Geocom News 1/2012 - GEOCOM Informatik AG
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Kundeninformationen<br />
Ausgabe 1/<strong>2012</strong>, Mai <strong>2012</strong>
<strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Inhalt 1/<strong>2012</strong><br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
01 Neue Kunden<br />
Forces Motrices de l’Avançon setzt auf GEONIS 3<br />
Fünf neue Westschweizer Versorger entscheiden 4<br />
sich gemeinsam für GEONIS<br />
GEONIS Prototyp zum Redesign der Präsentation 4<br />
von Strasseninformationen durch die bayerische<br />
Strassenbauverwaltung<br />
02 Partnerschaft<br />
INFORM und <strong>Geocom</strong> setzen neue Massstäbe 5<br />
Esri South Africa ist offi zieller Partner<br />
der <strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong><br />
5<br />
03 Innovationen, Trends, Meinungen<br />
RWE Innogy entscheidet sich für den Aufbau 6<br />
einer zentralen GDI auf Basis von Esri und<br />
<strong>Geocom</strong> Technologie<br />
04 Interna<br />
<strong>Geocom</strong> in der französischsprachigen Schweiz 7<br />
Neue Telefonnummern bei <strong>Geocom</strong> 7<br />
Neuer Standort für <strong>Geocom</strong> und Esri in Köln 7<br />
05 Geocolumne<br />
Magische Reise 8<br />
06 Kundenberichte<br />
Betreibermodell GSG 9<br />
GREINA – ein Rückblick 10<br />
Die Stadt Den Haag in den Niederlanden<br />
verwendet GEONIS<br />
12<br />
NIS 2 – das Netzinformationssystem<br />
der TIW<strong>AG</strong>-Netz <strong>AG</strong><br />
14<br />
07 Produkte, Versionen<br />
GEONIS Grundkarte/Buch – die neue Solution<br />
als Standardlösung für Energie versorger und<br />
Industrieunternehmen<br />
16<br />
GEONIS im Betatest mit ArcGIS 10.1 für Desktop 18<br />
GEONIS Roadmap 19<br />
IBEX Roadmap 21<br />
08 Veranstaltungen 22<br />
09 Schulungstermine 23<br />
10 Tipps und Tricks<br />
Erleichterung dank ArcPy 24<br />
Impressum<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>News</strong>, Ausgabe 1/<strong>2012</strong><br />
Auflage: 2’500 Exemplare<br />
Herausgeber: <strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong><br />
Kirchbergstrasse 107, CH-3400 Burgdorf<br />
Telefon +41 58 267 42 00<br />
info@geocom.ch, geocom.ch<br />
Redaktion: Patrizia Lehmann, <strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong><br />
Realisation: Scheufele Hesse Eigler<br />
Kommunikationsagentur GmbH, Frankfurt am Main<br />
Druck: Maierdruck, München<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand: Burgdorf<br />
Die in dieser Zeitung veröffentlichten Beiträge sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Die Fotos wurden uns,<br />
sofern nicht anders vermerkt, freundlicherweise von<br />
den jeweiligen Unternehmen zur Verfügung gestellt.<br />
Jede Weiterverwendung ist nur nach schriftlicher<br />
Genehmigung gestattet. Das gilt für Vervielfältigungen<br />
jeglicher Art, Digitalisierung und Einstellung in<br />
Datenbanken oder andere elektronische Medien.<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen<br />
kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion<br />
vom Herausgeber nicht übernommen werden. Die<br />
Beiträge der beteiligten Firmen geben nicht zwingend<br />
die Meinung der Redaktion wieder.<br />
© <strong>2012</strong> <strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong><br />
1/<strong>2012</strong> Neue Kunden <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong><br />
Editorial<br />
Geoinformationstechnologie ist längst eine<br />
wichtige Schlüsseltechnologie für Unternehmen<br />
und für ganz viele Menschen im alltäglichen<br />
Le ben. Erinnern Sie sich noch, wann<br />
Sie zum letzten Mal einen unbekannten Ort<br />
ohne digitale Helfer aufgesucht haben?<br />
Diesen Durchbruch verdanken wir dem<br />
Umstand ständig wachsender Verfügbarkeit<br />
intelligenter Daten und Services – „Überall<br />
und jederzeit“ heisst das Motto.<br />
GEONIS setzt genau dort an und bietet<br />
vielen Kunden eine flexible Plattform, wenn<br />
mehr als nur digitale Karten gefragt sind.<br />
Mit den GEONIS Solutions, welche schrittweise<br />
zu Unternehmenslösungen heranwachsen,<br />
werden die Infrastrukturen von Industrie<br />
und Behörden laufend noch effizienter geplant,<br />
gebaut und betrieben.<br />
Durch die Kompatibilität mit anderen wichtigen<br />
Schlüsseltechnologien können zukünfti ge<br />
Herausforderungen, wie die Energiewende<br />
zweifellos eine darstellt, besser und schneller<br />
mit innovativen Lösungen bedient werden.<br />
<strong>Geocom</strong> ergänzt deshalb das bewährte Portfolio<br />
der Ver- und Entsorgung bewusst um<br />
Lösungen für erneuerbare Energien. Die<br />
starke Nachfrage belegt ein erfreuliches Umdenken<br />
in Richtung Erschliessung von bisher<br />
wenig genutzten Energiepotenzialen. Gleichzeitig<br />
ist es aber auch eine grosse Motivation,<br />
unsere Lösungen zusammen mit unseren<br />
Kunden stetig weiterzuentwickeln.<br />
Herzlich<br />
Markus Wüthrich<br />
Geschäftsführer <strong>Geocom</strong><br />
markus.wuethrich@geocom.ch<br />
01<br />
Neue Kunden<br />
Forces Motrices de l’Avançon setzt<br />
auf GEONIS<br />
Der Avançon ist ein Fluss in den Waadtländer Alpen, mündet<br />
bei Bex in die Rhône und gibt gleichzeitig der Firma<br />
Forces Motrices de l‘Avançon (FMA) ihren Namen. FMA betreibt<br />
am Avançon ein Wasserkraftwerk, bietet Solarstrom an<br />
und ist für die Energieversorgung rund um die Region Bex<br />
verantwortlich. Für die Netzdokumentation und die Bewirtschaftung<br />
der Infrastruktur setzt FMA ab diesem Jahr auf<br />
GEONIS.<br />
GEONIS Elektro kann die funktionellen Anforderungen von<br />
FMA komplett abdecken. Grund zur Beunruhigung bei FMA<br />
bestand eher angesichts der Datenmigration aus einem<br />
CAD-basierten Ursprungssystem. Der <strong>Geocom</strong> Partner TiGIS<br />
konnte im Kanton Tessin jedoch bereits ähnliche Migrationsprojekte<br />
erfolgreich abschliessen und überzeugte mit einer<br />
Testmigration die FMA, dass Daten ohne Verlust in GEONIS<br />
effi zient genutzt werden können.<br />
Mit dem Neukunden FMA hat <strong>Geocom</strong> einen weiteren<br />
wichtigen Meilenstein in der französischsprachigen Schweiz<br />
geschafft. Dank des wachsenden Westschweizer Marktes<br />
kann <strong>Geocom</strong> in Zukunft die französischsprachigen Kunden<br />
von der Niederlassung Nyon aus bedienen.<br />
3
4 <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Neue Kunden 1/<strong>2012</strong><br />
1/<strong>2012</strong> Partnerschaft <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> 5<br />
Fünf neue Westschweizer Versorger<br />
entscheiden sich gemeinsam für GEONIS<br />
Auf einen Schlag kann <strong>Geocom</strong> fünf neue Westschweizer<br />
Energieversorgungsunternehmen zu ihren Kunden zählen:<br />
Gruyère Energie SA, Sierre-Energie SA, SEIC-TELEDIS in<br />
Vernayaz, SEDRE SA in Le Châble und SEIC Gland haben<br />
sich in einem gemeinsamen Auswahlverfahren für GEONIS<br />
entschieden.<br />
Die Kernaufgabe aller fünf Unternehmen ist die elektrische<br />
Versorgung. Hinzu kommen TV, Glasfaser, Wasser, Gas und<br />
Fernwärme. Sämtliche Fachanwendungen können mit<br />
GEONIS Standardlösungen abgedeckt werden.<br />
Vor beinahe einem Jahr hat sich die Gruppe dieser Westschweizer<br />
LIDS-Anwender gemeinsam für die Modernisierung<br />
ihres GI-Systems entschieden. Im Rahmen eines Evaluationsverfahrens<br />
konnte sich <strong>Geocom</strong> im Benchmark klar<br />
gegen die Mitbewerber durchsetzen. Neben der Testmigration<br />
und den funktionalen Anforderungen an die Fachapplikation<br />
war es mit Blick auf die Zukunft ebenso entscheidend,<br />
das langfristige Vertrauen der neuen Kunden zu<br />
gewinnen. Webanwendungen und mobile Applikationen<br />
werden im Zusammenhang mit neuen GIS-verwandten Themen,<br />
wie zum Beispiel dem Asset Management, immer<br />
wichtiger. <strong>Geocom</strong> kann nicht nur mit den heutigen Produkten<br />
überzeugen, sondern mit der ArcGIS Basistechnologie<br />
und den GEONIS Fachanwendungen sowie der lokalen Betreuung<br />
über die <strong>Geocom</strong> Niederlassung in Nyon auch interessante<br />
Zukunftsperspektiven bieten.<br />
GEONIS Prototyp zum Redesign der Präsentation<br />
von Strasseninformationen durch die<br />
bayerische Strassenbauverwaltung<br />
Das Bayerische Straßeninformationssystem (BAYSIS) ist die<br />
zentrale Auskunftsplattform für das klassifi zierte Strassennetz<br />
des Freistaates Bayern. Der Kerngedanke von BAYSIS<br />
liegt in der Bereitstellung und Verknüpfung verschiedener<br />
Informationsbereiche zum Thema Strasse.<br />
Das BAYSIS-Kartenfenster stellt die Web-GIS-Komponente<br />
von BAYSIS dar. Es ermöglicht Fachanwendern im Behördennetz<br />
sowie interessierten Bürgern und Firmen im Internet<br />
einen visuellen Zugang zu strassenbezogenen Fachinformationen.<br />
Für das Redesign des bestehenden Kartenfensters werden<br />
aktuell ein Konzept und ein Prototyp auf Basis der GEONIS<br />
Technologie entwickelt.<br />
GEONIS und GEONIS server bieten hervorragende Möglichkeiten,<br />
um robuste und zukunftsfähige Anwendungen<br />
zur Online-Präsentation der verschiedensten, auch strassenbezogenen<br />
Daten und Dienste zu etablieren. Mit deren<br />
Einsatz sollen gerade auch die komplexen Anforderungen<br />
dieses spezifi schen Fachsystems und seiner Anwender<br />
Unterstützung fi nden.<br />
02<br />
Partnerschaft<br />
INFORM und <strong>Geocom</strong> setzen<br />
neue Massstäbe<br />
Die INFORM GmbH (Aachen) und die <strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong><br />
GmbH haben die Stärken ihrer Systeme und ihres Fachwissens<br />
gebündelt und daraus eine einheitliche und integrierte<br />
Lösung für die logistische Planung und Disposition entwickelt.<br />
INFORM ist einer der führenden Anbieter in den<br />
Bereichen Operations Research und Optimierung. Das Unternehmen<br />
ist dabei auf Software für intelligente Planungs-<br />
und Dispositionsentscheidungen auf Basis mathematischer<br />
Optimierungsalgorithmen spezialisiert. Die Systeme von<br />
INFORM unterstützen Organisationen beim effi zienten Einsatz<br />
von Ressourcen und tragen zu einer signifi kanten Produktivitätssteigerung<br />
bei. Die verwendete Technologie berücksichtigt<br />
dabei räumliche Aspekte, z. B. bei der Disposition<br />
von Lkws oder Servicemechanikern.<br />
Der Einbezug dieser räumlichen Aspekte wird nun mit<br />
ArcGIS von Esri bestmöglich ergänzt, indem <strong>Geocom</strong> und<br />
INFORM die Integration der beiden Technologieplattformen<br />
über das Lösungsframework von GEONIS möglich gemacht<br />
haben. Daraus resultiert ein umfassendes Angebot<br />
für Organisationen und Unternehmen mit logistischen Aufgaben<br />
in den Bereichen Forst, Öl, Gas und Retail sowie für<br />
die Steuerung von Servicemechanikern (Utilities, Anlagen,<br />
Telekommunikation). Beginnend bei Fragestellungen bezüglich<br />
bestmöglicher regionaler Zuordnung von Ressourcen<br />
