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Walthers neue KK-Pistolenfamilie SP22 TEST

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<strong>TEST</strong><br />

<strong>Walthers</strong> <strong>neue</strong> <strong>KK</strong>-<strong>Pistolenfamilie</strong> <strong>SP22</strong><br />

Die Profil-<br />

Profis<br />

Walther bekommt von <strong>KK</strong>-Pistolen nie<br />

genug: Nach der GSP, der SSP, der P22<br />

und den Hämmerli-Modellen folgt<br />

nun die <strong>SP22</strong>-Familie — warum?<br />

Ulrich Eichstädt<br />

Über Geschmack läßt sich nicht streiten — oder wenn, dann<br />

geht’s unentschieden aus. Insofern sollte man die Frage,<br />

wem die <strong>neue</strong>n <strong>KK</strong>-Pistolen aus dem Hause Carl Walther vom<br />

Design her gefallen, hintanstellen. Die einen mögen die futuristische,<br />

Pistolen-untypische Linienführung mit den ungewohnt<br />

weit vorn liegenden Verschluß-Spannknöpfen und das<br />

abgerundete kantige Gehäuse. Puristen rümpfen die Nase<br />

und murmeln “Alu statt Stahl” — immerhin sitzt das Magazin<br />

der SP 22 wieder traditionell im Griff, wo es hingehört und<br />

nicht in einem Extra-Schacht vor dem Abzug. Einig dürften<br />

sich die Interessenten (und davon gab es auf der IWA 2007<br />

viele am Walther-Stand) allerdings darüber sein, daß die Konstruktion<br />

bisher einzigartig ist, und für manchen kommt der<br />

Geschmack eh erst beim Essen.<br />

Wie Walther-Verkaufsleiter Karl-Heinz Luther bei einem Besuch<br />

in der Arnsberger Konzernzentrale ausführte, soll die<br />

<strong>SP22</strong>-Familie, die momentan aus vier Modellen samt Zubehör<br />

besteht, eine Lücke im Firmenprogramm füllen, und das<br />

vorwiegend in den USA und Übersee, wohin schätzungsweise<br />

70 Prozent der Pistolen geliefert werden. Am unteren Ende<br />

der Preis-Skala bei Walther rangiert die P22 (siehe VISIER<br />

1/2007) ab 259 Euro Preisempfehlung, dann geht es mit der<br />

von Hämmerli übernommenen x-esse (511 bis 734 Euro)<br />

50 51<br />

Fotos: Michael Schippers, Ulrich Eichstädt, Walther-Archiv


<strong>TEST</strong> <strong>Walthers</strong> <strong>neue</strong> <strong>KK</strong>-<strong>Pistolenfamilie</strong> <strong>SP22</strong><br />

