10.03.2017 Aufrufe

Veränderungen - initiative*magazine #05

Das Thema „Veränderung“ ist als allgegenwärtiger Treiber und Begleiter so alt wie das Leben selbst. Zwischen Evolutionen und Revolutionen hat die Welt viele unterschiedlich schnelle, tief greifende und zukunftsbestimmende Veränderungen auf den verschiedensten Gebieten durchlebt. Aktionen und Reaktionen zwischen Menschen, von Menschen Geschaffenem und Natur erfordern immer wieder Anpassungen. Die ersten dreizehn Jahre unseres 21. Jahrhunderts sind als Zeitalter 2.0 von Digitalisierung, Globalisierung, Mobilisierung und Flexibilisierung geprägt – mit all ihren Risiken und Chancen. Man kann sich Veränderungen – wie der Zeit – nicht entziehen. Auch Abwarten ist eine Aktion, die die Zeit nicht anhalten kann, das Geschehen beeinflusst und zu einer Entwicklung beiträgt. Die Frage ist, inwiefern sie eine wünschenswerte Entwicklung begünstigt. Oder ob man die Veränderung in einer aktiven Rolle in eine vorteilhafte Richtung treiben sollte, anstelle sich von ihr treiben zu lassen. Wichtig ist natürlich, die Richtung zu erkennen, die Vorteile birgt, den Weg dorthin zu planen und sich für die Reise auszustatten. Unternehmen gehen diesen Weg nicht alleine. Mitarbeiter gehen ihn ungerne mit verbundenen Augen und Gewehr im Kreuz mit. Aufbruchsstimmung und Neugier weckt man anders. Dem Themenkomplex und der Herausforderung „Veränderung“ ist diese Ausgabe gewidmet.

Das Thema „Veränderung“ ist als allgegenwärtiger Treiber und Begleiter so alt wie das Leben selbst. Zwischen Evolutionen und Revolutionen hat die Welt viele unterschiedlich schnelle, tief greifende und zukunftsbestimmende Veränderungen auf den verschiedensten Gebieten durchlebt. Aktionen und Reaktionen zwischen Menschen, von Menschen Geschaffenem und Natur erfordern immer wieder Anpassungen. Die ersten dreizehn Jahre unseres 21. Jahrhunderts sind als Zeitalter 2.0 von Digitalisierung, Globalisierung, Mobilisierung und Flexibilisierung geprägt – mit all ihren Risiken und Chancen. Man kann sich Veränderungen – wie der Zeit – nicht entziehen. Auch Abwarten ist eine Aktion, die die Zeit nicht anhalten kann, das Geschehen beeinflusst und zu einer Entwicklung beiträgt. Die Frage ist, inwiefern sie eine wünschenswerte Entwicklung begünstigt. Oder ob man die Veränderung in einer aktiven Rolle in eine vorteilhafte Richtung treiben sollte, anstelle sich von ihr treiben zu lassen. Wichtig ist natürlich, die Richtung zu erkennen, die Vorteile birgt, den Weg dorthin zu planen und sich für die Reise auszustatten. Unternehmen gehen diesen Weg nicht alleine. Mitarbeiter gehen ihn ungerne mit verbundenen Augen und Gewehr im Kreuz mit. Aufbruchsstimmung und Neugier weckt man anders. Dem Themenkomplex und der Herausforderung „Veränderung“ ist diese Ausgabe gewidmet.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4 |<br />

Hausmitteilung<br />

Change Management - ein Schlagwort kommt wieder. Gut so!<br />

Als ich meine Doktorarbeit über die Initiierung von organisationalem Wandel schrieb, war die Grundlage der "innovativen"<br />

Arbeit mindestens 20 Jahre alt, "Change" durch Kurt Lewin als Mittelpunkt der Managementaufgabe definiert.<br />

Seither hat es eine Blütezeit des Change Managements gegeben, in der sich diese, im deutschsprachigen Raum heute<br />

"systemisch" bezeichnete Disziplin teilweise stark von der fachlich-inhaltlichen Projektarbeit distanziert hat. Dabei<br />

stellte sich das folgende Problem: Wenn der Weg (das Veränderungsgeschehen) das Ziel ist, kann dieser auch überall<br />

hinführen – eine Sackgasse der Disziplin und ein scheinbarer Gegensatz zum primär auf das fachlich-technologische<br />

Ziel fokussierte Projektmanagement, das das Change Management nur als "Management einer Änderung zur Baseline<br />

(Basisplan)" versteht. Unternehmen sind aber zielorientierte Organisationen. Transformationen des Unternehmens sind<br />

in diesem Rahmen ebenfalls ziel- und ergebnisorientiert. Projektmanagement ist eine umfassende Denkhaltung, um<br />

strategisch oder anders induzierte <strong>Veränderungen</strong> in solch einem Umfeld umzusetzen – und es bietet sich auch im<br />

