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ratur Das Lazarus Kind von Robert Mawson - Basale Stimulation

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abgeklungen ist, es gibt jedoch Flächen mit verdichteten Signalhebungen, die auf<br />

mögliche Verletzungen hindeuten, die durch ins Hohlkammersystem des Gehirns<br />

eingedrungenes Blut entstanden sind. <strong>Das</strong> zuletzt durchgeführte Enzephalogramm<br />

zeigt keinerlei Veränderungen im Muster der Hirnströme.<br />

Frankie wird <strong>von</strong> drei Ärzten untersucht (S.37); Dr. Stanhope, der behandelnde Arzt,<br />

Professor Keach und dessen Assistenten. Sie öffnen ihr die Augenlider um ihr mit<br />

der Stablampe in die Augen zu leuchten, blicken mit einem Otoskop in ihr Ohr und<br />

nehmen einen Rachenabstrich (S.38). Frankies Vater beschreibt die Untersuchung<br />

als für ihn sehr belastend und menschenunwürdig. Die Ärzte klopfen ihre Brust ab,<br />

pressen auf ihren Magen, beugen Arme und Ellenbogen, untersuchen ihren Rücken.<br />

Sie überprüfen ihre Ernährungssonden, ihre inneren Organe und untersuchen ihre<br />

Geschlechtsorgane. Die Arme werden angehoben und fallen gelassen, sie stechen<br />

ihr mit einer Nadel in die Fingerkuppen, heben ein Bein, schlagen mit einem Gummi-<br />

hammer auf ein Knie und kratzen mit einem Holzspatel über ihre Fußsohle. „Sie be-<br />

handelten sie wie ein Stück Fleisch, ein Exemplar, ein interessantes Rätsel“ (S.39).<br />

Frankie bekommt eine Lungenentzündung, die die Ärzte jedoch schnell in den Griff<br />

bekommen, außerdem hat sie immer zwei entzündete Hautpartien an den Schultern<br />

und im Bereich des unteren Rückens durch das ständige Liegen (S.177).<br />

3.2 Die rechtliche Lage der Sterbehilfe bei Komapatienten<br />

Aufgrund der Verschlechterung des Zustands <strong>von</strong> Ben und dem <strong>von</strong> der Psychologin<br />

vermuteten Zusammenhang zwischen Frankies und Bens Zustand informieren sich<br />

ihre Eltern über Sterbehilfe. Ein Anwalt des Krankenhauses klärt die Heywoods über<br />

die rechtlichen Bestimmungen zum Thema Sterbehilfe bei Komapatienten auf: „>Er-<br />

staunlicherweise gibt es in dieser Angelegenheit keine festen und einfachen Regeln.<br />

(...) <strong>Das</strong> geltende Recht zieht eine klare Linie, wenn es um aktive Sterbehilfe geht.<br />

<strong>Das</strong> ist Totschlag. (...) Im klinischen Bereich gilt das Absetzen <strong>von</strong> Medikamenten<br />

oder Nahrung allgemein anerkannt als passiv und damit tolerierbar, während bei-<br />

spielsweise das Abschalten eines Beatmungsgerätes oder eine erhöhte Dosis <strong>von</strong><br />

Sedativa als aktiv und damit ungesetzlich angesehen würde.<strong>Das</strong> heißt im Endeffekt würde sie entweder<br />

verhungern oder – oder langsam an einer Krankheit oder Infektion, die man nicht<br />

behandelt, verenden? (...) Es ist unmenschlich.

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