Modell: Walther <strong>SP22</strong> M 3 Target<br />

Preis: € 399,- (ZF 2 x 20: € 44,50)<br />

Kaliber: .22 l.r.<br />

Kapazität: 10 Schuß<br />

Maße (L/B/H): 245 x 38 x 130 mm<br />

Lauflänge: 150 mm, Matchgrade-Lauf<br />

Gewicht: 785 g leer ohne ZF<br />

Ausführung: Selbstladepistole mit Feder-/<br />

Masseverschluß. Manuelle Sicherung, Magazinsicherung,<br />

Sperrschloß. Match-Abzug (Vorzugsweg/<br />

Druckpunkt justierbar). Quick-Release-Mag-Knopf.<br />

Picatinny-Schienen oben/unten. Koffer.<br />

Modell: Walther <strong>SP22</strong> M 2<br />

Preis: € 326,-<br />

Kaliber: .22 l.r.<br />

Kapazität: 10 Schuß<br />

Maße (L/B/H): 245 x 38 x 130 mm<br />

Lauflänge: 150 mm, Standard-Lauf<br />

Gewicht: 785 g leer<br />

Ausführung: Selbstladepistole mit Feder-/<br />

Masseverschluß. Manuelle Sicherung, Magazinsicherung,<br />

Sperrschloß. Target-Abzug mit Triggerstop.<br />

Kimme mit Seitenklicks, Dreiecks-Stahlkorn.<br />

Profilschienen oben/unten. Koffer.<br />

weiter, darüber folgen die<br />

wettkampftauglichen Modelle<br />

Hämmerli SP 20, Walther GSP<br />

und Walther SSP (siehe VISIER<br />

7 und 8/07), alle jenseits von<br />

1100 Euro. In den USA sieht<br />

der Markt anders aus, die Verkaufszahlen<br />

der meist für<br />

das “Plinking” (informelles<br />

“Fun-Schießen”) verwendeten<br />

Fabrikate waren eine Herausforderung<br />

für den Arnsberger<br />

Konzern. Mit der im Export<br />

sehr erfolgreichen P22 kam<br />

man aber qualitäts- wie ausstattungsmäßig<br />

gegen die etablierten<br />

22er Pistolen von Ruger,<br />

Smith & Wesson oder die<br />

recht erfolgreiche Browning<br />

Buckmark nicht heran. Und<br />

hier kommt nun die <strong>SP22</strong>-<br />

Truppe ins Spiel, die die Firma<br />

für den deutschen Markt als<br />

Junioren-Einstiegs- oder auch<br />

als Vereinswaffe sieht.<br />

Die <strong>SP22</strong>-Reihe beginnt bei<br />

der vierzölligen M1 (299<br />

Euro), während die Modelle<br />

M 2 bis M 4 (326/399/540 Euro)<br />

alle einen Sechs-Zoll-Lauf im<br />

längeren, aber nur 99 Gramm<br />

leichten Gehäuse tragen. Aller-<br />

Modell: Walther <strong>SP22</strong> M 1<br />

Preis: € 299,-<br />

Kaliber: .22 l.r.<br />

Kapazität: 10 Schuß<br />

Maße (L/B/H): 195 x 38 x 130 mm<br />

Lauflänge: 102 mm, Standard-Lauf<br />

Gewicht: 765 g leer<br />

Ausführung: Selbstladepistole mit Feder-/<br />

Masseverschluß. Manuelle Sicherung, Magazinsicherung,<br />

Sperrschloß. Target-Abzug mit Triggerstop.<br />

Kimme mit Seitenklicks, Dreiecks-Stahlkorn.<br />

Profilschienen oben/unten. Koffer.<br />

dings in unterschiedlicher<br />

Qualität. Das M 2-Rohr ist wie<br />

bei der M 1 ein Standard-Lauf.<br />

Die Läufe in der M 3 und erst<br />

recht in der mit Matchgriff ausgerüsteten<br />

M 4 sollen hochwertiger<br />

sein und präziser schießen.<br />

Die beiden Top-Modelle<br />

haben zudem einen einstellbaren<br />

Match-Abzug (Vorzugs-<br />

52 VISIER 10/2007<br />

weg, Druckpunkt, Triggerstop)<br />

sowie einen längeren Magazinauslöser<br />

(“Quick-Release”).<br />

Nur damit kann man das 10-<br />

Schuß-Magazin auch schnell<br />

aus dem Schacht befreien, bei<br />

der M 1 und M 2 muß man mit<br />

Zeigefinger und Daumen der<br />

