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Arbeitsheft Impressionismus<br />

<strong>de</strong>r Impressionismus<br />

o<strong>de</strong>r:<br />

die neue Art die Welt zu sehen<br />

1


Arbeitsheft Impressionismus<br />

<strong>de</strong>r Farbauftrag<br />

Typisch für die impressionistische Malweise sind die sehr kurzen<br />

Pinselstriche. Es sind im Extremfall beinahe „hingestrichelte<br />

Punkte“, die sehr dicht nebeneinan<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r weißen Leinwand<br />

stehen. Häufig betonen die Impressionisten in ihrer Richtung<br />

die Form o<strong>de</strong>r Struktur <strong>de</strong>s Motivs, z. B. das Gras in einer<br />

Wiese o<strong>de</strong>r die Rin<strong>de</strong> eines Baumstammes.<br />

Manchmal muss man die Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Impressionisten mit etwas<br />

Abstand betrachten, sonst erkennt man gar nichts als Farbpunkte<br />

und -striche. Die Farbflächen sind aufgelöst, Konturen<br />

gibt es nicht, Umrisse ve<strong>rs</strong>chwimmen. Mischtöne wer<strong>de</strong>n z. T.<br />

e<strong>rs</strong>t auf <strong>de</strong>r Leinwand erzeugt, in<strong>de</strong>m die Farben dicht nebeneinan<strong>de</strong>r<br />

stehen.<br />

Die Impressionisten wollen so erreichen, dass sich im Auge <strong>de</strong>s<br />

Betrachte<strong>rs</strong> immer von neuem das Bild zusammensetzt: Die Farben<br />

mischen sich e<strong>rs</strong>t im Auge <strong>de</strong>s Betrachte<strong>rs</strong> = optische Farbmischung.<br />

Reflexe von Licht wer<strong>de</strong>n genau studiert. Es wer<strong>de</strong>n reine Farben<br />

verwen<strong>de</strong>t. Die Pallette ist hell, auf Schwarz wird weitestgehend<br />

verzichtet. Die Schatten wer<strong>de</strong>n mit Blau- und Violetttönen<br />

wie<strong>de</strong>rgegeben.<br />

Oft wer<strong>de</strong>n die Farben e<strong>rs</strong>t auf <strong>de</strong>r Leinwand gemischt und bleiben<br />

ohne Übermalung stehen = alla prima.<br />

Vincent van Gogh übernimmt mit Begeisterung die hellen Farben<br />

und die Malweise <strong>de</strong>r jungen Impressionisten, die er in Paris kennen<br />

lernt, die schnelle Malweise kommt seinem Temperament<br />

entgegen.<br />

Ein Werk von Clau<strong>de</strong> Monet mit <strong>de</strong>m Titel „Impression - ein Sonnenaufgang“<br />

- provoziert einen Kritiker zu <strong>de</strong>r Äußerung: Sie können<br />

nichts, diese Impressionisten! So hat <strong>de</strong>r Stil seinen Namen<br />

erhalten.<br />

AUFGABE: Überarbeite mit Ölpastellkrei<strong>de</strong> die bei<strong>de</strong>n vergrößerten Ausschnitte nach einer Vorlage <strong>de</strong>r<br />

Farbreproduktion VAN GOGH „FRÜHLING IN ARLES“. Beachte dabei genau die Richtung <strong>de</strong>r Pinselstriche!<br />

2<br />

Vincent van Gogh, Blick auf Arles, 1889


Arbeitsheft Impressionismus<br />

Clau<strong>de</strong> Monet, Fel<strong>de</strong>r im Frühling (Ausschnitt)<br />

Licht<br />

Die „impression“, <strong>de</strong>n Eindruck <strong>de</strong>r flüchtigen Momente, <strong>de</strong>n momentanen Augenblick wollen<br />

die <strong>Künstler</strong> im Bild wie<strong>de</strong>rgeben.<br />

Die schnelle gesellschaftliche Entwicklung (Technik, Industrie, Großstädte) wird zum Bildthema.<br />

Im Gegensatz zum Realismus reizt die Maler aber nicht <strong>de</strong>r gesellschaftskritische Aspekt, son<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r flüchtige optische Eindruck, die beson<strong>de</strong>re Stimmung eines Augenblicks. Dieser flüchtige<br />

Eindruck musste sehr schnell festgehalten wer<strong>de</strong>n, nicht nur bei bewegten Objekten. Man<br />

ent<strong>de</strong>ckt, dass sich die Farben ständig verän<strong>de</strong>rn und dass das in je<strong>de</strong>m Augenblick wechseln<strong>de</strong><br />

Licht auch <strong>de</strong>n Farbeindruck bestimmt. Man will diesen Wechsel <strong>de</strong>s Lichts genau wahrnehmen.<br />

Dabei muss man ebenfalls schnell malen, um <strong>de</strong>n momentanen Lichteindruck festzuhalten.<br />

Dabei half <strong>de</strong>n Malern übrigens, dass man Farben jetzt in Tuben fertig kaufen konnte - das<br />

beschleunigte auch <strong>de</strong>n Malvorgang und die Möglichkeit im Freien zu arbeiten („plein-air“).<br />

Die Lichtreflexe auf <strong>de</strong>r Wasseroberfläche o<strong>de</strong>r die Lichtreflexe, die durch das helle Laub auf<br />

<strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Gesichtern flimmern und Schatten blauviolett wirken lassen, faszinieren die<br />

Maler beson<strong>de</strong><strong>rs</strong>.<br />

Clau<strong>de</strong> Monet legt sich einen Garten an, um in Ruhe seine Blumen - die er in ihrer Anordnung und<br />