zu Einsatzgebieten über die optimale Standortfi ndung<br />
und die Verbesserung der Ist-Situation bis hin zu Disposition<br />
und dynamischer Tourenoptimierung in Echtzeit mit Routing<br />
und Navigation wurde eine umfassende Lösung für Workforce<br />
Management und Ressourcenplanung geschaffen.<br />
Dabei ist ein besonderes Augenmerk auf die Integration aller<br />
Funktionen in eine Nutzeroberfl äche gelegt worden, um<br />
dem Anwender eine intuitive Arbeit zu ermöglichen. Diese<br />
neue Lösung ergänzt das Portfolio von <strong>Geocom</strong> und INFORM<br />
und wird weltweit über Partner angeboten.<br />
Kees van Loo<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> GmbH<br />
k.vanloo@geocom-informatik.de<br />
Esri South Africa ist offi zieller Partner<br />
der <strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong><br />
Esri South Africa ist das jüngste Mitglied des internationalen<br />
Partnernetzwerks von <strong>Geocom</strong>. Das offi zielle Partnerschaftsabkommen<br />
wurde von Patrick McKivergan, CEO von Esri<br />
South Africa, und Eric Straalman von der <strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong><br />
<strong>AG</strong> am 4. November 2011 im Rahmen der Esri South Africa<br />
Nutzerkonferenz unterzeichnet.<br />
„Wir freuen uns sehr, GEONIS nach Südafrika zu bringen.<br />
Südafrika eröffnet GEONIS grossartige Chancen. Das beweist<br />
das enorme Interesse, das potenzielle Kunden während<br />
der Nutzerkonferenz an GEONIS gezeigt haben“, so<br />
Eric Straalman.<br />
Esri South Africa<br />
geniesst weit über<br />
die Grenzen Südafrikas<br />
hinaus einen<br />
hervorragenden<br />
Ruf. Mit seinen<br />
rund 100 Mitarbeitern<br />
in vier Niederlassungen<br />
bietet<br />
Esri South Africa<br />
den Kunden neben<br />
der standardmässigen<br />
Esri Produktpalette<br />
ein breites<br />
Angebot weiterer<br />
professioneller GIS-Produkte einschliesslich der dazugehörigen<br />
Dienstleistungen – hervorragende Voraussetzungen also<br />
für eine erfolgreiche Einführung von GEONIS.<br />
„Unsere technischen Experten bestätigen, dass die herausragende<br />
Architektur und die Funktionen von GEONIS unseren<br />
Kunden im Hinblick auf Effi zienz und Datenqualität einen<br />
messbaren Nutzen bieten. GEONIS eröffnet uns einen<br />
besseren Zugang zu weiteren Märkten und neuen Kundensegmenten“,<br />
wie Patrick McKivergan versichert. „Mit<br />
GEONIS konzentrieren wir uns in Südafrika auf das Wasser-<br />
und Abwassergeschäft und sprechen Industriekunden an,<br />
die GEONIS für den Einsatz ihrer Anlagen-Assets nutzen.<br />
Unterdessen erhalten unsere Techniker und Vertriebsmitarbeiter<br />
Schulungen, die sie in die Lage versetzen, unseren<br />
Kunden die Vorteile von GEONIS als Erweiterung von<br />
ArcGIS aufzuzeigen“, schliesst McKivergan.<br />
Eric Straalman<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong><br />
eric.straalman@geocom.ch
6<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Innovationen, Trends, Meinungen 1/<strong>2012</strong><br />
03<br />
Innovationen<br />
Trends<br />
Meinungen<br />
RWE Innogy entscheidet sich für den<br />
Aufbau einer zentralen GDI auf Basis<br />
von Esri und <strong>Geocom</strong> Technologie<br />
RWE Innogy – Innovation und Energy – steht für die Planung,<br />
den Bau und den Betrieb von Projekten im Bereich der erneuerbaren<br />
Energien mit den Schwerpunkten On- und Offshore-Windenergie,<br />
Wasserkraft- und Bioenergie. Seit 2008<br />
ist die RWEI Unternehmensgruppe auf über 1’500 Mitarbei-<br />
ter an mehr als zehn europäischen Standorten angewachsen<br />
und setzt über 30 ArcGIS Desktop Lizenzen ein.<br />
Um den steigenden Anforderungen an eine standortübergreifende<br />
Arbeit mit Geodaten, standardisierten Workfl<br />
ows und einheitlichen Schnittstellen zu Fremdprogrammen<br />
gerecht zu werden, wurden Esri und <strong>Geocom</strong> mit der<br />
Ausarbeitung eines Grobkonzepts beauftragt, welches die<br />
vollständige Wertschöpfungskette der Windenergie abdecken<br />
soll.<br />
Flankierend wurden mit einem auf ArcGIS Server basierenden<br />
Prototyp Consultingleistungen bereitgestellt. Noch in<br />
der Konzeptphase veränderten sich die Prioritäten des<br />
Kunden, wobei als Beispiel die direkte Übernahme des<br />
Prototypen in den Produktivbetrieb erfolgte.<br />
RWE Innogy zeigte sich mit den erbrachten Leistungen<br />
mehr als zufrieden:<br />
http://www.rwe.com/web/cms/de/86134/rwe-innogy/<br />
Robert Mollwo<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> GmbH<br />
r.mollwo@geocom-informatik.de<br />
1/<strong>2012</strong> Interna <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong><br />
04<br />
Interna<br />
<strong>Geocom</strong> in der französischsprachigen Schweiz<br />
<strong>Geocom</strong> stellt den Einsatz der GEONIS Produkte in der ganzen<br />
Schweiz sicher. Aufgrund der steigenden Nachfrage<br />
nach diesen Lösungen und um den französischsprachigen<br />
Kunden ortsnahe Dienste anzubieten, verstärkt <strong>Geocom</strong><br />
nun die Präsenz in der französischsprachigen Schweiz mit<br />
der Eröffnung einer Niederlassung in Nyon.<br />
Die Entscheidung für diesen Ort wurde nicht dem Zufall<br />
überlassen. Esri hat sich bereits vor längerer Zeit ebenfalls<br />
in dieser Stadt am Genfersee niedergelassen. Durch diese<br />
Nähe ist es möglich, die sich ergänzenden Kompetenzen<br />
der beiden Gesellschaften zu vereinen und somit die spezifi<br />
schen Bedürfnisse der Kunden aus den Bereichen Versorgung,<br />
Telekommunikation und Energie sowie Ingenieur-<br />
und Vermessungsbüros effi zient zu erfüllen.<br />
Neue Telefonnummern<br />
bei <strong>Geocom</strong><br />
<strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong> (Schweiz)<br />
Zentrale: +41 58 267 42 00<br />
Support: +41 58 267 32 90<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> GmbH (Deutschland)<br />
Zentrale: +49 89 207 005 4500<br />
Support: +49 89 207 005 3280<br />
Die bisherigen Faxnummern sind weiterhin gültig.<br />
Zu den bestehenden französischsprachigen Kunden von<br />
<strong>Geocom</strong> zählen einige Dienste der Kantone Waadt, Wallis<br />
und Bern, eine Vielzahl an Gemeinden sowie mehrere Energieversorger,<br />
insbesondere der Stadt Yverdon, Delémont<br />
oder Sion. Anfang <strong>2012</strong> haben sich in der Romandie einige<br />
weitere Stadt- und Regionalversorger für GEONIS entschieden,<br />
welche von Nyon aus betreut werden. Künftig ist es<br />
möglich, Schulungen ortsnah und auf Französisch zu halten.<br />
<strong>Geocom</strong> Informatique SA<br />
Route du Cordon 5 – 7<br />
1260 Nyon<br />
Telefon +41 58 267 42 00<br />
info@geocom.ch, geocom.ch<br />
Neuer Standort für <strong>Geocom</strong> und Esri in Köln<br />
Die <strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> GmbH und die Esri Deutschland<br />
GmbH haben im Januar <strong>2012</strong> in Köln eine weitere Niederlassung<br />
eröffnet. Mit dem ehemaligen Bayer-Haus am<br />
Konrad-Adenauer-Ufer 41 – 45 wurde ein attraktives Bürogebäude<br />
an zentraler Lage gefunden, welches den Anforderungen<br />
an eine zeitgemässe Arbeitsumgebung in idealer<br />
Weise gerecht wird. Die offi zielle Einweihung erfolgte am<br />
1. März <strong>2012</strong>.<br />
<strong>Geocom</strong> mit ihrem Software- und Dienstleistungsportfolio<br />
für die Industrie, für Ver- und Entsorgungsunternehmen sowie<br />
für die Logistikbranche erhält somit eine marktorientierte<br />
Ausgangsposition zur Betreuung ihrer Klientel in einem<br />
der grössten Ballungsräume Europas.<br />
7
8 <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Geocolumne 1/<strong>2012</strong><br />
1/<strong>2012</strong> Kundenberichte <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> 9<br />
05<br />
Geocolumne<br />
Magische Reise<br />
Die erwähnten Charaktere, Firmen,<br />
Organisationen, Produkte und Ereignisse<br />
sind rein fi ktiv. Jeglicher Bezug zur Realität ist unbeabsichtigt<br />
und sollte nicht speziell gedeutet werden.<br />
In meiner bisherigen Zeit bei <strong>Geocom</strong> durfte ich Projekte<br />
in allen drei Sprachregionen der Schweiz, einige<br />
internationale sowie Projekte im benachbarten<br />
Deutschland leiten. Da ich die gängigen Landessprachen<br />
inklusive Englisch gerade gut genug beherrsche,<br />
um in einem Workshop den Filzschreiber am<br />
Whiteboard mit sprachlich abenteuerlichen Konstruktionen<br />
halbwegs kompetent zu unterstützen, war<br />
mein Aktionsradius als Projektleiter schon immer kulturübergreifend<br />
und dementsprechend interessant.<br />
In vielen Projekten gibt es zu Beginn eine Phase, in<br />
der ausser den Terminen, den Kosten und der Qualität,<br />
die man erreichen möchte, vieles unklar ist. Die<br />
drei bekannten Grössen defi nieren das magische<br />
Dreieck. Magisch ist dabei ein wunderbares Adjektiv,<br />
welches zahlreiche Vorgänge im Projektmanagement<br />
sowie in der IT beschreibt. Dieses Dreieck muss man<br />
unbedingt kennen, wenn man jemals in irgendeiner<br />
Weise in ein Projekt involviert ist.<br />
In Tat und Wahrheit gibt es natürlich viel mehr Grössen,<br />
auf die man achten muss, wenn man ein Projekt<br />
erfolgreich abwickeln möchte. Vermutlich ist das<br />
Dreieck eher ein multidimensionales Gebilde mit einigen<br />
unmöglichen Oberfl ächen, welches das Projektteam<br />
wie auf einem Trinkhalm zwischen den Zähnen<br />
zu balancieren versucht.<br />
Diese Startphase ist meiner Ansicht nach die spannendste<br />
und kreativste im gesamten Projekt. Das Projekt<br />
soll geplant werden und man muss sich mit den<br />
möglichen und unmöglichen Vorstellungen, welche im<br />
Vorfeld existieren, auseinandersetzen. Die Unterschiede<br />
in der Kultur und natürlich speziell auch in der jeweiligen<br />
Unternehmenskultur sowie das Abteilungs-<br />
klima werden in dieser Phase gnadenlos sichtbar<br />
und deutlich veranschaulicht. Man muss normalerweise<br />
in relativ kurzer Zeit viele Entscheide<br />
treffen, Kompromisse schliessen, vielleicht<br />
auch Missverständnisse und Fehler einräumen<br />
und nach Lösungen suchen – und dies<br />
alles in einem Projektteam, in dem man<br />
sich noch nicht gut kennt und jeder erst<br />
noch seine Rolle fi nden muss. Das alleine ist<br />
bereits fordernd. Wenn man jedoch bedenkt,<br />
dass wir Softwaremenschen nicht dieselbe<br />
Sprache sprechen wie normale Menschen (meist in<br />
Konjunktiv II und mit unnützen Analogien, die das Verständnis<br />
zusätzlich erschweren), dann sind wir im Besitz<br />
einer interessanten Mischung, um eine kulturelle<br />
Erlebnisreise zu beginnen.<br />
Einige Reisevorbereitungen sollten Sie deshalb vorgängig<br />
und unabhängig von Reiseziel und der Kulturregion<br />
vorkehren, damit das Erlebnis unvergesslich<br />
wird:<br />
Planen Sie Sommer- und Weihnachtsurlaub in<br />
den Projektplan angemessen ein. Niemand aus<br />
dem Team wird Verständnis haben, wenn Sie dies<br />
versäumen, denn dann haben Sie schlichtweg<br />
