die Gesellschaft den Einflüssen der Konjunktur ausgesetzt. Erschwerend in <strong>Hagen</strong> kommt<br />

hinzu, dass weniger Besucher sich derzeit Freizeit leisten können oder wollen und die weniger<br />

gewordenen Besucher in ihrem Konsumverhalten bei den Veranstaltungen deutlich zurückhaltender<br />

geworden sind. Diese Diagnose der Vorjahre hat nach wie vor Bestand, ist allerdings<br />

durch die Weltmarktkrise deutlich verschärft worden und unmittelbar vor Ort angekommen.<br />

Die Entwicklung in diesem Jahr bestätigt die Erwartungen und die Planungen für das Jahr 2010<br />

stehen unter dem Diktat der Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Ankerveranstaltungen sind gebucht,<br />

so dass die Formate Sinfoniekonzerte, Partys, Abibälle und Comedy für ein Veranstaltungskorsett<br />

sorgen, allerdings sind die anderen Veranstaltungen noch nicht gebucht. Nach wie<br />

vor gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Marketinginstitutionen der Stadt <strong>Hagen</strong> als<br />

schwierig.<br />

8. Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft<br />

Die aktuellen Marktveränderungen sind weiterhin aufmerksam zu beobachten. Eine marktgerechte<br />

Veranstaltungspalette auf hohem qualitativem Niveau gilt es weiterzuentwickeln. Zur weiteren<br />

Festigung der wirtschaftlichen Position der Gesellschaft ist die Umsatzrendite zu verbessern.<br />

Damit könnten die unmittelbaren Auswirkungen sowohl bei Preis- wie auch Besucherrückgängen<br />

leichter kompensiert werden. Derzeit werden mit der BITS Iserlohn Konzepte für neue Veranstaltungstypen<br />

erarbeitet.<br />

Die Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> ist ein Teil im Mosaik des Standortes <strong>Hagen</strong>. Hier gilt es<br />

nach wie vor mittelfristig eine Vision zu entwickeln, die eine Vernetzung aller Akteure auf diesem<br />

Gebiet zur Folge hat und die sich konsequent mit dem Thema Wertschöpfung und Kundenorientierung<br />

auseinander setzt. Nicht zuletzt sind hier Synergien vorhanden, die es in der aktuellen<br />

schwierigen finanziellen Situation der Stadt <strong>Hagen</strong> zu heben gilt. Hier sieht sich die Stadthallenbetriebs<br />

GmbH <strong>Hagen</strong> in der Verantwortung.<br />

Seite 362 Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong>


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 363


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Wasserloses Tal 2<br />

58093 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 17.01.2005<br />

Stammkapital 25.000,00 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 17. Januar 2005<br />

Gesellschafter Die Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> ist alleinige Gesellschafterin.<br />

Mitarbeiterzahl Die Gesellschaft beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

§ 2 des Gesellschaftsvertrages:<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Elmar Josten<br />

(1) Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung, die<br />

Organisation, die Durchführung, die Vermittlung und das<br />

Managen von Veranstaltungen, einschließlich der veranstaltungsbezogenen<br />

Beratung Dritter sowie die Erbringung und<br />

Vermittlung von Leistungen im Bereich des Stadtmarketings<br />

und der Touristikförderung für das Stadtgebiet <strong>Hagen</strong> sowie<br />

die Erbringung gastronomischer Leistungen im Rahmen<br />

eigener Veranstaltungen und Veranstaltungen Dritter.<br />

Seite 364 Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH<br />

Die Gesellschaft verfolgt den Zweck, das kulturelle und<br />

soziale Leben der Stadt <strong>Hagen</strong>, insbesondere durch Unterstützung<br />

der örtlichen Kulturträger, zu fördern.<br />

(2) Die Gesellschaft kann darüber hinaus alle Geschäfte<br />

betreiben, die dem Gesellschaftszweck dienen.<br />

(3) Die Gesellschaft darf andere Unternehmen gleicher oder<br />

ähnlicher Art übernehmen, vertreten und sich an solchen<br />

Unternehmen beteiligen.<br />

Sie kann sich zur Erfüllung dieser Aufgaben anderer Unternehmen<br />

bedienen.<br />

Gesellschafterversammlung<br />

Herr Dr. Hans-Dieter Fischer<br />

Herr Martin Erlmann<br />

Herr Peter Schenten<br />

Frau Sybille Klos-Eckermann<br />

Herr Sebastian Kayser<br />

Herr Christoph Gerbersmann<br />

Herr Thomas Grothe<br />

Herr Jochen Weber


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Herr Heinz Schellhorn<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 sind nachfolgende Vertreter/innen<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> Mitglied der Gesellschafterversammlung:<br />

Herr Dr. Hans-Dieter Fischer<br />

Herr Christoph Gerbersmann<br />

Herr Thomas Grothe<br />

Herr Peter Beyel<br />

Frau Sybille Klos-Eckermann<br />

Herr Mark Krippner<br />

Herr Sebastian Kayser<br />

Herr Christian Hamann<br />

Herr Hans-Joachim Geisler<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 365


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

Seite 366 Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Sachanlagen 28.585,00 36.190,00 45.237,74<br />

28.585,00 36.190,00 45.237,74<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

5.261,48<br />

11.676,59<br />

38.543,38<br />

II. Guthaben bei Kreditinstituten 38.950,99 25.277,43 14.814,92<br />

44.242,47 36.954,02 53.358,30<br />

C Nicht durch Eigenkapital gedeckter<br />

Fehlbetrag<br />

8.849,17<br />

0,00<br />

0,00<br />

8.849,17 0,00 0,00<br />

Bilanzsumme 81.646,64 73.144,02 98.596,04<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

0,00 14.054,93 27.464,70<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 25.000,00 25.000,00 25.000,00<br />

Gewinn-/Verlustvortrag -10.945,07 2.646,70 10.749,84<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

-22.904,10 -13.591,77 -8.103,14<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

3.000,00 3.000,00 3.500,00<br />

78.646,64 56.089,09 67.449,34<br />

Bilanzsumme 81.646,64 73.144,02 98.596,04


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 367


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 6.187,22 13.535,27 42.739,71<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 413,45 0,00 2.884,80<br />

3. Materialaufwand 1.087,91 1.387,20 5.903,25<br />

4. Abschreibungen auf Sachanlagen 7.605,00 9.047,74 9.049,26<br />

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 16.352,86 14.192,10 37.394,48<br />

6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 105,00 0,00 0,00<br />

7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

8. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

2.500,00 2.500,00 2.500,00<br />

schäftstätigkeit<br />

-20.840,10 -13.591,77 -9.222,48<br />

9. Steuern vom Einkommen und Ertrag 2.064,00 0,00 -1.119,34<br />

10. Jahresergebnis -22.904,10 -13.591,77 -8.103,14<br />

Seite 368 Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 369


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Geschäftsverlauf<br />

Die Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH ist eine 100-%ige Tochter der Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> und<br />

nimmt kulturelle, soziale und gesellschaftspolitische Aufgaben außerhalb der Stadthalle wahr.<br />

Damit stützt sie die oberzentrale Funktion der Stadt <strong>Hagen</strong>. Die Gründung dieser GmbH ist auf<br />

den Wunsch der Stadt <strong>Hagen</strong> zurückzuführen, die dadurch Aufgaben im Bereich des Stadt- und<br />

Citymarketings sowie Unterstützung der Sparte Tourismus optimieren wollte.<br />

Durch den Politikwechsel in 2004 ist dieses Ziele seitens der Stadt, trotz vorliegender und gemeinsam<br />

erarbeiteter Konzepte, nicht weiter verfolgt worden. Somit hat sich das Engagement auf<br />

wenige Aktionen beschränkt und im letzten Jahr ist das Betreiben des Biergarten an der Stadthalle<br />

als Hauptaufgabe zu verzeichnen gewesen.<br />

2. Investitionen<br />

Die Gesellschaft hat die Investition des Biergartens durch ein Darlehen der Stadthallenbetriebs<br />

GmbH <strong>Hagen</strong> in 2006 vorgenommen und somit das Betreiben des Biergartens möglich gemacht.<br />

3. Personalbereich<br />

Die Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH verfügt über kein eigenes Personal, sondern bedient sich des Personals<br />

der Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong>, einer Saisonaushilfskraft. Die Stadthallenbetriebs<br />

GmbH <strong>Hagen</strong> hat hierzu eine Mitarbeiterin als Saisonaushilfe eingestellt, die sowohl Arbeiten für<br />

die Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> als auch die Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH erledigt. Die Overheadfunktionen<br />

werden von der Gastroleitung und der Geschäftsführung mit übernommen und<br />

intern verrechnet.<br />

4. Vermögenslage<br />

Es ist darauf hin zu weisen, dass die Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH nach dem Verlust des Vorjahres<br />

aufgrund der erheblichen Umsatzminderung nunmehr einen noch höheren Verlust erwirtschaftet<br />

hat und somit überschuldet ist. Es liegt ein „Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag“ in<br />

Höhe von rd. 8.850,00 € vor. Vorliegend ist bereits mehr als das Stammkapital verloren, so dass<br />

grundsätzlich eine Insolvenzsituation eingetreten ist.<br />

Nur aufgrund der Tatsache, dass keine außenstehenden Drittgläubiger der Gesellschaft vorhanden<br />

sind, die mit ihren Forderungen ausfallen könnten, einziger Gläubiger vielmehr die Stadthallenbetriebs<br />

GmbH <strong>Hagen</strong> als Muttergesellschaft ist, ermöglicht zur Zeit noch eine Weiterführung<br />

der Gesellschaft ohne die sonst erforderliche Insolvenzanmeldung. Es existiert eine Rangrücktrittserklärung.<br />

5. Finanz- und Liquiditätslage<br />

Die dynamische Liquiditätsplanung berücksichtigte als Einnahmen-Ausgaben-Planung die Entwicklung<br />

der Umsätze, die Zahlungsziele der Kunden und Lieferanten sowie die zur Verfügung<br />

stehenden Betriebserhaltungszuschüsse.<br />

Seite 370 Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

6. Ertragslage<br />

6.1 Leistungen<br />

Das Jahr 2009 wurde ausschließlich durch das Betreiben des Biergartens geprägt. Die Umsatzerlöse<br />

betrugen für das Jahr 2009 6 T€.<br />

6.2 Kosten<br />

Für Materialkosten und Fremdleistungen wurden im Berichtsjahr 1 T€ verausgabt. Die sonstigen<br />

betrieblichen Aufwendungen betrugen im Berichtsjahr 16 T€. Diese Position beinhaltet Kosten für<br />

die Geschäftsleitung.<br />

7. Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung<br />

Die Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH betreibt lediglich den an der Stadthalle liegenden Biergarten. Das<br />

Beteiligungscontrolling der Stadt <strong>Hagen</strong> hat empfohlen, die GmbH weiter fort zu führen, um einen<br />

möglichen Aktionsradius für eventuelle Aktivitäten der Stadt nicht einzuschränken. Im Rahmen<br />

der Sparbemühungen der Stadt <strong>Hagen</strong> ist mit einer Neuaufstellung der städtischen Beteiligungen<br />

zu rechnen. Inwieweit die Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH in diese Überlegungen einbezogen werden<br />

wird, ist von hier derzeit nicht zu beurteilen. Hier gilt es die nächsten Wochen abzuwarten.<br />

8. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres<br />

Derartige Vorgänge waren nicht zu verzeichnen.<br />

9. Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft<br />

Nach wie vor sieht es so aus, als wenn sich die Gesellschaft auf das Betreiben des Biergartens<br />

beschränken müsste. Eine Tätigkeit, die auch durch eine Erweiterung des Gesellschaftsvertrages<br />

von der Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> übernommen werden könnte.<br />

Die Nähe zum Hotel Mercure sichert bei gutem Wetter unter der Woche den Umsatz im Biergarten.<br />

Gezielte Aktionen, das Wochenende zu beleben, sind wetterabhängig und können nicht in<br />

eine seriöse Planung aufgenommen werden.<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH Seite 371


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 372


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

agentur mark GmbH<br />

agentur mark GmbH Seite 373


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Handwerkerstr. 11<br />

58135 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 29.06.1994<br />

Stammkapital 31.000,00 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 21. Dezember 2005<br />

Gesellschafter Anteil am Stammkapital<br />

in € in %<br />

Stadt <strong>Hagen</strong><br />

Südwestfälische Industrie- und Handels-<br />

15.500 50,000<br />

Mitarbeiterzahl 16<br />

Gegenstand des Unternehmens <br />

kammer (SIHK)<br />

Seite 374 agentur mark GmbH<br />

5.000<br />

16,129<br />

Kreishandwerkerschaft <strong>Hagen</strong> 5.000 16,129<br />

Berufsfortbildungswerk des DGB 2.500 8,065<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH<br />

Gesellschaft zur Wirtschafts- und Struk-<br />

1.000 3,226<br />

turförderung im Märkischen Kreis mbH 1.000 3,226<br />

Eigene Anteile 1.000 3,226<br />

§ 2 des Gesellschaftsvertrages<br />

(1) Gegenstand des Unternehmens ist die Förderung und Verbesserung<br />

der beschäftigungspolitischen, wirtschaftlichen<br />

und sozialen Struktur in der Region.


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

(2) Zur Erfüllung dieses Zweckes erbringt die Gesellschaft insbesondere<br />

folgende Leistungen:<br />

- Entwicklung, Beratung und Umsetzung von Projekten zur<br />

Gestaltung des Strukturwandels, zur Förderung von Beschäftigung<br />

und Qualifizierung sowie zur Unternehmensmodernisierung<br />

und Existenzgründung in der Region.<br />

- Die Steuerung und Umsetzung von Programmen und<br />

Initiativen Dritter in den Bereichen Arbeit, Wirtschaft und<br />

Innovation in der Region.<br />

- Die Koordination und Steuerung der Zusammenarbeit der<br />

Akteure innerhalb der Region, zwischen den Regionen<br />

und mit dem Land.<br />

- Informations- und Beratungsaufgaben für regionale Akteure,<br />

Träger und Unternehmen.<br />

- Die Ermittlung und Aufbereitung relevanter Informationen<br />

sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen für die<br />

Regionalentwicklung.<br />

- Aktivitäten zum Regionalmarketing.<br />

- Sonstige Dienstleistungen, die im unmittelbaren Zusammenhang<br />

mit den vorgenannten Aufgaben stehen.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Durch die tatsächliche Wahrnehmung der oben näher beschriebenen<br />

Aufgaben wird der öffentliche Zweck erreicht.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Erik Schulz<br />

1 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

2 Vertreter der Gemeinde nach § 113 Abs. 2 GO NRW<br />

Gesellschafterversammlung<br />

Der Gesellschafterversammlung gehörten im Berichtsjahr folgende<br />

Vertreter/innen der Stadt <strong>Hagen</strong> an:<br />

Frau Hildegard Kurte<br />

Frau Karin Kuschel-Eisermann<br />

Herr Ulrich Häßner<br />

Herr Jörg Meier<br />

Frau Ruth Sauerwein<br />

Herr Ulrich Alda<br />

Herr Ralf Mehlmann<br />

Herr Dr. Christian Schmidt 1<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 sind nachfolgende Vertreter/innen<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> Mitglied der Gesellschafterversammlung:<br />

Herr Dr. Christian Schmidt 2<br />

Herr Thomas Walter<br />

Herr Jörg Klepper<br />

Herr Mark Krippner<br />

Frau Ramona Timm-Bergs<br />

Frau Christa Stiller-Ludwig<br />

Herr Jaques Kempkes<br />

Herr Siegfried Piotrowski<br />

agentur mark GmbH Seite 375


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

2009<br />

2009<br />

2008<br />

2008<br />

57.570 € 278.653 € 112.890 € 278.653 €<br />

Seite 376 agentur mark GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

A Ausstehende Einlagen auf das gezeichnete<br />

Kapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

agentur mark GmbH Seite 377<br />

31.12.2007<br />

€<br />

0,00<br />

43,54<br />

318,94<br />

0,00 43,54 318,94<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1.640,00 4.256,00 4.745,00<br />

II. Sachanlagen 16.587,66 18.901,00 16.629,00<br />

18.127,66 23.257,00 38.003,00<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

92.346,81 144.407,50 185.726,26<br />

II. Wertpapiere - Eigene Anteile 1.000,00 1.000,00 1.000,00<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

396.572,95 452.482,72 433.696,04<br />

489.919,76 597.890,22 620.422,30<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 100,50 193,97 0,00<br />

100,50 193,97 0,00<br />

Bilanzsumme 506.507,92 621.284,13 642.115,24<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

54.632,10 71.543,60 69.683,04<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 31.000,00 31.000,00 31.000,00<br />

Gewinnrücklagen 1.000,00 1.000,00 1.000,00<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 39.543,60 37.683,04 40.033,51<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

-16.911,50 1.860,56 -2.350,47<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

165.203,94 140.465,07 92.912,00<br />

286.671,88 409.275,46 479.520,20<br />

Bilanzsumme 506.507,92 621.284,13 642.115,24


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 378 agentur mark GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 35.835,23 179.415,89 61.749,26<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 1.644.988,20 1.556.612,78 1.457.081,49<br />

3. Personalaufwand<br />

4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

894.217,84 973.746,58 957.090,95<br />

mögens sowie auf Sachanlagen<br />

9.854,88<br />

13.843,57<br />

agentur mark GmbH Seite 379<br />

22.004,32<br />

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 794.759,53 747.957,21 538.069,98<br />

6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.571,16 3.547,76 953,06<br />

7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

8. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

1.440,34 2.001,01 4.868,53<br />

schäftstätigkeit<br />

-16.878,00 2.028,06 -2.249,97<br />

9. Steuern vom Einkommen und Ertrag 0,00 0,00 -0,59<br />

10. Sonstige Steuern 33,50 167,50 100,50<br />

11. Jahresergebnis -16.911,50 1.860,56 -2.350,47


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft<br />

Der Jahresabschluss für das Jahr 2009 der Gesellschaft schließt mit einem Verlust von<br />

16.911,50 €. Die betrieblichen Erträge belaufen sich auf 1.680.823,43 € und liegen damit leicht<br />

unter dem Vorjahresniveau und um 16.666,60 € unter dem Planwert.<br />

Die Umsatzerlöse liegen mit 35.835,23 € über dem Planwert von 25.000 €, die Zuschüsse liegen<br />

mit 1.644.988,20 € unter dem Planwert von 1.672.490 €. Diese Abweichung ergibt sich in Summe<br />

aus mehreren einzelnen Abweichungen bei der Realisierung der geplanten Zuschüsse. Festzuhalten<br />

ist ferner, dass die Bezuschussung der Gesellschaft durch die drei Gebietskörperschaften<br />

der Region auf Vorjahresniveau und im annähernd planmäßigen Umfang erfolgte.<br />

Seite 380 agentur mark GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die Liquidität der Gesellschaft war zu jedem Zeitpunkt ausreichend sichergestellt.<br />

2. Die Geschäftsfelder<br />

Das Geschäftsjahr stand hinsichtlich der Betätigung in den unterschiedlichen Bereichen ganz im<br />

Zeichen von Kontinuität. Die beiden bundesgeförderten Demografieprojekte - INKAS_mark und<br />

die Ausbildung zum Demografielotsen - wurden mit großem Erfolg weitergeführt. Auch das Vorhaben<br />

zur Entwicklung eines regionalen Ausbildungsnetzwerkes (ran_mark) hat erneut alle qualitativen<br />

und quantitativen Ziele - besonders die Zahl der akquirierten zusätzliche Ausbildungsstellen<br />

- erreicht und sogar übertroffen. Auch die Angebote zur vertieften Berufsorientierung in<br />

der Region konnten vollumfänglich fortgesetzt werden. Die agentur mark GmbH koordiniert und<br />

steuert die Umsetzung dieser Angebote durch beauftragte Träger, die hierfür aufgebauten vielfältigen<br />

Kooperationsbeziehungen wurden erkennbar weiterentwickelt und verbessert.<br />

Eingestellt hat die Gesellschaft im Laufe des Geschäftsjahres die Aufgabe der Umsetzung der<br />

sogenannten Job-Perspektive („Beschäftigungsscout Kombilohn“) für die Jobagentur Ennepe-<br />

Ruhr.<br />

Mit dem Projekt SCHUL_WERK, finanziert aus Mitteln des Bundes und der EU, wird in gemeinschaftlicher<br />

Verantwortung mit der Kreishandwerkerschaft ein neues Vorhaben zur Verbesserung<br />

des Übergangs von der Schule in Berufe des Handwerks angestrebt. Eine erste Zwischenbilanzierung<br />

zeigt, dass durch die verbesserte Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen zusätzliche<br />

Ausbildungspotentiale in erheblichem Umfang für junge Menschen erschlossen werden<br />

können.<br />

Das neue wie auch die laufenden Projekte und Dienstleistungen orientieren sich eng am satzungsmäßigen<br />

öffentlichen Zweck der Gesellschaft, nämlich der Förderung und Verbesserung<br />

der beschäftigungspolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Struktur in der Region.<br />

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2009 - wie im Vorjahr - in drei Geschäftsfeldern gearbeitet,<br />

denen alle Einzelvorhaben zugeordnet werden:<br />

• Regionalagentur Märkische Region<br />

• Schule, Ausbildung & Beruf<br />

• Bildung & Personalentwicklung<br />

Mit der Übernahme der Geschäftsstellenfunktion für den DEX e.V. (Demografie-Experten e. V.)<br />

wird ein weiterer Beitrag zur Positionierung der Region als Kompetenzstandort in Demografiefragen<br />

geleistet.<br />

3. Die Regionalagentur: Aktiv für die Region.<br />

Wie in den Vorjahren haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Regionalagentur im Rahmen<br />

ihres Beratungsauftrags zahlreiche Projekte für die Region angeschoben und deren Finanzierung<br />

durch Einwerbung erheblicher Mittel des Landes und der EU sichergestellt. Unter Einbeziehung<br />

des EU-Anteils von über 5,48 Mio. € konnte so ein Gesamtprojektvolumen von gut 15,18<br />

Mio. € für die Region realisiert werden. Diese Mittel sind aufgrund der Unterstützungsleistungen<br />

der Gesellschaft in Vorhaben und Projekte bei Dritten (Träger, Bildungsakteure, Unternehmen) in<br />

der Märkischen Region geflossen. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, dass die erhebliche Steigerung<br />

gegenüber dem Vorjahr auch dem Umstand geschuldet ist, dass hierin ein Betrag von ca.<br />

7 Mio. € für Maßnahmen im Beschäftigtentransfer aufgrund der Wirtschaftskrise enthalten ist.<br />

agentur mark GmbH Seite 381


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

4. Öffentlichkeitsarbeit und Informationspflichten<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit der Gesellschaft muss einerseits die Unternehmen und ihre Beschäftigten<br />

erreichen, anderseits verantwortliche Entscheidungsträger in Politik, Gesellschaft und bei<br />

Verbänden und Institutionen informieren und ansprechen. Hierfür setzt die Gesellschaft neben<br />

den eigenen Mitteln in erheblichem Umfang auch Mittel des Landes NRW für regionale Öffentlichkeitsarbeit<br />

ein.<br />

Mit regelmäßigen Pressemitteilungen und -gesprächen, mit regelmäßig drei Newslettern im Jahr<br />

und mit Anzeigen, projekt- oder themenbezogenen Publikationen sowie zielgruppenorientierten<br />

Informationsveranstaltungen sowie einem Jahresbericht kommt die Gesellschaft ihrer Informationspflicht<br />

nach. Eine besondere Bedeutung hat die Öffentlichkeitsarbeit der Gesellschaft auch<br />

mit Blick auf die Publizitätsverpflichtungen der Geldgeber (z. B. Bund, Land, EU, Arbeitsagenturen).<br />

Hier wurden alle entsprechenden rechtlichen Vorgaben beachtet.<br />

Gemeinsam mit Kooperationspartnern hat die Gesellschaft außerdem mit der Ausbildungsmesse<br />

EN und der Jobmesse in <strong>Hagen</strong> zwei überregional strahlende Großveranstaltungen mit gestaltet,<br />

die dem Thema Ausbildung in der Region eine breite öffentliche Wahrnehmung verschafft haben.<br />

Ebenfalls erneut durchgeführt wurde der Berufswahlparcours „Komm auf Tour“ für Schülerinnen<br />

und Schüler der Klasse 7 an Haupt- und Gesamtschulen.<br />

5. Perspektiven, Chancen und Risiken<br />

Die Tätigkeit der Gesellschaft basiert weitgehend auf Projektförderungen Dritter. Die Strategie<br />

einer frühzeitigen Entwicklung von Anschlussperspektiven hat sich auch in 2009 erneut bewährt.<br />

Damit konnten ungewollte Personalfluktuationen weitgehend vermieden werden.<br />

In allen Bereichen erfolgt auch im laufenden Jahr eine frühzeitige Anschlussplanung; um dennoch<br />

die im Bereich der öffentlichen Förderung bestehenden Risiken handhabbar zu halten, orientiert<br />

sich die Personalwirtschaft der Geschäftsführung in weiten Teilen an den Projektlaufzeiten.<br />

Dies bedeutet eine hohe Anzahl befristeter Beschäftigungsverhältnisse. Das latente Risiko<br />

von ungewünschten Personalabgängen besteht zwar, die faktische Beschäftigungskontinuität<br />

durch rechzeitige Projektentwicklung in der Vergangenheit vermittelt aber offenbar noch eine<br />

ausreichende Beschäftigungssicherheit, so dass intern kein akuter Fachkräftemangel zu beklagen<br />

ist.<br />

Die Landesförderung für die Regionalagentur für die Zeit bis 2013 kann als gesichert gelten. Insgesamt<br />

muss die Finanzierung der Gesellschaft insbesondere die schwierige Finanzlage der<br />

Kommunen berücksichtigen, die auch im vergangenen Geschäftsjahr keine Anpassung der Bezuschussung<br />

ermöglicht hat.<br />

Die an die Stadt <strong>Hagen</strong> zu zahlende laufende Personalkostenumlage für die Beamtenversorgung<br />

für die Jahre 2008 und 2009 ist weiterhin strittig. Ein von den Tochtergesellschaften der Stadt<br />

<strong>Hagen</strong> in Auftrag gegebenes externes Gutachten hat ergeben, dass die Umlage auf Basis von<br />

79,66% der laufenden Dienstbezüge der von der Stadt in städtische Gesellschaften gewechselten<br />

Beamten zu hoch sei, und somit die Tochtergesellschaften der Stadt in unberechtigter Form<br />

benachteilige (33% werden als angemessen erachtet). Das maximale Risiko der für 2009 nicht<br />

gebuchten Aufwendungen beträgt 33.072,24 €.<br />

6. Personalbestand<br />

Zum Jahresende (Stand 31.12.2009, Vorjahreswert in Klammern) waren 16 (18) MitarbeiterInnen<br />

bei der agentur mark GmbH beschäftigt, davon sind 9 (9) weiblich, 7 (9) männlich. Durch mehrere<br />

Teilzeitarbeitsverhältnisse entspricht dies 13,42 (14,85) Vollzeitäquivalentstellen.<br />

Seite 382 agentur mark GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ARCADEON/HWW Seminar- und<br />

Tagungsbetrieb GmbH<br />

ARCADEON/HWW Seminar- und Tagungsbetrieb GmbH Seite 383


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Lennestr. 91<br />

58093 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 23.01.1996<br />

Stammkapital 430.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 13. September 2005<br />

Gesellschafter Anteil am Stammkapital<br />

in € in %<br />

Douglas Holding AG 169.050,00 39,31<br />

Jörn Kreke Holding AG 157.560,00 36,65<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> 70.950,00 16,50<br />

SIHK <strong>Hagen</strong> 16.220,00 3,77<br />

Fernuniversität - Gesamthochschule <strong>Hagen</strong> 16.220,00 3,77<br />

Mitarbeiterzahl keine Angabe<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Herr Jörg Bachmann<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Gegenstand des Unternehmens ist das Betreiben von Bildungszentren<br />

und Akademien für Aus-, Fort- und Weiterbildung von<br />

Fach- und Führungskräften in Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher<br />

Verwaltung und freien Berufen. Die Gesellschaft ist zu allen<br />

Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die dem Gegenstand des<br />

Unternehmens unmittelbar oder mittelbar zu dienen geeignet sind.<br />

Sie kann zu diesem Zweck im Inland und Ausland Zweigniederlassungen<br />

und Tochtergesellschaften errichten sowie andere Unternehmen<br />

erwerben, sich an solchen - auch durch Übernahme<br />

der persönlichen Haftung und Geschäftsführung - beteiligen oder<br />

diese ohne gesellschaftsrechtliche Beteiligung verwalten.<br />

Gesellschafterversammlung<br />

In der Gesellschafterversammlung wird die Stadt <strong>Hagen</strong> durch<br />

eine durch den Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> beauftragte und mit Weisung<br />

versehene Person vertreten. Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat beschlossen,<br />

in die ordentliche Gesellschafterversammlung am<br />

16.06.2009 Herrn Detlef Reinke und in die außerordentliche Gesellschafterversammlung<br />

am 09.10.2009 Frau Brigitte Kramps als<br />

stimmberechtigte/n Vertreter/in der Stadt <strong>Hagen</strong> zu entsenden.<br />

Es ergeben sich keine unmittelbaren Auswirkungen auf den städtischen Haushalt.<br />

Seite 384 ARCADEON/HWW Seminar- und Tagungsbetrieb GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

ARCADEON/HWW Seminar- und Tagungsbetrieb GmbH Seite 385<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 877,00 1.496,00 1,00<br />

II. Sachanlagen 131.654,51 129.376,51 127.842,01<br />

132.531,51 130.872,51 127.843,01<br />

B Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 37.519,59 18.884,93 18.756,50<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei<br />

Kreditinstituten<br />

219.366,95<br />

231.134,93<br />

208.418,68<br />

352.696,63 508.214,09 284.097,78<br />

809.578,17 758.233,95 511.272,96<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten 2.715,41 1.461,78 14.811,16<br />

2.715,41 1.461,78 14.811,16<br />

Bilanzsumme 744.825,09 890.568,24 653.927,13<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

533.103,72 671.297,04 419.979,77<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 430.000,00 430.000,00 430.000,00<br />

Kapital des stillen Gesellschafters 1.150.406,73 1.150.406,73 1.150.406,73<br />

Gewinn-/Verlustvortrag -88.906,34 -265.666,17 -481.372,49<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

-35.997,22 251.317,27 215.706,32<br />

B Rückstellungen<br />

C Verbindlichkeiten<br />

38.500,00 46.510,00 29.590,00<br />

173.221,37 172.761,20 204.357,36<br />

Bilanzsumme 744.825,09 890.568,24 653.927,13


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 386 ARCADEON/HWW Seminar- und Tagungsbetrieb GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 3.384.486,61 3.846.778,99 3.554.898,51<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 72.328,65 60.877,73 45.576,01<br />

3. Materialaufwand 706.075,91 807.126,05 714.800,33<br />

4. Personalaufwand<br />

5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

1.252.448,93 1.186.323,24 1.072.566,53<br />

mögens und Sachanlagen<br />

49.908,01<br />

42.264,76<br />

ARCADEON/HWW Seminar- und Tagungsbetrieb GmbH Seite 387<br />

93.497,98<br />

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.589.415,13 1.625.447,76 1.504.691,37<br />

7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 3.699,70 6.670,31 1.866,66<br />

8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

9. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

0,00 11,00 100,08<br />

schäftstätigkeit<br />

-137.333,02 253.154,22 216.684,89<br />

10. Steuern vom Einkommen und Ertrag - 0,48 8,00 - 54,00<br />

11. Sonstige Steuern 860,78 1.828,95 1.032,57<br />

12. Erträge aus Verlustübernahmen 102.196,10 0,00 0,00<br />

13. Jahresergebnis -35.997,22 251.317,27 215.706,32


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Geschäftsverlauf und Lage<br />

Das Geschäftsjahr 2009 endet mit einem Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit von rd.<br />

-137 T€ (im Vorjahr: +253 T€).<br />

Dieses um 390 T€ gefallene und nicht erfreuliche, aber vor dem Hintergrund der Banken-/<br />

Wirtschaftskrise im Rahmen der Erwartung liegende Ergebnis, ergibt sich aus dem Umsatzrückgang<br />

um 463 T€ (-12 %) und Einsparungen in Höhe von rd. 73 T€.<br />

So konnte der Materialaufwand entsprechend der Umsatzentwicklung um rd. 12,5 % (101 T€)<br />

vermindert werden.<br />

Seite 388 ARCADEON/HWW Seminar- und Tagungsbetrieb GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Hieraus resultiert ein um 362 T€ deutlich geringerer Rohertrag.<br />

Der Personalaufwand hat sich erhöht, da die Reinigung im Jahr 2009 erstmals mit eigenen Kräften<br />

durchgeführt wurde. Hierdurch konnten bei den Reinigungskosten rd. 124 T€ eingespart werden.<br />

Insgesamt konnten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen aufgrund von Kostensteigerungen<br />

in anderen Bereichen jedoch nur um 37 T€ reduziert werden.<br />

Die Vermögens- und Finanzanlage ist geordnet. Die Gesellschaft verfügt am Bilanzstichtag über<br />

liquide Mittel von 353 T€. Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt überwiegend durch Eigenkapital<br />

und Kapitaleinlagen stiller Gesellschafter. Die bilanzielle Eigenkapitalquote beträgt 71,6 %.<br />

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt für das Geschäftsjahr 2009 -103 T€.<br />

Mit einer wesentlichen Verbesserung der Umsatzentwicklung im kommenden Geschäftsjahr ist<br />

nach Einschätzung der Geschäftsführung insbesondere aufgrund der Wirtschaftskrise und deren<br />

negativen Auswirkungen auf das Buchungsverhalten der Gäste nicht zu rechnen.<br />

Dabei resultiert der Umsatzrückgang im Besonderen aus dem Bereich Seminare/Tagungen und<br />

Firmenfeiern, während die Umsätze in den Bereichen Private Gäste/Feiern und Logis nicht so<br />

stark eingebrochen sind.<br />

Die sich bereits im ersten Quartal 2009 abzeichnende Nachfrageflaute hat ihren Höhepunkt im<br />

zweiten Quartal 2009 erreicht. Das zweite Quartal war überdies nicht nur nachfrageschwach,<br />

sondern geprägt durch zahlreiche Stornierungen ganzer Seminarserien, was sich besonders im<br />

zweiten Halbjahr in sinkenden Umsätzen niedergeschlagen hat.<br />

Erwartet und dennoch bemerkenswert ist die Tatsache, dass nicht wie in vorhergehenden nachfrageschwachen<br />

Perioden, die Seminargruppenstärke und Seminarhäufigkeit einzelner Branchen<br />

und Großunternehmen verringert wurde, sondern sowohl ganze Gruppen und die Anzahl der<br />

Seminare ersatzlos gestrichen wurden. Dabei ist besonders auffallend, dass vermehrt die Großunternehmen<br />

und nicht die Mittelständler zu solch drastischen Mitteln gegriffen haben oder gezwungen<br />

waren.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass der größte Teil der Kunden dem Mittelstand zugehörig ist, wird das<br />

vorgelegte Ergebnis nicht erfreulicher, aber erklärt den Umsatzrückgang um 12% im Vergleich<br />

der Branche um rund 22 % im deutschen Seminar- und Tagungsmarkt.<br />

2. Ausblick auf das laufende Jahr 2010<br />

Für das angelaufene Geschäftsjahr 2010 sind zurzeit keine weiteren Nachfragerückgänge unter<br />

das Niveau des letzten Jahres zu erwarten.<br />

Allerdings ist ein ausreichender Trend zur Erholung ebenfalls nicht festzustellen.<br />

Das Vorausbuchungsniveau bis zum Jahresende liegt ca. 2 % höher als der Vorjahreswert, was<br />

darauf schließen lässt, dass die Talsohle erreicht sein dürfte.<br />

Wesentlich für die weitere Entwicklung sind die beiden folgenden Faktoren:<br />

• Stammklientel, das im letzten Jahr kaum mehr Buchungen platziert hat, weiter zu betreuen,<br />

bis sich deren Nachfrage wieder erholt.<br />

• Neues Klientel aufzubauen, dass aus Kostengründen aus der über uns rangierenden Kategorie<br />

weicht und nach günstigeren, aber dennoch stimmigen Qualitätsprodukten sucht.<br />

Insgesamt zeigt der Ausblick ein Bild zaghafter Erholung.<br />

ARCADEON/HWW Seminar- und Tagungsbetrieb GmbH Seite 389


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Insbesondere die Nischenmärkte sind ein nicht zu unterschätzender Faktor.<br />

Besonders hervorzuheben sind dabei in diesem Jahr die Ruhr 2010 als temporäres Ereignis, das<br />

dem Tagungssegment insofern hilft, dass in diesem Jahr vermehrt nationale Vereinigungen und<br />

Verbände ihre Veranstaltungen in unserer Region abhalten.<br />

Des Weiteren konnte eine Kooperationsvereinbarung mit dem Emil-Schumacher-Museum und<br />

dem Karl-Ernst-Osthaus-Museum, die die Gesellschaft als Partnerhotel ausweist, abgeschlossen<br />

werden.<br />

Die weitere Entwicklung der Gesellschaft in 2010 wird zusätzlich mit der Übernahme der Gastronomie<br />

im Westfalenbad im späten Frühjahr besonders gekennzeichnet sein.<br />

Die Gesellschaft ist überzeugt, dass sie nach einer Anlaufphase mit dieser neuen ARCADEON-<br />

Abteilung bei kalkulierbarem Risiko gute Umsätze und Ertrage generieren kann.<br />

Gleichzeitig kann sie damit ihren Gästen zu besondern Eintrittskonditionen einen Sauna- und<br />

Wellnessbereich auf sehr hohem Niveau anbieten, der mit dem Haus durch ein Shuttle-Angebot<br />

verbunden wird.<br />

Insgesamt sieht die Geschäftsleitung dem Geschäftsjahr gespannt, aber durchaus zuversichtlich<br />

entgegen.<br />

Seite 390 ARCADEON/HWW Seminar- und Tagungsbetrieb GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre<br />

GmbH<br />

Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH Seite 391


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Gesellschaft Kronprinzenstr. 35<br />

45128 Essen<br />

Gründungsdatum 06.11.2000<br />

Stammkapital 25.000 €<br />

Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 06. November 2000<br />

Gesellschafter Anteil am Stammkapital<br />

in € in %<br />

Regionalverband Ruhr 12.750 51<br />

Ennepe - Ruhr - Kreis 6.250 25<br />

Märkischer Kreis 2.000 8<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> 2.000 8<br />

Stadt Breckerfeld 1.000 4<br />

Gemeinde Schalksmühle 750 3<br />

Stadt Halver 250 1<br />

Mitarbeiterzahl Die Gesellschaft beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter/innen.<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb des „Freizeitschwerpunktes<br />

Glörtalsperre“. Mit der Errichtung bezweckt die<br />

Gesellschaft die Förderung des Sports und der Erholung der im<br />

regionalen Einzugsbereich wohnenden Bevölkerung.<br />

(§ 2 Abs. 1 Gesellschaftsvertrag)<br />

Öffentliche Zwecksetzung Der öffentliche Zweck ergibt sich aus dem Zweck der Gesellschaft.<br />

Dieser liegt in der Förderung des Sports, insbesondere<br />

des Schwimmens, und der Erholung der im Einzugsbereich wohnenden<br />

Bevölkerung durch die Anlage und Unterhaltung von<br />

Wanderwegen rund um die Glörtalsperre sowie der Erhaltung der<br />

Talsperre als Naherholungsgebiet.<br />

Organe der Gesellschaft Geschäftsführung<br />

Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Wehrmann<br />

Dipl.-Betriebswirt Wolfgang Flender<br />

Gesellschafterversammlung<br />

Die Stadt <strong>Hagen</strong> wurde durch vom Rat gewählte Personen vertreten.<br />

Der Rat hat für die Dauer der Wahlperiode bis 2009 Herrn<br />

Michael Idel als ständigen Vertreter der Stadt <strong>Hagen</strong> sowie Herrn<br />

