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Fair Wohnen Sept.2012 - Mietervereinigung Österreichs

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FAIR<br />

NR. 03 | September 2012<br />

MAGAZIN DER MIETERVEREINIGUNG ÖSTERREICHS<br />

Unter einem Dach:<br />

Rechtliches rund ums Haustier<br />

Herbstklassiker:<br />

Apfelkuchen<br />

IM „ESSBAREN TIERGARTEN“:<br />

Georg Niedermühlbichler im<br />

Gespräch mit Josef Zotter<br />

Leben<br />

mit Tieren<br />

Hundeprofi<br />

Martin Rütter live<br />

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P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien, Postzul.Nr. 02Z033986M, ZVR-Nr. 563290909 WOHNEN<br />

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<br />

Fotos: Johannes Zinner, Petra Rautenstrauch, Gunda Dittrich<br />

4<br />

Zu Besuch im „Essbaren Tiergarten“<br />

Vorzeige-Landwirt und Chocolatier Josef Zotter<br />

lud MVÖ-Präsident Georg Niedermühlbichler zum<br />

Gespräch in die Steiermark. Ein Talk über Lebensmittelpolitik<br />

und das Schlachten von Tieren.<br />

Aktuell<br />

04 Georg Niedermühlbichler im Gespräch<br />

mit Chocolatier und Vorzeige-Bauer<br />

Josef Zotter.<br />

08 Neues Energieausweisvorlagegesetz<br />

tritt ab 1. 12. 2012 in Kraft.<br />

10 Termine, Bücher, News.<br />

Thema<br />

12 Tierfreundin Maggie Entenfellner zeigt<br />

ihren Möbel-„Liebling“.<br />

16 Auch Hunde und Katzen haben<br />

Rechte! Das Bundesgesetz über den<br />

Schutz der Tiere (TSchG).<br />

22 10 Dinge, die Sie sich überlegen<br />

müssen, bevor Sie ein Tier anschaffen.<br />

23 Alles im Rahmen: Wie Fotos am<br />

schönsten zur Geltung kommen.<br />

24 25 Dinge, die Sie noch nicht über<br />

Tiere in Österreich wussten.<br />

27 Tier-Mix: Feines für Mieze und Bello.<br />

28 Unliebsame Untermieter: Mit den<br />

Schädlingsbekämpfern unterwegs.<br />

Freizeit<br />

32 Herbstklassiker reloaded. Fünf<br />

Rezepte für den perfekten Apfelkuchen.<br />

36 Simple Life: Tolle Tipps, die unsere<br />

Haustiere glücklich machen.<br />

Service<br />

38 Der OGH hat entschieden: Die Recht<br />

sprechung bei Schlüsselrückgabe.<br />

39 Wie ist das eigentlich …? Experten<br />

der MVÖ antworten auf Ihre Fragen.<br />

40 Neues aus Vorarlberg: Probleme beim<br />

Fördersystem von Eigentum.<br />

42 Sozialer Wohnbau. MVÖ fordert<br />

abermals leistbares <strong>Wohnen</strong>.<br />

44 MVÖ draußen: Zu Besuch bei den<br />

Bienen der <strong>Mietervereinigung</strong>.<br />

46 Die <strong>Mietervereinigung</strong> <strong>Österreichs</strong>:<br />

Wo Sie uns erreichen können.<br />

48 MVÖ intern: Neues aus den<br />

Bundesländern.<br />

50 Der spielt nur! Tickets für die Liveshow<br />

von Hundeprofi Martin Rütter zu<br />

gewinnen!<br />

Impressum: Herausgeber: <strong>Mietervereinigung</strong> <strong>Österreichs</strong>, Reichsratsstraße 15, 1010 Wien, Tel. 050195, Fax DW 92000, www.qmm.at<br />

Medieninhaber: QMM Quality Multi Media GmbH, Beatrixgasse 32, 1030 Wien, Redaktion: Mariahilfer Str. 51, 5. Stiege, 1060 Wien,<br />

Tel. 01/34 22 42-0, E-Mail: office@qualitymultimedia.at, Nicole Spilker (Chefredakteurin), Susanne Dressler (Produktion), Nadja Shah,<br />

Julia Zdovc, Georg Klausinger (Anzeigenleitung): Tel. 01/34 22 42-30, E-Mail: g.klausinger@qmm.at, Hersteller: Leykam Druck GmbH & Co KG<br />

Coverfoto: Shutterstock<br />

44<br />

Hey, Honey! Fotografin Gunda Dittrich<br />

begleitete MVÖ-Präsident Georg<br />

Niedermühlbichler bei der Honigernte.<br />

FAIR WOHNEN INHALT<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

Es ist erwiesen, dass Haustiere unser<br />

Wohlbefinden steigern können. Für<br />

viele Menschen nehmen sie sogar<br />

den Status eines Familienmitglieds<br />

ein. Dies wäre ein wünschenswerter<br />

Zustand, der leider aber nicht alltäglich<br />

ist. Daher möchte ich den<br />

Schwerpunkt dieses Heftes zum Anlass<br />

nehmen, um Sie daran zu erinnern,<br />

dass vor der Anschaffung eines<br />

Tieres einige wichtige Punkte zu bedenken<br />

sind. Neben rechtlichen Bedingungen,<br />

die bei der Haltung eines<br />

Haustieres in der eigenen Wohnung<br />

zu berücksichtigen sind (siehe S. 14),<br />

sollte man sich sehr genau überlegen,<br />

ob man wirklich ein Haustier<br />

haben möchte bzw. ob man sich<br />

auch längerfristig angemessen darum<br />

kümmern kann. Hier spielt natürlich<br />

der Zeitfaktor eine wichtige<br />

Rolle, aber auch die Gegebenheit der<br />

eigenen Wohnung ist entscheidend<br />

dafür, welches Haustier man auch<br />

artgerecht darin halten kann (siehe<br />

S. 22). Für mich persönlich noch<br />

wichtiger ist aber die moralische<br />

Verpflichtung, die jeder mit der Anschaffung<br />

eines Haustieres eingeht.<br />

Es ist auch für die Tiere – die ebenfalls<br />

eine emotionale Bindung zu<br />

ihren Haltern aufbauen – kein<br />

Leichtes, wenn sie nach einiger Zeit<br />

wieder weggegeben werden, weil<br />

man sich doch nicht kümmern<br />

kann. Daher ist es auch nicht anzuraten,<br />

Tiere zu verschenken, vor<br />

allem nicht, wenn Sie nicht sicher<br />

sind, dass der/die Beschenkte auch<br />

wirklich bereit dazu ist, sich um dieses<br />

zu kümmern. Denn Tiere sind<br />

Lebewesen und sollen auch als<br />

solche behandelt werden.<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Georg Niedermühlbichler<br />

FAIR WOHNEN 3/12 3


FAIR WOHNEN IM GESPRÄCH<br />

Sozial, ökologisch, fair.<br />

MVÖ-Präsident Georg<br />

Niedermühlbichler besuchte<br />

im steirischen Bergl das<br />

Vorzeige-Unternehmen von<br />

Chocolatier und Parade bauer<br />

Josef Zotter mitsamt seinem<br />

„Essbaren Tiergarten“.<br />

Herr Zotter, wie kommt man<br />

als steirischer Bauernbub<br />

dazu, in die Kakaoindustrie<br />

zu wechseln?<br />

Die Not macht erfinderisch<br />

(lacht). Vor 35 Jahren habe ich hier in<br />

der Landwirtschaft angefangen. Es hat<br />

3,5 Hektar gegeben und erstaunlicherweise<br />

hat meine Familie davon leben<br />

können. Mein Vater wollte damals natürlich,<br />

dass ich den Betrieb übernehme.<br />

Aber mir war klar, dass ich kein Landwirt<br />

werden möchte. Heute bin ich’s<br />

wieder (lacht). Damals wollte ich noch<br />

einen Job dazu erlernen und es hat sich<br />

zufällig ergeben, dass ich Koch wurde.<br />

Mein Ausbildungsweg hat ganz klassisch<br />

in Österreich begonnen, dann war ich in<br />

deutschen Betrieben, habe zum Schluss<br />

in New York in einem sehr guten Hotel<br />

gearbeitet und wollte mich selbstständig<br />

4 FAIR WOHNEN 3/12<br />

FOTOS: PETRA RAUTENSTRAUCH<br />

PROTOKOLL: NICOLE SPILKER<br />

Bauernhofromantiker<br />

FAIR WOHNEN 3/12 5


FAIR WOHNEN IM GESPRÄCH<br />

machen. Dann habe ich meine jetztige<br />

Frau kennengelernt, die in Wien zur<br />

Schule ging. Da bin ich picken geblieben.<br />

Wir haben ein Kaffeehaus übernommen<br />

und ich habe den Konditormeister<br />

gemacht. Durch meine Reisen<br />

nach Südamerika bin ich draufgekommen,<br />

wie Kakao mit globaler Wirtschaft<br />

zusammenhängt – und warum er so<br />

schmeckt, wie er schmeckt. Es hat sich<br />

ein Kreis für mich geschlossen: ich<br />

wusste, wie schwer es zu Hause in der<br />

Landwirtschaft war, dass mein Vater<br />

Monokulturen anpflanzte, die er von<br />

oben bis unten spritzte, weil er sonst<br />

nicht hätte überleben können. Den Kakaobauern<br />

geht es ebenso schlecht. Und<br />

wenn man fast keine Lebensgrundlage<br />

hat, macht man halt schlechten Kakao –<br />

und in Folge schlechte Schokolade.<br />

Und wie kam es zum „Essbaren<br />

Tiergarten“?<br />

6 FAIR WOHNEN 3/12<br />

Josef Zotter<br />

Geboren 1961 in Feldbach/Steiermark.<br />

Nach der Ausbildung zum Koch arbeitete<br />

Zotter für renommierte, internationale<br />

Häuser, bevor er 1987 vier Kaffeehäuser<br />

in Graz eröffnete. 1996 folgte die Insolvenz<br />

seiner Filialen. 1999 eröffnete er die<br />

„Zotter Schokoladen Manufaktur“ im<br />

steirischen Bergl, 2011 auf demselben<br />

Areal den „Essbaren Tiergarten“, der das<br />

Wenn man sich meine Geschichte anschaut,<br />

dann dreht es sich immer um<br />

das eine: Ich bin der Meinung, dass wir<br />

ein neues Wirtschaftssystem brauchen.<br />

Heutzutage haben wir leider die fatale<br />

Situation, dass es uns so gut geht und<br />

wir viel zu viel konsumieren können. Es<br />

ist extrem gefährlich, dass wir uns in<br />

einem System bewegen, das nur mehr<br />

mit Massenproduktion funktioniert. Ich<br />

bin ja nur ein „Hobby-Landwirt“ –<br />

oder, wie mein Nachbar sagt, „ein Bauernhof-Romantiker“<br />

(lacht) –, aus wirtschaftlichen<br />

Gründen betreibe ich den<br />

„Essbaren Tiergarten“ natürlich nicht.<br />

Aber um irgendwann einmal ernten zu<br />

können, muss man erst Investitionen<br />

machen. Mit dem „Essbaren Tiergarten“<br />

möchte ich genau das Gleiche erreichen<br />

wie mit dem Kakao. Wenn den Kakaobauern<br />

niemand sieht, dann ist dem<br />

Kunden nur der günstige Preis wichtig.<br />

Und der Preis regelt den Markt, sagt<br />

„Heutzutage haben wir leider die fatale<br />

Situation, dass es uns so gut geht und wir<br />

viel zu viel konsumieren können.“<br />

Bewusstsein der Menschen über die Herkunft<br />

von Fleisch und artgerechte Tierhaltung<br />

schärfen soll. Zotter ist nicht nur<br />

für seine eigenwilligen Schoko-Kreationen<br />

(etwa „Soap&Skin“ mit Weihrauch,<br />

Rotwein, Blut und Kornblume) bekannt,<br />

sondern auch für sein Engagement für<br />

fair gehandelte Rohstoffe und seine Arbeitnehmerfreundlichkeit.<br />

Täglich werden<br />

im etwa 120 Mitarbeiter zählenden<br />

man. Ich sehe, dass unsere <strong>Fair</strong>-Trade-<br />

Produkte die Leute zumindest einmal<br />

dazu animieren, nachzufragen, wie<br />

produziert wird. Mit meiner Landwirtschaft<br />

ist es so, dass ich der Region, in<br />

der ich aufgewachsen bin, etwas zurückgeben<br />

möchte – und zwar so, dass ich<br />

nicht in irgendwelche Fonds investiere,<br />

sondern in eine Musterlandwirtschaft.<br />

Ich möchte den Leuten zumindest einen<br />

Ansatz zeigen, wie es auch gehen könnte.<br />

Ein Produkt verkauft sich ja immer<br />

über Emotionen. Bei der abgepackten<br />

Wurstware etwa sieht man nicht mehr,<br />

welches Tier eigentlich dafür gestorben<br />

ist. In Frankreich ist es so, dass Hühner<br />

beispielsweise nur mit Kopf verkauft<br />

werden, damit es nicht nur irgendein<br />

Torso für den Käufer ist, den man in<br />

die Pfanne wirft und isst. Der Tiergarten<br />

soll genau dahin führen, dass sich<br />

die Leute mit dem Thema Essen<br />

beschäftigen.<br />

Betrieb in Bergl zwischen 40.000 und<br />

60.000 Tafeln Schokolade im Handschöpfungsverfahren<br />

hergestellt, jährlich rund<br />

460 Tonnen Schokolade verarbeitet. Das<br />

Unternehmen erzielte so 2010 rund 14<br />

Millionen Euro Umsatz. Als erster österreichischer<br />

Unternehmer wurde Josef<br />

Zotter übrigens zum Protagonisten einer<br />

Harvard Business School Case Study.<br />

www.zotter.at<br />

Haben Sie eigentlich selbst einmal ein<br />

Tier geschlachtet?<br />

Als Kind musste ich zwangsläufig dabei<br />

sein. Aber das war nie einfach, für die<br />

ganze Familie nicht. Aber wenn es passiert<br />

ist, haben wir versucht, möglichst<br />

würdevoll mit dem Fleisch umzugehen<br />

und nichts wegzuschmeißen. Heute<br />

werden in Österreich fast 22 Prozent<br />

aller Lebensmittel weggeschmissen. Das<br />

ist ja eine fatale Einstellung! Auf der<br />

einen Seite heizt sich der Planet auf, wir<br />

kommen mit der Herstellung der Ressourcen<br />

nicht nach, und Hunger gibt es<br />

nach wie vor auf der Welt. Und auf der<br />

anderen Seite schmeißen wir mehr als<br />

20 Prozent aller Lebensmittel fort. Das<br />

ist eine Katastrophe!<br />

Sie haben auch Kritik für Ihr Projekt<br />

eingeheimst.<br />

Ja, unter anderem auch von Tierschutzorganisationen.<br />

Denen musste ich dann<br />

erklären, dass ich ihnen ja nur in die<br />

Hände spiele. Man kann dem Menschen<br />

das Fleischessen nicht verbieten. Aber<br />

man kann ihn einladen und ihm zeigen,<br />

wo das Problem liegt. Viele essen einfach<br />

viel zu viel davon, weil es auch an jeder<br />

Ecke einen Würstelstand oder eine Burgerbude<br />

gibt. Natürlich habe ich in der<br />

ersten Zeit viel Post bekommen von<br />

Schullehrern, die gesagt haben, sie können<br />

jetzt nicht mehr zu mir kommen,<br />

weil sie den Kindern nicht erklären<br />

können, dass das Tier, das eben noch<br />

gestreichelt wurde, irgendwann auch für<br />

Würstel sterben muss. Und das ist diese<br />

Emotion! Von der Massentierhaltung<br />

bekommen wir nichts mit. Die Frage ist:<br />

Willst du lieber wegschauen? Oder<br />

schaust du hin? Der Konsument jammert<br />

immer über die schlechten Lebensmittel<br />

mit den vielen Konservierungsstoffen<br />

usw. und korrigiert sein Essverhalten<br />

wieder mit medizinischer Vorsorge.<br />

Ich glaube aber, gute Lebensmittel<br />

sind die richtige Prävention!<br />

Der Appell ist also: Esst bewusster und<br />

esst weniger Fleisch!<br />

Das ist das Gleiche wie mit der Schokolade:<br />

Zu viel ist nicht gut. Alle Genüsse,<br />

die unser Planet bietet, haben nun einmal<br />

auch etwas Gefährliches.<br />

Wie haben die benachbarten Bauern<br />

denn auf Ihr Projekt reagiert?<br />

Logischerweise skeptisch. Aber das hat sich<br />

gelegt. Mittlerweile geht es so weit, dass<br />

mehrere Betriebe auf biologische Landwirtschaft<br />

umgestellt haben. Die beliefern<br />

uns mittlerweile sogar, weil wir ja auch gar<br />

Josef Zotter produziert nachhaltig: Die Kräuter und essbaren Blumen wachsen eigentlich zur<br />

Klimaregulierung auf dem Dach seines Lokals – und landen danach auf der Speckjause.<br />