vergessen, dass Menschen und nicht Maschinen<br />
an Ihrem Projekt arbeiten. Setzten Sie auch die zu<br />
erreichenden Meilensteine mit derselben Umsicht.<br />
Nachdem man zwölf Monate lang an der Projektausschreibung<br />
gefeilt, etliche Demos und Benchmarks<br />
sowie Kundenreferenzbesuche hinter sich<br />
gebracht hat und eine dreimonatige zähe Preis- und<br />
Vertragsverhandlung erfolgreich abgeschlossen ist,<br />
sollte man nicht innerhalb von 14 Tagen ein Kickoff-Meeting<br />
einberufen.<br />
Feiern Sie die Erfolge im Team und nutzen Sie<br />
jede Gelegenheit, um das Geleistete angemessen<br />
zu honorieren. Denn persönliches Engagement<br />
stand bisher noch in keinem von mir gelesenen<br />
Pfl ichtenheft.<br />
Gute Reise!<br />
Leo Sasso-Clopath<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong><br />
leo.sasso-clopath@geocom.ch<br />
06<br />
Kundenberichte<br />
Betreibermodell GSG<br />
Die GIS Service GmbH (GSG) ist im Landkreis<br />
Regensburg die Anlaufstelle für Gemeinden,<br />
Abwasser- und Wasserzweckverbände, das<br />
Landratsamt und Planungsbüros, wenn es um<br />
GIS, Geodaten und Prozesse geht.<br />
Das etwas andere Betreibermodell | Anders als bei den<br />
meisten kommunalen GIS-Projekten ist im Landkreis<br />
Regensburg nicht das Landratsamt oder ein Ingenieurbüro<br />
Betreiber eines zentralen Landkreis-GIS, sondern ein kommunaler<br />
Zweckverband (Realsteuerstelle) durch sein Eigenunternehmen<br />
– die GIS Service GmbH. Diese vermutlich<br />
seltene Konstellation war sicherlich sehr hilfreich, um möglichst<br />
viele Kommunen unter das Dach einer einheitlichen<br />
GIS-Lösung im Landkreis zu bekommen. Bei jeder anderen<br />
Variante eines Betreibermodells hätte es Kommunen gegeben,<br />
die dann nicht teilgenommen hätten. Derzeit sind fast<br />
alle Gemeinden, alle örtlichen Abwasser- und Wasserzweckverbände<br />
und das Landratsamt Mitglied beim einheitlichen<br />
GIS und können somit von den Synergien, welche sich<br />
daraus ergeben, profi tieren. Ein weiterer Vorteil des Betreibermodells<br />
GSG ist, dass nur die anfallenden Kosten als<br />
Umlage an die GIS-Kunden weiterverrechnet werden. Das<br />
Personal der GmbH besteht aus entliehenen Angestellten<br />
des öffentlichen Dienstes aus dem kommunalen Zweckverband.<br />
Somit ergibt sich eine sehr effi ziente und kostengünstige<br />
Struktur für die beteiligten Kommunen.<br />
Dienstleistungen der GSG | Die GIS Service GmbH tritt<br />
dabei als „Rundum-sorglos-Paket“ für ihre GIS-Kunden auf.<br />
Die Liste der angebotenen Dienstleistungen ist lang und beginnt<br />
bei der stets aktuellen Bereitstellung aller Geodaten<br />
sowie der Erstellung und Fortführung von Abwasser- und<br />
Wasserkatastern und schliesst auch die Bereitstellung eines<br />
leistungsfähigen Web-GIS-Produktes für ca. 350 Nutzer mit<br />
ein. Die im Landkreis Regensburg (184‘000 Einwohner) bis<br />
jetzt erfassten 1‘000 km Abwasserleitungen und 1‘200 km<br />
Wasserleitungen stellen dabei nur einen Zwischenstand dar.<br />
Systemwechsel und Migration | Unter anderem wegen neuer<br />
GIS-Kunden und dadurch veränderter Anforderungen entschied<br />
sich die GSG im Jahre 2007 für einen Systemwechsel<br />
von Smallworld GIS hin zu Esri Produkten. Von herausragender<br />
Bedeutung war für uns dabei auch weiterhin die ausreichende<br />
Leistungsfähigkeit der Abwasser- und Wasserfachschale. In<br />
den Produkten GEONIS Wasser und GEONIS Siedlungsentwässerung<br />
fanden wir auf Esri basierende Fachschalen, welche<br />
– nach kleineren Anpassungen – unsere hohen Anforderungen<br />
erfüllen konnten.<br />
GIS-Nutzer | Bei den Kunden steht, neben den Daten, eine<br />
einfach zu bedienende und dennoch leistungsfähige Auskunftssoftware<br />
im Zentrum. Realisieren konnten wir dies mit<br />
Softwareprodukten von Esri (ArcGIS Server), AED-SYNERGIS<br />
(WebOffi ce10) und <strong>Geocom</strong> (GEONIS server). Mit dieser<br />
Kombination ist die GIS Service GmbH in der Lage, sowohl<br />
den Bedürfnissen einfacher Auskunftstätigkeiten in der Bauverwaltung<br />
gerecht zu werden als auch den z. T. sehr umfangreichen<br />
Aufgabenstellungen in Ver- und Entsorgungsbetrieben.<br />
Insbesondere die Möglichkeit, über GEONIS server<br />
editierend in den Fachschalen arbeiten zu können, unterstützt<br />
die Betriebsabläufe und Prozesse bei den Abwasser- und<br />
Wasserzweckverbänden nachhaltig. Konkret zeigt sich dies im<br />
Bereich des Abwasserkatasters bei der Planung der Eigenüberwachung,<br />
Spülung und Sanierung. Im Falle des Wasserkatasters<br />
kann über GEONIS server unter anderem die<br />
Betriebsstellung von Hausanschlussschiebern durch die<br />
GIS-Nutzer gleich selbst aktualisiert werden.<br />
Ausblick | Für den weiteren Ausbau der Dienstleistungen der<br />
GSG steht das Thema „Mobiles GIS“ ganz oben auf der Agenda.<br />
Mitte <strong>2012</strong> ist die Anschaffung mehrerer Tablet-PCs geplant,<br />
auf denen dann GeoOffi ce express oder ebenfalls das<br />
Web-GIS zum Einsatz kommen werden. Vor Ort sollen dann am<br />
offenen Schacht die Daten gemäss der Eigenüberwachungsvorschrift<br />
aufgenommen werden. Ein weiterer mobiler Anwendungsbereich<br />
wird Ende <strong>2012</strong> die Pfl ege des Baumbestandes<br />
darstellen. Durch die sehr gute Zusammenarbeit mit dem<br />
Landratsamt Regensburg werden in den nächsten Monaten<br />
und Jahren noch viele weitere Fachthemen im einheitlichen<br />
GIS bereitgestellt werden können. Zudem wird es noch im<br />
Jahre <strong>2012</strong> ein Bürgerportal geben, welches insbesondere bei<br />
den verschiedenen Lebenssituationen der Bürger helfen kann.<br />
Fazit | Auch wenn die Anstrengungen beim Systemwechsel<br />
aufseiten der beteiligten Firmen und der GSG höher als geplant<br />
waren, sind wir mit der neuen Esri Technologie sehr<br />
zufrieden und würden diesen Weg wieder gehen. Insbesondere<br />
die Kombination von ArcGIS Server, WebOffi ce10 und<br />
GEONIS server stellt für unsere Kunden einen hohen Funktionalitätsumfang<br />
bei gleichzeitig einfacher Bedienung dar.<br />
Martin Fischer<br />
GIS Service GmbH im Landkreis Regensburg<br />
martin.fischer@gisservicegmbh.de
10 <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Kundenberichte 1/<strong>2012</strong><br />
1/<strong>2012</strong> Kundenberichte <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> 11<br />
GREINA – ein Rückblick<br />
Mit dem Projekt GREINA löst die Stadt Bern<br />
die über 20 Jahre gewachsene GIS-Infrastruktur<br />
ab. Die Realisierungsphase befi ndet sich<br />
derzeit im Abschluss – ein Rückblick.<br />
Greina, diese einzigartige Gebirgshochebene zwischen den<br />
beiden Schweizer Kantonen Tessin und Graubünden auf<br />
über 2’000 Meter über dem Meer, ist auf jeden Fall mehr als<br />
eine Reise wert. Für die Stadt Bern steht GREINA jedoch als<br />
Projektname für „GIS Renovation – Innovation“. In diesem<br />
Projekt wurde innerhalb der letzten drei Jahre die bestehende,<br />
historisch gewachsene und dementsprechend heterogene<br />
GIS-Infrastruktur durch das GIS-Kompetenzzentrum<br />
Bern (GKB) konsolidiert und komplett erneuert. Das GKB ist<br />
ein Bereich des Vermessungsamtes und in der Stadtverwaltung<br />
Bern zuständig für GIS-Projekte und den Betrieb und<br />
Unterhalt der städtischen GIS-Infrastruktur (GIS Bern).<br />
Mit dem Start in die Phase der Realisierung gingen wir im<br />
GKB davon aus, dass nach der anstrengenden und unter<br />
grossem Zeitdruck stehenden Submission eher ruhigere Zeiten<br />
anbrechen würden – konnten wir als Geoinformatiker<br />
doch nun auf unsere Kernkompetenzen zurückgreifen. Es<br />
zeigte sich dann aber relativ rasch, dass die Zeit zum Zurücklehnen<br />
noch lange nicht gekommen war, denn nun galt es,<br />
die für uns total neue Technologie kennenzulernen und<br />
schnellstmöglich im ersten Teilprojekt zu adaptieren. Im<br />
Zuge der Realisierung wurden die bestehenden Lösungen<br />
Adalin, Autodesk Topobase und MapInfo Professional sukzessive<br />
durch Esri basierte Produkte abgelöst. Es wurde<br />
GEONIS expert aufbauend auf ArcGIS Desktop eingeführt.<br />
Serverseitig wurden nach dem Wechsel des DBMS<br />
von Oracle auf MS SQL Server der ArcGIS Server sowie<br />
WebOffi ce und GEONIS server in Betrieb genommen. Total<br />
wurden über 40 GIS- und Geosysteme entweder abgelöst,<br />
migriert oder neu angebunden.<br />
Die Bandbreite bezüglich der Komplexität der System- und<br />
Datenmigrationen reichte von der Publikation einfacher und<br />
relativ statischer Geodaten (Themenkarte der Wohnbauprojekte,<br />
vgl. http://www.bern.ch/geoportal) über Standard-GIS-<br />
Fachschalen (Amtliche Vermessung, Siedlungsentwässerung,<br />
Elektrowerkinformation für Lichtsignalanlagen) bis hin zu auf<br />
GEONIS oder reinen ArcGIS bzw. ArcGIS Server und MS SQL<br />
basierenden Eigenentwicklungen. Mit dem Entschluss, die<br />
Geodaten unter dem Datentyp GEOMETRY in MS SQL Server<br />
zu speichern, haben wir aus unserer Sicht richtig entschieden.<br />
Wir konnten so den für uns wesentlichen Vorteil nutzen,<br />
die bereits existierende, eigenentwickelte Web-Applikation<br />
ApA (Ausgabesystem planungsrechtlicher Angaben) ohne<br />
grossen Aufwand zu migrieren. Zwischenzeitlich wurden auch<br />
neue Anforderungen mithilfe von GIS-Funktionen des SQL<br />
Servers umgesetzt. Nachteile in der Verwendung dieses Datentyps<br />
wurden bisher keine festgestellt.<br />
In den Datenmanagementprozessen ist Python/ArcPy zu einem<br />
festen Bestandteil geworden. So werden beispielsweise<br />
die pro Kreis verwalteten Daten der amtlichen Vermessung<br />
mit ArcPy Scripts nächtlich in einer gemeinsamen Datenbank<br />
zusammengeführt. Es wird geprüft, welche Objekte<br />
neu sind, geändert oder gelöscht wurden. Auf Basis dieser<br />
Information werden in einem nachgelagerten Schritt die Kacheln<br />
der geänderten und darstellungsrelevanten Objekte<br />
erzeugt (inkrementell). Diese Kacheln bilden die Hintergrundinformationen<br />
im Internet-Stadtplan (http://www.<br />
bern.ch/stadtplan) und in WebOffi ce (Intranetlösung) und<br />
sind wesentlich für die gute Performance dieser Applikationen.<br />
Den Part des zentralen Datenmanipulationswerkzeugs<br />
übernimmt FME. Während früher nur die Desktop-Version<br />
genutzt wurde, wird heute auch die Server-Version als sehr<br />
wichtige Komponente eingesetzt. FME Server übernimmt<br />
verschiedenste Konvertierungs- und Überwachungsaufgaben,<br />
nicht nur in nächtlichen Prozessen und im Backoffi ce<br />
des GKB, sondern auch eingebunden in GEONIS Solutions<br />
(Fachschalen). So wird beispielsweise FME Server als Import-/Export-Schnittstelle<br />
in der neu entwickelten GEONIS<br />
Fachschale LKplus (Leitungskatasterlösung über alle Medi-<br />
Gefahrenkarte in WebOffi ce Auftrags- und Projektdisposition mit GEONIS<br />
en) oder zur Aufbereitung der digitalen Produkte der Plan-<br />
und Datenausgabe verwendet. In diesem Fall wird FME<br />
