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Jahresprogramm 2017 der Thomaskantorei Frankfurt am Main

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Chorprobe muss ein fixer Termin sein, und je<strong>der</strong> ist gleich verantwortlich<br />

für das Ganze, je<strong>der</strong> nimmt es wichtig – sonst kommt man<br />

auf keinen grünen Zweig. Und ob jemand für unser recht hohes<br />

Niveau geeignet war o<strong>der</strong> nicht, stellte sich in <strong>der</strong> Regel nach kurzer<br />

Zeit sehr schnell heraus und meistens zogen die Betreffenden<br />

dann selbst die Konsequenzen.<br />

Frage: Und die Repertoire-Planung? Sie haben über die Jahrzehnte<br />

mit <strong>der</strong> <strong>Thomaskantorei</strong> ein beeindruckend anspruchsvolles,<br />

breites Repertoire aufgebaut. Träumt man als Chorleiter<br />

davon, irgendwann mal so ein „highlight“ wie die h-Moll-Messe<br />

aufzuführen?<br />

EWS: Na ja, irgendwie schon – und wenn es gut läuft, wächst das von<br />

selbst. Man muss so einen Chor immer wie<strong>der</strong> for<strong>der</strong>n. Irgendwann<br />

haben wir uns an Oratorien gewagt, angefangen mit Bachs Weihnachtsoratorium,<br />

und dann k<strong>am</strong>en an<strong>der</strong>e, anspruchsvollere Werke<br />

dazu. Oft gab es Anregungen aus dem Chor selbst. Ich selbst wäre z. B.<br />

nie auf die Idee gekommen, den „Elias“ zu machen – das war mir zu<br />

viel Mord und Totschlag. Bis mich dann Leute aus dem Chor darauf<br />

aufmerks<strong>am</strong> gemacht und wir den 2008 aufgeführt haben. Insges<strong>am</strong>t<br />

habe ich viele Etappen in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Kantorei als Wun<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> Glücksfall empfunden.<br />

Frage: Im Rückblick können Sie doch sehr stolz sein auf das, was<br />

Sie da in den rund 40 Jahren Chorarbeit aufgebaut haben. Und so<br />

ein Vollblutmusiker wie Sie macht doch bestimmt auch im Ruhestand<br />

weiter Musik?<br />

EWS: Ja, das bin ich auch! Und ich wirke jetzt in <strong>der</strong> Kantorei einer<br />

Nachbargemeinde mit – in wechselnden Positionen als Sänger,<br />

stellvertreten <strong>der</strong> Chorleiter, Korrepetitor und Continuo-Spieler. Dann<br />

versehe ich Orgeldienste an verschiedenen Kirchen in <strong>Frankfurt</strong><br />

(manchmal zwei an einem Vormittag), spiele Posaune und mache öfter<br />

K<strong>am</strong>mermusik, z. B. bei den kirchenmusikalischen Vespern in <strong>der</strong><br />

Dreikönigskirche.<br />

Das Interview führte Cornelia Rost.

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