nicht alles alleine produzieren können. Das<br />

ist doch toll, dass sich da wieder ein neuer<br />

Wirtschaftszweig entwickelt hat. Denn<br />

wäre es nur ein Hobby von mir, dann hätte<br />

ich versagt. Trotz der Investitionen muss es<br />

eine wirtschaftliche Basis haben. Deshalb<br />

sind die Fleischportionen, die ich hier verkaufe,<br />

auch ganz klein. Dafür gibt es viel<br />

Gemüsebeilage. Und es hat sich noch nie<br />

jemand beschwert.<br />

Aber geht sich biologische Landwirtschaft<br />

und der <strong>Fair</strong>-Trade-Ansatz für<br />

alle Menschen auf der Welt aus?<br />

Ich glaube, es wird keinen anderen<br />

Weg geben! Monokulturen, Kunstdünger<br />

und all diese Dinge – das kann<br />

man eine Zeit lang betreiben, aber<br />

nicht ewig. Wenn man sich aber überlegt,<br />

dass ein Viertel der Lebensmittel<br />

ohnehin nicht gegessen wird, muss<br />

man sie auch gar nicht herstellen. Die<br />

Fleischproduktion ist das beste Beispiel,<br />

dass wir viel zu viele Ressourcen<br />

brauchen. Es gibt Berechnungen, die<br />

besagen, dass die Welt ganz locker zu<br />

ernähren wäre, würden wir das ganze<br />

Getreide und Gemüse nicht an Vieh<br />

verfüttern, das wir dann wieder essen,<br />

sondern gleich und ohne Umwege zu<br />

uns nehmen. Die ökologische Landwirtschaft<br />

wird immer als ineffizient<br />

gesehen. Studien belegen aber mittlerweile,<br />

dass sie nach zehn, zwölf Jahren<br />

ebenso effizient ist. Wir müssen nur<br />

den Umstieg schaffen. Aber leider<br />

gelingt uns das genauso wenig wie die<br />

Energiewende oder die Lösung der<br />

Schuldenkrise – dabei wissen alle, wie<br />

es gehen würde. Wir kennen die Probleme<br />

und tun nichts. Natürlich kostet<br />

die Umstellung auf ökologische Landwirtschaft<br />

Substanz – aber es muss<br />

nicht alles gleichzeitig passieren!<br />

Sie gelten als besonders arbeitnehmerfreundlich<br />

und bezahlen zum Beispiel<br />

Ihre Mitarbeiter überdurchschnittlich.<br />

Warum ist Ihnen das wichtig?<br />

Man kann die Rechnung nicht ohne den<br />

Wirt machen. Ohne meine Mitarbeiter<br />

kann ich nichts machen. Ich habe mich<br />

gefragt: Für was mache ich das? Soll ich<br />

das Geld zusammentragen und am<br />

Ende mitnehmen? Ich habe keine Lust,<br />

reich zu sterben. Aber es geht mir auch<br />

nicht schlecht. Um Qualität zu produzieren,<br />

brauchst du die besten Leute.<br />

Spannend ist, dass wir keinen einzigen<br />

gelernten Chocolatier im Betrieb haben,<br />

obwohl wir eine Schokoladenfabrik<br />

sind. Die Leute kommen einfach mit<br />

dem Radl aus der Nachbarschaft und<br />

sind dafür nicht gestresst durchs Pendeln.<br />

So kann man ja keine Schokolade<br />

machen! Wir sind bewusst mit dem Unternehmen<br />

dorthin gegangen, wo die<br />

Ressource Mensch ist. Was wichtig ist:<br />

Du musst deinen Leuten etwas zu essen<br />

geben. Ich rede nicht von den finsteren<br />

Kantinen mit dem aufgewärmten Essen.<br />

Das hat nix mit Lebensqualität zu tun,<br />

sondern frustriert sie nur. Wir haben<br />

eine Mitarbeiterküche, wo frisch und<br />

biologisch gekocht wird und wo unsere<br />

Mitarbeiter gratis und alle an einem<br />

Tisch zusammen essen. Seit wir das so<br />

machen, sind bei uns die Krankenstandskosten<br />

– und damit die Stückkosten<br />

– dramatisch gefallen. Das heißt,<br />

das, was wir in eine bessere Küche investieren,<br />

verdiene ich drei Mal, nur weil<br />

meine Mitarbeiter von Grund auf eine<br />

bessere Leistung bringen. Ich kann nur<br />

jedem Unternehmer empfehlen, seine<br />

Mitarbeiter für voll zu nehmen. Das<br />

habe ich übrigens in der Landwirtschaft<br />

meiner Eltern gelernt. Da gab es für die<br />

Arbeiter auch immer das beste Essen.<br />

FAIR WOHNEN 3/12 7


A++<br />

A+<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

FAIR WOHNEN AKTUELL<br />

Ausweis, bitte<br />

Im Frühjahr 2012 hat das Parlament ein neues Energieausweisvorlagegesetz<br />

(kurz EAVG) beschlossen, das mit 1. 12. 2012 in Kraft treten soll.<br />

Das alte EAVG tritt damit außer Kraft. Hintergrund für diese Maßnahme<br />

ist eine entsprechende Neuregelung auf EU-Ebene.<br />

I n<br />

Österreich führt der Energieausweis<br />

bisher – aus gutem Grund – ein<br />

Schattendasein. Denn was die Energiepolitiker<br />

versprachen, hat er nicht gehalten.<br />

Käufer und Mieter sollten durch<br />

den Ausweis dazu gebracht werden,<br />

möglichst energiesparende Häuser und<br />

Wohnungen anzumieten bzw. zu kaufen.<br />

Durch diese verstärkte Nachfrage nach<br />

Objekten mit niedrigen Energiekosten<br />

erhofften sich die Erfinder des Energieausweises,<br />

dass Vermieter und Verkäufer<br />

vermehrt in energiesparende Maßnahmen<br />

investieren – eine Hoffnung, die<br />

sich bis heute nicht erfüllt hat.<br />

Die Gründe<br />

Einerseits gibt es derzeit nicht genug<br />

Wohnungen am Markt. Die Nachfrage ist<br />

eindeutig höher als das Angebot – damit<br />

gibt es für Mieter oder Käufer aber auch<br />

nur wenig bis keine Auswahl zwischen<br />

unterschiedlichen Objekten. Der Energieverbrauch<br />

spielt daher nur eine sehr<br />

bescheidene Rolle bei der Auswahl. Andererseits<br />

gibt der Ausweis auch nur wenig<br />

Auskunft über die tatsächlichen Energiekosten.<br />

Er errechnet vielmehr nur eine<br />

Kennzahl, die ähnlich wie beim Auto<br />

einen Normverbrauch darstellen soll.<br />

Während man beim Auto als Konsument<br />

schon ein Gefühl dafür hat, was es bedeutet,<br />

wenn ein Auto 10 oder 5 Liter<br />

Benzin auf 100 km verbraucht, weil man<br />

selbst tankt und die Rechnung für den<br />

Brennstoff auch sofort bezahlen muss, ist<br />

das bei den Heizkosten anders. Wie hoch<br />

die Energiekosten für ein Haus sind,<br />

wenn es den Kennwert A oder G hat, ist<br />

den meisten unbekannt. Zwar sagt der<br />

Buchstabe „A“ aus, dass das Haus einen<br />

guten Dämmstandard hat und damit<br />

KENNWERTE UND WIE SIE ZU LESEN SIND<br />

Klasse fGEE<br />

A++ ≤ 0,55<br />

A+ ≤ 0,70<br />

A ≤ 0,85<br />

B ≤ 1,00<br />

C ≤ 1,75<br />

D ≤ 2,50<br />

E ≤ 3,25<br />

F ≤ 4,00<br />

G > 4,00<br />

DIE NEUE KENNZAHL: Gesamteffizienz-Faktor fGEE<br />

Der fGEE ist nur ein Kennwert, der sämtliche Energieverbräuche<br />

des Hauses (Hausstrom, Heizung, Warmwasser,<br />

Kühlung etc.) sowie auch die CO 2 -Bilanz berücksichtigt.<br />

Maßstab ist der Primärenergiebedarf<br />

(d. h., sämtliche Energieverluste, insbesondere Transportverluste<br />

ab z. B. Kohleabbau, Ölförderanlagen bis<br />

zum endgültigen Verbrauch, sind darin enthalten). Damit<br />

besagt z. B. ein fGEE von 0,55 wahrscheinlich,<br />

dass bei sämtlichen Teilwerten (Hausstrom, Heizung,<br />

CO 2 -Bilanz) der günstigste Wert vorhanden ist. Für<br />

den interessierten Laien ist die Berechnung mangels<br />

Darstellung in der OIB-Richtlinie 6 praktisch nicht<br />

nachvollziehbar.<br />

einen niedrigen Verbrauch haben sollte –<br />

dennoch gibt es in der Praxis Häuser, die<br />

zwar einen A-Standard haben, aber dennoch<br />

hohe Energiekosten verursachen.<br />

Warum ist das so?<br />

Weil der Kennwert derzeit nur den<br />

Dämmstandard angibt, aber nicht die<br />

Art des Heizsystems berücksichtigt. So<br />

gibt es z. B. Häuser mit guten Dämmstandards,<br />

aber deren Warmwasseraufbereitung<br />

wird auch im Sommer durchgehend<br />

mit Öl aufgeheizt. Das führt<br />

schon aufgrund der enorm gestiegenen<br />

Ölkosten zu höheren Energiekosten als<br />

bei jenen Gebäuden, deren Warmwasser<br />

im Sommer mittel Sonnenenergie (thermische<br />

Solaranlage) erwärmt wird.<br />

Dieser Unterschied wurde bis dato in der<br />

Kennzahl aber nicht berücksichtigt. Das<br />

soll nun anders werden. Ab 1. 12. 2012<br />

A++<br />

A+<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

ABER ACHTUNG:<br />

Ein niedriger Energieverbrauch<br />

bedeutet noch lange nicht<br />

ebenso niedrige Kosten. Was<br />

beim Passivhaus an Heizenergiekosten<br />

gespart wird, muss<br />

zum Teil durch den höheren<br />

Stromverbrauch und höhere<br />

Wartungskosten (regelmäßiger<br />

Filtertausch und Reinigung der<br />

Lüftungsanlage) wieder ausgegeben<br />

werden. Auch sind die<br />

Errichtungskosten höher als bei<br />

Niedrigenergiehäusern. Zu den<br />

zukünftigen Erhaltungskosten<br />

gibt es derzeit noch gar keine<br />

Erfahrungen.<br />

A++<br />

A+<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

werden im neuen Energieausweis sämtliche<br />

Verbrauchswerte des Hauses berücksichtigt<br />

– insbesondere auch das Heizsystem.<br />

Wermutstropfen: Alte Energieausweise<br />

bleiben bestehen. Wenn sie also bis<br />

November 2012 ausgestellt wurden, gelten<br />

sie auch bis 2022. Für Wohnungssuchende<br />

bedeutet das Verwirrung pur –<br />

eine echte Orientierungshilfe schaut<br />

anders aus.<br />

Die Neuerung:<br />

Der Energiekennwert muss in Zukunft<br />

schon im Inserat angegeben werden.<br />

Dort wird er dann vielleicht so aussehen:<br />

„Einfamilienhaus mit HWB 22, fGEE<br />

0,93“ (Beispiel für den heutigen Kennwert<br />

fGEE B).<br />

Nicht gerade eine verständliche Darstellung<br />

für den Laien. Allerdings ermöglicht<br />

diese Kennzeichnung auch eine Unterscheidung<br />

zwischen alten und neuen<br />

Ausweisen. Für ein Haus mit dem alten<br />

Energieausweis wird im Inserat nur der<br />

Wert „HWB 22“ angegeben. Diesem war<br />

bislang der Buchstabe „A“ zugeordnet.<br />

Damit ist auch klar, warum die reine<br />

Buchstabenbezeichnung (z. B. wie beim<br />

Kühlschrank A bis G) auch keine Hilfe<br />

für den Wohnungssuchenden wäre.<br />

Im obigen Beispiel ist das Haus sehr gut<br />

gedämmt, aber beim Heizsystem oder<br />

der CO 2 -Bilanz steht es weniger gut da,<br />

daher gibt es im neuen Ausweis nur<br />

„fGEE B“ statt wie bisher „HWB A“.<br />

Wir sind gespannt, wer in der Praxis diesen<br />

Wert richtig einordnen wird können.<br />

Für die Richtigkeit der Berechnung haf-<br />

DER ALTE KENNWERT:<br />

Heizwärmebedarf HWB<br />

Daneben gibt es noch den schon jetzt<br />

verwendeten Wert „HWB“. Der besagt<br />

zum Beispiel, dass ein Haus der Klasse<br />

A++ HWB einen errechneten Energieverbrauch<br />

von 1 Liter Öl bzw. 1 m 3 Gas<br />

pro m 2 und Jahr (10 kWh/m 2 a) hat, bezogen<br />

allerdings auf die Bruttogrundfläche<br />

(BGF) des Hauses. Ein Haus mit<br />

der Klasse A++ wäre demnach eines,<br />

das dem Dämmstandard eines Passivhauses<br />

entspricht.<br />

Zum Vergleich: Die meisten Häuser<br />

liegen bei einem Verbrauch von 100<br />

kWh/m 2 aufwärts und damit bei mehr<br />

als dem 10-fachen Öl-/Gas-Verbrauch.<br />

tet neben dem Verkäufer/Vermieter auch<br />

der Sachverständige, der den Wert ermittelt<br />

hat.<br />

Außerdem neu:<br />

Der Verkäufer bzw. der Bestandgeber<br />

muss „rechtzeitig vor Abgabe der Vertragserklärung“<br />

einen Energieausweis<br />

vorlegen. Es wird nicht reichen, wenn er<br />

am Tag der Vertragsunterzeichnung vorgelegt<br />

wird. Der Gesetzgeber möchte,<br />

dass der Energieverbrauch des Gebäudes<br />

ein wichtiges Auswahlkriterium bei<br />

Anmietung/Ankauf wird. Daher wird<br />

die Vorlage wohl zumindest einen Tag<br />

vor der geplanten Vertragsunterzeichnung<br />

erfolgen müssen, sodass die Wohnungssuchenden<br />

darüber schlafen und<br />

ihre Wahl überdenken können. Eigenartigerweise<br />

sieht das Gesetz allerdings vor,<br />

dass die Kopie des Ausweises erst binnen<br />

14 Tagen ab Vertragsunterzeichnung<br />

ausgehändigt werden soll. Stellt sich die<br />

Frage: Worüber schlafen die Wohnungssuchenden<br />

dann eigentlich?<br />

Genauso eigenartig ist die Regelung, dass<br />

dem Wohnungssuchenden auch ein Ausweis<br />

von einem gleichgelagerten/ähnlichen<br />

Objekt ausgehändigt werden können<br />

soll. Die Vergleichbarkeit muss ein<br />

Sachverständiger zuvor bestätigt haben.<br />

Die Praxis wird zeigen, ob der Markt<br />

diese Form des Energieausweises annehmen<br />

wird.<br />

Ohne Ausweis droht Strafe<br />

Sollte der Vermieter oder der Verkäufer<br />

gar keinen Ausweis haben, macht er sich<br />

Klasse HWB<br />

A++ ≤ 10 kWh/m 2 a<br />

A+ ≤ 15 kWh/m 2 a<br />

A ≤ 25 kWh/m 2 a<br />

B ≤ 50 kWh/m 2 a<br />

C ≤ 100 kWh/m 2 a<br />

D ≤ 150 kWh/m 2 a<br />

E ≤ 200 kWh/m 2 a<br />

F ≤ 250 kWh/m 2 a<br />

G > 250 kWh/m 2 a<br />

strafbar. Die Verwaltungsstrafen gehen<br />

bis € 1.450,–. Mieter bzw Käufer haben<br />

das Recht, diesen einzuklagen bzw. auf<br />

Kosten der Vermieter/Verkäufer einen<br />

solchen erstellen zu lassen. Denn in Zukunft<br />

soll es nicht mehr möglich sein,<br />

ohne den Ausweis Immobiliengeschäfte<br />

zu machen.<br />

Ausnahmen bestätigen die Regel<br />

Nicht bei allen Gebäuden ist es notwendig,<br />

einen Ausweis anzufertigen. Das<br />

Gesetz zählt allerdings die Ausnahmen<br />

abschließend auf:<br />

8 FAIR WOHNEN 3/12 FAIR WOHNEN 3/12 9<br />

A++<br />

A+<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

A++<br />

A+<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

WO BRAUCHT MAN<br />

KEINEN ENERGIE-<br />

AUSWEIS?<br />

– Bei Gebäuden, die nur frostfrei<br />

gehalten werden, also eigentlich über<br />

keine Heizung verfügen.<br />

– Bei Wohngebäuden, die nach ihrer Art<br />

nur für die Benützung während eines<br />

begrenzten Zeitraums je Kalenderjahr<br />

bestimmt sind und deren voraussichtlicher<br />

Energiebedarf wegen dieser eingeschränkten<br />

Nutzungszeit unter einem<br />

Viertel des Energiebedarfs bei ganzjähriger<br />

Benützung liegt (Stichwort:<br />

Kleingartenhaus, Ferienhaus).<br />

– Bei frei stehenden Gebäuden mit<br />

einer Gesamtnutzfläche von weniger<br />

als 50 Quadratmetern.<br />

– Im Verkaufsfall bei Objekten, die auf<br />

Grund ihres schlechten Erhaltungszustands<br />

objektiv abbruchreif sind.<br />

Allerdings muss das im Inserat dann<br />

auch so angegeben werden und im<br />

Kaufvertrag vereinbart werden, dass das<br />

Gebäude binnen drei Jahren ab Ankauf<br />

abgerissen wird.<br />

– Bei Gebäuden, die ausschließlich für<br />

Gottesdienste und sonstige religiöse<br />

Zwecke genutzt werden.<br />

– Bei provisorisch errichteten<br />

Gebäuden mit einer geplanten<br />

Nutzungsdauer von höchstens 2 Jahren.<br />

– Bei Industrieanlagen, Werkstätten und<br />

landwirtschaftlichen Nutzgebäuden, bei<br />

denen jeweils der überwiegende Anteil<br />

der für die Konditionierung des<br />

Innenraumklimas erforderlichen Energie<br />

durch die im Gebäude entstehende<br />

Abwärme aufgebracht wird.


FAIR WOHNEN LIEBLING<br />

Hinter Gittern My home is my castle!<br />

Guter Rat ist ...<br />

Und in meiner „Burg“ sind mir<br />

12 FAIR WOHNEN 3/12<br />

zwei Dinge wichtig: Erstens muss es sauber sein – was mit zwei Hauskatzen<br />

allerdings gewisse Herausforderungen birgt. Und zweitens ist<br />

eine Wohnung zum <strong>Wohnen</strong> da – und das bedeutet, dass meine Möbel<br />

wirklich Gebrauchsgegenstände sind. So wie der Stuhl im Louis-XIV-<br />

Stil: Er ist hübsch anzusehen, aber auch nicht beleidigt, wenn meine<br />

Katze Kasimira ein wenig anregendes Baldrian aufs Fell gestreichelt<br />

bekommen hat und sich danach auf dem Sitz ausstreckt. Was ein<br />

absolutes MUSS ist? Katzengitter vor den Fenstern natürlich! Das<br />

ist sogar im Bundestierschutzgesetz festgeschrieben.<br />

MAGGIE ENTENFELLNER<br />

ist Journalistin (u. a. „Tierecke“<br />

in der „Kronen Zeitung“)<br />

sowie ORF-Fernsehmoderatorin<br />

– und<br />

<strong>Österreichs</strong> wohl bekannteste<br />

Tierschützerin. Kein<br />

Wunder, dass zu ihren Mitbewohnern<br />

neben Mann<br />

und Tochter auch zwei<br />

Katzen zählen.<br />

Foto: Matthias Heschl<br />

bezahlte Anzeige<br />

Elisabeth, 28<br />

Büffetkraft<br />

Elisabeth lebt schon länger in Wien. In einer Single-Wohnung.<br />

Doch das Haus wurde verkauft und die Miete angehoben. Um ihre<br />

Mietrechte durchzusetzen, sucht sie Rat bei der Mieterhilfe der<br />

Stadt Wien, die bei Fragen rund ums <strong>Wohnen</strong> rasch, kostenlos und<br />

unbürokratisch hilft. Da sie bald mit ihrem Freund zusammenziehen<br />

möchte, informiert sie sich auch beim Wohnservice Wien<br />

über günstige Wohnungen. Perfekt, denn ein guter Mieterschutz<br />

und bestes Service machen Wien zur Stadt fürs Leben.<br />

i<br />

Mehr Infos unter www.wohnservice-wien.at<br />

sowie unter www.mieterhilfe.at oder bei der<br />

Service-Nummer „Alles rund ums <strong>Wohnen</strong>“:<br />

4000-8000 (werktags von 8 bis 20 Uhr)<br />

... unser<br />

Job.<br />

Alexandra, 33<br />

Beraterin Mieterhilfe<br />

einfach<br />

gut beraten<br />

wohnen


TEXT MARTINA HAMMER-WOSTAL<br />

Wir wollen in der Küche<br />

ja nichts anbrennen lassen.<br />

Und das ist nicht nur eine Frage des<br />

Könnens, sondern auch des<br />

passenden Kochfeldes. Die moderne<br />

Technik hält einiges bereit,<br />

wie unser Überblick zeigt.<br />

Manche mögen’s heiß<br />

Kalte Platte? Der liebe alte E-Herd mit den Kochplatten aus<br />

Gusseisen verabschiedet sich leise aus unseren Küchen. Doch<br />

die gute Nachricht für Nostalgiker: Kochfelder aus Gusseisen<br />

sind immer noch erhältlich, obwohl Felder aus Glaskeramik<br />

die Nachfolge bereits angetreten haben. Mit Strom – oder in<br />

seltenen Fällen auch Gas – betrieben, spielen sie in der modernen<br />

Küche alle Gustostückerl. Technologie trifft auf<br />

Emanzipation, das Kochfeld braucht nicht mehr zwangsläufig<br />

einen Herd, sondern lässt sich beliebig in Küchenzeile oder -<br />

insel integrieren. Es ist einfach zu reinigen und bietet eine zusätzliche<br />

Arbeitsfläche. Und so funktioniert es: Die durch eine<br />

Heizspirale ausgestrahlte infrarote Wärme heizt den Boden<br />

des Topfes oder der Pfannen ohne Wärmeverlust auf. Eben-<br />

falls stark im Trend liegt das Induktionsfeld. Kupferspulen<br />

unter der Glaskeramik sorgen für ein niederfrequentes elektromagnetisches<br />

Feld, das der Kochtopf aufnimmt und in<br />

Wärme umwandelt. Das Kochfeld bleibt dabei kühl.<br />

„Induktions felder verbrauchen deutlich weniger Energie als<br />

herkömmliche Elektro-und Gaskochfelder“, erklärt Roland<br />

Bischof, Küchenspezialist von IKEA. Entscheidend ist, ob<br />

auch die richtigen Töpfe für ein Induktionsfeld vorhanden<br />

sind. Machen Sie den Magnettest: bleibt ein Magnet auf Ihrem<br />

Topf haften, darf der Topf weiterhin seine Dienste tun.<br />

Alt, aber gut: Kochprofis wiederum schwören auf Kochen mit<br />

Gas, da die Hitze schnell an- und abgestellt werden kann und<br />

sich auch gleichmäßiger verteilt.<br />

KALTE PLATTE? DIESE MODELLE HABEN HEISSE SACHEN DRAUF:<br />

Kochplatten aus Gusseisen<br />

1 VORTEILE Der größte Pluspunkt<br />

ist definitiv der niedrige<br />

Anschaffungspreis. Die Eisenplatten<br />

sind sehr robust. NACH-<br />

TEILE Der Stromverbrauch ist höher, da<br />

die Platten sehr lange brauchen, um sich<br />

2 VORTEILE Moderne Technik,<br />

erhältlich in allen Preisklassen<br />

und Ausführungen. Glaskeramikfelder<br />

sind leicht zu reinigen und verursachen<br />

keine Nebengeräusche. NACHTEILE<br />

Vorsicht, wenn Kinder mitkochen: Es<br />

Glaskeramik mit Heizleiter<br />

Induktionskochfelder<br />

3 VORTEILE Schnell, präzise<br />

und energiesparend. Die Platte<br />

bleibt kühl, also keine Verbrennungsgefahr.<br />

Leicht zu reinigen.<br />

NACHTEILE Der Anschaffungspreis ist<br />

sehr hoch. Störend ist das durch die Lüftung<br />

Gaskochfelder<br />

4 VORTEILE Kochen auf hohem<br />

Niveau: Durch die offenen<br />

Flammen kann die Hitze schnell<br />

an- und abgestellt werden und lässt<br />

sich stufenlos regulieren. NACHTEILE Die<br />

Gasflammen heizen nicht nur den Topf auf,<br />

sondern auch die Küche. Oft brennen durch<br />

SPARFLAMME SUCHT ANSCHLUSS<br />

aufzuheizen. FAZIT Eine günstige Anschaffung<br />

für all jene Menschen, bei denen die<br />

Küche auch einmal kalt bleiben darf. Wer<br />

regelmäßig und gerne kocht, sollte sich<br />

diese Anschaffung jedoch überlegen.<br />

Modell: E6N1AX, Gorenje<br />

besteht Verbrennungsgefahr, da die Platten<br />

sehr heiß werden und auch nur langsam<br />

abkühlen. FAZIT Ein Modell für Allrounder<br />

und Vielkocher, das je nach Ausstattung<br />

auch höhere Kochansprüche zufriedenstellt.<br />

Modell: Barmhärtig, IKEA<br />

erzeugte Geräusch. Außerdem ist für ein Induktionsfeld<br />

ein Spezialgeschirr notwendig.<br />

FAZIT Der „Rolls-Royce“ unter den Kochfeldern.<br />

Es geht schnell und ist „ungefährlicher“.<br />

Vor dem Kauf überprüfen, wie weit<br />

neue Töpfe nötig sind. Modell: Folklig, IKEA<br />

die starke Hitze Speisereste in den Topf ein.<br />

Das erschwert die Reinigung des Geschirrs.<br />

FAZIT Profi- wie Hobbyköchen können<br />

perfekt auf den Punkt gegarte Speisen versprochen<br />

werden. Im Verbrauch günstiger,<br />

da Gas günstiger als Strom ist.<br />

Modell: Dåtid HGA4K, IKEA<br />

Entscheidend für die Wahl des richtigen Kochfeldes sind neben den Kochgewohnheiten die Anschlussmöglichkeiten. Alle elektrischen<br />

