Werbung - Dein Freund Paul

Album auch, und jetzt geht es darum, auch international
erfolgreich zu sein. Es ist toll für mich zu sehen,
dass halb Europa zu meiner Single „Heart skips a Beat“
abgeht, das läuft richtig klasse, ich freue mich wahnsinnig.
„Heart skips a Beat“ ist sowieso ein großartiger
Song, ich meine, ich habe ihn nicht selbst geschrieben,
aber das stört mich nicht, wenn ein Song cool genug ist,
ich schreibe bei den meisten anderen ja mit, und dann
diese Melodie, diese ansteckende, fröhliche Natur des
Liedes, ach, und außerdem...
…Olly?
Olly Murs: Ja?
Laberst Du immer alle in Grund und Boden?
Olly Murs: Entschuldige, ich habe früher in einer Arbeitsvermittlung
und als telefonischer Berater in einem
Callcenter gearbeitet, das steckt mir einfach noch in
den Knochen.
Verstehe. Dein Durchbruch kam mit der Sendung
„The X Factor“, in der Du Ende 2009 Zweiter wurdest.
Olly Murs: Richtig. Nachdem das mit der Fußballerkarriere
gegessen war, gründete ich mit ein paar Kumpels
eine kleine Band, wir nannten uns The Small Town Blaggers
und machten Essex unsicher, spielten auf Hochzeiten,
Geburtstagen, solche Sachen. Zwei Mal bewarb
ich mich bei „The X Factor“, beim ersten Mal flog ich
gleich raus, beim zweiten Mal etwas später, beim dritten
Mal dann diese Supergeschichte. Musik ist seitdem
mein neuer Lebensinhalt, komischerweise nimmt meine
Leidenschaft immer noch zu. Es ist seltsam, wie man
plötzlich so heiß auf etwas sein kann. Ich glaube, der
Zuspruch motiviert mich tierisch.
In „Dance with me tonight“ ziehst du alle erdenklichen
Flirtregister. Nur: Du bist 27 Jahre alt. Warum
ist der Songtext so unfassbar unschuldig?
Olly Murs: Ich weiß ja nicht, wie das bei euch läuft, aber
wir Engländer nehmen uns immer sehr viel Zeit, um in
aller Ruhe ein nettes Mädchen in einem Club kennenzulernen.
Da wird dann geflirtet, man ist ein bisschen
kokett und tanzt zusammen, wenn man sich sehr gut
versteht.
Ich weiß ja nicht, in welche englischen Clubs Du so
gehst, aber als ich das letzte Mal in einem war... In
dem Song wird ja nicht einmal geknutscht, das ist realitätsfremd.
Olly Murs: Ich möchte zu meiner Verteidigung sagen,
dass ich teilweise sehr junge Fans habe. Die wissen
noch nicht alle, was Sex überhaupt ist. Ich bin nicht Rihanna,
und ich bin auch ein Vorbild für viele, die Eltern
halten mich für sicher. Wenn in meinen Songs also geschwitzt
wird, dann auf der Tanzfläche und nicht auf
dem Rücksitz eines Autos.
Die Lieder auf deinem Album „In Case you didn’t
know“ sind von einer ähnlich ansteckenden Fröhlichkeit
wie Du selbst. Hast Du immer so abartig gute
Laune wie jetzt im Moment?
Interview
Olly Murs - „An neun von zehn Tagen bin ich gut drauf.“
Olly Murs: An neun von zehn Tagen bin ich gut drauf. Ich
sehe auch zu, dass ich meine Tiefs schnell überwinde.
In meinem Job ist es wichtig, ein glückliches Gesicht zu
machen, selbst wenn deine Freundin dich gerade verlassen
hat oder du tierisch gestresst bist.
Ist dem so? Auf deinem Album sind ganz schön viele
Schlussmach- und Liebeskummerlieder drauf.
Olly Murs: Ja, die Herzschmerz-Abteilung ist gut vertreten.
„I’ve tried everything“, „This Song is about you“ – ich
habe gleich mehrere Stücke geschrieben, die für meine
Verhältnisse tief gehen. In „I’m ok“ brennt die Frau mit
einem anderen Mann durch, und ich ziehe wieder zu
meinen Eltern, „I need you now“ ist ein trauriger Song
darüber, dass richtige Mädchen einfach nicht zu finden.
Ein bisschen von der ganzen Tragik ist autobiographisch,
vieles habe ich mir aber auch bei meinen Freunden
abgeschaut. Was Mädchen angeht, habe ich noch
gar nicht so viel erlebt, wie Du jetzt vielleicht denkst.
Ach ja?
Olly Murs: Ich bin Single, gucke mich um, aber es passiert
gerade nichts. Und früher, in der Schule, war ich
auch nicht unbedingt der größte Mädchenschwarm.
Ich hatte nicht viel Geld, konnte also keine teuren Geschenke
kaufen, fuhr kein cooles Auto und sah auch
nicht eben sonderlich attraktiv aus. Ich war halt so ein
kleiner Durchschnitts-Spack. Darum habe ich auch wie
wild gelernt, die Gitarre zu spielen. Weil ich das als Möglichkeit
ansah, mehr Mädchen zu bekommen. Ich muss
jedoch sagen: Auch das hat die Mädchen nicht beeindruckt.
Interview: Steffen Rüth
Aktuelles Album
www.facebook.com/ollymurs
„In Case you didn’t know“
seit 9. März im Handel
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