JAHRESBERICHT 2006 NEUSTART - Verein NEUSTART
JAHRESBERICHT 2006 NEUSTART - Verein NEUSTART
JAHRESBERICHT 2006 NEUSTART - Verein NEUSTART
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<strong>NEUSTART</strong><br />
<strong>Verein</strong> für Bewährungs- und Sanierungshilfe für Strafentlassene<br />
<strong>2006</strong><br />
www.vereinneustart.ch<br />
<strong>JAHRESBERICHT</strong><br />
<strong>2006</strong>
<strong>NEUSTART</strong><br />
<strong>Verein</strong> für Bewährungs- und Sanierungshilfe für Strafentlassene<br />
(unter dem Patronat der Gemeinnützigen<br />
Gesellschaften GGG Basel-Stadt und GG Baselland)<br />
Beratungs- und Geschäftsstelle<br />
Therwilerstrasse 7, Postfach, 4011 Basel<br />
Telefon 061 281 37 00, Fax 061 281 37 30<br />
E-Mail: kontakt@vereinneustart.ch<br />
Internet: www.vereinneustart.ch<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Donnerstag von 9.00 – 12.00 Uhr<br />
Termine nach <strong>Verein</strong>barung<br />
Spendenkonto: PC 40-850 -0
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Editorial<br />
Bericht des Vorstandes<br />
• Ein lebendiges Jahr<br />
Schwerpunktthema<br />
• Einkommensverwaltung<br />
Freiwillige Bewährungshilfe<br />
• Bericht der freiwilligen Bewährungshilfe<br />
Statistik und Qualität<br />
• Zahlen<br />
• Kommentar<br />
Finanzen<br />
• Erfolgsrechnung<br />
• Bilanz<br />
• Einzelheiten zur Bilanz<br />
• Kommentar<br />
• Revisorenbericht<br />
Unsere Gönnerinnen und Gönner<br />
<strong>Verein</strong> <strong>NEUSTART</strong> im Jahre <strong>2006</strong><br />
Leitbild <strong>Verein</strong> <strong>NEUSTART</strong><br />
1<br />
2<br />
3 – 6<br />
7 – 14<br />
15 – 16<br />
17 – 21<br />
17 – 19<br />
20 – 21<br />
22 – 26<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
26<br />
27 – 29<br />
30<br />
31 – 32
Tosca Martino<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
Die Finanzen sind für viele von uns ein Tabuthema; ungern<br />
lassen wir uns von Fremden ins Portemonnaie schauen.<br />
Dennoch kommen immer wieder Menschen zu <strong>NEUSTART</strong>,<br />
die noch einen Schritt weitergehen und ihr Einkommen<br />
vorübergehend von uns verwalten lassen. Gründe hierfür gibt<br />
es viele. Wir möchten im diesjährigen Jahresbericht diese<br />
Thematik von verschiedenen Seiten beleuchten. Nebst einem<br />
freiwilligen Bewährungshelfer, der die Rente eines Klienten<br />
verwaltet, berichtet Marcel Heizmann von der Kantonalen<br />
Psychiatrischen Klinik über seine Erfahrungen als Experte<br />
im Umgang mit Einkommensverwaltungen. Erfreulicherweise<br />
war auch ein Klient bereit, uns die Sichtweise als Direktbetroffener<br />
näher zu bringen.<br />
<strong>2006</strong> war für den <strong>NEUSTART</strong> im wahrsten Sinne des Wortes<br />
ein fruchtbares Jahr – zumindest in personeller Hinsicht.<br />
Gleich zwei Mitarbeiterinnen konnten Mutterfreuden entgegenblicken.<br />
In Jakob Winistörfer haben wir einen engagierten<br />
Mann für die Vertretung gefunden.<br />
Ebenfalls Zuwachs gibt es im Vorstand zu verbuchen. Wir<br />
konnten neue Frauen und Männer für dieses verantwortungsvolle<br />
Amt gewinnen. Mehr zu den neuen Gesichtern erfahren<br />
Sie im Bericht des Vorstandes.<br />
Im Dezember erhielt <strong>NEUSTART</strong> die Gelegenheit beim<br />
«Offenen Singen» in der Peterskirche sein Angebot der Öffentlichkeit<br />
näher zu bringen. Die Fotos in diesem Jahresbericht<br />
vermitteln Ihnen einen kleinen Einblick. Erfreulich war diese<br />
Gelegenheit nicht zuletzt, weil die damit verbundene Kollekte<br />
an den <strong>Verein</strong> ging. Spenden, für die wir enorm dankbar sind,<br />
damit wir auch weiterhin straffälligen Menschen Hand bei der<br />
Reintegration bieten können.<br />
2
EIN LEBENDIGES JAHR<br />
Prof. Marcello<br />
L. Schumacher,<br />
Präsident<br />
<strong>2006</strong> war für den <strong>Verein</strong> <strong>NEUSTART</strong> in<br />
vieler Hinsicht ein bewegtes Jahr. Mit Freude<br />
konnten wir neue Gönnerinnen und Gönner<br />
gewinnen. Dies ist das Verdienst unserer verstärkten<br />
Massnahmen in der Mittelbeschaffung,<br />
welche immer intensiver betrieben werden<br />
muss. Denn leider gibt es auch einen<br />
Gegentrend zu verzeichnen: Im Rahmen von<br />
Sparmassnahmen entziehen uns beispielsweise<br />
Gemeinden die finanzielle Unterstützung. Dies trifft eine kleine<br />
Institution wie <strong>NEUSTART</strong> schmerzlich.<br />
Abschliessen konnten wir das Jahr <strong>2006</strong> feierlich als Gast des<br />
«Offenen Singens» in der Peterskirche. Dieser Anlass setzte<br />
einen besinnlichen Schlusspunkt hinter das Jahr und gab uns die<br />
Möglichkeit, unsere Arbeit einem breiten Publikum zu präsentieren.<br />
Es hat uns natürlich auch sehr gefreut, dass die Kollekte<br />
dem <strong>Verein</strong> <strong>NEUSTART</strong> zugute kam. Gelder, Spenden, mit<br />
welchen wir das Angebot für unsere Klientinnen und Klienten<br />
aufrechterhalten können.<br />
Die Mitarbeitenden der Beratungsstelle haben sich in der ersten<br />
Jahreshälfte um die Vernetzung des <strong>Verein</strong>s gekümmert.<br />
So wurden die Sozialdienste der Konkordatsanstalten besucht<br />
und abgeklärt, welche veränderten oder neuen Bedürfnisse<br />
Anstaltssozialdienste und Insassen an den <strong>Verein</strong> <strong>NEUSTART</strong><br />
haben. Überall sind unsere Mitarbeitenden auf offene Türen<br />
gestossen. Der <strong>NEUSTART</strong> ist bekannt und hat einen guten<br />
Ruf. Die Zusammenarbeit wird sehr geschätzt.<br />
Im Frühling bekamen wir dann endlich wieder neue Hausgenossen<br />
an der Therwilerstrasse. Die oberen Stockwerke werden nun<br />
von einer Praxisgemeinschaft genutzt, in den Kellergeschossen<br />
wurde das Larvenatelier der Querschläger eingerichtet. Wir<br />
freuen uns über eine gute Nachbarschaft.<br />
Die zweite Jahreshälfte brachte personelle Neuigkeiten, welche<br />
uns freuten: Tosca Martino wurde im Dezember ein zweites Mal<br />
Mutter. Gaby Salner erwartet ihr erstes Kind Ende Januar 2007.<br />
Mutterfreuden, welche die Beratungsstelle jedoch auch vor die<br />
3<br />
Beratungsstelle<br />
Bericht des<br />
Vorstandes
Jakob Winistörfer<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Beratungs- und Geschäftstelle<br />
(v.l.n.r.): Gaby Salner,<br />
Nelly Dahinden, Tosca Martino,<br />
Marianne Grote, Thomas Gall<br />
Vorstand<br />
Herausforderung stellten, dass gleich zwei von drei Sozialarbeitenden<br />