Server aus GEONIS parametrisiert angestossen, erstellt die<br />
gewünschten Produkte und stellt die Daten gezippt bereit.<br />
Aufgrund der Projektgrösse und der Tatsache, dass es sich<br />
um ein gesamtstädtisches Projekt handelt, welches in allen<br />
Direktionen System- und Datenmigrationen zur Folge hat,<br />
ist dem Projektmanagement ein entsprechend hohes Gewicht<br />
eingeräumt worden. Es hat sich rückblickend auf jeden<br />
Fall ausgezahlt, dass der aus den vorherigen Phasen<br />
Konzept und Evaluation mitgenommene hohe Anspruch an<br />
Schriftlichkeit und die Sicherstellung des dauernden Informationsfl<br />
usses auch in der Phase der Realisierung beibehalten<br />
wurde. Dies ist am Beispiel der für alle Projektbeteiligten<br />
zugänglichen Kommunikationsplattform (Sharepoint)<br />
ersichtlich. Denn nicht nur bei der Planung und Vorbereitung<br />
der total 14 Teilprojekte, sondern auch während des Projekts<br />
mussten aufgrund neuer Erkenntnisse und geänderter<br />
Rahmenbedingungen immer wieder Korrekturen vorgenommen<br />
oder sogar neue Wege beschritten werden. Dies zeigt<br />
die Anzahl von mittlerweile 25 Change Requests, welche<br />
organisatorische und technische Projektänderungen regeln<br />
und von beiden Vertragsparteien jeweils unterschrieben<br />
werden. Der Aufwand für die Projektleitung hat sich im Laufe<br />
der Realisierungsphase stetig nach unten entwickelt. Die<br />
aufgrund der ersten Erfahrungen vermuteten Mehraufwände<br />
für die Projektleitung sind nur minimal eingetreten.<br />
Trotz der guten Erfahrungen bezüglich des Projektmanagements<br />
musste die Phase der Realisierung um ein halbes Jahr<br />
ausgedehnt werden. Die Gründe, die für diesen höheren<br />
Zeitbedarf verantwortlich waren, sind unterschiedlich. Unter<br />
anderem haben wir die Erfahrung des Sprichworts „Mit dem<br />
Essen kommt der Hunger“ gemacht. Im Laufe des Projekts<br />
wurden nämlich neue, dringende GIS-Bedürfnisse laut. Aufgrund<br />
neu vorhandener technischer Möglichkeiten wurden<br />
diese, wenn möglich, in das laufende Projekt aufgenommen.<br />
Beispiele hierzu sind die Fachschale Lärm auf der Basis<br />
von ArcGIS zur Berechnung von Emissionen/Immissionen<br />
inklusive eines Vollzugsteils, die Fachschale Verkehr auf der<br />
Basis von ArcGIS und GEONIS oder die Eigenentwicklung<br />
des Internet-Stadtplans und einer iPhone/Android Library<br />
für Apps, welche Karten und Geodaten vom städtischen<br />
GIS-Server über REST einbindet. Aber nicht nur Bedürfnisse<br />
von GIS-Nutzenden, sondern auch Einfl üsse wie zum Beispiel<br />
das gesamtstädtische Projekt zur Einführung neuer<br />
Client-Hardware, Windows 7 und ein neuer Software-Verteilmechanismus<br />
verursachten zusätzlichen Aufwand und<br />
hatten Einfl uss auf das Projekt.<br />
Ein Ausblick zeigt, dass die offenen Punkte bis Ende Mai<br />
weitgehend abgeschlossen sein werden. Der Meilenstein<br />
vom 30. Juni <strong>2012</strong> defi niert den technischen Projektab-<br />
schluss. Er kann aus heutiger Sicht eingehalten werden. Anschliessend<br />
stehen bereits neue GIS-Anwendungen und der<br />
Ausbau von bestehenden Fachschalen und mobilen Applikationen<br />
auf dem Projektplan. Der Dimension Zeit wird mit<br />
Version 2.0 des Stadtplans spezielle Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
Ein wichtiges zukünftiges Ziel ist die Systemintegration<br />
des GIS Bern mit anderen Systemen – beispielsweise<br />
der Wirtschaftsinformatik.<br />
Fazit<br />
Die Stadt Bern hat mit ArcGIS, GEONIS und MS SQL Server<br />
ein offenes und vielseitig einsetzbares System evaluiert und<br />
eingeführt, welches aktuell von sechs Ämtern zur Nachführung<br />
städtischer Geodaten in den verschiedensten Disziplinen<br />
eingesetzt wird. Alle Mitarbeitenden der Stadtverwaltung haben<br />
mit WebOffi ce Zugriff auf die freigegebenen städtischen<br />
Geodaten. In den nächsten Jahren werden weitere Ämter an<br />
die zentrale Infrastruktur GIS Bern angebunden und die Anzahl<br />
der GIS-Fachschalen wird weiter ansteigen.<br />
Raumrelevanten Prozessen, welche in Applikationen der<br />
Wirtschaftsinformatik abgehandelt und zunehmend auch<br />
auf mobilen Endgeräten bearbeitet werden, steht heute<br />
eine moderne GIS-Infrastruktur zur Verfügung, welche über<br />
verschiedenste Schnittstellen angesprochen und eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Dem überdurchschnittlichen Einsatz und der guten Zusammenarbeit<br />
aller Projektbeteiligten, insbesondere der <strong>Geocom</strong><br />
<strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong>, ist es zu verdanken, dass das Projekt<br />
GREINA qualitativ, fi nanziell und unter Berücksichtigung der<br />
an das Projekt gestellten Mehranforderungen auch terminlich<br />
auf Kurs ist und noch im Jahr <strong>2012</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />
werden kann.<br />
Vermessungsamt der Stadt Bern<br />
Christoph Hess, Gesamtprojektleiter GREINA<br />
Bundesgasse 33<br />
Postfach 8332<br />
CH-3001 Bern<br />
Telefon +41 31 321 64 96<br />
Fax +41 31 321 64 98<br />
christoph.hess@bern.ch<br />
http://www.bern.ch/vermessungsamt
12 <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Kundenberichte 1/<strong>2012</strong><br />
1/<strong>2012</strong> Kundenberichte <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> 13<br />
Die Stadt Den Haag in den Niederlanden<br />
verwendet GEONIS<br />
Seit November 2011 setzt die Abteilung für<br />
Stadtverwaltung „Dienst Stadsbeheer“ von<br />
Den Haag GEONIS Elektro zur Verwaltung<br />
der Netzwerkinfrastruktur für die öffentliche<br />
Beleuchtung ein.<br />
Alles begann im Mai 2011: Den Haag hatte sich dafür entschieden,<br />
das Netzwerk der öffentlichen Beleuchtung intern<br />
zu erfassen und zu verwalten. Gleichzeitig sollte ein modernes,<br />
umfassendes und fl exibles Anlagenverwaltungssystem<br />
eingeführt werden, welches es der Stadt ermöglicht, die zunehmende<br />
Nachfrage nach Informationen durch Endbenutzer<br />
zu bewältigen und den Revisionsprozess zu beschleunigen.<br />
Bis dahin wurde die Erfassung der Kabel und Laternenmasten<br />
der öffentlichen Beleuchtung durch den Multi-Utility-<br />
Anbieter Stedin (Zusammenschluss mehrerer lokaler Energieunternehmen)<br />
in Rotterdam durchgeführt, welcher sich<br />
für die Verwaltung der Elektrizitätsnetzwerkinfrastruktur verantwortlich<br />
zeigte. Den Haag verwendete dazu ein kundenspezifi<br />
sches, speziell entwickeltes Anlagenverwaltungssystem<br />
namens OVIN.<br />
Hinsichtlich Asset Management entschied sich Den Haag für<br />
die GBI-Lösung von Oranjewoud. Diese in den Niederlanden<br />
sehr bekannte und weitverbreitete Lösung bietet alle<br />
erforderlichen Merkmale eines modernen Asset-Management-Systems.<br />
Sie ist fl exibel, offen und generisch und kann<br />
nicht nur für die öffentliche Beleuchtung, sondern auch für<br />
Abwasser, Wasser, Verkehrssignalinstallationen usw. eingesetzt<br />
werden.<br />
Bezüglich GIS war Den<br />
Haag auf der Suche nach<br />
einem Netzwerkinformationssystem,<br />
mit welchem<br />
nicht nur das öffentliche<br />
Beleuchtungsnetzwerk<br />
basierend auf den Kabeltrassen<br />
erfasst werden<br />
konnte, sondern welches gleichzeitig die steigende Nachfrage<br />
nach Informationen für Endbenutzer erfüllte.<br />
Eine wichtige Anforderung an das neue GIS war die Möglichkeit<br />
der Anpassung an das in Den Haag verwendete<br />
Informationsmodell BORIS. Obwohl GEONIS und BORIS<br />
verschiedene Datenmodelle verwenden, bestehen viele<br />
Ähnlichkeiten. Eine Zuordnung zwischen den zwei Modellen<br />
ist daher problemlos möglich und gewährleistet die gewünschte<br />
Kompatibilität zwischen den Systemen.<br />
Ein noch wichtigerer Faktor war jedoch, dass das neue GISbasierte<br />
grafi sche Netzwerkinformationssystem in das GBI-<br />
Asset-Management-System von Den Haag integriert werden<br />
musste. Da das System auch diese Voraussetzung bereits<br />
in der Stadt Arnhem erfüllt hatte, war die Entscheidung<br />
für GEONIS als neues Verwaltungssystem für die öffentliche<br />
Beleuchtung in Den Haag schnell gefallen.<br />
„Mit GBI und GEONIS konnten wir zwei starke Produkte<br />
kombinieren“, bestätigt Theo van Veldhuizen, Data Manager<br />
Underground Infrastructure Public Lighting. „Es steht<br />
uns eine fl exible, einfach zu verwendende und gleichzeitig<br />
leistungsstarke GIS-basierte Lösung zur Verfügung, mit der<br />
wir alle erforderlichen Netzwerkinformationen höchst effi zient<br />
pfl egen, verwalten und bereitstellen können. GEONIS<br />
bietet uns wertvolle Fertiglösungen für die grafi kgestützte<br />
Analyse, die Berichterstellung und das Plotten sowie ein<br />
hervorragendes Bemassungswerkzeug, welches uns bis anhin<br />
fehlte. Es war keine benutzerspezifi sche Entwicklung<br />
erforderlich, sondern lediglich ein paar Anpassungen und<br />
Konfi gurationen, welche die für die Implementierung benötigte<br />
Zeit verringern und die Nachhaltigkeit des Systems<br />
gewährleisten“, fährt Theo van Veldhuizen fort. „Die Tatsache,<br />
dass GEONIS auf der weltweit führenden GIS-Technologie<br />
von Esri basiert, ist ein weiteres Argument! Die neue<br />
Lösung bietet zudem die Möglichkeit, sogenannte interne<br />
Strukturen zu erfassen, womit das Innenleben von Transformatoren<br />
und Verteilerschränken gemeint ist. Wir haben dieses<br />
Feature bis jetzt noch nicht eingesetzt, aber es ist ein<br />
wichtiger nächster Schritt, den wir machen müssen, um unser<br />
nahtloses und bis ins erforderliche Detail topologisch<br />
korrektes öffentliches Beleuchtungsnetzwerk zu vervollständigen“,<br />
so Theo van Veldhuizen.<br />
Derzeit müssen Mitarbeiter von Den Haag Hunderte von<br />
CAD-Zeichnungen in GEONIS laden. Einige der CAD-Zeichnungen<br />
stammen noch aus der Entwurfsphase des Netzwerks.<br />
Aus diesem Grund werden parallel dazu Revisionsmessungen<br />
(Bestandswerte) bereitgestellt, mit denen die<br />
Daten der Entwurfsphase überschrieben werden können.<br />
Die Mitarbeiter entdeckten die Leistungsstärke der neuen<br />
GEONIS/GBI-Lösung bereits während der Implementierungsphase.<br />
„Unsere Abnahmeingenieure, die dafür zuständig<br />
sind, Probleme im öffentlichen Beleuchtungsnetzwerk<br />
vor Ort zu lösen, fragten mich nach einem Überblick über<br />
alle gemeldeten Störungen”, sagt Theo van Veldhuizen.<br />
„Statt einer Liste mit Anschriften und Störungen konnte ich<br />
ihnen eine Karte mit allen erforderlichen Informationen zur<br />
Verfügung stellen, auf der die Störungen je nach Schwere<br />
des Vorfalls farblich markiert waren. Es ist einfach toll, die<br />
erforderlichen Karten und Berichte sofort bereitstellen zu<br />
können. Dabei sehen diese nicht nur schön aus, sondern<br />
ermöglichen es unseren Benutzern auch, die gewünschten<br />
Informationen problemlos zu lesen. Auch die Bauunternehmen,<br />
welche Aufträge der Stadt Den Haag ausführen, haben<br />
von GEONIS gehört. Heute erhalten sie Karten noch im<br />