Farbzusammenstellung genau geplant hatte -, von Bäumen überdachte Wege, vor allem aber<br />

seinen Seerosenteich und die Lichtreflexe darauf beobachten und immer wie<strong>de</strong>r neu malen zu<br />

können. Er fertigt ganze Bild-Serien an. Nicht nur seinen Garten, auch an<strong>de</strong>re Motive malt Monet<br />

sozusagen „zu je<strong>de</strong>r Tages- und Nachtzeit“ und bei ve<strong>rs</strong>chie<strong>de</strong>nsten Lichtstimmungen: Bahnhöfe,<br />

die Fassa<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kathedrale von Rouen und sogar eine Reihe von Heuhaufen hält er in Serien<br />

fest.<br />

AUFGABE: Überarbeite <strong>de</strong>n Ausschnitt eines Werks von Clau<strong>de</strong> Monet mit Ölpastellkrei<strong>de</strong>n im gleichen Malstil!<br />

Informiere dich vorher, wie das Gemäl<strong>de</strong> in Farbe aussieht und ergänze <strong>de</strong>n Titel <strong>de</strong>s Werks.<br />

3


Arbeitsheft Impressionismus<br />

4<br />

Edgar Degas „Büglerin“<br />

Nicht nur die Bewegung <strong>de</strong>s Lichts, auch die<br />

Bewegung <strong>de</strong>r Objekte o<strong>de</strong>r Figuren wer<strong>de</strong>n<br />

in einem Bruchteil wahrgenommen: Galoppieren<strong>de</strong><br />

Pfer<strong>de</strong>, Tänzerinnen, aber auch<br />

die Bewegung eines Arms beim Bügeln bieten<br />

Gelegenheit, die bewegte Welt festzuhalten.<br />

Dies fin<strong>de</strong>t unter <strong>de</strong>m Eindruck <strong>de</strong>r Erfindung<br />

<strong>de</strong>r Fotografie statt. Vorher hatte man sich auf<br />

genaues Beobachten und Studien verlassen<br />

müssen, nun bieten die Fotografien ganz neue<br />

Einblicke in <strong>de</strong>n wirklichen Ablauf einer Bewegung.<br />

Ein objektiver Blick auf die Welt wird<br />

möglich.<br />

Die Malweise und <strong>de</strong>n Farbauftrag benutzen<br />

die <strong>Künstler</strong>, um die Bewegung zu ver<strong>de</strong>utlichen,<br />

oft wirken die Gemäl<strong>de</strong> skizzenhaft.<br />

Bewegung<br />

AUFGABE: Skizziere einen Mitschüler bei einer Tätigkeit (Tafelwischen, Ball-Dribbeln, Tisch abwischen o. a.).<br />

Verwen<strong>de</strong> dabei keinen Radiergummi, mehrere Haltungen bzw. Arm- o<strong>de</strong>r Beinstellungen sollen übereinan<strong>de</strong>r zu<br />

sehen ein.


Arbeitsheft Impressionismus<br />

ORANGE<br />

5<br />

die Palette<br />

Die vielen Menschen, die En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 19. Jh. von <strong>de</strong>r<br />

Großstadt Paris angezogen wer<strong>de</strong>n und die in <strong>de</strong>n<br />

Fabriken, in Restaurants und Geschäften ihr Geld<br />

verdienen, vertrieben sich die wenige freie Zeit auf<br />

möglichst angenehme Art. Zu ihren Lieblingsbeschäftigungen<br />

gehören Vergnügungen am Sonntag<br />

am Fluss, auf <strong>de</strong>n Seine-Inseln, in <strong>de</strong>n Gärten und<br />

Parks, Tanzveranstaltungen im Freien und in <strong>de</strong>n<br />

Ba<strong>rs</strong>, das Promenieren, <strong>de</strong>r Sport (Sport als Freizeitvergnügen<br />

für eine breitere Bevölkerungsschicht<br />

kommt gera<strong>de</strong> in Mo<strong>de</strong>), einfach junge schöne Menschen,<br />

die das Leben genießen.<br />

Dies bietet auch neue Themen für die <strong>Künstler</strong>. Vor<br />

allem Auguste Renoir will das Schöne in seinen Bil<strong>de</strong>rn<br />

festhalten - und was ist schöner als vergnügt<br />

in <strong>de</strong>r Sonne, beim Tanz o<strong>de</strong>r mit Freun<strong>de</strong>n zusammen<br />

zu sein.<br />

Die Bil<strong>de</strong>r erhalten Spannung durch <strong>de</strong>n Kontrast<br />

zwischen engen, gedrängt wirken<strong>de</strong>n Bildteilen und<br />

großen fast leeren Flächen. Dies ist ein Einfluss <strong>de</strong>r<br />

japanischen Kunst.<br />

AUFGABE: Auguste Renoir hatte in seinem Atelier einen Farbkreis aufgehängt - Er war für ihn eine Art Grammatik,<br />

<strong>de</strong>nn so studierte er immer wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Kontrast von warmen und kalten Farben. Arbeite auf einem geeigneten<br />

Papier <strong>de</strong>n Farbkreis in <strong>de</strong>r vorgegebenen Größe mit Deckfarben und wenig Wasser aus! Dabei sollst du aber die<br />

Fläche nicht einfach sauber ausmalen; verwen<strong>de</strong> für die Teile <strong>de</strong>s Kreises als Vorlage die Stellen im Bild, die<br />

typisch sind für das Rot, das Orange, das Gelb usw. Du wi<strong>rs</strong>t feststellen, dass <strong>de</strong>r <strong>Künstler</strong> nicht einfach flächig<br />

und „einfarbig“ <strong>de</strong>n Farbton malt. Notiere auch wie beim Orange, von welcher Bildstelle du die Farbe/<strong>de</strong>n Farbauftrag<br />

genommen hast!<br />

August Renoir, Das Frühstück <strong>de</strong>r Ru<strong>de</strong>rer, 1881


Arbeitsheft Impressionismus<br />

Der Beginn <strong>de</strong>r Fotografie ist nicht - wie von vielen befürchtet - das<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Malerei. Im Gegenteil: Das Sehen än<strong>de</strong>rt sich, die Einstellung<br />

zur Realität, die Möglichkeiten <strong>de</strong>s Beobachtens: Was vorher abgeschätzt<br />

wor<strong>de</strong>n war, kann jetzt ganz objektiv wahrgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Fotografie erleichtert also in gewisser Art die Arbeit <strong>de</strong>s Male<strong>rs</strong>,<br />