über mehrere Monate ausfallen. Für diese Situation<br />
suchten wir eine Lösung, welche es ermöglichte, die Leistungen<br />
der Beratungsstelle insbesondere für unsere Klientinnen und<br />
Klienten aufrecht zu erhalten. Im Dezember konnten wir<br />
Jakob Winistörfer einstellen, welcher seine Aufgabe mit grossem<br />
Enthusiasmus angefangen hat. Mit dieser Anstellung und<br />
Pensenerhöhungen im Restteam können wir nun zuversichtlich<br />
ins nächste Jahr starten.<br />
Erfolge konnten wir auch bei der Suche nach neuen Vorstandsmitgliedern<br />
verzeichnen. Es ist heute nicht mehr selbstverständlich,<br />
dass sich Menschen für ein Ehrenamt engagieren und ihre<br />
Zeit und ihre Kompetenzen für eine gute Sache zur Verfügung<br />
stellen. Umso mehr freut uns, dass wir mit unseren Anfragen auf<br />
sehr viel Goodwill stossen. An der letzten Mitgliederversammlung<br />
wurde Brigitte Voellmin neu in den Vorstand gewählt. Sie<br />
ist ein altgedientes <strong>Verein</strong>smitglied und hat dem <strong>Verein</strong> schon<br />
als freiwillige Bewährungshelferin, als Kursleiterin und als Praktikantin<br />
auf der Stelle zur Verfügung gestanden. Sie wird ihr<br />
Wissen aus all diesen Ebenen in die Vorstandsarbeit einfliessen<br />
lassen können. Auch der Platz des GGG-Delegierten konnte<br />
neu besetzt werden. Peter Lack ist Geschäftsführer einer<br />
GGG-Institution und wird diese wichtige Scharnierfunktion<br />
4<br />
Foto: Hutz-el-Wolf
zwischen GGG und <strong>NEUSTART</strong> neu ausfüllen. Zwei weitere<br />
Interessierte haben seit Herbst an den Vorstandssitzungen<br />
teilgenommen. Es handelt sich dabei ebenfalls um verdiente<br />
<strong>Verein</strong>smitglieder: Linda Gotsmann und Patrik Widin sind als<br />
freiwillige Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer für<br />
uns tätig und könnten sich eine definitive Mitarbeit im Vorstand<br />
vorstellen. Sie werden sich an der nächsten Mitgliederversammlung<br />
vor- und zur Wahl stellen. Damit hätte der <strong>Verein</strong>svorstand<br />
wieder eine Grösse, die effizientes Arbeiten erlaubt, ohne dass<br />
das Ehrenamt zum Fulltime-Job werden muss.<br />
Freiwilligenarbeit wird nicht nur im Vorstand geleistet, sondern<br />
auch in der Kreditkommission und in der Freiwilligen<br />
Bewährungshilfe. Letztere ist in den vergangenen Jahren immer<br />
wichtiger für den <strong>Verein</strong> geworden, was sich auch in den Zahlen<br />
ausdrückt. Thomas Gall geht in seinem Bericht näher auf diesen<br />
Bereich ein.<br />
Es bleibt mir zum Schluss die angenehme Aufgabe, Danke zu<br />
sagen. Ich danke Ihnen liebe Mitglieder für Ihre Treue und Ihre<br />
Unterstützung, die Sie uns immer wieder spüren lassen. Danke<br />
an die beiden Kantone Basel-Stadt und Baselland, für das uns<br />
geschenkte Vertrauen und die konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Ein grosser Dank geht an die GGG, die uns auch <strong>2006</strong> wieder so<br />
grosszügig unterstützt hat.<br />
Als gemeinnütziger <strong>Verein</strong> ist <strong>NEUSTART</strong> auf finanzielle Hilfe<br />
angewiesen. Viele Spenderinnen und Spender unterstützen uns<br />
regelmässig und bekunden damit ihre Sympathie für NEU-<br />
START und dessen Arbeit. Ihnen allen möchte ich herzlich<br />
danken. Jede Spende zählt, damit wir den Menschen am Rand<br />
unserer Gesellschaft weiterhin eine Perspektive bieten können.<br />
<strong>2006</strong> war intensive Arbeit und grosser Einsatz auf allen Stufen.<br />
Ich danke den Mitarbeitenden, Freiwilligen und den Vorstandsmitgliedern<br />
sehr herzlich für ihre Unterstützung. Gemeinsam<br />
haben wir auch 2007 einiges vor.<br />
5<br />
Freiwillige Bewährungshilfe<br />
Dank
Linus Marcello<br />
Schumacher, Präsident<br />
Mitglieder des Vorstandes:<br />
Evelyne Flotiront<br />
Kernen, Vizepräsidentin<br />
Brigitte Voellmin<br />
Linda Gotsmann<br />
6<br />
Sabine Herrmann<br />
Stefan Wilhelmus<br />
Patrik Widin<br />
Benjamin Grob, Kassier<br />
Peter Lack<br />
Stehen an der Mitgliederversammlung 2007 zur Wahl:
GASTBEITRAG MARCEL HEIZMANN<br />
Einkommensverwaltung als Instrument der Sozialarbeit<br />
Einkommensverwaltungen werden in der Sozialarbeit vermehrt<br />
zum Thema. Dies hängt zusammen mit einer anscheinend steigenden<br />
Zahl von Menschen, die ihre finanzielle Situation nicht<br />
selbständig organisieren können. Zudem haben sich in den<br />
vergangenen Jahren etliche soziale Einrichtungen unter dem<br />
Druck der Arbeitsüberlastung auf sogenannte Kernaufgaben<br />
konzentriert und sich gegenüber der Führung von Einkommensverwaltungen<br />
abgegrenzt. Heute zeigt sich mancherorts<br />
ein Mangel im Angebot an Einkommensverwaltungen und die<br />
daraus resultierenden Folgeprobleme werden vermehrt zur<br />
Kenntnis genommen. Unter anderem von Studierenden der<br />
Fachhochschulen für Soziale Arbeit werden theoretische und<br />
praktische Beiträge zum Thema erarbeitet.<br />
Unkontrolliertes Kaufverhalten und Überschuldung sind gesellschaftliche<br />
Phänomene, die auch in gutverdienenden Kreisen<br />
anzutreffen sind. Studien haben ergeben, dass fünf Prozent der<br />
Bevölkerung ihren Drang nach Kaufen nicht unter Kontrolle<br />
haben. Weitere 37 Prozent weisen eine Tendenz zu unkontrolliertem<br />
Kaufverhalten auf. Die Sozialarbeit trifft in Zusammenhang<br />
mit Einkommensverwaltungen jedoch meist auf Menschen<br />
mit Mehrfachbelastungen wie<br />
• einem nur knapp die Existenz sichernden Einkommen,<br />
• zusätzlichen Belastungsfaktoren (z. B. Schulden, ungewohnte<br />
Lebensumstände, kompliziert finanzierbare Gesundheitskosten)<br />
und<br />
• eingeschränkten Fähigkeiten, mit einem knappen Budget<br />
umsichtig zu haushalten.<br />
Während dem es für wohlhabende Menschen durchaus üblich<br />
ist, die Dienste einer Finanzberatung in Anspruch zu nehmen,<br />
geht eine Einkommensverwaltung oft mit Gefühlen von Inkompetenz<br />
sowie der Angst vor Fremdbestimmung einher. Erst<br />
wenn die Not gross ist und andere Versuche der Budgetregulierung<br />
gescheitert sind, ist jemand in der Regel bereit, sich beim<br />
7<br />
Schwerpunktthema
Veranstaltung «Offenes Singen» in<br />
der Peterskirche: Zusammen singen<br />
(Foto: Thomas Gall)<br />
verwalten des Einkommens unterstützen zu lassen. Menschen<br />
auf diesem Entscheidungsweg zu begleiten, kann ein erster<br />
Schritt dafür sein, das für die Führung einer Einkommensverwaltung<br />