anderen Hand in den Schachtansatz<br />

greifen.<br />

Die Konstruktion ist so effektiv<br />

und dabei kostensparend wie<br />

möglich: Das Gehäuse besteht<br />

aus einem Stück Strangprofil<br />

mit eingelassenen Prismen-<br />

schienen oben und unten. Dort<br />

kann man wahlweise die Profilschiene<br />

mit dem Korn, die<br />

für Exportwaffen und Zielgerät-Montagen<br />

bevorzugten Picatinny-Schienen<br />

und an der<br />

Unterseite auch ein Vordergewicht<br />

einschieben. Das offene<br />

Strangprofil wird vorn mit einer<br />

Stirnplatte abgedeckt, die<br />

mit der Federführungsstange<br />

verschraubt wird. Hinten bildet<br />

eine Platte mit der seitlich<br />

justierbaren Kimme und einer<br />

Spannzustands-Anzeige den<br />

Abschluß. Griff und Abzugsbü-<br />

VISIER-Service:<br />

Modell: Walther <strong>SP22</strong> M 4<br />

Preis: € 540,-<br />

Kaliber: .22 l.r.<br />

Kapazität: 10 Schuß<br />

Maße (L/B/H): 260 x 50 x 150 mm<br />

Lauflänge: 150 mm, Matchgrade-Lauf<br />

Gewicht: 920 g leer<br />

Ausführung: Feder-/Masseverschluß. Sicherungen<br />

wie M 1-3. Verstellbarer Holz-Formgriff.<br />

Quick-Release-Magazinhalter. Match-Abzug (Vorzugsweg/Druckpunkt<br />

justierb.). Kimme mit Seitenklicks,<br />

Dreiecks-Korn. Profilschienen. Koffer.<br />

Mit der Systemwaffe<br />

SP 22 ging Walther (wie<br />

Das richtige Drumherum<br />

auch bei der PPS, siehe<br />

S. 40) <strong>neue</strong> Wege. Unter www.walther-sp22.com kann man sich<br />

im Internet in Ruhe die einzelnen Modelle, die Umrüstungs- und<br />

Aufrüstungsmöglichkeiten sowie die technischen Daten ansehen.<br />

Der “<strong>SP22</strong>-Konfigurator” erlaubt das virtuelle Zusammenstellen<br />

und Studieren jeder Zubehörkombination. Außer dem bereits<br />

beiliegenden Ersatzmagazin (Einzelpreis € 17,-) ist bei den<br />

für Picatinny-Schiene ausgestatteten Zielhilfen das geschlossene<br />

Walther Top Point II (Preisempfehlung 73 Euro) zu empfehlen,<br />

das offene und sehr kompakte <strong>neue</strong> Nano Sight (98,-) oder das ZF<br />

2 x 20 (44,50) — lediglich das Lasermodul, das genau in die untere<br />

Profilschiene passen würde, gibt’s waffenrechtlich korrekt nur<br />

im Ausland, den Schalldämpfer samt Adapter auch nur mit entsprechender<br />

Genehmigung. Neben den Profil- oder Picatinny-<br />

Schienen (diese sogar mit integriertem Korn) in 4 oder 6 Zoll<br />

kann man ein Vordergewicht mit herausnehmbaren Rollen montieren,<br />

die Kunststoffgriffe bekommt man in S und M für nur<br />

19,90 Euro, in Holz in den Formgriff-Größen M und L (je 158,-).<br />

Die Kurzpistole M 1 läßt sich mit dem Wechselsystem auf sechs<br />

Zoll für nur 98 Euro aufrüsten (Schlitten plus Matchgrade-Lauf<br />

und lange Federführung, die 4-Zoll-Feder paßt). Alle Testwaffen<br />

kamen direkt vom Hersteller (www.carl-walther.de) — vielen Dank!


<strong>TEST</strong><br />

gel stellen bei M1 bis 3 eine<br />

Kunststoff-Einheit dar, was<br />

beim Schichtholzgriff der M4<br />

noch Probleme wegen der<br />

dünnen Bügelpartie bereitete;<br />

sie lag zum Redaktionsschluß<br />

noch nicht vor.<br />

Die <strong>SP22</strong> besitzt einen unverriegeltenFeder-/Masseverschluß<br />