Kochfelder, also auch Kombigeräte, benötigen einen Starkstromanschluss. Kombigeräte, Backöfen und -herde ohne<br />

Kochfelder funktionieren mit normalen Stromanschluss. In Neubauten sind meist in den Küchen Starkstromanschlüsse vorhanden,<br />

auch viele Altbauten verfügen sehr oft darüber. Wenn Sie sich für ein Kochfeld mit Gas entscheiden, brauchen Sie einen in<br />

der Wohnung vorhandenen Gasanschluss, der nicht unbedingt in der Küche sein muss. Ist kein Anschluss vorhanden, kann man<br />

Gas auch einleiten lassen. Das ist jedoch kostspielig. Übrigens: Auch bei Gaskochfeldern ist ein normaler Stromanschluss für die<br />

Zündung notwendig. Klären Sie diese Fragen vor und bei der Planung Ihrer Küche unbedingt mit einem Küchenexperten und<br />

Ihrer Hausverwaltung ab. So lassen sich teure Überraschungen vermeiden.<br />

14 FAIR WOHNEN 3/12 FAIR WOHNEN 3/12 15<br />

Fotos: Thinkstock, beigestellt


TEXT MARTINA HAMMER-WOSTAL<br />

Wir wollen in der Küche<br />

ja nichts anbrennen lassen.<br />

Und das ist nicht nur eine Frage des<br />

Könnens, sondern auch des<br />

passenden Kochfeldes. Die moderne<br />

Technik hält einiges bereit,<br />

wie unser Überblick zeigt.<br />

Manche mögen’s heiß<br />

Kalte Platte? Der liebe alte E-Herd mit den Kochplatten aus<br />

Gusseisen verabschiedet sich leise aus unseren Küchen. Doch<br />

die gute Nachricht für Nostalgiker: Kochfelder aus Gusseisen<br />

sind immer noch erhältlich, obwohl Felder aus Glaskeramik<br />

die Nachfolge bereits angetreten haben. Mit Strom – oder in<br />

seltenen Fällen auch Gas – betrieben, spielen sie in der modernen<br />

Küche alle Gustostückerl. Technologie trifft auf<br />

Emanzipation, das Kochfeld braucht nicht mehr zwangsläufig<br />

einen Herd, sondern lässt sich beliebig in Küchenzeile oder -<br />

insel integrieren. Es ist einfach zu reinigen und bietet eine zusätzliche<br />

Arbeitsfläche. Und so funktioniert es: Die durch eine<br />

Heizspirale ausgestrahlte infrarote Wärme heizt den Boden<br />

des Topfes oder der Pfannen ohne Wärmeverlust auf. Eben-<br />

falls stark im Trend liegt das Induktionsfeld. Kupferspulen<br />

unter der Glaskeramik sorgen für ein niederfrequentes elektromagnetisches<br />

Feld, das der Kochtopf aufnimmt und in<br />

Wärme umwandelt. Das Kochfeld bleibt dabei kühl.<br />

„Induktions felder verbrauchen deutlich weniger Energie als<br />

herkömmliche Elektro-und Gaskochfelder“, erklärt Roland<br />

Bischof, Küchenspezialist von IKEA. Entscheidend ist, ob<br />

auch die richtigen Töpfe für ein Induktionsfeld vorhanden<br />

sind. Machen Sie den Magnettest: bleibt ein Magnet auf Ihrem<br />

Topf haften, darf der Topf weiterhin seine Dienste tun.<br />

Alt, aber gut: Kochprofis wiederum schwören auf Kochen mit<br />

Gas, da die Hitze schnell an- und abgestellt werden kann und<br />

sich auch gleichmäßiger verteilt.<br />

KALTE PLATTE? DIESE MODELLE HABEN HEISSE SACHEN DRAUF:<br />

Kochplatten aus Gusseisen<br />

1 VORTEILE Der größte Pluspunkt<br />

ist definitiv der niedrige<br />

Anschaffungspreis. Die Eisenplatten<br />

sind sehr robust. NACH-<br />

TEILE Der Stromverbrauch ist höher, da<br />

die Platten sehr lange brauchen, um sich<br />

2 VORTEILE Moderne Technik,<br />

erhältlich in allen Preisklassen<br />

und Ausführungen. Glaskeramikfelder<br />

sind leicht zu reinigen und verursachen<br />

keine Nebengeräusche. NACHTEILE<br />

Vorsicht, wenn Kinder mitkochen: Es<br />

Glaskeramik mit Heizleiter<br />

Induktionskochfelder<br />

3 VORTEILE Schnell, präzise<br />

und energiesparend. Die Platte<br />

bleibt kühl, also keine Verbrennungsgefahr.<br />

Leicht zu reinigen.<br />

NACHTEILE Der Anschaffungspreis ist<br />

sehr hoch. Störend ist das durch die Lüftung<br />

Gaskochfelder<br />

4 VORTEILE Kochen auf hohem<br />

Niveau: Durch die offenen<br />

Flammen kann die Hitze schnell<br />

an- und abgestellt werden und lässt<br />

sich stufenlos regulieren. NACHTEILE Die<br />

Gasflammen heizen nicht nur den Topf auf,<br />

sondern auch die Küche. Oft brennen durch<br />

SPARFLAMME SUCHT ANSCHLUSS<br />

aufzuheizen. FAZIT Eine günstige Anschaffung<br />

für all jene Menschen, bei denen die<br />

Küche auch einmal kalt bleiben darf. Wer<br />

regelmäßig und gerne kocht, sollte sich<br />

diese Anschaffung jedoch überlegen.<br />

Modell: E6N1AX, Gorenje<br />

besteht Verbrennungsgefahr, da die Platten<br />

sehr heiß werden und auch nur langsam<br />

abkühlen. FAZIT Ein Modell für Allrounder<br />

und Vielkocher, das je nach Ausstattung<br />

auch höhere Kochansprüche zufriedenstellt.<br />

Modell: Barmhärtig, IKEA<br />

erzeugte Geräusch. Außerdem ist für ein Induktionsfeld<br />

ein Spezialgeschirr notwendig.<br />

FAZIT Der „Rolls-Royce“ unter den Kochfeldern.<br />

Es geht schnell und ist „ungefährlicher“.<br />

Vor dem Kauf überprüfen, wie weit<br />

neue Töpfe nötig sind. Modell: Folklig, IKEA<br />

die starke Hitze Speisereste in den Topf ein.<br />

Das erschwert die Reinigung des Geschirrs.<br />

FAZIT Profi- wie Hobbyköchen können<br />

perfekt auf den Punkt gegarte Speisen versprochen<br />

werden. Im Verbrauch günstiger,<br />

da Gas günstiger als Strom ist.<br />

Modell: Dåtid HGA4K, IKEA<br />

Entscheidend für die Wahl des richtigen Kochfeldes sind neben den Kochgewohnheiten die Anschlussmöglichkeiten. Alle elektrischen<br />

Kochfelder, also auch Kombigeräte, benötigen einen Starkstromanschluss. Kombigeräte, Backöfen und -herde ohne<br />

Kochfelder funktionieren mit normalen Stromanschluss. In Neubauten sind meist in den Küchen Starkstromanschlüsse vorhanden,<br />

auch viele Altbauten verfügen sehr oft darüber. Wenn Sie sich für ein Kochfeld mit Gas entscheiden, brauchen Sie einen in<br />

der Wohnung vorhandenen Gasanschluss, der nicht unbedingt in der Küche sein muss. Ist kein Anschluss vorhanden, kann man<br />

Gas auch einleiten lassen. Das ist jedoch kostspielig. Übrigens: Auch bei Gaskochfeldern ist ein normaler Stromanschluss für die<br />

Zündung notwendig. Klären Sie diese Fragen vor und bei der Planung Ihrer Küche unbedingt mit einem Küchenexperten und<br />