<strong>de</strong>nn er kann so die Richtigkeit seiner Beobachtung überprüfen.<br />

Die Möglichkeit mit Hilfe <strong>de</strong>r Fotografie einen Ausschnitt aus <strong>de</strong>r Realität<br />

festzuhalten beeinflusst Bewegung, Licht und Komposition <strong>de</strong>r Bil<strong>de</strong>r.<br />

Einige Maler benutzen tatsächlich Fotos als Vorlagen. Skizzen<br />

und Vorzeichnungen sind nicht entbehrlich, aber sie können durch Fotos<br />

ergänzt und unte<strong>rs</strong>tützt wer<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>re<strong>rs</strong>eits ist jetzt eine gewisse<br />

Freiheit möglich: Wenn die Fotografie die wahre Welt zeigt, kann die<br />

Malerei sich mehr Freiheit ve<strong>rs</strong>chaffen, die Welt auf seine Art darzustellen.<br />

Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite profitiert die Fotografie von <strong>de</strong>r Kunst:<br />

Sie übernimmt wichtige Aufgaben wie die Dokumentation historischer<br />

Ereignisse. Im Privatbereich wird die Porträtmalerei von <strong>de</strong>r Fotografie<br />

sehr schnell übernommen. Bis heute <strong>de</strong>cken sich die Arbeitsbereiche.<br />

Egal ob gezeichnet, gemalt o<strong>de</strong>r fotografiert: Es geht um ein<br />

Bild <strong>de</strong>r Welt, das auf eine Fläche gebannt wird. So wer<strong>de</strong>n Fotografien<br />

auch mit <strong>de</strong>nselben Kriterien betrachtet und analysiert wie Gemäl<strong>de</strong>.<br />

Der Einfluss <strong>de</strong>r Fotografie zeigt sich auch in <strong>de</strong>r Komposition:<br />

Figuren, Bildgegenstän<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Rand gesetzt o<strong>de</strong>r angeschnitten.<br />

<strong>de</strong>r Einfluss <strong>de</strong>r Fotografie<br />

6<br />

Eine Straßenszene in Paris - großzügige Boulevards,<br />

Droschken und Automobile, Passanten, Cafes, Bäume -<br />

bietet ein zu je<strong>de</strong>r Tageszeit reizvolles Motiv für die<br />

impressionistischen Maler.<br />

Was für eigenartige Ansichten - kein Maler hätte<br />

vorher je so ein Pferd dargestellt. Jetzt begeistern<br />

sich die <strong>Künstler</strong> jedoch an <strong>de</strong>r „Wahrheit“, die die<br />

mit Hilfe <strong>de</strong>s Fotoapparates da<strong>rs</strong>tellen können. Sie<br />

fin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Fotografie festgehaltenen Augenblick<br />

vielleicht auch <strong>de</strong>shalb faszinierend, weil man<br />

die Dinge so noch nie gesehen hat. Degas malt und<br />

zeichnet gerne Rennpfer<strong>de</strong> (und Tänzerinnen) und<br />

bedient sich dabei <strong>de</strong>r Fotografie als Vorlage.<br />

AUFGABE 1: Pissarros Bild „Boulevards <strong>de</strong>s Cappuccines“ zeigt, wie solch ein Boulevard bei Nacht und Regen<br />

aussehen kann! Kopiere einen Bildausschnitt!<br />

Aufgabe 2: Suche nach Fotografien, z. B. aus <strong>de</strong>m Sport, die Bewegungen festhalten. Gestalte damit eine eigene<br />

Seite, die du hier einheftest.<br />

Straßenszene nach C. Pissarro:<br />

„Boulevard <strong>de</strong>s Cappuccines“


Arbeitsheft Impressionismus<br />

Lebensdaten<br />

Zitat<br />

Wichtige Stationen<br />

seines Lebens<br />

Kurzcharakteristik<br />

Hauptwerke<br />

geboren 1840 in Paris, gestorben 1926 in Giverny<br />

„Ich ent<strong>de</strong>cke je<strong>de</strong>n Tag immer schönere Dinge, man könnte darüber verrückt<br />

wer<strong>de</strong>n. Ich sehe aber, dass viel Arbeit nötig ist, um das wie<strong>de</strong>rzugeben, was<br />

ich suche: <strong>de</strong>n Augenblickseindruck.“<br />

Monet hat bereits im Kin<strong>de</strong>salter Karikaturen gezeichnet und malt bis ins<br />

hohe Alter. Eine schwere Augenkrankheit kostet ihn im Alter fast das<br />

Augenlicht. Monet gehört zu <strong>de</strong>n wenigen impressionistischen Malern, die<br />

bereits zu Lebzeiten von ihren Bil<strong>de</strong>rverkäufen leben können und zu Wohlstand<br />

gelangen. Er kauft in Giverny ein Haus mit Garten, <strong>de</strong>n er farblich abgestimmt<br />

gestaltete. Hier legte er auch <strong>de</strong>n Seerosenteich mit Japanischer Brücke an,<br />

<strong>de</strong>r in vielen seiner Gemäl<strong>de</strong> vorkommt.<br />

Monet ist <strong>de</strong>r wohl be<strong>de</strong>utendste Maler <strong>de</strong>s Impressionismus. In seinen<br />

Landschaften beschäftigt er sich mit <strong>de</strong>r Wahrnehmung <strong>de</strong>r farbigen<br />