nötige Vertrauen aufzubauen.<br />
Eine Situationsanalyse zu Beginn der Einkommensverwaltung<br />
und die Erfahrungen der ersten paar Monate ermöglichen eine<br />
realitätsnahe Beschreibung von Problemfeldern und Ressourcen.<br />
Nebst der Erstellung und Überprüfung des Budgets beinhaltet<br />
eine Einkommensverwaltung oft auch die Thematisierung<br />
verschiedener privater Lebensbereiche. Zu diesen gehören<br />
unter anderem Tages- und Freizeitgestaltung, Wohnverhältnisse,<br />
körperliche und psychische Gesundheit, soziale Einbindungen,<br />
kognitive Fähigkeiten, Werte, Einstellungen, Zukunftspläne und<br />
Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
8
Idealerweise können unterschiedliche Formen<br />
von Verwaltungen angeboten werden, je nachdem,<br />
ob punktuelle oder umfassende, kurz-<br />
oder längerfristige Hilfen mit entsprechend<br />
mehr oder weniger Eigenverantwortung der<br />
Klientinnen und Klienten angezeigt sind. In<br />
jedem Fall wichtig ist, dass die Aufgaben und<br />
Kompetenzen der an der Einkommensverwaltung<br />
beteiligten Personen sowie die administrativen<br />
Abläufe klar geregelt sind.<br />
Zu Beginn der Zusammenarbeit decken die<br />
Einnahmen die Ausgaben in der Regel nur<br />
knapp oder gar nicht. Oft kommen Schulden<br />
zum Vorschein. Manchmal lassen sich neue<br />
Einkommensquellen oder der Zugang zu Hilfseinrichtungen<br />
erschliessen. Häufig drängen<br />
sich Einsparungen durch eine Anpassung des<br />
Konsumverhaltens auf. Doch Kaufgewohnheiten, der Konsum<br />
von Zigaretten sowie anderen Suchtmitteln oder der Handygebrauch<br />
entwickeln sich über einen längeren Zeitraum und<br />
können meistens nicht sofort geändert werden. Hier bieten sich<br />
der Sozialarbeit verschiedene Beratungsformen wie etwa die<br />
motivierende Gesprächsführung, die lösungsorientierte Beratung<br />
oder verhaltenstherapeutische Elemente an, um Klientinnen<br />
und Klienten auf dem Weg von der Problemeinsicht über<br />
die Erarbeitung von Zielen bis hin zur Verhaltensänderung zu<br />
unterstützen.<br />
Es ist eine Kernaufgabe der Sozialarbeit, Menschen bei sozialen<br />
Schwierigkeiten zu unterstützen und zu befähigen. Dabei wird<br />
eine grösstmögliche Autonomie bei bestmöglicher sozialer Integration<br />
angestrebt. Auf diesen Leitgedanken bezogen lässt<br />
sich sagen, dass bei einer Einkommensverwaltung zwar Teile<br />
der Autonomie eingeschränkt werden, an anderer Stelle jedoch<br />
Handlungsspielraum und Entwicklungsmöglichkeiten entstehen<br />
und eine Förderung der sozialen Integration stattfindet.<br />
9<br />
Der Präsident stellt den<br />
<strong>Verein</strong> <strong>NEUSTART</strong> vor<br />
(Foto: Thomas Gall)
Schwerpunktthema<br />
INTERVIEW MIT DEM<br />
<strong>NEUSTART</strong>-KLIENTEN DANIELE P.<br />
Daniele P. (Name geändert) macht die dritte Einkommensverwaltung<br />
und Schuldensanierung bei <strong>NEUSTART</strong>. Mehrere<br />
Sanierungen beim selben Klienten sind nicht die Regel. Wir<br />
haben uns daher auf verschiedenen Ebenen (Team, Klient,<br />
Fachgremium, Kreditkommission) kritisch mit der Sinnhaftigkeit<br />
einer neuerlichen Intervention auseinandergesetzt und<br />
überprüft, ob es nicht hilfreichere Lösungen gibt.<br />
<strong>NEUSTART</strong>: Herr P., seit acht Monaten lassen Sie Ihren Lohn von <strong>NEUSTART</strong><br />
verwalten, wie sind Sie zu unserer Beratungsstelle gekommen?<br />
Daniele P.: Da muss ich etwas ausholen: Nach einer normalen<br />
Kindheit begann ich mit 13 Jahren mit Drogen zu experimentieren.<br />
Von Cannabis, über Alkohol, Beruhigungsmittel bis hin zu<br />
LSD liess ich keine Substanz unversucht. Mit sechzehn kam ich<br />
erstmals mit Heroin in Berührung. Anfänglich beschränkte sich<br />
der Konsum auf gelegentliche Abstürze. Im dritten Lehrjahr<br />
war es soweit, dass ich ohne Heroin nicht mehr funktionieren<br />
konnte. Dennoch schloss ich mit 21 Jahren meine KV-Lehre<br />
erfolgreich ab und arbeitete in diversen Dienstleistungsbetrieben.<br />
Ein Jahr später verlor ich meine Anstellung aufgrund der<br />
Sucht und war in der Folge zwei Jahre lang arbeitslos. In dieser<br />
Zeit begannen sich meine Schulden zu kumulieren. Mit 25 entschloss<br />
ich mich, einen Entzug mit anschliessender stationärer<br />
Therapie zu machen. Es ging wieder aufwärts mit mir. In diesen<br />
1 1/ 1/ 1/2 / 2 Jahren, begann ich wieder im Erwerbsleben Fuss zu fassen.<br />
Zunächst mit kürzeren und befristeten Einsätzen. Aus einem<br />
dieser Temporäranstellungen bei einem Medienunternehmen<br />
ergab sich eine Festanstellung als Sachbearbeiter, die ich noch<br />
heute – seit nunmehr über 12 Jahren – innehabe. Unter anderem<br />
wurden wir in der Therapie dazu motiviert, mit unseren<br />
Altlasten aufzuräumen. Von Mitpatienten wurde mir der<br />
<strong>NEUSTART</strong> empfohlen, um mich bezüglich meiner Schulden<br />
beraten zu lassen. So kam es zu meiner ersten Einkommensverwaltung<br />
und Schuldensanierung bei <strong>NEUSTART</strong>. Mittlerweile<br />
bin ich zum dritten Mal hier.<br />
10
NS: Was ist Ihre Motivation bei <strong>NEUSTART</strong> Ihr Einkommen<br />
verwalten zu lassen?<br />
NS: Fällt es Ihnen nicht schwer, sich in die Karten schauen zu lassen?<br />
NS: Was erhoffen Sie sich von der Einkommensverwaltung?<br />
NS: Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit <strong>NEUSTART</strong>?<br />
D. P.: Beim ersten Mal war es ganz klar Vergangenheitsbewältigung.<br />
Beim zweiten Mal strebte ich Schuldenfreiheit an und<br />
diesmal war ganz klar meine Existenz bedroht. Ich wollte eine<br />
Lohnpfändung vermeiden, da dies womöglich meinen Arbeitsplatz<br />
gefährdet hätte. Die Erfolge der beiden vorhergehenden<br />
Sanierungen machten mir Mut, mich ein drittes Mal bei<br />
<strong>NEUSTART</strong> zu melden. Die monatlichen Ratenzahlungen sind<br />
sehr motivierend, weil es voran geht.<br />
D. P.: Mittlerweile nicht mehr. Es dauerte eine Weile, bis ich mir<br />
eingestehen konnte, dass ich wieder am Punkt angelangt war<br />
und ich fremde Hilfe brauchte. Es kostete mich Überwindung,<br />
mich noch einmal an den <strong>NEUSTART</strong> zu wenden.<br />
D. P.: Schuldenfreiheit, das Erlernen des Umgangs mit Geld und<br />
die Vermeidung von Neuverschuldung.<br />
D. P.: Als sehr angenehm, zwanglos und partnerschaftlich. Ich<br />
habe zusammen mit meiner Beraterin eine Lösungs-Strategie<br />
entwickelt.<br />
