77 NEWS WK 2016 Ausgabe5
77 NEWS WK 2016 Ausgabe5
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<strong>77</strong> <strong>NEWS</strong> <strong>WK</strong> <strong>2016</strong><br />
AUSGABE 5 | 9. Juni <strong>2016</strong><br />
WWW.FACEBOOK.COM/<strong>77</strong>BAT<br />
Ei "GOTTARDO"<br />
Ausgangslage<br />
Aus der Geb Inf Kp <strong>77</strong>/1 sind<br />
66 AdA im Einsatz zu Gunsten<br />
des Ei "GOTTARDO". Dieser<br />
Assistenzdienst ist ein Beitrag<br />
an das Gelingen der historischen<br />
Feier, der Eröffnung des<br />
Gotthard-Basistunnels. Es ist<br />
der längste Eisenbahntunnel<br />
der Welt. Für den EVB (Einsatzverband<br />
Boden) stellte das<br />
Geb Inf Bat <strong>77</strong> zwei Detachemente<br />
zur Verfügung.<br />
Det 1<br />
Det 1 besteht aus 50 AdA der<br />
Geb Inf Kp <strong>77</strong>/1 und ist in die<br />
Inf Kp 16/3 integriert. Zugleich<br />
ist dieser Verband die TF SÜD<br />
(Task Force Süd). Diese haben<br />
verschiedene Schutz- und Bewachungsaufträge<br />
südlich des<br />
Gotthards. Verteilt sind sie auf<br />
4 Standorte. 1 Standort südlich<br />
Gotthard im Tessin. 3 Standorte<br />
nördlich Gotthard, in Realp/<br />
Andermatt. Nach einem holprigen<br />
Start der Integration und<br />
Verteilung sowie der EBA folgte<br />
dann die Phase der Etablierung.<br />
Nun ist ein eingetakteter<br />
Zustand vorhanden.<br />
Ein Teil der <strong>77</strong>er ist im Tessin.<br />
Dort sind sie eingesetzt,<br />
um diverse Schutzobjekte zu<br />
bewachen, z.B. Luftschächte,<br />
Strommasten, etc. Weiter als<br />
Wache im Front-Standort und<br />
im Schutz einer MSE 2.<br />
Der grössere Teil ist bei den<br />
Standorten Andermatt/Realp<br />
zur Bewachung der KP Standorte<br />
eingesetzt. In Realp beispielsweise<br />
ist der KP mit den<br />
logistischen Einheiten. Weiter<br />
muss eine Truppenunterkunft<br />
Notspital bewacht werden und<br />
eine Festungsanlage, in dem<br />
Küchenpersonal, Mat- und<br />
Mun Mag untergebracht sind.<br />
Mit einem Leistungsabtreten<br />
wurden die Angehörigen der<br />
Geb Inf Kp <strong>77</strong>/1 honoriert.<br />
Während dem ersten Juni-Wochenende<br />
ist für alle Wochenend-Dienst<br />
angesagt. Die Integration<br />
in die Kp <strong>77</strong>/1 war für<br />
Sonntag, 05.06.16 vorgesehen.<br />
INHALT<br />
• U "PROTEZIONE 16"<br />
• Der Werdegangeines<br />
jungen Berufsoffiziers<br />
• Fahnenübergabe<br />
• VTU "HOUDINI SEDICI"<br />
• Abschied unseres Bat<br />
Kdt<br />
TF NORD (Task Force Nord).<br />
Einsatzgebiete sind: 3 Cluster<br />
mit Aufträgen in Sedrun (Bewachung<br />
Schacht), Amsteg<br />
(Bewachung NEAT Nebenstollen)<br />
und Erstfeld (Festgelände).<br />
Jeder hatte eine Rolle<br />
Das Det 1 und 2 des Geb Inf Bat<br />
<strong>77</strong> können auf einen speziellen<br />
Echt-Einsatz zurückschauen,<br />
den sie wahrscheinlich so<br />
schnell nicht mehr vergessen<br />
werden. Sie haben in diesem<br />
Mega-Event eine wichtige Rolle<br />
gespielt. Dies alles im Rah-<br />
In der Ukft Notspital und Festung Andermatt traf ich auf weitere<br />
<strong>77</strong>zger. Wm Häusermann, Sdt Riz, Sdt Mühlematter und Sdt Mohn<br />
sind zufrieden und nehmen es wie es kommt.<br />
Det 2<br />
Det 2 besteht aus 16 Angehörigen<br />
der Geb Inf Kp <strong>77</strong>/1 und<br />
ist in die MP Gren Kp 2/2 integriert.<br />
Eingerückt sind sie in<br />
Sattel/Sz, wo sie die EBA absolvierten.<br />
Dann wurden sie in<br />
das Dienstrad der Gren Kp integriert.<br />
