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Holzdesign_Spezial_Österreich 1

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Nachdruck / Wien 11. 2014<br />

Schleifmaschinen<br />

der Spitzenklasse<br />

Unternehmen:<br />

Formgebend:<br />

Lack schleifen:<br />

Fensterproduktion:<br />

Schweizer Uhrwerke<br />

CNC-Schleifen<br />

Brillanter Glanz<br />

Extrabreit im Doppelpack


Inhalt<br />

Inhalt<br />

Unternehmen<br />

Präzisionsschleifmaschinen aus der Schweiz 4<br />

Wie Schweizer Uhrwerke<br />

Dass die Schweizer Hightech-Schleifmaschinen von Kündig aus Wetzikon in Industrie und<br />

Gewerbe weit verbreitet sind, dürfte schon seine Gründe haben. Die Brüder Hansruedi und<br />

Stefan Kündig haben nämlich nur ein Ziel vor Augen: mit ihren Präzisionsschleifmaschinen<br />

perfekte Oberflächen zu ermöglichen.<br />

Massivholz schleifen<br />

Womit die Mitarbeiter am Liebsten schleifen Wollen 6<br />

Schleifmaschine als Belohnung<br />

Lässt man die Mitarbeiter entscheiden, womit sie am liebsten schleifen wollen, kann dabei,<br />

wie in der Tischlerei Rauchenberger, eine Kündig herauskommen. Die neue Breitbandschleifmaschine<br />

sei sozusagen eine Belohnung für die tolle Arbeit ihrer Mitarbeiter, erzählt die<br />

junge Firmenchefin, deshalb habe sie ihren Leuten bei der Auswahl freie Hand gelassen.<br />

Stiegenbauer setzt auf Schweizer Präzisionsschleiftechnik 8<br />

Eine Breitband für die ganze Familie<br />

Selten ist der Begriff Familienbetrieb so wörtlich zu nehmen wie bei der Tischlerei Temper:<br />

Mutter Katharina, Vater Franz und die Söhne Manfred und Erwin stehen gemeinsam in der<br />

Werkstatt. Zum Schleifen setzt man neuerdings eine Kündig Premium Dreiband ein, die<br />

flexibel genug ist, gleichermaßen Massivholz zu egalisieren, wie feinste Möbelflächen zu<br />

schleifen.<br />

*Mittelfränkischer Ausdruck für höchstes Lob 10<br />

Das passt schon*<br />

Durch handwerklich perfekte Verarbeitung und die eindrucksvoll natürliche Haptik ihrer makellosen<br />

Oberflächen können sich „die Möbelmacher“ von Mitbewerbern, die ebenfalls auf der<br />

Modewelle der Massivholzmöbel mitschwimmen wollen, deutlich abheben. Das Geheimnis<br />

ihrer samtig-glatten Oberflächen ist eine Schweizer Präzisionsschleifmaschine von Kündig.<br />

Schleifen im Möbelbau<br />

Betrieb bei Null begonnen 12<br />

Der Maschinenfan<br />

Er selbst bezeichnet sich als bekennenden Maschinenfan. Dazu muss man allerdings wissen,<br />

dass Betriebsgründer Karl Krawanja die meiste Zeit allein in der Werkstatt steht. Die viele<br />

Arbeit wäre ohne gute Maschinen kaum zu schaffen. Deshalb griff der junge Meister jetzt zu<br />

einer Breitbandschleifmaschine von Kündig.<br />

Ökologisch korrekte Schleifmaschinen 14<br />

Spurenlos<br />

Nachhaltigkeit ist zwei Vorarlberger Brüdern zur zweiten Natur geworden: Ihre Möbel sind<br />

rückstandsfrei kompostierbar und bei Maschinen legen sie Wert auf Langlebigkeit. Dass die<br />

beiden Kündig Präzisionsschleifmaschinen der Gebrüder Mähr auch noch weniger Strom und<br />

Schleifbänder verbrauchen, passt für sie perfekt.<br />

Fenstern und Türen schleifen<br />

Fensterhersteller vertraut auf Diagonalschleiftechnik 16<br />

Extrabreit im Doppelpack<br />

Dass die Diagonalschleiftechnik für feine, riefenfreie Möbeloberflächen gut ist, dürfte sich<br />

schon herumgesprochen haben. Aber auch für Fenster sei das Kündig-Schleifverfahren eine<br />

feine Sache, versichert der Fensterhersteller Hartmann. Deshalb haben die Vorarlberger für<br />

ihre neue Kündig Brillant mit üppigen 160 cm Einlaufbreite gleich zwei dieser Aggregate<br />

geordert.<br />

2 2014


Inhalt<br />

Breitbandschleifen in der auftragsbezogenen Industrieproduktion 18<br />

Verzögerungsfreier Wechsel<br />

Den Tischlern ist der Name Moralt ein Begriff. Die Bad Tölzer erfanden 1926 die Stäbchenplatte,<br />

die sogar mit einer eigenen Norm geadelt wurde. Heute setzt man den innovativen<br />

Werkstoff auch als verzugsarme Mittellage für Haustürblätter ein. Zum Schleifen seiner<br />

gesamten Türenproduktion setzt Moralt auf Schweizer Präzision.<br />

Schleiftechnologie<br />

Wissenschaftlich nachgewiesen 20<br />

Diagonalschliff feiner<br />

Mit aufwändigen Oberflächenmessungen ist jetzt der Nachweis gelungen: Das von den Technikern<br />

der Kündig AG entwickelte Diagonalschleifverfahren ermögliche feinere Oberflächen<br />

als konventionelle Schleiftechnik, sagt Dr.-Ing. Ingrid Fuchs vom renommierten IHD<br />

in Dresden.<br />

Lack schleifen<br />

Lackschleifen für Hochglanzlackierung 22<br />

Brillanter Glanz<br />

An kaum eine andere Lackierung werden so hohe Ansprüche gestellt wie an die Hochglanzoberfläche<br />

– vor allem, wenn sie dereinst Chefschreibtische zieren soll. Der Schweizer<br />

Büromöbelhersteller Sitag setzt deshalb zum Lackschleifen eine Kündig Brilliant Breitbandschleifmaschine<br />

ein – nicht seine einzige …<br />

Kanten schleifen<br />

Kantenschleifen mit pneumatischem Schleifschuh 24<br />

Musikalischer Hochglanz<br />

Was haben die Beatles mit Johannes Brahms, Anton Rubinstein, Duke Ellington oder Peter<br />

Gabriel gemeinsam? Einen Bösendorfer. Berühmt wurde dieser Wiener Konzertflügel, weil<br />

er vor bald 200 Jahren das erste Instrument war, das Franz Liszt mit seiner impulsiven Spielweise<br />

nicht zerstören konnte. Der besondere, singende Klang, den man diesen Instrumenten<br />

nachsagt, soll aus einer ungewöhnlichen Konstruktion und höchster handwerklicher Perfektion<br />

herrühren. Sichtbarer Ausdruck dafür ist der tiefe Hochglanz der Oberflächen …<br />

<strong>Österreich</strong>s grösste Erwachsenenbildungsstätte 27<br />

Meisterpräzision<br />

Dass Ernst Schimpl, der einst bei ihm die Meisterprüfung ablegte, heute Mitarbeiter bei<br />

Kündig ist, habe bei der Entscheidung keine Rolle gespielt. Die Kriterien, derentwegen Erwin<br />

Nimmervoll sich für eine Uniq-S von Kündig entschied, waren Präzision, einfache Bedienung<br />

und das materialschonende Vorschubkonzept.<br />

Sonderthemen<br />

Formgebendes Schleifen mit der Breitbandschleifmaschine 28<br />

CNC-Schleifmaschine<br />

Olympiasieger und Weltmeister fahren sie: Im Snowboardcross sind die Raceboards der<br />

kleinen helvetischen Manufaktur Oxess derzeit sehr angesagt. Der für Fahreigenschaften<br />

und Speed so wichtige Kern wird dabei mit einer CNC-gesteuerten Kündig Technic Breitbandschleifmaschine<br />

auf wenige Hundertstel präzise geformt.<br />

GröSSte Holzfachschule <strong>Österreich</strong>s 30<br />

Die Neue Lieblingsmaschine<br />

Die Schüler von Europas größter Technikerschule haben eine neue Lieblingsschleifmaschine,<br />

berichten die Fachlehrer der HTL-Mödling. Dabei sind die Arbeitsbedingungen<br />

für die neue Kündig Breitband-Schleifmaschine wie bei einem Fahrschulauto am Besten<br />

mit „mörderisch“ zu beschreiben.<br />

2014 3


Dateiname: RKHD_Kuendig_nachdruck, Änderungsdatum: 22. Oktober 2014, 4:17 nachm.<br />

Reportage<br />

Unternehmen<br />

Hansruedi Kündig: „Wir wollen die bestmögliche Schleifmaschine bauen.“<br />

ÀÀPräzisionsschleifmaschinen aus der Schweiz<br />

Wie Schweizer Uhrwerke<br />

Dass die Schweizer Hightech-Schleifmaschinen von<br />

Kündig aus Wetzikon in Industrie und Gewerbe weit<br />

verbreitet sind, dürfte schon seine Gründe haben.<br />

Die Brüder Hansruedi und Stefan Kündig haben<br />

nämlich nur ein Ziel vor Augen: mit ihren Präzisionsschleifmaschinen<br />

perfekte Oberflächen zu ermöglichen.<br />

Große Töne zu spucken, scheint nicht ihr<br />

Ding zu sein – dabei hätten die zurückhaltenden<br />

Herren von der Kündig AG in Wetzikon/CH<br />

durchaus Grund dazu. Etliche Neuerungen<br />

der vergangenen Jahre kamen aus<br />

dem Hause Kündig. Die Diagonalschleiftechnik<br />

etwa, hat in Windeseile Handwerk<br />

und Industrie erobert. Für Automobil- und<br />

Luftfahrtindustrie konstruierte Kündig<br />

Präzisionsschleifmaschinen, die auf Hundertstel<br />

Millimeter exakt schleifen. Und die<br />

formgebende 3D-CNC-Schleiftechnik geht<br />

ebenfalls auf ihr Konto. Produziert wird in<br />

der Schweiz und Deutschland, von wo Kündig<br />

in die ganze Welt exportiert.<br />

Ihre Kompetenzen im 1945 von Vater<br />

Armin gegründeten Unternehmen haben<br />

Hansruedi und Stephan Kündig klar aufgeteilt:<br />

„Mein Bruder Stephan ist mit seinem<br />

Team für die innovative Technik verantwortlich<br />

und mir hat man die Rolle des<br />

kaufmännischen Geschäftsführers zugedacht“,<br />

zählt Hansruedi Kündig auf.<br />

Dass sich ihre Maschinen bei den Anwendern<br />

einen Ruf als „Mercedes unter den<br />

Schleifmaschinen“ erwarben, dürfte an der<br />

präzisen Konstruktion liegen, die man mit<br />

innovativer Technologie zu vereinen versteht<br />

– zu industrietauglichen Anlagen, die<br />

über viele Jahre zuverlässig arbeiten.<br />

„Alles muss praktischen Nutzen haben“<br />

Als technischer Geschäftsführer zeichnet<br />

Stephan Kündig mit seinem Team für die<br />

Entwicklung der Maschinen verantwortlich:<br />

„Wir entwickeln nichts wegen der<br />

Show, alles muss einen praktischen Nutzen<br />

haben“, fasst Stephan zusammen. Bevor<br />

ein Produkt zum Kunden gehe, werde<br />

es zu Ende entwickelt: „Wir gehen erst damit<br />

raus, wenn es meiner Meinung nach<br />

fertig ist. Unsere Kunden sind keine Testingenieure,<br />

sondern wollen exakte und sofort<br />

verwendbare Lösungen.“ Das schließe aber<br />

nicht von vornherein aus, dass man dabei<br />

Kündig-Schleifmaschinen sind langlebig konstruiert: Die Materialstärken der Rahmen sind<br />

üppig dimensioniert und für den industriellen Dauerbetrieb ausgelegt.<br />

Fotos: Kittel<br />

4 2014


Unternehmen<br />

Reportage<br />

Stephan Kündig setzt auf ausgereifte Produkte, was für ihn nicht<br />

ausschließt, dass man seiner Zeit auch mal voraus sein kann.<br />

Die Fertigungstiefe ist hoch. Sogar die elektronischen Bauteile werden<br />

im Haus hergestellt.<br />

– wie bei der CNC-Schleifmaschine Kündig<br />

Technic – auch mal seiner Zeit voraus<br />

sein könne: „Wir konzentrieren uns auf das,<br />

was wir am besten können, die Konstruktion<br />

hochpräziser Schleifmaschinen. Wenn<br />

das bedeutet, einen Gliederdruckbalken mit<br />

einer balancierten Pneumatik auszurüsten,<br />

damit die einzelnen Segmente auf Steuerimpulse<br />

schneller reagieren, muss man es<br />

eben so machen.“ Die Breitbandschleifmaschinen<br />

sind zum Beispiel mit einer Justiereinrichtung<br />

ausgerüstet, die im Werk auf<br />

die Schleifband-Korngrösse kalibriert werden<br />

kann und eine auf Hundertstel Millimeter<br />

genaue Dickenverstellung ermöglicht.<br />

Für ein langlebiges Produkt werden fast<br />

alle Komponenten im eigenen Haus hergestellt<br />

– sogar die Computersteuerungen entwickelt<br />

und produziert Kündig selbst.<br />

„Kontakt zur Praxis ist wichtig“<br />

„Auf engen Kontakt zur Praxis legen wir<br />

schon bei der Projektierung viel Wert, nur<br />

so können wir die Maschinen bauen, die<br />

der Kunde braucht“, hält Kündig fest. Individuelle<br />

Niveauanpassungen, um die Höhe<br />

einer Schleifanlage an die Produktionslinie<br />

anzugleichen, sind für Kündig nicht ungewöhnlich:<br />

„Wir begnügen uns aber nicht<br />

damit, bei der Aufstellung etwas unterzulegen,<br />

sondern passen das Maschinenbett<br />

an. Nur so ist unserer Meinung nach der<br />

sichere Stand, der die von uns gewohnte<br />

Schleifpräzision ermöglicht, erreichbar.<br />

„Wollen bestmögliche Schleifmaschine“<br />

„Wir mögen vielleicht nicht der größte Hersteller<br />

sein, aber wir wollen die bestmögliche<br />

Schleifmaschine bauen“, bringt es<br />

Hansruedi Kündig auf den Punkt.<br />

Was auch Anwender, wie der Produktionsleiter<br />

einer Möbelindustrie bestätigen.<br />

Er meinte, das größte Kompliment sei<br />

bei ihm, wenn er von einer Anlage nichts<br />

hört weil sie störungsfrei wie ein Schweizer<br />

Uhrwerk läuft – so wie seine Kündig. rk n<br />

Die von Kündig entwickelte Diagonalschleiftechnik<br />

fand rasch zahlreiche Anhänger.<br />

Die langjährigen Mitarbeiter haben nur das Ziel die bestmögliche<br />

Schleifmaschine zu bauen, was sie mit viel Sorgfalt tun.<br />

Eine Feinjustierung für die Dicken verschiedener Schleifband-Korngrössen<br />

ermöglicht perfekte Präzision.<br />

Fotos: Kittel, Gutknecht (1)<br />

2014 5


Ing. Elisabeth Rauchenberger ist zufrieden mit dem, was sich ihre Mitarbeiter ausgesucht haben: eine Kündig.<br />