Gerd Siskowski als seinen Stellvertreter gewählt; nach der Kommunalwahl<br />

2009 verbleibt Herr Michael Idel als ständiger Vertreter<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> in der Gesellschafterversammlung, neuer Stellvertreter<br />

ist Herr Peter Bannes. Es fanden mehrere Gesellschafterversammlungen<br />

statt.<br />

Seite 392 Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

2009<br />

2009<br />

2008<br />

2008<br />

0 € 8.180 € 0 € 8.180 €<br />

Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH Seite 393


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

Seite 394 Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A Anlagevermögen<br />

I. Sachanlagen 321.438,51 241.817,43 257.659,02<br />

321.438,51 241.817,43 257.659,02<br />

B Umlaufvermögen<br />

I Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

II Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten,<br />

Schecks, Bundesbankguthaben<br />

29.929,24<br />

44.695,71<br />

88.898,17<br />

254.730,34 272.358,99 135.125,51<br />

284.659,58 317.051,70 224.023,68<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 422,07 272,50 272,50<br />

422,07 272,50 272,50<br />

Bilanzsumme 606.520,16 559.141,63 481.955,20<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

378.564,67 340.215,69 280.740,73<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 25.000,00 25.000,00 25.000,00<br />

Ergebnis-/Kapitalrücklage 97.059,00 97.059,00 97.059,00<br />

Gewinnrücklagen 233.556,69 152.783,97 137.383,97<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 0,00 0,00 0,00<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

22.948,98 65.372,72 21.297,76<br />

B Sonderposten für Investitionszuschüsse<br />

C Rückstellungen<br />

D Verbindlichkeiten<br />

44.779,42<br />

47.039,10<br />

49.298,78<br />

5.971,00 5.921,00 4.100,00<br />

177.205,07 165.965,84 147.815,69<br />

Bilanzsumme 606.520,16 559.141,63 481.955,20


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH Seite 395


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse 63.235,35 60.247,86 61.941,89<br />

2. Sonstige betriebliche Erträge 133.915,43 140.208,90 112.112,62<br />

3. Personalaufwand 9.225,42 7.618,56 7.635,26<br />

4. Abschreibungen auf Sachanlagen 25.422,40 21.180,97 23.562,71<br />

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen 125.078,51 116.216,30 106.288,63<br />

6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 5.062,87 8.427,07 4.777,65<br />

7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4.138,34 4.393,04 4.647,80<br />

8. Jahresergebnis<br />

38.348,98 59.474,96 36.697,76<br />

9. Gewinn-/Verlustvortrag aus dem Vorjahr<br />

65.372,72 21.297,76 -19.156,13<br />

10. Entnahmen aus Gewinnrücklagen 65.372,72 0,00 19.156,13<br />

11. Einstellung in die Rücklage Staumauer 15.400,00 15.400,00 15.400,00<br />

12. Bilanzergebnis 22.948,98 65.372,72 21.297,76<br />

Seite 396 Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Darstellung des Geschäftsverlaufs<br />

Die Geschäftsführung hat sich im Jahr 2009 neben der normalen Geschäftsführungstätigkeit insbesondere<br />

um die Planung für die qualitative Weiterentwicklung des gesamten Freizeitbereiches<br />

befasst. Ziel war es, die Voraussetzungen für die Teilnahme an dem Förderwettbewerb „Erlebnis<br />

NRW“ des Landes NRW im Jahr 2010 zu erfüllen. Ferner waren die Aktivitäten zur Errichtung<br />

eines Klettergartens an der Glörtalsperre und die Umsetzung der Investitionsmaßnahme im Einfahrtsbereich<br />

der Glörstraße/K10 im Zusammenhang mit dem Parkraumbewirtschaftungssystem<br />

sowie die Errichtung der Pflanzenkläranlage unterhalb der Staumauer Bestandteil der Handlungsfelder<br />

der Geschäftsführung.<br />

Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH Seite 397


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Im Jahr 2009 wurden die in den Vorjahren gemachten positiven Erfahrungen im Freizeitbereich,<br />

die durch den Einkauf von unterschiedlichen Dienstleistungen (z. B. Sicherheitsdienst, Parkplatzbetreuung)<br />

erreicht wurden, fortgesetzt. Die bereits im Jahr 2008 begonnene Verfolgung von<br />

Verstößen gegen die Parkordnung führte zu einer erheblichen Verbesserung der Zahlungsmoral<br />

im Jahr 2009. Die Kritik gegenüber der Parkplatzbewirtschaftungskonzeption war nicht so stark<br />

wie im Berichtsjahr 2008, so dass von einer Steigerung der Akzeptanz ausgegangen werden<br />

kann. Die regulären Einnahmen aus dem Betrieb des Parkplatzes konnten geringfügig gesteigert<br />

werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die täglichen kostenpflichtigen Parkzeiten und der<br />

gebührenpflichtige Gesamtparkzeitraum in der Saison 2009 gegenüber dem Vorjahr gekürzt wurden,<br />

um die Akzeptanz zu steigern. Die Einnahmen aus den erhöhten Parkentgelten gingen hierdurch<br />

bedingt erheblich zurück.<br />

Eine weitere Verbesserung der Qualität des Freizeitbereichs erfolgte durch die durchgehende<br />

Bewirtschaftung des Hauses Glörtal, des Bikertreffs sowie des Badekiosks in der Saison 2009.<br />

Ferner erfolgte die vertragsgemäße Zahlung der Pachten durch die Krombacher Brauerei und<br />

Herrn Singil. Geringe Mindereinnahmen beim Badekiosk wurden durch Mehreinnahmen beim<br />

Bikertreff ausgeglichen. Die Entsorgungskosten sind gegenüber dem Vorjahr erheblich gestiegen.<br />

Die Wasserkraftanlage war im Jahr 2009 durchgehend ohne Ausfälle in Betrieb, so dass witterungsbedingt<br />

Einnahmen in gleicher Höhe wie im Vorjahr erzielt werden konnten. Die Betriebskosten<br />

konnten gegenüber dem Vorjahr durch eine neue Regelung mit dem Wasserbeschaffungsverband<br />

Lüdenscheid (WBV) nahezu auf Vorjahresniveau gehalten werden. Im Jahr 2009<br />

wurden erstmals die im Rahmen des Dienstleistungsvertrages mit dem WBV durch die Indexanpassung<br />

gestiegenen Kosten für die Betreuung und Überwachung der Staumauer an den WBV<br />

gezahlt.<br />

Im Jahr 2009 wurden erhebliche investive Mittel im Zusammenhang mit dem Parkplatzbewirtschaftungssystem<br />

für die Schrankenanlage und die Beschilderung im Bereich der<br />

K10/Glörstraße, einem Geldwechselautomat sowie für die Pflanzenkläranlage unterhalb der<br />

Staumauer verausgabt.<br />

Der Regionalverband Ruhr hat im Berichtsjahr mit Zustimmung der Gesellschafter den gekürzten<br />

Betriebskostenzuschuss in Höhe des Vorjahres gezahlt.<br />

2. Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

2.1 Vermögens-/Finanzlage<br />

Das Vermögen der Gesellschaft erhöht sich im Berichtsjahr um rd. 9% auf 607 T€ (im Vorjahr:<br />

559 T€). Das langfristige Vermögen wird vollständig durch langfristiges Kapital finanziert. Aufgrund<br />

des Jahresüberschusses in Höhe von 38 T€ hat sich die Eigenkapitalquote von 60 % im<br />

Vorjahr auf 62 % erhöht. Das Eigenkapital beträgt zum Stichtag 379 T€ (im Vorjahr: 340 T€).<br />

Durch die Betriebskostenzuschüsse der Gesellschafter in Höhe von 92 T€ war die Zahlungsfähigkeit<br />

jederzeit gewährleistet. Der Finanzmittelbestand beträgt zum Stichtag 255 T€ (im Vorjahr:<br />

272 T€). Die Reduzierung des Finanzmittelbestandes resultiert im Wesentlichen aus den Auszahlungen<br />

für Investitionsmaßnahmen in das Anlagevermögen im Jahr 2009.<br />

2.2 Ertragslage<br />

Die Erträge der Gesellschaft bestehen überwiegend aus den Betriebskostenzuschüssen der Gesellschafter<br />

von 92 T€ (im Vorjahr: 92 T€). Weitere Einnahmen resultieren aus den erwirtschafteten<br />

Parkplatzgebühren von 43 T€ (im Vorjahr: 41 T€) bzw. den erhöhten Parkgeldern in Höhe<br />

von 12 T€ (im Vorjahr: 20 T€), den Pachteinnahmen von 10 T€ (im Vorjahr: 10 T€) und der Ein-<br />

Seite 398 Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

speisevergütung aus der Wasserkraftanlage von 20 T€ (im Vorjahr: 20 T€). Insgesamt ergaben<br />

sich Erträge in Höhe von 197 T€, die sich um 3 T€ gegenüber dem Vorjahr vermindert haben.<br />

Den Erträgen stehen im Wesentlichen die Betriebskosten für die Staumauer, die aufgrund einer<br />

vorzunehmenden Indexanpassung aus dem Dienstleistungsvertrag mit dem WBV von 46 T€ auf<br />

51 T€ gestiegen sind, und die Kosten für den Freizeitbereich gegenüber. Die Aufwendungen zur<br />

Unterhaltung der Talsperre und des Freizeitbereiches wurden von 81 T€ auf 79 T€ reduziert.<br />

Insgesamt sind die Betriebskosten gegenüber dem Vorjahr um 2 T€ gesunken. Im Jahr 2009<br />

wurden keine wesentlichen, sich auf das Finanzbudget auswirkenden Instandhaltungsaufwendungen<br />

durchgeführt. Aufgrund der getätigten Investitionen stieg die Abschreibung von 21 T€ auf<br />

26 T€.<br />

Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses 2009 (1 T€; im Vorjahr: 4 T€) ergibt sich ein Jahresüberschusses<br />

in Höhe von 38 T€ gegenüber einem Jahresüberschuss aus dem Vorjahr in<br />

Höhe von 59 T€.<br />

3. Nachtragsbericht<br />

Zum Anfang des Jahres 2010 wurde das Pachtverhältnis mit der Krombacher Brauerei um ein<br />

weiteres Jahr für das Haus Glörtal vom RVR und den Bikertreff von der Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre<br />

GmbH (FSG) verlängert, so dass die Unterpächterin Frau Tegtmeier eine größere Planungssicherheit<br />

hat. Die Laufzeit für die Verträge geht nun bis zum 31.12.2013. Für das Verlängerungsjahr<br />

wurden die gleichen Konditionen vereinbart, die auch bereits für das Jahr 2012 vereinbart<br />

wurden. Der gastronomische Betrieb im Haus Glörtal und die Bewirtschaftung des Bikertreffs<br />

werden nach dem derzeitigen Erkenntnisstand als gesichert betrachtet.<br />

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die<br />

nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, liegen nach Einschätzung der Gesellschaft<br />

nicht vor.<br />

4. Risikobericht<br />

Alle zum Jahresabschluss erkannten Risiken sind in der Bilanz erfasst und gemäß der Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

bewertet worden. Existenzgefährdende Risiken sind zur Zeit nicht erkennbar.<br />

Hierzu ist ergänzend festzuhalten.<br />

Um den Betrieb des Freizeitbereiches auch zukünftig zu gewährleisten und dabei die bestehenden<br />

Verpflichtungen erfüllen sowie die durch die durchgeführten Maßnahmen erzeugten Verbesserungen<br />

hinsichtlich der Standortqualität erhalten zu können, sind die Betriebskostenzuschüsse<br />

der Gesellschafter in Höhe von 92.000 € auch zukünftig unbedingt erforderlich.<br />

Die Zufahrt über die sich im Eigentum der Stadt Breckerfeld befindliche öffentliche Zufahrtsstraße<br />

von der K 10 zum Haus Glörtal ist unbedingt auf Dauer, zumindest in der jetzigen Qualität, von<br />

der Stadt Breckerfeld zu gewährleisten, um zukünftig erhebliche Standortnachteile zu vermeiden.<br />

Beim installierten Parkraumbewirtschaftungssystem gibt es geringfügigen Optimierungsbedarf im<br />

Einfahrtsbereich hinsichtlich der Fahrzeuglenkung, um eine ordnungsgemäße Zählung der Besucher<br />

zu gewährleisten.<br />

Wie sich die Einnahmesituation in den folgenden Jahren darstellt, wird entscheidend von den<br />

jeweiligen Witterungsbedingungen abhängen.<br />

Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH Seite 399


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

5. Prognosebericht<br />

Zur Qualitätssteigerung des Standortes Glörtalsperre und der Verbesserung der Gesamtsituation<br />

sowie der langfristigen Einnahmesituation ist die Umsetzung der Ideenkonzeption bzw. der noch<br />

zu qualifizierenden Maßnahmen beabsichtigt. Die FSG beabsichtigt, falls möglich, nicht selbst zu<br />

investieren, sondern die entsprechenden Einrichtungen durch Kooperationsvereinbarungen mit<br />

Dritten von diesen finanzieren zu lassen. Hinsichtlich der förderfähigen Infrastruktureinrichtungen<br />

sind im Falle der Förderung entsprechende Eigenanteile aufzubringen, welche zum Teil aus den<br />

vorhandenen Mitteln der FSG finanziert werden könnten. Für den Fall, dass erhebliche Fördermittel<br />

zur Verfügung gestellt werden und die Eigenmittel nicht aus dem Bestand der FSG finanziert<br />

werden können, wäre eine Sonderzahlung durch die Gesellschafter zur Realisierung der Maßnahmen<br />

erforderlich. Die FSG beabsichtigt, sich in diesem Zusammenhang an dem Wettbewerb<br />

„Erlebnis NRW“ zu beteiligen, um im Rahmen des Förderprogramms des Landes NRW entsprechende<br />

Fördermittel für die förderfähigen Maßnahmen zu erhalten. Die Höhe der benötigten Eigenmittel<br />

kann derzeit noch nicht angegeben werden, da die bisher vorliegenden Planungen aufgrund<br />

der neuen Ausrichtung des Wettbewerbsaufrufes noch zu modifizieren sind. Der Wettbewerbsaufruf<br />

des Landes ist von März 2010 auf Mitte April 2010 verschoben worden.<br />

In der nächsten Gesellschafterversammlung ist die Gesamtentwicklung des Bereiches unter Berücksichtigung<br />

der geplanten Kooperationsmaßnahmen sowie der Kostensituation für die Investitionsmaßnahmen<br />

zu diskutieren.<br />

Die Gesellschafterversammlung hat am 4. Dezember 2009 den Wirtschaftsplan 2010 beschlossen.<br />

Dieser sieht bei Erträgen von 208,8 T€ (davon Gesellschafterzuschüsse: 92 T€) und Aufwendungen<br />

von 149,4 T€ einen Jahresüberschuss von 59,4 T€ vor.<br />

Seite 400 Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Anstalten des öffentlichen<br />

Rechts<br />

Seite 401


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 402


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> (AöR)<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> (AöR) Seite 403


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Anstalt Eilper Str. 132 - 136<br />

58091 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 01.01.2003<br />

Stammkapital 41.000.000 €<br />

Anstaltssatzung in der Fassung vom 22. Mai 2006<br />

Beteiligungen Anteil am<br />

Kapital<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH 99 %<br />

C.C. Reststoff-Aufbereitung GmbH & Co. KG 20 %<br />

C.C. Reststoff - Aufbereitung - Verwaltungs GmbH 20 %<br />

Mitarbeiterzahl 92<br />

Gegenstand der Anstalt § 2 der Satzung<br />

(1) Das Kommunalunternehmen nimmt die öffentliche Abwasserbeseitigungspflicht<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> nach Maßgabe der<br />

gesetzlichen Vorschriften und der nachstehenden Bestimmungen<br />

als eigene Aufgaben wahr.<br />

(2) Die Abwasserbeseitigung umfasst insbesondere Planung,<br />

Bau und Betrieb der Anlagen für das Sammeln, Fortleiten,<br />

Behandeln, Einleiten, Versickern, Verregnen und Verrieseln<br />

von Abwässern, das Einsammeln und Abfahren des<br />

in Kleinkläranlagen anfallenden Schlamms und des Inhalts<br />

Seite 404 Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> (AöR)


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

aus abflusslosen Gruben.<br />

Organe der Gesellschaft Vorstand<br />

Herr Hans-Joachim Bihs<br />

(3) Das Kommunalunternehmen hat folgende weitere Aufgaben:<br />

- Reinigung der Straßenentwässerungseinrichtungen<br />

sowie Transport und Entsorgung des Sinkkastengutes,<br />

- Durchführung der Gewässerunterhaltung, insbesondere<br />

zur Verbesserung der ökologischen Situation, zur<br />

Sicherung des Hochwasserabflusses und Räumung<br />

der Gewässerufer von Unrat,<br />

- Ausbau und Renaturierung von Gewässern.<br />

(4) Das Kommunalunternehmen kann weitere Aufgaben<br />

wahrnehmen, wenn sie ihm durch besonderen Beschluss<br />

des Rates der Stadt <strong>Hagen</strong> übertragen werden.<br />

(5) Das Kommunalunternehmen ist weiterhin zu allen Maßnahmen<br />

und Geschäften berechtigt, durch die der Anstaltszweck<br />

gefördert werden kann. Es kann sich zur Erfüllung<br />

seiner Aufgaben anderer Unternehmen bedienen,<br />

sich an ihnen beteiligen oder solche Unternehmen sowie<br />

Hilfs- und Nebenbetriebe errichten, erwerben, pachten<br />

oder für sie die Betriebsführung übernehmen. Dabei ist<br />

sicherzustellen, dass die Haftung des Kommunalunternehmens<br />

auf einen bestimmten Betrag begrenzt ist.<br />

(6) Aufgaben nach den Abs. 1 - 5 kann das Kommunalunternehmen<br />

unter Wahrung der kommunalrechtlichen Voraussetzungen<br />

auch für andere Gemeinden wahrnehmen.<br />

Verwaltungsrat<br />

Herr Thomas Grothe (Vorsitzender)<br />

Frau Christel Jamin<br />

Herr Dr. Stephan Ramrath<br />

Herr Gerhard Romberg<br />

Frau Petra Priester-Büdenbender<br />

Frau Christiane Herms<br />

Herr Claus Rudel<br />

Frau Christa Stiller-Ludwig<br />

Herr Christian Schultz<br />

Herr Hans-Otto Marscheider<br />

Frau Regina Sparfeld-Möbus (Mitarbeitervertreterin)<br />

Herr Dirk Lange (Mitarbeitervertreter)<br />

Herr Bernd Linnestruth (Mitarbeitervertreter)<br />

Herr Günter Brandau (Mitarbeitervertreter)<br />

Herr Andreas Gleim (Mitarbeitervertreter)<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 setzt sich der Verwaltungsrat wie<br />

folgt zusammen:<br />

Herr Thomas Grothe (Vorsitzender)<br />

Frau Corinna Niemann<br />

Herr Dr. Stephan Ramrath<br />

Herr Gerhard Romberg<br />

Herr Michael Grzeschista<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> AöR Seite 405


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Herr Ulrich Häßner<br />

Frau Brigitte Kramps<br />

Herr Dr. Rainer Preuß<br />

Herr Dr. Josef Bücker<br />

Herr Victor Dücker<br />

Arbeitnehmervertreter/innen:<br />

Herr Günter Brandau<br />

Herr Maximilian Reineke<br />

Frau Jutta Schüler<br />

Herr Dirk Lange<br />

Herr Andreas Gleim<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

2009<br />

2009<br />

2008<br />

2008<br />

1.132.381 € 0 € 1.139.550 € 9.100 €<br />

Seite 406 Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> (AöR)


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

A Aufwendungen für die Ingangsetzung<br />

und Erweiterung des Geschäftsbetriebes<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> AöR Seite 407<br />

31.12.2007<br />

€<br />

0,00 3.981,87 17.714,98<br />

0,00 3.981,87 17.714,98<br />

B Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 254.088,41 162.328,40 122.909,60<br />

II. Sachanlagen 319.862.629,51 318.654.332,71 314.984.886,73<br />

III. Finanzanlagen 2.084.600,26 1.290.255,41 1.256.235,41<br />

322.201.318,18 320.106.916,52 316.364.031,74<br />

C Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 82.322,43 52.200,97 92.395,26<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten<br />

2.410.086,15<br />

4.581.848,94<br />

3.670.981,18<br />

1.020,29<br />

475,03<br />

406,94<br />

2.493.428,87 4.634.524,94 3.763.783,38<br />

D Rechnungsabgrenzungsposten 84.538,73 98.439,55 46.043,88<br />

84.538,73 98.439,55 46.043,88<br />

Bilanzsumme 324.779.285,78 324.843.862,88 320.191.573,98<br />

Passiva<br />

A Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

70.331.820,64 67.226.913,93 65.671.350,97<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 41.000.000,00 41.000.000,00 41.000.000,00<br />

Gewinnrücklagen 25.359.113,93 23.864.950,97 21.914.055,37<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

3.972.706,71 2.361.962,96 2.757.295,60<br />

B Sonderposten für Investitionszuschüsse<br />

C Empfangene Ertragszuschüsse<br />

D Rückstellungen<br />

E Verbindlichkeiten<br />

F Rechnungsabgrenzungsposten<br />

45.180.456,23<br />

44.399.968,03<br />

43.652.278,97<br />

29.344.533,00 29.610.164,00 29.582.418,00<br />

7.791.795,06 8.038.989,24 9.607.072,87<br />

172.112.093,85 175.548.148,56 171.678.453,17<br />

18.587,00 19.679,12 0,00<br />

Bilanzsumme 324.779.285,78 324.843.682,88 320.191.573,98


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 408 Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> (AöR)


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse<br />

2. Erhöhung/Verminderung des Bestandes<br />

39.468.757,16 38.399.882,90 36.834.869,38<br />

an fertigen und unfertigen Erzeugnissen<br />

0,00 -33.060,35 32.672,63<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.166.357,44 1.138.974,50 1.104.821,38<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge 1.830.055,97 2.225.624,41 1.661.386,48<br />

5. Materialaufwand 16.478.053,46 17.230.398,10 15.782.225,60<br />

6. Personalaufwand<br />

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens<br />

und Sachanlagen sowie auf<br />

aktivierte Aufwendungen für die Ingangsetzung<br />

und Erweiterung des Ge-<br />

5.021.476,75 4.790.625,68 4.837.829,07<br />

schäftsbetriebes<br />

6.465.480,35 6.384.039,05 6.343.307,35<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.152.351,74 2.006.888,62 2.421.942,40<br />

9. Erträge aus Beteiligungen 31.852,97 32.198,23 20.832,62<br />

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 7.893,75 11.990,16 1.176.936,84<br />

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

12. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

8.404.857,09 8.982.211,42 8.682.064,73<br />

schäftstätigkeit<br />

3.982.697,90 2.381.446,98 2.764.150,18<br />

13. Steuern vom Einkommen und Ertrag 3.189,58 12.463,17 0,00<br />

14. Sonstige Steuern 6.801,61 7.020,85 6.854,58<br />

15. Jahresergebnis<br />

3.972.706,71 2.361.962,96 2.757.295,60<br />

16. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 2.361.962,96 2.757.295,60 926.870,55<br />

17. Zuführung zur allgemeinen Rücklage<br />

18. Zuführung zur zweckgebundenen Rück-<br />

1.494.162,96 1.210.107,88 100.270,55<br />

lage<br />

0,00<br />

740.787,72<br />

19. Ausschüttung an die Stadt 867.800,00 806.400,00 826.600,00<br />

20. Bilanzergebnis 3.972.706,71 2.361.962,96 2.757.295,60<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> AöR Seite 409<br />

0,00


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 410 Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> (AöR)


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Ertragslage<br />

Die Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> (SEH) weist für das Geschäftsjahr 2009 einen Jahresgewinn in<br />

Höhe von 3.972.706,71 € aus. Insgesamt hat sich das Ergebnis gegenüber 2008 um<br />

1.610.743,75 € verbessert.<br />

2009 2008 Veränderung<br />

€ € € %<br />

Betriebliche Erträge 42.216.365,05 41.006.768,53 1.209.596,52 2,95<br />

Betriebliche Aufwendungen 30.046.308,71 30.363.896,14 -317.587,43 -1,05<br />

Betriebsergebnis 12.170.056,34 10.642.872,39 1.527.183,95 14,35<br />

Neutrale Erträge 248.805,52 724.789,53 -475.984,01 -65,67<br />

Neutrale Aufwendungen 71.053,59 48.191,91 22.861,68 47,44<br />

Neutrales Ergebnis 177.751,93 676.597,62 -498.845,69 -73,73<br />

Ordentliches Betriebsergebnis 12.347.808,27 11.319.470,01 1.028.338,26 9,08<br />

Erträge aus Beteiligungen 31.852,97 32.198,23 -345,26 -1,07<br />

Finanzerträge 7.893,75 11.990,16 -4.096,41 -34,16<br />

Finanzaufwendungen 8.404.857,09 8.982.211,42 -577.354,33 -6,43<br />

Finanzergebnis -8.365.110,37 -8.938.023,03 572.912,66 6,41<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag 3.189,58 12.463,17 -9.273,59 -74,41<br />

Sonstige Steuern 6.801,61 7.020,85 -219,24 -3,12<br />

Jahresgewinn 3.972.706,71 2.361.962,96 1.610.743,75 68,20<br />

1.1 Betriebsergebnis<br />

1.1.1 Abwasser<br />

Das Betriebsergebnis fällt mit 12.170.056,34 € um 1.527.183,95 € besser aus als im Jahr 2008.<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> AöR Seite 411


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Erlössteigerungen von insgesamt 1,2 Mio. € beruhen auf der Anpassung der Gebührensätze für<br />

Schmutz- und Niederschlagswasser zu Beginn des Geschäftsjahres.<br />

Gegenüber 2008 generiert die SEH Mehrerlöse aus Schmutzwassergebühren in Höhe von rd.<br />

1.133 T€, aus Niederschlagswassergebühren in Höhe von rd. 439 T€.<br />

Der von der Stadt <strong>Hagen</strong> für die Ableitung von Niederschlagswasser von öffentlichen Flächen<br />

aufzuwendende Gebührenanteil liegt mit 4.968.800,- € um 197.200,- € höher als im Jahr zuvor.<br />

Erstmals seit Jahren ist bei den Privathaushalten ein Anstieg der Wasserverbrauchsmengen um<br />

rd. 76 Tm³ festzustellen (2008: 9.360.014 m³; 2009: 9.435.937 m³). Eine Trendwende im Verbrauchsverhalten<br />

liest die SEH daraus allerdings nicht ab.<br />

Bei den gewerblichen Kunden allerdings liegt, vermutlich in Folge der Wirtschaftskrise, ein weiterer<br />

Wasserverbrauchsrückgang in einer Größenordnung von rd. 183 Tm³ vor.<br />

Im Segment Niederschlagswasser sind die veranlagten Grundstücksflächen mit 10.441 Tm² gegenüber<br />

2008 um rd. 95 Tm² zurückgegangen.<br />

Die Abwasserentgelte bestimmen sich über den vorab ermittelten Gebührenbedarf sowie über die<br />

vorab determinierten Veranlagungsgrößen Frischwasser bzw. befestigte Flächen.<br />

Unterschreiten die Veranlagungsgrößen des Geschäftsjahres die vorab geplanten Werte, wie in<br />

2009 in den Bereichen Schmutz- und Niederschlagswasser geschehen, und kann eine Minderung<br />

des Gebührenbedarfes die negative Abweichung der Mengen nicht kompensieren, ergibt<br />

sich trotz positiven Betriebsergebnis im Geschäftsfeld Abwasser eine Unterdeckung.<br />

Die Nachkalkulation der Entgelte für das Jahr 2009 steht noch aus. Festzustellen sind zum jetzigen<br />

Zeitpunkt zuverlässig die sich unter Plan bewegenden Veranlagungsgrößen.<br />

Für das Jahr 2009 sei erwähnt, dass der SEH Erstattungsbeträge aus der Abwasserabgabe in<br />

Höhe von rd. 1.432.500 € zugeflossen sind. Der Mittelzufluss ist das Resultat daraus, dass die<br />

SEH den Anschlussgrad an die öffentliche Kanalisation durch Kanalneubauten reduziert und diese<br />

Aufwendungen zur Verrechnung mit der bereits gezahlten Abwasserabgabe geltend gemacht<br />

hat.<br />

Als Zuschuss behandelt wird der Betrag jährlich entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten<br />

Anlagen erfolgswirksam aufgelöst und mindert damit den Gebührenbedarf.<br />

Zur Verbesserung der Betriebsabläufe, insbesondere im Bereich Betrieb und Unterhaltung der<br />

öffentlichen Entwässerungsanlage, hat die SEH die Implementierung der Betriebsführungssoftware<br />

Kanio vorangetrieben. Im Zusammenhang mit der Aufgabenerledigung stehende Daten<br />

sollen zukünftig mobil erfasst werden. Neben Verbesserungen im Arbeitsablauf sollen so auch<br />

Verwaltungsaufgaben vereinfacht werden.<br />

1.1.2 Geschäftsbeziehungen zur Stadt <strong>Hagen</strong><br />

Die Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> wird für die Stadt <strong>Hagen</strong> regelmäßig im Rahmen der Gewässerunterhaltung,<br />

des Gewässerausbaus, der Brunnenwartung und der Unterhaltung von Straßenentwässerungseinrichtungen<br />

tätig.<br />

Für Schulen, Sport-, Jugend- und sonstige Einrichtungen wird sie jeweils per Einzelauftrag im<br />

Rahmen der Reinigung und Unterhaltung von Entwässerungseinrichtungen eingesetzt.<br />

In der Regel vergütet die Stadt diese Tätigkeiten in Höhe der bei der SEH angefallen Selbstkosten,<br />

so dass diese Leistungen größtenteils erfolgsneutral abgewickelt werden.<br />

Seite 412 Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> (AöR)


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auch die Abgabe von Diesel/Biodiesel erfolgt zu Einstandspreisen zzgl. eines geringfügigen Verwaltungskostenaufschlages.<br />

Mit der Vermietung eines Betriebsteils in der Eilper Str. an die Stadt <strong>Hagen</strong> generiert die SEH<br />

allerdings aufgrund der eingeräumten Mietkonditionen regelmäßig Verluste. In 2007 wurde hierfür<br />

eine Drohverlustrückstellung gebildet und in den Folgejahren entsprechend angepasst.<br />

Die Stadtentwässerung hält nicht in allen Bereichen das erforderliche Fachwissen vor, sondern<br />

bedient sich in weiten Teilen der Fachbereiche der Stadt <strong>Hagen</strong>. So erledigt die Stadt <strong>Hagen</strong> die<br />

Personalsachbearbeitung, die Rechtsberatung, den Gebühreneinzug u. a. für die SEH.<br />

Erfreulicherweise reduzierte sich die für solche Dienstleistungen zu zahlende Verwaltungskostenumlage<br />

um rd. 70 T€.<br />

1.1.3 Geschäftsbeziehungen zu anderen Gemeinden<br />

Die SEH erledigt im Rahmen der Amtshilfe Kanalspül- und Schachtreinigungsarbeiten für Nachbargemeinden.<br />

Die bestehenden Kooperationen wurden fortgesetzt; neue Kooperationen wurden<br />

im Verlauf des Jahres 2009 nicht begründet. Die Erlöse im Rahmen der Amtshilfe belaufen sich<br />

auf rd. 138 T€.<br />

1.1.4 Geschäftsbeziehungen zur HEG mbH<br />

Die Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> erschließt im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrages für<br />

die <strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (HEG mbH) Grundstücke in <strong>Hagen</strong>.<br />

Hat die HEG mbH anfänglich mit den Projekten „Saatland“, „Thaerstraße“ und „Am Berge“ städtische<br />

Grundstücke mit kleineren Erschließungseinheiten bearbeitet, wendet sie sich in 2009 mit<br />

den Maßnahmen „Gräweken“ und „Rissestraße“ größeren Projekten mit vergleichsweise vielen<br />

zu erschließenden Grundstückseinheiten zu. Das Gebiet „Rissestraße“ steht teilweise, das Gebiet<br />

„Gräweken“ vollständig im Eigentum der HEG mbH.<br />

Die Umsetzung der Projekte „Gräweken“ und „Rissestraße“ wurde Ingenieurbüros übertragen.<br />

Innerhalb der Geschäftsbesorgung wurde für die HEG mbH lediglich die Bauherrenfunktion wahrgenommen.<br />

Insoweit minderte sich der ingenieurmäßig verbleibende Betreuungsaufwand.<br />

Die Umsatzerlöse aus der Geschäftsbesorgung verringerten sich dementsprechend gegenüber<br />

2007 (42.800 €) und 2008 (49.700 €) auf rd. 31.900 € in 2009.<br />

1.2 Neutrales Ergebnis<br />

Das Neutrale Ergebnis hat sich gegenüber 2008 um rd. 499 T€ verschlechtert.<br />

Grund ist der Wegfall einmaliger Effekte aus der Auflösung von Rückstellungen und Anlagenverkäufen<br />

wie sie in 2008 stattgefunden haben.<br />

1.3 Finanzergebnis<br />

Das Finanzergebnis verbesserte sich gegenüber 2008 um rd. 573 T€.<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> AöR Seite 413


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auf Seiten der Erträge leistet die Beteiligung an der C.C. Reststoff-Aufbereitung GmbH & Co. KG<br />

seit Erwerb des Geschäftsanteils im Jahr 2006 regelmäßig einen positiven Beitrag zum Finanzergebnis.<br />

Die Erträge bewegen sich zwischen 20 T€ und rd. 30 T€ jährlich.<br />

Zinsaufwendungen für aufgenommene Fremdmittel haben sich weiter reduziert. Mit einem Betrag<br />

von 8,4 Mio. € liegen die Aufwendungen um 577 T€ niedriger als im Jahr 2008.<br />

Die SEH finanziert sich momentan verstärkt im kurzfristigen und auch variablen Bereich. Der<br />

Anteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Investitionskrediten hat sich von 7% im Jahr 2008<br />

auf 11% im Jahr 2009 erhöht.<br />

Hinzu kommt der gegenseitige unterjährige Finanzmittelaustausch zwischen Stadt <strong>Hagen</strong> und<br />

SEH sowie zwischen der HEG mbH und SEH. Zum einen erlaubt dies eine flexible und unkomplizierte<br />

Geldmittelbeschaffung, zum anderen generiert die SEH bei Darlehensvergabe minimale<br />

Zinserträge.<br />

2. Finanz- und Vermögenslage<br />

Die Stadtentwässerung weist zum 31.12.2009 erstmalig seit Jahren eine verminderte Bilanzsumme<br />

aus. Gegenüber 2008 reduzierte sie sich von 324.843.862,88 € um 64.577,10 € auf<br />

324.779.285,78 €.<br />

Auf der Aktivseite ist das Anlagevermögen vornehmlich durch Investitionen in das öffentliche<br />

Abwassernetz und in die Beteiligung an der HEG mbH um 2.094.401,66 € gestiegen.<br />

Das Umlaufvermögen reduzierte sich um 2.141.096,07 € als Folge des Ausgleichs der seitens<br />

der SEH bestehenden Forderungen gegenüber der Stadt.<br />

Das Verhältnis Anlage- zu Umlaufvermögen veränderte sich von 98,6 % : 1,4 % in 2008 auf<br />

99,2 % : 0,8 % in 2009.<br />

Auf der Passivseite erhöhte sich das wirtschaftliche Eigenkapital (Eigenkapital zzgl. Investitons-<br />

und Ertragszuschüsse) von 141.237.045,96 € in 2008 auf 144.856.809,87 € in 2009.<br />

Das Fremdkapital reduzierte sich von 183.587.137,80 € in 2008 auf 179.903.888,91 € in 2009.<br />

Maßgeblich reduziert wurden die Verbindlichkeiten gegenüber der Stadt <strong>Hagen</strong>. Von 2008 auf<br />

2009 nahmen sie um rd. 77% ab.<br />

Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass die SEH eine zufriedenstellende Eigenkapitalquote von<br />

44,6% aufweist (2008: 43,5%). Das gesamte Anlagevermögen ist zu 45% durch Eigenmittel finanziert.<br />

Nicht zuletzt ist diese Entwicklung auf die günstigen Finanzmarktkonditionen dieses und der vergangenen<br />

Jahre zurückzuführen. Die sich auf niedrigem Niveau bewegenden Fremdkapitalzinsen<br />

erlauben es der SEH Überschüsse zu erzielen und so die Eigenkapitalsituation des Unternehmens<br />

zu stärken.<br />

Bei zukünftig zu erwartenden, weniger positiven Konditionen werden Überschüsse, wie sie in<br />

diesen und auch in vorangegangen Jahren erzielt wurden, nicht oder nur wesentlich schwerer zu<br />

erzielen sein.<br />

Seite 414 Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> (AöR)


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

3. Mitarbeiter<br />

31.12.2007 31.12.2008 31.12.2009<br />

(Köpfe) (Köpfe) (Köpfe)<br />

Beamte 8 8 9<br />

Angestellte 44 44 45<br />

Arbeiter 37 37 36<br />

Auszubildende 2 4 1<br />

Gesamt 91 93 91<br />

Zum Ende des Jahres 2009 beschäftigt die Stadtentwässerung 91 Mitarbeiter, zwei Mitarbeiter<br />

weniger als zum 31.12.2008.<br />

Die Reduktion ist bedingt durch das Eintreten zweier Mitarbeiter in die Freizeitphase der Altersteilzeit.<br />

Drei Auszubildende, zwei Bauinspektoren und eine Fachkraft für Abwassertechnik wurden in ein<br />

unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen.<br />

4. Prognosebericht<br />

Die vorangegangen Erläuterungen zusammengefasst lässt sich feststellen, dass aufgrund der<br />

anhaltenden sinkenden Schmutzwassereinleitungen sowie aufgrund des Rückgangs der zu veranlagenden<br />

Flächen über das Jahr 2010 hinaus mit einem Anstieg der Gebührensätze zu rechnen<br />

ist.<br />

Für die Stadt <strong>Hagen</strong> übernimmt die SEH die Gewässerunterhaltung sowie den Gewässerausbau.<br />

Die Vergütungen dieser Leistungen bestreitet die Stadt <strong>Hagen</strong> bislang aus dem allgemeinen<br />

Haushalt.<br />

Das Landeswassergesetz NRW eröffnet die Möglichkeit, Kosten der Gewässerunterhaltung und<br />

des Gewässerausbaus über Gebühren zu finanzieren.<br />

Im Rahmen des Konsolidierungspaketes I hat der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> die SEH beauftragt, eine<br />

entsprechende Satzung zu erarbeiten und u. a. zu prüfen, welche Kosten des Gewässerausbaus<br />

über Gebühren refinanziert werden können.<br />

Die Einführung solcher Gebühren wird derzeit von der Stadtentwässerung vorbereitet. Der genaue<br />

Umsetzungstermin kann aber noch nicht exakt angeben werden.<br />

5. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten<br />

sind, dieses aber noch nachhaltig belasten und im Abschluss nicht ihren Niederschlag gefunden<br />

haben, ergaben sich nicht.<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> AöR Seite 415


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 416


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong><br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> Seite 417


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz der Anstalt Sparkassen-Karree 1<br />

58095 <strong>Hagen</strong><br />

Sparkassensatzung in der Fassung vom 02. Oktober 2001<br />

Träger Stadt <strong>Hagen</strong><br />

Mitarbeiterzahl 545<br />

Gegenstand des Unternehmens<br />

§ 1 der Sparkassensatzung:<br />

Seite 418 Sparkasse <strong>Hagen</strong><br />

Die Sparkasse <strong>Hagen</strong> mit dem Sitz in <strong>Hagen</strong> ist eine mündelsichere,<br />

dem gemeinen Nutzen dienende rechtsfähige Anstalt des<br />

öffentlichen Rechts. Sie führt ihre Geschäfte nach kaufmännischen<br />

Grundsätzen. Die Erzielung von Gewinn ist nicht Hauptzweck<br />

des Geschäftsbetriebes.<br />

Organe der Anstalt Vorstand<br />

Herr Klaus Hacker (Vorsitzendes Mitglied des Vorstandes) (bis<br />

31.03.2010)<br />

Herr Rainer Kurth (Mitglied des Vorstandes)<br />

Herr Klaus Oberliesen (Mitglied des Vorstandes)<br />

Herr Frank Walter (Vorsitzendes Mitglied des Vorstandes ab<br />

01.04.2010)<br />

Verwaltungsrat<br />

Sachkundige Mitglieder<br />

Herr Wolfgang Röspel (Vorsitzender)<br />

Herr Claus Rudel (1. stellv. Vorsitzender)