PDF-Format, jedoch werden wir bald in der Lage sein, die<br />
angeforderten Informationen über unsere Geoweb-Lösung<br />
an Mobilgeräte weiterzuleiten. Unsere Inspektoren werden<br />
ebenfalls mit Mobilgeräten ausgestattet sein, sodass ihnen<br />
alle relevanten Informationen vor Ort zur Verfügung stehen“,<br />
schliesst Theo van Veldhuizen.<br />
Eric Straalman<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong><br />
eric.straalman@geocom.ch<br />
Esri Niederlande<br />
Groot Handelsgebouw<br />
Weena 695 (B2 – 036)<br />
3013 AM Rotterdam<br />
contact@esri.nl
14 <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Kundenberichte 1/<strong>2012</strong><br />
1/<strong>2012</strong> Kundenberichte <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> 15<br />
NIS 2 – das Netzinformationssystem<br />
der TIW<strong>AG</strong>-Netz <strong>AG</strong><br />
Vom Planschrank zur Prozessintegration<br />
Die TIW<strong>AG</strong>-Netz <strong>AG</strong> ist der Verteilernetzbetreiber<br />
für das Bundesland Tirol und ein<br />
Tochterunternehmen der TIW<strong>AG</strong>-Tiroler<br />
Wasserkraft <strong>AG</strong> mit 516 Mitarbeitern. Das<br />
Versorgungsgebiet umfasst ca. 5‘000 Trafostationen<br />
und ca. 200‘000 Kundenanlagen.<br />
Die Geschichte<br />
Bis zum Jahr 1990 wurden sämtliche Lage- und Netzdokumentationen<br />
in reiner Papierform geführt. Das erste GIS war<br />
das auf UNIX basierende GTI-RDB der Firma Brandenburger.<br />
Ein engagiertes Entwicklungsteam gestaltete schon in<br />
dieser frühen Zeit (1991 bis 1995) Schnittstellen und Abgleichmechanismen<br />
für beispielsweise Trafodaten zum damals<br />
noch auf Grossrechnern laufenden SAP-System. Weitere<br />
Ausbaustufen wie z. B. Mittelspannungsblockschema<br />
und Integration der Netzberechnung (Nullung) folgten.<br />
Nach Einführung des Intranets stieg in der zweiten Hälfte<br />
der 1990er-Jahre die laufende Nutzung der Daten stetig an.<br />
Zunächst wurden regelmässig maschinell erzeugte Plotdateien<br />
sowie exportierte Vektordaten im Intranet zugänglich<br />
gemacht (HPGL Viewer sowie Autodesk MapGuide).<br />
Diese Lösung ermöglichte einen stabilen Betrieb bis ins<br />
Jahr 2005. Zu diesem Zeitpunkt war das NIS immer noch ein<br />
reines Planerstellungswerkzeug mit immer noch erheblicher<br />
Papierproduktion. Durch den Erwerb von Anteilen an der<br />
Innsbrucker Kommunalbetriebe <strong>AG</strong> durch die TIW<strong>AG</strong>-Tiroler<br />
Wasserkraft <strong>AG</strong> kam es zu einer Erweiterung der abzubildenden<br />
Sparten für die Leitungsdokumentation um Wasser,<br />
Kanal und Gas. Da in diesem Zeitraum nahezu zeitgleich alle<br />
beteiligten Sparten den Bedarf hatten, ihre bestehenden<br />
GIS- bzw. CAD-Systeme abzulösen oder zu erneuern, kam es<br />
zur Initiierung des grossen Kooperationsprojektes NIS 2 mit<br />
dem Ziel, ein konzernweites Netzinformationssystem einzuführen.<br />
Mit einer Bietergemeinschaft aus <strong>Geocom</strong>, Synergis und<br />
Plan.T wurde dann in dreijähriger intensiver Projektarbeit<br />
2005 das neue NIS 2 auf Esri ArcGIS Basis in Produktion<br />
genommen. Schon bei der Entscheidungsfi ndung gefi elen<br />
dem Entwicklerteam die offene Architektur von Esri und die<br />
Konfi gurationsmöglichkeiten per XML bei den <strong>Geocom</strong> Produkten.<br />
Diese Systemeigenschaften ermöglichen fl exible<br />
Anwendungen und Spezialentwicklungen, die in einem Unternehmen<br />
mit mehreren Sparten häufi g benötigt werden.<br />
Vollarbeitsplatz<br />
Die Bearbeitung der Basisplanwerke erfolgt in der TIW<strong>AG</strong>-<br />
Netz <strong>AG</strong> auf 80 Arbeitsplätzen. Die Darstellung und Pfl ege<br />
umfasst Lageplan, Geoschema, Detailschema und Blockschema.<br />
Ein Meilenstein für die Integration des NIS in den<br />
Abteilungsarbeitsprozess war die Einbindung der Netzplanung<br />
und Projektierung in das GIS-System. Diese Tätigkeit<br />
wurde ursprünglich isoliert in AutoCAD durchgeführt und es<br />
traten immer wieder Probleme hinsichtlich Datenaktualität<br />
und Dateninteroperabilität auf. Durch die Nutzung aller verfügbaren<br />
(elektrischen) Bestandsdaten sowie der Geobasisdaten<br />
wie digitale Katastermappe, Luftbilder oder Adressen,<br />
verbesserte sich der Arbeitsprozess laufend und es<br />
ergab sich ein deutlicher Mehrwert für einen immer grösser<br />
werdenden Anwenderkreis. Die einheitliche Projektierung<br />
führte letztlich zur Entwicklung einer neuen Anwendung –<br />
der Netzmassnahme. Die Netzmassnahme ermöglicht die<br />
Abbildung sämtlicher netzbaulicher Aktivitäten mit geografi<br />
scher Position, Status und Detaildaten für ca. 10‘000 Massnahmen<br />
pro Jahr. Dabei wird in einem komplexen Ablauf<br />
der gesamte Planungs-, Genehmigungs- und Ausführungsprozess<br />
einer Netzbaumassnahme abgebildet. Der Zugriff<br />
auf diese zentrale Anwendung ist über das Intranet möglich.<br />
Je nach Berechtigung ist die Änderung von Fach- und Grafi<br />
kdaten durch die Nutzer vorgesehen.<br />
NEPLAN-Schnittstelle<br />
Zur Netzberechnung für Hoch-, Mittel- und Niederspannung<br />
wird das Produkt NEPLAN mit verschiedenen Zusatzmodulen<br />
eingesetzt. Um den Berechnungsaufwand zu minimieren,<br />
wurde eine Lösung für den Datenexport aus dem NIS<br />
ins NEPLAN gesucht. Die Schnittstelle wurde dann von Entwicklern<br />
im eigenen Haus realisiert. Die genaue Kenntnis<br />
des zugrunde liegenden Datenmodells brachte hier grosse<br />
Vorteile, die sich vor allem in einer sehr kompakten Durchlaufzeit<br />
bemerkbar machten. Voraussetzung für eine einwandfreie<br />
Funktion im NEPLAN ist eine vollständige Topologie<br />
im NIS. Durch die QS-Prüfung der Schnittstelle wird<br />
laufend eine Verbesserung der NIS-Bestandsdaten erreicht.<br />
Technische Daten<br />
der NEPLAN-<br />
Schnittstelle: realisiert<br />
mit VB.Net,<br />
basierend auf Arc-<br />
Objects zum Exportieren<br />
von Grafi<br />
k und Topologie<br />
sowie Multiversion-Views<br />
zum Zugriff<br />
auf die Sachdaten.<br />
Betroffene<br />
Planwelten: Blockschema<br />
und Geoschema.<br />
Web<br />
Einen wesentlichen<br />
Anteil an der<br />
intensiven Nutzung<br />
des NIS spie-<br />
Eckdaten<br />
120 Vollarbeitsplatz-User<br />
200 NIS-Offl ine-User<br />
240 Web-User, editierend<br />
1’000 reines Viewing<br />
Aktuelle SW-Ausstattung:<br />
März <strong>2012</strong><br />
ArcGIS Server 9.3.1 SP2<br />
ArcMap 9.3.1<br />
GEONIS V4.1.0.2<br />
GeoOffi ce 2.9.5<br />
WebOffi ce 10<br />
Apache Tomcat 6.0.26<br />
IIS Windows 8<br />
NEPLAN-Schnittstelle<br />
Abschaltverständigung<br />
len die Webapplikationen. Hier wurde bei der Entwicklung<br />
besonderes Augenmerk auf die rollenspezifi sch optimierten<br />
Darstellungen pro Organisationseinheit gelegt. Dies ermöglichte<br />
die Erhöhung des Bedienungskomforts für grosse Anwenderkreise.<br />
Sprungmöglichkeiten zwischen den einzelnen<br />
Planwelten, z. B. von der Geografi e in eine orthogonale<br />
Kartenansicht anhand einer Trafostation, unterstützen die<br />
täglichen Arbeitsprozesse. Die Integration von Geobasisdaten,<br />
wie z. B. dem 3-D-Geländemodell des Bundeslandes<br />
Tirol, geben aufschlussreiche Informationen für die Planung<br />
von Leitungstrassen. Dies ermöglicht das Auslesen aller relevanten<br />
Höheninformationen per Mausklick. Für die Unterstützung<br />
der Netzmeister bei der Abschaltungsplanung und<br />
Störungseingrenzung sind verschiedene Netzverfolgungsvarianten<br />
realisiert worden. Eine Neuheit ist die seit Kurzem<br />
realisierte Einbindung von Echtzeitdaten aus dem Prozessrechnersystem.<br />
Damit ist die Visualisierung von gestörten<br />
oder abgeschalteten Versorgungsstationen im Web-Geoschema<br />
live möglich. Die Verschneidungsfunktionen, wie<br />
z. B. Leitungen mit Grundstücken, werden sehr gut von den<br />
einzelnen Benutzergruppen angenommen und erleichtern<br />
die Vorbereitung von Ausholzungstätigkeiten oder Einreichungen.<br />
Auch hat sich seit der Einführung von WebOffi ce<br />
10 die Ergonomie wesentlich verbessert und ist in der Qualität<br />
durchaus mit anderen Produkten wie z. B. Google Earth<br />
vergleichbar. Seit der Umstellung auf ArcGIS Server haben<br />
auch die gecachten Layergruppen eine wesentliche Performancesteigerung<br />
erfahren.<br />
Leitungsauskunft Online<br />
Ein Geschäftsprozess, der massiv an Bedeutung zugenommen<br />
hat, ist die Auskunftserteilung über Leitungsführungen<br />
an Baufi rmen, Planungsbüros, Gemeinden usw. Aktuell sind<br />
ca. 1‘100 Kunden auf dem Portal www.leitungsauskunft.at<br />
registriert und es sind pro Jahr ca. 5‘700 Anfragen zu beantworten.<br />
Der Kunde erstellt an der gewünschten Anfragestelle<br />
ein Polygon und bekommt daraufhin von allen betroffenen<br />
Sparten (Strom, Gas, Wasser, Kanal) die entsprechenden<br />
Planunterlagen kostenlos per PDF zugesendet. Werden die<br />
Daten in digitaler Form (dwg, dxf) gewünscht, fallen Kosten<br />
zu festgelegten Sätzen an.<br />
NIS Offl ine<br />
Durch die Einführung des Workforce-Systems SAP Click-<br />
Software zur Arbeitsvorbereitung und Verteilung auf über<br />
160 Motion-J3500-PCs für 240 Monteure im Ausseneinsatz<br />
ergaben sich neue Herausforderungen zur Entwicklung des<br />
NIS-Offl ine-Clients.<br />
Als wesentliche Punkte sind zu nennen:<br />
Click Integration: Sprungmöglichkeit vom Auftrag<br />
in die Geografi e<br />
160 Motion-PCs und 240 „unbedarfte“ Anwender<br />
mit neuer mobiler Technologie ausrüsten<br />
möglichst selbsterklärende Anwendung<br />
Datensynchronisation im Feld per UMTS in vier Minuten<br />
optimierte Bedienbarkeit auf Tablet-PCs mit<br />
Stiftbedienung<br />
Luftbilder fl ächendeckend für ganz Tirol<br />
performante Netzverfolgung für Fehlereingrenzung<br />
und Schalthandlungen<br />
Die realisierte Lösung wurde mit sehr geringem Schulungsaufwand<br />
von ca. ein bis zwei Stunden eingeführt und erfüllt<br />
bisher alle Erwartungen.<br />
Stefan Moosmann<br />
TIW<strong>AG</strong>-Netz <strong>AG</strong><br />
stefan.moosmann@tiwag-netz.at<br />
www.tiwag-netz.at
16 <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Produkte, Versionen 1/<strong>2012</strong><br />
1/<strong>2012</strong> Produkte, Versionen <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> 17<br />
07<br />
Produkte<br />
Versionen<br />
GEONIS Grundkarte/Buch – die neue<br />
Solution als Standardlösung für Energieversorger<br />
und Industrieunternehmen<br />
Die Einführung eines bundeseinheitlichen Standards zur<br />
Führung amtlicher Geobasisdaten (u. a. ALKIS) erfordert in<br />
Deutschland die Umstellung der bisherigen Grundkartenverwaltung<br />
und -darstellung. Grundkartendaten werden<br />
zukünftig nur noch über eine normenbasierte Schnittstelle<br />
(NAS) von den jeweiligen Vermessungsämtern/Katasterbehörden<br />
ausgegeben. Dies erfordert für die Unternehmen<br />
Anpassungen bei der Aufbereitung, Darstellung und Pfl ege<br />
der Geobasisdaten. Hierzu haben wir bei <strong>Geocom</strong> eine einheitliche<br />
