Rathaus mit Geschichte - in Feldkirch
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RATHAUS MIT<br />
G E S C H I C H T E
Liebe Besucher<strong>in</strong>nen und<br />
Besucher des <strong>Rathaus</strong>es!<br />
<strong>Feldkirch</strong> kann sich glücklich schätzen,<br />
e<strong>in</strong> weit über die Stadt h<strong>in</strong>aus bekanntes<br />
historisches Zentrum se<strong>in</strong> eigen nennen<br />
zu können. Neben bekannten Wahrzeichen<br />
wie der Schattenburg, dem<br />
Katzenturm, dem Churer Tor und anderen<br />
mehr, ist seit jeher auch das <strong>Rathaus</strong><br />
e<strong>in</strong> wichtiger Bestandteil dieses reichen<br />
historischen Erbes.<br />
Seit über 500 Jahren bef<strong>in</strong>det sich der<br />
Sitz der kommunalen Verwaltung nun<br />
schon an se<strong>in</strong>em heutigen Standort <strong>in</strong><br />
der Schmiedgasse. Mitten im Herzen<br />
der Stadt hat das Gebäude durch die<br />
Jahrhunderte so manche Umgestaltung<br />
durchlebt und dabei die unterschiedlichsten<br />
Funktionen erfüllt: vom Kornspeicher<br />
über e<strong>in</strong>e Tuchhalle bis h<strong>in</strong> zur Filiale<br />
e<strong>in</strong>er Bank und den heutigen modernen<br />
Servicee<strong>in</strong>richtungen.<br />
Alle diese Veränderungen haben ihre<br />
Spuren im <strong>Rathaus</strong> h<strong>in</strong>terlassen und es<br />
gibt so manche Kostbarkeit zu entdecken.<br />
Wir wollen Ihnen e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong><br />
die historische Substanz des Gebäudes<br />
geben und so e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck darüber<br />
ver<strong>mit</strong>teln, wie sich das Gebäude durch<br />
die Zeiten verändert hat, sich gleichzeitig<br />
aber doch treu geblieben ist.<br />
Ich lade Sie e<strong>in</strong>, <strong>mit</strong> Hilfe dieses Führers<br />
unser <strong>Rathaus</strong> zu erkunden und so e<strong>in</strong>en<br />
un<strong>mit</strong>telbaren und persönlichen E<strong>in</strong>druck<br />
zu gew<strong>in</strong>nen.<br />
Mag. Wilfried Berchtold<br />
Bürgermeister
RATHAUS-CHRONOLOGIE<br />
• Das erste <strong>Rathaus</strong> soll sich beim Mühletor<br />
<strong>in</strong> der Vorstadt befunden haben.<br />
• 1490 - 1493: Neubau des <strong>Rathaus</strong>es<br />
am heutigen Standort im Stadtzentrum.<br />
Im Erdgeschoss befand sich e<strong>in</strong> Kornspeicher,<br />
im ersten Stock e<strong>in</strong>e Tuchhalle.<br />
• 1697: Bei e<strong>in</strong>em Stadtbrand wird auch<br />
das <strong>Rathaus</strong> zerstört. Wiederaufbau<br />
durch den Bregenzerwälder Maurermeister<br />
Johann Bader und die Zimmermeister<br />
Johann und Andreas Jäger.<br />
• 1816: Bei e<strong>in</strong>er Restaurierung werden<br />
die Fresken an der Hausfront zerstört.<br />
• 1897: In der ehemaligen Kornhalle<br />
werden Büroräume, unter anderem<br />
für die Stadtsparkassa e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
• 1932 - 1936: Umbau und Erweiterung<br />
des <strong>Rathaus</strong>es unter E<strong>in</strong>beziehung des<br />
ehemaligen Heiliggeist-Spitals und<br />
Pfründhauses. In der Schmiedgasse<br />
entstand e<strong>in</strong> neuer E<strong>in</strong>gang.<br />
• 1936: Künstlerischer Wettbewerb.<br />
Fresken <strong>mit</strong> Motiven aus der Stadtgeschichte<br />
werden angebracht.<br />
• 1998 - 1999: Umbauten. Im Dachboden<br />
werden Büros sowie e<strong>in</strong> Besprechungszimmer<br />
e<strong>in</strong>gebaut. Im<br />
Erdgeschoss wird e<strong>in</strong> Bürgerservice<br />
etabliert.<br />
Fassade Neustadt<br />
1935 schrieb die Stadt <strong>Feldkirch</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Wettbewerb zur künstlerischen Gestaltung<br />
der <strong>Rathaus</strong>fassade aus. Den ersten<br />
Preis gewann der Tiroler Architekt<br />
und Maler Nikolaus Prachenky (1898-<br />
1956), der bei der Ausführung vom bekannten<br />
Maler und Kunstschulleiter Toni<br />
Kirchmayr unterstützt wurde.<br />
Auf der Fassade zur Neustadt ist die<br />
Übergabe des Freiheitsbriefes durch<br />
Graf Rudolf V. an die Stadt <strong>Feldkirch</strong><br />
im Jahre 1376 zu sehen. Mit diesem<br />
Dokument gewährte er der <strong>Feldkirch</strong>er<br />
Bürgerschaft zahlreiche Privilegien.<br />
Über dem E<strong>in</strong>gangsportal ist e<strong>in</strong>e vom<br />
Bregenzerwälder Künstler Kaspar Albrecht<br />
(1889-1970) geschaffene Tonplastik<br />
zu sehen. Dargestellt ist der<br />
Stadtpatron, der Heilige Nikolaus.