Dieser Verband ist die<br />
SPANNENDE BILDER<br />
UND <strong>WK</strong>-UPDATES SIND<br />
AUCH AUF FACEBOOK<br />
ZU FINDEN!<br />
FACEBOOK.COM/<strong>77</strong>BAT
2 | 9. Juni <strong>2016</strong> WWW.FACEBOOK.COM/<strong>77</strong>BAT<br />
men des Ei "GOTTARDO".<br />
Dafür wurden vom Bundesrat<br />
2000 AdA freigegeben, welche<br />
rund um die Durchführung der<br />
Eröffnungsanlässe Aufgaben<br />
im Bereich Sicherheit innehalten.<br />
Es kam zwar anders als sie<br />
dachten, also kein gewöhnlicher<br />
<strong>WK</strong> auf der St. Luzisteig<br />
mit dem neuen Kp Kdt, Hptm<br />
Mechti. Dafür dürfen sie von<br />
sich sagen, eine Rolle für die<br />
Eröffnungsfeierlichkeiten eines<br />
Jahrhundertbauwerks gespielt<br />
zu haben und bei einem Assistenzdiensteinsatz<br />
dabei gewesen<br />
zu sein<br />
Andermatt/Mels, den 01.06.<strong>2016</strong><br />
Besuchsbericht von<br />
Maj Schlumpf (Stab Geb Inf<br />
Bat <strong>77</strong>)<br />
Wm Dürlewanger, Sdt Büsser und Sdt Bernet waren auf der Wache<br />
in Realp und berichten über ihre Eindrücke im Einsatz. Nach<br />
anfänglichen Startschwierigkeiten seien sie gut gestartet. „Es sei<br />
schon speziell, dass wir in einem echten Einsatz sind“. Dennoch<br />
komme das kameradschaftliche teilweise auch ein wenig zu kurz,<br />
da sie oft im Einsatz seien. Aber falls einmal eine Nicht-Einsatz-<br />
Schicht bevorsteht gibt es Angebote wie z.B. ein Besuch in Gotthard-Museum<br />
Airolo, ein weiterer Besuch in einer Festung, Trip<br />
zur Teufelsbrücke und andere Ausflüge in der Region. So lernt man<br />
die Gegend noch besser kennen. Um den AdA gute Voraussetzungen<br />
zu schaffen, schaue die Kp 16/3 recht gut. Einen solchen Einsatz<br />
sei eben etwas einmaliges.<br />
U "PROTEZIONE 16"<br />
Den ganzen <strong>WK</strong> über steht<br />
die Geb Inf Kp <strong>77</strong>/3 unter<br />
Kp Kdt, Hptm Sandro Coray<br />
dem Lehrverband Genie/<br />
Rettung für eine Übung zur<br />
Verfügung. In dieser Zeit bewältigen<br />
sie gemeinsam die U<br />
"PROTEZIONE 16".<br />
Um was geht es bei der<br />
U "PROTEZIONE 16"?<br />
Der Schutz kritischer Infrastruktur,<br />
ungeachtet ob armeeeigene<br />
oder zivile, gehört zu<br />
den wichtigen Aufgaben der<br />
Armee. Dabei sind Objekte<br />
zu schützen, welche vor allem<br />
gegenüber physischen Einwirkungen,<br />
beispielsweise durch<br />
terroristische Gruppierungen<br />
beziehungsweise Sabotage,<br />
eine Gefährdung aufweisen.<br />
Der Geniedienst aller Truppen<br />
soll aufzeigen, wie mit behelfsmässigen<br />
baulichen Massnahmen<br />
der genietechnische<br />
Schutz sichergestellt werden<br />
kann. In diesem Zusammenhang<br />
wird im ersten Halbjahr<br />
<strong>2016</strong> die Truppenübung "Härten<br />
eines Objekts" am Beispiel<br />
der Stehtankanlage AVC Rotkreuz<br />
durchgeführt. Es geht<br />
darum, den Vorteil unserer<br />
Milizarmee mit den vielfältigen<br />
zivilen Fähigkeiten unserer<br />
Soldaten und Kadern zu nutzen.<br />
Gemeinsam mit einem Genie-Zug,<br />
welche die schweren<br />
Hebegeräte mitbrachten, wird<br />
die Durchhaltefähigkeit einer<br />
Infanterie-Kompanie auf die<br />
Probe gestellt.<br />
Rund 180 AdA arbeiteten unter<br />
Anleitung des Bau Chefs<br />
Obwm Alain Giger aus der<br />
Kp <strong>77</strong>/3, einer neuen, aber<br />
altbekannten Funktion, an diesem<br />
Dispositiv. Während des<br />
Aufbaus galt es dieses auch<br />
gleichzeitig zu schützen. Nicht<br />