Lösung zur Integration der Grundkarten und Buchinformationen<br />
für unsere Kunden in Deutschland geschaffen.<br />
Neben der bisherigen Umsetzung von ALK- und ALB-Daten<br />
bietet die Solution GEONIS Grundkarte/Buch die Möglichkeit,<br />
ALKIS-Daten umzusetzen, darzustellen und weiterzuverarbeiten.<br />
Dies gilt natürlich weiterhin auch für die bislang<br />
verwendeten amtlichen Datenformate von ALK, ALB, DFK,<br />
BGRUND und auch ATKIS.<br />
Je nach Bedarf werden die entsprechenden Lösungsmodule<br />
bereitgestellt. Die neue Grundkartenlösung von <strong>Geocom</strong><br />
ist modular aufgebaut:<br />
Umsetzungsphase: Konvertierung der NAS-Daten zu<br />
lesbaren Karten- und Sachdaten<br />
Darstellungsphase: Ausprägung und Anpassung der<br />
Symboliken in einem GEONIS Projekt<br />
Produktivphase: EVU-Ergänzungen zur amtlichen Karte<br />
via fortführbarer Grundkarte (bspw. Detailtopografi e,<br />
Neubaugebiete)<br />
Energieversorger und Industrieunternehmen benötigen als<br />
Basis ihrer Netz- und Betriebsmitteldokumentation sowie für<br />
die Netzplanung übersichtliche und aktuelle Grundkartendaten.<br />
Neben der Darstellung der amtlichen Daten bietet<br />
GEONIS Grundkarte auch die Möglichkeit, eigene Gebäude,<br />
Flurstücke, Vermessungspunkte und Topografi en zu erfassen.<br />
Somit ist gewährleistet, dass neben den Eigenanla-<br />
gen der Energieversorger auch neue Baugebiete erfasst<br />
und zur Dokumentation und Planung genutzt werden können.<br />
Ebenso ist es möglich, Bestandteile der amtlichen Karte<br />
in die EVU-eigene Grundkarte zu kopieren, anzupassen<br />
und darzustellen.<br />
Sicherung und<br />
Fortführung<br />
NAS.db GKA<br />
GKE<br />
Darstellung<br />
Erfassen/Editieren<br />
ALKIS Buch<br />
Grundkarte<br />
Amtlich (GKA)<br />
Grundkarte<br />
Eigen (GKE)<br />
Abbildung 1: Schematische Darstellung für die Arbeit mit<br />
GEONIS Grundkarte/Buch<br />
kopieren<br />
Über eine optionale Schnittstelle zum ALKIS-Buch (Liegenschaftsbuchauskunft)<br />
können z. B. Eigentümerinformationen,<br />
Lagehinweise, Nutzungen oder Grunddienstbarkeiten<br />
abgefragt und zum Leitungsnetz überlagert dargestellt werden.<br />
Des Weiteren sind verschiedene Suchfunktionen (nach<br />
Adresse, Flurstück oder Eigentümer) integriert. Die Schnittstelle<br />
zwischen Grundkarte und Liegenschaftsbuchauskunft<br />
ist bidirektional ausgelegt, sie erlaubt die Einzel- und Mehrfachtrefferübergabe.<br />
So können kombinierbare Abfragen<br />
aus Buch und Karte erfolgen.<br />
Der Einsatz der Solution GEONIS Grundkarte ist sowohl im<br />
Desktop mit GEONIS expert als auch über die Webtechnologie<br />
mit GEONIS server möglich.<br />
ALKIS wird zukünftig in allen Bundesländern umgesetzt. Die<br />
Solution GEONIS Grundkarte hat sich dieser Entwicklung<br />
angepasst und bietet eine umfassende standardisierte Lösung.<br />
Im Rahmen einer Umstellung werden gegebenenfalls<br />
Dienstleistungen wie z. B. Homogenisierungen oder Datenkonvertierungen<br />
nötig sein. Dies ist bedingt durch Lageversätze<br />
zwischen „alten“ ALK-Daten, EVU-eigenen Daten und<br />
ALKIS aufgrund der Koordinatendifferenz bei der Transformation<br />
zu dem zukünftig verwendeten neuen Koordinatensystem<br />
ETRS89. Hierzu halten wir kompetente Fachberatung<br />
vor.<br />
Planungssicherheit im Zuge der ALKIS-Einführung<br />
Unsere Empfehlung lautet daher: Informieren Sie sich rechtzeitig,<br />
welche Aufwände entstehen können, wenn ALKIS-<br />
Daten eingeführt werden sollen, und planen Sie genügend<br />
Zeit für die Homogenisierung Ihrer Daten ein!<br />
Sprechen Sie uns zum Thema Grundkarte und ALKIS-Verfahren<br />
an, wir verfügen über komplette und umfassende Lösungen.<br />
Abbildung 2:<br />
ALKIS in Farbe<br />
Abbildung 4: GEONIS<br />
Grundkarte in Farbe<br />
Überblick über die Leistungen der GEONIS Solution<br />
Grundkarte/Buch<br />
Individuelle Konvertierung/Export der NAS-Daten<br />
in verschiedene Zielstrukturen (Esri Shape, pGDB,<br />
fGDB, ArcGIS Server Enterprise über Oracle oder<br />
MS SQL Server, DXF)<br />
Wahlweise amtliche Darstellung der ALKIS-Daten<br />
(siehe Abbildungen 2 und 3)<br />
Wahlweise Darstellung in Schwarz-Weiss – Classic-<br />
Style (siehe Abbildung 3)<br />
Grundkarte zur Erfassung und Editierung eigener<br />
Objekte:<br />
– vereinfachtes Datenmodell<br />
– Erfassung und Editierung ausgewählter Objekte<br />
– verschiedene Darstellungen möglich<br />
(siehe Abbildungen 4 und 5)<br />
Schnittstelle zur ALKIS-Buchauskunft via<br />
GEONIS desktop und GEONIS server<br />
Ergänzung der amtlichen Daten durch EVUeigene<br />
Informationen<br />
Robert Mollwo<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> GmbH<br />
robert.mollwo@geocom-informatik.de<br />
Abbildung 3:<br />
ALKIS in Schwarz-Weiss<br />
Abbildung 5: GEONIS<br />
Grundkarte in Schwarz-Weiss
18 <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Produkte, Versionen 1/<strong>2012</strong><br />
1/<strong>2012</strong> Produkte, Versionen <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> 19<br />
GEONIS im Betatest mit ArcGIS 10.1<br />
für Desktop<br />
In der letzten Ausgabe der <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> haben wir Ihnen<br />
einen Ausblick auf ArcGIS 10.1 gegeben. Wie bereits vor<br />
der Erscheinung der damals aus Desktop-Sicht revolutionären<br />
Version ArcGIS 10, hat <strong>Geocom</strong> sich sehr früh mit den<br />
Neuerungen befasst und ist seit der erstmaligen Verfügbarkeit<br />
von Betaversionen daran, das Esri Produkt zu analysieren<br />
und zu testen. Es ist unser erklärtes Ziel, beim Erscheinen<br />
der neuen ArcGIS für Desktop Version diese auch direkt<br />
durch GEONIS zu unterstützen.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, haben unsere Entwickler und<br />
Fachspezialisten aus dem Product Management am Betaprogramm<br />
von Esri Inc. teilgenommen, der sogenannten<br />
Beta Community. Nebst Informationen zu „Was ist neu?“<br />
und Übersichten über Änderungen gab es dort natürlich<br />
auch die jeweiligen Produkte zum Herunterladen und Testen.<br />
Oftmals war das Tagesgeschäft aber ebenso wichtig<br />
und darum wurde entschieden, einen Entwickler für eine<br />
Woche ins Testlab für ArcGIS 10.1 bei Esri Deutschland in<br />
München zu schicken. Derart fokussiert und im intensiven<br />
Austausch mit Kollegen von Esri Schweiz und Esri Deutschland<br />
konnte an der tief gehenden Analyse gearbeitet<br />
werden.<br />
Lauffähiges GEONIS 5.1<br />
(interne Pre-Betaversion)<br />
Somit sind wir nun nicht nur im Besitz<br />
vieler wertvoller Informationen,<br />
sondern auch bereits einer funktionierenden<br />
Vorversion von GEONIS<br />
5.1 für ArcGIS 10.1 (Desktop). In<br />
dieser Vorversion gibt es noch keine<br />
Unterstützung von neuen Features<br />
oder Funktionalitäten – trotzdem<br />
ist es zur Sicherheit gut zu<br />
wissen, dass wir GEONIS ohne<br />
grös sere Anpassungen mit der Version<br />
10.1 kompatibel machen<br />
konnten. Der nächste Schritt ist<br />
nun, zu defi nieren, für welche Neuerungen<br />
die Unterstützung ausgebaut<br />
wird, welche Bereiche von<br />
GEONIS tiefer integriert werden können und wo neue Funktionen<br />
für die GEONIS Umgebung zugänglich gemacht werden<br />
sollten. Zwischen Tür und Angel hört man oft das Stichwort<br />
„Feature Templates“ – mit ArcMap 10.1 könnten diese<br />
mit GEONIS besser integriert werden.<br />
ArcGIS Runtime und CityEngine<br />
Die heissen Themen im Testlab in Kranzberg waren unter<br />
anderem die mit der Version 10.1 neue ArcGIS Runtime sowie<br />
die in der Schweiz entwickelte CityEngine. Das mit Unter -<br />
stützung für Geodatabases ausgestattete Produkt der Firma<br />
Procedural in Zürich (welche im letzten Jahr von Esri Inc.<br />
Beispielstadt aus der CityEngine (2011)<br />
gekauft wurde) erlaubt es, durch die Defi nition von verschiedenen<br />
Regeln komplette 3-D-Städte zu visualisieren.<br />
ArcGIS Runtime ist der Begriff für eine Vielzahl von Entwicklungsumgebungen<br />
für verschiedene Plattformen. So erlaubt<br />
ArcGIS Runtime die unkomplizierte Verwendung von GIS-<br />
Applikationen ohne langwierige Installation. ArcGIS Runtime<br />
gibt es für iOS, Android, Windows Phone, Windows<br />
Mobile (die bereits bekannten Smartphone-SDKs) sowie in<br />
der Desktopwelt neu für Windows und Linux. Die Desktopvarianten<br />
sind in der Lage, eine Vielzahl an bekannten Möglichkeiten<br />
aus der ArcGIS Welt zu unterstützen (Kartografi e,<br />
Editing, Geokodierung, Geoprocessing usw.). ArcGIS Run time<br />
ist per Defi nition ein Entwicklerprodukt, mit dem Anwendungen<br />
für Endbenutzer erstellt werden können. Unsere<br />
Innovationsabteilung denkt bereits über Ideen zur Integration<br />
in GEONIS nach.<br />
Basic, Standard, Advanced<br />
Mit ArcGIS 10.1 wird auch die Benennung der Lizenzierungsstufen<br />
geändert. Die bekannten Begriffe ArcView,<br />
ArcEditor und ArcInfo verschwinden und werden durch<br />
Basic, Standard und Advanced ersetzt. An der Abdeckung<br />
und den mit der jeweiligen Lizenzierung verfügbaren Funktionen<br />
ändert sich dabei nichts.<br />
Andry Joos<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong><br />
andry.joos@geocom.ch<br />
GEONIS Roadmap<br />
Noch nie hat Esri so viel in ArcGIS investiert wie heute.<br />
Hunderte von Entwicklern sind an der Weiterentwicklung von<br />
ArcGIS 10.1 und zukünftigen Versionen von ArcGIS, welche<br />
sich zum Teil an komplett neuen Softwarearchitekturen<br />
orientieren, beteiligt. Esri gibt den Takt an und <strong>Geocom</strong> ist<br />
gefordert, dies in ihren GEONIS Fachlösungen umzusetzen.<br />
Zum grossen Glück hat <strong>Geocom</strong> bereits vor zehn Jahren<br />
entschieden, möglichst nahe am Esri Standard zu bleiben.<br />
Dadurch können Neuerungen von Esri rascher umgesetzt<br />
werden. Dennoch ist <strong>Geocom</strong> ständig gefordert: Neue<br />
Funktionen von ArcGIS müssen von GEONIS unterstützt, neue<br />
Serverarchitekturen umgesetzt werden und vielfältige<br />
Kundenwünsche sollen in die nächsten Produktversionen<br />
einfl iessen.<br />
Die Auswahl der umzusetzenden Funktionserweiterungen<br />
ist nicht immer einfach zu treffen. Die Anforderungen der<br />
Bestandskunden können über die GEONIS UserClubs recht<br />
gut gebündelt werden. Konsolidierte Produktanforderungen<br />
von Neukunden zu bekommen und auch allgemeine IT-<br />
Trends richtig in die Produktentwicklung einfl iessen zu<br />
lassen, ist hingegen relativ anspruchsvoll. Unser Ziel ist es,<br />
bei jedem Release eine möglichst gute Mischung aus<br />
Anforderungen von Bestandskunden, Neukunden und<br />
zukünftigen, potenziellen Kunden zu fi nden.<br />
Um mit GEONIS weiterhin technologisch und funktional an<br />
der Spitze zu bleiben, investiert <strong>Geocom</strong> alljährlich mehrere<br />
Tausend Personentage in die Produktentwicklung.<br />
Infos zum Release GEONIS 5.0 SP 3<br />
Mit dem dritten Service Pack für die Version 5.0 wurde die<br />