Fassade Schmiedgasse<br />
Zwischen Erdgeschoss und erstem Stock<br />
bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e Serie von Wappen alter<br />
<strong>Feldkirch</strong>er Bürgerfamilien.<br />
Direkt darüber s<strong>in</strong>d zwei Soldaten dargestellt.<br />
Der <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Gewehr bewaffnete<br />
Bürger er<strong>in</strong>nert an den militärischen<br />
E<strong>in</strong>satz der Milizsoldaten, Bürger und<br />
Bauern aus dem Vorarlberger Oberland,<br />
gegen die <strong>Feldkirch</strong> angreifenden französischen<br />
Soldaten im Jahre 1799. Der<br />
Soldat rechts er<strong>in</strong>nert an die zahlreichen<br />
Opfer des Ersten Weltkrieges. Zwischen<br />
den beiden Soldaten ist das <strong>Feldkirch</strong>er<br />
Stadtwappen zu sehen.<br />
Unterhalb des dritten Stockwerks prangt<br />
der Doppeladler <strong>mit</strong> dem rot-weiß-roten<br />
B<strong>in</strong>denschild. Es ist dies das zwischen<br />
1934 und 1938 übliche Staatssymbol <strong>in</strong><br />
Österreich. Auf dem Türmchen am Dach<br />
h<strong>in</strong>g bis zum ersten Weltkrieg die <strong>Rathaus</strong>glocke.<br />
Mit dem Läuten dieser Glocke<br />
wurde der Beg<strong>in</strong>n und das Ende des<br />
Wochenmarktes bekannt gemacht, zu<br />
den Ratssitzungen geläutet und Alarm<br />
geschlagen. 1916 wurde sie abgenommen<br />
und für militärische Zwecke e<strong>in</strong>geschmolzen.<br />
In den Jahren 1931/32 erfolgte e<strong>in</strong><br />
bedeutender Um- und Ausbau des <strong>Rathaus</strong>es.<br />
Damals wurde auch das dem<br />
<strong>Rathaus</strong> benachbarte Spitalsgebäude<br />
für Bürozwecke adaptiert und <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Stiegenhaus die beiden Häuser <strong>mit</strong>e<strong>in</strong>ander<br />
verbunden.<br />
Im Zuge dieser Umbauten wurde der<br />
<strong>Rathaus</strong>e<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> dieses Stiegenhaus<br />
verlegt. So entstand der heutige Haupte<strong>in</strong>gang.<br />
Beim Ste<strong>in</strong>bogenportal wurden<br />
Ste<strong>in</strong>e des ehemaligen E<strong>in</strong>gangs zum alten<br />
Spital <strong>in</strong> der Schmiedgasse wieder<br />
verwendet. Sie s<strong>in</strong>d an ihrer dunkleren<br />
Färbung erkennbar. Die Übertragung der<br />
Widmungs<strong>in</strong>schrift dieses Spitalse<strong>in</strong>ganges<br />
war geplant, wurde aber leider<br />
unterlassen.<br />
Über dem Portal s<strong>in</strong>d Wappen <strong>Feldkirch</strong>er<br />
Bürgerfamilien zu sehen, auffallend<br />
das gemeißelte Wappen der<br />
Familie Ra<strong>in</strong>old von Babenwohl, e<strong>in</strong> geschweiftes<br />
Ste<strong>in</strong>bockhorn darstellend.<br />
MAXIMILIAN I.<br />
An der Fassade des ehemaligen Spitaltraktes<br />
ist der <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em roten Mantel sowie<br />
<strong>mit</strong> der Ordenskette des Goldenen<br />
Vlieses geschmückte Kaiser Maximilian zu<br />
sehen, umgeben von Patriziern, vermutlich<br />
Stadträten und Stadtammännern. Der Kaiser<br />
war öfters <strong>in</strong> <strong>Feldkirch</strong>, wobei er sich<br />
durch Schenkungen und Privilegien der<br />
Stadt gegenüber recht großzügig erwies.<br />
BÜRGER- UND PATRIZIERFAMILIEN<br />
In <strong>Feldkirch</strong> lebten im Mittelalter und der<br />
Neuzeit Familien, die durch E<strong>in</strong>künfte aus<br />
Handel, Kredite und We<strong>in</strong>bau über Generationen<br />
e<strong>in</strong>en beachtlichen Wohlstand<br />
erreichten. Diesen zeigten sie nach außen<br />
h<strong>in</strong> auch an ihren Wohnhäusern <strong>in</strong> der<br />
Stadt und ihren Landsitzen im Vorderland.<br />
Mitglieder aus diesen Familien waren<br />
auch als Offiziere im Dienste der Kaiser<br />
tätig. Aus diesem Personenkreis stammten<br />
auch die Räte und Stadtammänner während<br />
der frühen Neuzeit. Die Wappen der<br />
Familien Metzler, Pappus, Litscher, Stoß<br />
und Furtenbach s<strong>in</strong>d an der Schmiedgassenfront,<br />
die der Stöckli, Fröwis, Han und<br />
Schnetzer an der Neustadtfront zu sehen.
