DER CHOR – Fachzeitschrift für Chormusik
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DC03_6_Layout.qxd 17.12.2004 23:27 Uhr Seite 22<br />
MEDIENSCHAU<br />
Ein „gemischter“ Schubert<br />
Franz Schubert hat eine ganze Reihe<br />
von weltlichen Kompositionen <strong>für</strong> Männerchor<br />
hinterlassen, aber kaum solche<br />
<strong>für</strong> gemischten Chor. Dies war der<br />
Grund <strong>für</strong> den bekannten Chorkomponisten<br />
Dieter Frommlet, aus der Fülle der<br />
Schubert’schen Sololieder neun Kompositionen<br />
auszusuchen, die er zur Einrichtung<br />
<strong>für</strong> gemischten Chor als geeignet<br />
erachtete.<br />
Bei rommlets Arrangements sind die<br />
Melodie und Klavierbegleitung unverändert<br />
geblieben, lediglich die Tonart musste<br />
bei einigen Liedern in eine <strong>für</strong> gemischten<br />
Chor geeignete transponiert<br />
werden.<br />
Gemischte Chöre haben nunmehr mit<br />
der vorliegenden Ausgabe die Möglichkeit,<br />
auch weltliche Gesänge Franz<br />
Schuberts zu singen und sich und die<br />
Zuhörer an deren erfindungsreichen Melodi<br />
zu erfreuen.<br />
Auf der Website des Verlages (s.u.)<br />
unter „Highlights“ können Interessierte<br />
sich 16 Seiten dieser Ausgabe als Preview<br />
anschauen.<br />
Schubertlieder. Für gemischten Chor und Klavier.<br />
Eingerichtet von D. Frommlet. Tonos,<br />
Darmstadt 2003. ISMN M-2015-7129-4.<br />
8 13,90, Staffelpreise möglich.<br />
www.tonos-online.de<br />
Klassiker in neuem Gewand<br />
Das von Kurt Thomas verfasste Lehrbuch<br />
der Chorleitung war das erste methodisch-systematische<br />
Lehrbuch des Dirigierens<br />
überhaupt. Auch der 1948<br />
erstmals erschienene Band 3 erlebte<br />
zahlreiche Neuauflagen. Nach mehr als<br />
50 Jahren wurde nun auch dieser<br />
Schluss-Stein in einer von Prof. Alexander<br />
Wagner verfassten Überarbeitung<br />
und Erweiterung vorgelegt, wobei Wagner<br />
vor allem eine gründliche, ausführlichere<br />
Neufassung des zentralen Abschnitts<br />
„Der Chorleiter als Orchesterdirigent“<br />
notwendig erschien. Von besonderem,<br />
deutlich gewachsenem Gewicht<br />
in der Neuausgabe sind die Ausführungen<br />
zum Rezitativdirigieren.<br />
Kurt Thomas (1904<strong>–</strong>1973), früherer<br />
Thomaskantor in Leipzig und einer der<br />
bedeutendsten Lehrer <strong>für</strong> Chorleitung,<br />
schuf neben zahlreichen vielbeachteten<br />
Chorkompostionen (z.B. die A-cappella-<br />
Messe op. 1 von 1925) auch das Lehrbuch<br />
der Chorleitung. Alexander Wagner<br />
(*1926) studierte bei Kurt Thomas<br />
und war Professor <strong>für</strong> Chordirigat an der<br />
Musikhochschule Detmold.<br />
Thomas/Wagner: Lehrbuch der Chorleitung<br />
Band 3. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2003.<br />
ISBN 3-7651-0273-3. 8 18,00.<br />
www.breitkopf.de<br />
Das Portal <strong>für</strong> <strong>Chormusik</strong> und Ensemblegesang<br />
www.chormusik-online.de<br />
Seit 200 Jahren<br />
im Dienste der Musik<br />
Einer der renommiertesten Musikverlage<br />
Deutschlands, der Augsburger Verlag<br />
Anton Böhm und Sohn, feierte am<br />
22. November sein 200-jähriges Bestehen.<br />
Am Cäcilientag vor 200 Jahren verlieh<br />
der Rat der Freien Reichsstadt Augsburg<br />
dem Musikant Andreas Böhm das<br />
musikalische Verlagsrecht.<br />
Es folgten Jahrzehnte, in denen sich<br />
Böhm & Sohn zu einem der weltweit<br />
führenden Verlage <strong>für</strong> Kirchenmusik entwickelte.<br />
Sämtliche bekannten Komponisten<br />
der Sakralmusik dieser Zeit wurden<br />
von Böhm & Sohn verlegt. Mit dem<br />
Wechsel ins 20. Jahrhundert wurden zunehmend<br />
auch weltliche Werke editiert.<br />
Aktuell umfasst das Verlagsprogramm<br />
weltliche und geistliche Vokalmusik sowie<br />
Orgelwerke namhafter Komponisten<br />
aus sechs Jahrhunderten von der<br />
Renaissance bis zu wichtigen zeitgenössischen<br />
Autoren, wobei sehr viel Wert<br />
auf die Praxisnähe gelegt wird, die es<br />
auch kleineren Chören und nebenamtlichen<br />
Musiker ermöglicht, Zugang zu<br />
den «Klassikern» zu finden.<br />
Seit der Gründung ist der Verlag Anton<br />
Böhm & Sohn <strong>–</strong> noch heute in Familienbesitz<br />
<strong>–</strong> seiner Philosophie treu geblieben,<br />
ausschließlich «klassisch-seriöse»<br />
Werke zu verlegen; daran änderte<br />
auch die in den 50er Jahren erfolgte Einrichtung<br />
einer Abteilung <strong>für</strong> Schallplatten<br />
nichts.<br />
Nichtsdestotrotz hat der Verlag Anton<br />
Böhm & Sohn aktuelle Entwicklungen<br />
sowohl in der Produktionstechnik als<br />
auch im Marketing immer auf die Umsetzbarkeit<br />
im eigenen Unternehmen<br />
hin überprüft. So ist der derzeitige<br />
„Chef“ Thomas Ballinger-Amtmann u.a.<br />
mit der Realisation eines zeitgemäßen<br />
Internetauftritts befasst; daneben hat er<br />
in den letzten zehn Jahren rund 350<br />
Neuerscheinungen auf den Markt gebracht<br />
und zahlreiche alte Titel durch<br />
Neuausgaben ersetzt.<br />
22 <strong>DER</strong> <strong>CHOR</strong> 6/2003