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Herr Christa Suda (2. stellv. Vorsitzende)<br />

Herr Gerhard Romberg<br />

Herr Dr. Roland Bäcker<br />

Herr Siegfried Feste<br />

Frau Sybille Klos-Eckermann<br />

Herr Jörg Meier<br />

Herr Jochen Weber<br />

Herr Christoph Purps<br />

Dienstkräfte der Sparkasse <strong>Hagen</strong><br />

Herr Rolf-Peter Geisler<br />

Frau Martina Mahler<br />

Frau Elke Studer<br />

Herr Matthias Sondermann<br />

Herr Thomas Bittermann<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 setzt sich der Verwaltungsrat wie<br />

folgt zusammen:<br />

Sachkundige Mitglieder:<br />

Herr Wolfgang Röspel (Vorsitzender)<br />

Herr Claus Rudel (1. Stellvertretender Vorsitzender)<br />

Herr Jörg Fritzsche (2. Stellvertretender Vorsitzender)<br />

Herr Dr. Roland Bäcker<br />

Frau Carmen Knollmann<br />

Herr Gerhard Romberg<br />

Herr Mark Krippner<br />

Herr Dietmar Thieser<br />

Herr Ernst Schmidt<br />

Herr Claus Thielmann<br />

Dienstkräfte der Sparkasse:<br />

Frau Martina Mahler<br />

Herr Carsten von Bergen<br />

Frau Elke Studer<br />

Herr Thomas Ludwig<br />

Frau Sabrina Jung<br />

Finanzielle Auswirkungen auf den städtischen Haushalt<br />

Erträge Aufwendungen Erträge Aufwendungen<br />

2009<br />

2009 2008 2008<br />

4.370.467 € 0 € 500.000 € 0 €<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> Seite 419


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

Seite 420 Sparkasse <strong>Hagen</strong><br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

1. Barreserve<br />

2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und<br />

Wechsel, die zur Refinanzierung bei<br />

der Deutschen Bundesbank zuge-<br />

54.304.020,97 55.208.327,73 42.377.994,33<br />

lassen sind<br />

3. Forderungen an Kreditinstitute 204.061.618,80 320.989.574,68 358.825.161,64<br />

4. Forderungen an Kunden<br />

5. Schuldverschreibungen und andere<br />

1.339.191.022,80 1.395.932.586,62 1.373.671.090,32<br />

festverzinsliche Wertpapiere<br />

6. Aktien und andere nicht festverzins-<br />

89.369.298,20 133.037.898,96 228.001.725,40<br />

liche Wertpapiere<br />

0,00<br />

393.404.766,38<br />

0,00<br />

297.020.437,88<br />

0,00<br />

183.188.330,85<br />

7. Beteiligungen 30.166.442,69 30.399.477,78 30.481.880,28<br />

8. Anteile an verbundene Unternehmen 0,00 0,00 0,00<br />

9. Treuhandvermögen<br />

10. Ausgleichsforderungen gegen die<br />

9.878.203,85 10.313.686,75 10.722.448,24<br />

öffentliche Hand einschließlich<br />

Schuldverschreibungen aus deren<br />

Umtausch<br />

11. Immaterielle Anlagewerte 87.199,00 88.442,00 110.235,00<br />

12. Sachanlagen 49.427.540,71 52.116.750,71 54.920.895,32<br />

13. Sonstige Vermögensgegenstände 7.295.126,06 4.444.991,58 6.670.993,29<br />

14. Rechnungsabgrenzungsposten 1.973.583,79 2.917.219,87 3.738.992,85<br />

Bilanzsumme 2.179.158.823,25 2.302.469.396,56 2.292.709.747,52<br />

Passiva<br />

31.12.2009<br />

€<br />

0,00<br />

31.12.2008<br />

€<br />

0,00<br />

31.12.2007<br />

€<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kun-<br />

313.730.811,15 390.079.339,96 416.649.149,03<br />

den<br />

1.596.462.236,60 1.662.919.793,13 1.628.656.274,01<br />

3. Verbriefte Verbindlichkeiten 158.549,01 168.774,85 190.095,73<br />

4. Treuhandverbindlichkeiten 9.878.203,85 10.313.688,75 10.722.448,24<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten 3.402.319,71 4.751.428,42 5.104.534,41<br />

6. Rechnungsabgrenzungsposten 2.560.939,00 3.579.305,98 5.083.914,07<br />

7. Rückstellungen 37.428.870,78 37.445.086,12 36.949.507,38<br />

8. Sonderposten mit Rücklagenanteil 0,00 0,00 0,00<br />

9. Nachrangige Verbindlichkeiten 0,00 0,00 0,00<br />

10. Genussrechtsartikel 0,00 0,00 0,00<br />

11. Fonds für allgemeine Bankrisiken 62.800.000,00 45.400.000,00 45.400.000,00<br />

12. Eigenkapital 152.737.093,15 147.811.979,35 143.953.824,65<br />

Bilanzsumme 2.179.158.823,25 2.302.469.396,56 2.292.709.747,52<br />

0,00


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> Seite 421


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009 2008 2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Zinserträge 87.105.017,60 100.137.849,18 102.001.464,82<br />

2. Zinsaufwendungen<br />

3. Laufende Erträge aus Aktien und anderen nicht<br />

43.325.705,86 60.784.713,94 55.545.197,69<br />

festverzinslichen Wertpapieren sowie Beteiligungen<br />

4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabfüh-<br />

14.494.540,66 11.572.738,01 8.362.550,57<br />

rungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

5. Provisionserträge 17.570.254,45 16.494.128,69 17.479.408,55<br />

6. Provisionsaufwendungen 1.140.375,10 1.160.422,88 1.123.433,45<br />

7. Nettoertrag aus Finanzgeschäften<br />

77.620,78 101.530,47 111.283,78<br />

8. Sonstige betriebliche Erträge<br />

9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit<br />

3.751.273,71 3.216.081,67 3.190.566,01<br />

Rücklagenanteil<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen<br />

11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf imma-<br />

40.144.189,06 43.537.495,52 52.954.721,45<br />

terielle Anlagewerte und Sachanlagen<br />

3.926.474,08 4.457.764,28 4.925.145,59<br />

12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.021.891,54 1.375.975,57 4.641.356,11<br />

13. Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken<br />

14. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen<br />

und bestimmte Wertpapiere sowie Zufüh-<br />

17.400.000,00 0,00 9.000.000,00<br />

rungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft<br />

15. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und<br />

bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung<br />

5.864.086,73<br />

0,00<br />

0,00<br />

von Rückstellungen im Kreditgeschäft<br />

16. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen,<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

0,00 4.376.191,95 9.921.631,75<br />

und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere<br />

17. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen,<br />

Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie<br />

0,00 13.536.466,13<br />

0,00<br />

Anlagevermögen behandelte Wertpapieren<br />

12.440.350,34<br />

0,00<br />

0,00<br />

18. Aufwendungen aus Verlustübernahmen 0,00 0,00 0,00<br />

19. Einstellungen in Sonderposten mit Rücklagenanteil 0,00 0,00 0,00<br />

20. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 18.616.335,17 11.045.681,65 12.877.051,19<br />

21. Außerordentliche Erträge 0,00 0,00 0,00<br />

22. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 0,00 0,00<br />

23. Außerordentliches Ergebnis<br />

0,00 0,00 0,00<br />

24. Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />

25. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12<br />

8.269.462,10 5.621.642,45 3.748.954,07<br />

ausgewiesen<br />

229.638,91 231.918,84 234.992,69<br />

26. Jahresergebnis<br />

10.117.234,16 5.192.120,36 8.893.104,43<br />

27. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr 0,00 0,00 0,00<br />

28. Entnahmen aus Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00<br />

29. Einstellungen in Gewinnrücklagen 0,00 0,00 0,00<br />

30. Bilanzergebnis 10.117.234,16 5.192.120,36 8.893.104,43<br />

Seite 422 Sparkasse <strong>Hagen</strong>


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> Seite 423


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Darstellung der Sparkasse <strong>Hagen</strong><br />

Die Sparkasse <strong>Hagen</strong> mit Sitz in <strong>Hagen</strong> wurde im Jahr 1841 gegründet und ist beim Amtsgericht<br />

<strong>Hagen</strong> unter der Nummer A 3433 im Handelsregister eingetragen.<br />

Gemäß § 1 Sparkassengesetz (SpkG) ist die Sparkasse <strong>Hagen</strong> eine Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts. Sie ist Mitglied des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe (SVWL), Münster, und über<br />

diesen dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V., Berlin und Bonn, angeschlossen.<br />

Träger der Sparkasse <strong>Hagen</strong> ist die Stadt <strong>Hagen</strong>. Das Geschäftsgebiet der Sparkasse <strong>Hagen</strong><br />

umfasst das Gebiet der Stadt <strong>Hagen</strong> sowie das Gebiet der angrenzenden Kreise.<br />

Die Sparkasse <strong>Hagen</strong> ist Mitglied im bundesweiten Haftungsverbund der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe. Das aus Sparkassen, Landesbanken und Landesbau-Sparkassen bestehende<br />

überregionale Sicherungssystem stellt sicher, dass im Bedarfsfall ausreichend Mittel zur Verfügung<br />

stehen, um die Einlagen der Kunden und auch das Institut selbst zu schützen. Daneben<br />

besteht für die Sparkassen in Westfalen-Lippe zusammen mit der WestLB AG ein zusätzlicher<br />

Reservefonds auf regionaler Ebene.<br />

In ihrem Geschäftsgebiet ist die Sparkasse <strong>Hagen</strong> an folgenden Standorten vertreten:<br />

BeratungsCenter:<br />

Altenhagen, Boele, Eilpe, Elsey, Emst, Haspe, Hohenlimburg, Sparkassen-Karree, Vorhalle<br />

Geschäftsstellen:<br />

Boelerheide, Dahl, Eppenhausen, Eckesey, Halden, Haldener Straße, Helfe, Kuhlerkamp, Loxbaum,<br />

Wehringhausen, Westerbauer<br />

Geldautomaten:<br />

Berliner Platz, Elbershallen, Frankfurter Straße, Ischeland, Quambusch, Real Markt, Rummenohl,<br />

Spielbrink, Volmegalerie<br />

Seite 424 Sparkasse <strong>Hagen</strong>


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2. Darstellung der Rahmenbedingungen<br />

2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Jahr 2009<br />

Die aktuelle Rezession wies in ihrer Ausprägung und ihrem Verlauf zunächst besorgniserregende<br />

Parallelen zur Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 1930-er Jahre auf. Die Krise erreichte in den<br />

ersten drei Monaten des Jahres 2009 ihren Höhepunkt. Die globale Industrieproduktion, die bereits<br />

im letzten Quartal des vorangegangenen Jahres deutlich eingebrochen war, rutschte im<br />

ersten Quartal 2009 noch weiter ab: durchschnittlich verzeichneten die OECD-Länder im Vorjahresvergleich<br />

ein Schrumpfen der Industrieproduktion von 16,6 % und eine Verringerung des realen<br />

Bruttoinlandsprodukts von 4,7 %. Beim Welthandel kam es zu einem außerordentlich drastischen<br />

Rückgang um 30 %. Angesichts der Schärfe des wirtschaftlichen Einbruchs setzte die allmähliche<br />

Stabilisierung der Produktion zur Jahresmitte relativ früh ein. Die Industrieproduktion<br />

verzeichnete seit dem zweiten Quartal 2009 wieder leichte Zuwächse und der Welthandel entspannte<br />

sich zunehmend.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist im Jahr 2009 real um 5 % gesunken. Die Wirtschaftsleistung<br />

wurde damit auf das Niveau des Jahres 2005 zurückgeworfen. Um die Abwärtsdynamik<br />

zu stoppen, ergriff die Wirtschaftspolitik weitreichende Maßnahmen. Neben der außerordentlich<br />

expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank sind hier vor allem die von der<br />

Bundesregierung eingeleiteten Maßnahmen zur Stabilisierung des Finanzsektors zu nennen, die<br />

unter anderem Garantien und Kapitalzuführungen für in Schwierigkeiten geratene Kreditinstitute<br />

umfassen. Beides trug erheblich zur Stabilisierung des Finanzsektors bei.<br />

Der über vier Quartale andauernde Rückgang des Bruttoinlandsprodukts fand im zweiten Quartal<br />

2009 mit einer Zuwachsrate von 0,3 % im Vergleich zum Vorquartal ein Ende. Im dritten Quartal<br />

legte das Inlandsprodukt nochmals um 0,7 % gegenüber dem Vorquartal zu. Maßgebliche Impulse<br />

kamen von der privaten Konsumnachfrage, die durch sinkende Energiepreise, hohe Lohnabschlüsse<br />

des vergangenen Jahres sowie die im Rahmen der Konjunkturprogramme umgesetzten<br />

Steuer- und Abgabensenkungen stimuliert wurde.<br />

Positiv wirkte sich zudem aus, dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt relativ stabil blieb. Im Vergleich<br />

zu anderen Ländern, in denen die Unternehmen überwiegend mit einem direkten Beschäftigungsabbau<br />

auf die niedrige Kapazitätsauslastung reagiert hatten, kam es in Deutschland nur<br />

zu einem relativ geringen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Ermöglicht wurde diese unerwartete stabile<br />

Entwicklung neben der im Vergleich zu vorangegangenen Abschwüngen guten Ausgangslage<br />

der Unternehmen auch durch Maßnahmen des Gesetzgebers zum Arbeitsmarkt.<br />

Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer berichtete am Anfang des Jahres, dass der<br />

Abschwung im märkischen Südwestfalen angekommen ist. Die ausufernde Finanzkrise hat die<br />

Geschäftsentwicklung der heimischen Unternehmen negativ beeinflusst und der zunächst durch<br />

gute Exportgeschäfte und vorübergehend auch von einer anziehenden Binnennachfrage angetriebene<br />

Konjunkturzug ist zum Stillstand gekommen. In fast allen Wirtschaftsbereichen wurde<br />

nach vier guten Jahren eine drastische konjunkturelle Abkühlung spürbar.<br />

Die periodische Konjunkturumfrage im Spätsommer 2009 zeigte auf, dass der am Jahresanfang<br />

von den Betrieben erwartete Konjunkturabsturz die regionale Wirtschaft im ersten Halbjahr 2009<br />

mit voller Wucht getroffen hat. Gleichzeitig verdichteten sich aber die Signale für eine Bodenbildung.<br />

Die Wirtschaft im märkischen Südwestfalen beendete ihre Sturzfahrt schneller als noch zu<br />

Jahresbeginn angenommen. Trotz einer schlechten Beurteilung der Geschäftslage durch einen<br />

Großteil der Betriebe waren die Erwartungen für die nächsten Monate von deutlicher Zuversicht<br />

geprägt.<br />

Die konjunkturelle Entwicklung hinterließ ihre Spuren auf dem <strong>Hagen</strong>er Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote<br />

stieg im Jahresvergleich von 10,3 % auf 11,5 % an. Damit liegt sie weiterhin im regionalen<br />

und überregionalen Vergleich über dem Durchschnitt.<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> Seite 425


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2.2 Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2009<br />

Mit dem Unternehmensteuerreformgesetz wurde die Abgeltungsteuer zum 01.01.2009 als neue<br />

Erhebungstechnik für Steuern auf Kapitaleinkünfte eingeführt. Sie ersetzt das bisherige Verfahren,<br />

nach dem der Steuerpflichtige seine Kapitalerträge in der Einkommensteuererklärung angeben<br />

muss.<br />

Mit dem Gesetz zur Fortentwicklung der Finanzmarktstabilisierung vom 17.07.2009 ergänzte die<br />

Bundesregierung die bisherigen Maßnahmen, um den Finanzmarkt zu stabilisieren. Banken können<br />

risikobehaftete Kredite oder Wertpapiere in sogenannte Bad Banks auslagern und sollen<br />

dadurch ihre Möglichkeiten zur Kreditvergabe an Unternehmen verbessern.<br />

Zur besseren Überwachung der Finanzmärkte hat die Bundesregierung das „Gesetz zur Stärkung<br />

der Finanzmarkt- und Versicherungsaufsicht“ auf den Weg gebracht. Wesentliche Teile dieses<br />

Gesetzes traten zum 01.08.2009 in Kraft. Das Gesetz enthält im Wesentlichen Änderungen des<br />

Kreditwesengesetzes sowie des Versicherungsaufsichtsgesetzes, um verbesserte Eingriffsmöglichkeiten<br />

zugunsten der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Krisenzeiten<br />

zu schaffen. Mit den neuen Regelungen soll die BaFin angabegemäß nicht nur ein zusätzliches<br />

Instrumentarium erhalten, um flexibel und zeitnah auf sich anbahnende oder im Gange befindliche<br />

Krisen reagieren zu können, sondern auch im Vorfeld einer Krise durch Abfrage zusätzlicher<br />

Informationen vorbeugend tätig werden zu können.<br />

Am 31.10.2009 traten neue gesetzliche Rahmenbedingungen für die Erbringung von Zahlungsdiensten<br />

in Kraft. Aus diesem Grund wurden die Geschäftsbedingungen der Sparkasse <strong>Hagen</strong><br />

zum 31.10.2009 an das neue Recht angepasst. Es handelt sich hierbei um Änderungen in den<br />

Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie in den besonderen Bedingungen für den Zahlungsverkehr.<br />

Zudem gelten ab dem 31.10.2009 die neuen Bedingungen für Zahlungen mittels Lastschrift.<br />

2.3 Veränderungen der sonstigen Rahmenbedingungen im Jahr 2009<br />

Zur weiteren Stabilisierung der WestLB AG, Düsseldorf, wurde mit Statut vom 11.12.2009 eine<br />

Abwicklungsanstalt gemäß § 8 a Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz errichtet. Nicht strategiekonforme<br />

Geschäftsteile wurden in diese Abwicklungsanstalt ausgegliedert. Der SVWL, an<br />

dem die Sparkasse <strong>Hagen</strong> beteiligt ist, ist entsprechend seinem Anteil an der Abwicklungsanstalt<br />

verpflichtet, liquiditätswirksame Verluste der Abwicklungsanstalt, die nicht durch das Eigenkapital<br />

der Abwicklungsanstalt ausgeglichen werden können, bis zu einem Höchstbetrag von<br />

2.250 Mio. € zu übernehmen.<br />

Die Mitglieds-Sparkassen des SVWL werden zur Abdeckung dieses Gesamthöchstbetrages in<br />

den nächsten 25 Jahren, beginnend im Jahr 2010, aus künftigen Gewinnen jährliche Raten in<br />

eine Rücklage einstellen. Hinsichtlich der Ansparleistung findet nach Ablauf von 10 Jahren, also<br />

am 31.12.2019, eine Revision statt. Sind bis dahin keine wesentlichen, die erwarteten Verluste<br />

der Abwicklungsanstalt übersteigenden Verluste aufgetreten, kann unter Voraussetzung der Zustimmung<br />

aller Beteiligten eine weitere Ansparung unterbleiben.<br />

3. Geschäftspolitische Strategie<br />

Die Sparkasse <strong>Hagen</strong> ist ein Wirtschaftsunternehmen der Stadt <strong>Hagen</strong> mit der Aufgabe, der geld-<br />

und kreditwirtschaftlichen Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft insbesondere des satzungsrechtlichen<br />

Geschäftsgebiets und des Trägers zu dienen. Die Kreditversorgung dient vornehmlich<br />

der Kreditausstattung des Mittelstandes sowie der wirtschaftlich schwächeren Bevölkerungskreise.<br />

Die Geschäfte werden unter Beachtung des öffentlichen Auftrags nach kaufmännischen<br />

Grundsätzen geführt. Die Gewinnerzielung ist nicht Hauptzweck des Geschäftsbetriebes.<br />

Seite 426 Sparkasse <strong>Hagen</strong>


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

4. Darstellung und Analyse des Geschäftsverlaufs<br />

4.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen<br />

Die Geschäftsentwicklung ist angesichts der herrschenden Marktbedingungen insgesamt zufriedenstellend.<br />

Trotz der anhaltenden Wirtschafts- und Finanzkrise und des weiter intensiven Wettbewerbs<br />

auf dem Finanzdienstleistungsmarkt konnte die Sparkasse <strong>Hagen</strong> ihre Stellung im Markt<br />

behaupten. Die Kunden investierten stärker als in den Vorjahren in nichtbilanzwirksame Produkte.<br />

Weiterhin hielten sich die Firmenkunden mit Investitionen zurück.<br />

In Verbindung mit einem Rückgang des Interbankengeschäfts reduzierte sich wie erwartet die<br />

Bilanzsumme im Jahr 2009 von 2.302,5 Mio. € auf 2.179,2 Mio. €. Das aus Bilanzsumme und<br />

Eventualverbindlichkeiten bestehende Geschäftsvolumen ging von 2.348,4 Mio. € auf<br />

2.217,1 Mio. € zurück.<br />

4.2 Kreditgeschäft<br />

Im Vergleich der Jahresendbestände ging im Jahr 2009 das Kreditgeschäft (Kundenforderungen,<br />

Treuhandkredite und Avale) um 4,5 % zurück. Im Vorjahr stieg dieser Wert um 2,0 %. Der für das<br />

Jahr 2009 prognostizierte leichte Zuwachs wurde demzufolge nicht erreicht.<br />

Die Kundenkreditbestände zum Bilanzstichtag zeigen folgendes Bild:<br />

Der gesamte Forderungsbestand im Bereich der wirtschaftlich unselbstständigen und sonstigen<br />

Privatpersonen ging um 4,4 % zurück. Die Forderungen an Unternehmen und wirtschaftlich<br />

selbstständige Privatpersonen sank um 4,7 % gegenüber dem Vorjahr. Die Unsicherheiten über<br />

die Entwicklung der wirtschaftlichen Situation dürften die Bereitschaft zu Kreditaufnahmen im<br />

privaten wie geschäftlichen Segment gedämpft haben. Viele Kunden haben von ihren vertraglich<br />

vereinbarten Sondertilgungsrechten im Baufinanzierungsbereich und im Firmenkundenkreditgeschäft<br />

Gebrauch gemacht. Weiterhin wird seit dem 01.04.2009 ein Teil des Konsumentenkreditgeschäfts<br />

im Rahmen einer Vollkooperation über die Readybank vertrieben. Dieser Teil fällt nicht<br />

mehr in das bilanzwirksame Kreditgeschäft der Sparkasse <strong>Hagen</strong>.<br />

Der Anteil der Forderungen an wirtschaftlich unselbstständige und sonstige Privatpersonen liegt<br />

bei 43,9 % der Kundenforderungen, während der Anteil der Kredite an Unternehmen und wirtschaftlich<br />

selbstständige Privatpersonen 53,5 % beträgt. Die Restgröße bezieht sich auf Öffentliche<br />

Haushalte, Organisationen ohne Erwerbszweck und ausländische Nichtbanken.<br />

Das Kreditneugeschäft zeigt gegenüber dem Vorjahr eine verhaltene Entwicklung auf. Insgesamt<br />

wurden im Jahr 2009 mittel- und langfristige Darlehen von 188,7 Mio. € (im Vorjahr: 219,4 Mio. €)<br />

ausgezahlt. Dabei verzeichneten die Auszahlungen an private Haushalte einen Rückgang um<br />

19 % auf 54,3 Mio. €. Die Darlehensauszahlungen zur Finanzierung des Wohnungsbaus gingen<br />

auf 64,6 Mio. € zurück (im Vorjahr: 88,3 Mio. €). Die Auszahlungen an Unternehmen und Selbständige<br />

verminderten sich um 13,7 % auf 129 Mio. €.<br />

Die insgesamt zugesagten Darlehen sind im Jahr 2009 in Höhe von 2,1 % leicht gesunken.<br />

Der Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme ist mit 61,5 % leicht höher als im Vorjahr<br />

(Vorjahreswert: 60,6 %) und macht nach wie vor den bedeutendsten Bereich der Sparkasse <strong>Hagen</strong><br />

im zinstragenden Geschäft aus.<br />

4.3 Wertpapierbestand<br />

Der Bestand an eigenen Wertpapieranlagen stieg gegenüber dem Vorjahr um 52,7 Mio. € auf<br />

482,8 Mio. €, da insbesondere Anteile an Spezialfonds gekauft wurden. Ein großer Teil der eige-<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> Seite 427


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

nen Wertpapiere ist zur Renditesteigerung in Wertpapier-Spezialfonds angelegt. Der Anteil der<br />

Spezialfonds am Bilanzwert der Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren erhöhte<br />

sich geringfügig um 0,5 % auf 98,4 %.<br />

4.4 Beteiligungen<br />

Der unter den Beteiligungen ausgewiesene Anteilsbesitz der Sparkasse <strong>Hagen</strong> ist mit 30,2 Mio. €<br />

um 0,2 Mio. € zurückgegangen. Die größte Beteiligung ist unverändert die Beteiligung am SVWL<br />

mit aktuell 23,9 Mio. €.<br />

4.5 Einlagengeschäft<br />

Die Entwicklung der Kundeneinlagen verlief differenziert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

lagen zum Bilanzstichtag mit insgesamt 1,6 Mrd. € um 66,5 Mio. € unter dem Vorjahreswert.<br />

Damit wurde der Planwert unterschritten.<br />

Weiterhin bevorzugen die Anleger aufgrund des niedrigen Zinsniveaus Anlagemöglichkeiten mit<br />

kurzen Laufzeiten. Die Spareinlagen stiegen um 54,4 Mio. € bzw. 13,1 % auf 471,2 Mio. € an.<br />

Starke Zuwächse mit einem Plus von 249 Mio. € gab es auch bei den täglich fälligen Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kunden. Die anderen Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter<br />

Laufzeit oder Kündigungsfrist verzeichneten einen deutlichen Rückgang um 369,4 Mio. €. Davon<br />

betroffen waren vor allem befristete Einlagen.<br />

4.6 Interbankengeschäft<br />

Die Forderungen an Kreditinstitute reduzierten sich um 116,9 Mio. € auf 204, 1 Mio. €. Der Bestand<br />

besteht fast ausschließlich aus bei Kreditinstituten unterhaltenen Liquiditätsreserven sowie<br />

Termingeldanlagen.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verminderten sich um 76,3 Mio. € auf<br />

313,7 Mio. €. Das Volumen der langfristigen Sparkassenbriefe, die ursprünglich zur Refinanzierung<br />

von Kredit- und Wertpapiereigengeschäften verkauft worden waren, hat sich gegenüber<br />

dem Vorjahr um 28,4 Mio. € reduziert und liegt nun bei 87,0 Mio. €. Daneben sind in dieser Position<br />

hauptsächlich Termineinlagen von Kreditinstituten und Weiterleitungsdarlehen erfasst sowie<br />

ein Offenmarktgeschäft mit der Deutschen Bundesbank in Höhe von 50 Mio. €.<br />

4.7 Dienstleistungsgeschäft<br />

Das Dienstleistungsgeschäft der Sparkasse <strong>Hagen</strong> zeigt im Jahr 2009 eine zufriedenstellende<br />

Entwicklung.<br />

Das Geschäft mit Versicherungen verlief erfolgreich. Die Vermittlung von Kapitallebens- und Rentenversicherungen<br />

stieg gegenüber dem Vorjahr deutlich an. Auch das Ertragsvolumen im Kompositgeschäft<br />

legte gegenüber dem Vorjahr kräftig zu.<br />

Der Bruttoabsatz im Wertpapiergeschäft stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 % auf 181 Mio. €<br />

an. Der Nettoabsatz stieg auf 60,6 Mio. € an. Der Umsatzschwerpunkt lag weiterhin im Absatz<br />

von festverzinslichen Wertpapieren sowie Investmentfonds der DekaBank.<br />

Im Bauspargeschäft lag das Vermittlungsvolumen unter dem Ergebnis des Vorjahres.<br />

Seite 428 Sparkasse <strong>Hagen</strong>


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

4.8 Investitionen<br />

Im Jahr 2009 stand die restliche Neugestaltung von BeratungsCentern und Geschäftsstellen<br />

nach der Vertriebskonzeption 2010 im Vordergrund der Investitionen. Renovierungen und Ersatzbeschaffungen<br />

erfolgten nur in geringem Maße.<br />

4.9 Personalbericht<br />

Im Jahr 2009 beschäftigte die Sparkasse <strong>Hagen</strong> einschließlich der Aushilfen durchschnittlich<br />

571 Mitarbeiter (31.12.2008: 606 Mitarbeiter), davon 202 Teilzeitkräfte und 27 Auszubildende.<br />

Um den Kunden der Sparkasse <strong>Hagen</strong> ein attraktives und umfassendes Dienstleistungsangebot<br />

unterbreiten zu können und eine gute Beratungsqualität zu gewährleisten, nahm auch im vergangenen<br />

Jahr die gezielte Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter einen hohen Stellenwert ein.<br />

3 Mitarbeiter absolvierten an der Sparkassenakademie die Fortbildung zum Sparkassenfachwirt<br />

bzw. zum Sparkassenbetriebswirt.<br />

5. Darstellung und Analyse der Lage<br />

5.1 Vermögenslage<br />

Die zum Jahresende ausgewiesenen Gewinnrücklagen veränderten sich gegenüber dem Vorjahr<br />

nicht. Insgesamt verfügt die Sparkasse <strong>Hagen</strong> über ein Kernkapital von 205,3 Mio. €.<br />

Neben den Gewinnrücklagen verfügt die Sparkasse <strong>Hagen</strong> über weitere Eigenkapitalbestandteile<br />

im Sinne des KWG. Die Eigenkapitalanforderungen des KWG wurden jederzeit eingehalten. Das<br />

Verhältnis der anrechenbaren Eigenmittel bezogen auf die Summe der Eigenmittelanforderungen<br />

gemäß Solvabilitätsverordnung überschreitet am 31.12.2009 mit einer Gesamtkennziffer von<br />

15,62 % den vorgeschriebenen Mindestwert von 8 %.<br />

Die Sparkasse <strong>Hagen</strong> verfügt damit über eine ausreichende Kapitalbasis für künftiges Geschäftswachstum.<br />

Mit der Bildung von Wertberichtigungen und Rückstellungen wurde den Risiken im Kreditgeschäft<br />

und sonstigen Verpflichtungen entsprechend den handelsrechtlichen Bewertungsmaßstäben<br />

angemessen Rechnung getragen.<br />

Der Wertpapierbestand wurde unter Anwendung des strengen Niederstwertprinzips bewertet. Der<br />

Wertansatz der übrigen Vermögensgegenstände erfolgte ebenfalls mit der gebotenen kaufmännischen<br />

Vorsicht.<br />

5.2 Finanzlage<br />

Die Zahlungsbereitschaft der Sparkasse <strong>Hagen</strong> war im abgelaufenen Geschäftsjahr aufgrund<br />

einer angemessenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Die Anforderungen der Liquiditätsverordnung<br />

wurden stets erfüllt. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften wurden bei der<br />

Deutschen Bundesbank Guthaben in erforderlicher Höhe geführt.<br />

Die eingeräumten Kredit- und Dispositionslinien bei der WestLB AG wurden teilweise in Anspruch<br />

genommen. Ein Spitzenausgleich erfolgte durch Tagesgeldaufnahmen bzw. Tagesgeldanlagen.<br />

Das Angebot der Deutschen Bundesbank zu Refinanzierungsgeschäften in Form von Offenmarktgeschäften<br />

(Hauptrefinanzierungsgeschäfte) wurde genutzt.<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> Seite 429


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5.3 Ertragslage<br />

Die wesentlichen Erfolgskomponenten sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:<br />

2009 2008 Veränderungen<br />

Mio. € Mio. € Mio. € %<br />

Zinsüberschuss 58,2 50,9 7,3 14,3<br />

Provisionsüberschuss 16,4 15,4 1,0 6,5<br />

Nettoergebnis aus Finanzgeschäften 0,1 0,1 0,0 0,0<br />

Sonstige betriebliche Erträge 3,8 3,2 0,6 18,8<br />

Summe der Erträge 78,5 69,6 8,9 12,8<br />

Personalaufwand 28,3 31,3 -3,0 -9,6<br />

Anderer Verwaltungsaufwand 11,8 12,2 -0,4 -3,3<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 8,9 5,8 3,1 53,4<br />

Ergebnis vor Bewertung und Risikovorsorge 29,5 20,3 9,2 45,3<br />

Ertrag bzw. Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge -10,9 -9,2 -1,7 18,5<br />

Ergebnis vor Steuern 18,6 11,1 7,5 67,6<br />

Steueraufwand 8,5 5,9 2,6 44,1<br />

Jahresüberschuss 10,1 5,2 4,9 94,2<br />

Zinsüberschuss: GuV-Posten Nr. 1 bis 4<br />

Provisionsüberschuss: GuV-Posten Nr. 5 und 6<br />

Nettoergebnis aus Finanzergebnis: GuV-Posten Nr. 7<br />

Sonstige betriebliche Erträge: GuV-Posten Nr. 8 und 9<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen: GuV-Posten Nr. 11, 12 und 19<br />

Ertrag bzw. Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge: GuV-Posten Nr. 13 bis 17<br />

Die wichtigste Ertragsquelle der Sparkasse <strong>Hagen</strong> ist weiterhin der Zinsüberschuss. Dieser ist im<br />

vergangenen Geschäftsjahr um 14,3 % auf 58,2 Mio. € gestiegen; er überschreitet damit deutlich<br />

die Höhe des prognostizierten Wertes. Maßgeblich für die Überschreitung war die im Vergleich<br />

zur Aktivseite kürzere Zinsbindungsfrist der Passivseite sowie die Konditionenpolitik, die in Erwartung<br />

sinkender Geld- und Kapitalmarktzinsen ergriffen wurde.<br />

Der Provisionsüberschuss ist gegenüber dem Vorjahr um 6,5 % bzw. 1,0 Mio. € gestiegen und<br />

überschreitet leicht den Planwert. Die Ursache dafür liegt in den höheren Provisionserträgen aus<br />

dem Kundenwertpapier- und dem Vermittlungsgeschäft.<br />

Die Personalaufwendungen sind von 31,3 Mio. € auf 28,3 Mio. € gesunken; u. a. übertraf die<br />

Fluktuation durch Altersteilzeit und Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis die Erwartungen.<br />

Die anderen Verwaltungsaufwendungen unterschreiten leicht das Vorjahresniveau. Mit einem<br />

Volumen von 40,1 Mio. € liegen die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen unter den im letzten<br />

Jahr geplanten Werten.<br />

Das Verhältnis von Aufwendungen zu Erträgen hat sich im Jahr 2009 auf Basis der Werte der<br />

Gewinn- und Verlustrechnung von 71,0 % auf 62,4 % verbessert.<br />

Das Ergebnis vor Bewertung und Risikovorsorge zeigt gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung<br />

von 9,2 Mio. € auf 29,5 Mio. € und liegt damit über dem Planwert.<br />

Der Steueraufwand liegt mit 8,5 Mio. € um 2,6 Mio. € über dem Vorjahreswert.<br />

Der Jahresüberschuss beträgt 10,1 Mio. €; er überschreitet um 4,9 Mio. € deutlich das Vorjahresergebnis<br />

und liegt über den Erwartungen.<br />

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6. Risikoberichterstattung<br />

6.1 Ziele und Strategien des Risikomanagements<br />

Der Vorstand der Sparkasse <strong>Hagen</strong> hat die risikopolitische Ausrichtung der Sparkasse <strong>Hagen</strong> in<br />

seiner Risikostrategie festgelegt. Danach werden Risiken nur eingegangen, wenn die aus den<br />

risikobehafteten Geschäften zu erwartenden Erträge deutlich über dem Verlustpotenzial liegen.<br />

Entwickelt sich das Ertrags-/Risikoverhältnis ungünstig, erfolgt eine Verringerung oder vollständige<br />

Kompensation der Risiken durch geeignete Sicherungsgeschäfte. Begrenzt werden die eingegangenen<br />

Risiken durch den Umfang des bereitgestellten Risikodeckungspotenzials sowie der<br />

hieraus abgeleiteten Limite für einzelne Risikoarten.<br />

Der Risikogesamtbericht wird vom Vorstand vierteljährlich mit dem Verwaltungsrat erörtert.<br />

6.2 Risikomanagementsystem<br />

Zur Identifizierung, Bewertung und Steuerung der Risiken hat die Sparkasse <strong>Hagen</strong> ein Risikomanagement-<br />

und -überwachungssystem eingerichtet. Das Risikomanagement umfasst die Verfahren<br />

zur Identifizierung und Bewertung der Risiken, die Festlegung von geeigneten Steuerungsmaßnahmen<br />

und die notwendigen Kontrollprozesse. Das Risikomanagementsystem ist<br />

Bestandteil einer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation gemäß § 25 a Abs. 1 KWG.<br />

Der Vorstand ist für die Festlegung der Risikostrategien in den Geschäftsfeldern und für die Entwicklung<br />

des Risikomanagementsystems verantwortlich.<br />

Für alle risikorelevanten Geschäfte ist bis in die Ebene des Vorstands eine funktionale Trennung<br />

festgelegt. Diese umfasst die Trennung zwischen Handel einerseits und Abwicklung und Kontrolle<br />

sowie Risikocontrolling andererseits sowie die Trennung zwischen Markt und Marktfolge. Damit<br />

wird den von der BaFin gestellten Anforderungen Rechnung getragen.<br />

Risikobehaftete Geschäfte werden nur getätigt, sofern deren Risikogehalt von allen damit befassten<br />

Mitarbeitern beurteilt werden kann. Bevor Geschäfte mit neuen Produkten oder auf neuen<br />

Märkten abgeschlossen werden, ist im Rahmen einer Testphase das Risikopotenzial dieser Geschäfte<br />

zu bewerten und die für die Abwicklung notwendigen Prozesse in Arbeitsanweisungen<br />

festzulegen.<br />

Die Innenrevision prüft in regelmäßigen Abständen das eingerichtete Risikomanagementsystem.<br />

Zielsetzung der Prüfungen ist insbesondere die ordnungsgemäße Handhabung der festgelegten<br />

Regelungen sowie die Feststellung von Schwachstellen im Risikomanagementsystem und die<br />

Überwachung der Umsetzung notwendiger Anpassungen.<br />

6.3 Risikomanagementprozess<br />

Der Risikomanagementprozess umfasst alle Aktivitäten der Sparkasse <strong>Hagen</strong> zum systematischen<br />

Umgang mit Risiken. Er teilt sich auf in die Einzelschritte Risikoerkennung, Risikobewertung,<br />

Risikomessung, Risikoberichterstattung, Risikosteuerung und Risikokontrolle.<br />

Im Rahmen der jährlich durchzuführenden Risikoinventur werden die vorhandenen Risikopotenziale<br />

der Sparkasse <strong>Hagen</strong> ermittelt und bewertet.<br />

Über die Risikobewertung werden die wesentlichen Risiken der Sparkasse <strong>Hagen</strong> identifiziert.<br />

Die Bewertung erfolgt anhand einer Risikokennzahl, die sich aus den drei Merkmalen Eintrittswahrscheinlichkeit,<br />

Risikobedeutung und Beherrschbarkeit zusammensetzt. Nach der Höhe der<br />

Risikokennzahl richtet sich die Einordnung des jeweiligen Risikos in eine Risikoklasse. Die Ein-<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ordnung der Risikoklasse bestimmt den Umfang der notwendigen Maßnahmen zur Beobachtung<br />

und Steuerung des jeweiligen Risikos.<br />

Für jede Risikoart sind Methoden zur Messung des Risikos festgelegt. In der GuV-orientierten<br />

Sichtweise werden die Risiken danach gemessen, ob und in welcher Höhe ihr Eintritt Auswirkungen<br />

auf den handelsrechtlichen Jahresüberschuss der Sparkasse <strong>Hagen</strong> hat.<br />

Über die eingegangenen Risiken wird dem Vorstand der Sparkasse <strong>Hagen</strong> regelmäßig und unter<br />

Beachtung der aufsichtsbehördlichen Vorgaben (MaRisk) schriftlich berichtet. Eine Ad-hoc-<br />

Berichterstattung erfolgt bei Risikoereignissen von wesentlicher Bedeutung.<br />

Die zur Steuerung bzw. Verringerung von Risiken einzusetzenden Instrumente sind vom Vorstand<br />

festgelegt worden. Die Bearbeitungs- und Kontrollprozesse sind in Arbeitsanweisungen<br />

beschrieben.<br />

Zwischen der Risikosteuerung und der Risikokontrolle besteht mindestens eine personelle Funktionstrennung.<br />

