Arbeits- und Gesundheitsschutz - Unfallkasse des Bundes
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Geschäftsbericht 2008
Die wichtigsten Zahlen auf einen Blick<br />
2007 - 2008<br />
2007 2008<br />
Unternehmen/Versicherte/Vollarbeiter<br />
Versichertenverhältnisse 5.813.020 5.672.776<br />
davon B<strong>und</strong>esverwaltung ohne BA für Arbeit 161.688 153.534<br />
Vollarbeiter<br />
Unfälle<br />
381.550 375.304<br />
angezeigte Unfälle 35.772 35.799<br />
meldepfl ichtige Unfälle 11.276 10.802<br />
<strong>Arbeits</strong>unfälle 8.367 7.823<br />
Wegeunfälle 2.909 2.979<br />
tödliche Unfälle 3 6<br />
neue Unfallrenten<br />
Berufskrankheiten (BK)<br />
299 240<br />
Anzeigen auf Verdacht einer BK 733 798<br />
neue BK-Renten 17 20<br />
Rentenbestand 30.198 29.379<br />
Versichertenrenten 27.248 26.569<br />
Hinterbliebenenrenten 2.950 2.810<br />
Haushaltsübersicht<br />
Haushaltsübersicht 2007 2008 Veränderungen<br />
Kontenklasse 2 - Beiträge <strong>und</strong> Gebühren<br />
€ € €<br />
Umlagebeiträge 41.420.366,05 40.322.880,34 1.097.485,71<br />
Sonstige Beitragseingänge, Verzugszinsen,<br />
Säumniszuschläge <strong>und</strong> Mahngebühren<br />
28.996.811,59 30.221.873,79 1.225.062,20<br />
Summe Kontenklasse 2<br />
Kontenklasse 3 - Vermögenserträge u. sonstige Einnahmen<br />
70.417.177,64 70.544.754,13 127.576,49<br />
Umlagewirksame Vermögenserträge 435.529,07 493.106,61 57.577,54<br />
Einnahmen aus öffentlichen Mitteln 117.584.466,40 116.204.173,02 1.380.293,38<br />
3<br />
Haushaltsübersicht 2007 2008 Veränderungen<br />
€ € €<br />
Einnahme aus Ersatzansprüchen 4.573.047,57 4.277.670,77 295.376,80<br />
Geldbußen <strong>und</strong> Zwangsgelder 0,00 0,00 0,00<br />
Entnahmen aus dem Vermögen 50.920,84 22.931,37 27.989,47<br />
Sonstige Einnahmen 838,15 444,57 393,58<br />
Summe Kontenklasse 3 122.644.802,03 120.998.326,34 1.646.475,69<br />
Gesamteinnahmen Kontenklasse 2 <strong>und</strong> 3 193.061.979,67 191.543.080,47 1.518.899,20<br />
Kontenklasse 4 - Leistungen/ Heilbehandlung<br />
Ambulante Heilbehandlung 12.548.048,79 13.271.965,01 723.916,22<br />
Zahnersatz 144.678,40 120.194,18 24.484,22<br />
Stationäre Behandlung <strong>und</strong> häusliche Krankenpfl ege 8.745.509,57 9.162.457,56 416.947,99<br />
Verletztengeld <strong>und</strong> besondere Unterstützung 4.227.951,91 4.183.237,46 44.714,45<br />
Sonstige Heilbehandlungskosten, ergänzende Leistungen zur<br />
Heilbehandlung, Leistungen zur Teilhabe am Leben in der<br />
Gemeinschaft <strong>und</strong> Pfl ege<br />
8.421.763,35 8.444.519,21 22.755,86<br />
Leistungen zur Teilhabe am <strong>Arbeits</strong>leben 939.384,73 953.517,93 14.133,20<br />
Summe Kontenklasse 4<br />
Kontenklasse 5 - Leistungen/ Renten<br />
35.027.336,75 36.135.891,35 1.108.554,60<br />
Renten an Versicherte <strong>und</strong> Hinterbliebene 136.053.036,90 132.610.220,55 3.442.816,35<br />
Beihilfen an Hinterbliebene nach § 71 SGB VII 560.938,42 532.948,07 27.990,35<br />
Abfi ndungen an Versicherte <strong>und</strong> Hinterbliebene 1.687.298,02 1.276.706,42 410.591,60<br />
Sterbegeld <strong>und</strong> Überführungskosten 88.428,10 108.287,66 19.859,56<br />
Mehrleistungen <strong>und</strong> Aufwendungsersatz 297.428,77 298.712,25 1.283,48<br />
Prävention 4.558.929,37 5.191.311,63 632.382,26<br />
Summe Kontenklasse 5<br />
Kontenklasse 6 - Vermögensaufwendungen<br />
<strong>und</strong> sonstige Ausgaben<br />
143.246.059,58 140.018.186,58 3.227.873,00<br />
Umlagewirksame Vermögensaufwendungen -477,09 19.438,76 19.915,85<br />
Zuführungen zu den Betriebsmitteln <strong>und</strong> der Rücklage 664.991,69 666.061,38 1.069,69<br />
Sonstige Aufwendungen, Beitragsausfälle 1.008.023,94 941.070,78 66.953,16<br />
Summe Kontenklasse 6<br />
Kontenklasse 7 - Verwaltungs- <strong>und</strong> Verfahrenskosten<br />
1.672.538,54 1.626.570,92 45.967,62<br />
Gehälter, Löhne <strong>und</strong> Versicherungsbeiträge 8.780.350,99 9.176.870,57 396.519,58<br />
Versorgungsbezüge, Beihilfen, Unterstützungen, Fürsorgeleistungen<br />
<strong>und</strong> sonstige persönliche Verwaltungskosten<br />
105.173,42 244.896,54 139.723,12<br />
Allgemeine Sachkosten der Verwaltung 867.363,01 728.257,58 139.105,43<br />
Kosten der Gr<strong>und</strong>stücke, der Gebäude, der technischen<br />
Anlagen <strong>und</strong> der beweglichen Einrichtung<br />
1.455.123,99 1.521.653,76 66.529,77<br />
Aufwendungen für die Selbstverwaltung 42.449,00 44.274,30 1.825,30<br />
Vergütungen an andere für Verwaltungsarbeiten<br />
(ohne Prävention)<br />
946.795,36 1.170.314,01 223.518,65<br />
Kosten der Rechtsverfolgung 91.445,14 86.378,58 5.066,56<br />
Kosten der Unfalluntersuchungen <strong>und</strong> Feststellung<br />
der Entschädigungen<br />
700.211,45 670.046,40 30.165,05<br />
Vergütungen für die Auszahlung von Renten 127.132,44 119.739,88 7.392,56<br />
Summe Kontenklasse 7 13.116.044,80 13.762.431,62 646.386,82<br />
Gesamtausgaben Kontenklasse 4 bis 7 193.061.979,67 191.543.080,47 1.518.899,20<br />
4
Geschäftsbericht 2008<br />
Durch gestern entsteht morgen.