ÀÀWomit die Mitarbeiter am Liebsten schleifen Wollen<br />

Schleifmaschine als Belohnung<br />

Lässt man die Mitarbeiter entscheiden, womit sie am<br />

liebsten schleifen wollen, kann dabei, wie in der Tischlerei<br />

Rauchenberger, eine Kündig herauskommen. Die<br />

neue Breitbandschleifmaschine sei sozusagen eine Belohnung<br />

für die tolle Arbeit ihrer Mitarbeiter, erzählt<br />

die junge Firmenchefin, deshalb habe sie ihren Leuten bei der<br />

Auswahl freie Hand gelassen.<br />

Wenn Ing. Elisabeth Rauchenberger von ihren<br />

Türen redet, beginnen ihre Augen zu<br />

leuchten. Mit Begeisterung weist sie auf die<br />

liebevollen Details der Verarbeitung hin:<br />

„Wir verwenden nur ausgesucht feinjähriges<br />

Massivholz aus der Steiermark, das<br />

unsere langjährigen Mitarbeiter mit handwerklicher<br />

Perfektion verarbeiten.“ Und die<br />

ist wirklich sehenswert: Bei geschweiften<br />

Glasleisten macht man sich die Mühe einer<br />

Schichtverleimung, um abholzige Stellen<br />

zu vermeiden. Die für Gründerzeit-Haustüren<br />

typischen Rosetten werden im eigenen<br />

Haus handgeschnitzt. Der gerade angesagte<br />

„Altholzlook“ sei in der Tischlerei<br />

Rauchenberger ein alter Hut, lächelt die<br />

Mödling-Absolventin: „Ganz in der Nähe ist<br />

ein Parkettwerk. Dort hat mein Vater schon<br />

vor zwanzig Jahren Fichten- und Lärchenholz<br />

dämpfen lassen.“ Durch die Behandlung<br />

in der Dämpfgrube bekomme das Holz<br />

eine wunderschöne Farbe, schwärmt sie.<br />

Regionale <strong>Spezial</strong>itäten<br />

Der von Alois Rauchenberger 1977 gegründete<br />

Betrieb habe sich im Lauf der Jahre immer<br />

mehr auf massive Haus- und Innentüren<br />

spezialisiert, erzählt Elisabeth. „Bei uns<br />

sind keine zwei Türen gleich. Ich versuche,<br />

bei der Gestaltung die für die Region typischen<br />

Elemente zu finden. Je nach Alter des<br />

Die Tischlerei Rauchenberger liegt im südsteirischen<br />

Hügelland nahe Weiz.<br />

Die <strong>Spezial</strong>ität sind handwerklich sehr sauber gearbeitete Massivholztüren mit typischen<br />

Details aus der Region, wie diese Sonnen- und Rautenfüllungen.<br />

Fotos: Kittel, Rauchenberger (1)<br />

6 2014


Bautischlerei<br />

Reportage<br />

Die Rosetten schnitzt einer der Mitarbeiter der Tischlerei Rauchenberger von Hand.<br />

Fast zu schade, um weiß lackiert zu werden.<br />

Haus kann das eine historische Replik oder<br />

eine moderne Interpretation sein. Wichtig<br />

ist mir aber die traditionell handwerkliche<br />

Verarbeitung – eine Füllung ist bei uns aus<br />

Massivholz abgeplattet und nicht irgendeine<br />

furnierte Spanplatte.“<br />

„Sucht Euch eine Maschine aus“<br />

Klar, dass bei so viel Liebe zum Detail auch<br />

die Oberflächen exzellent sind. Seit Kurzem<br />

seien sie sogar noch schöner, erzählt<br />

Rauchenberger: „Unsere Breitbandschleifmaschine<br />

war schon etwas in die Jahre gekommen.<br />

Wir sind dann auf die BWS gefahren<br />

und ich habe zu meinen Mitarbeitern<br />

gesagt, sie sollen sich eine neue Maschine<br />

aussuchen und die kaufen wir dann.“ So<br />

viel Großzügigkeit der Chefin kommt nicht<br />

von ungefähr: „Meine Leute haben wirklich<br />

super gearbeitet, die neue Breitband sollte<br />

auch ein bisserl eine Belohnung sein.“ Was<br />

dann folgte, kam für sie nicht völlig unerwartet.<br />

Ihre sechs Mitarbeiter seien zurückgekommen<br />

und hätten unisono erklärt:<br />

„Wir wollen eine Kündig“, erzählt sie. „Eh<br />

klar – sie haben sich die beste Maschine<br />

ausgesucht. Aber dann habe ich mich daran<br />

erinnert, was mein vor Kurzem verstorbener<br />

Papa immer sagte: nur gute Maschinen<br />

kaufen, das ist billiger.“<br />

Rundum zufrieden<br />

Und so teuer, wie von ihr anfänglich befürchtet,<br />

sei die Kündig Premium Zweibandmaschine<br />

dann letztlich gar nicht gewesen.<br />

Zwar gebe es durchaus Anbieter, die<br />

mit Rabatten ähnlich einer Auto-Tageszulassung<br />

nur noch preisreduzierte Vorführmaschinen<br />

verkaufen. Aber wenn man es<br />

genau nachrechne, könne einem so etwas<br />

teuer zu stehen kommen: „Ich habe nix von<br />

einer für mich überdimensionierten Maschine.<br />

Ich kann sie mir ja doch nicht um<br />

den Hals hängen, um damit anzugeben.“<br />

Besonders beeindruckt war die junge<br />

Tischlerin von der offenen und ehrlichen<br />

Beratung durch Ernst Schimpl. „Er hat meinen<br />

Leuten zu dieser Ausführung geraten<br />

und hatte völlig recht. Diese Kündig ist so<br />

genau, damit können wir jetzt sogar sehr<br />

kurze Werkstücke, wie die oft nur handflächengroßen<br />

Füllungen von Füllungstürstöcken<br />

problemlos schleifen. Die Schleifergebnisse<br />

sind super und meine Herren<br />

sind sehr zufrieden“, ist sie begeistert. Die<br />

beiden Längsschliffaggregate werden mit<br />

Körnungen von 120 bis 280 bestückt, um<br />

damit komplette Massivholztürblätter, Füllungen<br />

und Verkleidungen zu schleifen.<br />

Der komfortable Schleifband- und Schleifprogrammwechsel<br />

auf Knopfdruck hat es<br />

allen in der Werkstatt angetan: „Die Kündig<br />

ist so einfach zu bedienen, warum kann das<br />

nicht bei anderen Maschinen auch so sein?“<br />

fragt sie sich.<br />

Die solide Bauweise gefällt Rauchenberger<br />

besonders: „Machen Sie mal bei der<br />

Kündig unten auf und vergleichen Sie die<br />

Materialstärken des Maschinenständers<br />

mit anderen Maschinen. So wie die Schweizer<br />

das bauen, hält die Kündig sicher viele<br />

Jahre.“ <br />

rk n<br />

Der komfortable Schleifband- und Schleifprogrammwechsel auf Knopfdruck hat es allen in<br />

der Werkstatt angetan: „Die Kündig ist so einfach zu bedienen …“<br />

Die Maschine durften die aussuchen, die<br />

auch damit arbeiten – sie wählten Kündig.<br />

Fotos: Kittel<br />

2014 7


Die ganze Familie Temper – Manfred, Katharina, Franz und Erwin (v. li.) – vertraut seit Jahrzehnten auf Kündig.<br />

ÀÀStiegenbauer setzt auf Schweizer Präzisionsschleiftechnik<br />

Eine Breitband für die ganze Familie<br />

Selten ist der Begriff Familienbetrieb so wörtlich zu<br />

nehmen wie bei der Tischlerei Temper: Mutter Katharina,<br />

Vater Franz und die Söhne Manfred und Erwin<br />

stehen gemeinsam in der Werkstatt. Zum Schleifen<br />

setzt man neuerdings eine Kündig Premium<br />

Dreiband ein, die flexibel genug ist, gleichermaßen Massivholz<br />

zu egalisieren, wie feinste Möbelflächen zu schleifen.<br />

Tischlermeister Manfred Temper jun. muss<br />

schmunzeln: „Meine Schwester Petra arbeitet<br />

an und für sich auch auch in der Werkstatt.<br />

Aber sie hat einen kleinen Buben<br />

bekommen und ist derzeit anderweitig beschäftigt.“<br />

Denn den Rest der Familie findet<br />

man vorzugsweise in der Werkstatt, wo<br />

sie das machen, was sie am besten können:<br />

Stiegen bauen. Sein Vater Franz hat den Betrieb<br />

im niederösterreichischen St. Oswald<br />

1996 gegründet und zum Stiegenbauspezialisten<br />

mit acht Mitarbeitern, davon vier<br />

Lehrlinge, aufgebaut. Weit über 100 Stiegen<br />

verlassen jährlich die Werkstatt. Oft sind sie<br />

von der schwierigen Sorte. Mit schier unmöglichen<br />

Raumsituationen, Wendelungen<br />

und geschweiften Stufen. Das Ausmessen,<br />

Berechnen und Planen übernimmt Manfred.<br />

Meist lässt er es sich nicht nehmen,<br />

dann auch selbst auf Montage mitzufahren.<br />

Sein Bruder Erwin ist in der Werkstatt für<br />

alles Dreidimensionale zuständig – er erledigt<br />

die Fräsarbeiten auf der fünfachsigen<br />

CNC. Alles, was man nicht mit Computern<br />

herstellen kann, fertigt mit Vorliebe<br />

der Vater in höchster handwerklicher Meisterschaft.<br />

Aber wenn es um die Sprossen<br />

geht, rufen alle Drei nach der Mama – sie<br />

erledigt die Drechselarbeit. „Es ist für uns<br />

einfacher“, erklärt Manfred die hohe Fertigungstiefe,<br />

„wenn wir mal eine Sprosse<br />

verschneiden, ist das kein Beinbruch – wir<br />

holen einfach die Mama.“ Und wenn ein<br />

Kunde einen alten Sessel als Vorlage für die<br />

Sprossen seiner Treppe anbringt, sei das<br />

auch kein Problem, lacht er: „Dann drechselt<br />

sie Freihand nach dem Muster eine<br />

Sprosse für die Kopierbank.“<br />

Nur luftgetrocknetes Holz<br />

Die große Fertigungstiefe der Tempers wird<br />

deutlich, wenn Manfred erzählt, dass man<br />

in den Forst gehe, um Rundholz zu kaufen.<br />

„Wir können kein kammergetrocknetes<br />

Manfred rechnet die Stiegen, Erwin fräst sie<br />

am Fünfachser.<br />

Für feine, rissfreie Wangen verwenden die Tempers luftgetrocknetes Holz. Für feine Schleifarbeiten<br />