Die sich aus der Risikokontrolle ergebenden Korrekturen fließen in den Risikomanagementprozess<br />

ein.<br />

Für alle Teilschritte des Risikomanagements sind Verantwortlichkeiten festgelegt worden.<br />

Die jährlich durchzuführende Risikoinventur erfolgt dezentral in den für die Abwicklung der einzelnen<br />

Geschäfts- und Organisationsbereiche zuständigen Abteilungen. Der Vorstand hat die<br />

Verantwortung für die Aktualität des Risikomanagementsystems auf den Risikomanager delegiert.<br />

Der Risikomanager ist auch für die Fortentwicklung des Risikomanagementsystems und die Abstimmung<br />

der gesamten Aktivitäten im Risikomanagement verantwortlich.<br />

Das Risikomanagementsystem ist in einem Management-Informationssystem dokumentiert.<br />

Die Steuerung und Begrenzung aller wesentlichen Risiken wird über eine GuV-orientierte Risikotragfähigkeitsrechnung<br />

vorgenommen.<br />

6.4 Strukturierte Darstellung der wesentlichen Risikoarten<br />

Die im Rahmen der Risikoinventur festgestellten Risiken sind im Management Informationssystem<br />

vollständig dargestellt worden.<br />

Im Folgenden werden die für die Sparkasse <strong>Hagen</strong> wesentlichen Risikokategorien und -arten<br />

näher erläutert.<br />

6.4.1 Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft<br />

Als Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft wird die Gefahr von Ausfällen der im Rahmen des<br />

Kreditgeschäfts vertraglich zugesagten Leistungen durch den Ausfall eines Geschäftspartners<br />

sowie durch Wertminderungen der Forderungen aufgrund nicht vorhersehbarer Verschlechterung<br />

der Bonität eines Geschäftspartners verstanden.<br />

Der Vorstand hat eine Risikostrategie für das Kreditgeschäft festgelegt, die jährlich überprüft wird.<br />

Im Rahmen dieser Kreditrisikostrategie werden zur Begrenzung der Ausfallrisiken im Kreditgeschäft<br />

in einem umfassenden Limitsystem Grenzwerte hinsichtlich der Struktur des Kreditportfolios<br />

vorgegeben.<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Im Rahmen der Risikoberichterstattung wird der Vorstand vierteljährlich über die Entwicklung der<br />

Strukturmerkmale des Kreditportfolios, die Einhaltung der Limitsysteme und die Entwicklung der<br />

notwendigen Vorsorgemaßnahmen für Einzelrisiken schriftlich unterrichtet.<br />

Grundlage jeder Kreditentscheidung ist eine detaillierte Bonitätsbeurteilung der Kreditnehmer. Im<br />

risikorelevanten Kreditgeschäft nach den MaRisk ist ein zweites Kreditvotum durch die vom Markt<br />

unabhängige Abteilung „Marktfolge Kredit“ notwendig, wobei Kreditentscheidungen im risikorelevanten<br />

Geschäft (außerhalb des Vorstandes) grundsätzlich in Gemeinschaftskompetenz (Markt/<br />

Marktfolge) getroffen werden. Die sachgemäße Beurteilung der Bonität einzelner Kreditnehmer<br />

sowie die ordnungsgemäße Organisation des Kreditgeschäfts wird regelmäßig durch die Innenrevision<br />

der Sparkasse <strong>Hagen</strong> in umfangreichen Stichproben überprüft.<br />

Die Sparkasse <strong>Hagen</strong> setzt seit Jahren die von der Sparkassen Rating- und Risikosysteme<br />

GmbH (SR) entwickelten Risikoklassifizierungsverfahren zur Ermittlung der Ausfallwahrscheinlichkeit<br />

der Kreditnehmer ein. Bei größeren gewerblichen Kreditnehmern sowie bei Investoren,<br />

Bauträgern und Wohnungsbaugesellschaften im risikorelevanten Kreditgeschäft erfolgt anlassbezogen,<br />

aber zumindest jährlich, eine Risikoeinstufung mittels speziell entwickelter Ratingverfahren.<br />

Des Weiteren werden bei kleineren gewerblichen Kreditnehmern und Privatkunden vollautomatische,<br />

monatliche Risikoklassifizierungsverfahren eingesetzt. Bei Privatkunden wird dieses<br />

Verfahren durch spezielle Bausteine für die Antragssituation (Gewährung von Baufinanzierungen,<br />

Konsumenten- und Dispositionskrediten) ergänzt.<br />

Des Weiteren setzt die Sparkasse <strong>Hagen</strong> ein vom DSGV konzipiertes EDV-gestütztes Risikofrüherkennungsverfahren<br />

ein. Mit diesem Verfahren sollen bei größeren gewerblichen und privaten<br />

Kunden sich abzeichnende Risiken frühzeitig identifiziert und ggf. Gegensteuerungsmaßnahmen<br />

eingeleitet werden. Für kleinere gewerbliche und private Kunden wurden hausindividuelle<br />

Risikofrüherkennungsprozesse implementiert.<br />

Soweit einzelne Kreditengagements festgelegte Kriterien aufweisen, die auf erhöhte Risiken hindeuten,<br />

wird dieses Kreditengagement einer besonderen Betreuung unterzogen sowie durch eine<br />

marktunabhängige Stelle gezielt beobachtet (lntensivbetreuung). Kritische Kreditengagements<br />

werden von auf die Sanierung bzw. Abwicklung spezialisierten Mitarbeitern betreut (Problemkredite).<br />

In den Organisationsrichtlinien hat die Sparkasse <strong>Hagen</strong> Kriterien festgelegt, auf deren Grundlage<br />

die Kreditengagements ermittelt werden, für die Risikovorsorgemaßnahmen in Form von Einzelwertberichtigungen<br />

und Rückstellungen erforderlich sind. Risikovorsorgemaßnahmen sind für<br />

alle Engagements vorgesehen, bei denen nach umfassender Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse<br />

der Kreditnehmer davon ausgegangen werden kann, dass es voraussichtlich nicht mehr<br />

möglich sein wird, die fälligen Zins- und Tilgungszahlungen nach den vertraglich vereinbarten<br />

Kreditbedingungen zu vereinnahmen. Bei der Bemessung der Risikovorsorgemaßnahmen werden<br />

die voraussichtlichen Realisationswerte der gestellten Sicherheiten berücksichtigt. Die Innenrevision<br />

hat sich regelmäßig von der Vollständigkeit und Angemessenheit der Weltberichtigungen<br />

zu überzeugen.<br />

Aufgrund der regionalen Ausrichtung der Sparkasse <strong>Hagen</strong> spiegelt sich in ihrem Kreditportfolio<br />

die Veränderung ihres Geschäftsgebietes hin zu einem dienstleistungsorientierten Standort wider.<br />

29,2 % der Kreditinanspruchnahmen aller inländischen Unternehmen und Privatpersonen<br />

zum 31.12.2009 entfallen auf Kreditnehmer aus dem Dienstleistungsbereich. Im Vergleich zum<br />

Verbandsdurchschnitt zeigt sich im Kreditgeschäft der Sparkasse <strong>Hagen</strong> außerdem historisch<br />

gewachsen ein relativ hoher Anteil an Krediten an die metallerzeugende und -bearbeitende Industrie.<br />

Die Großkredite gemäß § 13 Abs. 1 KWG machten am 31.12.2009 das 1,82 fache (Höchstgrenze<br />

gemäß § 13 Abs. 3 KWG: das Achtfache) des am Bilanzstichtag 31.12.2009 vorhandenen haftenden<br />

Eigenkapitals gemäß § 10 KWG aus (31.12.2008: das 1,48 fache).<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die Analyse des Kreditgeschäftes zeigt, dass die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft<br />

- ausgelöst durch die Finanzmarktkrise - in 2009 angestiegen sind. Im Vergleich zum SVWL<br />

sind sie aber weiterhin unterdurchschnittlich.<br />

Dem Risikodeckungspotenzial der Sparkasse <strong>Hagen</strong> können in angemessenem Umfang Vorsorgereserven<br />

zugeteilt werden, die auch die Risikotragfähigkeit im Worst-Case-Szenario sicherstellen.<br />

Eine regelmäßige Überprüfung erfolgt im Rahmen diverser Stresstests.<br />

6.4.2 Adressenausfallrisiken aus Beteiligungen<br />

Die Adressenausfallrisiken bei Beteiligungen werden gesondert untersucht. Zur Überwachung<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung der Beteiligungsunternehmen werden jährlich die Jahresabschlüsse<br />

ausgewertet und beurteilt.<br />

Aus der Beteiligung am SVWL stammen Risiken durch die (indirekte) Haftung für die AbwicklungsanstaIt<br />

der WestLB AG und durch die Entwicklung der WestLB AG, die in das Risikomanagement<br />

der Sparkasse <strong>Hagen</strong> einbezogen werden. Der Buchwert der Beteiligung am SVWL entspricht<br />

den Anschaffungskosten. Inwieweit dieser Wertansatz möglicherweise durch die weitere<br />

Entwicklung der WestLB AG künftig belastet wird, ist zurzeit nicht abzusehen.<br />

6.4.3 Adressenausfallrisiken und Marktpreisrisiken ans Handelsgeschäften<br />

Zu den Handelsgeschäften zählt die Sparkasse <strong>Hagen</strong> alle Eigenanlagen in Form von Tages-<br />

und Termingeldanlagen, Schuldverschreibungen und Wertpapieren öffentlicher Emittenten, Kreditinstituten<br />

und anderer Unternehmen, ferner Devisen- und Edelmetallgeschäfte sowie derivative<br />

Finanzinstrumente. Das Adressenausfallrisiko definiert sie entsprechend dem Adressenausfallrisiko<br />

im Kreditgeschäft. Marktpreisrisiken der Handelsgeschäfte sind mögliche Ertragseinbußen,<br />

die sich aus einem Absinken der Marktpreise ihrer Schuldverschreibungen, sonstiger Wertpapiere<br />

sowie Devisen- und Edelmetallbestände ergeben.<br />

In Rahmenbedingungen hat der Vorstand festgelegt, dass die nachfolgenden Handelsgeschäfte<br />

ausschließlich zur Anlage im Rahmen des Bilanzstruktur- und Liquiditätsmanagements abgeschlossen<br />

werden dürfen:<br />

• Geldhandelsgeschäfte in Form von Tages- und Termingeldanlagen bzw. -aufnahmen sowie<br />

Offenmarktgeschäfte,<br />

• Kassa- und Termingeschäfte in fest- und variabel verzinslichen Anleihen bestimmter Emittenten,<br />

• Anlagen in Aktien und Investmentanteilen,<br />

• Devisengeschäfte in Form von Währungsguthaben zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs<br />

sowie Termingeschäfte zur Absicherung von Risiken aus Dienstleistungsgeschäften,<br />

• Geschäfte in derivativen Finanzinstrumenten nur in Form von Swapgeschäften zur Absicherung<br />

einzelner Bilanzpositionen oder zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken,<br />

• Daneben kann die Sparkasse <strong>Hagen</strong> Wertpapiere zur Weiterveräußerung an die eigene<br />

Kundschaft halten.<br />

Neben diesen Beständen, die von der Sparkasse <strong>Hagen</strong> selbst gehalten werden, hat sie zur Diversifikation<br />

der Eigenanlagen liquide Mittel in Spezialfonds investiert.<br />

Die Handelsgeschäfte dürfen nur von in den Rahmenbedingungen festgelegten Emittenten erworben<br />

und mit bestimmten Kontrahenten abgewickelt werden.<br />

Zur Begrenzung von Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften hat die Sparkasse <strong>Hagen</strong><br />

ein Limit festgelegt. Unter Berücksichtigung der nach Wertpapier individuellen, ratingabhängigen<br />

Ausfallwahrscheinlichkeit werden die Adressenrisiken zu einem Gesamtbetrag der Adressenrisiken<br />

zusammengefasst.<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Zur Begrenzung der Marktpreisrisiken ist ein Limit für das Handelsgeschäft im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnung<br />

festgelegt worden.<br />

Der Umfang der Handelsbuchgeschäfte ist auf 10,0 Mio. € begrenzt.<br />

Der Entscheidung zur Anlage in Schuldverschreibungen und Wertpapieren wird ein externes Rating<br />

zugrunde gelegt. Demnach müssen die Unternehmensanleihen bei Erwerb mindestens ein<br />

Rating im Investment Grade der Ratingagenturen Moody's oder Standard & Poors aufweisen.<br />

Die von der Sparkasse <strong>Hagen</strong> direkt und in den Wertpapier-Spezialfonds gehaltenen, von Kreditinstituten<br />

und Unternehmen emittierten Wertpapiere verteilen sich überwiegend auf die exzellenten<br />

Ratingstufen. Die Verteilung der Wertpapiere nach den Länderratings konzentriert sich auf<br />

die exzellenten, sehr guten und guten Ratingstufen.<br />

Die Ermittlung der Marktpreisrisiken der Handelsgeschäfte erfolgt anhand von Overnight- und<br />

Value-at-Risk-Szenarien. Darüber hinaus wird eine tägliche Bewertung zu Marktpreisen (Mark-to-<br />

Market) durchgeführt. Die Value-at-Risk-Berechnungen erfolgen anhand der modernen historischen<br />

Simulation auf Basis eines Zeithorizonts von 500 Handelstagen. Der Value-at-Risk gibt an,<br />

welchen Wert der Verlust des Wertpapierportfolios mit einer 99%-igen Wahrscheinlichkeit in<br />

10 Tagen nicht überschreitet.<br />

Der berechnete Value-at-Risk-Wert ist durch das bereitgestellte Risikodeckungspotenzial abgesichert.<br />

Vierteljährlich wird ein Worst-Case-Szenario durch Verlängerung der Haltedauer auf 63 Tage und<br />

Erhöhung der Wahrscheinlichkeit auf 99,9% errechnet.<br />

Die angewandten Risikoparameter werden regelmäßig einem Backtesting unterzogen, um deren<br />

Vorhersagekraft einschätzen zu können.<br />

Die Überwachung des Marktpreisrisikos wird in der Abteilung „Controlling- und Rechnungswesen“<br />

unter strenger Beachtung der Funktionstrennung zum Handel wahrgenommen. Es wird täglich<br />

geprüft, ob sich die Marktpreisrisiken innerhalb der vorgegebenen Limite bewegen. Bei Überschreitung<br />

eines Grenzwertes unterhalb des Limits ist vorgesehen, dass der Gesamtvorstand<br />

über Maßnahmen zur Verringerung der Marktpreisrisiken entscheidet.<br />

Die Funktionstrennung zwischen Handel einerseits und Abwicklung und Kontrolle sowie Risikocontrolling<br />

andererseits ist nach den Vorgaben der MaRisk bis in die Ebene des Vorstands vollzogen.<br />

Der Überwachungsvorstand wird vierteljährlich über die Veränderung der Risikokennzahlen<br />

sowie der schwebenden Gewinne und Verluste unterrichtet. Der Überwachungsvorstand unterrichtet<br />

den Gesamtvorstand vierteljährlich über die Risiko- und Ertragslage der Handelsgeschäfte<br />

der Sparkasse <strong>Hagen</strong>. Bei Überschreiten bestimmter Grenzwerte erfolgt die Unterrichtung<br />

in kürzeren Abständen.<br />

Die Adressenausfallrisiken und Marktpreisrisiken aus den Handelsgeschäften bewegten sich im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr innerhalb der von der Sparkasse <strong>Hagen</strong> vorgegebenen und auf die<br />

Risikotragfähigkeit abgestimmten Grenzen.<br />

6.4.4 Zinsänderungsrisiken<br />

Das Zinsänderungsrisiko versteht die Sparkasse <strong>Hagen</strong> als betragsmäßiges Risiko einer Verringerung<br />

der Zinsspanne (Zinsspannenrisiko) aufgrund der Bestände an festverzinslichen Aktiva<br />

und Passiva.<br />

Die Sparkasse <strong>Hagen</strong> setzt eine GuV-orientierte Rechnung ein. Grundlage ist eine Gegenüberstellung<br />

der festverzinslichen Aktiva und Passiva in einer Zinsbindungsbilanz einschließlich Zinsfortschreibung<br />

der variablen Produkte nach dem Konzept der gleitenden Durchschnitte.<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Daneben ermittelt die Sparkasse <strong>Hagen</strong> die Auswirkungen von Marktzinsänderungen auf den<br />

Vermögenswert aller zinstragenden Aktiv- und Passivpositionen (Zinsbuch) und nutzt dabei das<br />

Modell einer wertorientierten Zinsrisikosteuerung (Barwertkonzept). Zur Beurteilung des Risikos<br />

orientiert sie sich an einer als effizient eingeschätzten Benchmark.<br />

Über die Entwicklung der Zinsänderungsrisiken wird der Vorstand regelmäßig unterrichtet. Zur<br />

Absicherung dieser Risiken werden neben bilanzwirksamen Instrumenten auch Zins-Swaps eingesetzt.<br />

Unter den aktuellen Gegebenheiten hält die Sparkasse <strong>Hagen</strong> das bestehende Zinsänderungsrisiko<br />

für vertretbar.<br />

6.4.5 Liquiditätsrisiken<br />

Unter dem Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, dass die Sparkasse <strong>Hagen</strong> ihren Zahlungsverpflichtungen<br />

im Zeitpunkt der Fälligkeit nicht mehr nachkommen kann.<br />

Zur Vermeidung von Liquiditätsrisiken erfolgt monatlich eine Liquiditätsplanung auf der Grundlage<br />

der vereinbarten und erwalteten Zahlungseingänge und Zahlungsverpflichtungen.<br />

Zur Sicherung ausreichender Liquidität hält die Sparkasse <strong>Hagen</strong> neben einem ausreichenden<br />

Bestand von Tages- und Termingeldanlagen börsengängige festverzinsliche Wertpapiere, die im<br />

Rahmen des Pfandpoolverfahrens der Deutschen Bundesbank jederzeit beliehen werden können.<br />

Darüber hinaus steht die WestLB AG mit einer Liquiditätskreditlinie zur Verfügung.<br />

Neben der Liquiditätsplanung erfolgt arbeitstäglich eine Disposition der Zahlungsein- und<br />

-ausgänge.<br />

Die Zahlungsbereitschaft war im Berichtszeitraum jederzeit gegeben; sie kann im Hinblick auf die<br />

derzeitige Ausstattung mit liquiden Mitteln, die erwarteten Liquiditätszuflüsse sowie die Kredit-<br />

und Refinanzierungsmöglichkeiten auch weiterhin als gewährleistet angesehen werden.<br />

6.4.6 Operationelle Risiken<br />

Operationelle Risiken bedeuten die Gefahr von Schäden, die infolge der Unangemessenheit oder<br />

des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern, der (internen) Infrastruktur oder infolge externer<br />

Einflüsse eintreten.<br />

Die Sparkasse <strong>Hagen</strong> begegnet dem Risiko, dass Schäden durch unsachgemäße Handlungen<br />

von Mitarbeitern entstehen, durch entsprechende Kontrollsysteme. Weiterhin erfolgt im Rahmen<br />

eines periodischen Beurteilungssystems die Überprüfung der fachlichen Kompetenzen und charakterlichen<br />

Eigenschaften der Mitarbeiter. Die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter wird durch<br />

strukturierte Aus- und Fortbildungsmaßnahmen gestärkt.<br />

Zur Begrenzung rechtlicher Risiken sind geprüfte Vertragsmuster zu verwenden.<br />

Im Bereich der IT -Risiken liegen die Schwerpunkte in Maßnahmen zur Weiterentwicklung des IT-<br />

Notfallkonzepts und der Sicherheit der DV-Systeme.<br />

Drohende Schäden aus externen Einflüssen sind soweit möglich versichert. Die Angemessenheit<br />

dieser Versicherungen wird jährlich überprüft.<br />

Für Notfall- und Katastrophensituationen bestehen Alarm- und Räumungspläne für die Sparkassenzentrale<br />

und die Geschäftsstellen. Ein Notfallkonzept soll die Fortführung der Geschäftstätigkeit<br />

bei wesentlichen Elementarschäden sicherstellen.<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Die eingetretenen Schadensfälle werden systematisch in einer Schadensfalldatenbank gesammelt<br />

und ausgewertet.<br />

Der Vorstand wird jährlich über Art und Umfang angefallener Schäden unterrichtet.<br />

6.5 Gesamtbeurteilung der Risikolage<br />

Grundlage der Limitierung von Einzelrisiken ist eine GuV-orientierte Risikotragfähigkeitsrechnung.<br />

Berücksichtigung finden hier GuV-orientierte Risikomesszahlen. Für das Adressenausfallrisiko<br />

aus dem Kreditgeschäft wird die durchschnittliche Ausfallquote der letzten zehn Jahre bezogen<br />

auf das aktuelle Kreditvolumen, für das Adressenausfallrisiko aus dem Wertpapiergeschäft<br />

werden individuelle Risikofaktoren je Wertpapierart, jeweils erhöht um einen Risikozuschlag,<br />

zugrunde gelegt. Zum Stichtag 31.12.2009 wird bei der Ermittlung der Auslastung des Limits für<br />

Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften ein negatives Handelsergebnis einschließlich einer<br />

negativen Veränderung des schwebenden Ergebnisses seit Jahresanfang und der Risikowert<br />

(VaR), der mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit und Haltedauer nicht überschritten wird, herangezogen.<br />

Das Zinsänderungsrisiko wird über das Zinsspannenrisiko bei unterstellten Marktzinsänderungen<br />

berücksichtigt, für operationelle Risiken wird ein Pauschalbetrag angesetzt.<br />

Der GuV-orientierten Risikotragfähigkeitsrechnung liegt als Leitlinie die Vermeidung eines Verlustausweises<br />

zugrunde. Für die Risikodeckungsmasse werden das prognostizierte Betriebsergebnis<br />

vor Bewertung vor Steuern und Vorsorgereserven herangezogen.<br />

Der Risikomanager erstellt vierteljährlich einen Risikogesamtbericht, der dem Vorstand vorgelegt<br />

wird. Der Risikogesamtbericht umfasst eine zusammenfassende Darstellung und Würdigung aller<br />

wesentlichen Einzelrisiken einschließlich einer Bewertung der Gesamtrisikosituation der Sparkasse<br />

<strong>Hagen</strong>. Der Risikogesamtbericht enthält eine GuV-orientierte Risikotragfähigkeitsrechnung.<br />

Der Vorstand erörtert mit dem Verwaltungsrat vierteljährlich den Risikogesamtbericht.<br />

Die Risikotragfähigkeitsrechnungen der Sparkasse <strong>Hagen</strong> zeigen, dass die Risikotragfähigkeit<br />

uneingeschränkt gegeben ist.<br />

7. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.<br />

8. Prognosebericht<br />

Der Tiefpunkt der schwersten weltwirtschaftlichen Rezession seit dem 2. Weltkrieg scheint überschritten.<br />

Viele Indikatoren deuten auf eine konjunkturelle Erholung hin. Dies gilt auch für die<br />

heimische Wirtschaft, die steigende Auftragseingänge sowie eine leichte Exportbelebung verzeichnet.<br />

Für das Kreditgeschäft erwartet die Sparkasse <strong>Hagen</strong> in den beiden nächsten Jahren nur ein<br />

leichtes Wachstum. Es wird davon ausgegangen, dass die Kreditnachfrage 2010 durch die heimischen<br />

Unternehmen geprägt wird.<br />

Sparkasse <strong>Hagen</strong> Seite 437


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Bei den Wertpapierbruttoumsätzen prognostiziert die Sparkasse <strong>Hagen</strong> 2010 eine weitere Steigerung,<br />

die auch im kommenden Jahr anhalten soll, mit der Folge, dass für das Einlagengeschäft<br />

mit einem Rückgang der Bestände gerechnet wird.<br />

Aufgrund von Fälligkeiten im Interbankengeschäft wird sich die Bilanzsumme 2010 und 2011<br />

voraussichtlich reduzieren.<br />

8.1 Finanzlage<br />

Für die Finanzierung des geplanten Wachstums im Kreditgeschäft in 2010 und 2011 werden voraussichtlich<br />

keine weiteren Fremdmittel benötigt.<br />

8.2 Ertragslage<br />

Der Zinsüberschuss als die wichtigste Einnahmequelle wird sich im Jahr 2010 voraussichtlich<br />

leicht auf 57,3 Mio. € verringern. Dieser Prognose liegt die Annahme eines für 2010 gegenüber<br />

2009 moderat steigenden Zinsniveaus sowie von Strukturveränderungen auf der Passivseite<br />

zugrunde. Im Jahr 2011 wird sich der Zinsüberschuss voraussichtlich weiter reduzieren.<br />

Ein Zinsanstieg würde die Ertragslage negativ beeinflussen, während eine Verringerung des<br />

Zinsniveaus auf das Zinsergebnis positive Auswirkungen hätte.<br />

Im Provisionsüberschuss rechnet die Sparkasse <strong>Hagen</strong> mit einem Wert von 16,8 Mio. € im Jahre<br />

2010. Für 2011 wird aufgrund der Intensivierung des Wertpapiergeschäfts eine Ausweitung des<br />

Provisionsüberschusses erwartet.<br />

Die Verwaltungsaufwendungen des Geschäftsjahres 2010 werden nach den Planungen von<br />

43,1 Mio. € auf 44,3 Mio. € durch leicht gegenüber dem Vorjahr zunehmende Personal- und<br />

Sachkosten steigen.<br />

Zusammengefasst soll für das Jahr 2010 ein Ergebnis vor Bewertung und Risikovorsorge von<br />

30,5 Mio. € erreicht werden. Im darauffolgenden Jahr wird sich das Ergebnis auf einem gleichen<br />

Niveau bewegen.<br />

Das Bewertungsergebnis im Wertpapiergeschäft wird durch die Zinsentwicklung im Jahr 2010<br />

beeinflusst. Eine Erhöhung des Zinsniveaus, das die Zinsspanne, wie zuvor erläutert, belasten<br />

würde, hätte auf die Kurswerte der festverzinslichen Wertpapiere einen negativen Einfluss.<br />

Das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft ist nur mit großen Unsicherheiten zu prognostizieren.<br />

Durch das Kreditrisikomanagement versucht die Sparkasse <strong>Hagen</strong>, erkannte Risiken zu vermindern<br />

und neue Risiken zu vermeiden. Die im Risikobericht erläuterten Maßnahmen werden nach<br />

ihrer Einschätzung dazu führen, dass die Ertragslage der Jahre 2010 und 2011 nicht wesentlich<br />

durch Risikovorsorgemaßnahmen belastet wird.<br />

Der Jahresüberschuss nach Steuern wird unter Zugrundelegung der vorgenannten Erläuterungen<br />

in den Folgejahren voraussichtlich geringer ausfallen als im Berichtsjahr.<br />

Die künftigen Gewinne der Sparkasse <strong>Hagen</strong> werden durch die Ansparleistungen für die indirekte<br />

Haftung für die Abwicklungsanstalt der WestLB AG nach aktuellem Kenntnisstand in den nächsten<br />

Jahren durchschnittlich mit 1,7 Mio. € pro Jahr belastet.<br />

Insgesamt erwartet die Sparkasse <strong>Hagen</strong> für das Jahr 2010 eine Entwicklung des Geschäftsumfangs<br />

im Rahmen ihrer Planungen.<br />

Seite 438 Sparkasse <strong>Hagen</strong>


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Eigenbetriebe und<br />

eigenbetriebsähnliche<br />

Einrichtungen<br />

Seite 439


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 440


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für<br />

Informationstechnoligie -<br />

Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-<br />

Ruhr<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie -<br />

Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr Seite 441


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz des Eigenbetriebs Langenkampstr. 14<br />

58119 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 01.07.1999<br />

Stammkapital 193.987,10 €<br />

Betriebssatzung in der Fassung vom 01. Januar 2006<br />

Mitarbeiterzahl 86<br />

Gegenstand des Eigenbetriebs<br />

Die Aufgaben auf dem Gebiet der Informationstechnologie (IT)<br />

werden durch einen Eigenbetrieb der Stadt <strong>Hagen</strong> nach den für<br />

Eigenbetriebe geltenden rechtlichen Vorschriften und nach den<br />

Bestimmungen dieser Betriebssatzung ausgeübt. Im Rahmen der<br />

gesamtstädtischen Zielsetzungen erfüllt der Eigenbetrieb als Auftragnehmer<br />

den Betriebszweck, informationstechnologische<br />

Dienstleistungen zu erbringen.<br />

Er wird dabei insbesondere in diesen Bereichen<br />

- die Oberbürgermeisterin/den Oberbürgermeister, den Verwaltungsvorstand<br />

und die Zentrale Steuerung bei der Führung<br />

der Verwaltung in informationstechnologischen Problemstellungen<br />

beraten<br />

- die Dienststellen der Verwaltung, die Eigenbetriebe, Tochtergesellschaften<br />

und Partner, insbesondere aus dem Ennepe-<br />

Ruhr-Kreis, bei der effektiven Erledigung ihrer Aufgaben durch<br />

Bereitstellen von IT-Dienstleistungen unterstützen<br />

- eine verwaltungseinheitliche informationstechnische Infra-<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie -<br />

Seite 442 Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

struktur bereitstellen, betreuen und die Betriebsbereitschaft aller<br />

IT-Komponenten sichern<br />

- Informationstechniken planen, einsetzen sowie Anwendungen<br />

entwickeln und betreuen.<br />

Im Rahmen seines Betriebszwecks erbringt der Eigenbetrieb folgende<br />

Dienstleistungen:<br />

- die Planung, die Beschaffung und den Betrieb der informationstechnologischen<br />

Infrastruktur<br />

- die Rechenzentrumsleistungen<br />

- Consulting und Einführung von IT-Systemen und die damit<br />

zusammenhängende Organisationsberatung in Bezug auf<br />

Geschäftsprozesse<br />

- die Bereitstellung von Anwendungssoftware<br />

- den IT-Benutzerservice,<br />

- sowie die mit diesen Aufgaben unmittelbar oder mittelbar zusammenhängenden<br />

Tätigkeiten.<br />

Öffentliche Zwecksetzung Der <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie - Systemhaus<br />

für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr - HABIT, wurde am 01.07.1999<br />

gegründet. Der HABIT wird in der Rechtsform eines Eigenbetriebes<br />

(eigenbetriebsähnliche Einrichtung) nach den Vorschriften<br />

der Gemeindeordnung und der Eigenbetriebsverordnung für das<br />

Land Nordrhein-Westfalen geführt. Im Rahmen seines Betriebszwecks<br />

erbringt der Eigenbetrieb folgende Dienstleistungen für<br />

die Dienststellen der Verwaltung, die Eigenbetriebe, Tochtergesellschaften<br />

und die kommunalen Partner, insbesondere aus<br />

dem Ennepe-Ruhr-Kreis und innerhalb des Zweckverbandes<br />

KDN:<br />

- Die Planung, die Beschaffung und den Betrieb der informationstechnologischen<br />

Infrastruktur<br />

- die Rechenzentrumsleistungen<br />

- Consulting und Einführung von IT-Systemen und die damit<br />

zusammenhängende Organisationsberatung in Bezug auf<br />

Geschäftsprozesse<br />

- die Bereitstellung von Anwendungssoftware<br />

- den IT-Benutzerservice<br />

- IT-Schulungen<br />

- sowie die mit diesen Aufgaben unmittelbar oder mittelbar<br />

zusammenhängenden Tätigkeiten.<br />

Organe des Eigenbetriebs Betriebsleitung<br />

Herr Beigeordneter Dr. Herbert Bleicher (bis 31.12.2009)<br />

Herr Gerhard Thurau<br />

Herr Stadtkämmerer Christoph Gerbersmann (ab 01.01.2010)<br />

Betriebsausschuss<br />

Der Betriebsausschuss besteht aus 18 Mitgliedern. Folgende Personen<br />

sind Mitglieder des Betriebsausschusses:<br />

Frau Susanne Kampmann<br />

Herr Christian Kurrat<br />

Frau Corinna Niemann<br />

Herr Detlef Reinke<br />

Herr Jürgen Burmann<br />

Herr Michael Grzeschista<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnoligie -<br />

Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr Seite 443


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Herr Ulrich Häßner<br />

Frau Rita Huvers<br />

Herr Christian Peters<br />

Herr Frank Bradenbrink<br />

Herr Andreas Schulte<br />

Herr Dr. Rainer Preuß<br />

Herr Stephan Schmidt<br />

Herr Ewald Stroschein<br />

Herr Thomas Dreiski-Mousset<br />

Herr Ulrich Fischbach<br />

Herr Marc Silbersiepe<br />

Herr Ralf Sondermeyer<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 setzt sich der Betriebsausschuss<br />

wie folgt zusammen:<br />

Herr Werner Reinhardt<br />

Herr Detlef Reinke<br />

Herr Gerhard Romberg<br />

Frau Carmen Knollmann<br />

Herr Alexander Böhm<br />

Herr Michael Grzeschista<br />

Herr Ulrich Häßner<br />

Frau Ursula Metz<br />

Frau Ilka Schmidt-Winterhoff<br />

Herr Frank Bradenbrink<br />

Herr Jürgen Klippert<br />

Herr Holger Aßmuth<br />

Herr Christoph von der Heiden<br />

Herr Dennis Heiermann<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie -<br />

Seite 444 Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnoligie -<br />

Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr Seite 445<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 3.036.249,53 3.225.682,45 3.065.217,98<br />

II. Sachanlagen 3.970.456,90 3.838.994,47 4.283.328,47<br />

III. Finanzanlagen 10.005,00 3.125,00 3.125,00<br />

7.016.711,43 7.067.801,92 7.351.671,45<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 43.651,70 48.771,90 353.426,83<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten<br />

3.574.894,65<br />

7.547.324,65<br />

5.558.004,40<br />

937,77<br />

76,25<br />

179,26<br />

3.619.484,12 7.596.172,80 5.911.610,49<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 411.732,94 250.698,47 170.448,37<br />

411.732,94 250.698,47 170.448,37<br />

Bilanzsumme 11.047.928,49 14.914.673,19 13.433.730,31<br />

Passiva<br />

A. Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

2.860.672,92 4.496.865,60 4.742.812,70<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 193.987,10 193.987,10 193.987,10<br />

Gewinnrücklagen 2.462.441,47 1.962.441,47 2.412.441,47<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 0,00 0,00 45.507,78<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

204.244,35 2.340.437,03 2.090.876,35<br />

B. Empfangene Ertragszuschüsse<br />

C. Rückstellungen<br />

D. Verbindlichkeiten<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

228.450,57 500.067,98 804.573,39<br />

1.697.974,76 1.449.585,51 1.491.244,55<br />

2.613.116,59 5.029.805,95 4.444.442,30<br />

3.647.713,65 3.438.348,15 1.950.357,37<br />

Bilanzsumme 11.047.928,49 14.914.673,19 13.433.730,31


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie -<br />

Seite 446 Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse<br />

2. Erhöhung/Verminderung des Bestandes<br />

14.219.292,98 13.715.014,89 14.519.717,061<br />

an fertigen und unfertigen Erzeugnissen<br />

0,00 -299.450,48 105.523,71<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge 349.006,88 423.584,41 391.250,91<br />

4. Materialaufwand 4.011.975,50 3.818.819,56 4.073.556,50<br />

5. Personalaufwand<br />

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagever-<br />

6.023.644,23 5.358.033,70 4.932.065,59<br />

mögens und Sachanlagen<br />

3.206.060,45 2.911.484,78 2.979.832,56<br />

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.145.415,86 1.019.813,35 1.021.847,82<br />

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 23.755,15 129.997,58 83.527,91<br />

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

10. Ergebnis der gewöhnlichen Ge-<br />

153,62 111,76 1.280,32<br />

schäftstätigkeit<br />

204.805,35 860.883,25 2.091.437,35<br />

11. Steuern vom Einkommen und Ertrag 0,00 15.393,00 0,00<br />

12. Sonstige Steuern 561,00 561,00 561,00<br />

13. Jahresergebnis<br />

204.244,35 844.929,25 2.090.876,35<br />

14. Gewinnvortrag<br />

15. Entnahme aus zweckgebundener Rück-<br />

0,00 45.507,78 0,00<br />

lagen<br />

16. Einstellung in zweckgebundene Rück-<br />

0,00 1.450.000,00<br />

0,00<br />

lage<br />

204.244,35<br />

0,00<br />

0,00<br />

17. Bilanzergebnis 0,00 2.340.437,03 2.090.876,35<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnoligie -<br />

Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr Seite 447


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

Der <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie - Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr -<br />

HABIT wurde am 01.07.1999 gegründet. Der HABIT wird in der Rechtsform eines Eigenbetriebes<br />

(eigenbetriebsähnliche Einrichtung) nach den entsprechenden Vorschriften der Gemeindeordnung<br />

und der Eigenbetriebsverordnung für das Land Nordrhein-Westfalen geführt. Im Rahmen<br />

seines Betriebszwecks erbringt der Eigenbetrieb folgende Dienstleistungen für die Dienststellen<br />

der Verwaltung, die Eigenbetriebe, Tochtergesellschaften und die kommunalen Partner, insbesondere<br />

aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis und innerhalb des Zweckverbandes KDN:<br />

• Die Planung, die Beschaffung und den Betrieb der informationstechnologischen Infrastruktur,<br />

• die Rechenzentrumsleistungen,<br />

• Consulting und Einführung von IT-Systemen und die damit zusammenhängende Organisationsberatung<br />

in Bezug auf Geschäftsprozesse,<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie -<br />

Seite 448 Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

• die Bereitstellung von Anwendungssoftware,<br />

• den IT-Benutzerservice,<br />

• IT-Schulungen<br />

• sowie die mit diesen Aufgaben unmittelbar oder mittelbar zusammenhängenden Tätigkeiten.<br />

1. Ausgangslage und Aufgabenschwerpunkte 2009<br />

Auch das IT-Jahr 2009 hatte, ungeachtet der Finanzkrise, seine herausragenden Neuerungen<br />

und Themen. So wurden Smartphones, also die Vereinigung des Leistungsumfangs von Mobiltelefonen<br />

und PDA's, zu einem regelrechten Hype. Zusammen mit den unzähligen Apps, Miniprogrammen<br />

für beinahe jede Lebenslage, bescherten sie den Herstellern erhebliche Marktanteile.<br />

Nicht unbedingt zu erwarten war, dass einer der weltweit größten Internethändler im Weihnachtsgeschäft<br />

in den USA erstmals mehr E-Books als Druckausgaben verkauft hat. Hier zeichnet sich<br />

möglicherweise eine ähnlich revolutionäre Entwicklung ab, wie es sie beispielsweise bei der Mobiltelefonie<br />

schon gegeben hat Auch wenn hierzulande solche Verkaufszahlen bei weitem noch<br />

nicht erreicht werden, ist deshalb nicht auszuschließen, dass selbst die Tageszeitung in einigen<br />

Jahren in anderer Form auf dem Frühstückstisch liegt als heute.<br />

Natürlich war auch Windows 7, als Nachfolger des eher ungeliebten Windows Vista, ein Topthema<br />

des Jahres. Inwieweit Windows 7 im Unternehmensbereich eine Rolle spielen wird, kann zunächst<br />

noch abgewartet werden. Momentan ist hier eher eine gewisse Zurückhaltung zu beobachten.<br />

Die sog. Social Networks, wie Twitter oder Facebook, standen ebenfalls im Mittelpunkt<br />

zahlreicher Diskussionen und werden auch die Stadt <strong>Hagen</strong> in absehbarer Zeit beschäftigen.<br />

Spätestens seit dem vorzeitig „getwitterten“ Ergebnis der Bundespräsidentenwahl konnten auch<br />

technisch weniger Interessierte die Begriffe zuordnen. Die Echtzeitkommunikation ist zweifelsfrei<br />

ein Phänomen, beinhaltet in der Masse jedoch Belanglosigkeiten, so dass die Zugrifffszahlen<br />

selbst bei spektakulären Twitter-Themen eher gering ausfallen. Gleichwohl steigt die Zahl der<br />

angemeldeten User kontinuierlich an.<br />

Twitter und Co. waren aber auch ein Auslöser für Diskussionen über Daten und Sicherheit im<br />

Netz. Als über die Medien bekannt wurde, dass immer mehr Personalverantwortliche über ihre<br />

