Merkblatt für Klientinnen / Klienten mit eigenem Geschäft
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Einschätzung Selbständiger (siehe Schema)<br />
Wird die Unterstützung wegen Bedürftigkeit aufgenommen, hat der Klient / die Klientin das<br />
Formular „Erklärung <strong>für</strong> Selbständigerwerbende“ (ESE) auszufüllen und innert einer Woche dem<br />
Sozialberater / der Sozialberaterin abzugeben. Kommt der Klient / die Klientin dieser Pflicht auch<br />
nach einer einmaligen Mahnung <strong>mit</strong> Aufmerksammachen auf die Folgen nicht nach, sind die<br />
Unterstützungsleistungen zu kürzen und allenfalls wegen Zweifel an der Bedürftigkeit einzustellen.<br />
Vorgehen nach Einschätzung Selbständiger (siehe Schema)<br />
1. Kommt der Klient / die Klientin nach eigenen Einschätzung auf einen tieferen Stundenlohn als<br />
CHF 15.--, so hat er / sie sein <strong>Geschäft</strong> aufzugeben (Konkurs im Überschuldungsfalle, Liquidation<br />
in den übrigen Fällen). Dies ist dem <strong>Klienten</strong> / der Klientin vom Sozialberater / der Sozialberaterin<br />
<strong>mit</strong>tels Verfügung <strong>mit</strong>zuteilen.<br />
2. Kommt der Klient / die Klientin nach eigener Einschätzung auf einen Stundenlohn von<br />
mindestens CHF 15.--, wird er / sie vom AIZ innerhalb von 4 Wochen geschult, wie er / sie das<br />
Formular „Erklärung <strong>für</strong> Selbständigerwerbende“ (ESE) auszufüllen hat. Die erste nach der<br />
Schulung eingereichte Erklärung wird vom AIZ kontrolliert und gestützt darauf eine<br />
Zielvereinbarung ausgearbeitet, welche vom <strong>Klienten</strong> / der Klientin zu unterzeichnen ist. Weigert<br />
sich der Klient / die Klientin, die Zielvereinbarung zu unterzeichnen, so sind die<br />
Unterstützungsleistungen nach vorgängiger Mahnung wegen Zweifel an der Bedürftigkeit<br />
einzustellen. Die Verfügung ist vom Sozialberater / der Sozialberaterin auszuarbeiten, der vom AIZ<br />
über die Zielvereinbarung zu informieren ist.<br />
3. Unterzeichnet der Klient / die Klientin die Zielvereinbarung, so wird er während den ersten vier<br />
Monaten von Gysel/Minkner gecoacht.<br />
Standortbestimmungen (siehe Schema)<br />
1. Die erste Standortbestimmung erfolgt nach 4 Monaten. Sie wird durch den Sozialberater / die<br />
Sozialberaterin durchgeführt bzw. durch einen Sachbearbeiter / eine Sachbearbeiterin, falls der<br />
Fall an die Integration übergeben worden ist. Erreicht der Klient / die Klientin in diesem Zeitpunkt<br />
keinen branchenüblichen Stundenlohn abzüglich 10% bzw. mindestens CHF 17.--/h, so hat er die<br />
selbständige Erwerbstätigkeit aufzugeben und sich um eine Arbeit im Angestelltenverhältnis zu<br />
bemühen. Dies ist ihm <strong>mit</strong>tels Verfügung <strong>mit</strong>zuteilen. Erreicht er den erforderlichen Stundenlohn,<br />
kann aber seinen Lebensunterhalt <strong>mit</strong> seiner selbständigen Tätigkeit nicht finanzieren, so kann er<br />
seine selbständige Tätigkeit weiterführen, hat aber ergänzend dazu sich um eine Stelle zu<br />
bemühen und monatlich mindestens 3 Arbeitsbemühungen einzureichen.<br />
2. Die zweite Standortbestimmung erfolgt nach weiteren 4 Monaten, d.h. insgesamt nach 8<br />
Monaten. Erreicht der Klient / die Klientin gemäss ESE keinen branchenüblichen Stundenlohn, so<br />
hat er die selbständige Tätigkeit aufzugeben. Dies ist ihm <strong>mit</strong>tels Verfügung <strong>mit</strong>zuteilen. Erreicht er<br />
den branchenüblichen Stundenlohn, kann aber seinen Lebensunterhalt <strong>mit</strong> seiner selbständigen<br />
Tätigkeit nicht finanzieren, so kann er seine selbständige Tätigkeit weiterführen, hat daneben aber<br />
eine Vollzeitstelle als Angestellter zu suchen und da<strong>für</strong> 6 Arbeitsbemühungen pro Monat<br />
einzureichen. Im Zeitpunkt des Antritts einer Stelle im Angestelltenverhältnis hat er seine<br />
selbständige Tätigkeit aufzugeben.<br />
3. Die dritte Standortbestimmung erfolgt nach weiteren 4 Monaten, d.h. insgesamt nach 12<br />
Monaten. Erreicht der Klient / die Klientin gemäss ESE keinen branchenüblichen Stundenlohn, so<br />
hat er die selbständige Tätigkeit aufzugeben. Dies ist ihm <strong>mit</strong>tels Verfügung <strong>mit</strong>zuteilen. Erreicht er<br />
den branchenüblichen Stundenlohn, kann aber seinen Lebensunterhalt <strong>mit</strong> seiner selbständigen<br />
Tätigkeit nicht finanzieren, so hat er seine selbständige Tätigkeit aufzugeben, wenn der<br />
Sachbearbeiter / die Sachbearbeiterin beim Fachgremium Selbständige keinen Antrag auf<br />
Weiterführung der selbständigen Tätigkeit stellt und dies begründet, oder wenn der<br />
Sachbearbeiter / die Sachbearbeiterin zwar einen Antrag stellt, dieser aber vom Fachgremium<br />
abgelehnt wird. Dies ist ihm <strong>mit</strong>tels Verfügung <strong>mit</strong>zuteilen. Heisst das Fachgremium Selbständige<br />
den Antrag des Sachbearbeiters / der Sachbearbeiterin gut, so kann die selbständige Tätigkeit<br />
weitergeführt werden.<br />
Merbklatt AG Selbständig Erwerbende März 2008