Im E<strong>in</strong>gangsbereich<br />
Der <strong>Feldkirch</strong>er Kunstmaler und Museumsbegründer<br />
Florus Scheel versuchte<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er historischen Stadtansicht l<strong>in</strong>ks<br />
von der Treppe das „alte“ <strong>Feldkirch</strong><br />
darzustellen. Gut zu sehen s<strong>in</strong>d die bei<br />
der Schattenburg beg<strong>in</strong>nenden Stadtbefestigungen,<br />
die Stadtmauer, die<br />
zahlreichen Türme und das Churertor<br />
<strong>mit</strong> der heute nicht mehr existierenden<br />
Zugbrücke.<br />
Neben diesem Gemälde sieht man den<br />
E<strong>in</strong>gang zum Bürgerservice. In diesen<br />
Räumlichkeiten befand sich früher das<br />
Erdgeschoss<br />
E<strong>in</strong>gang Schmiedgasse<br />
Kornhaus, <strong>in</strong> dem aus Süddeutschland<br />
importiertes Getreide zum Kauf angeboten<br />
wurde. Vom ausgehenden 19.<br />
Jahrhundert bis 1967 war die Stadtsparkassa<br />
im Erdgeschoss des <strong>Rathaus</strong>es untergebracht.<br />
Rechts vom Haupte<strong>in</strong>gang ist der Durchgang<br />
zur Stadtpolizei und zum Fundamt.<br />
In diesen Räumen war bis 1876 die Kapelle<br />
des Spitals. Bei Renovierungsarbeiten<br />
wurden 1998 Reste davon sichtbar.<br />
E<strong>in</strong> Glockentürmchen am Dachfirst gehört<br />
ebenfalls zu dieser Kapelle.
Beim Treppenaufgang<br />
Im Stiegenhaus hängen zwei Ölgemälde,<br />
e<strong>in</strong> Porträt von Kaiser<strong>in</strong> Elisabeth und von<br />
Kaiser Karl VI. (1711-1740), den Eltern<br />
von Kaiser<strong>in</strong> Maria Theresia (1740-1780).<br />
Das auf beiden Bildern angebrachte Datum,<br />
der 12.1.1722, er<strong>in</strong>nert an die sogenannte<br />
„Pragmatische Sanktion“. Die Vorarlberger<br />
Landstände akzeptierten diese<br />
Nachfolgeregelung hier im <strong>Rathaus</strong>.<br />
Über dem E<strong>in</strong>gang zum Sekretariat des<br />
Bürgermeisters ist e<strong>in</strong> Porträt von Kaiser<br />
Franz II. (1792-1835) zu sehen, der<br />
dieses Gemälde den Vorarlberger Landständen<br />
als Dank für ihre Leistungen im<br />
PRAGMATISCHE SANKTION<br />
Kaiser Karl VI. hatte ke<strong>in</strong>e Söhne und<br />
versuchte durch Verträge <strong>mit</strong> anderen<br />
Staaten und durch Verhandlungen <strong>mit</strong><br />
den Länder se<strong>in</strong>es Reiches die Erbfolge<br />
für se<strong>in</strong>e Tochter Maria Theresia und<br />
da<strong>mit</strong> die Existenz se<strong>in</strong>es untrennbaren<br />
und unteilbaren Reiches zu garantieren.<br />
Am 12.1.1722 wurde <strong>in</strong> barocker Festpracht<br />
nach e<strong>in</strong>em Festgottesdienst im<br />
Ratssaal von den versammelten Landständen<br />
die Pragmatische Sanktion angenommen.<br />
Bei Verlesung des Textes<br />
machten die Abgeordneten jedes Mal<br />
bei Nennung des Kaisers e<strong>in</strong>e tiefe<br />
Kniebeuge.<br />
Kriegsjahr 1799 überreichte. Vor dem<br />
Büroe<strong>in</strong>gang steht für BesucherInnen e<strong>in</strong><br />
alter Montafonertisch <strong>mit</strong> historischen<br />
Stühlen bereit. Typisches Merkmal dieser<br />
Tische s<strong>in</strong>d die schwarzen Schieferplatten<br />
und besonders die aus mehreren<br />
Holzarten gefertigten, hauchdünnen Intarsien.<br />
Über dem Tisch ist das Gemälde „Verleumdung<br />
Christi“ e<strong>in</strong>es unbekannten<br />
Meisters zu sehen. Bemerkenswertes<br />
Motiv an diesem um 1600 entstandenen<br />
Bild s<strong>in</strong>d die kartenspielenden Soldaten.<br />
1<br />
1. Stock<br />
3<br />
5<br />
7<br />
2<br />
4<br />
6<br />
1. Stock<br />
Gang zum ehemaligen<br />
Spitalstrakt<br />
Schmiedgasse<br />
L<strong>in</strong>ks vom Stiegenhaus f<strong>in</strong>den sich Porträts<br />
