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VIELFALT HOCH3 IM BERGISCHEN STÄDTEDREIECK

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90 ExpEdition nRW AnzEigE<br />

BERgischEs städtEdREiEck 91<br />

VielfalT hoCh 3<br />

im BergisChen sTäDTeDreieCK<br />

Die Region aus der Vogelperspektive:<br />

Der Geschäftsführer<br />

der Bergischen Entwicklungsagentur<br />

Bodo Middeldorf<br />

(links) begrüßte das Expeditionsteam<br />

in Solingen.<br />

Der Negativpreis für Plagiate,<br />

ein schwarzer Zwerg<br />

mit goldener Nase – hier<br />

wird er nicht verliehen,<br />

das Expeditionsteam ist<br />

original.<br />

Denkt man an das Bergische Städtedreieck, kommen einem vielleicht zunächst<br />

Schwebebahn, Solinger Messer oder berühmte Söhne wie Friedrich Engels, Wilhelm Conrad<br />

Röntgen oder Johannes Rau in den Sinn. Doch rund um die idyllischen Berge und Täler<br />

entlang der Wupper gibt es viel mehr zu entdecken. In einer der ältesten Industrieregionen<br />

Deutschlands finden sich viele moderne Facetten, wie das Wirtschaftsblatt-Expeditionsteam<br />

bei seinen Erkundungen in Solingen, Remscheid und Wuppertal heraus fand.<br />

Am frühen Morgen empfängt uns Geschäftsführer<br />

Bodo Middeldorf in den Räumen der<br />

Bergischen Entwicklungsagentur (BEA) in<br />

Solingen – der Keimzelle der Bergischen<br />

Gemeinschaftsidentität. Von hier aus betreuen<br />

er und seine neun Mitarbeiter aus dem Förderprogramm<br />

Regionale 2006 hervorgegangene<br />

Projekte in den Bereichen Stadt- und Regionalentwicklung,<br />

Wirtschaft & Wissenschaft und<br />

Tourismus & Standortmarketing. „Gleichzeitig<br />

entwickelt und koordiniert die BEA neue interkommunale<br />

Vorhaben für das NRW-EU Ziel<br />

Industriekultur trifft Natur, dies gilt für die<br />

gesamte Region. Besonders deutlich wird das<br />

aber im Brückenpark Müngsten, der seit seiner<br />

Entwicklung im Rahmen der Regionale 2006<br />

zum Besuchermagneten und Wahrzeichen des<br />

Bergischen Städtedreiecks aufgeblüht ist.<br />

2-Programm“, berichtet Middeldorf über die<br />

Vorhaben seiner Gesellschafter, die Städte<br />

Remscheid, Solingen und Wuppertal sowie die<br />

Bergische IHK, die Stadtsparkassen und die<br />

Wuppertaler Wirtschaftsförderung. Gemeinsam<br />

wolle man die Region mit ihren etwa<br />

630.000 Einwohnern weiter nach vorne bringen.<br />

Bereits heute kann das Bergische<br />

Städtedreieck mit vielen Stärken überzeugen:<br />

So sind hier alleine vier der zehn größten Eventagenturen<br />

Deutschlands ansässig. „Unter den<br />

rund 33.000 Unternehmen finden sich neben<br />

Das Team<br />

Für die Wirtschaftsblatt-Leser unterwegs:<br />

Drei Expeditionsteilnehmer prüfen<br />

Standorte aus ihren Blickwinkeln.<br />

ChrisTian BuChweiTz<br />

analysiert als Wissenschaftler im Auftrag<br />

des Instituts der Deutschen Wirtschaft<br />

aus Köln Standorte und Märkte.<br />

Verena KreuTer als Studentin<br />

der Raumplanung an der TU<br />

Dortmund interessiert der Städtebau<br />

und die Chancen für Nachwuchskräfte.<br />

ernesT meerTens<br />

prüft die Region als niederländischer<br />

Investor. Der Geschäftsführer der<br />

Kadans Real Estate aus Aachen betreut<br />

bereits ein Projekt in Solingen.<br />

Die mission<br />

Städte und Regionen in NRW im Check:<br />

Das ist Thema der Wirtschaftsblatt-Reihe<br />

„Expedition NRW“. Im vergangenen<br />

Heft sendeten wir das Team quer durch<br />

Düsseldorf – im kommenden Heft geht<br />

es an den Niederrhein.