anders, als bei einem Ernstfall.<br />
Obwm Alain Giger, im Zivilen<br />
Bauführer einer grossen Baufirma,<br />
stellte sich einer besonderer<br />
Herausforderung. „Durch<br />
die stetigen Gruppenwechsel<br />
bei den einzelnen Arbeiten,<br />
musste die Übergabe detailliert<br />
erfolgen, damit genau am<br />
gleichen Punkt weitergearbeitet<br />
werden konnte“, so Giger. Der<br />
erst letztes Jahr zum Obwm<br />
beförderte Bauführer, führte<br />
uns einmal um die ganze Anlage.<br />
"<strong>77</strong> News" gibt Dir einen<br />
Überblick über die eingesetzen<br />
Systeme und erklärt Dir deren<br />
Nutzen.<br />
Hesco-Bags werden mit Splitt gefüllt und vor zu schützende Gebäude<br />
gestellt, um vor Beschuss zu schützen. Dieses System verwenden<br />
unter anderem auch die Amerikaner. Das einfache Ausziehprinzip<br />
ermöglicht einen schnellen Aufbau.<br />
Diese Bausteine aus massivem Beton werden SwissBlocks genannt.<br />
Sie können ganz einfach wie Legosteine gestapelt werden.<br />
Ein Block kann zwischen 310-930 kg schwer sein.
3 | 9. Juni <strong>2016</strong> WWW.FACEBOOK.COM/<strong>77</strong>BAT<br />
Das Schutzwandsystem SAM, welches an Schallungen vom Bau<br />
erinnert, wurde mit Splitt gefüllt und dient dem Schutz gegen Beschuss.<br />
Holzbalken werden in Containern eingelagert. Durch den Hohlraum<br />
zwischen den Wänden und den Balken kommt ein ballistischer<br />
Effekt zu tragen.<br />
Um das ganze Areal wurden die Zäune mit Natodraht und Tergitter<br />
gehärtet.<br />
Fahnenübergabe<br />
Am Mittwochnachmittagwurde<br />
die Fahne in Anwesenheit<br />
von Gästen in der St. Luziesteig<br />
abgegeben. Der Bat<br />
Kdt, Oberstlt i Gst Damian<br />
Casanova, blickte auf einen<br />
abwechslungsreichen und intensiven<br />
<strong>WK</strong> zurück.<br />
Am Schluss waren sie alle wieder<br />
vereint. Nach den zahlreichen<br />
Einsätzen, am Gotthard<br />
bei der Neat-Basistunneleröffnung<br />
durch die Geb Inf Kp<br />
<strong>77</strong>/1 von Hptm Kerim Mechti,<br />
in Rotkreuz bei der Stehtankanlage<br />
durch die Geb Inf Kp<br />
<strong>77</strong>/3 von Hptm Sandro Coray<br />
und in Uzwil beim kantonalen<br />
Schwingfest durch die Geb<br />
Inf Stabskp von Hptm Patrick<br />
Hasler war das Bataillon das<br />
einzige Mal in diesem <strong>WK</strong><br />
komplett versammelt. Der<br />
Bat Kdt fasste in einigen Anekdoten<br />
die letzten drei bzw.<br />
vier Wochen zusammen und<br />
blickte unter anderem auf die<br />
durchgeführten Übungen "CA-<br />
MUOTSCH" und "CAVRIEL"<br />
zurück, in welcher die Geb Inf<br />
Kp <strong>77</strong>/2 von Hptm Giuliano<br />
Paschina zum Einsatz kam. Allen<br />
Dienstleistenden sprach er<br />
seinen Dank aus und würdigte<br />
den Einsatz jedes Einzelnen<br />
für die erbrachte Leistung. Mit<br />
allen Höhen und Tiefen sprach<br />
Oberstlt i Gst Casanova von<br />
einem erfolgreichen <strong>WK</strong>, aus<br />
welchem viele neue Lehren<br />
gezogen, aber auch das bereits<br />
sitzende Können bestätigt werden<br />
konnte. Nach diesen Worten<br />
kommandierte der Bat Kdt<br />
sein Geb Inf Bat <strong>77</strong> ein letztes<br />
Mal in die Achtungsstellung,<br />
ehe sich diese zurück an ihre<br />
<strong>WK</strong>-Standorte machten und<br />
sich der WEMA widmen werden.<br />
Ps. Damit zukünftige Urlaubsgesuche<br />
rechtzeitig eingereicht<br />
werden können; nächster <strong>WK</strong><br />
findet vom 20. März – 7. April<br />
2017 im Rm Säntisalpen, Hintere<br />
Au statt.