11
NS: Wo sehen Sie die Vorteile, wo die Nachteile einer Einkommensverwaltung?<br />
D. P.: Positiv ist, dass die laufenden Verpflichtungen gedeckt<br />
sind, die Schulden werden abgebaut und ich wieder angstfrei<br />
meine Post öffnen kann. Der Nachteil ist die Einschränkung im<br />
Konsumverhalten; für Extras muss ich Rücksprache mit meiner<br />
Beraterin nehmen. Wobei mich das auch vor unüberlegten Ausgaben<br />
und nicht zuletzt vor einem neuerlichen Drogenabsturz<br />
schützt und insofern einen Vorteil darstellt.<br />
NS: Welchen Zeitrahmen haben Sie sich für die Einkommensverwaltung<br />
gesetzt?<br />
D. P.: Da es mir ein Anliegen war, meine Schulden komplett<br />
zurückzubezahlen, habe ich mich verpflichtet, gute drei Jahre<br />
mit NS zusammen zu arbeiten. Danach wünsche ich mir eine<br />
Nachbetreuungsphase von ca. 6 Monaten, um in geschütztem<br />
Rahmen wieder Verantwortung zu übernehmen.<br />
NS: Wo sehen Sie für <strong>NEUSTART</strong> Optimierungspotential in Sachen<br />
Einkommensverwaltungen?<br />
D. P.: Da fällt mir nichts ein. Es gefällt mir, dass man mir hier<br />
auch zuhört, sich für mein Leben interessiert.<br />
NS: Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie an die Zeit nach der<br />
Einkommensverwaltung denken?<br />
D. P.: Zur Belohnung möchte ich mir einen dreiwöchigen Urlaub<br />
mit allen Schikanen auf einem anderen Kontinent schenken.<br />
12
GASTBEITRAG DANIEL DURRER,<br />
FREIWILLIGER BEWÄHRUNGSHELFER<br />
Beitragsverwaltung<br />
Es braucht in der heutigen Zeit schon einigen Mut zu sagen, ich<br />
habe Probleme mit meinem Budget! Freizeit, Ferien, Vergnügen,<br />
schnell einmal kann die Situation entstehen, dass das Geld<br />
nicht reicht.<br />
Ein bis zweimal im Monat sind die monatlichen Zahlungen wie<br />
Mietzins, Krankenkassenprämien, Steuern, Telefonrechnungen<br />
zentrale Themen zwischen meinem Klienten und mir.<br />
Die wichtigsten Zahlungen werden zwar per Lastschriftverfahren<br />
erledigt, die weiteren Ausgaben müssen aber stets im Auge<br />
behalten werden.<br />
Der Zahlungsverkehr trägt viel zur Klärung der finanziellen<br />
Leistungsfähigkeit und zu einer guten Lösung bei, wenn man<br />
diese gut organisiert und dokumentiert.<br />
Ohne Budget kein Überblick und keinen Überblick zu haben,<br />
öffnet der finanziellen Unordnung Tür und Tor. Das Budget<br />
schafft Klarheit über Einnahmen und Ausgaben.<br />
13<br />
Alle erhalten ein «Bhaltis»<br />
(Foto: Thomas Gall)<br />
Schwerpunktthema
Ist das Budget im Lot oder gibt es gar eine positive Differenz,<br />
darf man sich freuen.<br />
Der positive Umstand eines Überschusses erlaubte es, nebst<br />
den monatlichen Zahlungen auch die alten Forderungen zu<br />
analysieren.<br />
Welches sind nun die Ziele oder «Herzensanliegen»?<br />
Die alten Verbindlichkeiten wurden gesichtet und im gemeinsamen<br />
Gespräch wurde eine Auslegeordnung erstellt. Der erste<br />
Wurf wurde auf Papier gebracht, Papier ist bekanntlich geduldig<br />
und darum braucht es einen zweiten Schritt, die Umsetzung.<br />
An der Lebenswirklichkeit mussten wir uns orientieren.<br />
Ein wesentlicher Punkt war, überflüssiges Papier zu entsorgen.<br />
Im Wirrwarr von Papier stapeln sich die Forderungen und man<br />
verliert schnell den Überblick. Mit der Beratungsstelle zusammen<br />
wurden Ordner angelegt und die einzelnen Gläubiger<br />
wurden in Register unterteilt. In einem nächsten Schritt wurde<br />
ein Schuldenkonto eingerichtet. Mit einem monatlichen Beitrag<br />
wird man in Zukunft versuchen, die alten Forderungen gemäss<br />
den Zielen und «Herzensanliegen» zu erreichen.<br />
Mein Klient ist auf diesem Weg sich von alten Forderungen zu<br />
lösen, was ihm sehr wichtig ist. Er ist auf dem richtigen Weg,<br />
dies ist sehr gut spürbar. Von Rückschlägen ist niemand gefeit,<br />
darum ist es wichtig, dass der Klient und der Bewährungshelfer<br />
am gleichen Strick ziehen und den eingeschlagenen Weg von<br />
Zeit zu Zeit überprüfen.<br />
14<br />
Daniel Durrer, freiwilliger Bewährungshelfer
BERICHT DER FREIWILLIGEN<br />
BEWÄHRUNGSHILFE<br />
Im Berichtsjahr konnte das hohe Vorjahresniveau<br />
nochmals gesteigert werden: 20 Klientinnen<br />
und Klienten wurden durch freiwillige<br />
Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer<br />
begleitet. Der Anteil der Schutzaufsichten<br />
daran belief sich auf 14. Damit waren fast alle<br />
Thomas Gall unserer Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer<br />
in der Klientinnen- oder Klientenarbeit<br />
engagiert, zum Teil wurden sogar zwei Klientinnen oder<br />
Klienten durch eine Freiwillige oder einen Freiwilligen betreut.<br />
Dies kann dazu führen, dass diese Freiwilligenarbeit einen<br />
beachtlichen Teil der Freizeit unserer Bewährungshelferinnen<br />
und Bewährungshelfer in Anspruch nimmt. Neben den regelmässigen<br />
Treffen mit dem Klienten oder der Klientin erwartet<br />
<strong>NEUSTART</strong> ja auch, dass die Freiwilligen ihr Tun und Handeln<br />
monatlich in einer Supervision reflektieren. Dazu kommen<br />
weitere Aufgaben wie telefonische Abklärungen, administrative<br />
Aufgaben und ähnliches. Wir haben unsere Freiwilligen<br />
gebeten, im Jahr 2007 ihren Zeitaufwand zu erheben, damit wir<br />
dieses Engagement noch besser verdeutlichen können. Wir sind<br />
sehr gespannt auf das Resultat.<br />
Bewährt hat sich die Führung zweier Supervisionsgruppen, wie<br />
wir dies auf Januar <strong>2006</strong> eingeführt haben. Das hat gegenüber<br />
dem Vorjahr einiges zur Beruhigung beigetragen. Die Gruppenzusammensetzung<br />
ist nun konstanter, auch wenn es in der Natur<br />
der Sache liegt, dass Wechsel in diesen Gruppen häufig vorkommen,<br />
da jede Begleitung eine individuelle Dauer hat. Ende Jahr<br />
haben wir uns mit den Freiwilligen intensiv mit dem Thema<br />
Supervision auseinandergesetzt. Einerseits ging es darum, die<br />
Erwartungen an die Supervision zu überprüfen, andererseits<br />
aber auch, die Erwartungen des <strong>NEUSTART</strong> an die Supervisandinnen<br />
und Supervisanden zu klären. Wir sind hier in einem<br />
Prozess, der sicher noch nicht abgeschlossen ist.<br />
15<br />
Supervision<br />
Freiwillige<br />
Bewährungshilfe
Abschied<br />
Friedlicher Heimgang<br />
(Foto: Thomas Gall)<br />
<strong>2006</strong> mussten wir auch Abschied von einigen altgedienten<br />
Freiwilligen nehmen. Die Gründe dafür sind vielfältig: die<br />
