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Stadt Mönchengladbach Untersuchungen zum ...

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BSV BÜRO FÜR STADT- UND VERKEHRSPLANUNG DR.-ING. REINHOLD BAIER GMBH<br />

HANBRUCHER STRASSE 9<br />

D-52064 AACHEN<br />

TELEFON 0241-7 05 50-0<br />

TELEFAX 0241-7 05 50-20<br />

MAIL@BSV-PLANUNG.DE<br />

WWW.BSV-PLANUNG.DE<br />

UST-IDNR.DE 121 688 630<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

<strong>Untersuchungen</strong><br />

<strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan<br />

Schlussbericht<br />

ENTWURF<br />

Bearbeitung:<br />

Dr.-Ing. Reinhold Baier (Projektleitung)<br />

Dipl.-Ing. Christoph Hebel<br />

Dipl.-Ing. Yvonne Jachtmann<br />

Dipl.-Geogr. Angelika Reinartz<br />

Dipl.-Ing. Karl Heinz Schäfer<br />

Andreas Warnecke M.A.<br />

Aachen, Juni 2011<br />

N:\2004_04\040390 Mgladbach\A_Berichte\Schlussbericht\08062011_Schlussbericht_Entwurf_v8.docx<br />

HRB 3329 AMTSGERICHT AACHEN GESCHÄFTSFÜHRER: DR.-ING. REINHOLD BAIER DIPL.-ING. AXEL C. SPRINGSFELD<br />

STADTPLANER ARCHITEKTENKAMMER NW UND BERATENDE INGENIEURE INGENIEURKAMMER-BAU NW<br />

BANKVERBINDUNG: SPARKASSE AACHEN KONTO NR. 16 011 116 BLZ 390 500 00


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Aufgabenstellung und Arbeitsprogramm 4<br />

2 <strong>Stadt</strong>struktur - Historische Entwicklung 7<br />

3 Strukturdaten und Mobilität 9<br />

4 Analyse der Verkehrsnetze 12<br />

4.1 Netz des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) 12<br />

4.2 Ruhender Kfz-Verkehr 19<br />

4.2.1 Gesamtstädtische Analyse 19<br />

4.2.2 Schlussfolgerungen aus den Parkerhebungen und<br />

Diskussionsansätze 21<br />

4.3 Netz des Öffentlichen Verkehrs (ÖV) 25<br />

4.3.1 Standards im ÖV 25<br />

4.3.2 Vergleich der Bedienungsstandards mit dem<br />

vorhandenen ÖPNV-Angebot 27<br />

4.3.3 Verknüpfungen Bus / Bahn 30<br />

4.3.4 Schienenkonzept <strong>Mönchengladbach</strong> 30<br />

4.4 Radverkehrsnetz 31<br />

5 <strong>Stadt</strong>verträglichkeit des Verkehrs 37<br />

5.1 Straßenräumliche Verträglichkeit für Fußgänger und<br />

Radfahrer 37<br />

5.2 Betroffenheit durch Lärm 46<br />

5.3 Verkehrsbedingte Luftschadstoffe 48<br />

5.4 Verkehrssicherheit 50<br />

6 Erreichbarkeitsanalysen 53<br />

7 Analyse der Nahmobilität in den (<strong>Stadt</strong>teil-) Zentren 57<br />

8 Zusammenfassung und Überlagerung der<br />

Analyseergebnisse sowie Ableitung von<br />

Handlungsschwerpunkten 65<br />

9 Ziele der Verkehrsentwicklungsplanung 68<br />

9.1 Ziele <strong>zum</strong> motorisierten Individualverkehr (MIV) 70<br />

9.2 Ziele <strong>zum</strong> öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) 71<br />

9.3 Ziele <strong>zum</strong> Fußgänger- und Radverkehr 72<br />

9.4 Ziele zur Lärmminderung und Verbesserung der<br />

Luftqualität 73<br />

10 Szenarienentwicklung 74<br />

10.1 Prognose-0-Fall 74<br />

10.1.1 Fiskalische Einflussgrößen 75<br />

10.1.2 Strukturelle Entwicklungen 76<br />

10.1.3 Veränderungen im Verkehrsverhalten 78<br />

10.1.4 Änderungen in den Verkehrsnetzen 81<br />

10.1.5 Fazit 85<br />

10.2 Zwischenschritte - Entwicklung und Bewertung von<br />

Netzvarianten 88<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-


11 Zielkonzepte für alle Verkehrsarten 90<br />

11.1 Zielkonzept motorisierter Individualverkehr (MIV) 91<br />

11.1.1 Grundlegender Ansatz 91<br />

11.1.2 Maßnahmen des Landes und des Bundes 93<br />

11.1.3 Städtische Maßnahmen 93<br />

11.1.4 MIV-Zielkonzept 94<br />

11.2 Gesamtstädtisches Parkraumkonzept 103<br />

11.2.1 Problemlage in <strong>Mönchengladbach</strong> 104<br />

11.2.2 Bewohnerparken 105<br />

11.2.3 Parkhäuser und Tiefgaragen 106<br />

11.2.4 Anforderungen an die Konkretisierung des<br />

Parkraumbewirtschaftungskonzeptes in räumlichen<br />

Teilbereichen 108<br />

11.3 Zielkonzept Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) 110<br />

11.4 Zielkonzept Fahrradverkehr 114<br />

11.5 Zielkonzept Verkehrssicherheit 116<br />

11.5.1 Straßenräumliches Handlungskonzept 116<br />

11.5.2 Leitlinien für eine verkehrssichere Gestaltung von<br />

Anlagen des Fußgänger- und Fahrradverkehrs 118<br />

11.5.3 „Weiche“ Maßnahmen der<br />

Verkehrsentwicklungsplanung 125<br />

11.6 Umwelt 131<br />

11.6.1 Lärm 131<br />

11.6.2 Luftschadstoffe 133<br />

11.7 Ergebnis – Zielszenario 2015 und Ausblick 2025 135<br />

12 Umsetzungskonzepte 137<br />

Anhang 1: Ergebnisse der Erhebungen <strong>zum</strong> ruhenden Verkehr 139<br />

Anhang 2: Nahverkehrsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> –<br />

Mängelanalyse und Maßnahmenvorschläge 151<br />

Anhang 3: Hinweise und Anregungen aus<br />

Bezirksvertretungen und Bürgerschaft 154<br />

Anhang 3: Hinweise und Anregungen aus<br />

Bezirksvertretungen und Bürgerschaft 154<br />

Anhang 4: Maßnahmen des ÖPNV-Zielkonzepts 158<br />

Anhang 5: Maßnahmen des Zielkonzepts Radverkehr 162<br />

Anhang 6: Pilotprojekt „Kinderstadtteilplan Rheydt-Mitte“ –<br />

Kartografisches Ergebnis 166<br />

Anhang 7: Straßenräumliches Handlungskonzept –<br />

Maßnahmenpläne für die <strong>Stadt</strong>teile 167<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-


1 Aufgabenstellung und Arbeitsprogramm<br />

Der Verkehr und seine Auswirkungen beherrschen die öffentliche<br />

Diskussion in den meisten Städten. Damit vorhandene Probleme<br />

langfristig gelöst oder <strong>zum</strong>indest deutlich verringert werden können<br />

und die städtische Verkehrssituation entsprechend definierter<br />

Ziele gestaltet werden kann, ist ein Gesamtkonzept für die Zukunft<br />

– ein „Verkehrsentwicklungsplan“ – notwendig. Ein solches grundlegendes<br />

Programm wurde für <strong>Mönchengladbach</strong> für die städtische<br />

Verkehrsplanung bis 2015/2025 erarbeitet.<br />

Grundlage der Planung war zunächst eine intensive Analyse des<br />

bestehenden Verkehrsgeschehens. Die Analyse 2005 ist die Basis<br />

für alle <strong>Untersuchungen</strong> und weiteren Arbeitsschritte im VEP. Daran<br />

hat sich nichts verändert. Der Prognosehorizont 2015 ist durch<br />

die eingetretenen Verzögerungen mittlerweile sehr kurz gegriffen.<br />

Die auf dieser Prognosebasis entwickelten Konzepte sind auch für<br />

den Prognosehorizont 2025 tragfähig. Da bei einem größeren<br />

Prognosezeitraum (bis 2025) eher eine geringfügige Reduzierung<br />

der Verkehrsmengen zu erwarten ist, ist die Prognose 2015<br />

durchaus nutzbar und nach wie vor aktuell. Aktuelle Verkehrszählungen<br />

belegen, dass die Verkehrsbelastungen im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

stagnieren bis geringfügig abnehmen.<br />

Als Grundlagen für die Analyse und den Prognose-Null-Fall standen<br />

die Ergebnisse des Projekts “MG 2030" mit seinen <strong>Stadt</strong>entwicklungsszenarien<br />

und städtebaulichen Analysen sowie ein von<br />

der PTV AG kodiertes Verkehrsnetz zur Verfügung, das von BSV<br />

in Zusammenarbeit mit der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> in ein Verkehrsmodell<br />

implementiert wurde.<br />

Aufgrund der im Verlauf der Bearbeitung eingetretenen strukturellen<br />

Entwicklungen sowie Daten aus aktuellen Verkehrserhebungen<br />

bestand zwischenzeitlich die Notwendigkeit, das Verkehrsmodell<br />

fortzuschreiben. Die Bearbeitungen dazu wurden im Dezember<br />

2005 abgeschlossen.<br />

Die folgende Abbildung zeigt die Struktur des Arbeitsprogramms<br />

zur Verkehrsentwicklungsplanung.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

4


Abbildung 1-1: Verkehrsentwicklungsplanung <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> –<br />

Arbeitsprogramm und Untersuchungsaufbau<br />

Als gesamtstädtisches Planungsinstrument besitzt der Verkehrsentwicklungsplan<br />

eine gewisse Körnigkeit. Gegenstand der <strong>Untersuchungen</strong><br />

ist das grundlegende Mobilitäts- und Verkehrsgeschehen<br />

in <strong>Mönchengladbach</strong>, ein besonderer Schwerpunkt liegt damit<br />

bei der Gestaltung (und Verknüpfung) der Netze der einzelnen<br />

Verkehrsarten.<br />

Dementsprechend wurden in <strong>Mönchengladbach</strong> vorrangig diejenigen<br />

Netzelemente untersucht, die eine – überörtliche bzw. gesamtstädtische<br />

– Verbindungsfunktion aufweisen. Das untersuchte<br />

Straßennetz ist aus Abbildung 1-2 ersichtlich.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

5


Abbildung 1-2: Untersuchungsstraßennetz im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Mönchengladbach</strong><br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

6


2 <strong>Stadt</strong>struktur - Historische Entwicklung<br />

Das heutige <strong>Mönchengladbach</strong> ist ein Zusammenschluss aus<br />

mehreren Kleinstädten und Gemeinden. Die Besonderheit der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> ist nach wie vor die Bipolarität mit den<br />

zwei Zentren <strong>Mönchengladbach</strong> und Rheydt. Obwohl im Laufe der<br />

Entwicklung in weiten Teilen Siedlungsbereiche zusammengewachsen<br />

sind, lassen sich noch heute Spuren der Geschichte in<br />

der Siedlungs- und Infrastruktur der <strong>Stadt</strong> erkennen. In der Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts sind noch der monopolare Siedlungskern<br />

Gladbach sowie dörfliche Strukturen im Umland klar erkennbar.<br />

Um 1900 zeichnen sich Rheydt, Odenkirchen und Wickrath als<br />

größere Siedlungsflächen ab, die sich kettenartig entlang der<br />

Nord-Süd verlaufenden Straßenverbindung entwickeln (Abbildung<br />

2-1).<br />

Im Jahr 1921 wurden die Landgemeinden München-Gladbach und<br />

Neuwerk mit den Städten München-Gladbach und Rheindahlen<br />

zur <strong>Stadt</strong> München-Gladbach vereinigt. Die Gründe hierfür waren<br />

bereits zu dieser Zeit die starke wirtschaftliche und bauliche Verflochtenheit<br />

der Orte sowie das Bevölkerungswachstum während<br />

der Industrialisierung. <strong>Mönchengladbach</strong>s industrieller Aufstieg<br />

wurde vor allem durch die Entwicklung der Textilindustrie von der<br />

Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts geprägt. Daneben<br />

entwickelte sich auch eine textilorientierte Maschinenindustrie.<br />

Die bis in die 1960er Jahre noch vorherrschende Textilindustrie<br />

ging dann stärker zurück und wurde teilweise vom tertiären Sektor<br />

(öffentlicher und privater Dienstleistungen) abgelöst. Die Siedlungsentwicklung<br />

zeigt zu dieser Zeit eine weitere Ausdehnung in<br />

die Fläche und das Zusammenwachsen der einzelnen Siedlungsbereiche<br />

entlang einer Nord-Süd-Achse (Abbildung 2-1).<br />

Die Bevölkerung in Gladbach und Rheydt nahm in der Folgezeit<br />

weiter zu und mit rasch anwachsender Motorisierung, ausgelöst<br />

durch Wirtschaftswachstum und zunehmenden Wohlstand, entstand<br />

eine weitere Verdichtung der Siedlungsräume und Gewerbeflächen.<br />

Zwischenräume wurden durch Besiedlung geschlossen,<br />

so dass die bis dahin bandartige Siedlungsstruktur in eine in weiten<br />

Teilen flächenhaften Besiedlung überging.<br />

Durch den Bau eines dichten Autobahnrings ab den 1970er Jahren<br />

wurde die <strong>Stadt</strong> an ein dichtes Netz überregionaler Verkehrsverbindungen<br />

angebunden, eine Entwicklung, die durch den Ausbau<br />

des Flughafens ergänzt wurde.<br />

Die heutige kreisfreie <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> entsteht 1975 im<br />

Zuge der kommunalen Neugliederung aus dem Zusammenschluss<br />

von <strong>Mönchengladbach</strong>, Rheydt und Wickrath mit 263.000 Einwohnern.<br />

Aus den im Verlauf der in den vergangenen Jahrzehnten<br />

vorgenommenen administrativen Veränderungen ergeben sich die<br />

zahlreichen Bezirks- und Subzentren, die sich nach wie vor auf die<br />

politisch-administrativen Strukturen der <strong>Stadt</strong> auswirken.<br />

Im Jahr 2009 wurde die Verringerung der <strong>Stadt</strong>bezirke von 10 auf<br />

4 durch den Rat beschlossen. Die Bezirke Hardt und <strong>Stadt</strong>mitte<br />

bilden den neuen Bezirk Nord, die Bezirke Neuwerk, Volksgarten<br />

und Giesenkirchen wurden <strong>zum</strong> Bezirk Ost zusammengefasst.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

7


Rheydt-Mitte, Rheydt-West und Odenkirchen sind nun Süd und<br />

Rheindahlen mit Wickrath ist der neue Bezirk West.<br />

In der wirtschaftlichen Entwicklung der <strong>Stadt</strong> setzt sich der Trend<br />

zu einer weiteren Verlagerung in den Dienstleistungsbereich fort,<br />

die Bruttowertschöpfung wird mit ca. einem Viertel durch das Produzierende<br />

Gewerbe und mit ca. 75% im Dienstleistungsbereich<br />

erbracht. Leitbranchen im Wirtschaftssektor sind Textil und Mode,<br />

Maschinenbau, Elektronik und Logistik.<br />

Abbildung 2-1: Siedlungsentwicklung in <strong>Mönchengladbach</strong> (Quelle:<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong>, Fachbereich <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

und Planung<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

8


3 Strukturdaten und Mobilität<br />

Für das Analysejahr 2005 waren für die <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

die in Abbildung 3-1 genannten Strukturdaten anzusetzen.<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

0<br />

267.000<br />

Strukturdaten Analyse 2005<br />

109.000<br />

102.000<br />

137.000<br />

Einwohner Arbeitsplätze Erwerbstätige Pkw<br />

Abbildung 3-1: Strukturdaten Analyse 2005<br />

An einem durchschnittlichen Werktag außerhalb der Ferienzeit<br />

werden in <strong>Mönchengladbach</strong> rd. 1,2 Mio. Wege zurückgelegt. Von<br />

diesen Wegen werden fast 20 % von Personen unternommen, die<br />

nicht in <strong>Mönchengladbach</strong> wohnen, sondern beispielsweise <strong>zum</strong><br />

Arbeiten oder Einkaufen einpendeln (Abbildung 3-2).<br />

Das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel ist das Auto, 59% aller<br />

Wege im <strong>Stadt</strong>gebiet werden mit Kraftfahrzeugen zurückgelegt<br />

(Abbildung 3-2). Im Vergleich zu den Ergebnissen der bundesweit<br />

durchgeführten <strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Mobilitätsverhalten „MID-<br />

Mobilität in Deutschland“ (MID 2002) liegt dieser Wert leicht über<br />

dem Durchschnittswert vergleichbarer Großstädte.<br />

Wie aktuelle bundesweite <strong>Untersuchungen</strong> zeigen, hat die für die<br />

Analyse zugrunde gelegte Datenbasis 2005 nach wie vor Gültigkeit:<br />

Der Vergleich deutscher Großstädte mit 100.000 bis 500.000<br />

Einwohnern für die Jahre 2003 und 2008 zeigt, dass sich der Modal-Split<br />

nur geringfügig verändert: In Abhängigkeit von Topographie,<br />

Bevölkerungsstruktur, Infrastrukturen und städtespezifischen<br />

Wertehaltungen steigt oder sinkt der MIV-Anteil marginal zugunsten<br />

oder zulasten der Verkehrsarten des Umweltverbundes. In<br />

einigen vergleichbaren Städten sind erstmals Anzeichen für rückläufige<br />

MIV-Anteile und Fahrleistungen erkennbar, die zu einem<br />

Anstieg des ÖV und des Fahrradverkehrs führen. Die erkennbaren<br />

Spannbreiten der Modal-Split-Werte verdeutlichen, dass stadtindividuelle<br />

Charakteristika einen starken Einfluss ausüben. (SrV<br />

2008).<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

9


Abbildung 3-2: Modal-Split Analyse 2005 – Einwohnerwege<br />

Die wichtigsten Wegezwecke der Ein- und Auspendlerverkehre<br />

sind Arbeiten und Einkaufen. Die wichtigsten Zielorte der Auspendler<br />

sind Düsseldorf, Neuss und Krefeld. Die meisten Einpendler<br />

nach <strong>Mönchengladbach</strong> kommen aus Viersen, dem Kreis<br />

Heinsberg und dem Raum Neuss/Düsseldorf. Die Reisezwecke<br />

der Wege auf <strong>Mönchengladbach</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet sind in Abbildung<br />

3-3 dargestellt.<br />

Abbildung 3-3: Wegezwecke Analyse 2005 – Gesamtwege<br />

Die Darstellung der Verkehrsverflechtungen im <strong>Stadt</strong>gebiet (Binnenverkehr)<br />

veranschaulicht die Bedeutung der beiden Zentren<br />

<strong>Stadt</strong>mitte und Rheydt für die Gesamtstadt sowie deren starke<br />

Beziehung untereinander (Abbildung 3-4).<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

10


Abbildung 3-4: Verkehrsverflechtungen im Binnenverkehr – Analyse<br />

2005<br />

Während im westlichen <strong>Stadt</strong>gebiet (Hardt, Rheindahlen, Wickrath)<br />

die Verkehrsströme überwiegend radial auf die beiden Zentren<br />

zu verlaufen, sind im östlichen <strong>Stadt</strong>gebiet auch starke Tangentialverflechtungen<br />

festzustellen, z.B. in den Bereichen Odenkirchen,<br />

Rheydt-Mitte, Volksgarten und Neuwerk.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

11


4 Analyse der Verkehrsnetze<br />

Wesentlicher Bestandteil eines Verkehrsentwicklungsplans ist die<br />

funktionale Gliederung der Verkehrsnetze. Die Funktion eines<br />

Netzelements ergibt sich in der Regel aus der Bedeutung der Verbindungen,<br />

die über diesen Abschnitt verlaufen. Die funktionale<br />

Gliederung liefert damit Ansatzpunkte für<br />

– die Festlegung der Netzdichte,<br />

– die konkrete Gestaltung der Netzelemente (Infrastruktur, Betrieb<br />

etc.),<br />

– die Konzeption von Wegweisungs- und Leitsystemen,<br />

– die Steuerung und Priorisierung von Verkehrsströmen in Knotenpunkten<br />

und auf bestimmten Routen,<br />

– geeignete Anschlusspunkte (Knotenpunkte) für städtebauliche<br />

Entwicklungsgebiete<br />

sowie im Hinblick auf die Straßennetzhierarchie auch für den Zuschnitt<br />

von Tempo-30-Zonen und für einen LKW-Routenplan.<br />

4.1 Netz des Motorisierten Individualverkehrs (MIV)<br />

Das zu untersuchende Straßennetz der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

wird in Anlehnung an die „Rahmenrichtlinie für die integrierte<br />

Netzgestaltung (RIN)“ (FGSV, Entwurf 2005) bzw. deren Vorläufer<br />

RAS-N (FGSV, 1988) sowie den Ergebnissen aus der Analyse in<br />

folgende Kategorien differenziert:<br />

Innerhalb bebauter Gebiete („<strong>Stadt</strong>straßen“)<br />

Anbaufreie und angebaute Hauptverkehrsstraßen mit überregionaler<br />

und regionaler Verbindungsfunktion. Dabei übernehmen angebaute<br />

Hauptverkehrsstraßen auch immer Erschließungsfunktion<br />

für die angrenzenden Nutzungen.<br />

Verkehrsstraßen mit nur nahräumiger Verbindungsfunktion und<br />

bedeutsamer Erschließungsfunktion, die eine besondere Funktion<br />

für den öffentlichen Busverkehr aufweisen oder die Adressen und<br />

Nutzungen von überregionaler Bedeutung (z. B. <strong>Stadt</strong>teilzentrum,<br />

Hochschule, Gewerbestandorte) erschließen. Gleichzeitig bündelt<br />

sich hier der Erschließungsverkehr von und zu den Wohngebieten.<br />

Außerhalb bebauter Gebiete setzen sich diese Straßen in ihrer<br />

Funktion fort, übernehmen hier aber im Wesentlichen Verbindungsfunktion<br />

und nur bei einzelnen unmittelbar an die Straße<br />

angrenzenden Gebäuden in geringem Maße auch Erschließungsfunktion<br />

(Landstraßen nach RIN). Zudem gibt es Bundesautobahnen,<br />

die in <strong>Mönchengladbach</strong> mit ihrer dichten Anschlussstellenfolge<br />

wichtige innerstädtische Verbindungsfunktion übernehmen.<br />

Grundsätzlich sollte gelten: je höher die Verbindungsfunktionsstufe<br />

einer Straße für den MIV, desto höher soll die Qualität für den fließenden<br />

MIV sein. Bei der konkreten Ausgestaltung von Straßenräumen<br />

ist die Verbindungsfunktion allerdings nur ein Faktor, der<br />

mit den anderen Ansprüchen an den Straßenraum (Funktion im<br />

Netz der anderen Verkehrsträger, Sicherheit, Verträglichkeit, Umwelt-/Klimaschutz<br />

etc.) abgewogen werden muss.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

12


Eine Kategorisierung des vorhandenen <strong>Mönchengladbach</strong>er Straßennetzes<br />

wurde auf Basis des verwaltungsseitig vorgegebenen<br />

Plans <strong>zum</strong> „Verkehrsstraßennetz“ (Abbildung 4-1) nach obiger<br />

Logik durchgeführt und im Rahmen der projektbegleitenden Arbeitsgruppe<br />

abgestimmt (Abbildung 4-2). Ebenfalls dargestellt<br />

werden die derzeit vorhandenen Tempo-30-Zonen (Abbildung 4-3)<br />

sowie die Kfz-Belastungen im <strong>Stadt</strong>gebiet <strong>Mönchengladbach</strong> in<br />

der Analyse (Abbildung 4-4).<br />

In einigen <strong>Stadt</strong>bereichen ist eine dichte Hauptverkehrsstraßennetzstruktur<br />

speziell bei den innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen<br />

erkennbar. Im Gegensatz zu den dargestellten Verkehrsverflechtungen<br />

wird deutlich, dass der tangentialen Nachfrage im östlichen<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet kein adäquates Straßennetzangebot zur Verfügung<br />

steht. Betrachtet man zusätzlich das Kfz-Belastungsbild für den<br />

durchschnittlichen Werktag so zeigt sich, dass speziell im Osten<br />

bzw. Nordosten des <strong>Stadt</strong>gebietes der Kfz-Verkehr weniger gebündelt<br />

verläuft, also sich auf die verschiedenen innerörtlichen<br />

Hauptverkehrsstraßen verteilt. Dies ist einerseits durch die vorhandene<br />

Netzstruktur bedingt, andererseits kann durch weitere<br />

Analysen des Kfz-Verkehrs gezeigt werden, dass diese Netzabschnitte<br />

auch von verdrängten Verkehren aus dem höherwertigen<br />

Hauptverkehrstraßennetz genutzt werden.<br />

Das Differenzenbild zwischen der in den Straßen beobachteten<br />

Kfz-Belastung und der mit dem Verkehrsmodell ermittelten<br />

„Wunschbelastung 1 “ (Abbildung 4-5) verdeutlicht diesen Befund.<br />

Die rot eingefärbten Belastungsbalken zeigen die Zahl der Kfz, die<br />

eigentlich diese Straße noch zusätzlich befahren würden, weil sie<br />

bei einem ansonsten unbelasteten Netz für sie die kürzeste Route<br />

bedeuten würde. Wegen der vorhandenen Auslastung wird jedoch<br />

eine alternative Route gewählt, die nun unter den aktuellen Bedingungen<br />

eine kürzere Fahrzeit bedeutet. Grün sind in dem Differenzenplan<br />

die Straßen, die durch diese verdrängten Verkehre zusätzlich<br />

belastet werden. Dabei ist zu beachten, dass die Verlagerungen<br />

in der Regel nicht durch Engpässe entlang der Strecken<br />

sondern durch Wartezeiten an den Knoten verursacht werden.<br />

1 In Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen im Straßennetz ändern sich für die<br />

Benutzer Fahr- und Wartezeiten auf den Strecken und an den Knoten. So muss<br />

man z.B. an einem Kreisverkehr der nur gering belastet ist nur eine kurze Zeit<br />

warten; wenn das Verkehrsaufkommen steigt, erhöht sich auch die Wartezeit am<br />

Kreisverkehr. Die Wunschbelastung ist diejenige Belastung, die sich ergeben<br />

würde, wenn jeder Kfz-Fahrer die sich für ihn bei unbelasteten Netz ergebene<br />

schnellste Fahrtroute wählen würde, er also praktisch alleine im Straßennetz<br />

unterwegs wäre.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

13


Abbildung 4-1: Planungsvorgabe „Verkehrsstraßennetz“ der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

14


Abbildung 4-2: Funktionale Gliederung des Straßennetzes<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

15


Abbildung 4-3: Kfz-Verkehr (Tempo-30-Zonen im <strong>Stadt</strong>gebiet)<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

16


Abbildung 4-4: Kfz-Verkehr (Belastung im Analysefall 2005)<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

17


Abbildung 4-5: Differenzbild: Wunschbelastung – Ist-Belastung<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

18


4.2 Ruhender Kfz-Verkehr<br />

4.2.1 Gesamtstädtische Analyse<br />

Die gesamtstädtische Betrachtung des ruhenden Verkehrs setzt im<br />

Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanung auf verschiedenen<br />

Ebenen an:<br />

• Auf gesamtstädtischer Ebene erfolgt eine datengestützte Identifizierung<br />

von Bereichen mit hoher Parkraumnachfrage mit Differenzierung<br />

nach Nachfragegruppen (Berufspendler, Anwohner,<br />

Einkäufer/Besucher).<br />

• In den zentralen Bereichen erfolgt eine Analyse der derzeitigen<br />

Parkraumauslastung auf Grundlage vorliegender Daten (z.B.<br />

Abfrage der Auslastung von Parkierungsanlagen aus dem Parkleitsystem).<br />

• Eine punktuelle Detailanalyse typischer Bereiche erfolgte<br />

schließlich auf der Basis von aktuellen Erhebungen.<br />

Abbildung 4-6: Methode zur Analyse des ruhenden Verkehrs<br />

Zur datengestützten Analyse von Bereichen mit hoher Parkraumnachfrage<br />

bzw. problematischer Überlagerung verschiedener<br />

Nachfragegruppen für Großstädte ist von BSV ein Verfahren entwickelt<br />

worden, das es ermöglicht, auf Grundlage von vorliegenden<br />

Daten aus dem Verkehrssimulationsmodell, Problemgebiete<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

19


ohne größeren Erhebungs- oder Rechercheaufwand zu identifizieren<br />

(Abbildung 4-7).<br />

Abbildung 4-7: Strukturdatengestützte Analyse der Parkraumnachfrage<br />

Das Verfahren basiert auf den aus den modellgestützten Verkehrsrechnungen<br />

bekannten reisezweckspezifischen Kfz-Zielverkehrsaufkommen,<br />

den zugelassenen Kfz pro Verkehrszelle und den<br />

bekannten Flächeninhalten der Verkehrszellen. Aus diesen Werten<br />

lassen sich für die jeweiligen Nachfragegruppen zellenspezifische<br />

Kennwerte berechnen, die Aufschluss über die Nachfragesituation<br />

im ruhenden Verkehr geben. So können Bereiche (eine oder mehrere<br />

Verkehrszellen) identifiziert werden, die Kandidaten für weitere<br />

Maßnahmen des Parkraummanagements sein könnten. Mit<br />

Kenntnis der nutzergruppenspezifischen Nachfragestruktur dieser<br />

Bereiche lassen sich auf gesamtstädtischer Ebene Aussagen zu<br />

Bewirtschaftungsmaßnahmen und weiterem Vorgehen zur Umsetzung<br />

ableiten.<br />

Die Analyse der Parkraumnachfrage in der Gesamtstadt ergibt,<br />

dass neben den Innenstadtbereichen <strong>Mönchengladbach</strong> und<br />

Rheydt sowie den angrenzenden Wohn- und Mischgebieten auch<br />

einige <strong>Stadt</strong>teilzentren wie z.B. Wickrath, Odenkirchen komplexe<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

20


Nachfrageüberlagerungen bedingt durch Berufspendler, Anwohner<br />

und Besucher/Kunden aufweisen (Abbildung 4-8).<br />

Betrachtet man einzelne Nachfragegruppen des Kfz-Zielverkehrs,<br />

d.h. potenzielle Parker im Zielgebiet, so zeigt sich, dass die Innenstadtbereiche<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> und Rheydt die größten Kfz-<br />

Zielverkehrsanteile – teilweise mehrerer Nachfragegruppen gleichzeitig<br />

– auf sich vereinen (Abbildung 4-9).<br />

Plausibilisiert wurden diese mit dem Verkehrsmodell rechnerisch<br />

ermittelten Ergebnisse mit Hilfe der vor Ort erfolgten Begehungen<br />

im Straßenraum. Die Aufnahme der Stellplatzauslastung im öffentlichen<br />

Straßenraum vor Ort erfolgte tagsüber zu verschiedenen<br />

Zeitschnitten. Es ist deutlich eine räumliche Übereinstimmung der<br />

Bereiche mit komplexen Nachfrageüberlagerungen bzw. hoher<br />

Kfz-Zielverkehrsaufkommensdichte und der Straßenabschnitte mit<br />

einer Auslastung im ruhenden Verkehr von (teilweise) über 90% zu<br />

erkennen. Inwieweit diese ausgewiesenen Bereiche ein Potenzial<br />

für ein differenziertes Parkraummanagement besitzen bzw. dieses<br />

Potenzial ausgeschöpft werden soll, ist im Rahmen von Parkraumkonzepten<br />

vertiefend zu untersuchen.<br />

4.2.2 Schlussfolgerungen aus den Parkerhebungen und Diskussionsansätze<br />

Zur Erfassung der derzeitigen Parkraumnachfrage wurden in <strong>Mönchengladbach</strong>-<br />

und Rheydt-Innenstadt im Jahr 2005 Belegungszählungen<br />

des öffentlichen Straßenraums durchgeführt. Punktuell<br />

ergänzt wurden diese Erhebungen durch eine vollständige Erfassung<br />

aller Parkfälle an ausgewählten Straßenabschnitten im<br />

Rheydter Zentrum. Das methodische Vorgehen und die Ergebnisse<br />

sind in Anhang 1 ausführlich dargestellt.<br />

Sowohl in <strong>Mönchengladbach</strong> als auch in Rheydt könnten Parkstände<br />

bzw. die Parkraumnachfrage vom öffentlichen Straßenraum<br />

in die maximal nur zur Hälfte ausgelasteten Parkierungsanlagen<br />

verlagert werden.<br />

• Rheydt<br />

In der Stresemannstraße und der Marktstraße im Rheydter Zentrum<br />

käme – auch angesichts der zu erwartenden Einnahmen -<br />

eine Umwandlung von Ladezonen in normale bewirtschaftete<br />

Parkstände in Frage. Dies ist nach Auskunft der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

an einem Teilabschnitt der Marktstraße erfolgt. Außerhalb<br />

des Zentrums in Rheydt gibt es mehrere Nachfrageschwerpunkte<br />

(z.B. Brucknerallee, Hauptstraße, Königstraße, Vierhausstraße).<br />

Daher empfiehlt es sich, die Parkraumbewirtschaftungszonen zu<br />

prüfen bzw. das derzeitige Parkraumangebot dezentral in kleineren<br />

Einheiten zu erweitern.<br />

• <strong>Mönchengladbach</strong><br />

Unter der Prämisse, zukünftig Parker vom öffentlichen Straßenraum<br />

in Parkierungsanlagen zu verlagern, kann die Schaffung weiteren<br />

Parkraumangebots in Parkierungsanlagen in <strong>Mönchengladbach</strong><br />

erwogen werden. Allerdings sind dabei diejenigen Parkie-<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

21


ungsanlagen zu berücksichtigen, von denen keine Nachfragedaten<br />

vorlagen bzw. die sich zur Zeit in Planung/Bau befinden oder<br />

nach den Erhebungen im März 2005 fertiggestellt wurden.<br />

Es ist damit zu rechnen, dass sich die Parksituation im Gebiet<br />

<strong>Mönchengladbach</strong>-Hbf-Süd im Zuge der zusätzlichen Parkierungsanlagen<br />

Hbf (550 Stellplätze) und Neue Ost-West-Straße<br />

(350 Stellplätze) entschärfen wird. Bei Bedarf sollte dieses Gebiet<br />

nach Fertigstellung aller relevanten Baumaßnahmen erneut erhoben<br />

werden.<br />

Ähnliches gilt für das Gründerzeitviertel östlich der Bismarckstraße.<br />

Auch hier ist durch den Bau der Parkierungsanlagen Neue<br />

Ost-West-Straße und Landgericht 2 mit einer Entschärfung der<br />

Parksituation zu rechnen. Weiterhin sollte über eine Modifizierung<br />

der Parkraumbewirtschaftung nachgedacht werden. Potenziale zur<br />

Verlagerung von Parkraumnachfrage aus dem öffentlichen Straßenraum<br />

in Parkierungsanlagen sollten dringend genutzt werden.<br />

Im Gebiet <strong>Mönchengladbach</strong> Lüpertzender Straße westlich der<br />

Stepgesstraße wird trotz der vorhandenen (nicht ganz ausgelasteten)<br />

Parkierungsanlagen illegal im öffentlichen Straßenraum geparkt.<br />

Hier kann eine Erweiterung des Parkraumangebots bei einer<br />

Modifikation der Parkraumbewirtschaftung und gleichzeitig verschärfter<br />

Kontrolle der Parkordnung empfohlen werden.<br />

Modifikationen der Parkraumbewirtschaftung sollten in gesamtstädtische<br />

Konzepte eingebettet werden. Insbesondere vor dem<br />

Hintergrund der Optimierung des Parkraummanagements empfiehlt<br />

es sich, in der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> eine Überarbeitung<br />

der gesamtstädtischen Parkraumbewirtschaftung auf Grundlage<br />

der derzeit vorliegenden Forschungsergebnisse vorzunehmen.<br />

2 Ca. 200 Stellplätze, Fertigstellung Frühjahr 2006<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

22


Abbildung 4-8: Gebietstypen der Parkraumnachfrage<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

23


Abbildung 4-9: Verkehrszellen mit der höchsten Kfz-Zielverkehrsaufkommensdichte<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

24


4.3 Netz des Öffentlichen Verkehrs (ÖV)<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> verfügt über ein differenziertes ÖV-<br />

Netz, das aus straßen- und einem schienengebundenen Angebot<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet besteht (Abbildung 4-10).<br />

4.3.1 Standards im ÖV<br />

Folgende Standards werden im NVP der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

von 1997 festgelegt:<br />

– Produktstandards für den Buslinienverkehr sowie<br />

– Erschließungsstandards für Bushaltestellen und Bahnhaltepunkte.<br />

Tabelle 4-1: Produktstandards für den Buslinienverkehr 3<br />

Abkürzung Produkt Anwendungsgebiet Geschwindigkeit<br />

SB StädteSchnellBus Region >35 km/h<br />

CE CityExpress 4 <strong>Stadt</strong>gebiet und Umland<br />

20-25 km/h<br />

RL/SL Regionallinien- und <strong>Stadt</strong>, Umland und >18 km/h<br />

<strong>Stadt</strong>linienbus Nachbargemeinden<br />

NB Nachtbus <strong>Stadt</strong>gebiet >18 km/h<br />

ASB AnrufSammelbus Randzonen im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

Flexibel<br />

Die maximale Fußwegentfernung zur nächstliegenden Haltestelle<br />

bzw. <strong>zum</strong> nächstliegenden Haltepunkt ist ein weiteres im NVP der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> aufgeführtes Kriterium (siehe Tabelle<br />

4-2).<br />

Tabelle 4-2: Erschließungsstandards für Bushaltestellen und Bahnhaltepunkte<br />

5<br />

Bereich <strong>Stadt</strong>gebiet Bus Schiene<br />

Kernzone 400 m 500 m<br />

Außenzone 600 m 800 m<br />

Ortsteile 1.000 m 1.200 m<br />

Aufgrund der längeren Reiseweiten im Schienenverkehr sind die<br />

Einzugsbereiche der Bahnhaltepunkte größer als die der Bushaltestellen.<br />

Die Erschließungsstandards des NVP der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

werden weitgehend erfüllt.<br />

Bedienungsstandards werden im NVP der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

nicht ausdrücklich festgelegt. Es wird weitgehend auf die<br />

bestehende Situation verwiesen (Abbildung 4-10).<br />

3 Quelle: Nahverkehrsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong>.<br />

4 Das Produkt „CE“ wird zukünftig unter der Bezeichnung „SB“ geführt.<br />

5 Quelle: Nahverkehrsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong>, Quellenverweis auf Verband<br />

Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

25


Abbildung 4-10: Funktionale Gliederung ÖV-Netz<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

26


Tabelle 4-3: Bedienungsstandards für Regional- und <strong>Stadt</strong>buslinien 6<br />

Hauptverkehrszeit<br />

HVZ<br />

(6:00–19.30 Uhr)<br />

Schwachverkehrszeit<br />

SVZ<br />

(ab 19:30 h)<br />

Dicht besiedelte<br />

Weniger dicht<br />

Bereiche<br />

besiedelte Bereiche<br />

20-Minuten-Takt<br />

40-Minuten-Takt<br />

(bzw. 10-Minuten-Takt<br />

durch Linienüberlagerung<br />

zwischen Innenstädten<br />

und Bezirkszentren)<br />

60-Minuten-Takt 60-Minuten-Takt oder<br />

teilweise Einstellung der<br />

Bedienung<br />

4.3.2 Vergleich der Bedienungsstandards mit dem vorhandenen<br />

ÖPNV-Angebot<br />

Im NVP der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> wurden Mängel festgestellt<br />

und Maßnahmenvorschläge unterbreitet. Inwieweit Mängel behoben<br />

wurden oder Maßnahmenvorschläge umgesetzt wurden, wurde<br />

anhand der Analyse der derzeitigen ÖPNV-Angebots untersucht<br />

und in der Arbeitsgruppe abgestimmt (siehe im Detail die<br />

beiden Tabellen A 2.1 und A 2.2 im Anhang 2).<br />

Hauptmängel, die im NVP festgestellt wurden, sind:<br />

– Ausdünnung des Linientakts nach 19:30 Uhr auf 60 Minuten,<br />

– Anschlussprobleme Bus / Bahn an den Bahnhöfen <strong>Mönchengladbach</strong><br />

und Rheydt,<br />

– Hohe Verlustzeiten auf zahlreichen innerstädtischen Streckenabschnitten<br />

(z.B. Bismarckstraße, Fliethstraße, Dahlener Straße),<br />

– Das Fehlen einer Direktverbindung zwischen <strong>Mönchengladbach</strong>-Zentrum<br />

und Giesenkirchen (Die Fahrzeit im ÖPNV zwischen<br />

Giesenkirchen (<strong>Stadt</strong>teilzentum) und <strong>Mönchengladbach</strong>-<br />

Innenstadt beträgt z. B. vormittags gegen 10.00 Uhr 44 min und<br />

abends gegen 20.30 Uhr 55 min. Ein einmaliges Umsteigen ist<br />

mindestens erforderlich. Demgegenüber beträgt die Fahrzeit im<br />

MIV rund 15 min).<br />

Wichtige Vorschläge des NVP, die aufgegriffen wurden, sind z.B.:<br />

– Einführung von Schnellbuslinien im <strong>Stadt</strong>gebiet (z.B. nach<br />

Rheindahlen, nach Rheydt etc.),<br />

– Einführung von Nachtbuslinien im <strong>Stadt</strong>gebiet (z.B. nach Neuwerk,<br />

nach Hardt etc.),<br />

– Einführung eines AnrufSammeltaxi-Systems in den Bezirken<br />

Wickrath und Rheindahlen,<br />

– Neugestaltung des ZOB <strong>Mönchengladbach</strong> Hbf.<br />

Wesentliche Vorschläge, die nicht realisiert wurden, sind z.B.:<br />

– Einführung einer Schnellbuslinie nach Neuwerk, Hardt und<br />

Odenkirchen,<br />

– Verlängerung der S-Bahnlinie von <strong>Mönchengladbach</strong> Hbf bis<br />

Rheydt Bf sowie<br />

6 Quelle: Nahverkehrsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

27


– Anlage von Busspuren an relevanten Streckenabschnitten (z.B.<br />

Aachener Straße, Dahlener Straße etc.).<br />

Ein Vergleich der Produktstandards des NVP <strong>Mönchengladbach</strong><br />

für die mittlere Beförderungsgeschwindigkeit mit den Standards<br />

des Handbuchs für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen<br />

HBS ist für die Produkte CityExpress sowie für Regionallinien und<br />

<strong>Stadt</strong>linienbusse möglich. Beim CityExpress entspricht der Standard<br />

des NVP den Verkehrsqualitätsstufen A bis C des HBS, d.h.<br />

einer im ungünstigsten Falle noch zufrieden stellenden mittleren<br />

Beförderungsgeschwindigkeit. Bei den Regionallinien und den<br />

<strong>Stadt</strong>linienbussen entspricht der Standard des NVP im ungünstigsten<br />

Fall der Verkehrsqualitätsstufe D des HBS, d.h. einer niedrigen<br />

mittleren Beförderungsgeschwindigkeit.<br />

Tabelle 4-4: Qualitätsstufen des Verkehrsablaufs in Abhängigkeit von<br />

der mittleren ÖPNV-Beförderungsgeschwindigkeit auf<br />

städtischen Hauptverkehrsstraßen<br />

QSV Mittlere Beförderungsgeschwindigkeit<br />

Bemerkungen<br />

A > 24 km/h Sehr hohe mittlere Beförderungsgeschwindigkeit<br />

B > 22 km/h<br />

Hohe mittlere Beförderungsgeschwindigkeit<br />

C > 19 km/h Noch zufrieden stellende mittlere Beförderungsgeschwindigkeit<br />

D > 15 km/h Niedrige mittlere Beförderungsgeschwindigkeit<br />

E > 10 km/h Sehr niedrige mittlere Beförderungsgeschwindigkeit<br />

F < 10 km/h Extrem niedrige mittlere Beförderungsgeschwindigkeit<br />

Ausgewählte Buslinien, die in <strong>Mönchengladbach</strong> verkehren, wurden<br />

hinsichtlich der Einhaltung der im derzeit gültigen Nahverkehrsplan<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> gesetzten Produktstandards<br />

(vgl. Tabelle 4-1) und eines ergänzenden Kriteriums 7 , des<br />

Umwegfaktors, analysiert. Den Umwegfaktor (U) erhält man, indem<br />

man den Linienweg (S), den eine Buslinie zwischen Anfangs-<br />

und Endpunkt zurücklegt, durch die Luftlinienentfernung (ELuft) zwischen<br />

Anfangs- und Endpunkt dividiert: U = S / ELuft<br />

Ein möglichst direkter Linienweg ohne größere Umwege <strong>zum</strong> Ziel<br />

der Busfahrt ist im Sinne des Fahrgastes (idealerweise betrüge der<br />

Umwegfaktor 1,0). Als noch vertretbar wird ein Umwegfaktor von<br />

1,6 angesehen. Das bedeutet, dass der Linienweg das 1,6-fache<br />

der Luftlinienentfernung zwischen Anfangs- und Endpunkt beträgt.<br />

Dies kann aus Netzgesichtpunkten begründet sein, wenn die Linie<br />

in Teilabschnitten unterschiedliche Funktionen wahrnehmen soll.<br />

In diesem Fall sollte jedoch aus Orientierungsgesichtspunkten die<br />

Benennung der Linie(-nteilstücke) an die Funktion angepasst werden.<br />

7 Der Umwegfaktor wurde und wird in der „Rahmenrichtlinie für die integrierte<br />

Netzgestaltung (RIN)“ (FGSV, Entwurf 2005) bzw. dem „Vorläufer“ RAS-N<br />

(FGSV, 1988) als ein Kriterium der Netzgüte verwendet.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