(119 g). Der Lauf wird<br />

durch einen Mantel und eine<br />

Kontermutter mit dem Griff-<br />

Die lange Vorserien-M 3 (oben)<br />

steckt in einem M 2-Gehäuse<br />

für den USA-Export. Gespannt<br />

ragt ein Signalstift unter der<br />

Kimme hervor. Bei geschlossenem<br />

Verschluß (vorn bei der<br />

M 1) kann man durch eine Kontrollbohrung<br />

zusätzlich sehen,<br />

ob eine Patrone im Lager sitzt.<br />

Eine M 2 in ihren Bestandteilen: Im nur 99 g leichten Gehäuse aus<br />

einem Alu-Strangprofil sitzt der Verschluß, der viele MIM-Teile enthält.<br />

Griff und Abzugsbügel sind eine Einheit, per Spannstift mit dem Griffstück<br />

samt Lauf und Führungsstange verbunden. Die Profilschienen<br />

werden eingeschoben, vorn hält die Frontkappe alles zusammen.<br />

stück verpreßt. Die für Vierwie<br />

Sechs-Zoll-Läufe ausreichende<br />

Feder besteht aus zwei<br />

verwundenen Drähten und ist<br />

dadurch ungewöhnlich stark.<br />

Im Verschluß aus exakt gebogenem<br />

Stahlblech sitzt die<br />

Schlagstückeinheit samt Schlagbolzensicherung<br />

— alles präzise<br />

gefertige “MIM”-Teile<br />

(Metal Injection Molding, Metallspritzgruß).<br />

Dem Thema Sicherungen hat<br />

sich der verantwortliche Entwickler<br />

der <strong>SP22</strong>, Dipl.-Ing.<br />

Daniel Rieger, nicht nur wegen<br />

der strengen Haftungsgesetze<br />

in den USA besonders angenommen.<br />

Die <strong>SP22</strong> hat eine<br />

manuelle, von rechts nach<br />

links eindrückbare Sicherung,<br />

54 VISIER 10/2007 VISIER 10/2007<br />

<strong>Walthers</strong> <strong>KK</strong>-<strong>Pistolenfamilie</strong> <strong>SP22</strong><br />

VISIER-Redakteur Matthias<br />

Waage (l.) im Gespräch mit Daniel<br />

Rieger, der das Entwickler-<br />

Team leitet. Die Profile aus<br />

hochfestem Alu kommen als<br />

3-m-Stangen, werden abgelängt,<br />

per CNC-Fräse weitergeformt,<br />

sandgestrahlt und abschließend<br />

seitenmatt eloxiert.<br />

Die ungewöhnlich weit vorn liegenden Spannknöpfe verwirren beim ersten Zugriff,<br />

aber bei Matchwaffen ist das heute auch so. Die M 1 (vorn) hat wie die M 2 nur einen<br />

Target-Abzug mit festem Triggerstop, die M 3 einen einstellbaren Match-Abzug.<br />

