77 NEWS WK 2017 Ausgabe2

77 NEWS WK 2017
AUSGABE 2 | 24. März 2017
WWW.FACEBOOK.COM/77BAT
U "INZIO"
Der Startschuss für den WK
2017 des Geb Inf Bat 77 war
nun offiziell abgefeuert. Die
Aufgabe des Bat bestand
jetzt in der Ausbildung der
Einsatzbereitschaft an der
Tagesordnung.
Die teilweise kalte Nacht im
Biwak und der Marsch waren
überstanden. Der zweite Tag
begann für die Sdt mit einem
Vortrag von Asg, Hptm Matthias
Walder. Vor Ort stellte er
sich, sowie die Stiftung „Ponte“
den Sdt vor und erläuterte
das Angebot als Seelsorger.
Währenddessen bereiteten die
Uof und Of ihre Po auf den jeweiligen
Ausbildungsplätzen
vor, um im Anschluss die Sdt
auszubilden.
Die Uof und Of repetierten diverse
Kompetenzen des GAD
(Grundausbildungsdienst)
wie z.B. die Anwendung von
Zwangsmitteln bei Personendurchsuchungen,
unbewaffneten
Konflikten und Festnahmen.
In Kombination soll die
RSG-Ausbildung hier ergänzend
wirken, sowie die Sdt mit
Wachauftrag mit der Ausrüstung
vertraut machen. Ein rundum
Refresher der Wundversorgung
anhand der zur Verfügung
gestellten IVP stellt die Grundversorgung
der KaHi sicher.
Die ABC Ausbildung erweist
sich gerade aufgrund der nicht
immer sichtbaren Bedrohung
(Giftgas o.ä) als eine sinnvolle
und nützliche Wiederholung,
die es zu beherrschen gilt. Die
Arbeit an den Funkgeräten
sollte die Sdt technisch auf dem
aktuellen Stand halten und jene
wieder mit den Funkgeräten
vertraut machen, die durch ihre
Funktion nicht immer direkt
INHALT
• AAD 10
• Ausbildung auf den
Waffenplätzen
• Letzter WK als
Geb Inf Bat 77
• Mad Jack
Schon gewusst?
Angehörige der Armee
können kostenlos in den
Walter Zoo gehen, solange
Sie die Uniform tragen.
Das Abenteuerland Walter
Zoo befindet sich in Gossau
in der Nähe der Kaserne
Neuchlen und wäre
sicher eine tolle Möglichkeit,
die man im Ausgang
erkunden könnte.
SPANNENDE BILDER
UND WK-UPDATES SIND
AUCH AUF FACEBOOK
ZU FINDEN!
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2 | 24. März 2017 WWW.FACEBOOK.COM/77BAT
mit den Geräten arbeiten.
Während die Grundausbildung
im Standort Neuchlen in Anschwilen
durchgeführt wurde,
wurde auf dem Schiessplatz
Breitfeld scharf geschossen
und alle Teilnehmer für die Wache
ausgebildet.
Es stellte sich heraus, dass alle
Sdt von der Übung profitieren
konnten. Dies galt insbesondere
in punkto Sicherheit für die
kommenden Gefechtsschiessen
als notwendig. Die Sdt sowie
das Kader konnte so ihr Wissen
und die Handhabung bzgl.
ihrer Ausrüstung wieder festigen.
Durch diese Übung konnte
die Grundlage für das weitere
Vorgehen des Geb Inf Bat 77
sichergestellt werden.
AAD 10
Sicherlich haben schon viele
von der berüchtigten Spezialeinheit
der Schweizer Armee,
AAD 10, gehört. Gibt es
diese wirklich? AAD 10, das
Armee-Aufklärungsdetachement
10, gibt es tatsächlich,
allerdings ist diese Einheit
nicht für jedermann gedacht.
Das AAD 10 wurde zum ersten
Mal im Jahre 2004 mit einer
Stärke von rund 90 Sdt gegründet.
Im Jahre 2011 war Sie das
erste Mal voll einsatzbereit.
Einmal jährlich wird ein mehrstufiges,
strenges Auswahlverfahren
durchgeführt, welchem
die zukünftigen Angehörigen
des AAD 10 unterzogen werden.
Die Erfüllung der anspruchsvollen
Aufgaben des
Armee-Aufklärungsdetachement
10 erfordert eine überdurchschnittliche
mentale und
körperliche Leistungsfähigkeit.
Die Kandidaten werden dabei
detailliert auf ihre physische,
psychische und intellektuelle
Leistungsfähigkeit überprüft.