28


Im Ergebnis zeigt sich (siehe Tabelle 4-5), dass eine Reihe von<br />

Buslinien (gelb hinterlegte Felder), diese Standards nicht erfüllen<br />

(dabei ist zu beachten, dass einige Linien wie die 5, 20, 22 als<br />

Ringlinien verkehren und die Standards für die CE- bzw. SB-Linien<br />

überarbeitet werden). Einige Buslinien weisen hohe Umwegfaktoren<br />

auf (z.B. 015, 016). Umgekehrt erfüllen einige Standardbuslinien<br />

sogar das Geschwindigkeitskriterium des CityExpress von<br />

25 km/h (z.B. 029, 036, 097).<br />

Tabelle 4-5: Analyse ausgewählter Buslinien hinsichtlich definierter<br />

Standards<br />

Linie Starthaltestelle Zielhaltestelle Fahrplangeschwindigkeit<br />

in km/h<br />

Umwegfaktor<br />

SB1 MG Hbf/Europaplatz Wickrath Markt 25,8 1,2<br />

SB4 Rheydt Hbf Konstantinplatz 22,0 1,3<br />

SB81 MG Hbf/Europaplatz Erkelenz Bf 28,3 1,4<br />

SB83 MG Hbf/Europaplatz hier: Waldniel Kirche 36,7 1,3<br />

CE89 MG Hbf/Europaplatz hier: Viersen Bf 25,6 1,2<br />

001 Künkelstraße Clemens-August-Str. 17,8 1,5<br />

002 Künkelstraße Marie-Bernays-Ring 18,3 1,3<br />

003 Am Hommelsbach Thomas-Mann-Straße 17,7 1,7<br />

004 Hilderather Straße Horster Schelsen 23,1 1,4<br />

005 MG Hbf/Europaplatz Sternstraße 17,1 3,5<br />

006 MG Hbf/Europaplatz Wanlo Markt 23,6 1,5<br />

007 Neuwerk Verwaltungsstelle Hehnerholt Kahle Heide 17,8 1,8<br />

008 Gabelsberger Straße Breiter Graben 13,1 1,4<br />

009 Landscheidung Helenabrunn Wegweiser 16,9 2,1<br />

010 Flughafen Terminal Hamern 19,0 1,7<br />

015 Donk Wendeplatz Wehresbäumchen 21,8 2,0<br />

016 Korschenbroich Bf Boschstraße 20,9 2,1<br />

017 Am Brückensteg Wegberg Busbahnhof 22,6 1,4<br />

019 Rheydt Hbf Grefrath Am Kreuz 21,8 1,3<br />

020 Mongshof Tackhütte 20,3 3,3<br />

022 Kamphausener Höhe Kirche Ruckes 19,6 4,7<br />

023 MG Hbf/Europaplatz Hauptquartier Waterworks 24,8 1,5<br />

024 Pongs Konstantinplatz 20,1 1,7<br />

026 Karrenweg Odenkirchen Post 21,4 3,3<br />

029 MG Hbf/Europaplatz Korschenbroich Bf 29,3 2,8<br />

033 Lockhütte Breiter Graben 18,8 2,7<br />

Ein Vergleich der Bedienungsstandards des NVP <strong>Mönchengladbach</strong><br />

mit den Bedienungsstandards nach VDV (Verband Deutscher<br />

Verkehrsunternehmen, vormals VÖV) zeigt, dass zur Normal-<br />

bzw. Hauptverkehrszeit die unteren Grenzwerte nach VDV eingehalten<br />

werden. Als nicht ausreichend zu bezeichnen hingegen ist<br />

zur Spät- bzw. Schwachverkehrszeit der standardmäßige 60-<br />

Minutentakt in den dicht besiedelten Bereichen sowie die Möglichkeit<br />

der Einstellung der Bedienung in weniger dicht besiedelten<br />

Bereichen ohne Alternativangebot.<br />

Tabelle 4-6: Bedienungsstandards für den Nahverkehr in Oberzentren<br />

8<br />

Normalverkehrszeit und<br />

Hauptverkehrszeit 9<br />

Kernzone /<br />

Kernrandzone<br />

Außenzone<br />

10- bis 20-Minuten-Takt 20- bis 40-Minuten-Takt<br />

Spätverkehrszeit 20- bis 40-Minuten-Takt 30- bis 60-Minuten-Takt<br />

8<br />

Empfehlungen für einen Bedienungsstandard im öffentlichen Personennahverkehr,<br />

VDV Schriften Ausgabe September 1981, Hg.: Verband öffentlicher Verkehrsbetriebe<br />

9<br />

In der Hauptverkehrszeit ist der Einsatz von zusätzlichen Fahrten abhängig von<br />

der Fahrgastnachfrage.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

29


4.3.3 Verknüpfungen Bus / Bahn<br />

Die Auswertung der Verknüpfungen zwischen Bus und Bahn im<br />

<strong>Mönchengladbach</strong>er <strong>Stadt</strong>gebiet ergibt:<br />

– durchweg zahlreiche Verknüpfungsmöglichkeiten am Rheydter<br />

und <strong>Mönchengladbach</strong>er Hbf sowie<br />

– wenige bzw. unregelmäßige oder keine Verknüpfungen an den<br />

übrigen Bahnhaltepunkten im <strong>Stadt</strong>gebiet (z.B. Odenkirchen,<br />

Herrath, Lürrip etc.)<br />

Die Verbesserung der Verknüpfungen Bus/Bahn im <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet ist ein möglicher Ansatzpunkt im Zuge der<br />

Ausarbeitung des Verkehrsentwicklungsplans.<br />

Eine detaillierte Auswertung der vorhandenen Verknüpfungen<br />

Bus/Bahn befindet sich im Anhang.<br />

4.3.4 Schienenkonzept <strong>Mönchengladbach</strong><br />

Über die im NVP der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> genannten Maßnahmen<br />

hinaus beabsichtigt die <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong>, den<br />

schienengebundenen Personennahverkehr (SPNV) im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

weiter auszubauen. In einer Beratungsvorlage für den Planungs-<br />

und Bauausschuss standen am 15.11.2004 folgende Maßnahmen<br />

in der Diskussion:<br />

– Verlängerung der S-Bahnlinie 8 über <strong>Mönchengladbach</strong> Hbf<br />

hinaus zu den Bahnhöfen Odenkirchen und Wickrath,<br />

– Neubau eines Haltepunkts <strong>Mönchengladbach</strong>-Hochschule,<br />

– Neubau eines Haltepunktes <strong>Mönchengladbach</strong>-Eicken/Hoven<br />

mit P+R/B+R,<br />

– Schienenanbindung des Nordparks (Nordpark-Bahn),<br />

– Verlängerung der Regio-Bahn (Mettmann – Kaarst) über den<br />

Flughafen <strong>Mönchengladbach</strong> <strong>zum</strong> Hbf <strong>Mönchengladbach</strong>,<br />

– Verlängerung der Schwalm-Nette-Bahn <strong>Mönchengladbach</strong> –<br />

Dalheim nach Roermond,<br />

– Bau einer P+R-Anlage mit 140 Stellplätzen am Bf Rheydt-<br />

Odenkirchen,<br />

– Sanierung des Empfangsgebäudes des Hbf <strong>Mönchengladbach</strong><br />

sowie<br />

– Modernisierungsoffensive <strong>Mönchengladbach</strong> Hbf.<br />

Die Machbarkeit der einzelnen Maßnahmen ist in der Regel untersucht<br />

worden. Darüber hinaus weisen sie unterschiedliche Konkretisierungsstände<br />

auf (insbesondere hinsichtlich der Förderung und<br />

Finanzierung). Außerdem wurden die Streckenausbauvorhaben im<br />

Rahmen der Landesverkehrsplanung (IGVP-NRW) geprüft und<br />

auf ihre Nutzen hin untersucht.<br />

Im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans wird die verkehrliche<br />

Wirkung einzelner Netzvarianten untersucht und eine Empfehlung<br />

zu einem differenzierten ÖV-Netz ausgesprochen.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

30


4.4 Radverkehrsnetz<br />

Das derzeitige Angebot für den Radverkehr ist im Plan „Radverkehrsanlagen,<br />

Untersuchungsnetz und Radrouten“ (Abbildung<br />

4-11) dargestellt.<br />

Für den Bau von Radverkehrsanlagen existieren Vorschriften und<br />

Empfehlungen: die Verwaltungsvorschrift zur StVO (VwV-StVO)<br />

und die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 95) (Tabelle<br />

4-7). 10<br />

Tabelle 4-7: Standards im Radverkehr nach VwV-StVO und ERA 95<br />

Zeichen StVO Breite<br />

Regelmaß Mindestmaß<br />

Schutzstreifen UnterbrochenerSchmalstrich,<br />

ggf. mit<br />

Sinnbild „Radfahrer“<br />

1,60 m 1,25 m<br />

Radfahr- 237 1,85 m<br />

1,50 m<br />

streifen<br />

(inkl. Markierung) (inkl. Markierung)<br />

Baulicher 237 2,00 m (inkl. Sicher- 1,50 m (inkl. Sicher-<br />

Radweg<br />

heitsraum)heitsraum)<br />

Gemeinsamer<br />

Geh- und Rad-<br />

240 Außerorts Innerorts Außerorts Innerorts<br />

weg<br />

3,00 m 2,00 m 2,50 m<br />

Getrennter<br />

Geh- und Radweg(Radweganteil<br />

11 )<br />

241 1,60–2,00 m (inkl.<br />

Sicherheitsraum)<br />

1,50 m (inkl. Sicherheitsraum)<br />

Die folgenden Abbildungen zeigen die Straßenabschnitte, in denen<br />

die Regel- und Mindestmaße eingehalten (Abbildung 4-12) sowie<br />

die Straßenabschnitte, in den die Mindestmaße unterschritten<br />

werden (Abbildung 4-13).<br />

10 Anmerkung der Verfasser: Nach Abschluss der Analysen <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> wurde die neue Richtlinie für <strong>Stadt</strong>straßen RASt<br />

06 in Kraft gesetzt, die die aktuellen Anforderungen an die Radverkehrsinfrastruktur<br />

enthält und den ERA übergeordnet ist. Zur StVO und VwV-StVO steht 2009<br />

eine Novellierung wesentlicher Bestimmungen <strong>zum</strong> Radverkehr bevor.<br />

11 Die verbleibende Gehwegbreite soll 1,50 m nicht unterschreiten.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

31


Abbildung 4-11: Radverkehrsanlagen - Untersuchungsnetz und Radrouten<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

32


Abbildung 4-12: Radverkehrsanlagen – Regel- und Mindestmaße eingehalten<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

33


Abbildung 4-13: Radverkehrsanlagen – Regel- und Mindestmaße unterschritten<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

34


Das im Hinblick auf die Qualität im Radverkehr untersuchte Straßennetz<br />

in <strong>Mönchengladbach</strong> umfasst rund 160 km Streckenlänge,<br />

die (potenzielle) Länge der Radverkehrsanlagen beträgt, wenn<br />

man beide Straßenseiten separat betrachtet das Doppelte, d.h.<br />

rund 320 km. Gesamtstädtisch sind an rund 44 % der untersuchten<br />

Strecken Radverkehrsanlagen vorhanden. Die Auswertung der<br />

Längen, der vorhandenen Radverkehrsanlagen 12 zeigt, dass ein<br />

großer Anteil der Anlagen (rund 43 %) die Mindestmaße nicht einhält.<br />

Die Regelmaße werden nur in seltenen Fällen (rund 6 % der<br />

Anlagen) eingehalten (Abbildung 4-14).<br />

Abbildung 4-14: Auswertung Radverkehrsanlagen Gesamtstadt<br />

Abbildung 4-15 zeigt eine Differenzierung dieser Auswertung für<br />

die einzelnen <strong>Stadt</strong>bezirke.<br />

Die Auswertungsergebnisse beziehen sich lediglich auf die vorhandenen<br />

Breiten des Radverkehrsangebotes, nicht aber auf den<br />

baulichen Zustand der Anlage. Diese Informationen werden separat<br />

durch den Fachbereich 60 – Straßenmanagement erfasst.<br />

12 Ausgewertet wurden die Längen der Radverkehrsanlagen, nicht die Längen der<br />

Straßenabschnitte. Besitzt z.B. ein Straßenabschnitt auf 1 km Länge Radverkehrsanlagen<br />

auf beiden Seiten, so beträgt die Länge der Radverkehrsanlagen<br />

auf diesem Straßenabschnitt 2 km.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

35


Länge in km<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Untersuchungsnetz (Hin‐ und Rückrichtung)<br />

Radverkehrsanlagen<br />

Radverkehrsanlagen mit Mindestmaßeinhaltung<br />

Radverkehrsanlagen mit Regelmaßeinhaltung<br />

Abbildung 4-15: Auswertung Radverkehrsanlagen nach Bezirken<br />

Die Ergebnisse der Analyse des Radverkehrsnetzes in Kürze:<br />

– Nur 80 km der insgesamt untersuchten 320 km Radverkehrsanlagen<br />

genügen den Mindestmaßanforderungen.<br />

– Relevante Netzlücken sind vorhanden (z.B. Erzberger Straße,<br />

Bismarckstraße, Dahlener Straße). An diesen Netzlücken kann<br />

die Verkehrssicherheit des Radfahrers erheblich eingeschränkt<br />

sein.<br />

– Oftmals entsprechen die vorhandenen Radverkehrsanlagen<br />

hinsichtlich Führung und Dimensionierung nicht den derzeit geltenden<br />

Vorschriften und Richtlinien (z.B. Radfahrstreifen an der<br />

Fliethstraße).<br />

– Der Anlagentyp des baulichen Radwegs bzw. gemeinsamen<br />

Geh- und Radwegs macht den größten Anteil der Radverkehrsanlagen<br />

aus.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

36


5 <strong>Stadt</strong>verträglichkeit des Verkehrs<br />

5.1 Straßenräumliche Verträglichkeit für Fußgänger<br />

und Radfahrer<br />

Mit der Analyse der straßenräumlichen Verträglichkeit werden die<br />

systematisch angelegten Konflikte bewertet, die sich aus den<br />

„Verursachern“ (der Kfz-Verkehr in seinen Ausprägungen Menge<br />

und Geschwindigkeit) in den jeweiligen straßenräumlichen Gegebenheiten<br />

für die „Betroffenen“<br />

• Fußgänger im Längsverkehr und Aufenthalt<br />

• Fahrbahnüberquerungen<br />

• Radfahrer<br />

ergeben.<br />

Gegenstand der Bewertung sind alle angebauten Straßen des<br />

Untersuchungsnetzes. Grundlage der Bewertung ist eine Begehung<br />

bzw. Befahrung des Untersuchungsnetzes, bei der die relevanten<br />

straßenräumlichen Gegebenheiten wie<br />

– Fahrbahnbreite,<br />

– Gehwegbreite,<br />

– Vorhandensein und Wirksamkeit von Überquerungshilfen,<br />

– Sichtverhältnisse bei der Überquerung und<br />

– Vorhandensein und Abmessung von Radverkehrsanlagen<br />

erhoben wurden.<br />

Diese Daten wurden entsprechend der im Verkehrsmodell VISUM<br />

vorhandenen Einteilung des Straßennetzes der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

in einzelne Strecken in einer Datenbank gespeichert.<br />

In Abhängigkeit von den Verursacherdaten und den Ansprüchen<br />

der Betroffenen (Einkaufsbereiche in der Innenstadt erfordern <strong>zum</strong><br />

Beispiel größere Gehwegbreiten als Straßen in Außenbereichen)<br />

werden anhand von Bewertungstabellen für jede der drei oben<br />

genannten Betroffengruppen bis zu 4 Problempunkte vergeben.<br />

In der Gesamtbewertung kann demnach jeder Straßenabschnitt<br />

zwischen 0 Punkte (= keine Probleme) und 12 Punkte (= höchst<br />

problematisch) erhalten.<br />

Damit ist die Möglichkeit <strong>zum</strong> Vergleich aller Straßenabschnitte<br />

hinsichtlich der straßenräumlichen Verträglichkeit insgesamt, aber<br />

auch hinsichtlich der einzelnen Betroffengruppen gegeben.<br />

Neben der Analyse der heutigen Situation lassen sich auch verschiedene<br />

Eingriffsstrategien oder konkrete Maßnahmen hinsichtlich<br />

ihrer Effekte auf die straßenräumliche Verträglichkeit bewerten.<br />

Im Rahmen der Untersuchung <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan<br />

wurden alle angebauten Straßen des <strong>Mönchengladbach</strong>er Haupt-<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

37


verkehrsstraßennetzes, insgesamt rund 160 Kilometer, dieser<br />

„Verträglichkeitsanalyse“ unterzogen. In den Tabelle 5-1 bis Tabelle<br />

5-3 (siehe folgende Seiten) sind drei Beispiele für die Bewertung<br />

dargestellt.<br />

Abbildung 5-1: Verteilung der Problempunkte<br />

Ein Blick auf die Gesamtbewertung lässt erkennen, dass der Fahrradverkehr<br />

mit fast der Hälfte aller vergebenen Problempunkte den<br />

größten Verbesserungsbedarf aufweist. Es folgt die Fahrbahnüberquerung<br />

mit rund 40 % der Problempunkte und der Fußgängerlängsverkehr<br />

mit 13 % (Abbildung 5-1).<br />

Die Verteilung der Problempunkte hinsichtlich der bewerteten Kriterien<br />

Fußgängerlängs- und -querverkehr sowie Radverkehr können<br />

je nach <strong>Stadt</strong>bezirk vom Durchschnittswert abweichen. Aufgrund<br />

der bewerteten Straßennetzlänge ist die Anzahl der aufaddierten<br />

Problempunkte im Bezirk 03 <strong>Stadt</strong>mitte am höchsten<br />

(Abbildung 5-2).<br />

Abbildung 5-2: Verteilung der Problempunkte nach Bezirken<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

38


Tabelle 5-1: Straßenräumliche Verträglichkeit – Bewertungsbeispiel A<br />

Straßenabschnitt: Reststrauch zwischen Am Wasserturm und Hubertusstraße<br />

Nutzungen Wohnen<br />

Kfz-Belastung Rund 17.500 Kfz/Tag<br />

Bewertung der straßenräumlichen Bedingungen für<br />

Fußgänger (längs) Frequenz Gering<br />

Gehwege Nutzbare Gehwegbreite 1,50 m (linke Seite), 1,00 m (rechte<br />

Seite) (erforderlich 1,50 m)<br />

Bewertung 1 Punkt<br />

Fahrrad Radverkehrsanlagen Radwegbreite 1,40 m (nur linke Seite), keine Radverkehrsanlage<br />

(rechte Seite)<br />

Bewertung 4 Punkte<br />

Überquerungen Anlagen LSA am Knoten Hubertusstraße ist einzige vorhandene<br />

Querungshilfe<br />

Überquerungsbreite Rund 7,00 m<br />

Bewertung 4 Punkte<br />

Gesamtbewertung 9 Punkte<br />

Tabelle 5-2: Straßenräumliche Verträglichkeit – Bewertungsbeispiel B<br />

Straßenabschnitt: Erzbergerstraße zwischen Volksgartenstraße und Korschenbroicher Straße<br />

Nutzungen Wohnen, Geschäftsnutzung im Erdgeschoss<br />

Kfz-Belastung Rund 17.900 Kfz/Tag<br />

Bewertung der straßenräumlichen Bedingungen für<br />

Fußgänger (längs) Frequenz Mittel<br />

Gehwege Nutzbare Gehwegbreite 2,90 m (rechte und linke (erforderlich<br />

2,50 m)<br />

Bewertung 0 Punkte<br />

Fahrrad Radverkehrsanlagen Keine<br />

Bewertung 4 Punkte<br />

Überquerungen Anlagen LSA am Knoten Volksgartenstraße und Korschenbroicher<br />

Straße<br />

Überquerungsbreite Rund 7,00 m<br />

Bewertung 4 Punkte<br />

Gesamtbewertung 8 Punkte<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

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Tabelle 5-3: Straßenräumliche Verträglichkeit – Bewertungsbeispiel C<br />

Straßenabschnitt: Hehnerholt nördlich Immelmannstraße<br />

Nutzungen Wohnen<br />

Kfz-Belastung Rund 4.600 Kfz/Tag<br />

Bewertung der straßenräumlichen Bedingungen für<br />

Fußgänger (längs) Frequenz Gering<br />

Gehwege Nutzbare Gehwegbreite rechts 1,50 m, links 1,20 m (erforderlich<br />

1,50 m)<br />

Bewertung 1 Punkte<br />

Fahrrad Radverkehrsanlagen Keine<br />

Bewertung 0 Punkte<br />

Überquerungen Anlagen Mittelinsel am Knoten Immelmannstraße (nicht wirksam)<br />

Überquerungsbreite Rund 5,70 m<br />

Bewertung 1 Punkte<br />

Gesamtbewertung 2 Punkte<br />

In den folgenden Abbildungen sind die Ergebnisse der Verträglichkeitsbewertung<br />

gesamtstädtisch in Summe (Abbildung 5-3) sowie<br />

getrennt für die Bewertungskriterien Fahrbahnüberquerungen<br />

(Abbildung 5-4), Radverkehr (Abbildung 5-5) und Fußgängerlängsverkehr<br />

(Abbildung 5-6) dargestellt. Wie bereits festgestellt<br />

liegen die größten Probleme bei den Fahrbahnüberquerungen und<br />

beim Radverkehr.<br />

Die gesamtstädtische Darstellung der Verträglichkeitsbewertung<br />

ergibt folgende besonders problembehaftete Straßenzüge:<br />

– Erzberger Straße,<br />

– Dohler Straße,<br />

– Garten-/Limitenstraße,<br />

– Wickrather Straße sowie<br />

– Dahlener Straße.<br />

In diesen Straßenzügen kommt es zu Überlagerungen von Konfliktpotenzial<br />

im Fußgängerlängsverkehr, bei den Fahrbahnüberquerungen<br />

und dem Radverkehr.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

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Abbildung 5-3: Straßenräumliche Verträglichkeit - Gesamtbewertung<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

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Abbildung 5-4: Straßenräumliche Verträglichkeiten – Bewertung Fahrbahnüberquerungen<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

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Abbildung 5-5: Straßenräumliche Verträglichkeit – Bewertung Radverkehr<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

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Abbildung 5-6: Straßenräumliche Verträglichkeit – Bewertung Fußgängerlängsverkehr<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

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Abbildung 5-7: Überlagerung zu Radverkehrsanlagen - Untersuchungsnetz und Problempunkte aus der straßenräumlichen Verträglichkeit<br />

(Radverkehr)<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

45


In einer differenzierten Auswertung wurden außerdem die im Untersuchungsnetz<br />

vorhandenen Radverkehrsanlagen und die besonders<br />

problembehafteten Straßenabschnitte im Radverkehr<br />

überlagert dargestellt (Abbildung 5-7). Die Abbildung zeigt, dass<br />

neben den Straßenabschnitten ohne Radverkehrsanlage und hoher<br />

Kfz-Belastung auch Straßenabschnitte mit vorhandenen Radverkehrsanlagen<br />

(z.B. die Fliethstraße/Hittastraße) aufgrund der<br />

Nichteinhaltung der erforderlichen Mindestmaße für Radverkehrsanlagen<br />

über ein hohes verkehrliches Konfliktpotenzial verfügen.<br />

5.2 Betroffenheit durch Lärm<br />

Im Rahmen der straßenräumlichen Analyse wurde auch die Betroffenheit<br />

durch Verkehrslärm in den jeweiligen Streckenabschnitten<br />

bewertet und in einer Lärmkennziffer festgehalten. Diese Lärmkennziffer<br />

wird folgendermaßen berechnet:<br />

Lärmkennziffer (LKZ) =<br />

(Ermittelte Lärmbelastung – Schwellenwert ) * Anzahl Einwohner<br />

Länge des Streckenabschnitts<br />

Die Lärmkennziffer wird nur für positive Werte angegeben, also<br />

dann, wenn die ermittelte Lärmbelastung den Schwellenwert von<br />

65 dB(A) überschreitet. In Abhängigkeit von der Höhe der Überschreitung<br />

des Schwellenwerts kann die Differenz zwischen ermittelter<br />

Lärmbelastung und dem Schwellenwert mit einem Faktor<br />

multipliziert und auf diese Weise als gewichtete Lärmkennziffer<br />

dargestellt werden (Abbildung 5-8). Dadurch fließt in die Berechnungsformel<br />

mit ein, dass die Belastung der Einwohner, die durch<br />

die Lärmkennziffer ausgedrückt wird, mit zunehmender<br />

Überschreitung des Schwellenwerts nicht linear, sondern exponentiell<br />

zunimmt. Die Formel lautet demnach:<br />

Gewichtete Lärmkennziffer (LKZ) =<br />

((Ermittelte Lärmbelastung – Schwellenwert) * Faktor 13 ) * Anzahl Einwohner<br />

Länge des Streckenabschnitts<br />

Nach den Berechnungen sind u.a. an folgenden Straßen/<br />

-abschnitten hohe Lärmkennziffern ermittelt worden:<br />

– Aachener Straße und Bahnstraße (Bezirk <strong>Stadt</strong>mitte und<br />

Rheindahlen),<br />

– Erzberger Straße / Dohler Straße (Bezirk Volksgarten, Rheydt-<br />

Mitte),<br />

– Friedrich-Ebert-Straße und Gartenstraße (Bezirk Rheydt-West,<br />

Rheydt-Mitte),<br />

– Wickrather Straße und Limitenstraße bzw. Odenkirchener Straße<br />

(Bezirk Rheydt-Mitte),<br />

– Dahlener Straße und Bachstraße (Bezirk Rheydt-West),<br />

– Mülgaustraße, Hoemenstraße und Giesenkichener Straße (Bezirk<br />

Odenkirchen und Rheydt-Mitte).<br />

13 Z.B. Überschreitung des Schwellenwerts um bis zu 5 db(A) => Faktor = 1, um<br />

bis zu 10 db(A) => Faktor = 3, mehr als 10 db(A) => Faktor = 9<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

46


Abbildung 5-8: Plan-Verkehrslärmbelastungen – Gewichtete Lärmkennziffer<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

47


5.3 Verkehrsbedingte Luftschadstoffe<br />

Zur Abschätzung der Auswirkungen von Maßnahmen in den Verkehrsnetzen<br />

wird im Rahmen der <strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan<br />

ein Verfahren benutzt, das vom Landesumweltamt<br />

Brandenburg zur überschlägigen Bestimmung von kritischen<br />

Straßenbelegungen hinsichtlich der Luftschadstoffbelastung entwickelt<br />

wurde 14 (Tabelle 5-4). Hierbei wird abgeschätzt, bei welchen<br />

kritischen Verkehrsstärken die Grenzwerte der EU-Richtlinie<br />

1999/30EG in Abhängigkeit vom Baufluchtabstand überschritten<br />

werden könnten.<br />

Tabelle 5-4: Abschätzung der Straßennetzlänge mit kritischen Luftschadstoffbelastungen<br />

Baufluchtabstand Kritische Verkehrsstärke<br />

B < 18m > 5.600 Kfz/24h<br />

B = 18m – 30m > 9.900 Kfz/24h<br />

B > 30m > 16.000 Kfz/24h<br />

Annahmen: Der kritische Immissionspunkt wird im Abstand von 1 m vom Fahrbahnrand<br />

gewählt. Der Schwerverkehrsanteil liegt bei 5-6%. Die kritische Verkehrsstärke wird unter<br />

Einbeziehung aller Wochentage ermittelt.<br />

Nahezu alle Streckenabschnitte, die Überschreitungen einer Straßenverkehrslärmbelastung<br />

von 65 dB(A) in angebauten Bereichen<br />

aufweisen, sind hinsichtlich des Auftretens kritischer Luftschadstoffbelastungen<br />

verdächtig (Abbildung 5-9). Dies betrifft u.a. folgende<br />

Straßen:<br />

– Kaldenkirchener Straße, Bismarckstraße, Waldnieler Straße,<br />

Aachener Straße, Bahnstraße etc. (Bezirk <strong>Stadt</strong>mitte und<br />

Rheindahlen),<br />

– Korschenbroicher Straße, Erzberger Straße / Dohler Straße/Geneickener<br />

Straße (Bezirk Volksgarten, Rheydt-Mitte),<br />

– Friedrich-Ebert-Straße und Gartenstraße (Bezirk Rheydt-West,<br />

Rheydt-Mitte),<br />

– Wickrather und Limitenstraße bzw. Odenkirchener Straße (Bezirk<br />

Rheydt-Mitte),<br />

– Dahlener Straße und Bachstraße (Bezirk Rheydt-West),<br />

– Mülgaustraße, Burgfreiheit und Giesenkichener Straße (Bezirk<br />

Odenkirchen und Rheydt-Mitte).<br />

14 Verfahren zur Wirkungsabschätzung verkehrsbeeinflussender Maßnahmen auf<br />

die städtische Umwelt –Handbuch, Landesumweltamt Brandenburg (Hrsg.), Inhalt<br />

und Gesamtkonzept: BSV, Potsdam 2001<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

48


Abbildung 5-9: Verkehrsbedingte Luftschadstoffbelastungen<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

49


5.4 Verkehrssicherheit<br />

In der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> wurden im Jahr 2004 acht Unfallhäufungsstellen<br />

registriert. Dabei ereigneten sich an der Unfallhäufungsstelle<br />

Erzbergerstraße (Strecke) mit 30 Unfällen (davon 8 der<br />

Kategorien 1-4) die meisten Unfälle, gefolgt von der Erzbergerstraße<br />

am Knotenpunkt Erzbergerstraße / Korschenbroicher Straße<br />

mit 13 Unfällen (davon 6 der Kategorien 1-4).<br />

Zusätzlich zu den Unfallhäufungsstellen wurden diverse unfallauffällige<br />

Bereiche identifiziert. Dazu gehören z.B. die Knotenpunkte<br />

– Kaldenkirchener Straße / Graf-Haeseler-Straße (Schwerpunkt<br />

Längsverkehrunfälle),<br />

– Hohenzollernstraße / Eickener Straße (Schwerpunkt Einbiegen-<br />

Kreuzen-Unfälle),<br />

– Beethovenstraße / Bettrather Straße (Schwerpunkt Abbiege-<br />

und Längsverkehrunfälle) und<br />

– Viersener Straße / Aachener Straße / Regentenstraße (Schwerpunkt<br />

Abbiegeunfälle).<br />

Unfallhäufungsstellen und unfallauffällige Bereiche sind im folgenden<br />

Plan (Abbildung 5-10) dargestellt.<br />

Im Zuge differenzierter Analysen 15 konnte von der Polizei <strong>Mönchengladbach</strong><br />

ein „Allgemeines Risikostraßennetz“ (Abbildung<br />

5-11) und ein „Risikostraßennetz“ für Kinder identifiziert werden.<br />

„Risikostraßennetz“ bedeutet, dass sich auf diesen Streckenabschnitten<br />

ein überproportionaler Teil der Verkehrsunfälle abspielt.<br />

In Teilbereichen überlagern sich diese beiden Risikostraßennetze<br />

(z.B. Dünner Straße, Bismarckstraße, Erzberger Straße,<br />

Fliethstraße etc.).<br />

Überlagert man diese Ergebnisse mit denen der Straßenräumlichen<br />

Verträglichkeitsanalyse und sowie der Betroffenheit durch<br />

Lärm und Luftschadstoffe, so lassen sich bestimmte Straßenabschnitte<br />

identifizieren, auf denen es zu einer starken Überlagerung<br />

von Funktionsanforderungen und Problemen kommt. Diese Straßenabschnitte<br />

sollen im Rahmen der Entwicklung der Handlungskonzepte<br />

mit besonderer Priorität behandelt werden.<br />

15 u.a. Zeus GmbH, Brilon Bondzio Weiser Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen<br />

mbH, Ruhr Universität Bochum: Reduzierung von Unfällen mit Kinderbeteiligung<br />

in <strong>Mönchengladbach</strong> – Schlussbericht November 2001, erstellt im Auftrag<br />

der Stiftung für Kriminalprävention Münster-Hiltrup<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

50


Abbildung 5-10: Verkehrsunfälle – Unfallhäufungsstellen und unfallauffällige Bereiche<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

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Abbildung 5-11: Risikostraßennetz<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

52


6 Erreichbarkeitsanalysen<br />

Für diverse städtische Standorte wurden mit Hilfe des Verkehrsmodells<br />

Erreichbarkeitsanalysen für den MIV und ÖV durchgeführt<br />

(Abbildung 6-1, Abbildung 6-2). Zu den Standorten gehören z.B.<br />

<strong>Stadt</strong>teilzentren, Einkaufsschwerpunkte, Verkehrsverknüpfungspunkte<br />

und Freizeitstandorte. Die folgenden Gebiete wurden in<br />

Abstimmung mit der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> ausgewählt.<br />

Tabelle 6-1 Erreichbarkeitsanalyse ausgewählter Gebiete<br />

<strong>Stadt</strong>bezirk Gebiet Zellen- Vorherrschender Einzugsbereiche<br />

01 Rheindahlen<br />

nummer Nutzungstyp<br />

<strong>Stadt</strong>teilzentrum 1550 Mischnutzung (Woh- Rheindahlen<br />

Rheindahlen<br />

nen, Einkaufen)<br />

02 Hardt<br />

Stadion Nordpark 1433 Freizeit Gesamtstadt und übriger Einzugsbereich<br />

<strong>Stadt</strong>teilzentrum Hardt 2132 Mischnutzung (Wohnen,<br />

Einkaufen)<br />

Hardt<br />

Hardter Wald 2310, 2330 Freizeit Hardt, westliches <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

03 <strong>Stadt</strong>mitte<br />

Bunter Garten 3320 Freizeit <strong>Stadt</strong>mitte<br />

<strong>Stadt</strong>zentrum Mön- 3431, Mischnutzung (Woh- Gesamtstadt und übriger Einzugsbereich<br />

chengladbach / Alt- 3441, nen, Einkaufen)<br />

stadt / Fußgängerzone 3442,<br />

Hindenburgstraße 3451,<br />

3461<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> 3452 Verkehrsverknüp- Gesamtstadt und übriger Einzugsbereich<br />

Hauptbahnhof / ZOB<br />

fungspunkt<br />

04 Volksgarten<br />

Neues Zentralbad am<br />

Hauptbahnhof<br />

4211 Freizeit Gesamtstadt und übriger Einzugsbereich<br />

Volksgarten 4310 Freizeit Volksgarten, Neuwerk, <strong>Stadt</strong>mitte,<br />

Rheydt-Mitte<br />

Volksbad 4310 Freizeit Volksgarten, Neuwerk, <strong>Stadt</strong>mitte, Hardt<br />

05 Neuwerk<br />

<strong>Stadt</strong>teilzentrum Neu- 5310 Mischnutzung (Woh- Neuwerk<br />

werknen,<br />

Einkaufen)<br />

06 Rheydt-West<br />

Rheydter <strong>Stadt</strong>wald 6140 Freizeit Rheydt-West<br />

07 Rheydt-Mitte<br />

<strong>Mönchengladbach</strong>- 7335 Verkehrsverknüp- Rheydt-Mitte, Rheydt-West, Rheindah-<br />

Rheydt Bahnhof<br />

fungspunktlen,<br />

Giesenkirchen, Odenkirchen, Wickrath<br />

<strong>Stadt</strong>zentrum Rheydt 7331, 7333 Mischnutzung (Wohnen,<br />

Einkaufen)<br />

Gesamtstadt und übriger Einzugsbereich<br />

Theater 7335 Freizeit Gesamtstadt und übriger Einzugsbereich<br />

Schloss Rheydt 7110 Freizeit Gesamtstadt und übriger Einzugsbereich<br />

08 Odenkirchen<br />

<strong>Stadt</strong>teilzentrum 8283, Mischnutzung (Woh- Odenkirchen<br />

Odenkirchen<br />

8282, 8281 nen, Einkaufen)<br />

Schulzentrum Am<br />

Pixbusch, Tiergarten<br />

09 Giesenkirchen<br />

8232 Ausbildung Odenkirchen, Wickrath<br />

<strong>Stadt</strong>teilzentrum Gie- 9360 Mischnutzung (Woh- Giesenkirchen<br />

senkirchennen,<br />

Einkaufen)<br />

Freibad<br />

10 Wickrath<br />

9351 Freizeit Giesenkirchen, Rheydt-Mitte, Odenkirchen<br />

<strong>Stadt</strong>teilzentrum Wick- 10110 Mischnutzung (Woh- Wickrath<br />

rathnen,<br />

Einkaufen)<br />

Schloss Wickrath 10180 Freizeit Gesamtstadt und übriger Einzugsbereich<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

53


Ausgewertet wurden die Fahrzeiten (ohne Zu- und Abgangszeiten)<br />

zu den jeweiligen Zielen im zugehörigen Einzugsbereich. Für die<br />

beiden Hauptzentren ergeben sich im MIV Fahrzeiten von maximal<br />

rd. 20 Minuten aus dem gesamten <strong>Stadt</strong>gebiet heraus. Die <strong>Stadt</strong>teilzentren<br />

sind in der Regel mit dem Auto aus ihrem Einzugsbereich<br />

heraus in weniger als 5 Minuten erreichbar. Gleiches gilt für<br />

die o.g. lokal und gesamtstädtisch bedeutsamen Freizeiteinrichtungen.<br />

Die Fahrzeiten zu den beiden Hauptzentren mit dem ÖPNV betragen<br />

überwiegend weniger als 30 bis 40 Minuten.<br />

Die ÖV-Fahrzeiten aus den jeweiligen Einzugsgebieten in die<br />

<strong>Stadt</strong>teilzentren liegen in der Regel unter 15 Minuten. Die Erreichbarkeiten<br />

der jeweils günstigst gelegenen Bäder liegt von Hardt<br />

und Rheindahlen aus gesehen bei 30-40 Minuten, alle anderen<br />

<strong>Stadt</strong>bereiche weisen in der Regel ÖV-Erreichbarkeiten von 15-30<br />

Minuten auf. Die übrigen lokal bedeutsamen Freizeiteinrichtungen<br />

haben in der Regel ÖV-Erreichbarkeiten von 15-30 Minuten.<br />

Bei den gesamtstädtisch bedeutsamen Freizeitzielen wurden folgende<br />

Ergebnisse ermittelt:<br />

– Schloss Rheydt ist überwiegend schlecht mit dem ÖV zu erreichen,<br />

– die Einrichtungen in den beiden <strong>Stadt</strong>zentren sind in der Regel<br />

in weniger als 30 bis 40 min zu erreichen.<br />

Die beiden folgenden Pläne zeigen die Erreichbarkeit der <strong>Stadt</strong>mitte<br />

von <strong>Mönchengladbach</strong> (Bezirk 03) im MIV und ÖV auf.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

54


Abbildung 6-1: Erreichbarkeit der <strong>Stadt</strong>mitte (Bezirk 03) im MIV<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

55


Abbildung 6-2: Erreichbarkeit der <strong>Stadt</strong>mitte (Bezirk 03) im ÖV<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

56


7 Analyse der Nahmobilität in den (<strong>Stadt</strong>teil-)<br />

Zentren<br />

• Innenstadt <strong>Mönchengladbach</strong><br />

Die <strong>Mönchengladbach</strong>er Innenstadt lässt sich im Wesentlichen<br />

durch die Hauptverkehrsstraßen Rathenaustraße, Fliethstraße und<br />

Hittastraße sowie die Verkehrsstraßen Aachener Straße, Viersener<br />

Straße, Steinmetzstraße und Goebenstraße bis <strong>zum</strong> Europaplatz<br />

eingrenzen. Innerhalb dieses Rings durchschneiden die<br />

Hauptverkehrsstraße Bismarckstraße und die Verkehrsstraße<br />

Stepgesstraße die Innenstadt. Ein Großteil der Straßen innerhalb<br />

des Rings gehören zu vorhandenen bzw. geplanten Tempo 30-<br />

Zonen. Der Schwerpunkt des Einzelhandelsbesatzes befindet sich<br />

im Bereich der Fußgängerzone Hindenburgstraße und der Bismarckstraße.<br />

Die äußere Erreichbarkeit der <strong>Mönchengladbach</strong>er Innenstadt wird<br />

größtenteils durch Überquerungsstellen an LSA-geregelten Knotenpunkten<br />

(z.B. Viersener Straße), die Durchlässigkeit der Fußgängerzone<br />

Hindenburgstraße (innere Erreichbarkeit) durch die<br />

LSA an der Stepgesstraße und der Bismarckstraße gewährleistet.<br />

Auf Grund der hohen Verkehrsbelastungen stehen den Fußgängern<br />

nur kurze Grünphasen zur Verfügung. Teilweise sind Radverkehrsanlagen<br />

und (verbleibende) Gehwege an den Hauptverkehrsstraßen<br />

im Verhältnis nicht ausreichend dimensioniert. Dies<br />

betrifft insbesondere die Bismarckstraße und die Stepgesstraße.<br />

Die wesentlichen Erkenntnisse sind im Plan „Rahmenbedingungen<br />

Nahmobilität <strong>Mönchengladbach</strong>“ (Abbildung 7-1) zusammenfassend<br />

dargestellt.<br />

• Innenstadt Rheydt<br />

Im Straßennetz erstreckt sich rund um die Rheydter Innenstadt ein<br />

Ringsystem. Innerhalb dieses Ringsystems finden sich keine für<br />

den MIV verkehrswichtigen Straßen. Außerhalb des Ringsystems<br />

schließen sich einige Tempo-30-Zonen an. Der Schwerpunkt des<br />

Einzelhandelsbesatzes befindet sich im Bereich Stresemannstraße<br />

/ Marktstraße / Hauptstraße. Der Hauptbahnhof liegt südwestlich<br />

der Innenstadt außerhalb des Ringsystems.<br />

Die äußere Erreichbarkeit der Rheydter Innenstadt (auch vom<br />

Rheydter Hauptbahnhof) wird größtenteils durch Überquerungsstellen<br />

an LSA-geregelten Knotenpunkten (z.B. Dahlener Straße /<br />

Wilhelm-Schiffer-Straße) gewährleistet. Auf Grund der hohen Verkehrsbelastungen<br />

stehen den Fußgängern nur kurze Grünphasen<br />

zur Verfügung. Die für den Fußgänger- und Radverkehr vorhandenen<br />

Anlagen sind an Abschnitten der Moses-Stern-Straße und der<br />

Limitenstraße nicht ausreichend dimensioniert.<br />

Die wesentlichen Erkenntnisse sind im Plan „Rahmenbedingungen<br />

Nahmobilität <strong>Mönchengladbach</strong>-Rheydt“ (Abbildung 7-2) zusammenfassend<br />

dargestellt.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

57


Abbildung 7-1: Rahmenbedingungen Nahmobilität <strong>Mönchengladbach</strong><br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-


Abbildung 7-2 Rahmenbedingungen Nahmobilität <strong>Mönchengladbach</strong>-Rheydt<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-


• <strong>Mönchengladbach</strong>-Neuwerk<br />

In <strong>Mönchengladbach</strong>-Neuwerk befindet sich mit Einzelhandel<br />

durchsetzte Mischnutzung insbesondere an Abschnitten der Dünner<br />

Straße und der Hansastraße. Hinsichtlich ihrer Funktion im<br />

Straßennetz handelt es sich bei beiden um innerörtliche Hauptverkehrsstraßen.<br />

Die umliegenden Gebiete sind größtenteils Tempo-<br />

30-Zonen.<br />

An der Dünner Straße östlich der ehemaligen Bahntrasse sind in<br />

regelmäßigen Abständen (ca. 200 m) Überquerungshilfen für Fußgänger<br />

vorhanden (z.B. beim Krankenhaus). An der Hansastraße<br />

hingegen fehlen Überquerungshilfen bis auf die LSA Hansastraße/Hovener<br />

Straße völlig. An beiden Streckenabschnitten befinden<br />

sich keine Radverkehrsanlagen.<br />

Die wesentlichen Erkenntnisse sind im Plan „Rahmenbedingungen<br />

Nahmobilität <strong>Mönchengladbach</strong>-Neuwerk“ (Abbildung 7-3) zusammen-fassend<br />

dargestellt.<br />

• <strong>Mönchengladbach</strong>-Lürrip<br />

In <strong>Mönchengladbach</strong>-Lürrip befindet sich mit Einzelhandel durchsetzte<br />