Ihrer Hausverwaltung ab. So lassen sich teure Überraschungen vermeiden.<br />

14 FAIR WOHNEN 3/12 FAIR WOHNEN 3/12 15<br />

Fotos: Thinkstock, beigestellt


FAIR WOHNEN THEMA<br />

Traurige Augen macht Fido, wenn<br />

er nicht mindestens zwei Mal täglich<br />

gekrault wird – verboten ist zu wenig<br />

menschlicher Kontakt zudem.<br />

Für den<br />

Fall der Felle<br />

Wenn Hund, Katze oder Springmaus nicht gerecht<br />

in der Wohnung gehalten werden, wacht das Bundesgesetz<br />

über den Schutz der Tiere. Ein Einblick:<br />

Seit 2005 gibt es in Österreich<br />

das Bundesgesetz über den<br />

Schutz der Tiere (TSchG). Es<br />

gilt für alle Tiere und regelt<br />

u. a. auch die Tierhaltung von<br />

Haus-, Zoo- sowie Wildtieren. Neben<br />

gesetzlichen Bestimmungen über die<br />

Tierhaltung allgemein, Zuchtmethoden,<br />

Tierheime oder Schlachtung/<br />

Tötung wird breiter Raum auch dem<br />

Themen Tierquälerei, Transport und<br />

Handel mit Tieren eingeräumt. Zum<br />

Thema „Haustiere“ finden sich Vorschriften<br />

über die Kennzeichnung und<br />

Registrierung von Hunden sowie ein<br />

Verweis auf die Tierhaltungsverordnung,<br />

die Mindeststandards bei der<br />

Haltung von Säugetieren, Vögeln, Fischen<br />

und exotischen Tieren vorsieht.<br />

Regeln für Hunde<br />

Für Hunde wird dort unter anderem<br />

festgelegt, dass diese mindestens einmal<br />

täglich einen ihrem Bewegungsbedürfnis<br />

entsprechenden Auslauf erhalten<br />

müssen. Wenn diese in geschlossenen<br />

Räumen gehalten werden, so ist ein<br />

mehrmals täglicher Rundgang „für den<br />

Kot- und Harnabsatz im Freien“ notwendig.<br />

Zwei Mal täglich ist ein Sozialkontakt<br />

zu Menschen ebenso vorgeschrieben<br />

wie ausreichende Versorgung<br />

mit Tageslicht,<br />

wenn das<br />

Tier in einem<br />

Raum gehalten<br />

wird.<br />

Im Freien<br />

wiederum<br />

ist für eine<br />

wärmegedämmte<br />

Schutzhütte<br />

zu sorgen,<br />

und dies ist<br />

nur erlaubt,<br />

wenn der<br />

Hund aufgrund<br />

seiner Rasse, seines<br />

Alters und seines<br />

Gesundheitszustands<br />

dafür geeignet ist.<br />

Stubentiger brauchen<br />

nicht nur Quietschenten:<br />

Das Gesetz verlangt<br />

u. a. Katzengras, Fensterschutz<br />

und Krallenschärfer.<br />

Regeln für Katzen<br />

Bei Katzen wiederum sind beispielsweise<br />

die Käfighaltung sowie das Anbinden<br />

ausdrücklich verboten. Werden<br />

sie in der Gruppe gehalten, so muss jede<br />

einen eigenen Rückzugsbereich haben.<br />

So wie jedes Tier sind sie mit einer<br />

ausreichenden Menge geeigneten<br />

Futters und Wasser zu versorgen und<br />

die Katzentoiletten sind entsprechend<br />

sauber zu halten. Da Katzen etwas zum<br />

Krallenschärfen brauchen, ist ein entsprechender<br />

Gegenstand dafür zur<br />

Verfügung zu stellen. Bei Wohnungskatzen<br />

ist zudem dafür zu sorgen,<br />

dass Katzengras oder Ähnliches<br />

vorhanden ist. Letztlich müssen<br />

die<br />

Bewohner mit geeigneten Schutzvorrichtungen<br />

auch dafür Sorge<br />

tragen, dass Fensterstürze verhindert<br />

werden.<br />

Bis zur Abnahme<br />

des Tieres<br />

Genauere Details sollten<br />

TierhalterInnen nachlesen,<br />

Fotos: Thinkstock, Shutterstock<br />

denn der Verstoß gegen das<br />

Tierschutzgesetz kann neben<br />

Verwaltungsstrafen im schlimmsten<br />

Fall auch zur Abnahme des Tieres führen.<br />

Für die Überwachung und Einhaltung<br />

des Tierschutzgesetzes hat jedes<br />

Bundesland einen Tierschutzombudsmann<br />

einzurichten. Dieser hat die Interessen<br />

der Tiere zu vertreten und in<br />

den Verwaltungsverfahren sogar Par-<br />

teienstellung. Die zuständigen Bezirksverwaltungsbehörden<br />

haben das<br />

Recht, wahrgenommene Verstöße sofort<br />

abzustellen, bei Gefahr im Verzug<br />

das Tier auch sofort mitzunehmen.<br />

Bis zu 15.000 Euro Strafe!<br />

Ist die Verwaltungsübertretung nur geringfügig<br />

zu beurteilen, dann ist eine<br />

Abmahnung auszusprechen. Im Not-<br />

fall – wenn das Tier nicht behebbare<br />

Qualen leidet – haben sie allerdings<br />

für eine schmerzlose Tötung zu sorgen.<br />

Die Verwaltungsstrafen können<br />

bis € 7.500,– ausmachen, im Wiederholungsfall<br />

bis zu € 15.000,–. Wer<br />

sich der schweren Tierquälerei<br />

schuldig macht, muss mit einer<br />

Geldstrafe von mindestens € 2.000,–<br />

rechnen. Eltern haften übrigens für<br />

ihre minderjährigen Kinder (bis zu<br />

deren vollendeten 14. Lebensjahr),<br />

wenn diese gegen das Tierschutzgesetz<br />

verstoßen. Neben den Geldstrafen und<br />

der Abnahme des Tieres kann letztlich<br />

ein dauerndes Verbot zur Tierhaltung<br />

ausgesprochen werden, wenn es sich<br />

um Wiederholungstäter bzw. gerichtlich<br />

festgestellte Tierquälerei handelt.<br />

WENN DER NACHBAR MAUNZT: RECHTE & PFLICHTEN<br />

FRAGE Meine Reihenhaus-Nachbarin<br />

hat sage und schreibe acht<br />

Katzen bei sich wohnen.<br />

Die sind nicht nur des Öfteren<br />

sehr laut, sondern<br />

können an manchen Tagen<br />

auch sehr übel riechen. Ich<br />

würde gerne wissen, ob es<br />

eine Beschränkung für die<br />

Haltung von Tieren gibt.<br />

ANTWORT Im Mietrecht<br />

selbst gibt es<br />

keine direkten Vorschriften zur<br />

Tierhaltung. Die Fragen zur Art<br />

der Tiere sowie deren Anzahl<br />

werden normalerweise über<br />

Vertragsvereinbarungen gelöst.<br />

Darüber hinaus gibt es<br />

nachbarschaftliche Regelungen<br />

im allgemeinen bürgerlichen<br />

Gesetzbuch. Seit 2004<br />

ergänzt ein österreichisches<br />

Tierschutzgesetz die bestehenden<br />

Rechtsgrundlagen zur<br />

Tierhaltung, das bundesweite<br />

Geltung hat. In einer zusätzlich<br />

erlassenen Tierhaltungsverordnung,<br />

in der Mindeststandards<br />

z. B. auch für die<br />

Katzenhaltung festgeschrieben<br />

sind. So muss jede Katze einen<br />

eigenen Rückzugsort haben<br />

und wenn sie freilaufend ist,<br />

kastriert werden. Wenn es Verstöße<br />

gegen das Gesetz oder<br />

die Verordnung gibt, drohen<br />

Verwaltungsstrafen und es<br />

kann sogar zur Abnahme des<br />

Tieres kommen.<br />

In unserem<br />

FRAGE<br />

Haus halten<br />

sechs Parteien Hunde. Zugegebenerweise<br />

bellt mei-<br />

ner am meisten. Nun hat<br />

mir mein Vermieter angedroht,<br />

den Hund zu verbieten.<br />

Alle anderen dürfen<br />

ihren behalten, was ich<br />

ungerecht finde. Darf er<br />

das überhaupt?<br />

Ob und wel-<br />

ANTWORT che Art der<br />

Tierhaltung zulässig ist, ergibt<br />

sich normalerweise aus dem<br />

Mietvertrag. Wenn eine vertragliche<br />

Erlaubnis für das Halten<br />

eines Hundes vorliegt, kann<br />

diese nicht mehr einseitig vom<br />

Vermieter rückgängig gemacht<br />

werden. Allerdings muss das<br />

Tier so gehalten werden, dass<br />

der Hausfrieden gewahrt wird,<br />

da sonst eine Unterlassungsklage<br />

möglich ist. Das Bellen<br />

alleine allerdings reicht nicht<br />

Den gesamten Tierschutz-Gesetzestext<br />

können Sie gemeinsam mit der<br />

dazugehörigen Verordnung unter<br />

www.mvoe.at (Rubrik: Rechtsdatenbank/„Tierhaltung“)<br />

downloaden.<br />

dafür, da es zur Natur eines<br />

Hundes gehört – und durch die<br />

Genehmigung der Tierhaltung<br />

das normale Verhalten des Tieres<br />

vom Vermieter ebenfalls akzeptiert<br />

wird. Gegenüber den<br />

anderen später zuziehenden<br />

Mietern hat der Vermieter dann<br />

auch eine Aufklärungspflicht,<br />

dass mit Hundegebell zu rechnen<br />

ist, ansonsten könnten die<br />

gestörten Mieter Mietzinsminderung<br />

geltend machen. Allerdings<br />

gilt diese Duldungspflicht<br />

durch den Vermieter nicht<br />

mehr, wenn das Tier aufgrund<br />

falscher Haltung stundenlang<br />

bellt und heult. Das deutet<br />

dann meist auch noch auf eine<br />

gesetzeswidrige Tierhaltung hin<br />

und könnte sogar eine Anzeige<br />

wegen Tierquälerei zur Folge<br />

haben.<br />

16 FAIR WOHNEN 3/12 FAIR WOHNEN 3/12 17


FAIR WOHNEN THEMA<br />

Meine Nachba-<br />

FRAGE<br />

rin stellt immer<br />

ihre Vögel auf den Balkon,<br />

die schrecklich laut sind.<br />

Man hört es sogar, wenn<br />

man alle Fenster und Türen<br />

geschlossen hat. Ich habe<br />

ihr schon einige Male gesagt,<br />

dass das Gezwitscher<br />

nervtötend ist. Aber sie<br />

stehen jeden Tag wieder<br />

draußen. Welche Möglichkeiten<br />

habe ich?<br />

Jeglicher Lärm<br />

ANTWORT<br />

muss sich im<br />

ortsüblichen Rahmen bewegen.<br />

Überschreitet er das übliche<br />

Ausmaß, kann eine Unterlassungsklage<br />

einbracht werden.<br />

Bevor das aber möglich ist,<br />

muss sichergestellt sein, dass<br />

eine unübliche Lärmbelästigung<br />

vorliegt. Vogelgezwitscher<br />

kommt auch in der Natur vor<br />

und ist daher grundsätzlich<br />

ortsüblich. Es müssen daher<br />

weitere Umstände dazukommen,<br />

um von einem unüblichen<br />

Ausmaß sprechen zu können:<br />

z. B. sehr viele Vögel auf kleinem<br />

Raum. In diesem Fall liegt<br />

dann vermutlich auch keine artgerechte<br />

Tierhaltung vor und<br />

wäre das Tierschutzgesetz anzuwenden.<br />

Letztlich kann bei<br />

wesentlichen Störungen auch<br />

ein Fall der Mietvertragsverletzung<br />

vorliegen und das Recht<br />

18 FAIR WOHNEN 3/12<br />

der Mietzinsminderung zum<br />

Tragen kommen. Welche Schritte<br />

die sinnvollsten sind, klärt<br />

man am besten in einer persönlichen<br />

Rechtsberatung. Den ExpertInnen<br />

hilft es, wenn z. B.<br />

der Lärm auf einem Handy oder<br />

Diktiergerät aufgezeichnet<br />

wird, sodass ein Eindruck über<br />

die Lautstärke möglich ist.<br />

Mein Nachbar<br />

FRAGE<br />

hält sich einen,<br />

wie ich finde, ziemlich<br />

aggressiven, großen Schäferhund.<br />

Jedes Mal, wenn<br />

ich mit meinem Kind nach<br />

draußen gehe, habe ich<br />

Angst, dass wir dem Tier im<br />

Flur begegnen. Anderen<br />

Nachbarn geht es genauso.<br />

Könnte eine Unterschriftenliste<br />

gegen den Hund<br />

helfen?<br />

ANTWORT Ein subjektives<br />

Empfinden<br />

bzw. eine bestehende Ängstlichkeit<br />

alleine reichen nicht<br />

aus, um das Entfernen eines<br />

Tieres herbeiführen zu können.<br />

Es müssen schon konkrete Fakten<br />

nachgewiesen werden, etwa<br />

dass der Hund eine Person<br />

anspringt, die Zähne fletscht<br />

und versucht zu beißen. Persönliche<br />

Angst, die meist aufgrund<br />

vergangener Erfahrungen existiert,<br />

kann in einem konkreten<br />

Maunz! Des einen Freud<br />

ist des anderen Leid. Das<br />

Gesetz hat deshalb<br />

genau geklärt, welche<br />

Pflichten und Rechte<br />

Haustierbesitzer (und<br />

ihre Nachbarn!) haben.<br />

Einzelfall jedoch keine Rechtsfolgen<br />

auslösen. Selbst wenn es<br />

eine Unterschriftenliste gegen<br />

den Hund gäbe, kann eine genehmigte<br />

Hundehaltung nachträglich<br />

nicht unterbunden werden,<br />

solange von dem Tier keine<br />

tatsächliche drohende Gefahr<br />

ausgeht oder das Zusammenleben<br />

nicht tatsächlich z. B.<br />

durch ständiges Heulen und<br />

Bellen gestört wird.<br />

FRAGE Ich habe eine<br />

Katze und würde<br />

über dem Balkon aus<br />

Sicherheitsgründen gerne<br />

ein Fallnetz anbringen.<br />

Muss ich das mit der Hausgemeinschaft<br />

oder dem<br />

Vermieter abstimmen?<br />

ANTWORT Außerhalb der<br />

Wohnung ist<br />

jede geplante Veränderung zunächst<br />

an den Vermieter bzw.<br />

die Verwaltung schriftlich zu<br />

melden und muss diese genehmigt<br />

werden. Auch das Anbringen<br />

eines Schutzgitters am Balkon<br />

fällt darunter. Wer diesen<br />

Schritt unterlässt und eigenmächtig<br />

Veränderungen vornimmt,<br />

muss mit einer Besitzstörungs-<br />

und Unterlassungsklage<br />

rechnen. Mitunter können<br />

auch Schadenersatzklagen<br />

oder sogar die Kündigung drohen,<br />

wenn durch bauliche Ein-<br />

griffe das Gebäude in seiner<br />

Substanz gefährdet wird. So ein<br />

Gitteranbau, für den z. B. Löcher<br />

in eine Wärmefassade gebohrt<br />

werden müssen, wodurch Wassereintritt<br />

und Schimmelbildung<br />

drohen, ist daher nicht auf die<br />

leichte Schulter zu nehmen. Wir<br />

raten daher, jedenfalls eine Genehmigung<br />

einzuholen und das<br />

Anbringen nur von Fachleuten<br />

durchführen zu lassen.<br />

Wenn im Miet-<br />

FRAGE vertrag nichts<br />

zum Thema Tierhaltung<br />

steht – muss ich den Vermieter<br />

trotzdem um Erlaubnis<br />

bitten, wenn ich ein<br />

Tier in der Wohnung halten<br />

möchte?<br />

Wenn es im<br />

ANTWORT<br />

Vertrag keine<br />

Vorschriften zur Tierhaltung<br />

gibt, dann dürfen übliche Haustiere<br />

gehalten werden. Darunter<br />

fallen neben Tieren in Käfigen<br />

insbesondere Hunde und Katzen.<br />

Der Oberste Gerichtshof<br />

hat vor Kurzem zudem entschieden,<br />

dass in Mietverträgen<br />

die Tierhaltung nicht generell<br />

verboten werden darf. Derartige<br />

Klauseln sind unwirksam. Das<br />

Halten von wohnungsüblichen<br />

Kleintieren wie Hamster oder<br />

Meerschweinchen ist daher<br />

jedenfalls zulässig.<br />

Fotos: Thinkstock, I-Stockphotos


FAIR WOHNEN WIEN<br />

Daniel hat mit seinen zwei Jahren<br />

schon eine wechselvolle<br />

Geschichte. Seine Mutter war<br />

mit seiner Versorgung überfordert,<br />

er war viel sich selbst<br />

überlassen oder bei wechselnden Freunden<br />

der Mutter abgegeben. Eines Tages<br />

meldete sich eine Nachbarin, dass die<br />

Mutter weggegangen und der kleine Daniel<br />

allein in der Wohnung ist. Frau P.,<br />

eine erfahrene Krisenpflegemutter, hat<br />

Lukas noch am selben Tag bei sich aufgenommen.<br />

Bei ihr wird er gut versorgt, erhält<br />

Essen und Pflege, wird endlich wieder<br />

einmal dem Kinderarzt vorgestellt.<br />

Einmal in der Woche fährt sie mit ihm<br />

ins Referat für Adoptiv- und Pflegekinder,<br />

um seine Mama zu treffen. Innerhalb<br />

der nächsten Wochen wird sich entscheiden,<br />

ob er mit Betreuung durch das<br />

Mama & Papa<br />

Suche Pflege eltern!<br />

Manchmal passiert etwas in einer Familie, das alle aus der Bahn wirft. Dann muss<br />

ein Baby oder Kleinkind innerhalb weniger Stunden liebevolle Aufnahme finden.<br />

Bei Menschen, die sich mit Kindern sehr gut auskennen – bei geschulten Pflegeeltern.<br />

Jugendamt wieder zu seiner Mama zurückkehrt,<br />

oder ob für einen längeren<br />

Zeitraum Pflegeeltern für ihn gesucht<br />

werden. Bis dahin ist Frau P. und ihre<br />

Familie sein sicherer Hafen, der Schutz<br />

und Geborgenheit bietet.<br />

Was Krisenpflegeeltern tun<br />

Krisenpflegeeltern übernehmen für einen<br />

kurzen, befristeten Zeitraum die Elternschaft<br />

für ein Kind. Sie sind Experten im<br />

Umgang mit Kindern und geben in<br />

schwierigen Situationen Halt und Betreuung.<br />

Und sie können sich immer<br />

wieder verabschieden, wenn die Kinder<br />

nach etwa sechs bis acht Wochen zu ihren<br />

leiblichen Eltern zurückkehren oder<br />

in eine andere Pflegefamilie aufgenommen<br />

werden. Kinder lieb haben ist leicht<br />

– Pflegeeltern können mehr.<br />

Was<br />

•<br />

Krisenpflegekinder brauchen<br />

Viel Verständnis und Toleranz für<br />

eventuell<br />

•<br />

schwieriges Verhalten<br />

Einfühlungsvermögen in eine verletzte<br />

Kinderseele<br />

•Ein hohes Maß an Feinfühligkeit für<br />

den Kontakt mit ihren Angehörigen<br />

Was Pflegeeltern alles können<br />

Frau M. hat drei Kinder großgezogen<br />

und war seither nicht mehr berufstätig.<br />

Über eine Freundin hat sie erfahren, dass<br />

das Jugendamt für die rasche Versorgung<br />

von kleinen Kindern Krisenpflegeltern<br />

braucht. „Das wär’ doch was für mich“,<br />

dachte sie und erkundigte sich, was man<br />

dafür so alles können muss. Nach einer<br />

ausführlichen Beratung bei der MAG ELF<br />

stellt sie ihren Plan der Familie vor. Alle<br />

waren überrascht, aber interessiert und<br />

Foto: Fotolia<br />

neugierig und hatten viele Fragen. Letzte<br />

Woche hat Frau M. ihr fünftes Krisenpflegekind<br />

aufgenommen. Die kleine Lea<br />

wurde von ihr aus dem Krankenhaus abgeholt.<br />

Sie war vom Stiefvater ins Gitterbett<br />

geschleudert worden, hatte massive<br />

Verletzungen davongetragen. Die körperlichen<br />

Verletzungen sind verheilt, das Jugendamt<br />

prüft, ob Leas Mutter allein in<br />

der Lage ist, sie zu versorgen. Bis das geklärt<br />

ist, bleibt sie noch ein paar Wochen<br />

bei Frau M. und wird liebevoll versorgt.<br />

•Was Pflegeeltern können sollten<br />

Sind Sie eine emotional starke und<br />

tolerante<br />

•<br />

Persönlichkeit?<br />

Haben Sie Erfahrung in der Erziehung<br />

und<br />

•<br />

Betreuung von Kindern?<br />

Können Sie mit Konflikten konstruktiv<br />

umgehen?<br />

•Sind Ihre Lebensweise und Ihr Haushalt<br />

•<br />

auf Kinder eingestellt?<br />

Haben Sie Erfahrung in Krisenbewältigung?<br />

• •Ist Ihre finanzielle Situation gesichert?<br />

Ist die Aufnahme eines Krisenpflegekindes<br />

bei allen Familienmitgliedern<br />

erwünscht?<br />

•Können Sie den leiblichen Eltern des<br />

Kindes<br />

•<br />

positiv begegnen?<br />

•Können Sie gut loslassen?<br />

Sind Sie bereit, mit den SozialarbeiterInnen<br />

der MAG ELF intensiv zusammenzuarbeiten?<br />

In der Zeit bis die Eignung festgestellt ist,<br />

besuchen Pflegemamas und -papas ein<br />

Vorbereitungsprogramm für Pflegeeltern.<br />

Das Seminar bietet die Möglichkeit, die<br />

eigene Motivation zu prüfen und sich mit<br />

der Aufnahme eines Pflegekindes in die<br />

Familie auseinanderzusetzen. Alle Fragen<br />

oder Bedenken werden ausführlich besprochen.<br />

Das Vorbereitungsprogramm<br />

für Pflegeeltern besteht aus mehreren<br />

Modulen. In Summe sind 51 Stunden in<br />

einem Zeitraum von rund drei bis sechs<br />

Monaten zu absolvieren. In den Kursen<br />

werden alle Themen und Fragen ausführlich<br />

angesprochen.<br />

Von ExpertInnen voll unterstützt<br />

Krisenpflegemamas und -papas stehen<br />

von Anfang an vor großen Herausforderungen.<br />

Um diese gut bewältigen zu können,<br />

erhalten sie Unterstützung durch SozialarbeiterInnen.<br />

Diese begleiten die regelmäßigen<br />

Besuchskontakte der Kinder<br />

zu ihren leiblichen Eltern – ein regelmäßiger<br />

Kontakt ist erwünscht – und stehen<br />

den Krisenpflegeeltern mit Rat und Tat<br />

zur Seite. In regelmäßigen Abständen<br />

treffen einander Krisenpflegeeltern in einer<br />

Gruppe, um ihre Erfahrungen auszu-<br />

SO WERDEN SIE PFLEGEMAMA UND PFLEGEPAPA<br />

Damit ein Pflegekind zu Ihnen kommt, haben Sie …<br />

•<br />

Alter zwischen 25 und 55 Jahren<br />

•private Erziehungserfahrung<br />

•eigene Kinder oder Pflegekinder nicht unter vier Jahren<br />

•ausreichende Zeitreserven<br />

Ausgeglichenheit und Toleranz<br />

Das Pflegeelterngeld für Krisenpflege beträgt monatlich 960 Euro.<br />

tauschen. Gemeinsam mit SozialarbeiterInnen<br />

werden Lösungen für etwaige<br />

Probleme gesucht und gefunden.<br />

Wenn die Betreuung eines Kindes besondere<br />

Probleme und Fragen aufwirft, stehen<br />

PsychologInnen für ein Coaching<br />

zur Verfügung. Einmal jährlich treffen<br />

sich die Krisenpflegefamilien zu einem<br />

Fortbildungswochenende.<br />

Der Weg zur Bewilligung<br />

Die Kinder von Familie S. gehen verstärkt<br />

eigene Wege. Frau S. hat in ihrer<br />

Nachbarschaft eine Pflegemutter, von der<br />

sie erfahren hat, dass laufend Krisenpflegeeltern<br />

gesucht werden. Nach einem<br />

ersten Telefonat mit einer Sozialarbeiterin<br />

der MAG ELF hat sie ihre Idee mit ihrem<br />

Mann und den Kindern besprochen.<br />

Gemeinsam haben sie die Idee in die Tat<br />

umgesetzt. Seit zwei Wochen lebt Leonie<br />

bei ihnen, die wegen einer akuten psychischen<br />

Erkrankung der Mutter nicht<br />

bei ihr leben kann. Liebevoll tragen Herr<br />

und Frau S. das unruhige Baby durch das<br />

Haus, bis es endlich einschlafen kann.<br />

Die Kinder des Paares sind stolz auf „ihr“<br />

Baby. Sie werden ein bisschen traurig<br />

sein, wenn Leonie nicht mehr bei ihnen<br />

sein kann. Aber sie wissen, dass<br />

es ihr bei ihnen sehr gut gegangen<br />

ist und sie viel Zuwendung<br />

und Geborgenheit erfahren konnte.<br />

Die Eignungsbeurteilung<br />

Um Pflegemama oder Pflegepapa zu<br />

werden, braucht es eine Bewilligung der<br />

MAG ELF. Dafür müssen persönliche,<br />

soziale, gesundheitliche und wirtschaftliche<br />

Bedingungen erfüllt sein. Im Bewilligungsverfahren<br />

werden die Voraussetzungen<br />

geprüft und alle im Haushalt lebenden<br />

Familienmitglieder mit einbezogen.<br />

Zusätzlich wird in persönlichen Gesprächen<br />

die Eignung geprüft. Das kann<br />

bis zu sechs Monate dauern. Währenddessen<br />

besuchen die Bewerber als Pflegeeltern<br />

das Vorbereitungsprogramm im<br />

Referat für Adoptiv- und Pflegekinder.<br />

Die Kosten sind gedeckt<br />

Krisenpflegeeltern sein ist ein echter Job.<br />

Frau P. weiß das. Solange sie als Krisenpflegemutter<br />

arbeitet, möchte sie beim<br />

Verein „Eltern für Kinder Österreich“ angestellt<br />

sein. Damit ist sie versichert und<br />

hat Anspruch auf Supervision und Fortbildungen.<br />

Das hilft ihr sehr, mit den<br />

vielfältigen Problemen ihrer Schützlinge<br />

umzugehen. Wiener Krisenpflegeeltern<br />

können auf Wunsch angestellt werden.<br />

Das bedeutet: Pensions-, Kranken-, Unfall-<br />

und Arbeitslosenversicherung; monatliches<br />

Einkommen knapp über der<br />

Geringfügigkeitsgrenze; Fortbildung und<br />

Gruppensupervision.<br />

Alle Pflegeeltern müssen sich finanziell<br />

selbst erhalten können. Das monatliche<br />

Pflegeelterngeld ist eine Aufwandsentschädigung.<br />

Krisenpflegeeltern erhalten<br />

ein höheres Pflegeelterngeld. Je nachdem,<br />

wie lange sie ein Kind betreuen, haben<br />

sie außerdem Anspruch auf Familienbeihilfe<br />

und Kinderbetreuungsgeld.<br />

20 FAIR WOHNEN 3/12 FAIR WOHNEN 3/12 21<br />

• das<br />

Servicetelefon der MAG ELF: 4000 8011, Mo–Fr 8.00–18.00 Uhr<br />

Anstellungsträger für Krisenpflegeeltern und Pflegeeltern ist der Verein „Eltern für<br />

Kinder Österreich“. Derzeit sind rund 250 Pflegeeltern beim Verein „Eltern für Kinder“<br />

in Wien angestellt. Interessierten Personen bietet der Verein ein ausführliches<br />

Informations- und Beratungsgespräch als Entscheidungshilfe an.<br />

Telefon: 368 71 91, mehr Info unter http://www.efk.at/<br />

oder www.wien.gv.at<br />

ZAHLEN UND FAKTEN<br />

•Aktuell stehen 41 Krisenpflegefamilien<br />

zur Verfügung.<br />

wurden rund 200 Babys<br />

• 2011<br />

und Kleinkinder vorübergehend<br />

von Krisenpflegemamas und<br />

-papas versorgt. Rund die Hälfte<br />

davon kann in die leibliche Familie<br />

zurückkehren, für die anderen Kinder<br />

werden Pflegefamilien zur längerfristigen<br />

Aufnahme gesucht.<br />

Mehr Info unter http://www.efk.at/<br />

Entgeltliche Einschaltung


FAIR WOHNEN SERVICE<br />

Unter einem Dach<br />

1 Ein<br />

Egal ob Hund, Meerschweinchen oder Goldfisch – die Anschaffung eines<br />

Haustiers ist eine wichtige Entscheidung. Hier unser 10-Punkte-Check für ein<br />

harmonisches Miteinander von Mensch und Tier. TEXT: MARTINA HAMMER-WOSTAL<br />

Haustier ist kein Kuscheltier. Ein<br />

Tier zu haben, heißt Verantwortung<br />

zu übernehmen und die Bedürfnisse<br />

und Eigenheiten der Tiere zu achten. Vor<br />

allem Kinder versprechen oft, die Pflege<br />

selbstständig zu übernehmen. Doch erfahrungsgemäß<br />

ist das erst ab 12 Jahren<br />

sinnvoll.<br />

2 Gehen<br />

Sie sicher, dass Sie Ihrem<br />

Wunschtier auch eine artgerechte<br />

Haltung bieten. So sind Katzen aus<br />

einem Tierschutzhaus dankbare Mitbewohner.<br />

Stammt die Katze hingegen von<br />

einem Bauernhof, wird sie es in einer Wohnung<br />

schwer haben. Käfige für Kleintiere<br />

sollten großzügig bemessen sein und viele<br />

Spielmöglichkeiten bieten.<br />

22 FAIR WOHNEN 3/12<br />

3 Dürfen<br />

Sie in der Wohnung das gewünschte<br />

Tier halten? Bei der Haltung<br />

von Hunden benötigt man<br />

manchmal die Zustimmung der Hausverwaltung.<br />

(Siehe auch Seite 14–16)<br />

4 Bietet<br />

die Wohnung genug Platz, vor<br />

allem für einen größeren Hund? Aber<br />

auch Wellensittiche brauchen Platz,<br />

denn regelmäßiger Freiflug erfreut das<br />

Sittichherz und sorgt für Wohlbefinden.<br />

5 Kleintiere<br />

wie zum Beispiel Meerschweinchen<br />

oder Hamster leben<br />

durchschnittlich nur vier bis sechs<br />

Jahre. Bedenken Sie, dass Kinder oft<br />

schwer über den Verlust hinwegkommen,<br />

und stehen Sie mit Trost und Erklärungen<br />

zur Seite. Manche Tiere werden aber<br />

auch sehr alt, wie beispielsweise Schildkröten,<br />

die bis zu 60 Jahre alt werden<br />

können!<br />

6 Haben<br />

die Familienmitglieder die<br />

notwendige Zeit für das Tier? Ein<br />

Hund muss mindestens drei Mal am<br />

Tag Gassi gehen. Kleine Hunde und auch<br />

Katzen müssen lernen, stubenrein zu sein.<br />

Überlegen Sie im Vorfeld, wer in Urlaubszeiten<br />

für die Betreuung sorgen kann.<br />

7Gibt 8Wie es in der Familie Allergien? Klären<br />

Sie vor der Anschaffung, ob eine<br />

Tierhaarallergie besteht.<br />

sieht der Lebensrhythmus des<br />

Tieres aus? Einige Kleintiere sind<br />

nachtaktiv und schlafen am Tag, wie<br />

zum Beispiel Hamster oder Chinchillas.<br />

9 Tiere<br />

kosten Geld. Kalkulieren Sie<br />

den finanziellen Aufwand für Anschaffung,<br />

Futter und Tierarztkosten,<br />

etwa Impfungen und Behandlungen.<br />

10<br />

Woher soll das Tier kommen:<br />

Zoohandlung, Tierheim oder<br />

private Züchter? Informieren<br />

sie sich im Vorfeld über Vor- und Nachteile,<br />

Charaktereigenschaften und Verhalten<br />

des Tieres. Auch ein Tier aus einem<br />

Tierschutzhaus ist eine gute Alternative.<br />

Lassen Sie sich von den Tierpflegern<br />

beraten, denn sie kennen die Tiere<br />

meist sehr gut.<br />

Foto: Thinkstock<br />

Fotos: Hersteller<br />

<br />

GALERIE Fünf Bilder<br />

finden im Rahmen-<br />

Ensemble „Shabby<br />

Chic“ von Nordal<br />

Platz. € 89,90<br />

(36 x 40 cm) über<br />

www.nostalgieimkinderzimmer.de<br />

5<br />

1<br />

alles im Rahmen<br />

RECYCLED Aus<br />

originalen Tasten<br />

besteht „Keyboard“<br />

von Kare. € 19,95<br />

(10 x 15 cm), über<br />

www.kare-design.com<br />

HERZIG Holzrahmen<br />

„Seaside“ im Vintage-<br />

Look von Butler’s.<br />

€ 6,99 (26 x 26 cm),<br />

www.butlers.at<br />

Wie man seinen „felligen“ Liebling<br />

besonders hübsch in Szene setzt:<br />

2<br />

ALTER FALTER!<br />

Im Ikea-Rahmen<br />

„Olunda“ befinden<br />

sich bereits ausgestanzte<br />

Papier-<br />

Schmetterlinge.<br />

€ 12,99 (30 x 30<br />

cm), www.ikea.at<br />

4<br />

3 AUSFLUG<br />

Platz für<br />

vier bietet „Cuba“<br />

von Maisons du<br />

Monde. € 19,90<br />

www.maisonsdumonde.com<br />

FAIR WOHNEN 3/12 23


FAIR WOHNEN WISSEN<br />

… der Österreicher NICHT der beste<br />

Freund des Hundes ist? Mit 1,5 Millionen<br />

Miezen werden bei uns mehr als<br />

doppelt so viele Katzen wie Hunde<br />

gehalten – und die Zahl der Zierfische<br />

kann nur ungefähr geschätzt werden,<br />

geht aber mit Sicherheit in die<br />

Millionen.<br />

… mit der Großtrappe nicht nur ein unglaublich<br />

seltener Vogel im Burgenland<br />

heimisch ist, sondern auch einer der<br />

schwersten flugfähigen Vögel der Welt?<br />

Männchen können ein Gewicht von bis<br />

zu 16 kg und eine Körperlänge von<br />

mehr als einem Meter erreichen.<br />

24 FAIR WOHNEN 3/12<br />

Fleckvieh Mit 78 % der absolute<br />

Favorit unter den rund 2 Millionen<br />

österreichischen Rindern<br />

… der Braunbär hierzulande bald zum<br />

zweiten Mal ausgerottet werden könnte?<br />

Nachdem er bereits Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts aus den österreichischen<br />