folgender <strong>Feldkirch</strong>er Bürgermeister:<br />
1 Peter Josef Leone, Stadtamman (1768)<br />
stellte sich erfolglos gegen die von<br />
e<strong>in</strong>er Regierungskommission befohlenen<br />
Reformen des städtischen Verfassungs-<br />
und Verwaltungssystems und<br />
wurde daraufh<strong>in</strong> auf Burg Hohenems<br />
<strong>in</strong>haftiert.<br />
2 Friedrich Gehr<strong>in</strong>g, Bürgermeister<br />
(1851-56)<br />
3 He<strong>in</strong>rich Blum, Bürgermeister<br />
(1856-57)<br />
4 Andreas Ritter von Tschavoll,<br />
Bürgermeister (1873-80, 1883-84)<br />
Industrieller und Kunstmäzen; ließ auf<br />
eigene Kosten e<strong>in</strong>e Parkanlage, den<br />
heutigen Rösslepark errichten.<br />
5 Alois Dressel, Bürgermeister (1911-14)<br />
Christlich-sozial; Musiklehrer; erster<br />
Vollzeitbürgermeister <strong>Feldkirch</strong>s.<br />
6 Anton Gohm, Bürgermeister<br />
(1920-34)<br />
Christlich-sozial; unter ihm vere<strong>in</strong>igte<br />
sich <strong>Feldkirch</strong> <strong>mit</strong> den Nachbargeme<strong>in</strong>den<br />
Altenstadt, Tisis und Tosters;<br />
gemalt von Mart<strong>in</strong> Häusle, 1944.<br />
7 Erw<strong>in</strong> Hefel, Bürgermeister (1938-43)<br />
Nationalsozialist; <strong>in</strong> Russland gefallen.
PARTEIEN UND WAHLRECHT<br />
Bis <strong>in</strong>s 19. Jahrhundert gab es im damaligen<br />
Kaiserreich Österreich-Ungarn<br />
ke<strong>in</strong>e Parteien im heutigen S<strong>in</strong>ne. Die<br />
politisch dom<strong>in</strong>ierende Partei war dann<br />
zunächst die Liberale Partei. Die Vorläufer<br />
der jetzigen Großparteien SPÖ<br />
und ÖVP entstanden erst gegen Ende<br />
des vorletzten Jahrhunderts. Es s<strong>in</strong>d dies<br />
die Sozialdemokratische Arbeiterpartei<br />
(gegr. 1874) und die Christlichsoziale<br />
Partei (gegr. 1893). Das allgeme<strong>in</strong>e<br />
Wahlrecht für Männer wurde 1907 e<strong>in</strong>geführt.<br />
Erst nach dem Ende des Ersten<br />
Weltkriegs 1918 waren auch Frauen<br />
zur Wahl zugelassen.<br />
Stadtratszimmer<br />
Bemerkenswert <strong>in</strong> diesem Gebäudeteil<br />
ist die Türe zum Stadtratszimmer (Zimmer<br />
20). Sie besteht aus mehreren,<br />
durch Nieten verbundenen schmiedeeisernen<br />
Platten. Dieses Zimmer – <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
turmähnlichen Gebäude an das <strong>Rathaus</strong><br />
angebaut – ist das ehemalige Stadtarchiv.<br />
Die massive Türe sowie drei schmiedeeiserne<br />
Fensterläden schützten das Archiv<br />
vor E<strong>in</strong>bruch und bei Feuersbrünsten.<br />
STADTBRÄNDE<br />
Im Mittelalter waren die meisten Häuser<br />
aus Holz erbaut und die Dächer bis <strong>in</strong><br />
die Neuzeit <strong>mit</strong> Holzsch<strong>in</strong>deln gedeckt.<br />
Bei Ausbruch von Feuer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haus<br />
konnte e<strong>in</strong> Übergreifen auf die Nachbarhäuser<br />
kaum verh<strong>in</strong>dert werden.<br />
Lediglich Feuerlöschkübel standen zur<br />
Brandbekämpfung zur Verfügung.<br />
1603 brannten <strong>in</strong> der Vorstadt 48 Häuser<br />
und 10 Ställe ab, 1697 wurde fast<br />
die ganze Stadt durch Feuer zerstört.<br />
1729 wurden <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er Feuerverordnung<br />
Verhaltensregeln im Brandfall verfügt.<br />
Im Stadtratszimmer bef<strong>in</strong>den sich ebenfalls<br />
Porträts e<strong>in</strong>er Reihe von früheren<br />
<strong>Feldkirch</strong>er Bürgermeistern:<br />
1 Franz Unterberger,<br />
Bürgermeister (1914-20, 1934-1938)<br />
Christlich-sozial; Buchhändler; gemalt<br />
von der <strong>Feldkirch</strong>er Maler<strong>in</strong> Gusti<br />