QUALITÄT<br />

PRÄZISION<br />

Wenn es um Ihre Treffsicherheit geht, machen wir<br />

keine Kompromisse. Ein beeindruckendes Beispiel –<br />

das CO2-Gewehr TM Trainer Combat Rifle.<br />

Besondere Kennzeichen: Kal. 4,5 mm, überragende<br />

Qualität, robuste Technik, perfektes Design und<br />

höchste Präzision. Geschaffen für härteste Anforderungen.<br />

www.werboffice.de<br />

Souverän<br />

und<br />

absolut<br />

treff-<br />

sicher!<br />

Jederzeit bereit: dank 8-Schuss-Trommel<br />

Stets flexibel: mit single/double action-Abzug<br />

Immer passend: Combatgriff für Rechts- und<br />

Linkshänder<br />

Dauerhaft genau: durch bewährten<br />

Lothar Walter-Lauf<br />

Individuell aufrüstbar: mit erstklassigem Zubehör<br />

www.roehm-rg.de<br />

Abb.: TCR mit<br />

Sonderausstattung


<strong>TEST</strong><br />

die sich zumindest bei Modellen<br />

ohne Zielgerät auch beim<br />

Ablegen auf die linke Seite von<br />

allein wieder sichert. Ohne<br />

Magazin geht nichts, mit Magazin<br />

aber auch nicht, solange<br />

der Besitzer die Waffe nicht<br />

mit der beiliegenden Walther-<br />

Schleife aus Kunststoff aufschließt.<br />

Die Schlagbolzensicherung<br />

ist in den USA<br />

Vorschrift, nur bei Matchwaffen<br />

kann sie entfallen (das soll<br />

für die M 4 beantragt werden,<br />

weil sie die Abzugscharakteristik<br />

negativ beeinflußt).<br />

Für den ersten Test mit drei<br />

Vorserienpistolen war die Zeit<br />

recht knapp; auch beim Hersteller<br />

gab es noch keine geeigneten<br />

Einspannvorrichtungen<br />

(etwa an den Picatinny-Schienen),<br />

um die Präzision beim<br />

Schießen auszuloten. Ohne<br />

Griff und in einem modifizierten<br />

Gummi-Einsatz für die Ransom<br />

Rest wurden aber beim<br />

notwendigen Anpreßdruck die<br />

...ebenso wie das Internet-Handy:<br />

Die Website<br />

www.walther-sp22.com<br />

zeigt alle Ausstattungsmöglichkeiten.<br />

Für<br />

schnelles Magazinwechseln<br />

braucht man den<br />

langen “Quick-Release”-<br />

Hebel, mit der “Walther-<br />

Schleife” als Spezialschlüssel<br />

läßt sich die<br />

Waffe abschließen und<br />

sichern. Die Griffe werden<br />

durch einen Spannstift<br />

und die vordere Profilschiene<br />

gehalten, sie<br />

gibt es in zwei Größen<br />

und auch zwei in<br />

Schichtholz.<br />

Qual der Wahl beim Zubehör: Statt der flachen Profilschiene für Kimme und Korn kann man Picatinny-<br />

Schienen montieren, etwa für das winzige Leuchtpunktgerät Nano Sight. Das Vordergewicht läßt sich<br />

durch Herausnehmen einzelner Rollen verändern. Nur die Funkuhr gehört nicht Walther, sondern mir ...<br />