Übernahme eines eigenen Geschäfts, der Wegzug ins Ausland,<br />
der Wunsch, sich der eigenen Familie stärker widmen zu können<br />
oder schlicht und einfach auch die Erkenntnis, dass nach über 18<br />
Jahren Engagement auch mal genug ist, haben dafür den Ausschlag<br />
gegeben. Alle diese Freiwilligen haben dem <strong>NEUSTART</strong><br />
und seiner Klientel viel gegeben. Sie haben wertvolle Stunden<br />
in der Begleitung von Klientinnen und Klienten aufgewändet<br />
und viel Herzblut in ihre Arbeit einfliessen lassen. Das Abschiednehmen<br />
fällt uns schwer. Drum nutzen wir die Gelegenheit,<br />
ihnen allen nochmals ganz herzlich für das Engagement<br />
zu danken.<br />
16
ZAHLEN<br />
Total der Ratsuchenden <strong>2006</strong> 111<br />
davon neu <strong>2006</strong> 41 Männer<br />
9 Frauen<br />
aus der Zeit vor <strong>2006</strong> 56 Männer<br />
5 Frauen<br />
Einmalig beratene KlientInnen 21<br />
Mehrmalig beratene KlientInnen 90<br />
Total der Beratungen 618<br />
Schutzaufsichten 31<br />
Besuche in Untersuchungshaft<br />
und Strafvollzug 21<br />
Lohn- und Rentenverwaltungen 9<br />
Anzahl abgeschlossener Sanierungen <strong>2006</strong> 4<br />
ursprüngliche Forderungssumme 288’270.65<br />
Ablösesumme 86’451.05<br />
Anzahl der <strong>2006</strong> eingereichten<br />
Insolvenzerklärungen 0<br />
Anzahl neu begonnener Sanierungen <strong>2006</strong> 2<br />
Freiwillige BewährungshelferInnen 25<br />
Anzahl der Betreuungen 20<br />
davon Schutzaufsichten 14<br />
davon freiwillige Lohnverwaltungen 1<br />
17<br />
Statistik der<br />
Beratungstelle<br />
Statistik der<br />
Ratsuchenden <strong>2006</strong><br />
Beratungsaufwand <strong>2006</strong><br />
Gesetzliche Mandate,<br />
Gefangenenbesuche,<br />
Lohnverwaltungen<br />
Sanierungsstatistik <strong>2006</strong><br />
Statistik der Freiwilligen<br />
Bewährungshilfe<br />
Statistik<br />
und Qualität
Folgende Qualitäts-Standards unseres Leistungskonzepts werden laufend<br />
ausgewertet:<br />
Arbeit:<br />
Diese Auswertung wird nach mindestens 6 Gesprächen vorgenommen. Personen<br />
in Ausbildung werden als erfüllt erfasst und Gefängnis, Therapie etc.<br />
werden als anderer Status gewertet.<br />
Standard Indikator<br />
Während der Begleitung wird eine 65% der KlientInnen arbeiten minderegelmässige<br />
Arbeit angestrebt. stens 6 Monate pro Jahr.<br />
Nicht erfüllt<br />
Ja Nein Anderer Status Nicht eruierbar<br />
27 (61%) 11 (25%) 6 (14%) –<br />
Beratungsziel:<br />
Diese Auswertung wird nach Abschluss der Betreuung eruiert.<br />
Standard Indikator<br />
Das Beratungsziel wird erreicht, Bei 80% aller Beratungen wird dieses<br />
resp. ein neues Handlungskonzept Ziel erreicht.<br />
entwickelt oder evtl. eine Weiter-<br />
vermittlung vorgenommen.<br />
Erfüllt<br />
Ja Nein Nicht eruierbar<br />
19 (82%) 4 (18%) –<br />
Zuständigkeit:<br />
Abklärungsphase bedeutet mindestens 6 Gespräche.<br />
Standard Indikator<br />
Fachliche und institutionelle 95% der KlientInnen gehören nach<br />
Zuständigkeit von <strong>NEUSTART</strong> Abschluss der Abklärungsphase<br />
ist gegeben. in unseren institutionellen und fachlichen<br />
Zuständigkeitsbereich.<br />
Erfüllt<br />
Ja Nein Nicht eruierbar<br />
44 (100%) – –<br />
18
Folgende Qualitäts-Standards zum Thema Einkommens-/Rentenverwaltung<br />
haben wir als Schwerpunkt im Jahr <strong>2006</strong> erhoben:<br />
Standard Indikator<br />
Schriftliche <strong>Verein</strong>barung, wie die Vorliegen eines schriftlichen<br />
Einkommensverwaltung geführt Vertrages.<br />
werden soll.<br />
Erfüllt<br />
Ja Nein Nicht eruierbar<br />
9 (100%) – –<br />
Standard Indikator<br />
Gemeinsame Ausarbeitung eines Auszahlung und Überweisung gemäss<br />
ausgeglichenen Budgets und regel- vereinbartem Budget.<br />
mässige Überprüfung.<br />
Erfüllt<br />
Ja Nein Nicht eruierbar<br />
9 (100%) – –<br />
Standard Indikator<br />
Förderung der finanziellen Halbjährliche Standortbestimmungen.<br />
Eigenverantwortung.<br />
Erfüllt<br />
Ja Nein Nicht eruierbar<br />
8 (89%) 1 (11%) –<br />
19
Statistik<br />
und Qualität<br />
Statistik<br />
Qualität<br />
KOMMENTAR<br />
Gegenüber dem Vorjahr hat die Anzahl der von <strong>NEUSTART</strong><br />
beratenen und begleiteten Klientinnen und Klienten leicht zugenommen.<br />
Auffallend ist, dass der Aufwand, welche für diese<br />
Klientinnen und Klienten unternommen wurde, beachtlich<br />
höher ist. So wurden 35% mehr Beratungsgespräche und 50%<br />
mehr Einkommensverwaltungen geführt. Auch die Besuche in<br />
Haftanstalten haben massiv zugenommen. Erfreulicherweise<br />
dürfen wir auch eine grosse Zunahme bei den von <strong>NEUSTART</strong><br />
geführten Mandaten für Schutzaufsichten verzeichnen. Diese<br />
wurden innerhalb eines Jahres auf 31 Mandate mehr als verdoppelt.<br />
Darin spiegelt sich das grosse Vertrauen wieder, welches<br />
insbesondere die zuweisenden Stellen, wie die Bewährungshilfen<br />
Basel-Stadt und Basellandschaft, in die Arbeit von Beratungsstelle<br />
und Freiwilligen des <strong>NEUSTART</strong> haben.<br />
Ganz anders ist das Bild aber an der Schuldenfront. Die Anzahl<br />
abgeschlossener Schuldensanierungen und jener, welche im<br />
Berichtsjahr neu angegangen werden konnten, ist rückläufig.<br />
Insolvenzerklärungen wurden keine eingereicht. Hier zeichnet<br />
sich wohl ein Trend ab, über den man im Sozialbereich immer<br />
wieder berichtet: Es wird zunehmend schwierig, Schuldnerinnen<br />
und Schuldner mittels einer klassischen Schuldensanierung aus<br />
ihrer schwierigen Situation zu helfen. Schuldenberatung heisst<br />
immer öfter Beratung im Leben mit Schulden.<br />
Passend zur steigenden Anzahl der Einkommensverwaltungen<br />
haben wir im laufenden Jahr den Schwerpunkt der Qualitätsüberprüfung<br />
auf diesen Bereich gelegt. Die Standards sind klar:<br />
Keine Einkommensverwaltung ohne schriftliche <strong>Verein</strong>barung<br />
und Budget. Beides soll regelmässig überprüft werden. Dies ist<br />
auch geschehen und hat sich in diesem komplexen und heiklen<br />
Aufgabebereich sehr bewährt. Bei Einkommensverwaltungen<br />
geht es meist auch um knappe Finanzen. Da helfen klare Vorgaben<br />
in der Zusammenarbeit ungemein. Diese müssen in<br />
jedem Fall individuell und massgeschneidert ausgehandelt werden.<br />
So haben wir bei einem Klienten nur noch ein jährliches<br />
Standortgespräch vorgesehen. Hier hat der Klient die wohl<br />
20
