Weihnachten 2011 - Evangelische Kirchengemeinde Kinzenbach

Auch für dieses neue Jahr und alle seine Herausforderungen brauchen wir
viel Kraft. Aber woher nehmen, ohne sich zu verausgaben?
Der Apostel Paulus hat die Erfahrung gemacht, dass er genügend Kraft
durch seinen Glauben an Jesus Christus bekommt. Er sagt einmal: „Ich
vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“
Übrigens auch ein Wahlspruch der bekennenden Kirche. Damit räumt
Paulus allerdings auch ein, dass er aus eigener Kraft heraus nicht weit
kommen würde. Wie gerne wäre er stärker, mächtiger und kräftiger.
Doch das Leben ist anders. Es ist kein Kinderspiel und hält mitunter
Herausforderungen bereit, die über unsere Kräfte gehen. Da gibt es
Nachrichten und Verluste, die wir nur schwer tragen können. Da gibt es
Krankheiten und Einschränkungen, die unser Leben verdunkeln und uns
Kräfte und Hoffnung rauben.
Aber gerade wegen dieser Dunkelheit ist Gott Mensch geworden. Mitten
in unsere Grenzen und Schwächen ist Jesus Christus hineingegangen.
Für all unsere Unvollkommenheiten und Schwächen ist er durch den Tod
für uns ins Leben gegangen, um uns zu befreien und den Weg zu Gott frei
zu räumen und uns zu erlösen. Seine Kraft ist nicht tot zu kriegen.
Und so gibt Jesus uns Mut, immer wieder aufzustehen. Er stärkt uns den
Rücken, mit einer Krankheit zu leben. Er hilft uns, mit unseren Grenzen
entspannt umzugehen. Er trägt uns durch schwere Zeiten des Abschieds.
Manchmal wird abschätzig gesagt: „Diejenigen, die in die Kirche gehen,
scheinen es ja besonders nötig zu haben.“ Und ich möchte sagen: Genau
so ist es. Allerdings: Ich kenne keinen, der es nicht nötig hätte.
Eine schöne erholsame Adventszeit und frohe Festtage
wünscht Ihnen Ihre Pfarrerin
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