Mayer.<br />
2 Josef Mähr, Bürgermeister (1945-56)<br />
ÖVP; Bürgermeister des Wiederaufbaus<br />
nach dem Krieg; gemalt von<br />
Eugen Jussel, 1956.<br />
3 Lorenz Tiefenthaler,<br />
Bürgermeister (1956-1970)<br />
ÖVP; gemalt von Eugen Jussel.<br />
4 Dr. He<strong>in</strong>z Bilz,<br />
Bürgermeister (1970-1991)<br />
ÖVP; gemalt von Eugen Jussel.<br />
1. Stock<br />
1<br />
2<br />
3 4<br />
Schmiedgasse
Gang zum Ratssaal<br />
Durch e<strong>in</strong>en Türbogen aus Sandste<strong>in</strong><br />
und e<strong>in</strong>e massive Holztür betritt man<br />
rechts vom Stiegenhaus den historischen<br />
<strong>Rathaus</strong>trakt.<br />
Zu beiden Seiten des Flurs bef<strong>in</strong>den sich<br />
Kam<strong>in</strong>e, über dem Portal ist e<strong>in</strong>e Stuckdekoration<br />
<strong>mit</strong> österreichischem B<strong>in</strong>denschild<br />
und dem <strong>Feldkirch</strong>er Stadtwappen<br />
erkennbar.<br />
Die Höhe dieses Ganges und die mächtigen<br />
Balken und Säulen bee<strong>in</strong>drucken.<br />
Während sich auf der l<strong>in</strong>ken Seite das<br />
heute als Bürgermeisterbüro dienende<br />
Ratszimmer sowie der Ratssaal bef<strong>in</strong>den,<br />
waren auf der rechten Seite immer<br />
Büros untergebracht.<br />
Verspottung Christi<br />
Halbfigurenbild aus der Mitte des 17.<br />
Jahrhunderts, von e<strong>in</strong>em unbekannten<br />
Meister.<br />
Sakristeischrank<br />
Am Ende des Flurs, rechts e<strong>in</strong> Meisterstück<br />
<strong>Feldkirch</strong>er Schre<strong>in</strong>erkunst ist<br />
der aus der Pfarre Nofels stammende<br />
Schrank. Er war <strong>in</strong> der dortigen Sakristei<br />
<strong>in</strong> Verwendung und verfügt l<strong>in</strong>ks und<br />
rechts über schöne gedrechselte Säulen.<br />
Bronze-Büste<br />
Gegenüber des Schranks bef<strong>in</strong>det sich<br />
e<strong>in</strong>e Bronze-Büste von Gert Hoor. Sie<br />
stellt den <strong>Feldkirch</strong>er Ehrenr<strong>in</strong>gträger<br />
Prof. Eugen Jussel dar, e<strong>in</strong>er der bedeutendsten<br />
<strong>Feldkirch</strong>er Maler des 20.<br />
Jahrhunderts. Von Jussel selbst stammen<br />
zahlreiche Porträts von Bürgermeistern.<br />
Epitaph<br />
Oberhalb der Büste, das Epitaph der<br />
Familie We<strong>in</strong>zierl, das vom <strong>Feldkirch</strong>er<br />
Friedhof stammt. Im oberen Bildteil s<strong>in</strong>d<br />
Szenen aus der Bibel, wie das leere<br />
Grab Jesu, dessen Himmelfahrt, der<br />
Kampf Simsons <strong>mit</strong> dem Löwen und die<br />
Zerstörung der Halle der Philister zu sehen.<br />
Im Vordergrund ist die Familie des<br />
Stifters <strong>in</strong> ihrer zeitgenössischen Tracht<br />
zu sehen. Zahlreiche Epitaphe aus drei<br />
Jahrhunderten haben sich <strong>in</strong> Museen erhalten<br />
und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Quelle<br />
zur Bekleidungs- und Sozialgeschichte<br />
<strong>Feldkirch</strong>s.<br />
1. Stock<br />
Schmiedgasse<br />
Verewigung im Türrahmen<br />
In der rechten Säule des gegenüber des<br />
Ratssaals liegenden Büroe<strong>in</strong>gangs (Zi.<br />
105) haben Zimmerleute die Jahreszahlen<br />
der Anbr<strong>in</strong>gung (1699) bzw. Renovierung<br />
(1721), e<strong>in</strong>e Initiale sowie das<br />
Stadtwappen angebracht.<br />
Totenschild<br />
L<strong>in</strong>ks neben dem Saale<strong>in</strong>gang er<strong>in</strong>nert<br />
der 1576 geschaffene Totenschild an<br />
Hans Metzler von Andelberg, Rat und<br />
hoher Verwaltungsbeamter von Erzherzog<br />
Ferd<strong>in</strong>and. Dessen Familie zog aus<br />
dem Bregenzerwald zu und stellte Stadtammänner.<br />
Totenschilder wurden <strong>in</strong> den<br />
Kirchen aufgehängt.