Impressum<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Redaktion:<br />
<strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es<br />
Weserstraße 47<br />
26382 Wilhelmshaven<br />
Telefon: 0 44 21 / 407- 407<br />
Telefax: 0 44 21 / 407- 400<br />
E-Mail: info@uk-b<strong>und</strong>.de<br />
Internet: www.uk-b<strong>und</strong>.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Bernhard Schneider, Geschäftsführer<br />
Gestaltung:<br />
SCHWEERPUNKT Werbeagentur GmbH<br />
www.schweerpunkt.de<br />
Fotos/Bildnachweis:<br />
www.uk-b<strong>und</strong>.de<br />
www.photohouseschworm.de<br />
www.harry-koester.de<br />
www.dvr.de<br />
Inhalt<br />
Die wichtigsten Zahlen auf einen Blick<br />
Impressum<br />
Inhalt<br />
Vorwort<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es<br />
Allgemein<br />
Wir über uns<br />
Versicherte<br />
Selbstverwaltung<br />
<strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Leistungen<br />
Ankommen, nicht umkommen – Verkehrssicherheit<br />
Handlungshilfe (<strong>Arbeits</strong>bedingungen)<br />
Projekt KoGA – Betriebliches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />
abba – Tatort <strong>Arbeits</strong>platz<br />
Die wichtigsten 2 m² – Hautschutzkampagne beendet<br />
Unfallversicherung/Rehabilitation/Entschädigung<br />
Allgemein / Unfallversicherung intern<br />
Weiterbildung<br />
Unfälle <strong>und</strong> Berufskrankheiten<br />
Häufi gste Verdachtsanzeigen<br />
Rehabilitation <strong>und</strong> Entschädigung<br />
Rentenentwicklung<br />
Recht <strong>und</strong> Regress<br />
Widerspruchsverfahren<br />
Klage<br />
Regress<br />
Künstlersozialkasse<br />
Unsere Aufgaben<br />
Künstlersozialabgabe für Unternehmen<br />
Auskunft <strong>und</strong> Beratung / Beiträge <strong>und</strong> Finanzierung<br />
Unser Team<br />
Ausgleichsvereinigungen / Versichertenprüfung<br />
Einführung eines Dokumentenmanagementsystems<br />
25 Jahre Künstlersozialversicherung<br />
Ausblick<br />
Aktuelles Seminarprogramm<br />
Adressen <strong>und</strong> Ansprechpartner<br />
Anhang: Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es in Zahlen<br />
3 - 4<br />
6<br />
7<br />
8 - 9<br />
10 - 19<br />
12<br />
13 - 15<br />
16<br />
17 - 19<br />
20 - 31<br />
22 - 24<br />
24<br />
25<br />
25 - 28<br />
29<br />
30 - 31<br />
32 - 37<br />
34<br />
34<br />
35<br />
35 - 36<br />
36<br />
37<br />
38 - 41<br />
40<br />
40<br />
40 - 41<br />
42 - 47<br />
44<br />
44<br />
45<br />
46<br />
46<br />
47<br />
47<br />
48 - 49<br />
50 - 51<br />
52<br />
Die Formulierungen Mitarbeiter, Vertreter, etc. in diesem Geschäftsbericht<br />
beziehen sich gleichermaßen auf Frauen <strong>und</strong> Männer.<br />
7
8<br />
Wolfgang Stolte<br />
Alternierender Vorsitzender<br />
Dr. Roger Kiel<br />
Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
Bernhard Schneider<br />
Geschäftsführer<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
in diesem Monat ist es 125 Jahre her, dass der Deutsche Reichstag das „Unfallversicherungsgesetz“ beschloss.<br />
Das Gesetz gehörte 1884 zu den ersten sozialen Absicherungen für Beschäftigte <strong>und</strong> hat sich inzwischen auch<br />
für ehrenamtlich Tätige, Schüler <strong>und</strong> Studenten bis heute bewährt.<br />
Wir wollen das Jubiläum <strong>des</strong> Inkrafttretens <strong>des</strong> Gesetzes im kommenden Jahr zusammen mit dem dann 60-jährigen<br />
Bestehen unseres Hauses feiern. Angesichts dieser Aussicht wird einmal mehr deutlich: Das Gestern lässt sich<br />
nicht vom Morgen trennen. Dies trifft im übertragenen Sinne auch auf unser vergangenes Geschäftsjahr zu.<br />
Zwei große Veranstaltungen unseres Hauses befassten sich 2008 mit den historischen Leistungen der Sozialversicherung.<br />
Im Mai feierten wir das 25-jährige Bestehen der Künstlersozialversicherung in Berlin. Im September<br />
eröffneten wir in unserer Hauptverwaltung in Wilhelmshaven die vielbeachtete Geschichtsausstellung aus<br />
dem B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit <strong>und</strong> Soziales „In die Zukunft gedacht“.<br />
Parallel dazu haben wir daran gearbeitet, unser Haus weiter voranzubringen. Mit dem Ziel, unsere Verwaltungsstrukturen<br />
effektiver <strong>und</strong> effi zienter zu gestalten, wurde eine Vielzahl von Projekten initiiert, darunter die<br />
Weiterentwicklung von Qualitätsstandards für unser Haus.<br />
Wichtig ist uns dabei, insbesondere unsere aktuellen Standards im <strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz auch nach<br />
außen zu vermitteln. Neben unserer Beratungs- <strong>und</strong> Gutachtertätigkeit hat sich dabei im vergangenen Jahr<br />
einmal mehr die Veranstaltung „Ges<strong>und</strong> im B<strong>und</strong>“ bewährt. Eine zweitägige Tagung, bei der in Potsdam über<br />
100 Teilnehmer aus vielen Bereichen der B<strong>und</strong>esverwaltung engagiert zusammen gearbeitet haben.<br />
Mit dem vorliegenden Bericht möchten wir Ihnen einen Einblick vermitteln, mit welchen Entwicklungen <strong>und</strong><br />
Fakten wir uns im vergangenen Jahr auseinandergesetzt haben. Zugleich informieren wir Sie über unsere Aufgaben<br />
<strong>und</strong> Leistungen, die wir für Versicherte <strong>und</strong> unsere Mitgliedsunternehmen erbracht haben.<br />
Wir danken allen, die im vergangenen Jahr dazu beigetragen haben, dass die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es gut aufgestellt<br />
