Kunden PDF von Repromedia Wien
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16 BAND 4_SAFETY & SECURITY<br />
ZUHAUSE AUCH IM<br />
HOHEN ALTER<br />
/// Ein Forscherteam um Ahmed Nabil Belbachir<br />
hat eine Technologie entwickelt, die älteren<br />
Personen das Leben in ihrerer eigenen<br />
Wohnung erleichtert, indem sie eine einfache<br />
Betreuung auch Zuhause ermöglicht und in<br />
Notfällen rechtzeitig Hilfe anfordert. ///<br />
CARE (SAFE PRIVATE HOMES FOR ELDERLY PERSONS) ist<br />
ein EU-weites Forschungsprojekt. Es wird im Rahmen des<br />
europäischen „Ambient Assisted Living Joint Programme“<br />
gefördert. Das Projekt möchte älteren Menschen ein unabhängiges<br />
Leben Zuhause ermöglichen.<br />
Dazu werden neueste Technologien eingesetzt, die als Herzstück<br />
so genannte intelligente bio-inspirierte optische Sensoren<br />
einschließen, die am AIT entwickelt wurden.<br />
Intelli gente bio-inspirierte optische Sensoren können kritische<br />
Situationen wie Stürze automatisch erkennen und<br />
durch ein Alarmsignal Hilfe anfordern. Im Rahmen des Projektes<br />
wird das System in zwei Einrichtungen des Betreuten<br />
Wohnens in Finnland und Deutschland getestet. Ein zentraler<br />
Vorteil der Technologie ist die Möglichkeit, es in bereits<br />
bestehende Health-Care-Systeme privater Haushalte zu<br />
integrieren.<br />
INTELLIGENTE BIO-INSPIRIERTE OPTISCHE SENSOREN<br />
funktionieren ähnlich wie das menschliche Auge. Eine<br />
Kamera nimmt die Umgebung wahr und leitet die Informationen<br />
an ein Rechensystem weiter. Hier werden die Informationen<br />
verarbeitet und interpretiert. Intelligente<br />
bio-inspirierte optische Sensoren funktionieren lernbasiert.<br />
Sie erkennen dank spezieller Algorithmen Geschwindigkeit<br />
und Richtung <strong>von</strong> Bewegungen. Farben signalisieren die Tiefeninformationen,<br />
also Höhe und Tiefe der Bewegungen. Auf<br />
diese Weise können kritische Situationen erkannt werden.<br />
Der Sensor der Kamera erfasst also nicht die vollständige<br />
Umgebung, sondern nimmt lediglich die Bewegungsabläufe<br />
im Bild wahr. So stellt das System auch keine Einschränkung<br />
der Privatsphäre dar. Überhaupt ist es eher mit einem<br />
Feuerlöscher denn mit einer Überwachungskamera zu vergleichen.<br />
Kommt es zu einer kritischen Situation, wird der<br />
Pflegedienst nicht durch ein Bild, sondern durch ein akustisches<br />
Signal alarmiert.<br />
EIN BESONDERS WICHTIGES ANWENDUNGSSZENARIO<br />
stellt die Erkennung <strong>von</strong> Stürzen dar. Stürze bilden das<br />
größte Risiko für ältere Menschen, die allein leben. Die Technologie<br />
intelligenter bio-inspirierter optischer Sensoren<br />
erkennt verschiedene Arten <strong>von</strong> Stürzen und ist in der Lage,<br />
Ähnlichkeiten festzustellen. Legt sich eine Person auf ein<br />
Bett, so wird diese Situation vom Programm als unkritisch<br />
erkannt. Auch wenn eine Person stürzt und nach kurzer Zeit<br />
selbstständig aufsteht, wird kein Alarm geschlagen. Erst<br />
wenn eine Person stürzt und liegen bleibt, fordert das<br />
System Hilfe an.<br />
Im Gegensatz zu anderen Sturzsensoren kann das <strong>von</strong> AIT<br />
entwickelte System in bestehende Health-Care-Systeme<br />
integriert werden. Es muss kein Knopf betätigt werden, der<br />
den Alarm auslöst, auch muss der Sensor nicht am Körper<br />
getragen werden. Auf diese Weise kann ein unabhängiges<br />
Leben Zuhause gewährleistet werden.<br />
Diese Technologien stellen – verknüpft mit dem Telemonitoring-Ansatz<br />
– eine neue Möglichkeit für ein angenehmes<br />
„älter werden“ Zuhause dar. ///<br />
BESSERES LEBEN FÜR<br />
EPILEPTIKERiNNEN<br />
/// AIT-ForscherInnen um Tilmann Kluge entwickeln<br />
eine spezielle Technologie, die eine<br />
schnelle Erkennung <strong>von</strong> epileptischen Anfällen<br />
per Auswertung <strong>von</strong> EEG-Daten ermöglicht. ///<br />
DAS GEHIRN EINES JEDEN MENSCHEN besteht aus Milliarden<br />
<strong>von</strong> Gehirnzellen. Diese werden Neuronen genannt.<br />
Die Neuronen kommunizieren miteinander, indem sie<br />
elektrische Impulse abgeben. Dadurch entsteht eine große<br />
Menge elektrischer Aktivität im Gehirn. Die elektrischen<br />
Signale, die das Gehirn aussendet, werden per Elektroenzephalografie<br />
(EEG) aufgezeichnet.<br />
Diese ist eine Standarduntersuchung der Neurologie,<br />
durch die zum Beispiel epileptische Anfälle diagnostiziert<br />
werden können. Sie kommt auch bei der Bestimmung <strong>von</strong><br />
Hirntod, Narkose- oder Komatiefe und in der Schlafmedizin<br />
zum Einsatz.<br />
Während Operationen am Kopf – etwa bei der Entfernung<br />
spezieller Tumore – hilft sie, durch entsprechendes Monitoring<br />
der elektrischen Signale die Beschädigung eines<br />
Nervs zu verhindern.<br />
Fotos: Photos.com, istockphoto/www.markus-hoffmann_de, IBM