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Frühförder- und Beratungsstelle Beratung und Unterstützung bei der Entwicklung kleiner Kinder<br />

Kinder, die anders sind – Frühförderung verhindert Behinderungen, mildert die Folgen<br />

„Wahrscheinlich wird Max nie<br />

sprechen lernen“, befürchten Kinderärzte.<br />

Zudem haben sie bei ihm Gehirn<br />

bedingte Bewegungsstörungen<br />

und hirnorganische Anfälle<br />

festgestellt. Max ist erst<br />

vier Monate alt. Er<br />

kam ein Vierteljahr<br />

zu früh auf die<br />

Welt. Durch die<br />

lange Beatmung<br />

im Krankenhaus<br />

fällt ihm das Trinken<br />

so schwer, dass<br />

er nicht zunimmt<br />

und ganz schwach<br />

wirkt. Die Eltern sind<br />

verzweifelt. Bei der Frühförder-<br />

und Beratungsstelle der<br />

EJF-Lazarus Gesellschaft in Potsdam<br />

wird Hilfe angeboten.<br />

Die „Startschwierigkeiten“ bei Kindern<br />

können vielfältig sein: Ein Baby<br />

schreit viel, kann sich nicht allein<br />

drehen, krabbelt nicht oder beginnt<br />

scheinbar viel zu spät zu laufen oder<br />

zu sprechen. „Wir bieten Unterstützung<br />

bei der Entwicklung für kleine<br />

Kinder zwischen Geburt und Einschulung<br />

an, deren Entwicklung<br />

anders als üblich verläuft und beraten<br />

deren Eltern, wenn sie deshalb<br />

im Umgang mit ihrem Kind irritiert<br />

oder verunsichert sind“, sagt die Frühförderstellen-Leiterin<br />

Ulrike Ehlert.<br />

Sie und ihre Kolleginnen, die in Potsdam<br />

sowie in der Außenstelle Schwedt<br />

(Uckermark) tätig sind, besuchen die<br />

Familien, reden mit den Eltern und<br />

helfen, wenn die Kinder<br />

in ihrer körperlichen,<br />

geistigen und seelischenEntwicklung<br />

Unterstützung<br />

brauchen. Frühförderung<br />

strebt an,<br />

Auffälligkeiten und<br />

Beeinträchtigungen<br />

möglichst früh zu<br />

erkennen, Behinderungen<br />

zu verhüten<br />

oder ihre Folgen zu mindern,<br />

wenn möglich auch zu<br />

beheben. Somit ist Frühförderung<br />

auch Vorsorge, eröffnet behinderten<br />

und von Behinderung bedrohten Kindern<br />

die Chance auf ein besseres Leben<br />

und verhindert zugleich Folgekosten.<br />

Erstmals in ihrer rund 30-jährigen<br />

Geschichte ist Frühförderung jetzt im<br />

neuen Sozialgesetzbuch als Komplexleistung<br />

beschrieben, also als interdisziplinäre<br />

Leistung von pädagogischen,<br />

psychologischen, medizinischen<br />

und therapeutischen Hilfen<br />

gesetzlich verankert.<br />

In der Frühförder- und Beratungsstelle<br />

von EJF-Lazarus werden durchschnittlich<br />

fünf Kinder pro Monat<br />

angemeldet. Jede der sieben Mitarbei-<br />

terinnen, die pädagogisch und therapeutisch<br />

ausgebildet sind, betreut<br />

kontinuierlich etwa 15 Familien; mindestens<br />

sechs Monate lang, oft auch<br />

über mehrere Jahre. Für die heilpädagogische<br />

Spielförderung des Kindes<br />

und die Beratung der Eltern steht<br />

wöchentlich etwa eine Stunde Zeit zur<br />

Verfügung. Im vergangenen Jahr wurden<br />

in Potsdam und Schwedt 67<br />

Mädchen und Jungen betreut. 41 der<br />

im vergangenen Jahr von der Frühförderung<br />

in Potsdam und Schwedt<br />

betreuten Kinder waren sehgeschädigt.<br />

So wie Lisa, ein dreijähriges Mädchen<br />

voller Tatendrang und Entdeckerfreude.<br />

Sie gerät immer dann in Panik,<br />

wenn sie draußen spielt und plötzlich<br />

nicht mehr zu ihrem Ausgangspunkt<br />

bei der Mutter oder dem Dreirad zurückfindet.<br />

Denn sie kann nur 50 Zentimeter<br />

weit scharf sehen. Gemeinsam

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