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Lissabon SS 09 - Medizinische Fakultät

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ERASMUS-Erfahrungsbericht: OUTGOINGS HHU Düsseldorf<br />

Erasmus – Erfahrungsbericht<br />

Name Gasthochschule: Faculdade Medicina de Universidade<br />

Lisboa<br />

Studienfach: Medizin<br />

Zeitraum des Aufenthaltes (Datum, WS / <strong>SS</strong>): 03.03.<strong>09</strong> – 14-<strong>09</strong>.<strong>09</strong> <strong>SS</strong><br />

Studienjahr / Block: 5. Jahr Block F<br />

Betreuungspersonen an der Partneruniversität: Tania Simoes<br />

Bitte schreiben Sie Ihre Bemerkungen direkt in dieses Formular unter die<br />

jeweiligen Rubriken!<br />

Vorbereitung und Bewerbung:<br />

Mit wieviel zeitlichem Vorlauf haben Sie Ihren Auslandsaufenthalt organisiert?<br />

Welche Infos und Links können Sie für die Vorbereitung empfehlen?<br />

Im Sommersemester 20<strong>09</strong> habe ich ein Auslandssemester als ERASMUS-Studentin an der<br />

Faculdade de Medicina der Universidade de Lisboa verbracht. Auf <strong>Lissabon</strong> kam ich eher<br />

zufällig. Schon seit längerem hatte ich den Wunsch ein Semester im Ausland zu verbringen<br />

und für mich stand fest, dass ich dies in Südeuropa absolvieren wollte. Von den noch<br />

freien angebotenen Plätzen sagte mir <strong>Lissabon</strong> am meisten zu.<br />

Als Vorbereitung begann ich im Wintersemester 2008/<strong>09</strong> einen Portugiesisch-Kurs im<br />

Sprachlehrzentrum zu besuchen. Leider habe ich keinen Platz für einen<br />

Intensivsprachkurs im Rahmen des Erasmus Programms bekommen für den ich mich<br />

beworben hatte.<br />

Die Universität/Kliniken:<br />

Studium<br />

Infos zu Studium, Fächern (mit Inhalten), Stundenplänen und ECTS-Punkten:<br />

Links:<br />

Belegte Veranstaltungen (mit ECTS-Punkten):<br />

Fächer an der Gasthochschule ECTS-Punkte Stundenumfang<br />

Rechtsmedizin<br />

Pädiatrie<br />

Allgemeinmedizin<br />

Anästhesie-Praktikum<br />

Pädiatrie-Praktikum<br />

Sprachkurs<br />

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ERASMUS-Erfahrungsbericht: OUTGOINGS HHU Düsseldorf<br />

Umsetzung der eigenen Studienplanung an der Partneruni:<br />

Konnten Sie an der Gasthochschule alle für den regulären Studienverlauf wichtigen<br />

Veranstaltungen belegen?<br />

Kommt es aufgrund Ihres Auslandsaufenthaltes zu Studienzeitverlängerung?<br />

Da ich zu Beginn meines Erasmus Semesters nur noch ein Semester vor mir hatte ( Block<br />

F) war die Auswahl an Kursen, die mir fehlen recht begrenzt. Es war nicht möglich alle<br />

Kurse aus Block F an der Partneruni zu absolvieren, sodass ich nächstes Semester die<br />

fehlenden Kurse aus Block F noch machen muss und sich mein Studium so insgesamt um<br />

ein Semester verzögert.<br />

Beschreibung des Studiums/Tätigkeitsbeschreibung und fachliche Eindrücke:<br />

Die Vorlesungen, Kurse und Seminare an der medizinischen <strong>Fakultät</strong> haben auf mich einen<br />

ähnlichen Eindruck gemacht, wie in Deutschland, wobei meine Tätigkeit vor allem am<br />

Anfang hauptsächlich darin bestand, körperlich anwesend zu sein, mich an den Klang des<br />