Ratssaal<br />
Skulpturen<br />
Über dem im Stil der Zeit um 1700 gestalteten<br />
Portal zum Ratssaal bef<strong>in</strong>den<br />
sich zwei Skulpturen: L<strong>in</strong>ks der Erzengel<br />
Michael <strong>mit</strong> dem Flammenschwert,<br />
welches ihn als Wächter zur Paradiestür<br />
ausweist. Rechts ist die Justitia <strong>mit</strong> verbundenen<br />
Augen zu sehen. Sie er<strong>in</strong>nert<br />
an die Verwendung des Ratssaales als<br />
Verhandlungsort des Stadtgerichtes.<br />
Wand- und Deckenschnitzereien<br />
Die Portalrahmung zur Saalseite h<strong>in</strong> ist<br />
<strong>mit</strong> reichem Schnitzwerk und Rundsäulen<br />
gestaltet. Das barocke Gepräge des<br />
Raumes wird durch die prachtvoll gestaltete<br />
Kassettendecke und das umlaufende<br />
Holzgetäfel aus Zirbenholz bestimmt.<br />
Die Decke wurde beim Wiederaufbau<br />
des <strong>Rathaus</strong>es nach der Brandkatastrophe<br />
des Jahres 1697 errichtet. Die Felder<br />
der Holzdecke werden von kle<strong>in</strong>teiligem<br />
Schnitzwerk <strong>in</strong> Form von Lorbeerstäben<br />
und Akanthusranken gerahmt. Bemerkenswert<br />
s<strong>in</strong>d die am umlaufenden Fries über<br />
dem Maueransatz angebrachten Schnitzereien<br />
<strong>in</strong> Form von Früchten und Blüten.<br />
Glasfenster<br />
Das Glasfenster im Saal ist e<strong>in</strong> Geschenk<br />
der Nachbarstadt Altstätten anlässlich<br />
der 750-Jahr-Feier der Stadt <strong>Feldkirch</strong><br />
im Jahre 1968. Es zeigt Graf Hugo I.<br />
von Montfort und den M<strong>in</strong>nesänger Konrad<br />
von Altstätten. Geschaffen wurde es<br />
vom Schweizer Künstler Albert Wider.<br />
Wehrschild<br />
An die Not des Ersten Weltkrieges er<strong>in</strong>nert<br />
der Wehrschild, geschmückt <strong>mit</strong><br />
dem Stadtwappen sowie den Wappen<br />
der damals verbündeten Staaten Österreich-Ungarn,<br />
Deutschland, Bulgarien<br />
sowie der Türkei. Der Wehrschild befand<br />
sich zwischen 1914 und 1918<br />
<strong>in</strong> der Marktgasse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Holzhütte.<br />
Nach dem Tode e<strong>in</strong>es Soldaten konnten<br />
Freunde und Bekannte Nägel erwerben<br />
und sie <strong>in</strong> den Schild schlagen. Der Verkaufserlös<br />
kam <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Hilfsfonds, welcher<br />
Witwen und Waisen der Gefallenen<br />
unterstützte.<br />
1. Stock<br />
ERSTER WELTKRIEG<br />
Schmiedgasse<br />
Nach der Mobilmachung im August<br />
1914 rückten auch am <strong>Feldkirch</strong>er Bahnhof<br />
die Reservisten <strong>mit</strong> großem Jubel und<br />
frohen Mutes zu ihren Regimentern e<strong>in</strong>.<br />
An der russischen Front wurden <strong>in</strong>nerhalb<br />
e<strong>in</strong>es Jahres die drei Kaiserjägerregimenter<br />
ausgelöscht. Zu Pf<strong>in</strong>gsten<br />
1915 mussten auch die Landesschützen,<br />
die im Milizsystem e<strong>in</strong>gegliederten<br />
Schützen, an die Gebirgsfront <strong>in</strong><br />
Südtirol abmarschieren.<br />
Neben den hohen Verlusten an Toten im<br />
Feld erlebte die Zivilbevölkerung den<br />
Krieg als Zeit von Hunger und Elend.