ist. Das gilt für unsere Beschäftigten, unsere Kooperationspartner <strong>und</strong> die große Zahl der ehrenamtlich<br />
Tätigen in unseren Gremien genauso wie für unsere Mitgliedsunternehmen <strong>und</strong> die Politik.<br />
Mit den besten Wünschen für eine informative <strong>und</strong> anregende Lektüre<br />
Vorstand <strong>und</strong> Geschäftsführer der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es<br />
Durch gestern entsteht morgen.<br />
Im Juli 2009<br />
9
Tradition ist bewahrter Fortschritt... ... Fortschritt ist weitergeführte Tradition.<br />
<strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es versteht sich als ein moderner Versicherungsträger<br />
<strong>und</strong> führt unter ihrem Dach zwei wichtige Bereiche der<br />
Carl Friedrich von Weizsäcker<br />
sozialen Sicherung aus: die gesetzliche Unfallversicherung <strong>und</strong> die<br />
Künstlersozialversicherung. Unsere Leistungen sind Ihre Sicherheit.<br />
10 11
<strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es ist Trägerin der gesetzlichen Unfallversicherung. Diese bildet neben der<br />
Kranken-, Renten-, Pfl ege- <strong>und</strong> <strong>Arbeits</strong>losenversicherung eine von fünf Säulen im sozialen Sicherungssystem<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland.<br />
Unsere Aufgaben<br />
Seit 2003 heißen wir <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es. Damals wurden<br />
zwei Ausführungsbehörden <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es zusammengefasst:<br />
die B<strong>und</strong>esausführungsbehörde für Unfallversicherung<br />
(BAfU) <strong>und</strong> die Ausführungsbehörde für Unfallversicherung<br />
<strong>des</strong> B<strong>und</strong>esministeriums für Verkehr, Bau- <strong>und</strong> Wohnungswesen<br />
(AfU BMVBW). Beide Institutionen konnten vor ihrer<br />
Vereinigung bereits auf jahrzehntelange Erfahrungen zurückblicken.<br />
2001 war uns bereits die Künstlersozialkasse zugeordnet<br />
worden.<br />
Heute ist die UK-B<strong>und</strong> im Bereich der Unfallversicherung eine<br />
Körperschaft <strong>des</strong> öffentlichen Rechts mit paritätischer Selbstverwaltung.<br />
Unser Handeln ist nicht auf unternehmerischen<br />
Gewinn, sondern auf die wirtschaftliche Erfüllung <strong>des</strong> gesetzlichen<br />
Auftrags gerichtet. Dieser ergibt sich aus dem Sozialgesetzbuch,<br />
dem <strong>Arbeits</strong>schutzgesetz <strong>und</strong> den satzungsrechtlichen<br />
Bestimmungen <strong>und</strong> lautet zusammengefasst:<br />
„Mit allen geeigneten Mitteln <strong>Arbeits</strong>unfälle, arbeitsbedingte<br />
Ges<strong>und</strong>heitsgefahren <strong>und</strong> Berufskrankheiten verhüten sowie<br />
nach Eintritt von <strong>Arbeits</strong>unfällen oder Berufskrankheiten die<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> die Leitungsfähigkeit der Versicherten mit allen<br />
geeigneten Mitteln wiederherstellen <strong>und</strong> sie oder ihre Hinterbliebenen<br />
durch Geldleistungen entschädigen“.<br />
Unsere Leistungen<br />
Um diesem Auftrag nachzukommen, verfügen wir über die<br />
beiden großen Aufgabenbereiche <strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
sowie Rehabilitation <strong>und</strong> Entschädigung.<br />
Die Prävention, also die Vermeidung von Erkrankungen <strong>und</strong><br />
Unfällen, stehen dabei an erster Stelle. Unsere <strong>Arbeits</strong>schutzexperten<br />
beraten <strong>und</strong> schulen Führungskräfte <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />
Fachkräfte für <strong>Arbeits</strong>sicherheit, Personalräte <strong>und</strong> Sicherheitsbeauftragte.<br />
Wenn doch etwas passiert, dann sind unsere Fachleute für<br />
Unfallversicherung zur Stelle. Wir ermöglichen die Rückkehr<br />
in den Beruf <strong>und</strong> in ein selbstbestimmtes Leben. Wichtig ist<br />
uns dabei der Gr<strong>und</strong>satz: Rehabilitation vor Rente.<br />
Beiträge <strong>und</strong> Finanzierung<br />
Unsere Arbeit <strong>und</strong> die von uns getragenen Aufwendungen<br />
für Versicherte (z. B. für Reha-Maßnahmen <strong>und</strong> Entschädigungen)<br />
werden durch Beiträge von B<strong>und</strong>esbehörden <strong>und</strong> Unternehmen<br />
sowie durch Erstattungen fi nanziert.<br />
Im Jahr 2008 betrugen unsere Mitgliedsbeiträge <strong>und</strong> Erstattungseinnahmen<br />
186.053.834,65 €.<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es ist eine Körperschaft <strong>des</strong><br />
öffentlichen Rechts mit paritätischer Selbstverwaltung.<br />
Stabsstelle<br />
Selbstverwaltung <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>satz<br />
Geschäftsführer<br />
Erster Direktor Bernhard Schneider<br />
Stellvertreterin Sabine Schlüter<br />
Stabsstelle<br />
Strategie <strong>und</strong> Planung<br />
Karl-Heinz Bohlken<br />
12 13<br />
Harald Streubel<br />
Abteilung<br />
<strong>Arbeits</strong>schutz/Prävention<br />
Bernd Niggemeyer<br />
Wir über uns<br />
Bei seinem Besuch der<br />
Hauptverwaltung in<br />
Wilhelmshaven erhielt<br />
Minister Olaf Scholz<br />
zusammen mit den Führungskräften<br />
der UK-B<strong>und</strong> auch<br />
maritime Eindrücke.<br />
Organisationsplan der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es<br />
Abteilung<br />
Unfallversicherung<br />
Ralf Arnold<br />
Das vergangene Jahr war insbesondere durch drei große Veranstaltungen<br />
