Q-heft_1:17_www
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JAN.–MÄRZ 20<strong>17</strong><br />
Sonderausstellung „Antike Chirurgie“<br />
im Römerlager im Zeughaus vom 19. Januar bis 31. März 20<strong>17</strong><br />
Vor 3500 Jahren beerdigt:<br />
Bronzezeitliche Grabhügel im Univiertel<br />
10–12 JAN.–MÄRZ i 2016 20<strong>17</strong><br />
R Ö M E R L AG E R I M Z E U G H AU S<br />
in enger Zusammenarbeit mit einer archäologin<br />
und einem medizinhistoriker der universität münchen<br />
sowie dem römischen museum wurde von<br />
schüler/-innen des gymnasiums bei st.stephan<br />
die sonderausstellung „antike chirurgie“ erarbeitet.<br />
nicht nur klassische themen wie knochenbrüche<br />
und Fleischwunden wurden berücksichtigt,<br />
man suchte in der literatur berühmter Ärzte wie<br />
z.B. hippokrates, galen und celsus nach anleitungen<br />
für operationen am schädel, am auge und<br />
nach Beispielen der inneren medizin. Bei der ausstellungsvorbereitung<br />
ergaben sich auch Fragen<br />
zu Betäubungsmethoden der antiken arzneikunde.<br />
neben chirurgischen instrumenten aus dem Fundus<br />
des römischen museums sind auch leihgaben<br />
Abb. links: Votivtafel vom Heiligtum des Amphiaraos in<br />
Oropos. Athen, Nationalmuseum. 400-350 v. Chr.<br />
zu sehen, sowie von den schülern hergestellte kopien<br />
zu ertasten. Das "p-seminar" will die ausstellung<br />
auch für menschen mit eingeschränkter<br />
sehkraft erfahrbar machen und hat zu diesem<br />
Zweck einen audioguide erstellt.<br />
Der Erlös aus dem Verkauf des Ausstellungs-Katalogs wird<br />
einem Deutsch-Indischen-Kinderhilfswerk gespendet.<br />
Zeugplatz 4, 86150 Augsburg, Di–So 10–<strong>17</strong> Uhr<br />
Führungen: Samstag 14 Uhr; Anmeldung & Infos:<br />
T (0821) 324-4112 oder T (0821) 324-3983 (Kasse)<br />
oder besucherservice-kusa@augsburg.de; Eintritt:<br />
Erwachsene: 5 Euro, erm. 3 Euro; Familienkarte:<br />
10 Euro; Gruppen ab 10 Personen: 3 Euro/p.<br />
Person; Gruppen Jugendliche (10–18 J.): 2 Euro/p.<br />
Person; Kinder unter 10 J.: freier Eintritt; Je Schüler<br />
1 Euro o. Führung/5 Euro mit Führung ab 90<br />
Minuten<br />
südlich der universität entsteht derzeit der innovationspark<br />
augsburg, ein erweiterter campus für<br />
universitäre und gewerbliche Forschungseinrichtungen.<br />
Wie die bauvorbereitenden ausgrabungen<br />
zeigen, lebten und arbeiteten schon vor 3500 Jahren<br />
menschen an diesem standort. ihre toten bestatteten<br />
sie in grabhügeln, die aufgrund von<br />
jahrtausendelanger erosion mittlerweile vollständig<br />
verebnet sind. nachweisbar sind sie anhand<br />
ca. 50 cm breiter gräben, die kreise zwischen 3 m<br />
und 18 m Durchmesser bilden. sie umgaben ursprünglich<br />
die hügel und sind heute mit dunklerem<br />
humushaltigem material verfüllt. grabenunterbrechungen<br />
mit spuren von holzpfosten<br />
deuten auf ehemalige Zugänge. sie liegen stets<br />
im süden der kreisgräben, was auf einheitliche<br />
regelungen oder glaubensvorstellungen hinweisen<br />
könnte.<br />
in einigen Fällen blieben die rechteckigen grabgruben<br />
im Zentrum der grabhügel von der erosion<br />
verschont. Wie in dieser Zeit üblich, wurden die<br />
toten mit dem kopf im süden beerdigt, von ihren<br />
gewändern sind nur noch die Verschlüsse in Form<br />
von langen, verzierten Bronzenadeln erhalten geblieben.<br />
keramikgefäße enthielten vermutlich<br />
speisen und getränke. in einem männergrab war<br />
ein Bronzebeil beigegeben worden, eine wertvolle<br />
Waffe sowie statussymbol.<br />
Abb. rechts oben: Drohnenfoto eines Kreisgraben als Rest<br />
eines Grabhügels. Foto: 3Archäologen GbR, Moorenweis;<br />
Abb. rechts unten: Freilegung einer Bestattung der mittleren<br />
Bronzezeit (ca. 1500 v. Chr.) beim Technologiezentrum. Foto:<br />
Stadtarchäologie<br />
M A X I M S TA I L D I TA A N RC M H Ä U O S L E O U G M I E