Zoonews Frühling 2017

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12 TIERGARTEN-GESELLSCHAFT ZÜRICH Der Riesenwaran ist ein Fleischfresser. Er jagt vor allem Echsen und andere Kleintiere, frisst aber auch Aas. VOM SPITZMAULNASHORN ZUM RIESENWARAN Seit 1965 war das von Heini Hediger eröffnete «Afrikahaus» das Daheim von Spitzmaulnashörnern. Nach der Abgabe des letzten Tieres im März 2016 begann der Umbau. 2018 wird es als Australienhaus wieder öffnen. INTERVIEW von TGZ-Präsidentin Claudia Poznik mit Dr. Samuel Furrer Mit dem Riesenwaran wird im neuen Australienhaus ab 2018 die grösste Echse Australiens einziehen. Was braucht es denn alles an Erneuerungen, damit im ehemaligen Zuhause der schwergewichtigen afrikanischen Laubfresser ein immerhin bis über zwei Meter langes, fleischfressendes Reptil einziehen kann? Warum kommt ausgerechnet der Riesenwaran zu uns nach Zürich? Der Riesenwaran ist ein wunderschönes Tier. Seine charakteristische netzartige Zeichnung, seine Agilität, aber auch seine pure Grösse machen ihn zu einer der attraktivsten Reptilienarten Australiens. Diese Art ist ein herpetologisches Highlight und in Zoologischen Gärten ausserhalb Australiens bisher nur ganz selten anzutreffen. Europaweit wird der Riesenwaran erstmals in Zürich zu sehen sein! Was zeichnet die Riesenwarane aus? Riesenwarane erreichen über zwei Meter Körperlänge und sind damit die grössten Echsen in Australien. Sie be- Bild: Alessandra Sarti/imageBROKER ZOONEWS FRÜHLING 2017
TIERGARTEN-GESELLSCHAFT ZÜRICH 13 wohnen vor allem aride, halbwüstenoder steppenartige Habitate. Durch ihre Grösse und ihre räuberische Lebensweise besetzen sie die Nische des dominanten Prädators. Diese Rolle spiegelt sich auch in ihrem Verhalten wider, welches als sehr selbstbewusst und furchtlos bezeichnet werden kann. KÄNGURU & EMU BESUCHERUNTERSTAND KÄNGURU & EMU VOLIERE LACHENDER HANS RIESENWARAN Plan: Zoo Zürich Inwiefern unterscheidet sich die Haltung von Reptilien von derjenigen von Säugetieren? Der Hauptunterschied liegt in der Art und Weise, wie die Tiere ihre Betriebstemperatur erreichen. Säugetiere sind endotherm, heizen sich also selber auf die optimalen rund 36°C Körpertemperatur auf. Reptilien sind viel stärker «solarbetrieben». Sie brauchen die Wärmestrahlung der Sonne oder die von Spezialleuchten, um sich aufzuwärmen und ihre Vorzugstemperatur zu erreichen. Je nach Reptilienart ist diese Vorzugstemperatur unterschiedlich. So funktionieren Brückenechsen bereits mit einer Körpertemperatur von 14°C ganz gut, wogegen sich einige wüstenlebende Reptilien erst mit 40°C zufriedengeben. Welche Bedürfnisse gilt es zu decken? Der Riesenwaran ist gross und gilt als bewegungsfreudig. Dimensionierung und Ausstattung sind also entsprechend zu planen. Zwei der ehemaligen Innenanlagen der Nashörner und eine grosse, neu errichtete Aussenanlage werden den Waranen zur Verfügung stehen. Es gibt Kletter-, Grab- und Rückzugsmöglichkeiten sowie mehrere Komfortplätze mit hohem Temperatur- und Lichtangebot. Eine grosse Palette von Spezialleuchten ist nötig, um die hohen Ansprüche an Lichtintensität, Ultraviolettlicht und Wärmestrahlung befriedigen zu können. Stellenweise werden so Temperaturen über 60°C erreicht. Tatsächlich hat man bei freilebenden Tieren festgestellt, dass sie während der warmen Saison eine fast konstante Körpertemperatur von 37°C haben. Dem Bedürfnis zur Thermoregulation zu entsprechen ist also ganz zentral. LORI-VOLIERE KOALA EIN-/ AUSGANG Welche Anpassungen in den Gehegen waren und sind nötig, damit sich die Riesenwarane bei uns wohl fühlen? Die ursprüngliche Anlage wird in vielen Belangen umgestaltet. Wir möchten eine Landschaft schaffen, die die Charakteristik des natürlichen Habitats der Tiere bestmöglich darstellt. Damit werden viele Ansprüche der Tiere bereits befriedigt. Hinzu kommen spezifische Einrichtungen wie Eiablagemöglichkeiten, Rückzugsnischen im Kunstfels, Abtrennmöglichkeiten und eine mobile Transportkiste im Hintergrundbereich, wo die Tiere auch gefahrlos trainiert und gemanagt werden können. Die Methode des Target Trainings wird bereits bei unseren Krokodilen mit gutem Erfolg angewendet. Die Tiere bewegen sich damit problemlos und stressfrei von A nach B. Gleichzeitig ist das Training eine interessante Beschäftigung, bei der die Tiere auf der kognitiven Ebene gefordert werden. Es erstaunt immer wieder, was Reptilien, generell ja nicht gerade als Schnelldenker bekannt, hierbei zu leisten im Stande sind. Woher kommen die Tiere, die wir im nächsten Jahr in Zürich besuchen dürfen? JUNG-/ ZWERGWARAN WILDKANINCHEN Informationen und Kontakt: tiergartengesellschaft.ch tgz@zoo.ch EIN-/ AUSGANG KOALA Das neue Australien erstreckt sich über die ganze Fläche der ehemaligen Nashornanlage. Die Eröffnung ist im Frühling 2018. Wir möchten Nachzuchttiere von einem privaten Züchter in der Nähe von Brisbane beziehen. Ich habe ihn besucht. Er ist ein Reptilien-Freak und hält verschiedene Echsenarten in grossen Volieren in seinem Garten, wobei er fast alle regelmässig nachzüchtet. Bei ihm konnte ich auch ein fast ausgewachsenes Männchen auf den Arm nehmen. Seither bin ich noch viel stärker fasziniert von dem ganz speziellen Charakter dieser Echsen. Ich bin sicher, unsere Besucher werden ebenfalls von der Anmut und Eleganz der Riesenwarane begeistert sein. ZOONEWS FRÜHLING 2017
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Seite 5 und 6: SCHWERPUNKT 5 R RÜSSEL ZOONEWS FR
Seite 7 und 8: SCHWERPUNKT 7 Krachan Elefantenpark
Seite 9 und 10: NATURSCHUTZ 9 FERNZIEL SÜDPOLARMEE
Seite 11: Die Natur hat ein Elefantengedächt
Seite 15 und 16: Schadenskizze 20 % Rabatt auf Onlin

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