unseres Hauses geprägt. Zwei davon befassten<br />
sich mit den historischen Leistungen der Sozialversicherung:<br />
Im Mai 2008 feierten wir das 25-jährige Bestehen der Künstlersozialversicherung<br />
in Berlin. Im September eröffneten wir<br />
in unserer Hauptverwaltung in Wilhelmshaven die vielbeachtete<br />
Geschichtsausstellung aus dem B<strong>und</strong>esministerium für Arbeit<br />
<strong>und</strong> Soziales „In die Zukunft gedacht“. Eine besondere<br />
Freude <strong>und</strong> Ehre war es für uns, dass wir zur Eröffnung beider<br />
Veranstaltungen B<strong>und</strong>esarbeitminister Olaf Scholz persönlich<br />
begrüßen konnten.<br />
„Systematische Ges<strong>und</strong>heitsförderung“ stand im Mittelpunkt<br />
der dritten großen Veranstaltung, zu der wir im November<br />
mehr als 100 Vertreter aus vielen Bereichen der B<strong>und</strong>esverwaltung<br />
in Potsdam eingeladen hatten. Unter dem Tagungstitel<br />
„Ges<strong>und</strong> im B<strong>und</strong>“ nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit,<br />
Experten konkrete Fragen zu stellen. Außerdem bekamen<br />
sie Einblick in laufende Projekte zur systematischen Ges<strong>und</strong>-<br />
Abteilung<br />
Künstlersozialkasse<br />
Sabine Schlüter<br />
Abteilung<br />
Recht <strong>und</strong> Regress<br />
Lothar Schnaubelt<br />
Abteilung<br />
Zentralabteilung<br />
Micaela Schweers-Sander<br />
heitsförderung. Im Blickpunkt stand dabei das Konzept „Kompetenz<br />
– Ges<strong>und</strong>heit – Arbeit“ der UK-B<strong>und</strong> (s. a. Kapitel<br />
<strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz). Die Veranstaltung hat inzwischen<br />
einen festen Platz in unserem Programm <strong>und</strong> wird in<br />
diesem Jahr fortgesetzt.<br />
Zum Festakt aus Anlass <strong>des</strong> 25-jährigen Bestehens der Künstlersozialversicherung<br />
begrüßte Geschäftsführer Bernhard Schneider zusammen mit Abteilungsleiterin<br />
Sabine Schlüter die Gäste in der Akademie der Künste in Berlin.
UK-B<strong>und</strong> intern<br />
Intern nimmt die fortlaufende Weiterentwicklung unseres Hauses<br />
nach wie vor einen breiten Raum ein. Die Stabstelle Strategie<br />
<strong>und</strong> Planung wurde 2008 damit beauftragt, ein Qualitätsmanagement<br />
für die UK-B<strong>und</strong> zu entwickeln. Entsprechende<br />
<strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> Aktionsfelder wurden benannt. Dazu gehört u. a.<br />
die Gestaltung eines neuen Intranetauftritts, der neben einem<br />
verbesserten Informationsmanagement auch zum Ziel hat, unsere<br />
unterschiedlichen Themenschwerpunkte übersichtlicher<br />
zu vernetzen.<br />
Am 1. März 2008 startete die UK-B<strong>und</strong> mit dem ersten Leistungszeitraum<br />
für LOB – die Abkürzung für „leistungsorientierte<br />
Bezahlung“. Ziel von LOB ist es, Eigenverantwortung,<br />
Motivation <strong>und</strong> Leistungsbereitschaft im öffentlichen Dienst<br />
zu stärken. Die Leistungen qualifi zierter Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter sollen zugleich fi nanziell honoriert werden.<br />
Am 7. Mai 2008 wählten die Beschäftigten der UK-B<strong>und</strong> einen<br />
neuen Personalrat. Die Amtszeit beträgt vier Jahre. Erstmals<br />
stellten sich insgesamt fünf Listen zur Wahl. In der Gruppe der<br />
Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeiternehmer fi el die Mehrzahl der<br />
285 gültigen Stimmen auf „ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft“,<br />
gefolgt von den Listen „Neue Initiative“, „Für euch“<br />
<strong>und</strong> „WHV“ (8). Im neuen Personalrat verfügt „ver.di“ damit in<br />
dieser Gruppe über vier Sitze, „Neue Initiative“ über zwei Sitze<br />
<strong>und</strong> die Liste „Für Euch“ über einen Sitz. Gewählt wurde auch<br />
die Jugend- <strong>und</strong> Auszubildendenvertretung. Hier war die Liste<br />
„Azubi 2tes Lehrjahr“ erfolgreich. Sie erhielt drei Sitze.<br />
Die Ausbildung junger Menschen ist uns ein wichtiger Auftrag.<br />
Am 1. August 2008 begrüßten wir im Rahmen einer<br />
Festst<strong>und</strong>e vierzehn neue Auszubildende. Neun davon absolvieren<br />
eine Ausbildung als Sozialversicherungsfachangestellte,<br />
fünf weitere werden Kaufl eute für Bürokommunikation.<br />
Insgesamt bilden wir zur Zeit 35 junge Menschen aus. Von den<br />
Absolventen im vergangenen Jahr erhielten gleich drei Bestnoten:<br />
Janett Kudlik (Sozialversicherungsfachangestellte), Melanie<br />
Weigel (Bürokauffrau) <strong>und</strong> Christopher Willems (Fachinformatiker)<br />
schlossen ihre Ausbildung mit der Note „sehr gut“<br />
ab. Dieses positive Ergebnis verstehen wir auch als eine Bestätigung<br />
für die Arbeit unserer hausinternen Ausbilder sowie der<br />
Beschäftigten, die unserem Nachwuchs mit ihrem Fachwissen<br />
helfend zur Seite stehen. Im vergangenen Jahr wurde das auch<br />
von der Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer (IHK) honoriert: Nachdem<br />
Christopher Willems seine Prüfung vor der Oldenburgi-<br />
14<br />
schen IHK mit „sehr gut“ bestanden hatte, erhielt die UK-B<strong>und</strong><br />
kurze Zeit später eine Urk<strong>und</strong>e „in Anerkennung der hervorragenden<br />
Leistungen in der Berufsausbildung.“<br />
Zwei Zw weitere Mitarbeiter<br />
bestanden bes außerdem im<br />
Herbst He 2008 ihre Ausbildung<br />
bil zu Diplomverwaltungswirten.<br />
wa<br />
Andrea<br />
