21.04.2017 Aufrufe

Zukunftsstrategie: Industrie 4.0 (2017)

Hannover Messe und Cebit wachsen – vereint vom Topthema Industrie 4.0 – immer stärker zusammen, so heißt es in den Medien. Das ist ein gutes Zeichen: Die drei großen Industrieverbände Bitkom, VDMA und ZVEI, treiben die branchenübergreifende Zusammenarbeit bei Industrie 4.0 seit langem gemeinsam voran. Eine Sonderveröffentlichung der AD HOC Gesellschaft für Public Relations mbH als Beilage zum Handelsblatt am 21. April 2017. Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.

Hannover Messe und Cebit wachsen – vereint vom Topthema Industrie 4.0 – immer stärker zusammen, so heißt es in den Medien. Das ist ein gutes Zeichen: Die drei großen Industrieverbände Bitkom, VDMA und ZVEI, treiben die branchenübergreifende Zusammenarbeit bei Industrie 4.0 seit langem gemeinsam voran.

Eine Sonderveröffentlichung der AD HOC Gesellschaft für Public Relations mbH als Beilage zum Handelsblatt am 21. April 2017.

Konzept und Realisierung: AD HOC PR, Gütersloh.

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AUS DER WISSENSCHAFT<br />

Social Networked<br />

Industry<br />

Die vierte industrielle Revolution mit ihren autonomen Maschinen<br />

wird die Arbeitswelt einmal mehr grundlegend verändern.<br />

DER AUTOR<br />

Prof. Dr. Michael ten Hompel<br />

Geschäftsführender Institutsleiter<br />

Fraunhofer-Institut für Materialfluss<br />

und Logistik<br />

Nach der Mechanisierung der Maschinen und<br />

der Elektrifizierung mit der Einführung des<br />

Fließbandes erfolgte in den achtziger Jahren<br />

die Automatisierung und Einführung des Roboters.<br />

Die Betrachtung der zurückliegenden drei Revolutionen<br />

gibt Anlass zum Optimismus, dass auch<br />

bei der vierten Revolution am Ende nicht weniger,<br />

sondern im Gegenteil sogar mehr Arbeitsplätze<br />

entstehen werden. Erneut werden sich<br />

jedoch Gestalt, Inhalt und Organisation der Arbeit<br />

grundlegend wandeln.<br />

MENSCHEN GESTALTEN DIE REVOLUTION<br />

Mit der Einführung autonomer Maschinen oder cyberphysischer<br />

Systeme wird sich die Welt effizienter<br />

und zugleich flexibler steuern<br />

lassen. Diese Erkenntnis<br />

hat sich mittlerweile<br />

weltweit und im vornhinein<br />

durchgesetzt. Die technologischen<br />

Grundlagen dafür<br />

sind bereits vorhanden.<br />

Trotzdem werden Prinzipien<br />

der Selbststeuerung<br />

und erst recht der Selbstorganisation<br />

auf Basis autonomer<br />

Maschinen nicht<br />

konsequent eingesetzt.<br />

Das verwundert nicht, handelt<br />

es sich doch um einen<br />

revolutionären Wandel,<br />

der die klassische Wertschöpfungskette<br />

quasi auf<br />

den Kopf stellt. Aufzuhalten<br />

ist der Wandel allerdings<br />

nicht. Die Fachwelt<br />

wird schon auf der diesjährigen<br />

Hannover Messe<br />

mehr Beispiele autonomer<br />

und cyberphysischer Systeme<br />

sehen als je zuvor und<br />

die Prognosen zu deren<br />

Wachstumszahlen und industrieller<br />

Durchdringung<br />

werden sich einmal mehr<br />

überschlagen.<br />

Es gibt also gute Gründe, sich mit autonomen Systemen<br />

zu beschäftigen und zu schauen, was wir mit all<br />

den neuen Maschinen und Möglichkeiten anfangen<br />

und wie wir sie für uns – den Menschen – nutzen<br />

können. Wie bei allen vorherigen Revolutionen dominiert<br />

auch diesmal die Angst vor der unsozialen<br />

Welt mit menschenleeren Fabriken. Es wird jedoch<br />

nicht so kommen – im Gegenteil: Diese Revolution<br />

können wir gestalten, denn wir denken sie uns gerade<br />

erst aus. Natürlich ist davon auszugehen, dass<br />

das, was technisch möglich ist, auch umgesetzt wird.<br />

Aber wir bestimmen, wie die neue Technik für den<br />

Menschen und die Gestaltung seiner Arbeit genutzt<br />

wird.<br />

„SOCIAL NETWORKED INDUSTRY“ SCHAFFEN<br />

Dabei kommen Fragen auf, die am Grundverständnis<br />

und an den Normen rütteln, nach denen wir leben.<br />

Diese werden schon heute in den USA anders<br />

beantwortet als in Europa. Was sagen wir dem Programmierer,<br />

der nach dem Selbstbestimmungsrecht<br />

über unsere Daten fragt? Oder der Programmiererin,<br />

die einen Roboter programmiert, um zu erkennen,<br />

ob ein Mensch überfordert ist oder sich einfach<br />

nur vor der Arbeit drückt?<br />

Die große Herausforderung der vierten industriellen<br />

Revolution liegt nicht in der Technik. Die zentrale<br />

Frage lautet: Wie organisieren wir verantwortliches<br />

Handeln im Dreiklang zwischen Subjekt, Objekt<br />

und Autorität? Die Antworten müssen jetzt gegeben<br />

werden, da ein Teil der Objekte sich bereits zu lernenden,<br />

ihr Verhalten anpassenden Schwärmen autonomer<br />

Maschinen entwickelt hat. Es liegt an uns,<br />

eine „maschinelle Verantwortung“ zu postulieren<br />

und den Widerspruch aufzulösen, der hierin liegt.<br />

Schließlich geht man bis heute davon aus, dass nur<br />

Menschen und nicht Maschinen Verantwortung tragen<br />

können. Unser Anspruch muss es sein, die neue<br />

Welt, in der Menschen und Maschinen als Partner<br />

in sozialen Netzwerken zusammenarbeiten, sozial zu<br />

gestalten und so eine „Social Networked Industry“<br />

zu schaffen.<br />

www.iml.fraunhofer.de<br />

www.fraunhofer.de<br />

Hannover Messe | Halle 2, Stand C22<br />

Hannover Messe | Halle 00, Stand X00<br />

Mensch und Maschine –<br />

Partner in sozialen Netzwerken<br />

Foto: peshkova/Fotolia<br />

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