Bewerber umfangreiche Internetrecherchen anstellen, wurde manchem bewusst, dass bestimmte<br />

Dinge besser nicht ins Netz gehören. Gleichwohl ist dies ein Beispiel für die legale Nutzung von<br />

Daten, schließlich wurden sie von den betreffenden Personen freiwillig veröffentlicht. 2009 war<br />

aber auch, wie schon das Vorjahr, erneut ein Jahr zahlreicher „Datenskandale“, in dem sich Kriminelle<br />

illegal Daten beschafften und für betrügerische Machenschaften, insbesondere im Kreditkartenbereich,<br />

benutzten. Auch der Internet-Wurm „Conficker“, der weltweit Millionen Rechner<br />

befiel und so manches Netzwerk vorübergehend lahm legte, sorgte für internationale Schlagzeilen.<br />

Diese Ereignisse führten dazu, dass jeder Internetnutzer aber auch jeder IT-Entscheider das<br />

Thema IT-Sicherheit wieder bewusster wahrnahm. Für einen Betrieb wie den HABIT galt es im<br />

Jahr 2009 und wird es auch in den kommenden Wirtschaftsjahren gelten, dass erhebliche Ressourcen<br />

in den Bereich der IT-Sicherheit investiert werden müssen, um eine größtmögliche Sicherheit<br />

der Daten unter Abwägung der Konsolidierungsvorgaben erreichen zu können.<br />

Diese und weitere der wichtigsten im Wirtschaftsjahr 2009 erledigten bzw. begonnenen Aufgaben<br />

und Maßnahmen werden nachfolgend dargestellt.<br />

1.1 SAP<br />

Das vorhandene SAP Release ERP2005 wurde im Frühjahr 2009 auf ein höheres Patchlevel<br />

aktualisiert. Hierdurch sind einerseits viele kleinere Fehler aus dem SAP-Standard behoben worden,<br />

andererseits war dies Voraussetzung für die Weiterentwicklung anderer Softwarekomponenten,<br />

insbesondere der Veranlagungssoftware Tax and Fee Assessment (TFA).<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnoligie -<br />

Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr Seite 449


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.2 TFA - Veranlagungsverfahren<br />

Zum 01.01.2009 sind die Grundbesitzabgaben sowie die Gewerbesteuer in die Software Tax and<br />

Fee Assessment (TFA) übernommen worden. Nach der Aktualisierung des SAP-Releasestandes<br />

(s. o.) konnte Mitte des Jahres die neueste Version von TFA produktiv gesetzt werden, wodurch<br />

die Funktionalitäten des Verfahrens sowie dessen Anwenderfreundlichkeit deutlich erweitert werden<br />

konnten.<br />

Zum 30.06.2009 wurden die bis dahin noch zur Auskunft für vergangene Jahre vorgehaltenen<br />

BS2000 Großrechneranwendungen mit Abschaltung des Großrechners endgültig eingestellt. Die<br />

dort noch vorhandenen Durchschriften der Veranlagungsbescheide der letzten 10 Jahre wurden<br />

mit Hilfe des Dokumentenmanagement-Systems Optimal Systems für die weitere Aufbewahrung<br />

archiviert.<br />

1.3 WinOwig II<br />

Die Einführung des Verfahrens WinOwig II begann im Jahr 2007. Weil es seinerzeit die Verwirklichung<br />

vieler umwälzender Ideen anbot, wurden (fast) alle Möglichkeiten erst nach einer Zeit der<br />

„Reife“ ausgeschöpft. Heute ist es beispielhaft für ein hoch integratives Verfahren und die Arbeitsplatzmodernisierung<br />

durch IT.<br />

Fast jeder, der falsch geparkt hat oder zu schnell unterwegs war, müsste es kennen, denn nahezu<br />

alle Ordnungswidrigkeiten im Bereich der Stadt <strong>Hagen</strong> werden über dieses Verfahren abgewickelt.<br />

Es erhält seine (Fall-)Daten aus<br />

• Starenkästen, zugeliefert vom Verfahren TraffiDesk mit Tatzeit und -foto<br />

• aus den mobilen Erfassungsgeräten der Politessen (Verfahren HC-Owig)<br />

• von der Autobahnpolizei Dortmund (selbst WinOwig-Anwender)<br />

• vom Polizeipräsidium <strong>Hagen</strong> (ein Landesverfahren nutzend, leider mit Papier)<br />

• vom Staatlichen Amt für Arbeitsschutz (zukünftig elektronisch per Mail)<br />

• vom Kraftfahrtbundesamt in Flensburg<br />

• und natürlich aus SAP für Zahlungseingänge der Stadtkasse.<br />

Die meisten Daten, so elektronisch geliefert, werden automatisiert zu Falldaten zusammengestellt,<br />

eine manuelle Steuerung ist nicht notwendig. Ebenso automatisch werden die regelmäßigen<br />

Arbeiten im Rahmen der Nachtverarbeitung vorgenommen. Dieser Service läuft nicht nur für<br />

die Stadt <strong>Hagen</strong>, sondern in Teilen auch für die Nachbarstädte Breckerfeld, Wetter (Ruhr) und<br />

Herdecke.<br />

Die Besonderheit liegt doch in der Umsetzung des Begriffs, der lange als nicht umsetzbar galt:<br />

Dem „papierlosen“ Büro. Denn Verwarnungen, Anhörungsbögen, Bußgeldbescheide, Postzustellungsurkunden<br />

und auch formlose Anschreiben werden zum Fall rein elektronisch abgelegt. Auf<br />

den versandten Anhörungsbögen ist ein Barcode angebracht. Wird er mit der Stellungnahme<br />

zum Tatvorwurf vom Bürger zurückgesandt, kann er nun mit vielen anderen Dokumenten im zentralen<br />

Postkorb der Abteilung eingescannt und automatisch dem entsprechenden Fall zugeordnet<br />

werden. Der zuständige Sachbearbeiter wird über den Eingang informiert; in seinem elektronischen<br />

Postkorb erscheint eine entsprechende Mitteilung. Anderes Schriftgut, z. B. Schreiben von<br />

Rechtsanwälten, wird gescannt und dem Postkorb des Sachbearbeiters oder gleich dem Fall<br />

zugeordnet. Das System verarbeitet problemlos auch die DIN-A-3-Unfallskizzen und andere Besonderheiten.<br />

Mit dem Barcode auf Rücksendungen kann auch automatisiert eine Folgeaktion<br />

angestoßen werden. Und sollte einmal die Digitalisierung von Akten der Ordnungswidrigkeiten in<br />

NRW geregelt werden, kann WinOwig II auch mit digitalen Signaturen umgehen.<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie -<br />

Seite 450 Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.4 Personalabrechnung<br />

Die neue Anlage zum Tarifvertrag TVöD für Mitarbeiter im Sozial- und Erziehungsdienst wurde<br />

umgesetzt.<br />

1.5 Paisy-Druckausgabe<br />

Die Umstellung der Paisy-Druckausgabe wegen Ablösung des BS2000-Rechners auf PDF-<br />

Ausgabe und Übermittlung aller Abrechnungsunterlagen (außer der Verdienstabrechnung über<br />

FTP-Server) wurde vorgenommen.<br />

1.6 Telekommunikation<br />

Durch die Ablösung des BS2000-Rechners musste die komplette Verarbeitung der Telefondaten<br />

umgestellt werden. Durch die Einführung des Produktes ELFEPACK der Firma „Clientcomputing“<br />

konnte die Verarbeitung der Privatgesprächsgebühren ohne Beeinträchtigung für die Bediensteten<br />

unter Beibehaltung der bisherigen Dienstvereinbarung umgestellt werden. Über eine komplett<br />

neu gestaltete Windows-Anwendung werden die Abrechnungsdaten aus der Telefonanlage in<br />

Dienst- und Privatgesprächsgebühren aufgeteilt und in Folgeprogrammen verbucht. Die Vergabe<br />

von PIN-Nummern für private Telefonnutzung sowie der verdeckte Ausdruck für die Mitarbeiter/innen<br />

sind in der Anwendung integriert.<br />

Eine Erweiterung für die vollständige Verwaltung der Telefonanlagen inklusive der Schaltpläne<br />

und die Erweiterung für die Rechnungsstelle beim HABIT sind in Arbeit.<br />

1.7 Lucom Formularservice<br />

Die Auswahl der Formulare wurde durch die Erstellung weiterer Formulare mit besonderem<br />

Workflow erweitert. Hier ist unter anderem die Umstellung der Urkundenanforderung für das<br />

Standesamt mit direkter Kreditkartenzahlung zu nennen, die sich seitdem steigender Beliebtheit<br />

durch Bürger/innen erfreut. Zum anderen wurde ein kompletter Workflow für den Antrag auf einen<br />

Teleheimarbeitsplatz erstellt, der bis zur Erstellung der Verfügung völlig papierlos durchgeführt<br />

wird. Vorerst wird dieser Antrag nur beim HABIT eingesetzt. Ein weiteres Formular ist der „Tokenantrag“,<br />

der durch den zugrunde liegenden Workflow die Verbindung zwischen dem Lucom Formularservice<br />

und dem in der Probephase befindlichen DMS herstellt.<br />

1.8 Service Manager<br />

Das System HP OpenView ServiceDesk zur Unterstützung der HABIT-internen ServiceLine wurde<br />

durch das Nachfolgeprodukt Service Manager von Hewlett Packard abgelöst. Die Pflege des<br />

Ausgangsproduktes wurde seitens HP eingestellt. Mit dem Service Manager sind Geschäfts- und<br />

IT-Prozesse nach ITIL verbessert umsetzbar. Die Migration erfolgte zum Stichtag 01.07.2009 auf<br />

ein komplett neu aufgesetztes Verfahren. Der Servicebetrieb gegenüber der Verwaltung konnte<br />

bei der Umstellung uneingeschränkt aufrecht erhalten bleiben.<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnoligie -<br />

Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr Seite 451


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.9 Wissensdatenbank und Vorgangsmanagement CCC<br />

Die von <strong>Hagen</strong> Direkt eingesetzte Wissensdatenbank und das bei OB/SZW zur Vorgangsbearbeitung<br />

eingesetzte Verfahren basieren auf einer gemeinsamen Grundlage. Für beide Bereiche ist<br />

nun die Fortentwicklung CCC zum Einsatz gebracht worden. OB/SZW arbeitet bereits produktiv<br />

mit dem Verfahren, für <strong>Hagen</strong> Direkt ist der Produktiveinsatz in Kürze geplant. Ziel der Verfahrenserweiterungen<br />

ist eine deutlich verbesserte Vorgangsbearbeitung. Das Verfahren ist Webbasiert<br />

und bietet zudem vielfach verbesserte Auswertungsmöglichkeiten.<br />

1.10 Neuer Webauftritt der Museen<br />

Anlässlich der Eröffnung des Emil-Schumacher-Museums im August 2009 sind gleich drei neue<br />

Internetangebote an den Start gegangen. Unter den Webadressen www.osthausmuseum.de,<br />

www.esmh.de und www.kunstquartier-hagen.de kann der geneigte Internetfreund Informationen<br />

rund um die neuen Attraktionen der <strong>Hagen</strong>er Kunst- und Kulturszene einsehen.<br />

Mit den bewährten Mitteln des auch für den Webauftrilt der Stadt <strong>Hagen</strong> eingesetzten Content-<br />

Management-Systems Firstspirit konnten die hohen Ansprüche aller Beteiligten erfolgreich umgesetzt<br />

werden. Die eigens für diese Webauftritte durch die BOROS INTERAKTIV GmbH erstellten<br />

Entwürfe wurden mit der Software und dem angesammelten Fachwissen im HABIT sehr kurzfristig<br />

und unter Einhaltung aller ambitionierten Zeitvorgaben zur vollsten Zufriedenheit der Auftraggeber<br />

umgesetzt. Punktgenau zur Eröffnung sind die Internetangebote dann der Öffentlichkeit<br />

präsentiert worden. Die Pflege der Inhalte wird seitdem durch die Verantwortlichen der Museen<br />

selbst weitergeführt.<br />

1.11 Urkundenanforderung von Daheim<br />

Erstmals mit der Inbetriebnahme der Urkundenanforderung (mit elektronischer Bezahlung) ist es<br />

dem Bürger möglich, ohne Anmeldung und gegen sofortige Bezahlung eine Geburts- oder Sterbeurkunde<br />

sowie Abschriften aus dem Geburts- oder Sterberegister nach Hause geliefert zu bekommen.<br />

Als Ausweitung des E-Government Angebotes der Stadt <strong>Hagen</strong> wird hier nicht mehr<br />

nach dem elektronischen Eingang der Bestellung auf den Zahlungseingang via Überweisung<br />

gewartet, bevor die gewünschten Dokumente versendet werden. Vielmehr kann der Internetanwender<br />

sofort mittels Kreditkarte den Antrag bezahlen. Die Mitarbeiter der Verwaltung haben so<br />

die Möglichkeit den Kundenwunsch unmittelbar nach dem Eingang der Bestellung zu bearbeiten.<br />

Das eingesetzte System setzt hier auf eine Kombination von Formularserver und den Rathaus-<br />

21-Komponenten IProxy und Warenkorb. Diese sind auch für andere Online-Dienste der Stadt<br />

seit Jahren in Betrieb und werden ständig auf die sich verändernden Anforderungen hin angepasst.<br />

1.12 <strong>Hagen</strong>er Stadtpläne im Intranet/Internet<br />

Die Neugestaltung der Startseite „Stadtpläne“ ist an sich sicherlich nichts Besonderes. Dass ein<br />

Internetauftritt überarbeitet bzw. „aufpoliert“ wird, geschieht tagtäglich in etlichen Rechenzentren<br />

dieser Welt. Die neugestaltete Seite hebt sich auch nicht durch besondere spektakuläre technische<br />

Finessen hervor. Was diese Arbeit so erwähnenswert macht, ist die Tatsache, dass erstmalig<br />

die gesamte Belegschaft (mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) an dem Gestaltungsprozess<br />

beteiligt war. Ursprünglich als eine Ausbildungsarbeit begonnen, wurde alsbald<br />

allen Beschäftigten mittels eines freigeschalteten Links die Möglichkeit eröffnet, die Seitenneugestaltung<br />

zu begleiten, zu beurteilen und per Telefon oder E-Mail Verbesserungsvorschläge<br />

einzubringen. Die Rückmeldungen waren sehr zahlreich und in überwiegender Anzahl konstruk-<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie -<br />

Seite 452 Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

tiv; so wurden u. a. auch einige Anregungen zur Barrierefreiheit aufgenommen und umgesetzt.<br />

Das Ergebnis ist unter www.stadtplan.hagen.de zu betrachten.<br />

1.13 Wahlen<br />

Mit dem Wirtschaftjahr 2009 ist auch ein Superwahljahr - wie es in der Presse häufig genannt<br />

wurde - zu Ende gegangen. Europawahl, Kommunalwahl mit Oberbürgermeisterwahl und Bundestagswahl<br />

sind sicherlich noch in Erinnerung. Dass es in <strong>Hagen</strong> beinahe auch noch zusätzlich<br />

einen Bürgerentscheid gegeben hätte, ist vielleicht schon in Vergessenheit geraten. Die vorbereitenden<br />

Maßnahmen, die aufgrund des gegebenen Entscheidungsablaufes gleichwohl notwendig<br />

waren, standen jedoch nicht hinter denen zu den vorgenannten Wahlen zurück.<br />

Wenngleich in der breiten Wahrnehmung sicherlich die jeweiligen Wahltage mit den anschließenden<br />

Ergebnispräsentationen im Vordergrund stehen, so sind doch neben der klassischen Wahldurchführung<br />

umfangreiche Vorarbeiten vom Erstellen der Wählerverzeichnisse, Druck der<br />

Wahlbenachrichtigungen, Sicherstellung der technischen Infrastrukturen mit Rückfallebenen etc.<br />

zu jeder anstehenden Wahl zu leisten. Durch den engagierten Einsatz aller Kolleginnen und Kollegen,<br />

die in diesem Bereich tätig sind, konnten alle Wahlereignisse des Jahres 2009 für <strong>Hagen</strong><br />

und die angeschlossenen Gemeinden des Ennepe-Ruhr-Kreises ordnungsgemäß und mit aller<br />

gebotenen verfahrenstechnischen Sicherheit durchgeführt werden. In die Zeit der Freude hierüber<br />

fallen jedoch bereits die ersten Vorbereitungen für die in 2010 anstehenden Wahlen, findet<br />

doch neben der Landtagswahl in NRW im Mai auch noch im Februar die Wahl zum Integrationsrat<br />

statt.<br />

1.14 Netzsicherheit und Internetdienste<br />

1.14.1 Einführung des Citrix Access Gateway<br />

HABIT/20 betreibt seit dem zweiten Quartal 2009 zwei Citrix Access Gateway Appliances im<br />

Clusterverbund, um den sicheren und hochverfügbaren Zugriff aus dem Internet auf die Terminalserverressourcen<br />

im LAN bereit zu stellen. Hierüber werden z. B. Heimarbeiter angebunden,<br />

die dann (clientunabhängig) Zugriff auf städtische Ressourcen erhalten.<br />

1.14.2 Einführung Blackberry<br />

Durch die Einführung der Blackberry-Technologie im letzten Quartal 2009 können dienstliche<br />

E-Mails standortunabhängig versendet und empfangen werden. Im Gegensatz zu konventionellen<br />

PDA- und MDA-Lösungen werden alle Daten via Push-Dienst vom Server automatisch auf<br />

das mobile Endgerät übertragen. Um die Sicherheit zu erhöhen, wurde die Kommunikation zwischen<br />

dem Blackberry-Enterprise-Server und dem mobilen Endgerät über einen Blackberry-<br />

Router geleitet, so dass eine direkte Kommunikation zwischen dem Internet und dem LAN der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> unterbunden wird. Über den Blackberry-Enterprise-Server werden die Endgeräte mit<br />

Sicherheitsrichtlinien versorgt und können im Notfall vollständig gelöscht werden. Zusätzlich unterliegt<br />

der Internetzugriff den städtischen Sicherheitsrichtlinien, indem die Kommunikation über<br />

den städtischen Inhaltsfilter geleitet wird.<br />

1.14.3 Migration der äußeren Firewall<br />

Um das interne LAN der Stadt <strong>Hagen</strong> gegen Angriffe von Extern zu schützen, wird ein mehrstufiges<br />

Firewallkonzept betrieben. Als äußere Firewall musste das Produkt Symantec Gateway Security<br />

durch ein neues Produkt der Fa. McAfee (Sidewinder) ersetzt werden, weil die Fa. Symantec<br />

den Support für das Produkt zum Ende des Jahres 2009 eingestellt hat und kein neues Pro-<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnoligie -<br />

Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr Seite 453


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

dukt auf den Markt bringt. Aufgrund der vollständig differenzierten Arbeitsweise der Maschinen<br />

mussten sämtliche über die Jahre gewachsenen Firewall-Regelwerke manuell angepasst, überarbeitet<br />

und auf das neue System implementiert werden. Auch bei der Auswahl der äußeren Firewall<br />

wurde viel Wert auf die Verfügbarkeit und die Ausfallsicherheit gelegt, indem zwei redundante<br />

Systeme im Cluster installiert wurden.<br />

1.14.4 Virtuelle Poststelle<br />

Im Rahmen der ab dem 01.01.2010 geltenden neuen EU-Dienstleistungsrichtlinie bestand bei der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> ein dringender Handlungsbedarf für die virtuelle Zugangseröffnung. Hierfür wurde in<br />

der Sicherheitszone (DMZ) eine sogenannte „Virtuelle Poststelle“ installiert. Dieses System<br />

nimmt verschlüsselte E-Mails aus dem Internet entgegen, entschlüsselt diese und leitet diese an<br />

den zentralen Inhalts- und Virenscanner weiter. Bei Bedarf können natürlich auch verschlüsselte<br />

Mails versandt werden, sofern der Empfänger sein öffentliches Verschlüsselungszertifikat mitgeteilt<br />

hat.<br />

1.14.5 Anbindung der Verwaltungsstandorte per VPN<br />

Mittels VPN (virtuelles privates Netz) ist es möglich, Daten über ein unsicheres Netz, wie z. B.<br />

dem Intemet, sicher und kostengünstig zu übertragen. Bisher waren noch immer viele Verwaltungsstandorte<br />

über klassische Verbindungsstrukturen, wie z. B. ISDN, an das städtische LAN<br />

angebunden. Hier werden die Sicherheitsanforderungen und die zur Verfügung gestellten Bandbreiten<br />

den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht. Bei der Anbindung von Heimarbeitsplätzen<br />

sowie externer Gemeinden, den Kindertagesstätten und der Jugendzentren hat sich der Einsatz<br />

der VPN-Technologie bereits bestens bewährt. Im Jahr 2009 wurden ca. 20 Außenstandorte<br />

über die neue Technologie angebunden. Die jährliche fortlaufende Einsparung durch die Anbindung<br />

per VPN beträgt rd. 18.500 €.<br />

1.14.6 Migration TESTA-D nach DOI<br />

Das TESTA-Netz verbindet bereits seit vielen Jahren die Verwaltungsnetze des Bundes, der<br />

Länder und der Kommunen untereinander. Die Stadt <strong>Hagen</strong> nutzt TESTA bereits seit dem Frühjahr<br />

2003. Über diese Kommunikationsinfrastruktur wird die Möglichkeit für einen verwaltungsübergreifenden,<br />

sicheren und schnellen Datenaustausch bereitgestellt. Das alte vorhandene Netz<br />

musste in 2009 nach europaweiter Ausschreibung auf ein neues Netz namens DOI migriert werden.<br />

Am 5. März 2009 wurde mit T-Systems ein Rahmenvertrag über Aufbau und Betrieb von<br />

DOI geschlossen. Die Stadt <strong>Hagen</strong> wurde am 29.06.2009 auf die neue Netzinfrastruktur DOI<br />

migriert. Im Verhältnis zum Altvertrag können jährliche Kosten in Höhe von rd. 7.900 € eingespart<br />

werden.<br />

1.14.7 Migration Proxy und Content Filter (WebWasher)<br />

Bei der Stadt <strong>Hagen</strong> wird seit mehreren Jahren das Produkt „WebWasher“ als zentraler Proxy,<br />

Inhaltsfilter und Virenschutz für die Internet-Kommunikation eingesetzt, um das städtische Netz<br />

vor den Gefahren durch Spyware, Phishing Angriffen, Viren, Würmern und Trojanern zu schützen<br />

und nicht gewollte Inhalte von Webseiten zu blocken. Die bisherige Linuxserverlösung wurde<br />

nach Übernahme durch einen neuen Hersteller (McAfee) durch eine ausfallsichere (redundante)<br />

Appliance Systemlösung ersetzt.<br />

1.14.8 Migration Trend Micro IMSS<br />

Für ein höchstes Maß an Sicherheit wird in der Sicherheitszone das E-Mail Gateway Interscan<br />

Messaging Security Suite (Trend Micro) in der neuen Version 7.0 betrieben, welches für die In-<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie -<br />

Seite 454 Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

haltskontrolle und Virenüberprüfung zuständig ist. Bei der Migration wurden neue Leistungsmerkmale<br />

implementiert, die den administrativen Aufwand beim Service und beim Anwender<br />

verringern. So können beispielsweise jetzt E-Mails mit komprimierten Dateianhängen (sog. ZIP-<br />

Dateien) generell zugestellt werden, sofern diese keine aktiven Inhalte, wie z. B. ausführbare<br />

Dateien, enthalten.<br />

1.15 Netze und Telekommunikation<br />

1.15.1 Absicherung der zentralen Standorte durch USV inkl. Überwachung<br />

Die zentralen Komponenten wurden mit einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV), zum<br />

Schutz vor Stromausfällen und Überspannungen im Stromnetz, abgesichert. Folgende Standorte<br />

wurden dabei bisher mit USV-Anlagen ausgestattet:<br />

• Rathaus I,<br />

• Hochstr. 71,<br />

• Theater,<br />

• Bezirksverwaltungsstelle Boele,<br />

• Bezirksverwaltungssteile Hohenlimburg,<br />

• Böhmerstraße 1,<br />

• Bezirksverwaltungssteile Haspe (derzeit noch im Bau)<br />

Diese Maßnahmen sichem den dauerhaften unterbrechungsfreien Zugriff der Anwender in den<br />

Gebäuden auf benötigte Anwendungen und Dienste im städtischen Daten- und Telefon-Netz.<br />

1.15.2 Klimatechnik und Sicherheitszellen-Einhausung<br />

Um den gestiegenen Anforderungen an die Klimatisierung der zentralen IT-Komponenten gerecht<br />

zu werden, wurden zwei neue Klimageräte mit jeweils 50 KW beschafft, die die 1997 mit 25 KW<br />

beschafften Geräte ersetzten. Diese Klimageräte arbeiten durch die Nutzung der freien Kühlung<br />

effektiver als herkömmliche, da sie in den kalten Monaten mit Außenluft kühlen und damit nicht in<br />

dem energieintensiveren Kompressorbetrieb arbeiten. Um die Effizienz der Klimatisierung weiter<br />

zu steigern, wurden die im Doppelboden der Sicherheitszelle verlegten Kabel neu positioniert, um<br />

einen ungehinderten Luftstrom gewährleisten zu können. Des Weiteren erfolgte eine konsequente<br />

Trennung in einen Kaltgang und zwei Warmgänge. Durch Verlegung von neuen Bodenplatten<br />

konnte eine optimale Verteilung der Kaltluft zur Kühlung der Komponenten erreicht werden. Ein<br />

von einem Sicherheitszellen-Hersteller vorliegendes Angebot in Höhe von 15.000 € wurde als<br />

Grundlage genutzt, um die dort vorgeschlagene Umsetzung mit eigenem Personal und einem<br />

Materialaufwand in Höhe von lediglich 500 € zu realisieren.<br />

1.15.3 Ablösung Mietleitung HABIT - Rathaus Hohenlimburg durch eigene Leitung<br />

Die Netzwerk-Anbindung vom zentralen IT-Standort HABIT zum Rathaus Hohenlimburg war bisher<br />

über eine angemietete Glasfaserverbindung der Telekom als Mietleitung mit dauerhaften<br />

monatlichen Kosten realisiert. Um die Anbindung dieser Standorte in die redundante Ringstruktur<br />

der städtischen Vernetzung einzubringen, wurde in den Abwasserkanal der Stadtentwässerung<br />

<strong>Hagen</strong> AöR ein Glasfasernetzkabel in eine Leerrohrstrecke verlegt. Durch diese Maßnahme können<br />

bereits nach einigen Jahren dauerhaft jährliche Kosten in Höhe von rd. 10.500 € für die Anmietung<br />

der Leitung gespart werden.<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.15.4 Redundanzanbindung von Servern<br />

Zur Erhöhung der Verfügbarkeit von städtischen Servern wurden alle Server redundant, d. h. mit<br />

jeweils einer zweiten Netzwerkkarte, an das städtische Netzwerk angebunden. Im Hintergrund<br />

wird die Ausfallsicherheit und Hochverfügbarkeit durch die Nutzung von jeweils zwei verschiedenen<br />

Back-Bone-Switches für die dauerhafte und fehlertolerante Anbindung an das Datennetz<br />

gewährleistet. Somit wurden EinzeIkomponenten als Schwachstelle eliminiert und durch die<br />

durchgängige Versorgung über zwei Wege eine höchstmögliche Verfügbarkeit gewährleistet.<br />

Selbst bei Ausfall einer Netzwerkkarte, eines Switches oder der ebenfalls redundant ausgelegten<br />

zentralen Netzwerkknotenpunkte ist eine sehr leistungsfähige, unterbrechungsfreie und störungslose<br />

Anbindung sämtlicher Anwender im Netzwerk an die benötigten zentralen Server möglich.<br />

1.15.5 Neues IP-Adressen-Konzept<br />

Um die über Jahrzehnte gewachsene Netzwerk-Struktur auf aktuelle technische Entwicklungen<br />

anzupassen, wurde im Jahr 2008 ein neues IP-Adressen-Konzept entworfen. Ziel sollte es sein,<br />

von den großen logischen Netzwerksegmenten wegzukommen und sie durch kleinere IP-<br />

Adressen-Segmente abzulösen. Hierdurch wird die Last im Netzwerk dauerhaft optimiert und<br />

reduziert. Weiterhin ist eine solche Änderung zwingend notwendig geworden, um neue technologische<br />

Ansätze, wie Voice-over-IP-Technologie und standortübergreifende Realisierung von<br />

DHCP (automatische IP-Adressenzuweisung an die PC) überhaupt einsetzen zu können. Die aus<br />

dem Konzept resultierenden Maßnahmen wurden in 2009 in allen großen Standorten implementiert.<br />

1.15.6 VolP<br />

Die Stadt <strong>Hagen</strong> nutzt bisher für die Daten- und die Sprachkommunikation zwei separate voneinander<br />

getrennte Netze. In den Jahren 2008 und 2009 wurden zwei Hersteller (AVAYA und Cisco)<br />

auf der Basis von VolP (Voice over Internet Protokoll) zum Verbinden der beiden Netze ausgiebig<br />

getestet. Durch die Ablösung von Telefonleitungen durch bereits vorhandene Netzwerkleitungen<br />

wird die Infrastruktur stark vereinfacht und damit rationalisiert. Außerdem können IP-basierte<br />

Telefonanlagen für eine Übergangsphase und bei entsprechendem Bedarf an das herkömmliche<br />

Telefonnetz angeschlossen werden. So ist für diese Übergangsphase ein Parallelbetrieb von<br />

VolP und klassischer Telefonie mit allen Vorzügen, die eine IP-basierte Lösung bietet, möglich.<br />

Dabei stellte sich heraus, dass der Hersteller Cisco aufgrund der Netzwerkkomponenten besser<br />

in die vorhandene Systemlandschaft des HABIT passt. Es wurde ein Konzept für eine sanfte Migration<br />

ausgearbeitet, welches dann ab 2010 realisiert werden soll.<br />

1.16 Netzwerkmanagement<br />

Zur Überwachung des internen LAN der Stadt <strong>Hagen</strong> befindet sich nun bereits seit fünf Jahren<br />

die Netz- und Systemmanagement Suite „theGuard!“ der Firma Realtech erfolgreich im Einsatz.<br />

Schwerpunkte sind dabei die zentrale Überwachung der mehr als 400 aktiven Netzkomponenten<br />

(Router, Switches und Server) durch SNMP (Simple Network Management Protocol) und von 21<br />

Linuxservern, auf denen Rückmeldungen durch installierte Agenten erfolgen. Ebenso werden<br />

mehr als 100 Komponenten in der Sicherheitszone überwacht. Seit dem Upgrade auf Version 6.2<br />

steht im System ein sogenanntes Policy-Management zur Verfügung, mit dessen Hilfe die SNMP-<br />

Überwachung nun in Vorlagen (Templates) für Geräteklassen erfolgen kann. Konfigurationsänderungen<br />

können somit netzweit ausgerollt werden, was eine enorme Zeitersparnis gegenüber einer<br />

manuellen Pflege auf jedem System bedeutet.<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie -<br />

Seite 456 Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1.17 Windows-Client und Endgeräteadministration<br />

• Einrichtung einer zweiten computerunterstützten Auswertungsanlage von Verkehrsüberwachungsfilmen<br />

mit kompletter Fallbearbeitung in Zusammenarbeit mit dem Fachamt 32, verschiedenen<br />

Abteilungen von HABIT und der Firma Robot<br />

• Einrichtung des Emil-Schumacher-Museums (Aufbau der IT und Komponenten nach besonderer<br />

Vorstellung des Architekten)<br />

• Unterstützung bei der Bundestags- und Kommunalwahl 2009 (Vorbereitung und Durchführung<br />

des Briefwahlbüros und der Wahlpartypräsentation)<br />

• Migration und Umstellung des Erstinstallationsverfahrens auf Empirum2008 Addon2 (Migration<br />

Empirum V12, Migration EPE V12)<br />

• Paketbau diverser Produkte auf Basis von Empirum (Auswahl):<br />

IBM INFORMIX Connect SDK 3.50,<br />

PowerArchiver 6.0,<br />

Symantec PCAnywhere (HOST) 10.5,<br />

Adobe Acrobat Reader 9.2.0,<br />

FreePDF 3.26,<br />

Microsoft Visio u. Project Pro u. Std. 2003,<br />

Microsoft LockDrives 1.5.2,<br />

HABIT AdminPasswordChange (Ändern des Administrator Kennwortes),<br />

VLC VideoLan 0.9.9,<br />

Citrix Systems XenApp 11.0.0.5357,<br />

Sun Microsystems Java 6.0.130,<br />

Adobe Systems Incorporated Flash Player 9.0.124.0,<br />

Oracle Client 10.2.0.3,<br />

XnView 1.96,<br />

Adobe Acrobat Pro u. Std. 9.0.0,<br />

Microsoft Office Professional Edition 2003 und Compatibility Pack für Office 2007,<br />

Kyocera Scanner Tool,<br />

AUGIAS-Archiv,<br />

HABIT ShowsoftRegKeys,<br />

Dump42,<br />

Nero<br />

• In Absprache und Zusammenarbeit mit HABIT/22 eine vollständige Deinstallationsroutine<br />

(„HABIT Oracle Uninstaller“) für alte Oracle Versionen 10 und 9 (auch durch Köln paketierte<br />

Software; das Overlay von Köln konnte damit komplett ausgesondert werden)<br />

• Einführung und Beginn der Testphase für PC-Installation über Empirum. Einrichtung eines<br />

funktionsfähigen PXE. Beschleunigung sicherheitsrelevanter Updates (Adobe, Flash)<br />

• Einführung ThinClient mit Testphasen im HABIT und Teilen der Verwaltung (Gerätebeschaffung,<br />

Konfiguration der Serverseite, Inbetriebnahme und Sicherheitsanpassung)<br />

• Migration der SQL Virus/Empirumdatenbank auf HAWIS14<br />

• Einführung des neuen ServiceDesk mit diversen Änderungen der bisherigen Arbeitsstruktur<br />

• Lagerumstrukturierung, Einführung MEKOS<br />

• Versionsupgrade Acronis von 9.1 auf 9.5 ECHO Workstation mit nun insgesamt 60 Lizenzen<br />

• Beseitigung von zahlreichen Sicherheitslücken und -risiken in Windows nach Meldungen des<br />

CERT/BSI<br />

• Erste Produkttests von Windows 7<br />

• Virtualisierung der Desktop Krisenstabsrechner<br />

• Prozessoptimierung der USS Installation als Ausfallersatz<br />

• Erweiterte Praktikantenausbildung (Abschlussgespräch/Präsentation) incl. Anlegung einer<br />

Akte mit Video über das Abschlussgespräch/Präsentation<br />

• Einführung weiterer diverser virtueller Maschinen im Clientbereich<br />

• Diverse Umzüge innerhalb der Verwaltung<br />

• Wechsel der Hardwarelieferanten mit diversen Bemusterungen und Produkttests<br />

• Einrichtung des neuen OB und zahlreiche Veränderungen bei OB/A<br />

• Einrichtung neuer zusätzlicher Fraktionen und Ratsgruppen nach der Kommunalwahl<br />

• Einführung von DHCP beim HABIT und weiteren Fachbereichen<br />

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Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr Seite 457


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

• Anbindung aller bisherigen ISDN-Außenstandorte an DSL und Citrix, u. a. Jugendzentren<br />

• Erstellung von zwei Kiosk-Systemen (Besucherarbeitsplätze DIGIBIB) für den Fachbereich<br />

43/M mit Windows Vista Bordmitteln und Microsoft-Tools<br />

1.18 Administration <strong>Hagen</strong>er Schulen<br />

• An allen <strong>Hagen</strong>er Schulen mit einer Serverstruktur wird seit 08/2009 auf eine eigene Lösung<br />

zum automatischen Anlegen von Benutzern gesetzt.<br />

• Am Theodor-Heuss-Gymnasium wurde nach der Vernetzung eine neue ClientServer-Struktur<br />

geschaffen.<br />

• Am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg wurden zwei Windows Server 2008 in Betrieb genommen,<br />

wobei das Active Directory sowie DNS und WINS repliziert werden.<br />

• Erster WSUS-Server (Windows Server Update Service) wurde am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg<br />

im Echtbetrieb in Betrieb genommen.<br />

• Erste professionelle Lösung zum Verteilen und Speichern von PC-Images als Serverlösung<br />

am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg im Einsatz.<br />

• Für das Käthe-Kollwitz-Berufskolleg wurde eine VPN-Verbindung vom Hauptgebäude zum<br />

Gebäude 7 geplant und konzeptioniert.<br />

• Einführung des neuen Betriebssystems Windows 7 und des neuen Serverbetriebssystems<br />

Windows Server 2008 R2<br />

• Nach dem Komplettrückzug der IT-Ausstattung an der Realschule Heinrich-Heine im letzten<br />

Jahr wurde dieses Jahr der kleinere der Computerräume mit neuen PCs ausgestattet.<br />

• Die Anbindung des neuen Zwischentraktes am Fichte-Gymnasium wurde geplant und durchgeführt.<br />

Über den erschlossenen Zwischentrakt konnte nun auch das alte Postgebäude mit an<br />

das LAN der Schule angeschlossen werden.<br />

• Die Verwaltung des Fichte-Gymnasiums hat sich räumlich vergrößert und ist dazu in der letzten<br />

Ferienwoche der Sommerferien umgezogen. Die Schuladministration des HABIT hat die<br />

Schule tatkräftig unterstützt und war in erster Linie dafür verantwortlich, dass die Verwaltung<br />

nach den Sommerferien wie gewohnt weiter arbeiten konnte. Zu Beginn der Herbstferien erhielt<br />

die Verwaltung des Fichte-Gymnasiums eine Serverlösung, um die umfassende Datenspeicherung<br />

und Datennutzung zu zentralisieren.<br />

• Die Gesamtschule Haspe ist Pilotschule in <strong>Hagen</strong>, in der eine Lösung zum An- und Abschalten<br />

des Internetzuganges in verschiedenen Räumen und zeitlich ein Internetfilter zum Einsatz<br />

kommt. Ein Proxy-Server unterstützt dabei die Lehrerinnen und Lehrer, um den Kinder- und<br />

Jugendschutz im Internet zu gewährleisten. So werden Themenfelder, wie z.B. Pornografie,<br />

Drogen und Gewalt sowie störende Spiele-, Video- und Chatportale gesperrt.<br />

• Mehrere durchgeführte Schulungen der Lehrer als Administratoren und Netzwerkbenutzer an<br />

diversen Schulen (u. a. Theodor-Heuss-Gymnasium und Käthe-Kollwitz-Berufskolleg)<br />

1.19 LINUX-Server<br />

• Umstellung der 21 Linux-Server auf Betriebssystem SuSE Linux Enterprise Server 10<br />

• Flächendeckende Umstellung der 32-Bit-Betriebssysteme auf 64-Bit-Betriebssysteme<br />

• Herstellung der redundanten Netzanbindung aller LlNUX-Server<br />

1.20 Datenbanken<br />

• Migration von 60 ORACLE-Datenbanken von 32-Bit auf 64-Bit<br />

• Neue ORACLE-Datenbanken für ÄSKULAB21 (Gesundheitsamt), PFAD (Feuerwehr), communal.cc<br />

(Call Center und Servicezentrum Wirtschaft), Servicemanager (HABIT-Serviceline),<br />

AUGIAS (Historisches Zentrum)<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie -<br />

Seite 458 Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

• Inbetriebnahme des ersten Datenbankservers mit ORACLE 11gR2<br />

• Aufbau und Inbetriebnahme einer Microsoft SQl-Umgebung (Version 2008 (64-Bit))<br />

• Neue MS-SQL-Datenbanken HORIZONT4 (Fachbereich Jugend und Soziales), ELFEPACK<br />

(HABIT), MEKOSOFT (Verwaltungsweite Inventarisierung), ELAISA (Schulamt) sowie 6 Datenbanken<br />

für CITRIX (Terminalserver)<br />

• Migration von 150 INFORMIX-Datenbanken von Version 9.40 auf 11.50 („Cheetah 2“), damit<br />

verbunden der Umstieg von 32-Bit auf 64-Bit<br />

• Programmierung eines eigenen „Automatie Statistics Analyzer“ für INFORMIX 11.50<br />