1<br />
5<br />
Gemälde<br />
An der Wand beim Glasfenster bef<strong>in</strong>den<br />
sich Porträts der ersten beiden <strong>Feldkirch</strong>er<br />
Ehrenbürger, dem Generalmajor<br />
Franz Jellacic, dem Sieger der Schlacht<br />
um <strong>Feldkirch</strong> im Jahre 1799 sowie dem<br />
Statthalter für Tirol und Vorarlberg, Graf<br />
Ferd<strong>in</strong>and Biss<strong>in</strong>gen-Nippenberg.<br />
E<strong>in</strong> Bild des Staatsoberhauptes, des Kaisers,<br />
h<strong>in</strong>g immer im <strong>Rathaus</strong>. Anlässlich<br />
dessen Geburtstages wurde es im Ratssaal,<br />
geschmückt, an e<strong>in</strong>em besonderen<br />
Platz aufgestellt und e<strong>in</strong>e öffentliche Feier<br />
abgehalten.<br />
Weitere Gemälde im Ratssaal zeigen<br />
Kaiser, deren Gatt<strong>in</strong>nen, Stadtammänner<br />
und Bürgermeister.<br />
2<br />
6<br />
3<br />
7<br />
1 Zacharias Ignaz Furtenbach,<br />
Stadtamman (1671-1734)<br />
2 Josef Melchior Kessler,<br />
Bürgermeister (1800-1819)<br />
Für se<strong>in</strong>e Verdienste erhielt er 1803<br />
den Adelstitel „Fürstentreu“. Se<strong>in</strong>e<br />
Tochter heiratete Johann Josef Ganahl,<br />
den Begründer der <strong>Feldkirch</strong>er<br />
Industriellenfamilie.<br />
3 Kaiser Leopold I. (1658-1705)<br />
Daneben se<strong>in</strong>e Ehefrau Margaretha<br />
Theresia<br />
4 Kaiser Joseph I. (1705-1711)<br />
Daneben se<strong>in</strong>e Ehefrau Amalie Wilhelm<strong>in</strong>e<br />
von Braunschweig.<br />
5 Kaiser<strong>in</strong> Maria Theresia (1740-1780)<br />
6 Kaiser Joseph II. (1765-1790)<br />
Als K<strong>in</strong>d<br />
7 Kaiser Leopold II. (1790-92)<br />
4<br />
1848<br />
Im Revolutionsjahr 1848 sah sich Kreishauptmann<br />
Ebner, der oberste Beamte<br />
des Landes, gezwungen, die seit 40<br />
Jahren nicht mehr aktiven Landstände zu<br />
e<strong>in</strong>er Sitzung <strong>in</strong> <strong>Feldkirch</strong> zusammenzurufen.<br />
Über die Wahl und Berufung der<br />
Abgeordneten kam es zwischen Ebner<br />
und dem liberalen Politiker Carl Ganahl<br />
zu Me<strong>in</strong>ungsverschiedenheiten. Als am<br />
18. April 1848 die Landstände im Ratssaal<br />
zusammen trafen, machte Ganahl<br />
<strong>mit</strong> se<strong>in</strong>en Anhängern e<strong>in</strong>en derartigen<br />
Lärm, dass die Sitzung abgebrochen<br />
werden musste. Die Revolution war <strong>mit</strong><br />
diesem Ereignis beendet.<br />
Mobiliar<br />
An Mobiliar ist besonders der Bürgermeistersessel<br />
erwähnenswert. Dieser<br />
Armlehnsessel verfügt über e<strong>in</strong> geschnitztes<br />
Maskeron am Querbrett der<br />
Rückenlehne sowie über <strong>in</strong> Form von<br />
Löwenköpfen geschnitzte Enden der Rückenpfosten.<br />
Die Tische und Sessel der<br />
Stadtvertreter<strong>in</strong>nen und Stadtvertreter<br />
stammen aus dem Jahre 1929.<br />
1. Stock<br />
MEHRZWECKSAAL<br />
Schmiedgasse<br />
Der <strong>Rathaus</strong>saal diente sowohl der<br />
Stadtvertretung wie auch den Vorarlberger<br />
Landständen, abwechselnd <strong>mit</strong> Bregenz,<br />
als Tagungsort.<br />
Im Saal fanden auch Theateraufführungen<br />
und Konzerte statt. Das von Jesuiten<br />
geleitete <strong>Feldkirch</strong>er Gymnasium führte<br />
jedes Jahr e<strong>in</strong> <strong>in</strong> late<strong>in</strong>ischer Sprache<br />
geschriebenes Theaterstück auf. Das<br />
Theater für Vorarlberg veranstaltete<br />
1952 und 1953 Leseaufführungen.<br />
Auch Ausstellungen fanden <strong>in</strong> diesem<br />
Saal statt. 1844 wurde für die auf Besuch<br />
weilenden Erzherzöge Franz Joseph,<br />
Franz Karl und Karl Ludwig e<strong>in</strong>e<br />
Ausstellung <strong>mit</strong> Vorarlberger Industrieprodukten<br />
präsentiert.<br />
Heute schwer vorstellbar s<strong>in</strong>d die anlässlich<br />
der Geburtstage der Kaiser abgehaltenen<br />
Festivitäten. Voll patriotischem<br />
Eifer wurden entsprechende Anlässe im<br />
Kaiserhaus <strong>mit</strong> Freudenfeiern im Ratssaal<br />
begangen.