Rahmen anderer (sozialer) Systeme an. Der systemische Ansatz ist davon nicht zu trennen. Aber "Change Management"<br />

hat eben auch etwas mit "Management" zu tun. "Systemisch" meint vieles, manchmal zu vieles. Es geht, ganz<br />

nach Niklas Luhmann, um den Blick für das Ganze und seine Teile, die Vernetzung zwischen den Dingen und natürlich<br />

das Mögliche und Zumutbare – und hier schwingt, durchaus bewusst, auch etwas Ethik mit.<br />

Perspektive Veränderung<br />

Mega-Trends von gestern bis übermorgen: es gibt viel zu tun!<br />

1. Entwicklungsländer von gestern sind die Schwellenländer von heute. Dadurch entstehen<br />

neue Absatzmärkte mit eigenen Bedürfnissen und Nachfragen. Große B2C-Unternehmen haben<br />

das bereits erkannt und darauf mit einem auf diesen Markt zugeschnittenen Produktangebot<br />

reagiert. Sie erhoffen sich damit die Markenloyalität der Massen in einer wachsenden Wirtschaft,<br />

die sich ihrer erinnert, wenn sie sich mit mehr Kaufkraft größeren Produkten zuwendet. Und schon<br />

heute wächst dort eine neue Mittelschicht heran, die sich mehr leisten kann und möchte. Das stärkt<br />

den Binnenmarkt. Die damit einhergehenden ansteigenden Gehälter bedeuten aber nicht nur mehr Kaufkraft, sondern<br />

auch höhere Produktionskosten. Der globale Arbeits- und Absatzmarkt bleibt in Bewegung und erfordert Anpassung.<br />

2. Die erfahrene Fachkraft von heute ist der Rentner von morgen. Die Unternehmen bleiben ohne Wissensträger,<br />

Innovationstreiber und Arbeitskräfte zurück, denn es gibt nicht genug junge Menschen, die nachrücken können. Das ist<br />

nicht nur ein Problem für die Wirtschaft, sondern auch für den Staat, dessen Sozialsystem ursprünglich darauf beruhte,<br />

dass mehr Menschen als Arbeitstätige in die Staatskasse einzahlen als an Nicht-Erwerbstätige ausgezahlt wird. Die<br />

Rechnung geht nicht mehr auf, das zeigen die verheerenden Haushaltsdefizite. Die Krise hat die Situation verschäft.<br />

Schuldenabbau bei gleichzeitiger Wirtschaftsförderung ist die Herausforderung der öffentlichen Hand. Die Familie<br />

spielt für den Nachwuchs an Fachkräften naturgemäß die entscheidende Rolle. Sie muss auf eine zeitgemäße, offene,<br />

flexible und lösungsorientierte Art von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft gefördert und nicht in Modellen gedacht<br />

werden, die in den 50er Jahren dem Zeitgeist entsprachen. Denn auch, wenn wir heute durch gute Immigrationspolitik<br />

Menschen mit Qualifikationen hinzugewinnen, gibt es keine Garantie dafür, dass wir sie im internationalen Wettbewerb<br />

und im "war for talents" halten können. Veränderung und Handlung sind nicht nur ein "Muss". Sie sind die Chance.<br />

3. Die Gewinner der umgedrehten Alterspyramide von heute und morgen findet man in der Gesundheits- und<br />

Vorsorgebranche. Nicht nur steigt mit einer alternden Gesellschaft der Bedarf an medizinischer Versorgung. Der<br />

Wunsch nach einem langen Leben in guter gesundheitlicher Verfassung sowie nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung<br />

im Alter öffnet neue Märkte und Geschäftsmodelle im In- und Ausland. Der Ernährungssektor verschmilzt zusehend<br />

mit dem Gesundheitssektor. Wellness- und Fitnessprogramme sowie die Kosmetik ergänzen das Spektrum der<br />

Vorsorgeleistungen und nehmen immer mehr Einfluss auf die Tourismusbranche. Die Medizintechnik bemüht sich über<br />

das Vorstellbare hinaus, Mobilität zu ermöglichen. Auch Versicherungen, Vorsorgeprogramme sowie das altersgerechte<br />

Bauen profitieren von dieser Entwicklung. Diesen Wachstumssektor können auch noch andere Spieler bedienen.<br />

4. Die Versorgung von übermorgen ist die strategische Aufgabe von heute und das Projektportfolio von morgen.<br />

Denn wir geraten an die Grenzen jeglicher Ressourcen: Rohstoffe, Energie, Betriebsmittel, Fachkräfte. Ein besseres<br />

Wirtschaften und Nutzen der Ressourcen ist gefragt. Das bedeutet, den heutigen Umgang mit ihnen zu hinterfragen<br />

und die Selbstverständlichkeit ihrer Existenz aus dem Denken zu verbannen. Ressourcen sind endlich und daher unendlich<br />

wertvoll. Aus ökologischer wie ökonomischer Sicht müssen wir damit anfangen, sie so zu behandeln. Die Technologie<br />

spielt in Optimierungsvorhaben meistens eine herausragende Rolle und kann auch hier ihren Beitrag leisten.<br />

Dienstleistern bietet sich ein Spielfeld für neue Angebote, um Ressourcen neu, anders und vor allem effizient zu nutzen.<br />

initiative*magazin | 07/2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!