E<strong>rs</strong>cheinung von Licht und Schatten und <strong>de</strong>ren stetiger Verän<strong>de</strong>rung im<br />

Tagesverlauf. In Bildserien ve<strong>rs</strong>ucht Monet, die atmosphärischen Licht- und<br />

Farbwirkungen mit Hilfe von farbigen Flecken auf <strong>de</strong>r Leinwand zu erfassen.<br />

Er malt Heuhaufen und Seerosen ebenso wie die Kathedrale von Rouen zu<br />

ve<strong>rs</strong>chie<strong>de</strong>nen Tageszeiten unter unte<strong>rs</strong>chiedlichem Lichteinfall. Dies geht<br />

bis zur Auflösung <strong>de</strong>r Form. Damit gilt Monet als Wegbereiter <strong>de</strong>r abstrakten<br />

Kunst.<br />

Impression Sonnenaufgang, 1872<br />

Die Kathedrale von Rouen (Serie), 1894<br />

Das große Nymphaeum (Seerosenbild), 1920<br />

7<br />

Clau<strong>de</strong> Monet


Arbeitsheft Impressionismus<br />

Lebensdaten<br />

Zitat<br />

Wichtige Stationen<br />

seines Lebens<br />

Kurzcharakteristik<br />

Hauptwerke<br />

1840 geboren in Paris, 1917 gestorben in Paris<br />

„Anstatt die ve<strong>rs</strong>chie<strong>de</strong>nen Teile <strong>de</strong>s Leibes als mehr o<strong>de</strong>r min<strong>de</strong>r ausge<strong>de</strong>hnte<br />

Flächen zu sehen, stellte ich sie mir als die Vo<strong>rs</strong>prünge kubischer Massen vor.<br />

Ich bemühte mich, in je<strong>de</strong>r Schwellung <strong>de</strong>s Körpe<strong>rs</strong> o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Glie<strong>de</strong>r das Spiel<br />

<strong>de</strong>r Muskeln o<strong>de</strong>r Knochen fühlen zu lassen, die sich unter <strong>de</strong>r Haut regten.“<br />

E<strong>rs</strong>t ab 1870 erfuhr er durch öffentliche Aufträge seine künstlerische<br />

Anerkennung. In <strong>de</strong>n Jahren 1875/76 unternahm Rodin eine Studienreise nach<br />

Italien, um das Geheimnis Michelangelos zu entschlüsseln. 1883 lernte Rodin<br />

Camille Clau<strong>de</strong>l kennen, die e<strong>rs</strong>t seine Schülerin, später seine Geliebte wur<strong>de</strong>.<br />

Bei <strong>de</strong>r Weltausstellung in Paris 1900 wur<strong>de</strong>n seiner <strong>Werke</strong> präsentiert. In <strong>de</strong>n<br />

Jahren 1905/06 war Rainer Maria Rilke als Sekretär Rodins tätig.<br />

Rodin war Bildhauer. Er gilt als Wegbereiter <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne, da er mit einigen<br />

seiner <strong>Werke</strong> revolutionäre Maßstäbe in <strong>de</strong>r Skulpturen<strong>kunst</strong> setzte. Im<br />

Gegensatz zu an<strong>de</strong>ren großen Bildhauern seiner Zeit wi<strong>de</strong><strong>rs</strong>etzt er sich <strong>de</strong>r<br />

i<strong>de</strong>alistischen Kunst und konzentriert sich auf <strong>de</strong>n Realismus. Eine Annäherung<br />

an die impressionistische Malerei ergibt sich durch die kontrastreichen<br />

Oberflächen seiner Plastiken, die das Spiel mit <strong>de</strong>m Licht ermöglichen.<br />

Rodin mo<strong>de</strong>llierte hauptsächlich in Ton, die Ausführung in Bronze o<strong>de</strong>r Marmor<br />

ließ er anfertigen. Er baute seine Figuren von innen her auf, die Oberflächen<br />

und Detailformen ergaben sich aus <strong>de</strong>r Bewegung <strong>de</strong>r Figur. In seinen Figuren<br />

betonte Rodin das „Charakteristische“ bzw. „die innere Wahrheit“. Dabei scheute<br />

er nicht vor <strong>de</strong>r Da<strong>rs</strong>tellung von „Hässlichem“ zurück. Der starke emotionale<br />

Ausdruck, die Wahrheit in <strong>de</strong>n Gesichtern seiner Porträtskulpturen und in <strong>de</strong>r<br />

Haltung und Gestik seiner Figuren irritierten seine Auftraggeber oft. Bei Rodin<br />

tauchte zum e<strong>rs</strong>ten Mal in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Plastik <strong>de</strong>r To<strong>rs</strong>o als selbstständige<br />

Form <strong>de</strong>r Figur auf.<br />

Der Denker, 1880<br />

Die Bürger von Calais, 1884-1886<br />

Der Kuss, 1886<br />

Denkmal für Balzac, 1897<br />

Schreiten<strong>de</strong>r Mann, 1911<br />

8<br />

Auguste Rodin


Arbeitsheft Impressionismus<br />

Lebensdaten<br />

Zitat<br />

Wichtige Stationen<br />

seines Lebens<br />

Kurzcharakteristik<br />

Hauptwerke<br />

geboren 1841 in Limoges, gestorben 1919 in Cagnes<br />

„Wie schwierig ist es doch, genau <strong>de</strong>n Punkt zu treffen, wo im Bild die<br />

Naturnachahmung innehalten muss. Die Malerei darf nicht nach <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll<br />

schmecken, aber man muss die Natur spüren.“<br />

„Vor allem will ich die Menschen erfreuen mit allem, was schön ist.“<br />

Renoir lernt als Porzellanmaler, mit seinen e<strong>rs</strong>ten künstlerischen Arbeiten hat<br />

er wenig Erfolg, e<strong>rs</strong>t nach 1870 kann er mehrere Bil<strong>de</strong>r verkaufen. Er durchlebt<br />

während seiner gesamten Schaffensperio<strong>de</strong> immer wie<strong>de</strong>r Phasen <strong>de</strong>s<br />