Portugiesisch zu gewöhnen und hier und da mal einige Wörter zu verstehen. Ich finde<br />

Portugiesisch eine sehr schwierige Sprache und es war mir mit meinen Grundkenntnissen<br />

und trotz der Teilnahme an einem Sprachkurs an der Faculdade de letras meist nicht<br />

möglich mich aktiv an den Kursen zu beteiligen und den Seminaren zu folgen. Den<br />

Sprachkurs fand ich ganz gut und in jedem Fall empfehlenswert. Man musste<br />

Grammatikübungen bearbeiten, kürzere Texte schreiben oder in kleinen Gruppen über<br />

irgendetwas diskutieren.<br />

Ich habe gegen Ende meines Erasmusaufenthalts auch ein Praktikum in der pädiatrischen<br />

Ambulanz gemacht, wobei sich meine Tätigkeit auch hier hauptsächlich auf zuschaun,<br />

zuhören und ab und zu mal untersuchen beschränkt hat. Da ich zu diesem Zeitpunkt<br />

jedoch schon mit den portugiesischen Skripten („Anotadas“) für Pädiatrie gelernt hatte<br />

und seit einigen Monaten in Portugal lebte, konnte ich das meiste zum Glück verstehen.<br />

Ankunft:<br />

Mitzubringende Unterlagen, Einschreibung, Kontaktperson vor Ort:<br />

Tania Simoes ist die Kontaktperson vor Ort, die sich um die Erasmusstudenten an der<br />

Faculdade de Medicina an der Universidade de Lisboa kümmert. Sie ist sehr nett,<br />

hilfsbereit und lieb und man kann sich mit jeder Frage an sie wenden auch wenn sie nicht<br />

immer helfen kann. Ich muss dazu sagen, dass insgesamt viele Dinge in Portugal etwas<br />

unorganisierter sind, länger dauern usw. und man sich auch um vieles selbst kümmern<br />

muss. Auch gab es für uns Erasmusstudenten, die zum 2. Semester angefangen haben<br />

z.B. keine Einführungsveranstaltung, was ich etwas schade fand. Zur Begrüßung wird<br />

jedoch jedem Studenten ein Welcome-Kit bereitgestellt. Dies enthält neben einem<br />

Stadtplan, Metronetz-Plan, Veranstaltungskalender usw. auch eine Sim-Karte fürs Handy<br />

des Anbieters UZO, sowie ein Metroticket.<br />

Man braucht ein Passfoto für den Studentenausweis.<br />

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ERASMUS-Erfahrungsbericht: OUTGOINGS HHU Düsseldorf<br />

Anreisetipps:<br />

Auf dem Hinflug bin ich mit Germanwings von Köln für ca. 80€ geflogen. Einen Rückflug<br />

wollte ich noch nicht buchen, da ich plante, im Anschluss an das Semester noch Urlaub<br />

und Reisen in Portugal zu machen und mein Rückreisedatum daher nicht feststand. Es ist<br />

kein Problem mit dem Bus in die Innenstadt zu gelangen. Mehrere Buslinien decken die<br />

wichtigsten Stadtteile ab. Wenn man an den falschen Busfahrer gerät, kann es allerdings<br />

sein, dass man mit viel Gepäck nicht einsteigen darf. In diesem Fall steht aber der<br />

Aeroshuttle- Flughafenbus (Nr. 91) zur Verfügung, der zwar mit 3,50€ teurer als die<br />

Linienbusse (1,40€) ist, aber immer noch billiger als ein Taxi. Auf dem Rückflug bin ich für<br />

65€ mit Iberia nach Düsseldorf geflogen und hatte allerdings eine Nacht Zwischenstopp in<br />

Madrid.<br />

Leben im Gastland:<br />

Sprache:<br />

Portugiesisch, viele verstehen und sprechen aber auch Englisch und Spanisch<br />

Unterkunft:<br />

Den ersten Monat habe ich im Studentenwohnheim gewohnt und mir das Zimmer mit 2<br />