1.21 Datensicherung<br />

• Erweiterung der Datensicherung um eine CentricStor (ETERNUS) VTA500<br />

• Umstellung des Datensicherungsservers von SOLARIS auf LlNUX<br />

• Upgrade der Datensicherungssoftware auf EMC/Networker V7.5<br />

• Ersatz des sekundären Sicherungsroboters SCALAR100 gegen ETERNUS LT60<br />

1.22 E-Mail<br />

• Anbindung von Blackberry Enterprise Server an Microsoft Exchange Server 2003<br />

1.23 Windows-Server<br />

• Automatische Dokumentation der Applikationsnutzung auf den Terminalservern<br />

• Erweiterung der Applikationsvirtualisierung mit Citrix Presentation Server 4.5<br />

• Ablösung von Windows 2000-Servern<br />

• Einführung von Windows-Servern mit 64-Bit-Betriebssystem<br />

• Inbetriebnahme einer ergänzenden XenApp-Farm zur Anwendungsvirtualisierung auf Basis<br />

Windows 2008 Server (64-Bit)<br />

• Aufbau und Einführung einer DHCP-Infrastruktur mit Schnittstelle zu LUKAS und Autodeployment<br />

aller DHCP-relevanten Änderungen<br />

• Ausbau der Bladeserver-Infrastruktur<br />

• Aktualisierung und Ausbau des Autodeployments zur unattended installation von FTS-<br />

Bladeservern<br />

• Inbetriebnahme eines Key Management Servers zur automatischen Aktivierung von Windows<br />

2008 Servern und Windows 7 Clients<br />

• Erhöhung der Ausfallsicherheit durch Erweiterung von automatischen Benachrichtigungsfunktionen<br />

• Beginn des Projektes Servervirtualisierung mittels VmWare ESX<br />

• Konfiguration und Aufbau eines SANs als Basis u. a. für virtualisierte Systeme<br />

• Erarbeitung und Umsetzung erweiterter Gruppenberechtigungskonzepte in verschiedenen<br />

Bereichen der Verwaltung<br />

• Erweiterung der automatisierten Benutzerverwaltung<br />

2. Darstellung der Lage<br />

Die Erträge des HABIT entwickelten sich im Wirtschaftsjahr 2009 wie folgt:<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnoligie -<br />

Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr Seite 459


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2008 2009<br />

T€ % T€ %<br />

Umsatzerlöse<br />

Erlöse aus der Vermietung von Hardware und Software 1.601 11,5 1.838 12,6<br />

Erlöse IT-Netze 1.925 13,8 2.103 14,4<br />

Erlöse Telekommunikation und Datenleitungsgebühren<br />

Erlöse aus Anwendungen im Bereich<br />

1.335 9,5 1.225 8,4<br />

- Allgemeine Verwaltung 2.678 19,2 2.867 19,6<br />

- Finanzverwaltung 1.278 9,1 1.414 9,7<br />

- Recht, Ordnung, Sicherheit 850 6,1 831 5,7<br />

- Schulen und Kultur 437 3,1 490 34<br />

- Soziales und Gesundheit 361 2,6 363 2,5<br />

- Bauwesen 1.095 7,8 1.184 8,1<br />

- Übrige Anwendungen<br />

Erlöse aus Arbeitsaufträgen im Bereich<br />

2 0,0 1 0,0<br />

- IT-Dienstleistungen 262 1,9 263 1,8<br />

- Verkauf von Hard- und Software 28 0,2 5 0,0<br />

- Projekte 683 4,9 73 0,5<br />

- Weiterverrechnung von Dienstleistungen 390 2,8 361 2,5<br />

Übrige Erlöse 789 5,6 1.201 8,2<br />

Bestandveränderungen unfertige Leistungen<br />

Sonstige Erträge<br />

-299 -2,1 0 0,0<br />

Zuschusserträge 1 0,0 0 0,0<br />

Erträge aus der Auflösung von Baukostenzuschüssen 305 2,2 272 1,9<br />

Periodenfremde Erträge 25 0,2 9 0,0<br />

Sonstiges 93 0,7 68 0,5<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 130 0,9 24 0,2<br />

Summe 13.969 100,0 14.592 100,0<br />

Der HABIT erbringt seine Leistungen gegenüber dem Ennepe-Ruhr-Kreis und seinen Gemeinden<br />

im Rahmen einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung sowie im Rahmen der bestehenden Abnahmeverpflichtung<br />

für die Fachämter und sonstigen Einrichtungen der Stadt <strong>Hagen</strong>. Rund<br />

97,4 % der Erlöse resultieren aus Umsätzen zur Bereitstellung der IT-Infrastruktur und IT-<br />

Anwendungsverfahren sowie Einzelaufträgen und IT-Projektarbeiten.<br />

Die Aufwendungen des HABIT sind wie folgt strukturiert:<br />

Materialaufwand<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für<br />

bezogene Waren<br />

2008 2009<br />

T€ % T€ %<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen<br />

- Wartung 1.942 14,8 2.015 14,0<br />

- Leasing 72 0,5 22 0,2<br />

- Telefonie und Datenleitungen 866 6,6 825 5,7<br />

- Externe Betriebsleistungen 389 3,0 359 2,5<br />

- Beratungs-/Unterstüzungsleistungen, Schulungen 377 2,9 647 4,5<br />

- Sonstige 126 0,9 126 0,9<br />

Personalaufwand<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

5.358 40,8 6.024 41,9<br />

das Anlagevermögens und Sachanlagen<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie -<br />

Seite 460 Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr<br />

47<br />

2.912<br />

0,4<br />

22,2<br />

18<br />

3.206<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

- Instandhaltung Hardware 10 0,1 9 0,0<br />

- Gebäudemieten und Energie 390 3,0 416 2,9<br />

- Sonstiges 619 4,7 720 5,0<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie sonstige Steuern 16 0,1 1 0,0<br />

Summe 13.124 100,0 14.388 100,0<br />

0,1<br />

22,3


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Mit einem Anteil von 22 % der Aufwendungen des Wirtschaftsjahres werden alle der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

langfristig dienenden IT-Wirtschaftsgüter finanziert. Insgesamt wurden hierfür ca. 3,2 Mio. € aufgewendet.<br />

42 % des Gesamtvolumens werden für den Personalaufwand eingesetzt. Ein Anteil<br />

von rund 28 % entfällt auf bezogene Leistungen für Wartungs-, Pflege- und Unterstützungsleistungen.<br />

3. Jahresergebnis<br />

Das Wirtschaftsjahr 2009 schließt der HABIT mit einem Jahresüberschuss in Höhe von rd.<br />

204 T€ ab. Das im Erfolgsplan 2009 prognostizierte ausgeglichene Ergebnis wurde somit übertroffen.<br />

4. Betriebsrisiken<br />

Alle Einzelerkenntnisse und Kennzahlen sind der Fortschreibung und Dokumentation zum Risikomanagement<br />

für das Wirtschaftsjahr 2009 zu entnehmen. In der Gesamtbetrachtung ist festzustellen,<br />

dass auch im Wirtschaftsjahr 2009 keine Risiken erkennbar waren, die zu einer dauerhaften<br />

Beeinträchtigung der betrieblichen Lage hätten führen können. Dies gilt allerdings nur mit<br />

Ausnahme der nachfolgend näher dargestellten Risiken, die neu aufgetreten sind bzw. deren<br />

Einstufung sich negativ verändert hat.<br />

Im August 2009 erhielt der HABIT erstmalig eine sog. Abmahnung. Konkret ging am 21.08.2009<br />

ein Schreiben einer diesbezüglich häufig auftretenden Anwaltskanzlei ein, in dem dem Betrieb<br />

vorgeworfen wurde, dass über einen seiner Anschlüsse ein bestimmtes Musikstück in einer Internettauschbörse<br />

(Filesharingnetzwerk) illegal zum Download angeboten wurde. Die Kanzlei behauptet,<br />

dass von ihr festgestellt und beweissicher dokumentiert wurde, dass diese Handlung am<br />

09.06.2009 um 8.11 Uhr über eine bestimmte IP-Adresse erfolgte. Gegen Zahlung einer Gebühr<br />

von 450 € und Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung, die für jeden Fall der Zuwiderhandlung<br />

eine Vertragsstrafe vorsieht, könne der Fall außergerichtlich beigelegt werden.<br />

Zunächst wurde versucht, über die in dem Abmahnschreiben angegebene IPAdresse den Verursacher<br />

der vermeintlichen Urheberrechtsverletzung festzustellen. Allerdings handelte es sich<br />

dabei um eine dynamische IP, was bedeutet, dass der Internet-Zugriff über einen DSL-Anschluss<br />

erfolgte. Bei klassischen DSL-Anschlüssen wechselt die IP-Adresse bei jedem neuen Internet-<br />

Zugriff bzw. nach 24 Stunden. Deshalb konnte durch den HABIT, anders als bei einem PC im<br />

städtischen Netz, der verwendete PC über die angegebene IP-Adresse nicht ermittelt werden.<br />

Ein unverzügliches Auskunftsersuchen bei unserem Provider führte zu der Auskunft, dass IP-<br />

Adressen nur 7 Tage gespeichert werden. Für den HABIT gab es deshalb keine Möglichkeit<br />

mehr, den entsprechenden städtischen DSL-Anschluss festzustellen. Das sofort eingeschaltete<br />

Rechtsamt schrieb die Anwaltskanzlei deshalb per 02.09.2009 mit der Bitte an, die beweiskräftigen<br />

Unterlagen in Kopie zu übersenden und die gesetzte Frist zu verlängern, damit seitens der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> die Berechtigung des Anspruchs überprüft werden kann. Erst mit Datum vom<br />

08.02.2010, also mehr als 5 Monate später, antwortete die Anwaltskanzlei per Standardschreiben,<br />

allerdings ohne nähere Auskünfte zum Sachverhalt zu geben. Vielmehr wurde nochmals die<br />

Beweisbarkeit der Urheberrechtsverletzung in einem Gerichtsverfahren herausgestellt. Die Kanzlei<br />

räumte eine weitere Frist hinsichtlich Abmahngebühr und Unterlassungserklärung ein. Das<br />

Rechtsamt bot darauf hin in Abstimmung mit dem Fachbereich Personal und Organisation per<br />

19.02.2010 die Zahlung der Abmahngebühr und die Unterzeichnung einer modifizierten Unterlassungserklärung<br />

an, die insoweit bei zukünftigen Verstößen die Angabe des konkreten Anschlusses<br />

verlangt. Auf dieses Schreiben gibt es derzeit noch keine Rückmeldung der Kanzlei.<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnoligie -<br />

Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr Seite 461


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Das Risiko „Abmahnungen“ wurde zunächst auf „Mittleres Risiko“ gesetzt. Der Ausgang des beschriebenen<br />

Falles muss abgewartet werden, um ggfs. zu einer anderen Einschätzung kommen<br />

zu können. Grundsätzlich ist anzumerken, dass eine Einschränkung solcher Vorfälle bzw. die<br />

Ermittelbarkeit des konkreten Verursachers in der bestehenden DSL-Landschaft nur mit erheblichem<br />

personellen und finanziellen Aufwand umzusetzen wäre. Eine 100-prozentige Sicherheit<br />

kann es bei den vorliegenden Rahmenbedingungen jedoch ohnehin nicht geben. Insoweit ist der<br />

HABIT auch zukünftig grundsätzlich von weiteren Abmahnungen bedroht.<br />

Eine negative Risikoveränderung hat sich im Bereich der Stromversorgung des Rechenzentrums<br />

in der Langenkampstr. 33 entwickelt. Seit Bestehen des Betriebes hat sich die Anzahl der IT- und<br />

Netzkomponenten aufgrund gestiegener Anforderungen, notwendiger Redundanzen etc. permanent<br />

erhöht. Es zeichnete sich bereits im Jahr 2008 ab, dass die Stromversorgung zum und im<br />

Gebäude in absehbarer Zeit an ihre Grenzen stoßen würde. In Abstimmung mit der Gebäudewirtschaft<br />

der Stadt <strong>Hagen</strong> (GWH) wurden deshalb seinerzeit bereits erste Maßnahmen zur Aufrechterhaltung<br />

der Stromversorgung ergriffen. Allerdings konnten mit diesen ersten Maßnahmen<br />

keine entscheidenden Verbesserungen der Situation herbeigeführt werden. Seit dem 4. Quartal<br />

2009 kommt es immer wieder zu Alarmmeldungen an der USV-Anlage (unabhängige Stromversorgung).<br />

Die USV ist (zumindest) zeitweise überlastet, so dass es zu Batterieentladungen<br />

kommt, die auf Dauer die Leistungsfähigkeit der USV beeinträchtigen können und im schlimmsten<br />

Fall eventuell zu einem Ausfall der USV führen könnten.<br />

HABIT hat deshalb einige Sofortmaßnahmen eingeleitet, die z. Z. weiterhin durchgeführt werden,<br />

um die Aufrechterhaltung des Produktivbetriebs in gewohnter Weise zu gewährleisten und sicherzustellen.<br />

U. a. wurden nach Priorität verschiedene Testserver abgeschaltet und es wurde<br />

eine neue Stromzuleitung von der Hauptverteilung zu einer Sicherheitszelle gelegt, um eine andere<br />

Lastverteilung zu erreichen. Diese Sofortmaßnahmen können jedoch keine Dauerlösung<br />

sein. Vielmehr ist ein zukunftssicheres Gesamtkonzept (Stromversorgung, USV, Notstromdieselaggregat,<br />

mögliche Redundanzversorgung, etc.) zu erstellen. Eine diesbezügliche Beauftragung<br />

der GWH ist bereits erfolgt. Da es sich beim Rechenzentrum sozusagen um das Herz des HABIT<br />

handelt, mussten die damit zusammenhängenden Risiken bis zur Umsetzung der Neukonzeption<br />

auf „inakzeptabel“ gesetzt werden.<br />

Bei einer Fluktuationsrate von über 4 % in den letzten Jahren verliert der HABIT durchschnittlich<br />

3 - 4 Beschäftigte im Jahr. Externe Einstellungen wurden in der Vergangenheit nur in speziellen<br />

Ausnahmefällen (Netz, SAP) genehmigt. Die Besetzung von Stellen durch verwaltungsweite Ausschreibung<br />

verursacht regelmäßig jahrelange Einarbeitungszeiten und Qualitätsverluste gegenüber<br />

Einstellungen von Personal mit entsprechender IT-Ausbildung. Die Personalbedarfsplanung<br />

und das Personalentwicklungskonzept des HABIT bauen daher fast ausschließlich auf eine bedarfsgerechte<br />

Ausbildung mit anschließender Übernahme. Mit Erstellung des Personalbedarfs-<br />

und -entwicklungskonzeptes ist der HABIT gleichzeitig dazu übergegangen, die Ausbildungskräfte<br />

frühzeitig hinsichtlich ihres späteren Einsatzgebietes zu verplanen und sie bereits während der<br />

Ausbildung schwerpunktmäßig dort einzusetzen. Damit ist einerseits die grundlegende Qualifizierung,<br />

andererseits aber auch die notwendige Spezialisierung für die spätere Verwendung sichergestellt.<br />

Nur so können Personalwechsel ohne gravierende negative Auswirkungen auf die Kunden<br />

realisiert werden.<br />

Die Übernahme der Ausbildungskräfte ist vor dem Hintergrund der Haushaltskonsolidierung in<br />

der politischen Diskussion. Tendenziell muss derzeit mindestens mit einer erheblichen Einschränkung<br />

von Ausbildung und Übernahme gerechnet werden. Damit würden Personalbedarfs-<br />

und -entwicklungskonzept ins Leere laufen. Bei weiter zunehmenden (gesetzlichen) Aufgaben<br />

und steigender Bedeutung der IT, auch im Hinblick auf Rationalisierungspotenziale, wird der<br />

HABIT seine Aufgaben binnen kurzer Zeit nicht mehr sachgerecht erfüllen können. Outsourcing<br />

und interkommunale Zusammenarbeit werden bereits dort, wo sie möglich sind und wirtschaftliche<br />

Vorteile erbringen, genutzt. Nur über Standardreduzierung lässt sich die jährliche Personalfluktuation<br />

nicht auffangen.<br />

Der HABIT verkennt nicht die gesamtstädtische Notwendigkeit und Verpflichtung zur Haushaltskonsolidierung.<br />

Die Eigenbetriebsverordnung verlangt jedoch, dass für die dauernde technische<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie -<br />

Seite 462 Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Eigenbetriebes zu sorgen ist. Hierzu ist u. a. ein Überwachungssystem<br />

zur Risikofrüherkennung einzurichten, so wie es hier geschehen ist. Es wird<br />

also ausdrücklich eine betriebliche Betrachtung der Risiken mit dem Ziel „Erhaltung der Leistungsfähigkeit“<br />

verlangt. Deshalb kann aus den dargestellten Gründen das Risiko Fachpersonalmangel<br />

nur auf „inakzeptabel“ gesetzt werden.<br />

5. Ausblick auf die künftige Entwicklung des Betriebes<br />

Das Erfordernis der Haushaltskonsolidierung wird sich in den kommenden Jahren auch gravierend<br />

auf die betrieblichen Belange auswirken. Im Bericht der aus Vertretern der Bezirksregierung<br />

und der Stadt <strong>Hagen</strong> bestehenden Zukunftskommission wird dem HABIT eine bis einschließlich<br />

2014 zu erreichende Konsolidierungsvorgabe im Sachkostenbereich in Höhe von 1,5 Mio. € vorgegeben.<br />

Darüber hinaus soll der HABIT seinen prozentualen Anteil am bei der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

vorgesehenen erheblichen Personalabbau tragen. Ein erster Schritt zur Erfüllung der Konsolidierungsvorgabe<br />

wurde mit dem Wirtschaftsplan 2010 getan, in dem der Anteil der Stadt <strong>Hagen</strong> an<br />

den Erlösen des Betriebes um 210.000 € abgesenkt wurde.<br />

Demgegenüber ist die IT ein Rationalisierungsinstrument, insbesondere vor dem Hintergrund des<br />

geplanten Personalabbaus in der Verwaltung. Zusätzlich kommen stetig zunehmende Anforderungen<br />

durch gesetzliche Vorgaben auf den HABIT zu, wie z. B.:<br />

• die Finanzdaten-Archivierung<br />

• das elektronische Personenstandsregister (ePR)<br />

• der elektronische Entgeltnachweis (ELENA).<br />

Diesen Spagat zwischen Konsolidierungserfordernis und weiter zunehmender Bedeutung der IT<br />

zu vollziehen wird die herausragende Aufgabe des Betriebes in den kommenden Jahren sein.<br />

Unter Berücksichtigung dieses Sachverhaltes werden folgende Aufgaben im kommenden Geschäftsjahr<br />

2010 einen wesentlichen Teil der Arbeiten des Betriebes ausmachen:<br />

• Weitere Anpassungen im Bereich der Netz- und Sicherheitstechnik, z. B. Ersatzbeschaffung<br />

von DMZ-Servern, Investitionen im Bereich Netzwerkmanagement<br />

• Test „Elektronischer Personalausweis“<br />

• Weiterer Ausbau „Rathaus21“, Ausweitung der eGovernment-Dienstleistungen<br />

• Planung und Aufbau von Vernetzungen in diversen Schulen<br />

• Aufbau „Redundantes Rechenzentrum“<br />

• Umsetzung neuer Aufgaben, z.B. EU-Dienstleistungsrichtlinie, D115<br />

• Aufbau des Elektronischen Personenstandsregisters<br />

• Fortführung des Projektes Dokumentenmanagmentsystem/Elektronische Archivierung<br />

• Aufbau eines Storage Area Network (SAN)<br />

• Terminalserver und Servervirtualisierung<br />

• Ablösung bzw. Updaten diverser Fachverfahren, Einführung neuer Verfahren<br />

• Weiterer Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit, insbesondere innerhalb der KDN<br />

• Weiterer Ausbau Voice-over-IP<br />

• Prüfung der internen Prozessabläufe, Optimierung weiterer Geschäftsprozesse im Sinne der<br />

ITIL-Strategie, Installation des ITIL-Prozesses „Changemanagement“<br />

• Weitere Arbeiten im SAP-Umfeld, z.B. Gesamtabschluss.<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnoligie -<br />

Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr Seite 463


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 464


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> Seite 465


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Sitz des Eigenbetriebs: Martin-Luther-Str. 11<br />

58095 <strong>Hagen</strong><br />

Gründungsdatum 01.01.2004<br />

Stammkapital 50.000 €<br />

Betriebssatzung in der Fassung vom 14. November 2005<br />

Mitarbeiterzahl 605<br />

Gegenstand des Eigenbetriebs<br />

§ 1 Abs. 3 der Betriebssatzung:<br />

Der Zweck der Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> (GWH)<br />

einschl. etwaiger Hilfs- und Nebenbetriebe ist die zentrale Bewirtschaftung<br />

von städtischen Verwaltungsgebäuden, Schulen,<br />

Sportstätten, Kindertagesstätten und sonstigen Gebäuden, die der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> zur Erfüllung ihrer Aufgaben dienen (Bereitstellungsimmobilien).<br />

Der Betriebszweck umfasst auch die Planung, die<br />

Errichtung, die Bauunterhaltung, die An- und Vermietung der in<br />

Satz 1 genannten Liegenschaften, die Bewirtschaftung von Nebenflächen<br />

und Nebennutzungen, Grundstücksgeschäfte im notwendigen<br />

Zusammenhang mit dem Betriebszweck (Arrondierung)<br />

sowie alle den Betriebszweck fördernde Geschäfte. Nicht zum<br />

Betriebszweck gehören alle Aufgaben des Neubaugesamt- und<br />

Umbauprojektes Emil-Schumacher-Museum/Karl-Ernst-Osthaus-<br />

Museum zuzurechnenden Maßnahmen.<br />

Der Betrieb und die zentrale Bewirtschaftung des derzeitigen sowie<br />

des zukünftigen Museumskomplexes sowie des Gebäudes<br />

Seite 466 Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong>


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Hochstraße 71 sind hiervon nicht betroffen (Strom, Heizung,<br />

Hausmeisterdienste, notwendige Bauunterhaltung, Wartung) und<br />

verbleiben bei der GWH.<br />

Organe des Eigenbetriebs Betriebsleitung<br />

Herr Karl-Hermann Kliewe<br />

Herr Techn. Beigeordneter Thomas Grothe (ab 01.04.2010)<br />

Betriebsausschuss<br />

Der Betriebsausschuss besteht aus 17 Mitgliedern. Folgende Personen<br />

sind Mitglieder des Betriebsausschusses:<br />

Herr Martin Erlmann<br />

Herr Arndt Hartmann<br />

Frau Ellen Neuhaus<br />

Herr Gerhard Romberg<br />

Herr Wilhelm Strüwer<br />

Frau Christa Suda<br />

Frau Petra Priester-Büdenbender<br />

Herr Werner Heider<br />

Herr Timo Schisanowski<br />

Herr Jochen Weber<br />

Herr Andreas Schumann<br />

Herr Hans-Georg Panzer<br />

Herr Michael Grzeschista<br />

Herr Matthias Nötzel<br />

Herr Rainer Voigt<br />

Herr Jörg Meier<br />

Herr Rüdiger Hentschel<br />

Seit der Kommunalwahl 2009 setzt sich der Betriebsausschuss<br />

wie folgt zusammen:<br />

Herr Martin Erlmann<br />

Frau Carmen Knollmann<br />

Frau Ellen Neuhaus<br />

Herr Wolfgang Röspel<br />

Herr Gerhard Romberg<br />

Frau Brigitte Kramps<br />

Frau Petra Priester-Büdenbender<br />

Herr Dietman Thieser<br />

Herr Jochen Weber<br />

Herr Andreas Schumann<br />

Herr Ulrich Buddeberg<br />

Herr Hans-Georg Panzer<br />

Herr Rolf Klinkert<br />

Herr Tycho Oberste-Berghaus<br />

Herr Rüdiger Hentschel<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> Seite 467


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Aktiva<br />

Bilanz zum 31.12.2009<br />

31.12.2009<br />

€<br />

Seite 468 Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong><br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 6.388,47 19.329,08 34.044,19<br />

II. Sachanlagen 2.425.960,31 2.638.235,62 2.860.210,53<br />

III. Finanzanlagen 3.134.244,08 3.406.787,04 3.679.330,00<br />

5.566.592,86 6.064.351,74 6.573.584,72<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte 2.044.428,50 208.645,85 161.425,99<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögens-<br />

gegenstände<br />

III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben,<br />

Guthaben bei Kreditinstituten und<br />

Schecks<br />

14.935.898,57<br />

11.403.438,82<br />

12.845.564,04<br />

0,00 497.946,21 2.204.722,72<br />

16.980.327,07 12.110.030,88 15.211.712,75<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 50.680,00 46.298,93 0,00<br />

50.680,00 46.298,93 0,00<br />

Bilanzsumme 22.597.600,02 18.220.681,55 21.785.297,47<br />

Passiva<br />

A. Eigenkapital<br />

31.12.2009<br />

€<br />

31.12.2008<br />

€<br />

31.12.2007<br />

€<br />

2.124.739,24 925.852,73 680.640,67<br />

davon:<br />

Gezeichnetes Kapital 50.000,00 50.000,00 50.000,00<br />

Gewinnrücklagen 364.934,59 364.934,59 364.934,59<br />

Gewinn-/Verlustvortrag 110.918,14 65.706,08 -31.624,03<br />

Jahresüberschuss/-fehlbetrag<br />

1.598.886,51 445.212,06 297.330,11<br />

B. Rückstellungen<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

5.952.640,35 6.749.854,04 5.870.424,11<br />

14.520.220,43 10.544.974,78 15.231.499,05<br />

0,00 0,00 2.733,64<br />

Bilanzsumme 22.597.600,02 18.220.681,55 21.785.297,47


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> Seite 469


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2009<br />

2009<br />

2008<br />

2007<br />

€<br />

€<br />

€<br />

1. Umsatzerlöse<br />

2. Erhöhung/Verminderung des Bestandes<br />

54.302.277,43 57.823.228,67 57.495.852,31<br />

in Arbeit befindlicher Aufträge<br />

1.847.868,95<br />

0,00<br />

0,00<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge 719.472,17 261.560,35 147.485,53<br />

4. Materialaufwand 34.706.828,35 35.932.127,91 36.922.590,99<br />

5. Personalaufwand<br />

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens<br />

und Sachanlagen sowie auf<br />

aktivierte Aufwendungen für die Ingangsetzung<br />

und Erweiterung des Ge-<br />

17.518.589,76 18.663.872,95 17.359.488,15<br />

schäftsbetriebes<br />

304.557,22 304.711,56 318.851,68<br />

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2.601.130,15 2.558.596,41 2.531.641,39<br />

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 37.414,70 103.872,94 174.585,69<br />

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 177.041,26 284.141,07 388.021,21<br />

10. Jahresergebnis 1.598.886,51 445.212,06 297.330,11<br />

Seite 470 Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong>


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Lagebericht<br />

1. Allgemeines<br />

Die Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> (GWH) wird seit dem 01.01.2004 als kommunale Einrichtung<br />

wie ein Eigenbetrieb nach den Vorschriften der Gemeindeordnung, der Eigenbetriebsver-<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> Seite 471


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

ordnung und nach den Bestimmungen der Betriebssatzung geführt. Der Zweck der GWH einschIießlich<br />

etwaiger Hilfs- und Nebenbetriebe ist die zentrale Bewirtschaftung von städtischen Verwaltungsgebäuden,<br />

Schulen, Sportstätten, Kindertagesstätten und sonstigen Gebäuden, die der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong> zur Erfüllung ihrer Aufgaben dienen (Bereitstellungsimmobilien). Der Betriebszweck<br />

umfasst auch die Planung, die Einrichtung, die Bauunterhaltung, die An- und Vermietung der in<br />

Satz 1 genannten Liegenschaften, die Bewirtschaftung von Nebenflächen und Nebennutzungen,<br />

Grundstücksgeschäfte im notwendigen Zusammenhang mit dem Betriebszweck (Arrondierung)<br />

sowie alle den Betriebszweck fördernden Geschäfte. Eine Änderung erfolgte hinsichtlich des Projektes<br />

Emil-Schumacher-Museum und der Sanierung/Erweiterung der Ischelandhalle im Rahmen<br />

des Konjunkturpaktes II (siehe hierzu Punkt 2.1).<br />

Vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2009 war Herr Karl-H. Kliewe Betriebsleiter.<br />

2. Geschäftsverlauf, Lage und Entwicklung der GWH<br />

2.1 Veränderungen in der Betriebssatzung<br />

Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat im I. Nachtrag beschlossen, das Bauprojekt Emil-Schumacher-<br />

Museum aus der Zuständigkeit der GWH zum Fachbereich Stadtentwicklung, Planen und Wohnen<br />

zu verlagern. Dementsprechend wurde der § 1 Abs. 3 der Betriebssatzung um die Sätze 3<br />

und 4 ergänzt: „Nicht zum Betriebszweck gehören alle den Aufgaben des Neubaugesamt- und<br />

des Umbauprojektes Emil-Schumacher- Museum/Karl-Ernst-Osthaus-Museum zuzurechnenden<br />

Maßnahmen. Der Betrieb und die zentrale Bewirtschaftung des derzeitigen sowie des zukünftigen<br />

Museumskomplexes sowie des Gebäudes Hochstr. 71 sind hiervon nicht betroffen (Strom,<br />

Heizung, Reinigung, Hausmeisterdienste, notwendige Bauunterhaltung, Wartung) und verbleiben<br />

bei der GWH.“<br />

Im II. Nachtrag der Betriebssatzung hat der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> beschlossen, den § 2 Abs. 3 der<br />

Betriebssatzung, der bislang lautet: „Die Werkleitung kann sich im Rahmen eines Betriebsführungsvertrages<br />

der Mitwirkung eines städtischen Unternehmens bedienen“ um den Satz: „Für<br />

hiermit im Zusammenhang stehende Rechtsgeschäfte wird sie vom Verbot des § 181 BGB befreit;<br />

§ 3 Abs. 3 bleibt unberührt“ zu erweitern. Die Satzungsänderung wurde der Bezirksregierung<br />

angezeigt.<br />

Der Rat der Stadt <strong>Hagen</strong> hat im III. Nachtrag beschlossen, im § 1 Abs. 3 den folgenden neuen<br />

Satz 4 zu ergänzen: „Nicht zum Betriebszweck gehören ebenso alle Aufgaben des Umbaus (der<br />

Sanierung und der Erweiterung) der Ischelandhalle“. Der bisherige Satz 4 wird zu Satz 5 und wie<br />

folgt (in Fett) ergänzt: „Der Betrieb und die zentrale Bewirtschaftung des derzeitigen sowie des<br />

zukünftigen Museumskomplexes und der derzeitigen sowie zukünftigen Ischelandhalle sind<br />

hiervon nicht betroffen (Strom, Heizung, Reinigung, Hausmeisterdienste, notwendige Bauunterhaltung,<br />

Wartung) und verbleiben bei der GWH“.<br />

2.2 Dienstanweisung des Oberbürgermeister<br />

In Ergänzung zu der am 03.04.2003 beschlossenen Betriebssatzung wurde die Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Eigenbetrieb und der Verwaltung in einer Dienstanweisung des Oberbürgermeisters<br />

geregelt. Die Dienstanweisung beinhaltet insbesondere die Leistungsbeziehungen zwischen<br />

der Stadt und der GWH sowie die stadtinternen Beziehungen zwischen Eigentümern, Hausherrenämtern<br />

und Nutzern. Die Dienstanweisung trat zum 15.09.2005 in Kraft. Die Dienstanweisung<br />

wurde zum 01.04.2008 überarbeitet und eine detaillierte Objektliste für den Zuständigkeitsbereich<br />

der GWH erarbeitet.<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2.3 Operativer Geschäftsverlauf<br />

Ab 2009 wurden die Ausgangsrechnungen der GWH an die Stadt auf für die speziellen Belange<br />

des neuen kommunalen Finanzsystems (NKF) über Hebelisten nach Objektzugehörigkeit aufbereitet,<br />

um eine maschinelle Abrechnung/Bezahlung mit der GWH zu gewährleisten.<br />

Auch im Jahr 2009 wurden im Bereich der infrastrukturellen Leistungen weitere Konsolidierungsmaßnahmen<br />

durchgeführt. Neben dem Abbau der Kapazitäten auf Basis der Dienstvereinbarung<br />

für die Reinigung wurden im Bereich der Objektbetreuung durch Zusammenlegung von Hausmeistereien<br />

Einsparungen erzielt. Gleichzeitig wurde das infrastrukturelle Leistungsspektrum<br />

ausgeweitet, da die GWH den Auftrag erhielt, die Aufsichtskräfte für das neu eröffnete Kunstquartier<br />

zu stellen.<br />

Im technischen Bereich waren 2009 die Hauptbetätigungsfelder der GWH, neben der laufenden<br />

Bauunterhaltung stadteigener Gebäude, die Verbesserung des Brandschutzes, die Beseitigung<br />

von Sicherheitsmängel, Maßnahmen zur Abarbeitung des Sanierungsstauprogramms, Erneuerung<br />

von naturwissenschaftlichen Räumen in weiterführenden Schulen, Neubaumaßnahmen,<br />

Umbau zu Ganztagsschulen der Sekundarstufe I, Fördermaßnahmen zur Verbesserung der regionalen<br />

Wirtschaftsstruktur (GRW-Programm) sowie das Programm zur energetischen Sanierung<br />

(Konjunkturpaket II).<br />

2.4 Lage der GWH<br />

2.4.1 Ergebnis<br />

Das Geschäftsjahr 2009 schließt mit einem Überschuss von 1.598.886,51 € ab.<br />

Der Überschuss resultiert im Wesentlichen aus den Erträgen aus der Auflösung von Altersteilzeitrückstellungen<br />

(+296 T€ zum Vorjahr), den positiven Veränderungen zwischen der Inanspruchnahme<br />

und der Zuführung zur Altersteilzeitrückstellung (+1.251 T€ zum Vorjahr) sowie den höheren<br />

Zuschüssen vom Arbeitsamt zur Altersteilzeit (+103 T€ zum Vorjahr).<br />

2.4.2 Bilanz<br />

Aktiva<br />

Das Anlagevermögen besteht im Wesentlichen aus Heizkessel und Wärmeerzeugern (Zugang im<br />

Wirtschaftsjahr 2004). Im Wirtschaftsjahr 2009 wurden Investitionen in Höhe von 79,4 T€ getätigt.<br />

Durch Abschreibungen in Höhe von 304,6 T€ verringert sich das Anlagevermögen auf 5.566,6 T€<br />

zum 31.12.2009.<br />

Die Energiebestände (Heizöl und Flüssiggas) verringerten sich um 7,4 T€ auf 128,8 T€ zum Jahresende.<br />

Die Bestände an Reinigungsmittel/-geräte und Dienstkleidung verringerten sich ebenfalls<br />

um 7,1 T€ auf 67,5 T€ zum Jahresende.<br />

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 14.214 T€ (im Vorjahr: 9.962 T€) sind<br />

Forderungen gegenüber der Stadt in Höhe von 14.076 T€ (im Vorjahr: 9.852 T€) enthalten.<br />

Passiva<br />

Das Eigenkapital erhöht sich um den Jahresgewinn in Höhe von 1.598.886,51 €.<br />

Die sonstigen Rückstellungen ändern sich auf 5.952 T€ (im Vorjahr: 6.750 T€). Die größten Einzelposten<br />

sind die Altersteilzeitrückstellungen in Höhe von 5.070 T€ (im Vorjahr: 5.850 T€) und<br />

die Rückstellung für Urlaub in Höhe 520 T€ (im Vorjahr: 532 T€).<br />

Das Kontokorrentkonto weist Verbindlichkeiten in Höhe von 4.705 T€ (im Vorjahr: Guthaben von<br />

498 T€) aus.<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Das Darlehen verringerte sich durch Tilgung auf 3.042 T€ (im Vorjahr: 3.282 T€).<br />

Die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung betragen zum Bilanzstichtag 6.165 T€ (im Vorjahr:<br />

6.682 T€).<br />

2.4.3 Finanz- und Vermögenslage<br />

Das Kontokorrentkonto war gegen Jahresende geprägt durch Inanspruchnahme des Kontokorrentrahmens.<br />

Zum 31.12. 2009 wies das Kontokorrentkonto Verbindlichkeiten von 4.705 T€ (im<br />

Vorjahr: Guthaben von 498 T€) aus.<br />

Das in 2004 aufgenommene Darlehen zur Finanzierung des Anlagevermögens der EDH (Energie<br />

Dienste <strong>Hagen</strong>) wurde 2009 mit zwei Tilgungsraten in Höhe von je 120.000 € getilgt. Der Zinssatz<br />

betrug im laufenden Jahr unverändert 4,04 %. Die Restschuld des Darlehens beträgt 3.042 T€<br />

zum 31.12.2009.<br />

2.4.4 Entwicklung des Eigenkapitals<br />

Das Eigenkapital erhöht sich um den Jahresüberschuss von 1.598.886,51 € vor Ausschüttung an<br />

den Träger. Es ist geplant, aus dem Jahresgewinn einen Betrag in Höhe von 1.400.000,00 € an<br />

den Träger (Stadt <strong>Hagen</strong>) auszuschütten und den Restbetrag in Höhe von 198.886,51 € auf neue<br />

Rechnung vorzutragen.<br />

2.4.5 Erlössituation<br />

Die Erlöse teilen sich in Erlöse durch eigene Wertschöpfung von 20.466 T€ (im Vorjahr:<br />

22.316 T€) und sonstige Umsatzerlöse von 33.836 T€ (im Vorjahr: 37.507 T€) auf. Die Leistungen<br />

der eigenen Wertschöpfung sind Unterhaltsreinigungen, Objektbetreuung, eigene Architekten-<br />

und Ingenieurleistungen, Handwerkerleistungen, Wach- und Aufsichtsdienste sowie Vermietungsabwicklung,<br />

die durch eigenes Personal erbracht wurden.<br />

Die Leistungen der eigenen Wertschöpfung teilen sich in Erlöse für Unterhaltsreinigung 8.670 T€<br />

(im Vorjahr: 8.778 T€), Objektbetreuung 8.346 T€ (im Vorjahr: 9.327 T€), Handwerkerleistungen<br />

1.049 T€ (im Vorjahr: 1.253 T€), Architekten- und Ingenieurleistungen 1.403 T€ (im Vorjahr:<br />

2.467 T€) und sonstige Leistungen 998 T€ (im Vorjahr: 491 T€) auf. Die Erstattung der baulichen<br />

Leistungen teilen sich in Investitionsausgaben (für den Vermögenshaushalt der Stadt <strong>Hagen</strong>) von<br />

3.536 T€ (im Vorjahr: 5.533 T€) und Bauunterhaltungsmaßnahmen von 21.500 T€ (im Vorjahr:<br />

21.594 T€) auf.<br />

Die sonstigen Erlöse betreffen Erstattungen für Energiekosten von 8.027 T€ (im Vorjahr:<br />

7.746 T€), Fremdreinigungen von 227 T€ (im Vorjahr: 125 T€), Kosten der energetischen Anlagen<br />

von 369 T€ (im Vorjahr: 371 T€) sowie Wachdienste und sonstige Leistungen von 177 T€ (im<br />

Vorjahr: 97 T€).<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge von 719 T€ (im Vorjahr: 262 T€) beinhalten u. a. Erträge aus<br />

der Auflösung von Rückstellungen (552 T€) und aus Erstattungen vom Arbeitsamt für Altersteilzeit<br />

(123 T€). Außerdem sind in Arbeit befindliche Aufträge in Höhe von 1.848 T€ noch nicht abgerechnet<br />

worden.<br />

2.4.6 Entwicklung der Belegschaft und des Personalaufwands<br />

Am 31.12.2009 beschäftige die GWH 596 Personen (31.12.2008: 603 Personen), was einer Arbeitszeit<br />

von 402,25 Vollzeitstellen (403,50) entsprach.<br />

Der Personalaufwand verringerte sich von 18.663,9 T€ in 2008 auf 17.518,6 T€ in 2009.<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

In 2009 wurde die Altersteilzeitrückstellung durch Inanspruchnahme und Zuführung um einen<br />