Selbstzweifels und hat auch Bil<strong>de</strong>r ze<strong>rs</strong>tört. Ab 1911 war er durch Krankheit<br />

an <strong>de</strong>n Rollstuhl gefesselt und teilweise gelähmt. Trotz<strong>de</strong>m hat er weiter gemalt<br />

und sich z. B. <strong>de</strong>n Pinsel an die Hand bin<strong>de</strong>n lassen, um malen zu können.<br />

Auguste Renoir gilt neben Monet als wichtigster Vertreter <strong>de</strong>s französischen<br />

Impressionismus, obwohl er sich auch kritisch über diese Malerei äußerte<br />

und sich im Spätwerk <strong>de</strong>utlich davon distanzierte.<br />

Sein Hauptanliegen ist es, das Schöne darzustellen: schöne Frauen, Blumen,<br />

Tanzvergnügen.<br />

Le Moulin <strong>de</strong> la Galette, 1876<br />

Das Frühstück <strong>de</strong>r Ru<strong>de</strong>rer, 1881<br />

9<br />

Auguste Renoir


Arbeitsheft Impressionismus<br />

Mit <strong>de</strong>m Titel „Wegbereiter <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne“ sind vor allem die drei <strong>Künstler</strong> Paul Cezanne, Vincent van<br />

Gogh und Paul Gauguin gemeint. Alle drei haben ihre künstlerische Wurzeln im Impressionismus, lösen<br />

sich aber bald mit ihrem individuellen Stil davon, entwickeln sich weiter und beeinflussen so je<strong>de</strong>r auf<br />

seine Weise nachfolgen<strong>de</strong> <strong>Künstler</strong>.<br />

AUFGABE:<br />

10<br />

Wegbereiter <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne<br />

Paul Cezanne, auch „Vater <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne“ genannt,<br />

beeinflusst vor allem die <strong>Künstler</strong> <strong>de</strong>s Kubismus<br />

(Picasso und Braque) und <strong>de</strong>r abstrakten Malerei im<br />

20. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

Farbe verwen<strong>de</strong>t er, um Volumen zu erzeugen<br />

(Farbmodulierung), dabei kehrt er oft die Farbpe<strong>rs</strong>pektive<br />

um. Ziel ist ein harmonisches Zusammenspiel<br />

verwandter Farben. Die Formen wer<strong>de</strong>n auf die<br />

drei geometrischen Grundkörper Kugel, Kegel und<br />

Zylin<strong>de</strong>r reduziert. Cezanne hebt die Pe<strong>rs</strong>pektive zu<br />

Gunsten einer Mehransichtigkeit in <strong>de</strong>n Gegenstän<strong>de</strong>n<br />

auf. Pe<strong>rs</strong>pektive wird überwiegend durch Farbe<br />

erzeugt.<br />

Vincent van Gogh beeinflusst mit seiner ausdrucksstarken<br />

Maltechnik und Farbgebung vor allem die<br />

<strong>Künstler</strong> <strong>de</strong>s Expressionismus.<br />

Sein Farbauftrag ist grob, pastos, zum Teil trägt er die<br />

Farbe direkt aus <strong>de</strong>r Tube auf. Er löst sich von <strong>de</strong>r<br />

realen Farbgebung und verwen<strong>de</strong>t reine Farben als<br />

Mittel <strong>de</strong>s Ausdrucks von Gefühlen und Stimmungen.<br />

Starke Kontraste bestimmen die Bil<strong>de</strong>r. Die Formen<br />

wer<strong>de</strong>n vereinfacht und flächenhaft dargestellt. Starke<br />

Konturen grenzen die einzelnen Formen ab. Räumlichkeit<br />

wird überwiegend durch Farbe erzeugt. Pe<strong>rs</strong>pektive<br />

ist häufig zu Gunsten <strong>de</strong>r Dynamik aufgehoben<br />

und verzerrt.<br />

Paul Gauguin beeinflusst mit seinen Südseemotiven,<br />

aber auch mit seiner Farbgebung die <strong>Künstler</strong> <strong>de</strong>s 20.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts, vor allem die Maler <strong>de</strong>s Symbolismus.<br />

Er verwen<strong>de</strong>t reine, leuchten<strong>de</strong> Farben, die flächig und<br />

gleichmäßig nebeneinan<strong>de</strong>r gesetzt wer<strong>de</strong>n. Sie dienen<br />

als Mittel zum Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen<br />

und haben oft symbolischen Charakter (Vorbild<br />

waren mittelalterliche Glasfenster). Gauguin verzichtet<br />

auf mo<strong>de</strong>llieren<strong>de</strong> Schatten und bevorzugt starke<br />

Konstraste. Die Formen wer<strong>de</strong>n vereinfacht und<br />

klar durch Konturen getrennt. Der Tiefenraum wird aufgehoben,<br />

Räumlichkeit vor allem durch Farbe erzeugt.<br />

Suche zu je<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Nachimpressionisten eine Farbabbildung einer seiner <strong>Werke</strong>. Die genannten Gestaltungsmerkmale<br />

sollen dabei veranschaulicht sein. Notiere dazu auch <strong>de</strong>n Titel <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s.