GEONIS Produktpalette abgerundet (Auslieferung März<br />
<strong>2012</strong>). Die Kompatibilität mit dem aktuellsten Esri Service<br />
Pack für ArcGIS 10 SP 3 ist sichergestellt und alle bestehenden<br />
Hotfi xes sind integriert worden. Zudem konnten alle<br />
Solutions in den verfügbaren Sprachen aktualisiert werden,<br />
was gewährleistet, dass die Vorteile der neusten Software<br />
von allen Kunden genutzt werden können. Neben einigen<br />
Verbesserungen an der Core-Software wurde der Schwer-<br />
punkt auf die Siedlungsentwässerung gelegt. Nachfolgend<br />
sind die wichtigsten Neuerungen und Anpassungen aus<br />
dem Service Pack 3 für GEONIS 5.0 aufgeführt.<br />
GEONIS expert – Usability<br />
Zur Verbesserung der Usability wurden verschiedene Umsetzungen<br />
an der Core-Software vorgenommen. So kann<br />
die Datenliste nun alphanumerisch sortiert werden, um die<br />
Suche nach Datensätzen zu erleichtern.<br />
Indem die Toolbar neu arrangiert wurde, ist für die Anwender<br />
von Plot Studio der normale Arbeitsablauf vom Öffnen<br />
und Platzieren bis hin zum Drucken und Archivieren von Plänen<br />
intuitiver gestaltet. Auch bei den Serienplots wurde die<br />
Übersicht mit der Konsolidierung von Menüpunkten verbessert.<br />
Als weitere Funktion kann nun das klassische Snappen<br />
im GEONIS Administrator eingeschaltet werden.<br />
Lizenzierung<br />
Die Lizenzierungssoftware, welche seit letztem Jahr mit<br />
GEONIS 5.0 im Einsatz ist, wurde stark optimiert. So können<br />
nun Single-Use- und Concurrent-Lizenzen gleichzeitig verwendet<br />
werden. Auch das Erfassen von mehreren Lizenzservern<br />
wurde ermöglicht, was z. B. dazu genutzt werden kann,<br />
den Ausfall eines Servers mit einem weiteren zu kompensieren.<br />
Nebst diesen Verbesserungen wurden auch praktische<br />
Erweiterungen wie die Lizenzübersicht auf dem Lizenzserver<br />
und die Möglichkeit zum Festlegen von Ausleihzeiträumen<br />
umgesetzt.<br />
Teildatenabgleich<br />
Bestehende und neu aufgenommene Daten können nun mit<br />
dem Teildatenabgleich attributiv und geometrisch zusammengeführt<br />
werden. Für Solutions mit vorhandenen Defi nitionen<br />
kann der Teildatenabgleich manuell oder via Validierungstasks<br />
aufgerufen werden.<br />
GEONIS Siedlungsentwässerung<br />
Unsere Solution für die Siedlungsentwässerung ist die erste<br />
Fachapplikation, die den neuen Teildatenabgleich unterstützt.<br />
Neben der dazu benötigten Defi nition steht auch<br />
eine neue Gruppe zum Auffi nden von Objektpaaren, welche<br />
zusammengeführt werden können, in den Validierungstasks<br />
zur Verfügung.<br />
Die Darstellung von Stutzen und Abzweigern wurde optimiert<br />
und durch die neue geografi sche Berechnung „Winkel<br />
der Symbole“ ist die Drehrichtung für alle Punktobjekte einheitlich<br />
defi niert. Die Stutzen und Abzweiger können nun<br />
auch als Zustand platziert werden. Die Erfassung als Abwasserknoten<br />
ist auch weiterhin möglich.<br />
Nebst der Integration des Panorama Viewers, welcher neu<br />
als Videoplayer in GEONIS verwendet werden kann, wurde<br />
auch die Darstellung der Haltungsgrafi k erweitert. Diese<br />
kann nun konfi guriert werden und auch die Befahrungsrichtung
20<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Produkte, Versionen 1/<strong>2012</strong> 1/<strong>2012</strong> Produkte, Versionen <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> 21<br />
wird in der Haltungsgrafi k angezeigt. Mit der Validierung zum<br />
Erzeugen von nur attributiv erfassten Deckeln auf Abwasserknoten<br />
können auch die lediglich auf den Schächten erfassten<br />
Deckelhöhen nach Interlis exportiert werden.<br />
GEONIS Elektro<br />
Zusätzlich zu den schon vorhandenen Teildatenexportprofi len<br />
wurde die Konfi guration „Ele gesamt“ erstellt. Mit dieser Konfi<br />
guration können alle Elektrodaten des gewählten Ausschnitts<br />
extrahiert werden. Eine weitere Neuerung ist die Validierung<br />
zur Überprüfung der Verknüpfung von Endverbrauchern mit<br />
Trassen. Die Verknüpfung der Endverbraucher ist nötig, damit<br />
diese beim Neuzeichnen des Geoschemas nicht verschoben<br />
werden. Die Funktion zum Ermitteln der besten Kabelpositionen<br />
im Trassennavigator wurde überarbeitet. So können Kabel<br />
nun umgehängt oder verlängert werden, ohne dass die vorgängige<br />
Überarbeitung der Kabelgeometrie verloren geht.<br />
Weitere funktionale Anpassungen werden mit dem nächsten<br />
Release 5.1 erfolgen.<br />
GEONIS server<br />
Mit der Version 5.0.3 von GEONIS server wird neu WebOffi ce<br />
10 R2 und 10 R2 SP 1 unterstützt. Es wurde zudem ein umfangreiches<br />
Bugfi xing vorgenommen. Allenfalls wird im Frühjahr ein<br />
weiteres Service Pack zur Verfügung gestellt.<br />
Ausblick Release GEONIS 5.1<br />
Für September ist die Version 5.1 von GEONIS geplant. Diese<br />
Version wird sowohl ArcGIS 10 SP 4 als auch die Version ArcGIS<br />
10.1 unterstützen, deren Freigabe für den Frühsommer vorgesehen<br />
ist. Damit wird GEONIS wahrscheinlich eine der ersten<br />
Fachlösungen in der Esri Community sein, welche ArcGIS 10.1<br />
unterstützt. Neben der Kompatibilität zu ArcGIS 10.1 wird der<br />
Schwerpunkt für dieses Release vor allem auf GEONIS Elektro<br />
gesetzt. Einen kleinen Ausblick auf einige geplante Highlights<br />
für die Version im Herbst können wir bereits geben.<br />
GEONIS Elektro<br />
Trassen wurden bisher im internationalen Umfeld oft gar nicht<br />
dokumentiert. Die Erfassung und Darstellung basiert lediglich<br />
auf Geoschemaplänen. Eine Nacherfassung der Trassen ist<br />
mit sehr viel Aufwand verbunden. Damit auch solche Kunden<br />
GEONIS effi zient und erfolgreich einsetzen können, werden<br />
die Erfassungs- und Bearbeitungsabläufe und Werkzeuge für<br />
den Mehrstrichansatz (ohne Trassen) optimiert.<br />
Ablösung Rendering<br />
Alle „Custom Renderer“, die auf ArcGIS entwickelt werden, wie<br />
z. B. unser Text Renderer, werden von Esri auf ArcGIS Server ab<br />
der Version 10.1 nicht mehr unterstützt. Wir stellen eine Lösung<br />
zu Verfügung, um weiterhin die im Desktop erfassten Beschriftungen<br />
auf GEONIS server visualisieren zu können.<br />
GEONIS Reporting<br />
Vereinfachungs- und Flexibilisierungsmöglichkeiten in der<br />
Konfi guration der Reports wurden analysiert und können<br />
mit der neusten Version der Reporting-Engine von Stimulsoft<br />
weitgehend umgesetzt werden. Zudem werden die Vorlagen<br />
in den GEONIS Fachlösungen anhand der gemachten<br />
Erfahrungen mit Kunden und Partnern ausgebaut.<br />
LV95-Transformation<br />
GEONIS wird Werkzeuge zur Verfügung stellen, die eine<br />
einmalige Transformation der Datensätze von LV03 nach<br />
LV95 ermöglichen. Die Fachschalen werden angepasst, um<br />
die Bearbeitung und den Datenaustausch mit LV95-Datensätzen<br />
zu ermöglichen. Um die Praxistauglichkeit frühzeitig<br />
zu prüfen, sind rechtzeitig Betaversionen geplant.<br />
ArcPy<br />
Die Programmiermöglichkeiten mit der Skriptsprache ArcPy<br />
werden von Esri ständig ausgebaut. Mit ArcPy können sich<br />
wiederholende Tasks in Bearbeitungsabläufen defi niert und<br />
automatisiert oder fast beliebige Datenverarbeitungsschritte<br />
ohne „echte Programmierung“ realisiert werden. Mit<br />
GEONIS 5.1 wird es möglich sein, ArcPy Skripts direkt aus<br />
der GEONIS Attributmaske heraus auszuführen.<br />
GEONIS Datashop<br />
Die externe Planauskunft ist vor allem bei grösseren Versorgungsunternehmen<br />
auf sehr grosses Interesse gestossen.<br />
Deshalb werden etliche Erweiterungswünsche aus Projekten<br />
bereits in einem Service Pack zusammengefasst und deutlich<br />
vor dem geplanten Release-Termin von GEONIS 5.1 als<br />
Service Pack zur Verfügung gestellt. Für GEONIS 5.1 werden<br />
allenfalls noch weitere Datenformate unterstützt.<br />
GEONIS Asset Manager<br />
Erfahrungen aus den ersten Projekten in Deutschland fl iessen<br />
direkt in die Produktweiterentwicklung ein. Ein Schwerpunkt<br />
für GEONIS 5.1 wird die weitergehende Verschmelzung<br />
der Karten- und Prozesssicht sein. Dies wird vor allem<br />
über Serverkomponenten wie GEONIS Dataservices erfolgen.<br />
GEONIS server<br />
Die nächste Version von GEONIS server entspricht einer<br />
kompletten Neuentwicklung, da sich die Architektur von<br />
ArcGIS 10.1 vollständig geändert hat. Ziel der Neuentwicklungen<br />
unter dem Projektnamen IBEX ist eine deutliche Flexibilisierung<br />
im Hinblick auf Prozessintegrationen und<br />
Cloud-Anwendungen. Mehr dazu fi nden Sie im separaten<br />
Bericht zu IBEX.<br />
Alain Bütikofer<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong><br />
alain.buetikofer@geocom.ch<br />
IBEX Roadmap<br />
GEONIS hat sich seit dem Entwicklungsbeginn vor 15 Jahren<br />
in verschiedenen Märkten etabliert und vor rund zehn<br />
Jahren auch bereits eine Plattformumstellung erfahren. Seit<br />
diesem Wechsel hat sich nicht nur die IT-Technologie verändert,<br />
sondern auch die Anwendungsfälle und die Nutzung<br />
eines GIS. Damit wir diese Änderungen wie auch den zukünftigen<br />
Wandel im GIS-Umfeld unterstützen können, hat<br />
<strong>Geocom</strong> das interne Projekt IBEX ins Leben gerufen. Mit<br />
diesem Projekt wollen wir GEONIS gemäss den aktuellen<br />
Anforderungen aufrüsten, damit die fi nanziellen und infrastrukturellen<br />
Investitionen unserer Kunden auch in Zukunft<br />
gesichert sind.<br />
Im Zentrum von IBEX steht dabei der nächste Evolutionsschritt<br />
in der Weiterentwicklung von GEONIS. Wie langjährige<br />
Kunden von uns wissen, erreichte GEONIS mit dem<br />
Wechsel auf die Esri Plattform vor rund zehn Jahren einen<br />
grossen technischen Meilenstein. Seither hat sich GEONIS<br />
aufgrund des Ausbaus der Esri Basistechnologie und anhand<br />
von Ideen und Wünschen unserer Kunden vor allem<br />
funktional sehr stark verändert.<br />
In der Zwischenzeit hat sich parallel zu GEONIS nicht nur die<br />
IT-Welt mit beispielsweise der Einführung von .NET, iOS<br />
oder mobilen Plattformen weiterentwickelt, auch die GIS-<br />
Welt hat grundlegende Änderungen erfahren. Die Entscheidung<br />
von Google, die Keyhole-Technologie zu kaufen, im<br />
grossen Stil zu vermarkten und den Kunden zu Verfügung zu<br />
stellen, hat der GIS-Welt neuen Auftrieb gegeben. GIS wird<br />
heute, wenn auch unbewusst, allen Benutzern in einer einfachen<br />
und intuitiven Form zur Verfügung gestellt.<br />
Esri plant nun, ihren Partnern und Kunden mit der neuen<br />
ArcGIS Version 10.1 ein Produkt zu liefern, welches es ermöglicht,<br />
diese neue IT-Technologie zu nutzen und die gestiegenen<br />
Erwartungen an die Anwenderfreundlichkeit zu<br />
erfüllen.<br />
Mit der Ankündigung der neuen ArcGIS Server Architektur<br />
und den neuen Möglichkeiten von ArcGIS Online haben<br />
auch wir bei <strong>Geocom</strong> die GEONIS Konzepte und das bisherige<br />
Softwaredesign kritisch überprüft. In einem ersten<br />
Schritt haben wir uns auf die neue Esri Architektur, die geänderten<br />