eine Kündig Premium Dreiband-Breitbandschleifmaschine.<br />

Fotos: Kittel, Temper<br />

8 2014


Stiegenbau<br />

Reportage<br />

Der schmucke Familienbetrieb ist auf komplizierte Stiegen spezialisiert.<br />

Holz brauchen, das reißt“, erläutert er. Also<br />

lässt man das Material im örtlichen Sägewerk<br />

einschneiden: „Meist auf 63 mm, das<br />

ist die beste Rohstärke für unser Stiegenholz.<br />

Das lassen wir dann zwei Jahre am<br />

Holzplatz trocknen.“<br />

Kündig hat sich bewährt<br />

Angesichts dieses Aufwands würde der<br />

Kauf einer Schweizer Präzisionsschleifmaschine<br />

ins Bild passen. Tatsächlich war es<br />

aber viel einfacher, verrät der Juniorchef:<br />

„Wir haben nur unsere alte Kündig ersetzt.<br />

Die hat uns, trotz der schweren Massivholz-Egalisierarbeit,<br />

17 Jahre keinerlei Probleme<br />

bereitet.“ Die neue Premium Dreiband-Breitbandschleifmaschine<br />

habe man<br />

vor allem wegen des Feinschliffes gekauft:<br />

„Sonst hätte unsere alte Kündig Duplex<br />

Enormatic locker noch mal 20 Jahre gehalten.“<br />

Neben den Stiegen fertigt man auch<br />

feine Biomöbel „… und da ist eine superglatte<br />

Oberfläche möglich“, schwärmt er.<br />

Die Dreibandausführung sei komfortabel,<br />

ergänzt der Vater: „Durch die drei Schleifaggregate<br />

können wir auf Knopfdruck vom<br />

Massivholz egalisieren bis zum superfeinem<br />

Schliff wechseln.“ Eine Kündig sei im<br />

Betrieb kostengünstig: „Sie verbraucht nur<br />

wenig Schleifbänder und Strom. Die Wartungskosten<br />

bei unserer vorherigen Kündig<br />

Breitbandschleifmaschine waren bis auf ein<br />

paar Kleinigkeiten in den 17 Jahren praktisch<br />

gleich Null.“ Dementsprechend einfach<br />

dürfte der Verkauf der gebrauchten<br />

Maschine gewesen sein. „Unser Kündig-Betreuer,<br />

Ernst Schimpl, hat auch das für uns<br />

erledigt. Lange scheint sie nicht bei ihm gestanden<br />

zu haben“, grinst Franz Temper.<br />

Holzbau bringt neues Geschäftsfeld<br />

Noch gehen über 80 % der Produktion an<br />

qualitätsbewusste Privatkunden in Oberund<br />

Niederösterreich sowie im Burgenland.<br />

Zunehmend kommen aber auch Aufträge<br />

aus dem Objektbereich. Der Holzbau<br />

könnte hier neue Geschäftschancen bedeuten,<br />

vermutet Temper. Dafür braucht man<br />

aber qualifizierte Mitarbeiter und die sind<br />

in der Königsdisziplin Stiegenbau rar: „Vielleicht<br />

ist ja unter ihren Lesern ein erfahrener<br />

Stiegenbauer?“ fragt er beim Abschied,<br />

„Wir könnten gut noch jemanden brauchen,<br />

der dieses Handwerk beherrscht.“ Soviel ist<br />

sicher: Er käme nicht in irgendeine Firma,<br />

sondern in eine Familie …<br />

rk n<br />

Wenn es ums Sprossendrechseln geht, holt man die Mama …<br />

Fotos: Kittel, Temper<br />

2014 9


Reportage<br />

Massivholzmöbel<br />

À À *Mittelfränkischer Ausdruck für höchstes Lob<br />

Das passt schon*<br />

Durch handwerklich perfekte Verarbeitung und die<br />

eindrucksvoll natürliche Haptik ihrer makellosen<br />

Oberflächen können sich „die Möbelmacher“ von<br />

Mitbewerbern, die ebenfalls auf der Modewelle der<br />

Massivholzmöbel mitschwimmen wollen, deutlich<br />

abheben. Das Geheimnis ihrer samtig-glatten Oberflächen ist<br />

eine Schweizer Präzisionsschleifmaschine von Kündig.<br />

Modewellen haben es so an sich, das alle<br />

mitspielen wollen, weiß Herwig Danzer, einer<br />

der beiden Gründer der „Möbelmacher“<br />

im mittelfränkischen Kirchsittenbach. „Um<br />

hier Erfolg zu haben, reicht es nicht „auch“<br />

Massivholzmöbel herzustellen, man muss<br />

schon was bieten können.“ Und das scheinen<br />

Herwig Danzer und Gunther Münzenberg<br />

zu können – seit der Gründung 1988<br />

wuchs der Betrieb stetig auf heute 14 Mitarbeiter.<br />

Der idyllische, aber auch etwas<br />

einsame Standort nahe Hersbruck sei dabei<br />

kein Nachteil, betont Danzer: „Die Kunden<br />

kommen über Mundpropaganda, aber<br />

auch sehr viele über das Internet. Das hat<br />

den Vorteil, dass sie uns gezielt aufsuchen,<br />

weil sie wertige Handwerksarbeit wollen.“<br />

Hochwertige Arbeit beginnt beim Holz<br />

„Wir haben uns von Anfang an auf Massivholzmöbel<br />

spezialisiert“, lächelt Gunther<br />

Münzenberg, „schon bevor sie in Mode gekommen<br />

sind. Das langjährige Know-how<br />

hilft uns natürlich im Markt.“ Während sein<br />

Partner Danzer für Kundenkontakte, Offerte<br />

und Gestaltung verantwortlich zeichnet,<br />

zieht es Münzenberg in die Werkstatt:<br />

„Massivholzverarbeitung steht und fällt<br />

mit der Materialauswahl.“ Rundholzeinschnitt<br />

und Holztrocknung kontrolliere er<br />

deshalb selbst: „Wir kaufen unser Rundholz<br />

nur hier in der Region und lassen es bei<br />

uns im Haus von einem mobilen Säger einschneiden.<br />

Dann folgt mindestens ein Jahr<br />

Lufttrocknung, bevor wir es in der eigenen<br />

Trockenkammer auf Verarbeitungsfeuchte<br />

bringen.“ Der Aufwand zahle sich seiner<br />

Meinung nach aus: „Das Holz steht besser<br />

und reißt weniger. Bei uns gibt es vor allem<br />

Buche, Elsbeere, Kirsch und Ahorn. Die geringere<br />

Vielfalt in unserer Region sehe ich<br />

gar nicht als Nachteil, weil ich dafür die Eigenschaften<br />

sehr gut kenne.“<br />

Handwerk und CNC kein Widerspruch<br />

Die Konstruktionen der Möbelmacher<br />

seien stark handwerklich orientiert, erläutert<br />

Münzenberg: „Was aber nicht bedeuten<br />

muss, fortschrittsfeindlich zu sein. Wenn<br />

ein Lamello sinnvoll ist, nehme ich ihn natürlich.“<br />

Sinngemäß gelte das auch für die<br />

Maschinenausstattung des modern eingerichteten<br />

Betriebes: „Wir machen inzwischen<br />

fast alles auf der CNC. Sie ist genauer<br />

und gerade die handwerklichen Verbindungen<br />

wie Grate oder Zinken lassen sich auf<br />

ihr sehr gut mit vertretbarem Zeitaufwand<br />

herstellen.“ Unter diesem Aspekt sei auch<br />

die Schleiftechnik zu sehen: „Die handwerkliche<br />

Verarbeitung ist den Kunden nur<br />

mit vielen Erklärungen nahezubringen. Die<br />

Oberflächen sind da viel besser geeignet.<br />

Wir betonen daher immer, dass das Anfassen<br />

unserer Möbel erlaubt ist. Denn unsere<br />

fein geschliffenen und geölten Oberflächen<br />

haben sich als unser bestes Verkaufsargument<br />

erwiesen.“<br />

Zum Probeschleifen in die Schweiz<br />

„Wir verleimen alle Massivholzplatten<br />

selbst. Das sorgfältiges Zusammenstellen<br />

auf Bild unterscheidet handwerklich hochwertige<br />

Arbeit von liebloser Industrieware.“<br />

Das Problem bei der Herstellung eigener<br />

Massivholzplatten sei der Arbeitsaufwand:<br />

„Normalerweise hobelt man die Leimfugen.<br />

Wir fügen mit Keilzinken und haben daher<br />

kaum Höhenversatz, weshalb ein grober<br />

Kalibrierschliff reicht, um plane Flächen zu<br />

erhalten.“ Genau das sei ihm aber noch zu<br />

zeitaufwändig gewesen, erzählt Münzenberg:<br />

„Bis zur fertigen Oberfläche musste<br />

ich die Platte bis zu fünf Mal in unsere alte<br />

Maschine schieben. Das hat mich gestört.<br />

Ich wollte eine Schleifmaschine, mit der ich<br />

nach dem Verleimen in einem Durchgang<br />

eine fertige Oberfläche bekomme.“ Die Suche<br />

nach so einer Breitbandschleifmaschine<br />

sei gar nicht so einfach gewesen, grinst er.<br />

„Wir sind dann fast zwangsläufig bei Kündig<br />

gelandet. Ich kannte den Hersteller vom<br />

Hörensagen und hatte nur Gutes über die<br />

Schweizer gehört.“ Er setzte sich kurzerhand<br />

ins Auto und fuhr in die Schweiz: „Der<br />

Besuch im Kündig-Werk in Wetzikon hat<br />

mich beeindruckt. Das passt vom Maschi-<br />

Fotos: Kittel<br />

10 2014


Massivholzmöbel<br />

Reportage<br />

Mit zwei Längsschliff- und einem Diagonalaggregat kann in einem Durchlauf eine fertige<br />

Oberfläche hergestellt werden.<br />

Herwig Danzer ist für die Gestaltung und<br />

den Vertrieb verantwortlich.<br />

nenbau.“ Und er fügt lächelnd hinzu: „Wir<br />

Mittelfranken sind sehr zurückhaltend.<br />

Wenn wir sagen, das etwas passt, bedeutet<br />

dies das größte Lob bei uns.“ Er konnte<br />

ausführlich Probeschleifen und auch das<br />

„passte“.<br />

In einem Durchlauf fertige Oberfläche<br />

Mit der Kündig Brilliant Dreiband-Schleifmaschine<br />

sei er jedenfalls sehr zufrieden,<br />

betont er. „Wir können jetzt in einem<br />

Durchlauf die Platten mit Körnung 80<br />

grob putzen, dann mit Körnung 150 kalibrieren<br />

und danach mit Körnung 220 fein<br />

schleifen.“ Dazu hat Kündig zwei oszillierende<br />

Längsschliffaggregate und ein Diagonalaggregat<br />

verbaut. „Die Diagonalschleiftechnik<br />

ermöglicht uns, mit 220er extrem<br />

fein und ohne Schleifspuren zu schleifen,<br />

ohne dass sich das Schleifband dabei zusetzt.<br />

Tatsächlich hat es sogar eine bessere<br />

Standzeit als das 150er.“ Das habe nämlich<br />

durch den enormen Sprung von 80<br />

auf 150 erschwerte Arbeitsbedingungen:<br />

„Normalerweise würde man 80, 120 und<br />

150 schleifen. Wir verwenden für den Endschliff<br />

eigentlich schon ein Lackschleifpapier.<br />

So etwas geht wahrscheinlich nur mit<br />

der Diagonalschleiftechnik.“ Das von ihm<br />

ausdrücklich erlaubte „Anfassen“ verdeutlicht<br />

eindrucksvoll, was er meint. Die Oberflächen<br />

fühlen sich sehr glatt und seidig an.<br />

„Analoge“ Arbeitsweise möglich<br />

Münzenberg schwärmt aber nicht nur von<br />

der Schleifqualität und dem Service, auch<br />

die Bedienung gefällt ihm: „Die Kündig ist<br />

viel einfacher als unsere vorhergehende<br />

Maschine.“ Man könne, wie er es ausdrückt,<br />

„analog“ arbeiten: „Die Kündig hilft<br />

einem bei der Bedienung. Ich kann nicht<br />

nur sehr komfortabel mit den Programmen<br />

arbeiten. Auch wenn ich mal eine Einstellung<br />

schnell ändern will, unterstützt mich<br />

die Steuerung dabei, sodass es einfach und<br />

selbsterklärend klappt.“ Und er lacht, die<br />

Kündig sei eine der wenigen computergesteuerten<br />

Maschinen, für die man kein<br />

Handbuch brauche.<br />

Passt schon!<br />

Dementsprechend voll des Lobes fällt sein<br />

Fazit aus: „Bin sehr zufrieden damit. Einfach<br />

zu bedienen und gute Schleifergebnisse.<br />

Für mich war wichtig, nach dem<br />

Verleimen in einem Durchlauf eine fertige<br />

Oberfläche zu haben.“ Dieses Versprechen<br />

habe Kündig erfüllt und er bekräftigt: „Das<br />

passt schon!“<br />

rk n<br />

Mit 220er Lackschleifpapier erhalten die<br />

Oberflächen dank Kündig Diagonalschleiftechnik<br />

ihre seidig-glänzende Haptik.<br />

Die Massivholzplatten können in einem Durchlauf vom Putzen bis zur<br />

fertigen Oberfläche bearbeitet werden.<br />

In der modern eingerichteten Werkstatt kommt der Kündig Brilliant<br />

Breitbandschleifmaschine eine Schlüsselrolle zu.<br />

Fotos: Kittel<br />

2014 11


In der Garage seiner Eltern hat Jungmeister Karl Krawanja vor wenigen Jahren seinen Betrieb<br />

gegründet. Für seine zähe und fleißige Arbeit „belohnte“ er sich mit einer Kündig.<br />

ÀÀBetrieb bei Null begonnen<br />

Der Maschinenfan<br />

Er selbst bezeichnet sich als bekennenden Maschinenfan.<br />

Dazu muss man allerdings wissen, dass Betriebsgründer<br />

Karl Krawanja die meiste Zeit allein in der<br />

Werkstatt steht. Die viele Arbeit wäre ohne gute Maschinen<br />

kaum zu schaffen. Deshalb griff der junge<br />

Meister jetzt zu einer Breitbandschleifmaschine von Kündig.<br />

Aus der Garage ist Krawanja längst in ein<br />

schmuckes Betriebsgebäude umgezogen.<br />

Der Kauf der Kündig Breitbandschleifmaschine<br />

sei jetzt die Krönung, meint Karl<br />

Krawanja: „Das ist ungefähr so, wie wenn<br />

man immer Kleinwagen fuhr und dann auf<br />

einen Mercedes umsteigt. Mein Mercedes<br />

ist die Kündig.“ Schaut man sich in Krawanjas<br />

Werkstatt in Dobrallach am Faakersee<br />

um, möchte man nicht glauben, dass der<br />

junge Tischlermeister erst vor wenigen Jahren<br />

in der elterlichen Garage buchstäblich<br />

bei Null begann. Heute gibt es ein modernes,<br />

neu errichtetes Betriebsgebäude voll<br />

hochwertiger Maschinen. Immer, wenn er<br />

Aufträge habe, an denen er gut verdiene,<br />

werde das Geld sofort in die Werkstatt investiert,<br />

ist Krawanja sichtlich stolz: „Eine<br />

Bank würde mir als Jungunternehmer ohnehin<br />

kaum Kredit einräumen. Deshalb ist<br />

praktisch alles, was man hier sieht, cash<br />

bezahlt.“ Erst auf Nachfragen gibt er dann<br />

bescheiden zu, wie viel Fleiß und Arbeit in<br />

seiner tollen Werkstatt stecken. Denn noch<br />

arbeitet Krawanja auf sich allein gestellt.<br />

Gelegentlich stellt er seine Werkstatt zwei<br />

anderen jungen Meistern für ihre Arbeiten<br />

zur Verfügung und da helfe man natürlich<br />

bei größeren Arbeiten ein wenig zusammen,<br />

erzählt er. „Wenn man allein arbeitet,<br />

ist es wichtig, dass man zur Bedienung einer<br />

Maschine nicht drei Hände und einen<br />

Helfer braucht“, meint er. Auf bestimmte<br />

Marken lege er sich nicht fest, meist habe er<br />

konkrete Vorstellungen, was das Gerät können<br />

muss. Da sei der Preis erstmal nicht so<br />

relevant: „Maschinen, die ich heute kaufe,<br />

müssen wahrscheinlich auch in 20 Jahren<br />

noch laufen. Qualität und Präzision sind<br />

mir deshalb wichtig.“<br />

Eine der ersten Brilliant in Kärnten<br />

Den Schweizer Präzisions-Schleifmaschinenhersteller<br />

Kündig, Wetzikon, kannte<br />

er bereits. Ernst Sandriesser vom früher<br />

legendären Kärntner Maschinenhändler<br />

Strauss wies Krawanja ebenfalls auf die<br />

Marke hin, als dieser schon deutsche und<br />

italienische Fabrikate angesehen hatte.<br />

Nachdem es damals noch keine Kündig<br />

Brilliant in Kärnten gab, fackelte der Jungmeister<br />

nicht lange, setzte sich ins Auto und<br />

sah sich die Maschine direkt im Werk an.<br />

Im Kofferraum hatte er einige schwer zu<br />

schleifende Musterstücke mit dabei. Die<br />

Selbstverständlichkeit, mit der die Problem-<br />

Fotos: Kittel<br />

12 2014


Dateiname: RKHD_Kuendig_nachdruck, Änderungsdatum: 22. Oktober 2014, 4:17 nachm.<br />

Möbelbau<br />

Reportage<br />

Beim Furnierschleifen verringert das Diagonalaggregat den Lackverbrauch. Krawanja findet<br />

die geringere Auftragsmenge optisch eleganter, wie auch seine Arbeiten beweisen.<br />

Beim Lackschliff entstehen keine Kratzermuster,<br />

die Oberflächen sind ebenmäßiger.<br />

stücke auf der Kündig verarbeitet wurden,<br />

habe ihn verblüfft, erzählt er. Und die Kompetenz<br />

der Kündig-Mitarbeiter habe ihn<br />

ebenso beeindruckt wie die einfache Bedienung:<br />

„Wenn ich dir die Kündig fünf Minuten<br />

erkläre, kannst du damit schleifen, das<br />

ist total easy,“ ist Krawanja überzeugt. Kurz<br />

darauf war er Kündig-Besitzer: „Ich hatte<br />

ein gutes Jahr, da war die Investition drin.“<br />

„Der Lackschliff ist sensationell“<br />

Die Kündig Brilliant hat es Krawanja angetan:<br />

„Wenn du vorher mit der Bandschleifmaschine<br />

gearbeitet hast, sind diese sehr<br />

planen Flächen beeindruckend.“ Weil das<br />

Band des Kündig-Diagonalschleifaggregates<br />

abrasiver als ein konventionell oszillierendes<br />

Band ist, könne er mit feinen<br />

Körnungen schleifen. „Der sehr feine und<br />

gleichmäßige Schliff verringert bei mir den<br />

Lackverbrauch spürbar, weil die Haare gebrochen<br />

werden und sich weniger aufstellen“,<br />

berichtet er „… ich spare zwischen 10<br />

und 15 % Lack im Vergleich zu vorher ein.“<br />

Ein weiterer Vorzug der geringeren Auftragsmenge<br />

sei das elegantere Aussehen<br />

der Oberflächen. Dass sich das schräg laufende<br />

Band prinzipbedingt beim Lackzwischenschliff<br />

nicht zusetzt, gefällt ihm: „Die<br />

Oberflächen bekommen keine Kratzermuster,<br />

wie sie durch die Oszillation und zugesetzte<br />

Streifen auf dem Schleifband normalerweise<br />

entstehen. Der Lackschliff ist<br />

sensationell,“ ist er begeistert.<br />

Ebenfalls angetan ist er von der Wirtschaftlichkeit<br />

der Maschine: „Ja, die Kündig<br />

ist vielleicht geringfügig teurer, aber sie<br />

kann dafür auch mehr.“ Breitbandschleifmaschinen<br />

seien meist ziemliche Stromfresser:<br />

„Die Software der Kündig, die den<br />

Stromverbrauch ständig optimiert, finde<br />

ich schon recht cool,“ meint Krawanja. Und<br />

auch mit dem Verbrauchsmaterial gehe die<br />

Maschine durch den geringen Schleifbandverschleiß<br />

sehr ökonomisch um.<br />

Krawanja fertigt edle Möblierungen<br />

für betuchte Seeanrainer und exklusive<br />

Gäste- und Hotelzimmereinrichtungen für<br />

Kärntner Tourismusbetriebe. Um größere<br />

Aufträge zu bewältigen, kooperiert er mit<br />

anderen Tischlermeistern: „Wenn man zusammenarbeitet,<br />

hat man meistens mehr<br />

davon, als wenn man heldenhaft den einsamen<br />

Einzelkämpfer spielt,“ meint er.<br />

Die Anschaffung der Kündig ist zweifellos<br />

der Höhepunkt in der ohnehin nicht gerade<br />

ärmlichen betrieblichen Ausstattung<br />

des bekennenden Maschinenfans: „Man<br />

gönnt sich ja sonst nichts,“ grinst er verschmitzt<br />

…<br />

rk n<br />

Für einen Betriebsneugründer ist die Maschinenausstattung hochwertig. Immer wenn er lukrative<br />