4 | 9. Juni <strong>2016</strong> WWW.FACEBOOK.COM/<strong>77</strong>BAT<br />
Der Werdegang eines<br />
jungen Berufsoffiziers<br />
Um Berufsoffizier der Schweizer<br />
Armee zu werden, bietet<br />
die Militärakademie (MIL-<br />
AK) an der ETH Zürich drei<br />
Ausbildungswege an. Neben<br />
der Militärschule, für Offiziere<br />
mit einer abgeschlossenen<br />
Berufsausbildung und/oder<br />
einer Berufsmatura, wird<br />
auch ein Bachelorstudiengang<br />
in Staatswissenschaften und<br />
ein Diplomlehrgang an der<br />
ETH Zürich angeboten.<br />
Der Weg zum Bachelorstudiengang<br />
Die Selektion zum Berufsoffiziersanwärter<br />
beginnt in der Regel<br />
zwei bis drei Jahre vor dem<br />
Ausbildungsstart an der MIL-<br />
AK. In meinem Fall bewarb<br />
ich mich als Zeitoffizier in der<br />
Infanterie Rekrutenschule 12 in<br />
Chur und wurde per 1.1.2011<br />
angestellt. Mein Pflichtenheft<br />
beinhaltete die Planung und<br />
Durchführung von Ausbildungssequenzen<br />
während der<br />
Unteroffiziersschule und die<br />
Funktion des Kompanie Kommandanten<br />
Stellvertreters in einer<br />
Rekrutenschulkompanie.<br />
Parallel zu den Tätigkeiten als<br />
Zeitoffizier durchlief ich ein internes<br />
Assessment im Lehrverband<br />
Infanterie und durfte bald<br />
darauf am Assessment Center<br />
für angehende Berufsoffiziere<br />
(ACABO) teilnehmen. Das<br />
zweitägige Assessment Center<br />
überprüft auf hohem Niveau<br />
die Fähigkeiten der Kandidaten<br />
in den Bereichen Präsentationstechnik,<br />
Intelligenz, Konfliktbewältigung<br />
und Teamarbeit, um<br />
nur einige zu nennen.<br />
Der positive Entscheid am Ende<br />
des ACABO bedeutete, dass ich<br />
mich zwischen der Militärschule<br />
und dem Bachelorstudiengang<br />
entscheiden musste. Da ich vordienstlich<br />
die kaufmännische<br />
Matura abgeschlossen hatte,<br />
entschied ich mich für den Weg<br />
über die Passerelle hin zum Bachelorstudiengang<br />
an der ETH<br />
Zürich. Die Schweizer Armee<br />
unterstützte mich durch einen<br />
angepassten Arbeitsvertrag auch<br />
finanziell bei dieser einjährigen<br />
Weiterbildung. Im Juli 2013 erfüllte<br />
ich alle Klausuren an der<br />
Eidgenössischen Maturitätsprüfung.<br />
In der Folge, wurde ich<br />
als Berufsoffiziersanwärter der<br />
Schweizer Armee neu angestellt<br />
und durfte den Bachelorstudiengang<br />
in Staatswissenschaften an<br />
der ETH Zürich im September<br />
2013 in Angriff nehmen.<br />
Hptm Paschina bei der Übungsbesprechung<br />
Bachelor in Staatswissenschaften<br />
ETH Zürich<br />
Der Bachelorlehrgang in Staatswissenschaften<br />
an der ETH Zürich<br />
dauert sechs Semester und<br />
beinhaltet sowohl militärische<br />
als auch zivile Themen. Offensichtlich<br />
militärische Inhalte<br />
wie Militärgeschichte, Militärökonomie<br />
oder Strategie werden<br />
erfolgreich mit Vorlesungen<br />
zu Statistik, Makroökonomie<br />
oder Privatrecht vermengt. Dies<br />
sorgt dafür, dass das Studium<br />
interessant und abwechslungsreich<br />
bleibt.<br />
Eines der Hauptziele der Militärakademie<br />
ist es, dass angehende<br />