92 ExpEdition nRW AnzEigE<br />

BERgischEs städtEdREiEck 93<br />

Auch mitten in der Stadt zieht die Junior Uni – das Expeditionsteam traf<br />

Geschäftsführer Professor Dr. Ernst-Andreas Ziegler (links) auf Informationstour<br />

mitten in der Elberfelder City. Die Kurse sind immer schon kurz nach<br />

dem Anmeldestart restlos ausgebucht.<br />

namhaften Konzernen wie Bayer, Wilkinson<br />

oder Delphi auch etliche mittelständische Firmen<br />

von Weltrang“, weiß Middeldorf. Darunter<br />

Werkzeughersteller aus Remscheid, Klingenschmiede<br />

aus Solingen und Automobilzulieferer<br />

aus Wuppertal. Entwicklung und Forschung<br />

werden bei allen groß geschrieben: „Die Quote<br />

der Patentanmeldungen liegt bei uns über dem<br />

Bundesschnitt.“ Auf einer Wandkarte veranschaulicht<br />

uns Middeldorf die gute Verkehrsinfrastruktur<br />

der Region, mit schnellen Anbindungen<br />

an die Metropolen an Rhein und Ruhr<br />

sowie an die dortigen Flughäfen. Zwei ICE<br />

Bahnhöfe in Wuppertal und Solingen sorgen<br />

für beste Verbindungen auf der Schiene.<br />

Erkennbar ist auch die besondere Topografie<br />

des Bergischen Landes. Uniforme Lösungen für<br />

Gewerbeansiedlungen sind hier fehl am Platz,<br />

weiß Middeldorf. Jedes Projekt müsse auf Basis<br />

individueller Planung entwickelt werden.<br />

300 imitate – kein Kavaliersdelikt<br />

Direkt gegenüber des Forum Produktdesign im<br />

alten Solinger Hauptbahnhof – regelmäßig<br />

Ausstellungsort für innovatives Design made<br />

in Solingen – besuchen wir das Museum Plagiarius.<br />

Hier werden permanent branchenübergreifend<br />

rund 300 Produkte innovativer<br />

Hersteller und deren Imitate gezeigt. Ge -<br />

schäftsführerin Christine Lacroix: „Vielfach<br />

wird das Abkupfern von Ideen als Kavaliersdelikt<br />

belächelt – aber Produktpiraterie ist Diebstahl.“<br />

Allein in Deutschland belaufe sich der<br />

jährliche wirtschaftliche Schaden auf fast 30<br />

Milliarden Euro, rund 70.000 Arbeitsplätze<br />

gehen auf diese Weise im gleichen Zeitraum<br />

verloren. „Unsere Aufgabe ist es, die Firmen im<br />

Kampf gegen Markenpiraterie und Ideenklau<br />

zu beraten und zu unterstützen“, sagt Lacroix.<br />

Zur nächsten Station geht es tief hinunter ins<br />

malerische Tal der Wupper. Im Brückenpark<br />

Die Unternehmen der Region hat Rektor Professor<br />

Dr. Lambert T. Koch fest im Blick. Rendezvous zwischen<br />

Wissenschaft und Wirtschaft führen schließlich<br />

immer zu einer Win-Win-Situation.<br />

Müngsten treffen wir erneut auf Bodo Middeldorf.<br />

„Hier stoßen die Grenzen der drei Städte<br />

aufeinander“, erklärt er. Auf einem Balkon über<br />

dem Flussbett der Wupper blicken wir hinauf<br />

zur Müngstener Brücke, mit 107 Metern die<br />

höchste Stahlgitterbrücke Deutschlands. Unter<br />

ihr laden weitläufige Wiesen mit Bänken und<br />

Liegen zum Verweilen ein. „Mittlerweile schätzen<br />

jährlich mehr als 300.000 Menschen den<br />

Brückenpark als touristischen Anziehungspunkt“,<br />

berichtet Middeldorf.<br />

Weiter geht es aus der Natur zurück in die Fußgängerzone<br />

von Wuppertal-Elberfeld. Hier<br />

wirbt Professor Dr. Ernst-Andreas Ziegler, Initiator<br />

und Geschäftsführer der Junior Uni, für<br />

sein Vorhaben. Im Winter 2008 eröffnet, finanziert<br />

sich die Bildungseinrichtung für Kinder<br />

zwischen vier und 18 Jahren ausschließlich<br />

durch private Mittel. „Gerade in Zeiten des<br />

Strukturwandels müssen wir Kinder für Mathe-<br />

Das Bergische Land – benannt nach den Grafen von Berg – wird geprägt von einer einzigartigen<br />

Topografie. Teilweise verborgen in den Tälern, produzieren hier zahlreiche kleine und<br />

mittelständische Unternehmen seit Generationen Waren für Abnehmer in der ganzen Welt.<br />