Aufträge ergatterte, investierte er, daher war der Finanzierungsbedarf gering.<br />

Die Kündig Brilliant ist mit einem Diagonal-Kombiaggregat<br />

ausgerüstet.<br />

Fotos: Kusstatscher, Kittel (1)<br />

2014 13


Christoph Mähr, der Geselle Albert und Wolfgang Mähr achten auch bei Maschinen auf den ökologischen Footprint (v. l. n. r).<br />

ÀÀÖkologisch korrekte Schleifmaschinen<br />

Spurenlos<br />

Nachhaltigkeit ist zwei Vorarlberger Brüdern<br />

zur zweiten Natur geworden: Ihre Möbel sind<br />

rückstandsfrei kompostierbar und bei Maschinen legen<br />

sie Wert auf Langlebigkeit. Dass die beiden Kündig<br />

Präzisionsschleifmaschinen der Gebrüder Mähr<br />

auch noch weniger Strom und Schleifbänder verbrauchen, passt<br />

für sie perfekt.<br />

Sie tragen keine selbst gestrickten Pullover<br />

und reden eigentlich auch ganz normal.<br />

Fanatische Öko-Fundamentalisten scheinen<br />

die Gebrüder Mähr nicht zu sein. Vielmehr<br />

gehören sie zu einer neuen, jungen<br />

Generation, die aus einer jahrhundertealten<br />

Tradition schöpfend, ihr Handwerk neu<br />

und zeitgemäß interpretiert. HTL-Absolvent<br />

Wolfgang ist der Designer, sein Bruder<br />

Christoph der Tischlermeister. Ihren Gesellen<br />

– Albert gerufen – haben die beiden<br />

selbst ausgebildet. In ihrem Dreimannbetrieb<br />

in Feldkirch bedienen die Mährs vorzugsweise<br />

anspruchsvolle Privatklienten.<br />

Wolfgang (li.) ist für Planung und Angebote zuständig, Tischlermeister Christoph für die Arbeitsvorbereitung<br />

und Ausführung.<br />

Biologisch abbaubare Möbel<br />

Die Brüder sind experimentierfreudig:<br />

„Wir spielen schon seit frühester Jugend<br />

mit Holz herum und haben nie damit aufgehört“,<br />

lacht Wolfgang. „Irgendwann hatten<br />

wir die Idee für Möbel, die vollständig<br />

kompostierbar sein sollten, ohne irgendwelche<br />

Rückstände zu hinterlassen“, ergänzt<br />

Christoph, daraus habe sich dann das Möbelprogramm<br />

„Spurenlos“ entwickelt. „Die<br />

Grundidee ist simpel“, erläutert Wolfgang,<br />

„Nur Naturmaterialien wie Holz ohne Leim,<br />

keine Beschläge, keine giftigen Bestandteile<br />

– unsere Kreationen kann man am Ende ihrer<br />

Nutzungsdauer einfach auf einen Komposthaufen<br />

legen und sie verschwinden<br />

wieder rückstandsfrei.“ Der Titel Spurenlos<br />

Die Uniq-S ist nicht die einzige Kündig<br />

Schleifmaschine der Gebrüder Mähr.<br />

Fotos: Kittel<br />

14 2014


Möbelbau<br />

Reportage<br />

Die Mährs bedienen anspruchsvolle Kunden.<br />

Der Betrieb der Brüder liegt in Feldkirch in Vorarlberg.<br />

habe da auf der Hand gelegen. Inzwischen<br />

gibt es eine bequeme Liege, die völlig ohne<br />

Nägel oder Beschläge aufgebaut wird. Für<br />

die Sitzfläche eines Hockers experimentierten<br />

die beiden mit einem neuartigen<br />

Holzwerkstoff. Holzfasern werden mit natürlich<br />

elastischen Bindemittel verarbeitet.<br />

„So bekommen wir eine biologisch abbaubare<br />

Spanplatte“, verdeutlicht Christoph,<br />

„die sich auch noch interessant anfühlt.<br />

Das Material ist nicht hart wie normale Faserplatten,<br />

sondern haptisch durchaus elastisch.<br />

Was liegt also näher, als daraus Sitzflächen<br />

zu machen?“<br />

Spurenlos schleifen<br />

Klar, leben könne man von diesen Experimenten<br />

nicht, meint Wolfgang und Christoph<br />

ergänzt: „Wie jeder Tischlereibetrieb<br />

müssen auch wir produzieren, was die<br />

Kundschaft wünscht und dabei ordentlich<br />

kalkulieren. Unser Portfolio geht dabei<br />

von geöltem Massivholz bis zu Hochglanzoberflächen.“<br />

Für Schleifarbeiten<br />

haben die beiden kürzlich in eine Uniq-S<br />

Kantenschleifmaschine und eine Billiant<br />

Breitbandschleifmaschine von Kündig,<br />

Wetzikon/CH investiert. „Diese Präzisionsmaschinen<br />

haben wirklich beste Schleifqualität“,<br />

meint Praktiker Christoph: „Beim<br />

Lackschleifen sind Körnungen bis 2000<br />

möglich. Das Diagonalschleifaggregat verhindert<br />

wirksam Schleifspuren, weil die<br />

Fasern besser gebrochen werden und sich<br />

Riefen gar nicht erst bilden – spurenlos<br />

eben“, schmunzelt er.<br />

Und Wolfgang berichtet über seine Erfahrungen:<br />

„Die Bedienung ist sehr logisch,<br />

man kennt sich wirklich nach fünf Minuten<br />

aus.“ Alles wirke sehr durchdacht:<br />

„Bei der Kündig kann man ohne Helfer ein<br />

neues Schleifband einspannen.“ Dabei sei<br />

das seltener nötig als früher: „Die Diagonalschleiftechnik<br />

ist ressourcenschonend. Die<br />

Schleifbänder verkleben selbst bei harzigen<br />

Hölzern viel weniger als bei unserer früheren<br />

Maschine und bleiben deutlich länger<br />

scharf.“ Die Maschine habe einfach zu ihnen<br />

gepasst, schwärmen die beiden: „Beratung<br />

und Kundendienst von Kündig sind<br />

erstklassig.“ „Wir achten auch bei unserer<br />

betrieblichen Ausstattung auf den ökologischen<br />

Footprint“, hält Wolfgang fest und<br />

Christoph zählt auf: „Weniger Schleifbandverbrauch,<br />

geringerer Lackverbrauch, weil<br />

durch die besser geschliffenen Oberflächen<br />

das Material nicht so aufgesaugt wird und<br />

man dünnere Schichten spritzen kann –<br />

was ich ohnehin eleganter finde.“ Durch<br />

ihre elektronische Motorsteuerung verbrauche<br />

die Kündig Brilliant deutlich weniger<br />

Strom. Die Kündig sei auch besser<br />

konstruiert und gebaut, findet sein Bruder:<br />

„Langlebige Maschinen sind kein Luxus,<br />

sondern langfristig gesehen kostensparender<br />

und umweltschonender.“ rk n<br />

Möbel, die am Ende ihrer Nutzungsdauer wieder spurlos verschwinden. Mit Naturmaterialien wie einer Sitzfläche aus natürlich gebundenen<br />

Holzfasern oder der metallfreien Konstruktion der Liege gestalten die Brüder Mähr „Spurenlos“.<br />

Fotos: Kittel, Mähr<br />

2014 15


Gleich zwei Diagonalschleifaggregate hat die Kündig Brillant bei Hartmann – Rahmen können deshalb gerade in die Maschine einlaufen.<br />

ÀÀFensterhersteller vertraut auf Diagonalschleiftechnik<br />

Extrabreit im Doppelpack<br />

Dass die Diagonalschleiftechnik für feine, riefenfreie<br />

Möbeloberflächen gut ist, dürfte sich schon herumgesprochen<br />

haben. Aber auch für Fenster sei das<br />

Kündig-Schleifverfahren eine feine Sache, versichert<br />

der Fensterhersteller Hartmann. Deshalb haben die<br />

Vorarlberger für ihre neue Kündig Brillant mit üppigen 160 cm<br />

Einlaufbreite gleich zwei dieser Aggregate geordert.<br />

Hannes Hartmann, der gemeinsam mit seinem<br />

Bruder Michael den renommierten<br />

Fensterbaubetrieb in Nenzing leitet, hat das<br />

Schweizer Qualitätsprodukt sichtlich überzeugt:<br />

„Das ist schon unsere zweite Kündig-Breitbandschleifmaschine.<br />

Die Erste<br />

hat sogar ein Hochwasser überstanden, wir<br />

konnten sie danach wieder reparieren. Den<br />

Großteil unseres Maschinenparks mussten<br />

wir damals ersetzen, die Kündig hat uns<br />

noch jahrelang treue Dienste geleistet.“ Bei<br />

der Frage, warum er jetzt doch eine neue<br />

Breitbandschleifmaschine gekauft hat,<br />

muss Hartmann grinsen: „Die alte wäre<br />

wahrscheinlich noch Jahre aus Gewohnheit<br />

weitergelaufen. Aber die Elemente<br />

werden immer größer und sie hatte nur<br />

135 cm Einlaufbreite. Wenn man da einen<br />

Flügel schräg reingelassen hat, damit man<br />

die Randbereiche nicht vernudelt, wurde es<br />

schnell zu eng.“<br />

Gerader Einlauf dank Diagonalschliff<br />

Das könne ihm jetzt nicht mehr so leicht<br />

passieren, meint er. Die Kündig Brillant<br />

sei mit 160 cm Einlaufbreite nicht nur besonders<br />

breit: „Es ist schon eine Erleichterung,<br />

dass wir die Rahmen nun gerade einlaufen<br />

lassen können. Das verbessert die<br />

nutzbare Schleifbreite immens.“ Denn weil<br />

das Schleifaggregat schräg gestellt werden<br />

kann, müsse man die Rahmen jetzt nicht<br />

mehr schräg einlaufen lassen, erläutert er.<br />

Ihre Kündig haben die Hartmann-Brüder<br />

gleich mit zwei Diagonalschleifaggregaten<br />

ausrüsten lassen. Hannes erklärt warum:<br />

„Das ermöglicht besonders feine Schlei-<br />

Fast alle Mitarbeiter wurden im Betrieb ausgebildet<br />

und bleiben oft bis zur Pension.<br />

„Es ist schon eine Erleichterung, dass wir die Flügel nun gerade einlaufen lassen können.<br />

Das verbessert die nutzbare Schleifbreite immens“, lobt Hannes Hartmann die Maschine.<br />

Fotos: Kittel<br />

16 2014


Fensterbau<br />

Reportage<br />

Der Familienbetrieb schreckt auch vor großen und komplexen Arbeiten nicht zurück.<br />

fergebnisse. Wir schleifen mit zwei unterschiedlichen<br />

Körnungen – vorne 100 er,<br />

hinten 150 er. So ist Putzen und Feinschliff<br />

in einem Durchlauf möglich und durch die<br />

gegengleiche Schrägstellung heben sich die<br />

Schleifriefen auf.“ Das Ergebnis sei eine<br />

sehr feine Oberfläche, ist er begeistert.<br />

Neuer Trend: Ölen statt Anstrich<br />

Die für eine Bautischlerarbeit extrem hohe<br />

Oberflächengüte braucht er auch. Hartmann<br />

erzählt, dass sich in Vorarlberg mit<br />

seiner Vorreiterrolle im Holzbau gerade ein<br />

neuer Trend entwickle: „Vor allem die öffentliche<br />

Hand ordert neuerdings immer<br />

öfter statt einer Oberflächenbeschichtung<br />

eine geölte Ausführung. Das Holz soll –<br />

analog zur Fassade – natürlich vergrauen.“<br />

Viel Erfahrung im Fensterbau<br />

Im 1965 von ihrem Vater gegründeten Betrieb<br />

beschäftigen die Hartmanns 28 Mitarbeiter,<br />

davon fünf Lehrlinge. Um die Lehrlinge<br />

kümmert man sich intensiv, lässt sie<br />

sogar gelegentlich Übungsarbeiten fertigen.<br />

„Die Lehrlinge sind wichtig, denn der Großteil<br />

unserer Mitarbeiter wurde im Haus ausgebildet“,<br />

sagt Hartmann. Die Firmentreue<br />

erreicht nahezu japanische Dimensionen,<br />

erst kürzlich sei ein Mitarbeiter nach 40<br />

Jahren im Unternehmen pensioniert worden,<br />

erzählt er.<br />

Gefertigt werden Fenster und Hebe-Schiebetüren<br />

in Holz und Holz-Alu sowie<br />

Haustüren. Hartmann Fenster liefert nach<br />

Vorarlberg und Tirol, der Hauptmarkt ist<br />

aber die Schweiz. Tischlerkollegen nehmen<br />

die hochwertigen Produkte ebenfalls gerne<br />

ab. Hauptsächlich werden IV 88 und zunehmend<br />

auch IV 98 hergestellt. Für Sonderfertigungen<br />

kann der Betrieb seit Kurzem eine<br />

CNC einsetzen. Die erfahrenen Fensterbauer<br />

schrecken dabei auch vor großen Dimensionen<br />

und komplexen Konstruktionen<br />

nicht zurück. Beispielsweise hat Hartmann<br />

für ein Einfamilienhaus eine raumhohe Hebeschiebetür<br />

gebaut, deren fixverglaster<br />

Teil geschwungen ist.<br />

„Und wenn wirklich mal ein Element<br />

für unsere Kündig zu groß sein sollte, dann<br />

schleifen wir eben die Einzelteile“, schmunzelt<br />

Hartmann.<br />

rk n<br />

Neuerdings werden Fenster immer öfter geölt, um vergrautes Holz zu erhalten.<br />