Arbeitsheft Impressionismus<br />

Lebensdaten<br />

Zitat<br />

Wichtige Stationen<br />

seines Lebens<br />

Kurzcharakteristik<br />

Hauptwerke<br />

11<br />

Paul Cezanne<br />

geboren 1839 in Aix-en-Provence, gestorben 1906 in Aix-en-Provence,<br />

Frankreich<br />

„Die Natur - ich wollte sie kopieren. Es gelang mir nicht. Aber ich war mit mir<br />

zufrie<strong>de</strong>n, als ich ent<strong>de</strong>ckte, dass sich zum Beispiel die Sonne nicht einfach<br />

wie<strong>de</strong>rgeben ließ, dass man sie vielmehr durch etwas an<strong>de</strong>res zum Ausdruck<br />

bringen musste ... durch Farbe!“<br />

Cézannes Lebensumfeld ist im wesentlichen auf Aix-en-Provence und kurze<br />

Aufenthalte in Paris beschränkt. Er stellt gemeinsam mit <strong>de</strong>n Impressionisten<br />

aus, erfährt aber kaum Beachtung o<strong>de</strong>r Anerkennung, 1895 wird die e<strong>rs</strong>te<br />

Einzelausstellung mit 150 <strong>Werke</strong>n in Paris gezeigt, <strong>de</strong>r Wert seiner <strong>Werke</strong><br />

steigt.<br />

Cézanne wird als Eigenbrötler beschrieben, <strong>de</strong>r zurückgezogen in Aix-en-<br />

Provence lebt und <strong>de</strong>m Pariser Treiben fernbleibt. Trotz<strong>de</strong>m pflegt er zu<br />

Monet und Renoir enge Kontakte und schätzt sie und ihre Malerei sehr.<br />

Sein Malstil ist noch impressionistisch. Durch das Auflösen <strong>de</strong>r Formen und<br />

<strong>de</strong>r Pe<strong>rs</strong>pektive gilt er als Vorläufer <strong>de</strong>s Kubismus und neben van Gogh als<br />

Wegbereiter <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Malerei. Cezannes Ziel ist das „reine Auge“,<br />

nicht die Wie<strong>de</strong>rgabe <strong>de</strong>s Gegenstan<strong>de</strong>s, son<strong>de</strong>rn die Harmonie aller<br />

Bildteile, im Wesentlichen strebt er die Harmonie <strong>de</strong>r Farbtöne an.<br />

„Seine Arbeitsmetho<strong>de</strong> war eigenartig und vollkommen abweichend von<br />

<strong>de</strong>n gebräuchlichen. Er begann mit <strong>de</strong>n Schattenteilen und mit einem<br />

Fleck, auf <strong>de</strong>n er einen zweiten, größeren setzte, dann einen dritten, bis<br />

alle diese Farbtöne, zueinan<strong>de</strong>r geordnet, die Gegenstän<strong>de</strong> hervorbrachten.<br />

Da begriff ich, dass ein Harmoniegesetz seine Arbeit leitete und dass<br />

diese Modulationen eine im Voraus festgesetzte Richtung hatten.“<br />

Fruchtschale mit Teller, 1879/80<br />

Montagne Ste. Victoire, 1883<br />

Die großen Ba<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n, 1898 - 1905


Arbeitsheft Impressionismus<br />

Lebensdaten<br />

Zitat<br />

Wichtige Stationen<br />

seines Lebens<br />

Kurzcharakteristik<br />

Hauptwerke<br />

geboren 1853 bei Breda/Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>, gestorben 1890 in Auve<strong>rs</strong> bei Paris<br />

„Ich möchte gerne Bildnisse malen, die in hun<strong>de</strong>rt Jahren als Offenbarung<br />

e<strong>rs</strong>cheinen. Ich möchte das nicht durch fotografische Treue erreichen,<br />

son<strong>de</strong>rn durch meine lei<strong>de</strong>nschaftliche Betrachtungsweise, durch Verwertung<br />

unserer Kenntnisse und unseres heutigen Farbgeschmacks als Mittel <strong>de</strong>s<br />

Ausdrucks und <strong>de</strong>r Übe<strong>rs</strong>teigerung <strong>de</strong>s Charakte<strong>rs</strong>.“<br />

Vincent van Goghs Ansichten und Aussagen sind ausführlich dokumentiert<br />

durch die Sammlung seiner Briefe, die er an <strong>de</strong>n Bru<strong>de</strong>r Theo schreibt.<br />

Van Gogh ist zunächst als Kunsthändler, dann als Prediger in einem<br />

Kohlebergbaugebiet in Belgien tätig. Die aka<strong>de</strong>mische Ausbildung in <strong>de</strong>r<br />

Malerei bricht er ab und bil<strong>de</strong>t sich autodidaktisch weiter. Die e<strong>rs</strong>ten Gemäl<strong>de</strong><br />

- Bauern und Arbeiter seiner Heimat - orientieren sich an <strong>de</strong>r Malweise und<br />

<strong>de</strong>n düsteren Farben <strong>de</strong>r Realisten. In Paris lernt er 1886 die Impressionisten<br />

kennen und wird durch ihre helle Farbgebung und ihren Malstil beeinflusst.<br />

Er zieht nach Arles in Südfrankreich, wo innerhalb von knapp drei Jahren<br />

seine berühmtesten <strong>Werke</strong> entstehen. Er träumt davon, eine <strong>Künstler</strong>kolonie<br />

zu grün<strong>de</strong>n, Gauguin lebt einige Zeit mit ihm in Arles. Van Gogh wird oft als<br />

lei<strong>de</strong>nschaftlich und jähzornig beschrieben. Bekannt gewor<strong>de</strong>n ist eine<br />

Streitszene mit Gauguin, in <strong>de</strong>ren Verlauf er sich einen Teil <strong>de</strong>s Ohrläppchens<br />

abschnei<strong>de</strong>t. Vincent van Gogh kann sich zeitlebens nicht selbst finanzieren<br />

und bleibt auf die Hilfe seines Bru<strong>de</strong><strong>rs</strong> Theo angewiesen. Er wird von starken<br />

Selbstzweifeln verfolgt, freiwillig begibt er sich 1889 in psychiatrische<br />

Behandlung und nimmt sich 1890 schließlich selbst das Leben.<br />

Vincent van Gogh zählt sicher zu <strong>de</strong>n bekanntesten <strong>Künstler</strong>n. Er gilt als<br />