Portugiesinnen geteilt. Es ist ziemlich preiswert (130€ pro Monat) jedoch in mancherlei<br />

Hinsicht etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist zwar sauber da jeden Tag eine Putzfrau<br />

kommt jedoch entsprach es auch meiner Vorstellung eines streng geführten<br />

Mädcheninternats mit Alkohol- und Männerverbot und Zickereien, falls man sich mal<br />

ungefragt gestattet hat, das Geschirr der anderen „Insassinen“ zu benutzen. Daher habe<br />

ich es anschließend vorgezogen in WGs mit anderen Erasmusstudenten zu wohnen. Dort<br />

hatte ich ein eigenes Zimmer, sehr nette Mitbewohner, insgesamt eine lockerere<br />

Atmosphäre und auch eine zentralere Lage.<br />

Die WGs habe ich übers Internet oder Freunde gefunden. Die beste Adresse dafür ist die<br />

Seite einer Erasmusorganisation http://www.erasmuslisboa.com/<br />

Viele Bekannte haben sich erst vor Ort ein Zimmer gesucht, was auch relativ leicht möglich<br />

ist. Man sollte sich allerdings darauf einstellen, dass die Wohnungen nicht unbedingt<br />

deutschen Standards entsprechen. Oft werden Zimmer ohne Fenster angeboten und meist<br />

sind sie sehr klein.<br />

Ich bezahlte für mein möbliertes ca 8m² Zimmerchen in meiner ersten WG in der Nähe<br />

von Marques de Pombal ca. 250€ warm.<br />

Da sich die WG später auflöste, da die anderen Mibtewohner bereits früher in ihre Heimat<br />

zurückreisten, fand ich schnell durch inzwischen geknüpfte Kontakte ein Zimmer in der<br />

Baixa, der Unterstadt für günstige 185€. Die Wohnung war zwar sehr alt, aber größtenteils<br />

ordentlich. Der Unterschied zu WGs in Deutschland bestand darin, dass die Zimmer einzeln<br />

beim Besitzer vermietet wurden und wir selbst keinen Einfluss darauf hatten, wer einzieht.<br />

Ich hatte aber sehr viel Glück mit meinen Mitbewohner. Für mich hat es sich als sehr<br />

hilfreich herausgestellt, nicht nur mit ERASMUS-Studenten zusammenzuleben, da ich so<br />

auch privat meine Portugiesischkenntnisse vertiefen konnte.<br />

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ERASMUS-Erfahrungsbericht: OUTGOINGS HHU Düsseldorf<br />

Lebenshaltungskosten:<br />

Die Lebenshaltungskosten sind etwas geringer als in Deutschland. Lebensmittel sind<br />

größtenteils günstiger, dafür sind die Preise für Kosmetika wesentlich höher. Suchtmittel,<br />

wie Zigaretten, Alkohol und Kaffee sind ebenfalls günstiger, so dass man auch am Ende<br />

des Monats noch ausgehen und ins Café gehen kann. Auch Restaurants, die meist eher<br />

wie Eckkneipen anmuten, bieten preiswerte, aber gute portugiesische Küche. Da man<br />

allerdings während des ERASMUS-Aufenthaltes wahrscheinlich mehr unternehmen möchte<br />

oder die Umgebung kennen lernen will, sollte man damit rechnen, dass man im Endeffekt<br />

in etwa ebenso viel Geld benötigt wie in Deutschland. Gerade zu Beginn habe ich mehr<br />

ausgegeben, weil ich für Einrichtungsgegenstände und verschiedene kleine Anschaffungen<br />

Geld ausgegeben habe.<br />

Kontoeröffnung und Kontoführung im Gastland:<br />

Ich habe ein Konto bei der Millenium Bank eröffnet und konnte so kostenlos an allen<br />