Fotos: Kittel, Hartmann<br />

2014 17


Die Handwerksmaschinen seien ebenso solide konstruiert wie diese Industriemaschine, sagt Wasensteiner.<br />

ÀÀBreitbandschleifen in der auftragsbezogenen Industrieproduktion<br />

Verzögerungsfreier Wechsel<br />

Den Tischlern ist der Name Moralt ein Begriff. Die<br />

Bad Tölzer erfanden 1926 die Stäbchenplatte, die sogar<br />

mit einer eigenen Norm geadelt wurde. Heute<br />

setzt man den innovativen Werkstoff auch als verzugsarme<br />

Mittellage für Haustürblätter ein. Zum<br />

Schleifen seiner gesamten Türenproduktion setzt Moralt auf<br />

Schweizer Präzision.<br />

Seit den 1970er-Jahren stellt Moralt im bayrischen<br />

Bad Tölz Haustürrohlinge her, erzählt<br />

der Produktionsleiter, Kaspar Wasensteiner.<br />

Die Stäbchenplatten seien nämlich<br />

nicht nur ein hochwertiger Plattenwerkstoff<br />

sondern durch ihre Verzugsarmut auch<br />

gut für Türen geeignet, die starken Temperaturdifferenzen<br />

ausgesetzt sind. „Erst<br />

vor kurzem konnten wir eine innovative<br />

Leichtbautüre mit einen Sandwichkern aus<br />

Stäbchenmittellage und Balsa Hirnholz realisieren.<br />

Wegen der hohen Dämmung von<br />

Balsa hat sie auch noch gute Wärmedämmwerte“,<br />

so Wasensteiner. Traditionell ist die<br />

Fertigungstiefe bei Moralt sehr hoch. „Früher<br />

haben wir hier sogar die Furnierdecklagen<br />

selbst geschält.“<br />

Türenfertigung nach Kundenwunsch<br />

Die einzelnen Bestandteile einer Haustür –<br />

Umleimerrahmen, Kern und Deckschichten<br />

– fertigt Moralt dementsprechend<br />

selbst: „Das ginge gar nicht anders. In unseren<br />

Holz-Stahl-Compound Versteifungen<br />

steckt beispielsweise sehr viel Know-how.“<br />

Moralt habe einen Systembaukasten, aus<br />

dem praktisch jede technische Anforderung<br />

CE-zertifiziert umgesetzt werden kann,<br />

zählt er auf: „Wir stellen Türrohlinge mit<br />

den Eigenschaften Schall-, Wärme-, Feuer-,<br />

und Rauchschutz in Vorfertigungsgraden<br />

Der innovative Türkern aus Balsaholz ermöglicht hohe Schall-, Wärme<br />

und Branddämmung und ist sehr leicht.<br />

Von der Lieferung der Einzelkomponenten bis zum beschlagsfertigen<br />

Rohtürblatt wird nach Wunsch produziert.<br />

Fotos: Kittel<br />

18 2014


Türenproduktion<br />

Reportage<br />

Die Schleifanlage ist in einer automatisierten Fertigungsstrasse integriert.<br />

Längs-, Diagonal- und Querbandaggregat.<br />

von Einzelteilen zum Selbstverleimen bis<br />

zur fertig gefälzten und gebohrten Tür her.“<br />

Dazu sei man innerhalb einer normalen Serienfertigung<br />

in der Lage: „Unsere Türenproduktionsstrasse<br />

kann Losgrösse 1.“<br />

Losgrösse 1 als Herausforderung<br />

Die Herausforderung bei so einer Fertigungslinie<br />

sei dabei das Schleifen: „Normalerweise<br />

sind Industrieschleifmaschinen<br />

auf hohe, gleichartige Stückzahlen ausgelegt.<br />

Das haben wir hier nicht, wir fertigen<br />

auftragsbezogen.“ Bei diesen Vorgaben<br />

sei die Maschinenauswahl alles andere als<br />

trivial gewesen, erinnert er sich: „Von allen<br />

Industrieschleifmaschinen hat mir die<br />

Kündig den sinnvollsten Eindruck gemacht.<br />

Sie ist sehr auf Dauerhaltbarkeit ausgelegt<br />

und einfach zu bedienen.“ Die erste Kündig<br />

wurde dennoch bereits nach fünf Jahren ersetzt:<br />

„Dabei wäre die sicher noch 20 Jahre<br />

sehr gut gelaufen. Aber der Markt hatte<br />

sich verändert, wir mussten auf die Mode<br />

mit den querfurnierten Türen reagieren,<br />

die wir vor allem in Italien sehr gut absetzen<br />

können.“ Daher wurde eine neue Anlage<br />

mit einem zusätzlichen Querbandaggregat<br />

bestellt – selbstverständlich wieder<br />

bei Kündig.<br />

Längs- und Querschleifen im Wechsel<br />

Die neue Kündig Brilliant bei Moralt ist mit<br />

einem Längs-, einem Diagonal- und einem<br />

Querbandaggregat ausgerüstet. „Querbandaggregate<br />

nimmt man normalerweise beim<br />

Lackschleifen, um Schleifspuren zu eliminieren,“<br />

erläutert er, „bei uns dient es zum<br />

Schleifen quer furnierter Türblätter. Der<br />

Clou dabei ist, dass wir in der laufenden Linie<br />

vom Längs- zum Querband ohne Taktverlust<br />

umschalten können, je nachdem<br />

wie das Türblatt furniert ist.“ Damit nicht<br />

genug, muss das dritte Aggregat der Kündig<br />

auch noch zum Kalibrieren von Umleimerrahmen<br />

und Kernen vor dem Pressvorgang<br />

herhalten: „Das erspart uns eine<br />

zweite Maschine, wir sind räumlich inzwischen<br />

etwas beengt.“<br />

Gebaut wie ein Panzer<br />

Bis zu 15.000 Türblätter und noch anderes<br />

wandern jährlich durch die Kündig: „Damit<br />

ist sie ja eigentlich unterfordert“, schmunzelt<br />

Wasensteiner, „die ist gebaut wie ein<br />

Panzer. Mich hat sehr beeindruckt, dass<br />

Kündig auch bei Handwerksmaschinen offensichtlich<br />

dieselbe erzsolide Konstruktion<br />

wie in den Industrieanlagen benutzt.<br />

Aufgrund unserer Maschine hat sich ein<br />

benachbarter Schreiner auch eine Kündig<br />

bestellt. In seiner Schreinerei müsste die eigentlich<br />

ewig halten. “<br />

„Die einfache Bedienung ist toll. Bei<br />

unserer Linienfertigung unter stark wechselnden<br />

Bedingungen senkt das die Fehlerquote.<br />

Einfacher geht es nun wirklich nicht<br />

mehr.“ Er sei rundum zufrieden: „Wir haben<br />

gute Vergleichsmöglichkeiten. Mit den<br />

Präzisionsmaschinen von Kündig haben<br />

wir nur gute Erfahrungen gemacht“, fasst<br />

Wasensteiner zusammen, „Ich tät die immer<br />

wieder kaufen, die hat sich auf alle<br />

Fälle bewährt.“<br />

rk n<br />

Die Kündig Brilliant wird bei Moralt in der laufenden Linie zwischen<br />

Längs- und Querschleifen umgeschaltet.<br />

Die hochwertigen Haustürrohlinge von Moralt werden in zahlreiche<br />

Länder exportiert.<br />

Fotos: Kittel<br />

2014 19


Dateiname: RKHD_Kuendig_nachdruck, Änderungsdatum: 22. Oktober 2014, 4:17 nachm.<br />

Werkzeug<br />

Reportage<br />

ÀÀWissenschaftlich nachgewiesen<br />

Diagonalschliff feiner<br />

Mit aufwändigen Oberflächenmessungen ist jetzt<br />

der Nachweis gelungen: Das von den Technikern<br />

der Kündig AG entwickelte Diagonalschleifverfahren<br />

ermögliche feinere Oberflächen als konventionelle<br />

Schleiftechnik, sagt Dr.-Ing. Ingrid Fuchs<br />

vom renommierten IHD in Dresden.<br />

Für ihre Vergleichsmessungen wählte Dr.-<br />

Ing. Ingrid Fuchs vom Institut für Holztechnologie<br />

Dresden (IHD) einen schwer<br />

zu schleifenden Werkstoff: Hochverdichtete<br />

Faserplatten (HDF). Sie bilden Schleifriefen<br />

besonders gut ab. Die Fasern sind orientierungslos<br />

gestreut, die Bindung sehr hart.<br />

Während bei in Längsrichtung geschliffenem<br />

Massivholz diese Schnittspuren kaum<br />

sichtbar werden, zeichen sie sich auf HDF<br />

deutlich ab.<br />

Höhenmessung auf Tausendstel<br />

Die Prüfkörper wurden auf einer Kündig<br />

Brilliant Breitbandschleifmaschine vorbereitet.<br />

Diese Zweiband-Schleifmaschine bietet<br />

wahlweise Parallel- oder Diagonalschliff.<br />

Vorschub- und Schnittgeschwindigkeit können<br />

unabhängig voneinander reguliert werden.<br />

Geschliffen wurde mit den Körnungen<br />

220, 320 und 400. Untersucht wurde<br />

sowohl das Egalisieren von Rohplatten als<br />

auch der Feinschliff beschichteter Oberflächen.<br />

Die Unebenheiten auf den Oberflächen<br />

wurden mit einem sehr genauen Messgerät<br />

erfasst. Das Rauheitsmessgerät vom Typ<br />

Microcad kann durch eine Streiflichtprojektion<br />

Höhenunterschiede von 1 µ – also<br />

1/1000 mm – messen.<br />

Lackierung aus, weil das Holz den Lack verschieden<br />

stark aufnimmt. Deshalb haben<br />

wir nach einer besseren Lösung gesucht.“<br />

Erst als die Kündig Ingenieure entdeckten,<br />

dass mit einem schräg laufenden Schleifband<br />

glattere Oberflächen erzielen konnten,<br />

sei der Durchbruch gelungen, erinnert<br />

sich Kündig: „Beim Diagonalschleifen überdecken<br />

sich die Schnittspuren der Schleifkörner.<br />

Deshalb wirkt die Oberfläche viel<br />

homogener.“<br />

Praktiker bestätigen bessere Qualität<br />

Die von ihm theoretisch erläuterten Vorteile<br />

seien inzwischen von den Praktikern bestätigt<br />

worden, berichtet Kündig: „Anwender<br />

berichten über eine Reihe weiterer Effekte<br />

unserer Technologie. Stark verminderter<br />

Schleifband- und Lackverbrauch und eine<br />

bessere Abrasivität der Bänder wurden beobachtet.“<br />

Praktisch wirke sich das so aus,<br />

dass man mit einer um eine Stufe feineren<br />

Körnung als bisher schleifen könne,<br />

sagt Kündig. „Durch die Schrägstellung<br />

des Schleifbandes kann man einige Nachteile<br />

konventioneller Schleiftechnik vermeiden.<br />

Wenn Tischler mit dem Handbandschleifer<br />

putzen, halten sie ihn instinktiv<br />

ebenfalls schräg, weil er dann besser greift<br />

und sich das Band nicht so schnell zusetzt.<br />

Diagonalschliff ist homogener<br />

Hans Ruedi Kündig, Geschäftsführer von<br />

Kündig, erläutert die Hintergründe der aufwändigen<br />

Untersuchungen: „Ein Schleifband<br />

ist nie ganz gleichmäßig gestreut,<br />

sonst würde es nur schlecht schleifen. Einzelne<br />

Schleifkörner stehen mehr vor als<br />

andere. Diese Schnittspuren verursachen<br />

die Riefen beim Schleifen.“ Durch Oszillation<br />

des Bandes könne man das Problem<br />

zwar verringern, aber nicht beheben, erläutert<br />

Kündig weiter. Auch bei oszillierenden<br />

Schleifbändern entstünden die lästigen, mit<br />

verharztem Schleifstaub zugesetzten Streifen:<br />

„Im Endeffekt wirken sich diese unterschiedlich<br />

gut schleifenden Streifen auf die<br />

Das schrägstehende Schleifaggregat ermöglicht<br />

homogenere Oberflächen als bisher.<br />

Hans Ruedi Kündig konnte glattere Oberflächen<br />

mit Diagonalschleiftechnik beweisen.<br />

Fotos: Kittel, Kündig<br />

20 2014


Dateiname: RKHD_Kuendig_nachdruck, Änderungsdatum: 22. Oktober 2014, 4:17 nachm.<br />

Schleiftechnik<br />

Reportage<br />

Dr.-Ing. Ingrid Fuchs führte die Untersuchungen durch und konnte homogenere<br />

Oberflächen beim Diagonalschliff nachweisen.<br />

Alle Probestücke wurden mit einer Kündig Brilliant vorbereitet, die<br />

sowohl Parallel- als auch Diagonalschliff beherrscht.<br />

Fotos: Kündig, Kittel (1)<br />

Im Prinzip ist unser Verfahren nichts anderes“,<br />

erläutert Kündig. Um diese Erfahrungswerte<br />

von Kunden auch durch Fakten<br />

zu bestätigen, gaben die Schweizer Präzisions-Schleifmaschinenhersteller<br />

die aufwändigen<br />

Oberflächenuntersuchungen beim renommierten<br />

IHD Dresden in Auftrag.„Man<br />

kann den Unterschied selbst mit den Fingerspitzen<br />

fühlen. Wir wollten aber exakte,<br />

nicht von der Haptik beeinflusste Messergebnisse<br />

zum Beweis haben.“<br />

Verglichen wurden Probestücke in<br />

den Größen 300 mal 500, 400 mal 500 und<br />

200 mal 600 mm. Mit den Körnungen 220,<br />

320 oder 400 wurden die Proben auf derselben<br />

Maschine jeweils mit Parallelschliff<br />

oder Diagonalschliff bearbeitet und dann<br />

die geschliffenen Oberflächen vermessen.<br />

„Diagonalschliff ist weniger rau“<br />

Man könne einen eindeutigen Trend ablesen,<br />

stellt Dr.-Ing. Ingrid Fuchs in ihrem<br />

Prüfbericht fest: „Es wird deutlich, dass bei<br />

diagonalem Schliff die Rauheitswerte geringer<br />

sind, als bei parallelem Schliff.“ Zur<br />

Messung der Rauheit wurden je fünf Teilflächen<br />

pro Probe vermessen und die Ergebnisse<br />

gemittelt. Dabei beobachtete Fuchs<br />

auch niedrigere Standardabweichungen<br />

beim Diagonalschliff, was auf gleichmäßigere,<br />

glattere Oberflächen schließen lasse.<br />

Verallgemeinern will sie diese Feststellung<br />

allerdings nicht, dazu seien die Anzahl und<br />

die (Material-) Varianten der Prüfkörper<br />

zu gering. Die dreidimensionale Darstellung<br />

der Messergebnisse als Computergrafik<br />

lasse bei den parallel geschliffenen Flächen<br />

deutlich die Schleifriefen erkennen,<br />

während diagonal geschliffenen Oberflächen<br />

glatter wirken: „Die diagonal geschliffenen<br />

Flächen erscheinen wesentlich homogener“,<br />

zieht sie ihren Schluss daraus.<br />

<br />

rk n<br />

80μm<br />

70μm<br />

60μm<br />

50μm<br />

40μm<br />

30μm<br />

20μm<br />

10μm<br />

0μm<br />

Vergleich Diagonalschliff mit Paralellschliff, Platte 77<br />

Sp▲<br />

Sv▼<br />

Kündig Diagonalschliff<br />

Körnung 320<br />

Höchste Spitze: Sp▲<br />

Größte Eintiefung: Sv▼<br />

Mittelwert über die 5 höchsten Spitzen und größten Eintiefungen der Meßfläche: Sz◆<br />