Wegbereiter <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Malerei. Sein rhythmischer Malstil ist noch stark<br />

impressionistisch, <strong>de</strong>r Farbauftrag und die Verwendung <strong>de</strong>r Farben weisen<br />

aber schon auf <strong>de</strong>n Expressionismus hin.<br />

Die Kartoffelesser, 1885<br />

Sonnenblumen, 1888<br />

Blick auf Arles, 1889<br />

Die Sternennacht, 1889<br />

12<br />

Vincent van Gogh


Arbeitsheft Impressionismus<br />

Lebensdaten<br />

Zitat<br />

Wichtige Stationen<br />

seines Lebens<br />

Kurzcharakteristik<br />

Hauptwerke<br />

13<br />

Paul Gauguin<br />

geboren 1848 in Paris; gestorben 1903 in Atuona, auf <strong>de</strong>n Islas Marquesas<br />

Malerei wirkt „wie die Musik auf <strong>de</strong>m Umweg über die Sinne auf die Seele ...,<br />

<strong>de</strong>ren harmonische Farbtöne <strong>de</strong>n Harmonien <strong>de</strong>r Klänge entsprechen.“<br />

Paul Gauguin arbeitet in einer Bank, bis er sich unter <strong>de</strong>m Einfluss <strong>de</strong>r Impressionisten<br />

entschließt, Maler zu wer<strong>de</strong>n. Ohne Rücksicht auf die 6-köpfige<br />

Familie widmet er sich schließlich ganz <strong>de</strong>r Kunst, er unternimmt Reisen,<br />

arbeitet zeitweise auch in <strong>de</strong>r Bretagne, später in Südfrankreich mit van Gogh<br />

zusammen. Nach <strong>de</strong>r endgültigen Trennung von seiner Familie reist er 1891<br />

nach Tahiti. Dort zieht er sich aus <strong>de</strong>r europäisch geprägten Hauptstadt zurück<br />

aufs Land und lebt mit einer Einheimischen zusammen. Nach nochmaliger<br />

Rückkehr nach Europa sie<strong>de</strong>lt er sich wie<strong>de</strong>r in Tahiti an, wo er zurückgezogen,<br />

<strong>de</strong>primiert und krank stirbt.<br />

Gauguin zählt wie van Gogh und Cezanne zu <strong>de</strong>n Nachimpressionisten und<br />

Vorläufern <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne. Er trägt zur Entstehung <strong>de</strong>s Symbolismus bei, wobei<br />

die Kultur und Naturverbun<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r Südsee prägend waren. Durch<br />

seine ausdrucksstarke Farbigkeit gilt er auch als Wegbereiter <strong>de</strong>s Expressionismus.<br />

Frauen von Tahiti/Am Strand, 1891<br />

Selbstporträt, 1893<br />

Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?, 1897


Arbeitsheft Impressionismus<br />

FACHBEGRIFFE<br />

optische Farbmischung<br />

Farbspektrum/Farbkreis<br />

Serie<br />

alla prima<br />

plein air<br />

<strong>Künstler</strong>/<strong>Werke</strong><br />

Farbtupfer mischen sich e<strong>rs</strong>t im Auge <strong>de</strong>s Betrachte<strong>rs</strong> , so dass ein beson<strong>de</strong><strong>rs</strong><br />

lebendiger Farbeindruck erreicht wird. Dazu muss man sicher wissen, welche<br />

Grundfarben zu einer bestimmten Mischfarbe zusammengesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n müssen<br />

Die Grundfarben o<strong>de</strong>r Primärfarben Gelb, Blau und Rot können gemischt<br />

wer<strong>de</strong>n zu allen Farben <strong>de</strong>s Spektrums, als Sekundärfarben ergeben<br />

sich Orange, Grün und Violett. Je<strong>de</strong> Farbe hat ihren „Gegenpol“, die Komplementärfarbe,<br />

durch die sie ergänzt wird und mit <strong>de</strong>r sie <strong>de</strong>n größtmöglichen<br />

Kontrast bil<strong>de</strong>t. Harmonie wird erreicht durch eine „ausgeglichene“<br />

Verwendung <strong>de</strong>r Farben.<br />

Ein Motiv wird zu ve<strong>rs</strong>chie<strong>de</strong>nen Tageszeiten und Jahreszeiten dargestellt,<br />

in ve<strong>rs</strong>chie<strong>de</strong>nen Lichtstimmungen. Monet malte Serien von Seerosen,<br />

von Bahnhofshallen, einer Kirchenfassa<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Heuhaufen.<br />

wörtlich: auf’s e<strong>rs</strong>te Mal, Farbeauftrag ohne weitere Übermalung<br />

Die Maler arbeiteten nicht nach Skizzen im Atelier, son<strong>de</strong>rn begaben sich<br />

mit ihren Farben, mit <strong>de</strong>r Staffelei ins Freie - an die „freie Luft“. Das beeinflusste<br />

natürlich die Schnelligkeit <strong>de</strong>r Malweise.<br />

Edgar Degas Die Ballettprobe<br />

Edouard Manet Das Frühstück im Freien, Die Barke, Frühstück im Atelier<br />

Clau<strong>de</strong> Monet Seerosen, Serie zur Kathedrale von Rouen<br />

Auguste Renoir Das Frühstück <strong>de</strong>r Ru<strong>de</strong>rer<br />

Camille Pissarro Boulevard <strong>de</strong>s Capuccines<br />

Max Liebermann Freistun<strong>de</strong> im Amsterdamer Waisenhaus<br />

AUFGABE : Suche nach Abbildungen impressionistischer <strong>Werke</strong> und lege dir eine Sammlung an.<br />

Notiere dazu jeweils <strong>Künstler</strong> und Titel <strong>de</strong>r Gemäl<strong>de</strong>. Die Bildbeispiele sollen auch Anregung sein, sie nach<br />