Multibanco Automaten abheben. Es ist allerdings etwas aufwändiger in Portugal ein Konto<br />

zu eröffnen und ich habe von anderen Studenten gehört, dass man mit einem Konto bei<br />

der DKB Bank an vielen Automaten im Ausland kostenlos Geld abheben kann, sodass es<br />

denke ich Sinn macht, sich im Vorfeld darüber zu informieren.<br />

Außerdem kann man in fast allen Geschäften (außer LIDL komischerweise) mit deutschen<br />

EC-Karten bezahlen. Der Höchstbetrag am Geldautomaten beträgt 200€ und mit einer<br />

Deutschen-Bank karte musste ich am Anfang jeweils 3,5€ Gebühren bezahlen.<br />

Kommunikation vor Ort (Mobiltelefon, Möglichkeiten ins Internet zu gehen):<br />

Einen Internetanschluss gibt es normalerweise in fast jeder Wohnung. In meiner 2.WG<br />

haben meine Mitbewohner und ehemaligen Bewohner der WG leider verpasst die<br />

Rechnungen der letzten Monate zu zahlen, weshalb das Internet zu meinem großen<br />

Bedauern abgestellt wurde. Über so etwas sollte man sich am besten vor Einzug<br />

informieren. Zum Glück befand sich die Wohnung neben dem Café Brown einem sehr<br />

netten Café in der Nähe von Baixa Chiado, die ein kostenloses und ungesichertes Netz für<br />

ihre Kunden haben, das sogar glücklicherweise bis zu meinem Balkon reichte und den<br />

Schaden so für einen Internet junkee wie mich in Grenzen hielt.<br />

Festnetzanschlüsse sind ebenso wie in deutschen Studentenwohnungen eher weniger<br />

verbreitet. Die Kommunikation mit dem Handy ist sehr einfach. In vielen Kiosken gibt es<br />

sehr preiswert Sim-Karten zu kaufen. Ich hatte eine bei Optimus und zahlte bei dem Tarif<br />

„ Tag“ 10 Euro im Monat, die ich für Gespräche und Sms in andere Netze nutzen konnte<br />

und zusätzlich kostenlos mit allen Tag-Kunden kommunizieren konnte.<br />

Öffentliche Verkehrsmittel:<br />

Im Gegensatz zu anderen Hauptstädten ist <strong>Lissabon</strong> auf Grund der relativ geringen<br />

Einwohnerzahl sehr übersichtlich. Die Transportmittel sind sehr günstig. Ein Monatsticket<br />

für alle Verkehrsmittel kostet 28,10€, für die Metro 18,10€. Einzelne Fahrten mit der Metro<br />

kosten 0,80€, mit Bus und Eléctrico 1,40€. Gerade am Anfang lohnt sich das Monatsticket<br />

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ERASMUS-Erfahrungsbericht: OUTGOINGS HHU Düsseldorf<br />

für alle Verkehrsmittel um die Stadt zu erkunden. Die Beantragung des Monatstickets<br />

kostet 7€ (dauert 1 Woche), bzw. 10€ (wird innerhalb eines Tages fertiggestellt) und man<br />

benötigt hierfür ein Passfoto und der Antrag darf nur mit schwarzem Stift ausgefüllt<br />

werden. Danach kann man sich das Ticket in jeder Metrostation selber aufladen. Das<br />

Metronetz ist sehr übersichtlich und deckt einen großen Teil der Stadt ab. Busse fahren mit<br />

sehr hoher Frequenz, so dass es eigentlich nicht nötig ist, sich im Fahrplan zu informieren,<br />

zumal man sich auf die Richtigkeit dieser auch nicht unbedingt verlassen sollte.<br />

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, Tipps:<br />

Sehenswürdigkeiten und Freizeitangebot der Stadt, empfehlenswerte Ausflugsziele etc.<br />

Portugal ist ein sehr schönes Land, dass man unbedingt erkunden sollte. In der näheren<br />