Reents Re <strong>und</strong> Norbert Netzelmann<br />
ze beendeten damit<br />
m erfolgreich ihre fast<br />
zweijährige z<br />
Studienzeit<br />
an a der Fachhochschule<br />
Bad B Hersfeld.<br />
Auszeichnungen für die UK-<br />
B<strong>und</strong> <strong>und</strong> ihre Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
Links: Christopher Willems mit seinem Ausbilder Lothar Ger<strong>des</strong><br />
Rechts: die Diplom-Verwaltungswirte Andrea Reents <strong>und</strong> Norbert Netzelmann<br />
Auch sportlich waren wir im vergangenen Jahr wieder aktiv:<br />
Einige unserer Kollegen saßen dabei im wahrsten Sinne <strong>des</strong><br />
Wortes „in einem Boot“. Sie gründeten eine Drachenbootmannschaft<br />
<strong>und</strong> nahmen an ersten Wettbewerben teil. Inzwischen<br />
trägt die Gruppe den Namen „UK Flyers“ <strong>und</strong> plant<br />
die Gründung einer Betriebssportgruppe, bei der Kollegen<br />
jederzeit aktiv einsteigen können.<br />
Von Reformen <strong>und</strong> Rebellen – „In die Zukunft<br />
gedacht“: Ein schwieriges Thema wird verständlich<br />
Tafeln, Monitore Skulpturen: Wer derzeit durch die Räume<br />
der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es spaziert, fi ndet mehr vor als eine<br />
herkömmliche Dokumentation. „In die Zukunft gedacht“ ist<br />
eine modern konzipierte Wanderausstellung, die eindrucksvoll<br />
den langen Weg zur sozialen Verantwortung aufzeigt.<br />
Seit 1987 wurde die Ausstellung in r<strong>und</strong> 40 Städten der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
präsentiert.<br />
Es ist ein Thema, das alle angeht. Gerade zu einer Zeit, in der<br />
an sozialen Errungenschaften gerüttelt wird, zeigt die Ausstellung<br />
<strong>des</strong> B<strong>und</strong>esministeriums für Arbeit <strong>und</strong> Soziales „In die<br />
Zukunft gedacht“ in den Räumen der <strong>Unfallkasse</strong> den Weg<br />
zum heutigen Sozialstaat auf. Im Hinblick auf die Sozialsysteme<br />
hat die Gesellschaft eine weite Strecke zurück gelegt.<br />
Soziale Absicherung gab es früher im herkömmlichen Sinne<br />
nicht. Kirche <strong>und</strong> Reiche kümmerten sich um Arme <strong>und</strong> Waisen.<br />
Kinderarbeit war an der Tagesordnung.<br />
Wie mühevoll die Entwicklung zu den sozialen Sicherungssystemen<br />
in Deutschland war, wird in der Wanderausstellung<br />
anhand von Fotos, Verträgen, Gesetzestexten, Briefen, Zeittafeln<br />
<strong>und</strong> Plakaten eindrucksvoll veranschaulicht. In Deutschland<br />
begann das soziale Denken mit Bismarcks Sozialgesetzgebung<br />
zur Absicherung elementarer Lebensrisiken.<br />
Der Besucher erfährt in der Ausstellung, wie die Lebenswelt von<br />
der Ges<strong>und</strong>heit über Ausbildung, Arbeit <strong>und</strong> Alter bis zum Zusammenleben<br />
der Geschlechter, der Älteren <strong>und</strong> Jüngeren sich<br />
mit den großen sozialen Gesetzgebungswerken verändert hat<br />
<strong>und</strong> auch weiterhin verändern wird. Wie alles begannt? Der<br />
schnelle Wandel zur Industriegesellschaft zieht für viele Menschen<br />
im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert erst einmal bittere Konsequenzen<br />
nach sich. Wohnungsnot, fehlende Absicherung bei Krankheit,<br />
Unfall oder im Alter prägten das Bild einer Gesellschaft, die<br />
sich ihrer sozialen Verantwortung erst bewusst werden muss.<br />
Oben: Eindrücke von der Wanderausstellung.<br />
Das Themenplakat von „In die Zukunft gedacht“<br />
Beginnend mit der Einführung der Kranken- <strong>und</strong> Unfallversicherung<br />
sowie der Altersversorgung ist 1883 der Gr<strong>und</strong>stein<br />
zur heutigen Solidargemeinschaft gelegt. In vielen Schritten<br />
<strong>und</strong> gezeichnet von Rückschlägen entwickelt sich der deutsche<br />
Sozialstaat mit seinen Leistungen <strong>und</strong> Förderungen, die<br />
uns heute so selbstverständlich erscheinen.<br />
Die Ausstellung zur Sozialgeschichte zeichnet diesen Weg nach<br />
<strong>und</strong> vermittelt neben Fakten auch die damalige Atmosphäre.<br />
Informationen auf Stoffbahnen, Filme <strong>und</strong> nachgestellte Alltagsszenen<br />
skizzieren die Lebenswirklichkeit früherer Generationen.<br />
Einzelsegmente zu „Kinderarbeit“ <strong>und</strong> zur „Sozialen Situation<br />
der Frau“ fokussieren damalige soziale Probleme. Wer<br />
durch die Ausstellung wandert, bekommt umfassende Einblicke<br />
<strong>und</strong> die Gewissheit: Das Erlernen von sozialer Verantwortung<br />
bildet einen riesigen Meilenstein in der Geschichte Europas,<br />
der noch lange nicht gefestigt ist. (...) Die Wanderausstellung<br />
<strong>des</strong> B<strong>und</strong>es, seit 1987 „unterwegs“, dürfte daher mit Sicherheit<br />
in absehbarer Zeit neue Elemente zugefügt bekommen.<br />
Quelle: Guten Morgen Sonntag, 8. September 2008<br />
15
Versicherte<br />
Die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es (UK-B<strong>und</strong>) ist einer der großen Träger der gesetzlichen Unfallversicherung der<br />
öffentlichen Hand. Sie ist in erster Linie für die Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es zuständig,<br />
aber auch für besondere Personengruppen.<br />
Anzahl der Versicherten<br />
Versicherte 2007 2008 Vergleich mit dem Vorjahr<br />
Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer (Angestellte, Arbeiter, Auszubildende) 300.192 293.622 - 6.570 - 2,10 %<br />