Wäldern verschwand und es um 2000<br />

dank Wiederansiedelung einige Populationen<br />

gab, sind bis auf einige wenige<br />

Individuen in Österreich nun erneut keine<br />

Bären mehr auffindbar. Mehr Infos:<br />

www.wwf.at/baer<br />

… unser Wappentier, der Steinadler,<br />

nicht hauptsächlich Murmeltiere und<br />

Hasen, sondern ganze Gams- und Rehkitze<br />

reißt? Immerhin erreicht er eine<br />

Körperlänge von 75 bis 90 cm und eine<br />

25<br />

Dinge,<br />

die Sie (vielleicht) noch nicht über<br />

<strong>Österreichs</strong> Tierwelt wussten.<br />

Flügelspannweite bis zu zwei Metern.<br />

Schon vor Jahrzehnten war er akut vom<br />

Aussterben bedroht. Daher ist der Abschuss<br />

eines „Königs der Alpen“ in<br />

Österreich strengstens verboten.<br />

Gut am Hut: Der Gamsbart wächst<br />

eigentlich am Rücken der Alpenziege.<br />

Fotos: Österreich Werbung/Wiesenhofer; Österreich Werbung Kracher<br />

Fotos: Shutterstock, I-Stockphoto, MA 48<br />

Einzigartig in Mitteleuropa:<br />

Bei Marchegg in Niederösterreich<br />

nisten die Störche noch auf Bäumen.<br />

… der Tiergarten Schönbrunn in Wien<br />

einer der wenigen Zoos weltweit ist, der<br />

die Sexfaulheit der Großen Pandas nicht<br />

durch künstliche Befruchtung und künstliche<br />

Aufzucht umgeht, sondern auf Natürlichkeit<br />

setzt? Der Erfolg gibt dem<br />

Zoo recht: Fu Long (2007) war der erste<br />

Panda, der in einem europäischen Zoo<br />

durch natürliche Befruchtung gezeugt<br />

wurde. Fu Hu folgte 2010.<br />

… seit mehr als zehn Jahren im Burgenland<br />

Wildpferde grasen? Das Przewalski-Pferd<br />

ist die letzte noch lebende<br />

Unterart des Wildpferdes. Ende des 19.<br />

Jahrhunderts waren diese Pferde in der<br />

Mongolei fast ausgerottet. Die letzten<br />

noch frei lebenden 13 Wildpferde wurden<br />

eingefangen und weiter gezüchtet –<br />

u. a. im Nationalpark Neusiedler See.<br />

Vier der burgenländische Pferde wurden<br />

bereits erfolgreich ausgewildert.<br />

… im Reptilienzoo Happ in Kärnten<br />

zwei 115 Jahre alte Riesenschildkröten<br />

großes Aufsehen erregen? Nicht aufgrund<br />

ihres Alters – das ist für diese Art<br />

nicht ungewöhnlich –, sondern weil Bibi<br />

und Poldi sich nach vielen Jahren „Ehe“<br />

nicht mehr mögen und einander nun<br />

ständig attackieren.<br />

… es in Österreich zwar nur eine kleine,<br />

aber immerhin existierende Population<br />

an eurasischen Luchsen gibt, die aus<br />

neun 1976 ausgewilderten Individuuen<br />

resultiert? Ursprünglich war der letzte<br />

österreichische Luchs 1918 erlegt worden.<br />

Nun gibt es ihn bei uns wieder –<br />

und er war 2011 Tier des Jahres in<br />

Österreich.<br />

… sich das größte Gämsenrevier Europas<br />

in der Steiermark im Hochschwabgebiet<br />

befindet? Übrigens: Der Gamsbart,<br />

den sich Jäger an den Hut stecken,<br />

Insekt des Jahres 2012<br />

Der Hirschkäfer braucht<br />

seine riesigen Oberkiefer<br />

nur zum Kämpfen und<br />

Paaren.<br />

wächst nicht am Kinn der Gämse, sondern<br />

an ihrem Rücken.<br />

... es in Österreich zwar viele Zoos und<br />

Aquarien gibt, aber keine Wale oder Delfine?<br />

2009 hatte ein Wiener Unternehmer<br />

vor, ein Delfinarium im Burgenland<br />

zu bauen, aber das Projekt kam nicht<br />

zustande – zur Erleichterung vieler<br />

Tierschützer.<br />

… das Insekt des Jahres 2012 in Österreich<br />

der Hirschkäfer ist? Mit ihren riesigen<br />

Oberkiefern nehmen die Männchen<br />

übrigens keine Nahrung auf – sie werden<br />

nur bei Rivalenkämpfen und zum<br />

Festhalten der Weibchen während der<br />

Paarung gebraucht.<br />

FAIR WOHNEN 3/12 25


FAIR WOHNEN WISSEN<br />

Tierschutzprojekt: Im Zoo Schmiding lebt<br />

die einzige Gruppe Gorillas in Österreich.<br />

… bei Marchegg (NÖ) die einzige<br />

mitteleuropäische Brutkolonie existiert,<br />

in der Störche noch ihr ursprüngliches<br />

Verhalten zeigen und auf Bäumen<br />

nisten?<br />

… die Österreichische Heideschnecke,<br />

die kaum mehr als einen halben Zentimeter<br />

groß ist, nur im südlichen Wiener<br />

Becken vorkommt und sonst nirgends<br />

auf der Welt?<br />

… in Österreich das Fleckvieh mit<br />

78 % ungeschlagener Favorit in der<br />

Rinderhaltung ist? Braunvieh und<br />

Holsteiner machen rund 14 % aus.<br />

Insgesamt gibt es in Österreich fast<br />

zwei Millionen Rinder.<br />

26 FAIR WOHNEN 3/12<br />

… es hierzulande ganze 28<br />

verschiedene Fledermausarten<br />

gibt? Wer sie beobachten<br />

möchte, sollte das übrigens<br />

im Sommer versuchen,<br />

da wohnen sie hauptsächlich<br />

bei uns Menschen auf<br />

Dachböden. Im Winter leben<br />

sie eher in freier Natur.<br />

Mehr Infos:<br />

www.fledermausschutz.at<br />

… man im Bärenwald<br />

Arbesbach Bären in natürlicher<br />

Umgebung kennenlernen<br />

kann? Er wurde 1998<br />

von „Vier Pfoten“ eröffnet und<br />

2009 erweitert. Derzeit leben<br />

hier sieben Braunbären auf<br />

insgesamt 14.000 Quadratmetern.<br />

Mehr Infos:<br />

www.baerenwald.at<br />

… die Wölfe in Österreich seit mehr als<br />

hundert Jahren als „ausgestorben“ gelten?<br />

Allerdings kehren sie seit einigen<br />

Jahren wieder zurück. Immer wieder<br />

wandern aus Italien, der Schweiz, Slowenien<br />

und der Slowakei Wölfe ein. Ob<br />

sie dauerhaft bei uns bleiben werden,<br />

wird sich in den nächsten Jahren zeigen.<br />

Insgesamt leben derzeit zwischen<br />

10.000 und 20.000 Wölfe in Europa<br />

(außerhalb Russlands).<br />

… es in unserem Land nur eine Gruppe<br />

Gorillas gibt? Seit dem Jahr 2004 beherbergt<br />

der Zoo Schmiding eine Gruppe<br />

Flachlandgorillas im Rahmen eines<br />

internationalen Projekts zum Schutz<br />

dieser bedrohten Tiere. Mehr Infos:<br />

www.zooschmiding.at<br />

Kein Kostverächter Das österreichische Wappentier, der Steinadler, lässt sich nicht nur<br />

Murmeltiere und Hasen schmecken, sondern ganze Gams- und Rehkitze. Mahlzeit!<br />

Alles andere als faul: Im Zoo Schönbrunn paaren sich die als<br />

Sexmuffel bekannten Pandas auf natürliche Weise.<br />

… in Österreich Tierversuche zur Entwicklung<br />

oder Erprobung von Kosmetika<br />

seit dem Jahr 1999 grundsätzlich<br />

verboten sind?<br />

… der Wiener Tierschutzverein (WTV)<br />

bereits im Jahr 1846 vom Dichter und<br />

Literaten Ignaz Castelli gegründet wurde<br />

und damit die zweitälteste Tierschutzinstitution<br />

Europas ist? Hunderttausenden<br />

Tieren konnte seither geholfen<br />

werden.<br />

… auch der Begründer der Psychoanalyse,<br />

Dr. Sigmund Freud, Mitglied des<br />

Österreichischen Tierschutzvereines<br />

war?<br />

… der Tiergarten Schönbrunn, der seit<br />

1752 besteht, nicht nur der älteste<br />

noch bestehende Zoo der Welt ist, sondern<br />

2010 zum zweiten Mal zum besten<br />

Zoo Europas gekürt wurde?<br />

… die Wildtierhaltung für Zirkusse seit<br />

2005 in Österreich – im Gegensatz zu<br />

Deutschland – verboten ist? Klagen<br />

gegen dieses Gesetz, z. B. vom Zirkus<br />

Krone, wurden abgewiesen.<br />

… mit jährlich mehr als 240.000 Abschüssen<br />

in Österreich mehr als fünfmal<br />

so viel Rehwild abgeschossen wird<br />

wie in der Schweiz?<br />

… die Bayerische Kurzohrmaus ungeachtet<br />

ihres Namens ein österreichischer<br />

Endemit ist? Das heißt, diese Art<br />

lebt – seit die deutschen Populationen<br />

ausgestorben sind – nur in Österreich.<br />

Es handelt sich dabei um eines der<br />

seltensten Wirbeltiere Europas.<br />

Fotos: Daniel Zupac; Nicola Chilton; Österreich Werbung/Fankhauser<br />

Fotos: Hersteller<br />

ALLES FÜR DIE<br />

KATZ’?<br />

6<br />

Mitnichten! Auf dieser Seite findet auch<br />

Bello nette Dinge für sein Hundeleben.<br />

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3<br />

FAIR WOHNEN 3/12 27


FAIR WOHNEN REPORTAGE<br />

Unliebsame Untermieter<br />

Ist die Losung am Fuß des Mauerwerks zu<br />

finden, handelt es sich für gewöhnlich um<br />

einen Rattenbefall. Die Arbeitsorte von<br />

Schädlingsbekämpfer Walter Richter sind<br />

nicht jedermanns Sache.<br />

28 FAIR WOHNEN 3/12<br />

FOTOS: MATTHIAS HESCHL<br />

TEXT: JOHANNES LUXNER<br />

Was einen im Keller erwartet,<br />

lassen die aufgebrochenen<br />

Briefkästen<br />

im Eingangsbereich des<br />

Meidlinger Altbau-<br />

Zinshauses bereits erahnen. Gepflegte<br />

Immobilien sehen anders aus. Der<br />

kleine Innenhof ähnelt einer illegalen<br />

Sperrmülldeponie. Matratzen,<br />

eine kaputte Wäschespinne und Teile<br />

ramponierter Möbel verteilen sich<br />

hier kopfüber. Sorglos weggeworfene<br />

Essensreste am Boden führen Schädlingsbekämpfer<br />

Walter Richter auf<br />

eine erste Spur. „Da ist es schon“,<br />

sagt Richter nach der ersten optischen<br />

Prüfung der verwahrlosten<br />

Grünfläche am Rand des Hofes. Mit<br />

der Stimme des gelassenen Profis ergänzt<br />

er: „Wenn wir ein zweites Erdloch<br />

finden, dann haben wir es ganz<br />

sicher mit Ratten zu tun. Der Müll<br />

und das Futter stellen für die Tiere<br />

ideale Bedingungen dar. Hier finden<br />

sie Unterschlupf und Nahrung.“<br />

Richter packt aus seiner Tasche<br />

streichholzschachtelgroße, blaue,<br />

quadratische Köder aus. Er steckt sie<br />

tief in die Erdlöcher und hofft, dass<br />

sich die Ratten bald daran zu schaffen<br />

machen. Die Köder schauen<br />

harmlos aus. Für die Tiere endet der<br />

Kontakt tödlich. Dabei ist der Innenhofbereich<br />

lediglich ein Nebenschauplatz,<br />

was die Schädlingsbekämpfung<br />

an diesem Standort betrifft.<br />

Noch war Richter nicht im<br />

Keller.<br />

Wiener Rattenverordnung<br />

Die akribische Nachschau Richters<br />

basiert auf einer legislativen Grundlage.<br />

Sie nennt sich Wiener Rattenverordnung<br />

und wurde im Jahr 1925<br />

erstmals erlassen. Unzählige Reformen<br />

im Lauf der Jahrzehnte folgten.<br />

Zuletzt im Jahr 2005, als die genaue<br />

Einteilung der Schädlingsbekämpfungsanbieter<br />

in Rayons aufgehoben<br />

wurde. Seitdem darf sich jede Hausverwaltung<br />

den Betrieb selbst aussuchen<br />

und ist nicht mehr, wie im Fall<br />

der Rauchfangkehrer, an eine bestimmte<br />

Firma gebunden. De facto<br />

hat sich wenig geändert: „Die Wiener<br />

Sie kennen meist jeden Kellerwinkel ihres Bezirks, und froh<br />

ist, wer sie nicht braucht. Trotz steigender Sauberkeit sind<br />

Schädlingsbekämpfer gefragt wie eh und je. <strong>Fair</strong> <strong>Wohnen</strong><br />

begab sich auf Rattenjagd nach Wien Meidling.<br />

sind sehr traditionsbewusst, auch<br />

was die Auswahl ihres Schädlingsbekämpfers<br />

betrifft“, sagt Richter. Was<br />

sich nicht geändert hat: Jedes Objekt<br />

wird im Intervall von etwa acht Wochen<br />

auf etwaigen Befall kontrolliert.<br />

Deshalb ist Walter Richter mit<br />

den Gebäuden und vor allem deren<br />

Kellern in seinem Aufgabengebiet in<br />

Wien Meidling bestens vertraut.<br />

Schlaue Nager<br />

„Gut zehn Prozent der Wiener Altbaukeller<br />

befinden sich noch in einem<br />

Zustand wie diesem“, sagt Richter,<br />

bevor er die Tür zum Keller aufstößt<br />

und die Taschenlampe anknipst.<br />

Am unteren Ende der Rundtreppe<br />

angekommen, darf man sich<br />

in einer Zeitkapsel wähnen. Kein gemauerter<br />

Boden, sondern begradigter<br />

Lehm – zwischen den Backsteinziegeln<br />

verteilen sich Schmutz wie<br />

Spinnweben und von den alten<br />

Rohrleitungen hängen Stofffetzen,<br />

die wohl einst als bescheidener Versuch<br />

einer Isolierung gedacht waren.<br />

Sie wirken angeknabbert, und der<br />

Anblick einer alten, einst mit Holz zu<br />

befeuernden Waschküche inklusive<br />

der Originaltröge aus Zinn verdeutlicht<br />

den Komfort moderner Haushaltsgeräte.<br />

Für Richter ein gewöhnliches<br />

Szenario. Mit Gerümpel und<br />

Relikten aus vergangenen Zeiten des<br />

<strong>Wohnen</strong>s hat er täglich zu tun. Was<br />

Tod in kleinen Dosen<br />

Der Anfang vom Ende: In<br />

der Rattenbox wartet der<br />

Köder. Das Curaminderivat<br />

sorgt für ein langsames,<br />

aber schmerzfreies Ende.<br />

den Fachmann hier interessiert, ist<br />

die Kante zwischen Lehmboden und<br />

Mauerwerk.<br />

Mittel aus der Humanmedizin<br />

„Hier ist am schnellsten erkennbar,<br />

ob wir es mit Ratten oder Mäusen zu<br />

tun haben. Ratten bewegen sich entlang<br />

des Mauerwerks und hinterlassen<br />

hier ihre Losung. Mäuse bewegen<br />

sich frei durch den Raum und verbreiten<br />

ihren Kot großflächiger.“ Die<br />

Spuren geben ihm Grund genug, eine<br />

sogenannte Rattenbox aufzustellen.<br />

Im DIN-A4-Zettel-großen Plastikkasten<br />

befinden sich einige der<br />

blauen Köder. Ein Loch auf der Seite<br />

der Box ermöglicht der Ratte, an das<br />

vermeintliche Leckerli zu gelangen.<br />

Einmal daran genascht, ist es bald<br />

vorbei mit dem unbeschwerten Rattenleben<br />

in Wiens Altbaukellern – jedoch<br />

nicht umgehend. „Ratten sind<br />

hochintelligente Tiere. Würden sie<br />

eine andere Ratte beobachten, wenn<br />

diese vom Köder frisst und sofort tot<br />

umfällt, sie würden die Köder nicht<br />

mehr anrühren“, so Richter. Deshalb<br />

verwenden Schädlingsbekämpfer ein<br />

sogenanntes Cumarinderivat, das bei<br />

den Ratten durch einen blutgerinnungshemmenden<br />

Stoff innerliche<br />

Blutungen verursacht. Michael Singer,<br />

der Innungsmeister der Wiener<br />

Schädlingsbekämpfer, über Cumarinderivate:<br />

„80.000 Österreicher<br />

FAIR WOHNEN 3/12 291


FAIR WOHNEN REPORTAGE<br />

nehmen den Stoff in anderer Dosierung<br />

täglich bei Herzproblemen zu<br />

sich. Er stammt ursprünglich aus der<br />

Humanmedizin.“<br />

Schädlingsfaktor Klimawandel<br />

Dabei bedeutet die Rattenbekämpfung<br />

nur ein Teilsegment der Dienstleistungen<br />

heimischer Schädlingsbekämpfer.<br />

Flöhe, Schaben und Wanzen<br />

haben ebenso Dauersaison. Die<br />

Biodiversität steigt – auch hier findet<br />

eine gewisse Globalisierung statt. Innungsmeister<br />

Singer: „Das hat auch<br />

mit dem erhöhten Reiseaufkommen<br />

zu tun. Die Menschen bringen Wanzen<br />

oft aus dem Urlaub mit.“ Besonders<br />

knifflig gestaltet sich die Schädlingsbekämpfung,<br />

wenn es um den<br />

Befall von Holz geht. Längst hat auch<br />

hier moderne Technologie Einzug<br />

gehalten: „Wir arbeiten mittlerweile<br />

auch mit Mikrowellen, um die Tiere<br />

aus dem Holz zu bekommen.“ Auch<br />

Begasungen befallener Objekte oder<br />

die Anwendung von großer Hitze<br />

sind keine Seltenheit. „Wir magern<br />

die Sauerstoffatmosphäre ab, dadurch<br />

trocknen die Tiere aus“, so<br />

Michal Singer, den laut eigener Auskunft<br />

kein Anblick von Tierbefall<br />

mehr erschüttern könne. Dabei birgt<br />

der Beruf immer noch seine Überraschungen.<br />

Schließlich spielt die zunehmende<br />

Erderwärmung in unseren<br />

Breiten den Schädlingsbekämpfern<br />

tendenziell in die Hände. Arten<br />

wie etwa die Kastanienminiermotte<br />

treten seit der spürbaren Erwärmung<br />

zunehmend häufiger auf.<br />

Mike and the mechanic<br />

„Dieses Ding ist mal geflogen –<br />

es nannte sich V1“, Michael<br />

Singer über die technischen<br />

Ursprünge des sogenannten<br />

Heißnebelgeräts. Damit wird vor<br />

allem Gelsen zu Leibe gerückt.<br />

30 FAIR WOHNEN 3/12<br />

Da ist der Wurm drin<br />

Ungebetene Gäste gibt es<br />

zuhauf. Egal ob Wanzen,<br />

Schaben, Flöhe oder wahre<br />

Brummer wie der Weidenbock<br />

(u.), den Innungsmeister<br />

Michael Singer aus<br />

einer Fertigteilhaus-Fassade<br />

entfernte.<br />

Tatort Keller<br />

Schädlingsbekämpfer Walter<br />

Richter erahnt bereits in<br />

den Entrees der Häuser,<br />

was ihn im Keller erwartet.<br />

In den Straßen von Meidling<br />

Walter Richter kennt die Häuser des 12. Wiener Gemeindebezirks wie kaum ein anderer.<br />