Berufsoffiziere als<br />
Experten in Sicherheits- und<br />
staatspolitischen Fragen auftreten<br />
können. Aus diesem Grund<br />
wird sowohl auf eine vertiefte<br />
Allgemeinbildung, als auch auf<br />
ein breites politikwissenschaftliches<br />
Wissen Wert gelegt. Damit<br />
der Bezug zur Schweizer<br />
Armee und den militärischen<br />
Aufgaben nicht abhandenkommt,<br />
leisten die BO Anw im<br />
Bachelorlehrgang weiterhin ihren<br />
Milizdienst in den Einheiten<br />
und Stäben.<br />
Am Ende des Studiums haben<br />
die Anwärter eine Bachelorarbeit<br />
zu schreiben, bei der sie das<br />
Thema frei wählen können. In<br />
meinem Fall handelte es sich um<br />
den Bereich Resilienztraining in<br />
der Schweizer Armee, dessen<br />
Möglichkeiten und Grenzen.<br />
Eine militärpsychologische Arbeit,<br />
die den Aufbau der psychischen<br />
Widerstandsfähigkeit bei<br />
Rekruten in der Rekrutenschule<br />
thematisiert hat.<br />
Zusammengefasst lässt sich sagen,<br />
dass der Bachelor in Staatswissenschaften<br />
an der ETH<br />
Zürich eine massgeschneiderte<br />
Veranstaltung für angehende<br />
Berufsoffiziere der Schweizer<br />
Armee ist. Die Ausbildungsinhalte<br />
gehen aber deutlich über<br />
militärspezifische Inhalte hinaus.<br />
Der persönliche Nutzen der<br />
Ausbildung<br />
An angehende Berufsoffiziere<br />
wird sowohl in der Öffentlichkeit<br />
als auch im privaten Umfeld<br />
der Anspruch gestellt, dass<br />
man rasch und in einer verständlichen<br />
Art und Weise zu Fragen<br />
in sicherheits- und staatspolitischen<br />
Bereichen Auskunft<br />
geben kann. So wie ein Polymechaniker<br />
professionell über<br />
seine Arbeit, die verwendeten<br />
Materialien und die Fertigungsprozesse<br />
berichten kann, sind<br />
wir Berufsoffiziersanwärter in<br />
der Pflicht, über Armeeprojekte<br />
und -reformen oder staatspolitische<br />
Prozesse, unser Umfeld zu<br />
informieren. Gleichzeitig werden<br />
wir durch die Ausbildung<br />
an der MILAK und ETH Zürich<br />
auf unsere Erstverwendung in<br />
den Rekrutenschulen vorbereitet.<br />
Wohin geht die Reise?<br />
Mit dem Erfüllen der Bachelorarbeit<br />
vor zwei Wochen, endete<br />
auch die Ausbildung an der<br />
ETH Zürich. In den folgenden<br />
acht Monaten absolviere ich zusammen<br />
mit den übrigen Lehrgangsteilnehmern<br />
militärische<br />
Aus- und Weiterbildungswochen<br />
in der ganzen Schweiz. Der<br />
akademische Rucksack wird<br />
sozusagen mit militärischem<br />
Fachwissen auf technischer<br />
und taktischer Ebene aufgefüllt.<br />
Dieses 7. Semester an der MIL-<br />
AK soll alle Anwärter «Mission<br />
Ready» machen, also den<br />
Start in ihrer Erstfunktion als<br />
Kompanie Kommandant oder<br />
Einheitsberufsoffizier erleichtern.<br />
Auch auf mich wartet eine<br />
Aufgabe innerhalb des Lehrverbands<br />
Infanterie, vorzugsweise<br />
als Kompanie Kommandant einer<br />
Rekrutenschulkompanie für<br />
2-4 Jahre. Das Personalgespräch<br />
Mitte Juni und die schriftliche<br />
Abkommandierung Ende August<br />
werden zeigen, welches<br />
mein erster Arbeitsort als Berufsoffizier<br />
sein wird.