Mischnutzung insbesondere an der Neusser Straße. Im<br />

Süden Lürrips an der Volksbadstraße befindet sich der S-<br />

Bahnhaltepunkt <strong>Mönchengladbach</strong>-Lürrip. Die Volksbadstraße, die<br />

eine Verbindung zwischen der Korschenbroicher Straße und dem<br />

Nordring herstellt, kreuzt die Neusser Straße im rechten Winkel.<br />

Hinsichtlich ihrer Funktion im Straßennetz handelt es sich bei der<br />

Neusser Straße um eine innerörtliche Hauptverkehrsstraße und<br />

bei der Volksbadstraße um eine Hauptverkehrsstraße mit regionaler/<br />

zwischengemeindlicher Verbindungsfunktion. Die um die<br />

Neusser Straße liegenden Gebiete sind größtenteils Tempo-30-<br />

Zonen.<br />

An der Neusser Straße sind in unregelmäßigen Abständen (ca.<br />

100 - 200 m) Überquerungshilfen für Fußgänger vorhanden (z.B.<br />

bei der Einmündung Compesmühlenweg). Allerdings ist an der<br />

Einmündung Zeppelinstraße keine Überquerungshilfe vorhanden.<br />

Radverkehrsanlagen sind nur an einem kurzen Teilabschnitt der<br />

Neusser Straße östlich der Volksbadstraße vorhanden. Die Erreichbarkeit<br />

des S-Bahnhaltepunkts ist für Fußgänger und Radfahrer<br />

durch zahlreiche Verbindungen durch vorhandene Tempo-30-<br />

Zonen gewährleistet. Jedoch fehlen an der Volksbadstraße südlich<br />

der Falkenstraße und insbesondere an der Bahnunterführung<br />

Überquerungshilfen, was den Zugang zu dem auf beiden Seiten<br />

geführten straßenbegleitenden Radweg ebenso wie zu den Gleisaufgängen<br />

erschwert.<br />

Die wesentlichen Erkenntnisse sind im Plan „Rahmenbedingungen<br />

Nahmobilität <strong>Mönchengladbach</strong>-Lürrip“ (Abbildung 7-4) zusammen-fassend<br />

dargestellt.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

60


Abbildung 7-3: Rahmenbedingungen Nahmobilität <strong>Mönchengladbach</strong>-Neuwerk<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-


Abbildung 7-4: Rahmenbedingungen Nahmobilität <strong>Mönchengladbach</strong>-Lürrip / Neusser Straße<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-


<strong>Mönchengladbach</strong>-Odenkirchen<br />

In <strong>Mönchengladbach</strong>-Odenkirchen befindet sich der Schwerpunkt<br />

des Einzelhandelsbesatzes an der Burgfreiheit. Im Nordwesten<br />

Odenkirchens am Stapper Weg befindet sich der Bahnhaltepunkt<br />

<strong>Mönchengladbach</strong>-Odenkirchen. Hauptverkehrsstraßen mit regionaler/zwischengemeindlicher<br />

Verbindungsfunktion sind die Duvenstraße,<br />

die Burgfreiheit / Mülgaustraße und die Hoemenstraße<br />

/ Kölner Straße. Innerörtliche Hauptverkehrsstraßen sind u.a. die<br />

Straße Zur Burgmühle und die Kamphausener Straße. Nahezu<br />

das gesamte betrachtete Gebiet wird durch vorhandene bzw. geplante<br />

Tempo-30-Zonen abgedeckt.<br />

An der Burgfreiheit sind in regelmäßigen Abständen (ca. 100 m)<br />

Überquerungshilfen für Fußgänger vorhanden. Hingegen sind an<br />

der Hoemenstraße und an der Straße Zur Burgmühle – außer im<br />

Zuge des an der Niers verlaufenden Uferwegs – keine Überquerungshilfen<br />

zu finden. Radverkehrsanlagen fehlen z.B. an einem<br />

Abschnitt der Burgfreiheit südlich der Hoemenstraße. Problematisch<br />

sind besonders die zu schmalen Gehwege im Zuge der Burgfreiheit,<br />

<strong>zum</strong>al hier durch die Belegung mit Einzelhandel das höchste<br />

Fußgängeraufkommen verzeichnet werden kann. Die Erreichbarkeit<br />

des Bahnhaltepunkts ist für Fußgänger und Radfahrer<br />

durch zahlreiche Verbindungen durch vorhandene Tempo 30-<br />

Zonen gewährleistet.<br />

Die wesentlichen Erkenntnisse sind im Plan „Rahmenbedingungen<br />

Nahmobilität <strong>Mönchengladbach</strong>-Odenkirchen“ (Abbildung 7-5)<br />

zusammen-fassend dargestellt.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

63


Abbildung 7-5: Rahmenbedingungen Nahmobilität <strong>Mönchengladbach</strong>-Odenkirchen<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-


8 Zusammenfassung und Überlagerung der<br />

Analyseergebnisse sowie Ableitung von<br />

Handlungsschwerpunkten<br />

Aus den Befunden der Analysephase lassen sich bezogen auf die<br />

einzelnen Themenbereiche zusammenfassend folgende Aussagen<br />

ableiten:<br />

• Straßennetz<br />

– Dichtes Netz von Hauptverkehrsstraßen vorhanden,<br />

– Netzstruktur in Teilbereichen dispers und orientierungsschwach,<br />

– Vorhandene Verkehrsnachfrage und -angebot (Straßennetz)<br />

weisen im östlichen <strong>Stadt</strong>gebiet (u.a. Erzberger Straße) ein<br />

Missverhältnis auf,<br />

– Eingeschränkte Ausbaumöglichkeiten im Bestand aufgrund<br />

mangelnder Flächenverfügbarkeiten,<br />

– Analog zur Verteilung der Kfz-Belastung im Netz gibt es vergleichsweise<br />

viele Straßenzüge mit mittleren Problemhäufungen<br />

bei der Verträglichkeitsanalyse,<br />

– In der Regel hervorragende Erreichbarkeitsqualitäten.<br />

• Parken<br />

– Kein abgestimmtes gesamtstädtisches Parkraumkonzept vorhanden,<br />

– Hohe Auslastung in <strong>Mönchengladbach</strong>-Innenstadt,<br />

– Anordnung von Parken im Straßenraum führt teilweise zu Verträglichkeitsproblemen<br />

mit Fußgängern, Radfahrern und Sondernutzungen,<br />

– Freie Kapazitäten in den Parkierungsanlagen,<br />

– Bedarf von Bewohnerparken,<br />

– Die Ladezonen in Rheydt waren vor ihrer teilweisen Umwandlung<br />

in normal bewirtschaftete Parkstände nicht vollständig<br />

ausgelastet.<br />

• ÖV<br />

– Dichtes Schienennetz mit zahlreichen Haltepunkten im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

vorhanden,<br />

– Dichtes Busnetz mit guter Flächenabdeckung,<br />

– Im Busverkehr starke Ausdünnung des Linientakts in den<br />

Abendstunden, die gebräuchliche Standards unterschreitet,<br />

– Gutes Nachtliniennetz vorhanden,<br />

– Im Busverkehr bestehen noch Verlustzeiten an zahlreichen innerstädtischen<br />

Streckenabschnitten,<br />

– Im Busverkehr teilweise niedrige Standards bei der Beförderungsgeschwindigkeit<br />

im <strong>Stadt</strong>verkehr,<br />

– Die Systemdifferenzierung (SB, RL/SL) bei den Bussen sollte<br />

vor dem Hintergrund der definierten Standards überprüft werden,<br />

– Eingeschränkte Verknüpfungsmöglichkeiten Bus/Bahn an den<br />

peripher gelegenen Bahnhaltepunkten (z.B. Odenkirchen, Lürrip),<br />

– Teilweise eingeschränkte Erreichbarkeitsqualität (z.B. auf der<br />

Relation Giesenkirchen – <strong>Stadt</strong>mitte).<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

65


• Radverkehrsnetz<br />

– Erhebliche Netzlücken trotz der teilweise vorhandenen Radinfrastruktur<br />

(z.B. Erzberger Straße, Dahlener Straße). Diese<br />

Netzlücken bergen ein Gefährdungspotenzial für den Radfahrer,<br />

– Oftmals entsprechen die vorhandenen Radverkehrsanlagen<br />

hinsichtlich Führung und Dimensionierung nicht den geltenden<br />

Vorschriften und Richtlinien,<br />

– Der Anlagentyp des baulichen Radwegs bzw. gemeinsamen<br />

Geh-/Radwegs machen den größten Anteil der Radverkehrsanlagen<br />

aus.<br />

• Straßenräumliche Verträglichkeit<br />

– Problemschwerpunkte sind die Fahrbahnquerungen und die<br />

Abwicklung des Radverkehrs,<br />

– Besonders problembehaftete Straßenzüge sind:<br />

� Aachener Straße<br />

� Erzberger Straße / Dohler Straße / Geneickener Straße,<br />

� Garten- / Limitenstraße,<br />

� Wickrather Straße,<br />

� Dahlener Straße<br />

– In Teilbereichen muss die Grundvoraussetzung eines Mindestangebotes<br />

von Gehwegen noch an Hauptverkehrsstraßen hergestellt<br />

werden,<br />

– Auffällig ist die flächige Verteilung von Straßenabschnitten mit<br />

mittleren Problemhäufungen über das gesamte <strong>Stadt</strong>gebiet.<br />

• Verkehrslärm und verkehrsbedingte Luftschadstoffe<br />

Beeinträchtigungen durch Verkehrslärm und Verdacht auf kritische<br />

Luftschadstoffbelastungen in angebauten Bereichen treten aufgrund<br />

der bei beiden Immissionstypen relevanten Parameter Bauflucht<br />

und Kfz-Belastung größtenteils an denselben Straßenabschnitten<br />

auf. Dies betrifft u.a. folgende Straßen/-abschnitte:<br />

– Aachener Straße und Bahnstraße (Bezirk <strong>Stadt</strong>mitte und<br />

Rheindahlen),<br />

– Bismarckstraße und Künkelstraße (Bezirk <strong>Stadt</strong>mitte),<br />

– Erzberger Straße / Dohler Straße / Geneickener Straße (Bezirk<br />

Volksgarten, Rheydt-Mitte),<br />

– Friedrich-Ebert-Straße und Gartenstraße (Bezirk Rheydt-West,<br />

Rheydt-Mitte),<br />

– Wickrather Straße und Limitenstraße bzw. Odenkirchener Straße<br />

(Bezirk Rheydt-Mitte),<br />

– Dahlener Straße und Bachstraße (Bezirk Rheydt-West),<br />

– Mülgaustraße, Burgfreiheit und Giesenkichener Straße (Bezirk<br />

Odenkirchen und Rheydt-Mitte),<br />

– Gelderner Straße und Poststraße (Bezirk Wickrath).<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

66


Aus den Befunden wurden folgende Handlungsschwerpunkte für<br />

die weitere Bearbeitung abgeleitet:<br />

• Stärkere Bündelung des Kfz-Verkehrs auf einem Vorrangnetz<br />

(unter Einbeziehung des auf dem <strong>Stadt</strong>gebiet vorhandenen Autobahnnetzes)<br />

und Entlastung der Verkehrsstraßen und des Erschließungsnetzes,<br />

in Teilbereichen unter Ausnutzung von<br />

Netzergänzungen<br />

• Steigerung der Verkehrsqualität an zentralen Knotenpunkten<br />

• Gesamtstädtische systematische Verbesserung der straßenräumlichen<br />

Konfliktsituationen insbesondere hinsichtlich der<br />

Fahrbahnüberquerungen und des Radverkehrs<br />

• Erstellung eines Radverkehrskonzeptes, Schließung von bestehenden<br />

Netzlücken für den Radverkehr und Verbesserung<br />

der Situation an bestehenden Radverkehrsanlagen<br />

• Verbesserung der verkehrlichen Gesamtsituation mit hoher<br />

Priorität an denjenigen Straßenabschnitten, die Probleme im<br />

Zuge nahezu aller Analyseschritte aufweisen, z.B.:<br />

o Erzberger Straße / Dohler Straße / Geneickener<br />

Straße<br />

o Garten-/Limitenstraße<br />

o Wickrather Straße<br />

o Dahlener Straße<br />

o Aachener Straße / Bahnstraße<br />

• Überarbeitung des gesamtstädtischen Parkraumkonzepts mit<br />

dem Ziel, Parken für alle Nachfragegruppen – insbesondere für<br />

Bewohner sowie Kunden / Besucher - zu optimieren und Parksuchverkehre<br />

zu vermeiden (gesamtstädtisches Parkraummanagement)<br />

• Tendenzielle Verlagerung von Parken im öffentlichen (Seiten-)<br />

Raum zugunsten der Parkierungsanlagen, u.a. zur Mobilisierung<br />

von Verträglichkeitspotenzialen<br />

• Verbesserte Anpassung des ÖPNV-Angebots an die vorhandene<br />

Gesamtverkehrsnachfrage (z.B. auf der Achse Erzberger<br />

Straße / Dohler Straße / Giesenkirchen) und ÖPNV-<br />

Beschleunigung<br />

• Verbesserung des Zusammenspiels von Bus und Bahn im<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet<br />

• Optimale Ausnutzung der im <strong>Stadt</strong>gebiet vorhandenen Schieneninfrastruktur<br />

hinsichtlich der Führung des Linienverkehrs<br />

und der Vorhaltung von Haltepunkten<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

67


9 Ziele der Verkehrsentwicklungsplanung<br />

Die Erkenntnisse der Analyse mündeten in einer Reihe von grundlegenden<br />

Handlungsempfehlungen (vgl. Kapitel 8), die im Folgenden<br />

nochmals zusammengefasst werden:<br />

– Stärkere Bündelung des Kfz-Verkehrs auf einem Vorrangnetz<br />

und Entlastung der Verkehrsstraßen und des Erschließungsnetzes,<br />

– Steigerung der Qualität der Verkehrsabwicklung an den Knotenpunkten,<br />

– Verbesserung der straßenräumlichen Konfliktsituationen insbesondere<br />

hinsichtlich der Fahrbahnüberquerungen und des<br />

Radverkehrs,<br />

– Erstellung eines Radverkehrskonzepts,<br />

– Verbesserung der verkehrlichen Gesamtsituation mit hoher<br />

Priorität an den Straßenabschnitten, die Probleme im Zuge<br />

nahezu aller Analyseschritte aufweisen,<br />

– Überarbeitung des gesamtstädtischen Parkraumkonzeptes,<br />

Verlagerung von Parken im öffentlichen (Seiten-)Raum zugunsten<br />

der Parkierungsanlagen,<br />

– Verbesserte Anpassung des ÖPNV-Angebots an die vorhandene<br />

Gesamtverkehrsnachfrage und ÖPNV-Beschleunigung,<br />

– Verbesserung des Zusammenspiels Bus/Bahn im <strong>Stadt</strong>gebiet,<br />

– Optimale Ausnutzung der im <strong>Stadt</strong>gebiet vorhandenen Schieneninfrastruktur<br />

hinsichtlich der Führung des Linienverkehrs<br />

und der Vorhaltung von Haltepunkten.<br />

Außerdem wurden ergänzend die zahlreichen Hinweise und Anregungen<br />

aus der Politik und von <strong>Mönchengladbach</strong>er Bürgern gesammelt<br />

und ausgewertet (vgl. Anhang 3). Ein Abgleich mit den<br />

Handlungsansätzen, die sich aus fachlicher Sicht aus der Analyse<br />

des Status Quo ergeben, hat gezeigt, dass sich die Anregungen<br />

und Hinweise in vielen Punkten mit den Handlungsansätzen decken.<br />

Aus diesen vielfältigen Informationen wurden für die <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

allgemeine Zielvorstellungen entwickelt. Diese Zielvorstellungen<br />

sind Grundlage für das weitere Vorgehen. Aus ihnen<br />

wurden Konzepte und konkrete Einzelmaßnahmen entwickelt. Des<br />

Weiteren sind sie der Maßstab für die Bewertung von geplanten<br />

Projekten.<br />

Beispielsweise erfüllen der Bau des Geistenbecker Rings oder<br />

auch die Verlängerung der Duvenstraße bis <strong>zum</strong> Bahnhof Mühlfort<br />

16 ihren gewünschten Zweck, da sie für eine deutlichere Gliederung<br />

des Straßennetzes sorgen. Die Übernahme ihrer Funktion als<br />

Hauptverkehrsstraße führt gleichzeitig zu Entlastungen im benachbarten<br />

Straßennetz (z. B. Steinsstraße), wodurch sich die<br />

Sicherheitsprobleme verringern und eine verträglichere Abwicklung<br />

der verschiedenen Verkehrsarten, insbesondere des Radverkehrs,<br />

möglich wird. Gleichzeitig sollen im Zuge der Neubaumaß-<br />

16 Hierbei handelt es sich um Verkehrsmaßnahmen, deren Umsetzung im betrachteten<br />

Zeitraum bis 2015 als gesichert gilt, da sie beschlossen sind oder zur<br />

Förderung angemeldet wurden.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

68


nahmen auch Radverkehrsanlagen realisiert werden, so dass die<br />

Maßnahmen selbst ebenfalls dem Ziel der Förderung des Radverkehrs<br />

gerecht werden.<br />

Jede zukünftige Maßnahme der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> muss<br />

sich in diesem Sinne an der Erfüllung der selbstgestellten Ziele<br />

messen lassen. Im Folgenden werden die entwickelten und künftig<br />

zu berücksichtigenden Zielvorstellungen dargestellt.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

69


9.1 Ziele <strong>zum</strong> motorisierten Individualverkehr (MIV)<br />

Die Ziele <strong>zum</strong> motorisierten Individualverkehr (MIV) betreffen sowohl<br />

den fließenden als auch den ruhenden Verkehr. Folgende<br />

Ziele wurden formuliert:<br />

• Gute Erreichbarkeiten beibehalten<br />

Wie die Analyse ergeben hat, sind die Erreichbarkeiten im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

überwiegend mit der Note „sehr gut“ zu bewerten (vgl. Kapitel<br />

6). Eine geringfügige Beschränkung im MIV in Richtung nur<br />

noch mit „gut“ zu bewertenden Erreichbarkeiten kann gleichzeitig<br />

für die anderen Verkehrsmittel bereits deutliche Verbesserungen<br />

mit sich bringen, ohne das der MIV spürbar beeinträchtigt würde.<br />

• Verträglichkeits- und Sicherheitsprobleme verringern<br />

Die Ergebnisse der Untersuchung zur straßenräumlichen Verträglichkeit<br />

(vgl. Kapitel 5.1) zeigen, dass die ohnehin schwächeren<br />

Verkehrsteilnehmer bisher auch das größte Risiko tragen müssen.<br />

• Das gesamtstädtische Straßennetz eindeutig gliedern<br />

Ein Blick auf das Untersuchungsstraßennetz (vgl. Abbildung 1-2)<br />

verdeutlicht, dass sich das Straßennetz sehr diffus gestaltet. Es<br />

gibt viele Straßen mit mittleren Verkehrsmengen, die bisher dem<br />

Hauptnetz zugeordnet werden. Eine deutlichere Strukturierung des<br />

gesamtstädtischen Straßennetzes in wenige Hauptverkehrsstraßen<br />

mit hoher Verkehrsbelastung und viele Straßen im untergeordneten<br />

Netz mit geringer Belastung trägt zu einem erheblichen<br />

Qualitäts- und insbesondere Verträglichkeits- und Sicherheitsgewinn<br />

bei.<br />

• Keine Steigerung des Durchgangsverkehrs<br />

Die Verkehrsmengen, die auf das <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Mönchengladbach</strong><br />

bezogen als Durchgangsverkehr zu bezeichnen sind, sind<br />

gering. Dies ist vor allem auf das bestehende Bundesautobahnnetz<br />

zurückzuführen, das diesbezüglich eine hervorragende Funktion<br />

übernimmt. Dieser Zustand soll beibehalten werden.<br />

• Parken in Parkierungsanlagen (Parkhäuser, Tiefgaragen)<br />

attraktiver machen<br />

Wie die Parkraumerhebung im Rahmen der Analyse (vgl. Kapitel<br />

4.2) ergeben hat, ist das Parkangebot im öffentlichen Raum <strong>zum</strong><br />

Teil überlastet. Gleichzeitig stehen in den Parkierungsanlagen<br />

(Parkhäusern) oftmals noch ausreichend freie Kapazitäten zur<br />

Verfügung. Ein Verlagerung des Parkens aus dem öffentlichen<br />

Straßenraum in Parkierungsanlagen führt zu deutlich mehr Spielraum<br />

für die Gestaltung des öffentlichen Straßenraums und kann<br />

dort zu einem Sicherheitsgewinn für die schwächeren Verkehrsteilnehmer<br />

sowie Attraktivitätsgewinn im Hinblick auf Aufenthaltsnutzungen<br />

beitragen.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

70


9.2 Ziele <strong>zum</strong> öffentlichen Personennahverkehr<br />

(ÖPNV)<br />

Das ÖPNV-Angebot in der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> wurde ebenfalls<br />

im Rahmen der Analyse untersucht (vgl. Kapitel 4.3). Die im<br />

Folgenden erläuterten Zielvorstellungen sind jedoch im Rahmen<br />

eines Nahverkehrsplans detaillierter zu betrachten und zu konkreten<br />

Konzepten und Maßnahmenvorschlägen weiterzuentwickeln.<br />

• Erreichbarkeiten verbessern, insbesondere in den Abendstunden<br />

Die Analyse des städtischen ÖPNV-Angebots hat ergeben, dass<br />

ein umfangreiches Tag- und Nachtnetz vorhanden ist, jedoch in<br />

den Abendstunden und an den Wochenenden eine Versorgungslücke<br />

besteht. Dies wird im Zuge der ausgedehnten Geschäftsöffnungszeiten,<br />

durch gleitende Arbeitszeiten sowie weitere Wege<br />

zwischen Arbeitsplatz und Wohnort zunehmend <strong>zum</strong> Problem.<br />

• Die Verknüpfung von Bus und Bahn verbessern<br />

Die mangelnde Verbindung des Busnetzes mit den Bahnhaltepunkten<br />

in der Peripherie führt dazu, dass viele Verkehrsteilnehmer<br />

sich dazu entscheiden, die komplette Strecke mit einem anderen<br />

Verkehrsmittel – i. d. R. mit dem eigenen Pkw – zurückzulegen<br />

oder mit ihrem Pkw einen der beiden Hauptbahnhöfe anzufahren<br />

und dadurch dort zu den o. g. Parkproblemen beizutragen.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

71


9.3 Ziele <strong>zum</strong> Fußgänger- und Radverkehr<br />

Fußgänger und Radfahrer sind diejenigen Verkehrsteilnehmer, die<br />

im Straßenverkehr das größte Gefährdungspotenzial aufweisen.<br />

Dies liegt einerseits an dem mangelhaften Angebot, andererseits<br />

ist es aber auch „naturbedingt“, da sich in diesen Verkehrsteilnehmergruppen<br />

ein hoher Prozentsatz an Kindern und Senioren wiederfindet.<br />

• Den Radverkehr fördern<br />

Die Förderung des Radverkehrs, vor allem in Form eines geschlossenen<br />

Radverkehrsnetzes an allen Hauptverkehrsstraßen,<br />

hat mehrere positive Effekte. Unter anderem kann es dazu beitragen,<br />

dass die Überfüllung der Busse durch Schüler reduziert wird<br />

und frei werdende Kapazitäten anderweitig nutzbar werden. Des<br />

Weiteren trägt es erheblich zur Steigerung der Verkehrssicherheit<br />

bei, da Radfahrer ebenso wie alle anderen Verkehrsteilnehmer<br />

relevante Ziele an den Hauptverkehrsstraßen sicher erreichen<br />

möchten. Eine parallele Förderung des Radverkehrs im Freizeitbereich<br />

kann zusätzlich zu einer positiven Grundstimmung gegenüber<br />

dem Fahrrad als Verkehrsmittel beitragen und dadurch das<br />

„Radverkehrsklima“ grundlegend verbessern.<br />

• Gefährdungspotentiale für Fußgänger wirksam verringern<br />

Die Gefährdung von Fußgängern als den schwächsten Verkehrsteilnehmern<br />

wurde aus den Analysen (Verträglichkeit, Unfallgeschehen)<br />

offensichtlich. Besonderen Gefahren sind Fußgänger bei<br />

der Fahrbahnüberquerung ausgesetzt. Um dieses Risiko bzw. die<br />

Gefährdung zu minimieren, ist die Einrichtung von gesicherten<br />

Überquerungsstellen, insbesondere an Hauptverkehrsstraßen sowie<br />

im Zuge wichtiger Fußgängerachsen, in Form von „Überquerungshilfen“<br />

verschiedenster Art (Mittelinseln, signalisierte Furten,<br />

Fußgängerüberwege) erforderlich. An Lichtsignalanlagen sollten<br />

Fußgänger gleichwertig berücksichtigt werden, Anforderungstasten<br />

sind zu vermeiden. In einzelnen Abschnitten ist darüber hinaus<br />

noch ein Grundangebot an Gehwegen herzustellen.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

72


9.4 Ziele zur Lärmminderung und Verbesserung der<br />

Luftqualität<br />

Verkehrsbedingte Lärm- und Schadstoffbelastungen betreffen alle<br />

stark befahrenen Abschnitte der Hauptverkehrsstraßen. Insbesondere<br />

beim Straßenverkehrslärm führt eine Konzentration des Kfz-<br />

Verkehrs auf Hauptverkehrsstraßen nicht unmittelbar zu einer hörbaren<br />

Zunahme des Lärms, kann jedoch Straßen des Nebennetzes<br />

spürbar entlasten. Für die Luftschadstoffemissionen muss die<br />

Bündelung des Kfz-Verkehrs demgegenüber von weiteren Faktoren<br />

wie z. B. der Hauptwindrichtung abhängig gemacht werden.<br />

• Verkehrsbedingte Lärm- und Schadstoffemissionen wirksam<br />

minimieren<br />

Auf Grund der belastenden Auswirkungen auf die Umwelt ist eine<br />

Minimierung von negativen Einflussfaktoren immer wünschenswert.<br />

Im Bereich des Verkehrs spricht dies für Ansätze einer Minimierung<br />

des motorisierten Verkehrs wie einer Verlagerung auf<br />

weniger kritische („sensible“) Straßen/-abschnitte. Kurz- bis mittelfristig<br />

umsetzbare Maßnahmen zur Erreichung dieser Zielvorstellung<br />

können z. B. die Modifikation der vorhandenen Verkehrsnetze<br />

(auch ÖPNV-Linien) sowie die Umgestaltung von Straßenräumen<br />

sein. Streckenneubauten (Straße/Schiene) haben in der Regel<br />

einen mittel- bis langfristigen Realisierungszeitraum. Veränderungen<br />

der Raumstrukturen sowie des Mobilitätsverhaltens in der<br />

Form, dass sie zu gesamtstädtisch spürbaren Verkehrsentlastungseffekten<br />

führen, treten gemeinhin erst über langfristige Zeithorizonte<br />

ein, sofern die derzeitigen Lebensrahmenbedingungen<br />

nicht durch gravierende außergewöhnliche Ereignisse (z. B. bahnbrechende<br />

technische Neuerungen oder Katastrophenereignisse)<br />

beeinflusst werden.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

73


10 Szenarienentwicklung<br />

10.1 Prognose-0-Fall<br />

Nach Abschluss der Analysephase wurde als nächster Bearbeitungsschritt<br />

der Prognose 0-Fall ausgearbeitet. Als „Analyse der<br />

erwartbaren Zukunft“ beinhaltet er alle vorhersehbaren, grundlegenden<br />

und stadtspezifischen Entwicklungen und Maßnahmen,<br />

deren Eintreffen bzw. Umsetzung bis <strong>zum</strong> Jahr 2015 als gesichert<br />

anzunehmen sind. Der Prognose-0-Fall stellt somit ein Trendszenario<br />

dar. Er dient gleichzeitig als Vergleichsgrundlage für die Untersuchung<br />

und Bewertung der verkehrlichen Auswirkungen unterschiedlicher<br />

Maßnahmenbündel (Verkehrsentwicklungsszenarien).<br />

Die auf dieser Prognosebasis entwickelten Konzepte sind auch für<br />

den Prognosehorizont 2025 tragfähig. Da bei einem größeren<br />

Prognosezeitraum (bis 2025) eher eine geringfügige Reduzierung<br />

der Verkehrsmengen zu erwarten ist, ist die Prognose 2015<br />

durchaus nutzbar und nach wie vor aktuell. Aktuelle Verkehrszählungen<br />

belegen, dass die Verkehrsbelastungen im <strong>Stadt</strong>gebiet<br />

stagnieren bis geringfügig abnehmen.<br />

Wesentliche Bestandteile des Prognose-0-Falls sind vor allem:<br />

– allgemeine politische Einflussgrößen wie die Verabschiedung<br />

neuer Gesetze oder die Veränderung verfügbarer finanzieller<br />

Mittel,<br />

– die demografische Entwicklung und <strong>Stadt</strong>entwicklungsprojekte<br />

mit hoher Umsetzungswahrscheinlichkeit (<strong>Stadt</strong>- und Strukturentwicklung),<br />

– begründete Abschätzungen zu den verkehrlichen Auswirkungen<br />

allgemeiner gesellschaftlicher, politischer und ökonomischer<br />

Rahmenbedingungen (Verkehrsverhalten) sowie<br />

– Maßnahmen in den Teilnetzen des Verkehrssystems, deren<br />

Umsetzung im betrachteten Zeitraum bis 2015 als gesichert<br />

gilt, da sie beschlossen sind bzw. in oder kurz vor der Planfeststellung<br />

stehen (Verkehrsnetze).<br />

Abbildung 10-1: Rahmensetzende Einflussgrößen auf den Prognose-0-Fall<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

74


10.1.1 Fiskalische Einflussgrößen<br />

Im Rahmen der Föderalismusreform wurde die Abschaffung von<br />

Fördermitteln für Kommunen gemäß Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

(GVFG) <strong>zum</strong> 01.01.2014 beschlossen. Die voraussichtlich<br />

bis zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Finanzmittel<br />

sind allerdings schon heute durch bereits angemeldete<br />

und mit einer Förderzusage versehene Baumaßnahmen weitgehend<br />

gebunden.<br />

Die Projekte, die bis <strong>zum</strong> Jahr 2015 mit GVFG-Mitteln in <strong>Mönchengladbach</strong><br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit realisiert werden können,<br />

sind im Einzelnen:<br />

– die Ost-West-Straße (abgeschlossen),<br />

– der Geistenbecker Ring von Böningstraße bis Duvenstraße<br />

(zwischen Stapper Weg und Duvenstraße bei gleichzeitiger<br />

Abstufung der Steinstraße bis zur Duvenstraße derzeit in Arbeit),<br />

– die Tunnelerweiterung Wickrathhahner Straße (abgeschlossen),<br />

– der 4-streifige Ausbau der Korschenbroicher Straße (derzeit in<br />

Arbeit),<br />

– der 4-streifige Ausbau der Breitenbachstraße (Umsetzung<br />

2012/2013),<br />

– der Lückenschluss Nordring (Umsetzung 2013ff).<br />

Die bereits 2007 wirksam gewordene Kürzung der Regionalisierungsmittel<br />

hat dazu geführt, dass es im Bereich des ÖPNV zu<br />

einer Ausdünnung der Takte gekommen ist sowie im Extremfall zu<br />

einer Einstellung von Linienverbindungen. Mit einer Erweiterung<br />

des Netzangebotes ist angesichts der fehlenden finanziellen Mittel<br />

nicht zu rechnen. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat<br />

hierzu bereits verschiedene Szenarien entwickelt.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

75


10.1.2 Strukturelle Entwicklungen<br />

Eine wichtige Grundlage für die Prognose der Verkehrsentwicklung<br />

in <strong>Mönchengladbach</strong> bilden die Strukturdaten. Ihre Veränderungen<br />

bis <strong>zum</strong> Jahr 2015 im Vergleich zu heute wirken sich maßgeblich<br />

auf das Verkehrsgeschehen aus.<br />

10.1.2.1 Einwohner<br />

Da der Zeitraum bis <strong>zum</strong> Jahr 2015 im Hinblick auf die Bevölkerungsentwicklung<br />

überschaubar ist, kann die Bevölkerungsprognose<br />

mit einer relativ hohen Sicherheit erstellt werden.<br />

Abbildung 10-2: Strukturdaten im Vergleich von 2005 und 2015<br />

Nach den aktuellen Ansätzen wird die Einwohnerzahl in <strong>Mönchengladbach</strong><br />

um etwa 5.000 Personen abnehmen. Die Altersstruktur<br />

wird sich für 2015 wie folgt ändern.<br />

Tabelle 10-1: Vergleich der Altersklassen 2004-2015<br />

Alter 2004 2015<br />

< 6 14.399 12.197<br />

6 bis 10 10.759 8.931<br />

10 bis 16 17.784 14.817<br />

16 bis 25 27.142 27.964<br />

25 bis 65 145.815 147.912<br />

> 65 50.706 49.525<br />

Summe 266.605 261.346<br />

Auffällig ist dabei die starke Abnahme der Personen unter 25 Jahren,<br />

die langfristig zu einer deutlichen Abnahme der Personen im<br />

erwerbsfähigen Alter führen wird. In der Prognose 2015 ist u. a.<br />

durch den erhöhten Anteil der Personen mit hoher Mobilität (25-65<br />

Jahre) von einem Zuwachs des durchschnittlichen Wegeaufkommens<br />

pro Werktag von 3,5 auf 3,6 auszugehen.<br />

In der oben dargestellten Bevölkerungsprognose sind Entwicklungen<br />

in Folge von neuen Wohngebieten im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Mönchengladbach</strong><br />

bereits berücksichtigt. Eine Analyse von sechs<br />

exemplarisch ausgewählten Neubaugebieten hat ergeben, dass in<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

76


der Regel 80 % bis 97 % der dortigen Einwohner bereits vor ihrem<br />

Zuzug in das Neubaugebiet <strong>Mönchengladbach</strong>er Bürger waren.<br />

Zumeist handelt es sich sogar um Umzüge innerhalb des eigenen<br />

<strong>Stadt</strong>bezirks.<br />

10.1.2.2 Einzelhandel<br />

Im Bereich des Einzelhandels stehen in den kommenden Jahren in<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> entscheidende Änderungen bevor, die für den<br />

Prognose-0-Fall zu berücksichtigen sind. Dies sind im Einzelnen:<br />

– <strong>Mönchengladbach</strong>-Arkaden<br />

Die Realisierung ist für 2014 geplant, so dass die <strong>Mönchengladbach</strong>-Arkaden<br />

für den Prognose-0-Fall 2015 als gesichert<br />

zu betrachten sind; die geplanten Verkaufsflächen sind im Verkehrsmodell<br />

entsprechend berücksichtigt.<br />

– Entwicklungen der City Ost<br />

Für den Bereich westlich der Breitenbachstraße können bereits<br />

die tatsächlich vorhandenen Kenngrößen in das Verkehrsmodell<br />

eingearbeitet werden. Östlich der Breitenbachstraße gibt<br />

es Planungen, auf deren Basis Annahmen für das Verkehrsmodell<br />

getroffen wurden.<br />

– Neubau am Rheydter Ring (Letzerich-Gelände)<br />

Die Bautätigkeiten am Letzerich-Gelände am Rheydter Ring<br />

sind bereits abgeschlossen (REAL); die Entwicklung an diesem<br />

Standort ist ebenfalls im Prognosemodell berücksichtigt.<br />

Die zuvor beschriebenen Änderungen sind verbunden mit Auswirkungen<br />

auf den bestehenden Einzelhandel. Durch Standortwechsel<br />

sowie die komplette Aufgabe einzelner Standorte kommt es zu<br />

Änderungen im Einzelhandelsgefüge, die im Prognosemodell berücksichtigt<br />

wurden.<br />

Zusätzlich zu den beschriebenen Änderungen spielt die allgemeine<br />

Entwicklung weg vom „Tante-Emma-Laden“ hin <strong>zum</strong> „Discounter“<br />

eine entscheidende Rolle. Die kleineren Bezirkszentren sind in<br />

ihrer Existenz deutlich bedroht, was bis zur Aufgabe führen kann. 17<br />

10.1.2.3 Gewerbe<br />

Im <strong>Stadt</strong>gebiet von <strong>Mönchengladbach</strong> sind drei Gewerbegebiete<br />

geplant, die nennenswerte Auswirkungen auf die verkehrliche<br />

Entwicklung haben. Es handelt sich um den Nordpark, das Gewerbegebiet<br />

Regiopark im Bereich Güdderath und das Gewerbegebiet<br />

Rheindahlen.<br />

Alle drei Gebiete wurden im Prognosemodell mit einer Schätzung<br />

der voraussichtlichen Anzahl von Arbeitsplätzen auf Grund vorangegangener<br />

Entwicklungen in diesen Bereichen für das zukünftige<br />

Verkehrsaufkommen berücksichtigt.<br />

17 Die Informationen im Einzelnen können dem Einzelhandelsgutachten der <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Mönchengladbach</strong> entnommen werden.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

77


10.1.3 Veränderungen im Verkehrsverhalten<br />

Die Wirkungen konkreter verkehrlicher Maßnahmen wie z. B. die<br />

Anlage einer neuen Straße oder Taktveränderungen im ÖPNV<br />

sowie die verkehrlichen Wirkungen struktureller Veränderungen<br />

wie z. B. die Ausweisung von neuen Wohn- oder Gewerbegebieten<br />

können mit dem Verkehrsmodell konkret berechnet und dargestellt<br />

werden. Die Wirkungen sonstiger verkehrsrelevanter Veränderungen<br />

– die <strong>zum</strong>eist nicht im kommunalen Einflussbereich<br />

liegen – müssen demgegenüber bei Prognosen durch pauschale<br />

Ansätze berücksichtigt werden.<br />

Dazu wurden im Rahmen der <strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan<br />

die folgenden Annahmen unterstellt, die sich im Wesentlichen<br />

auf den aktuellen Forschungs- und Erkenntnisstand<br />

<strong>zum</strong> Mobilitätsverhalten – z. B. Kontinuierliche Verkehrserhebung<br />

<strong>zum</strong> Verkehrsverhalten KONTIV/MID, Landes- und Bundesverkehrswegeplanung,<br />

Deutsches Mobilitätspanel MOP, Kraftfahrzeugverkehr<br />

in Deutschland KiD 2002, Shell-Prognose, Auswirkungen<br />

neuer Arbeitskonzepte und insbesondere von Telearbeit<br />

auf das Verkehrsverhalten 18 usw. – stützen. Dabei liegt der Fokus<br />

bedingt durch die vorgegebene Fragestellung auf dem städtischen<br />

(Binnen-)Verkehr in <strong>Mönchengladbach</strong>.<br />

Einerseits geht es um die Berücksichtigung der demographischen<br />

Entwicklungen und Veränderungen der Sozialverhältnisse, z. B.:<br />

– Veränderung der Alterspyramide mit Zunahme der Einwohner<br />

im Studenten- und Rentenalter,<br />

– Anstieg der Pkw-Verfügbarkeit,<br />

– Veränderung der Erwerbsbeteiligung (für die Prognose wird ein<br />

leichter Zuwachs der Erwerbsquote unterstellt),<br />

– Zunahme von Teilzeitarbeitsplätzen und flexiblen Arbeitszeiten<br />

sowie<br />

– Veränderung der Haushaltsstruktur (z. B. Zunahme der Ein-<br />

Personen-Haushalte).<br />

Andererseits geht es um Veränderungen bei verschiedenen gesellschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen und individuellen Lebensstilen<br />

wie z. B. Verschiebung der Arbeitszeiten weg von den Verkehrsspitzen<br />

oder Verschiebung und Verlängerung von Öffnungszeiten<br />

(Läden, Ausbildungsstätten usw.), aber auch um die Bereiche<br />

des E-commerce und Teleworking. Diese Entwicklungen haben<br />

schon in den letzten Jahren zu messbaren Veränderungen im<br />

Verkehrsverhalten geführt, z. B. bei den Tagesganglinien: Die bisherigen<br />

Verkehrsnachfragespitzen, insbesondere während der<br />

nachmittäglichen „Rush-hour“, steigen nicht weiter an, werden sich<br />

jedoch gegenüber heute über einen längeren Zeitraum erstrecken.<br />

Die „eingesparten“ Wege, z. B. durch Teleworking werden in annähernd<br />

gleichen Größenordnung durch andere Reisezwecke zu<br />

anderen Zeiten kompensiert. Dadurch ergibt sich also ein Einfluss<br />

auf die Reisezweckanteile und den Tagesverlauf der Verkehrsnachfrage,<br />

nicht auf das absolute Wegeaufkommen.<br />

18 Vgl. Berichte der BAST Heft M 128.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

78


Hinzu kommen grundsätzliche Veränderungen relevanter Rahmenbedingungen<br />

und der allgemeinen Ordnungspolitik wie z. B.<br />

Ausbau der IT-Infrastruktur und IT-Dienste, Verkehrssystemmanagement,<br />

vermehrter Einsatz von Navigationssystemen in Fahrzeugen<br />

und Preispolitik. Eine Zunahme in der individuellen Ausstattung<br />

mit IT-Infrastruktur wird sich u. a. durch eine steigende Zahl<br />

von IT-Dienstleistungen und letztlich einem erhöhten Aufkommen<br />

im Bereich des E-commerce bemerkbar machen. Die so eingesparten<br />

Wege bzw. Teile von Wegeketten im Einkaufsverkehr werden<br />

<strong>zum</strong> Teil durch ein erhöhtes Aufkommen im Wirtschaftsverkehr<br />

kompensiert. Angebote wie Carsharing, Cashcar,<br />

Organisation von Mitfahrgelegenheiten usw. führen zu einer leicht<br />

gedämpften Motorisierungsentwicklung, die aber die gesamtstädtischen<br />

Eckwerte des Verkehrsmittelwahlverhaltens in <strong>Mönchengladbach</strong><br />

nur wenig beeinflussen können. Mit dem vermehrten Einsatz<br />

von Navigationssystemen sinkt die Bedeutung von örtlichen<br />

Wegweisungs- und Leitsystemen. In diesem Zusammenhang<br />

kommt der differenzierten Charakterisierung der Straßennetze bei<br />

Einpflegung in die Navigationssysteme eine besondere Bedeutung<br />

zu. Neben der umgesetzten Lkw-Maut auf Autobahnen (Lkw ab<br />

12,5 t) werden bei der Prognose im vorliegenden Fall bis <strong>zum</strong> Jahr<br />

2015 keine weiteren preispolitischen Steuerungsinstrumentarien<br />

wie Straßenbenutzungsgebühr und City-Maut unterstellt.<br />

Aus den Erfahrungen der letzten Jahre und Jahrzehnte hinsichtlich<br />

der absehbaren Kraftstoffpreisentwicklung lassen sich folgende<br />

Aussagen ableiten (siehe Abbildung 10-3 und Abbildung 10-4):<br />

– Im langjährigen Vergleich (1952 – 2005) hat sich der Preis für<br />

Superbenzin in Relation zu den gesamten Verbraucherpreisen<br />

unterproportional entwickelt.<br />

– Zwischen 1996 und 2004 sind die Bruttoeinkünfte (hier: kaufmännisch-technische<br />

Berufe) stärker gestiegen als die Benzinkosten<br />

für eine konstante Fahrstrecke (unter Berücksichtigung<br />

der jeweiligen Kraftstoffpreise und der Entwicklung des Kraftstoffverbrauchs).<br />

Abbildung 10-3: Indexvergleich Kraftstoffkosten – Verbraucherpreise<br />

(eigene Darstellung nach Verkehr in Zahlen 2005/2006)<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

79


Abbildung 10-4: Indexvergleich Kraftstoffkosten für eine konstante Weg-<br />

strecke – Bruttolohn (eigene Darstellung nach Verkehr<br />

in Zahlen 2005/2006 und LDS-NRW)<br />

Auch wenn in der jüngsten Vergangenheit nochmals starke Kraftstoffpreiserhöhungen<br />

zu verzeichnen waren, ist jedoch bedingt<br />

durch den schrittweisen Rückgang des Kraftstoffverbrauchs bzw.<br />

der Weiterentwicklung und größeren Verbreitung alternativer Antriebssysteme<br />

derzeit nicht von tiefgreifenden Auswirkungen auf<br />

Verkehrsmittelwahlverhalten und Fahrleistungsentwicklung auszugehen.<br />

Hierbei ist insbesondere zu beachten, dass aufgrund der<br />

vergangenen und erwartbar zukünftigen Fahrpreiszunahmen<br />

(Abbildung 10-5) keine zusätzlichen Anreize zur Änderung des<br />

Verkehrsmittelwahlverhaltens vorhanden sein werden.<br />

Abbildung 10-5: Indexvergleich Kraftstoffkosten – VRR-Fahrpreis (eigene<br />

Darstellung nach Verkehr in Zahlen 2005/2006 und VRR)<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

80


10.1.4 Änderungen in den Verkehrsnetzen<br />

10.1.4.1 Netzänderungen im motorisierten Individualverkehr<br />

(MIV)<br />

Im Verkehrsmodell für den Prognose-0-Fall werden alle Netzänderungen<br />

des MIV-Netzes berücksichtigt, die mit an Sicherheit grenzender<br />

Wahrscheinlichkeit für das Prognosejahr 2015 relevant<br />

sind. Hierbei handelt es sich um Netzergänzungen ebenso wie um<br />

geänderte Abbiegebeziehungen, Einrichtung von Einbahnstraßen,<br />

Straßenumbauten oder auch Abbindungen von Straßen.<br />

Für das Jahr 2015 wurden die folgenden Änderungen im innerstädtischen<br />

Netz als gesichert angenommen und in das Verkehrsmodell<br />

übertragen:<br />

– Nordring (Umsetzung 2013ff),<br />

– Geistenbecker Ring zwischen Hubertusstraße und Reststrauch<br />

(Umsetzung 2012ff, Bewilligungsbescheid liegt vor),<br />

– Geistenbecker Ring zwischen Stapper Weg und Duvenstraße<br />

bei gleichzeitiger Abstufung der Steinsstraße bis zur Duvenstraße<br />

(derzeit in Arbeit),<br />

– Ost-West-Straße (abgeschlossen),<br />

– Ausbau der Breitenbachstraße (2012/2013),<br />

– Ausbau der Korschenbroicher Straße inkl. der Anbindung der<br />

Maurus-Ahn-Straße an die Korschenbroicher Straße (derzeit in<br />

Arbeit),<br />

– Sperrung der Viersener Straße/ Stepgesstraße auf Grund der<br />

Baumaßnahme <strong>Mönchengladbach</strong> Arcaden (wird in Kürze umgesetzt),<br />