Leistungsbezieherinnen <strong>und</strong> -bezieher der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit<br />
(<strong>Arbeits</strong>lose, Rehabilitanden)<br />
3.497.380 3.359.483 -137.897 - 3,94 %<br />
Beschäftigte <strong>und</strong> ehrenamtlich Tätige beim THW <strong>und</strong> DRK<br />
als Hilfeleistungsunternehmen / Blutspender<br />
16<br />
·<br />
Versicherte<br />
B<strong>und</strong>esweit waren wir im Jahr 2008 für 5.672.776 Millionen<br />
Versicherte zuständig. Dazu gehören:<br />
Arbeitnehmer der B<strong>und</strong>esverwaltung,<br />
Agenturen für Arbeit, ausländische Streitkräfte<br />
in Deutschland sowie Anstalten <strong>und</strong> Stiftungen<br />
· Entwicklungshelfer <strong>und</strong> Auslandslehrer<br />
·<br />
2.013.945 2.018.233 4.288 0,21 %<br />
Entwicklungshelferinnen <strong>und</strong> -helfer 1.503 1.438 - 65 - 4,32 %<br />
insgesamt 5.813.020 5.672.776 - 140.244 - 2,41 %<br />
Mitarbeiter <strong>und</strong> Ehrenamtliche beim Technischen<br />
Hilfswerk, beim Deutschen Roten Kreuz,<br />
beim Katastrophenschutz <strong>und</strong> Blutspender beim DRK<br />
· <strong>Arbeits</strong>lose <strong>und</strong> Rehabilitanden<br />
Selbstverwaltung<br />
Die Organe der Selbstverwaltung sind Vertreterversammlung <strong>und</strong> Vorstand.<br />
Der Geschäftsführer gehört dem Vorstand mit beratender Stimme an.<br />
Allgemein<br />
Durch die Mitglieder unserer Selbstverwaltung fl ießen Erfahrungen<br />
aus der Praxis in die Arbeit der <strong>Unfallkasse</strong> ein. Die<br />
Selbstverwaltung <strong>und</strong> ihre Ausschüsse sind je zur Hälfte mit<br />
Vertretern der Versicherten <strong>und</strong> der Arbeitgeber besetzt.<br />
Der Vorsitz in den Gremien wechselt jährlich zwischen Arbeitgeber-<br />
<strong>und</strong> Versichertenvertretern. Die Mitglieder sind sechs<br />
Jahre im Amt, ehrenamtlich neben ihrem Beruf. Die letzte<br />
Wahl war 2005.<br />
Die Organe der Selbstverwaltung sind die Vertreterversammlung<br />
<strong>und</strong> der Vorstand. Der Geschäftsführer gehört dem Vorstand<br />
mit beratender Stimme an.<br />
Die Vertreterversammlung<br />
Die Vertreterversammlung der UK-B<strong>und</strong> besteht aus vierzehn<br />
Vertretern der Versicherten <strong>und</strong> sechs Vertretern der Arbeitgeber.<br />
Die Vertreter der Arbeitgeber verfügen insgesamt über<br />
vierzehn Stimmen. Das Gremium tagt jährlich zwei Mal.<br />
Den Vorsitz haben Hans-Jürgen Daum (Gruppe der Versicherten)<br />
<strong>und</strong> Dr. Ruth Möller (Gruppe der Arbeitgeber) inne.<br />
Im Mittelpunkt der Beratungen 2008 standen die Satzung,<br />
hier besonders die Beitragsgestaltung, die mit ihrem Präventionsansatz<br />
in der gesetzlichen Unfallversicherung neue Wege<br />
geht, der Haushalt <strong>und</strong> Regelungen zur Modernisierung der<br />
gesetzlichen Unfallversicherung.<br />
Die Vertreterversammlung stellte den Haushalt 2009 mit einem<br />
Finanzvolumen von r<strong>und</strong> 198,4 Millionen € fest.<br />
Vertreterversammlung<br />
Gruppe der Versicherten<br />
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft<br />
(ver.di)<br />
Gewerkschaft<br />
Öffentlicher Dienst<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
(GÖD)<br />
Deutscher Beamtenb<strong>und</strong><br />
(DBB)<br />
Mitglied Stellvertreter/-in<br />
Daum, Hans-Jürgen<br />
(alternierender Vorsitzender)<br />
Bähr, Dieter<br />
Kunkel, Walter<br />
Häuser, Gerd<br />
Wiedenroth, Peter<br />
Engel, Klaus<br />
Stein, Jens Mathias<br />
Kaufmann, Marion<br />
Jachmann, Olaf<br />
Dehmel, Peter<br />
Schreiber Sigrid<br />
Lass, Günther<br />
Henze, Eberhard<br />
Barth, Wolfgang<br />
Heithorn, Jürgen<br />
Sommer, Thomas<br />
Christian<br />
Kügler, Horst<br />
Spetzke, Dieter<br />
Wechsler, Peter<br />
Dukitsch, Peter Mader, Maria<br />
Cremer, Jürgen<br />
Leyendecker, Rudolf<br />
Hellwig, Tanja<br />
Hoek, Uwe<br />
Weiler, Wolfgang<br />
Hinrichs, Claudia<br />
Drexler, Barbara<br />
Mierzwiak, Bernhard<br />
Gruppe der Arbeitgeber<br />
Mitglied Stellvertreter/-in<br />
B<strong>und</strong>esministerium Dr. Möller, Ruth Liepelt, Jörg<br />
der Finanzen<br />
(3 Stimmen)<br />
(alternierende Vorsitzende)<br />
Zander-Mayer, Claudia<br />
B<strong>und</strong>esministerium Breithaupt, Rainer Isidoro Losada,<br />
<strong>des</strong> Innern<br />
(2 Stimmen)<br />
Fernanda<br />
Krupatz, Rainer<br />
B<strong>und</strong>esministerium Breil, Walter<br />
Martin, Stefan<br />
der Verteidigung (3 Stimmen)<br />
Noppeney, Hendrik<br />
B<strong>und</strong>esagentur Dr. Schnitzler, Manfred Sauer, Franz-Josef<br />
für Arbeit<br />
(2 Stimmen)<br />
Pille, Mechthild<br />
B<strong>und</strong>esministerium Fre<strong>und</strong>, Renate Becker, Marco<br />
für Arbeit<br />
<strong>und</strong> Soziales<br />
(2 Stimmen)<br />
Schäfer, Susanne<br />
B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />
Stadtentwicklung<br />
Stand: 1. Januar 2009<br />
Saure, Andreas<br />
(2 Stimmen)<br />
Boettcher, Gabriele<br />
Hermann, Manfred<br />
17
Der Vorstand<br />
Der Vorstand der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es besteht aus sechs Vertretern<br />
der Versicherten <strong>und</strong> sechs Vertretern der Arbeitgeber.<br />
In seinen vier Sitzungen pro Jahr behandelt das Gremium<br />
schwerpunktmäßig Themen wie Personal, Organisation,<br />
Finanzierung sowie <strong>Arbeits</strong>schutz <strong>und</strong> Prävention.<br />