Die Wiener Rattenverordnung schreibt alle zwei Monate eine Kontrolle vor.<br />

Ihr starker Partner<br />

wenn’s ums <strong>Wohnen</strong> geht.<br />

Information und Service<br />

InfoCenter „Alles rund ums <strong>Wohnen</strong>“<br />

Die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen<br />

rund ums <strong>Wohnen</strong><br />

Bartensteingasse 9, 1010 Wien<br />

Tel.: 4000-8000<br />

Telefonische Auskünfte: Mo – Fr: 8 – 20 Uhr<br />

Persönliche Information: Mo – Fr: 8 – 17 Uhr<br />

www.wohnservice-wien.at<br />

Wohnungssuche<br />

Wohnservice Wien<br />

Das Beratungs- und Informationszentrum<br />

rund ums <strong>Wohnen</strong> mit einem vielfältigen<br />

Angebot an geförderten Wohnungen<br />

Taborstraße 1–3, 1020 Wien<br />

Tel.: 24 503-25800<br />

Telefonische Beratung: Mo – Fr: 8 – 20 Uhr<br />

Persönliche Beratung: Mo – Mi, Fr: 8 – 20 Uhr<br />

Do: 8 – 12 Uhr<br />

www.wohnservice-wien.at<br />

Wiener <strong>Wohnen</strong> Willkommensservice<br />

Ihr Weg zu einer Gemeindewohnung<br />

Alle, die sich für eine Gemeindewohnung<br />

interessieren, sind im Wiener <strong>Wohnen</strong><br />

Willkommensservice herzlich willkommen.<br />

Guglgasse 7 – 9, 1030 Wien<br />

Eingang: Guglgasse / Ecke Paragonstraße<br />

Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr: 8 – 19 Uhr<br />

Mi: 8 bis 12 Uhr<br />

Terminvereinbarungen unter 05 75 75 75<br />

www.wienerwohnen.at<br />

Förderungen<br />

Sanierung<br />

Förderbare Sanierungen: Sanitär, Heizung,<br />

sonstige Installationen, Wärmedämmung,<br />

Schallisolierung, behindertengerechter Umbau<br />

Info-Point für Wohnungsverbesserung der MA 25<br />

und MA 50<br />

Muthgasse 62, 1190 Wien<br />

Ebene 1. OG, Riegel C, Zimmer C1.09<br />

Tel.: 4000-74860<br />

Telefonische Beratung: Mo – Fr 8 – 15 Uhr<br />

Persönliche Beratung: Mo – Fr 8 – 13 Uhr<br />

www.um-haeuser-besser.at<br />

www.wien.gv.at/wohnen/wohnbaufoerderung<br />

Sanierungsberatung für Hauseigentümer<br />

wohnfonds_wien<br />

fonds für wohnbau und stadterneuerung<br />

Lenaugasse 10, 1082 Wien<br />

Tel.: 4035919-0<br />

Beratung: Mo – Do: 9 – 16 Uhr und Fr 9 – 11.30 Uhr<br />

www.wohnfonds.wien.at<br />

Neubau<br />

Voraussetzungen: Bestimmte, genau festgelegte<br />

Einkommensgrenzen dürfen nicht überschritten<br />

werden.<br />

Antragsstellung Neubau<br />

MA 50, Muthgasse 62, 1190 Wien<br />

Tel.: 4000-74840<br />

Parteienverkehr: Mo – Fr: 8 – 12 Uhr<br />

www.wien.gv.at/wohnen/wohnbaufoerderung<br />

Unterstützung und Hilfe<br />

Die Mieterhilfe<br />

Die Mieterhilfe ist die Einrichtung in Wien, bei<br />

der man rasch und kostenlos jeden Werktag von<br />

8 bis 17 Uhr Antworten auf alle Wohnrechtsfragen<br />

bekommt.<br />

Rathausstraße 2, 1010 Wien<br />

Tel.: 4000-25900<br />

www.mieterhilfe.at<br />

wohnpartner<br />

Das Nachbarschafts-Service im Wiener<br />

Gemeindebau bietet umfassende Unterstützungen<br />

im Bereich Gemeinwesen, Konfl iktarbeit und<br />

Prävention, um gemeinsam mit den BewohnerInnen<br />

die hohe Wohn- und Lebensqualität in den<br />

städt ischen Wohnhaus anlagen zu sichern.<br />

Öffnungszeiten der Hauptlokale:<br />

Mo, Di, Fr: 8 – 13 Uhr, Do: 14 – 20 Uhr<br />

Telefonisch erreichbar unter: 24 503-01-080<br />

(diese Nummer gilt für den 1. Bezirk – sind Sie<br />

in einem anderen Bezirk wohnhaft, ersetzen Sie<br />

die 01 durch Ihren Bezirk: 09 für den 9. Bezirk,<br />

23 für den 23. Bezirk)<br />

www.wohnpartner-wien.at<br />

Wiener Gebietsbetreuung<br />

Die Gebietsbetreuungen für Stadterneuerung<br />

bieten ein umfassendes Informations- und<br />

Beratungs angebot zu Fragen des <strong>Wohnen</strong>s,<br />

des Wohnumfeldes und der Stadterneuerung.<br />

Nähere Informationen:<br />

MA 25, Tel.: 4000-25000<br />

www.gbstern.at<br />

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Klebestreifen zum<br />

Befestigen des Napfes<br />

Damit Fressnäpfe von Hund und<br />

Katze nicht durch die gesamte<br />

Wohnung geschoben werden,<br />

kann man sie mit doppelseitigen<br />

Klebestreifen befestigen.<br />

Fressnäpfe und Leine freundlicherweise<br />

zur Verfügung gestellt von: Bunter Hund Wien,<br />

Neustiftgasse 42, 1070 Wien,www.bunterhund-wien.at<br />

36 FAIR WOHNEN 3/12<br />

Einfach<br />

1<br />

Fotos: Gunda Dittrich / www.gundadittrich.com<br />

… sind auch in dieser Ausgabe von FAIR WOHNEN wieder die Ideen, mit denen Sie<br />

Dinge des Alltags ohne viel Aufwand und budgetfreundlich umgestalten können.<br />

2<br />

3<br />

2<br />

Alte Handtücher<br />

werden<br />

zum Spielzeug<br />

Alte Handtücher<br />

können zu tollem<br />

Hundespielzeug<br />

umfunktioniert<br />

werden. Schneiden<br />

Sie von einem<br />

Handtuch zwei<br />

Kanten ab, flechten<br />

Sie drei Tücher<br />

ineinander und<br />

verknoten Sie sie<br />

fest (!) am Ende<br />

mit den beiden<br />

Stoffstreifen.<br />

3 4<br />

Gackerlsackerl<br />

verwahrt die<br />

Leckerlis<br />

Im Gackerl sackerl<br />

muss nicht immer<br />

nur ein Hundehaufen<br />

landen.<br />

Die Plastikbeutel<br />

eignen sich auch<br />

super als Behältnis<br />

für Leckerlis. An<br />

die Leine geknotet,<br />

haben Sie sie<br />

immer parat –<br />

und nicht in der<br />

Jackentasche verstreut.<br />

Eine Plastikflasche<br />

wird<br />

zur Schaufel<br />

Schneiden Sie eine<br />

leere und gesäubertePlastikflasche<br />

(z. B. Weichspüler-Flasche)<br />

diagonal in der<br />

Mitte durch. Das<br />

Ende mit dem<br />

Henkel können Sie<br />

als Schaufel für<br />

Katzenstreu verwenden.<br />

4


FAIR WOHNEN RECHT<br />

Schlüsselszenen<br />

Erst durch die Übergabe der Haus- und<br />

Wohnungsschlüssel erlischt auch die Pflicht<br />

zur Mietzins zahlung. FAIR WOHNEN fasst die<br />

wichtigsten Grundsätze der Rechtsprechung<br />

zusammen:<br />

Mitunter gibt es ganz konkrete<br />

Hindernisse, und die lange Liste<br />

von Gerichtsentscheidungen<br />

zum Thema „Rückgabe des Mietobjekts“<br />

zeigt, dass es oft gar nicht so einfach<br />

ist, das Mietobjekt korrekt zurückzugeben.<br />

Die Probleme fangen damit<br />

an, dass Vermieter gar nicht erreichbar<br />

sind, und enden manchmal damit, dass<br />

die Übergabe einfach verweigert wird.<br />

Auch der Verlust des Wohnungs- oder<br />

Haustorschlüssels kann zu einem –<br />

teuren – Problem werden.<br />

Persönliche Übergabe<br />

Die Übergabe ist persönlich durchzuführen,<br />

wenn nichts anderes vereinbart<br />

wurde. Denn weder ist es ausreichend,<br />

den Schlüssel in den Briefkasten der Verwaltung/des<br />

Vermieters zu werfen, noch<br />

kann diese Handlung durch eine Übersendung<br />

per Post erfolgen.<br />

Bevollmächtigter kann übergeben<br />

Sowohl Mieter als auch Vermieter können<br />

sich bei der Schlüsselübergabe vertreten<br />

lassen, doch die Ermächtigung<br />

dazu muss nachgewiesen werden. Hat<br />

man der falschen Person die Schlüssel<br />

ausgehändigt, muss man weiter Miete<br />

zahlen und hat auch noch jede Menge<br />

Ärger, den Schlüssel wieder zurückzubekommen.<br />

Ebenso wenig kann man dem<br />

Hausbesorger die Schlüssel in die Hand<br />

drücken, wenn dieser keine Vollmacht<br />

dazu erhalten hat. Mieter müssen zudem<br />

alle Schlüssel zurückgeben, auch<br />

jene, die sie selbst angefertigt haben. Solange<br />

der Schlüssel im Besitz des Mieters<br />

ist, fallen auch über die Mietdauer<br />

hinaus Mieten an.<br />

Achtung bei Zusätzen!<br />

Aufpassen sollte man auch mit schriftlichen<br />

Zusätzen bei einer vermeintlichen<br />

Kündigung oder einvernehmlichen Auflösung<br />

von Verträgen. Bei einer schriftlichen<br />

Vertragsauflösung, die den Vermerk<br />

„unter Vorbehalt sämtlicher Rechte“<br />

trug, ging der Oberste Gerichtshof<br />

38 FAIR WOHNEN 3/12<br />

davon aus, dass man das Mietobjekt<br />

gar nicht zurückstellen wollte, obwohl<br />

die Schlüssel übergeben wurden.<br />

Die Folge: Weitere Mietzinszahlungen<br />

wurden fällig, weil der<br />

Mietvertrag gar nicht aufgelöst<br />

worden war.<br />

Verlorener Schlüssel<br />

Bei verloren gegangenen<br />

Schlüsseln muss der Vermieter<br />

unverzüglich verständigt<br />

werden, insbesondere<br />

wenn es sich um<br />

spezielle General-Sicherheitsschlüssel<br />

handelt. In<br />

diesem Fall hat der Vermieter<br />

auch bei aufrechtem<br />

Mietverhältnis ein rechtliches<br />

Interesse an dieser Information,<br />

sperrt doch so ein Generalschlüssel<br />

mehr als nur die eigene Wohnungstür.<br />

Mitunter steht im Vertrag, dass bei Verlust<br />

eines Schlüssels sämtliche Kosten<br />

für die Neuanschaffung durch den Mieter<br />

zu tragen sind – völlig unabhängig<br />

von einem Verschulden. Eine solche<br />

Mietvertragsklausel ist unwirksam.<br />

Schadenersatzansprüche sind immer<br />

nur dann durchsetzbar, wenn auch ein<br />

Verschulden vorliegt. Das kann aber<br />

auch schon dann vorliegen, wenn man<br />

ein besonders sorgloses Verhalten an<br />

den Tag legt. Bei teuren Generalschlüsseln<br />

stellt sich auch die Frage, ob diese<br />

Kindern unter 14 Jahren in deren alleinige<br />

Obhut gegeben werden dürfen.<br />

Dass Kinder in diesem Alter immer<br />

wieder Dinge verlieren, entspricht der<br />

allgemeinen Lebenserfahrung. Verliert<br />

daher ein 10-jähriges Mädchen den<br />

Wohnungsschlüssel, der gleichzeitig<br />

auch das Haustor und den Kellerzugang<br />

sperrt, könnte den Eltern sogar Fahrlässigkeit<br />

vorgeworfen werden. Andererseits<br />

stellt sich natürlich vor dem Hintergrund<br />

der heutigen Lebensverhältnisse<br />

die Frage, wie zum Beispiel ein Alleinerzieher,<br />

der bis abends arbeitet und<br />

dessen Kind allein vom Hort nach Hau-<br />

Wer einen Mietvertrag beendet,<br />

hat viel zu tun. Zu guter Letzt ist<br />

die leere Wohnung an den Vermieter<br />

zurückzugeben. Meist erfolgt dies symbolisch<br />

durch die Übergabe des Hausund<br />

Wohnungsschlüssels. Doch Obacht<br />

dabei!<br />

se geht, anders als durch eine<br />

Schlüsselübergabe an sein Kind den<br />

Zutritt zur Wohnung organisieren<br />

soll. Glück im Unglück hat ein Mieter,<br />

wenn der Schlüssel so verloren geht,<br />

dass es höchst unwahrscheinlich ist,<br />

dass er je wieder auftaucht – z. .B.: der<br />

Schlüssel fällt in die Donau. Denn in<br />

diesem Fall besteht ebenfalls kein Schadenersatzanspruch,<br />

weil dadurch ein<br />

allfälliger Missbrauch mit dem Schlüssel<br />

unwahrscheinlich ist.<br />

Vermieter verweigert Rücknahme?<br />

Verweigert der Vermieter die Übernahme<br />

des Mietobjekts, obwohl der Mieter<br />

am vereinbarten Ort die Schlüssel übergeben<br />

will, dann befindet sich der Vermieter<br />

im sogenannten Annahmeverzug.<br />

In diesem Fall sollte der Mieter ein<br />

Gedächtnisprotokoll, das Zeugen bestätigen,<br />

anfertigen und den Schlüssel bei<br />

einer ihm bekannten Person hinterlegen.<br />

Eine andere Möglichkeit besteht<br />

darin, bei Gericht einen sogenannten<br />

Hinterlegungsantrag zu stellen und eine<br />

andere Person zum Verwahrer zu erklären.<br />

Dieser Weg empfiehlt sich immer<br />

dann, wenn es notwendig ist, eine gewisse<br />

Öffentlichkeit über die Vorgänge<br />

herzustellen, weil man z. B. noch einen<br />

Rechtsstreit mit dem Vermieter in einer<br />

anderen Sache hat und man Beweise für<br />

den Annahmeverzug braucht, um<br />

weitere Mietzinsvorschreibungen zu<br />

verhindern.<br />

Foto: Thinkstock<br />

Foto: Mauritius-Images<br />

Wie ist das<br />

eigentlich …<br />

Fragen zu Themen rund um<br />

das <strong>Wohnen</strong>? Experten aus<br />

dem Team der <strong>Mietervereinigung</strong><br />

<strong>Österreichs</strong> geben gerne Auskünfte.<br />

FRAGE Was ist gemeint,<br />

wenn in einem<br />

Vertrag der Passus „Eine<br />

Kündigung hat gerichtlich<br />

unter Einhaltung einer einmonatigen<br />

Kündigungsfrist<br />

zum Ende des Kalendermonats<br />

zu erfolgen“steht?<br />

Seit 1. 10. 2006 können<br />

ANTWORT<br />

MieterInnen auch<br />

durch einen formlosen Brief kündigen.<br />

Die Kündigungsfrist laut Vertrag ist<br />

dabei einzuhalten. Gibt es dazu keine<br />

Vereinbarung, gelten die gesetzlichen<br />

Kündigungsfristen. Bei einem unbefristeten<br />

Mietverhältnis ist das ein Monat.<br />

Bei einer Einmonatsfrist gilt daher<br />

Folgendes: Wenn Sie z.B. Ende November<br />

2012 ausziehen wollen, muss der<br />

Vermieter spätestens am 30. 9. 2012<br />

das Kündigungsschreiben erhalten haben.<br />

Es muss also bis zu diesem Zeitpunkt<br />

bei ihm eingetroffen sein. Den<br />

Nachweis der Rechtzeitigkeit tragen<br />

Sie. Die Kündigung muss schriftlich<br />

erfolgen und unterfertigt werden, sodass<br />

ein E-Mail nicht ausreicht. Ein<br />

Fax ist ausreichend, wenn Sie das Original<br />

per Post zusätzlich absenden.<br />

FRAGE Ich bin unsicher,<br />

ob ich bei Rück -<br />

gabe des Mietobjekts vorher<br />

ausmalen muss? Im Vertrag<br />

steht es jedenfalls so<br />

drinnen …<br />

?<br />

Der Oberste Gerichtshof hat mehrfach<br />

zum Thema Ausmalen Vertragsklauseln<br />

geprüft und – vereinfacht dargestellt<br />

– festgehalten, dass Mieterinnen<br />

dann keine Ausmalverpflichtung trifft,<br />

wenn die Wände nur unwesentlich<br />

verändert wurden (z. B. eine weiße<br />

Farbe durch eine hellgelbe ersetzt worden<br />

ist) und an den Wänden nur normale<br />

Abnützungsspuren sichtbar sind.<br />

Unter normaler Abnutzung versteht<br />

man jene Gebrauchsspuren, die unvermeidlich<br />

mit dem Bewohnen einer<br />

Wohnung entstehen, z. B. grauer Rand<br />

um Bilder an der Wand oder Verfärbungen<br />

am Boden durch unterschiedlichen<br />

Lichteinfall, Abstumpfen bzw.<br />

Vergrauen der Wände, Bohrlöcher<br />

wegen Wandhaken und Ähnliches.<br />

FRAGE Ich habe in einer<br />

unbefristeten<br />

Miete gewohnt und möchte<br />

jetzt meine Wohnung zurückgeben.<br />

Dabei habe ich<br />

entdeckt, dass der Boden<br />

einige Kratzer hat. Muss ich<br />

das reparieren? Ich habe<br />

außerdem eine Kaution<br />

hinterlegt. Bekomme ich<br />

die verzinst zurück?<br />

FAIR WOHNEN SERVICE<br />

Gerade beim Boden<br />

ANTWORT<br />

spielt die Dauer des<br />

Mietverhältnisses eine Rolle, da die<br />

Gerichte davon ausgehen, dass nach<br />

einer gewissen Zeit eine Erneuerung<br />

des Bodens sowieso notwendig wird.<br />

Es gibt Urteile von Bezirksgerichten,<br />

wonach Kratzer, die aufgrund des Verschiebens<br />

von Sesseln entstehen, unter<br />

normale Abnutzung fallen. Es ist allerdings<br />

schwierig, ohne Besichtigung eine<br />

Ferndiagnose zu geben. Sie müssen<br />

zudem bedenken, dass Sie eine Kaution<br />

hinterlegt haben und es unter Umständen<br />

zu Meinungsverschiedenheiten<br />

kommen wird. Sollte der Vermieter<br />

die Kaution ganz oder teilweise<br />

einbehalten, müssen Sie beweisen,<br />

dass Sie die Wohnung in einem ordnungsgemäßen<br />

Zustand zurückgegeben<br />

haben. Wir raten daher zu prüfen,<br />

wie hoch die Sanierungskosten wären<br />

und welcher finanzielle Aufwand für<br />

die Behebung aufzuwenden wäre. Sodann<br />

müssen Sie abwägen, ob Sie das<br />

Risiko eines Streits um einen Teil der<br />

Kaution eingehen wollen. Wenn ja, ist<br />

es notwendig, dass Sie den Zustand<br />

der Wohnung bei Rückgabe gut dokumentieren.<br />

Zeugen, Fotos oder Filme<br />

sind hier notwendig, insbesondere von<br />

jenen Stellen, wo es strittig sein könnte,<br />

ob hier eine normale Abnutzung<br />

vorliegt oder nicht. Auf der Webseite<br />

der MVÖ im Downloadbereich können<br />

Sie sich ein Muster für ein Wohnungsrückgabeprotokollherunterladen.<br />

Sollte dann der Vermieter tatsächlich<br />

die Kaution einbehalten, vereinbaren<br />

Sie bitte einen Beratungstermin.<br />

Die Kaution ist mit banküblichen<br />

Zinsen zu verzinsen, wobei<br />

jener Zinssatz zur<br />

Anwendung kommt,<br />

der für ein jederzeit<br />

auflösbares Sparguthaben<br />

gilt.<br />

FAIR WOHNEN 3/12 39


FAIR WOHNEN SERVICE<br />

Wer ist im Vorteil?<br />

Vorarlberg ist ein Vorreiter, wenn es um thermische Sanierungen geht.<br />

Doch mitunter kommt es gerade aufgrund unterschiedlicher Fördersysteme zu<br />

Problemen in Wohnungseigentümergemeinschaften. Wie nachstehender Fall zeigt.<br />

Auch wenn alle Eigentümer gleichberechtigt sind, kann es bei Sanierungen zu Interessenskonflikten<br />

kommen. Vor allem dann, wenn auf einzelne Personen ungleich mehr finanzieller Aufwand wartet.<br />

