Wer regiert die Welt?
Wer regiert die Welt?
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staatsrechtlichen Fragen je nach<br />
Bedarf erregen oder beruhigen,<br />
überzeugen oder verwirren. Wir<br />
wollen bald <strong>die</strong> Wahrheit, bald<br />
<strong>die</strong> Lüge, bald Tatsachen, bald<br />
Berichtigungen abdrucken, je<br />
nachdem, wie <strong>die</strong> Nachricht aufgenommen<br />
wird. Es gehört zu<br />
unseren Grundsätzen, den Boden<br />
stets vorsichtig abzutasten,<br />
bevor wir unseren Fuß auf ihn<br />
setzen. Infolge <strong>die</strong>ser Maßnahmen<br />
gegen <strong>die</strong> Presse werden<br />
wir unsere Feinde sicher besiegen,<br />
da ihnen keine Blätter zur<br />
Verfügung stehen, in denen sie<br />
ihre Meinung voll zum Ausdruck<br />
bringen können. Wir werden sogar<br />
der Mühe enthoben sein, sie<br />
endgültig zu widerlegen.<br />
Unsere tastenden Vorstöße in<br />
den an dritter Stelle stehenden<br />
Zeitungen (scheinbare Gegnerschaft)<br />
werden wir in den Amtsblättern<br />
nötigenfalls kräftig zurückweisen.<br />
Die Quelle ist stets<br />
unsere Wühlarbeit<br />
Schon jetzt besteht etwa in der<br />
Art der französischen Tagesschriftstellerei<br />
ein enger Zusammenschluß<br />
des Freimaurertums.<br />
Er gipfelt in der Losung: alle<br />
Glieder der Presse sind gegenseitig<br />
zur Wahrung des Berufsgeheimnisses<br />
verpflichtet. Wie<br />
bei den alten Wahrsagern darf<br />
auch hier kein Glied das Geheimnis<br />
seines Berufes preisgeben,<br />
bevor ein allgemeiner Beschluß<br />
zur Veröffentlichung vorliegt.<br />
289<br />
Kein Tagesschriftsteller wird es<br />
wagen, gegen <strong>die</strong>se Bestimmung<br />
zu verstoßen, da nur solche Personen<br />
zum Beruf zugelassen<br />
werden, deren Vergangenheit irgendeinen<br />
dunklen Punkt aufweist.<br />
Dieses Schandmal würde<br />
vor aller Öffentlichkeit enthüllt<br />
werden, sobald ein Verstoß gegen<br />
das Berufsgeheimnis vorliegt.<br />
So lange das Schandmal<br />
nur wenige Beteiligten bekannt<br />
ist, hat der glänzende Ruf des<br />
Schriftstellers <strong>die</strong> Mehrheit des<br />
Landes hinter sich, <strong>die</strong> ihm begeistert<br />
folgt.<br />
Wir rechnen besonders stark auf<br />
<strong>die</strong> Hilfe der Provinzen. Hier<br />
müssen wir Hoffnungen und Bestrebungen<br />
erwecken, <strong>die</strong> wir<br />
stets gegen <strong>die</strong> Hauptstadt anwenden<br />
können, indem wir sie<br />
als Hoffnungen und Wünsche<br />
der Provinzen auf Unabhängigkeit<br />
ausgeben. Es ist klar, daß<br />
<strong>die</strong> Quelle immer <strong>die</strong> gleiche ist,<br />
nämlich unsere Wühlarbeit.<br />
So lange wir <strong>die</strong> nötige Machtfülle<br />
noch nicht erlangt haben,<br />
brauchen wir manchmal einen<br />
Zustand, bei dem <strong>die</strong> Hauptstädte<br />
sich von der von unseren<br />
Vertretern aufgehetzten Volksmeinung<br />
in den Provinzen umbrandet<br />
sehen. Ist der entscheidende<br />
Augenblick gekommen,<br />
so dürfen <strong>die</strong> Hauptstädte schon<br />
deshalb nicht zur Erörterung der<br />
vollzogenen Tatsachen gelangen,<br />
weil sie von der Mehrheit in<br />
den Provinzen gut geheißen<br />
wurden.<br />
In dem Zeitabschnitt der neuen<br />
Herrschaft, der unserer Krönung