– B 59n - Verlängerung der Duvenstraße bis Bahnhof Mülfort<br />

(abgeschlossen),<br />

– Änderung des Eickener Kreisels in eine signalgeregelte Kreuzung<br />

(abgeschlossen),<br />

– Neubau eines Kreisverkehrs an der Erkelenzer Straße (abgeschlossen),<br />

– Neubau eines Kreisverkehrs an der Wickrathhahner Straße<br />

(abgeschlossen),<br />

– Einrichtung eines Linksabbiegers von der Dahlener Straße in<br />

die Preyerstraße (Umsetzung nach Beschluss VEP, Bewilligungsbescheid<br />

liegt vor).<br />

Ergänzend zu den innerstädtischen Netzänderungen sind die Änderungen<br />

im überregionalen Bundesfernstraßennetz ebenfalls in<br />

das Prognosemodell zu übertragen. Für das Prognosejahr 2015<br />

wurden berücksichtigt:<br />

– der 6-streifige Ausbau der A 52 zwischen den Autobahnkreuzen<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> und Neersen und<br />

– der Wegfall der A 44 zwischen den Autobahnkreuzen Holz und<br />

Jackerath (bereits erfolgt).<br />

Bedingt durch den Braunkohlentagebau im Süden von <strong>Mönchengladbach</strong><br />

kommt es voraussichtlich im Jahr 2017 zu einer erneuten<br />

Änderung des Autobahnnetzes in diesem Bereich:<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

81


– Die A 61 wird auf dem Teilstück zwischen der Anschlussstelle<br />

Wanlo und dem Autobahnkreuz Jackerath aus dem Verkehr<br />

genommen.<br />

– Die derzeit entfallene A 44 wird als A 44n wieder in das Netz<br />

eingefügt. Gleichzeitig wird die A 46 zwischen den Autobahnkreuzen<br />

Wanlo und Holz 6-streifig ausgebaut (der Planfeststellungsbeschluss<br />

liegt vor).<br />

Diese Änderungen wurden in einem separaten Prognose 0-Fall<br />

2015* untersucht.<br />

Ein Vergleich der beiden Prognose-Nullfälle 2015 und 2015* (siehe<br />

Abbildung 10-6 und Abbildung 10-7) führte zu den folgenden<br />

Ergebnissen:<br />

– Auf den Autobahnen kommt es zu Belastungsänderungen, die<br />

A 61 erfährt eine leichte Verkehrsabnahme und der Verkehr<br />

auf der A 46 eine entsprechende Zunahme.<br />

– An den Anschlussstellen der A 61 kommt es zu Entlastungen,<br />

die geringer werden, je nördlicher die Anschlussstelle liegt.<br />

– Im innerstädtischen Netz werden sich zwar die Fahrbeziehungen<br />

etwas verschieben, die Verkehrsbelastung an sich bleibt<br />

jedoch auf gleichem Niveau.<br />

– Durch den Wegfall der A 44 sinkt die Belastung der Kölner<br />

Straße im Bereich Odenkirchen von der Analyse zur Prognose<br />

2015 zunächst um rund 2.000 Kfz/Tag.<br />

– Für den Fall 2015* erhöht sich die Verkehrsbelastung im Bereich<br />

der Anschlussstelle MG-Odenkirchen und der Ortslage<br />

Sasserath deutlich. Im Bereich des Zentrums von Odenkirchen<br />

sind dies rund 6.000 Kfz/Tag im Vergleich zu Prognose 2015,<br />

im Vergleich zur Analyse 2005 jedoch nur ca. 4.000 Kfz/Tag.<br />

Auf Grund dieses Ergebnisses wurde in der weiteren Bearbeitung<br />

des Verkehrsentwicklungsplans das Verkehrsmodell für das Prognosejahr<br />

2015 verwendet, da die Entlastungseffekte insbesondere<br />

im Bereich der Anschlussstellen zu einer Verzerrung im Verkehrsmodell<br />

führen.<br />

Für Fragestellungen im Bereich Odenkirchen kann auf das Verkehrsmodell<br />

2015* zurückgegriffen werden, um die Auswirkungen<br />

einzelner Maßnahmen auf die zukünftigen Verkehrsbelastungen<br />

darzustellen.<br />

Für die Beurteilung weitergehender Änderungen im überregionalen<br />

Fernstraßennetz muss somit auf eine spätere Fortschreibung des<br />

aktuellen Verkehrsentwicklungsplans verwiesen werden.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

82


Abbildung 10-6: Kfz-Belastungen im Prognose-Nullfall 2015<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

83


Abbildung 10-7: Kfz-Belastungen im Prognose-Nullfall 2015*<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

84


10.1.4.2 Netzänderungen im schienengebundenen öffentlichen<br />

Personennahverkehr (SPNV)<br />

Zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung war auf Grund der bevorstehenden<br />

Kürzung der Regionalisierungsmittel nur eine Verschlechterung<br />

des SPNV-Angebots als gesichert zu betrachten.<br />

Daher wurde für die Erstellung des Prognose-0-Falls von folgenden<br />

vom VRR definierten Randbedingungen ausgegangen:<br />

– alle Fahrbeziehungen bleiben erhalten und<br />

– für jede Fahrbeziehung besteht mindestens ein Angebot im<br />

1-Stunden-Takt.<br />

Weitere Ausdünnungen des SPNV-Angebots beispielsweise während<br />

der Schwachverkehrszeiten wurden in der Prognose nicht<br />

berücksichtigt. Die Auswirkungen im Verkehrsmodell auf Grund<br />

solcher Einschränkungen würden auf Grund der hohen freien<br />

Fahrgastkapazitäten keine relevanten quantitativen Größen erreichen.<br />

Erheblicher sind an dieser Stelle vielmehr die Auswirkungen<br />

auf die Qualität des ÖPNV- bzw. hier SPNV-Angebots.<br />

10.1.5 Fazit<br />

Als Ergebnis der Prognose-0 sind folgende Punkte festzuhalten:<br />

– Die Bevölkerungsentwicklung ist leicht rückläufig.<br />

– Die Pkw-Verfügbarkeit nimmt weiter zu.<br />

– Das durchschnittliche Wegeaufkommen pro Person und Tag<br />

steigt von 3,5 auf 3,6.<br />

– Die räumlichen Verflechtungen im Binnenverkehr bleiben weitgehend<br />

konstant (siehe Abbildung 10-10).<br />

– Für die Prognose 2015 wurden Ergänzungen und Verbesserungen<br />

im Bereich des MIV-Netzes aufgenommen.<br />

– Im ÖPNV ist von Verschlechterungen z. B. durch Taktausdünnung<br />

im Schienenverkehr (SPNV) auszugehen.<br />

Mit diesen angenommenen Entwicklungen kommt es zu Verschiebungen<br />

im Modal Split zu Gunsten des MIV und zu Lasten des<br />

ÖPNV, Rad- und Fußgängerverkehrs (Abbildung 10-8). Einem<br />

Zuwachs von drei Prozentpunkten im MIV stehen Rückgänge von<br />

jeweils einem Prozentpunkt bei den übrigen Verkehrsarten gegenüber.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

85


Abbildung 10-8: Modal Split (tägliche Wege) der Einwohner und Pendler<br />

im Vergleich von Analyse 2005 (links) und Prognose 2015<br />

(rechts)<br />

Abbildung 10-9: Anteil der Reisezwecke der Einwohner und Pendler im<br />

Vergleich von Analyse 2005 (links) und Prognose 2015<br />

(rechts)<br />

In der Konsequenz würde dies auf Grundlage des Prognose-0-<br />

Falls zu einem weiteren Anwachsen des täglichen Kraftfahrzeugverkehrs<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet führen. Gleichzeitig führen jedoch andere<br />

zuvor genannte Entwicklungen wie z. B. der Zuwachs des Anteils<br />

der (nicht mehr berufstätigen) älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung<br />

und die Flexibilisierung von Geschäfts- und Arbeitszeiten,<br />

Arbeits- und Einkaufsformen zu einer gleichmäßigeren Verteilung<br />

des Verkehrsaufkommens im Tagesverlauf. Die Kraftfahrzeugverkehrsstärken<br />

in den Spitzenstunden im <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Straßennetz würden damit annähernd konstant bleiben, wie<br />

die Berechnungen <strong>zum</strong> Prognose-0-Fall mit dem Verkehrsmodell<br />

gezeigt haben. Erkennbare Veränderungen der Kraftfahrzeugverkehrsbelastungen<br />

sind lokal begrenzt auf einzelne Entwicklungsbereiche<br />

oder geplante Veränderungen im Bundesfernstraßennetz.<br />

Als stadtweite Vergleichsgrundlage für alle anschließenden Szenarien<br />

bzw. Variantenuntersuchungen in der Konzeptphase wurde<br />

auf Grund der langfristig zu erwartenden Verkehrsverteilung der<br />

Prognose-0-Fall 2015 gewählt.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

86


Abbildung 10-10: Verflechtungen im Binnenverkehr – Prognose-0-Fall 2015<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

87


10.2 Zwischenschritte - Entwicklung und Bewertung<br />

von Netzvarianten<br />

Die in der Analyse des Status Quo und im Zusammenhang mit<br />

dem Prognose-0-Fall festgestellten Schwächen gilt es bei der<br />

Entwicklung von Konzepten zu beseitigen, <strong>zum</strong>indest jedoch zu<br />

verringern. Maßstab hierbei sind jeweils die vom Planungs- und<br />

Bauausschuss beschlossenen Ziele (vgl. Kap. 9).<br />

Die Entwicklung der konkreten Konzepte erfolgte in einem mehrstufigen<br />

Planungsprozess. Im Verlauf dieses Prozesses wurden<br />

zahlreiche Maßnahmen und Maßnahmenkombinationen auf Basis<br />

des Verkehrsmodells hinsichtlich ihrer jeweiligen Wirkungen untersucht<br />

(Abbildung 10-11) und anhand der beschlossenen Ziele anhand<br />

eines systematischen Bewertungsschemas mit Hilfe verschiedener<br />

Kriterien qualitativ bewertet:<br />

� MIV: Erreichbarkeit, Gliederung des MIV-Netzes, Ausmaß<br />

Durchgangsverkehr<br />

� ÖPNV: Erreichbarkeit, Verknüpfung Bus/Bahn<br />

� Nahmobilität: Förderung des Fußgänger- und Radverkehrs,<br />

Verringerung von Sicherheits- und Verträglichkeitsproblemen<br />

� Umwelt: Minimierung der Schadstoffemissionen, Minimierung<br />

der Lärmbelastung, Einwohnerbetroffenheit<br />

� Kostenminimierung<br />

� Potenziale für die <strong>Stadt</strong>entwicklung/Synergieeffekte<br />

Oftmals war festzustellen, dass sich bestimmte Maßnahmen in<br />

ihren Wirkungen ergänzen oder aber konträr verhalten. In solchen<br />

Fällen wurden sinnvolle Abwägungen vorgenommen, d.h. Maßnahmen<br />

oder Maßnahmenbündel mit dem größten erwartbaren<br />

Gesamtnutzen wurden priorisiert.<br />

Im Öffentlichen Personennahverkehr zeigten die Ergebnisse der<br />

Analysen sowie die beschlossenen Ziele den Bedarf einer grundlegenden<br />

Umgestaltung bis hin zur Neuentwicklung des Linienbusnetzes.<br />

Da der Verkehrsentwicklungsplan der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

nicht die Funktion eines Nahverkehrsplans übernehmen<br />

soll und kann, beschränkt er sich jedoch:<br />

� auf die Festlegung eines Hauptnetzes für den Linienbusverkehr<br />

und eines Schnellbusnetzes<br />

� auf die Abstimmung der Verkehrsnetze der verschiedenen Verkehrsträger<br />

MIV, ÖPNV, Rad und Fuß untereinander sowie<br />

� auf die Benennung zusätzlicher Maßnahmen, die im Zuge der<br />

zukünftigen Detailausarbeitung des ÖPNV-Netzes berücksichtigt<br />

werden sollen.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

88


Abbildung 10-11: Untersuchte Maßnahmen im MIV-Netz im Überblick<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

89


11 Zielkonzepte für alle Verkehrsarten<br />

Die in der Analyse des Status Quo und im Zusammenhang mit<br />

dem Prognose-0-Fall festgestellten Mängel gilt es bei der Entwicklung<br />

von Zielkonzepten zu beseitigen, <strong>zum</strong>indest jedoch zu verringern.<br />

Maßstab hierbei sind jeweils die vom Planungs- und Bauausschuss<br />

beschlossenen Ziele (vgl. Kap. 9).<br />

Im Folgenden werden für den MIV, ÖPNV und den Fahrradverkehr<br />

separate Zielkonzepte erstellt. Sie sind gleichzeitig eng miteinander<br />

verwoben, da sich die genannten Verkehrsarten an vielen Stellen<br />

denselben Verkehrsraum teilen und dadurch unmittelbar beeinflussen.<br />

Daher dürfen sie sich nicht gegenseitig ausschließen,<br />

sondern müssen sich wirksam im Sinne eines „integrierten Verkehrssystems“<br />

ergänzen. Ergänzend wird ein Zielkonzept Verkehrssicherheit<br />

formuliert, dass neben Maßnahmen für den Fußgänger-<br />

und Fahrradverkehr auf straßenräumlicher Ebene im<br />

Rahmen eines straßenräumlichen Handlungskonzepts auch verkehrsplanerische<br />

Leitlinien für die beiden genannten Verkehrsarten<br />

sowie „weiche“ Maßnahmen umfasst.<br />

Für die Konzeptentwicklung sind drei grundlegende Entwicklungsbereiche<br />

relevant:<br />

� Strukturdaten<br />

Die Strukturdaten sind vor allem statistische Größen, die insbesondere<br />

die Einwohner- und städtebauliche (Nutzungs-)Struktur in<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> betreffen. Die zu erwartenden Änderungen sind<br />

eingearbeitet, bringen jedoch keine gravierenden Auswirkungen<br />

mit sich.<br />

� Mobilitätsverhalten<br />

Das Mobilitätsverhalten der Verkehrsteilnehmer ist von vielen verschiedenen,<br />

mehrheitlich vorgegebenen Faktoren beeinflusst. Im<br />

Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanung können z.B. die Tagesganglinien<br />

der Arbeits-, Einkaufs- oder Freizeitwege nicht beeinflusst<br />

werden. Die Verkehrsmittelwahl basiert zu einem Großteil<br />

auf dem Verhältnis zwischen Verkehrsangebot und -nachfrage. Im<br />

Zuge der Verkehrsentwicklungsplanung wurden nur integrative<br />

Konzepte untersucht, also solche, die eine Optimierung der Verkehrsangebote<br />

aller Verkehrsträger (MIV, ÖPNV, Rad- und Fußgängerverkehr)<br />

im Rahmen der bis <strong>zum</strong> Jahr 2015 gegebenen<br />

finanziellen und planerischen Möglichkeiten anstreben. Eine alleinige<br />

Änderung des Modal Split entspricht nicht dem Ursache-<br />

Wirkung-Prinzip, auf dessen Grundlage das verwendete Verkehrsmodell<br />

arbeitet, sondern hat allenfalls modellhaften Charakter.<br />

� Verkehrsnetzstruktur<br />

Die Netzstruktur für die einzelnen Verkehrsarten ist vor dem dargestellten<br />

Hintergrund diejenige Variable, die am ehesten (kommunal)<br />

beeinflussbar ist und im betrachteten Zeitraum zu den<br />

deutlichsten Veränderungen führen kann. Leichte Änderungen im<br />

Modal Split können sich andererseits bereits durch positive Veränderungen<br />

in den Netzstrukturen bemerkbar machen. Daher basie-<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

90


en die entwickelten Konzepte in erster Linie auf Maßnahmen in<br />

den Verkehrsnetzen.<br />

Ergänzend zu den Konzepten für MIV, ÖPNV und Radverkehr<br />

wurde im Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanung ein straßenräumliches<br />

Handlungskonzept entwickelt, das eine wirksame Erhöhung<br />

der Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer, insbesondere<br />

jedoch der Fußgänger und Radfahrer, auf der Ebene<br />

Straßenraum <strong>zum</strong> Ziel hat.<br />

Jede Maßnahme, die bei der Erarbeitung eines Netzkonzepts untersucht<br />

worden ist, wurde mit Hilfe der gesamtstädtischen Ziele<br />

(vgl. Kap. 9) bewertet.<br />

Nicht zuletzt aufgrund der Haushaltslage der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

wurden die folgenden Zielkonzepte vor allem unter dem Aspekt<br />

der Verkehrssicherheit und der Kostenminimierung entwickelt.<br />

11.1 Zielkonzept motorisierter Individualverkehr<br />

(MIV)<br />

11.1.1 Grundlegender Ansatz<br />

Um die formulierten Ziele erreichen zu können, war im ersten Arbeitsschritt<br />

die Definition des zukünftigen Hauptverkehrsstraßennetzes<br />

erforderlich. Der maßgebliche Grundgedanke bei der Entwicklung<br />

des Zielkonzeptes ist die Bündelung des Verkehrs auf<br />

einem reduzierten, jedoch zugleich besonders leistungsfähigen<br />

Hauptverkehrsstraßennetz und damit die Entlastung und Beruhigung<br />

der Straßen im Nebennetz. So sollen sich Maßnahmen zur<br />

Erreichung einer bestimmten Qualitätsstufe im Verkehrsablauf auf<br />

das zukünftige Hauptverkehrsstraßennetz beschränken. Nur so<br />

lassen sich komplexe Ziele wie die Erhöhung der Verkehrssicherheit,<br />

die Verbesserung der Verkehrsqualität und die Minimierung<br />

der verkehrsbedingten Umweltbelastungen erreichen.<br />

Zur Entwicklung des konkreten Konzeptes wurden auf Basis des<br />

Verkehrsmodells zahlreiche Maßnahmen und Maßnahmenkombinationen<br />

sowie ihre jeweilige Wirkung untersucht und anhand der<br />

vorgegebenen Zielvorstellungen bewertet (Abbildung 10-11). Dabei<br />

war oftmals festzustellen, dass sich bestimmte Maßnahmen in<br />

ihrer Wirkung ergänzen oder auch komplementär verhalten. In<br />

solchen Fällen wurden sinnvolle Abwägungen für oder gegen bestimmte<br />

Maßnahmen vorgenommen. Es besteht auch die Möglichkeit,<br />

dass einzelne Maßnahmen (z.B. Netztrennungen) durchaus<br />

sinnvoll sind, jedoch weitere ergänzende Maßnahmen (z.B. Verkehrsberuhigung<br />

zur Vermeidung von unerwünschtem Durchgangsverkehr)<br />

erfordern.<br />

Die einzelnen Maßnahmen gliedern sich in unterschiedliche Kategorien:<br />

– Strecken, die zukünftig (nicht mehr) Bestandteil des Hauptverkehrsstraßennetzes<br />

sein sollen,<br />

– Optimierung von Streckenabschnitten und Ausbau von Knotenpunkten,<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

91


– Netzergänzungen,<br />

– Netztrennungen sowie<br />

– Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Nebennetz.<br />

Die Bewertung einzelner Maßnahmen/-kombinationen erfolgte<br />

qualitativ anhand eines systematischen Bewertungsschemas (vgl.<br />

Tabellen im Anhang).<br />

Das so entwickelte Zielkonzept für den motorisierten Individualverkehr<br />

(MIV-Zielkonzept) (vgl. Abbildung 11-2) basiert im Kern nach<br />

wie vor auf den folgenden Straßenkategoriengruppen:<br />

Innerhalb bebauter Gebiete („<strong>Stadt</strong>straßen“)<br />

Anbaufreie und angebaute Hauptverkehrsstraßen mit überregionaler<br />

und regionaler Verbindungsfunktion. Dabei übernehmen angebaute<br />

Hauptverkehrsstraßen auch immer Erschließungsfunktion<br />

für die angrenzenden Nutzungen.<br />

Verkehrsstraßen mit nur nahräumiger Verbindungsfunktion und<br />

bedeutsamer Erschließungsfunktion, die eine besondere Funktion<br />

für den öffentlichen Busverkehr aufweisen oder die Adressen und<br />

Nutzungen von überregionaler Bedeutung (z. B. <strong>Stadt</strong>teilzentrum,<br />

Hochschule, Gewerbestandorte) erschließen. Gleichzeitig bündelt<br />

sich hier der Erschließungsverkehr von und zu den Wohngebieten.<br />

Erschließungsstraßen<br />

Diese dienen ausschließlich der innerörtlichen Erschließung und<br />

sollen daher durch geeignete Maßnahmen vom Durchgangsverkehr<br />

freigehalten werden. Im Vordergrund verkehrsplanerischer<br />

Maßnahmen stehen hier die Verbesserung der Verkehrssicherheit,<br />

Wohn- und Aufenthaltsfunktion sowie die Stärkung von Geschäftsbereichen.<br />

Ob solche Straßen mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung<br />

unter 50 km/h (Tempo 30, Tempo 20 oder auch<br />

„Schrittgeschwindigkeit“ im Verkehrsberuhigten Bereich) ausgewiesen<br />

werden können, wird im Einzelfall zu prüfen sein. Gleichwohl<br />

wird empfohlen, auf Grundlage des MIV-Zielkonzepts eine<br />

vertiefende Planung zur Ergänzung und Ausweitung des bestehenden<br />

Tempo 30-Zonen-Konzepts durchzuführen.<br />

Außerhalb bebauter Gebiete setzen sich Hauptverkehrs- und<br />

Verkehrsstraßen in ihrer Funktion fort, übernehmen hier aber im<br />

Wesentlichen Verbindungsfunktion und nur bei einzelnen unmittelbar<br />

an die Straße angrenzenden Gebäuden in geringem Maße<br />

auch Erschließungsfunktion (Landstraßen nach RIN). Zudem gibt<br />

es Bundesautobahnen, die in <strong>Mönchengladbach</strong> mit ihrer dichten<br />

Anschlussstellenfolge wichtige innerstädtische Verbindungsfunktion<br />

übernehmen.<br />

Weitere Gestaltungsformen für das Nebennetz sind z.B. die StVO-<br />

Elemente des verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs, des Verkehrsberuhigten<br />

Bereichs sowie primär auf „selbsterklärenden“<br />

Gestaltungskonzepten beruhende Ansätze, wie sie derzeit (nicht<br />

nur) in der Fachwelt mit dem Terminus „Shared Space“ zunehmend<br />

realisiert werden.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

92


11.1.2 Maßnahmen des Landes und des Bundes<br />

Zur Untersuchung und Bewertung der Auswirkungen der städtischen<br />

Maßnahmen war es zunächst erforderlich, die überregionalen<br />

Änderungen des Straßennetzes in das städtische Verkehrsmodell<br />

aufzunehmen. Für das Prognosejahr 2015 wurden berücksichtigt:<br />

– der 6-streifige Ausbau der A 52 zwischen den Autobahnkreuzen<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> und Neersen und<br />

– der Wegfall der A 44 zwischen den Autobahnkreuzen Holz und<br />

Jackerath.<br />

Bedingt durch den Braunkohlentagebau im Süden von <strong>Mönchengladbach</strong><br />

kommt es voraussichtlich im Jahr 2017 zu einer erneuten<br />

Änderung des Autobahnnetzes in diesem Bereich:<br />

– Die A 61 wird auf dem Teilstück zwischen der Anschlussstelle<br />

Wanlo und dem Autobahnkreuz Jackerath aus dem Verkehr<br />

genommen.<br />

– Die derzeit entfallene A 44 wird als A 44n wieder in das Netz<br />

eingefügt inkl. des 6-streifigen Ausbaus der A 46 zwischen den<br />

Autobahnkreuzen Wanlo und Holz<br />

Diese Änderungen wurden in einem separaten Prognose 0-Fall<br />

2015* untersucht (vgl. Kap. 8.4.1).<br />

Die Planung der L 19n wurde nachträglich in das Untersuchungsnetz<br />

mit aufgenommen, da das Planverfahren läuft (UVS ist erstellt,<br />

anschließend beginnt die Planung zur Linienfindung) und diese<br />

Landesstraße Auswirkungen auf die städtische Verkehrsplanung<br />

hat.<br />

Da der Lückenschluss der A 44 nicht mehr Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans<br />

(BVWP) ist, wurde diese Maßnahme nicht<br />

in den Prognose-0-Fall aufgenommen, wohl aber als eine Maßnahmenvariante<br />

untersucht.<br />

11.1.3 Städtische Maßnahmen<br />

Die Straßen des aktuellen Verkehrsstraßennetzes wurden in Bezug<br />

auf ihre Funktion im Netz untersucht. Einige Abschnitte werden<br />

daraufhin zukünftig dem Nebennetz zugeordnet. Dabei handelt<br />

es sich in erster Linie um Straßen mit überwiegender Erschließungsfunktion<br />

(im Verkehrsstraßennetz grün, vergl. Abbildung<br />

4-1) sowie auch um einige „Verkehrsstraßen“ (im Verkehrsstraßennetz<br />

blau). Die Neuzuordnung hat eine Bündelung des Kfz-<br />

Verkehrs <strong>zum</strong> Ziel; hierzu sind unterstützende Maßnahmen erforderlich.<br />

Dabei handelt es sich einerseits um Ertüchtigungen und<br />

einzelne Ergänzungen von Streckenabschnitten und Knotenpunkten<br />

im Hauptverkehrsstraßennetz, andererseits um Verkehrsberuhigungsmaßnahmen<br />

im nun untergeordneten Straßennetz. Wenn<br />

eine Verlagerung des Verkehrs aus dem Nebennetz in das Hauptverkehrsstraßennetz<br />

z.B. auf Grund einer bestimmten Lagegunst<br />

durch Verkehrsberuhigungsmaßnahmen allein nicht möglich ist,<br />

können im Einzelnen auch Netztrennungen erforderlich sein.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

93


Um ein in sich stimmiges MIV-Zielkonzept darzustellen, wurden<br />

eine Vielzahl von Maßnahmen und Maßnahmenkombinationen<br />

untersucht. Nur ein Teil dieser Maßnahmen sind in das Zielkonzept<br />

letztlich eingeflossen. Es handelt sich um ein hinsichtlich der<br />

Wirkungen in sich konsistentes Konzept. Das bedeutet, dass Modifikationen<br />

– und dies ist bei entsprechenden Überlegungen künftig<br />

zu berücksichtigen – auch in kleinräumigem Maßstab weitreichende<br />

Auswirkungen für Verkehrsabwicklung, Verkehrssicherheit und<br />

verkehrsbedingte Umweltbelastungen (Lärm, Luftschadstoffe) zur<br />

Folge haben können. Dies ergibt sich insbesondere dadurch, dass<br />

das MIV-Zielkonzept mit den Zielkonzepten für den Fußgänger-<br />

und Radverkehr bzw. dem straßenräumlichen Handlungskonzept<br />

eng verknüpft ist.<br />

11.1.4 MIV-Zielkonzept<br />

Auf Basis der Wirkungsanalysen, deren Bewertung anhand der<br />

beschlossenen Zielsetzungen sowie der Abwägung zwischen verkehrsbezogenen<br />

Kosten und Nutzen wurden die folgenden Maßnahmen<br />

in das Zielkonzept aufgenommen (Tabelle 11-1) 19 .<br />

Tabelle 11-1: MIV-Zielkonzept – Maßnahmenzusammenstellung<br />

Maßnahmen des MIV-Zielkonzeptes Zusammenfassende Bewertung<br />

Verlängerung Künkelstraße bis<br />

Kaldenkirchener Straße (Nordspange)<br />

Die Verlängerung der Künkelstraße bis zur Kaldenkirchener Straße bietet den<br />

Eickenern und Bettrathern einen direkten Anschluss an die A 52. Eine Verknüpfung<br />

dieser Maßnahme mit MIV-Netztrennungen Graf-Haeseler-Straße / Bergstraße<br />

und einer Verkehrsberuhigung in Eicken und Bettrath wird empfohlen.<br />

Ausreichender, kostengünstiger Ersatz für L 39 Ostumgehung Rheindahlen<br />

Ertüchtigung der Grotherather<br />

Straße<br />

Neubau L 19n (Nachrichtlich aus dem IGVP übernommen) Die L 19n führt zu einer Kfz-Entlastung<br />

(von Teilen) der Ortsdurchfahrten Ruckes, Giesenkirchen und Odenkirchen.<br />

Problematisch sind die erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen sowie die<br />

Eingriffe in die Landschaft im Zuge der Niers.<br />

Verkehrsberuhigung Ruckes In Verbindung mit der L 19n kann mit geringeren finanziellen Mitteln der <strong>Stadt</strong> der<br />

gleiche Kfz-Entlastungseffekt für die OD Ruckes erzielt werden als im Falle des<br />

Baus einer reinen OU Ruckes erforderlich wären.<br />

Verkehrsberuhigung Schloss-Dyck- Das Gebiet Schelsen kann durch Verkehrsberuhigungsmaßnahmen von Kfz-Ver-<br />

Straße und Horster Straße<br />

kehren entlastet werden. Allerdings ist das derzeitige Kfz-Belastungsniveau mit in<br />

der Regel weniger als 3.000 Kfz/Werktag niedrig, so dass diese Maßnahme nicht<br />

prioritär ist..<br />

Entlastung Knotenpunkt Bis- Durch Einschränkung der Fahrbeziehungen (aus Bismarckstraße Geradeausfahrt<br />

marcksplatz<br />

in Erzberger Straße nicht erlaubt) wird eine Entlastung der Erzberger Str. erreicht.<br />

MIV-Netztrennungen Erzberger<br />

Straße, Dohler Straße und Geneickener<br />

Straße<br />

Querspange Hoster einschließlich<br />

MIV-Netztrennung Düsseldorfer<br />

Straße (in Verbindung mit Ertüchtigung<br />

des Streckenzugs Südstraße<br />

bis Otto-Saffran-Straße)<br />

19 Aufgrund der langen Bearbeitungszeit sind einzelne Maßnahmen des Zielkonzeptes<br />

bereits realisiert. Dies ist an entsprechender Stelle ergänzt.<br />

Aufgrund der großen verkehrlich bedingten Verträglichkeits- und der gravierenden<br />

Verkehrssicherheitsprobleme im Zuge des Straßenzugs Erzberger / Dohler /<br />

Geneickener Straße ist diese Maßnahme erforderlich. Sie ermöglicht eine spürbare<br />

Aufwertung des gesamten Gebiets Pesch / Hardterbroich / Geneicken. Auf den<br />

Straßenzug Südstraße / Am Gerstacker / Otto-Saffran-Straße können Kfz-Verkehre<br />

verlagert werden. Die geplante L 19n bis zur Ritterstraße allein führt nicht<br />

zu einer Verbesserung der Situation.<br />

Die Maßnahme ermöglicht <strong>zum</strong> einen eine weitgehende Entlastung der Düsseldorfer<br />

Straße vom Kfz-Verkehr und <strong>zum</strong> anderen eine städtebauliche Aufwertung<br />

des Platzes im Einmündungsbereich Geneickener Straße / Düsseldorfer Straße.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

94


Tabelle 11-1: MIV-Zielkonzept – Maßnahmenzusammenstellung (Fortsetzung)<br />

Maßnahmen des MIV-Zielkonzeptes Zusammenfassende Bewertung<br />

MIV-Netztrennung und Verkehrsberuhigung<br />

Schlossstraße (Bereich<br />

Alte Niers)<br />

Umgestaltung der Gartenstraße<br />

(Hauptstraße – Hofstraße) mit überbreiten<br />

Fahrstreifen<br />

Ertüchtigung des Streckenzugs<br />

Südstraße bis Otto-Safran-Straße<br />

Ertüchtigung des Knotenpunkts<br />

Berliner Platz<br />

MIV-Netztrennung Graf-Haeseler-<br />

Straße<br />

Verkehrsberuhigung Von-Groote-<br />

Straße / Hovener Straße / Hansastraße<br />

/ Lockhütter Straße / Dünner<br />

Straße etc.<br />

Die Schlossstraße als Achse <strong>zum</strong> Schloss Rheydt kann auf diese Weise mehr als<br />

bisher Funktionen als Freizeitachse, z.B. <strong>zum</strong> Spazierengehen, Joggen, Radfahren<br />

oder Reiten übernehmen. Die Maßnahme dient daher in erster Linie zur Verbesserung<br />

der Verkehrssicherheit, der Verkehrssicherung und zur Verhinderung<br />

von unerwünschtem Lkw-Verkehr. Aufgrund der ohnehin geringen Kfz-Belastungen<br />

der Schlossstraße im Bestand machen sich Verlagerungseffekte im umlie-<br />

genden Straßennetz nicht bemerkbar.<br />

Aufgrund des aus Sicht der Verkehrssicherheit problematischen Straßenquerschnitts<br />

und -zustands ist diese Maßnahme erforderlich. Sie ermöglicht durch<br />

Umgestaltung des Querschnitts die Schaffung eines verbesserten Angebots für<br />

den ruhenden Verkehr, den ÖPNV (Kaphaltestellen) sowie für Radfahrer und<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

95<br />

Fußgänger bei ausreichender Leistungsfähigkeit für den fließenden Kfz-Verkehr.<br />

Diese Maßnahme ist in Verbindung mit dem Verkehrsberuhigungskonzept Erzberger<br />

Straße / Dohler Straße / Geneickener Straße sowie der Umgestaltung der<br />

Gartenstraße erforderlich. Der Straßenzug kann als zusätzliche Nord-Süd-Achse<br />

verlagerte Kfz-Verkehre weitgehend ohne Verträglichkeitsprobleme aufnehmen.<br />

Die Umsetzung dieser Maßnahme, ist aus mehreren Gründen erforderlich. Daher<br />

ist sie Bestandteil des Prognose-0-Falls. Wirkungen des MIV-Zielkonzepts, z.B.<br />

Modifikationen des Knotenpunkts Bismarckplatz, sind zu berücksichtigen.<br />

Die Maßnahme entlastet die Graf-Haeseler-Straße deutlich von Kfz-Verkehren.<br />

Sie sollte in Verbindung mit der Verlängerung der Künkelstraße bis zur Kaldenkirchener<br />

Straße und einer Verkehrsberuhigung in Bettrath durchgeführt werden.<br />

Die Maßnahme entlastet Bettrath deutlich von Kfz-Verkehren. In Verbindung mit<br />

einer MIV-Netztrennung der Graf-Haeseler-Straße können weitere Kfz-Entlastungen<br />

in Bettrath erzielt werden.<br />

MIV-Netztrennung Bergstraße Die Maßnahme entlastet den Bökelberg deutlich von Kfz-Verkehren. Sie sollte in<br />

Verbindung mit der Verlängerung der Künkelstraße bis zur Kaldenkirchener Straße<br />

durchgeführt werden.<br />

Verkehrsberuhigung Bergstraße<br />

und Schürenweg zwischen Bergstraße<br />

und Kaldenkirchener Straße<br />

Verkehrsberuhigung Neusser Straße,<br />

Lürriper Straße und Zeppelinstraße<br />

Verkehrsberuhigung Dammer Straße<br />

/ Engelblecker Straße<br />

Umgestaltung der Hohenzollernstraße<br />

zwischen Scharnhorststraße<br />

und Künkelstraße<br />

Verkehrsberuhigung der Eickener<br />

Straße, Bozener Straße<br />

Verkehrsberuhigung der Straßen<br />

Moosheide, Mürrigerstraße, Breiter<br />

Graben, Stationsweg, Großheide,<br />

Kärntnerstraße, Annakirchstraße,<br />

Venner Straße etc.<br />

Umgehung Burggrafenstraße,<br />

Markgrafenstraße<br />

Verkehrsberuhigung Blumenberger<br />

Straße, Aachener Straße, Luisenstraße<br />

etc.<br />

MIV-Netztrennung Luisenstraße<br />

zwischen Speicker Straße und Blumenberger<br />

Straße<br />

Die Maßnahmen entlasten den Bökelberg deutlich von Kfz-Verkehren. Sie sollten<br />

in Verbindung mit der Verlängerung der Künkelstraße bis zur Kaldenkirchener<br />

Straße durchgeführt werden.<br />

Die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen können kostengünstig durchgeführt werden<br />

und entlasten das Gebiet Lürrip flächendeckend spürbar von Kfz-Verkehren, die<br />

auf das HV-Netz verlagert werden.<br />

Die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen können kostengünstig durchgeführt werden<br />

und entlasten das Gebiet Neuwerk flächendeckend spürbar von Kfz-Verkehren.<br />

Aufgrund des insbesondere aus Sicht des Radverkehrs problematischen Straßenquerschnitts<br />

ist diese Maßnahme erforderlich. Sie ermöglicht durch Umgestaltung<br />

des Querschnitts die Schaffung eines verbesserten Angebots für den ÖPNV<br />

(Kaphaltestellen) sowie Radfahrer und Fußgänger bei ausreichender Leistungsfähigkeit<br />

für den fließenden Kfz-Verkehr.<br />

Die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen können kostengünstig durchgeführt werden<br />

und entlasten das Gebiet Eicken zusätzlich von Kfz-Verkehren.<br />

Die Maßnahme ist insbesondere wegen der vergleichsweise hohen Kfz-Durchgangsverkehrsanteile<br />

und der Verkehrssicherheitsprobleme erforderlich. Die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen<br />

können kostengünstig durchgeführt werden und<br />

entlasten das Gebiet Venn / Hamern / Großheide flächendeckend spürbar von<br />

Kfz-Verkehren.<br />

Aufgrund der großen Verträglichkeits- und Verkehrssicherheitsprobleme im Westend<br />

(z.B. Burggrafenstraße, Aachener Straße, Blumenberger Straße) sind diese<br />

Maßnahmen erforderlich. Sie entlasten das Westend deutlich von Kfz-Verkehren.<br />

Die Umsetzung sollte koordiniert im Rahmen eines Gesamtkonzepts mit paralleler<br />

Herstellung der Umgehung Burggrafenstraße erfolgen.


Tabelle 11.1: MIV-Zielkonzept – Maßnahmenzusammenstellung (Fortsetzung)<br />

Maßnahmen des MIV-Zielkonzeptes Zusammenfassende Bewertung<br />

Attraktivierung Streckenzug Seilerweg<br />

/ Heinrich-Pesch-Straße/ Mittelstraße<br />

Umgestaltung des Straßenzuges<br />

Rheydter-Straße - Friedrich-Ebert-<br />

Straße zugunsten des Rad- und Li-<br />

nienbusverkehrs<br />

Anschluss Hohlstraße/ Rheydter<br />

Ring<br />

Durchbindung Mittelstraße bis Hubertusstraße<br />

MIV-Netztrennung Wickrather Straße,<br />

Verkehrsberuhigung<br />

Ringschluss Mühlenstraße (Aufhebung<br />

der Einbahnstraße)<br />

Verkehrsberuhigung Konradstraße,<br />

Wateler Straße, Pongser Straße,<br />

Engelsholt, Gingterstraße etc.<br />

Umgestaltung Dahlener Straße mit<br />

überbreiten Fahrstreifen (zwischen<br />

Spinne Morr und Rheydter Ring)<br />

Umgestaltung Bachstraße mit<br />

überbreiten Fahrstreifen<br />

Verkehrsberuhigung Poststraße,<br />

Hochstadenstraße, Trompeterallee<br />

Verkehrsberuhigung / Änderung der<br />

Verkehrsführung Burgfreiheit<br />

Verkehrsberuhigung Dömgesstraße,<br />

Am Alten Friedhof, Kleinenbroicher<br />

Straße etc.<br />

Der Straßenzug von der Landgrafenstraße bis zur Mittelstraße (inkl. Anbindung<br />

an den Rheydter Ring) verbindet als innere Westtangente <strong>Mönchengladbach</strong> mit<br />

Rheydt. Er ermöglicht in Zusammenhang mit der Umgestaltung des Straßenzuges<br />

Rheydter-Straße - Friedrich-Ebert-Straße die aus der Luftreinhaltung und Lärmak-<br />

tionsplanung geforderte Kfz-Entlastung dieser Straßen.<br />

Durch wirksame Eingangselemente auf beiden Seiten des Straßenzuges sowie<br />

Funktions- und Gestaltungselementen für den Umweltverbund lassen sich hier<br />

spürbare Kfz-Entlastungen und damit auch Reduktionen von Feinstaub und Lärm<br />

erreichen.<br />

Der Straßenzug von der Landgrafenstraße bis zur Mittelstraße (inkl. Anbindung<br />

an den Rheydter Ring) verbindet als innere Westtangente <strong>Mönchengladbach</strong> mit<br />

Rheydt. Er ermöglicht in Zusammenhang mit der Umgestaltung des Straßenzuges<br />

Rheydter-Straße - Friedrich-Ebert-Straße Kfz-Entlastungen dieser Straßen.<br />

Der Straßenzug von der Dahlener Straße bis zur Hubertusstraße verbindet als<br />

innere Westtangente Rheydt mit dem Geistenbecker Ring. Parallel kann die Wickrather<br />

Straße mittels MIV-Netztrennung stark von Kfz-Verkehren entlastet werden.<br />

Die Umsetzung sollte im Rahmen eines Gesamtkonzepts Schmölderpark / Geis-<br />

tenbeck / Heyden (auch unter Berücksichtigung des Stapper Wegs) erfolgen.<br />

Der Straßenzug von der Dahlener Straße bis zur Hubertusstraße verbindet als<br />

innere Westtangente Rheydt mit dem Geistenbecker Ring. Parallel kann die Wickrather<br />

Straße mittels MIV-Netztrennung stark von Kfz-Verkehren entlastet werden.<br />

Die Umsetzung sollte im Rahmen eines Gesamtkonzepts Schmölderpark / Geistenbeck<br />

/ Heyden (auch unter Berücksichtigung des Stapper Wegs) erfolgen.<br />

Die Öffnung der Mühlenstraße in beide Fahrtrichtungen dient in erster Linie der<br />

Strukturierung des Hauptverkehrsstraßennetzes (realisiert)<br />

Die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen können kostengünstig durchgeführt werden<br />

und entlasten die vergleichsweise engen Straßenquerschnitte in Ohler und<br />

Schrievers von Kfz-Verkehren.<br />

Möglichkeit zur Schaffung eines adäquaten Angebotes für Radfahrer in beide<br />

Fahrtrichtungen durch Umgestaltung des Querschnitts bei ausreichender Leis-<br />

tungsfähigkeit für den MIV.<br />

Möglichkeit zur Schaffung eines Angebotes für Radfahrer in beide Fahrtrichtungen<br />

durch Umgestaltung des Querschnitts bei ausreichender Leistungsfähigkeit<br />

für den MIV.<br />

Eine Verkehrsberuhigung im Zentrum Wickrath trägt zur Stärkung des Nahversorgungszentrums<br />

bei und schafft ein Angebot für den Radfahrer bei reduzierter<br />

Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs.<br />

Eine Verkehrsberuhigung im Zentrum Odenkirchen trägt zur Stärkung des Nahversorgungszentrums<br />

bei und schafft insbesondere ein verbessertes Angebot für<br />

Fußgänger (Einkäufer) und den Busverkehr bei reduzierter Geschwindigkeit des<br />

motorisierten Verkehrs.<br />

Eine Verkehrsberuhigung im Zentrum Giesenkirchen trägt zur Stärkung des Nahversorgungszentrums<br />

bei und schafft insbesondere ein verbessertes Angebot für<br />

Fußgänger (z.B. Überquerung der Dömgesstraße in der Achse der Konstatinstraße)<br />

und Radfahrer bei reduzierter Geschwindigkeit des motorisierten Verkehrs.<br />

OU Sasserath Entlastung der Ortsdurchfahrt auf Grund Verlegung der A 44 sowie der Verkehrszunahme<br />

aus dem Regiopark<br />

Das MIV-Zielkonzept besteht damit u.a. aus den folgenden Hauptachsen:<br />

– in Ost- Richtung Waldnieler Straße, Hittastraße, Fliethstraße,<br />

Korschenbroicher Straße,<br />

– in Nord-Süd-Richtung Kaldenkirchener Straße, Bismarckstraße,<br />

Theodor-Heuss-Straße, Gartenstraße, Limitenstraße,<br />

Odenkirchener Straße,<br />

– Ring bestehend aus Nordring, Hohenzollernstraße, Hermann-<br />

Piecq-Anlage, Umgehung Burggrafenstraße, Landgrafenstra-<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