5 | 9. Juni <strong>2016</strong> WWW.FACEBOOK.COM/<strong>77</strong>BAT<br />
VTU "HOUDINI SEDICI"<br />
Die Neuauflage der VTU<br />
"HOUDINI SEDICI" stellte<br />
gleichzeitig auch die Dernière<br />
für den Bat Kdt, Oberstlt<br />
i Gst Damian Casanova dar.<br />
Am Montag machten sich die<br />
einzelnen Kompanien auf um<br />
ihre zugeteilten Berrm zu beziehen.<br />
Der Raum St. Luzisteig<br />
wurde unter den drei Kompanien<br />
ALPHA/Kp 1, BRAVO/Kp<br />
2 und UNIFORM/Kp 4 aufgeteilt.<br />
SIERRA/Stabskp <strong>77</strong> bezog<br />
und härtete im Raum Mels<br />
um das Bat KP. Montag 1200<br />
war U Beginn. Die Kompanien<br />
richteten weiterhin ihre Berrm<br />
ein, etablierten ihre Diensträder<br />
und wurden damit beauftragt,<br />
einsatzbezogene Ausbildung<br />
zu betreiben. Während dieser<br />
Zeit stiess UNIFORM mit dem<br />
SWV bereits in den Zernierungsraum<br />
vor um direkt von<br />
den Geschehnissen vor Ort berichten<br />
zu können. Zudem war<br />
es ihr Auftrag diesen zu schliessen<br />
und den Anschlussraum sicherzustellen.<br />
Das Geb Inf Bat<br />
<strong>77</strong> war im subsidiären Einsatz<br />
und somit den zivilen Behörden<br />
unterstellt. Zur Unterstützung<br />
der Kantonspolizei war<br />
der Auftrag drei HVT (High-<br />
Value-Target = hochrangiges<br />
Ziel) festzumachen, welche<br />
sich und ihre Anhängerschaft<br />
im Raum "ÄULI" aufhielten.<br />
Ab Dienstag 0600 waren die<br />
Kompanien in MBG 4. AL-<br />
PHA, BRAVO und UNIFORM<br />
wurden im frühen Verlauf des<br />
Morgens ausgelöst und erhielten<br />
den Auftrag, parallel den in<br />
Nord und Süd aufgeteilten Einsatzraum<br />
zu säubern und den<br />
Zernierungsraum zu schliessen.<br />
Mittels Feuer und Bewegung<br />
stiessen die einzelnen Verbände<br />
abwechslungsweise vor und<br />
nahmen das Dorf Äuli in ihren<br />
Besitz. Im Gegensatz zum<br />
weitläufigen Einsatzraum im<br />
letzten Jahr in Domat/Ems waren<br />
die Herausforderungen auf<br />
allen Stufen die engen Räume.<br />
Im urbanen Gebiet ist vor allem<br />
die taktische Platzierung der<br />
Radspz mit dem grösstmöglichen<br />
Eigenschutz sehr schwierig.<br />
Die Einsatzdistanz einer<br />
herkömmlichen Panzerfaust<br />
liegt bei 250 m auf stehende<br />
Ziele. Bei Ausfall eines Panzers<br />
kann dann nicht mehr von<br />
Kollateralschaden gesprochen<br />
werden. Für die abgesessenen<br />
Truppen stellen vor allem die<br />
Verschiebungen zwischen den<br />
Gebäuden grosse Gefahr dar.<br />
Da der Gegner in jedem Gebäude<br />
vermutet werden muss,<br />
ist die Sicherstellung des Feuerschutzes<br />
immens wichtig und<br />
erfordert die mentale Bereitschaft<br />
jedes Einzelnen. Da es<br />
bei solchen grossen Aktionen<br />
immer wieder zu längeren Verzögerungen<br />
kommen kann und<br />
somit teilweise die Züge gezwungen<br />
sind einfach nur ihre<br />
Stellung zu halten und sich auf<br />
den nächsten Stoss vorzubereiten,<br />
liegt es an den Zugführern<br />
seine Unterstellten im richtigen<br />
Moment wieder aufzurütteln<br />
und mental abzuholen. Und<br />
auch dann kann es vorkommen,<br />
dass eigene Verluste vermeldet<br />
werden müssen. Im Einsatz<br />
spricht man von der „golden<br />
hour“ in welcher ein akutmedizinischer<br />
Patient gerettet<br />
werden kann. Auch wenn man<br />
nicht hofft von dieser Gebrauch<br />
machen zu müssen, ist das Vorhandenein<br />
und Funktionieren<br />
der Einheitssanität eine der<br />
wichtigsten Motivationsstützen<br />
der Truppe. Und in einer Volltruppenübung<br />
wie "HOUDINI"<br />
wird alles und jeder beübt. So<br />
überrascht es nicht, dass dem<br />
Bataillon ein Superpuma zur<br />
Verfügung stand und stetig den<br />
Verletztentransport bewerkstelligen<br />
zu können. Nach einigen<br />
Rückschlägen in den eigenen<br />
Reihen gelang es schlussendlich<br />
die HVT zu neutralisieren<br />
und den Raum "ÄULI" wieder<br />
in Besitz zu nehmen. Übung<br />
erfüllt!
