11.12.2012 Aufrufe

Kirchenforum 2010-1201 - Evangelische Kirchengemeinde Eschenau

Kirchenforum 2010-1201 - Evangelische Kirchengemeinde Eschenau

Kirchenforum 2010-1201 - Evangelische Kirchengemeinde Eschenau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„O mein Gott! Seht euch dieses Bild<br />

da an! Hier geht die Erde auf. Wow,<br />

ist das schön!“ Das waren die Worte<br />

des Apollo-Astronauten Frank Borman,<br />

als ihm sich als ersten Menschen<br />

der Geschichte dieser atemberaubende<br />

Anblick bot: das Bild der aufgehenden<br />

Erde über dem Horizont des<br />

Mondes.<br />

Es war im Dezember 1968. Nachdem<br />

zwei Monate vorher ein erster Flug in<br />

der Erdumlaufbahn geglückt war,<br />

gelang es dem Raumschiff Apollo 8<br />

erstmals den Mond zu umkreisen. Die<br />

Entstehung des Fotos war, wie so oft,<br />

reiner Zufall. Während der vorhergehenden<br />

Mondumkreisungen hatte der<br />

Astronaut Frank Borman das Apollo-<br />

Raumschiff stets mit der Spitze zur<br />

Mondoberfläche ausgerichtet, um<br />

Fotos der Oberfläche für spätere Landungen<br />

zu machen. Kurz bevor das<br />

Raumschiff hinter dem Mond hervorkam<br />

und wieder Funkkontakt zur Erde<br />

erlangte, richtete er das Raumschiff<br />

mit der Spitze in Flugrichtung aus,<br />

weil Pilot James Lovell eine Positionsbestimmung<br />

vornehmen wollte. Für<br />

die Ausrichtung des Schiffes nutzte<br />

Borman den Mondhorizont als Referenz,<br />

als er plötzlich die Erde erblickte<br />

und jene schon genannten Worte<br />

sagt: „Oh, my God! Look at that<br />

picture over there! Here’s the Earth<br />

coming up. Wow, is that pretty!”<br />

ZUM TITELBILD / ANGEDACHT<br />

4<br />

Im Dezember 1968 war die Welt irgendwie<br />

noch in Ordnung — allerdings<br />

mehr gefühlt als tatsächlich. In<br />

Asien tobte der Vietnamkrieg und in<br />

Deutschland gingen die Studenten auf<br />

die Straße. Sie wollten sich nicht nur<br />

nicht abfinden mit Vietnamkrieg und<br />

anderen politischen Skandalen wie<br />

der Diktatur des Schahs von Persien,<br />

sondern sie protestierte, auch gegen<br />

das Verdrängen der Nazi-<br />

Vergangenheit Deutschlands. Da war<br />

jenes Bild vom „Erdaufgang“, das später<br />

als die einflussreichste Umweltfotografie,<br />

die jemals gemacht wurde,<br />

bezeichnet wurde, wie eine kleine,<br />

aber wichtige Verheißung.<br />

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er<br />

seinen eingeborenen Sohn gab, damit<br />

alle, die an ihn glauben, nicht verloren<br />

werden, sondern das ewige Leben<br />

haben. Als diese Worte im Johannesevangelium<br />

aufgeschrieben wurden,<br />

war die Welt zumindest für die Handvoll<br />

Christen auf ihr ebenfalls alles<br />

andere als ein angenehmer Platz. Der<br />

Begriff „Welt“ stand eher für „Tod und<br />

Teufel“ und weniger für die Schönheit<br />

unseres blauen Planeten. Und dennoch<br />

vergaß es die Johannesgemeinde<br />

nie: Gott liebt diese Welt. Und aus<br />

diesem Grund sandte er seinen Sohn.<br />

Damit nicht noch mehr verloren geht.<br />

Das wussten und glaubten auch die<br />

drangsalierten Christen von damals.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!