Konsumenten316
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CMS-Eigenschaft werden vor der letzten Kreuzung in die Mutterlinie<br />
eingezüchtet. Damit wird verhindert, dass sich die beiden Elternlinien<br />
im letzten Schritt selbst befruchten (Inzucht wird durch Anbau<br />
von männlich sterilen Mutterpflanzen mit männlich fruchtbaren Vaterpflanzen<br />
vermieden). D. h. es darf nur die reinerbige Vatersorte auf<br />
die reinerbige Muttersorte gelangen.<br />
Die Art und Weise der Übertragung der CMS Erbinformation auf<br />
Pflanzen, die nicht von Natur aus darüber verfügen, ist umstritten.<br />
Diese Übertragung erfolgt mittels Protoplastenfusion – Verschmelzung<br />
zweier Zellen, deren Zellwände zuvor durch Enzyme aufgelöst<br />
wurden.<br />
Unternehmen geleistet. Dabei steht, neben der Verbesserung der<br />
Pflanzen, verständlicherweise der Profit im Vordergrund. Das liegt<br />
in der Natur eines kapitalistischen Systems, in dem sich die meist<br />
börsennotierten Saatgutunternehmen bewegen.<br />
Aktuell gibt es speziell im Saatgutbereich eine Zuspitzung der Monopolstellungen<br />
einiger, weniger Anbieter. Monsanto, DuPont und<br />
Syngenta dominieren den Markt.<br />
Aktuell wird Hybridsaatgut – auch mithilfe der CMS – im konventionellen<br />
und im biologischen Landbau eingesetzt. Im biologischen<br />
Landbau sprechen sich jedoch vermehrt Verbände (wie z. B. BIO<br />
AUSTRIA, Demeter, etc.) gegen den Einsatz von CMS-Saatgut aus.<br />
Saatgutherstellung - ein großes Geschäft<br />
Die öffentliche Hand zog sich vielerorts aus der Pflanzenzüchtung<br />
zurück. So wird inzwischen der Großteil der Züchtungsarbeit von<br />
Mega-Fusionen in der Agrochemiebranche<br />
Saatgutherstellung, auch mithilfe von Gentechnik, und die Produktion von Pflanzenschutzmitteln<br />
sind ein großes Geschäft. Aktuell zeichnen sich große Fusionen in der Branche ab.<br />
Vereinigung von Dow Chemical und DuPont<br />
Mitte Dezember 2015 kündigten die amerikanischen Chemiekonzerne<br />
Dow Chemical und DuPont eine Fusion an. Es soll daraus ein<br />
neuer Chemieriese mit dem Namen DowDuPont entstehen. Mit der<br />
Fusion sollen Kosten eingespart und der bisherige deutsche Marktführer<br />
BASF überholt werden. Um die Zustimmung der Kartellbehörden<br />
zu erhalten, soll sich der Großkonzern in weiterer Folge in drei<br />
Geschäftsbereiche aufteilen: Agrochemie, Kunststoffe und Spezialprodukte.<br />
Aktuell meldet die EU Bedenken gegen die Mega-Fusion<br />
an und will bis 20. Dezember 2016 prüfen, ob sie den Unternehmen<br />
Auflagen macht oder den Zusammenschluss untersagt.<br />
Übernahme von Syngenta durch ChemChina<br />
ChemChina, eine staatseigene Unternehmensgruppe aus China mit<br />
Hauptsitz in Peking, interessiert sich seit Herbst 2015 für den Schweizer<br />
Pflanzenschutz- und Saatgutproduzenten Syngenta. Nachdem<br />
der Präsident Michel Demaré von Syngenta, dem Weltmarktführer<br />
im Pflanzenschutz, die Übernahmeversuche des Weltmarktführers im<br />
Saatgutbereich – Monsanto aus den USA – abgeblockt hatte, gibt<br />
es nun doch Fusionspläne. Die Strategie des Alleingangs bei der<br />
aktuell schwachen Branchenkonjunktur kam bei den Aktionären nicht<br />
gut an. Sie bezweifeln, dass der Baseler Konzern ohne Fusion einen<br />
hohen Börsenwert erreichen kann. Demaré gibt also dem Werben<br />
aus Peking nach. Syngenta hat mehrere Standorte in den USA. In<br />
Nordamerika ist das Unternehmen größter Anbieter von Pestiziden<br />
und spielt eine wichtige Rolle im Saatgut-Markt. ChemChina verfügt<br />
neben dem Geschäftsbereich Agrochemie auch über Bereiche wie<br />
Elastomere, Petrochemie und Spezialchemie. Bis Jahresende, so ist<br />
die Hoffnung der beiden Unternehmen, soll die Transaktion vollzogen<br />
sein. Aktuell prüfen diverse Kartellbehörden den geplanten Zusammenschluss.<br />
Sollten die beiden Unternehmen fusionieren, wird es<br />
für amerikanische und europäische Mitbewerber auf dem asiatischen<br />
Markt schwierig werden.<br />
Bayer will Monsanto kaufen<br />
Der Konsolidierungsdruck in der Branche steigt mit den Mega-Fusionen.<br />
So befindet sich nun auch die Bayer AG in Verhandlung mit<br />
dem amerikanischen Saatgut- und Gentechnik-Riesen Monsanto.<br />
Im Agrochemiegeschäft wird Bayer immer stärker. 2002 kauften die<br />
Leverkusener das Landwirtschaftsgeschäft von Konkurrent Aventis<br />
und damit auch gentechnisch veränderten Reis. Glyphosat – der<br />
Zankapfel der Nation – wird längst nicht mehr nur von Monsanto<br />
produziert, sondern auch von anderen. Auch Bayer hat das Pestizid<br />
in seinem Sortiment. Die Bayer CropScience AG (selbständiger<br />
Teilkonzern der Bayer AG) verkauft vor allem Pflanzenschutzmittel –<br />
erst vor wenigen Jahren gab es den Einstieg in das Saatgutgeschäft.<br />
So gesehen ergänzen sich beide Unternehmen inhaltlich gut. Mit der<br />
Übernahme will Bayer wahrscheinlich auch vermehrt auf dem amerikanischen<br />
Markt kräftig mitmischen. Bis dato konzentrierte sich das<br />
Leverkusener Unternehmen mehr auf Europa und Asien.<br />
luag 7