Umgebung <strong>Lissabon</strong>s befinden sich einige Sehenswürdigkeiten. Empfehlenswert sind vor<br />

allem die Paläste und Gärten von Sintra. Diese kleine Stadt ist bequem mit dem Zug zu<br />

erreichen. Die Strände in der Umgebung Sintras sind auch sehr hübsch. Etwas weiter<br />

nördlich befindet sich die landschaftlich eindrucksvolle Halbinsel Peniche, die bequem und<br />

preiswert mit dem Bus zu erreichen ist. Einen Tagesausflug nach Évora sollte man sich<br />

ebenfalls nicht entgehen lassen, ob sich eine Übernachtung lohnt, weiß ich nicht. Da Évora<br />

allerdings die größte Stadt des Alentejo ist, soll das Nachtleben dort nicht zu verachten<br />

sein, was tagsüber allerdings schwer vorstellbar ist. Die Algarve ist definitiv auch eine<br />

Reise wert, man sollte sie aber nicht unbedingt in der Hauptsaison (Mitte Juli bis Ende<br />

August) bereisen, da die Strände während dieser Zeit mehr als überfüllt sind. Am<br />

Schönsten waren für mich die Reisen in den Norden, denn dieser hat landschaftlich viel zu<br />

bieten. Unter anderem sind hier die Nationalparks an der spanischen Grenze zu<br />

empfehlen. Wildcampen ist zwar nicht erlaubt, wird aber auch nicht geahndet. Mir haben<br />

besonders die Reisen mit einem Mietauto gefallen ( z.B. bei Interrent oder Europcar). Ich<br />

empfehle hier, die Autobahnen zu meiden. Abgesehen davon, dass man die Maut spart,<br />

sieht man auf den Landstraßen viel mehr vom Land und passiert niedliche kleine Dörfer.<br />

Die Studentenstadt Coimbra sollte man während der berüchtigten Studentenfeste<br />

(Queimas das fitas) besuchen. In der ganzen Stadt werden Konzerte organisiert, Essen<br />

und Getränke gratis ausgeteilt. Ebenfalls lohnt sich eine Reise nach Porto. Die Preise für<br />

Züge und Bustickets sind relativ günstig. Für die 3,5-stündige Fahrt mit dem Bus von<br />

<strong>Lissabon</strong> nach Porto und zurück bezahlte ich 32€. Mit dem Zug ist es etwas teurer, aber<br />

dafür schneller. Die Jugendherbergen in Portugal sind oft sehr schön und vor allem billig.<br />

Eine Übernachtung mit Frühstück kostet um die 12€. Günstige Flüge um die 50€ gibt es<br />

von <strong>Lissabon</strong> nach Madeira und diese Reise soll sehr lohnenswert sein. Auch nach Spanien<br />

fliegt oder fährt man äußerst preiswert.<br />

Mir hat es am Anfang besonders gut gefallen, <strong>Lissabon</strong> zu Fuß zu erkunden. In den alten<br />

Stadtteilen entdeckt man so niedliche Gässchen und Häuser, Bars und kleine Läden.<br />

Verlaufen kann man sich in <strong>Lissabon</strong> wegen der vielen Hügel nur schwer. Man gelangt<br />

meist automatisch an Punkte, von wo aus man sich gut orientieren kann.<br />

Die Strände in der näheren Umgebung <strong>Lissabon</strong>s sind sehr schön. Am bequemsten sind<br />

die Strände auf <strong>Lissabon</strong>ner Tejo-Seite zu erreichen. Mit der Bahn ist man bereits in 20<br />

Minuten am schönen Strand Carcavelos. Die davor liegenden Stadtstrände kann ich nicht<br />

empfehlen, da sie entweder direkt an den Bahnschienen oder der Hauptstraße liegen. Eine<br />

Fahrt zu diesem Strand kostet 1,70€. Viel schöner sind allerdings noch die Strände an der<br />

Costa da Caparica. Mit dem Bus ist man ab dem Praca de Espanha (blaue Metrolinie) in<br />

einer halben Stunde dort. Man sollte sich unbedingt ein Zehnerticket für den Bus<br />