2008 gab es im Vorstand eine wichtige Änderung:<br />
Seit August ist Dr. Roger Kiel neuer alternierender Vorsitzender<br />
der UK-B<strong>und</strong>. Er vertritt die Arbeitergeberseite <strong>und</strong> kommt<br />
wie sein Vorgänger Knut Bredendiek aus dem B<strong>und</strong>esministerium<br />
<strong>des</strong> Innern. Dieser wechselte als Geschäftsführer zur<br />
Tarifgemeinschaft deutscher Länder.<br />
Dr. Roger Kiel stammt aus Northeim/Niedersachsen,<br />
wo er am<br />
3. Juli 1959 geboren wurde. Er<br />
ist Volljurist mit Studium in Kiel.<br />
Nach dem 2. juristischen Staatsexamen<br />
in Hamburg begann<br />
er im B<strong>und</strong>esinnenministerium<br />
(BMI) als Referent in der damaligen<br />
Abteilung für Vertriebene <strong>und</strong> Spätaussiedler. Danach<br />
wechselte er in die Abteilung für politische Gr<strong>und</strong>satzfragen.<br />
Anschließend arbeitete er für r<strong>und</strong> viereinhalb Jahre als Pressereferent<br />
im Pressereferat <strong>des</strong> BMI. Im Jahr 2000 wurde Dr.<br />
Roger Kiel Leiter <strong>des</strong> Gr<strong>und</strong>satzreferats der Polizeiabteilung<br />
im BMI. Seit 2004 leitet er das Referat für Versorgungsfragen<br />
im BMI. Dr. Roger Kiel ist verheiratet <strong>und</strong> Vater einer Tochter.<br />
18<br />
Im Porträt:<br />
Dr. Roger Kiel<br />
Bei der Ausstellungseröffnung „In die Zukunft gedacht“ im September<br />
2008 konnte Wolfgang Stolte, Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstands der UK-B<strong>und</strong>,<br />
B<strong>und</strong>minister a. D. Dr. Herbert Ehrenberg <strong>und</strong> <strong>des</strong>sen Amtsnachfolger<br />
Olaf Scholz begrüßen.<br />
Über seine Aufgabe bei der UK-B<strong>und</strong> sagt er:<br />
„Ich habe die Aufgabe gern übernommen. Ich fühle mich aufgr<strong>und</strong><br />
der bisherigen Begegnungen mit Vertreterinnen <strong>und</strong><br />
Vertretern der Selbstverwaltung, Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
der UK-B<strong>und</strong>, die ich in Sitzungen, Konferenzen <strong>und</strong><br />
Besprechungen, aber auch am Rande solcher Veranstaltungen<br />
getroffen habe, sehr fre<strong>und</strong>lich aufgenommen. Angesichts<br />
<strong>des</strong> Verlaufs der ersten Monate freue ich mich auf die vor mir<br />
liegende Zeit. Mir ist natürlich klar, dass nicht alle Fragen <strong>und</strong><br />
Probleme, mit denen ich zukünftig befasst sein werde, stets<br />
Anlass zur Freude geben können. Ich bin aber zuversichtlich,<br />
dass ein vertrauensvolles <strong>und</strong> offenes Miteinander eine gute<br />
Gr<strong>und</strong>lage dafür sein kann, gemeinsam die Dinge im Interesse<br />
der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> ihrer Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter zu gestalten.“<br />
Vorstand<br />
Gruppe der Versicherten<br />
Mitglied Stellvertreter/-in<br />
Vereinte Dienst- Stolte, Wolfgang Soggeberg, Gerhard<br />
leistungsgewerk (alternierender Vorsitzender) Schröder, Anke<br />
schaft (ver.di) Divivier, Regina<br />
Hahn, Heidi<br />
Petersen, Jens-Uwe<br />
Rading, Klaus<br />
Dr. Riesenberg-<br />
Mordeja, Horst<br />
Lindenlaub, Bernd-Axel<br />
Gruppe der Arbeitgeber<br />
Mitglied Stellvertreter/-in<br />
B<strong>und</strong>esministerium Dr. Kiel, Roger Auerbach, Bettina<br />
<strong>des</strong> Innern<br />
(alternierender Vorsitzender) Walter, Katrin<br />
B<strong>und</strong>esministerium Tücksen, Peter Schröder, Hilmar<br />
der Finanzen<br />
Weber, Monika<br />
B<strong>und</strong>esministerium Stolz, Hans Bahrenberg, Eva-Maria<br />
der Verteidigung<br />
Buntkowski, Hans<br />
B<strong>und</strong>esagentur Behrens, Beatrix Ehrnsberger, Franz<br />
für Arbeit<br />
Wozniak, Berndt<br />
B<strong>und</strong>esministerium Dr. Fröhlich, Thomas Fessmann, Harald<br />
für Arbeit<br />
<strong>und</strong> Soziales<br />
Höhne, Heike<br />
B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Verkehr, Bau <strong>und</strong><br />
Stadtentwicklung<br />
Stand: 1. Januar 2009<br />
Bergner, Regina Nonn, Marie-Theres<br />
Peschken, Gabriele<br />
Gremien<br />
Ausschuss Organisation, Personal <strong>und</strong> Haushalt<br />
Gruppe der<br />
Versicherten<br />
Gruppe der<br />
Arbeitgeber<br />
Mitglieder Petersen, Jens-Uwe Stolz, Hans<br />
Stellvertreter/in Divivier, Regina Dr. Fröhlich, Thomas<br />
Gemeinsamer Ausschuss <strong>Arbeits</strong>schutz <strong>und</strong> Prävention<br />
Gruppe der<br />
Versicherten<br />
Mitglieder Rading, Klaus<br />
Jachmann, Olaf<br />
Stellvertreter Dr. Riesenberg-Mordeja,<br />
Horst<br />
Bähr, Dieter<br />
Stand: 1. Januar 2009<br />
Gruppe der<br />
Arbeitgeber<br />
Fessmann, Harald<br />
Breil, Walter<br />
Schröder, Hilmar<br />
Martin, Stefan<br />
Mitgliederversammlung der DGUV<br />
Gruppe der<br />
Gruppe der<br />
Versicherten<br />
Arbeitgeber<br />
Delegierte Petersen, Jens-Uwe Tücksen, Peter<br />
1. Stellvertreter/in Hahn, Heidi Bergner, Regina<br />
2. Stellvertreter/in Divivier, Regina N.N.<br />
<strong>Arbeits</strong>kreis der B<strong>und</strong>esunfallkassen (AKAB)*<br />
Gruppe der<br />
Versicherten<br />
Gruppe der<br />
Arbeitgeber<br />
Delegierte Stolte, Wolfgang Dr. Kiel, Roger<br />
1. Stellvertreter/in Schröder, Anke Stolz, Hans<br />
2. Stellvertreter/in N.N. Tücksen, Peter<br />
Stand: 1. Januar 2009<br />
* Mitglieder: Eisenbahn-<strong>Unfallkasse</strong> (EUK), <strong>Unfallkasse</strong> Post<br />