56 VISIER 10/2007


<strong>TEST</strong><br />

Magazinsperre und die Abzugsstange<br />

behindert. Also<br />

blieb nur das simple Auflegen<br />

übrig, wie bei <strong>KK</strong>-Pistolen üblich<br />

auf 25 Meter.<br />

Die Magazine besitzen wahlweise<br />

einen kleinen oder aber<br />

einen dickeren Spannknopf<br />

und dadurch einen Verschlußfang<br />

bei leerer Waffe. Der<br />

Schütze sieht dies nämlich<br />

nicht unbedingt, weil alle beweglichen<br />

Teile im Gehäuse<br />

sitzen und die Visierlinie ultraflach<br />

über der Waffe verläuft.<br />

“Stovepipes”, also vom vorschnellenden<br />

Verschluß gequetschte<br />

und hochstehende<br />

Hülsen, werden dagegen sofort<br />

bemerkt. Im Test kam das bei<br />

eher langsamen Sorten vor wie<br />

der Fiocchi Maxac (247 statt<br />

sonst 290 bis 300 m/s aus der<br />

Sechs-Zoll-M 2). Die kurze M 1<br />

wiederum hatte ihre liebe Not<br />

mit der Winchester T 22, weil<br />

der Verschluß mehrfach über<br />

die jeweils oberste Patrone hinweghuschte,<br />

statt sie ins Lager<br />

zu befördern — aber es handelte<br />

sich eben um nicht abgestimmte<br />

Vorserienmodelle (was<br />

Walther <strong>neue</strong>rdings durch<br />

eine besondere Lasergravur<br />

kennzeichnet).<br />

Die kurze M1 hatte einen<br />

elend langen Abzugsweg: über<br />

10 mm ab Druckpunkt, dann<br />

eher flintenmäßig bei 2200 g<br />

auslösend. Die zum Vergleich<br />

geschossene M3 verbarg die<br />

Dipl.-Ing. Daniel Rieger (30)<br />

kam von Umarex in die Walther-Entwicklung.<br />

<strong>KK</strong>-Waffen<br />

wie P22, G22 und <strong>SP22</strong><br />

werden in Arnsberg gefertigt.<br />

Matchqualitäten noch geschickt,<br />

sie sind aber durch<br />

gute Einstellmöglichkeiten (jedoch<br />

nur ohne Gehäuse unter<br />

dem Laufansatz erreichbar)<br />

vorhanden.<br />

Die Amerikaner beschießen<br />

ihre leeren Coladosen, Klappscheiben<br />

und wohl auch kleineres<br />

Raubzeug auf der Jagd<br />

natürlich nicht mit lascher<br />

Matchmunition, sondern mit<br />

den stärksten erhältlichen Patronen.<br />

Mit diesen High-Velocity-Ladungen<br />

macht das Schießen<br />

aus der <strong>SP22</strong> trotzdem<br />

(oder gerade?) Spaß. Die CCI<br />

Velocitor lag bei 356 m/s aus<br />

der M 3, dennoch landeten alle<br />

Schüsse in einem 45-mm-Kreis<br />

mitten im Zentrum. (Ab Werk<br />

trafen sämtliche Waffen bei<br />

“Fleck” etwas unter den Halte-<br />

punkt, die schnellere CCI paßte<br />

deshalb genau). Die RWS HV<br />

ließ es mit 308 bis 326 m/s<br />

eher gemächlich angehen,<br />

dennoch lagen auch schnelle<br />

(aufgelegte) Serien aus der M 3<br />

mit dem 2 x 20-ZF in der Neun<br />

und Zehn. Auch im freien Anschlag<br />

ließen sich beide Pistolen,<br />

kurz wie lang, gut handhaben.<br />

Sie springen nur kurz<br />

wegen der laufnahen Handposition<br />

und dem etwas vorverla-<br />

gerten Griff, so daß auch<br />

schnelle Serien Spaß machen.<br />

Gruppensieger wurde mit 40<br />

umschlossenen Millimetern<br />

die CCI Pistol Match. Da die US-<br />

Patronen zur Zeit eher schleppend<br />

bis gar nicht nach Europa<br />

kommen, können umgekehrt<br />

die Amerikaner beruhigt auf<br />

die erste Lieferung der <strong>SP22</strong><br />

warten — ihre dortige Munition<br />

paßt und schießt präzise, von<br />

Oben: Der Schleifen-Schlüssel<br />

im Detail. Leider fehlt jeder<br />

Hinweis auf eine Drehrichtung,<br />

ein Behelf, aber kein 100-Prozent-Schutz.<br />

Links: Statt der<br />

sehr flachen offenen Visierung<br />

aus Kimme und Dreifach-Drehkorn<br />

kann man das zweifach<br />

vergrößernde ZF montieren,<br />

das aber wegen des vergrößerten<br />

Zitterns gewöhnungsbedürftig<br />

ist. Besser für schnelles<br />

Zielerfassen und exakt genug<br />

etwa für die <strong>KK</strong>-Klappfallscheiben<br />

des BDS ist das Nano<br />

Sight (rechts) — ein offenes<br />

Leuchtpunktzielgerät mit<br />

automatischer Abschaltung.<br />

der T22 mal abgesehen. Der<br />

erste Eindruck auf dem Schießstand<br />

war also zufriedenstellend,<br />

auch wenn die Schußgruppen<br />

aus eingespannter<br />

Waffe noch kleiner werden<br />

dürften. Ohne Schwierigkeiten<br />

kamen die Tester übrigens mit<br />

der offenen Visierung zurecht,<br />

die über ein in dieser Preisklasse<br />

eher seltenes Feature<br />

verfügt: ein drehbares Dreiecks-Korn,<br />

dessen Breite man<br />

nach dem Vorziehen der Profilschiene<br />

durch Umstecken ändern<br />

kann. Das zeigt auch der<br />

aktuelle Prospekt mit dem<br />

“Wackelbild” auf dem Cover:<br />

“Always different, always SP 22”<br />

— eben, nur nicht für jedermann.<br />

Aber das ist ja okay. Æ<br />

58 VISIER 10/2007<br />

Proved and used<br />

by US Marines<br />

2-Jahres-Qualitäts- und Härtetest des 3-12x50 durch das US Marine Corps<br />

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