höchstmögliche Selbständigkeit erreicht. Er kommt nur noch<br />
alle 4 – 6 Wochen auf die Stelle und lässt hier nur noch einen Teil<br />
seines Einkommens verwalten. Dies gibt ihm die Sicherheit, die<br />
er sich noch erhalten will. Und das darf er auch.<br />
Bei den laufend überprüften Standards fällt auf, dass unser<br />
Qualitätsanspruch sehr hoch ist, dass 2/ 2/ 2/3 / 3 aller Klientinnen und<br />
Klienten während mindestens 6 Monaten pro Jahr arbeiten.<br />
Zwar konnten wir uns diesem Ziel wieder annähern und das<br />
Thema Arbeitssuche ist sehr präsent in den Beratungsgesprächen,<br />
doch ist diese für unser Klientel mit grossem Aufwand,<br />
vielen Absagen und Enttäuschungen verbunden.<br />
Thomas Gall<br />
21
Finanzen<br />
ERFOLGSRECHNUNG<br />
2005 <strong>2006</strong> Budget 2007<br />
Einnahmen Fr.<br />
Fr.<br />
Fr.<br />
Mitglieder 6’800.00 7’340.00 6’800.00<br />
Private 16’924.15 14’006.55 13’000.00<br />
Firmen, Stiftungen 122’120.00 150’980.00 135’000.00<br />
Kirchen 25’614.65 17’012.05 15’000.00<br />
Beileidspenden, Legate 0.00 150’000.00 70’000.00<br />
Kantonsbeiträge BS/BL 75’000.00 75’000.00 75’000.00<br />
Gemeindebeiträge 14’930.00 14’707.00 14’000.00<br />
Veröffentlichungen 455.20 221.50<br />
–<br />
Sonderaktionen –<br />
– 1’500.00<br />
Zinserträge 2’564.60 2’454.20 2’800.00<br />
Diverses 0.00 0.00<br />
–<br />
Auflösung Rückstellungen 5’374.85 0.00 31’487.05<br />
Total Einnahmen 269’783.45 431’721.30 364’587.05<br />
Ausgaben<br />
Löhne 185’045.80<br />
Sozialleistungen 29’910.85<br />
Rechtsberatung, Honorare 8’791.70<br />
Supervision, Weiterbildung Team 6’939.50<br />
Projekte –<br />
Büromiete inkl. NK 21’385.70<br />
Bürobedarf, Anschaffungen 5’709.20<br />
EDV, Internet 2’840.85<br />
Telefon, Porti, Bankspesen 6’260.05<br />
Öffentlichkeitsarbeit 7’300.80<br />
IG Wohnen, Mitgliederbeitrag 800.00<br />
Freiwillige Bewährungshilfe 5’911.20<br />
Diverses 1’357.90<br />
Auflösung Rückstellungen 0.00<br />
Total Ausgaben 282’253.55<br />
Betriebsergebnis – 12’470.10<br />
22<br />
206’617.05<br />
28’826.50<br />
9’375.50<br />
6’371.00<br />
–<br />
29’608.70<br />
4’627.60<br />
2’827.25<br />
6’669.95<br />
9’792.30<br />
800.00<br />
7’588.50<br />
1’006.80<br />
1’203.55<br />
315’314.70<br />
116’406.60<br />
227’442.10<br />
33’320.25<br />
11’500.00<br />
7’850.00<br />
5’000.00<br />
22’450.00<br />
6’500.00<br />
4’300.00<br />
6’500.00<br />
10’000.00<br />
800.00<br />
13’500.00<br />
1’000.00<br />
–<br />
350’162.35<br />
14’424.70
BILANZ PER 31. 12. <strong>2006</strong><br />
Aktiven Fr.<br />
Kasse 637.15<br />
Postcheck 40-850-0 28’212.95<br />
Bank <strong>Verein</strong>skonto 94’687.95<br />
Bank Sparkonti 233’435.40<br />
Wertschriften 40’934.40<br />
Guthaben aus Sanierungen 333.25<br />
Verrechnungssteuer-Guthaben 858.95<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 1’267.00<br />
400’367.15<br />
Passiven Fr.<br />
Verpflichtungen aus Sanierungen 25’105.05<br />
Passive Rechnungsabgrenzung 12’532.15<br />
Sanierungsfonds 84’773.15<br />
Fürsorgefonds 44’001.85<br />
Fonds 4. Teilzeitstelle 18’939.30<br />
Rückstellung «Ein Dach über dem Kopf» * 7’239.90<br />
Betriebskapital am 1. 1. 2005 91’369.15<br />
Betriebsergebnis 2005 116’406.60 207’775.75<br />
400’367.15<br />
* Zweckgebundene Einnahmen und Rückstellungen<br />
für das Nachschlagewerk «Ein Dach über dem Kopf»<br />
23<br />
Finanzen
Finanzen<br />
EINZELHEITEN ZUR BILANZ PER 31. 12. <strong>2006</strong><br />
Guthaben/ Verpflichtungen<br />
gegenüber KlientInnen aus Sanierungen Fr. Fr.<br />
Stand am 1. 1. <strong>2006</strong><br />
• Guthaben 2’855.05<br />
• Verpflichtungen 19’182.00 16’326.95<br />
Einnahmen 58’640.75<br />
Ausgaben 50’195.90 8’444.85<br />
Abschreibung von Guthaben 0.00<br />
Stand am 31. 12. <strong>2006</strong><br />
• Guthaben 333.25<br />
• Verpflichtungen 25’105.05 24’771.80<br />
Sanierungsfonds<br />
Stand am 1. 1. <strong>2006</strong> 81’579.85<br />
Einnahmen 3’293.30<br />
Abschreibung von Guthaben 100.00 3’193.30<br />
Stand am 31. 12. <strong>2006</strong> 84’773.15<br />
Fürsorgefonds<br />
Stand am 1. 1. <strong>2006</strong> 41’169.45<br />
Einnahmen 3’055.20<br />
Ausgaben 222.80 2’832.40<br />
Stand am 31. 12. <strong>2006</strong> 44’001.85<br />
24
KOMMENTAR<br />
Benjamin Grob,<br />
Kassier<br />
Der <strong>Verein</strong> konnte nur Dank eines Legats<br />
einen Überschuss für das Berichtsjahr <strong>2006</strong><br />
ausweisen. Mit den ordentlichen Spenden/Einnahmen<br />
würden wir weiterhin eine unausgeglichene<br />
Rechnung ausweisen.<br />
Der Überschuss wurde vollumfänglich dem<br />
Betriebskapital gutgeschrieben. Dieses war in<br />
den letzten Jahren auf ein kritisches Minimum<br />
geschrumpft und hat nun wieder eine gestärkte Grösse. Das<br />
Betriebskapital dient der Finanzierung des Zeitraums bis zum<br />
Eingang des Grossteils der Spenden.<br />
Unsere Anstrengungen zeigen Wirkung und die Ertragsseite<br />
konnte in Teilbereichen gestärkt werden. In anderen Bereichen<br />
mussten wir aber weiterhin rückgängige Spendeneingänge verzeichnen.<br />
Die Ertragsseite bleibt weiterhin schwach.<br />
Der Aufwand konnte durch eine gute Kostenkontrolle unter<br />
Budget gehalten werden. Nur die Mietnebenkosten sind durch<br />
eine einmalige hohe Nachbelastung weit über das Budget geraten.<br />
Die Konten «Rückstellungen EDV» und «Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Klientinnen- und Klienten-Information» wurden saldiert.<br />
Für das Konto «Fonds 4. Teilzeitstelle» haben wir eine projektbezogene<br />
Spende erhalten.<br />
Wir möchten uns bei all unseren Gönnerinnen und Gönner<br />
für die geleistete Unterstützung bedanken. Die Arbeit der Beratungsstelle<br />
kann nur mit Ihrer Unterstützung gewährleistet<br />
werden, deshalb sind wir auf jede Spende angewiesen. Vielen<br />
Dank.<br />
25<br />
Betriebsergebnis<br />
Betriebskapital<br />
Ertrag<br />
Aufwand<br />
Projektbezogene Fonds<br />
Danke<br />
Finanzen
Finanzen<br />
REVISORENBERICHT<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
Als Revisoren haben wir die auf den 31. Dezember <strong>2006</strong> abgeschlossene<br />
Bilanz und Erfolgsrechnung geprüft.<br />
Wir haben festgestellt:<br />
• dass die Bilanz und Erfolgsrechnung mit der Buchhaltung<br />
übereinstimmen<br />
• die Buchhaltung sauber und ordnungsgemäss geführt wurde.<br />
Aufgrund unserer Prüfung empfehlen wir der Versammlung<br />
die vorgelegte Rechnung zu genehmigen und dem Kassier<br />