96


ße, Seilerweg, Heinrich-Pesch-Straße, Mittelstraße, Eisenbahnstraße<br />

und Geistenbecker Ring,<br />

– Verbindungsstraßen zwischen den Anschlussstellen an A 52<br />

und A 61 und den Zentren (z.B. Aachener Straße, Dahlener<br />

Straße, Reststrauch, Kölner Straße, Giesenkirchener Straße<br />

etc.)<br />

– L 19n sowie<br />

– OU Sasserath<br />

Zum Nebennetz statt wie bisher <strong>zum</strong> „Verkehrsstraßennetz <strong>Mönchengladbach</strong>“<br />

gehören u.a.:<br />

– Bergstraße zwischen Hohenzollernstraße und Kaldenkirchener<br />

Straße sowie Graf-Haeseler-Straße,<br />

– Erzberger Straße, Grevenbroicher Straße, Dohler Straße, Geneickener<br />

Straße,<br />

– Lürriper Straße und Neusser Straße,<br />

– Wickrather Straße zwischen Tippweg und Reststrauch und der<br />

Stapper Weg,<br />

– Mülgaustraße sowie<br />

– Poststraße und Hochstadenstraße.<br />

Folgende Netzertüchtigungen und -ergänzungen sind u.a. vorgesehen:<br />

– neue Verbindung zwischen Hohenzollernstraße und Kaldenkirchener<br />

Straße (Nordspange, Verlängerung Künkelstraße),<br />

– Umgehung Burggrafenstraße (neue Verbindung zwischen<br />

Sternstraße und Landgrafenstraße),<br />

– Querspange Hoster zwischen den Knoten Stockholtweg / Friedensstraße<br />

und Hauptstraße / Düsseldorfer Straße / Otto-<br />

Saffran-Straße,<br />

– Ausbau bzw. Ertüchtigung des Straßenzugs Otto-Saffran-<br />

Straße / Am Gerstacker / Südstraße sowie<br />

– Aus- bzw. Neubau des Straßenzugs Heinrich-Pesch-Straße /<br />

Hohlstraße / Mittelstraße bis Hubertusstraße.<br />

Das so entstandene Netz verkehrswichtiger Straßen wurde schematisiert<br />

auf die <strong>Mönchengladbach</strong>er <strong>Stadt</strong>struktur projiziert<br />

(Abbildung 11-1). Hierbei zeichnen sich deutlich die Zentrumsbereiche<br />

Innenstadt und Rheydt mit dem dazwischen gelegenen<br />

Hochschulviertel ab. Das übrige besiedelte <strong>Stadt</strong>gebiet stellt eine<br />

flächig vernetzte Mischung aus Wohn-, Gewerbe- und Mischgebieten<br />

dar. Das zukünftige Hauptverkehrsstraßennetz orientiert sich<br />

an dieser flächig gemischten <strong>Stadt</strong>struktur. Der motorisierte Verkehr<br />

bündelt sich auf einem Netz leistungsfähiger Hauptverkehrsstraßen,<br />

die auf kurzen Wegen an die auszubauenden Autobahnen<br />

angeschlossen sind (von den Ringen um die Innenstadt und<br />

Rheydt ist die Autobahn jeweils nur ca. 3 km entfernt). Durch die<br />

hohe Dichte der Anschlüsse nehmen die Autobahnen einen Teil<br />

des städtischen Verkehrs auf und tragen so zu einer Entlastung<br />

des innerstädtischen Netzes bei. Das Netz der Hauptverkehrsstraßen<br />

zeigt ein System aus Radialen zwischen den Zentren und<br />

Autobahnen einerseits sowie den Verbindungen zwischen den<br />

einzelnen Ortsteilen und den Zentren andererseits. Die Sektoren<br />

innerhalb der Verkehrsachsen bieten u. a. neben der verkehrlichen<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

97


Erschließung für den motorisierten Verkehr Raum für die Entwicklung<br />

von zusätzlichen Radverkehrsachsen, städtebaulichen Erneuerungen<br />

oder Grünzügen.<br />

Abbildung 11-1: Strukturskizze – Hauptverkehrsstraßennetz und Siedlungsstruktur<br />

Abbildung 11-2 stellt das MIV-Zielkonzept mit den funktional differenzierten<br />

Straßenkategorien lagetreu dar und definiert damit das<br />

zukünftig geltende Hauptverkehrsstraßennetz.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

98


Abbildung 11-2: MIV-Zielkonzept (Straßennetz)<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

99


Im Straßenräumlichen Handlungskonzept, Bestandteil des Zielkonzepts<br />

Verkehrssicherheit (siehe 11.5), werden auf gesamtstädtischer<br />

Ebene die wichtigsten baulichen Eingriffe zur Unterstützung<br />

des MIV-Zielkonzepts sowie der Netzkonzepte für den ÖPNV,<br />

Rad- und Fußgängerverkehr dargestellt.<br />

Für einzelne Bereiche des MIV-Zielkonzeptes wurden mögliche<br />

Konkretisierungen erarbeitet:<br />

Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich in der unteren Aachener<br />

Straße: Hier kann in Zusammenhang mit einer Entlastung im<br />

MIV eine Aufwertung des Straßenraums im Gründerzeitviertel Aachener<br />

Straße – Luisenstraße erreicht werden. Durch eine Reduzierung<br />

der Fahrbahnbreite und der Kfz-Geschwindigkeiten im<br />

verkehrsberuhigten Geschäftsbereich kann der Radverkehr im<br />

Mischverkehr geführt werden. Die gewonnenen Flächen werden<br />

zugunsten breiter Gehwege mit ausreichendem Platz <strong>zum</strong> Gehen<br />

und Verweilen genutzt.<br />

Abbildung 11-3: Umgestaltungsmaßnahme – Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich<br />

in der unteren Aachener Straße<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

100


Stärkung des Nahversorgungszentrums Wickrath: Die Umgestaltung<br />

des Straßenquerschnitts in Kombination mit einer zulässigen<br />

Höchstgeschwindigkeit von 20-30 km/h führt zu einer deutlichen<br />

Kfz-Entlastung. Gesonderte Radverkehrsanlagen sind daher<br />

nicht erforderlich. Die straßenräumliche Qualität wird für Fußgänger<br />

durch breitere Gehwege und zusätzliche Überquerungshilfen<br />

gesteigert<br />

Abbildung 11-4: Umgestaltungsmaßnahme – Hochstadenstraße/Beckrather<br />

Straße<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

101


Umgestaltungskonzept Rheydter Straße, Friedrich-Ebert-<br />

Straße: Zugunsten des Rad- und Fußgängerverkehrs wurden in<br />

Abhängigkeit der verfügbaren Straßenraumbreiten und der vorhandenen<br />

Nutzungen unterschiedliche Querschnittsgestaltungen<br />

erarbeitet<br />

Abbildung 11-5: Umgestaltungsmaßnahme – Rheydter Straße/ Friedrich-<br />

Ebert-Straße<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

102


11.2 Gesamtstädtisches Parkraumkonzept<br />

Kommunales Parkraummanagement ist ein komplexes System<br />

von mehreren ineinander greifenden Bausteinen (Abbildung 11-6).<br />

Abbildung 11-6: Bausteine eines kommunalen Parkraummanagements<br />

Der Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> nimmt sich, als<br />

fundierte Grundlage für eine Aktualisierung und Fortschreibung<br />

des städtischen Parkraummanagements in den Zentren und <strong>Stadt</strong>teilen,<br />

des ruhenden Verkehrs auf der gesamtstädtischen Ebene<br />

an und benennt erste Konzeptansätze für die Zentren von <strong>Mönchengladbach</strong><br />

und Rheydt.<br />

Die gesamtstädtische Untersuchung diente insbesondere zur Ermittlung<br />

von strukturell bedingten Nachfrageüberhängen in einzelnen<br />

Gebieten, die aus einer Überlagerung der Parkraumnachfrage<br />

von Bewohnern, Beschäftigten und Besuchern/Kunden entstehen<br />

bzw. zu erwarten sind. Für unterschiedliche Nachfragecharakteristiken<br />

stehen dann eine Reihe von geeigneten Bewirtschaftungsformen<br />

zur Verfügung, deren Wirkungsweise mittlerweile gut untersucht<br />

und dokumentiert sind 20 und die für die Konkretisierung<br />

teilräumlicher Parkraumkonzepte auf <strong>Stadt</strong>teilebene herangezogen<br />

werden können. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick, wobei<br />

die Parkregelungen beispielhaft differenziert wurden.<br />

20 Vgl. z.B. die folgenden von BSV im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums in<br />

den vergangenen Jahren bearbeiteten Forschungs- und Entwicklungsvorhaben:<br />

– Auswirkungen des Anwohnerparkens, BASt-Schriftenreihe Verkehrstechnik,<br />

Heft V 39, Bergisch Gladbach 1997,<br />

– Gesamtwirkungsanalyse zur Parkraumbewirtschaftung, BASt-Schriftenreihe<br />

Verkehrstechnik, Heft V 75, Bergisch Gladbach 2000 sowie<br />

– Aktuelle Praxis der kommunalen Parkraumbewirtschaftung in Deutschland,<br />

BASt-Schriftenreihe Verkehrstechnik, Heft V 145, Bergisch Gladbach 2006.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

103


Tabelle 11-2: Geeignete Bewirtschaftungsformen für unterschiedliche<br />

Nachfragecharakteristiken (Parkregelung beispielhaft differenziert)<br />

Nachfragecharakteristik Bewirtschaftungsform Erwartbare Auswirkungen<br />

Gebiete mit hoher Nutzungsdichte,<br />

Parkdruck und Konkurrenz zwischen<br />

Nutzergruppen (z.B. Bewohner<br />

und Beschäftigte)<br />

Gebiete in zentralen Lagen, mit<br />

hohem Parkdruck, starker Konkurrenz<br />

zwischen Nutzergruppen (z.B.<br />

Bewohner, Beschäftigte, Kunden)<br />

und guter ÖPNV-Erschließung<br />

Zentrale Geschäftsgebiete mit<br />

besonders hohem Parkdruck,<br />

besonders starker Konkurrenz<br />

zwischen Nutzergruppen (z.B.<br />

Bewohner, Beschäftigte, Kunden,<br />

Touristen) und hervorragender<br />

ÖPNV-Erschließung<br />

Oben genannte Gebiete mit großem<br />

Anteil Gastronomie-/ Freizeitnutzung<br />

Ausgeprägte Einzelhandelsnutzung<br />

Verdichtete Wohnnutzung mit<br />

angrenzenden Arbeitsplatzkonzentrationen<br />

oder mit angrenzenden<br />

besucherintensiven Nutzungen <br />

Kurz- Parkregelung<br />

bezeichnung<br />

Mischparken – Parkscheinautomat<br />

– 0,25 € je Viertelstunde<br />

– Mo-Fr 9-20 / Sa 9-18<br />

Uhr<br />

– Bewohner mit Parkausweis<br />

frei<br />

– Parkscheinautomat<br />

– 0,50 € je Viertelstunde<br />

– Mo-Fr 9-20 / Sa 9-18<br />

Uhr<br />

– Bewohner mit Parkausweis<br />

frei<br />

– Parkscheinautomat<br />

– Mo-Fr 9-20 / Sa 9-18<br />

Uhr<br />

– 0,75 € je Viertelstunde<br />

– Bewohner mit Parkausweis<br />

frei<br />

Mischparken – Parkscheinautomat<br />

– 0,25 € / 0,50 € / 0,75 €<br />

je Viertelstunde<br />

– täglich 9-22/24 Uhr *<br />

– Bewohner mit Parkausweis<br />

frei<br />

Kurzparken<br />

(mit Ladezone) <br />

Bewohnerparken<br />

– Parkscheinautomat<br />

– 0,25 € / 0,50 € / 0,75 €<br />

je Viertelstunde<br />

– Höchstparkdauer 2<br />

Stunden **<br />

– Mo-Fr 9-20 / Sa 9-18<br />

Uhr<br />

– Eingeschränktes Haltverbot<br />

– Geltungszeit in Abhängigkeit<br />

von den Nutzungen<br />

– Bewohner mit Parkausweis<br />

... frei<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

104<br />

– Verlagerung von Berufspendlern<br />

– Geringerer Parkdruck<br />

– Erhöhte Parkchancen für Bewohner<br />

und Kurzzeitparker<br />

– Verringerter Parksuchverkehr<br />

– Verlagerung von Berufspendlern<br />

– Geringerer Parkdruck<br />

– Erhöhte Parkchancen für Bewohner<br />

und Kurzzeitparker<br />

– Verringerter Parksuchverkehr<br />

– Verlagerung von Berufspendlern<br />

– Geringerer Parkdruck<br />

– Erhöhte Parkchancen für Bewohner<br />

und Kurzzeitparker<br />

– Verringerter Parksuchverkehr<br />

– Verlagerung von Berufspendlern<br />

– Geringerer Parkdruck<br />

– Erhöhte Parkchancen für Bewohner<br />

und Kurzzeitparker<br />

– Verringerter Parksuchverkehr<br />

– Beschäftigtenparken der Gastronomie-<br />

und Freizeiteinrichtungen<br />

wird verlagert<br />

– Verlagerung von Berufspendlern<br />

und Bewohnern (tagsüber)<br />

– Geringerer Parkdruck<br />

– Erhöhte Parkchancen für Kunden<br />

– Verringerter Parksuchverkehr<br />

– Verbesserte Bedingungen für<br />

den Lieferverkehr<br />

– Verlagerung von Berufspendlern<br />

– Erhöhte Parkchancen für Bewohner<br />

*Die Geltungsdauer sollte in Abhängigkeit von der Örtlichkeit festgelegt, zunächst probeweise eingeführt und durch<br />

Begleituntersuchungen überprüft werden.<br />

** Die Festlegung der Höchstparkdauer erfolgt in Abhängigkeit von der örtlichen Situation.<br />

11.2.1 Problemlage in <strong>Mönchengladbach</strong><br />

Nachfrageüberlagerungen durch Anwohner, Berufspendler und<br />

Kunden bzw. Besucher betrifft in erster Linie die beiden Zentren<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> und Rheydt. Allerdings wurden hier hohe Auslastungen<br />

(85 % und mehr) nahezu ausschließlich im öffentlichen<br />

Straßenraum festgestellt. Gleichzeitig betrug die Auslastung der<br />

Parkbauten maximal 50 %.


Damit ist in beiden Zentren zwar grundsätzlich ein ausreichendes<br />

Parkraumangebot im öffentlichen Raum vorhanden, punktuell –<br />

insbesondere in zentrumsnahen Wohngebieten mit verhältnismäßig<br />

geringem Stellplatzangebot - jedoch ist ggf. ein Ausbau oder<br />

eine Modifikation der Bewirtschaftung des derzeit vorhandenen<br />

Angebots erforderlich. Dies betrifft z.B. die Bereiche:<br />

– südlich des Hauptbahnhofs <strong>Mönchengladbach</strong>,<br />

– Gründerzeitviertel östlich und westlich der Bismarckstraße,<br />

– Lüpertzender Straße,<br />

– Endepohlstraße sowie<br />

– Pahlkestraße / <strong>Stadt</strong>bad Rheydt.<br />

11.2.2 Bewohnerparken<br />

In den übrigen zentrumsnahen Gebieten sowie in den Zentren<br />

selbst wird grundsätzlich die Einführung bzw. die Erweiterung einer<br />

Bewohnerparkregelung empfohlen. Auf Basis der Parkerhebungen,<br />

der Begehung des Untersuchungsnetzes und der Verkehrsmodellauswertungen<br />

kommen dafür folgende Gebiete in Frage:<br />

– <strong>Mönchengladbach</strong>-Zentrum zwischen Hohenzollernstraße,<br />

Bismarckstraße, Sternstraße, Fliethstraße und Hittastraße,<br />

– nördlich und südlich der Hermann-Piecq-Anlage und der<br />

Sternstraße,Eicken zwischen Hohenzollernstraße, Künkelstraße<br />

und Hindenburgstraße und Bismarckstraße (Gründerzeitviertel<br />

Ost),<br />

– City-Ost zwischen Breitenbachstraße, Goebenstraße und Korschenbroicher<br />

Straße,<br />

– Pesch zwischen Erzbergerstraße, Hofstraße und Theodor-<br />

Heuss-Straße,<br />

– Süd / Westend (zwischen Theodor-Heuss-Straße und Aachener<br />

Straße),<br />

– zwischen <strong>Mönchengladbach</strong>-Zentrum und Rheydt-Zentrum:<br />

zwischen Rheydter Straße/Friedrich-Ebert-Straße und Theodor-<br />

Heuss-Straße/Gartenstraße,<br />

– Rheydt-Zentrum innerhalb des Rings,<br />

– im Osten zwischen Nordstraße, Otto-Saffran-Straße (Verlauf<br />

der ehemaligen Bahnlinie) und Schlachthofstraße,<br />

– im Süden zwischen Moses-Stern-Straße, Oberheydener Straße<br />

und Wickrather Straße (Bahnlinie) sowie<br />

– im Westen zwischen Urftstraße, Bachstraße und Schmölderstraße.<br />

Außerhalb der Zentren und der zentrennahen Bereiche von <strong>Mönchengladbach</strong><br />

und Rheydt kann ggf. in den Zentren einiger <strong>Stadt</strong>bezirke<br />

das Bewohnerparken eingeführt werden. Dies können<br />

nach den Analyseergebnissen des VEP Teilgebiete in den Zentren<br />

der folgenden <strong>Stadt</strong>bezirke sein:<br />

– Neuwerk,<br />

– Rheindahlen,<br />

– Wickrath,<br />

– Odenkirchen und<br />

– Giesenkirchen.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

105


In diesen Gebieten sollte im Zuge einer Sonderuntersuchung „Bewohnerparken“<br />

eine detaillierte Ermittlung des Verhältnisses zwischen<br />

Parkraumangebot und -nachfrage erfolgen, um mögliche<br />

Zonierungsgrenzen für eine Bewohnerparkregelung zu ermitteln.<br />

Im Rahmen der Detailbetrachtungen kann es sich durchaus ergeben,<br />

dass die in Frage kommenden Bewirtschaftungsgebiete im<br />

Zuschnitt von den oben genannten Gebieten (vgl. auch Abbildung<br />

11-7 auf der folgenden Seite) abweichen können.<br />

11.2.3 Parkhäuser und Tiefgaragen<br />

Der Großteil der öffentlichen bzw. öffentlich zugänglichen Parkierungsanlagen<br />

inkl. dynamischer Park-Leitsysteme befinden sich in<br />

den jeweiligen Zentren <strong>Mönchengladbach</strong>s und Rheydts. In den<br />

nächsten Jahren wird es durch verschiedene Bauprojekte zu einer<br />

Schaffung von zusätzlichen Parkraumangeboten kommen.<br />

Aufgrund der in der Analyse festgestellten geringen Auslastung<br />

der wesentlichen Parkierungsanlagen in den Zentren lässt sich<br />

derzeit kein unmittelbarer Bedarf an zusätzlichem Parkraumangebot<br />

ableiten, das über die ohnehin in den nächsten Jahren vorgesehenen<br />

Planungen hinausgeht.<br />

Eine Verbesserung der Auslastung der vorhandenen Parkhäuser<br />

und Tiefgaragen in den Zentren sollte jedoch unbedingt <strong>zum</strong> Ziel<br />

gesetzt werden; dies kann erzielt werden durch:<br />

– die flächendeckende Einführung von Bewohnerparken mit einem<br />

zwischen öffentlichem Straßenraum und Parkierungsanlagen<br />

abgestimmten Parkgebührensatz für die übrigen Nutzergruppen<br />

im ruhenden Verkehr,<br />

– die Verlagerung von vorhandenen Parkraumangeboten aus<br />

dem öffentlichem Straßenraum in öffentliche Parkierungsanlagen,<br />

z.B. zur Verbesserung der Verkehrssicherheit (Sichtbeziehungen<br />

etc.) und zur Schaffung von Potenzialen zur Verbesserung<br />

der Straßenraumqualität,<br />

– eine Sanierung bzw. Aufwertung der vorhandenen Parkierungsanlagen<br />

hinsichtlich baulicher und gestalterischer Defizite<br />

sowie<br />

– die Instandsetzung bzw. Wartung des vorhandenen dynamischen<br />

Park-Leitsystems, in das auch die geplanten zusätzlichen<br />

(relevanten) öffentlichen bzw. öffentlich zugänglichen<br />

Parkraumangebote integriert werden sollten 21 .<br />

21 Parkleit- und Informationssysteme für die öffentliche zugänglichen Parkplätze<br />

und Parkbauten zählen nach den Empfehlungen für Anlagen des ruhenden Verkehrs<br />

(EAR 05) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />

(FGSV) zu den notwendigen Bausteinen des Verkehrsmanagements.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

106


Abbildung 11-7: Potenzielle Bedarfsgebiete zur Einführung von Bewohnerparkregelungen<br />

in <strong>Mönchengladbach</strong><br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

107


Nach Abschluss der größeren Bauprojekte und einer Einführung<br />

eines flächendeckenden Bewohnerparkens in den Zentren sollte<br />

eine Nacherhebung der Parkraumauslastung in den Parkhäusern<br />

und Tiefgaragen in den Zentren erfolgen. Auf dieser Basis kann<br />

dann erneut über eine ggf. notwendige Erweiterung des Parkraumangebots<br />

in Parkierungsanlagen in den Zentren <strong>Mönchengladbach</strong><br />

und Rheydt diskutiert werden.<br />

11.2.4 Anforderungen an die Konkretisierung des Parkraumbewirtschaftungskonzeptes<br />

in räumlichen Teilbereichen<br />

Im Folgenden werden die wesentlichen Inhalte eines Parkraumbewirtschaftungskonzepts<br />

aufgeführt. Sofern das Konzept an einen<br />

externen Gutachter vergeben wird, ist die Aufgabenstellung<br />

möglichst präzise zu fassen, um tatsächlich vergleichbare Honorarangebote<br />

zu erhalten.<br />

• Räumlicher Rahmen<br />

Die Grenzen der vorläufigen Untersuchungsgebiete werden durch<br />

die im VEP ermittelten Verdachtsgebiete vorgegeben. Im Laufe<br />

der Untersuchung erfolgt dann die genaue Abgrenzung des Bewirtschaftungsgebiets<br />

und ggf. der unterschiedlichen Parkzonen in<br />

Abhängigkeit der Analyseergebnisse.<br />

• Analyse der Ist-Situation<br />

– Ermittlung und Bewertung der relevanten Gebiets- und Nutzungsstruktur,<br />

– Ermittlung des vorhandenen Parkraumangebots (öffentliche<br />

und ggf. private Flächen) unter Berücksichtigung relevanter<br />

Einschränkungen (Ladezonen etc.),<br />

– Ermittlung der gegenwärtigen Parkraumnachfrage (öffentlich,<br />

ggf. privat) unter Beachtung der Auslastung (auch unzulässige<br />

Parkvorgänge), Erfassung nach Tageszeiten, Dauer der Parkvorgänge,<br />

Umschlaghäufigkeit.<br />

• Parkraumbewirtschaftungskonzeption<br />

– Räumliche (Abgrenzung Bewohnerparken, gebührenpflichtige<br />

Abschnitte sowie sonstige Parkbereiche) und zeitliche Konzeption<br />

(Dauer der Gebührenpflicht, evtl. nächtliche Ausweitung<br />

etc.) sowie Vorschlag zur Gebührenhöhe,<br />

– Prognose der Parkraumnachfrage und -auslastung nach Durchführung<br />

der Parkraumbewirtschaftung,<br />

– Auswirkungen auf angrenzende Bereiche,<br />

– Vorschlag zur Standortverteilung der Parkscheinautomaten.<br />

• Andere (verkehrliche bzw. straßenräumliche) Maßnahmen<br />

Empfehlungen zu begleitenden bzw. alternativen verkehrlichen<br />

und baulichen Maßnahmen.<br />

• Kosten und Einnahmen<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung und Finanzierungskonzept (Einnahmenschätzung,<br />

Investitions- und Betriebskosten, Überwachung).<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

108


• Einbeziehung und Abstimmung mit Ämtern und Politikbereichen<br />

Beteiligung der Bürger und Betroffenen (Gewerbe, Einzelhandel)<br />

in Form von Informationsmaterial und Teilnahme des Auftragnehmers<br />

an öffentlichen Veranstaltungen.<br />

• Berechnung der erforderlichen Überwachungskräfte<br />

Die Ermittlung der für die Kontrolle der Parkraumbewirtschaftungsregelungen<br />

notwendigen Überwachungskräfte kann nach einem<br />

einheitlichen Schema erfolgen. In die Berechnung gehen ein (mit<br />

in Klammern angegebenen Erfahrungswerten, die ggf. anzupassen<br />

sind):<br />

– die benötigte Überprüfungszeit je Stellplatz (5 Sekunden),<br />

– die benötigte Zeit, um eine Anzeige zu schreiben (2 Minuten),<br />

– die Nichtbeachtungsquote (10 %),<br />

– die Anzahl der zu kontrollierenden Stellplätze (gebietsabhängig),<br />

– die Streckenlänge (Länge von Straßenabschnitten, an denen<br />

Stellplätze bewirtschaftet werden, um 10 % reduziert),<br />

– die Strecke, die eine Überwachungskraft je Stunde zurücklegen<br />

kann (3.600 m),<br />

– die Kontrollzeit je Woche (abhängig von den Bewirtschaftungszeiten),<br />

– der Überwachungsturnus (in der Regel 2 Stunden),<br />

– die Tage je Woche an denen kontrolliert wird (abhängig von<br />

den Bewirtschaftungszeiten),<br />

– die relevanten Wochen pro Jahr (51) und<br />

– die Jahresarbeitsminuten pro Überwachungskraft (63.345 Minuten).<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

109


11.3 Zielkonzept Öffentlicher Personennahverkehr<br />

(ÖPNV)<br />

Die Ergebnisse der Analysen sowie die beschlossenen Ziele zeigen<br />

den Bedarf an einer grundlegenden Umgestaltung bis hin zur<br />

Neuentwicklung des Linienbusnetzes. Da der Verkehrsentwicklungsplan<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> nicht die Funktion eines<br />

Nahverkehrsplans übernehmen soll und kann, beschränkt er sich<br />

jedoch:<br />

– auf die Festlegung eines Schnellbusnetzes und eines Hauptnetzes<br />

für den Linienbusverkehr, das grundsätzlich auf derselben<br />

Netzlogik wie das MIV-Netz (hierarchische Abbildung von<br />

Verbindungsfunktionen) basiert,<br />

– auf die Abstimmung der Verkehrsnetze der verschiedenen<br />

Verkehrsträger MIV, ÖPNV, Rad und Fuß untereinander sowie<br />

– auf die Benennung zusätzlicher Maßnahmen, die im Zuge der<br />

zukünftigen Detailausarbeitung des ÖPNV-Netzes berücksichtigt<br />

werden sollen.<br />

Das ÖPNV-Konzept wurde in zwei Varianten ausgearbeitet 22 :<br />

– Variante 1 basiert schwerpunktmäßig auf einer verstärkten<br />

Ausrichtung des ÖPNV auf den Busverkehr,<br />

– Variante 2 schwerpunktmäßig auf der Stärkung und Weiterentwicklung<br />

des Schienennetzes.<br />

Bei beiden Szenarien wurde darauf geachtet, dass alle Nebenzentren<br />

an die beiden städtischen Hauptzentren <strong>Mönchengladbach</strong>-<strong>Stadt</strong>mitte<br />

und Rheydt angebunden sind.<br />

Im Falle einer schwerpunktmäßigen Weiterentwicklung des Busnetzes<br />

(Variante 1) wird davon ausgegangen, dass es im Schienenpersonennahverkehr<br />

(SPNV) innerhalb des Prognosehorizonts<br />

keine Angebotsverbesserungen geben wird. Vor diesem Hintergrund<br />

ist Variante 1 auch als kurz- bis mittelfristiges Zielkonzept zu<br />

betrachten.<br />

Um in der vorausgesetzten Situation die Mindeststandards des<br />

ÖPNV-Angebots einzuhalten, wird das schon vorhandene<br />

Schnellbussystem erheblich erweitert. Folgende Mindeststandards<br />

sollen im Schnellbusnetz bzw. im Hauptnetz der Regional-<br />

/<strong>Stadt</strong>linien mindestens erfüllt werden:<br />

• im Schnellbusverkehr:<br />

– eine mittlere Beförderungsgeschwindigkeit von mehr als<br />

35 km/h<br />

– ein Umwegfaktor auf dem gesamten Linienweg von höchstens<br />

1,6<br />

• im Regional- und <strong>Stadt</strong>busverkehr:<br />

22 Eine quantitative Wirkungsanalyse mit dem Verkehrsmodell der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

ist auf der Basis von ausgearbeiteten Fahrplänen möglich, dies<br />

würde jedoch einen weiteren umfangreichen Planungsschritt zur Konkretisierung<br />

des ÖV-Zielkonzepts unterhalb der im Verkehrsentwicklungsplan gewählten<br />

Maßstabsebene erfordern.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

110


– eine mittlere Beförderungsgeschwindigkeit von mehr als<br />

19 km/h<br />

– ein Umwegfaktor auf dem gesamten Linienweg von höchstens<br />

1,6<br />

– ein Bedienungstakt zur Hauptverkehrszeit von 10 oder 20<br />

Minuten<br />

– ein Bedienungstakt zur Schwachverkehrszeit von 30 Minuten<br />

(auf ausgesprochen nachfrageschwachen Relationen<br />

wie z.B. zwischen Odenkirchen und Jüchen ggf. auch 60-<br />

Minutentakt)<br />

– eine Vergrößerung des Haltestellenabstands in der Kernzone<br />

auf im Schnitt 600–800 m und in der Außenzone auf<br />

1.000–1.200 m (zur ÖPNV-Beschleunigung).<br />

Wesentliche Veränderungen gegenüber dem Bestand sind u.a. die<br />

Einrichtung von neuen Schnellbusverbindungen auf folgenden<br />

Relationen:<br />

– <strong>Mönchengladbach</strong> – Hardt (durch modifizierte Linienführung<br />

der vorhandenen Schnellbuslinie),<br />

– <strong>Mönchengladbach</strong> – Neuwerk,<br />

– <strong>Mönchengladbach</strong> – Rheindahlen (zur Ergänzung des nicht<br />

ausreichenden Verkehrsangebots im Bahnverkehr zwischen<br />

Rheindahlen und <strong>Mönchengladbach</strong>),<br />

– zwischen Giesenkirchen und Korschenbroich Bf zur verbesserten<br />

Anbindung an den S-Bahnverkehr in Richtung Neuss und<br />

Düsseldorf sowie<br />

– zwischen Giesenkirchen und <strong>Mönchengladbach</strong> über Rheydt<br />

(bereits realisiert SB 4) sowie im <strong>Stadt</strong>busverkehr über Volksgarten.<br />

Im Falle einer schwerpunktmäßigen Weiterentwicklung des Schienennetzes<br />

(Variante 2) wird davon ausgegangen, dass es im<br />

SPNV innerhalb des Prognosehorizonts des Verkehrsentwicklungsplans<br />

deutliche Angebotsverbesserungen geben wird. Damit<br />

stellt diese Variante zugleich (auch vor dem Hintergrund der bestehenden<br />

Finanzlage) ein langfristiges Zielkonzept für den ÖPNV<br />

dar, das nur sukzessive umgesetzt werden kann.<br />

Variante 2 ermöglicht die Einsparung einer Reihe von geplanten<br />

oder schon vorhandenen Schnellbuslinien. Wesentliche Veränderungen<br />

gegenüber dem Bestand sind in dieser Variante u.a.:<br />

– die Anlage von einem oder mehreren zusätzlichen Bahnhaltepunkt/en<br />

im Streckenbereich Bettrath / Hoven / Fachhochschule,<br />

– Verlagerung des Haltepunktes Rheindahlen in Ortsmitte<br />

– die Verdichtung des Bedienungstakts an den Haltepunkten<br />

Rheindahlen, Wickrath und Odenkirchen 23 auf mindestens 30<br />

Minuten sowie<br />

– die optimale Einbindung des verstärkten Schienenverkehrsangebots<br />

in das (vorhandene) lokale Buslinienangebot.<br />

Eine Verdichtung des Bedienungstakts südlich des <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Hauptbahnhofs könnte z.B. mittels einer Verlängerung und<br />

23 Der bisherige Halt des RE 8 in Odenkirchen sollte im Gegenzug entfallen.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

111


Flügelung der bisher am <strong>Mönchengladbach</strong>er Hauptbahnhof endenden<br />

S-Bahnlinie erfolgen.<br />

Die beiden folgenden Pläne stellen die beiden entwickelten Varianten<br />

<strong>zum</strong> ÖPNV-Konzept – Variante 1 mit Schwerpunkt bei der<br />

Weiterentwicklung des Busnetzes (Abbildung 11-8), Variante 2 mit<br />

Schwerpunkt bei der Weiterentwicklung des Netzes im schienengebundenen<br />

ÖPNV (SPNV) (Abbildung 11-9) – im räumlichen Zusammenhang<br />

dar.<br />

Abbildung 11-8: ÖPNV-Zielkonzept, Variante 1 – Schwerpunkt Weiterentwicklung<br />

Busnetz<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

112


Abbildung 11-9: ÖPNV-Zielkonzept, Variante 2 – Schwerpunkt Weiterentwicklung<br />

Schienennetz<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

113


11.4 Zielkonzept Fahrradverkehr<br />

Wie in den <strong>Untersuchungen</strong> zur Analyse festgestellt, ist das Angebot<br />

für Radfahrer durchaus als mangelhaft zu bezeichnen. Die<br />

Entwicklung eines Radverkehrskonzepts ist somit zwingend erforderlich.<br />

Die kontinuierliche Umsetzung von Maßnahmen im Radverkehr<br />

kann dazu beitragen, Verschiebungen im Modal Split in<br />

Richtung MIV abzufangen und ggf. vollständig zu kompensieren.<br />

Darüber hinaus hat ein verbessertes Angebot für Radfahrer und<br />

damit die stärkere Nutzung des Fahrrades als Verkehrsmittel eine<br />

nachweislich positive Wirkung auf Gesundheit und Fitness der<br />

Menschen. Eine dänische prospektive Mortalitätsstudie berichtet<br />

von einer um 40% niedrigeren Sterberate bei Frauen und Männern,<br />

die im Durchschnitt 3 Stunden pro Woche Rad fahren. 24 Im<br />

Nationalen Radverkehrsplan 2002-2012 25 werden als Ziele der<br />

Radverkehrsförderung neben der Verbesserung der Lebensqualität<br />

in den Städten und dem Umweltschutz auch die Förderung der<br />

Gesundheit genannt. Die Schuleingangsuntersuchungen geben<br />

deutliche Hinweise auf eine sich verschlechternde Fitness der jungen<br />

Generation, offensichtlich bedingt durch Bewegungsmangel<br />

und die Tendenz <strong>zum</strong> Übergewicht. In diesem Zusammenhang<br />

kann die vermehrte Nutzung des Rads (und der Füße) auch zu<br />

einer Entlastung der hohen Busbelegungen zu den morgendlichen<br />

Spitzenstunden im Schülerverkehr beitragen. Die dadurch frei<br />

werdenden Ressourcen könnten dann anderweitig genutzt werden<br />

(siehe ÖPNV-Zielkonzept).<br />

Um dem Gedanken eines geschlossenen Netzkonzeptes Rechnung<br />

zu tragen, ist das Zielkonzept Radverkehr weitgehend identisch<br />

mit dem Hauptverkehrsstraßennetz des MIV-Zielkonzepts,<br />

ergänzt um einige Straßen, in denen dauerhaft mit Geschwindigkeiten<br />

von 50 km/h zu rechnen ist.<br />

Die Einzelmaßnahmen im Hauptverkehrs- oder Verkehrsstraßennetz<br />

lassen sich wie folgt typisieren:<br />

– Neuanlage oder Ergänzung von Radverkehrsanlagen an vorhandenen<br />

Hauptverkehrs- oder Verkehrsstraßen (z.B. Bahnstraße<br />

zwischen Aachener Straße und Landgrafenstraße),<br />

– Modifikation von vorhandenen Radverkehrsanlagen an vorhandenen<br />

Hauptverkehrs- oder Verkehrsstraßen (z.B. an der<br />

Gartenstraße, Hittastraße, Fliethstraße),<br />

– Neuanlage von Radverkehrsanlagen an geplanten Hauptverkehrs-<br />

oder Verkehrsstraßen (z.B. im Zuge der Verlängerung<br />

des Nordrings),<br />

– Neuanlage Radstation <strong>Mönchengladbach</strong> Hbf.<br />

– Ausbau Radstation Rheydt Hbf.<br />

– B+R-Anlagen an Haltepunkten.<br />

24 Vergleichsgruppe fuhr nicht dem Rad. Quelle: Andersen et al.: All-Cause Mortality<br />

Associated With Physical Activity During Leisure Time, Work, Sports and<br />

Cycling to Work, in: Archives of International Medicine, Vol. 160, 12, June 2000.<br />

25 Bundesministerium für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

114


Des Weiteren ist die Ergänzung bestimmter Radverkehrsrouten<br />

vorgesehen. Dazu gehören u.a. Brucknerallee, Mülgaustraße sowie<br />

nicht mehr genutzte Bahntrassen wie z. B. in Neuwerk.<br />

An Straßenabschnitten, in denen in absehbarer Zeit eine Geschwindigkeitsbeschränkung<br />

auf Tempo 30 realisiert werden sollen,<br />

sind in der Regel keine separaten Radverkehrsanlagen erforderlich.<br />

Auf Grund der geringeren Geschwindigkeiten und der Verringerung<br />

der Kfz-Verkehrsstärken in diesen Straßen kann der<br />

Radverkehr problemlos auf der Fahrbahn im Verkehr mitfließen.<br />

(Ausnahme bildet hier die abschnittsweise Beschilderung von 30<br />

km/h aus Gründen der Luftreinhaltung sowie der Lärmaktionsplanung.)<br />

Die im Einzelnen vorgeschlagenen Maßnahmen des Radverkehrsnetzkonzeptes<br />

sind Anhang 5, aufgelistet. Der folgende<br />

Übersichtsplan (Abbildung 11-10) lokalisiert die Netzergänzungen<br />

und Lückenschlüsse.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

115


Abbildung 11-10: Zielkonzept Fahrradverkehr – Ergänzungsbedarf und<br />

Lückenschlüsse im bestehenden Radverkehrsnetz<br />

11.5 Zielkonzept Verkehrssicherheit<br />

11.5.1 Straßenräumliches Handlungskonzept<br />

Erforderliche Begleitmaßnahmen zur stärkeren Bündelung des<br />

Kfz-Verkehrs auf den Hauptverkehrs- bzw. Verkehrsstraßen sind<br />

u.a. die Geschwindigkeitsdämpfung oder auch die Kfz-Begrenzung<br />

im untergeordneten Netz. Diese Maßnahmen dienen außerdem<br />

der Verkehrssicherheit, der Förderung des Radverkehrs sowie der<br />

Minimierung der verkehrsbedingten Immissionsbelastungen.<br />

In den meisten Streckenabschnitten hat sich zur Zielerreichung<br />

eine Dämpfung der Kfz-Geschwindigkeit als geeignet herausges-<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

116


tellt. Diese Wirkung wird in der Regel durch die Umsetzung des<br />

straßenräumlichen Handlungskonzepts unterstützt.<br />

Geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen im Kfz-Verkehr sind<br />

vorgesehen u.a. in den Gebieten:<br />

– Venn / Windberg (z.B. Großheide, Mürriger Straße etc.),<br />

– Lürrip (z.B. Lürriper Straße / Neusser Straße),<br />

– Westend (z.B. Aachener Straße nördlich Burggrafenstraße<br />

etc.),<br />

– Volksgarten (z.B. Erzberger Straße, Volksgartenstraße etc.),<br />

– Bonnenbroich / Geneicken (z.B. Dohler Straße, Geneickener<br />

Straße, Schlossstraße etc.),<br />

– Ohler / Rheydt-West (z.B. Konradstraße, Watelerstraße, Pongser<br />

Straße etc.),<br />

– Geistenbeck / Heyden (z.B. Wickrather Straße etc.),<br />

– Dohr (Dohrer Straße, Bruchstraße etc.),<br />

– Giesenkirchen (z.B. Konstantinstraße, Dömgesstraße etc.),<br />

– Wickrath (z.B. Poststraße, Hochstadenstraße etc.) sowie<br />

– Odenkirchen (Burgfreiheit, Mülgaustraße etc.), in Umsetzung.<br />

Die Beschränkung des MIV auf bestimmten Streckenabschnitten<br />

kann dann erforderlich werden, wenn<br />

– durch alleinige Dämpfung des Kfz-Geschwindigkeitsniveaus<br />

und damit Erhöhung der Reisezeit auf der Strecke keine ausreichende<br />

Kfz-Entlastung erreicht und/oder<br />

– ohne eine Reduzierung der Flächen für den fließenden Kfz-<br />

Verkehr keine ausreichendes Infrastrukturangebot für die übrigen<br />

Verkehrsarten (ÖPNV, Fußgänger- und Radverkehr) geschaffen<br />

werden kann.<br />

Eine eindeutige Beschränkung des MIV ist in diesem Zusammenhang<br />

vorgesehen auf der:<br />

– Graf-Haeseler-Straße (in Höhe Bahnunterführung),<br />

– Bergstraße (zwischen Hohenzollernstraße und Kaldenkirchener<br />

Straße),<br />

– Erzberger Straße (am Knoten Bismarckplatz),<br />

– Dohler Straße / Grevenbroicher Straße (in Höhe Stiegerfeldstraße),<br />

– Geneickener Straße (in Höhe Knoten Düsseldorfer Straße),<br />

– Düsseldorfer Straße (in Höhe Knoten Geneickener Straße)<br />

sowie<br />

– Wickrather Straße (in Höhe Gotzweg).<br />

Im Regelfall werden die genannten Einschränkungen im Straßennetz<br />

durch entsprechende Netzertüchtigungen oder -ergänzungen<br />

im Hauptverkehrsstraßennetz kompensiert. Ein Beispiel dafür ist<br />

die neu geplante Verbindung zwischen Hohenzollernstraße und<br />

Kaldenkirchener Straße als Verlängerung der Künkelstraße. Durch<br />

den Anschluss von Bettrath und Eicken über die Saumstraße an<br />

die neue Trasse bildet diese Maßnahme eine Kompensation für<br />

die Beschränkung des Kfz-Verkehrs im Zuge der Bergstraße und<br />

der Graf-Haeseler-Straße.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

117


Im Straßenräumlichen Handlungskonzept werden auf gesamtstädtischer<br />

Ebene die wichtigsten baulichen Eingriffe zur Unterstützung<br />

der Netzkonzepte für den MIV, ÖPNV sowie Rad- und Fußgängerverkehr<br />

dargestellt. Folgende Maßnahmentypen werden unterschieden:<br />

Anlage oder Modifikation einer Überquerungshilfe für<br />

Fußgänger und/oder Radfahrer (in der Regel Ergänzung<br />

einer Mittelinsel oder eines Fußgängerüberwegs),<br />

Anlage/Modifikation einer Ortseingangssituation (zur<br />

Dämpfung der Kfz-Geschwindigkeiten beim Übergang<br />

vom Außerorts- <strong>zum</strong> Innerortsverkehr),<br />

Umgestaltung einer Bushaltestelle (z.B. Rückbau einer<br />

Busbucht zu Fahrbahnhaltestelle bzw. Haltestellenkap),<br />

Zusammenhängende Umgestaltung eines Straßenraums<br />

(zur Verbesserung der Gesamtsituation, auch unter Berücksichtigung<br />

vorhandener Aufenthaltsfunktionen),<br />

Umgestaltung eines Knotenpunkts (z.B. Rückbau oder<br />

Ergänzung von Abbiegestreifen oder Modifikation von<br />

Kurvenradien),<br />

Modifikation der Parkordnung oder Maßnahmen zur Einhaltung<br />

der vorhandenen Parkordnung (in der Regel Verlagerung<br />

von Gehwegparken auf die Fahrbahn),<br />

Anlage oder bauliche Verbreiterung eines Gehwegs.<br />

Darüber hinaus enthält das straßenräumliche Handlungskonzept<br />

auch Maßnahmen <strong>zum</strong> Radverkehr.<br />

Angesichts der Maßstabsebene des straßenräumlichen Handlungskonzepts<br />

kann es sich im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans<br />

allenfalls um eine Auswahl von Maßnahmentypen handeln,<br />

die bei einer späteren Realisierung konkretisiert werden<br />

müssen.<br />

Die gebiets- bzw. stadtteilbezogenen Einzelpläne des straßenräumlichen<br />

Handlungskonzepts finden sich in Anhang 5.<br />

11.5.2 Leitlinien für eine verkehrssichere Gestaltung von Anlagen<br />

des Fußgänger- und Fahrradverkehrs<br />

11.5.2.1 Leitlinien <strong>zum</strong> Fußgängerverkehr<br />

Fußgänger sind besonders schutzbedürftig und umwegempfindlich.<br />

Deshalb ist ein dichtes Fußwegenetz wichtig, soll der Fußgängerverkehr<br />

als umweltfreundlichste Verkehrsart dauerhaft gefördert<br />

werden. Das Fußwegenetz soll auch im Bereich von<br />

Hauptverkehrsstraßen und Gleisanlagen möglichst umwegfrei<br />

sein. Vor allem in Hauptverkehrsstraßen muss die Überquerbarkeit<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