6 | 9. Juni <strong>2016</strong> WWW.FACEBOOK.COM/<strong>77</strong>BAT<br />
Abschied unseres<br />
Bat Kdt<br />
Oberstlt i Gst Damian Casanova<br />
verlässt per Ende Jahr<br />
das Geb Inf Bat <strong>77</strong><br />
Oberstlt i Gst Damian Casanova<br />
wird mit dem diesjährigen<br />
Wiederholungskurs seine letzte<br />
Dienstleistung im Geb Inf<br />
Bat <strong>77</strong> absolvieren, er wird das<br />
Kommando des Geb Inf Bat <strong>77</strong><br />
per Ende Jahr abgeben.<br />
Der Bat Kdt hat das Kommando<br />
per 1. Januar 2014 übernommen<br />
und hat mit dem <strong>77</strong><br />
drei Wiederholungskurse absolviert.<br />
Wir alle durften ihn in der <strong>WK</strong><br />
Vorbereitung, in der täglichen<br />
Arbeit oder in Stabsübungen in<br />
Zusammenarbeit mit dem Bat<br />
Stab als einen offenen und versierten<br />
Bat Kdt erleben. Jedermann<br />
fand bei ihm Gehör, jedes<br />
Anliegen wurde ernst genommen<br />
und jedes noch so kleine<br />
Detail wurde berücksichtigt. In<br />
den zahlreichen gemeinsam mit<br />
ihm absolvierten Bataillonsgefechtsübungen<br />
zeigte sich Casanova<br />
als ein Kdt, der stets<br />
an vorderster Front anzutreffen<br />
war und seine Untergebenen<br />
forderte. Wir alle konnten viel<br />
von ihm lernen.<br />
Damian Casanova wird per<br />
1.1.17 voraussichtlich in einem<br />
grossen Verband tätig sein. Wir<br />
wünschen ihm für seine zukünftige<br />
militärische Laufbahn<br />
viel Erfolg und Freude.<br />
Sein Nachfolger als Kdt unseres<br />
Bataillons wird per 1.<br />
Januar 2017 Major i Gst Ralf<br />
Walser.<br />
Maj Zinsli (Stab Geb Inf Bat <strong>77</strong>)<br />
8 3<br />
6 2<br />
9 8<br />
4<br />
2 1<br />
1<br />
3 7<br />
4 5 7 1<br />
2 6 1<br />
5 6<br />
8 4 3 1 9 6 3 4<br />
3 2 7 2 3<br />
7 9<br />
5 8 4 2 1<br />
5<br />
7 3<br />
6 5<br />
1 9 7 6<br />
Für Sdt Bischof<br />
EINFACH SCHWIERIG<br />
IMPRESSUM<br />
Gesamtverantwortung<br />
Oberstlt i Gst<br />
Damian Casanova, Kdt Geb<br />
Inf Bat <strong>77</strong><br />
Leitung<br />
PIO Fachof<br />
Dario Schellenberg<br />
Redaktion und Verlag<br />
Oblt Marco Gräzer<br />
Sdt Tobias Weder<br />
Etwas gehört oder<br />
gesehen?<br />
Meldung an PIO:<br />
gebinfbat<strong>77</strong>@gmail.com<br />
WhatsApp: 075 424 07 01