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Freihandelsabkommen TTIP, CETA & TISA<br />
Bauernopfer !!!<br />
In den letzten Monaten ist es um die geplanten Freihandelsabkommen<br />
TTIP, CETA & TISA in den Medien<br />
sehr still geworden. Die Gefahr, dass diese dennoch <strong>auf</strong><br />
uns zukommen, ist aber noch nicht gebannt. Der Ruin<br />
unserer Bauern und eine deutliche Reduzierung heimischer<br />
Qualitätsstandards wären die Folge.<br />
Foto: zvG<br />
Doch was genau bedeuten<br />
diese Freihandelsabkommen<br />
für Österreich?<br />
Beginnen wir mit TTIP:<br />
Der Begriff TTIP steht für<br />
„Transatlantic Trade and<br />
Investment Partnership“,<br />
also eine Handels- und Investitionspartnerschaft<br />
zwischen den USA und<br />
Europa.<br />
Klingt vielleicht im ersten<br />
Moment gut, ist es aber<br />
nicht (zumindest nicht für<br />
Europa bzw. Österreich).<br />
Die USA wollen solcherart<br />
die größte Freihandelszone<br />
der Welt schaffen<br />
und die Privilegien von<br />
Großkonzernen und Investoren<br />
absichern bzw. diese<br />
noch stark ausweiten.<br />
Kurz gesagt sollen unterschiedliche<br />
Regelungen<br />
bezüglich Produktzulassungen,<br />
Qualitäts- und<br />
Umweltstandards zwischen<br />
Foto ©: Pixabay<br />
der EU und der USA harmonisiert<br />
werden.<br />
Da diese in der USA deutlich<br />
geringer = schlechter<br />
sind, würde dies für uns<br />
einen Abbau von Gesundheitsstandards,<br />
der Konsumentenschutzbestimmungen<br />
sowie Sozial- und Umweltstandards<br />
bedeuten.<br />
Auch die Qualitätsstandards<br />
würden sich deutlich<br />
reduzieren (z. B.<br />
genmanipulierte Lebensmittel,<br />
hormonbehandeltes<br />
Fleisch, etc ...).<br />
Laut dem Bund für Umwelt-<br />
und Naturschutz<br />
Deutschland werden z. B.<br />
90% des amerikanischen<br />
Rindfleisches mit Wachstumshormonen<br />
behandelt<br />
(in Österreich 0%).<br />
Dadurch können die US-<br />
Betriebe deutlich günstiger<br />
produzieren, wobei<br />
natürlich auch deren Qualität<br />
deutlich schlechter ist<br />
als jene, die Österreichs<br />
Landwirte produzieren.<br />
Ein Ergebnis von TTIP<br />
wäre somit ein Preisdumping<br />
durch minderwertige<br />
Qualität aus den USA, die<br />
Österreichs Bauern in den<br />
Ruin treiben würde.<br />
Dazu muss man sagen,<br />
dass bereits jetzt viele<br />
Bauern <strong>auf</strong>grund des dzt.<br />
herrschenden Preisverfalls<br />
ums wirtschaftliche Überleben<br />
kämpfen.<br />
Lt. Agrarmarkt Austria<br />
(AMA) bekommen österreichs<br />
Milchbauern derzeit<br />
knapp 30 ct/ltr. Milch.<br />
Bei Eiern lag der Preis<br />
Anfang Juni <strong>2016</strong> bei Bodenhaltung<br />
je nach Größe<br />
zwischen 7,38 ct./Stk.<br />
(unter 53 gr.) bis hin zu<br />
12,73 ct./Stk. (XL = 73 gr.<br />
und mehr), die Schweinebauern<br />
durften sich bei<br />
Schlachtschweinen über<br />
1,53 Euro/kg „freuen“.<br />
Sollte TTIP kommen, werden<br />
Österreichs Bauern<br />
entweder noch weniger<br />
für ihre Produkte erhalten<br />
oder ihre Produkte <strong>auf</strong>grund<br />
Preisdumpings nicht<br />
mehr verk<strong>auf</strong>en können.<br />
Nicht nur die Bauern,<br />
auch der Konsument ist<br />
letztlich der Verlierer (<strong>auf</strong>geweichte<br />
Kennzeichnungspflicht<br />
bei den Produkten,<br />
deutlich schlechtere<br />
Qualität, etc ...).<br />
Was für TTIP gilt, gilt im<br />
Großen und Ganzen auch<br />
für CETA, also das geplante<br />
Freihandelsabkommen<br />
zwischen Kanada<br />
und Europa.<br />
Und was das <strong>Recht</strong>liche<br />
betrifft: Amerikanische<br />
und kanadische Konzerne<br />
können gegen Staaten klagen,<br />
wenn deren Umweltstandards<br />
zu Umsatzeinbußen<br />
führen.<br />
Fälle wie jener des schwedischen<br />
Energiekonzerns<br />
Vattenfall, der die BRD<br />
<strong>auf</strong>grund dessen Ausstieges<br />
aus der Atomenergie<br />
<strong>auf</strong> 4,7 Mrd. Euro verklagte,<br />
könnten somit bald<br />
zur Tagesordnung werden.<br />
Und TISA, ein Freihandelsabkommen<br />
mit Dienstleistungen,<br />
sieht die Privatisierung<br />
von Dienstleistungen<br />
vor. Dies könnte<br />
zum Beispiel dazu führen,<br />
dass die Wasserversorgung<br />
von privaten Anbietern<br />
übernommen wird.<br />
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