118


der Fahrbahn auch den kleinräumigen Nutzungsansprüchen gerecht<br />

werden und die Überquerungsstellen sollen ausreichend<br />

gesichert werden.<br />

Als funktionale Mindestanforderung gilt nach den geltenden Richtlinien<br />

für <strong>Stadt</strong>straßen RASt 26 in Hauptverkehrsstraßen eine<br />

Gehwegbreite von 2,50 m, als absolutes Mindestmaß eine Breite<br />

von 1,50 m für kurze Engstellen. Diese Breite soll auch in Erschließungsstraßen<br />

nach Möglichkeit nicht unterschritten werden.<br />

Geh- und Fußwege sowie Fußgängerbereiche haben eine Reihe<br />

von Funktionen aufzunehmen, die bei der Dimensionierung berücksichtigt<br />

werden müssen, beispielsweise Rad fahrende Kinder<br />

(bis 10. Lebensjahr), Inline-Skater (nach StVO als „besondere<br />

Verkehrsmittel“ auf Gehwege verwiesen), aber auch Geschäftsauslagen,<br />

Außengastronomie etc. Zufußgehen und Aufenthaltsfunktionen<br />

im öffentlichen Raum sind unmittelbar miteinander verbunden,<br />

die Übergänge sind häufig fließend. Stehen, verweilen,<br />

bummeln, flanieren, beobachten, miteinander sprechen, spielen<br />

und mehr – viele Formen des Aufenthalts erfordern eine gezielte<br />

Berücksichtigung in der Gestaltung von Straßen, Plätzen, Grün-<br />

und Wasseranlagen, Kunstobjekten, Baumreihen etc.<br />

Anspruchsvolle Gestaltung soll das Zufußgehen attraktiv machen.<br />

Dies gilt insbesondere für zentrale Bereiche mit besonderem Besucher-<br />

und Kundenaufkommen (Innenstadt <strong>Mönchengladbach</strong>,<br />

Zentrum Rheydt). Eine barrierefreie Gestaltung des öffentlichen<br />

Raums wird durch das Behindertengleichstellungsgesetz vorgeschrieben.<br />

Zufußgehen ist gesundheitsfördernd und umweltfreundlich. Zufußgehen<br />

kann praktisch jeder Mensch, Gehhilfen und Rollstühle einbezogen,<br />

unabhängig von seiner individuellen Verkehrsmittelverfügbarkeit.<br />

Kinder sind auf Schul- und Freizeitwegen auf das Zufußgehen<br />

besonders angewiesen, wenn sie eigenständig mobil<br />

sein wollen. Ein fußgängerfreundliches Klima hat deshalb eine<br />

hohe Bedeutung: Wer sich zu Fuß wohl fühlt, wird dies häufiger<br />

tun, das Auto häufiger stehen lassen oder auch längere Wege<br />

zwischen Parkplatz und Zieladresse gerne in Kauf nehmen. Insbesondere<br />

den zentralen Geschäftslagen kommt dies zugute, aber<br />

letztlich auch anderen Zwecken: Mehr Fußgänger statt motorisiertem<br />

Verkehr erhöhen die Wohnruhe, Belebtheit von Straßen<br />

schafft soziale Sicherheit, zu Fuß gehende Kinder werden kompetenter<br />

im Umgang mit dem alltäglichen Verkehr und sind selbstständig<br />

mobil etc.<br />

Folgende Leitlinien (LF) werden vor dem dargestellten Hintergrund<br />

für den Fußgängerverkehr in <strong>Mönchengladbach</strong> formuliert:<br />

• Das Fußwegenetz soll so weiterentwickelt werden, dass es<br />

sowohl der sicheren und bequemen Erschließung des unmittelbaren<br />

städtebaulichen Umfeldes dient als auch attraktive, gesicherte<br />

und umwegarme Verbindungen zwischen Wohnstandor-<br />

26 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (Hrsg.): Richtlinien für<br />

die Anlage von <strong>Stadt</strong>straßen RASt 06, Ausgabe 2006.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

119


ten, Schulen, Geschäften, Freizeit- und Erholungseinrichtungen<br />

und Haltestellen schafft. Bereiche mit Aufenthaltsfunktion sollen<br />

bei der Netzplanung besonders berücksichtigt werden. Das Alltagsfußwegenetz<br />

soll dabei durch attraktive Verbindungen an<br />

das Freizeit- und Wanderwegenetz angeschlossen werden. Besondere<br />

Bedeutung hat der Zugang zu Bereichen mit Naherholungsfunktion.<br />

(LF 1)<br />

• Die Dimensionierung von Gehwegen richtet sich nach deren<br />

Netzfunktion, den anliegenden Nutzungen und den Anforderungen<br />

aus Aufenthalt und Kinderspiel. Gehwegbreiten sollten dementsprechend<br />

3,50 m in Straßen mit Achsenfunktion für Fußgänger<br />

(z.B. in <strong>Stadt</strong>teilzentren, Geschäftsstraßen und im Zuge<br />

von wichtigen Schulwegen) und 2,50 m in den übrigen Straßen<br />

in der Regel nicht unterschreiten (siehe Abbildung 11-11). 1,50<br />

m Gehwegbreite stellt ein absolutes Mindestmaß dar. Reine<br />

Freizeit- und Wanderwege sollen dem erwartbaren Aufkommen<br />

angepasst und entsprechend der naturräumlichen Lage gestaltet<br />

werden. (LF 2)<br />

• Bei der Gestaltung der Fußwege und Fußgängeranlagen sollen<br />

behindertengerechte Standards realisiert werden, um die<br />

gesetzliche Anforderung der Barrierefreiheit angemessen zu<br />

berücksichtigen. (LF 3)<br />

• Als Standard zur Sicherung der Überquerbarkeit von Hauptverkehrsstraßen<br />

sollen Mittelinseln konsequent genutzt werden.<br />

In Straßen des Nebennetzes sollen im Zuge von wichtigen<br />

Fußgängerrouten, insbesondere von Schul- und Freizeitwegen<br />

von Kindern, verstärkt Fußgängerüberwege („Zebrastreifen“)<br />

eingerichtet werden; hinsichtlich der Einsatzgrenzen sollen die<br />

auf den Richtlinien für Fußgängerüberwege (R-FGÜ 2001) basierenden<br />

nordrhein-westfälischen Empfehlungen für Fußgängerüberwege<br />

Anwendung finden. Lichtsignalanlagen sollen<br />

fußgängerfreundliche Schaltungen erhalten, wobei die Grünphase<br />

über den Mindeststandard der RiLSA 27 hinaus nach<br />

Möglichkeit daran orientiert werden sollen, dass auch ältere<br />

Menschen (Gehgeschwindigkeit ca. 0,8-1,0 m/sec) innerhalb<br />

der Grünzeit die andere Straßenseite erreichen können. 28 Die<br />

Wartezeit für Fußgänger soll nach Möglichkeit 30 sec nicht<br />

überschreiten, weil sonst der Anteil der „Rotläufer“ deutlich zunimmt.<br />

Wartezeiten über 60 sec sollen in jedem Falle vermieden<br />

werden. Die Fußgängersignalisierung ist in den Signalzeitenplan<br />

fest einzubinden, Grünanforderung für Fußgänger per<br />

Anforderungstaste ist grundsätzlich zu vermeiden. Aus Verkehrssicherheitsgründen<br />

sowie zur Vermeidung von un<strong>zum</strong>utbaren<br />

Umwegen und Wartezeiten sollen bei signalisierten Knotenpunkten<br />

alle Zufahrten mit Furten für Fußgänger ausgestattet<br />

werden und Fußgängern auch bei Mittelinseln im Zuge von<br />

signalisierten Furten das Überqueren der Fahrbahn in einem<br />

Zuge ermöglicht werden. (LF 4)<br />

27 Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (Hrsg.): Richtlinien für<br />

Lichtsignalanlagen RiLSA, Ausgabe 1992 sowie Teilfortschreibung 2003. Hier<br />

werden Gehgeschwindigkeiten von 1,0-1,5 m/sec angesetzt und Fußgänger sollen<br />

mindestens die Hälfte der Fahrbahn innerhalb der Grünzeit überqueren können.<br />

Auch für Kinder gilt jedoch weitergehend die Forderung, dass sie aus Sicherheitsgründen<br />

möglichst nicht „gegen Rot“ laufen sollen.<br />

28 Dies bedeutet, dass die Mindestgrünzeit bei zweistreifigen Querschnitten 8-10<br />

sec, bei vierstreifigen Querschnitten 16-20 sec betragen soll.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

120


Abbildung 11-11: Anforderungen an die Dimensionierung von Anlagen des<br />

Fußgängerverkehrs nach den Richtlinien für die Anlage<br />

von <strong>Stadt</strong>straßen RASt 06 (Auszüge; Quelle: vgl. Fußnote<br />

26)<br />

• Zur fußgängergerechten Gestaltung des Wegenetzes gehören<br />

abwechslungsreich gestaltete Straßenräume und Aufenthaltsflächen.<br />

(LF 5)<br />

• Eine fußwegbezogene Wegweisung („Fußgänger-Leitsystem“)<br />

sowie Übersichtspläne und Kartenwerke für Fußgänger sind ein<br />

hilfreicher Bestandteil des Netzangebotes. (LF 6)<br />

• Ein positives Fußgängerklima muss durch regelmäßige Fußgängeraktionen<br />

und spezielle Serviceangebote für Fußgänger<br />

entwickelt und gepflegt werden. Dabei sollen die Aspekte Sicherheit,<br />

Gesundheit und Wohlbefinden im Vordergrund stehen.<br />

(LF 7)<br />

11.5.2.2 Leitlinien <strong>zum</strong> Fahrradverkehr<br />

Radfahrer sind im alltäglichen Straßenverkehr innerorts ähnlich<br />

schutzbedürftig und umwegempfindlich wie Fußgänger. Damit der<br />

Fahrradverkehr als vollwertige Verkehrsart dauerhaft gefördert und<br />

gesichert wird, bedarf es daher eines geschlossenen, dichten und<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

121


sicher gestalteten Radverkehrsnetzes, das alltags- und freizeittauglich<br />

ist.<br />

Weil Hauptverkehrsstraßen oft die direktesten Wegeverbindungen<br />

darstellen (z. B. im Schülerradverkehr von und zu weiterführenden<br />

Schulen) und weil hier gleichzeitig viele wichtige Ziele liegen, bedarf<br />

es gerade hier sicherer Radverkehrsanlagen. Eine Führung<br />

des Radverkehrs ausschließlich über Nebenstraßen und abseits<br />

von Straßen verlaufenden Routen reicht keineswegs aus, sollte<br />

aber wo möglich zusätzlich angeboten werden, um Radfahrern<br />

wahlweise eine ruhige und sichere, wenn auch weniger direkte<br />

Alternative zur Hauptverkehrsstraße zu bieten. Wichtige Bausteine<br />

eines Radverkehrsnetzes sind gesicherte Kreuzungspunkte zwischen<br />

solchen Fahrradrouten im Nebennetz und den Hauptverkehrsstraßen.<br />

Radfahrer sind eine wichtige Konsumentengruppe. Fahrradrouten<br />

zwischen den <strong>Stadt</strong>teilen und aus den <strong>Stadt</strong>teilen in die zentralen<br />

Geschäftsbereiche in <strong>Mönchengladbach</strong> und Rheydt haben daher<br />

eine besondere Bedeutung.<br />

Zu einer guten Erreichbarkeit zählt auch im Radverkehr die Möglichkeit,<br />

das Fahrzeug am Ziel der Fahrt gut, diebstahlsicher und<br />

möglichst witterungsgeschützt abstellen zu können. Abstellanlagen<br />

sollten daher an allen wichtigen Zielen des Radverkehrs errichtet<br />

werden, insbesondere an den Bahnhöfen/Haltepunkten des regionalen<br />

Schienenverkehrs, an Schnellbushaltestellen, an den Zugängen<br />

zu Fußgängerzonen, in <strong>Stadt</strong>teilzentren sowie an weiterführenden<br />

Schulen, Freizeitanlagen und öffentlichen Einrichtungen<br />

mit Publikumsverkehr.<br />

Radfahren ist umweltfreundlich und in besonderem Maße gesundheitsfördernd.<br />

Gerade Letzteres ist vor dem Hintergrund einer Zunahme<br />

von Übergewichtigen (mit teils gravierenden gesundheitlichen<br />

Folgeerscheinungen) in allen Altersgruppen besonders wichtig<br />

zur langfristigen Gesundheitsförderung und Entlastung des öffentlichen<br />

Gesundheitssystems. Ältere Kinder und Jugendliche<br />

ohne Führerschein sind auf Schul- und Freizeitwegen auf das<br />

Fahrrad angewiesen, wenn sie eigenständig mobil sein wollen. Ein<br />

fahrradfreundliches Klima hat deshalb eine hohe Bedeutung: Wer<br />

sich auf dem Fahrrad wohl fühlt, wird dies häufiger tun und das<br />

Auto häufiger stehen lassen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass<br />

viele tägliche Wege in <strong>Mönchengladbach</strong> wie anderswo unter fünf<br />

Kilometer liegen und damit eine ideale Fahrraddistanz haben. Ähnlich<br />

wie für das Zufußgehen gilt: Mehr Radfahrer statt motorisiertem<br />

Verkehr erhöhen die Wohnruhe, die Belebtheit von Straßen<br />

schafft soziale Sicherheit, Rad fahrende Kinder werden kompetenter<br />

im Verkehrsalltag, ältere Menschen bleiben als Radfahrer/in<br />

länger gesund und mobil. In Kombination mit den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

bietet das Fahrrad im gesamtstädtischen und regionalen<br />

Kontext eine gute Alternative <strong>zum</strong> Auto, wenn das „Fahrradklima“<br />

auch im ÖPNV stimmt.<br />

Folgende Leitlinien werden vor dem dargestellten Hintergrund für<br />

den Fahrradverkehr in <strong>Mönchengladbach</strong> formuliert:<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

122


• Nach dem Prinzip der Angebotsplanung soll ein differenziertes,<br />

dichtes und geschlossenes Alltagsnetz für Radfahrer entwickelt<br />

werden. Dabei soll sowohl das Radfahren an Hauptverkehrsstraßen<br />

gesichert als auch das Radverkehrsnetz in verkehrsruhigen<br />

Straßen und auf Routen abseits von Straßen weiterentwickelt<br />

werden. Die Routen des Schülerradverkehrs sollen vorrangig<br />

behandelt werden. (LR 1)<br />

• Das Alltags-Radverkehrsnetz soll durch attraktive Verbindungen<br />

an das Freizeitradwege- und Radwanderwegenetz angeschlossen<br />

werden. (LR 2)<br />

• Eine fahrbahnnahe Führung des Radverkehrs auf Schutzstreifen<br />

oder Radfahrstreifen wird für <strong>Mönchengladbach</strong> bevorzugt.<br />

Gemeinsame Geh- und Radwege sollen nur bei schwachen<br />

Fußgänger- und Radverkehrsstärken realisiert werden, wenn<br />

eine getrennte Führung ausgeschlossen werden muss. Nach<br />

Möglichkeit ist die Regelung „Gehweg, Radfahrer frei“ vorzuziehen,<br />

um schnelle Radfahrer auf der Fahrbahn zu belassen<br />

und Fußgänger soweit als möglich zu schützen. (LR 3)<br />

• An Knotenpunkten wird die nicht abgesetzte Radfahrerfurt und<br />

das direkte Linksabbiegen bevorzugt. In untergeordneten Zufahrten<br />

von signalisierten Knotenpunkten sollen aufgeweitete<br />

Aufstellbereiche für Radfahrer angelegt werden. (LR 4)<br />

• In Erschließungsstraßen mit besonderer Netzbedeutung für<br />

den Radverkehr sollen die Einrichtung von Fahrradstraßen geprüft<br />

werden. Sackgassen sollen durchlässig gehalten und Einbahnstraßen<br />

für den Radverkehr in Gegenrichtung frei gegeben<br />

werden. In Tempo 30-Zonen können Radverkehrsanlagen entfallen.<br />

(LR 5)<br />

• Radverkehrsanlagen sollen nach einem sicheren und funktionsgerechten<br />

Ausbaustandard (Breite, Oberfläche, Linienführung,<br />

Kontinuität) ausgeführt werden (vgl. Abbildung 11-12).<br />

Breiten werden durch die StVO und das zugrunde liegende Regelwerk<br />

der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />

(innerorts vorrangig die <strong>Stadt</strong>straßenrichtlinien<br />

RASt; vgl. Fußnote 26) vorgegeben. Die Breite eines Schutzstreifens<br />

soll danach einschließlich Markierung im Regelfall<br />

1,50 m betragen und darf 1,25 m nicht unterschreiten; die Restfahrbahn<br />

soll 4,50 m nicht unterschreiten. Mindestbreiten sollen<br />

bei Radverkehrsanlagen möglichst vermieden werden. (LR 6)<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

123


Abbildung 11-12: Anforderungen an die Dimensionierung von Radverkehrsanlagen<br />

nach den Richtlinien für die Anlage von<br />

<strong>Stadt</strong>straßen RASt 06 (Auszüge; Quelle: vgl. Fußnote 26)<br />

• Durch eine gute Anbindung des Radverkehrsnetzes an wichtige<br />

Haltestellen des öffentlichen Verkehrs mit diebstahlsicheren,<br />

witterungsgeschützten Bike+Ride-Anlagen lässt sich der Einzugsbereich<br />

der Haltestellen und Haltepunkte deutlich vergrößern.<br />

Dies gilt vor allem für Bahnhöfe und Haltepunkte des<br />

Schienenpersonenverkehrs (SPNV) sowie für Schnellbushaltestellen.<br />

Am Hauptbahnhof <strong>Mönchengladbach</strong> soll nach Möglichkeit<br />

eine Fahrradstation mit zusätzlichen Serviceleistungen eingerichtet<br />

werden. (LR 7)<br />

• Auch an anderen wichtigen Zielen im <strong>Stadt</strong>gebiet (Fußgängerzonen,<br />

öffentliche Einrichtungen, Freizeitanlagen etc.) sollen<br />

diebstahlsichere, möglichst witterungsgeschützte Fahrradabstellanlagen<br />

errichtet werden. Dabei ist der Bedarf anhand der<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

124


abgestellten Fahrräder regelmäßig zu überprüfen und ggf.<br />

durch Ergänzung der Anlagen fortzuschreiben. (LR 8)<br />

• Eine alltags- und freizeittaugliche Fahrradwegweisung sowie<br />

Übersichtspläne und ein spezieller Radfahrerstadtplan sind<br />

sinnvolle Bestandteile des Netzangebots. (LR 9)<br />

• Öffentliche Arbeitgeber sollen in einer Vorbildfunktion durch<br />

geeignete Angebote (Abstellanlagen, Dienstfahrräder, finanzielle<br />

Anreize etc.) zu einer konsequenten Förderung des Fahrradfahrens<br />

im Berufs- und Ausbildungsverkehr angeregt werden.<br />

Dazu gehören auch öffentliche Werbekampagnen, die sich gezielt<br />

an Berufstätige und Auszubildende wenden. (LR 10)<br />

• Zumindest zu bestimmten Tageszeiten und auf wichtigen Relationen<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet soll eine kostengünstige Mitnahme des<br />

Fahrrads in öffentlichen Verkehrsmitteln erlaubt sein. (LR 11)<br />

11.5.3 „Weiche“ Maßnahmen der Verkehrsentwicklungsplanung<br />

„Weiche“ Maßnahmen der Verkehrsentwicklungsplanung sollen im<br />

Unterschied zu den „harten“ Maßnahmen, die zur Verbesserung<br />

der Verkehrsinfrastruktur und des Verkehrssystems dienen, „über<br />

den Kopf“ der Verkehrsteilnehmer/innen wirken und damit Bewusstheit<br />

erzeugen. Sie sollen Verständnis, Akzeptanz und womöglich<br />

Einverständnis hervorrufen und damit letztlich langfristige<br />

Veränderungen des individuellen Mobilitäts- und Verkehrsverhaltens<br />

in Richtung einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung bewirken<br />

bzw. wirksam unterstützen.<br />

„Weiche“ Maßnahmen haben deshalb vorrangig Information, Aufklärung,<br />

Beratung, Werbung und Motivation <strong>zum</strong> Inhalt und lassen<br />

sich daher weitgehend auch unter dem Sammelbegriff „Verkehrsmarketing“<br />

zusammenfassen. Darüber hinaus spielen auch die<br />

Verkehrsüberwachung und eine konsequente Ahndung von Regelverstößen<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Im Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanung <strong>Mönchengladbach</strong><br />

wurden zwei Konzepte für „weiche“ Maßnahmen entwickelt, die in<br />

den folgenden Kapiteln 10.5.3.1 und 10.5.3.2 dargestellt und erläutert<br />

werden.<br />

Die Wirksamkeit von „weichen“ Maßnahmen ist wesentlich abhängig<br />

von der Akzeptanz der Maßnahmen bei den angesprochenen<br />

Zielgruppen. Die gewählten Aktionsformen, Medien und Ansprachewege<br />

sind mit entscheidend dafür, ob die Zielgruppen überhaupt<br />

erreicht werden und ob die umgesetzten Maßnahmen nachhaltige<br />

Wirkung erzielen.<br />

Aus vorliegenden <strong>Untersuchungen</strong> 29 ergeben sich folgende Hinweise<br />

und Charakteristika, die für die Wirksamkeit und Erfolg von<br />

„weichen“ Maßnahmen maßgeblich zu sein scheinen:<br />

29 Vgl. insbesondere die Studie „Kommunikationsinhalte und -formen <strong>zum</strong> Wirkungszusammenhang<br />

von Umwelt, Gesundheit und Verkehr“, die von BSV im<br />

Auftrag des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums im Rahmen des Aktionsprogramms<br />

Umwelt und Gesundheit Nordrhein-Westfalen (APUG NRW) erarbeitet<br />

wurde und seit April 2004 unter der Adresse www.apug.nrw.de im Internet<br />

zu finden ist.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

125


– Langfristige Orientierung: Einmalige oder punktuelle Aktivitäten<br />

ergeben in der Öffentlichkeit selbst bei hohem Aufwand offenbar<br />

wenig Nachhall und erzielen damit kaum anhaltende<br />

Wirkung. Ansprechende Kampagnenlogos/-slogans beispielsweise<br />

erhöhen durch ihren Einprägungs- und Wiedererkennungswert<br />

eine langfristige Wirkung.<br />

– Attraktives Einstiegsthema: Besonders Erfolg versprechende<br />

oder wichtige, vor Ort anschlussfähige Einzelthemen eröffnen<br />

eine längerfristige Kontinuität. Dies gilt auch für die Durchführung<br />

von (konsequent evaluierten) Pilotprojekten, wenn deren<br />

Fortführung im Erfolgsfall gesichert ist.<br />

– Schwerpunkt „Nahmobilität“: Projekte und Kampagnen, die<br />

das Zufußgehen und Radfahren als besonders umwelt- und gesundheitsfördernde<br />

Verkehrsarten gezielt in den Vordergrund<br />

stellen, scheinen besonders Erfolg versprechend.<br />

– Umsetzung von Verkehrsprojekten als Aufhänger: Verbesserungen<br />

der örtlichen Verkehrsinfrastruktur ermöglichen teilweise<br />

eine andere Nutzung des Verkehrsangebots und stellen<br />

dadurch gewohntes Mobilitätsverhalten zur Disposition. Sie lassen<br />

sich daher gut als Anlass und Aufhänger für gezielte Informations-<br />

und Aufklärungskampagnen nutzen.<br />

– Angebote <strong>zum</strong> Erfahrungslernen: Gezielte Erfahrungsangebote<br />

geben den Teilnehmer/innen die Möglichkeit, unverbindlich<br />

und experimentell Neues auszuprobieren, wenig bekannte Mobilitätsformen<br />

zu testen, ungewohnte Sichtweisen einzunehmen<br />

etc. und darüber hinaus selbst aktiv zu werden. Dies gilt auch<br />

für Angebote zur laiengestützten Problemanalyse (mittels Befragungen,<br />

Messungen etc.).<br />

– Beteiligung und Eigeninitiative: Vertreter/innen der Zielgruppen<br />

können an örtlichen Projekten und Aktionen direkt beteiligt<br />

und gezielt in Richtung Eigeninitiative unterstützt werden.<br />

– Betonung des Eigennutzes: Besonders attraktiv erscheinen<br />

Projekte und Aktionsschwerpunkte, die auf positiv besetzten<br />

Angeboten (z. B. solchen mit Familien-, Freizeit-, Genussorientierung)<br />

beruhen und den individuellen Nutzen herausstellen.<br />

Dies gilt auch hinsichtlich vorliegender Eigenmotivlagen bei institutionellen<br />

Zielgruppen und potenziellen Kooperationspartnern<br />

(z. B. bei Unternehmen: Gesundheitsförderung, Leistungssteigerung,<br />

Kostensenkung, Motivation der Beschäftigten<br />

etc.).<br />

– Innovative Aktionselemente: Projekte und Kampagnen mit<br />

innovativen Aktionselementen (z. B. „Gesundheitsstadtplan“,<br />

„Lehrpfad für das Zufußgehen“ etc.) sprechen die Zielgruppen<br />

besonders an. Dies gilt auch für Kampagnenbeiträge in Form<br />

eines Wettbewerbs mit Preisverleihung.<br />

– Einbindung von Politiker/innen: Politische Entscheider haben<br />

aufgrund ihrer Vorbildfunktion in der Öffentlichkeit und als Meinungsbildner<br />

eine besondere Bedeutung für den Erfolg eines<br />

Projekts bzw. einer Kampagne im Rahmen von „weichen“ Maßnahmen.<br />

Sie sind zugleich eine wichtige Zielgruppe, die es –<br />

auch durch die direkte Einbindung in die Aktivitäten – zu überzeugen<br />

gilt.<br />

– Unterstützung durch die öffentlichen Medien: Eine enge<br />

Kooperation mit den öffentlichen Medien (z. B. mit gezielten<br />

Serviceleistungen für Redakteure) kann die Öffentlichkeitswir-<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

126


kung deutlich erhöhen. Die gilt in besonderem Maße für lokale<br />

Medien.<br />

– Verbindliche Kooperation: Tragfähig erscheinen insbesondere<br />

Kooperationsstrukturen, die auf eine längere Zusammenarbeit<br />

angelegt sind und nicht-öffentliche Partner wie z. B. Unternehmen,<br />

Gesundheitsdienstleister, Interessenverbände etc.<br />

einbeziehen. Die Einbindung von Sponsoren ermöglicht gleichzeitig<br />

Kosteneinsparungen für die einzelnen Kooperationspartner.<br />

Längerfristig angelegte Kooperationen bieten den Beteiligten<br />

auch Vorteile im „Tagesgeschäft“, weil sie Informationen auf<br />

kurzem Wege ermöglicht – man kennt sich eben. Verbindliche<br />

Angebote <strong>zum</strong> Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten<br />

Akteuren unterstützen dies zusätzlich.<br />

Besonders wichtig erscheinen eine langfristige Orientierung, die<br />

Umsetzung von Schwerpunktkampagnen (statt vieler, vereinzelter<br />

Aktionen) sowie eine enge Kooperation aller Institutionen und<br />

Gruppen, die sich in <strong>Mönchengladbach</strong> lokal mit Themen einer<br />

nachhaltigen Mobilität befassen.<br />

11.5.3.1 Konzept Mobilitätsmanagement<br />

Bis <strong>zum</strong> Jahr 2015 ist derzeit aus bereits dargelegten Gründen<br />

(vgl. Kap. 8) nicht mit grundlegenden Veränderungen des Mobilitätsverhaltens<br />

der Bevölkerung zu rechnen. Prognostiziert wird<br />

eine leichte Zunahme des Wegeaufkommens pro Person und Tag,<br />

eine Abnahme des Anteils des spitzenstündlichen Wegeaufkommens<br />

am Wegeaufkommen des gesamten Tags sowie ein gleichbleibender<br />

bzw. weiterhin leicht anwachsender Anteil des motorisierten<br />

Individualverkehrs am Modal Split – insbesondere vor dem<br />

Hintergrund des nicht verbesserten bzw. teilweise sogar verschlechterten<br />

Angebots im öffentlichen Verkehr.<br />

Auf kommunaler Ebene können diese Entwicklungen allenfalls auf<br />

der Ebene der Verkehrsangebote beeinflusst werden. Alternative<br />

Verkehrsangebote wie z.B. der Fußgänger- und Radverkehr sowie<br />

der öffentliche Verkehr, können auf kommunaler Ebene gefördert<br />

werden. Mit den Zielkonzepten <strong>zum</strong> ÖPNV und Radverkehr liefert<br />

der Verkehrsentwicklungsplan die Grundlagen dafür. Für diese<br />

eher infrastrukturell geprägten Handlungsvorschläge ist der finanzielle<br />

Rahmen allerdings gerade auf kommunaler Ebene eng gesteckt.<br />

Infrastrukturelle Maßnahmen sollten in jedem Falle durch begleitende<br />

„weiche“ Maßnahmen unterstützt werden. Die „weiche“<br />

Maßnahme Mobilitätsmanagement unterstützt in diesem Sinne die<br />

zuvor dargelegten Zielkonzepte für die verschiedenen Verkehrsarten.<br />

Mobilitätsmanagement hat grundsätzlich die Förderung einer umweltverträglichen<br />

Gestaltung der Mobilität <strong>zum</strong> Ziel. Zum einen<br />

geht es dabei um Beschäftigte, die für eine verstärkte Nutzung von<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrgemeinschaften und Fahrrad auf<br />

ihren Arbeitswegen gewonnen werden sollen. Zum anderen werden<br />

Menschen angesprochen, die ihre persönliche Mobilität<br />

(unabhängig vom Reisezweck) anders gestalten wollen oder ge-<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

127


zielt dazu angeregt werden sollen. Gleichzeitig sollen damit die<br />

gegenwärtigen verkehrlichen Rahmenbedingungen und das vorhandene<br />

Mobilitätsangebot in Bezug auf alle Verkehrsarten besser<br />

bekannt gemacht und wo notwendig verbessert werden.<br />

Mobilitätsmanagement muss sowohl standortbezogen als auch<br />

zielgruppenbezogen ansetzen:<br />

– Der Standortbezug (z. B. Gewerbegebiete und andere Arbeitsplatzschwerpunkte)<br />

bietet den Vorteil, Maßnahmen und Informationen<br />

mit einem konkreten räumlichen Bezug individuell<br />

auszurichten und spezielle Angebote wie z. B. ein Job-Ticket<br />

auch Nachfragegruppen aus kleineren Betrieben zugänglich zu<br />

machen.<br />

– Beim zielgruppenbezogenen Mobilitätsmanagement gilt es<br />

schwerpunktmäßig diejenigen Personengruppen anzusprechen,<br />

die ein großes Mobilitätspotenzial aufweisen (z. B. Berufspendler<br />

sowie Personen, die sich in <strong>Mönchengladbach</strong> an-<br />

oder ummelden und die vorhandenen Mobilitätsangebote – vor<br />

allem mangels Kenntnis – nur unzureichend nutzen) oder von<br />

konkreten verkehrlichen Maßnahmen (z. B. Modifizierung des<br />

Parkraummanagements, neue ÖPNV-Angebote) betroffen<br />

sind.<br />

Motive für eine Beteiligung von Unternehmen am standortbezogenen<br />

Mobilitätsmanagement können sehr unterschiedlich sein. Eine<br />

starke Klammer ergibt sich im Zusammenhang mit einem gemeinsamen<br />

Standortmarketing, bei dem die Erreichbarkeit nur ein Faktor<br />

von mehreren ist. Weitere bedeutsame Faktoren sind insbesondere:<br />

– ökologische und soziale Einstellungen bzw. Zielsetzungen einzelner<br />

Unternehmer (z. B. Imagebildung im Zusammenhang mit<br />

der jeweils angebotenen Produkt- bzw. Dienstleistungspalette),<br />

– die Frage der – aufgrund des steigenden Mangels an Fachkräften<br />

zunehmend schwierige – Personalrekrutierung (z. B.<br />

starke ÖPNV-Bindung von Beschäftigten mit geringem Lohnniveau<br />

oder attraktive Zusatzleistungen für neue Beschäftigte)<br />

sowie<br />

– Aspekte des betrieblichen Flächenmanagements (z. B. mittelfristige<br />

Flächenvorhaltung für Betriebserweiterungen oder Vorrang<br />

für Besucherstellplätze o.ä.).<br />

Mögliche Bausteine eines standortbezogenen Mobilitätsmanagements<br />

sind:<br />

– Verbesserungen bei der ÖPNV-Erschließung von Gewerbegebieten,<br />

insbesondere solchen, die neu entwickelt werden oder<br />

deren Entwicklung zusätzlich unterstützt werden soll,<br />

– Einführung eines Jobticket-Angebots oder gezielte Werbung<br />

für ein bestehendes, jedoch wenig nachgefragtes Angebot, mit<br />

Gründung von Organisationsstrukturen auf städtischer Ebene,<br />

die auch kleineren Betrieben und Dienstleistern einen Zugang<br />

<strong>zum</strong> Jobticket ermöglichen, beispielsweise in Form eines „Mobilitätsvereins“,<br />

– Entwicklung eines standortbezogenen Parkraumkonzepts,<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

128


– Entwicklung eines betriebsbezogenen Carsharingangebots,<br />

ggf. unter Einbeziehung von vorhandenen Betriebsfahrzeugen,<br />

– Information und Werbung zur nordrhein-westfälischen Fahrgemeinschaftsbörse<br />

im Internet (www.nrw.pendlernetz.de),<br />

ggf. mit persönlichen Beratungsangeboten, wie diese genutzt<br />

werden kann,<br />

– Verbesserungen und Werbeaktionen <strong>zum</strong> Fußgänger- und<br />

Radverkehr auf Arbeitswegen,<br />

– Standortbezogenes Verkehrsmarketing z. B. mit speziellen<br />

Kurzbroschüren für neue Betriebe und Beschäftigte, Einrichtung<br />

einer Internetplattform auf der städtischen Webseite mit<br />

Links zu ÖPNV-Betreibern, Pendlernetz etc., Herausgabe eines<br />

Orientierungsplans mit Parkinformationen, ÖPNV-Angebot<br />

etc. für Besucher oder auch Durchführung eines Wettbewerbs<br />

„Fahrradfreundlicher Betrieb“ (Zielgruppe Arbeitgeber) oder „Fit<br />

zur Arbeit“ (Zielgruppe Beschäftigte),<br />

– Einrichtung eines Mobilitätsmanagement-Beirats auf Standortebene,<br />

der beratend wirkt gegenüber <strong>Stadt</strong>, ÖPNV-Betreibern,<br />

anderen Mobilitätsanbietern und örtlichen Betrieben,<br />

– Einrichtung einer Mobilitätsberatungsstelle auf städtischer<br />

Ebene (z. B. gemeinsam mit dem städtischen und den regionalen<br />

ÖPNV-Betreibern und Verkehrsverbünden).<br />

Der Einstieg in das Mobilitätsmanagement sollte über Betriebsbefragungen<br />

und die Ausarbeitung eines „Standort-Mobilitätskonzeptes“<br />

erfolgen. Beteiligt werden sollten alle vor Ort aktiven Mobilitätsanbieter<br />

(ÖPNV-Betreiber, Verkehrsverbünde, Carsharinganbieter<br />

30 etc.) sowie die betroffenen Betriebe und Verwaltungen. Ein<br />

Beteiligungsansatz hat sich in vergleichbaren Projekten 31 als nützlich<br />

erwiesen. Besondere Bedeutung kommt dabei einzelnen „Leitbetrieben“<br />

und „Schlüsselpersonen“ zu, die im Prozess eine aktive<br />

Rolle zu übernehmen bereit sind und damit andere potenziell<br />

Interessierte zur Mitarbeit animieren können.<br />

Der Aufbau eines wirksamen Mobilitätsmanagements für einen<br />

spezifischen Standort braucht erfahrungsgemäß eine Anlaufzeit<br />

von rund 2-3 Jahren.<br />

Besondere Synergieeffekte: Zentrales Thema von Mobilitätsmanagement<br />

ist der ÖPNV. Von daher ergibt sich ein unmittelbarer Zusammenhang<br />

zu anderen Maßnahmen zur Förderung des ÖPNV<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet, insbesondere im Zusammenhang mit einer Umsetzung<br />

des vorgeschlagenen ÖPNV-Zielkonzeptes (vgl. Kap. 10.2).<br />

Konkrete ÖPNV-bezogene Maßnahmen sind u.a.:<br />

– die Vereinfachung der ÖPNV-Tarifierung beim Übergang zwischen<br />

den Verkehrsverbünden auf deutscher Seite (Verkehrsverbund<br />

Rhein-Ruhr VRR, Verkehrsverbund Rhein-Sieg VRS,<br />

30 Derzeit besteht in <strong>Mönchengladbach</strong> lediglich ein Angebot von Carsharing<br />

Niederrhein in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn; städteübergreifende<br />

Strukturen wie z.B. von Cambio (Aachen, Bremen, Köln etc.) sind demgegenüber<br />

deutlich näher am Markt entwickelt.<br />

31 Vgl. beispielsweise das von BSV bearbeitete Konzept für ein standortbezogenes<br />

Mobilitätsmanagement für das Gewerbegebiet „Aachener Kreuz“ in der <strong>Stadt</strong><br />

Würselen (Modellprojekt im Rahmen des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus<br />

ExWoSt des Bundesministeriums für Verkehr, Bauwesen und Städtebau;<br />

Abschluss 2003).<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

129


Aachener Verkehrsverbund AVV) sowie grenzüberschreitend<br />

zu den Niederlanden,<br />

– die Verbesserung der Fahrradmitnahmemöglichkeiten im<br />

ÖPNV sowie die Fahrradabstellmöglichkeiten an relevanten<br />

ÖPNV-Haltestellen sowie<br />

– ordnungspolitisch im Rahmen der Bebauungsplanung durch<br />

Begrenzung des Kfz-Stellplatzangebots oder Aufstellung von<br />

Stellplatzsatzungen.<br />

11.5.3.2 Pilotprojekt Kinderstadtteilplan Rheydt-Mitte<br />

Neben dem zuvor beschriebenen Ansatz des Mobilitätsmanagements<br />

wurde im Rahmen der Verkehrsentwicklungsplanung, das<br />

seit einigen Jahren erfolgreich laufende Verkehrssicherheitsprojekt<br />

„Kids in MG“ aufgreifend und ergänzend, als eine prototypische<br />

„weiche“ Maßnahme ein Pilotprojekt zur Erstellung des „Kinderstadtteilplans<br />

Rheydt-Mitte“ durchgeführt und zwischenzeitlich abgeschlossen.<br />

Kinderstadtpläne sind mittlerweile zwar weit verbreitet, allerdings<br />

beschränken sie sich meist auf die Nennung institutioneller Freizeitadressen<br />

für Kinder (z. B. Kinder- und Jugendtreffs, Spiel- und<br />

Bolzplätze, Skaterplatz mit Halfpipe, Freibad etc.) und basieren<br />

kartografisch überwiegend auf normalen <strong>Stadt</strong>plänen.<br />

Das entwickelte Pilotprojekt für Rheydt-Mitte beruht demgegenüber<br />

auf einem erweiterten Ansatz, bei dem <strong>zum</strong> einen alle relevanten<br />

Verkehrssicherheitsinformationen dargestellt werden, die auch<br />

einen guten Schulwegplan ausmachen und <strong>zum</strong> anderen Kinder<br />

im Grundschulalter (hier: Grundschule Waisenhausstraße) direkt<br />

beteiligt werden. Der ausgearbeitete Plan (siehe Anhang 4) enthält<br />

damit alle wichtigen Informationen zu den Themen Verkehrssicherheit<br />

und Spiel/Freizeit von Kindern. Im Straßennetz kennzeichnet<br />

er beispielsweise:<br />

– stark befahrene, „gefährliche“ Straßen des Hauptverkehrsstraßennetzes,<br />

in denen Fahrgeschwindigkeiten von 50 km/h und<br />

teilweise höher erlaubt sind,<br />

– die gesicherten Überquerungsstellen auf diesen Straßen, unterschieden<br />

nach der Art ihrer Sicherung (Ampelanlagen, Zebrastreifen,<br />

Mittelinseln) und ob ein überhaupt ein Gehweg vorhanden<br />

ist,<br />

– Straßen mit Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 und<br />

Verkehrsberuhigte Bereiche („Schritttempo“) sowie<br />

– Fußgängerbereiche und andere Straßen und Wege (weitgehend)<br />

ohne Kraftfahrzeugverkehr.<br />

Darüber hinaus werden wichtige Institutionen und Freizeitadressen<br />

für Kinder mit besonderen Symbolen im Plan räumlich lokalisiert<br />

(z. B. Spielplatz, Ballspielplatz, Musikschule, Bücherei, Museum<br />

etc.). Kinder spielen jedoch in ihrer Freizeit nicht nur in speziellen<br />

Kindereinrichtungen und auf öffentlichen Spielplätzen, sondern<br />

auch auf Straßen und Plätzen, in Grünanlagen, an Gewässern, auf<br />

Wiesen, im Wald. Auch solche Spielorte werden daher im Plan<br />

benannt – die entsprechenden Kenntnisse vermitteln die Kinder,<br />

die sich an der Erarbeitung des Kinderstadtplans aktiv beteiligen.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

130


Die Freizeitmobilität von Kindern ist besonders verkehrssicherheitsrelevant,<br />

weil etwa zwei Drittel bis vier Fünftel der Verkehrsunfälle<br />

mit Kinderbeteiligung auf Freizeitwegen oder beim Spielen<br />

auf der Straße passieren. Schulwegunfälle sind demgegenüber<br />

eher selten.<br />

Aus diesem Grund ersetzt der Kinderstadtplan in der skizzierten<br />

Version bisher übliche Schulwegpläne. In <strong>Mönchengladbach</strong> ergänzt<br />

er darüber hinaus in hervorragender Weise den gesamtstädtischen<br />

Kinderstadtplan, der seit 2008 von der MGMG herausgegeben<br />

wird. Darüber hinaus stellt er eine gute pädagogische<br />

Grundlage für die Mobilitätserziehung an Grundschulen und in<br />

außerschulischen, sozialpädagogischen Einrichtungen dar und<br />

kann zusätzlich für <strong>Stadt</strong>marketingzwecke (Stichwort „Kinder- und<br />

familienfreundliche <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong>“, z. B. als Information<br />

für ins <strong>Stadt</strong>gebiet zuziehende oder in einen anderen <strong>Stadt</strong>teil umziehende<br />

junge Familien) genutzt werden.<br />

Besondere Synergieeffekte: Beteiligte Schulen und pädagogischen<br />

Einrichtungen können durch das Projekt dazu motiviert werden,<br />

vergleichbare Projekte im Rahmen der Mobilitätserziehung regelmäßig<br />

(z. B. jährlich) zu wiederholen. Damit wird es möglich, den<br />

Aufwand für die Fortschreibung des Kinderstadtplans zu reduzieren<br />

und der planenden Verwaltung gleichzeitig im Sinne eines<br />

„Kinder-Verkehrssicherheitsaudits“ Hinweise zu Verkehrssicherheitsproblemen<br />

aus Kindersicht zu vermitteln. Die genannten Institutionen<br />

können sich damit als verbindliche Kooperationspartner<br />

an der Umsetzung eines kommunalen Verkehrssicherheitsprogramms<br />

beteiligen und einen wirksamen Beitrag zur Erhöhung des<br />

öffentlichen Bewusstseins bezüglich des Qualitätszielbereichs<br />

„Verkehrssicherheit“ leisten. Sie können nicht zuletzt in Anknüpfung<br />

an den Kinderstadtplan weitergehende Projekte entwickeln,<br />

die der Verkehrssicherheit von Kindern öffentliche Präsenz geben<br />

(z. B. durch Beteiligungsaktionen in einer langjährigen <strong>Stadt</strong>tempo-<br />

Kampagne).<br />

Das kartografische Ergebnis des Pilotprojekts „Kinderstadtteilplan<br />

Rheydt-Mitte“ ist in Anhang 4 dargestellt.<br />

11.6 Umwelt<br />

Die Zielkonzepte des Verkehrsentwicklungsplanes wurden mit den<br />

Belangen der Fachplanungen aus dem Umweltbereich abgestimmt.<br />

Die größten Probleme entstehen durch die verkehrsbedingten<br />

Lärm- und Schadstoffimmissionen und den durch die Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen<br />

(Straßen, Wege, Gleisanlagen,<br />

Verkehrsflächen für den ruhenden Verkehr etc.) bedingten Flächenverbrauch<br />

bei Neu- oder Erweiterungsplanungen.<br />

11.6.1 Lärm<br />

Für die <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> liegt eine Lärmkartierung auf<br />

Grundlage des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (§ 47d<br />

BImSchG) vor. Daraus geht hervor, dass:<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

131


– <strong>zum</strong> einen an den überwiegenden angebauten Abschnitten<br />

des derzeitigen Hauptverkehrsstraßennetzes der relevante<br />

Grenzwert Lden von 70 dB(A) linienhaft überschritten wird und<br />

– <strong>zum</strong> anderen von den nicht angebauten Teilen des Hauptverkehrsstraßennetzes<br />

erhebliche Lärmbelastungen durch Schallausbreitung<br />

in die Fläche ausgehen.<br />

In einem Runderlass des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW vom<br />