Dabei sind neben einer Grundanforderung
eine zweitägige
Vorselektion, eine medizinische
Überprüfung am Fliegerärztlichen
Institut (FAI), eine
psychologische Selektion in
Zusammenarbeit mit der Universität
Zürich sowie ein 19-tägiger
praktischer Auswahlkurs
zu bestehen. Eine Anstellung
als Armeeaufklärer ist nur nach
Bestehen aller Teilprüfungen
möglich.
Bei der Vorauswahl muss der
zukünftige Angehörige der
AAD 10 unteranderem 50 Liegestützen
in 2min, 60 Rumpfbeugen
in 2min, 10 Klimmzüge
in 2min, einen 5km Geländelauf
in 24min, einen 8km
Marsch mit 15kg Gepäck in
58min und einen 25km Marsch
mit 25kg Gespäck in 3.5h hinterlegen.
Auch wenn der Anwärter diese
Prüfungen gut oder überdurchschnittlich
meistert, heisst das
noch nicht, dass er im AAD
10 aufgenommen ist. Nach 3-4
Monaten folgt ein 3-wöchiger
Auswahlkurs (engere Auswahl)
in welchem die Kandidaten intensiv
in allen Leistungsbereichen
geprüft werden (körperlich,
Persönlichkeit, Motivation
u. v. a.). Sollte der Anwärter
auch diese Auswahl bestehen,
kann er nun einen Vertrag unterschreiben,
mit welchem er
offiziell Angehöriger des Armee-Aufklärungsdetachements
10 wird.
Erfolgreiche Absolventen werden
mit Beginn der Grundausbildung
im AAD 10 als
Fachberufsunteroffiziere oder
-offiziere angestellt. Danach
folgt die Grundausbildung
sowie anschliessend die Spezialisten-
und Infiltrationsausbildung.
Die Grundausbildung
ist für alle Teilnehmer gleich
strukturiert und dauert 52 Wochen.
Bereits nach sechs Monaten
sind die Teilnehmer des
Grundkurses für ein reduziertes
Aufgabenspektrum einsatzbereit.
Nebst praktischer
Ausbildung in verschiedenen
Einsatztechniken (Schutz, Aufklärung,
Patrouillentechnik,
Gefechtstechnik, Übermittlung,
Überleben, Sanitätsdienst
etc.) wird grosser Wert auf Inhalte
wie Rechtslehre, Geografie,
Ethnologie, interkulturelle
Kompetenz, internationale Sicherheitspolitik,
Sprach- und
Kommunikationstechnik,
Taktik und Führungstechnik
gelegt. Nach dem Grundkurs
werden die Angehörigen des
AAD 10 in einen der Züge eingeteilt,
während parallel die
Ausbildung zum Spezialisten
weitergeht. Dabei wird die Infiltrationstechnik
des Zuges,
die Verbandsausbildung auf
Stufe Einsatzdetachement wie
auch die Einzelspezialisierung
entweder als Sanitätsspezialist,
Übermittlungsspezialist,
Sprengspezialist oder Scharfschütze
intensiv gefestigt und
in unterschiedlichen Situationen
angewandt.
Jetzt chlöpfts! - Ausbildung
auf den Waffenplätzen
Der dritte Tag stand ganz im
Zeichen der Spez Ausbildungen.
Nach zwei stillen Tagen im Geb
Inf Bat 77 wurde es endlich laut
auf den Waffenplätzen.
An den jeweiligen Kp Stao
wurden die Sdt auf ihren Spezialisierungen
ausgebildet. Im
Breitfeld, Waffenplatz der Kaserne
Neuchlen, verschafften
wir uns einen Überblick und
besuchten die einzelnen Repetitorien
der Ausbildungen. Die
Trp konnten auf dem Waffenplatz
jegliche Kampfausrüstung
von GWA, Stgw, LMg,
GMTF, Radspz, bis zur PzF
trainieren. Die Sdt machten
einen interessierten Eindruck,
waren mental bereit und konzentriert,
da im Vergleich zum
letzten WK dieses Jahr wieder
scharf geschossen wird.
Das Geb Inf Bat 77 bewies

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somit die mentale wie auch
die materielle Bereitschaft der
Truppe. Die Feuerkraft der
Infanterie kam auf dem Waffenplatz
vollumfänglich zum
Zuge. Zuverlässige Zusammenarbeit
zwischen Vorgesetzten
und Sdt war ein Muss auf
dem Feld. Während die Sdt in
der Ausbildung scharf schossen,
kommandierten, kontrollierten
und leiteten die Wm und
Lt die Übungen. Die LMg Spez
hatten gehäuft mit Störungen
zu rechnen, konnten diese jedoch
souverän und in Zusammenarbeit
beheben.