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ERASMUS-Erfahrungsbericht: OUTGOINGS HHU Düsseldorf<br />

kaufen(gibt’s am Praca de Espanha), da die Fahrtkosten dadurch nur noch knapp halb so<br />

teuer sind. Statt 2,75€ pro Fahrt, bezahlt man dann nur noch 1,48€. Problematisch kann<br />

sich am Wochenende zur Hauptsaison die Rückfahrt gestalten, da der Bus zum einen stark<br />

überfüllt ist und sich die Fahrt zum anderen durch den starken Verkehr bis zu einer Stunde<br />

hinziehen kann. Einen Ausflug zum Strand Guincho sollte man unbedingt unternehmen.<br />

Praktisch ist hier das Angebot der Stadt Cascais, die man ohne weiteres mit dem Zug<br />

erreicht: es wurde ein schöner, etwa 8km langer Fahrradweg an der Küste ausgebaut, der<br />

bis nach Guincho reicht und in Cascais werden kostenlos Fahrräder zum Verleih<br />

bereitgestellt. Diese haben allerdings kein Schloss und müssen so mit an der Strand<br />

genommen werden. Etwas weiter die Küste entlang und komplizierter zu erreichen ist<br />

Cabo da Roca, der westlichste Punkt Kontinentaleuropas. An den eindrucksvollen über<br />

100m hohen Felsklippen kann man sich den wunderschönen Sonnenuntergang über dem<br />

Atlantik anschauen. Lohnenswert sind die zahlreichen Festivals im Sommer, wo oft<br />

namhafte Bands auftreten, aber dennoch sehr günstig sind.<br />

<strong>Lissabon</strong> hat sich für mich als die perfekte Stadt für einen Aufenthalt als ERASMUS-<br />

Studentin herausgestellt. Als Hauptstadt bietet <strong>Lissabon</strong> eine große Vielfalt kultureller<br />

Angebote. Die Dichte an Museen für jedes Interesse ist enorm. Darüber hinaus bieten<br />

diese oft Vergünstigungen bzw. sogar freien Eintritt für Studenten.<br />

Abends auszugehen ist in <strong>Lissabon</strong> relativ unkompliziert. Im Allgemeinen geht man<br />

zuallererst mit Freunden ins Bairro Alto, wo gerade zur Sommerzeit ab Mitternacht die<br />

Hölle los ist. Hier reiht sich eine Bar an die Nächste. Üblich ist es, sich in einer Bar ein<br />

Getränk im Plastikbecher zu kaufen und dann mit Freunden auf der Straße zu stehen bzw.<br />

durch das Viertel zu laufen. So sind die Straßen immer gut gefüllt und man trifft viele<br />

Bekannte. Um 2 Uhr müssen die meisten Bars allerdings schließen und so bleibt man<br />

entweder noch ein Weilchen stehen, geht nach Hause oder zieht dann weiter in einen<br />

Club. Zum Tanzen bieten sich in <strong>Lissabon</strong> für jeden Geschmack einige Möglichkeiten.<br />

Beliebt sind die Clubs am Cais do Sodre (Jamaica, Musicbox), das Lux (größte Disko<br />

<strong>Lissabon</strong>s) oder die „Docas“ am Fluss. Außerdem sind in der ganzen Stadt verstreut<br />

weitere größere und kleinere Clubs und Diskos zu finden, die man im Laufe der Zeit<br />

kennenlernt. Die Eintritte entsprechen größtenteils deutschen Preisen, beinhalten aber<br />

immer Freigetränke. Außer im Lux (12€), bezahlt man in den meisten Läden um die 5€,<br />

Frauen haben oft freien Eintritt.<br />

Der Weg nach Hause hat sich für mich immer sehr einfach gestaltet. Es gibt Nachtbusse,<br />

die fast die gesamte Stadt abdecken. Auf Grund des rasanten Tempos der Busfahrer<br />

erreicht man auch entlegenere Stadtteile sehr schnell. Der reguläre Transport beginnt ab<br />