<strong>und</strong> Telekom (UKPT) <strong>und</strong> <strong>Unfallkasse</strong> <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es (UK-B<strong>und</strong>)<br />
19
Meine Sicherheit liegt in jedem Schritt... ... nicht im Wissen um mein Ziel.<br />
<strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
<strong>Arbeits</strong>schutz lohnt sich. Denn nur sicher <strong>und</strong> ges<strong>und</strong> lässt es sich lange<br />
arbeiten. Dabei müssen alle mitziehen – Beschäftigte <strong>und</strong> Arbeitgeber.<br />
Waldemar Bonsels<br />
Unsere wichtigste Aufgabe ist es, <strong>Arbeits</strong>unfälle, Berufskrankheiten<br />
<strong>und</strong> arbeitsbedingte Ges<strong>und</strong>heitsgefahren zu verhindern.<br />
20 21
<strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
Unser Motto heißt: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser. Eigenverantwortung beginnt im Kopf –<br />
bei jedem. Wir sind in erster Linie Berater <strong>und</strong> sehen unsere Aufgabe darin, die Verantwortlichen<br />
vor Ort bei ihrer Arbeit zu unterstützen: durch Besuche, Seminare oder Informationen.<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Leistungen<br />
Als Unfallversicherer <strong>und</strong> <strong>Arbeits</strong>schützer verzeichnen wir bereits<br />
seit einigen Jahren ein Umdenken beim Thema <strong>Arbeits</strong>-<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz. Auslöser war das 1996 erlassene<br />
<strong>Arbeits</strong>schutzgesetz. Es legt u. a. fest, dass Arbeitgeber verantwortlich<br />
für die Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit ihrer Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter sind.<br />
Unsere Aufgabe ist es, die Arbeitgeber dabei zu unterstützen.<br />
Wir haben den Auftrag, mit allen Mitteln <strong>Arbeits</strong>unfälle, Berufskrankheiten<br />
<strong>und</strong> arbeitsbedingte Ges<strong>und</strong>heitsgefahren zu<br />
verhindern. Einen Schwerpunkt unserer Arbeit bildet dabei<br />
das betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsmanagement. Hierzu <strong>und</strong> zu<br />
anderen Themen bieten wir den bei uns versicherten<br />
Unternehmen eine Vielzahl von Leistungen an.<br />
Unser Team<br />
In der Abteilung <strong>Arbeits</strong>schutz <strong>und</strong> Prävention<br />
arbeiten wir in einem Team mit inzwischen<br />
mehr als fünfzig Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern.<br />
Wegen der Vielzahl unserer<br />
Aufgaben <strong>und</strong> <strong>des</strong> wachsenden Bedarfs<br />
an Informationen <strong>und</strong> Veranstaltungen<br />
zum Thema <strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
haben wir im Berichtsjahr 2008<br />
die Zahl unserer Mitarbeiter weiter erhöht.<br />
22<br />
Standorte der Abteilung<br />
<strong>Arbeits</strong>schutz <strong>und</strong> Prävention<br />
Neu im Team sind Björn Wegner (Ges<strong>und</strong>heitsmanager) <strong>und</strong><br />
Guido Pinz (Präventionsberater). Außerdem hat unsere Mitarbeiterin<br />
Silke Krüger (Berlin) im vergangenen Jahr ihre zweijährige<br />
Ausbildung zur Aufsichtsperson erfolgreich beendet.<br />
Wir sind b<strong>und</strong>esweit im Einsatz <strong>und</strong> starten dabei von unseren<br />
Standorten in Wilhelmshaven (Nord), Münster (West),<br />
Mainz (Süd) <strong>und</strong> Berlin (Ost).<br />
Wilhelmshaven<br />
Norddeutschland<br />
Berlin<br />
Ostdeutschland<br />
Münster<br />
Westdeutschland<br />
Mainz<br />
Süddeutschland<br />
Organisation der Abteilung <strong>Arbeits</strong>schutz <strong>und</strong> Prävention<br />
Sachgebiet<br />
Service<br />
Schulungsorganisation<br />
Vorschriftenversand<br />
Unfallstatistik<br />
DEZERNAT<br />
Norddeutschland<br />
Bernhard Varnskühler<br />
Besichtigungs- <strong>und</strong> Beratungsaufgaben<br />
DEZERNAT<br />
Ostdeutschland<br />
Herbert Günther<br />
Im Berichtsjahr 2008 waren wir wieder vielfach für unsere<br />
Mitglieder <strong>und</strong> Versicherten aktiv. Insgesamt erhielten wir<br />
5.056 Anfragen, die sich wie unten gezeigt aufschlüsseln.<br />
307 Betriebsbesichtigungen<br />
715 schriftliche Stellungnahmen<br />
zu <strong>Arbeits</strong>schutzthemen<br />
179 schriftliche Stellungnahmen<br />
im Zusammenhang mit<br />
Versicherungsfällen<br />
205 Beratungen im Zusammenhang<br />
mit Bauvorhaben <strong>des</strong> B<strong>und</strong>es<br />
4.341 mündliche Beratungen, davon<br />
396 in den Dienststellen vor Ort<br />
Abteilungsleitung<br />
Bernd Niggemeyer<br />
DEZERNAT<br />
Süddeutschland<br />
Jörg Posywio<br />
Schulungen <strong>und</strong> Vorträge<br />
Gr<strong>und</strong>satz<br />
Dr. Reinhard Worpenberg<br />
DEZERNAT<br />
Westdeutschland<br />
Thoralf Harder<br />
In 188 Veranstaltungen haben wir im vergangenen Jahr<br />
3.104 Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer erreicht. Davon wurden<br />
78 Vorträge/Seminare als „Inhouse-Veranstaltungen“<br />
direkt in den Dienststellen gehalten.<br />
Außerdem haben wir wieder die Kosten für die Aus- <strong>und</strong><br />
Fortbildung von Ersthelfern übernommen, die in unserem<br />
Auftrag von Dritten ausgebildet werden. Gemeinsam mit<br />
unseren Ausbildungspartnern verbessern wir auf diesem<br />
Weg die Erste Hilfe in unseren Mitgliedsunternehmen. Insgesamt<br />
haben wir 2008 für 12.134 Erste-Hilfe-Ausbildungen<br />
242.980 € aufgewendet.<br />
23