In einem 1967 errichteten Haus<br />

bestand Sanierungsbedarf: Neben<br />

Fenstern, Balkonen und Türen war<br />

auch die Fassade fällig. Rund 500.000<br />

Euro sollten investiert werden, davon<br />

allein 176.000 Euro für die Wärmedämmfassade,<br />

insgesamt wurden zwei<br />

Drittel der Kosten (333.334 Euro) der<br />

thermischen Sanierung zugeordnet.<br />

Die Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

bestand aus einem Geschäftslokal im<br />

Erdgeschoß und Wohnungsnutzern darüber.<br />

Die Heizkosten waren hoch, der<br />

Energieausweis zeigte Werte von D bis<br />

E auf einer Skala von A+++ bis G. Eine<br />

thermische Sanierung sollte hier also<br />

Abhilfe schaffen.<br />

Was tun, wenn Rücklagen fehlen?<br />

Im Wege eines Umlaufbeschlusses<br />

sprach sich auch die Mehrheit<br />

(59,85 %) der EigentümerInnen für<br />

die Sanierung aus. Das Problem: Die<br />

Rücklage bestand lediglich aus 108.000<br />

Euro netto. Ein Großteil der Kosten wäre<br />

daher von den Eigentümern zusätz-<br />

40 FAIR WOHNEN 3/12<br />

lich neben der normalen Vorschreibung<br />

zu übernehmen gewesen. Für die Eigentümerin<br />

des Geschäftslokals bedeutete<br />

das eine finanzielle Mehrbelastung<br />

von 72.910 Euro netto, wobei<br />

80 % bei Auftragserteilung und der<br />

Restbetrag nach Fertigstellung zu<br />

tragen gewesen wären. Während die<br />

Wohnungseigentümer einen Finanzierungsvorteil<br />

durch die Wohnbauförderungsstelle<br />

Vorarlberg hatten, da diese<br />

einen auf 20 Jahre zinsenfreien Kredit<br />

bzw. Einmalzuschüsse für thermische<br />

Sanierungen erhielten, ging die Eigentümerin<br />

des Geschäftslokals leer aus.<br />

Berechnungen über die Heizkostenersparnis<br />

für 30 Jahre ergaben für das Lokal<br />

zwar einen Betrag von 46.610 Euro,<br />

doch blieb dieser hinter den Investitionskosten<br />

weit zurück. Wirtschaftlich<br />

betrachtet war daher das Vorhaben ein<br />

großes Minus in der Bilanz der Geschäftsraumeigentümerin.<br />

Gute Werbung: Ökologieverbesserin<br />

Das wollte die Geschäftsfrau so nicht<br />

hinnehmen und bekämpfte daher den<br />

Mehrheitsbeschluss zeitgerecht bei Gericht.<br />

Wenn eine außerordentliche Verwaltung<br />

– wie sie hier gegeben ist –<br />

vorliegt, kann das Gericht einen solchen<br />

Beschluss aufheben, wenn die<br />

überstimmte Minderheit durch die Arbeiten<br />

entweder übermäßig beeinträchtigt<br />

wird oder die Kosten nicht<br />

aus der Rücklage gedeckt werden können.<br />

Eine Ausnahme gibt es dann,<br />

wenn die beschlossenen Verbesserungsarbeiten<br />

„eindeutig zum Vorteil“<br />

des überstimmten Eigentümers sind.<br />

In diesem Fall wäre eine Aufhebung<br />

des Beschlusses nicht möglich. Sowohl<br />

das Erst- als auch das Landesgericht<br />

hatten den „eindeutigen Vorteil“ darin<br />

erblickt, dass es neben einer Wertsteigerung<br />

des Gebäudes auch im Interesse<br />

der Geschäftslokaleigentümerin sei, im<br />

Wirtschaftsleben als „Ökologieverbesserin“<br />

werben zu können.<br />

Wirtschaftliche Fakten zählen<br />

Der OGH stellte aber klar: Ökologische<br />

Gesichtspunkte sind zwar für die<br />

Allgemeinheit von Interesse, aber haben<br />

bei der Prüfung über den „eindeutigen<br />

Vorteil“ nichts zu suchen. Hier<br />

geht es um wirtschaftliche Fakten und<br />

es sei daher zu beurteilen, „ob trotz der<br />

Finanzierungsfragen (noch) ein Vorteil<br />

aller bejaht werden kann.“ So sah er einerseits<br />

einen eindeutigen Nachteil darin,<br />

dass die Geschäftsraumeigentümerin<br />

keine öffentliche Förderung erhielt,<br />

und meinte andererseits zur Wertsteigerung:<br />

„Insbesondere steht keineswegs<br />

fest, dass das von der Antragstellerin<br />

aufzuwendende Kapital für die<br />

Wärmedämmung des Hauses den Verkehrswert<br />

des Geschäftslokals im selben<br />

Ausmaß steigern kann.“ Die unteren<br />

Instanzen hatten dazu keinerlei Beweise<br />

erhoben, sondern dies bloß behauptet.<br />

Damit gab er der überstimmten<br />

Eigentümerin Recht und hob den<br />

Mehrheitsbeschluss und damit auch<br />

die Sanierungspläne der Eigentümergemeinschaft<br />

auf.<br />

Foto: I-Stockphoto


FAIR WOHNEN SERVICE<br />

Wohnbauförderung – was<br />

sich bürokratisch anhört,<br />

hat in den vergangenen<br />

60 Jahre dafür gesorgt,<br />

dass das Wohnangebot<br />

in Österreich leistbar und<br />

ausreichend ist.<br />

G eförderter<br />

Wohnbau hat in Österreich<br />

eine lange Tradition. Er hat<br />

dazu beigetragen, dass die ÖsterreicherInnen<br />

mit rund 3,6 Millionen<br />

Wohnungen ausreichenden Wohnraum<br />

vorfinden, der leistbar ist und nebenbei<br />

auch die Wirtschaft ankurbelt. Soziale<br />

Durchmischung und hohe Baustandards<br />

gehören ebenso dazu wie eine<br />

bunte Mischung von Objekt- und Subjektförderung,<br />

wobei sowohl gewerbliche<br />

als auch gemeinnützige Bauträger<br />

bauen. Natürlich gibt es auch die eine<br />

oder andere Kritik und viele Verbesserungsmöglichkeiten.<br />

Doch fest steht:<br />

Österreich hat gerade durch das ihm<br />

eigene Wohnbaufördersystem eine ausgewogene<br />

Mischung an Gebäuden, um<br />

die uns viele andere Staaten beneiden.<br />

Und Neid scheint auch das Hauptmotiv<br />

zu sein, wenn auf EU-Ebene – genauer<br />

seitens privater Hauseigentümerverbände<br />

– versucht wird, am System des<br />

sozialen Wohnbaus in ganz Europa zu<br />

rütteln. Zwar leben wir gerade in einer<br />

spannenden Zeit, die deutlich aufzeigt,<br />

dass privates Wirtschaften ohne klare<br />

Grenzen nicht unbedingt einen Vorteil<br />

für die Allgemeinheit bedeutet, sondern<br />

erheblich dafür verantwortlich ist, dass<br />

Europa heute in einer sehr schwierigen<br />

wirtschaftlichen Situation ist. Doch das<br />

scheint noch nicht genug zu sein. Mit<br />

äußerst hinterhältigen Argumenten<br />

wird versucht, noch darüber hinaus an<br />

bewährten sozialen Stützsäulen der<br />

nationalen Sozialsysteme zu bohren.<br />

Behauptung: Wettbewerbsverzerrung<br />

So wurde Anfang Juli dieses Jahrs seitens<br />

der französischen Hauseigentümervereinigung<br />

(UNPI) eine Beschwerde bei der<br />

EU-Kommission wegen Wettbewerbsverzerrung<br />

eingebracht. Die UNPI stößt<br />

42 FAIR WOHNEN 3/12<br />

Sozialer Wohnbau –<br />

Opfer der Gier?<br />

sich daran, dass in Frankreich Familien<br />

mit einem Haushaltseinkommen von<br />

€ 4.000,– pro Monat Zugang zum sozialen<br />

Wohnbau finden. Die privaten<br />

Hauseigentümer meinen, dass zumindest<br />

eine Million Franzosen, die auf den<br />

Wartelisten der gemeinnützigen Vermieter<br />

steht, sich durchaus im privaten<br />

Wohnungsmarkt versorgen könnte,<br />

und behaupten, dass durch diese „hohe“<br />

Einkommensgrenze der freie Wettbewerb<br />

verzerrt werde. Allerdings: Sich<br />

am privaten Wohnungsmarkt versorgen<br />

zu müssen, bedeutet z. B. in Paris, für<br />

10-m 2 -Wohnungen rund € 1.000,– pro<br />

Monat zu bezahlen. Für Familien, selbst<br />

mit einem Einkommen von € 4.000,–,<br />

bietet der private Markt keine leistbaren<br />

Wohnungen an.<br />

Profit durch private Vermietung<br />

Derzeit ist noch nicht klar, ob die<br />

EU-Kommission diese absurde<br />

Beschwerde aufgreifen wird. Doch<br />

MieterschützerInnen rechnen mit dem<br />

Schlimmsten, seit die Einmischungen<br />

der EU-Kommission in den Nieder -<br />

landen dazu geführt haben, dass dort –<br />

allerdings mit Hilfe der konservativen<br />

niederländischen Regierung – Einkom-<br />

mensgrenzen für Haushalte in der<br />

Höhe von € 33.000,– pro Jahr festgelegt<br />

wurden. Ziel der privaten Hauseigen -<br />

tümerverbände war es auch hier, den<br />

sozialen Wohnbau zu untergraben bzw.<br />

zu privatisieren, um dann entsprechend<br />

mehr Profite durch private Vermietung<br />

lukrieren zu können. Die IUT – die<br />

Internationale <strong>Mietervereinigung</strong> –<br />

hat sich in dem französischen Beschwerdefall<br />

bereits zu Wort gemeldet<br />

und gemeinsam mit Vertretern aus<br />

der gemeinnützigen Bauwirtschaft<br />

auf das Recht auf leistbares <strong>Wohnen</strong><br />

hingewiesen.<br />

Forderung: leistbares <strong>Wohnen</strong><br />

Es stellt sich die Frage, warum der<br />

Wettbewerb im Bereich Wohnungsmarkt<br />

nicht funktioniert. Hören wir<br />

doch immer, dass Wettbewerb ein Gut<br />

immer günstiger macht statt teurer. Ob<br />

hier kartellähnliche Organisationen am<br />

Werk sind, die ihre marktbeherrschende<br />

Stellung ziemlich missbrauchen, fragen<br />

sich schelmisch einige. Es wird Zeit,<br />

den Spieß wieder umzudrehen und für<br />

leistbares <strong>Wohnen</strong> zu sorgen, auch bei<br />

Thinkstock<br />

privater Vermietung, findet das Team<br />

der MVÖ. Foto:<br />

Mitglieder werben<br />

und gewinnen!<br />

PRÄMIE<br />

1<br />

Selbst gemacht<br />

Wie man aus langweiligen<br />

oder ausrangierten<br />

Gegenständen bunte und<br />

originelle Deko gestaltet.<br />

„Aufgepeppt & umgestylt“,<br />

TOPP Verlag.<br />

Lieferbar ab 8. 10.<br />

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2<br />

Wohnvielfalt<br />

Hausbesuch bei Adele<br />

Neuhauser, Christine<br />

Nöstlinger und vielen<br />

anderen Persönlichkeiten<br />

aus Kunst & Kultur.<br />

„Zum Beispiel <strong>Wohnen</strong>“,<br />

Verlag Anton Pustet<br />

Lieferbar: ab 18. 9.<br />

Ihr Gewinn!<br />

WELLNESSURLAUB IN RUST<br />

Ende 2012 verlosen wir unter allen Mitgliedswerbern einen<br />

Wellnessurlaub! Wenn Sie gewinnen, können Sie ein<br />

Wochenende am Neusiedler See im Seehotel Rust genießen.<br />

JA, ich habe ein neues Mitglied für die<br />

<strong>Mietervereinigung</strong> <strong>Österreichs</strong> geworben.<br />

Neues Mitglied<br />

Vorname<br />

Nachname<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Geboren am<br />

E-Mail<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Geworben von (Mitgliedsnummer, Name, Adresse)<br />

Ich wähle<br />

FAIR WOHNEN SERVICE<br />

Mehr als 70.000<br />

Mitglieder<br />

vertrauen uns<br />

bereits<br />

Die MVÖ will noch stärker<br />

werden. Helfen Sie mit –<br />

werben auch Sie neue Mitglieder.<br />

Davon profitieren<br />

Sie in mehrfacher Hinsicht:<br />

Je stärker die MVÖ ist, umso<br />

stärker kann sie sich für<br />

die Interessen der Mieterinnen<br />

und Mieter einsetzen.<br />

Als Dankeschön für Ihre<br />

Werbung haben Sie jetzt<br />

die Wahl zwischen zwei<br />

Büch er n. Und Ende 2012<br />

können Sie sogar einen<br />

Wellnessurlaub gewinnen!<br />

So werben Sie ein Mitglied!<br />

Kupon vollständig ausfüllen, ausschneiden und an die Zentrale<br />

der <strong>Mietervereinigung</strong> <strong>Österreichs</strong> schicken.<br />

1 PRÄMIE<br />

2<br />

PRÄMIE<br />

Zutreffendes<br />

ankreuzen<br />

An<br />

<strong>Mietervereinigung</strong> <strong>Österreichs</strong><br />

Zentrale Wien<br />

Reichsratsstraße 15<br />

1010 Wien


FAIR WOHNEN DRAUSSEN<br />

Achtung in der Ein- und Ausflugschneise: Unbeladen<br />

sind Bienen etwa 70 km/h schnell, wenn sie<br />

mit Blütenpollen, die sie an den Hinterbeinen<br />

transportieren, „beladen“ sind, haben sie ein Tempo<br />

von etwa 20 km/h drauf. Im Stock wird es dann<br />

eng, hier tummeln sich im Sommer, wenn das Volk<br />

am stärksten ist, etwa 60.000 Arbeitsbienen sowie<br />

2.000 bis 3.000 Drohnen (männliche Bienen) –<br />

44 FAIR WOHNEN 3/12<br />

und natürlich eine Königin. Sollten Sie<br />

sich fragen, wie Bienen eigentlich kommunizieren:<br />

durchs Tanzen! Mit dem<br />

Schwänzeltanz etwa übermitteln die zurückkehrenden<br />

Bienen ihren Stockgenossen die Richtung<br />

und Entfernung zu einem saftigen Futterplatz,<br />

aber auch weitere Merkmale, wie die Qualität des<br />

Pollens und den Duft am entsprechenden Ort.<br />

Von Frachtgut an den<br />

Hinterbeinen und getanzter<br />

Kommunikation<br />

Genutzt werden dabei der Stand der Sonne und<br />

ein ausgeklügeltes System der Umdrehungen, die<br />

die Biene während des Tanzens macht. Übrigens:<br />

Pro Sekunde (!) kommt eine Biene auf rund 440<br />

Flügelschläge …<br />

Oh,<br />

Honey<br />

FOTOS:<br />

GUNDA DITTRICH<br />

PROTOKOLL:<br />

NICOLE SPILKER<br />

Hut drauf!<br />

Selbst Redakteurin Nicole<br />

Spilker verschwand<br />

trotz Respektabstand<br />

lieber unter Schutzkleidung.<br />

Dabei ist das Gift<br />

von Bienen erst bei mehreren<br />

hundert Stichen lebensgefährlich.<br />

Bei Allergikern<br />

dagegen kann<br />

bereits ein einziger Stich<br />

zu lebensbedrohlichen<br />

Reaktionen führen.<br />

Als Präsident der MVÖ kümmert er sich um die<br />

Belange von 70.000 Mitgliedern. Privat ist Georg<br />

Niedermühlbichler zudem Herr über mehrere Bienenstöcke.<br />

Die FAIR WOHNEN-Redaktion nahm der Hobby-Imker<br />

nun zur Honigernte mit.<br />

Gemeinsame Bienen-Leidenschaft:<br />

MVÖ-Präsident Georg<br />

Niedermühlbichler (Bild rechts)<br />

und Imker-Freund Markus<br />

Reithofer<br />

Ein Schleudertraum<br />

Nachdem die Imker die Platten mit dem<br />

Honig aus dem Bienenstock entfernt<br />

haben, wird das Wachs abgeschabt. In<br />

einer Schleuder wird der Honig aus den<br />

Waben quasi hinauskatapultiert und via<br />

Sieb von letzten Rück ständen gereinigt<br />

(siehe Bild Mitte). In der Imkerei beschleunigt<br />

der Imker den Vorgang des<br />

Wabenbaus übrigens durch die Gabe<br />

von vorgefertigten Wachsplatten mit<br />

Arbeiterinnenzellen- oder<br />

Drohnenzellen-Prägungen, in<br />

die die Biene dann ihre<br />

Waben baut.<br />

Feinfühliger Raub<br />

statt stinkiger Rauch<br />

Ein Missverständnis besteht in der Annahme,<br />

der Imker würde die Bienen mit Rauch beruhigen.<br />

Tatsächlich wird durch den Rauch nur die<br />

Stechbereitschaft der Bienen gesenkt. Bei feinfühligen<br />

„Dieben“ wie MVÖ-Präsident Georg<br />

Niedermühlbichler (Bild links) und Markus Reithofer<br />

(Bild rechts) und ihrem recht friedfertigen<br />

Volk kann aber darauf verzichtet werden. Wenn<br />

ein Bienenvolk übrigens sehr aggressiv ist, liegt<br />

das an seiner hysterischen Königin – die vom<br />

Imker ausgewechselt werden kann.<br />

Wiener Gold<br />

Um ein Kilogramm Honig zu erzeugen,<br />

müsste eine einzige Biene zwei bis fünf<br />

Millionen Blüten aufsuchen, ca. drei Mal<br />

um die Erde fliegen und 100 Mal länger<br />

leben. Tatsächlich erzeugt jede Biene<br />

etwa zehn Gramm Honig und legt eine<br />

Flugstrecke von 400 km zurück. Der<br />

Honig unten im Bild heißt übrigens<br />

„Wiener Gold“.<br />

FAIR WOHNEN 3/12 45


Unsere<br />

Servicestellen<br />

in<br />

Österreich<br />

Zentrale Servicestelle<br />

WIEN<br />

Zentrale Servicestelle<br />

1010 Wien, Reichsratsstraße 15<br />

Telefon: 050195-3000 Fax: 050195-93000<br />

E-Mail: zentrale@mietervereinigung.at<br />

Montag und Mittwoch 8.30 bis 19.00 Uhr<br />

Dienstag und Donnerstag 8.30 bis 17.00 Uhr<br />

Freitag 8.30 bis 14.00 Uhr<br />

AUSSENSTELLEN WIEN<br />

1020 Leopoldstadt/1200 Brigittenau<br />

Praterstern 1, 1. Stock<br />

E-Mail: leopoldstadt@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch von<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

1040 Wieden<br />

Wiedner Hauptstr. 60b (Hof)<br />

Öffnungszeiten: jeden letzten Dienstag im<br />

Monat von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />

1050 Margareten und 1060 Mariahilf<br />

Spengergasse 30–32, 1050 Wien<br />

E-Mail: zentrale@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: jeden 3. Donnerstag im<br />

Monat von 18.15 bis 20.00 Uhr<br />

46 FAIR WOHNEN 3/12<br />

1090 Alsergrund<br />

Marktgasse 2<br />

Telefon: 01/53 42 71 09<br />

E-Mail: alsergrund@mietervereinigung.at<br />

Termine nur nach vorheriger telefonischer<br />

Terminvereinbarung.<br />

1100 Favoriten<br />

Laxenburger Str. 8–10/Jagdgasse 1B<br />

(Rückseite) Öffnungszeiten: jeden 2. und<br />

letzten Dienstag im Monat von 16.00<br />

bis 18.00 Uhr<br />

Achtung: Beratung nur für Gemeindemieter<br />

1110 Simmering<br />

Simmeringer Hauptstraße 96a EKZ/ II. Stock<br />

Telefon: 01/749 05 41<br />

E-Mail: mvoe-simmering@chello.at<br />

Öffnungszeiten: jeweils nach vorheriger<br />

telefonischer Terminvereinbarung jeden<br />

1. Dienstag im Monat von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />

1120 Meidling<br />

Hufelandgasse 1B<br />

E-Mail: zentrale@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: Montag 16.00 bis 18.00 Uhr<br />

1130 Hietzing<br />

Hietzinger Kai 1–3<br />

Öffnungszeiten: jeden 3. Donnerstag im Monat<br />

von 17.00 bis 18.00 Uhr<br />

1140 Penzing/1150 Rudolfsheim-Fünfhaus<br />

Johnstraße 59, Tel.: 0680/507 44 10<br />

E-Mail:<br />

rudolfsheim-fuenfhaus@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: Donnerstag von 17.30<br />

bis 19.00 Uhr. Für Beratungen in türkischer,<br />

serbischer und kroatischer Sprache wird um<br />

eine telefonische Voranmeldung gebeten.<br />

1160 Ottakring<br />

Schuhmeierplatz 17–18<br />

Tel.: 01/493 16 88<br />

Öffnungszeiten: jeden 1. und 3. Mittwoch von<br />

17.00 bis 19.00 Uhr<br />

1190 Döbling<br />

Billrothstr. 34<br />

E-Mail: mietervereinigung@aon.at<br />

Öffnungszeiten: Mittwoch von 16.30 bis<br />

18.30 Uhr<br />

1210 Floridsdorf<br />

Brünner Str. 34–38<br />

E-Mail: mvoe21@gmx.at<br />

Öffnungszeiten: Donnerstag von 17.00 bis<br />

19.00 Uhr<br />

1220 Donaustadt<br />

Donaufelder Str. 259<br />

E-Mail:<br />

donaustadt.mietervereinigung@chello.at<br />

Öffnungszeiten: Mittwoch von 18.00<br />

bis 19.00 Uhr<br />

1230 Liesing<br />

HdB Liesing, Liesinger Platz 3, 2. Stock<br />

E-Mail: liesing@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: jeden 3. Dienstag im<br />