07.02.2008 heißt es: „Lärmaktionspläne sind gemäß § 47<br />

BimSchG zur Regelung von Lärmproblemen und Lärmauswirkungen<br />

aufzustellen. Lärmprobleme im Sinne des §47d Abs. 1<br />

BImSchG liegen auf jeden Fall vor, wenn an Wohnungen, Schulen,<br />

Krankenhäusern oder anderen schutzwürdigen Gebäuden ein Lden<br />

von 70 dB(A) oder ein Lnight von 60 dB(A) erreicht oder überschritten<br />

wird.“<br />

Ferner weist dieser Runderlass darauf hin, dass die Lärmaktionsplanung<br />

als querschnittsorientierte Planung mit anderen raumbezogenen<br />

Planungen und damit auch mit der Verkehrsentwicklungsplanung<br />

zu verzahnen ist. Demnach ist andererseits der Verkehrsentwicklungsplan<br />

gehalten, die Ergebnisse der Lärmkartierungen<br />

zu berücksichtigen. Die Haupteingriffsmöglichkeiten sind<br />

nach derzeitigem Kenntnisstand eine nachhaltige Verringerung<br />

– der Kfz-Verkehrsstärken,<br />

– der gefahrenen Geschwindigkeiten im Kfz-Verkehr und<br />

– des Lkw-Verkehrs<br />

in den betroffenen Straßenabschnitten (allerdings ohne Problemverlagerung<br />

in andere sensible Bereiche) sowie<br />

– die Bündelung des Kfz-Verkehrs auf dem Hauptverkehrsstraßennetz<br />

(vgl. MIV-Zielkonzept) und<br />

– die konsequente Förderung der Verkehrsarten des Umweltverbundes<br />

(Radverkehr, ÖPNV, Fußgängerverkehr).<br />

Aktuell liegt der Ergebnisbericht des Lärmaktionsplans für <strong>Mönchengladbach</strong><br />

vor 32 . Unter den vier Überschriften: Vermeidung,<br />

Verminderung, Verlagerung und Verringerung von Schallemissionen<br />

finden sich hier auch die wesentlichen Bausteine des Zielkonzeptes<br />

des VEP wieder<br />

Die Handlungsspielräume des Verkehrsentwicklungsplans sind<br />

hinsichtlich der Reduktion der verkehrsbedingten Lärmemissionen<br />

begrenzt, solange die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung gemäß<br />

dem gesamtstädtischen Oberziel einer guten MIV-Erreichbarkeit<br />

vorrangig zu befriedigen sind. Das vorliegende Zielkonzept<br />

des Verkehrsentwicklungsplans erreicht eine Reduktion der Kfz-<br />

Belastungen sowie der gefahrenen Kfz-Geschwindigkeiten in erster<br />

Linie durch eine deutliche Reduzierung des Hauptverkehrsstraßennetzes.<br />

Dadurch verbessert sich die Lärmsituation in zahl-<br />

32 <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> und Planungsbüro Richter-Richard: Lärmaktionsplan<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong>, Mai 2011.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

132


eichen besonders betroffenen Gebieten bzw. Straßenräumen,<br />

z.B. auf dem Straßenzug Erzberger / Dohler / Geneickener Straße,<br />

auf der Wickrather Straße und auf der Mülgaustraße. In einzelnen<br />

Fällen können Kfz-Entlastungen durch Umgehungsstraßen erreicht<br />

werden, z.B. in der Burggrafenstraße, in Ruckes. Für viele Straßenzüge<br />

kann jedoch derzeit keine lärmwirksame Verringerung<br />

der Kfz-Belastungen erreicht werden; dies gilt z.B. für die Aachener<br />

Straße, die Friedrich-Ebert-Straße, die Dahlener Straße, die<br />

Gartenstraße/Limitenstraße, die Bismarckstraße sowie die Hittastraße/Fliethstraße.<br />

Neben dem MIV-Zielkonzept spielen im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans<br />

das Zielkonzept Radverkehr, das einen durchgreifenden<br />

Ausbau des <strong>Mönchengladbach</strong>er Radnetzes vorsieht,<br />

sowie das ÖPNV-Zielkonzept mit den vorgesehenen Angebotsverbesserungen<br />

eine wichtige Rolle. Eine gleichgewichtige, konsequente<br />

Realisierung der Zielkonzepte stellt einen ersten Ansatz<br />

und zugleich eine unverzichtbare Voraussetzung zur langfristigen<br />

Veränderung des Modal Split zugunsten der Verkehrsarten des<br />

„Umweltverbundes“ dar. Die Maßnahmen des VEP-Zielkonzeptes<br />

dienen vordringlich der Schaffung einer höheren Lebensqualität in<br />

der <strong>Stadt</strong> und stehen in engem Zusammenhang mit den Maßnahmen<br />

aus der Lärmaktionsplanung.<br />

11.6.2 Luftschadstoffe<br />

Überschreitungen von Grenzwerten für Luftschadstoffe gemäß 22.<br />

Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes<br />

(22. BImSchV) ist durch Aufstellung von Luftreinhalteplänen zu<br />

begegnen. Messungen der Schadstoffberechnungen durch das<br />

Land ergaben, dass für <strong>Mönchengladbach</strong> ein Luftreinhalteplan<br />

aufzustellen ist. Dieser (zuständig für die Aufstellung der Luftreinhaltepläne<br />

sind in NRW die Bezirksregierungen) wird zur Zeit erarbeitet.<br />

Hauptemittenten von Luftschadstoffen sind der Kfz-Verkehr sowie<br />

industrielle und teilweise auch landwirtschaftliche Nutzungen. Bedingt<br />

durch die Eigenschaft von Luftschadstoffen, per Lufttransport<br />

abhängig von lokalen Windströmungen größere Entfernungen zurückzulegen,<br />

kann z.B. beim Feinstaub der Anteil der importierten<br />

Feinstaubbelastung bis zu 90 % (im Regelfall um die 40 %) betragen.<br />

Nach bisherigem Erkenntnisstand ist davon auszugehen, dass<br />

technische Verbesserungen der Kfz-Antriebssysteme das größte<br />

Potenzial für eine nachhaltige Reduktion der verkehrsbedingten<br />

Luftschadstoffemissionen aufweisen. Zudem lassen sich durch<br />

Ferneintrag im Zusammenhang mit bestimmten Großwetterlagen<br />

importierte Luftschadstoffbelastungen durch kommunale Maßnahmen<br />

nicht beeinflussen.<br />

Wie auch bei den Lärmemissionen kann die Reduktion der Kfz-<br />

Verkehrsstärken und der gefahrenen Kfz-Geschwindigkeiten eine<br />

Verringerung der verkehrsbedingten lokalen Luftschadstoffemissionen<br />

bewirken; ersteres gilt insbesondere für eine Verringerung<br />

des Schwerverkehrsanteils in luftschadstoffbelasteten Straßenzü-<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

133


gen. In <strong>Mönchengladbach</strong> kann, wie auch im Hinblick auf die<br />

Lärmbelastungen, vorrangig durch die geplante deutliche Reduzierung<br />

des Hauptverkehrsstraßennetzes in zahlreichen besonders<br />

betroffenen Gebieten bzw. Straßenräumen eine Verbesserung der<br />

Luftqualität erreicht werden. Aber auch hier gilt, dass kurzfristig für<br />

viele Straßenzüge keine Verringerung der Kfz-Belastungen erreicht<br />

werden kann, z.B. Erzberger Straße, Korschenbroicher<br />

Straße, Friedrich-Ebert-Straße und Aachener Straße. Für bestimmte<br />

Straßenzüge kann die Verringerung der Luftschadstoffemissionen<br />

durch die Nutzung paralleler Umgehungen erreicht<br />

werden.<br />

Neben dem MIV-Zielkonzept spielen im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans<br />

auch im Hinblick auf die Luftschadstoffemissionen<br />

das Zielkonzept Radverkehr, das einen durchgreifenden Ausbau<br />

des <strong>Mönchengladbach</strong>er Radnetzes vorsieht, sowie das<br />

ÖPNV-Zielkonzept mit den vorgesehenen Angebotsverbesserungen<br />

eine wichtige Rolle.<br />

Konkrete Maßnahmen, die eine deutliche Reduzierung der Kfz-<br />

Verkehrsstärken und damit der Lärm- und Luftschadstoffbelastungen<br />

erwarten lassen sind:<br />

� z. B. Straßenzug Erzberger Straße/Dohler Straße/Geneickener<br />

Straße: Die Ertüchtigung des Straßenzuges<br />

Südstraße/Am Gerstacker/Otto-Safranstraße in Zusammenhang<br />

mit Verkehrslenkungs- und- beruhigungsmaßnahmen<br />

am Knotenpunkt Bismarckstr./Goebbenstr./Erzbergerstr. sowie<br />

Netzdurchtrennungen führen zu Entlastungen der Kfz-<br />

Verkehrsstärken des gesamten Gebiets<br />

Pesch/Hadterbroich/Geneicken (Rückgänge von bis zu 75%)<br />

und damit zu spürbaren Verbesserungen der Luftqualität und<br />

Lärmsituation.<br />

� z. B. Wickrather-Straße: Durch den Aus- bzw. Neubau einer<br />

„inneren Westtangente“ über den unempfindlichen Straßenzug<br />

Landgrafenstraße/Seiler Weg/Heinrich-Pesch-Straße-/Hohlstraße/Mittelstraße<br />

bis Hubertusstraße (inkl. Anbindung an<br />

den Rheydter Ring) und MIV-Netzdurchtrennung und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen<br />

an der Wickrather Str. wird der<br />

Kfz-Verkehr hier auf den im Gebiet erzeugten Quell- und Zielverkehr<br />

reduziert (bis zu 95%ige Entlastungen) auf. Die dort<br />

vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme können damit<br />

behoben werden.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

134


11.7 Ergebnis – Zielszenario 2015 und Ausblick 2025<br />

Auf Basis der Wirkungsanalysen, deren Bewertung anhand der<br />

beschlossenen Zielsetzungen sowie der Abwägung zwischen verkehrsbezogenen<br />

Kosten und Nutzen wurden schließlich die Maßnahmen<br />

ausgewählt, die Bestandteil des Zielszenarios sein sollen.<br />

Um den Fußgängerverkehr als umweltfreundlichste Verkehrsart<br />

dauerhaft zu fördern, wird im Zielszenario ein dichtes, möglichst<br />

umwegfreies Fußwegenetz angestrebt. Vor allem in Hauptverkehrsstraßen<br />

soll die Überquerbarkeit der Fahrbahn auch den<br />

kleinräumigen Nutzungsansprüchen gerecht werden und die<br />

Überquerungsstellen sollen ausreichend gesichert werden.<br />

Für den Radverkehr sieht das Zielszenario für <strong>Mönchengladbach</strong><br />

ein geschlossenes, dichtes und sicher gestaltetes Radverkehrsnetz<br />

vor. Um dieses Ziel zu erreichen, soll das Hauptnetz des<br />

Radverkehrs weitgehend identisch mit dem Hauptverkehrs- und<br />

Verkehrsstraßennetz des MIV-Zielkonzepts sein, ergänzt um einige<br />

Straßen, in denen dauerhaft mit Geschwindigkeiten von<br />

50 km/h zu rechnen ist. Des Weiteren ist die Ergänzung bestimmter<br />

Radverkehrsrouten sowohl für den Alltags- als auch für den<br />

Freizeitverkehr vorzusehen.<br />

Für den ÖPNV wurden zwei Varianten ins Zielszenario aufgenommen:<br />

� Variante 1 basiert schwerpunktmäßig auf einer verstärkten Ausrichtung<br />

des ÖPNV auf den Busverkehr,<br />

� Variante 2 basiert schwerpunktmäßig auf der Stärkung und<br />

Weiterentwicklung des Schienennetzes.<br />

Bei beiden Szenarien wurde darauf geachtet, dass alle Nebenzentren<br />

an die beiden städtischen Hauptzentren <strong>Mönchengladbach</strong>-<strong>Stadt</strong>mitte<br />

und Rheydt angebunden sind.<br />

Ein Kernpunkt des Zielszenarios ist die stärkere Bündelung des<br />

Kfz-Verkehrs auf einem reduzierten Netz mit Straßen, die überwiegende<br />

Verbindungsfunktion haben zur Entlastung des untergeordneten<br />

Straßennetzes. Maßnahmen hierzu dienen sowohl der<br />

Verkehrssicherheit, dem Fußgängerverkehr und kommen auch der<br />

Förderung des Radverkehrs sowie der Minimierung verkehrsbedingter<br />

Immissionsbelastungen zugute. Sie sollen in einem straßenräumlichen<br />

Handlungskonzept gebündelt und konkretisiert<br />

werden.<br />

Diese Ansätze des Zielszenarios, die zu Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur<br />

und des Verkehrssystems führen sollen, sind<br />

von sogenannten „weichen Maßnahmen“ zu begleiten. Diese sollen<br />

Verständnis, Akzeptanz und Einverständnis der Verkehrsteilnehmer<br />

und damit langfristig eine nachhaltige Verkehrsentwicklung<br />

bewirken.<br />

Die mit dem Zielszenario erreichbaren Verkehrsmittelanteile<br />

(Abbildung 11-13) insbesondere für den Fahrrad- aber auch für<br />

den öffentlichen Personennahverkehr sind bis <strong>zum</strong> Jahr 2025<br />

durchaus noch zu steigern: Mit einer konsequenten Förderung des<br />

Radverkehrs durch den standardgemäßen Ausbau des Netzes<br />

wird das Fahrrad ebenso konkurrenzfähiger wie durch die Förderung<br />

der Elektromobilität in Form von Pedelecs, die sowohl Ge-<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

135


schwindigkeit wie Reichweite im Radverkehr deutlich erhöhen. Die<br />

Forcierung des Radverkehrs stellt die vergleichsweise kostengünstigste<br />

Möglichkeit dar, den Anteil des Umweltverbundes am Modal-<br />

Split zu erhöhen und bietet damit gleichzeitig die Chance, der<br />

nachhaltigen Reduzierung von Lärm –und Luftschadstoffen.<br />

Die „Schienenorientierung“ des ÖPNV-Ausbaus, wie sie in der<br />

Variante 2 unterstellt wurde, bewirkt ebenfalls Zunahmeeffekte, die<br />

sich durch die Verknüpfung beider Verkehrsarten –Stichworte sind<br />

hier: Bike & Ride, Fahrradstationen, Leihfahrräder- noch ausbauen<br />

lassen.<br />

Dies alles, flankiert mit „weichen Maßnahmen“, die das Bewusstsein<br />

hin zu einem ressourcenschonenderem Verkehrsverhalten<br />

stärken können, kann den Anteil des Umweltverbundes (zu Fuß,<br />

Rad, ÖPNV) weiter vergrößern. In der Summe ließe sich der Anteil<br />

der Verkehrsmittel des Umweltverbundes auf die Hälfte aller Wege<br />

in <strong>Mönchengladbach</strong> steigern (Abbildung 11-13). Der Vergleich der<br />

Modal-Split-Werte von Prognose 2015 zu Zielszenario mit Berücksichtigung<br />

der Variante 1 im ÖPNV zeigt einen Anstieg des Radverkehrsanteils<br />

von einem und des ÖPNV von zwei Prozentpunkten<br />

zulasten des MIV. Der beschriebene Ausblick 2025 mit der<br />

Schienenorientierung des ÖPNV, einer Attraktivierung der Rahmenbedingungen<br />

für den Radverkehr flankiert mit „weichen“ Maßnahmen<br />

führt zu einer Steigerung des Radvekehrsanteils auf 20%,<br />

womit, verglichen mit der Prognose 2015 ein leichter Rückgang<br />

des Fußgängeranteils, ein gleichbleibender ÖPNV von 15% sowie<br />

ein Rückgang des MIV auf 50% einhergehen würde (Abbildung<br />

11-13).<br />

Abbildung 11-13: Modal-Split – Gegenüberstellung Analyse – Prognose –<br />

Szenarien<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

136


12 Umsetzungskonzepte<br />

Um die Ganzheitlichkeit des Verkehrsentwicklungsplans zu unterstreichen,<br />

ist es in einem ersten Umsetzungsschritt empfehlenswert,<br />

möglichst in allen Bereichen tätig zu werden. Hierzu eignen<br />

sich „Leuchtturmprojekte“, also Projekte, die mit ihren Inhalten die<br />

gesetzten Ziele besonders gut erreichen und mit einer entsprechenden<br />

Öffentlichkeitswirkung Akzente für den jeweiligen Themenschwerpunkt<br />

setzen. Bei der Umsetzung einzelner Projekte<br />

sind bestehende unterstützende Förderprogramme zu berücksichtigen<br />

und in Kombination mit anderen Baumaßnahmen zu realisieren.<br />

Als Leuchtturmprojekte für die einzelnen Themenschwerpunkte<br />

bieten sich an:<br />

Im Fußgängerverkehr:<br />

Als Ergänzung zu dem bestehenden Programm der Schulwegsicherung<br />

könnten ein Programm zur Schließung der bestehenden<br />

Gehweglücken sowie ein Bereinigungsprogramm für Lichtsignalanlagen<br />

mit Anforderungszwang über Taster eingerichtet werden.<br />

Hierbei tritt besonders der Aspekt der Verkehrssicherheit in den<br />

Vordergrund. Ein Projekt, das die Themenschwerpunkte Aufenthaltsqualität<br />

und Verkehrssicherheit betrifft, stellt die Umgestaltung<br />

des Straßenraumes Burgfreiheit im Zentrum von Odenkirchen<br />

dar. Ein Maßnahmenpaket, bestehend aus Verkehrsberuhigung,<br />

Neuordnung der Parkraumsituation und Gehweggestaltung können<br />

hier zu einer prägnanten Aufwertung des Straßenraumes führen.<br />

Im Radverkehr:<br />

Zügige Ausstattung des beschlossenen Verkehrs- und Hauptverkehrsstraßennetzes<br />

mit Schutzstreifen. Hierbei ist die Markierung<br />

von Schutzstreifen an der Dahlener Straße als umgesetzte Maßnahme<br />

wegweisend. Geplant ist die Ausstattung der Hohenzollern-<br />

und Bahnstraße sowie der Lürriper Straße mit Schutzstreifen. Eine<br />

sinnvolle Stärkung des Radverkehrs bedeutet auch die Anmeldung<br />

zur Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte sowie die<br />

Bündelung der Aufgaben im Radverkehr über einen Radverkehrsbauftragten.<br />

Ein weiteres Leuchtturmprojekt für den Radverkehr<br />

bezogen auf den Themenschwerpunkt Verknüpfung von ÖPNV<br />

und Radverkehr (B&R) stellt die Radstation am Hbf. Rheydt dar.<br />

Der Erfolg der Station unterstreicht den enormen Bedarf solcher<br />

Abstellanlagen: Eine entsprechende Radstation am Hbf <strong>Mönchengladbach</strong><br />

und Fahrradboxen an kleineren Haltepunkten sollten<br />

demnach möglichst zeitnah eingerichtet werden.<br />

Im ÖPNV:<br />

Zeitnah realisiert werden sollte in <strong>Mönchengladbach</strong> die sukzessive<br />

Herstellung der Barrierefreiheit an wichtigen innerörtlichen Haltestellen.<br />

Die Haltestelle Cecilienstraße in der Friedrich-Ebert-<br />

Straße ist ein Beispiel für die dringende Notwendigkeit einer entsprechenden<br />

Umgestaltung. Signalwirkung zur Verbesserung der<br />

Erreichbarkeit des Zentrums hat die Einführung von Schnellbuslinien<br />

auf bisher unterversorgten Relationen. Realisiert wurde bereits<br />

die Schnellbuslinie Giesenkirchen – <strong>Mönchengladbach</strong>, eine<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

137


weitere, auch im NVP enthaltene Maßnahme könnte die Verbindung<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> –Neuwerk sein.<br />

Im Kfz-Verkehr:<br />

Eine zentrale Aussage des VEP ist die Bündelung des Kfz-<br />

Verkehrs auf einem gegenüber heute strafferen, jedoch zugleich<br />

besonders leistungsfähigen Hauptverkehrsstraßennetz und damit<br />

die Entlastung und Beruhigung der Straßen im übrigen Straßennetz.<br />

Leuchtturmprojekte hierzu sind die Maßnahmen zur Schaffung<br />

der inneren Westtangente (Straßenzug von Sternstr. bis<br />

Hohlstr. inkl. Anbindung an den Rheydter Ring) sowie der Osttangente<br />

(Ertüchtigung des Streckenzuges Südstr. bis Otto-Saffran-<br />

Str.). Diese führen u.a. zu Entlastungen in empfindlichen Wohnbereichen,<br />

wo dann Ausweitungen von Tempo-30-Zonen realisiert<br />

werden können (z.B. Gründerzeitviertel Rheydt). Ein konkretes<br />

Projekt <strong>zum</strong> Themenbereich Parkraumbewirtschaftung ist der vorgesehene<br />

„Runde Tisch“ für Parkhausbetreiber sowie erste Gebiete<br />

für Bewohnerparken.<br />

Mobilitätsmanagement:<br />

Als geeignetes Einstiegsprojekt bietet sich hier beispielsweise ein<br />

standortbezogenes Mobilitätsmanagement für den Universitäts-<br />

Campus an. Mit attraktiven Angeboten zur Nutzung des ÖPNV<br />

z. B. in Form eines Jobtickets in Verbindung mit konsequenter<br />

Parkraumbewirtschaftung könnte eine breite Zielgruppe erreicht<br />

werden. Aktuell in vielen Städten forciert wird zudem die Neubürgerberatung.<br />

Sie könnte <strong>Mönchengladbach</strong>s Neubürger durch eine<br />

intensive Beratung über die Verkehrsmittel des Umweltverbundes<br />

in ihrem Verkehrsmittelwahlverhalten vor der Etablierung einer<br />

einseitigen KFZ-Nutzung beeinflussen.<br />

Ein bereits abgeschlossene Maßnahme stellt das Pilotprojekt „Kinderstadtteilplan<br />

Rheydt Mitte“ dar. Als Ergänzung <strong>zum</strong> gesamtstädtischen<br />

Kinderstadtplan, der seit 2008 von der MGMG herausgegeben<br />

wird, leistet er sowohl einen Beitrag zur Mobilitätserziehung<br />

an Grundschulen und (bei entsprechender Publikation) zur<br />

Verkehrssicherheit.<br />

Ums insbesondere im Bereich Mobilitätsmanagement erfolgreich<br />

in die Umsetzung des VEP zu starten, wird empfohlen, in <strong>Mönchengladbach</strong><br />

eine Mobilitätsberatung (z. B. durch einen Mobilitätsbauftragten)<br />

einzurichten.<br />

Die einzelnen, im Bericht <strong>zum</strong> VEP aufgeführten Maßnahmen lassen<br />

sich zu Maßnahmenprogrammen themenübergreifend kombinieren<br />

(z. B. dient die Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

sowohl der Verkehrssicherheit als auch der Radverkehrsförderung).<br />

Konkrete Maßnahmenprogramme bieten darüber hinaus die<br />

Möglichkeit zur Priorisierung der Maßnahmen und stellen damit ein<br />

geeignetes Instrument zur Umsetzung der Zielkonzepte in Form<br />

konkreter Handlungsleitfäden dar.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

138


Anhang 1: Ergebnisse der Erhebungen <strong>zum</strong> ruhenden<br />

Verkehr<br />

Methodischer Ansatz<br />

Zur Erfassung der derzeitigen Parkraumnachfrage wurden in <strong>Mönchengladbach</strong>-<br />

und Rheydt-Innenstadt Belegungszählungen des<br />

öffentlichen Straßenraums durchgeführt. Punktuell ergänzt wurden<br />

diese Erhebungen durch eine vollständige Erfassung aller Parkfälle<br />

in ausgewählten Straßenabschnitten im Rheydter Zentrum.<br />

Im März 2005 wurden in <strong>Mönchengladbach</strong> insgesamt rund 7.900<br />

und in Rheydt rund 4.600 Parkstände im öffentlichen Straßenraum<br />

und in Parkierungsanlagen erhoben.<br />

Die Ergebnisse für die <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> sind unter dem<br />

Vorbehalt zu betrachten, dass die in der Zwischenzeit fertiggestellten<br />

bzw. in Bau befindlichen Parkierungsanlagen<br />

– <strong>Mönchengladbach</strong> Hbf mit 550 Stellplätzen<br />

– Neue Ost-West-Straße mit 350 Stellplätzen und<br />

– Viersener/Bettrather Straße mit 250 (200 zusätzlichen) Stellplätzen<br />

<strong>zum</strong> Zeitpunkt der Erhebung nicht zur Verfügung standen.<br />

Abbildung A 1-1: Erhebungsbereiche Parken<br />

<strong>Mönchengladbach</strong><br />

Rheydt<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

139


Ergebnisse gesamtes Erhebungsgebiet<br />

Die höchste Auslastung wurde in <strong>Mönchengladbach</strong> und Rheydt<br />

vormittags zwischen 11 und 12 Uhr erreicht. Das erfasste Gesamtparkraumangebot<br />

war in <strong>Mönchengladbach</strong> zu 83 % und in<br />

Rheydt zu 76 % ausgelastet. Die frühmorgendliche Auslastung lag<br />

bei maximal 50 %.<br />

Abbildung A 1-2: Parkraumbelegung gesamtes Erhebungsgebiet <strong>Mönchengladbach</strong><br />

(Öffentlicher Straßenraum und Parkierungsanlagen)<br />

Abbildung A 1-3: Parkraumbelegung gesamtes Erhebungsgebiet Rheydt<br />

(Öffentlicher Straßenraum und Parkierungsanlagen)<br />

Betrachtet man die Belegung des öffentlichen Straßenraums und<br />

der Parkierungsanlagen differenziert, so zeigt sich folgendes:<br />

– Die höchste Auslastung wird sowohl im öffentlichen Straßenraum<br />

als auch in den Parkierungsanlagen zwischen 11 und<br />

12 Uhr erreicht.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

140


– Die niedrigste erhobene Auslastung besteht sowohl im öffentlichen<br />

Straßenraum als auch in den Parkierungsanlagen am<br />

frühen Morgen zwischen 5 und 6 Uhr.<br />

– Der öffentliche Straßenraum ist mit bis zu 93 % in der <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Innenstadt und bis zu 85 % in der Rheydter<br />

Innenstadt fast vollständig ausgelastet.<br />

– Die Parkierungsanlagen sind mit maximal 50% sowohl in <strong>Mönchengladbach</strong><br />

als auch in Rheydt deutlich geringer ausgelastet<br />

als der öffentliche Straßenraum.<br />

Abbildung A 1-4: Belegung gesamtes Erhebungsgebiet <strong>Mönchengladbach</strong><br />

(Öffentlicher Straßenraum)<br />

Abbildung A 1-5: Belegung gesamtes Erhebungsgebiet Rheydt (Öffentlicher<br />

Straßenraum)<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

141


Abbildung A 1-6: Belegung gesamtes Erhebungsgebiet <strong>Mönchengladbach</strong><br />

(Parkierungsanlagen)<br />

Abbildung A 1-7: Belegung gesamtes Erhebungsgebiet Rheydt (Parkierungsanlagen)<br />

Im nächsten Schritt wurden die Parkraumerhebungsdaten räumlich<br />

differenzierter ausgewertet, um mögliche Problemlagen in Teilgebieten<br />

zu beleuchten.<br />

Detailergebnisse Rheydt<br />

Insgesamt wurden in Rheydt-Zentrum innerhalb des Rings im öffentlichen<br />

Straßenraum und in den Parkierungsanlagen rund 1.400<br />

Parkstände erhoben. Die höchste Auslastung lag auch hier zwischen<br />

11 und 12 Uhr. Das erfasste Gesamtparkraumangebot innerhalb<br />

des Rings war zu maximal 64 % ausgelastet. Die geringste<br />

Auslastung früh am Morgen zwischen 5 und 6 Uhr lag bei rund<br />

16 %.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

142


Abbildung A 1-8: Parkraumbelegung Rheydt-Zentrum (Öffentlicher Straßenraum<br />

und Parkierungsanlagen)<br />

Ergänzt wurde die Belegungszählung im Rheydter Zentrum durch<br />

eine kontinuierliche Erfassung aller Parkfälle in Teilabschnitten der<br />

Stresemannstraße und der Marktstraße an einem normalen Werktag<br />

zwischen 9 und 16 Uhr. Insgesamt befanden sich auf den beobachteten<br />

Teilabschnitten 46 Parkstände und 23 Plätze in Ladezonen.<br />

Der Umschlag, d.h. die Anzahl der Parkwechsel pro Parkstand,<br />

betrug im Erhebungszeitraum rund 13. Dies ist ein vergleichsweise<br />

hoher Wert. Dementsprechend sind die durchschnittlichen<br />

Parkdauern niedrig: Mehr als die Hälfte der Parkfälle waren<br />

kürzer als 15 min, nur rund 8% waren länger als 1 h. Die Auslastung<br />

der betrachteten Teilabschnitte lag nahezu durchgehend über<br />

100 % und erreichte maximal 130 % 33 . Die gekennzeichneten Ladezonen<br />

waren maximal zu rund 70% ausgelastet. Allerdings war<br />

in dieser Belegung mit 48 % ein hoher Anteil sonstiger Parkzwecke<br />

enthalten, der nicht dem Zweck Liefern/Laden zugeordnet<br />

werden konnte. Inzwischen wurde ein Teil der Ladezonen in normal<br />

bewirtschaftete Parkstände umgewandelt.<br />

Abbildung A 1-9: Parkraumbelegung Stresemannstraße/Marktstraße<br />

(46 Parkstände und 23 Plätze in Ladezonen) 34<br />

33<br />

Auslastungen von über 100 % können nur dann erreicht werden, wenn Parken<br />

außerhalb der legalen Parkstände stattfindet.<br />

34<br />

Die Erhebung erfolgte vor der teilweisen Umwandlung von Ladezonen in normale<br />

bewirtschaftete Parkstände.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

143


Abbildung A 1-10: Belegung der Ladezonen (23 Plätze) 35<br />

Einige Parkplätze in Rheydt (auch außerhalb des Zentrums) weisen<br />

<strong>zum</strong> Teil hohe Auslastungen auf. So beträgt zur Spitzenzeit<br />

zwischen 11 und 12 Uhr die Belegung des Parkplatzes Pahlkestraße/<strong>Stadt</strong>bad<br />

Rheydt rund 94% und die des Parkplatzes Endepohlstraße<br />

rund 88 %.<br />

Abbildung A 1-11: Belegung Parkplatz Pahlkestraße/<strong>Stadt</strong>bad Rheydt<br />

35 Die Erhebung erfolgte vor der teilweisen Umwandlung von Ladezonen in nor-<br />

mal bewirtschaftete Parkstände.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

144


Abbildung A 1-12: Belegung Parkplatz Endepohlstraße<br />

Detailergebnisse <strong>Mönchengladbach</strong><br />

In <strong>Mönchengladbach</strong> wurden aufgrund potenzieller Problemlagen<br />

u. a. das Gebiet um den Hauptbahnhof sowie das Gründerzeitviertel<br />

um die Bismarckstraße näher untersucht.<br />

Insgesamt wurden im Gebiet Hbf Süd rund 600 Parkstände im<br />

öffentlichen Straßenraum und rund 600 Parkstände in Parkierungsanlagen<br />

erhoben 36 . Das Parkraumangebot im öffentlichen<br />

Straßenraum war bis zu rund 98 %, das Gesamtparkraumangebot<br />

bis zu rund 96 % ausgelastet.<br />

Abbildung A 1-13: Belegung gesamtes Gebiet Hbf Süd (Öffentlicher Straßenraum)<br />

36 Die Parkierungsanlagen <strong>Mönchengladbach</strong> Hbf war <strong>zum</strong> Zeitpunkt der Erhebungen<br />

(März 2005) nicht in Betrieb.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

145


Abbildung A 1-14: Belegung gesamtes Gebiet Hbf Süd (Öffentlicher Straßenraum<br />

und Parkierungsanlagen)<br />

Eine räumlich weiter differenzierte Betrachtung der Parkplätze in<br />

dem Gebiet ergab Belegungen von über 100 % (Parkplatz DB-<br />

Anlage sowie P+R-Anlage Heinrich-Sturm-Straße).<br />

Abbildung A 1-15: Belegung Parkplatz DB-Anlage Heinrich-Sturm-Straße<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

146


Abbildung A 1-16: Belegung Parkplatz P&R Heinrich Sturm-Straße<br />

Im Falle des Besucher-/Kundenparkplatzes des Discounters Roller<br />

konnte eine Belegung von rund 51 % zwischen 8 und 9 Uhr – außerhalb<br />

der Öffnungszeiten – nachgewiesen werden, die auf<br />

Fremdparker hindeutet. Inzwischen wurden seitens des Discounters<br />

Roller Vorsehungen zur Vermeidung des Fremdparkens getroffen.<br />

Ein Großteil dieser Parker nutzt nunmehr den Parkplatz<br />

Folradstraße.<br />

Abbildung A 1-17: Belegung Parkplatz Discounter Roller<br />

Im Gründerzeitviertel in <strong>Mönchengladbach</strong> westlich der Bismarckstraße<br />

wurden rund 700 Parkstände im öffentlichen Straßenraum<br />

und rund 100 Parkstände in Parkierungsanlagen erhoben. Hier<br />

wurde die höchste Auslastung <strong>zum</strong> nachmittäglichen Zeitschnitt<br />

zwischen 16 und 17 Uhr erreicht. Zu dieser Zeit war der öffentliche<br />

Straßenraum zu rund 84 % und das Gesamtparkraumangebot zu<br />

rund 80 % ausgelastet. Die frühmorgendliche Auslastung lag bei<br />

rund 65 % bzw. 61 %.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

147


Abbildung A 1-18: Belegung gesamtes Gründerzeitviertel West (Öffentlicher<br />

Straßenraum)<br />

Abbildung A 1-19: Belegung gesamtes Gründerzeitviertel West (Öffentlicher<br />

Straßenraum und Parkierungsanlagen)<br />

Im Gründerzeitviertel in <strong>Mönchengladbach</strong> östlich der Bismarckstraße<br />

wurden rund 1.000 Parkstände im öffentlichen Straßenraum<br />

und rund 150 Parkstände in Parkierungsanlagen erhoben. In diesem<br />

Gebiet liegen die durchschnittlichen Auslastungen sehr hoch<br />

und gleichzeitig über denen des Gebiets westlich der Bismarckstraße.<br />

Der öffentliche Straßenraum war maximal zu rund 96 %<br />

und das Gesamtparkraumangebot maximal zu rund 95 % ausgelastet.<br />

Die frühmorgendliche Auslastung lag bei rund 72 % bzw.<br />

71 %.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

148


Abbildung A 1-20: Belegung gesamtes Gründerzeitviertel Ost (Öffentlicher<br />

Straßenraum)<br />

Abbildung A 1-21: Belegung gesamtes Gründerzeitviertel Ost (Öffentlicher<br />

Straßenraum und Parkierungsanlagen)<br />

Im Gebiet der Lüpertzender Straße westlich der Stepgesstraße<br />

wurden rund 160 Parkstände im öffentlichen Straßenraum und<br />

rund 350 Parkstände in Parkierungsanlagen erhoben. Das Parkraumangebot<br />

im öffentlichen Straßenraum war maximal zu rund<br />

124 % ausgelastet und damit deutlich überlastet. Das Gesamtparkraumangebot<br />

war maximal zu rund 90 % ausgelastet.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

149


Abbildung A 1-22: Belegung gesamtes Gebiet Lüpertzender Straße (Öffentlicher<br />

Straßenraum)<br />

Abbildung A 1-23: Belegung gesamtes Gebiet Lüpertzender Straße (Öffentlicher<br />

Straßenraum und Parkierungsanlagen)<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

150


Anhang 2: Nahverkehrsplan <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

– Mängelanalyse und Maßnahmenvorschläge<br />

Tabelle A 2-1: Mängelanalyse im ÖV – Übernahme der Aussagen des<br />

Nahverkehrsplans <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

Festgestellter Mangel<br />

Ausdünnung des Linientakts nach 19:30 Uhr auf 60 Minuten<br />

Anschlussprobleme Bus/Bahn an den Hauptbahnhöfen <strong>Mönchengladbach</strong><br />

und Rheydt<br />

Fehlende Direktverbindung <strong>Mönchengladbach</strong>-Zentrum – Giesenkirchen<br />

Verlustzeiten von mehr als 10 Stunden pro Tag in folgenden Linienabschnitten:<br />

- <strong>Stadt</strong>werke – Am Bour – MG Hbf – Bismarckstraße - Fliethstraße<br />

- Bismarckplatz – Friedrichstraße<br />

- Bismarckplatz – Kaiser-Friedrich-Halle – Landgericht<br />

- (Eickener Kreisel) – Breitenbachstraße – Prinzenstraße<br />

- Mühlenstraße – Nordstraße – Marienplatz – Endepohlstraße –<br />

Gasstraße<br />

- Hubertusstraße – Dahlener Straße – Bootstraße – Marienplatz<br />

Verlustzeiten von 5-10 Stunden pro Tag in folgenden Linienabschnitten:<br />

- Friedrichstraße – Zentralbad – Geroplatz – Hittastraße – Luisenstraße<br />

– Burggrafenstraße – Karstraße – Monschauer Straße –<br />

Holt Kirche<br />

- Aktienstraße – Brunnenstraße – Hephata – Hermges – Theodor-<br />

Heuss-Straße<br />

- Stationsweg – Waldhausen Kirche – Potting<br />

- Parkstraße – Wasserturm – Lochnerallee<br />

Verlustzeiten von 2-5 Stunden pro Tag in folgenden Linienabschnitten:<br />

- Prinzenstraße – Jahnhalle – Anton-Kreitz-Straße – Volksgartenstraße<br />

– Hardterbroicher Markt<br />

- Kochschulstraße – Giesenkirchener Straße – Mülfort Bf – Elektrizitätsstraße<br />

- Odenkirchen Post – Burgmühle – Manderscheider Straße<br />

Verlustzeiten unter 2 Stunden pro Tag in folgenden Linienabschnitten:<br />

- Lürriper Straße – Lürrip Kirche – Lürrip Volksbadstraße<br />

- Alsstraße Unterführung – Als-/Zeppelinstraße – Tonderner Straße<br />

- Eicken Markt – Eickener Höhe<br />

- Reststrauch – Taunusstraße – Berliner Straße – Rheydt Hbf<br />

- Bahner – Zoppenbroich – Niersbrücke – Hermann-Löns-Straße<br />

- <strong>Stadt</strong>wald – Abzweig Genhülsen<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

Stand der Maßnahmenumsetzung,<br />

ergänzende Hinweise<br />

151<br />

Betrifft die Linien 002, 003, 004, 007, 008, 010, 016,<br />

017, 019, 024; einige Linien bieten, meist nur in eine<br />

Richtung, noch Fahrten im 30 Minuten-Takt bis ca.<br />

20.30 Uhr an.<br />

./.<br />

SB 4.<br />

Diverse Maßnahmen zur ÖPNV-Beschleunigung<br />

wurden umgesetzt, deren Effektivität nach Aussage<br />

der NVV erst nach Abschluss aller Maßnahmen<br />

überprüft werden soll.<br />

Diverse Maßnahmen zur ÖPNV-Beschleunigung<br />

wurden umgesetzt, deren Effektivität nach Aussage<br />

der NVV erst nach Abschluss aller Maßnahmen<br />

überprüft werden soll.<br />

Diverse Maßnahmen zur ÖPNV-Beschleunigung<br />

wurden umgesetzt, deren Effektivität nach Aussage<br />

der NVV erst nach Abschluss aller Maßnahmen<br />

überprüft werden soll.<br />

Diverse Maßnahmen zur ÖPNV-Beschleunigung<br />

wurden umgesetzt, deren Effektivität nach Aussage<br />

der NVV erst nach Abschluss aller Maßnahmen<br />

überprüft werden soll.


Tabelle A 2-2: Maßnahmenvorschläge <strong>zum</strong> ÖV – Übernahme der Aussagen<br />

des Nahverkehrsplans <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong><br />

Maßnahmenvorschlag im NVP Realisierungsstand<br />

CE-Verbindung <strong>Mönchengladbach</strong>-Zentrum – Neuwerk Wurde nicht realisiert.<br />

CE-Verbindung <strong>Mönchengladbach</strong>-Zentrum – Hardt Wurde nicht realisiert.<br />

CE-Verbindung <strong>Mönchengladbach</strong>-Zentrum – Rheindahlen<br />

CE-Verbindung <strong>Mönchengladbach</strong>-Zentrum – Rheydt<br />

CE-Verbindung Rheydt – Rheindahlen<br />

CE-Verbindung Rheydt – Wickrath<br />

CE-Verbindung Rheydt – Odenkirchen Wurde nicht realisiert.<br />

CE-Verbindung Rheydt - Giesenkirchen<br />

Nachtbuslinie <strong>Mönchengladbach</strong>-Zentrum – Neuwerk<br />

Nachtbuslinie <strong>Mönchengladbach</strong>-Zentrum – Hardt<br />

Nachtbuslinie <strong>Mönchengladbach</strong>-Zentrum – Rheindahlen<br />

Nachtbuslinie <strong>Mönchengladbach</strong>-Zentrum – Rheydt<br />

Nachtbuslinie Rheydt – Rheindahlen<br />

Nachtbuslinie Rheydt – Wickrath/Odenkirchen<br />

Nachtbuslinie Rheydt - Giesenkirchen<br />

Einführung Anruf-Sammel-Taxi in den Bezirken Wickrath und<br />

Rheindahlen<br />

Neue Linienführung Linie 099 durch Anbindung an Wickrath Markt<br />

und Haltestelle Gewerbegebiet Güdderath<br />

Linie SB 81: von MG Hbf über Rheindahlen nach<br />

Erkelenz (mo-fr, 60 Minuten-Takt)<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

152<br />

Linie SB 1: von MG Hbf über Rheydt nach Wickrath<br />

(mo-sa, 30 Minuten-Takt)<br />

Linie SB 81: von MG Hbf über Rheydt nach Erkelenz<br />

(mo-fr, 60 Minuten-Takt)<br />

Linie SB 81: von MG Hbf über Rheydt und Rheindahlen<br />

nach Erkelenz (mo-fr, 60 Minuten-Takt)<br />

Linie SB 1: von MG Hbf über Rheydt nach Wickrath<br />

(mo-sa, 30 Minuten-Takt)<br />

Linie SB 4: von Rheydt Hbf nach Giesenkirchen<br />

(mo-sa, 30 Minuten-Takt mit Taktversatz)<br />

Linie NE 1: von MG Zentrum nach Neuwerk<br />

(fr/sa 0-3 Uhr, 60 Minuten-Takt)<br />

Linie NE 2: von MG Zentrum nach Hardt<br />

(fr/sa 0-3 Uhr, 60 Minuten-Takt)<br />

Linien NE 4 und NE 5: von MG Zentrum nach<br />

Rheindahlen (jeweils fr/sa 0-3 Uhr, 60 Minuten-Takt)<br />

Linien NE 3, NE 4 und NE 5: von MG Zentrum nach<br />

Rheydt (jeweils fr/sa 0-3 Uhr, 60 Minuten-Takt)<br />

Linie NE 5: von MG Zentrum über Rheydt nach<br />

Rheindahlen (fr/sa 0-3 Uhr, 60 Minuten-Takt)<br />

Linie NE 6: von MG Zentrum über Rheydt nach<br />

Odenkirchen und Wickrath<br />

(fr/sa 0-3 Uhr, 60 Minuten-Takt)<br />

Linie NE 3: von MG Zentrum über Rheydt nach Giesenkirchen<br />

(fr/sa 0-3 Uhr, 60 Minuten-Takt)<br />

Wurde nicht realisiert.<br />

Nicht mehr erforderlich.<br />

S – Bahn Ausbau von MG Hbf bis Rheydt Hbf Wurde nicht realisiert.<br />

Wegfall Linie 095 Rheydt – Grevenbroich Wurde nicht realisiert.<br />

Verkürzung Linie 864 Düsseldorf-Oberkassel – Rheydt: Wegfall<br />

Teilstück Giesenkirchen – Rheydt<br />

Anbindung Giesenkirchen an S-Bahnhaltepunkt Korschenbroich<br />

Anbindung Nordpark<br />

Wurde realisiert.<br />

Linie 21: von Giesenkirchen nach Korschenbroich Bf<br />

(Betriebzeiten: 5-8 Uhr und 15-19 Uhr)<br />

Linie 007: von Viersen nach Rheindahlen<br />

(20 Minuten-Takt, Betriebzeiten: 6-8 Uhr und 17-<br />

19 Uhr, keine Anbindung am Wochenende)<br />

Linie 017: von Lürrip nach Wegberg<br />

(unterschiedliche Taktung von 10, 20, 60 Minuten)


Tabelle A 2-2 (Fortsetzung)<br />

Maßnahmenvorschlag im NVP Realisierungsstand<br />

Anbindung Entwicklungsflächen gemäß GEP:<br />

1) östlich Rheindahlen (W),<br />

2) nordöstlich Hardt (W),<br />

3) Bettrath (W),<br />

4) nordöstlich Ohler (W),<br />

5) nördlich Pongs (W),<br />

6) Kohr (W),<br />

7) nördlich Giesenkirchen (W) ,<br />

8) westlich Wickrath (W),<br />

9) südlich Güdderath (GE),<br />

10) Neuwerk (GE)<br />

Busspur Hofstraße (zwischen Theodor-Heuss-Straße und Rheydter<br />

Straße)<br />

Realisiert<br />

Busspur Hauptstraße/Düsseldorfer Straße Realisiert<br />

Busspur Aachener Straße Wurde nicht realisiert<br />

Busspur Dahlener Straße Busschleuse realisiert<br />

Busspur Mülgaustraße Wurde nicht realisiert<br />

Neugestaltung ZOB Realisiert<br />

Haltestellenausbau Landscheidung Realisiert<br />

Haltestellenausbau Hehnerholt/Kahle Heide Realisiert<br />

Haltestellenausbau Odenkirchen Post Realisiert<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