Auf der Hochebene in Anschwilen
im AN9, wurde noch
grösseres Geschütz aufgefahren.
Die Rede ist von 12.7er
Geschützen, montiert auf den
Piranhas und GMTF der Armee.
Bei den Rdspz93 musste das
Kader einen Befehl zur Übungsunterbrechung
aufgrund der
wetterbedingt schlechten Sichtverhältnisse
aussprechen. Die
Besatzer konnten zum Glück
die Übung gegen Mittag fortsetzen,
da der Nebel sich etwas
auflöste. Auf dem Schiessplatz
Breitfeld gestaltete sich das
Training v.a aufgrund des Regens
etwas unangenehmer –
sofern man im Vorhinein den
Rucksack nicht ganz dem Befehl
getreu gepackt hatte.
Eine spannende neue Beobachtung
war, dass alle Munitionslager
neu mit einer scharfen Wache
ausgestattet waren. Dies ist
zwar ressourcenintensiv, bringt
jedoch eine erhöhte Sicherheit
mit sich. Seit diesem Jahr sind
an allen Munitionsstandorten
auf dem Waffenplatz voll ausgerüstete
(Splitterschutzweste,
RSG, Stgw) Sdt als voll funktionsfähige
Wache eingesetzt.
Dies hängt mit den Munitionsdiebstählen
und dem erhöhtem
Druck durch die Öffentlichkeit
zusammen.
Ziel der Ausbildung war es, die
Züge der Kp für kommende
Woche für die U "MARMOT-
TA" sowie U "CAPRICORN"
vorzubereiten, sodass im Endeffekt
alle auf ihrer Spez Ausbildung
auf dem neusten Stand
sind und am Kp Gef S an der
komplexen Zusammenarbeit
gewachsen sind. Zudem findet
nächste Woche das Nachtschiessen
(ebenfalls Teil der
U "MARMOTTA") statt. Hier
wird insbesondere für die teilnehmenden
AdA gelten, dass
sie ihren Kameraden blind vertrauen
können.
Letzter WK als
Geb Inf Bat 77
Nach dem Schritt von der
Armee 95 zur Armee XXI
folgt per 1. Januar 2018 mit
der Weiterentwicklung der
Armee (WEA) ein weiterer
wichtiger Schritt in Richtung
moderne Armee.
Ziele der WEA
Mit der WEA werden die allgemeine
Wehrpflicht und das
Milizsystem beibehalten. Ein
wichtiges Ziel der WEA liegt
darin, die Armee auf die veränderten
gesellschaftlichen
Gegebenheiten und auf die zunehmende
Individualisierung
anzupassen.
Leistungsarten
In Zukunft soll die Armee mit
Einführung der WEA drei verschiedene
Leistungsarten mit
unterschiedlichen Reaktionszeiten
erbringen:
- PERMANENT
- VORHERSEHBAR
- NICHT VORHERSEHBAR
Unter permanenten Leistungen
versteht man die Basisdienstleistungen
für zivile Behörden.
Darunter fällt auch, dass neu
zwei bewaffnete Flugzeuge
zur Intervention im Luftraum
rund um die Uhr und während
365 Tagen im Jahr einsatzbereit
sind.
Vorhersehbare Leistungen stehen
im Zusammenhang mit
dem Konferenzschutz, dem
Objektschutz, der Wahrung
der Lufthoheit mit verstärktem
Luftpolizeidienst, dem Assistenzdienst
im Ausland und der
Friedensförderung.
Leistungen, die nicht vorhersehbar
sind, werden im
Rahmen eines neuen Bereitschaftssystems
der Armee mit
abgestufter Bereitschaft erbracht.
Innert Stunden sollen
erste Einsatzkräfte, bestehend
aus Berufsorganisationen und
Durchdienern, vor Ort sein.
Auf der 1. Bereitschaftsstufe
stehen sodann die Schulen sowie
die WK-Formationen, die
aktuell im Dienst sind. Gewisse
Milizformationen werden als
solche mit hoher Bereitschaft
bestimmt; sie bilden die 2. Stufe
und sollen innert Tagen einsatzbereit
sein. Innert 10 Tagen
soll schliesslich die Leistungserbringung
durch weitere Milizformationen
nach Aufgebot
mit bis zu 35’000 AdA erfolgen.
Aufgrund des neuen Bereitschaftssystems
der Armee wird
ab 2018 auch in den jeweiligen
WK die Mobilmachungsorganisation
intensiv trainiert.
Die Truppen müssen ihre Ansprechpartner
und die Abläufe
auf den Mobilmachungsplätzen
und in den Armeelogistikcen-

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tern kennen.
