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FORUM 3|2016

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IMMOBILIEN<br />

Abbildung 1 | Darstellung einer Windenergieeinzelanlage<br />

in einem Baulageplan mit Baulastenfläche über zwei Flurstücke<br />

Abbildung 2 | Darstellung einer Windenergieanlage mit der<br />

Standort- und Zuwegungsfläche als Nutzungsart (Energielandflächen)<br />

in der Liegenschaftskarte<br />

1 | AUSGANGSLAGE<br />

Die Atomkraftwerksexplosionen am 26. April 1986 in Tscher -<br />

no byl (Ukraine) und am 16. März 2011 in Fukushima (Ja pan)<br />

haben die öffentliche Diskussion über die Energiewende durch<br />

Errichtung von Anlagen erneuerbarer Energien (AEE) sehr stark<br />

verändert.<br />

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist somit wei terhin eine<br />

zentrale Säule der Energiewende. Die staatlich ga rantierte Einspeisevergütung<br />

basierte auf den Regelungen des Strom ein -<br />

speisegesetzes (1990) und der Er neuer bare-Energien-Gesetze<br />

(EEG) der Jahre 2000, 2004, 2009, 2012, 2014 und 2016, der<br />

No velle zum EEG – des EEG 2017 (der sogenannten Aus schrei -<br />

bungsnovelle) mit der Umstel lung der Einspeisevergütung bei<br />

neuen Anlagen von festen För dersätzen zur Energieeinspeisung<br />

zu wettbewerb lichen Aus schreibungen.<br />

Im § 4 Abs. 3 Nr. 5 der Immobilienwertermittlungsverordnung<br />

(ImmoWertV) vom 19. Mai 2010 (BGBl. I, S. 639) sind »Flächen,<br />

die für bauliche Anlagen zur Erforschung, Entwicklung oder<br />

Nut zung von erneuerbaren Energien bestimmt sind«, genannt.<br />

Derartige Flächen werden als »Energielandflächen« bezeichnet.<br />

Sie sind erst seit Ende der 80er-Jahre mit der Errichtung von<br />

AEE entstanden, nach dem sich ein Wandel in der Energieversorgung<br />

in Deutschland voll zogen hatte.<br />

Die bisherigen Maßnahmen zur Energiewende in Deutschland<br />

haben bis Mitte 2016 zu einer sehr starken Zunahme von AEE<br />

geführt, insbesondere bei Wind energie-, Photovoltaik- und Biogasanlagen.<br />

Derzeit haben wir in Deutschland einen AEE-Bestand<br />

bei Windenergie anlagen (WEA) von ca. 26.500, bei Photovoltaikanlagen<br />

(PVA) von ca. 1,5 Millionen (PV-Dach- und Frei -<br />

flächenanlagen) und bei Biogasanlagen (BGA) von ca. 9.000.<br />

Alle Vorhaben benötigen zur Realisierung umfangreiche Unter -<br />

stützung von verschiedenen Fachdisziplinen, so auch von den<br />

im Liegenschaftswesen tätigen Geodäten, die Geodaten und Immobilienbewertungen<br />

liefern können. In diesem Beitrag werden<br />

in einem Überblick die verschiedenen Dienstleistungen im<br />

Rahmen der Errichtung von AEE behandelt.<br />

2 | GEODATENBEREITSTELLUNG<br />

FÜR KÜNFTIGE STANDORTE MIT ANLAGEN<br />

ERNEUERBARER ENERGIEN<br />

Für umfangreiche Genehmigungsverfahren zur Errichtung von<br />

AEE werden u. a.<br />

Geodaten aus dem Liegenschaftskataster<br />

(u. a. Liegenschaftskarten/Bestandsdaten) und<br />

Eigentümerdaten benötigt |1|.<br />

Geodaten für Baulagepläne<br />

In der Abbildung 1 wird beispielsweise ein Ausschnitt aus einem<br />

Baulageplan zur Errichtung einer WEA gezeigt (Grundlage: Lie -<br />

genschaftskarte mit Projektdarstellung).<br />

Geodaten für vermessungstechnische Arbeiten<br />

Nach Erteilung der Baugenehmigung erfolgt die vermessungs -<br />

technische Absteckung von AEE und nach der Fertigstellung<br />

die vermessungstechnische Einmes sung. Neben der vermes -<br />

sungs technischen Einmessung bei Liegen schafts vermessungen<br />

be auftragen Betreiber von WEA auch ingenieurtechnische<br />

Vermessungen zur Überwachung von Turm- und Fundament -<br />

setzungen.<br />

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