Décharge zu erteilen.<br />
Die Revisoren<br />
Th. Alioth R. Stebler<br />
26
UNSERE GÖNNERINNEN UND GÖNNER<br />
Spendeneingänge <strong>2006</strong><br />
27<br />
Wir danken<br />
Private<br />
Bis Fr. 100.– A. u. H. Alder-Gloor, Münchenstein • A. Arnold, Mariastein • E. Arnold, Binningen<br />
• P. Bänziger, Binningen • E. Bernoulli, Basel • W. Breitenmoser, Basel • M. u. E. Buser-<br />
Robinson, Binningen • H. u. H. Bumann-Kost, Basel • M. Brodbeck, Pratteln • S. Buri, Basel •<br />
E. Christeller-Moog, Therwil • A. Cueni, Nenzlingen • J. Cuénod, Basel • G. Delbrück, Binningen<br />
• H. Dressler-Bietenholz, Riehen • R. Dutoit, Riehen • Ch. Edlin, Schaffhausen • M. Fahrländer,<br />
Basel • Ch. Fischer, Hofstetten • C. Gröflin, Basel • T. Guth-Kleindienst, Riehen • R. Gysin-Stoll,<br />
Binningen • H. u. U. Hagmann-Herren, Ettingen • F. Head, Aesch • J. u. G. Hodel-Renz, Basel<br />
• A. Hopf-Pidoux, Basel • M. Howald-Langenegger, Therwil • L. Joray-Müller, Basel • U. Kam-<br />
mer, Münchenstein • C. Koelbing, Basel • P. Koelliker, Niederbuchsiten • B. u. Ch. Kuster, Basel<br />
• A. u. H. Laubscher-Noll, Riehen • W. Lehner, Binningen • R. Leisinger, Brügg • P. Leu, Basel<br />
• E. Lienhard, Basel • I. u. P. Mathis-Weber, Pfeffingen • J. Meyer, Basel • E. Miescher, Riehen<br />
• M. u. H.R. Müller-Widmer, Basel • A. Müller, Basel • M. u. R. Muntwiler-Mächler, Basel •<br />
E. u. G. Noll, Basel • B. Oberholzer, Basel • H. Oppenheimer, Allschwil • J. Rentsch, Tecknau<br />
• H.J. Riedtmann-Klee, Horgen • R. Röthlisberger, Riehen • E. Rupps, Riehen • H. Sarasin,<br />
Basel • A.M. Schaltegger, Basel • C. Schaub, Basel • M. Schaub, Aesch • H. Schenkel-Rudin,<br />
Münchenstein • Y. Schmitt, Allschwil • P. u. M. Schmutz-Dettwiler, Basel • R. Schori, Riehen 2<br />
• D. Schulthess, Münchenstein • R. Nicolay, Basel • M. Senn, Sissach • D. Staehelin, Basel •<br />
M. u. M. Staehelin-Seidel, Basel • B. Steiger, Arlesheim • H. Strasser, Baar • R. Stutz, Unterägeri •<br />
T. Thomann-Senn, Basel • D.N. Tobler, Binningen • R. Vogt-Kohler, Allschwil • J. Wagner, Basel<br />
• B. u. B. Wenger-Rieser, Basel • G. Wolf, Basel • A. Zschokke-Gränacher, Basel<br />
Zwischen Fr. 101.– und Fr. 500.– N. Benkler-Meyer, Riehen • N. Burri-Baur, Basel • R. u. R.<br />
Champion, Reinach • D. Dietschy, Basel • H. u.A. Donkers-Hoch, Basel • H. u. R. Egloff, Binnin-<br />
gen • U. u. W. Erzer-Wipfli, Arlesheim • E. Escher, Oberwil • A. Flückiger, Basel • Ch. Gassmann,<br />
Basel • A. Gerwig, Basel • R. Gilli, Binningen • P. Hiltbrunner, Reinach • M. Hinden, Basel •<br />
F. u. U. Huber-Stierli, Aesch • W. Klemm-Cereghetti, Reinach • E. Peschke, Meggen • M. Rutz,<br />
Liestal • G.F. Senn-Schibler, Binningen • H. Schnyder-Moser, Basel • X. Schuler, Füllinsdorf •<br />
G. Stratenwerth, Basel • V. Trutmann, Basel<br />
Über Fr. 500.– M. Stoll, Arlesheim • J. Ulrich, Basel
Gemeinden<br />
Bis Fr. 1’000.– Gemeinde Arisdorf • Gemeinde Bettingen • Gemeinde Binningen • Gemeinde<br />
Bottmingen • Gemeinde Frenkendorf • Gemeinde Füllinsdorf • Gemeinde Niederdorf • Ge-<br />
meinde Oberwil • Gemeinde Pratteln • Gemeinde Titterten<br />
Über Fr. 1’000.– Gemeinde Aesch • Gemeinde Arlesheim • Gemeinde Reinach • Gemeinde<br />
Riehen<br />
Firmen | Stiftungen | Zünfte<br />
Bis Fr. 500.– Basellandschaftliche Kantonalbank, Liestal • Basler Kantonalbank, Basel • Bau-<br />
mann & Cie Banquiers, Basel • Catherine und Harry Morath-Stiftung, Basel • Davidoff Interna-<br />
tional, Basel • Dreyfus Söhne & Cie AG, Basel • Gelzer Stiftung, Basel • Genossenschaft Migros<br />
Basel • Gemeinnützige Gesellschaft Baselland, Liestal • Hatebur Umformmaschinen AG, Rein-<br />
ach • National Versicherung, Basel • Novartis International AG, Basel • ÖKK, Basel • Rapp AG,<br />
Basel • Wermelinger Treuhand, Basel • Zeba AG, Basel • Zunft zu Gerbern, Allschwil • Zunft<br />
zu Rebleuten, Binningen • Zunft zu Weinleuten, Basel<br />
Zwischen Fr. 501.– und Fr. 5’000.– Basler Zeitung hilft Not lindern, Basel • Bürgergemeinde der<br />
Stadt Basel • Fondation de bienfaisance Jeanne Lovioz, Basel • Georg Wagner-Stiftung, Basel<br />
• Hedwig Wagner-Schlageter-Stiftung, Zürich • G. u. H. Heyer-Stiftung, Pratteln 1 • C. & R.<br />
Koechlin-Vischer-Stiftung, Basel • Louise Aubry-Kappeler Stiftung, Basel • Scheidegger-Thom-<br />
men-Stiftung, Basel • Stiftung Klaus Lechler, Basel • Welinvest Immobilien AG, Basel<br />
Zwischen Fr. 5’001.– und Fr. 20’000.– A. & W. Wittmann-Spiess Stiftung, Basel • Alfred Rich-<br />
terich Stiftung, Laufen • Ernst Göhner Stiftung, Zug • Kunigunde & Heinrich Stiftung, Basel<br />
Über Fr. 20’000.– Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige, Basel, Justizdepartement<br />
Basel-Stadt, Basel • Justiz-, Polizei- und Militärdirektion Baselland, Liestal<br />
Evang.-ref. Kirchen<br />
Kollekte bis Fr. 500.– Eglise Française, Basel • Evang.-ref.Kirchgemeinde Aesch-Pfeffingen<br />
• Evang.-ref.Kirchgemeinde Allschwil-Schönenbuch • Evang.-ref. Kirchgemeinde Arisdorf •<br />
Evang.-ref. Kirchgemeinde Arlesheim • Evang.-ref. Kirchgemeinde Oberwil • Evang.-ref. Kirch-<br />
gemeinde Ormalingen • Evang.-ref. Kirchgemeinde Liestal • Evang.-ref. Kirchgemeinde Kilch-<br />
berg • Evang.-ref. Kirchgemeinde Laufen • Evang.-ref. Kirchenrat Liestal • Evang.-ref. Kirchge-<br />
meinde Pratteln-August • Evang.-ref. Kirchgemeinde Reinach<br />
28
Kollekte über Fr. 500.– Evang.-ref. Kirchgemeinde Arlesheim • Evang.-ref. Kirchgemeinde Biel-<br />
Benken • Evang.-ref. Kirchenrat Basel • Evang.-ref. Kirchgemeinde Münchenstein • Evang.-ref.<br />
Kirchgemeinde Muttenz<br />
Röm.-kath. Kirchen<br />
Kollekte bis Fr. 500.– Kath. Pfarramt Bruder Klaus, Birsfelden • Kirchgemeindeschaffnerei,<br />
Blauen • Parrocchia Cattolica Italiana, Basel • Pfarrei St. Peter und Paul, Allschwil • Pfarrei<br />
St. Johannes der Täufer, Allschwil • Pfarrei St. Theresia, Allschwil • Röm.-kath. Kirchgemeinde<br />
Arlesheim • Röm.-kath. Kirchgemeinde Binningen-Bottmingen, Binningen • Röm.-kath. Kirch-<br />
gemeinde Ettingen • Röm.-kath. Kirchgemeinde Frenkendorf-Füllinsdorf, Füllinsdorf • Röm.-<br />
kath. Kirchgemeinde Gelterkinden • Röm.-kath. Pfarramt Laufen • Röm.-kath. Kirchgemeinde<br />
Liesberg • Röm.-kath. Kirchgemeinde Münchenstein • Röm.-kath. Kirchgemeinde Muttenz •<br />
Röm.-kath. Kirchgemeinde Oberwil • Röm.-kath. Kirchgemeinde Pfeffingen • Röm.-kath. Kirch-<br />
gemeinde Pratteln • Röm.-kath. Pfarramt Duggingen • Röm.-kath. Kirchgemeinde Roggenburg,<br />