Gestaltungsmitteln, Komposition o<strong>de</strong>r Aussage zu unte<strong>rs</strong>uchen.<br />

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Arbeitsheft Impressionismus<br />

Eine letzte Aufgabe:<br />

Wenn du das Informationsblatt über <strong>de</strong>n Impressionismus konzentriert durchgelesen hast,<br />

sollte das ABC <strong>de</strong>s Impressionismus kein Problem für dich sein!<br />

A wie <strong>de</strong>r Anfang eines italienischen Ausdrucks, <strong>de</strong>r meint, dass nichts mehr<br />

übermalt wird<br />

B wie ein Hauptmotiv <strong>de</strong>r Impressionisten, egal ob bei Pfer<strong>de</strong>n, Balletttänzerinnen<br />

o<strong>de</strong>r Wellen<br />

C wie <strong>de</strong>r Name eines Vorläufe<strong>rs</strong> <strong>de</strong>r Impressionisten, <strong>de</strong>r im Dorf Barbizon<br />

in die Landschaft zog um in <strong>de</strong>r freien Natur zu malen<br />

D wie <strong>de</strong>r Name eines Impressionisten, <strong>de</strong>r ein Vorliebe fü<strong>rs</strong> Ballett hatte<br />

E wie sein Vorname<br />

F wie eine Erfindung, die die Malerei sehr beeinflusste - und umgekehrt<br />

G wie die Ansammlung von Häusern und Menschen, die im Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

<strong>de</strong>s Impressionismus eine faszinieren<strong>de</strong> Ausstrahlung hat<br />

H wie ein Motiv, das C. Monet immer wie<strong>de</strong>r malte?<br />

I wie das stil-bestimmen<strong>de</strong> Wort für <strong>de</strong>n „momentanen Eindruck“<br />

J wie das fernöstliche Land, das durch seine Malerei die Impressionisten<br />

beeinflusste<br />

K wie <strong>de</strong>r Fachbegriff für <strong>de</strong>n Bildaufbau, <strong>de</strong>r im Impressionismus sehr<br />

zufällig schien<br />

L wie ein an<strong>de</strong>res Hauptthema <strong>de</strong>r Impressionisten, es wechselt ständig<br />

M wie ein berühmter Impressionist, <strong>de</strong>r sich einen eigenen Garten<br />

anlegte für seine Studien<br />

N wie ?<br />

O wie die Bezeichnung dafür, dass die Farbtupfer e<strong>rs</strong>t im Auge <strong>de</strong>s Betrachte<strong>rs</strong><br />

ein Bild ergeben<br />

P wie <strong>de</strong>r Name eines Impressionisten, <strong>de</strong>r außer Landschaft vor allem<br />

das Leben in <strong>de</strong>r Großstadt interessant und malenswert fand<br />

Q wie ?<br />

R wie <strong>de</strong>r Wi<strong>de</strong><strong>rs</strong>chein von Licht auf <strong>de</strong>m Wasser<br />

S wie eine Reihe von Bildmotiven, zu ve<strong>rs</strong>chie<strong>de</strong>nen Zeitpunkten gemalt<br />

T wie die Fläche, die durch das Aneinan<strong>de</strong>rreihen von Farbtupfen auf<br />

<strong>de</strong>r Leinwand entsteht<br />

U wie <strong>de</strong>r dritte Buchstabe im Namen <strong>de</strong>s Male<strong>rs</strong>, <strong>de</strong>r das Paradies in<br />

<strong>de</strong>r Südsee suchte<br />

V wie <strong>de</strong>r Vorname eines berühmten Male<strong>rs</strong>, <strong>de</strong>r vom Impressionismus<br />

zu leuchten<strong>de</strong>ren Farben inspiriert wur<strong>de</strong><br />

W wie <strong>de</strong>r Vorname eines eng. Male<strong>rs</strong>, <strong>de</strong>r zu <strong>de</strong>n Vorläufern <strong>de</strong>s Impressionismus<br />

zählt<br />

X...Y...Z<br />

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Arbeitsheft Impressionismus<br />

Impression kann man übe<strong>rs</strong>etzen mit ....<br />

Die Impressionisten waren überhaupt nicht gesellschaftskritisch eingestellt, son<strong>de</strong>rn sie ....<br />

Die Städte boten neben <strong>de</strong>r Arbeitszeit auch die Freizeit, in <strong>de</strong>r man.....<br />

Typisch für die impressionistische Malweise sind ...<br />

Die Richtung <strong>de</strong>r Pinselstriche (<strong>de</strong>r Fachbegriff ist „Duktus“) betont häufig ....<br />

Die Farbpalette umfasste .............................., nur .... kam nicht vor, alle Schattenpartien malte man......<br />

Als van Gogh nach Paris kam, lernte er von <strong>de</strong>n Impressionisten .....<br />

Mischtöne sollten e<strong>rs</strong>t direkt im Auge <strong>de</strong>s Betrachte<strong>rs</strong> entstehen, <strong>de</strong>shalb....<br />

Man konnte Ölfarben fertig angerührt in Tuben kaufen. Das machte es leichter .....<br />

Einige Motive <strong>de</strong>r Natur waren beson<strong>de</strong><strong>rs</strong> geeignet, die Lichtstimmung eines Augenblicks festzuhalten: .....<br />

Monet legte sich einen Garten an, um.....<br />

Serienweise malte er .....<br />

Typisch für die Bildkomposition <strong>de</strong>r Impressionisten war, dass ....<br />

Die Fotografie half <strong>de</strong>m Betrachter, ....<br />

Die Fotografie nahm <strong>de</strong>rn Malern einige Aufgabengebiete ganz weg, nämlich:<br />

Die Impressionisten galten später als oberflächlich, sie wollten aber einfach......<br />

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