Neue Gliederung
Mit der WEA findet eine Verkleinerung
der Armee auf
100’000 AdA (Sollbestand)
bzw. 140’000 AdA (Effektivbestand)
statt. Ausserdem werden
mehrere grosse Verbände sowie
Bat und Abt umstrukturiert und
neu eingeteilt. Die Zahl der Bat
wird von 177 auf 109 reduziert.
Ein Bat wird neu einen Sollbestand
von max. 800 AdA haben,
wobei jede Kp einen Sollbestand
von max. 150 AdA haben
wird. Die Territorialregionen
werden in Territorialdivisionen
umbenannt. Jeder Territorialdivision
werden vier bis fünf Inf
Bat unterstellt.
Mit der Reduzierung und Verkleinerung
der Einheiten soll
die regionale Verankerung der
Truppe verstärkt werden, indem
die Durchführung der WK wieder
vermehrt in den Ortschaften
möglich wird. Die Einsatzverbände
lernen dadurch ihre
Einsatzregion wieder besser
kennen und sind wieder näher
bei der Bevölkerung.
Ausrüstung
Die Armee verfügt bereits heute
über leistungsfähige Systeme,
doch ist eine vollständige
Ausrüstung der Truppe nicht
möglich. Durch die Verkleinerung
der Armee auf 100’000
AdA erfolgt eine Neuzuweisung
des Materials. Danach
sollen Einsatzverbände vollständig
ausgerüstet sein. Marginale
Ausrüstungslücken
werden weiterhin v.a. bei Radfahrzeugen
und Übermittlungsmitteln
bestehen und sollen im
Rahmen der materiellen Erneuerung
geschlossen werden.
Was ändert sich für die Geb
Inf Br 12, das Geb Inf Bat 77
und deren AdA?
Die Geb Inf Br 12 wird per
31. Dezember 2017 aufgelöst
und vier der sechs Bataillone
werden der Territorialdivision
3 unterstellt. Aus dem Geb Inf
Bat 77 wird per 1. Januar 2018
neu das Geb Inf Bat 91. Die
WK finden ab 1. Januar 2018
gemäss WEA statt.
Die Dienstleistungspflicht der
Mannschaft wird mit der WEA
von 260 auf 245 Diensttage reduziert.
Die RS wird von 21 auf
18 Wochen verkürzt werden,
wobei alle AdA (inkl. Kaderanwärter)
wieder eine komplette
RS absolvieren müssen.
Mad Jack
Im Jahr 2014 wurde Oberstleutnant
John Malcolm Thorpe
Fleming Churchill oder „Mad
Jack" dafür geehrt, ein kaltblütiger
Irrer zu sein, der mit
Bogen und Schwert bewaffnet
schreiend in die Schlacht
stürmte.
Das Erste, was die Mitglieder
der Nazigarnison auf der norwegischen
Insel Vågsøy gehört
haben müssen, als die britischen
3. Kommando-Truppen
am 27. Dezember 1941 landeten,
war die dröhnende Darbietung
eines Dudelsacks. Ein
Kommandosoldat stand an der
Spitze des Landungsboots und
spielte den schwungvoll-martialischen
„March of the Cameron
Men". Als das Schiff angelegt
hatte, sprang er an Land,
warf eine Granate auf die Deutschen,
zog sein Schwert und
stürzte sich lauthals brüllend
ins Gefecht.
Der erbittert kämpfende Soldat
war der 35-jährige Lieutenant
Colonel John Malcolm Thorpe
Fleming Churchill. Der Auftritt
bei dieser Schlacht, die unter
dem Namen Operation Archery
bekannt ist, war in seinem Leben
jedoch keineswegs der bizarrste
oder gefährlichste. Im
Laufe des Zweiten Weltkriegs
überlebte „Mad Jack" mehrere
Explosionen, entkam einigen
Kriegsgefangenenlagern,
nahm bei einem einzigen Angriff
mehr als 40 Deutsche mit
vorgehaltener Klinge gefangen
und war 1940 der letzte Mann
in der Geschichte, der mit einem
Langbogen tötete.
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IMPRESSUM
Gesamtverantwortung
Oberstlt i Gst Ralf Walser,
Kdt Geb Inf Bat 77
Leitung
PIO Fachof
Dario Schellenberg
Redaktion und Verlag
Oblt Marco Gräzer
Sdt Michel Akhdar
Sdt Zoran Savic
Sdt Tobias Weder
Etwas gehört oder
gesehen?
Meldung an PIO:
gebinfbat77@gmail.com
„Wir wünschen dem Geb Inf Bat 77 einen erfolgreichen WK 2017, Ihre Arbonia AG“.