Sz◆<br />

Paralellschliff<br />

Körnung 320<br />

Die Messungen belegen die geringere Tiefe der Schnittspuren beim Diagonalschliff. Auch in<br />

der Streiflichtprojektion ist die rauere Oberfläche beim konventionellem Schleifen gut zu sehen:<br />

Unten links Parallelschliff, rechts Kündig Diagonalschliff.<br />

Sp▲<br />

Sv▼<br />

Sz◆<br />

2014 21


Reportage<br />

Hochglanzlackierung<br />

ÀÀLackschleifen für Hochglanzlackierung<br />

Brillanter Glanz<br />

An kaum eine andere Lackierung werden so hohe Ansprüche<br />

gestellt wie an die Hochglanzoberfläche –<br />

vor allem, wenn sie dereinst Chefschreibtische zieren<br />

soll. Der Schweizer Büromöbelhersteller Sitag<br />

setzt deshalb zum Lackschleifen eine Kündig Brilliant<br />

Breitbandschleifmaschine ein – nicht seine einzige …<br />

Irgendwie erwartet man, dass gleich eine<br />

vermummte Gestalt um die Ecke biegt, die<br />

einen Wafer voll hoch entwickelter Computerprozessoren<br />

behutsam balanciert. Tatsächlich<br />

handelt es sich aber um die Lackiererei<br />

eines Büromöbelherstellers. Gut,<br />

in der Schweiz, aber eine derart klinische<br />

Sauberkeit bei industriellen Durchsatzraten<br />

dürfte selbst dort ungewöhnlich sein. Die<br />

Akribie habe einen guten Grund, erklärt<br />

der Leiter der Lackiererei bei Sitag, Sennwald/CH,<br />

Markus Rothaus: „Wir richten<br />

viele Executivebüros ein. Aus Repräsentationsgründen<br />

sind dafür Hochglanzlackierungen<br />

sehr gefragt.“ Perfekte Hochglanzoberflächen<br />

erfordern penible Sauberkeit,<br />

verrät Rothaus eines seiner Erfolgsrezepte.<br />

Eine Breitband mitten in der Lackiererei?<br />

Das mit der Sauberkeit leuchtet jedem ein,<br />

der schon mal versucht hat, eine Hochglanzfläche<br />

zu lackieren. Warum steht dann aber<br />

inmitten hochmoderner UV-Beschichtungsanlagen<br />

eine Breitbandschleifmaschine?<br />

„Weil es eine Kündig ist“, grinst Rothaus,<br />

„mit der kann man das machen, die staubt<br />

nämlich kaum.“ Der Brilliant fehlt etwas –<br />

das typische Kündig-Grün: „Wir bestellen<br />

alle unsere Maschinen, egal von welcher<br />

Marke, in Hellgrau. Durch das einheitliche<br />

Erscheinungsbild der Produktionsanlagen<br />

werden unsere Hallen für die Mitarbeiter<br />

heller und freundlicher“, erläutert der Produktionsleiter<br />

Nedeljko Markovic dazu. Die<br />

Entscheidung für Kündig sei nicht nur aus<br />

schleiftechnischer Sicht gefallen, auch die<br />

Betriebssicherheit habe eine Rolle gespielt:<br />

„Eine Maschine ist für mich dann gut, wenn<br />

sie mir den Betrieb nicht stört.“ Und fügt<br />

breit grinsend hinzu: „Von unseren beiden<br />

Kündig habe ich bis dato nichts gehört, das<br />

bedeutet das größtmögliche Lob von mir.“<br />

Trocken schleifen bis Körnung 1500<br />

Für Lackierereichef Rothaus zählt dagegen<br />

nur das Schleifergebnis, und das sei<br />

exquisit, meint er: „Wir haben auf der<br />

Brilliant ein Längsschliff- und ein Querbandaggregat<br />

mit einer Einlaufbreite von<br />

1600 mm. Durch die Schrägstellung des<br />

Längsschliffaggregates können wir schon<br />

einen Großteil der Schleifspuren eliminieren.<br />

In Kombination mit dem Querband erhalten<br />

wir Flächen, die völlig plan und frei<br />

von Oszillationsspuren sind. Auf dem Querband-Hochglanzaggregat<br />

können wir bis<br />

zur Körnung 1500 trocken schleifen, weil<br />

sich das Schleifband dank einer Druckluft-Schleifbandreinigung<br />

nicht mit Schleifstaub<br />

zusetzt. Das wäre früher undenkbar<br />

gewesen, bei so feinen Körnungen hätten<br />

wir die Lackschicht verbrannt.“ Die exzel-<br />

Lackierereileiter Markus Rothaus (li.) und Produktionsleiter Nedeljko Markovic freuen sich<br />

über die hohe Schleifqualität der Kündig-Brilliant bei Hochglanzoberflächen.<br />

Fotos: Kittel<br />

22 2014


Hochglanzlackierung<br />

Reportage<br />

Die Kündig Brilliant steht mitten im klinisch sauberen Lackierraum:<br />

Mit einer Kündig sei das möglich, meint der Leiter der Lackiererei.<br />

Diese Kündig Premium Kalibrierschleifmaschine würde erst kürzlich<br />

in Betrieb genommen.<br />

lenten Schleifergebnisse der Kündig Lackschleiftechnik<br />

würden jetzt viel Zeit bei<br />

der nassen Endpolitur bis Körnung 4000<br />

sparen: „Die ist nach wie vor Handarbeit.<br />

Je sauberer und glatter der Trockenschliff<br />

ausfällt, desto weniger Aufwand habe ich<br />

beim Nassschliff.“ Angetan ist er auch von<br />

der Lebensdauer der Schleifbänder: „Durch<br />

die Kündig-Diagonalschleiftechnik und die<br />

Druckluft-Schleifbandreinigung hat sich<br />

die Standzeit der Schleifbänder gegenüber<br />

früher wesentlich verbessert.“<br />

Materialeinsatz deutlich gesenkt<br />

In den vergangen drei Jahren habe Sitag<br />

mehrere Millionen in die Produktion investiert,<br />

führt Betriebsleiter Jelko Djakulovic<br />

aus: „Natürlich spüren wir im Büromöbelbereich<br />

den wirtschaftlichen Druck<br />

in der Eurozone. Durch den viel zu starken<br />

Franken sind unsere Produkte außerhalb<br />

der Schweiz zu teuer geworden.“ Über<br />

schlechte Zeiten zu jammern scheint aber<br />

nicht seine Sache zu sein: „Also haben wir<br />

in ein automatisches Plattenlager mit Zuschnitt<br />

und Laserbekantung, eine Korpusmontagelinie,<br />

in die Polsterei für die<br />

Bürostühle und die Pulverbeschichtung investiert.<br />

Durch diese Produktionsoptimierungen<br />

sind spürbare Einsparungen möglich<br />

gewesen – unser Materialeinsatz ist<br />

deutlich gesunken.“<br />

Positive Erfahrungen<br />

Genau das sei auch der Grund gewesen, in<br />

die Schleiftechnik zu investieren Die aus<br />

seiner Sicht positiven Erfahrungen führten<br />

zu einer Folgeinvestition: „Wir haben erst<br />

vor wenigen Wochen auch unsere Kalibrierschleifmaschine<br />

durch eine Kündig ersetzt.<br />

Bei ihr können wir erwarten, dass sie zehn<br />

bis 15 Jahre Industrieproduktionsbetrieb<br />

problemlos durchhält. “ Die Zweibandmaschine<br />

vom Typ Premium stelle das andere<br />

Extrem zur Maschine in der Lackiererei dar<br />

– anstelle feinster Körnungen sei bei ihr absolute<br />

Robustheit nötig: „Bei Kündig haben<br />

wir die richtigen Anlagen gefunden – sie<br />

schleifen besser und verbrauchen weniger<br />

Schleifbänder und Strom.“ <br />

rk n<br />

Betriebsleiter Djakulovic: „Bei Kündig haben<br />

wir die richtigen Anlagen gefunden.“<br />

„Früher wäre ein trockener Schliff mit so feinen Körnungen schlicht undenkbar gewesen.<br />

Jetzt geht das, weil sich das Band dank einer Druckluft-Schleifbandreinigung nicht zusetzt.“<br />

Der Schweizer Büromöbelhersteller Sitag<br />

hatt massiv in Sennwald investiert.<br />

Fotos: Kittel<br />

2014 23


Dateiname: RKHD_Kuendig_nachdruck, Änderungsdatum: 22. Oktober 2014, 4:17 nachm.<br />

Oberfläche<br />

Coverstory<br />

Das Intonieren und Stimmen ist einer der letzten Schritte nach vielen Hundert Arbeitsstunden. Der Bau eines Konzertflügels<br />

sei eine handwerkliche Gratwanderung, sagt man bei Bösendorfer.<br />

ÀÀKantenschleifen mit pneumatischem Schleifschuh<br />

Musikalischer Hochglanz<br />

Was haben die Beatles mit Johannes Brahms,<br />

Anton Rubinstein, Duke Ellington oder Peter<br />

Gabriel gemeinsam? Einen Bösendorfer.<br />

Berühmt wurde dieser Wiener Konzertflügel,<br />

weil er vor bald 200 Jahren das erste Instrument<br />

war, das Franz Liszt mit seiner impulsiven Spielweise<br />

nicht zerstören konnte. Der besondere, singende Klang, den<br />

man diesen Instrumenten nachsagt, soll aus einer ungewöhnlichen<br />

Konstruktion und höchster handwerklicher Perfektion herrühren.<br />

Sichtbarer Ausdruck dafür ist der tiefe Hochglanz der<br />

Oberflächen …<br />

Thomas Broukal, heute technischer Direktor<br />

und Produktionsleiter, erlernte den Klavierbau<br />

bei Bösendorfer von der Pike auf.<br />

Später betreute er als Techniker große Pianisten<br />

wie Paul Badura Skoda und Andre<br />

Previn, deren Instrumente er vor wichtigen<br />

Konzerten und Schallplattenaufnahmen intonierte.<br />

Mit seinem absoluten Gehör und<br />

dem Praxiswissen aus Klavierbau und Pianistenalltag<br />

scheint er wie geschaffen für<br />

seine heutige Position.<br />

Das Klavier werde seit 100 Jahren technisch<br />

fast unverändert gebaut: „Bösendorfer<br />

hat als einziger Klavierhersteller eine<br />

besondere Bauweise“, erläutert Broukal.<br />

Thomas Broukal, heute technischer Direktor<br />

und Produktionsleiter, erlernte den Klavierbau<br />

bei Bösendorfer von der Pike auf.<br />

Später betreute er als Techniker große Pianisten<br />

wie Paul Badura Skoda und Andre<br />

Previn, deren Instrumente er vor wichtigen<br />

Konzerten und Schallplattenaufnahmen intonierte.<br />

Mit seinem absoluten Gehör und<br />

dem Praxiswissen aus Klavierbau und Pianistenalltag<br />

scheint er wie geschaffen für<br />

seine heutige Position.<br />

Das Klavier werde seit 100 Jahren technisch<br />

fast unverändert gebaut: „Bösendor-<br />

Zur Feier des 50.000 Flügels stellt Bösendorfer<br />

gerade ein besonderes Instrument<br />

mit aufwändig geaderter Furnierarbeit und<br />

handvergoldetem Rahmen her.<br />

Fotos: Kittel<br />

24 2014


Dateiname: RKHD_Kuendig_nachdruck, Änderungsdatum: 22. Oktober 2014, 4:17 nachm.<br />

Kantenbearbeitung<br />

Reportage<br />

Vor der Verarbeitung wird das Material mindestens<br />

sechs Monate konditioniert.<br />

Beim „Druckabnehmen“ wird der Steg von Hand fein angepasst, um den Druck der Seiten<br />

auf den Resonanzboden zu regulieren.<br />

fer hat als einziger Klavierhersteller eine<br />

besondere Bauweise“, erläutert Broukal.<br />

Das hat man auch beim japanischen Instrumentenhersteller<br />

Yamaha erkannt, der den<br />

1828 gegründeten Wiener Klavierbauer<br />

vor wenigen Jahren übernommen hat: „Die<br />

Herren aus Japan haben uns mehrere Wochen<br />

unter die Lupe genommen und dann<br />

entschieden, bei Bösendorfer alles so zu lassen,<br />

wie es ist“, ist er stolz.<br />

Handgefertigte Instrumente<br />

Der Respekt der japanischen Besitzer vor<br />

dem Traditionsunternehmen mag ungewöhnlich<br />

sein. Aber man sagt den Instrumenten<br />

einen einzigartigen Klang nach. In<br />

den Händen eines kundigen Pianisten begänne<br />

ein Bösendorfer zu singen heißt es,<br />

ähnlich einer Stradivari. Nur dass man ihn<br />

jederzeit neu kaufen kann, sofern man finanzstark<br />

genug ist. 300 Instrumente werden<br />

jährlich in Wiener Neustadt hergestellt,<br />

wo sich seit 1973 die Produktion befindet.<br />

Mutterkonzern Yamaha fertigt im selben<br />

Zeitraum 60.000 Instrumente.<br />

„Natürlich würde man es in Japan nicht<br />

ungern sehen, wenn wir mehr produzieren<br />

könnten“, sagt Broukal, „aber unsere Flügel<br />

werden traditionell handwerklich gefertigt.“<br />

Und er philosophiert: „Die Herstellung<br />

so eines Konzertflügels gleicht einer Gratwanderung.<br />

Ein einziger veränderter Parameter<br />

kann auf diesem Niveau den Klang<br />

entscheidend beeinflussen.“<br />

Das Holz spielt eine große Rolle<br />

Ein Bösendorfer bestehe aus mehreren<br />

Holzarten wie Fichte, Rot- und Weißbuche,<br />

Esche oder Ahorn geht Broukal ins Detail.<br />

Aus klanglichen Gründen bevorzuge man<br />

Holz aus Höhenlagen: „Das ist feinjähriger<br />

und klingt deshalb besser.“ Auf eine technische<br />

Holztrocknung verzichtet man, das<br />

Schnittholz wird zunächst auf 12 % luftgetrocknet.<br />

„Bevor wir es verarbeiten, konditionieren<br />

wir das Material dann noch sechs<br />

bis zwölf Monate auf etwa 8 %.“ „Das Holz<br />

spielt eine große Rolle“, ist Broukal überzeugt.<br />

Man verwende Massivholz statt<br />

klanghemmender, schichtverleimter Teile,<br />

geht er ins Detail: „Der Resonanzboden ist<br />

ein gutes Beispiel. Anderswo nimmt man<br />

eine Platte und biegt sie mit Gewalt in den<br />

Kastenrahmen, um die Bodenwölbung zu<br />

bekommen. Wir fertigen den Resonanzboden<br />

aus besonders feinjähriger, massiver<br />

Bergfichte. Die Rippen werden leicht gewölbt<br />

herausgearbeitet und der Bodamit<br />

verleimt. So kann er relativ spannungsfrei<br />

schwingen.“ Diese aufwändige Bauweise<br />

erzeuge den berühmten Klang: „Ein Bösendorfer<br />

schwingt wie ein Streichinstrument.<br />

So entstehen Klangfarbe und Tonschönheit.“<br />

Eine weitere Besonderheit sei der offene<br />

Stimmstock. Er verankert die Stimmwirbel<br />

und muss über Generationen eine<br />

Saitenspannung von bis zu 20 t halten können.<br />

Mehrere Lagen quartiergeschnittene<br />

Ahorn werden um größte Festigkeit zu er-<br />

Die hochpräzise Mechanik wird aus massivem<br />

Weißbuche hergestellt.<br />

Die Flügelraste – die charakteristische Grundform – wird nicht wie üblich schichtverleimt,<br />