Monat von 16.00 bis 18.30 Uhr<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Landessekretariat<br />

Niederösterreich<br />

3100 St. Pölten, Niederösterreichring 1A<br />

Telefon: 02742/225 53 33<br />

Fax: 02742/225 53 35<br />

E-Mail:<br />

niederoesterreich@mietervereinigung.at<br />

Sprechstunden: jeden Dienstag<br />

von 14.00 bis 17.00 Uhr, nur nach<br />

vorheriger telefonischer Vereinbarung<br />

Termine in den Außenstellen nur nach<br />

vorheriger telefonischer Terminvereinbarung<br />

1010 Wien, Reichsratsstraße 15<br />

2320 Schwechat, Sendnergasse 6<br />

2340 Mödling, Hauptstraße 42a<br />

2500 Baden, Wassergasse 31<br />

2700 Wr. Neustadt, Wienerstraße 42<br />

unter Telefon: 02742/225 53 34<br />

3180 Lilienfeld, Babenbergerstraße 38<br />

3300 Amstetten, Rathausstraße 1<br />

3390 Melk, Abt-Karl-Straße 7<br />

3502 Krems/Lerchenfeld, Hofrat-Erben-Str.<br />

1, Telefon: 02742/225 53 33<br />

BURGENLAND<br />

Die Beratungen finden in den Außenstellen<br />

Wiener Neustadt, Mödling, Schwechat und<br />

Baden sowie in der Zentrale der MVÖ statt.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Landessekretariat<br />

4020 Linz<br />

Noßbergerstraße 11<br />

Telefon: 0732/77 32 29<br />

Fax: 0732/79 44 61<br />

E-Mail: ooe.mietervereinigung@aon.at<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag<br />

8.30 bis 12.00 Uhr, 14.00 bis 16.30 Uhr,<br />

Freitag 8.30 bis 13.30 Uhr, um telefonische<br />

Terminvereinbarung wird gebeten.<br />

Ein Jurist der <strong>Mietervereinigung</strong> und ein<br />

Dolmetsch für Serbisch, Kroatisch, Bosnisch<br />

und Türkisch stehen im Verein „migrare –<br />

Zentrum für MigrantInnen OÖ“ zur<br />

Verfügung: 14-tägig, jeweils am Donnerstag<br />

16.00 bis 18.00 Uhr, Tel. 0732/66 73 63<br />

4320 Perg<br />

Herrenstraße 22<br />

Telefon: 07262/52 57 90<br />

Öffnungszeiten: Sprechtage nach Bedarf und<br />

telefonischer Vereinbarung<br />

4400 Steyr<br />

Leopold-Werndl-Straße 10/1. Stock<br />

Telefon: 07252/529 11<br />

Öffnungszeiten: 14-tägig jeweils<br />

am Donnerstag 16.30 bis 18.00 Uhr<br />

4560 Kirchdorf an der Krems<br />

Hauptplatz 7<br />

Telefon: 07582/620 56<br />

Öffnungszeiten: Sprechtage nach Bedarf und<br />

telefonischer Vereinbarung<br />

4600 Wels<br />

Bahnhofstraße 22<br />

Telefon: 07242/462 53,<br />

Fax: 07242/21 18 14<br />

E-Mail: mietervereinigung.wels@aon.at<br />

Öffnungszeiten: Dienstag 8.00 bis 12.00 Uhr<br />

4810 Gmunden<br />

Herakhstraße 15b (Arbeiterkammer)<br />

Öffnungszeiten: jeden 2. Montag im Monat<br />

16.30 bis 18.00 Uhr<br />

4840 Vöcklabruck<br />

Parkstraße 27<br />

Telefon: 07672/722 95<br />

Öffnungszeiten: jeden 1. Dienstag im Monat<br />

9.00 bis 11.00 Uhr,<br />

um telefonische Voranmeldung wird ersucht<br />

SALZBURG<br />

Die Salzburger <strong>Mietervereinigung</strong> bietet<br />

derzeit keine persönliche Beratung an.<br />

Sie können Ihre Anfragen per E-Mail oder<br />

telefonisch an uns richten:<br />

E-Mail: salzburg@mietervereinigung.at<br />

Tel. 050195-4600, Fax 050195-94600,<br />

Montag bis Donnerstag 8.30–17.00 Uhr,<br />

Freitag 8.30–14.00 Uhr<br />

STEIERMARK<br />

Landesgeschäftsstelle Graz<br />

8020 Graz, Feuerbachgasse 1<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von<br />

9.00–12.00 und 13.00–16.00 Uhr,<br />

Freitag von 9.00–12.00 Uhr<br />

Telefon: 050195-4300, Fax: 050195-94300<br />

Mobil: 0664/483 38 38, E-Mail:<br />

steiermark@mietervereinigung.at<br />

Homepage: www.mietervereinigung.at<br />

Rat und Hilfe in allen Wohnrechtsfragen!<br />

REGION WEST<br />

8940 Liezen<br />

AK Ausseerstraße 42, Terminvereinbarung:<br />

Tel.: 05-77994000 / 050195-4300<br />

Sprechstunden: 10.00–12.00 Uhr;<br />

Termine: 17. 9., 15. 10., 19. 11., 17. 12.<br />

8790 Eisenerz<br />

Freiheitsplatz 1, Tel.: 0676/688 28 63,<br />

Sprechstunden: 17.00–19.00 Uhr<br />

Termine: 2. 10, 6. 11., 4. 12.<br />

8700 Leoben<br />

BAWAG Hauptplatz 18, Tel.: 050195-4300,<br />

Sprechstunden: 14.00–15.30 Uhr<br />

Termine: 2. 10., 6. 11., 4. 12.<br />

REGION MURTAL<br />

8750 Judenburg<br />

Kaserng. 22, 1. Stock, ÖGB Sekretariat<br />

Tel.: 03572/701-418,<br />

Sprechstunden: 9.30–11.00 Uhr<br />

Termine: 20. 9., 15. 11.<br />

REGION NORD<br />

8600 Bruck an der Mur<br />

Koloman-Wallisch-Platz 3, Tel.: 0676/679 35<br />

71, Sprechstunden: 11.30–13.15 Uhr<br />

Termine: 2. 10., 6. 11., 4. 12.<br />

8680 Mürzzuschlag<br />

Arbeiterkammer, Bleckmanngasse 8,<br />

Tel.: 050195-4300,<br />

Sprechstunden: 9.00–10.00 Uhr<br />

Termine: 6. 11.<br />

REGION OST:<br />

Gleisdorf / Bad Radkersburg / Feldbach /<br />

Hartberg<br />

8200 Gleisdorf<br />

Rathaus-Rathausplatz 3 (Service-Center),<br />

Tel.: 050195-4300,<br />

Sprechstunden: 9.30–11.30 Uhr<br />

Termine: 24. 9., 26. 11.<br />

REGION SÜD-WEST<br />

8530 Deutschlandsberg<br />

Rathausgasse 3 (AK), Tel.: 0664/483 38 38,<br />

Sprechstunden: 9.00–11.00 Uhr<br />

Termine: 13. 9., 11. 10., 8. 11., 13. 12.<br />

8430 Leibnitz<br />

Karl-Morre-Straße 8 (BZ-Büro der SPÖ ),<br />

Tel.: 0664/483 38 38,<br />

Sprechstunden: 9:30–11:30 Uhr<br />

Termine: 12.09., 10.10., 14.11., 12.12.<br />

8580 Köflach<br />

Barbarasiedlung B6, WAG-Kanzlei,<br />

Tel.: 0676/606 24 34,<br />

Sprechstunden: 8.30–10.30 Uhr<br />

Termine: 1.10., 5.11., 3.12.<br />

STUDENTEN:<br />

Sprechstunden an der Österreichischen<br />

Hochschülerschaft<br />

8010 Graz, Schubertstraße 6a – Sozialreferat,<br />

Tel.: 050195-4300,<br />

Sprechstunden: 14.00–15.00 Uhr<br />

Termine: 12.09., 10.10., 14.11., 12.12.<br />

KÄRNTEN<br />

Neu! Persönliche Beratungen in<br />

der Region Süd!<br />

9500 Villach<br />

Rathaus – Rathausplatz 1<br />

Sprechstunden: 9.30–11.30 Uhr<br />

Termine: 2. Oktober, 6. November,<br />

4. Dezember<br />

Telefon: 050195-4300<br />

9020 Klagenfurt<br />

BAWAG P.S.K. Karfreitstraße 13 / Domplatz 5<br />

Sprechstunden: 13.00–15.00 Uhr<br />

Termine: 2. Oktober, 6. November,<br />

4. Dezember<br />

Telefon: 050195-4300<br />

TIROL<br />

Landessekretariat<br />

6020 Innsbruck, Adamgasse 9<br />

Telefon: 0512/58 24 31,<br />

Fax: 0512/58 24 31-14<br />

E-Mail: tirol@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10.00<br />

bis 12.00 Uhr und Dienstag von 17.00 bis<br />

19.00 Uhr, um telefonische Terminvereinbarung<br />

wird gebeten<br />

6060 Hall<br />

Oberer Stadtplatz 8<br />

Öffnungszeiten: jeden 1. Mittwoch im Monat<br />

von 17.00 bis 18.30 Uhr<br />

6330 Kufstein<br />

Kempterstraße 1,Telefon: 05372/626 82<br />

(Anmeldung über das ÖGB-Sekretariat)<br />

Öffnungszeiten: jeden 1. Dienstag im<br />

Monat von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />

VORARLBERG<br />

Landessekretariat<br />

6900 Bregenz, St.-Anna-Straße 1<br />

Telefon: 050 195-4550, Fax: 050 195-94550,<br />

E-Mail: vorarlberg@mietervereinigung.at<br />

Montag bis Donnerstag 9.00 bis 11.00 Uhr<br />

(nur mit tel. Voranmeldung)


FAIR WOHNEN INTERN<br />

Schauplatz MVÖ<br />

Experten aus dem Team der <strong>Mietervereinigung</strong> <strong>Österreichs</strong><br />

stehen Hilfe suchenden in kniffligen Rechtsfällen zur Seite<br />

und berichten über Aktuelles.<br />

<strong>Mietervereinigung</strong> Oberösterreich<br />

Die MVÖ-BK-Prüfung<br />

zahlt sich aus!<br />

Berät für die MVÖ in Oberösterreich<br />

Landesvorsitzender Wolfgang Kühn<br />

„Ist es rechtens, dass vom Vermieter die<br />

Nachzahlung aus der Betriebskostenabrechnung<br />

des Vorjahres gefordert wird,<br />

obwohl das Mietverhältnis erst im neuen<br />

Jahr begonnen hat?“, lautet eine der häufigsten<br />

Fragen zum Thema Betriebkosten.<br />

Auch wenn dies kaum jemand versteht, ist<br />

diese Frage aufgrund der Rechtsprechung<br />

des Obersten Gerichtshofes grundsätzlich<br />

zu bejahen. Die Nachzahlung hat jener<br />

Mieter zu leisten, der zum Zeitpunkt der<br />

Fälligkeit (= übernächster Zinstermin<br />

nach Legung der Abrechnung) Mieter<br />

einer Wohnung ist.<br />

48 FAIR WOHNEN 3/12<br />

Auch Herr Michael D., der mit 1. 1. 2012<br />

die Mietwohnung einer gemeinnützigen<br />

Bauvereinigung in Leonding bezogen<br />

hat, konnte nicht glauben, dass er die<br />

Nachzahlung aus der Jahresabrechnung<br />

2011 in Höhe von € 141,83 zu zahlen habe,<br />

und fragte daher bei der MVÖ Oberösterreich<br />

nach. Eine Überprüfung der<br />

Abrechnung ergab zwar die Richtigkeit<br />

der verrechneten Beträge, doch konnten<br />

die RechtsexpertInnen der MVÖ feststellen,<br />

dass bereits die Jahresabrechnung<br />

2010 für die gegenständliche Wohnung<br />

eine beträchtliche Nachzahlung ausgewiesen<br />

hat. Trotzdem wurden damals die<br />

Akontovorschreibungen für 2011 nicht<br />

angehoben, obwohl das Mietrechtsgesetz<br />

vorsieht, dass Akontobeträge entsprechend<br />

dem Ergebnis der Jahresabrechnung<br />

des Vorjahres zu kalkulieren sind.<br />

Das Gesetz sieht sogar vor, dass eine Anhebung<br />

von 10 % vorgenommen werden<br />

kann.<br />

Nach Auffassung der MVÖ trifft den<br />

Vermieter bzw. die Verwaltung daher<br />

eine Pflicht, die Betriebskostenvorschreibungen<br />

annähernd richtig zu dimensionieren.<br />

Wird daher eine notwendige Anpassung<br />

unterlassen, dann hat der Vermieter<br />

bzw. die Verwaltung vertragliche<br />

Sorgfaltspflichten verletzt und kann eine<br />

nur deswegen entstandene Nachzahlung<br />

nicht vom neuen Mieter einfordern.<br />

Im gegenständlichen Fall hat sich die<br />

gemeinnützige Bauvereinigung unserer<br />

Argumentation angeschlossen und muss<br />

Herr D. die Nachzahlung aus der Abrechnung<br />

2011 nicht bezahlen. Es lohnt<br />

sich daher in ähnlich gelagerten Fällen,<br />

den Sachverhalt genauer zu prüfen, da zu<br />

niedrig angesetzte BK-Akonti in Inseraten<br />

durchaus zum Alltag gehören.<br />

<strong>Mietervereinigung</strong> Steiermark<br />

Ehrung des langjährigen<br />

Obmanns der Bezirks -<br />

organisation Weiz:<br />

Klaus Wagner<br />

Mit Klaus Wagner ist Ende des Jahres<br />

2011 ein langjähriger Funktionär der<br />

<strong>Mietervereinigung</strong> Steiermark krankheitsbedingt<br />

in den Ruhestand getreten.<br />

Klaus Wagner kam erstmalig anfangs<br />

der 1980er Jahre mit der <strong>Mietervereinigung</strong><br />

in Kontakt. Ausschlaggebend<br />

waren diverse Probleme im Zuge von<br />

Renovierungsarbeiten bei Häusern im<br />

Bezirk Weiz. Ermutigt durch den damaligen<br />

Vorsitzenden der <strong>Mietervereinigung</strong>,<br />

kümmerte sich Klaus Wagner zu<br />

Beginn als Haussprecher um die Probleme<br />

der Mieter, bereits im Jahr 1983<br />

wurde er zum stellvertretenden Obmann<br />

der Bezirksorganisation Weiz<br />

gewählt. Kurz darauf übernahm Klaus<br />

Wagner als Obmann der Bezirksorganisation<br />

die Geschicke im Bezirk Weiz<br />

und bekleidete dieses Amt bis zu seinem<br />

Ausscheiden Ende des Jahres 2011.<br />

Klaus Wagner war mit Leib und Seele<br />

bei der <strong>Mietervereinigung</strong> Steiermark<br />

tätig und es war ihm immer ein Anliegen,<br />

für die Leute in seinem Bezirk<br />

helfend und unterstützend tätig sein zu<br />

dürfen. Auf diese Weise sei ihm nochmals<br />

unser Dank für seine langjährige<br />

Tätigkeit bei der <strong>Mietervereinigung</strong><br />

Steiermark ausgesprochen.<br />

Die Mietervereiningung bedankt sich:<br />

Klaus Wagner hat sich als langjähriger Obmann<br />

der Bezirksorganisation Weiz verdient gemacht.<br />

Fotos: <strong>Mietervereinigung</strong>; Thinkstock<br />

<strong>Mietervereinigung</strong> Tirol<br />

Mit einem Maßnahmenbündel<br />

für leistbaren Wohnraum<br />

Die MVÖ Tirol beobachtet schon seit<br />

Längerem einen Anstieg der Miet- und<br />

Betriebskosten im privaten und sozialen<br />

Wohnungsbau, der für viele Familien<br />

existenzbedrohend ist. Zusätzlich entsteht<br />

Druck auf den Immobilienmarkt<br />

durch die Wirtschaftskrise, da in- und<br />

ausländische Investoren sowie Spekulanten<br />

Kapital auch in Tiroler Immobilien<br />

und Grundstücke anlegen bzw parken.<br />

Das treibt die Wohnkosten zusätzlich<br />

in die Höhe. Dabei sind die derzeitigen<br />

Kosten jetzt schon – insbesondere<br />

für Familien – zunehmend unleistbar.<br />

„<strong>Wohnen</strong> wird für viele schon wieder<br />

zur Existenzfrage“, stellt der Vorsitzende<br />

der Tiroler <strong>Mietervereinigung</strong> Helmut<br />

Buchacher fest und meint weiter: „Die<br />

Politik hat auf diese negativen Entwicklungen<br />

im Sinne der BürgerInnen zu<br />

reagieren, damit die Wohnkosten in<br />

einem gesunden Verhältnis zu den Einkommen<br />

stehen.“<br />

Maßnahmenbündel<br />

Der Tiroler MVÖ-Chef regt daher ein<br />

umfangreiches Bündel an Maßnahmen an:<br />

• Die Wohnbaufördermittel sollten<br />

wieder ausschließlich für den Wohnungsbau<br />

verwendet werden. Im Jahr<br />

1998 wurde die Zweckwidmung der<br />

Verwendung der Wohnbauförderungsmittel<br />

aufgehoben. Teile der<br />

Wohnbauförderungsmittel wurden<br />

danach oftmals anderweitig verwendet<br />

(in Tirol z. B. für die Verlegung des<br />

Bahnhofs in St. Anton).<br />

• Weiters würde eine Verlängerung der<br />

Kreditlaufzeit für die aufgenommenen<br />

Darlehen bereits eine spürbare Entlastung<br />

bringen. Gemeinnützige Wohnungen<br />

werden großteils durch<br />

Fremdmittel finanziert, die von den<br />

BewohnerInnen mit der Miete zurückgezahlt<br />

werden. Je kürzer die<br />

Laufzeit der Kredite, desto höher die<br />

Rückzahlungsraten, je länger, desto<br />

niedriger (in der Schweiz beträgt diese<br />

z. B. 60 Jahre, in Österreich im Schnitt<br />

bei neuen Bauten 25 Jahre).<br />

• Bei gemeinnützigen Bauvorhaben<br />

beträgt die Förderungsquote in Tirol<br />

derzeit ca. 40 % der Gesamtkosten.<br />

Wünschenswert wäre es, zur alten von<br />

60 % zurückzukehren.<br />

• Zu überlegen sei auch, Grundstücke<br />

für den sozialen Wohnbau von den<br />

Gemeinden zu günstigen und langjährigen<br />

Pachtzinsen zur Verfügung<br />

zu stellen. Der Vorteil wäre, dass dies<br />

auch zu einer Reduktion der Mietbeihilfen<br />

führen kann. Auch ist die Tiroler<br />

Stellplatzverordnung der Gemeinden<br />

zu überdenken, die Gemeinden<br />

schreiben pro Wohnung oft bis zu drei<br />

Autoabstellplätze vor.<br />

• Aufgrund der strengen öffentlichrechtlichen<br />

Bauvorgaben werden die<br />

Errichtungskosten immer höher, daher<br />

sollten auch die Qualitäts- und Ausstattungskriterien<br />

für sozialen Wohnbau<br />

von ExperteInnen aktuell auf Sparsamkeit,<br />

Zweckmäßigkeit und Bedarf überprüft<br />

bzw. an eine allfällige Vergabe von<br />

„<strong>Wohnen</strong> wird für viele<br />

schon wieder zur Existenzfrage!<br />

Die Politik hat auf<br />

diese negativen Entwicklungen<br />

im Sinne der<br />

BürgerInnen zu reagieren!“<br />

MVÖ-Tirol-Vorsitzender<br />

Helmut Buchacher<br />

Wohnbauförderungsmittel gekoppelt<br />

werden. Der Lifteinbau in Tirol ist heute<br />

schon bei Häusern mit Parterre und<br />

zwei Geschoßen vorgeschrieben. Die<br />

kostenintensive Bauweise z. B. im Niedrigenergie-<br />

bzw. im Passivhausbereich<br />

bringt teilweise nicht den erwünschten<br />

Einsparungserfolg. Die neuen Techniken<br />

sind oft unausgereift und teils mit<br />

enormen Betriebskosten (z. B. Wartungskosten<br />

– Heizung/Lüftung) verbunden.<br />

Nicht zuletzt nimmt Helmut Buchacher<br />

die EigentümerInnen und Verwaltungen<br />

in die Pflicht: „Diese sind aufgerufen,<br />

äußerst sparsam und zweckmäßig<br />

zu wirtschaften, sodass die Betriebskosten<br />

auf das geringstmögliche Maß<br />

reduziert werden.“


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