6.30Uhr. Außerdem bietet sich immer die Möglichkeit die relativ preiswerten Taxis zu<br />

nehmen. Gerade mit mehreren Personen lohnt sich das in jedem Fall.<br />

Wichtig zu bedenken ist, dass <strong>Lissabon</strong> auf Grund seiner Lage klimatisch immer vom<br />

frischen Atlantik beeinflusst ist. Die Sonne brennt zwar extrem viel stärker als in<br />

Deutschland und die Sonnenbrandgefahr ist erheblich höher, sobald die Sonne aber<br />

untergeht, wird es schnell kalt. Abends oder bei längeren Ausflügen ist es auch wegen des<br />

Windes sinnvoll einen Pullover oder eine leichte Jacke mitzunehmen.<br />

Das Leitungswasser ist zwar nicht besonders schmackhaft, aber nicht nachweislich<br />

gesundheitsschädlich und ich konnte mich schnell an den Geschmack gewöhnen. Im Tee<br />

ist der schwach chlorige Beigeschmack schon nicht mehr auszumachen. Man kann den<br />

Geschmack auch durch etwas Zitrone oder Ingwer verbessern.<br />

Die Supermärkte bieten fast alles, was das deutsche Verbraucherherz begehrt. Was es in<br />

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ERASMUS-Erfahrungsbericht: OUTGOINGS HHU Düsseldorf<br />

den portugiesischen Supermercados nicht gibt, kann man bei Lidl finden (z.B.<br />

Vollkornbrot).<br />

Besonders wichtig ist es, ein oder mehrere paar rutschfeste Schuhe mitzunehmen. Die<br />

Steinwege sind sehr glatt und bei Regen äußerst glitschig. Absatzschuhe empfehlen sich<br />

wegen der Pflastersteine und dem ständigen bergauf und bergab überhaupt nicht. Ich<br />

habe meine hohen Pfennigabsätze nur dreimal getragen und es jedes Mal nach kurzer Zeit<br />

verflucht.<br />

Empfehlen kann ich außerdem den Marco-Polo Reiseführer.<br />

Universitäres und kulturelles Rahmenprogramm:<br />

Workshops, Sportprogramm, Erasmus-Clubs etc.<br />

Es gibt 2 Erasmusorganisationen ESN und Erasmuslisboa. Man zahlt ca. 5 Euro für die<br />

Mitgliedskarte und hat viele Angebote, z.B. freien Eintritt auf diversen Partys oder<br />

Teilnahme an verschiedenen Trips. Ich persönlich denke aber, dass man auch gut ohne<br />

auskommt. Ich habe es z.B. vorgezogen meine eigenen Reisen mit Freunden zu planen<br />

und war auch kein großer Fan von den typischen Erasmuspartys. Ist aber<br />

Geschmackssache.<br />

Die Uni bietet verschiedene Sportprogramme an.<br />

Persönliches Fazit:<br />

Insgesamt waren die 7 Monate in Portugal eine unvergleichbare Erfahrung für mich und<br />

ich bin sehr dankbar und glücklich, dass ich diese Zeit in einem so schönen Land mit so<br />

vielen interessanten und netten Menschen verleben durfte. Fachlich gesehen denke ich,<br />

dass der Zeit-Nutzen-Aufwand nicht ganz so effektiv ist und ich in Deutschland in Bezug<br />

auf medizinische Kenntnisse mit Sicherheit mehr gelernt hätte.<br />

Empfehlenswerte Links:<br />

www.erasmuslisboa.com<br />

www.interrent.com<br />

www.tsuldotejo.pt (Verkehrsnetz in <strong>Lissabon</strong>)<br />

http://www.rede-expressos.pt/<br />

http://www.lecool.com/cities/lisboa/newsletters/current.html<br />

http://bacalhoeiro.blog.com/<br />

http://www.chapito.org/<br />

http://forum.pauker.at/p.php/DE_DE/PT<br />

http://translate.google.de/<br />

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