sondern aus unterschiedlichen Massivholzarten aufgebaut.<br />

Fotos: Kittel<br />

2014 25


Kantenbearbeitung<br />

Reportage<br />

halten so verleimt, dass die Faserrichtungen<br />

in unterschiedlichen Winkeln zueinanderstehen.<br />

Dieses Ahornbrett wird mit dem<br />

Grundbrett aus Rotbuche verbunden und<br />

in aufwändiger Handarbeit präzise in den<br />

Gussrahmen eingepasst.<br />

Der gusseisernen Rahmen bietet besondere<br />

Elastizität, Festigkeit und Dämpfungseigenschaften.<br />

Nach dem Guss werden die<br />

Rahmen sechs Monate gelagert, um Materialspannungen<br />

abzubauen. Erst dann werden<br />

sie bearbeitet. Je nach Instrument kann<br />

ein solcher Rahmen gewaltige Ausmaße haben.<br />

Im Imperial, dem größten Konzertflügel<br />

von Bösendorfer, wiegt der Rahmen allein<br />

220 kg.<br />

Resonanzkörper wie bei einer Geige<br />

Die sogenannte Flügelraste, welche die charakteristische<br />

Außenkontur des Flügels mit<br />

ihren Verstrebungen ergibt, sei für den tonalen<br />

Charakter entscheidend, sagt Broukal:<br />

„Wir bauen sie aus mehreren Massivholzarten<br />

wie Fichte und Buche auf, um<br />

einen Resonanzkörper, ähnlich einem Streichinstrument<br />

zu erhalten.“ In diese Raste<br />

werden der Resonanzboden, der Gussrahmen<br />

und der Stimmstock eingebaut.<br />

Beim „Druckabnehmen“ ist feinste<br />

Handarbeit gefordert. Durch Bearbeiten des<br />

Steges wird der Druck der Saiten auf den<br />

Resonanzboden reguliert. Nach dem Einbau<br />

der Stimmwirbel und Aufziehen der Saiten<br />

ist der Resonanzkasten nahezu fertig.<br />

Königsdisziplin Klavierlack<br />

Mögen auch nur wenige begnadete Künstler<br />

fähig sein, einen Bösendorfer im Spiel<br />

voll auszunutzen – selbst ein unmusikalischer<br />

Klotz kann den perfekten, tiefen<br />

Hochglanz des typisch schwarzen Klavierlacks<br />

sofort sehen. Das Finish muss die inneren<br />

Werte des Instruments nach außen<br />

sichtbar machen, sagt Broukal: „Wir spritzen<br />

bis zu acht Mal in einem Nass-in-Nass-<br />

Verfahren mit Polyester.“ Danach ruhen die<br />

Teile erst mal zwei Wochen lang, damit die<br />

6 Zehntel Schichtdicke durchhärten kann.<br />

Es folgt einer der zeitaufwändigsten<br />

Arbeitsgänge, das Schleifen und Polieren.<br />

Die Kanten sind heikel, vor Kurzem konnte<br />

man diesen Arbeitsgang deutlich verbessern,<br />

erzählt Broukal: „Wir verwenden jetzt<br />

zum Kantenschleifen eine Schweizer Präzisionsschleifmaschine<br />

von Kündig.“ Die<br />

Uniq-S Lack wurde mit Neuentwicklungen<br />

und Innovationen zu einer „State of the<br />

Art“-Maschine hochgerüstet.<br />

Breitbandschleiftechnik für Kanten<br />

Tatsächlich ähnle die Maschine mehr einer<br />

Breitbandschleifmaschine als einer herkömmlichen<br />

Kantenschleifmaschine, meint<br />

Broukal: „Kündig hat sein gesamtes Know-<br />

Fertigungsleiter Ernst Zaks (li.) und technischer Direktor Thomas Broukal: „Kündig hat sein<br />

gesamtes Know-How in unsere Maschine gepackt.“<br />

How in unsere Maschine gepackt. Wir haben<br />

die erste Kantenschleifmaschine mit<br />

einem pneumatischen Schleifschuh.“ Die<br />

Bandgeschwindigkeit kann stufenlos reguliert<br />

werden, um die Schnittgeschwindigkeit<br />

an das verwendete Lackmaterial anzupassen.<br />

Eine Schleifbandreinigung mit<br />

Abstrahldüsen soll die Lebensdauer der<br />

Bänder verbessern.<br />

Der Vorschub sei schonend, sagt Broukal.<br />

Zwei weiche Transportbänder, die minimal<br />

über die Tischfläche vorstehen verhindern<br />

zuverlässig Kratzer auf den Flächen:<br />

„Wir haben seither spürbar weniger Nacharbeiten,<br />

die Kündig hat sich rentiert.“ Die<br />

innovative Technik soll es übrigens schon<br />

bald in einem Serienmodell geben. Die<br />

Schleifgüte der Kündig mache jedenfalls<br />

Lust auf mehr, schmunzelt er.<br />

Das große Finale<br />

Perfektes Finish sollen auch die letzten<br />

Schritte gewährleisten: Die aus mehreren<br />

Tausend Einzelteilen bestehende Klaviatur<br />

wird angepasst und ausgerichtet. Eine<br />

„Einpaukmaschine“ nimmt dem Pianisten<br />

das mühsame Einspielen ab. Die Mechanik<br />

wird danach akribisch fein justiert und<br />

das Instrument zum wiederholten Male gestimmt.<br />

Beim Intonieren wird der Filz der<br />

Hammerköpfe mit Nadeln bearbeitet, um<br />

feinste Klangfarbenabstufungen zu erzielen.<br />

Bei aller Tradition sei man aber auch einer<br />

der innovativsten Klavierhersteller des<br />

Marktes, ist Broukal stolz: „Bösendorfer hat<br />

seine Bauweise ständig weiterentwickelt<br />

und ist für Neues offen.“ Jüngstes Beispiel<br />

ist der Ceus, ein computergestützter Flügel,<br />

der feinste Spielnuancen eines Pianisten<br />

aufzeichnen, naturgetreu wiedergeben<br />

und Hörerlebnisse wie bei einem Livekonzert<br />

bieten kann.<br />

rk n<br />

Klavierlack bedeutet vor allem eines:<br />

Schleifen, Schleifen, Schleifen …<br />

Fotos: Kittel<br />

26 2014


Kantenbearbeitung<br />

Reportage<br />

ÀÀ<strong>Österreich</strong>s grösste Erwachsenenbildungsstätte<br />

Meisterpräzision<br />

Dass Ernst Schimpl, der einst bei ihm die Meisterprüfung<br />

ablegte, heute Mitarbeiter bei Kündig ist, habe<br />

bei der Entscheidung keine Rolle gespielt. Die Kriterien,<br />

derentwegen Erwin Nimmervoll sich für eine<br />

Uniq-S von Kündig entschied, waren Präzision, einfache<br />

Bedienung und das materialschonende Vorschubkonzept.<br />

Fotos: Kittel<br />

In der Tischlerei des Wirtschaftsförderungsinstitutes<br />

(Wifi) in Linz ist es ungewöhnlich<br />

still. Normalerweise müssten<br />

die Räume um neun Uhr morgens von den<br />

Stimmen junger Leute widerhallen und die<br />

Maschinen singen. Mit leisen Schritten<br />

kommt Erwin Nimmervoll, Fachbereichsleiter<br />

Tischlerei, CAD und CNC-Holz, über<br />

den blankgewienerten Boden des Maschinensaales:<br />

„Wir haben heute Prüfung“, erklärt<br />

er mit gesenkter Stimme „da sind alle<br />

hoch konzentriert.“ Im Bankraum dann die<br />

ersten Prüflinge. Kaum dass sie aufblicken,<br />

um von den Besuchern Notiz zu nehmen.<br />

Größter Erwachsenenbildner<br />

Allein in Oberösterreich hat das von der österreichischen<br />

Wirtschaftskammer betriebene<br />

Wifi jährlich rund 75.000 Seminarteilnehmer<br />

in 7100 Kursen, Lehrgängen und<br />

Prüfungsvorbereitungen. In Linz stehen dafür<br />

191 Schulungsräume, 35 EDV-Räume<br />

und 45 Werkstätten auf fast 55.000 m 2<br />

zur Verfügung. Dazu kommen noch elf regionale<br />

Bildungszentren. Das Wifi Linz<br />

ist Meisterprüfungsstelle und übernimmt<br />

auch die Lehrabschlussprüfungen. Im<br />

Holz-Bundesland Oberösterreich haben die<br />

Holzfachbereiche besonderen Zulauf: „Wir<br />

haben pro Jahr durchschnittlich 550 Lehrabschlussprüfungen<br />

und 40 erfolgreich absolvierte<br />

Meisterprüfungen“, erzählt Nimmervoll<br />

über die Tischlereiwerkstätte.<br />

Präzision und einfache Bedienung<br />

Die Entscheidung, welche Maschinen gekauft<br />

werden, trifft der Fachbereichsleiter.<br />

Nimmervoll geht dabei pragmatisch<br />

vor: „Das wichtigste Kriterium ist die Präzision<br />

der Maschine, gerade bei den Meisterprüfungen<br />

wird dem Gerät da viel abverlangt“,<br />

meint er. Exotische Bedienkonzepte<br />

hätten keine Chance, die Bedienung müsse<br />

so einfach und selbsterklärend wie möglich,<br />

oder aber in der Praxis weit verbreitet sein.<br />

Die Standardmaschinen sind meist doppelt<br />

oder sogar dreifach vorhanden: „So vermeiden<br />

wir Handgreiflichkeiten im Prüfungsstress“,<br />

grinst Nimmervoll.<br />

Kündig wegen Genauigkeit und Vorschub<br />

„Gesehen habe ich die Kündig-Kantenschleifmaschine<br />

erstmals auf einer Messe“,<br />

erzählt Nimmervoll, bei näherer Betrachtung<br />

habe ihn dann die Präzision der Uniq-S<br />

von Kündig, Wetzikon/CH, beeindruckt:<br />

„Der Vorschub ist eine feine Sache – man<br />

kann mit der Hand gar nicht so gleichmäßig,<br />

wie es dieses Transportband tut, vorschieben.“<br />

Das Vorschubkonzept von Kündig<br />

habe sich als sehr materialschonend<br />

erwiesen. Das sei bei den oft heiklen Oberflächen<br />

von Meisterarbeiten wichtig, meint<br />

er. Andererseits sei die Maschine robust genug,<br />

um auch große, schwere Stücke damit<br />

zu bearbeiten: „Da gibts nichts Wackeliges,<br />

es ist wirklich alles erzsolide konstruiert“,<br />

schätzt er die Schweizer Qualität. Die beiden<br />

Arbeitstische für die „Furnierseite“ mit<br />

Schleifschuh und für die „Massiv holzseite“<br />

sind aus vibrationsabsorbierenden Guss<br />

hergestellt. Komfor tabel werden Höhe und<br />

Aggregatschrägstellung motorisch verstellt<br />

– ohne dass dazu die Arbeitstische bewegt<br />

werden müssten. Die patentierte Höhenverstellung<br />

erlaubt die Ausnutzung des ganzen<br />

Schleifbandes. Prinzipiell kann jedes geeignete<br />

Schleifband verwendet werden. Das<br />

Kündig-Cristal soll jedoch Vorteile gegenüber<br />

konventionellen Produkten haben: Die<br />

antistatische Ausrüstung des Bandes verhindert<br />

die statische Aufladung von Band,<br />

Werkstück und Maschine. Die Staubentwicklung<br />

wird dadurch verringert. Eine<br />

Stearatbeschichtung der Lackschliffkörnungen<br />

soll das Zusetzen des Bandes für bessere<br />

Standzeiten weiter verringern. Das Stearat<br />

hat auch eine kühlende Funktion, die<br />

das „Verbrennen“ thermoplastischer Lacke<br />

verzögern kann.<br />

Die Kündig werde von den Lehrgangsteilnehmern<br />

gerne benutzt, so seine<br />

Beobachtung: „Die Präzision der Kündig<br />

gibt natürlich auch eine gewisse Sicherheit,<br />

dass mit dem kostbaren Meisterstück<br />

nichts schiefgeht. Das Preis/Leistungsverhältnis<br />

stimmt und der Schleifbandverbrauch<br />

hält sich in Grenzen. Die Kündig ist<br />

OK, wir sind zufrieden.“<br />

rk n<br />

Fachbereichsleiter Erwin Nimmervoll ist vom<br />

Vorschub der Kündig Uniq-S angetan.<br />

Die Standardmaschinen sind doppelt vorhanden<br />

um Engpässe zu vermeiden. In der<br />

Wifi-Tischlerei finden jährlich 550 Lehrabschlüsse<br />

statt.<br />

2014 27


Reportage<br />

Skiproduktion<br />

À À Formgebendes Schleifen mit der Breitbandschleifmaschine<br />

CNC-Schleifmaschine<br />

Olympiasieger und Weltmeister fahren sie: Im Snowboardcross<br />

sind die Raceboards der kleinen helvetischen<br />

Manufaktur Oxess derzeit sehr angesagt.<br />

Der für Fahreigenschaften und Speed so wichtige<br />

Kern wird dabei mit einer CNC-gesteuerten Kündig<br />

Technic Breitbandschleifmaschine auf wenige Hundertstel präzise<br />

geformt.<br />

Noch bei der Olympiade in Turin 2006<br />

seien die Athleten mit Serienboards angetreten,<br />

erzählt Marcel Brunner, Inhaber und<br />

Mastermind des Schweizer Snowboard-Herstellers<br />

Oxess: „Heute geht es da deutlich<br />

professioneller zu, wie im Skirennsport gibt<br />

es für die Fahrer maßgeschneidertes Material.“<br />

Im publikumswirksamen Speedbewerb<br />

Snowboardcross, bei dem mindestens<br />

vier Fahrer gegeneinander antreten, dürften<br />

seine Rennsnowboards besonders erfolgreich<br />

sein: Immerhin zählen die Olympiasiegerin<br />

von Sotschi, Eva Samková oder<br />

der österreichische Weltmeister und Weltcupsieger<br />

Markus Schairer zu den Kunden<br />

der Manufaktur aus Bubikon.<br />

Rennentscheidende Zehntel<br />

„Für ein schnelles Snowboard ist die Form<br />

des Kerns wichtig. Hier können Zehntelmillimeter<br />

über Zehntelsekunden entscheiden“,<br />

erklärt Brunner. Der Kern der<br />

Oxess-Snowboards besteht aus schichtverleimtem<br />

Buchen- und Pappelholz, letzteres<br />

wird zur Gewichtsersparnis verwendet.<br />

Die verleimten und mit einer Taillierung<br />

versehenen Kerne erhalten ihre dreidimensionale<br />

Form auf einer CNC-gesteuerten<br />

Breitbandschleifmaschine von Kündig:<br />

„Mit einer normalen Schleifmaschine hat<br />

unsere Kündig Technic aber nur wenig gemeinsam“,<br />

lächelt Brunner. „Das Schleifaggregat<br />

kann während des Schleifvorganges<br />

in der Z-Achse bewegt werden. Wir formen<br />

mit der CNC-Schleifmaschine aus dem flachen<br />

Brett den Kern für Ski und Snowboards<br />

mit dickerem Mittelteil und dünnerem<br />

Ende.“ Ein Vakuumvorschubband sorgt<br />

für eine sichere Werkstück-Aufspannung:<br />

„Die Schleifmaschine ist zu beeindruckenden<br />

Zerspanungsleistungen fähig – bis zu<br />

16 mm sind möglich“, betont er die Wichtigkeit.<br />

„Sonst könnte es zu unfreiwilligen<br />

Flugvorführungen kommen“, so Brunner.<br />

Raumhohe Führungen für mehr Präzision<br />

Der Kündig-Chefkonstrukteur, Ing. Stephan<br />

Kündig, hat fast raumhohe Säulen im Maschinenbett<br />

integriert. Das eigentliche<br />

Schleifaggregat wird an ihnen mit Kugelumlauf-Spindelgetrieben<br />

auf- und abbewegt.<br />

Auf diese Weise könne der Winkelfehler<br />

genauer justiert werden, was sich dann<br />

in höherer Schleifpräzision äußere, erläutert<br />

Kündig: „So können wir weite Radien<br />

mit recht hohen Vorschüben exakt formen,<br />

wodurch sich unsere CNC-Schleiftechnik<br />

für die Großserienproduktion gut eignet.“<br />

Für seine Oxess-Rennsnowboards und Schi setzt Inhaber Marcel Brunner eine Kündig<br />