Betrag in Höhe von 277.275 € reduziert und zusätzlich wurden 502.420 € für Eventualfälle aufgelöst,<br />

weil die bestehende Altersteilzeitregelung zum 31.12.2009 endete. Aufgrund der Neuregelung<br />

der flexiblen Altersteilzeit ergibt sich kein weiterer Rückstellungsbedarf. Dadurch reduziert<br />

sich die Altersteilzeitrückstellung auf 5.070.723 € (im Vorjahr: 5.850.418 €).<br />

2.5 Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />

Im Jahr 2009 hat die GWH den größten Auftragseingang seit ihrem Bestehen zu verzeichnen.<br />

Die Abarbeitung des Volumens unterliegt sowohl bei der Auflösung des Sanierungsstauproblems<br />

als auch bei den Maßnahmen des Konjunkturpaketes II besonderen Fristen und Bedingungen.<br />

So werden Eigenleistungen, die im Rahmen vom Konjunkturpaket II erbracht werden, vom Fördergeber<br />

hinsichtlich ihrer Erstellung gegenüber dem Fördergeber nicht berücksichtigt.<br />

Die eigenen Kapazitäten des Betriebes reduzieren sich durch die Inanspruchnahme von Altersteilzeit<br />

und durch das Ausscheiden durch normale Fluktuation bei bestehendem Verbot von<br />

externen Stellenwiederbesetzungen.<br />

Dies führt zu einer vermehrten Inanspruchnahme durch hinzu gekauften Dienstleistungen für die<br />

Bereiche, die in der Vergangenheit durch eigenes Personal abgedeckt worden sind. Dadurch<br />

wächst der Anteil an Steuerungsaufgaben gegenüber den von Externen erbrachten Dienstleistungen.<br />

3. Ausblick<br />

Das bisher praktizierte Managementmodell, in dem sich die GWH auf die Rolle des Dienstleisters<br />

reduziert hat, wird sich zukünftig verändern. Für das Jahr 2010 werden Maßnahmen ergriffen um<br />

das Vermieter-/Mieter-Modell zu etablieren. In diesem Modell wird sich die Anzahl der Schnittstellen<br />

erheblich reduzieren und der GWH wird mehr Verantwortung übertragen.<br />

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Anhang<br />

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Erläuterung der Kennzahlen<br />

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Kennzahl zur Vermögensstruktur<br />

Anlagenintensität Anlagevermögen X 100<br />

Bilanzsumme<br />

Es handelt sich um eine Kennzahl zur Darstellung des Vermögensaufbaus (vertikale Bilanzstruktur).<br />

Die Anlagenintensität hängt wesentlich von der Branche und der Art des Betriebes ab. Im<br />

Allgemeinen sind Produktionsunternehmen anlageintensiver als Handels- und Dienstleistungsunternehmen.<br />

Wesentlich ist auch, ob die genutzten Anlagengegenstände Eigentum des Unternehmens<br />

sind oder gemietet wurden.<br />

Kennzahl zur Kapitalstruktur<br />

Eigenkapitalquote Eigenkapital X 100<br />

Gesamtkapital<br />

Die Eigenkapitalquote stellt den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital dar. Sie ist eine wichtige<br />

Kennzahl zur Beurteilung der finanziellen Stabilität und der Risikolage des Unternehmens.<br />

Bei einer geringen Eigenkapitalquote werden Kapitalzuführungen der Gesellschafter notwendig.<br />

Kennzahlen zur Ertragslage und Rentabilität<br />

Personalaufwandsquote Personalaufwand X 100<br />

Gesamterträge<br />

Die Kennzahl lässt Rückschlüsse auf die Personalintensität der Gesellschaft zu. In einem Branchenvergleich<br />

kann sie als Entscheidungshilfe für mögliche personalwirtschaftliche Maßnahmen<br />

dienen.<br />

Umsatzrentabilität Jahresergebnis vor Steuern X 100<br />

Umsatz<br />

Dieser wichtigen Kennzahl zur Beurteilung der Ertragskraft liegt die Überlegung zu Grunde, dass<br />

der Betriebserfolg wesentlich von der Geschäftstätigkeit des Unternehmens abhängt. Sie schlägt<br />

sich hauptsächlich im Umsatz nieder, der wiederum Maßstab für die Unternehmensgröße und<br />

den Geschäftsumfang ist.<br />

Eigenkapitalrentabilität Jahresergebnis vor Steuern X 100<br />

Eigenkapital<br />

Durch diese Kennzahl wird - ohne eine umfassende Wertung der Gesellschaft vorzunehmen -<br />

der geschäftliche Erfolg in Relation zum eingesetzten Kapital gebracht. Der Vergleich zur Rendite<br />

am Kapitalmarkt gibt einen Anhaltspunkt für die Beurteilung, ob der Einsatz des Eigenkapitals im<br />

Unternehmen unter finanzwirtschaftlichen Aspekten sinnvoll ist. Betrachtet werden muss allerdings<br />

die langfristige Entwicklung.<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Cash Flow-Kennzahl<br />

Cash Flow IV Bilanzergebnis<br />

./. Gewinnvortrag<br />

+ Verlustvortrag<br />

+ Erhöhung von Rücklagen<br />

./. Auflösung von Rücklagen<br />

= Jahresüberschuss<br />

+ Abschreibungen<br />

./. Zuschreibungen<br />

= Cash Flow Nr. 1<br />

+ Erhöhung langfristiger Rückstellungen<br />

./. Auflösung langfristiger Rückstellungen<br />

= Cash Flow Nr. 2<br />

+ Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

./. Sonstige betriebliche Erträge<br />

= Cash Flow Nr. 3<br />

./. Gewinnausschüttungen<br />

= Cash Flow Nr. 4<br />

Der Cash Flow dient zur Beurteilung des Selbstfinanzierungspotentials einer Gesellschaft. Die<br />

Zusammensetzung des hier gewählten Cash Flows Nr. 4 ist oben angegeben.<br />

Zwar sollte ein möglichst hoher Cash Flow angestrebt werden; aufgrund des Charakters und der<br />

Aufgabenstellung von städtischen Gesellschaften kommt es bei ihnen vielfach zu einem negativen<br />

Cash Flow. Dadurch kommt zum Ausdruck, dass diese städtischen Gesellschaften nicht erwerbswirtschaftliche<br />

Zielsetzungen haben und planmäßig Zuschusszahlungen notwendig werden.<br />

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Kennzahlen der einzelnen<br />

Gesellschaften<br />

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Bilanzstrukturen der einzelnen<br />

Gesellschaften<br />

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Auszug aus der Gemeindordnung<br />

Nordrhein - Westfalen<br />

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5. Teil: Der Rat<br />

§ 41 Zuständigkeiten des Rates<br />

(1) Der Rat der Gemeinde ist für alle Angelegenheiten der Gemeindeverwaltung zuständig,<br />

soweit dieses Gesetz nicht anderes bestimmt. Die Entscheidung über folgende Angelegenheiten<br />

kann der Rat nicht übertragen:<br />

(...)<br />

k) die teilweise oder vollständige Veräußerung oder Verpachtung von Eigenbetrieben, die<br />

teilweise oder vollständige Veräußerung einer unmittelbaren oder mittelbaren Beteiligung<br />

an einer Gesellschaft oder anderen Vereinigungen des privaten Rechts, die Veräußerung<br />

eines Geschäftsanteils an einer eingetragenen Kreditgenossenschaft sowie<br />

den Abschluss von anderen Rechtsgeschäften im Sinne des § 111 Abs. 1 und 2,<br />

l) die Errichtung, Übernahme, Erweiterung, Einschränkung und Auflösung von Anstalten<br />

des öffentlichen Rechts gemäß § 114 a, öffentlichen Einrichtungen und Eigenbetrieben,<br />

die Bildung oder Auflösung eines gemeinsamen Kommunalunternehmens gemäß<br />

§ 27 Abs. 1 bis 3 und 6 des Gesetzes über kommunale Gemeinschaftsarbeit, die Änderung<br />

der Unternehmenssatzung eines gemeinsamen Kommunalunternehmens sowie<br />

der Austritt aus einem gemeinsamen Kommunalunternehmen, die erstmalige unmittelbare<br />

oder mittelbare Beteiligung sowie die Erhöhung einer unmittelbaren oder<br />

mittelbaren Beteiligung an einer Gesellschaft oder anderen Vereinigungen in privater<br />

Rechtsform, den Erwerb eines Geschäftsanteils an einer eingetragenen Kreditgenossenschaft,<br />

m) die Umwandlung der Rechtsform von Anstalten des öffentlichen Rechts gemäß<br />

§ 114 a, öffentlichen Einrichtungen und Eigenbetrieben sowie die Umwandlung der<br />

Rechtsform von Gesellschaften, an denen die Gemeinde beteiligt ist, soweit der Einfluss<br />

der Gemeinde (§ 63 Abs. 2 und § 113 Abs. 1) geltend gemacht werden kann,<br />

(...)<br />

11. Teil: Wirtschaftliche Betätigung und nichtwirtschaftliche Betätigung<br />

§ 107 Zulässigkeit wirtschaftlicher Betätigung<br />

(1) Die Gemeinde darf sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben wirtschaftlich betätigen, wenn<br />

1. ein dringender öffentlicher Zweck die Betätigung erfordert,<br />

2. die Betätigung nach Art und Umfang in einem angemessenen Verhältnis zu der Leistungsfähigkeit<br />

der Gemeinde steht und<br />

3. bei einem Tätigwerden außerhalb der Energieversorgung, der Wasserversorgung, des<br />

öffentlichen Verkehrs sowie des Betriebes von Telekommunikationsleitungsnetzen einschließlich<br />

der Telefondienstleistungen der dringende öffentliche Zweck durch andere<br />

Unternehmen nicht ebenso gut und wirtschaftlich erfüllt werden kann.<br />

Das Betreiben eines Telekommunikationsnetzes umfasst nicht den Vertrieb und/oder die<br />

Installation von Endgeräten von Telekommunikationsanlagen. Als wirtschaftliche Betätigung<br />

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ist der Betrieb von Unternehmen zu verstehen, die als Hersteller, Anbieter oder Verteiler<br />

von Gütern oder Dienstleistungen am Markt tätig werden, sofern die Leistung ihrer Art nach<br />

auch von einem Privaten mit der Absicht der Gewinnerzielung erbracht werden könnte.<br />

(2) Als wirtschaftliche Betätigung im Sinne dieses Abschnittes gilt nicht der Betrieb von<br />

1. Einrichtungen, zu denen die Gemeinde gesetzlich verpflichtet ist,<br />

2. öffentlichen Einrichtungen, die für die soziale und kulturelle Betreuung der Einwohner<br />

erforderlich sind, insbesondere Einrichtungen auf den Gebieten<br />

- Erziehung, Bildung oder Kultur (Schulen, Volkshochschulen, Tageseinrichtungen<br />

für Kinder und sonstige Einrichtungen der Jugendhilfe, Bibliotheken, Museen,<br />

Ausstellungen, Opern, Theater, Kinos, Bühnen, Orchester, Stadthallen, Begegnungsstätten),<br />

- Sport und Erholung (Sportanlagen, zoologische und botanische Gärten, Wald-,<br />

Park- und Gartenanlagen, Herbergen, Erholungsheime, Bäder, Einrichtungen zur<br />

Veranstaltung von Volksfesten),<br />

- Gesundheits- oder Sozialwesen (Krankenhäuser, Bestattungseinrichtungen, Sanatorien,<br />

Kurparks, Senioren- und Behindertenheime, Frauenhäuser, soziale und<br />

medizinische Beratungsstellen)<br />

3. Einrichtungen, die der Straßenreinigung, der Wirtschaftsförderung, der Fremdenverkehrsförderung<br />

oder der Wohnraumversorgung dienen,<br />

4. Einrichtungen des Umweltschutzes, insbesondere der Abfallentsorgung oder Abwasserbeseitigung<br />

sowie des Messe- und Ausstellungswesens,<br />

5. Einrichtungen, die als Hilfsbetriebe ausschließlich der Deckung des Eigenbedarfs von<br />

Gemeinden und Gemeindeverbänden dienen.<br />

Auch diese Einrichtungen sind, soweit es mit ihrem öffentlichen Zweck vereinbar ist, nach<br />

wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu verwalten und können entsprechend den Vorschriften<br />

über die Eigenbetriebe geführt werden. Das Innenministerium kann durch Rechtsverordnung<br />

bestimmen, dass Einrichtungen, die nach Art und Umfang eine selbständige Betriebsführung<br />

erfordern, ganz oder teilweise nach den für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften<br />

zu führen sind; hierbei können auch Regelungen getroffen werden, die von einzelnen<br />

der für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften abweichen.<br />

(3) Die wirtschaftliche Betätigung außerhalb des Gemeindegebietes ist nur zulässig, wenn die<br />

Voraussetzungen des Absatzes 1 vorliegen und die berechtigten Interessen der betroffenen<br />

kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt sind. Bei der Versorgung mit Strom und Gas<br />

gelten nur die Interessen als berechtigt, die nach den Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetzes<br />

eine Einschränkung des Wettbewerbs zulassen. Die Aufnahme einer wirtschaftlichen<br />

Betätigung auf ausländischen Märkten ist nur zulässig, wenn die Voraussetzungen<br />

des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen. Die Aufnahme eines solchen Betätigung<br />

bedarf der Genehmigung.<br />

(4) Die nichtwirtschaftliche Betätigung außerhalb des Gemeindegebiets ist nur zulässig, wenn<br />

die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 vorliegen und die berechtigten<br />

Interessen der betroffenen kommunalen Gebietskörperschaften gewahrt sind. Diese Voraussetzungen<br />

gelten bei in den Krankenhausplan des Landes aufgenommenen Krankenhäusern<br />

als erfüllt. Die Aufnahme einer nichtwirtschaftlichen Betätigung auf ausländischen<br />

Märkten ist nur zulässig, wenn die Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2<br />

vorliegen. Die Aufnahme einer solchen Betätigung bedarf der Genehmigung.<br />

(5) Vor der Entscheidung über die Gründung von bzw. die unmittelbare oder mittelbare Beteili-<br />

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Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

gung an Unternehmen im Sinne des Absatzes 1 ist der Rat auf der Grundlage einer Marktanalyse<br />

über die Chancen und Risiken des beabsichtigten wirtschaftlichen Engagements<br />

und über die Auswirkungen auf das Handwerk und die mittelständische Wirtschaft zu unterrichten.<br />

Den örtlichen Selbstverwaltungsorganisationen von Handwerk, Industrie und Handel<br />

und der für die Beschäftigten der jeweiligen Branche handelnden Gewerkschaften ist<br />

Gelegenheit zur Stellungnahme zu den Marktanalysen zu geben.<br />

(6) Bankunternehmen darf die Gemeinde nicht errichten, übernehmen oder betreiben.<br />

(7) Für das öffentliche Sparkassenwesen gelten die dafür erlassenen besonderen Vorschriften.<br />

§ 108 Unternehmen und Einrichtungen des privaten Rechts<br />

(1) Die Gemeinde darf Unternehmen und Einrichtungen in einer Rechtsform des privaten<br />

Rechts nur gründen oder sich daran beteiligen, wenn<br />

1. bei Unternehmen (§ 107 Abs. 1) die Voraussetzungen des § 107 Abs. 1 Satz 1 gegeben<br />

sind,<br />

2. bei Einrichtungen (§ 107 Abs. 2) die Voraussetzungen des § 8 Abs. 1 gegeben sind<br />

und ein wichtiges Interesse der Gemeinde an der Gründung oder der Beteiligung vorliegt,<br />

3. eine Rechtsform gewählt wird, welche die Haftung der Gemeinde auf einen bestimmten<br />

Betrag begrenzt,<br />

4. die Einzahlungsverpflichtung der Gemeinde in einem angemessenen Verhältnis zu<br />

ihrer Leistungsfähigkeit steht,<br />

5. die Gemeinde sich nicht zur Übernahme von Verlusten in unbestimmter oder unangemessener<br />

Höhe verpflichtet,<br />

6. die Gemeinde einen angemessenen Einfluss, insbesondere in einem Überwachungsorgan,<br />

erhält und dieser durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder in anderer Weise<br />

gesichert wird,<br />

7. das Unternehmen oder die Einrichtung durch Gesellschaftsvertrag, Satzung oder<br />

sonstiges Organisationsstatut auf den öffentlichen Zweck ausgerichtet wird,<br />

8. bei Unternehmen und Einrichtungen in Gesellschaftsform gewährleistet ist, dass der<br />

Jahresabschluss und der Lagebericht, soweit nicht weitergehende gesetzliche Vorschriften<br />

gelten oder andere gesetzliche Vorschriften entgegenstehen, aufgrund des<br />

Gesellschaftsvertrages oder der Satzung in entsprechender Anwendung der Vorschriften<br />

des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften aufgestellt<br />

und ebenso oder in entsprechender Anwendung der für Eigenbetriebe geltenden<br />

Vorschriften geprüft werden,<br />

9. bei Unternehmen und Einrichtungen in Gesellschaftsform, vorbehaltlich weitergehender<br />

oder entgegenstehender gesetzlicher Vorschriften, durch Gesellschaftsvertrag<br />

oder Satzung gewährleistet ist, dass die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr gewährten<br />

Gesamtbezüge im Sinne des § 285 Nummer 9 des Handelsgesetzbuches der Mitglieder<br />

der Geschäftsführung, des Aufsichtsrates, des Beirates oder einer ähnlichen Einrichtung<br />

im Anhang zum Jahresabschluss jeweils für jede Personengruppe sowie zusätzlich<br />

unter Namensnennung die Bezüge jedes einzelnen Mitglieds dieser Perso-<br />

Seite 582 Auszug aus der Gemeindeordnung NW


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

nengruppen unter Aufgliederung nach Komponenten im Sinne des § 285 Nummer 9<br />

Buchstabe a des Handelsgesetzbuches angegeben werden. Die individualisierte Ausweisungspflicht<br />

gilt auch für:<br />

a) Leistungen, die den genannten Mitgliedern für den Fall einer vorzeitigen Beendigung<br />

ihrer Tätigkeit zugesagt worden sind,<br />

b) Leistungen, die den genannten Mitgliedern für den Fall der regulären Beendigung<br />

ihrer Tätigkeit zugesagt worden sind, mit ihrem Barwert sowie den von der Gesellschaft<br />

während des Geschäftsjahres hierfür aufgewandten oder zurückgestellten<br />

Betrag,<br />

c) während des Geschäftsjahres vereinbarte Änderungen dieser Zusagen und<br />

d) Leistungen, die einem früheren Mitglied, das seine Tätigkeit im Laufe des Geschäftsjahres<br />

beendet hat, in diesem Zusammenhang zugesagt und im Laufe des<br />

Geschäftsjahres gewährt worden sind.<br />

Eine Gewährleistung für die individualisierte Ausweisung von Bezügen und Leistungszusagen<br />

ist im Falle der Beteiligung an einer bestehenden Gesellschaft auch dann gegeben,<br />

wenn in Gesellschaftsvertrag oder Satzung die erstmalige individualisierte Ausweisung<br />

spätestens für das zweite Geschäftsjahr nach Erwerb der Beteiligung festgelegt<br />

ist.<br />

10. bei Unternehmen der Telekommunikation einschließlich von Telefondienstleistungen<br />

nach § 107 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 im Gesellschaftsvertrag die unmittelbare oder im Rahmen<br />

einer Schachtelbeteiligung die mittelbare Haftung der Gemeinde auf den Anteil<br />

der Gemeinde bzw. des kommunalen Unternehmens am Stammkapital beschränkt ist.<br />

Zur Wahrnehmung gleicher Wettbewerbschancen darf die Gemeinde für diese Unternehmen<br />

weder Kredite nach Maßgabe kommunalwirtschaftlicher Vorzugskonditionen<br />

in Anspruch nehmen noch Bürgschaften und Sicherheiten i. S. von § 87 leisten.<br />

Die Aufsichtsbehörde kann von den Vorschriften der Nummern 3, 5 und 8 in begründeten<br />

Fällen Ausnahmen zulassen. Wird von Satz 1 Nummer 8 eine Ausnahme zugelassen, kann<br />

auch von Satz 1 Nummer 9 eine Ausnahme zugelassen werden.<br />

(2) Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 gilt für die erstmalige unmittelbare oder mittelbare Beteiligung an<br />

einer Gesellschaft einschließlich der Gründung einer Gesellschaft, wenn den beteiligten<br />

Gemeinden oder Gemeindeverbänden alleine oder zusammen oder zusammen mit einer<br />

Beteiligung des Landes mehr als 50 vom Hundert der Anteile gehören. Bei bestehenden<br />

Gesellschaften, an denen Gemeinden oder Gemeindeverbände unmittelbar oder mittelbar<br />

alleine oder zusammen oder zusammen mit dem Land mit mehr als 50 vom Hundert beteiligt<br />

sind, trifft die Gemeinden und Gemeindeverbände eine Hinwirkungspflicht zur Anpassung<br />

an die Vorgaben des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 9. Die Hinwirkungspflicht nach Satz<br />

2 bezieht sich sowohl auf die Anpassung von Gesellschaftsvertrag oder Satzung als auch<br />

auf die mit Absatz 1 Satz 1 Nummer 9 verfolgte Zielsetzung der individualisierten Ausweisung<br />

der dort genannten Bezüge und Leistungszusagen.<br />

(3) Gehören einer Gemeinde mehr als 50 vom Hundert der Anteile an einem Unternehmen<br />

oder einer Einrichtung in Gesellschaftsform, muss sie darauf hinwirken, dass<br />

1. in sinngemäßer Anwendung der für die Eigenbetriebe geltenden Vorschriften<br />

a) für jedes Wirtschaftsjahr ein Wirtschaftsplan aufgestellt wird,<br />

b) der Wirtschaftsführung eine fünfjährige Finanzplanung zugrunde gelegt und der<br />

Gemeinde zur Kenntnis gebracht wird,<br />

c) die Feststellung des Jahresabschlusses, die Verwendung des Ergebnisses sowie<br />

das Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts unbeschadet<br />

der bestehenden gesetzlichen Offenlegungspflichten öffentlich bekannt<br />

gemacht werden und der Jahresabschluss und der Lagebericht bis zur Feststellung<br />

des folgenden Jahresabschlusses zur Einsichtnahme verfügbar gehalten<br />

werden,<br />

Auszug aus der Gemeindeordnung NW Seite 583


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

2. in dem Lagebericht oder im Zusammenhang damit zur Einhaltung der öffentlichen<br />

Zwecksetzung und zur Zweckerreichung Stellung genommen wird,<br />

3. nach den Wirtschaftsgrundsätzen (§ 109) verfahren wird, wenn die Gesellschaft ein<br />

Unternehmen betreibt.<br />

Der Jahresabschluss, der Lagebericht und der Bericht über die Einhaltung der öffentlichen<br />

Zwecksetzung sind dem Haushaltsplan als Anlage beizufügen. Gehört der Gemeinde zusammen<br />

mit anderen Gemeinden oder Gemeindeverbänden die Mehrheit der Anteile an<br />

einem Unternehmen oder an einer Einrichtung, soll sie auf eine Wirtschaftsführung nach<br />

Maßgabe des Satzes 1 Nr. 1 a) und b) sowie Nr. 2 und Nr. 3 hinwirken.<br />

(4) Die Gemeinde darf unbeschadet des Absatzes 1 Unternehmen und Einrichtungen in der<br />

Rechtsform einer Aktiengesellschaft nur gründen, übernehmen, wesentlich erweitern oder<br />

sich daran beteiligen, wenn der öffentliche Zweck nicht ebenso gut in einer anderen Rechtsform<br />

erfüllt wird oder erfüllt werden kann.<br />

(5) Die Gemeinde darf unbeschadet des Absatzes 1 Unternehmen und Einrichtungen in der<br />

Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nur gründen oder sich daran beteiligen,<br />

wenn durch die Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrages sichergestellt ist, dass<br />

1. die Gesellschafterversammlung auch beschließt über<br />

a) den Abschluss und die Änderungen von Unternehmensverträgen im Sinne der<br />

§§ 291 und 292 Abs. 1 des Aktiengesetzes,<br />

b) den Erwerb und die Veräußerung von Unternehmen und Beteiligungen,<br />

c) den Wirtschaftsplan, die Feststellung des Jahresabschlusses und die Verwendung<br />

des Ergebnisses sowie<br />

d) die Bestellung und die Abberufung der Geschäftsführer, soweit dies nicht der<br />

Gemeinde vorbehalten ist, und<br />

2. der Rat den von der Gemeinde bestellten oder auf Vorschlag der Gemeinde gewählten<br />

Mitgliedern des Aufsichtsrates Weisungen erteilen kann, soweit die Bestellung eines<br />

Aufsichtsrates gesetzlich nicht vorgeschrieben ist.<br />

(6) Vertreter der Gemeinde in einer Gesellschaft, an der Gemeinden, Gemeindeverbände oder<br />

Zweckverbände unmittelbar oder mittelbar mit mehr als 25 vom Hundert beteiligt sind, dürfen<br />

a) der Gründung einer anderen Gesellschaft oder einer anderen Vereinigung in einer<br />

Rechtsform des privaten Rechts, einer Beteiligung sowie der Erhöhung einer Beteiligung<br />

der Gesellschaft an einer anderen Gesellschaft oder einer andere Vereinigung<br />

in einer Rechtsform des privaten Rechts nur zustimmen, wenn<br />

• die vorherige Entscheidung des Rates vorliegt,<br />

• für die Gemeinde selbst die Gründungs- bzw. Beteiligungsvoraussetzungen vorliegen<br />

und<br />

• sowohl die Haftung der gründenden Gesellschaft als auch die Haftung der zu gründenden<br />

Gesellschaft oder Vereinigung durch ihre Rechtsform auf einen bestimmten<br />

Betrag begrenzt sind oder<br />

• sowohl die Haftung der sich beteiligenden Gesellschaft als auch der Haftung der<br />

Gesellschaft oder Vereinigung, an der eine Beteiligung erfolgt, durch ihre Rechtsform<br />

auf einen bestimmten Betrag begrenzt sind;<br />

b) einem Beschluss der Gesellschaft zu einer wesentlichen Änderung des Gesellschaftszwecks<br />

oder sonstiger wesentlicher Änderungen des Gesellschaftsvertrages<br />

nur nach vorheriger Entscheidung des Rates zustimmen.<br />

Seite 584 Auszug aus der Gemeindeordnung NW


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

In den Fällen von Satz 1 Buchstabe a gilt Absatz 1 Satz 2 entsprechend.<br />

(7) Die Gemeinde kann einen einzelnen Geschäftsanteil an einer eingetragenen Kreditgenossenschaft<br />

erwerben, wenn eine Nachschusspflicht ausgeschlossen oder die Haftungssumme<br />

auf einen bestimmten Betrag beschränkt ist.<br />

§ 109 Wirtschaftsgrundsätze<br />

(1) Die Unternehmen und Einrichtungen sind so zu führen, zu steuern und zu kontrollieren,<br />

dass der öffentliche Zweck nachhaltig erfüllt wird. Unternehmen sollen einen Ertrag für den<br />

Haushalt der Gemeinde abwerfen, soweit dadurch die Erfüllung des öffentlichen Zwecks<br />

nicht beeinträchtigt wird.<br />

(2) Der Jahresgewinn der wirtschaftlichen Unternehmen als Unterschied der Erträge und Aufwendungen<br />

soll so hoch sein, dass außer den für die technische und wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Unternehmens notwendigen Rücklagen mindestens die marktübliche Verzinsung<br />

des Eigenkapitals erwirtschaftet wird.<br />

§ 110 Verbot des Missbrauchs wirtschaftlicher Machtstellung<br />

Bei Unternehmen, für die kein Wettbewerb gleichartiger Unternehmen besteht, dürfen der Abschluss<br />

und die Belieferung nicht davon abhängig gemacht werden, dass auch andere Leistungen<br />

oder Lieferungen abgenommen werden.<br />

§ 111 Veräußerung von Unternehmen, Einrichtungen und Beteiligungen<br />

(1) Die teilweise oder vollständige Veräußerung eines Unternehmens oder einer Einrichtung<br />

oder einer Beteiligung an einer Gesellschaft sowie andere Rechtsgeschäfte, durch welche<br />

die Gemeinde ihren Einfluss auf das Unternehmen, die Einrichtung oder die Gesellschaft<br />

verliert oder vermindert, sind nur zulässig, wenn die für die Betreuung der Einwohner erforderliche<br />

Erfüllung der Aufgaben der Gemeinde nicht beeinträchtigt wird.<br />

(2) Vertreter der Gemeinde in einer Gesellschaft, an der Gemeinden, Gemeindeverbände<br />

oder Zweckverbände unmittelbar oder mittelbar mit mehr als 50 v. H. beteiligt sind, dürfen<br />

Veräußerungen oder anderen Rechtsgeschäften i. S. des Absatzes 1 nur nach vorheriger<br />

Entscheidung des Rates und nur dann zustimmen, wenn für die Gemeinde die Zulässigkeitsvoraussetzungen<br />

des Absatzes 1 vorliegen.<br />

§ 112 Informations- und Prüfungsrechte<br />

(1) Gehören einer Gemeinde unmittelbar oder mittelbar Anteile an einem Unternehmen oder<br />

einer Einrichtung in einer Rechtsform des privaten Rechts in dem in § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes<br />

bezeichneten Umfang, so soll sie<br />

Auszug aus der Gemeindeordnung NW Seite 585


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

1. die Rechte nach § 53 Abs. 1 des Haushaltsgrundsätzegesetzes ausüben,<br />

2. darauf hinwirken, dass ihr die in § 54 des Haushaltsgrundsätzegesetzes vorgesehenen<br />

Befugnisse eingeräumt werden.<br />

(2) Ist eine Beteiligung der Gemeinde an einer Gesellschaft keine Mehrheitsbeteiligung im<br />

Sinne des § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes, so soll die Gemeinde, soweit ihr Interesse<br />

dies erfordert, darauf hinwirken, dass ihr im Gesellschaftsvertrag oder in der Satzung<br />

die Befugnisse nach § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes eingeräumt werden. Bei<br />

mittelbaren Minderheitsbeteiligungen gilt dies nur, wenn die Beteiligung den vierten Teil<br />

der Anteile übersteigt und einer Gesellschaft zusteht, an der die Gemeinde allein oder<br />

zusammen mit anderen Gebietskörperschaften mit Mehrheit im Sinne des § 53 des Haushaltsgrundsätzegesetzes<br />

beteiligt ist.<br />

§ 113 Vertretung der Gemeinde in Unternehmen oder Einrichtungen<br />

(1) Die Vertreter der Gemeinde in Beiräten, Ausschüssen, Gesellschafterversammlungen,<br />

Aufsichtsräten oder entsprechenden Organen von juristischen Personen oder Personenvereinigungen,<br />

an denen die Gemeinde unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist, haben die<br />

Interessen der Gemeinde zu verfolgen. Sie sind an die Beschlüsse des Rates und seiner<br />

Ausschüsse gebunden. Die vom Rat bestellten Vertreter haben ihr Amt auf Beschluss des<br />

Rates jederzeit niederzulegen. Die Sätze 1 bis 3 gelten nur, soweit durch Gesetz nichts<br />

anderes bestimmt ist.<br />

(2) Bei unmittelbaren Beteiligungen vertritt ein vom Rat bestellter Vertreter die Gemeinde in<br />

den in Absatz 1 genannten Gremien. Sofern weitere Vertreter zu benennen sind, muss der<br />

Bürgermeister oder der von ihm vorgeschlagene Bedienstete der Gemeinde dazuzählen.<br />

Die Sätze 1 und 2 gelten für mittelbare Beteiligungen entsprechend, sofern nicht ähnlich<br />

wirksame Vorkehrungen zur Sicherung hinreichender gemeindlicher Einfluss- und Steuerungsmöglichkeiten<br />

getroffen werden.<br />

(3) Die Gemeinde ist verpflichtet, bei der Ausgestaltung des Gesellschaftsvertrages einer Kapitalgesellschaft<br />

darauf hinzuwirken, dass ihr das Recht eingeräumt wird, Mitglieder in den<br />

Aufsichtsrat zu entsenden. Über die Entsendung entscheidet der Rat. Zu den entsandten<br />

Aufsichtsratsmitgliedern muss der Bürgermeister oder ein von ihm vorgeschlagener Bediensteter<br />

der Gemeinde zählen, wenn diese mit mehr als einem Mitglied im Aufsichtsrat<br />

vertreten ist. dies gilt sowohl für unmittelbare als auch für mittelbare Beteiligungen.<br />

(4) Ist der Gemeinde das Recht eingeräumt worden, Mitglieder des Vorstandes oder eines<br />

gleichartigen Organs zu bestellen oder vorzuschlagen, entscheidet der Rat.<br />

(5) Die Vertreter der Gemeinde haben den Rat über alle Angelegenheiten von besonderer<br />

Bedeutung frühzeitig zu unterrichten. Die Unterrichtungspflicht besteht nur, soweit durch<br />

Gesetz nichts anderes bestimmt ist.<br />

(6) Wird ein Vertreter der Gemeinde aus seiner Tätigkeit in einem Organ haftbar gemacht, so<br />

hat ihm die Gemeinde den Schaden zu ersetzen, es sei denn, dass er ihn vorsätzlich oder<br />

grob fahrlässig herbeigeführt hat. Auch in diesem Falle ist die Gemeinde schadensersatzpflichtig,<br />

wenn ihr Vertreter nach Weisung des Rates oder eines Ausschusses gehandelt<br />

hat.<br />

Seite 586 Auszug aus der Gemeindeordnung NW


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

§ 114 Eigenbetriebe<br />

(1) Die gemeindlichen wirtschaftlichen Unternehmen ohne Rechtspersönlichkeit (Eigenbetriebe)<br />

werden nach den Vorschriften der Eigenbetriebsverordnung und der Betriebssatzung<br />

geführt.<br />

(2) In den Angelegenheiten des Eigenbetriebes ist der Betriebsleitung ausreichende Selbständigkeit<br />

der Entschließung einzuräumen. Die Zuständigkeiten des Rates sollen soweit<br />

wie möglich dem Betriebsausschuss übertragen werden.<br />

(3) Bei Eigenbetrieben mit mehr als 50 Beschäftigten besteht der Betriebsausschuss zu einem<br />

Drittel aus Beschäftigten des Eigenbetriebes. Die Gesamtzahl der Ausschussmitglieder<br />

muss in diesem Fall durch drei teilbar sein. Bei Eigenbetrieben mit weniger als 51,<br />

aber mehr als zehn Beschäftigten gehören dem Betreibsausschuss zwei Beschäftigte des<br />

Eigenbetriebes an. Die dem Betriebsausschuss angehörenden Beschäftigten werden aus<br />

einem Vorschlag der Versammlung der Beschäftigten des Eigenbetriebes gewählt, der<br />

mindestens die doppelte Zahl der zu wählenden Mitglieder und Stellvertreter enthält. Wird<br />

für mehrere Eigenbetriebe ein gemeinsamer Betriebsausschuss gebildet, ist die Gesamtzahl<br />

aller Beschäftigten dieser Eigenbetriebe maßgebend; Satz 4 gilt entsprechend. Die<br />

Zahl der sachkundigen Bürger darf zusammen mit der Zahl der Beschäftigten die der<br />

Ratsmitglieder im Betriebsausschuss nicht erreichen.<br />

§ 114 a Rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts<br />

(1) Die Gemeinde kann Unternehmen und Einrichtungen in der Rechtsform einer Anstalt des<br />

öffentlichen Rechts errichten oder bestehende Regie- und Eigenbetriebe sowie eigenbetriebsähnliche<br />

Einrichtungen im Wege der Gesamtrechtsnachfolge in rechtsfähige Anstalten<br />

des öffentlichen Rechts umwandeln. § 108 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 gilt entsprechend.<br />

(2) Die Gemeinde regelt die Rechtsverhältnisse der Anstalt durch eine Satzung. Die Satzung<br />

muss Bestimmungen über den Namen und die Aufgaben der Anstalt, die Zahl der Mitglieder<br />

des Vorstandes und des Verwaltungsrates, die Höhe des Stammkapitals, die Wirtschaftsführung,<br />

die Vermögensverwaltung und die Rechnungslegung enthalten.<br />

(3) Die Gemeinde kann der Anstalt einzelne oder alle mit einem bestimmten Zweck zusammenhängende<br />

Aufgaben ganz oder teilweise übertragen. Sie kann zugunsten der Anstalt<br />

unter der Voraussetzung des § 9 durch Satzung einen Anschluss- und Benutzungszwang<br />

vorschreiben und der Anstalt das Recht einräumen, an ihrer Stelle Satzungen für das übertragene<br />

Aufgabengebiet zu erlassen; § 7 gilt entsprechend.<br />

(4) Die Anstalt kann nach Maßgabe der Satzung andere Unternehmen oder Einrichtungen<br />

gründen oder sich an solchen beteiligen oder eine bestehende Beteiligung erhöhen, wenn<br />

das dem Anstaltszweck dient. Für die Gründung von und die Beteiligung an anderen Unternehmen<br />

und Einrichtungen in einer Rechtsform des privaten Rechts sowie deren Veräußerung<br />

und andere Rechtsgeschäfte im Sinne des § 111 gelten die §§ 108 bis 113 entsprechend.<br />

Für die in Satz 2 genannten Gründungen und Beteiligungen muss ein besonders<br />

wichtiges Interesse vorliegen.<br />

(5) Die Gemeinde haftet für alle Verbindlichkeiten der Anstalt unbeschränkt, soweit nicht Be-<br />

Auszug aus der Gemeindeordnung NW Seite 587


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

friedigung aus deren Vermögen zu erlangen ist (Gewährträgerschaft). Rechtsgeschäfte im<br />

Sinne des § 87 dürfen von der Anstalt nicht getätigt werden.<br />

(6) Die Anstalt wird von einem Vorstand in eigener Verantwortung geleitet, soweit nicht gesetzlich<br />

oder durch Satzung der Gemeinde etwas anderes bestimmt ist. Der Vorstand vertritt<br />

die Anstalt gerichtlich und außergerichtlich.<br />

(7) Die Geschäftsführung des Vorstandes wird von einem Verwaltungsrat überwacht. Der<br />

Verwaltungsrat bestellt den Vorstand auf höchstens 5 Jahre; eine erneute Bestellung ist<br />

zulässig. Er entscheidet außerdem über<br />

1. den Erlass von Satzungen gemäß Absatz 3 Satz 2,<br />

2. die Beteiligung oder Erhöhung einer Beteiligung der Anstalt an anderen Unternehmen<br />

oder Einrichtungen sowie deren Gründung,<br />

3. die Feststellung des Wirtschaftsplans und des Jahresabschlusses,<br />

4. die Festsetzung allgemein geltender Tarife und Entgelte für die Leistungsnehmer,<br />

5. die Bestellung des Abschlussprüfers,<br />

6. die Ergebnisverwendung,<br />

7. Rechtsgeschäfte der Anstalt im Sinne des § 111.<br />

Im Fall der Nr. 1 unterliegt der Verwaltungsrat den Weisungen des Rates und berät und<br />

beschließt in öffentlicher Sitzung. In den Fällen der Nrn. 2 und 7 bedarf es der vorherigen<br />

Entscheidung des Rates. Dem Verwaltungsrat obliegt außerdem die Entscheidung in den<br />

durch die Satzung der Gemeinde bestimmten Angelegenheiten der Anstalt. In der Satzung<br />

kann ferner vorgesehen werden, dass bei Entscheidungen der Organe der Anstalt von<br />

grundsätzlicher Bedeutung die Zustimmung des Rates erforderlich ist.<br />

(8) Der Verwaltungsrat besteht aus dem vorsitzenden Mitglied und den übrigen Mitgliedern.<br />

Den Vorsitz führt der Bürgermeister. Soweit Beigeordnete mit eigenem Geschäftsbereich<br />

bestellt sind, führt derjenige Beigeordnete den Vorsitz, zu dessen Geschäftsbereich die<br />

der Anstalt übertragenen Aufgaben gehören. Sind die übertragenen Aufgaben mehreren<br />

Geschäftsbereichen zuzuordnen, so entscheidet der Bürgermeister über den Vorsitz. Die<br />

übrigen Mitglieder des Verwaltungsrates werden vom Rat für die Dauer von 5 Jahren gewählt;<br />

für die Wahl gilt § 50 Abs. 4 sinngemäß. Die Amtszeit von Mitgliedern des Verwaltungsrates,<br />

die dem Rat angehören, endet mit dem Ende der Wahlzeit oder dem vorzeitigen<br />