Die Umgestaltung des Verkehrsknotenpunktes Döppersberg zum neuen „Tor der<br />

Stadt“ ist das größte Stadtumbauprojekt der Region. Baudezernent Frank Meyer<br />

und Projektleiterin Katja Schnell erklären die Bausteine. Besonders für Investoren<br />

bieten sich hier einmalige Chancen.<br />

matik, Natur und Technik begeistern – und das,<br />

ohne Leistungsdruck zu erzeugen“, fordert<br />

Ziegler. Und das Rezept geht auf: Über 1.000<br />

Studenten besuchen derzeit die rund 70 Kurse<br />

der Junior Uni.<br />

An unserer nächsten Station weiter oben am<br />

Berg empfängt uns an der Bergischen Universität<br />

Professor Dr. Lambert T. Koch. Seit einem<br />

Jahr ist er Rektor der Hochschule, seit 1999 hat<br />

der Wirtschaftswissenschaftler bereits den<br />

Lehrstuhl für Unternehmensgründung inne<br />

und ist zugleich Direktor des Instituts für Gründungs-<br />

und Innovationsforschung. Für den<br />

ersten Repräsentanten der Bergischen Universität<br />

ein besonderer Ausweis – zählt sie doch<br />

in bundesweiten Rankings seit Jahren zu den<br />

gründungsfreundlichsten Hochschulen überhaupt.<br />

„Durch die enge Kooperation mit der<br />

heimischen Wirtschaft können wir unseren Teil<br />

dazu beitragen, das Bergische Städtdreieck mit<br />

zahlreichen Produktinnovationen nach vorne<br />

zu bringen“, erklärt Koch.<br />

Hier wird für noch höhere Präzision geforscht,<br />

Dr. Peter Dültgen, Geschäftsführer der Forschungsgemeinschaft<br />

Werkzeuge und Werkstoffe<br />

(FGW), zeigt anhand eines Sägeblattes,<br />

zu welchen Verbesserungen eine optische Darstellung<br />

der Schwingungen führen kann.<br />

stadtentwicklung in großem stil<br />

Zurück im Stadtzentrum von Wuppertal-Elberfeld,<br />

stellt Bau- und Umweltdezernent Frank<br />

Meyer unserem Expeditionsteam ein städtebauliches<br />

Mammutprojekt vor: Die Neugestaltung<br />

der Fläche zwischen dem Hauptbahnhof<br />

und dem Schwebebahnhof am Döppersberg.<br />

„Mit dem ersten Bauabschnitt für das derzeit<br />

größte Stadtentwicklungsprojekt in NRW<br />

beginnen wir im März 2010“, berichtet Meyer.<br />

236 Millionen Euro werden hier investiert.<br />

Beeindruckt reisen wir weiter: Nach Remscheid,<br />

ins Mekka der Werkzeugproduktion, wo wir die<br />

Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und<br />

Werkstoffe (FGW) besuchen. Die vor mehr als<br />

50 Jahren von der Werkzeugindustrie gegründete<br />

FGW agiert seither als Schnittstelle zwischen<br />

Grundlagenforschung und heimischen<br />

Unternehmen. „Aktuell beschäftigen wir uns<br />

intensiv mit den Möglichkeiten von Plasmatechnik,<br />

Bionik und Nanotechnologie“, berichtet<br />

Geschäftsführer Dr. Peter Dültgen. Am Ende<br />

unserer Expedition treffen wir uns mit Holger<br />

Piwowar, bei der Bergischen Entwicklungsagentur<br />

tätig im Bereich Tourismus und Marketing<br />

und zugleich 1. Vorsitzender des Bergisches<br />

Land Tourismus Marketing e. V., in einem<br />

Café im historischen Stadtzentrum von Remscheid-Lennep.<br />

Hier, wo Wilhelm Conrad Röntgen<br />

geboren wurde, wollen wir mehr erfahren<br />

über das touristische Angebot der Region.<br />

„Steigende Besucherzahlen belegen, dass das<br />

die Region äußerst attraktiv für Touristen wie<br />

Tagesausflügler ist“, berichtet Piwowar. Wir<br />

glauben ihm das aufs Wort, haben wir doch im<br />

Rahmen der Expeditionsreise selber erfahren,<br />

mit welchen Vorzügen das Bergische Städtedreicke<br />

überzeugen kann. s<br />

Bergische entwicklungsagentur gmbh<br />

Kölner Straße 8, 42651 Solingen<br />

Tel.: 0212/88 16 06-60<br />

info@bergische-agentur.de<br />

www.bergische-agentur.de

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