Bürgermeisterzimmer<br />
Im gegen Voranmeldung zugänglichen<br />
Bürgermeisterzimmer fällt besonders die<br />
Kassettendecke auf. Im Mittelfeld bef<strong>in</strong>det<br />
sich e<strong>in</strong> plastisch geschnitzter Genius.<br />
Derartige Schutzengel waren während<br />
der Barockzeit e<strong>in</strong> beliebtes Motiv. In<br />
se<strong>in</strong>en Händen hält er das <strong>Feldkirch</strong>er<br />
Stadtwappen sowie den Österreichischen<br />
B<strong>in</strong>denschild.<br />
Mobiliar<br />
Zur Ausstattung des Bürgermeisterzimmers<br />
gehört e<strong>in</strong> aus dem 18. Jahrhundert<br />
stammender Tisch <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>gelegten<br />
Schieferplatte sowie e<strong>in</strong>e Gruppe<br />
von Nussbaumholzstühlen. Gegenüber<br />
des Tisches bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> großer<br />
Schrank, der aus dem Anfang des 18.<br />
Jahrhunderts stammt.<br />
Aus derselben Zeit stammt das Waschkästchen,<br />
e<strong>in</strong> so genanntes Lavabo,<br />
das sich durch se<strong>in</strong>en wohlproportionierten<br />
Aufbau sowie durch kunstvolle<br />
Intarsien, Drechsel- und Schnitzarbeiten<br />
auszeichnet.<br />
1. Stock<br />
Schmiedgasse
1. Stock<br />
Schmiedgasse<br />
1 2 4<br />
Gemälde<br />
1 Arnold Ganahl,<br />
Bürgermeister (1885-1900)<br />
Liberal. Industrieller.<br />
Handelskammerpräsident.<br />
2 Dr. Josef Peer,<br />
Bürgermeister (1900-1909)<br />
Liberal. Rechtsanwalt.<br />
Unter ihm erhielt <strong>Feldkirch</strong> e<strong>in</strong>e moderne<br />
Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung, e<strong>in</strong>e<br />
Kanalisation und es wurde das Elektrizitätswerk<br />
gegründet. Später war<br />
er Landesverweser <strong>in</strong> Liechtenste<strong>in</strong><br />
und Richter am Obersten Gerichtshof<br />
<strong>in</strong> Wien.<br />
3 Stadtansicht von Franz Xaver Bobleter<br />
4 Stadtansicht von Josef Bucher<br />
Brücke Heiligkreuz im Vordergrund;<br />
Druck.<br />
3<br />
VOM STADTAMMAN ZUM<br />
BÜRGERMEISTER<br />
Die adm<strong>in</strong>istrative und politische Führung<br />
<strong>in</strong> der Stadt <strong>Feldkirch</strong> hatte e<strong>in</strong><br />
ursprünglich vom Stadtherren ernannter<br />
Stadtamman <strong>in</strong>ne. Graf Rudolf V.<br />
gewährte den <strong>Feldkirch</strong>ern im Freiheitsbrief<br />
die freie Wahl des Stadtammans.<br />
Erstmals fand 1382 e<strong>in</strong>e solche freie<br />
und unabhängige Wahl statt.<br />
Seit dem Jahre 1786 ist der Begriff Bürgermeister<br />
<strong>in</strong> Verwendung. 118 Stadtammänner<br />
und Bürgermeister s<strong>in</strong>d seit<br />
dem Jahre 1381 <strong>in</strong> den Stadtannalen<br />
verzeichnet.<br />
2. Stockwerk<br />
L<strong>in</strong>ks beim Ende der Treppe bef<strong>in</strong>det sich<br />
e<strong>in</strong>e Zusammenstellung von drei historischen<br />
Stadtansichten e<strong>in</strong>es unbekannten<br />
Künstlers (Abbildung siehe Vorwort).<br />
Rechts von der Treppe er<strong>in</strong>nert h<strong>in</strong>ter<br />
dem Bauamt-Infoservice e<strong>in</strong> alter Kam<strong>in</strong><br />
an die e<strong>in</strong>st <strong>in</strong> diesen Räumen bef<strong>in</strong>dliche<br />
Dienstwohnung des Stadtkämmerers.<br />
2. Stock<br />
Schmiedgasse<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
<strong>Feldkirch</strong> Stadt<br />
1808 1.034<br />
1824 1.020<br />
1869 2.868<br />
1880 3.564<br />
1900 4.616<br />
1910 5.056<br />
1920 4.593<br />
<strong>Feldkirch</strong> <strong>mit</strong><br />
e<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>deten Dörfern<br />
1934 12.909<br />
1939 13.067<br />
1945 17.900<br />
1946 15.058<br />
1950 15.548<br />
1960 18.531<br />
1970 23.086<br />
1980 24.626<br />
1990 27.062<br />
2000 29.664<br />
2006 31.696
Impressum<br />
Herausgeber: Amt der Stadt <strong>Feldkirch</strong><br />
Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Daniel Moosbrugger,<br />
daniel.moosbrugger@feldkirch.at<br />
An dieser Broschüre haben <strong>mit</strong>gearbeitet:<br />
Mag. Christoph Volaucnik, Mag. Susanne Hafner,<br />
Thomas Kelterer<br />
Fotos: Re<strong>in</strong>old L<strong>in</strong>s<br />
Gestaltung: Mart<strong>in</strong> Caldonazzi - Atelier für Grafik<br />
Design, Frastanz, www.caldonazzi.at<br />
Druck: Wen<strong>in</strong>, Dornbirn