Ausscheiden aus dem Rat. Die Mitglieder des Verwaltungsrates üben ihr Amt bis zum<br />

Amtsantritt der neuen Mitglieder weiter aus. Mitglieder des Verwaltungsrates können nicht<br />

sein:<br />

1. Bedienstete der Anstalt,<br />

2. leitende Bedienstete von juristischen Personen oder sonstigen Organisationen des<br />

öffentlichen oder privaten Rechts, an denen die Anstalt mit mehr als 50 v. H. beteiligt<br />

ist; eine Beteiligung am Stimmrecht genügt,<br />

3. Bedienstete der Aufsichtsbehörde, die unmittelbar mit Aufgaben der Aufsicht über die<br />

Anstalt befasst sind.<br />

(9) Die Anstalt hat das Recht, Dienstherr von Beamten zu sein, wenn sie auf Grund einer Auf-<br />

Seite 588 Auszug aus der Gemeindeordnung NW


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

gabenübertragung nach Absatz 3 hoheitliche Befugnisse ausübt. Wird die Anstalt aufgelöst<br />

oder umgebildet, so gilt für die Rechtsstellung der Beamten und Versorgungsempfänger<br />

Kapitel II Abschnitt III des Beamtenrechtsrahmengesetzes.<br />

(10) Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Anstalt werden nach den für große Kapitalgesellschaften<br />

geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt und geprüft,<br />

sofern nicht weitergehenden gesetzliche Vorschriften gelten oder andere gesetzliche Vorschriften<br />

entgegenstehen.<br />

(11) § 14 Abs. 1, § 31, § 74, § 75 Abs. 1, § 77, § 84 sowie die Bestimmungen des 13. Teils<br />

über die staatliche Aufsicht sind auf die Anstallt sinngemäß anzuwenden.<br />

§ 115 Anzeige<br />

(1) Entscheidungen der Gemeinde über<br />

a) die Gründung oder wesentliche Erweiterung einer Gesellschaft oder eine wesentliche<br />

Änderung des Gesellschaftszwecks oder sonstiger wesentlicher Änderungen des Gesellschaftsvertrages,<br />

b) die Beteiligung an einer Gesellschaft oder die Änderung der Beteiligung an einer Gesellschaft,<br />

c) die gänzliche oder teilweise Veräußerung einer Gesellschaft oder der Beteiligung an<br />

einer Gesellschaft,<br />

d) die Errichtung, die Übernahme oder die wesentliche Erweiterung eines Unternehmens,<br />

die Änderung der bisherigen Rechtsform oder eine wesentliche Änderung des Zwecks,<br />

e) den Abschluss von Rechtsgeschäften, die ihrer Art nach geeignet sind, den Einfluss<br />

der Gemeinde auf das Unternehmen oder die Einrichtung zu mindern oder zu beseitigen<br />

oder die Ausübung von Rechten aus einer Beteiligung zu beschränken,<br />

f) die Führung von Einrichtungen entsprechend den Vorschriften über die Eigenbetriebe,<br />

g) den Erwerb eines Geschäftsanteils an einer eingetragenen Genossenschaft,<br />

h) die Errichtung, wesentliche Erweiterung oder Auflösung einer rechtsfähigen Anstalt<br />

des öffentlichen Rechts gemäß § 114 a, die Beteiligung oder Erhöhung einer Beteiligung<br />

der Anstalt an anderen Unternehmen oder Einrichtungen oder deren Gründung<br />

sowie Rechtsgeschäfte der Anstalt im Sinne des § 111<br />

sind der Aufsichtsbehörde unverzüglich, spätestens sechs Wochen vor Beginn des Vollzugs,<br />

schriftlich anzuzeigen. Aus der Anzeige muss zu ersehen sein, ob die gesetzlichen<br />

Voraussetzungen erfüllt sind. Die Aufsichtsbehörde kann im Einzelfall aus besonderem<br />

Grund die Frist verkürzen oder verlängern.<br />

(2) Für die Entscheidung über die mittelbare Beteiligung an einer Gesellschaft gilt entsprechendes,<br />

wenn ein Beschluss des Rates nach § 108 Abs. 5 oder § 111 Abs. 2 zu fassen<br />

ist.<br />

Auszug aus der Gemeindeordnung NW Seite 589


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

12. Teil Gesamtabschluss<br />

§ 116 Gesamtabschluss<br />

(1) Die Gemeinde hat in jedem Haushaltsjahr für den Abschlussstichtag 31. Dezember einen<br />

Gesamtabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung aufzustellen.<br />

Er besteht aus der Gesamtergebnisrechnung, der Gesamtbilanz und dem Gesamtanhang<br />

und ist um einen Gesamtlagebericht zu ergänzen. Der Rat bestätigt den geprüften<br />

Gesamtabschluss durch Beschluss. § 96 findet entsprechende Anwendung.<br />

(2) Zu dem Gesamtabschluss hat die Gemeinde ihres Jahresabschluss nach § 95 und die<br />

Jahresabschlüsse des gleichen Geschäftsjahres aller verselbständigten Aufgabenbereiche<br />

in öffentlich-rechtlicher oder privatrechtlicher Form zu konsolidieren. Auf den Gesamtabschluss<br />

sind, soweit seine Eigenart keine Abweichung erfordert, § 88 und § 91 Abs. 2 entsprechend<br />

anzuwenden.<br />

(3) In den Gesamtabschluss müssen verselbständigte Aufgabenbereiche nach Absatz 2 nicht<br />

einbezogen werden, wenn sie für die Verpflichtung, ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzgesamtlage der<br />

Gemeinde zu vermitteln, von untergeordneter Bedeutung sind. Dies ist im Gesamtanhang<br />

darzustellen.<br />

(4) Am Schluss des Gesamtlageberichtes sind für die Mitglieder des Verwaltungsvorstandes<br />

nach § 70, soweit dieser nicht zu bilden ist für den Bürgermeister und den Kämmerer, sowie<br />

für die Ratsmitglieder, auch wenn die Personen im Haushaltsjahr ausgeschieden sind,<br />

anzugeben:<br />

1. der Familienname mit mindestens einem ausgeschriebenen Vornamen,<br />

2. der ausgeübte Beruf,<br />

3. die Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien i. S. d. § 125 Abs.<br />

1 Satz 3 des Aktiengesetzes,<br />

4. die Mitgliedschaft in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde<br />

in öffentlich-rechtlicher oder privatrechtlicher Form,<br />

5. die Mitgliedschaft in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen.<br />

(5) Der Gesamtabschluss ist innerhalb der ersten neun Monate nach dem Abschlussstichtag<br />

aufzustellen. § 95 Abs. 3 findet für die Aufstellung des Gesamtabschlusses entsprechende<br />

Anwendung.<br />

(6) Der Gesamtabschluss ist vom Rechnungsprüfungsausschuss dahingehend zu prüfen, ob<br />

er ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Schulden-,<br />

Ertrags- und Finanzgesamtlage der Gemeinde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung ergibt. Die Prüfung des Gesamtabschlusses erstreckt sich<br />

darauf, ob die gesetzlichen Vorschriften und die sie ergänzenden Satzungen und sonstigen<br />

ortsrechtlichen Bestimmungen beachtet worden sind. Der Gesamtlagebericht ist darauf<br />

zu prüfen, ob er mit dem Gesamtabschluss in Einklang steht und ob seine sonstigen<br />

Angaben nicht eine falsche Vorstellung von der Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzgesamtlage<br />

der Gemeinde erwecken. § 101 Abs. 2 bis 8 gilt entsprechend.<br />

Seite 590 Auszug aus der Gemeindeordnung NW


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

(7) In die Prüfung nach Absatz 6 müssen die Jahresabschlusse der verselbständigten Aufgabenbereiche<br />

nicht einbezogen werden, wenn diese nach gesetzlichen Vorschriften geprüft<br />

worden sind.<br />

§ 117 Beteiligungsbericht<br />

(1) Die Gemeinde hat einen Beteiligungsbericht zu erstellen, in dem ihre wirtschaftliche und<br />

nichtwirtschaftliche Betätigung, unabhängig davon, ob verselbständigte Aufgabenbereiche<br />

dem Konsolidierungskreis des Gesamtabschlusses angehören, zu erläutern ist. Dieser<br />

Bericht ist jährlich bezogen auf den Abschlussstichtag des Gesamtabschlusses fortzuschreiben<br />

und dem Gesamtabschluss beizufügen.<br />

(2) Der Beteiligungsbericht ist dem Rat und den Einwohnern zur Kenntnis zu bringen. Die<br />

Gemeinde hat zu diesem Zweck den Beteiligungsbericht zur Einsichtnahme verfügbar zu<br />

halten. Auf die Möglichkeit zur Einsichtnahme ist in geeigneter Weise öffentlich hinzuweisen.<br />

§ 118 Vorlage- und Auskunftspflichten<br />

Die Gemeinde ist verpflichtet, bei der Ausgestaltung von Gründungsverträgen oder Satzungen für<br />

die in § 116 bezeichneten Organisationseinheiten darauf hinzuwirken, dass ihr das Recht eingeräumt<br />

wird, von diesen Aufklärung und Nachweise zu verlangen, die die Aufstellung des Gesamtabschlusses<br />

erfordert.<br />

Auszug aus der Gemeindeordnung NW Seite 591


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 592


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus der<br />

Gemeindehaushaltsverordnung<br />

Auszug aus der Gemeindehaushaltsverordnung Seite 593


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

§ 52 Beteiligungsbericht<br />

(1) Im Beteiligungsbericht nach § 117 der Gemeindeordnung sind gesondert anzugeben und zu<br />

erläutern<br />

1. die Ziele der Beteiligung,<br />

2. die Erfüllung des öffentlichen Zwecks,<br />

3. die Beteiligungsverhältnisse,<br />

4. die Entwicklung der Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnung der letzten drei<br />

Abschlussstichtage,<br />

5. die Leistungen der Beteiligungen, bei wesentlichen Beteiligungen mit Hilfe von Kennzahlen,<br />

6. die wesentlichen Finanz- und Leistungsbeziehungen der Beteiligungen untereinander<br />

und mit der Gemeinde,<br />

7. die Zusammensetzung der Organe der Beteiligungen,<br />

8. der Personalbestand jeder Beteiligung.<br />

(2) Im Bericht sind die Bilanzen und Gewinn- und Verlustrechnung der Beteiligungen in einer<br />

Zeitreihe abzubilden, die das abgelaufene Geschäftsjahr, das Vorjahr und das Vorvorjahr<br />

umfasst. Die Darstellung kann bei den Bilanzen auf die in § 266 des Handelsgesetzbuches<br />

in den Absätzen 2 und 3 mit Buchstaben und römischen Zahlen bezeichneten Posten in der<br />

vorgeschriebenen Reihenfolge beschränkt werden. Bei den Gewinn- und Verlustrechnungen<br />

können Erleichterungen nach § 276 des Handelsgesetzbuches unabhängig von der<br />

Einhaltung der dort beschriebenen Größenklassen in Anspruch genommen werden. Werden<br />

bei den Beteiligungen für die Jahresabschlussanalyse Strukturbilanzen erstellt, können diese<br />

die vollständigen Bilanzen ersetzen.<br />

(3) Dem Bericht ist eine Übersicht über die gemeindlichen Beteiligungen unter Angabe der Höhe<br />

der Anteile an jeder Beteiligung in Prozent beizufügen.<br />

Seite 594 Auszug aus der Gemeindehaushaltsverordnung


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem<br />

Haushaltsgrundsätzegesetz<br />

Auszug aus dem Haushaltsgrundsätzegesetz Seite 595


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

§ 53 Rechte gegenüber privatrechtlichen Unternehmen<br />

(1) Gehört einer Gebietskörperschaft die Mehrheit der Anteile eines Unternehmens in einer<br />

Rechtsform des privaten Rechts oder gehört ihr mindestens der vierte Teil der Anteile und<br />

steht ihr zusammen mit anderen Gebietskörperschaften die Mehrheit der Anteile zu, so<br />

kann sie verlangen, dass das Unternehmen<br />

1. im Rahmen der Abschlussprüfung auch die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung<br />

prüfen lässt;<br />

2. die Abschlussprüfer beauftragt, in ihrem Bericht auch darzustellen<br />

a) die Entwicklung der Vermögens- und Ertragslage sowie die Liquidität und Rentabilität<br />

der Gesellschaft,<br />

b) verlustbringende Geschäfte und die Ursache der Verluste, wenn die Geschäfte<br />

und die Ursachen für die Vermögens- und Ertragslage von Bedeutung waren,<br />

c) die Ursachen eines in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Jahresfehlbetrages;<br />

3.<br />

ihr den Prüfungsbericht der Abschlussprüfer und, wenn das Unternehmen einen Konzernabschluss<br />

aufzustellen hat, auch den Prüfungsbericht der Konzernabschlussprüfer<br />

unverzüglich nach Eingang übersendet.<br />

(2) Für die Anwendung des Absatzes 1 rechnen als Anteile der Gebietskörperschaften auch<br />

Anteile, die einem Sondervermögen der Gebietskörperschaft gehören. Als Anteile der Gebietskörperschaft<br />

gelten ferner Anteile, die Unternehmen gehören, bei denen die Rechte<br />

aus Absatz 1 der Gebietskörperschaft zustehen.<br />

§ 54 Unterrichtung der Rechnungsprüfungsbehörde<br />

(1) In den Fällen des § 53 kann in der Satzung (im Gesellschaftsvertrag) mit Dreiviertelmehrheit<br />

des vertretenen Kapitals bestimmt werden, dass sich die Rechnungsprüfungsbehörde der<br />

Gebietskörperschaft zur Klärung von Fragen, die bei der Prüfung nach § 44 auftreten, unmittelbar<br />

unterrichten und zu diesem Zweck den Betrieb, die Bücher und die Schriften des<br />

Unternehmens einsehen kann.<br />

(2) Ein vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes begründetes Recht der Rechnungsprüfungsbehörde<br />

auf unmittelbare Unterrichtung bleibt unberührt.<br />

Seite 596 Auszug aus dem Haushaltsgrundsätzegesetz


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auszug aus dem Gesetz über<br />

kommunale Gemeinschaftsarbeit<br />

Auszug aus dem Gesetz über kommunale<br />

Gemeinschaftsarbeit Seite 597


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

§ 27 Entstehung und Auflösung des gemeinsamen Kommunalunternehmens<br />

(1) Mehrere Gemeinden und Kreise können zur gemeinsamen Aufgabenerfüllung Unternehmen<br />

und Einrichtungen in der Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts in gemeinsamer<br />

Trägerschaft führen (gemeinsames Kommunalunternehmen). Soweit nachstehend<br />

nicht Abweichendes geregelt ist, gelten für das gemeinsame Kommunalunternehmen die<br />

Regelungen des § 114 a der Gemeindeordnung sowie die Verordnung über kommunale<br />

Unternehmen und Einrichtungen als Anstalten des öffentlichen Rechts (Kommunalunternehmensverordnung<br />

- KUV).<br />

(2) Zur Errichtung regeln die beteiligten Gemeinden und Kreise die Rechtsverhältnisse des<br />

gemeinsamen Kommunalunternehmens in einer Unternehmenssatzung. Die Gemeinden<br />

und Kreise können auch einem bestehenden Kommunalunternehmen (Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts gemäß § 114 a der Gemeindeordnung) oder einem bestehenden gemeinsamen<br />

Kommunalunternehmen beitreten; der Beitritt erfolgt durch die zwischen den Beteiligten<br />

zu vereinbarende Änderung der Unternehmenssatzung. Die Beteiligten können bestehende<br />

Regie- und Eigenbetriebe sowie eigenbetriebsähnliche Einrichtungen auf das gemeinsame<br />

Kommunalunternehmen im Weg der Gesamtrechtsnachfolge ausgliedern. Die<br />

auszugliedernde Bereiche sind in der Unternehmenssatzung zu bezeichnen.<br />

(3) Ein Kommunalunternehmen kann mit einem anderen durch Vereinbarung einer entsprechenden<br />

Änderung der Unternehmenssatzung des aufnehmenden Unternehmens im Weg<br />

der Gesamtrechtsnachfolge zu einem gemeinsamen Kommunalunternehmen verschmolzen<br />

werden.<br />

(4) Die in den vorgenannten Absätzen genannten Entscheidungen bedürfen übereinstimmender<br />

Beschlüsse der Vertretungen der Träge. Sie sind von der zuständigen Aufsichtsbehörde<br />

zu genehmigen. Die Genehmigung gilt als erteilt, wenn die Aufsichtsbehörde den Beteiligten<br />

nicht innerhalb von sechs Wochen nach Eingang des Genehmigungsantrages mitteilt,<br />

dass sie die Genehmigung versagen oder nur nach Änderung der Unternehmenssatzung<br />

erteilen will. Die Aufsichtsbehörde kann im Einzelfall aus besonderem Grund die Frist<br />

verlängern. § 115 Abs. 1 Satz 2 der Gemeindeordnung gilt entsprechend.<br />

(5) Die Aufsichtsbehörde hat die Genehmigung und die Unternehmenssatzung oder ihre Änderung<br />

in ihrem amtlichen Veröffentlichungsblatt bekannt zu machen. Die beteiligten Gemeinden<br />

und Kreise haben in der für ihre Bekanntmachungen vorgeschriebenen Form auf<br />

die Veröffentlichung hinzuweisen. Die Errichtung, der Beitritt oder die Verschmelzung werden<br />

am Tag nach Bekanntmachung der Unternehmenssatzung oder ihrer Änderung wirksam,<br />

wenn nicht in der Unternehmenssatzung ein späterer Zeitpunkt bestimmt ist.<br />

(6) Änderungen der Unternehmenssatzung und die Auflösung des gemeinsamen Kommunalunternehmens<br />

können nur durch übereinstimmende Beschlüsse der Vertretungen der Träger<br />

erfolgen. Abweichend von Satz 1 kann die Unternehmenssatzung bestimmen, dass der<br />

Austritt eines Trägers lediglich eines Beschlusses der Vertretung des austretenden Trägers<br />

bedarf. Für Änderungen der Unternehmenssatzung, die Auflösung des gemeinsamen<br />

Kommunalunternehmens sowie den Austritt eines Trägers gelten Abs. 4 Sätze 2 bis 5 entsprechend.<br />

Die Abwicklung des gemeinsamen Kommunalunternehmens besorgen die<br />

Vorstandsmitglieder als Abwickler.<br />

Auszug aus dem Gesetz über kommunale<br />

Seite 598 Gemeinschaftsarbeit


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

§ 28 Weitere Vorschriften für das gemeinsame Kommunalunternehmens<br />

(1) Die Unternehmenssatzung des gemeinsamen Kommunalunternehmens muss auch Angaben<br />

enthalten über<br />

1. die Träger des Unternehmens (beteiligte kommunale Gebietskörperschaften),<br />

2. den Sitz des Unternehmens,<br />

3. den Betrag der von jeder beteiligten Gebietskörperschaft auf das Stammkapital zu<br />

leistende Einlage (Stammeinlage)<br />

4. den räumlichen Wirkungsbereich, wenn dem Unternehmen hoheitliche Befugnisse<br />

oder das Recht, entsprechend § 114 a Abs. 3 der Gemeindeordnung Satzungen zu<br />

erlassen, übertragen werden,<br />

5. die Sitz- und Stimmverteilung im Verwaltungsrat auf die Träger des gemeinsamen<br />

Kommunalunternehmens und die Bestimmung des vorsitzenden Mitglieds des Verwaltungsrates,<br />

6. die Verteilung des Unternehmensvermögens und des Personals im Fall der Auflösung<br />

und des Austritts eines Trägers.<br />

§ 17 Abs. 2 Satz 3 gilt für die Satzung des gemeinsamen Kommunalunternehmens entsprechend.<br />

Sollen Sacheinlagen geleistet werden, müssen der Gegenstand der Sacheinlage<br />

und der Betrag der Stammeinlage, auf die sich die Sacheinlage bezieht, in der Unternehmenssatzung<br />

festgesetzt werden. Erlässt das Unternehmen eine Satzung, so hat es<br />

diese für das Gebiet jedes Trägers des Unternehmens nach den Vorschriften bekannt zu<br />

machen, die für die Bekanntmachung eigener Satzungen des Trägers gelten.<br />

(2) Dem Verwaltungsrat des gemeinsamen Kommunalunternehmens gehören die Hauptverwaltungsbeamten<br />

ihrer Träger an; sofern Beigeordnete bestellt sind, zu deren Geschäftsbereichen<br />

die dem Unternehmen übertragenen Aufgaben gehören, vertreten diese anstelle<br />

der Hauptverwaltungsbeamten ihren Träger im Verwaltungsrat. § 114 a Abs. 8 Satz 3 der<br />

Gemeindeordnung gilt entsprechend. Von jedem Träger ist mindestens eine weitere Person<br />

in den Verwaltungsrat zu entsenden; für sie gelten § 114 a Abs. 8 Sätze 5 bis 8 der<br />

Gemeindeordnung entsprechend.<br />

(3) Soweit die Träger für die Verbindlichkeiten des gemeinsamen Kommunalunternehmens<br />

einzutreten haben, haften sie als Gesamtschuldner. Der Ausgleich im Innenverhältnis richtet<br />

sich vorbehaltlich einer abweichenden Regelung in der Unternehmenssatzung nach<br />

dem Verhältnis der von jedem Träger des Unternehmens auf das Stammkapital zu leistenden<br />

Einlage.<br />

(4) Entscheidungen des Verwaltungsrates über die Beteiligung an anderen Unternehmen und<br />

die Erhöhung des Stammkapitals bedürfen der Zustimmung der Vertretungen aller Träger.<br />

Hinsichtlich des Erlasses von Satzungen unterliegen die Verwaltungsratsmitglieder der<br />

Weisung der Vertretung des jeweiligen Trägers.<br />

(5) Das Innenministerium wird ermächtigt,<br />

1. das Verfahren bei der Errichtung eines gemeinsamen Kommunalunternehmens sowie<br />

in den weiteren in § 27 Abs. 2 und 3 genannten Fällen,<br />

2. den Aufbau und die Verwaltung des gemeinsamen Kommunalunternehmens durch<br />

Rechtsverordnung zu regeln.<br />

Auszug aus dem Gesetz über kommunale<br />

Gemeinschaftsarbeit Seite 599


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 600


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Rechtsformen kommunaler<br />

Unternehmen<br />

Rechtsformen kommunaler Unternehmen Seite 601


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Öffentlich-rechtliche Unternehmensformen<br />

Regiebetrieb<br />

Der Regiebetrieb ist ein rechtlich und wirtschaftlich unselbständiger Betriebszweig der öffentlichen<br />

Verwaltung. Er besitzt kein eigenes Vermögen. Die Rechnungslegung erfolgt mit Hilfe der<br />

kameralistischen Buchführung, da eine Bindung an den Haushaltsplan der betreffenden Gebietskörperschaft,<br />

in dem sich sämtliche Einnahmen und Ausgaben des Regiebetriebes unsaldiert<br />

(Bruttoprinzip) niederschlagen, besteht. Beispiele für Regiebetriebe der Stadt <strong>Hagen</strong> sind das<br />

Friedhofswesen und der Rettungsdienst. Es handelt sich zugleich um gebührenrechnende Einrichtungen.<br />

Regiebetriebe unterliegen aufgrund ihrer direkten Einbindung in die Verwaltung der ständigen<br />

direkten Einflussnahme und Kontrolle.<br />

Eigenbetrieb und eigenbetriebsähnliche Einrichtung<br />

Bei einem Eigenbetrieb handelt es sich um einen vermögensmäßig verselbständigten Betrieb mit<br />

eigener Verfassung (Betriebsatzung) und eigenem Rechnungswesen (kaufmännisches Rechnungswesen),<br />

jedoch ohne eigene Rechtspersönlichkeit. Der Eigenbetrieb ist wirtschaftlich aus<br />

dem Vermögen der Gemeinde ausgegliedert. Der Eigenbetrieb verfügt einerseits über besondere<br />

Leitungs- und Kontrollorgane (Werkleitung und Werksausschuss), untersteht andererseits dem<br />

Rat und dem/r Oberbürgermeister/in als Verwaltungschef/in.<br />

Der Eigenbetrieb kommt als Betriebsform für öffentliche Einrichtungen in Betracht, die nach<br />

kommunalem Wirtschaftsrecht als wirtschaftliche Unternehmen gelten. Unternehmen, die sich<br />

nicht-wirtschaftlich i. S. d. § 107 Abs. 2 GO NW betätigen, können als eigenbetriebs-ähnliche<br />

Einrichtungen geführt werden. Die Stadt <strong>Hagen</strong> besitzt zwei Eigenbetriebe. Es handelt sich um<br />

die Gebäudewirtschaft <strong>Hagen</strong> (GWH) und die HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie<br />

- Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr.<br />

Anstalt des öffentlichen Rechts<br />

Durch die neueste Fassung der GO NW (§ 114 a) wird die Möglichkeit der Gründung einer Anstalt<br />

des öffentlichen Rechts (AöR) eröffnet. Die Anstalt öffentlichen Rechts ist eine öffentlichrechtliche<br />

Organisationsform, die in Weiterentwicklung des Eigenbetriebs kommunale Steuerungsmöglichkeiten<br />

bewahrt und zugleich Gestaltungsmöglichkeiten der GmbH einbezieht. Die<br />

Rechtsverhältnisse der AöR werden gemäß GO NW durch eine Satzung geregelt, die die Gemeinde<br />

aufstellt.<br />

Durch die Änderung des Gesetzes über kommunale Gemeinschaftsarbeit können nunmehr auch<br />

mehrere Gemeinden/Kreise eine gemeinsame AöR betreiben.<br />

Die Organe der AöR sind der Vorstand und der Verwaltungsrat. Die Leitung der AöR obliegt dem<br />

Vorstand in eigener Zuständigkeit, soweit nicht gesetzlich oder durch Satzung etwas anderes<br />

bestimmt ist. Der Verwaltungsrat ist für Entscheidungen des Aufgabenkataloges aus<br />

§ 114 a Abs. 7 GO NW zuständig, unterliegt jedoch bei bestimmten Entscheidungen (Erlass von<br />

Satzungen, Beteiligungen) den Weisungen des Rates der Stadt. Die Weisungsverpflichtung kann<br />

durch Satzung ausgeweitet werden.<br />

Die Gemeinde haftet als Gewährträgerin für die Verbindlichkeiten der AöR unbeschränkt, soweit<br />

nicht Befriedigung aus deren Vermögen zu erlangen ist. Die Einflussmöglichkeiten des Rates der<br />

Stadt sind insbesondere durch die Satzungsaufstellung definiert.<br />

Als Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt <strong>Hagen</strong> nach § 114 a GO NW wurde die Stadtentwässerung<br />

<strong>Hagen</strong> (SEH) gegründet.<br />

Seite 602 Rechtsformen kommunaler Unternehmen


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Auch Sparkassen sind gemäß § 2 SpkG rechtsfähige Anstalten des öffentlichen Rechts. Gemäß<br />

§ 1 SpkG können Gemeinden und Gemeindeverbände Sparkassen errichten. Für deren Verbindlichkeiten<br />

haftet die Gemeinde als Trägerin uneingeschränkt. Durch das SpkG werden zahlreiche<br />

Verbindungen zwischen der Gemeinde und der Sparkasse festgeschrieben, die der Gemeinde<br />

Einflussmöglichkeiten eröffnen, die dem Trägerverhältnis Rechnung tragen (Besetzung des Verwaltungsrates,<br />

Beschluss des Rates über die Ergebnisverwendung sowie die Entlastung der<br />

Sparkassenorgane etc.).<br />

Betrieb gewerblicher Art/Hoheitsbetrieb<br />

Die Begriffe „Betrieb gewerblicher Art (BgA)“ und „Hoheitsbetrieb“ sind inhaltlich von den zuvor<br />

dargestellten juristischen Ausgestaltungen der wirtschaftlichen Betätigungsformen zu unterscheiden<br />

und haben nur steuerrechtliche Bedeutung. Während die privatrechtlichen Unternehmensformen<br />

kraft Rechtsform steuerpflichtig sind, greift die Steuerpflicht für Regie- und Eigenbetrieb<br />

nur insoweit, als diese nicht überwiegend der Ausübung der öffentliche Gewalt dienen (Hoheitsbetriebe).<br />

Solche Betriebe werden steuerrechtlich als Betriebe gewerblicher Art bezeichnet, wenn<br />

sie weitere Merkmale (z. B. Umsatzgrenze) erfüllen.<br />

Privatrechtliche Unternehmensformen<br />

Aufgrund der Vorschriften über die Begrenzung der kommunalen Haftung nach<br />

§ 108 Abs. 1 Nr. 3 GO NW ist die Wahl der privatrechtlichen Organisationsform eingeschränkt.<br />

Geeignete Rechtsformen sind vorrangig die Kapitalgesellschaften wie die Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung (GmbH), die Aktiengesellschaft (AG) oder die eingetragene Genossenschaft<br />

(eG). Zusätzlich kann sich eine Kommune als Kommanditistin an einer Kommanditgesellschaft<br />

(KG) oder als Gesellschafterin einer GmbH an einer GmbH & Co. KG beteiligen.<br />

Ist die Gemeinde im Besitz aller Geschäftsanteile einer Gesellschaft bezeichnet man diese als<br />

kommunale Eigengesellschaft. Sind weitere Körperschaften oder auch Private an der Gesellschaft<br />

beteiligt, so spricht man von einer Beteiligungsgesellschaft.<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung<br />

Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist eine mit Rechtspersönlichkeit ausgestattete<br />

Gesellschaft, an der sich die Gesellschafter mit Einlagen auf das Stammkapital beteiligen, ohne<br />

persönlich für die Schulden der Gesellschaft zu haften. Die Haftung ist auf die getätigte Einlage<br />

begrenzt. Die Gesellschafter können die innere Struktur der Gesellschaft ohne wesentliche<br />

Einschränkungen frei regeln.<br />

Als Organe besitzt die GmbH die Gesellschafterversammlung und die Geschäftsführung. Es kann<br />

ein Aufsichtsrat gebildet werden, bei großen Unternehmen mit über 500 Beschäftigten ist die<br />

Bildung eines Aufsichtsrates zwingend vorgeschrieben.<br />

Aktiengesellschaft<br />

Ebenso wie die GmbH besitzt auch die Aktiengesellschaft eine eigene Rechtspersönlichkeit. Die<br />

Gesellschafter (Aktionäre) erwerben ihre Rechte durch die Übernahme von Anteilen des in Aktien<br />

zerlegten Grundkapitals. Für Schulden der Gesellschaft haftet auch hier nur das Gesellschaftsvermögen.<br />

Im Gegensatz zur freien Gestaltung des Gesellschaftsverhältnisses in der GmbH enthält<br />

das Aktiengesetz umfangreiche bindende Regelungen und Formvorschriften, so dass für<br />

ergänzende Ausgestaltungen des Vertragsverhältnisses der Aktionäre untereinander wenig<br />

Raum bleibt. Als Organe besitzt die Aktiengesellschaft die Hauptversammlung, den Vorstand und<br />

den Aufsichtsrat.<br />

Rechtsformen kommunaler Unternehmen Seite 603


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Eingetragene Genossenschaft<br />

Die eingetragene Genossenschaft (eG) ist eine juristische Person und hat als solche Rechte und<br />

Pflichten. Sie ist nach § 1 Abs. 1 GenG eine Gesellschaft von nicht geschlossener Mitgliederzahl,<br />

welche die Förderung des Erwerbes oder der Wirtschaft ihrer Mitglieder mittels gemeinschaftlichen<br />

Geschäftsbetriebes bezweckt. Eine unmittelbare Inanspruchnahme der Genossenschaftsmitglieder<br />

für Verbindlichkeiten der Genossenschaft gibt es nicht, wobei allerdings durch Satzung<br />

Nachschusspflichten vereinbart werden können. Die Genossenschaft handelt durch die Organe<br />

Vorstand, Aufsichtsrat und Generalversammlung.<br />

Personengesellschaften<br />

Personengesellschaften wie Offene Handelsgesellschaften (OHG) oder Kommanditgesellschaften<br />

(KG) eignen sich grundsätzlich nicht als Rechtsform eines kommunalen Unternehmens, da<br />

die Gesellschafter unbeschränkt für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft haften, was mit der<br />

Vorgabe des § 108 Abs. 2 Nr. 3 GO NW nicht in Einklang steht. Möglich ist aber die Beteiligung<br />

als Kommanditistin an einer KG oder die Rechtsform der GmbH & Co. KG. Bei der Kommanditistin<br />

ist die Haftung auf eine bestimmte Kapitaleinlage beschränkt. Die GmbH & Co. KG ist eine<br />

KG, bei der der persönlich haftende Gesellschafter eine Kapitalgesellschaft ist, und deren Gesellschafter<br />

in der Regel zugleich Kommanditisten der KG sind. Auf diese Weise wird die Haftung<br />

der Kommune als Gesellschafterin beschränkt.<br />

Wahl der Unternehmensform<br />

Die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden in der Form rechtlich selbständiger Gesellschaften<br />

wird dann gewählt, wenn aus organisatorischen, wirtschaftlichen oder steuerrechtlichen Überlegungen<br />

die Verselbständigung einer Verwaltungseinheit vorteilhaft ist. Wesentliche Entscheidungskriterien<br />

für die privatrechtliche Organisationsform sind:<br />

� Beschleunigung der Entscheidungsprozesse,<br />

� Markt- bzw. Kundenorientierung,<br />

� flexiblere Personalwirtschaft,<br />

� Entlastung des städtischen Haushalts,<br />

� Beteiligung Dritter,<br />

� Verbesserung des Rechnungswesens,<br />

� steuerrechtliche Aspekte.<br />

Die Stadt <strong>Hagen</strong> hat für ihre privatrechtlich-wirtschaftliche Betätigung weitgehend die Form der<br />

Gesellschaft mit beschränkter Haftung gewählt. Das GmbH-Gesetz räumt den Gesellschaftern im<br />

Gegensatz zum Aktienrecht eine weitgehende Gestaltungsfreiheit und somit die Möglichkeit der<br />

Wahrnehmung umfassender Rechte gegenüber der Gesellschaft ein.<br />

KonTraG<br />

Mit dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) vom<br />

27. April 1998 wurde u. a. das Aktiengesetz geändert. Betroffen sind eine Reihe von Vorschriften,<br />

z. B. § 111 AktG, der die Aufgaben und Rechte des Aufsichtsrates regelt, sowie § 171 AktG, der<br />

Vorschriften über die Prüfung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat enthält.<br />

Nach den neuen Vorschriften erteilt der Aufsichtsrat dem Abschlussprüfer künftig den Prüfungsauftrag<br />

für den Jahres- und Konzernabschluss gemäß § 290 des Handelsgesetzbuches<br />

(§ 111 Abs. 2 AktG). Der Abschlussprüfer ist von jetzt an verpflichtet, an der Sitzung des Aufsichtsrates<br />

teilzunehmen und über wesentliche Ergebnisse seiner Prüfung zu berichten<br />

(§ 171 Abs. 1 Satz 2 AktG).<br />

Seite 604 Rechtsformen kommunaler Unternehmen


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Risikofrüherkennungssystem<br />

Ein zentraler Punkt des KonTraG stellt die Änderung zu § 91 AktG dar, der die Errichtung eines<br />

Risikofrüherkennungssystems beinhaltet. Von diesen Vorschriften sind in besonderer Weise neben<br />

dem Aufsichtsrat und dem Abschlussprüfer auch die Geschäftsleitung betroffen.<br />

Der geänderte § 91 Abs. 2 AktG lautet:<br />

„Der Vorstand hat geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem<br />

einzurichten, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen früh erkannt<br />

werden.“<br />

Daraus lässt sich ableiten, dass Vorstandsmitglieder bzw. Geschäftsführer nicht nur nach den die<br />

Sorgfaltspflichten betreffenden Vorschriften des Aktiengesetzes bzw. GmbH - Gesetzes in Anspruch<br />

genommen werden können, sondern dass sich mit dieser neuen gesetzlichen Regelung<br />

das Risiko einer Inanspruchnahme für sie erhöht. Sie müssen künftig darlegen, dass ein geeignetes,<br />

funktionsfähiges Risikofrüherkennungssystem eingerichtet wurde.<br />

Dazu sind folgende Maßnahmen zu ergreifen:<br />

� Festlegung der Risikofelder,<br />

� Risikoerfassung und -analyse,<br />

� Risikokommunikation (Berichterstattung),<br />

� Bestimmung der Verantwortlichkeit und Aufgaben,<br />

� Einrichtung eines Überwachungssystems,<br />

� Dokumentation der getroffenen Maßnahmen.<br />

Die für das Risikomanagement Verantwortlichen haben sicherzustellen, dass Risiken frühzeitig<br />

erfasst, bewertet, koordiniert und aufbereitet den zuständigen Entscheidungsträgern vorgelegt<br />

werden.<br />

Ein Risikofrüherkennungssystem ist nur für Aktiengesellschaften vorgeschrieben<br />

(§ 91 Abs. 2 AktG), doch haben die darin enthaltenen Regelungen auch Auswirkungen auf andere<br />

Unternehmen und solche, die dem § 53 HGrG unterliegen. Bei der Prüfung der Ordnungsmäßigkeit<br />

der Geschäftsführung ist festzustellen, ob ein solches speziell auf die Besonderheit des<br />

Unternehmens zugeschnittenes Risikofrüherkennungssystem existiert. In der Begründung zum<br />

Regierungsentwurf des § 91 AktG wird davon ausgegangen, dass diese aktienrechtlichen Regelungen<br />

Ausstrahlungswirkungen auf Unternehmen anderer Rechtsformen haben.<br />

Rechtsformen kommunaler Unternehmen Seite 605


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Seite 606


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Alphabetische Übersicht der<br />

Gesellschaften<br />

Alphabetisches Verzeichnis Seite 607


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

agentur mark GmbH 373<br />

ARCADEON / HWW Seminar- und Tagungsbetrieb GmbH 383<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft WERKHOF gem. GmbH 181<br />

BSH Holding GmbH 141<br />

Eventpark <strong>Hagen</strong> GmbH 363<br />

Freizeitschwerpunkt Glörtalsperre GmbH 391<br />

Gebäudewirtschaft der Stadt <strong>Hagen</strong> 465<br />

Gesellschaft für Immobilien und aktive Vermögensnutzung der Stadt <strong>Hagen</strong> mbH (G.I.V.) 257<br />

GIS Gesellschaft für Immobilienservice mbH 269<br />

ha.ge.we <strong>Hagen</strong>er Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH 279<br />

HABIT <strong>Hagen</strong>er Betrieb für Informationstechnologie - Systemhaus für <strong>Hagen</strong> und Ennepe-Ruhr<br />

HAGENBAD GmbH 103<br />

<strong>Hagen</strong>er Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH 323<br />

<strong>Hagen</strong>er Service GmbH 91<br />

<strong>Hagen</strong>er Straßenbahn AG 115<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH 69<br />

<strong>Hagen</strong>er Versorgungs- und Verkehrs-GmbH - Konzernabschluss 85<br />

<strong>Hagen</strong>er Werk- und Dienstleistungs GmbH 173<br />

HEB GmbH <strong>Hagen</strong>er Entsorgungsbetrieb 295<br />

HEB Servicegesellschaft mbH 307<br />

HUI GmbH <strong>Hagen</strong>er Umweltservice- und Investitionsgesellschaft 313<br />

Jugendhilfe Selbecke gGmbH 163<br />

Sander Reisen GmbH 133<br />

Seniorenzentrum Buschstraße gGmbH 153<br />

Sparkasse der Stadt <strong>Hagen</strong> 417<br />

Stadtbeleuchtung <strong>Hagen</strong> GmbH 331<br />

Stadtentwässerung <strong>Hagen</strong> SEH (AöR) 403<br />

Stadthallenbetriebs GmbH <strong>Hagen</strong> 353<br />

Südwestfalen Energie und Wasser AG 199<br />

Seite 608 Alphabetisches Verzeichnis<br />

441


Stadt <strong>Hagen</strong> Beteiligungsbericht 2009<br />

Südwestfalen Energie und Wasser AG - Konzernabschluss 213<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Hagen</strong> GmbH 341<br />

Alphabetisches Verzeichnis Seite 609

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