Technic CNC-Schleifmaschine zum formgebenden Schleifen der Kerne ein.<br />

Fotos: Kittel<br />

28 2014


Skiproduktion<br />

Reportage<br />

Das Transportband saugt die Teile mit Unterdruck an. Erst durch die sichere Aufspannung<br />

sind die hohen Zerspanungsleistungen der Schleifmaschine möglich.<br />

Das Programmiersystem sei benutzerfreundlich,<br />

berichtet Brunner.<br />

In der Tat bedient sich die Skiindustrie eifrig<br />

der formgebenden Schleiftechnologie.<br />

Namhafte Großhersteller wie Head oder Fischer<br />

schleifen ihre Kerne ebenfalls mit einer<br />

Kündig CNC-Breitbandschleifmaschine.<br />

Formgebend schleifen<br />

Mit den Stückzahlen der Massenhersteller<br />

könne er nicht mithalten, meint Brunner:<br />

„Wir fertigen gerade mal 500 Snowboards<br />

pro Jahr.“ Der Grund für ihn, die formgebende<br />

Schleiftechnik einzusetzen, liege in<br />

der durch sie möglichen Präzision: „Mit der<br />

CNC-Schleiftechnik von Kündig haben wir<br />

eine extrem hohe Wiederholgenauigkeit im<br />

Hundertstelbereich“, schwärmt Brunner.<br />

„Eine durch Siege bewährte Geometrie lässt<br />

sich auf diese Weise immer wieder exakt reproduzieren.“<br />

Das Programmiersystem sei<br />

benutzerfreundlich: „Bei den Rennläufern<br />

gibt es keine zwei, welche dieselbe Geometrie<br />

fahren wollen“, plaudert er aus der<br />

Schule: „Individuelle Anpassungen nach<br />

Kundenwunsch sind aber mit CNC-Schleiftechnik<br />

wenig Aufwand und einfach.“<br />

CNC-Schleifen als Alternative<br />

Dem formgebenden Schleifverfahren von<br />

Kündig prophezeit Brunner Zukunft: „Materialien,<br />

wie Kohlefasern, Schäume oder<br />

Honeycombstrukturen, widersetzten sich<br />

bisher erfolgreich einer Fräsbearbeitung.<br />

Ihre Verwendung wurde erst durch die<br />

formgebende Kündig-Schleiftechnik möglich“,<br />

weiß er aus seiner Branche.<br />

Auch für die Möbelindustrie ortet der<br />

gelernte Tischler Anwendungsmöglichkeiten:<br />

„Die heute nachgefragten dreidimensionalen<br />

Möbelfronten könnte man mit der<br />

Kündig CNC-Schleifmaschine wahrscheinlich<br />

schneller und effizienter herstellen,<br />

weil das zeitraubende Schleifen mit Handmaschinen<br />

entfallen würde“, meint er. Eine<br />

Fräsbearbeitung von Softlineprofilen wäre<br />

seiner Meinung nach kaum noch nötig:<br />

„Nach den Erfahrungen mit unserer Kündig<br />

Technic könnte man solche Flächen direkt<br />

auf der Schleimaschine formen und<br />

fein schleifen, und das auch noch exakter“,<br />

ist Brunner von der Kündig CNC-Schleiftechnik<br />

sichtlich begeistert.<br />

rk n<br />

Das gesamte Schleifaggregat ist in in der<br />

Z-Achse beweglich.<br />

Die mit formgebender Schleiftechnik mögliche Zerspanungsleistung ist beeindruckend. Der<br />

kleinstmögliche Schleifradius entspricht dabei dem Durchmesser der Bandwalze.<br />

Die Kündig Technic CNC-Breitbandschleifmaschine<br />

kann Formen schleifen.<br />

Fotos: Kittel<br />

2014 29


ÀÀGröSSte Holzfachschule <strong>Österreich</strong>s<br />

Die Neue Lieblingsmaschine<br />

Ernst Schimpl (Kündig), Stefan A. Schöttli (Kündig), Franz Koch, Rüdiger Baumgartner und Peter Cernov (HTL-Mödling) bei der Übergabe<br />

der Kündig Breitbandschleifmaschine (v. li.)<br />

Die Schüler von Europas größter Technikerschule haben<br />

eine neue Lieblingsschleifmaschine, berichten<br />

die Fachlehrer der HTL-Mödling. Dabei sind<br />

die Arbeitsbedingungen für die neue Kündig Breitband-Schleifmaschine<br />

wie bei einem Fahrschulauto<br />

am Besten mit „mörderisch“ zu beschreiben.<br />

Wegen ihrer einfachen Bedienung wird die<br />

Kündig stark frequentiert.<br />

Seit die Kündig-Zweiband-Brilliant im Haus<br />

ist, werde die andere Breitband-Schleifmaschine<br />

deutlich weniger genutzt, berichtet<br />

Rüdiger Baumgartner, der stellvertretende<br />

Werkstättenleiter der HTL-Mödling:<br />

„Das ist nicht nur der Reiz des Neuen. Die<br />

Schüler arbeiten offensichtlich wegen der<br />

selbsterklärenden Bedienung lieber mit der<br />

Kündig.“ Das sei auch nicht weiter verwunderlich,<br />

meint er, es mache eben doch einen<br />

Unterschied, ob man täglich mit einer<br />

Maschine arbeitet, oder nur alle paar Wochen<br />

im Rahmen praktischer Unterrichtsstunden.<br />

Für den Vorstand der Abteilung für Innenraumgestaltung<br />

und Möbelbau, DI Peter<br />

Cernov, zählen neben handfesten technischen<br />

Werten auch die Ausbildungsinhalte:<br />

„Es ist unsere Pflicht, die Schüler nach dem<br />

Stand der Technik auszubilden. Wir bemühen<br />

uns deshalb, für den praktischen Unterricht<br />

zeitgemäßes Gerät bereitzustellen.“<br />

Das klingt einfacher, als es in der Praxis<br />

tatsächlich sein dürfte: Selbst eine Schule<br />

wie die Höhere Technische Bundeslehrund<br />

Versuchsanstalt in Mödling – mit über<br />

3500 Schülern gilt sie als größte Schule Europas<br />

– stößt bei den im Holzbereich hohen<br />

Maschineninvestitionen an ihre Grenzen.<br />

„Ohne Partner aus der Industrie geht<br />

gar nichts“, meint Direktor, Ing. Mag. Harald<br />

Hrdlicka, „Deswegen sind wir Kündig<br />

für die Kooperation bei der Breitbandschleifmaschine<br />

dankbar.“ Darüber hinaus<br />

wird Kündig auch noch eine neue Uniq-S<br />

Kantenschleifmaschine liefern.<br />

Mehr als 1000 Holzwürmer<br />

Die schiere Größe dieser HTL zeigt sich<br />

schon am mehrere Hundert Meter langen,<br />

aus der K & K-Zeit stammenden Schulgebäude.<br />

Dahinter erstrecken sich auf mehreren<br />

Hektar weitere Schul-, Werkstätten-<br />

und Internatsgebäude. Mödling bietet<br />

zehn Fachrichtungen und zwei Versuchsanstalten.<br />

Den größten Zulauf haben die Abteilungen<br />

Innenraumgestaltung und Möbelbau<br />

sowie Holztechnik mit über 1000<br />

Schülern, 50 % davon sind Mädchen. Für die<br />

Tischler und Holztechniker sind drei üppig<br />

eingerichtete Maschinenhallen vorhanden.<br />

Bestimmte Grundmaschinen stehen – um<br />

Fotos: Kittel<br />

30 2014


Dateiname: RKHD_Kuendig_nachdruck, Änderungsdatum: 22. Oktober 2014, 4:17 nachm.<br />

Ausbildung<br />

Reportage<br />

Die Zweiband-Brilliant mit Schrägschliffaggregat begeistert die Mödlinger vor allem durch<br />

ihre Robustheit und hohe Oberflächengüte.<br />

50 % der Schüler der Abteilung Innenraumgestaltung<br />

und Möbelbau sind Mädchen.<br />

Engpässe bei der knapp bemessenen Ausbildungszeit<br />

zu vermeiden – gleich dreioder<br />

vierfach in jedem der Maschinhäuser<br />

parat. Das erklärt vielleicht, warum Direktor<br />

Hrdlicka und Fachvorstand Cernov so<br />

froh über die Unterstützung durch Kündig<br />

sind.<br />

Für den Herrn über die knapp 100 Stationärmaschinen,<br />

Maschinenmeister Franz<br />

Koch, war die Kündig wegen ihrer Langlebigkeit<br />

auch unter harten Betriebsbedingungen<br />

der Wunschkandidat. Fachvorstand<br />

Cernov hat dafür Verständnis: „Die Benutzer<br />

sind ungeübt – die Arbeitsbedingungen<br />

für die Maschinen sind darum wie bei einem<br />

Fahrschulauto mörderisch“, schmunzelt<br />

er. Die Fachlehrer wären ebenfalls einstimmig<br />

für die Kündig Brilliant gewesen,<br />

nachdem sie bei einer Vorführung die einfache<br />

Bedienung und die hohe Schleifgüte<br />

mit dem Schrägschliffaggregat live erlebt<br />

hatten, erzählt Koch.<br />

Herumgespielt wird nicht<br />

In den Mödlinger Werkstätten wird nicht<br />

herumgespielt. Man betreibt einen veritablen<br />

Werkstattbetrieb und fertigt auftragsbezogen<br />

für andere Schulen und gemeinnützige<br />

Organisationen. Die Gewinne werden<br />

sofort wieder in die Ausstattung investiert.<br />

Cernov legt aber Wert auf die Feststellung,<br />

dass man keinesfalls in Konkurrenz zu regulären<br />

Betrieben trete: „Dieser Praxisbezug<br />

ist für die Ausbildung aber immens<br />

wichtig, nur so lernen die Schüler Planung,<br />

Kalkulation und Fertigung.“<br />

„Spielzeugmaschinen“ könne man deshalb<br />

keine brauchen, meint Baumgartner,<br />

gerade bei den Erzeugnissen aus der HTL<br />

werde eine sehr hohe Qualität vorausgesetzt.<br />

„Die mit der Kündig erzielbare Oberflächengüte<br />

ist einfach topp“, schwärmt der<br />

erfahrene Praxisanleiter. Weil das Band<br />

des Kündig-Diagonalschleifaggregates abrasiver<br />

als ein konventionell oszillierendes<br />

Band ist, könne man mit feineren Körnungen<br />

als bisher schleifen. Dass sich das<br />

schräg laufende Band prinzipbedingt selbst<br />

beim Lackzwischenschliff nicht zusetzt,<br />

gefällt ihm: „Die Oberflächen bekommen<br />

keine Kratzermuster, wie sie durch die Oszillation<br />

und zugesetzte Streifen auf dem<br />

Schleifband normalerweise entstehen.“<br />

Auch die Bedienung hat es ihm angetan:<br />

„Die Schleifprogramme machen es auch für<br />

wenig erfahrene Benutzer einfach, erstklassige<br />

Ergebnisse zu erzielen.“ Im Prinzip sei<br />

eine Kündig selbsterklärend, fasst Baumgartner<br />

seine Erfahrungen zusammen: „Die<br />

ist einfacher als ein Smartphone.“ rk n<br />

In den beiden großen Maschinenhäusern sind Grundmaschinen mehrfach vertreten, um<br />

Engpässe durch die hohe Schülerzahl zu vermeiden.<br />

Produziert wird für andere Schulen und gemeinnützige<br />

Organisationen.<br />

Fotos: Kittel<br />

2014 31


Schweiz<br />

Kündig AG<br />

Hofstrasse 95<br />

CH-8620 Wetzikon<br />

Tel: +41 (0)43 477 30 01<br />

Fax: +41 (0)43 477 30 09<br />

E-Mail: info@kundig.com<br />

www.kundig.com<br />

Deutschland<br />

Kündig GmbH<br />

Kindleber Strasse 168<br />

D-99867 Gotha<br />

Tel: +49 (0)3621 87 86-0<br />

Fax: +49 (0)3621 87 86-17<br />

E-Mail: info@kundig.de<br />

www.kundig.de<br />

<strong>Österreich</strong><br />

Kündig GmbH<br />

Stumpten 33<br />

A-4191 Vorderweißenbach<br />

Tel: +43 (0)7219 70 170<br />

Fax: +43 (0)7219 70 171<br />

E-Mail: info@kundig.de<br />

www.kundig.at<br />

Frankreich<br />

Kündig Sàrl<br />

Le Gardot<br />

F-25500 Montlebon<br />

Tel: +33 (0)3 81 67 42 64<br />

Fax: +41 (0)32 936 11 59<br />

E-Mail: info@kundig.fr<br />

www.kundig.fr<br />

England<br />

Kündig Ltd.<br />

Unit 4, Falcon Place<br />

Burscough, Lancashire L40 8RT<br />

Tel: +44 (0)845 8 33 05 65<br />

Fax: +44 (0)845 8 33 05 67<br />

E-Mail: info@kundig.co.uk<br />

www.kundig.co.uk<br />

Schleifmaschinen<br />

der Spitzenklasse

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