Bedürfnisse unserer Kunden und die aktuellen IT-<br />
Standards fokussiert. Danach haben wir uns überlegt, wie<br />
wir diese Anforderungen in GEONIS implementieren, um<br />
auch in Zukunft unseren Kunden Mehrwerte bieten zu können.<br />
Dabei hat sich herausgestellt, dass gewisse Aspekte<br />
von GEONIS eine technische Evolution bedingen, um auch<br />
in den kommenden Jahren unseren Kunden ein qualitativ<br />
hochwertiges Produkt zu liefern.<br />
Mit einem aus Mitarbeitern aller Bereiche bestehenden<br />
Team haben wir die Stärken von GEONIS analysiert und<br />
festgehalten. Diese Faktoren sollen auch in die nächste Generation<br />
getragen werden und damit die Kontinuität gewährleisten,<br />
die unsere Kunden gewohnt sind. Gleichzeitig<br />
wurden die wichtigsten Veränderungen in der Technologie<br />
und in den Marktbedürfnissen diskutiert und bewertet:<br />
Die Esri Technologie hat sich in den letzten zehn<br />
Jahren sehr gut bewährt und ist für die Zukunft ein<br />
sicheres Investment. Ein grosser Vorteil ist, dass Esri<br />
als Technologie- und Marktführer die Trends frühzeitig<br />
aufnimmt und auch mitprägt.<br />
GEONIS expert besitzt zahlreiche Funktionen auf dem<br />
Desktop, welche man auch zukünftig braucht. Gewisse<br />
Komponenten können relativ einfach auf der Basis<br />
der Servertechnologie neu entwickelt werden, andere<br />
werden auch mittel- und längerfristig ausschliesslich<br />
auf dem Desktop oder Terminalservern laufen. Die<br />
Durchgängigkeit der Lösungen ist daher auch in Zukunft<br />
wichtig.<br />
GEONIS server baut heute relativ stark auf der<br />
Desktoptechnologie auf. Dieses Vorgehen hat in der<br />
Vergangenheit die Entwicklung zwar effi zient gemacht,
22 <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Veranstaltungen 1/<strong>2012</strong><br />
1/<strong>2012</strong> Schulungstermine <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> 23<br />
bringt jedoch in der Server- oder mobilen Umgebung<br />
auch Einschränkungen mit sich. Für eine nächste<br />
Generation braucht es mehr Flexibilität.<br />
In den letzten Jahren hat sich die Servertechnologie<br />
sehr stark gewandelt. Dieser Veränderungsprozess wird<br />
in Zukunft noch schneller sein; daher müssen wir uns<br />
diese neuen Technologien zu eigen machen und noch<br />
konsequenter nutzen.<br />
Die zunehmende Mobilität und die damit verbundenen<br />
technologischen Fortschritte werden auf die GIS-Welt einen<br />
grossen Einfl uss haben. Die Anwendungen werden immer<br />
smarter, die dazu notwendige Serverinfrastruktur hingegen<br />
immer komplexer.<br />
Gleichzeitig ist der Projektname IBEX entstanden. Warum<br />
IBEX? Capra ibex ist der lateinische Name für den Steinbock.<br />
Der Steinbock ist Sinnbild für viele positive Attribute: Stolz<br />
und ruhig bewegt er sich auch in schwierigstem Gelände. Er<br />
ist robust und gleichzeitig anpassungsfähig. Dort, wo Steinböcke<br />
leben, hat man in der Regel den besten Weitblick.<br />
Funktionen<br />
Web<br />
Mobile<br />
Mit Weitblick haben wir eine IBEX Roadmap erarbeitet, welche<br />
einen fl iessenden Übergang von den bewährten Technologien<br />
in eine zukünftige Generation erlaubt.<br />
In der ersten Phase wird auf den Serverausbau fokussiert<br />
und in einer zweiten Phase auf die mobilen Funktionen. Sobald<br />
sich die Neuerungen im Server- und im Mobilbereich<br />
etabliert und bestätigt haben, werden die Komponenten im<br />
Produktivsystem nach und nach eingeführt. Anhand der Erfahrung<br />
aus der ersten technischen Evolution von GEONIS<br />
haben wir gelernt, dass solche Übergangsphasen Zeit benötigen<br />
und gut geplant sein müssen, um einen minimalen<br />
Einfl uss auf den Produktivbetrieb beim Kunden zu haben.<br />
Deswegen arbeitet die IBEX Terminplanung mit einer Zeitdauer<br />
von drei bis fünf Jahren.<br />
Christoph Spörri<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong><br />
christoph.spoerri@geocom.ch<br />
ArcGIS Online<br />
Dataservice<br />
Runtime<br />
IBEX Entwicklungsprojekt<br />
ArcGIS Desktop<br />
Zeit<br />
08<br />
Veranstaltungen<br />
Veranstaltungsübersicht<br />
22.05.<strong>2012</strong> GIS Talk / Unterschleißheim bei München,<br />
Deutschland<br />
05.06.<strong>2012</strong> GEONIS UserClub Schweiz / Luzern, Schweiz<br />
18.06.<strong>2012</strong> ACHEMA <strong>2012</strong> / Frankfurt am Main,<br />
Deutschland<br />
19.06.<strong>2012</strong> GEOSummit / Bern, Schweiz<br />
23.07.<strong>2012</strong> Esri International User Conference /<br />
San Diego, USA<br />
30.08.<strong>2012</strong> TechDay <strong>2012</strong> / Bern, Schweiz<br />
26.09.<strong>2012</strong> Esri GIS Conferentie <strong>2012</strong> / Rotterdam,<br />
Niederlande<br />
03.10.<strong>2012</strong> SIG <strong>2012</strong> / Versailles, Frankreich<br />
09.10.<strong>2012</strong> INTERGEO <strong>2012</strong> / Hannover, Deutschland<br />
15.10.<strong>2012</strong> Esri European User Conference <strong>2012</strong> / Oslo,<br />
Norwegen<br />
16.10.<strong>2012</strong> MAINTAIN <strong>2012</strong> / München, Deutschland<br />
17.10.<strong>2012</strong> Deutscher Logistik-Kongress <strong>2012</strong> / Berlin,<br />
Deutschland<br />
14.11.<strong>2012</strong> Internationaler GIS Day Schweiz <strong>2012</strong> /<br />
Zürich, Nyon, Lugano, Schweiz<br />
14.11.<strong>2012</strong> GEONIS UserClub Schweiz / Zürich, Schweiz<br />
Für detaillierte Informationen besuchen Sie unsere Website<br />
unter: www.geocom.ch/veranstaltungen<br />
Anwender<br />
Entwickler Administrator<br />
09<br />
Schulungstermine<br />
Kurs Tage Kurs 1 Kurs 2<br />
Basis GEONIS expert 2 15.08. – 16.08. 23.10. – 24.10.<br />
Solutions GEONIS Wasser/Gas 1 21.08. 30.10.<br />
GEONIS Elektro 2 28.08. – 29.08. 31.10. – 01.11.<br />
GEONIS Siedlungsentwässerung 1 04.09. 06.11.<br />
GEONIS Fernwärme 1 auf Anfrage auf Anfrage<br />
GEONIS Amtliche Vermessung 1 auf Anfrage auf Anfrage<br />
Applications Plot Studio 1 22.08. 08.11.<br />
Interlis Studio 1 auf Anfrage auf Anfrage<br />
GRICAL 1 auf Anfrage auf Anfrage<br />
Server GEONIS Multi-editing 1 05.09. 13.11.<br />
GEONIS server I 4 11.09. – 12.09. + 20.11. – 21.11. +<br />
18.10. – 19.10. 27.11. – 28.11.<br />
GEONIS server II 1 20.09. 29.11.<br />
Developer GEONIS Building Application GDN 1 25.09. 04.12.<br />
GEONIS Building Application auf Anfrage auf Anfrage<br />
Advanced (Workshops)<br />
GEONIS Reporting 1 20.09. 23.11.<br />
Update „GEONIS im neuen Kleid“ 1 23.08.<br />
Updateschulung GEONIS 5.0/ArcGIS 10 1 02.10. 22.11.<br />
(Sonderkonditionen)<br />
Detaillierte Informationen fi nden Sie unter: geocom.ch/angebot
24 <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Tipps und Tricks 1/<strong>2012</strong><br />
1/<strong>2012</strong> Tipps und Tricks <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> 25<br />
10<br />
Tipps und Tricks<br />
Erleichterung dank ArcPy<br />
Mit der Einführung von ArcPy in ArcGIS 10 wurde die Möglichkeit<br />
für die Integration von Skripts nochmals wesentlich<br />
verbessert. Damit werden dem Benutzer zahlreiche zusätzliche<br />
Werkzeuge zur Verfügung gestellt, welche tägliche Arbeiten<br />
erleichtern. Im nachfolgenden Abschnitt wird beschrieben,<br />
wie der Inhalt von einem SDE in eine FGDB oder<br />
MDB kopiert werden kann.<br />
Datenbanksicherung<br />
Wie das nachfolgende Beispiel zeigt, lässt sich mit ArcPy<br />
eine Datenbank relativ einfach kopieren und sichern. In der<br />
Tabelle ist abgebildet, welche Quellen problemlos in welche<br />
Ziele (andere Formate) kopiert werden können.<br />
Das folgende Skript kopiert alle vorhanden SDE-Connections<br />
in verschiedene File-Geodatabases mit dem gleichen<br />
Namen wie die Quelle. Dabei werden die im Skript angegebenen<br />
Inhalte kopiert. Durch das Kopieren kann sichergestellt<br />
werden, dass die Objektbeziehungen, welche auf der<br />
OBJECTID basieren, erhalten bleiben.<br />
Das Skript erwartet als Parameter folgende Werte:<br />
Parameter 1: Pfad, wo sich die Dateien vom Typ<br />
*.sde befi nden<br />
Parameter 2: Pfad, wo Daten als Kopie angelegt<br />
werden: *.gdb<br />
Der Code reduziert sich auf das Wesentliche und behandelt Ausnahmen und<br />
Fehler nicht.<br />
Erläuterungen zum Code<br />
Die erste Zeile enthält die Syntax, damit die Datei als UTF-8 interpretiert<br />
wird. Somit werden auch Umlaute in den Kommentaren unterstützt. Der<br />
nachfolgende Block dient dazu, die benötigten Module zu laden.<br />
Um Parameter an das Skript zu übergeben, existiert unter ArcPy die Syntax<br />
arcpy.GetParameterAsText(0). Damit werden die zwei eingegebenen<br />
Pfade an das Skript übergeben.<br />
Ausführen als Command für SDE nach FGDB<br />
Das Script erwartet zwei Parameter, welche die Speicherorte der SDE-<br />
Da teien und der Kopien angeben. Der Aufruf lautet dann wie folgt:<br />
C:\Temp\Backup\Sde2Fgdb.py C:\Temp\Backup\SDE C:\Temp\<br />
Backup\GDB
26 <strong>Geocom</strong> <strong>News</strong> Tipps und Tricks 1/<strong>2012</strong><br />
Abbildung 1: Beispiel aus der Konsole<br />
Abbildung 2: Resultat<br />
Integration in ArcMap und ArcCatalog<br />
Diese Basis kann nun in verschiedenen Kontexten verwendet<br />
werden. Einerseits kann mit einer Toolbox (TBX) das<br />
Skript in die Oberfl äche von ArcGIS integriert werden. Andererseits<br />
kann das Skript auch vom System als Command<br />
gestartet werden. Im nachfolgenden Abschnitt wird die Integration<br />
in die Toolbox erläutert.<br />
Abbildung 3: Eingabefenster<br />
Im ersten Schritt wird eine Toolbox in ArcCatalog erstellt.<br />
Abbildung 4:<br />
Einstellungen Toolbox<br />
Im Ausgabefenster erscheint dann Folgendes:<br />
Abbildung 5: Ausgabe ArcCatalog<br />
Command:<br />
C:\Temp\Backup\Sde2Fgdb.py C:\Temp\Backup\<br />
SDE C:\Temp\Backup\GDB<br />
Damit können benötigte Prozesse auch direkt vom System<br />
gestartet werden (Schedule und „at“-Command in<br />
der Aufgabenplanung von Windows 7).<br />
Ausblick<br />
Durch die Integration von Python in ArcGIS lassen sich<br />
sehr viele Prozesse automatisieren. Gleichzeitig können<br />
Grundbedürfnisse und tägliche Arbeiten mit den vorhandenen<br />
Werkzeugen bewältigt werden. Aus diesem Grund<br />
wird <strong>Geocom</strong> die bisher verwendeten Tools, welche nicht<br />
als Produkt deklariert sind, nicht mehr weiterpfl egen.<br />
Dazu gehört auch das gdbCopy, welches in der Version<br />
für GEONIS 5 das letzte Mal erschienen ist.<br />
Fazit<br />
Durch Python können tägliche Arbeiten von unterschiedlicher<br />
Komplexität wesentlich einfacher gelöst werden.<br />
Dies reicht vom Kopieren einer SDE-Datenbank bis hin zu<br />
anspruchsvollen Auswertungen und Analysen. In Zukunft<br />
wird auch GEONIS Python unterstützen und die Integration<br />
von Auswertungen und Prozessen ermöglichen.<br />
Daniel Zinniker<br />
<strong>Geocom</strong> <strong>Informatik</strong> <strong>AG</strong><br />
daniel.zinniker@geocom.ch
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