Ederswiler • Röm.-kath. Kirchgemeinde St. Marien, Reinach • Röm.-kath. Kirchgemeinde<br />
Röschenz • Röm.-kath. Kirchgemeinde Wahlen • Röm.-kath. Kirchgemeinde Zwingen<br />
Kollekte über Fr. 500.– Kirchenrat der Röm.-kath. Landeskirche Basel-Landschaft, Liestal •<br />
Röm.-kath. Kirchgemeinde Aesch • Röm.-kath. Pfarramt Arlesheim • Röm.-kath. Kirchgemeinde<br />
Bruder Klaus, Oberdorf • Röm.-kath. Kirchgemeinde Liestal • Röm.-kath. Kirchgemeinde Rein-<br />
ach • Röm.-kath. Kirchgemeinde St. Theresia, Allschwil • Röm.-kath. Kirchgemeinde Therwil<br />
Spezielle Verdankungen<br />
Übernahme der Unfalltaggeldversicherung Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige, Basel<br />
Vergünstigung des Mietzinses Christoph Merian Stiftung, Basel<br />
Unterstützung an <strong>NEUSTART</strong>-Klientinnen und Klienten Louise Aubry-Kappeler Stiftung,<br />
Basel • Evang.-ref. Kirche Basel-Stadt • T. und H. Klüber-Stiftung für Frieden und Lebenshilfe,<br />
Sachseln • Kunigunde & Heinrich Stiftung, Basel • SRK Basel, «Aktion 2x Weihnachten <strong>2006</strong>» •<br />
Winterhilfe Baselland, Laufen<br />
29
VEREIN <strong>NEUSTART</strong> IM JAHRE <strong>2006</strong><br />
Vorstand<br />
Prof. Linus Marcello Schumacher, Präsident<br />
Evelyne Flotiront Kernen, Vizepräsidentin<br />
Peter Lack, Delegierter der Gesellschaft für das Gute<br />
und Gemeinnützige (GGG)<br />
Benjamin Grob, Kassier und Delegierter der Gemeinnützigen<br />
Gesellschaft Baselland (GGB)<br />
Dr. Sabine Herrmann<br />
Brigitte Voellmin<br />
Stefan Wilhelmus<br />
Stehen an der Mitgliederversammlung 2007 zur Wahl<br />
Linda Gotsmann<br />
Patrik Widin<br />
Kreditkommission<br />
René Frei, Präsident<br />
Jürg Bürgin<br />
Dr. Reto Fasciati<br />
Brigit Hofer<br />
Alfred Kurt<br />
Beratungs- und Geschäftsstelle<br />
Nelly Dahinden, kaufmännische Angestellte<br />
Thomas Gall, Sozialarbeiter FH<br />
Marianne Grote, kaufmännische Angestellte<br />
Tosca Martino, Sozialarbeiterin HFS<br />
Gaby Salner, Sozialarbeiterin HFS<br />
Jakob Winistörfer, Jurist (ab 1. 12. <strong>2006</strong>)<br />
Rechtsberatung<br />
Evelyne Alder, Advokatin<br />
Buchhaltung<br />
Elliker Treuhand AG<br />
30
LEITBILD VEREIN <strong>NEUSTART</strong><br />
Kurzfassung unseres Leitbilds:<br />
Der <strong>Verein</strong> <strong>NEUSTART</strong> setzt sich seit 1975 für die gesellschaftliche<br />
Integration straffälliger Menschen in der Region<br />
Basel ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle<br />
und die freiwilligen Bewährungshelferinnen und<br />
Bewährungshelfer leisten individuelle Hilfe für straffällige<br />
Personen und engagieren sich für verbesserte Rahmenbedingungen<br />
bei deren Integration.<br />
Unsere Grundhaltung<br />
Wir orientieren uns an folgenden Werten der Bundesverfassung: der Menschenwürde, der<br />
Chancengleichheit, dem Diskriminierungsverbot, dem Prinzip der Eigenverantwortung und<br />
dem individuellen Recht auf Hilfe bei Bedürftigkeit. Das delinquente Verhalten widerspiegelt<br />
oft die Lebensgeschichte straffälliger Menschen. Diese haben das Recht auf einen «Neustart»<br />
und dürfen nach Strafverbüssung gesellschaftlich nicht benachteiligt werden. Unsere Integrationsarbeit<br />
trägt dazu bei, die Gesellschaft vor erneuter Kriminalität zu schützen. Unser Angebot<br />
ist freiwillig. Wir legen Wert auf vorurteilsfreien und gegenseitig respektvollen Umgang.<br />
Unser Angebot<br />
Unser Angebot richtet sich an Personen im Straf- und Massnahmenvollzug, an Strafentlassene,<br />
an zu einer bedingten Strafe Verurteilte und in Einzelfällen an beschuldigte Personen,<br />
welche Integrationshilfe benötigen. Auch steht es Angehörigen straffälliger Menschen offen.<br />
Wir bieten folgende individuelle Hilfe an:<br />
Entlassungsvorbereitung Gefängnisbesuche, Mithilfe bei der Arbeits- und<br />
Wohnungssuche.<br />
Gesetzliche Mandate Übernahme von Weisungen und Schutzaufsichten.<br />
Persönliche Begleitung Individuelle Betreuung insbesondere durch freiwillige<br />
Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer.<br />
Hilfe bei finanziellen Problemen Beratung hinsichtlich Sozialleistungsansprüchen,<br />
Budgetberatung, Einkommensverwaltung, Schuldenberatung und Sanierungshilfe.<br />
Rechtliche Hilfe Rechtsauskünfte, Vermittlung von Anwältinnen und Anwälten.<br />
Triagefunktion Abklärung des jeweiligen Beratungsanliegens, Empfehlung von<br />
Fachkräften und Institutionen.<br />
31
Zudem setzen wir uns für berechtigte Interessen und Anliegen<br />
straffälliger Menschen ein. So nehmen wir beispielsweise an<br />
Vernehmlassungen teil, organisieren Veranstaltungen oder initiieren<br />
politische Vorstösse, wenn die Integrationsbedingungen<br />
straffälliger Menschen betroffen sind. Um deren Wiedereingliederung<br />
zu erleichtern, setzen wir uns zum Ziel, bei relevanten<br />
gesellschaftlichen Gruppierungen Verständnis für ihre Integrationsschwierigkeiten<br />
zu wecken.<br />
Unsere Ressourcen<br />
Die Beratungsstelle ist mit gut qualifizierten Fachkräften<br />
besetzt, welche verantwortungsbewusst und kompetent handeln.<br />
Die freiwilligen Bewährungshelferinnen und Bewährungshelfer<br />
erhalten ihre Qualifikation durch einen vereinsinternen<br />
Kurs. Fachliche Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der Beratungsstelle, Praxisbegleitung (Supervision)<br />
und Weiterbildungsangebote schliessen sich an den Ausbildungskurs<br />
an. Um grösstmögliche Unabhängigkeit zu wahren,<br />
streben wir eine breit abgestützte Finanzierung an. Die wichtigsten<br />
Finanzquellen sind Privatpersonen, Kirchen, Firmen,<br />
Stiftungen und die Kantone und Gemeinden beider Basel.<br />
Unsere Vernetzung<br />
Als Teil der Straffälligenhilfe in der Region Basel pflegen wir<br />
eine kontinuierliche und verbindliche Zusammenarbeit mit den<br />
Bewährungshilfen der Kantone Basel-Stadt und Baselland. Wir<br />
koordinieren unsere Arbeit mit privaten Organisationen der<br />
Gefangenenhilfe und anderen Fachstellen.<br />
Unsere Qualität<br />
Wir überprüfen regelmässig die Qualität und Wirksamkeit<br />
unserer Arbeit, verbessern sie und passen sie den aktuellen<br />
Anforderungen an. Zu diesem Zweck schaffen wir in allen<br />
Bereichen geeignete Instrumente.<br />
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Gestaltung: vialog, Basel<br />
Layoutkonzept: vista point, Basel<br />
Druck: Rumzeis Druck, Basel
www.vereinneustart.ch<br />
Spendenkonto: PC 40-850-0