153<br />

1) nicht realisiert<br />

2) nicht realisiert<br />

3) nicht realisiert<br />

4) nicht realisiert<br />

5) nicht realisiert<br />

6) nicht realisiert<br />

7) Linie 18 (Schulbus), Linie 21<br />

8) nicht realisiert<br />

9) nicht realisiert<br />

10) nicht realisiert<br />

Anmerkung: Linie 21 von Giesenkirchen nach Korschenbroich<br />

Bf verkehrt nur von 5-8 Uhr und 15-19 Uhr


Anhang 3: Hinweise und Anregungen aus Bezirksvertretungen<br />

und Bürgerschaft<br />

Bezirksvertretungen<br />

Gemeinsam mit Vertretern der <strong>Stadt</strong>verwaltung fanden Erörterungen<br />

zur Verkehrsentwicklungsplanung in allen <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Bezirksvertretungen statt. Die Ergebnisse der Analyse, die<br />

daraus resultierenden Handlungsempfehlungen und das weitere<br />

Verfahren wurden vorgestellt und diskutiert. Die Bezirksvertreter<br />

hatten die Gelegenheit, auf besondere verkehrliche Problembereiche<br />

hinzuweisen und ihre Anregungen und Ideen bezüglich der<br />

zukünftigen verkehrlichen Entwicklung zu äußern.<br />

Alle Hinweise und Anregungen wurden detailliert protokolliert sowie<br />

in Form von Plänen und Tabellen dargestellt.<br />

Häufig waren zu verschiedenen Problemen sehr konkrete Zielvorstellungen<br />

bis hin zu Maßnahmenvorschlägen vorhanden; der<br />

Übergang zwischen Ziel und Maßnahmenvorschlag ist dabei fließend.<br />

Bei den folgenden Zusammenfassungen ist ausdrücklich<br />

darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um Maßnahmenvorschläge<br />

des ausgearbeiteten Verkehrsentwicklungsplans handelt. Es sind<br />

vielmehr wertvolle zusätzliche Hinweise, die den Rahmen für die<br />

weitere Planung genauer abzustecken helfen. Die wichtigsten<br />

Aussagen werden im Folgenden benannt.<br />

• Hinweise und Anregungen aus den Bezirksvertretungen<br />

<strong>zum</strong> motorisierten Individualverkehr (MIV)<br />

Folgende allgemeine Hinweise und Anregungen <strong>zum</strong> MIV wurden in den<br />

Bezirksvertretungen formuliert:<br />

Tabelle A 3-1: Anregungen aus den Bezirksvertretungen <strong>zum</strong> motorisierten<br />

Individualverkehr (MIV)<br />

Abwicklung des Kfz-Verkehrs möglichst auf dem vorhandenen Straßennetz<br />

Bündelung des Kfz-Verkehrs, keine „Schleichwege“ zulassen<br />

Vermeidung von Durchgangsverkehr<br />

Verdeutlichung der Ortseingangssituationen<br />

Straßennetzergänzungen punktuell und gezielt zur Verbesserung der Verkehrsqualität<br />

Parkraumkonzepte für die Innenstädte und innenstadtnahe Wohnquartiere<br />

Attraktivierung des Parkens in Parkhäusern<br />

Lkw-Routenkonzepte<br />

Darüber hinaus wurde an zahlreichen Straßenabschnitten eine<br />

MIV-Entlastung gewünscht. Dies betrifft u. a.:<br />

– die Bezirkszentren Rheindahlen, Wickrath, Odenkirchen, Giesenkirchen,<br />

Volksgarten und Neuwerk,<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

154


– den Straßenzug Stationsweg, Venner Straße, Kärntner Straße,<br />

Großheide,<br />

– den Straßenzug Rheydter Straße, Friedrich-Ebert-Straße,<br />

– den Straßenzug Erzberger Straße, Dohler Straße, Geneickener<br />

Straße,<br />

– die Klusenstraße, Steinsstraße, Mülforter Straße sowie<br />

– die Mülgaustraße, die Dohrer Straße, die Bruchstraße und<br />

Ruckes.<br />

Eine Ertüchtigung von Streckenabschnitten oder Ersatzstrecken<br />

für den MIV werden in erster Linie gewünscht für:<br />

– den Mittleren Ring,<br />

– einen möglichen Straßenzug zur Entlastung der Dohler Straße/<br />

Geneickener Straße zwischen Hofstraße und Düsseldorfer<br />

Straße,<br />

– eine mögliche innere Westtangente (Landgrafenstraße, Seilerweg,<br />

Heinrich-Pesch-Straße, Mittelstraße, Eisenbahnstraße)<br />

– die Breite Straße/Ritterstraße,<br />

– die Duvenstraße und<br />

– den Adolf-Kempken-Weg.<br />

• Hinweise und Anregungen aus den Bezirksvertretungen<br />

<strong>zum</strong> öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)<br />

Folgende allgemeine Hinweise und Anregungen <strong>zum</strong> ÖPNV wurden<br />

in den Bezirksvertretungen formuliert:<br />

Tabelle A 3-2: Anregungen aus den Bezirksvertretungen <strong>zum</strong> öffentlichen<br />

Personennahverkehr (ÖPNV)<br />

Verbesserung der Verknüpfung Bus/Bahn<br />

Verlängerung der Betriebszeiten, Verdichtung der Takte zu den Schwachverkehrszeiten,<br />

Kompensation durch Neuplanung des Busnetzes<br />

Linienbeschleunigung (z. B. durch die Einrichtung von Schnellbuslinien, die Verringerung<br />

der Verlustzeiten etc.)<br />

Einführung/Erweiterung Anrufsammeltaxi/Anruflinientaxi in ländlichen Gebieten<br />

Anlage/Erweiterung von Bike and Ride-Anlagen<br />

Anlage/Erweiterung von Park and Ride-Anlagen<br />

Ergänzend dazu wurden konkrete Korridore oder Linien benannt,<br />

bei denen ein Verbesserungsbedarf gesehen wurde. Dies betrifft<br />

die Verbesserung der ÖPNV-Verbindung bzw. -erschließung u. a.<br />

zwischen:<br />

– dem ZOB/Hbf und Rheindahlen (auch im Schienenverkehr),<br />

– dem ZOB/Hbf und Giesenkirchen,<br />

– Neuwerk und dem S-Bahnhaltepunkt Lürrip,<br />

– Hardt und Viersen,<br />

– Giesenkirchen und Korschenbroich (S-Bahnhaltepunkt) sowie<br />

– Rheydt-West und MG ZOB/Hbf westlich der Bahnlinie.<br />

Ferner wird eine verbesserte Zugänglichkeit des vorhandenen<br />

Schienennetzes über zusätzliche Bahnhaltepunkte gewünscht,<br />

z. B. in Eicken-Hoven und im Bereich der FH <strong>Mönchengladbach</strong>.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

155


Solche Detailuntersuchungen und -planungen <strong>zum</strong> ÖPNV-Netz<br />

sind Aufgabe des Nahverkehrsplans. Im Rahmen des derzeit in<br />

Arbeit befindlichen Verkehrsentwicklungsplans <strong>Mönchengladbach</strong><br />

können allerdings Ansätze für die notwendige ÖPNV-<br />

Net<strong>zum</strong>gestaltung formuliert werden, an denen sich eine spätere<br />

Detailplanung orientiert.<br />

• Hinweise und Anregungen aus den Bezirksvertretungen<br />

<strong>zum</strong> Radverkehr<br />

Folgende allgemeine Hinweise und Anregungen <strong>zum</strong> Radverkehr<br />

wurden in den Bezirksvertretungen formuliert:<br />

Tabelle A 3-3: Anregungen aus den Bezirksvertretungen <strong>zum</strong> Fußgänger-<br />

und Radverkehr<br />

Radverkehrsanlagen an allen Hauptverkehrsstraßen<br />

Verbesserung der vorhandenen Radverkehrsanlagen<br />

Anlage von Querungshilfen sowie punktuelle Ergänzung von Gehwegen<br />

Straßenräumliche Aufwertung kleiner und mittlerer Versorgungszentren<br />

Darüber hinaus kamen einige konkrete Vorschläge <strong>zum</strong> Ausbau<br />

von Radverkehrsrouten abseits von Straßen, u. a. auf oder entlang<br />

ehemaliger Bahntrassen, z. B. von Willich über Bettrath zur Kaldenkirchener<br />

Straße sowie zwischen dem Berliner Platz und der<br />

Nordstraße.<br />

• Hinweise und Anregungen aus den Bezirksvertretungen<br />

<strong>zum</strong> Fußgängerverkehr<br />

Die Maßnahmenvorschläge <strong>zum</strong> Fußgängerverkehr aus den Bezirksvertretungen<br />

waren <strong>zum</strong> großen Teil sehr konkret und gingen<br />

damit über die Formulierung von Zielvorstellungen und allgemeinen<br />

Hinweisen deutlich hinaus. Auch diese konkreten Maßnahmenvorschläge<br />

wurden vollständig protokolliert und im Rahmen<br />

der Aufstellung des straßenräumlichen Handlungskonzepts berücksichtigt.<br />

Die Hinweise bezogen sich häufig auf zu schmale<br />

Gehwege, fehlende Querungsstellen sowie auf die Anforderungstaster<br />

an Lichtsignalanlagen.<br />

Bürgerschaft<br />

Die Bürger der <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong> waren mit Verteilung der<br />

ersten Broschüre <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan aufgefordert, im<br />

weiteren Verfahren per Email, Post oder Telefon ihre Hinweise und<br />

Anregungen einzubringen. Davon wurde bereits nach Abschluss<br />

der Analysephase rege Gebrauch gemacht.<br />

Hinweise und Kritikpunkte, die nicht in direktem Zusammenhang<br />

mit dem Verkehrsentwicklungsplan (VEP) standen, wurden direkt<br />

an die entsprechenden Fachämter und Abteilungen weitergeleitet.<br />

Im Folgenden sind lediglich die Anregungen, die den VEP betreffen,<br />

zusammengefasst.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

156


• Hinweise und Anregungen aus der Bürgerschaft <strong>zum</strong> motorisierter<br />

Individualverkehr (MIV)<br />

Im Bereich des motorisierten Individualverkehrs wurden die folgenden<br />

Anregungen und Hinweise geäußert:<br />

– mehr bzw. funktionierende Grüne Wellen<br />

– in den Abend- und Nachtstunden zu lange Rotphasen<br />

– in vielen Bereichen wird Anwohnerparken gewünscht<br />

– Umwandlung von Parkbuchten in Ladezonen, Verlagerung des<br />

Parkens in die Parkhäuser<br />

– Stauvermeidung durch verbesserte Verkehrsabwicklung an<br />

den Knotenpunkten<br />

– Verringerung des Durchgangsverkehrs und Vermeidung von<br />

Schleichverkehr<br />

– Überprüfung der Wegweisung<br />

– mehr Tempo 30-Zonen<br />

– Reduzierung von Schildern und Signalanlagen, dafür Beruhigung<br />

durch Einbauten<br />

– Verkehrsberuhigung bzw. Verdeutlichung von Ortseingangssituationen<br />

– Problematik der Verkehrssituation MG-Ost (L 19/A 44 – ja oder<br />

nein?)<br />

– Überarbeitung des Hauptverkehrsstraßennetzes<br />

• Hinweise und Anregungen aus der Bürgerschaft <strong>zum</strong> öffentlichen<br />

Personennahverkehr (ÖPNV)<br />

Zum ÖPNV wurden die folgenden Wünsche geäußert:<br />

– besseres Angebot in den Abendstunden und am Wochenende<br />

– mehr Schnellbusse,<br />

– Überarbeitung der Linienführung,<br />

– Ringlinie z. B. über den Mittleren Ring,<br />

– Verbindung MG Hbf – Giesenkirchen.<br />

• Hinweise und Anregungen aus der Bürgerschaft <strong>zum</strong><br />

Fußgänger- und Radverkehr<br />

Im Bereich des Fußgänger- und Radverkehrs sehen die <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Bürger folgende Verbesserungsmöglichkeiten:<br />

– mehr gesicherte Überquerungsstellen, insbesondere an<br />

Hauptverkehrsstraßen,<br />

– keine Erfordernis einer individuellen Grün-Anforderung an Signalanlagen<br />

für Fußgänger,<br />

– längere Grünzeiten für Fußgänger,<br />

– mehr und bessere Radverkehrsanlagen (Netz und Qualität),<br />

– stärkere „Einschränkung“ des MIV zu Gunsten der Sicherheit<br />

von Fußgängern und Radfahrern.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

157


Anhang 4: Maßnahmen des ÖPNV-Zielkonzepts<br />

Tabelle A 4-1: ÖPNV-Zielkonzept – Maßnahmen, Bewertung, Kommentierung<br />

Nr.<br />

Maßnahmenvorschlag<br />

G1 Umgestaltung von Busbuchten<br />

zu Fahrbahnhaltestellen<br />

oder Haltestellenkaps<br />

(bis auf Ausnahmen)<br />

H1 Anlage eines zusätzlichen<br />

Bahnhaltepunkts im<br />

Bereich Bettrath/Hoven<br />

H2 Anlage eines zusätzlichen<br />

Bahnhaltepunkts im<br />

Bereich Berliner Platz<br />

H3 Anlage eines zusätzlichen<br />

Bahnhaltepunkts im<br />

Bereich Fachhochschule<br />

S1 Verdichtung der Bedienung<br />

des Haltepunkts<br />

Rheindahlen im Schienenverkehr<br />

S2 Verdichtung der Bedienung<br />

des Haltepunkts<br />

Wickrath im Schienen-<br />

verkehr<br />

S3 Verdichtung der Bedienung<br />

des Haltepunkts<br />

Odenkirchen im Schienenverkehr<br />

Verbesserung<br />

Erreichbarkeit<br />

Gesamtstädtische Oberziele<br />

im ÖPNV<br />

Verknüpfung<br />

Bus/Bahn<br />

ÖPNV-Teilsystem (Maßnahmenschwerpunkt)<br />

Bedienungsstandard<br />

gem. Nahverkehrsplan<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

Busnetz<br />

Schienennetz<br />

TaktHVZ Bedienungstakt<br />

(Hauptverkehrszeit)<br />

BZ Betriebszeit<br />

Vbef<br />

Beförderungsgeschwindigkeit<br />

UF Umweltfaktor<br />

AH<br />

Haltestellenabstand<br />

Zusammenfassende<br />

Bewertung/Kommentar<br />

158<br />

o o x x - Umgestaltung von Busbuchten zu<br />

Fahrbahnhaltestellen oder Haltestellenkaps<br />

ergibt eine Verbesserung<br />

der Verkehrssicherheit,<br />

kürzere Beförderungszeiten sowie<br />

einen höheren Fahrtkomfort für<br />

+ + + + x TaktHVZ: 30 Minuten<br />

BZ: 6-24 Uhr<br />

+ + + + x TaktHVZ: 30 Minuten<br />

BZ: 6-24 Uhr<br />

+ + + + x TaktHVZ: 30 Minuten<br />

BZ: 6-24 Uhr<br />

+ + x TaktHVZ: 30 Minuten<br />

BZ: 6-24 Uhr<br />

+ + x TaktHVZ: 30 Minuten<br />

BZ: 6-24 Uhr<br />

+ + x TaktHVZ: 30 Minuten*<br />

BZ: 6-24 Uhr<br />

*Derzeitiger 30-Minutentakt<br />

wird durch RE 8 (<strong>Mönchengladbach</strong>-Rommerskirchen)<br />

vorgegeben; Halt soll künftig<br />

entfallen/durch Regionalbahnhalt<br />

ersetzt werden<br />

die Fahrgäste im Bus.<br />

Bahnhaltepunkt erschließt die<br />

Gebiete Bettrath und Eicken.<br />

Bahnhaltepunkt erschließt die<br />

Gebiete Speick, Dahl, Hermges<br />

und Pesch.<br />

Bahnhaltepunkt erschließt neben<br />

der Fachhochschule nördliche<br />

Teile von Rheydt-Mitte und<br />

Rheydt-West.<br />

Maßnahme verbessert die Anbindung<br />

Rheindahlens an Rheydt<br />

und <strong>Mönchengladbach</strong> erheblich;<br />

kein SB erforderlich, dadurch<br />

Einsparung Betriebskosten/Ressourcen<br />

für andere Maß-<br />

nahmen.<br />

Maßnahme verbessert die Anbindung<br />

Wickraths an Rheydt und<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> erheblich;<br />

bzgl. SB siehe S1.<br />

Zielbewertung: ++ Sehr große Zielrelevanz + Große Zielrelevanz o geringe bis keine Zielrelevanz<br />

Maßnahme verändert nicht die<br />

Angebotsqualität im Schienenverkehr<br />

am Odenkirchener Bf. Sie<br />

bietet die Möglichkeit, den RE 8<br />

(<strong>Mönchengladbach</strong> – Rommerskirchen)<br />

zu beschleunigen, ggf.<br />

auch unter Wegfall des Halts in<br />

Jüchen-Hochneukirch.


Tabelle A 4-1 (Fortsetzung)<br />

Nr.<br />

Maßnahmenvorschlag<br />

SB1 Modifikation der vorhandenen<br />

Schnellbuslinie<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> –<br />

Elmpt (Grenze NL) mit<br />

Führung über Hardt<br />

SB2 Einführung einer Schnellbuslinie<strong>Mönchengladbach</strong><br />

– Neuwerk (ggf. mit<br />

Durchbindung in Richtung<br />

Willich)<br />

SB3 Einführung einer Schnellbuslinie<strong>Mönchengladbach</strong><br />

– Rheindahlen<br />

ST1 Einführung einer Buslinie<br />

Rheindahlen – Erkelenz<br />

SB4 Einführung einer Schnellbuslinie<br />

Rheydt – Wickrath<br />

Verbesserung<br />

Erreichbarkeit<br />

Gesamtstädtische Oberziele<br />

im ÖPNV<br />

Verknüpfung<br />

Bus/Bahn<br />

ÖPNV-Teilsystem (Maßnahmenschwerpunkt)<br />

Bedienungsstandard<br />

gem. Nahverkehrsplan<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

Busnetz<br />

Schienennetz<br />

TaktHVZ Bedienungstakt<br />

(Hauptverkehrszeit)<br />

BZ Betriebszeit<br />

Vbef<br />

Beförderungsgeschwindigkeit<br />

UF Umweltfaktor<br />

AH<br />

Haltestellenabstand<br />

+ + x x TaktHVZ: 30 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 35 km/h<br />

UF > 1,6<br />

+ + x x TaktHVZ: 30 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 35 km/h<br />

UF > 1,6<br />

+ + x TaktHVZ: 30 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 35 km/h<br />

UF > 1,6<br />

o o x x TaktHVZ: 10-20 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 19 km/h<br />

SB 81<br />

Takt 60 Minuten<br />

BZ 6-20 Uhr<br />

UF > 1,6<br />

AH i.d.R. > 600 m<br />

+ + x TaktHVZ: 30 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

umgesetzt<br />

mit BZ 5-21 Uhr<br />

Vbef > 35 km/h<br />

UF > 1,6<br />

Zusammenfassende<br />

Bewertung/Kommentar<br />

159<br />

Modifikation der Linienführung<br />

ermöglicht mit relativ geringem<br />

Aufwand eine hochwertige Anbindung<br />

des <strong>Stadt</strong>bezirks Hardt an<br />

das <strong>Mönchengladbach</strong>er Zentrum<br />

und den Hbf; sie ist Bestandteil<br />

des Nahverkehrsplans.<br />

Schnellbuslinie bietet eine hochwertige<br />

Anbindung des <strong>Stadt</strong>bezirks<br />

Neuwerk an das <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Zentrum und den Hbf.<br />

Die Maßnahme ist Bestandteil<br />

des Nahverkehrsplans. Eine Verlängerung<br />

nach Willich ist zu<br />

prüfen, eine Anbindung des <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Flughafens kann<br />

fakultativ erfolgen.<br />

Maßnahme soll das nicht ausreichende<br />

Angebot im Bahnverkehr<br />

(TaktHVZ derzeit 60-120 Minuten)<br />

zwischen Rheindahlen und <strong>Mönchengladbach</strong><br />

ergänzen.<br />

Sie ist Bestandteil des Nahver-<br />

kehrsplans.<br />

Standardbuslinie soll das Linienteilstück<br />

des Schnellbusses<br />

Rheydt – Erkelenz ersetzen. Das<br />

Schnellbuslinienteilstück Rheydt –<br />

Rheindahlen bleibt wegen des<br />

nicht ausreichenden Angebots im<br />

Bahnverkehr erhalten.<br />

Zielbewertung: ++ Sehr große Zielrelevanz + Große Zielrelevanz o geringe bis keine Zielrelevanz<br />

Maßnahme soll das nicht ausreichende<br />

Angebot im Bahnverkehr<br />

(TaktHVZ derzeit 60 Minuten) zwischen<br />

Wickrath und Rheydt ergänzen.<br />

Sie ist Bestandteil des<br />

Nahverkehrsplans.


Tabelle A 4-1 (Fortsetzung)<br />

Nr.<br />

Maßnahmenvorschlag<br />

SB5 Einführung einer Schnellbuslinie<strong>Mönchengladbach</strong><br />

– Rheydt – Giesenkirchen<br />

(ggf. mit Durchbindung<br />

in Richtung<br />

Neuss)<br />

SB4<br />

SB6 Einführung einer Schnellbuslinie<br />

Giesenkirchen –<br />

Korschenbroich Bf<br />

ST2 Modifikation der Buslinie<br />

Hardt – Rheindahlen<br />

ST3 Modifikation der Buslinie<br />

Rheindahlen – Wickrath<br />

ST4 Modifikation der Buslinie<br />

Wickrath – Odenkirchen<br />

ST5 Modifikation der Buslinie<br />

Odenkirchen – Rheydt<br />

001/002<br />

Verbesserung<br />

Erreichbarkeit<br />

Gesamtstädtische Oberziele<br />

im ÖPNV<br />

Verknüpfung<br />

Bus/Bahn<br />

ÖPNV-Teilsystem (Maßnahmenschwerpunkt)<br />

Bedienungsstandard<br />

gem. Nahverkehrsplan<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

Busnetz<br />

Schienennetz<br />

TaktHVZ Bedienungstakt<br />

(Hauptverkehrszeit)<br />

BZ Betriebszeit<br />

Vbef<br />

Beförderungsgeschwindigkeit<br />

UF Umweltfaktor<br />

AH<br />

Haltestellenabstand<br />

+ + x x TaktHVZ: 30 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 35 km/h<br />

UF > 1,6<br />

Takt 30 min<br />

BZ 5-20 Uhr<br />

ohne Durchbindung<br />

nach Neuss<br />

+ + x x TaktHVZ: 30 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 35 km/h<br />

UF > 1,6<br />

+ + x x TaktHVZ: 10-20 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 19 km/h<br />

UF > 1,6<br />

AH i.d.R. > 600 m<br />

+ + x x TaktHVZ: 10-20 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 19 km/h<br />

UF > 1,6<br />

AH i.d.R. > 600 m<br />

+ + x x TaktHVZ: 10-20 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 19 km/h<br />

UF > 1,6<br />

AH i.d.R. > 600 m<br />

+ + x x TaktHVZ: 10-20 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 19 km/h<br />

UF > 1,6<br />

AH i.d.R. > 600 m<br />

Zusammenfassende<br />

Bewertung/Kommentar<br />

160<br />

Durch Modifikation der vorhandenen<br />

Schnellbuslinien kann eine<br />

Direktverbindung im Schnellverkehr<br />

zwischen Giesenkirchen und<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> hergestellt<br />

werden. Eine Verlängerung in<br />

Richtung Neuss ist zu prüfen,<br />

insbesondere in Abhängigkeit von<br />

der Anbindung Giesenkirchens an<br />

Neuss über Korschenbroich Bf.<br />

Schnellbuslinie soll die Anbindung<br />

Giesenkirchens an das S-<br />

Bahnnetz im Gegensatz <strong>zum</strong><br />

Bestand (Takt von 5-8 Uhr und<br />

15-18 Uhr derzeit 60 Minuten)<br />

deutlich verbessern. Die Maßnahme<br />

ist Bestandteil des Nah-<br />

verkehrsplans.<br />

Zielbewertung: ++ Sehr große Zielrelevanz + Große Zielrelevanz o geringe bis keine Zielrelevanz<br />

Busline soll die im Nahverkehrsplan<br />

gesteckten Zielsetzungen<br />

(Takt, BZ, Vbef) erfüllen.<br />

s.o.<br />

s.o.<br />

s.o.<br />

Takt bis 20 Uhr: 10 min<br />

Takt bis 21 Uhr: 20 min<br />

danach: 60 min


Tabelle A 4-1 (Fortsetzung)<br />

Nr.<br />

Maßnahmenvorschlag<br />

ST7 Modifikation der Buslinie<br />

Giesenkirchen – Rheydt<br />

004<br />

ST9 Modifikation der Buslinie<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> –<br />

Rheydt<br />

ST10 Modifikation der Buslinie<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> –<br />

Neuwerk/Bettrath<br />

Verbesserung<br />

Erreichbarkeit<br />

Gesamtstädtische Oberziele<br />

im ÖPNV<br />

Verknüpfung<br />

Bus/Bahn<br />

ÖPNV-Teilsystem (Maßnahmenschwerpunkt)<br />

Bedienungsstandard<br />

gem. Nahverkehrsplan<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

Busnetz<br />

Linie : 015 / 003 / 033 / 007 / 036 / 010<br />

Taktt: 20 min/20 min/20 min/40 min/20 min/20 min<br />

ST11 Modifikation der Buslinie<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> –<br />

Viersen<br />

019<br />

ST12 Modifikation der Buslinie<br />

<strong>Mönchengladbach</strong> –<br />

Hardt<br />

013/023<br />

Schienennetz<br />

TaktHVZ Bedienungstakt<br />

(Hauptverkehrszeit)<br />

BZ Betriebszeit<br />

Vbef<br />

Beförderungsgeschwindigkeit<br />

UF Umweltfaktor<br />

AH<br />

Haltestellenabstand<br />

+ + x x TaktHVZ: 10-20 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 19 km/h<br />

UF > 1,6<br />

AH i.d.R. > 600 m<br />

+ + x x TaktHVZ: 10-20 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 19 km/h<br />

UF > 1,6<br />

AH i.d.R. > 600 m<br />

+ + x x TaktHVZ: 10-20 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 19 km/h<br />

UF > 1,6<br />

AH i.d.R. > 600 m<br />

+ + x x TaktHVZ: 10-20 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 19 km/h<br />

UF > 1,6<br />

AH i.d.R. > 600 m<br />

+ + x x TaktHVZ: 10-20 Minuten<br />

BZ: 6-22 Uhr<br />

Vbef > 19 km/h<br />

UF > 1,6<br />

AH i.d.R. > 600 m<br />

Zielbewertung: ++ Sehr große Zielrelevanz + Große Zielrelevanz o geringe bis keine Zielrelevanz<br />

Zusammenfassende<br />

Bewertung/Kommentar<br />

161<br />

Busline soll die im Nahverkehrsplan<br />

gesteckten Zielsetzungen<br />

(Takt, BZ, Vbef) erfüllen.<br />

s.o.<br />

s.o.<br />

s.o.<br />

Takt bis 19.30 Uhr: 20 min<br />

BZ 4-0 Uhr<br />

s.o.


Anhang 5: Maßnahmen des Zielkonzepts Radverkehr<br />

Tabelle A 5-1: Zielkonzept Fahrradverkehr– Maßnahmen, Bewertung,<br />

Kommentierung<br />

Nr.<br />

Maßnahmenvorschlag<br />

1 Anlage eines gemeinsamen Geh- und<br />

Radwegs an der L 390 zwischen Anschlussstelle<br />

A 52 und <strong>Stadt</strong>grenze<br />

Korschenbroich (im nördlichen Ab-<br />

schnitt Kraftfahrstraße)<br />

2 Anlage eines gemeinsamen Geh- und<br />

Radwegs auf der ehemaligen Bahntrasse<br />

Willich – <strong>Mönchengladbach</strong><br />

zwischen Willich und Spielkaulenweg<br />

bzw. geplanter Verlängerung Künkels-<br />

traße<br />

3 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

im Zuge der geplanten Verlängerung<br />

der Künkelstraße<br />

4 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

im Zuge der geplanten Verlängerung<br />

des Nordrings<br />

5 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

an der neuen Ost-West-<br />

Straße<br />

6 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

im Zuge des geplanten Ausbaus<br />

der Breitenbachstraße<br />

7 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

an der Bismarckstraße<br />

8 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

im Zuge der geplanten Umgehung<br />

der Burggrafenstraße<br />

Förderung des<br />

Radverkehrs<br />

Gesamtstädtische Oberziele<br />

im Radverkehr<br />

Verbesserung<br />

Verträglichkeit/Sicherheit<br />

Zusammenfassende<br />

Bewertung/Kommentar<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

162<br />

+ + Die Maßnahme stellt eine wichtige Verbindung zwischen<br />

dem Niersradweg, dem <strong>Stadt</strong>bezirk Neuwerk und dem<br />

dort geplanten Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse<br />

sowie der Radroute im Wald bei Donk her.<br />

+ + o Die vom Straßennetz unabhängige Führung ermöglicht<br />

eine zügige und qualitätsvolle Verbindung von Willich<br />

bzw. Neuwerk und Eicken bzw. dem <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Zentrum mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand.<br />

+ + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

Erschließungsfunktionen für die im Zuge<br />

der Verlängerung der Künkelstraße geplanten Nutzungen.<br />

+ + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

Erschließungsfunktionen für die im Gebiet<br />

der Verlängerung des Nordrings vorhandenen Gewerbenutzungen.<br />

+ + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbin-<br />

Anlage eines<br />

Radweges erfolgt<br />

dungsfunktion Erschließungsfunktionen im <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Zentrum.<br />

+ + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

Erschließungsfunktionen im Gebiet City-<br />

Ost. Die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme<br />

im Radverkehr werden behoben.<br />

+ + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

Erschließungsfunktionen im <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Zentrum. Die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme<br />

im Radverkehr werden behoben.<br />

+ + + Die neue Radverkehrsanlage kann wichtige Verbindungs-<br />

bzw. Erschließungsfunktionen zwischen der Aachener<br />

Straße, Hehner Straße, Wehnerstraße und Waldnieler<br />

Straße erfüllen. Mit der geplanten Umgehung der Burggrafenstraße<br />

können die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme<br />

in der Burggrafenstraße selbst ohne<br />

zusätzliche Maßnahmen behoben werden.<br />

Zielbewertung: ++ Sehr große Zielrelevanz + Große Zielrelevanz o geringe bis keine Zielrelevanz


Tabelle A 5-1 (Fortsetzung)<br />

Nr.<br />

Maßnahmenvorschlag<br />

9 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

an der Bahnstraße<br />

10 Anlage eines gemeinsamen Geh- und<br />

Radwegs an der Landgrafenstraße<br />

11 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

an der Brunnenstraße<br />

12 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens/Modifikation<br />

der bestehenden<br />

Radverkehrsanlage im Zuge der geplanten<br />

inneren Westtangente über<br />

Seilerweg, Heinrich-Pesch-Straße<br />

und geplanter Straße über den Güterbahnhof<br />

Rheydt bis zur Hubertusstraße<br />

inkl. Anbindung dieser Radachse an<br />

den Rheydter Ring über die Hohlstraße<br />

13 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

im Zuge der geplanten Ertüchtigung<br />

des innerstädtischen Straßenzugs<br />

Südstraße/Am Gerstacker/Otto-<br />

Saffran-Straße inkl. einer Neuanlage<br />

eines Radverkehrsangebots an der<br />

Verbindung zwischen Hauptstraße und<br />

Friedensstraße<br />

14 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

an der Friedensstraße<br />

15 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens/Modifikation<br />

der bestehenden<br />

Radverkehrsanlage an der Dahlener<br />

Straße zwischen Kranichstraße und<br />

Rheydter Ring inkl. eines Radfahrstreifens<br />

entgegen der Einbahnstraße zwi-<br />

schen Bachstraße und Rheydter Ring<br />

16 Ergänzung eines Radfahrstreifens in<br />

der Bachstraße entgegen der Einbahnstraße<br />

zwischen Dahlener Straße und<br />

Rheydter Ring<br />

Förderung des<br />

Radverkehrs<br />

Gesamtstädtische Oberziele<br />

im Radverkehr<br />

Verbesserung<br />

Verträglichkeit/Sicherheit<br />

Zusammenfassende<br />

Bewertung/Kommentar<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

163<br />

+ + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

Erschließungsfunktionen im Gebiet Holt.<br />

Die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme im<br />

Radverkehr werden behoben.<br />

+ + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

Erschließungsfunktionen für die anliegenden<br />

Gewerbenutzungen. Die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme<br />

im Radverkehr werden behoben.<br />

realisiert + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbin-<br />

dungsfunktion Erschließungsfunktionen im Gebiet Dahl.<br />

+ + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der wichtigen<br />

Verbindungsfunktion zwischen den <strong>Stadt</strong>bezirken <strong>Stadt</strong>mitte,<br />

Rheydt-West und Rheydt-Mitte Erschließungsfunk-<br />

<strong>zum</strong> Teil<br />

realisiert<br />

tionen in den Gebieten Schrievers und Schmölderpark.<br />

Mit der geplanten Umgehung der Wickrather Straße<br />

können die dort vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme<br />

ohne zusätzliche Maßnahmen behoben werden.<br />

+ + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der wichtigen<br />

Verbindungsfunktion zwischen den <strong>Stadt</strong>bezirken <strong>Stadt</strong>mitte,<br />

Volksgarten und Rheydt-Mitte Erschließungsfunktionen<br />

in den Gebieten Hermges und Gewerbegebiet<br />

Bonnenbroich.<br />

+ + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

zwischen Rheydt-Zentrum und der Radachse<br />

auf der ehemaligen Bahnlinie <strong>zum</strong> Bf Mülfort Erschließungsfunktionen<br />

im Gebiet Hoster. Die vorhandenen<br />

großen Verträglichkeitsprobleme im Radverkehr<br />

werden behoben.<br />

+ + + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbin-<br />

Zwischen<br />

Kranichstraße<br />

und Spinne<br />

Morr realisiert<br />

dungsfunktion zwischen Rheydt-West und Rheydt-Mitte<br />

Erschließungsfunktionen in den Gebieten Schrievers und<br />

Morr. Die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme<br />

im Radverkehr werden behoben.<br />

+ + + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

zwischen Rheydt-West und Rheydt-Mitte<br />

Erschließungsfunktionen in den Gebieten Schrievers und<br />

Morr. Die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme<br />

im Radverkehr werden behoben.<br />

Zielbewertung: ++ Sehr große Zielrelevanz + Große Zielrelevanz o geringe bis keine Zielrelevanz


Tabelle A 5-1 (Fortsetzung)<br />

Nr.<br />

Maßnahmenvorschlag<br />

17 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens/Modifikation<br />

der bestehenden<br />

Radverkehrsanlage an der Odenkirchener<br />

Straße zwischen Rheydter<br />

Ring und Giesenkirchener Straße<br />

18 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

an der Verlängerung der<br />

Schlachthofstraße zwischen Odenkirchener<br />

Straße und Steinstraße<br />

19 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

im Zuge der geplanten Ergänzungsstrecken<br />

des Mittleren Rings<br />

zwischen Hubertusstraße und Geistenbecker<br />

Ring sowie zwischen Stapper<br />

Weg und Duvenstraße<br />

20 Anlage eines gemeinsamen Geh- und<br />

Radwegs an der L 19n zwischen Anschlussstelle<br />

A 46 und der Ritterstraße<br />

(siehe dazu Planungsvorhaben des<br />

Landes)<br />

21 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

an der Rheindahlener Straße<br />

zwischen Adolf-Kempken-Weg und<br />

Sandstraße<br />

22 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens/Modifikation<br />

der bestehenden<br />

Radverkehrsanlage an der Sandstraße<br />

zwischen Ortseingang und Rheindah-<br />

lener Straße.<br />

23 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

an der Wickrathhahner Straße<br />

zwischen Sandstraße und Beckrather<br />

Straße<br />

24 Anlage eines gemeinsamen Geh- und<br />

Radwegs an der K 20 zwischen Am<br />

Chur und Brücke A 46<br />

25 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

an der Rossweide und Wetschewell<br />

bzw. Karlstraße zwischen<br />

Gelderner Straße und Jülicher Straße<br />

Förderung des<br />

Radverkehrs<br />

Gesamtstädtische Oberziele<br />

im Radverkehr<br />

Verbesserung<br />

Verträglichkeit/Sicherheit<br />

Zusammenfassende<br />

Bewertung/Kommentar<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

164<br />

+ + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbin-<br />

<strong>zum</strong> Teil realisiert <br />

dungsfunktion zwischen Rheydt-Mitte und Odenkirchen<br />

Erschließungsfunktionen in den Gebieten Heyden und<br />

Mülfort. Die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme<br />

im Radverkehr werden behoben.<br />

+ + + Die neue Radverkehrsanlage stellt eine direktere Verbin-<br />

beidseitiger<br />

Radweg realisiert <br />

dung zwischen Odenkirchener Straße und Duvenstraße<br />

her. Die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme<br />

im Radverkehr in der Steinsstraße werden durch deren<br />

Kfz-Entlastung behoben.<br />

+ + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt hauptsächlich Verbindungsfunktionen<br />

zwischen Rheydt-West, Rheydt-Mitte<br />

und Odenkirchen.<br />

+ + Die neue Radverkehrsanlage schafft auf <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet direkte Verbindungen zwischen<br />

Odenkirchen-Ost, Giesenkirchen, Rheydt-Mitte und<br />

Volksgarten. Desweiteren können Teile von Rheydt-Mitte,<br />

Giesenkirchen und Bonnenbroich rückwärtig erschlossen<br />

werden. Bei Zoppenbroich bestehen Anschlussmöglichkeiten<br />

an den Niersradweg.<br />

+ + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

zwischen Rheindahlen und Wickrath Erschließungsfunktionen<br />

im Wickrather Ortskern (<strong>zum</strong> Bf).<br />

Die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme im<br />

Radverkehr werden durch den Lückenschluss behoben..<br />

+ + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

zwischen Wickrathhahn und Wickrath (Bf)<br />

Erschließungsfunktionen im südlich des Wickrather Ortskerns.<br />

Die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme<br />

im Radverkehr werden behoben..<br />

+ + Die neue Radverkehrsanlage liegt an einer wichtigen<br />

Querungsmöglichkeit der Bahnlinie Aachen – <strong>Mönchengladbach</strong>.<br />

Es besteht ferner eine Anbindung an den Niersradweg.<br />

+ + Die neue Radverkehrsanlage verbindet den Wickrather<br />

Ortskern mit Beckrath und Herrath sowie dem Erkelenzer<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet.<br />

+ + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der wichtigen<br />

Verbindungsfunktion zwischen Wickrath und Odenkirchen<br />

Erschließungsfunktionen an der Straße Wetschewell.<br />

Es bestehen ferner Anbindungen an den Niersradweg.<br />

Zielbewertung: ++ Sehr große Zielrelevanz + Große Zielrelevanz o geringe bis keine Zielrelevanz


Tabelle A 5-1 (Fortsetzung)<br />

Nr.<br />

Maßnahmenvorschlag<br />

26 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens<br />

an der Von-der-Helm-Straße<br />

27 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens/Modifikation<br />

der bestehenden<br />

Radverkehrsanlage an der Hoemenstraße/Kölner<br />

Straße zwischen Duvens-<br />

traße und Talstraße<br />

28 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens/Modifikation<br />

der bestehenden<br />

Radverkehrsanlage an der Roermonder<br />

Straße zwischen Vorster Straße<br />

(L 371) und Nicodemstraße<br />

29 Anlage eines Schutz- oder Radfahrstreifens/Modifikation<br />

der bestehenden<br />

Radverkehrsanlage am Straßenzug<br />

Waldnieler Straße/Hittastraße/Speicker<br />

Straße/Fliethstraße<br />

30 Verbesserung der vorhandenen Radverkehrsanlage<br />

am Straßenzug Limitenstraße/Gartenstraße<br />

Förderung des<br />

Radverkehrs<br />

Gesamtstädtische Oberziele<br />

im Radverkehr<br />

Verbesserung<br />

Verträglichkeit/Sicherheit<br />

Zusammenfassende<br />

Bewertung/Kommentar<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

165<br />

+ + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

zwischen Odenkirchen und Wickrathberg<br />

Erschließungsfunktionen im Gebiet Güdderath, insbesondere<br />

an das dortige Gewerbegebiet.<br />

+ + + Die neue Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

zwischen Odenkirchen und Jüchen Erschließungsfunktionen<br />

südlich des Ortskerns Odenkirchen<br />

sowie in Sasserath. Es besteht ferner eine Anbindung<br />

an den Niersradweg.<br />

+ + + Die Radverkehrsanlage ergibt eine sichere Alternativführung<br />

des Radverkehrs parallel zur Waldnieler Straße.<br />

+ + + Die Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

Erschließungsfunktionen im <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Zentrum. Die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme<br />

im Radverkehr werden behoben.<br />

+ + + Die Radverkehrsanlage erfüllt neben der Verbindungsfunktion<br />

Erschließungsfunktion für das Rheydter Zentrum.<br />

Die vorhandenen großen Verträglichkeitsprobleme<br />

im Radverkehr werden behoben.<br />

Zielbewertung: ++ Sehr große Zielrelevanz + Große Zielrelevanz o geringe bis keine Zielrelevanz


Anhang 6: Pilotprojekt „Kinderstadtteilplan<br />

Rheydt-Mitte“ – Kartografisches Ergebnis<br />

Kartografische Bearbeitung: <strong>Stadt</strong> <strong>Mönchengladbach</strong>, FB Vermessung<br />

und Kataster auf Grundlage einer Aufnahme der relevanten Verkehrsinfrastruktur<br />

vor Ort sowie Durchführung und Auswertung einer Beteiligungsphase<br />

gemeinsam mit Kindern und Lehrer/innen der katholischen<br />

Grundschule Waisenhausstraße durch BSV; an den Unterrichtsprojekten<br />

hat die Polizei <strong>Mönchengladbach</strong> maßgeblich mitgewirkt.<br />

Als Arbeitsgrundlage und Anleitung<br />

für die Unterrichtsprojekte<br />

wurden von BSV Arbeitsmaterialien<br />

(siehe Titelblatt links) ausgearbeitet<br />

und an die Schule<br />

weitergegeben. Diese Materialien<br />

stehen für künftige Projekte<br />

in anderen <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />

Schulen zur Verfügung.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

166


Anhang 7: Straßenräumliches Handlungskonzept<br />

– Maßnahmenpläne für die <strong>Stadt</strong>teile<br />

Im Folgenden sind die Pläne <strong>zum</strong> straßenräumlichen Handlungskonzept<br />

für die einzelnen <strong>Stadt</strong>teile getrennt für Maßnahmen <strong>zum</strong><br />

Fußgänger- und Fahrradverkehr dargestellt. Die Nummern beziehen<br />

sich auf eine Auflistung der einzelnen Maßnahmen.<br />

Folgende Maßnahmentypen werden im straßenräumlichen Handlungskonzept<br />

<strong>zum</strong> Fußgängerverkehr unterschieden:<br />

Anlage oder Modifikation einer Überquerungshilfe für<br />

Fußgänger und/oder Radfahrer (in der Regel Ergänzung<br />

einer Mittelinsel oder eines Fußgängerüberwegs),<br />

Anlage/Modifikation einer Ortseingangssituation (zur<br />

Dämpfung der Kfz-Geschwindigkeiten beim Übergang<br />

vom Außerorts- <strong>zum</strong> Innerortsverkehr),<br />

Umgestaltung einer Bushaltestelle (z. B. Rückbau einer<br />

Busbucht zu Fahrbahnhaltestelle bzw. Haltestellenkap),<br />

Zusammenhängende Umgestaltung eines Straßenraums<br />

(zur Verbesserung der Gesamtsituation, auch unter Berücksichtigung<br />

vorhandener Aufenthaltsfunktionen),<br />

Umgestaltung eines Knotenpunkts (z. B. Rückbau oder<br />

Ergänzung von Abbiegestreifen oder Modifikation von<br />

Kurvenradien),<br />

Modifikation der Parkordnung oder Maßnahmen zur Einhaltung<br />

der vorhandenen Parkordnung (in der Regel Verlagerung<br />

von Gehwegparken auf die Fahrbahn),<br />

Anlage oder bauliche Verbreiterung eines Gehwegs.<br />

Angesichts der Maßstabsebene des straßenräumlichen Handlungskonzepts<br />

kann es sich im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans<br />

allenfalls um eine Auswahl von Maßnahmentypen handeln,<br />

die bei einer späteren Realisierung konkretisiert werden<br />

müssen.<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

167


Straßenräumliches Handlungskonzept <strong>Mönchengladbach</strong><br />

Straßenräumliches Handlungskonzept <strong>Mönchengladbach</strong> -<br />

Radverkehr<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

168


Straßenräumliches Handlungskonzept Rheydt-Mitte<br />

Straßenräumliches Handlungskonzept Rheydt-West<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

169


Straßenräumliches Handlungskonzept Hardt<br />

Straßenräumliches Handlungskonzept Hardt - Radverkehr<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

170


Straßenräumliches Handlungskonzept Neuwerk<br />

Straßenräumliches Handlungskonzept Neuwerk - Radverkehr<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

171


Straßenräumliches Handlungskonzept Odenkirchen<br />

Straßenräumliches Handlungskonzept Odenkirchen- Radverkehr<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

172


Straßenräumliches Handlungskonzept Rheindahlen<br />

Straßenräumliches Handlungskonzept Rheindalen - Radverkehr<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

173


Straßenräumliches Handlungskonzept Wickrath<br />

Straßenräumliches Handlungskonzept Wickrath - Radverkehr<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

174


Straßenräumliches Handlungskonzept Volksgarten<br />

Straßenräumliches Handlungskonzept Volksgarten -<br />

Radverkehr<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht<br />

-Entwurf-<br />

175


Straßenräumliches Handlungskonzept Giesenkirchen<br />

Straßenräumliches Handlungskonzept Giesenkirchen -<br />

Radverkehr<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>zum</strong> Verkehrsentwicklungsplan <strong>Mönchengladbach</strong> � Schlussbericht ENTWURF<br />

176

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